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Empfehlungen => Kalenderereignisse => Thema gestartet von: Admin am 20. Juni 2012, 10:40:07

Titel: Maria Himmelfahrt 15 August
Beitrag von: Admin am 20. Juni 2012, 10:40:07
Maria Himmelfahrt 15 August

Der 15. August ist mit Assunta, dem Hochfest "Maria Himmelfahrt", der wohl wichtigste Marien-Feiertag.

"MARIA WURDE MIT LEIB UND SEELE IN DEN HIMMEL AUFGENOMMEN" (Dogma)

Seit dem sechsten Jahrhundert schon findet sich dieser Glaubenssatz in der theologischen Überlieferung vor. Papst Pius XII. verkündete in seiner Konstitution "Munificentissimus Deus" am Allerheiligentag des Jahres 1950 das Dogma:

"Nachdem Wir nun immer wieder inständig zu Gott gefleht und den Geist der Wahrheit angerufen haben, verkünden, erklären und definieren Wir zur Verherrlichung des allmächtigen Gottes, dessen ganz besonderes Wohlwollen über der Jungfrau Maria gewaltet hat, zur Ehre seines Sohnes, des unsterblichen Königs der Ewigkeit, des Siegers über Sünde und Tod, zur Mehrung der Herrlichkeit der erhabenen Gottesmutter, zur Freude und zum Jubel der ganzen Kirche, in der Kraft der Vollmacht unseres Herrn Jesus Christus, der heiligen Apostel Petrus und Paulus und Unserer eigenen Vollmacht: es ist eine von Gott geoffenbarte Glaubenswahrheit, dass die unbefleckte, immer jungfräuliche Gottesmutter Maria nach Vollendung ihres irdischen Lebenslaufes mit Leib und Seele zur himmlischen Herrlichkeit aufgenommen ist."

Vorgängig hatte Papst Pius XII. am 1. Mai 1946 an alle Bischöfe des Erdkreises die offizielle Anfrage gerichtet, ob sie und ihr Volk die feierliche Definition der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel wünschten. Fast alle Bischöfe der Welt hatten zustimmend geantwortet (ihre Namen sind in der Peterskirche zu Rom in der Apsis angebracht). Schon in seiner berühmten Enzyklika "Mystici Corporis" (1943) schreibt derselbe Papst, dass es von den Anfängen an zum Glaubensgut gehöre, dass Maria "jetzt im Himmel in der Herrlichkeit des Leibes und der Seele erstrahlt und zugleich mit ihrem Sohne herrscht". Tod und Zerfall des Leibes sind Straffolgen der Sünde. Maria aber ist die Unbefleckt Empfangene, die Sündenlose und Heilige. So war es nur geziemend, dass ihr Leib vor der allgemeinen Auflösung ausgenommen wurde.

Die Gnadenvermittlung durch Maria

In den Himmel aufgenommen, herrscht Maria mit Christus, ihrem göttlichen Sohne. Obwohl Christus der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen ist (vgl. 1 Tim 2,5), so ist doch dadurch eine sekundäre, der Erlösung durch Jesus Christus unterworfene Mittlerschaft Marias nicht ausgeschlossen. Man wird in einem zweifachen Sinne Maria als Vermittlerin verehren.

1. Maria hat, durch den Willen Gottes dazu auserkoren, der Welt den Erlöser, die Quelle der Gnaden, vermittelt.

2. Maria bleibt auch im Himmel die Mutter Jesu. Daher wird seit ihrer Aufnahme in den Himmel keine Gnade ohne ihre aktuelle Fürbitte den Menschen zuteil.

Hier sei ein Blick in unsere Schwesterkirche, in die Kirchen der Orthodoxie, erlaubt. Die fast überschwenglichen Marienhymnen kreisen um Empfängnis und Geburt Jesu und bringen Maria das höchste Lob dar. Als Beispiel diene der Hymnos Akathistos, der mit der Begegnung des Engels Gabriel mit Maria beginnt und zur Verherrlichung Marias im Himmel führt. Auffällig ist dabei, dass die lange Reihe der Lobpreisungen Marias zwar immer deutlich in Beziehung zum Geheimnis der Menschwerdung gestellt werden, Maria jedoch hin und wieder zugeschrieben wird, was streng genommen nur von Christus selber zu sagen wäre. So zum Beispiel gleich in der erstem Strophe dieses östlichen Marienhymnus:

"Sei gegrüsst, durch dich leuchtet das Heil hervor;
sei gegrüsst, dunkel wird das Unheil vor Dir!
Sei gegrüsst, den gefallenen Adam richtest Du wieder auf;
sei gegrüsst, von ihren Tränen erlösest du Eva.
Sei gegrüsst, allem menschlichen Überlegen hoch überlegen bist du;
sei gegrüsst, so abgrundtief erschauen dich die Engel nicht einmal.
Sei gegrüsst, von Uranfang des Friedensfürsten Thron;
sei gegrüsst, denn du trägst den, der alles erträgt.
Sei gegrüsst, du Stern, der offenbart die Sonne;
sei gegrüsst, aus deinem Leib ward Gott der Menschensohn.
Sei gegrüsst, aus Dir wird die Schöpfung neu geboren;
sei gegrüsst, durch dich wirkt der Schöpfer ungeboren als Kind.
Sei gegrüsst, du jungfräuliche Mutter!"

Noch weiter wagt sich im Lobpreis Marias die sechste Strophe:
"Sei gegrüsst, du erneuerst die Würde des Menschen;
sei gegrüsst, zu Grunde gehen lässt du die Verführer.
Sei gegrüsst, zertreten hast du den betrogenen Betrüger;
sei gegrüsst, die vergötterten Abgötter hast du entthront.
Sei gegrüsst, du Meer, das verschlungen die Welt der Pharaonen;
sei gegrüsst, du Fels, daran getrunken, die nach Leben dürsten.
Sei gegrüsst, Flammenzeichen, welches die Umnachteten geführt;
sei gegrüsst, du Schutzmantel um aller Welt Drangsal.
Sei gegrüsst, du Nahrung, die das Manna abgelöst;
sei gegrüsst, denn du dienst uns mit heiliger Speise.
Sei gegrüsst, du Land der Verheissungen;
sei gegrüsst, daraus Milch und Honig fliesst
Sei gegrüsst, du jungfräuliche Mutter!"

Weiteres: http://kath-zdw.ch/maria/maria.leib.seele.html (http://kath-zdw.ch/maria/maria.leib.seele.html)