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römisch-katholisch => Hölle / Dämonen => Thema gestartet von: Mirijam145 am 24. April 2014, 17:34:13

Titel: Todsünde = Hölle?
Beitrag von: Mirijam145 am 24. April 2014, 17:34:13
Hallo,
ich habe auch hierzu eine Frage: wenn jemand in Todsünde stirbt und in die Hölle kommt,dort jedoch bereut und zu Gott möchte (wenn jemand geflucht hat oder Ehebruch begangen hat),wird er von Gott - der ja jeden reuigen Sünder retten möchte,gerettet oder nicht?

Titel: Antw:Todsünde = Hölle?
Beitrag von: Seelchen 111 am 23. März 2017, 22:46:43
Liebe Mirijam145,
Ich bin erstaunt, dass Ihnen noch niemand geantwortet hat.....
Zunächst ist es so, dass die Todsünde die schwerste Form der Sünde darstellt - deshalb heißt sie ja Todsünde, weil sie den Tod der ewigen Seele bedeutet. Unser Gott ist ein Gott der Lebenden und nicht der Toten, deshalb kann niemand mit einer ungebeichteten und ungesühnten Todsünde zum Ewigen Leben bei Gott gelangen.
In der Hölle selbst kann keine einzige Seele mehr bereuen, denn dort flucht  jede verdammte Seele unablässig Gott, weil jede verlorene Seele weiß, dass sie die Hölle niemals niemals wieder wird verlassen können. Alle verdammten Seelen haben sich während ihres irdischen Lebens bewußt gegen Gott entschieden. Sie haben zu Lebzeiten keine Gelegenheit zu Reue , Umkehr und Wiedergutmachung  wahrgenommen. Selbst in der Todesstunde haben sie Gott und seine Barmherzigkeit  ignoriert und der freie Menschenwille verbietet es Gott , solche Seelen wider ihren Willen zu retten. Die verdammten Seelen sprechen sich selbst das Urteil, weil sie Gott ablehnen.
In der Bibel findet sich ein Gleichnis über die Hoffnungslosigkeit und Verdammnis in der Hölle, welches Jesus seine Zuhörer lehrte. Es ist das Gleichnis vom reichen Prasser und vom armen Lazarus. Der Reiche bittet darum, seine Brüder warnen zu dürfen, damit sie sich die Hölle ersparen. (Siehe Lk 16  ff) .....
Gott gewährt immer Gnade und Barmherzigkeit, solange ein Mensch auf Erden lebt und seine Sünden bereut, beichtet und sühnt und sich aufrichtig bemüht,jede Gelegenheit zur Sünde zu meiden.
Jede Seele, die zu Lebzeiten ihre Sünden oder auch Todsünden durch das Sakrament der Beichte bekannt und bereut hat, wird bei Gott Gnade finden - sei es dass Gott die Seele sofort nach ihrem Tod in den Himmel ruft oder sei es, dass die Seele - entsprechend dem göttlichen Willen, der allein das Herz eines jeden Menschen kennt - zunächst im Fegefeuer leiden muß. Die Seelen im Fegefeuer sind die sogenannten Armen Seelen, die im Reinigungsort alle ihre nicht abgebüßten Sünden bereuen und deshalb leiden müssen. Die Armen Seelen fluchen Gott nicht - sie wissen dass sie "irgendwann" erlöst und in den Himmel eingehen werden. Arme Seelen im Fegefeuer bereuen ihre Sünden und sehnen sich jeden Augenblick danach, von Gott ins Paradies gerufen zu werden. Sie können für sich selbst nichts mehr tun, sie leiden unter der Gottesferne, von der sie jetzt wissen, dass sie diese schmerzliche Fegefeuersituation selbst verschuldet haben. Arme Seelen sind für uns irdische Menschen ganz mächtige Fürsprecher bei Gott, falls wir sie um Fürbitte anrufen.  Arme Seelen brauchen dringend unsere Gebete, heilige Messfeiern, Weihwasser, Rosenkranzgebete, gesegnete Kerzen und die Bereitschaft der irdischen Seelen stellvertretend für die Armen Seelen auf Erden Sühne zu leisten, Opfer zu bringen. Nur so können sie den Auftenthalt im ebenfalls sehr schmerzlichen Fegefeuer abkürzen und zur ewigen Anschauung bei Gott gelangen. Wie viele Arme Seelen, leiden weiterhin im Fegefeuer, weil sie niemanden auf Erden haben, der für sie betet?