Beitrag von: Blume24 am 25. März 2016, 09:35:48
vielleicht könnt Ihr mir helfen, Unklarheiten bezüglich so manchen Dingen im Alten Testament auszuräumen. Als Beispiel sei hier das Buch Judit aufgeführt, aber es kommen auch im übrigen AT immer und immer wieder Personen vor, die ähnlich handeln. Judit möchte das belagerte Israel aus den Fängen der Feinde befreien, Feinde, die ähnlich handeln, wie es für den Antichristen prophezeit wird, nämlich, dass sich einer selbst als Gott erklärt hat und alle umbringt, die nicht ihn anbeten. Judit betet zuerst innig zu unserem wahren Gott, dann begibt sie sich, schön herausgeputzt, in das Lager der Feinde, behauptet, übergelaufen zu sein und einen Plan zu haben, wie Israel besiegt werden könnte. Sie bleibt drei Tage im feindlichen Lager, mit ihrer Schönheit zieht sie Begierde auf sich und als der feindliche Oberbefehlshaber betrunken ist und jeder meint, er würde sein Bett mit Judit teilen, schlägt er ihr den Kopf ab und kehrt in ihre Heimat zurück und dankt Gott, dass ihr Plan aufgegangen ist.
Meine Schwierigkeit besteht darin, zu verstehen, warum dieses Verhalten sogar gut sein soll - es verstößt doch gegen so einige Gebote und ich würde behaupten, Judit begeht sogar eine oder mehrere Todsünden. Natürlich ist der Zweck ein guter: sie will ihren Glauben verteidigen und ihr Land davor bewahren, in die Fänge von Nebukadnezzar, dem "Antichristen", zu gelangen. Und die ersten drei Gebote wiegen schwerer, als die übrigen sieben. Aber gerechtfertigt es ein solches Vorgehen?
Ein guter Katholik heutzutage würde eine Belagerung durch einen satanischen Herrscher (als Beispiel) doch als Prüfung und Strafe ansehen und nur duch Gebet und Selbstkasteiung bzw. Organisation von gültigen Heiligen Messen dagegen arbeiten - oder nicht? Warum also kommen im AT so viele Verstöße gegen die Zehn Gebote vor? Immer wieder schwindelt mal jemand, um gewisse gottgewollte Dinge zu erreichen - aber hm, das macht mich etwas verwirrt...
Blume24
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