Elisabeth Galgóczy hat der Kirche ein ausführliches Tagebuch hinterlassen, indem sie auf Geheiß ihrer verschiedenen Seelenführer ihren Leidensweg schilderte, Sie wurde am 27. Juni 1905 im ostungarischen Szolnok geboren und war das zehnte Kind sehr frommer Eltern. Ihre Mutter ging 36 Jahre lang jeden Tag zur heiligen Kommunion. Mit zwei Jahren konnte Elisabeth noch nicht gehen. Mit vier Jahren hatte sie Scharlach und gleich darauf eine Nierenkrankheit. Die erste heilige Kommunion musste verschoben werden, da sie kurz davor in einen Kessel mit heißem Wasser fiel. Die Verbrühungen hätten leicht zu ihrem Tod führen können. Als die Rumänen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs das Land überfielen, bot sich Elisabeth die ersehnte Gelegenheit, den Märtyrern nachzueifern, nachdem sie im Religionsunterricht deren Heldentaten bewundert hatte. Die kleine Burgkirche wurde stark beschossen, das Allerheiligste musste gerettet werden. Elisabeth schlich sich hin, schlüpfte durch ein Loch, nahm die vollen Speisekelche (Ziborium) an sich, nachdem sie den Tabernakel aufgebrochen hatte, und schwamm mit dem heiligsten Gut durch den Fluss. Niemand war in diesen Plan eingeweiht gewesen, aber jetzt waren alle voller Bewunderung für die kleine Heldin. Elisabeth erkrankte 1920 an einer schweren Lungenentzündung, die ihre Lunge fast ganz zerstörte. Sie musste bewegungslos im Bett liegen. Ihr damaliger Seelenführer, Dr. Johann Liebner, erkannte die Gnade, die in dem jungen Mädchen wirkte, und empfahl ihr, alle ihre Leiden für die Seelen, besonders für die Studenten im Seminar, aufzuopfern, für sie zu beten und ein Tagebuch zu führen. Da Elisabeth unbedingt gesund werden wollte, fasste sie den Plan, nach Lourdes zu fahren. Die Mutter Gottes erschien ihr aber und bat sie, davon abzusehen, um dem Wunsch Jesu Christi zu willfahren: Er wollte aus ihr eine Sühneseele machen. Ihr Beichtvater war überzeugt, dass Jesus durch die Mutter Gottes gesprochen hatte. So fügte sich Elisabeth und trat ihren großen Leidensweg an. | (http://kath-zdw.ch/maria/images/Galgoczy.jpg) |