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römisch-katholisch => Gebote / Beichte / Sünden => Thema gestartet von: makkabäer am 09. März 2020, 12:38:17

Titel: Beichte/Liebesreue/Ablass
Beitrag von: makkabäer am 09. März 2020, 12:38:17
Hallo,
Angenommen jemand beichtet alle 2 Wochen.
Er begeht zwischen den beiden Beichten aufgrund einer Suchterkrankung eine Todsünde, die er hinterher aufrichtig und aus Liebesreue bereut und will sie am nächsten Beichttermin vorbringen.

Kann dieser jene nun in der zwischenzeit Anblässe gewinnen?

Weil normalerweise geht das ja nicht mit einer ungebeichteten Todsünde aber auf der anderen Seite stellt ja die Liebesreue die Gnade wieder her, also quasi einen Zustand indem die Todsünde getilgt ist?
Titel: Re: Beichte/Liebesreue/Ablass
Beitrag von: amos am 09. März 2020, 17:17:28
Lieber Makkabäer!

Ich versuche, aus meiner Glaubenssicht, aus meinem Glaubensempfinden, Deine Frage zu beantworten.
So bin ich der Meinung, daß es im Zustand der schweren Sünde umgehend der Beichte bedarf.

Ebenso bin ich der Meinung, ist jedoch von mir sehr gewagt, daß ein gläubiger Christ durch eine tiefempfunde Liebesreue auch ohne eine vorhergehende Beichte, den Leib Christi in der Heiligen Kommunion empfangen darf. Die Beichte sollte jedoch umgehend erfolgen.

Das Ablaßgebet sehe ich als Buße für meine begangene Sünden an.
Alles in allem steht die Lossprechung durch den Priester immer im Vordergrund.

Wobei ich mir sehr gut vorstellen kann, daß es Christen gibt, die trotz schwerer Sünde,
ohne vorherige Beichte, aus Liebe und Sehnsucht zu unserem Heiland Jesus Christus, diesen mystisch in der Heiligen Kommunion empfangen!

Letztendlich für mich eine Entscheidung aus dem Geist oder aus der Seele...


Es grüßt Dich herzlich und wünscht Dir den Segen Gottes, amos
Titel: Re: Beichte/Liebesreue/Ablass
Beitrag von: makkabäer am 13. März 2020, 11:32:05
danke für deine antwort amos,

das mit dem "unverzüglich" kann halt je nach situation schwierig werden. ich gehe z.b. regelmäßig alle 2 wochen in die beichte.

eine woche in die kirche wo eine beichte angebotenen wird (etwas weiter weg,ist eigentlich nicht meine heimantpfarrei) und die andere woche in meine kirche vor ort,wo eine beichte nur auf anfrage mit termin und dann auch nicht grundsätzlich jederzeit angeboten wird.

gerade wenn man an einer suchterkrankung leidet ist das schwierig..ich kann ja schlecht nachts evtl. mehrfach oder z.b. um 3 den herrn pfarrer aus dem bett klinglen. deshalb habe ich es immer so gehandhabt,dass das "unverzüglich" dann eben der nächste termin ist.ob das so in ordnung ist nach dem recht der kirche..ich weiss es nicht.

ich würde schon sagen, dass ich meine sünden aufrichtig bereue und da habe ich mich gefragt,was ist eigentlich,wenn man versucht einen ablass zu bewirken, ist aber im stande der todsünde die aber von herzensreue überschattet wird und sonst alle bedinungen für den ablass gegebnen sind?

interessant bei den ablassbedinungen finde ich auch:

Nach kirchlichem Recht gibt es (c. 996 CIC; vgl. EI 1999, Nr. 17, S. 25) fünf Voraussetzungen zur Erlangung von Ablässen:

"1) Wer einen Ablass gewinnen will, muss getaufter Christ sein,
2) er darf nicht exkommuniziert sein,
3) er muss sich wenigstens beim Abschluss der vorgeschriebenen Werke im Stande der Gnade befinden (d.h. keine Schwere Sünde haben),
4) er muss den Willen haben, Ablässe zu gewinnen,
5) er muss die auferlegten Werke gemäß den Bestimmungen in der festgesetzten Zeit und in der gebotenen Weise erfüllen. "

soweit so gut.setzt jetzt die schwere sünde den kompletten ablass ausser kraft?ist der ablass bei aufrichtiger herzensreuere gültig? oder wird nur ein teilablass gewährt?oder muss das ganz alleine nicht die kirche sondern gott entscheiden?

ich habe keine ahnung, ich wills eigentlich nur richtig machen.ich handhabe es die ganze zeit so, dass ich trotzdem alle sonstigen bedinungen für den ablass zu erfüllen suche,ich denke damit mach ich ja zumindest mal nichts falsch.ich denke gott sieht meine bemühngen,selbst wenn sie umsonst sein sollten.
Titel: Re: Beichte/Liebesreue/Ablass
Beitrag von: amos am 13. März 2020, 12:48:48
Lieber Makkabäer, Gott segne Dich!
 
Ich kann hierzu nur aus meinem gläubigen Empfinden meine Meinung bilden. Wie die Kirche darüber denkt, weiß ich nicht!!

Grundsätzlich bin ich der Menung, daß unabhängig von der Beichte, die Verzeihunng der Sünde von der Liebesreue abhängt. Weil die Sehnsucht zur Liebe Gottes größer war als das Gesetz der Kirche, habe ich den Leib meines Herrn Jesus Christus empfangen ohne
vorheriige Beichte.Die Beichte habe ich später nachgeholt.

Letztendlich kommt es darauf an, wie Dein Bezug zu Gott ist. Ist dieser Bezug vorwiegend aus der Liebe zu ihm geprägt, so können wir uns auch auf seine überaus große Güte und  Barmherzigkeit verlassen!?

Gott zu verstehen und damitKirche verstehen, daß brauuchen wir nicht unbedingt, denn er versteht uns, und das genügt -


Herzliche Grüße und Gottes Segen, amos
Titel: Re: Beichte/Liebesreue/Ablass
Beitrag von: makkabäer am 13. März 2020, 15:56:02
danke amos,
ich verstehe denke ich. danke für deine liebe antwort.
liebe grüße und gottes segen :-)

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