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römisch-katholisch => Eucharistie => Thema gestartet von: kleineMaria am 08. März 2011, 14:19:43

Titel: Schwester Lucia spricht....
Beitrag von: kleineMaria am 08. März 2011, 14:19:43
Mein Blut, das für viele vergossen ist..

Papst Benedikt XVI. wünscht, dass im deutsch-sprachigen Raum die Wandlungsworte bei der Heiligen Messe geändert werden. Bisher betet der Priester: „Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet und reichte ihn seinen Jüngern mit den Worten: „Trinket alle daraus; das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden“  (vgl. MT. 26,26-28) Papst Benedikt möchte, dass künftig richtig übersetzt gebetet wird:
„das für viele vergossen wird“. Lucia Santos, eines der Seherkinder von Fatima, hat in späteren Jahren in ihren Briefen die Aufrufe der Botschaft von Fatima interpretiert und meditiert. Dabei ist sie auf diese Stelle eingegangen.     ( Ja  der Papst wünscht  für  "Viele"....)

Jesus bringt sein Leben und sein Blut dar und sagt: „Vergossen für viele“.
Hier schließt das Wort „viele“ nicht etwa einige Menschen aus, als ob Jesus nicht für alle gestorben wäre.

Christus vergoss sein Blut wirklich für die ganze Menschheit, für alle, ohne jemanden davon auszunehmen. Wahr ist aber auch, dass nicht alle Menschen bereit sind und sich anstrengen Jesus Christus, den Preis für ihre Erlösung, in ihrem Leben anzunehmen. Sie schließen sich so selber von der Erlösung aus. Wir sollten an die vielen denken, die sich nicht von seinem Leibund seinem Blut zu ernähren wissen oder dies einfach nicht wollen. Was ist mit ihnen? Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.“ (Joh. 6,53).
Diese antwort gibt uns Jesus Christus auch im Hinblick auf jene, die unwürdig seine Gabe, seinen Leib und sein Blut, empfangen. Er ist ja gegenwärtigund lebendig im Sakrament der eucharistie.Verschlossen in unseren Tabernakeln, geopfert auf unseren Altären, fährt der Erlöser fort, sich dem Vater als Opferlamm für die Sünden der Welt hinzugeben. Auf diese Weise bietet Christus sich selbst als Opferlamm dar.Und in den Gliedern seines mystischenLeibes bietet sich die Kirche dem Vater als Opferlamm dar.

Dies ist auch der Ruf der Botschaft des Engels in Fatima: der heiligsten Dreifaltigkeit die Verdienste Jesus Christi, des Opferlammes, zur Wiedergutmachung der Sünden, durch die er selber beleidigt wurde, anzubieten.
In diesem Sinne lehrte der Engel die drei Kinder beten:
Heiligste Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist. In tiefer Ehrfurcht bete ich Dich an und opfere dir auf den kostbaren Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit Juesu Christi, gegenwärtig in allen Tabernakeln der Erde zur Wiedergutmachung für alle Schmähungen, Sakrilegien und Gleichgültigkeiten, durch die er selbst beleidigt wird. Durch die unendlichen Verdienste seines heiligsten Herzens und des unbefleckten Herzens Mariens bitte ich dich um die Bekehrung der armen Sünder.“

Aus dem Heft Fatima ruft...Nr. 1...2011

Titel: Re:Schwester Lucia spricht....
Beitrag von: Anemone am 08. März 2011, 19:34:30
Für alle oder für viele?
Da ich von verschiedener Seite auf die Frage nach der richtigen Übersetzung der Wandlungsworte angesprochen wurde und offensichtlich bestimmte Zeitungsartikel Verwirrung gestiftet haben, möchte ich hier kurz den Brief von Kardinal Arinze an die Bischöfe wiedergeben. Wer diesen Brief aufmerksam liest, kann sich schon selbst Klarheit in den wesentlichen Fragen zu diesem Thema verschaffen.

Sollte darüber hinaus noch weiterer Klärungsbedarf bestehen, stehe ich für Ihre Fragen gern zur Verfügung.

Hier nun der Brief:

 

Prot. N. 467/05/L

Vatikanstadt, den 17.Oktober 2006



Hochwürdigste Eminenz / Exzellenz,

im Juli 2005 hat die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung in Übereinstimmung mit der Kongregation für die Glaubenslehre allen Vorsitzenden der Bischofskonferenzen geschrieben. Objekt der Konsultation war das Einholen einer Stellungnahme bezüglich der Übersetzung des Ausdrucks pro multis in die verschiedenen Landessprachen, der sich im Formular der Wandlung des kostbaren Blutes Christi während der Feier der Heiligen Messe befindet (vgl. Prot. N. 467/05/L vom 9.Juli 2005).
Die Antworten, die diesem Dikasterium von den Bischofskonferenzen übersandt wurden, sind von den beiden oben genannten Kongregationen untersucht worden. Im Anschluss ist dem Heiligen Vater, Papst Benedikt XVI., ein Bericht übersandt worden. Auf Anweisung seiner Heiligkeit schreibt diese Kongregation nun Ihrer Hochwürdigsten Eminenz / Exzellenz mit folgendem Wortlaut:

1. Ein Text, der den Worten pro multis entspricht und von der Kirche überliefert wird, konstituiert die Formel, die im Römischen Ritus in Latein seit den ersten Jahrhunderten in Gebrauch ist. Ungefähr in den letzten 30 Jahren haben einige approbierte Übersetzungen die interpretatorische Übersetzung "for all", "per tutti" bzw. "für alle" oder ähnliche Übersetzungen benutzt.

2. Es besteht kein Zweifel über die Gültigkeit der Feier der Heiligen Messe, wenn in dieser Feier eine ordentlich approbierte Formel benutzt wird, die eine gleichwertige Formel zu dem Ausdruck "für alle" beinhaltet, wie dies die Kongregation für die Glaubenslehre bereits erklärt hatte (cf. Sacra Congregatio pro Doctrina Fidei, Declaratio de sensu tribuendo adprobationi versionum formularum sacramentalium, 25 Ianuarii 1974, AAS 66 [1974], 661). In der Tat würde die Formel "für alle" zweifellos einer richtigen Interpretation der Intention des Herrn entsprechen, die in diesem Text zum Ausdruck kommt. Es ist ein Glaubensdogma, dass Christus für alle Menschen am Kreuz gestorben ist (Joh 11, 52; 2 Kor 5, 14-15; Titus 2, 11; 1 Joh 2, 2).

3. Es gibt allerdings viele Argumente dafür, die traditionelle Formel pro multis noch präziser zu übersetzen:
a) Die synoptischen Evangelien (Mt 26, 28; Mk 14, 24) beziehen sich spezifisch auf den Ausdruck "viele" (pollôn), für die der Herr sein Opfer darbringt. Dieser Wortgebrauch wird darüber hinaus von einigen Bibelgelehrten in Verbindung mit den Worten des Propheten Jesaja (53, 11-12) betont. Es wäre durchaus möglich gewesen, in den Evangelientexten den Ausdruck "für alle" zu wählen (wie z.B. Lk 12, 41); stattdessen benutzt der Einsetzungsbericht aber die Formel "für viele" und diese Worte sind in den meisten modernen Bibelübersetzungen treu übersetzt worden.
b) Der Römische Ritus hat immer den Ausdruck pro multis und niemals den Ausdruck pro omnibus bei der Wandlung des Weins in das Blut Christi benutzt.
c) Die Anaphoren der verschiedenen Orientalischen Riten, sei es in griechischer, syrischer, armenischer oder slawischer Sprache usw., enthalten in ihren jeweiligen Sprachen das sprachliche Äquivalent zu dem lateinischen Ausdruck pro multis.
d) Der Ausdruck "für viele" oder "für die Vielen" ist eine genaue Übersetzung des Ausdruck pro multis, wogegen der Ausdruck "für alle" eher eine Erläuterung darstellt, die eigentlich in die Katechese gehört.
e) Der Ausdruck "für viele", der offen bleibt, um jeden Menschen in das Heil einzuschließen, bringt deutlicher die Tatsache zum Ausdruck, dass das Heil nicht automatisch geschenkt wird, quasi ohne Einbeziehung des eigenen Willens oder Anteilnahme am Heil. Der Gläubige ist vielmehr eingeladen, in Glauben das Geschenk anzunehmen, welches ihm von Gott angeboten wird, und das übernatürliche Leben zu empfangen, das demjenigen geschenkt wird, der an diesem Mysterium teilnimmt. In seinem Leben ist der Christ eingeladen, dieses Mysterium umzusetzen, um so unter die "vielen" gerechnet zu werden, auf die der Text sich bezieht.
f) In Übereinstimmung mit der Instruktion Liturgiam authenticam sollte sich bemüht werden, den lateinischen Text der editiones typicae genauer und präziser zu übersetzen.

4. Die Bischofskonferenzen derjenigen Länder, bei denen die Formel "für alle" oder eine ähnliche Formel in Gebrauch war, werden daher gebeten, den Gläubigen in den nächsten ein bis zwei Jahren eine geeignete Katechese anzubieten, damit sie auf die Einführung einer präzisen landessprachlichen Übersetzung der Formel des pro multis (z.B. "for many", "per molti", "für viele" bzw. "für die Vielen") vorbereitet werden. Denn in den nun anstehenden Übersetzungen des Römischen Messbuchs, die von den Bischofskonferenzen und vom Heiligen Stuhl zu approbieren sind, wird diese neue Formel zur Anwendung kommen.
In diesem Sinne möchte ich die Gelegenheit nutzen, Ihnen alles Gute und Gottes Segen zu wünschen,

Ihr im Herrn ergebener

+ FRANCIS Kard. ARINZE
Präfekt

 

MONS. MARIO MARINI
Untersekretär


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