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römisch-katholisch => Fragen und Themen zum katholischen Glauben => Thema gestartet von: Laus Deo am 08. Februar 2012, 18:48:57

Titel: Nach der Auferstehung der Toten.
Beitrag von: Laus Deo am 08. Februar 2012, 18:48:57

Liebe Brüder und Schwestern im Glauben.

In der Bibel fragte man Jesus, wenn eine Frau verheiratet war, ihr Mann starb und wieder heiratete, mit wem ist sie dann im Himmel verheiratet:
“. Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: „Ihr irret und kennet die Schrift nicht noch die Kraft Gottes. In der Auferstehung werden sie weder heiraten noch sich verheiraten lassen, sondern sie sind gleichwie die Engel im Himmel.“ 

Jesus lernt aber auch das am ende der Zeit alle Toten mit ihrem Leib verherrlicht werden. Engel jedoch sind Geschöpfe.

Auf eure Antwort freue ich mich.
Titel: Re:Nach der Auferstehung der Toten.
Beitrag von: Andal am 08. Februar 2012, 23:02:53
Lieber Laus Deo,
ich hoffe, das ich die Frage richtig verstanden habe und ich darauf eine Antwort geben kann:

Das "gleichwie" bezieht sich nicht auf das Wesen des Engels.

Der Mensch ist aber dazu berufen, den Platz der gefallenen Engeln einzunehmen und Gott "gleichwie" die Engel zu lieben und zu preisen. So soll auch der Mensch im Himmel sich nicht mehr andersweitig binden bzw. seine Zuneigung ganz und gar Gott schenken.

lg Andal

Titel: Re:Nach der Auferstehung der Toten.
Beitrag von: Laus Deo am 09. Februar 2012, 08:29:48
Vielen Dank für deine Antwort. Dies habe ich auch so verstanden. Mit was ich etwas Mühe habe oder bessergesagt ich es nicht erklären kann wenn mich jemand fragt ist; wenn jemand verheiratet ist, der Partner stirbt und man neu heiratet (was ja auch erlaubt ist) mit wem ist man dann am Schluss im Himmel verheiratet?
Titel: Re:Nach der Auferstehung der Toten.
Beitrag von: 3Rad am 09. Februar 2012, 08:32:39
Hallo Laus Deo,

wie es Andal bereits schrieb, mit keinem der Beiden.

Der Spruch lautet ja: "Bis dass der Tod euch scheidet"

sg
Das3Rad
Titel: Re:Nach der Auferstehung der Toten.
Beitrag von: Laus Deo am 09. Februar 2012, 08:35:30
Also haben wir im Himmel wohl unseren Leib, sind jedoch Brüder und Schwestern? So habe ich es immer verstanden, jedoch hat mich mal jemand darauf angesprochen und ich bin mir eben nicht sicher ob meine Auslegung korrekt ist.
Titel: Re:Nach der Auferstehung der Toten.
Beitrag von: Andal am 09. Februar 2012, 08:49:57
Nach dem Tode gibt es keine ehelichen Bindungen mehr.
Man befindet sich aber in der Gemeinschaft mit den Heiligen, mit den Engeln und natürlich vor allem mit Gott.

Darum betet man u.a. auch beim Glaubensbekenntnis:
....Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen.....

lg
Andal
Titel: Re:Nach der Auferstehung der Toten.
Beitrag von: 3Rad am 09. Februar 2012, 13:41:39

Hallo Laus Deo,

nein du hast keinen Leib im Himmel.

Im Zeitraffer und in einfachen Worten.

Nach dem Tod trennt sich die Seele von der sterblichen Hülle und sofern man kein Märtyrer war landet man im Fegefeuer bis all die Sünden und das Leid das dadurch verursacht wurde getilgt sind.
Erst im Anschluss ist es möglich in den Himmel zu kommen.
Deine irdischen Bande sind gelöst, deine Schuld getilgt.
Wären die Bande nicht gelöst, warum kann dann der Partner der auf der Erde zurückgeblieben ist wieder heiraten, wäre es dann nicht Ehebruch? Das Bündnis der Ehe ist zu Lebzeiten beidseitig, es wird nach dem Tod eines Partners auch beidseitig gelöst.

Deine Seele ruht indessen im Leib Christi, du hast keinen Leib mehr!
Deinen Leib, deinen vollendeten Leib, erhältst du erst am Tag der Auferstehung der Toten (in den Himmel kommst du theoretisch auch früher).  An diesem Tag endet auch die Zeitlichkeit und die Ewigkeit beginnt.

Ich hoffe ich konnte es halbwegs verständlich erklären.

Sg
Das3Rad
Titel: Re:Nach der Auferstehung der Toten.
Beitrag von: Laus Deo am 09. Februar 2012, 14:01:36
Ich meinte auch am ende der Zeit. Am ende der Zeit wird jeder sein Leib wieder haben. Ich habe es schon verstanden jedoch nicht gewusst wie man dies genau erklärt.

Besten Dank.
Titel: Re:Nach der Auferstehung der Toten.
Beitrag von: Laus Deo am 09. Februar 2012, 14:08:52
So meinte ich das:
Das Persönliche Gericht
Beim Sterben trennt sich die Seele vom Leib und es folgt das persönliche Gericht.. Nach dem besonderen Gericht entscheidet Gott, ob die Seele in den Himmel, in das Fegefeuer oder in die Hölle kommt. Im besonderen Gericht wird das ewige Schicksal der Seele offenbar. Gott "wird jedem vergelten, wie es seine Taten verdienen." (Röm 2,6) Entweder wird jene Seele verdammt in die Hölle (im Stande einer Todsünde) oder geht ins Himmelreich ein, direkt, wenn er ohne Sünde und zeitlichen Sündenstrafen im Stande der heiligmachenden Gnade stirbt, oder durch das Fegefeuer (Purgatorium), wenn er ohne Todsünde, aber vielleicht mit lässlichen Sünden oder zeitlichen Sündenstrafen belastet ist. (Der heilige Augustinus sagt, dass die Leiden des Fegefeuers schwerer sind als alle Leiden in diesem Leben. Die Strafe ist gerecht, und ihre Größe richtet sich nach der Zahl und Schwere der Sünden, die noch nicht abgebüßt sind.) Entscheidend ist aus menschlicher Sicht der Gnadenstand und sicher auch das Leben, das kausal Einfluss haben kann auf den Gnadenstand.

 

Das allgemeine Weltgericht
Das allgemeine oder das jüngste Gericht ist eigentlich erst das Gericht über den ganzen Menschen. In dem Persönlichen Gericht wurde nur die Seele gerichtet. Die Leiber nahmen nicht daran teil. Aber auch der Leib soll seinen verdienten Lohn und seine verdiente Strafe haben. Die Leiber der Guten werden, nach der Auferstehung leuchten wie die Sterne, die Leiber der Verdammten aber werden hinunter gestossen in die ewige Qual. Was für eine Freude und Ehre für alle jene, die ihren Leib besiegt haben, wenn sie jetzt verherrlicht werden. Wie elend aber sind diejenigen dran, die ihren Leib hier unten verweichlichten und nun in der Ewigkeit brennen. Seien wir überzeugt, die besten Gedanken über das Streben nach Vollkommenheit nützen nichts, wenn wir sie nicht in die Tat umsetzen. Auch diese Betrachtung wird nutzlos sein, wenn wir nicht heute am Tage anfangen, unser Leben auf die Ewigkeit auszurichten. Ein Hauptgrund für das Jüngste Gericht ist die Verherrlichung Jesu Christi. Sie soll vor den Augen aller geschehen, vor den Guten wie den Bösen. Deshalb wird das Jüngste Gericht auch im Tale Josaphat, in der Nähe von Jerusalem, stattfinden. Die Lebenden und Toten sollen den Herrn voll Majestät an demselben Orte thronen sehen, wo man ihn schmählich gerichtet und gleich einem Verbrecher verurteilt hat. Göttlicher Heiland, Jesus Christus, ich freue mich mit Dir auf diesen Tag. Es wird ein Tag des Schreckens für all die, die Dich als Verbrecher behandelt haben. Sie werden wiederum wie einst im Garten von Gethsemani vor der Macht Deiner Worte zu Boden fallen. Sie werden bis in die letzten Winkel ihres Seins erbeben, wenn sie statt des sanftmütigen Mannes der Schmerzen den Löwen von Juda erblicken. Der Jüngste Tag ist der Tag der Wonne für alle Gutgesinnten, die GOTT treu gedient haben. Während die Bösen knirschend GOTTES Herrlichkeit und ihre Schuld bekennen müssen, stimmen die Guten den Gesang der Freude an, der in Ewigkeit nicht endet.

NUR WELCHEN LEIB WERDEN WIR HABEN. DEN LEIB DEN WIR BEI UNSEREM TODE HATTEN? Stirbt eine alte Frau wird sie einen alten Leib haben, stirbt ein Kind wird es einen kindlichen Leib haben?

DAS WAR MEINE 2. FRAGE.
Titel: Re:Nach der Auferstehung der Toten.
Beitrag von: Laus Deo am 10. Februar 2012, 16:26:16
Habe die Antwort auf der Seite von Pater Karl Leisner Jugend gesehen: sehe ich genau so

Der neue Leib


Es gibt die Vorstellung, dass wir im Himmel leiblose Geschöpfe bleiben; wie Engel oder wie Geister. Dem widerspricht das, was Jesus uns sagt - und übrigens auch, was Jesus uns in seiner eigenen Auferstehung gezeigt hat. Der auferstandene Jesus ist eben kein Geist, keine leiblose Gestalt. Thomas wird aufgefordert, seine Finger in die Wunden Jesu zu legen; bei zahlreichen Begegnungen des Auferstandenen ißt Jesus ausdrücklich vor den Augen seiner Jünger. Und bei Lukas heißt es:


«Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum laßt ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Faßt mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.» (Lk 24, 37-39)


Aber frag mich jetzt nicht, wie dieser Leib genau aussehen wird - in welchem Alter, in welchem Zustand und mit welchen Möglichkeiten. Jesus war wohl wiederzuerkennen, das ist klar; aber auch nicht auf den ersten Blick: Maria Magdalena, Petrus und andere engste Freunde Jesus hatten ihn zunächst nicht erkannt - erst auf den zweiten Blick wurde ihnen klar, wer da mit ihnen redete.
 Das heißt für uns, dass wir uns im Himmel wiedersehen werden; Freunde und Verwandte, Bekannte und Unbekannte werden sich in die Augen schauen und umarmen können. Der Himmel ist nicht das Gegenteil von dem, was wir hier auf Erden kennen; er wird nichts anderes sein als die vollkommene Ausgestaltung aller Möglichkeiten, die wir hier auf Erden schon als gut und schön begreifen - aber leider nie ganz verwirklicht haben.

Titel: Re:Nach der Auferstehung der Toten.
Beitrag von: 3Rad am 10. Februar 2012, 20:33:19
Hallo Laus Deo,

hier wurde dies bereits behandelt.


http://kath-zdw.ch/forum/index.php/topic,1181.15.html (http://kath-zdw.ch/forum/index.php/topic,1181.15.html)

http://kath-zdw.ch/forum/index.php?action=search2 (http://kath-zdw.ch/forum/index.php?action=search2)

Leider gibt es kaum weitere Informationen als in den beiden Links zu finden ist.
Kurz gesagt, wir haben keine Ahnung wie er sein wird.
Tut mir leid deine Frage wird unbeantwortet bleib, sofern du über die Beiträge in den Links hinaus Informationen suchst.

sg
Das3Rad
Titel: Re:Nach der Auferstehung der Toten.
Beitrag von: Andal am 10. Februar 2012, 22:18:53
Lieber Laus Deo,

im Katholischen Katechismus ist folgendes hierzu zu finden:

..............................................................................................
Wie werden die Toten auferstehen?

997 Was heißt „auferstehen"? Im Tod, bei der Trennung der Seele vom Leib, fällt der Leib des Menschen der Verwesung anheim, während seine Seele Gott entgegengeht und darauf wartet, daß sie einst mit ihrem verherrlichten Leib wiedervereint wird. In seiner Allmacht wird Gott unserem Leib dann endgültig das unvergängliche Leben geben, indem er ihn kraft der Auferstehung Jesu wieder mit unserer Seele vereint.

998 Wer wird auferstehen? Alle Menschen, die gestorben sind: „die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht" (Joh 5, 29) [Vgl. Dan 12,2].

999 Wie? Christus ist mit seinem eigenen Leib auferstanden: „Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst" (Lk 24,39), aber er ist nicht in das irdische Leben zurückgekehrt. Desgleichen werden in ihm „alle ... mit ihren eigenen Leibern auferstehen, die sie jetzt tragen" (4. K. im Lateran:

DS 801). Ihr Leib wird aber in „die Gestalt [eines] verherrlichten Leibes" verwandelt werden (Phil 3,21), in einen „überirdischen Leib" (1 Kor 15,44):

„Nun könnte einer fragen: Wie werden die Toten auferweckt? Was für einen Leib werden sie haben? Was für eine törichte Frage! Auch das, was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. Und was du säst, hat noch nicht die Gestalt, die entstehen wird; es ist nur ein nacktes Samenkorn ... Was gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird, unverweslich ... die Toten werden zur Unvergänglichkeit auferweckt ... Denn dieses Vergängliche muß sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit" (1 Kor 15,35-37. 42. 52-53).

1000 Dieses „Wie" übersteigt unsere Vorstellung und unser Verstehen; es ist uns nur im Glauben zugänglich. Der Empfang der Eucharistie gibt uns aber schon eine Vorahnung von der Verklärung unseres Leibes durch Christus:

„Wie das von der Erde stammende Brot, wenn es die Anrufung Gottes empfängt, nicht mehr gewöhnliches Brot ist, sondern die Eucharistie, die aus zwei Elementen, einem irdischen und einem himmlischen besteht, so gehören auch unsere Leiber, wenn sie die Eucharistie empfangen, nicht mehr der Verweslichkeit an, sondern haben die Hoffnung auf Auferstehung" (Irenäus, her. 4,18,5).

1001 Wann? Endgültig „am Letzten Tag" (Joh 6, 39-40. 44. 54; 11,24), „am Ende der Welt" (LG 48). Die Auferstehung der Toten ist nämlich eng mit der Wiederkunft Christi verbunden:

„Der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, wenn der Befehl ergeht, der Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt. Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen" (1 Thess 4,16).

Mit Christus auferstanden

1002 Christus wird uns „am Letzten Tag" auferwecken; andererseits sind wir aber schon in gewisser Weise mit Christus auferstanden. Durch den Heiligen Geist ist das christliche Leben schon jetzt auf Erden eine Teilhabe am Tod und an der Auferstehung Christi:

„Mit Christus wurdet ihr in der Taufe begraben, mit ihm auch auferweckt, durch den Glauben an die Kraft Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat.

Ihr seid mit Christus auferweckt, darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt" (Kol 2,12; 3,1).

1003 Die Gläubigen sind durch die Taufe mit Christus vereint und haben deshalb schon jetzt wirklich Anteil am himmlischen Leben des auferweckten Christus [Vgl. Phil 3,20]. Dieses Leben bleibt aber „mit Christus verborgen in Gott" (Kol 3,3). „Er hat uns mit Christus Jesus auferweckt und uns zusammen mit ihm einen Platz im Himmel gegeben" (Eph 2,6). Als in der Eucharistie mit seinem Leib Genährte gehören wir schon dem Leib Christi an. Wenn wir am Letzten Tag auferstehen, werden wir auch „mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit" (Kol 3,4).

1004 Im Harren auf diesen Tag haben Leib und Seele der Gläubigen schon jetzt teil an der Würde, „Christus anzugehören". Deswegen sollen wir unseren Leib in Ehren halten, aber auch den Leib anderer, besonders der Leidenden:

„Der Leib ist da ... für den Herrn, und der Herr für den Leib. Gott hat den Herrn auferweckt; er wird durch seine Macht auch uns erwecken. Wißt ihr nicht, daß eure Leiber Glieder Christi sind? ... Ihr gehört nicht euch selbst;

Verherrlicht also Gott in eurem Leib!" (1 Kor 6,13-15.19-20).

..............................................................................................

Quelle: http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P2N.HTM (http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P2N.HTM)

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lg Andal

 ;ksghtr
Titel: Re:Nach der Auferstehung der Toten.
Beitrag von: Laus Deo am 11. Februar 2012, 08:09:07
Ich danke euch allen für diese gute Diskusion. Ich habe es änlich gesehen nun bin ich aber bestätigt .

Lob Gott, und vergelts Gott
Titel: Re:Nach der Auferstehung der Toten.
Beitrag von: Gine am 11. Februar 2012, 10:58:21
 ;xdysaa Muss ich mal zustimmen, habe das ganze hier mitverfolgt und bin da auch sehr dankbar um die ausführlichen Beiträge.
Manchmal kann man als stiller Mitleser einiges lernen aus Beiträgen bei denen man selber ( wie ich) nicht mitreden kann.
Vielen Dank !

eure Gine