Unterschied zwischen evangelischem Abendmahl und
röm.-katholischer Eucharistie
Paul Josef Jakobius
Die erste Säule
Der Unterschied zwischen dem
evangelisch-protestantischen Abendmahl und der
katholisch heiligen Eucharistie ist fundamental und
existentiell. Leider ist die Kenntnis um diese
Unterschiedlichkeit bei vielen Katholiken verdunstet.
Diese wachsende Unkenntnis des Unterschiedes zwischen
Abendmahl und hl. Eucharistie nützt die falsche Ökumene,
um das Standbild des "Tieres", den falschen Christus und
die falsche Kirche zu etablieren. Katholiken, denen
dieser entscheidende Unterschied nicht bewusst ist oder
die das Abendmahl als gleichrangig gegenüber der hl.
Eucharistie betrachten, sind in Gefahr, dem Standbild
des "Tieres" zu folgen,
Das ist eine harte Aussage, aber die
Wahrheit ist immer hart. Für die Wahrheit hat sich auch
Jesus Christus kreuzigen lassen. Außerdem gibt es
Befürworter, die das evangelische Abendmahl für
glaubwürdiger als die hl. Eucharistie halten, weil sie
nicht glauben können, dass Jesus wahrhaftig im größten
Geheimnis der katholischen Kirche, in der hl.
Eucharistie, gegenwärtig ist mit Leib, Seele und
Gottheit. Sie sind eher der Meinung, dass das Abendmahl
ein heiliges Andenken des Leibes und Blutes Jesu ist.
Das lässt sich freilich leichter glauben. Da jedoch
das Wissen um den Unterschied von Abendmahl und heiliger
Eucharistie von schicksalhafter Bedeutung in
allernächster Zukunft sein wird, sollte deshalb an
dieser Stelle die Notwendigkeit der Unterscheidung
verdeutlicht werden.
Abendmahl contra hl. Eucharistie
Die römisch-katholische Kirche zählt
unter Hinweis auf die Heilige Schrift und die
frühchristliche Tradition sieben Sakramente. Diese
zentrale theologische Position der Kirche greift Martin
Luther jedoch scharf an. Diese sieben katholischen
Sakramente sind:
Taufe - Beichte - hl. Eucharistie - Firmung
- Ehe -
Krankensalbung und Priesterweihe!
Fünf Sakramente der katholischen Kirche
wie das Bußsakrament (die Ohrenbeichte), die Firmung,
Ehe, Krankensalbung und vor allem die Priesterweihe
verwirft Luther und schafft sie ab. Luther bestand nur
auf zwei Sakramenten, der Taufe und dem Abendmahl.
Von den zwei Sakramenten Taufe und
Abendmahl, die Luther von den sieben katholischen
Sakramenten hat gelten lassen, ist jedoch nur die Taufe
für die katholische Kirche akzeptabel. Luthers Sakrament
des Abendmahls ist jedoch für die katholische Kirche
ungültig, da ihr Verständnis dieses Sakramentes ein
existentiell völlig anderes ist.
Die katholische Kirche sagt, dass nur
die in der 2000jährigen Weihekette (der apostolischen
Sukzession) stehenden, im Sakrament der Priesterweihe
geweihten Bischöfe und Priester die Kraft haben, in der
hl. Messe die Wesensverwandlung von Brot und Wein in den
Leib und das Blut Jesu vollziehen zu können. Die
Bischöfe und Priester stehen in dieser Weihekette der
katholischen Kirche, die mit Jesus und den Aposteln
beginnt. Die Apostel gaben die Weihe an ihre Nachfolger,
die Bischöfe, weiter, die Bischöfe an die Priester. So
entstand eine ununterbrochene Weihekette in der
römisch-katholischen Kirche, die apostolische Sukzession.
Luther und die anderen Reformatoren,
soweit sie katholische Priester waren wie Luther,
konnten die Weihe ihren Nachfolgern, den
protestantisch-evangelischen Pfarrern/ -innen nicht
weitergeben, da sie selbst keine Bischöfe waren, die
allein dazu berechtigt gewesen wären. Dies bedeutet,
dass das Amtspriestertum der katholischen Kirche in den
protestantisch-evangelischen Gemeinschaften unterbrochen
bzw. ausgelöscht ist. Dies wiederum heißt, dass ihr
Sakrament des Abendmahls aus katholischer Sicht deshalb
ungültig ist.
So sind die heutigen Pfarrer/ -innen
und Bischöfe/ -innen der reformierten
protestantisch-evangelischen Gemeinschaften nach
katholischer Lehre keine Priester und Bischöfe im
Sinne der katholischen Kirche. Somit haben sie auch -
nach katholischer Lehre - nicht die Wandlungskraft, das
Brot und den Wein in den Leib und das Blut Christi zu
verwandeln.
Dieser Lehre und diesem
Selbstverständnis vom Sakrament der hl. Eucharistie in
der katholischen Kirche begegnete Luther mit einer
Gegenbehauptung. Er verwirft aufs schärfste die
Wesensverwandlung des Brotes und Weines in den Leib und
das Blut durch die in der apostolischen Sukzession
stehenden katholischen Bischöfe und Priester und
verkündet: der Glaube allein verleiht den Sakramenten
der Kirche ihre Kraft, was für den Empfang des
Abendmahles in der Praxis bedeutet: "Glaube, und du hast
schon genossen!"
So lehnt Luther das Weihepriestertum ab
und behauptet: "Alle Christen sind wahrhaft geistlichen
Standes und unter ihnen ist kein Unterschied als der des
Berufes ... "Zwischen Calvin und Luther entstand
ein Streit. Calvin hält Brot und Wein im Abendmahl, im
Gegensatz zu Luther,
nur für ein Symbol.
Die katholische Kirche sagt, dass nach
der Wesensverwandlung durch den Priester der Leib und
das Blut Jesu solange wahrhaftig gegenwärtig sind, wie
die Substanz des Brotes und Weines vorhanden sind. So
kommt es, dass in jeder römisch-katholischen Kirche im
Tabernakel, in den konsekrierten Hostien, Jesus
verborgen und verhüllt gegenwärtig ist.
Luther
hält dagegen und behauptet, dass Jesus in den Gestalten
von Brot und Wein nur im Augenblick des
Abendmahlempfanges gegenwärtig sei und danach sei das
Brot nur noch Brot und Wein nur noch Wein. Deshalb
findet man in evangelischen Kirchen auch keinen
Tabernakel. Dass sich Luther und seine Anhänger auch in
dieser Richtung geirrt haben, beweisen die zahlreichen
Hostienwunder der katholischen Kirche.
(Siehe
dazu)
Auch für die ungläubigen Thomasse der
christlichen Geschichte gibt, wie zahlreiche
außergewöhnliche Ereignisse zeigen, Gott Zeichen und
Wunder.
Luther schafft das Heilige Messopfer ab
Wenn man noch sagen könnte, das es
keinen Beweis für die Wahrheit der Wesensverwandlung,
der hl. Eucharistie, gegenüber der theologischen
Auffassung von Luther und seinen Anhängern bezüglich des
Abendmahles gibt
(obwohl die Hostienwunder wissenschaftlich bezeugt sind),
so gibt es auch einen biblischen Beweis, dass ihre
Auffassung des Opfergedankens falsch ist.
Für die römisch-katholische Kirche ist
das Heilige Messopfer das unblutige Kreuzesopfer
Christi, die reine Opfergabe, die Gott auf allen Altären
der Welt dargebracht wird, vom Aufgang bis zum Untergang
der Sonne. Das Heilige Messopfer erneuert und macht
jenes gegenwärtig, das von Jesus auf Kalvaria vollzogen
worden ist. Im heiligen Messopfer werden das Brot und
der Wein wahrhaftig in den Leib und das Blut Christi
verwandelt. Es ist ein Mysterium tremendum, ein
erschütterndes Geheimnis...
Im Alten Testament hat man Gott zur
Ehre Tiere zum Opfer dargebracht. Das Opfer des Neuen
Bundes ist das unblutige Kreuzesopfer Christi. Was das
heilige Messopfer-Feiern im tiefsten Geschehen bedeutet,
hat P. Pio, der stigmatisierte Kapuziner, in
einzigartiger Weise gezeigt.
Das Heilige Messopfer ist das
immerwährende Opfer des Neuen Bundes, die unblutige
Erneuerung des Kreuzesopfers. Die katholische Kirche
feiert das hl. Messopfer seit den Zeiten der Apostel
(Anm.: bis Luther und seine Anhänger kamen). In jedem
hl. Messopfer werden die Früchte des Kreuzesopfers als
die Erlösungsgnaden den Mitfeiernden zuteil. So wie die
Tieropferungen im Alten Bund nie aufhörten und Gott zur
Ehre immer wieder dargebracht wurden, so kann das Opfer
des Neuen Bundes auch nicht beendet oder durch ein
Symbol ersetzt werden.
Jesus warnt ausdrücklich vor dem
unheilvollen Gräuel am heiligen Ort, den der Prophet
Daniel schon vorausgesagt hat (Mt. 24, 15). Dieser
unheilvolle Gräuel sind die bekannten Aussagen, "dass am
Ende der Zeit (Dan. 9, 27; 11,31) ein verächtlicher,
aber mächtiger König mit seinen Streitkräften das
Heiligtum auf der Burg entweihen und das tägliche Opfer
abschaffen wird."
Luthers Ablehnung und Verurteilung des
hl. Messopfers begründete er mit der Aussage im
Hebräerbrief (9, 27 - 28) vom einmaligen Opfer, wo es
heißt: "Und wie es dem Menschen bestimmt ist, ein
einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht folgt,
so wurde auch Christus ein einziges Mal geopfert, um die
Sünden vieler hinweg zunehmen, beim zweiten Mal wird er
nicht wegen der Sünden erscheinen, sondern um die zu
retten, die ihn erwarten."
Luthers Buchstabenauslegung der
Heiligen Schrift ließ ihn auch in dieser existentiellen
biblischen Aussage in die Irre gehen. Da für den
deutschen Reformator die (unblutige) Vergegenwärtigung
des täglichen Kreuzesopfers Christi nicht akzeptabel
war, interpretierte er das Sakrament als Erinnerung an
das letzte Abendmahl Jesu, in der Nacht vor seinem Tod.
Wenn einer der wenigen deutschen
Bischöfe in einem öffentlichen Vortrag das evangelische
Abendmahl als "das Brot des Irrtums" bezeichnet, so sagt
das alles.
Aus diesem Blickwinkel gesehen könnten
die Katholiken die Warnung von Papst Johannes Paul II.
vor dem Empfang des gemeinsamen Abendmahles beim ersten
Ökumenischen Kirchentag in Berlin auch besser verstehen.
Die Verirrung des Martin Luther
Eine der großen und gerühmten Taten
Luthers ist seine Bibelübersetzung in die deutsche
Sprache. Es gab zwei Säulen, auf die die Protestanten
ihren Aufstand gegen die römisch-katholische Kirche
stützten. Die erste Säule heißt: "Sola fide", die
zweite "Sola scriptura".
Ich möchte mich jetzt nur kurz auf
"Sola
scriptura" beschränken, da es sonst die Thematik
weit übersteigen würde. Mit "Sola scriptura" wird
ausgesagt, dass die einzige Autorität des Glaubens die
Bibel ist, also kein Papst, keine kirchliche
Überlieferung und keine Tradition plus Bibel, wie es die
katholische Kirche lehrt.
Die Ironie des protestantischen "Sola
scriptura" jedoch ist die, dass man die Heilige Schrift
als einzige Autorität anerkennt, gleichzeitig jedoch der
Bibel widerspricht, denn nirgendwo lehrt die Bibel,
dass die Schrift allein die einzige Autorität sei. Tatsächlich bestätigt die Heilige Schrift die
katholische Auffassung, dass das autoritative Wort
Gottes in der Kirche zu finden ist: in ihrer Tradition
(2. Thess. 2, 15; 3, 6) und in ihrer Predigt und Lehre
(1. Petr. 1,25; 2. Petr. 1,20 - 21; Mt. 18, 17).
Martin Luther und seine Anhänger haben
nicht nur bei Sola fide und Sola scriptura den Aussagen
der Schrift widersprochen, sondern hatten auch die
Bedeutung des Gräuels der Verwüstung und des täglichen
Messopfers auf tragische Weise nicht erkannt, obwohl
Luther die Bibel übersetzt hat. Ist Luther kein Licht
aufgegangen, als er den höchst bedeutungsvollen Satz
Jesu in Mt. 24, 15 (Mk. 13, 14) übersetzte, wo Jesus
warnte: "Wenn ihr nun sehen werdet den unheilvollen
Gräuel der Verwüstung an der heiligen Stätte, wovon
gesagt ist durch den Propheten Daniel: "Wer das liest,
der merke auf"? (Dan. 9,27; 11,31).
Jesus warnt vor einem unheilvollen
Gräuel der Verwüstung an der heiligen Stätte, den der
Prophet Daniel schon für das Ende der Zeit voraussagte.
Daniel schildert diesen Gräuel am Ende der Zeit (Dan. 9,
27; 11, 31), und Luther hat auch das übersetzt wie
folgt: "Er stellt Streitkräfte auf, die das Heiligtum
auf der Burg entweihen, das tägliche Opfer abschaffen
und den unheilvollen Gräuel aufstellen ... " (Dan.
11, 31).
Daniel berichtet, dass ein
verächtlicher König am Ende der Zeit drei höchst
bedeutende Handlungen begehen wird. Er wird mit seinen
Streitkräften das Heiligtum auf der Burg entweihen, das
tägliche Opfer abschaffen und den unheilvollen Gräuel
(bei Luther Gräuelbild) aufstellen.
Das Heiligtum auf
der Burg entweihen bedeutet, das Allerheiligste
Altarsakrament in allen römischkatholischen Kirchen
weltweit zu entweihen und zu entfernen. Das tägliche
Opfer abschaffen bedeutet, das tägliche Messopfer der
katholischen Kirche abzuschaffen, das auch Martin Luther
nach seiner Priesterweihe noch gefeiert hat und das er
letztendlich abgeschafft und als Götzendienst bezeichnet
hat. Und letztendlich wird der Antichrist ein Gräuel
(-bild; Standbild) aufstellen.
Das tägliche (Tier-) Opfer wurde schon
einmal im Alten Bund abgeschafft und ist ein
prophetischer Hinweis Daniels auf die Entweihung des
Jerusalemer Tempels durch den heidnischen König
Antiochus IV. Epiphanes, der 168 v. Chr. dort einen
heidnischen Kult einrichten ließ. Das Gräuelbild war
entweder ein Götterbild oder ein Standbild des
griechischen Gottes Zeus oder wahrscheinlicher ein
kleiner Altaraufsatz, der auf den großen Brandopferaltar
gestellt wurde wie in 1. Makk. 1, 45; 1, 54; 6, 7
geschildert.
Das Gräuelbild, das am Ende unserer
Zeit am heiligen Ort aufgestellt wird, wird ein
Standbild des Antichristen sein anstelle des
Tabernakels, in dem das Allerheiligste Altarsakrament
bis jetzt aufbewahrt wird.
So sagte ja auch Paulus voraus: "Denn
zuerst muss der Abfall von Gott kommen und der Mensch
der Gesetzwidrigkeit erscheinen, der Sohn des
Verderbens, der Widersacher, der sich über alles, was
Gott oder Heiligtum heißt, so sehr erhebt, dass er sich
sogar in den Tempel Gottes setzt und sich als Gott
ausgibt" (2. Thess. 2, 2 - 4).
Der Altar der röm. Kath
Kirche &
der Altar der lutherisch-evangelisch/
protestantischen Kirchen
Der Altar der römisch-katholischen
Kirche
Jesus ist
wahrhaftig gegenwärtig! |
|
enthält das
Allerheiligste
Altarsakrament: konsekrierte Hostien, die im
täglichen Messopfer durch den Amtspriester in
den Leib Christi verwandelt werden.
Das Ewige Licht, als Zeichen für die Gegenwart
Christi.
|
Das konsekrierte Brot
und der Wein sind Leib und Blut Christi,
solange die Substanz der
Hostie und des Weines vorhanden ist.
Der Altar der
lutherisch-evangelisch/
protestantischen Kirchen (!)
Luther
schaffte das tägliche Opfer ab. Abschaffung —
Sakrament der Priesterweihe, keine
Wesensverwandlung des Brotes und Weines in den
Leib und das Blut Jesu Christi durch den
protestantischen Pfarrer/-in.
Somit war für Luther auch der Tabernakel, in dem
das Allerheiligste Altarsakrament, die
konsekrierten Hostien, aufbewahrt sind und das
Ewige Licht als Kennzeichen für die Gegenwart
Christi im Tabernakel, überflüssig und wurden
beseitigt. |
|
Evangelisch-protestantischer
Altar mit Kreuz |
Luther: der Glaube allein verleiht den
Sakramenten die Kraft. Das Brot und der
Wein sind nur solange Leib und Blut
Christi für Luther, solange das
Abendmahl empfangen wird. Die übrigen
Hostien nach dem Abendmahlempfang sind
nach Luther nur noch Brot und Wein.
Deshalb gibt es in den evangelischen
Kirchen keinen Tabernakel und kein
Ewiges Licht. |
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Luther, die katholische Kirche
und das Evangelium
Jesus sagt (Joh. 15,26; 16, 13): "Wenn aber der Beistand
kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der
Geist der Wahrheit, dann wird er Zeugnis für mich
ablegen ... " "Wenn aber jener kommt, der Geist der
Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen ...
"
Luther wies den Hl. Geist jedoch ab,
als er Gott bat: "Herr, verschone mich mit Visionen (des
Hl. Geistes), denn ich habe an der Schrift genug."
Die Bibel will er selbst auslegen, so
wie es ihm, seinem Bewusstsein und seiner Erkenntnis
genehm ist. Er will die Bibel so auslegen, wie er sie
versteht und für richtig hält. Dagegen sagt das
Evangelium: "Bedenkt dabei
vor allem dies: keine Weissagung der Schrift darf
eigenmächtig ausgelegt werden; denn niemals wurde eine
Weissagung ausgesprochen, weil ein Mensch es wollte,
sondern vom Heiligen Geist getrieben haben Menschen im
Auftrag Gottes geredet" (2. Petr. 1, 20 -
21).
Heute sagt man sehr oft und gerne, dass
Luther die Kirche nicht spalten, sondern nur reformieren
wollte. Diese Ansicht kann in keinem Fall akzeptiert
werden. Die gesamte Lehre und Theologie Luthers ist in
ihrem ganzen Ausmaß gegen die Lehre der katholischen
Kirche gerichtet und musste automatisch zur Spaltung
führen. So sagt der Apostel Judas:
"Diese sind es, die
Spaltungen hervorrufen, niedrig Gesinnte, die den Geist
nicht haben ... c c (Jud. 19) und Petrus
berichtet: "Es waren aber
auch falsche Propheten unter dem Volke, wie auch unter
euch sein werden falsche Lehrer, die verderbliche
Irrlehren einführen und verleugnen den Herrn, der sie
erkauft hat; die werden über sich selbst herbeiführen
ein schnelles Verderben. Und viele werden ihnen folgen
in ihren Ausschweifungen; um ihretwillen wird der Weg
der Wahrheit verlästert werden. Und aus Habsucht werden
sie euch mit erdichteten Worten zu gewinnen suchen. Das
Gericht über sie bereitet sich seit langem vor, und ihr
Verderben schläft nicht ... "
(2. Petr, 2, 1
- 3).
Ohne die Visionen Gottes, ohne den
Beistand des Heiligen Geistes ist die Heilige Schrift
nicht in ihren wahren Zusammenhängen zu erkennen. Wer
sie rational, das heißt nach dem Buchstaben deutet, muss
in der Verirrung landen. So auch Luther, der die
(eventuellen) Visionen Gottes ablehnt, um die Schrift
nach eigenem Ermessen auszulegen. So schreibt auch
Paulus: "Doch sind wir
dazu nicht von uns aus fähig, als ob wir uns selbst
etwas zuschreiben könnten; unsere Befähigung stammt
vielmehr von Gott. Er hat uns fähig gemacht, Diener des
Neuen Bundes zu sein, nicht des Buchstabens, sondern des
Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht
lebendig" (2. Kor. 3, 5 - 6).
Aber die Abspaltungen von der
katholischen Kirche durch die Reformation im
16.Jahrhundert und die noch auf uns zukommende sah schon
Johannes voraus, als er sagte:
"Sie sind von uns
ausgegangen, aber sie waren nicht von uns. Denn wenn sie
von uns gewesen wären, so wären sie ja bei uns
geblieben; aber es sollte offenbar werden, dass sie
nicht alle von uns sind" (1. Joh. 2, 19).
Jesus bittet seinen Vater: "Heiliger Vater, bewahre sie
in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins
sind wie wir" (Joh. 17,11).
Luther jedoch spaltet die Christenheit,
seine Lehre ist die reine Anarchie. Sein Lehrsatz
lautet:
"Wer aus der Taufe gekrochen, ist
Pfarrer, Bischof und Papst zugleich." Die Folge seiner
Lehre sind hunderte neuer christlicher Gemeinschaften
und Sekten auf der ganzen Welt.
Luthers Theologie
Die zwei großen Schlachtrufe der
Reformation hießen:
"Sola fide" und "Sola scriptura".
Die Spaltung der Protestanten in der
Reformationszeit basierte hauptsächlich auf diesen
beiden Grundsätzen.
1.) Sola fide - d.h. wir sind (vor
Gott) gerechtfertigt durch den Glauben allein!
2.) Sola scriptura - d.h. die einzige
Autorität ist die Schrift, die Bibel allein, aber kein
Papst, Konzilien und keine Überlieferung der
römisch-katholischen Kirche!
Die katholische Kirche lehrt im
Gegensatz zu "Sola fide": "Die Rechtfertigung geschieht
durch den Glauben und durch gute Werke!" Und im
Gegensatz zum protestantischen "Sola scriptura" sagt die
römisch-katholische Kirche: "Das Fundament der Kirche
sind eben der Papst, die Konzilien, die Tradition und
Überlieferung plus die Schrift!"
Die Lehre, dass die Rechtfertigung des
Menschen ohne sein Zutun geschehe, d.h. ohne gute Werke,
sondern nur durch seinen Glauben allein, wird zum
Herzstück Lutherischer Theologie und der gesamten
Reformation. Luther, aber auch Johannes Calvin bestand
darauf, dass die römisch-katholische Kirche mit dem
protestantischen Grundsatz des Sola fide steht oder
fällt. Weil sie von Sola fide überzeugt waren, ist für
sie die katholische Kirche gefallen.
Allerdings hat Luther nicht die
Verrichtung guter Werke durch die Gläubigen abgelehnt,
sondern nur deren Wirksamkeit für das ewige Heil. Die
echten guten Werke der Nächstenliebe machen nicht
gerecht, aber sie gehen aus dem Glauben hervor.
Die betreffende Stelle im Paulinischen
Römerbrief Vers. 3, 28 übersetzte Luther, als er die
Bibel ins Deutsche übersetzte, wie folgt: "So halten wir
nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des
Gesetzes Werke, allein durch den Glauben."
Um "Sola fide" zu bekräftigen, dass nur
Glaube gerecht macht ohne die Werke, hatte Luther, und
das ist überprüfbar, das Wort "allein" von sich aus
hinzugefügt. Im Grunde genommen hat er damit "Bibel- und
Urkundenfälschung" begangen, denn Paulus hat das Wort
"allein" nicht benützt, weil er die Notwendigkeiten der
guten Werke überhaupt nicht bestritten, sondern
ebenfalls als notwendig für das Heil des Menschen
bezeugt hat.
Das Wort
"allein" durch den Glauben (in Röm. 3, 28) ist auch heute noch
in der Lutherischen Bibel der evangelischen Kirche so zu
lesen.
In der Einheitsübersetzung der
katholischen und evangelischen Kirchen in Deutschland
ist das Wort "allein" nicht mehr zu finden, mit
Einverständnis der evangelischen Kirchen.
Luther, der der Heiligen Schrift mehr
gehorchen wollte als der römisch-katholischen Kirche,
ignorierte aber wesentliche Aussagen der Schrift, die
gegen das protestantische Sola-fide-Prinzip ("nur der
Glaube allein macht gerecht") sprechen. Luther ignoriert
einfach die Schriftaussagen, die eindeutig für das
Bekenntnis der katholischen Kirche sprechen, dass die
Rechtfertigung durch den Glauben und die guten Werke
geschieht.
Der hl. Paulus sagt:
"Und wenn ich prophetisch
reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle
Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und
Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe
nicht, wäre ich nichts" (I. Kor. 13, 2).
Der hl. Jakobus sagt in seinem Brief
ausdrücklich: "So ist auch
der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke
vorzuweisen hat" (Jak. 2, 17). Diese Aussage
des hl. Jakobus bezeichnet Luther (selbstherrlich) als
"eine recht stroherne Epistel". Das
Sola-fidePrinzip, dass "nur der Glaube allein gerecht
macht" ohne Werke, spricht fundamental gegen das
Evangelium.
Die wahre Bedeutung der Rechtfertigungslehre
Wie also ist die Aussage von Paulus (in
Röm. 3, 28) zu verstehen, wenn er dort sagt (in der
Einheitsübersetzung ohne das Wort "allein"):
"Denn wir sind der
Überzeugung, dass der Mensch gerecht wird durch Glauben,
unabhängig von Werken des Gesetzes." Wie ist
das zu verstehen?
Auf den ersten Blick scheint es so, als
ob Paulus sagte, dass der Mensch durch den Glauben
gerecht ist, unabhängig von den Werken des Gesetzes. In
den weiteren Aussagen der Schrift wird aber durch die
Apostel und das Evangelium deutlich gemacht, wie vorhin
schon beschrieben, dass auch gute Werke notwendig sind,
um gerecht zu werden.
Paulus gibt zum Beispiel (in Eph. 2, 8
- 10) die Antwort darauf, was er (in Röm. 3, 28) über
die Rechtfertigung des Menschen gesagt hat. In Eph. 2, 8
- 10 sagt Paulus:
"Denn
aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht aus
eigener Kraft - Gott hat es geschenkt -, nicht aufgrund
eurer Werke, damit keiner sich rühmen kann. Seine
Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus dazu geschaffen,
in unserem Leben die guten Werke zu tun, die Gott für
uns im Voraus bereitet hat."
Hier verdeutlicht Paulus, wie die
Rechtfertigung des Menschen wirklich zu verstehen ist.
Diese Aussage verdeutlicht, dass der Glaube ein Geschenk
von Gott ist, nicht aufgrund unserer Werke, damit sich
keiner rühmen kann, sondern dass der Glaube uns dazu
befähigt, die guten Werke (die notwendig sind) zu tun,
die Gott für uns im Voraus bereitet hat.
Der Glaube ist also beides: ein
Geschenk Gottes und unsere Antwort auf diese Gnade, die
guten Werke. Hier zeigt sich, dass die katholische
Kirche recht hat, in ihrer Rechtfertigungslehre, dass es
für das Heil des Menschen notwendig ist, Glauben zu
haben und gute Werke. Das protestantische
Sola-fide-Prinzip ist unbiblisch. Der hl. Paulus lehrt
an keiner Stelle, dass wir gerechtfertigt sind allein
aufgrund des Glaubens.
Sola scriptura
Der andere Schlachtruf der Reformation
hieß "Sola scriptura". Sola scriptura bedeutet: nur die
Bibel ist einzige Autorität für die Glaubenswahrheit.
Luther hat die Aussage Jesu:
"Du bist Petrus, der Fels,
auf den ich meine Kirche baue ... "
(Mt. 16,
18 - 19) ja so ausgelegt, dass diese Worte nur auf
Petrus beschränkt wären und nicht auf die Nachfolger im
Petrusamt, die Päpste. Für ihn zählten keine Konzilien
der Kirche, keine Tradition und keine Überlieferung und
Kirche. Die katholische Kirche war für ihn ein Werk von
Menschenhand und daher ohne jegliche Autorität und
fehlgeleitet in ihrer Lehre.
Für Luther war der Papst der Antichrist
und die Kirche ein Werk von Menschenhand, und er war ja
der Meinung, dass die Worte Jesu nur an Simon gerichtet
waren: "Du bist Petrus,
der Fels, auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen
... " (Mt. 16, 18).
Diese Thematik wurde ja schon auf den
vorherigen Seiten besprochen - und damit für jeden
logisch denkenden Menschen einleuchtend - nicht nur auf
Petrus alleine gemünzt, sondern auf die Kirche in ihrem
Lauf durch die Zeit, auf alle Nachfolger Petri, die
Päpste und Bischöfe bis zum Ende der Zeit.
Die Bibel
Neben den 27 Büchern des Neuen
Testamentes gab es viele andere Bücher, die man für
inspiriert hielt, wie den Hirten Hermas, die Acta Pauli
oder den Barnabasbrief. Da waren die apokryphen
Evangelien, die größtenteils ein oder zwei Jahrhunderte
nach den vier Evangelien verfasst wurden, wie etwa die
sogenannten Evangelien nach Thomas, nach Philippus, das
Petrusevangelium usw., die alle verworfen wurden, weil
sie auch teilweise dem Kern des Evangeliums und der
Lehre Jesu widersprachen. Über die Apokryphen zu reden
ist jetzt nicht die Aufgabe, weil es die Thematik
sprengen würde.
In den ersten drei Jahrhunderten
mussten die Kirche und ihre Mitglieder, die jungen
christlichen Gemeinden, viele blutige Verfolgungen
ertragen. Sie mussten sich gegen mächtige Feinde
behaupten, die römische Staatsmacht, gegen die Tataren
usw. Sie mussten sich einer Flut von Irrlehren, z.B. des
Arianismus, der Gnostiker und vieler anderer Sekten zur
Wehr setzen, um den Glauben bis zur heutigen Zeit zu
bewahren.
Da die Protestanten die Päpste und die
Konzilien für fehlbar halten und ablehnen, wieso konnte
dann der Papst und die Konzilien von Hippo und Karthago
die Auswahl der 27 Bücher des Neuen Testamentes
bestimmen, die auch von Protestanten für das Wort Gottes
gehalten werden? Außerdem, wenn Gott die vier
Evangelisten inspirierte, das unfehlbare Wort Gottes
niederzuschreiben, und die zwei Konzilien von Hippo und
Karthago, die 27 Bücher des Neuen Testamentes als das
wahre Wort Gottes im Einvernehmen mit dem Papst zu
bestimmen, ist es dann nicht nur logisch, dass er es
auch mit den Nachfolgern, den Päpsten und Konzilien
genauso gemacht hat, weil er ja die Anarchie des
Protestantismus, der ganzen Sektenbildungen und den
gesamten Umfang des großen Durcheinanders ihrer
eigensinnigen Schriftauslegung vorhersah?
So ist es für M. Luther bezeichnend,
dass seine Auffassung von Sola fide ("nur der Glaube
allein macht gerecht ohne die Werke"), die im Gegensatz
der weiteren Aussagen des hl. Paulus und des Evangeliums
steht (die darauf bestehen, dass Glaube und Werke
notwendig zum Heil sind), den Jakobusbrief (Jak. 2, 26),
in dem der Apostel klar und unmissverständlich aussagt,
dass "der Glaube ohne Werke tot ist", als einen
apokryphen Brief abwertet und meint, er müsste aus dem
Kanon des Neuen Testamentes entfernt werden. Übrigens,
der gleichen Meinung war er über einige andere Schriften
des Neuen Testamentes auch.
Luthers Ablehnung der Lehre der
katholischen Kirche und sein Ruf Sola scriptura, nur die
Bibel ist alleinige Autorität, entpuppen sich ebenfalls
als unbiblisch.
Papst, Kirche, Überlieferung und Tradition
Luther lehnte den Papst und die Kirche
als ein Werk von Menschen ab und genauso lehnte er auch
die Überlieferung und die Tradition ab. Wie gesagt, für
ihn war die einzige Autorität die Bibel - Sola scriptura.
Die Bibel ist keinesfalls die einzige
Autorität, denn die Heilige Schrift bestätigt die Lehre
der katholischen Kirche, dass es die Schrift plus
Kirche, Tradition und Überlieferung ist. Die Schrift
bringt es ganz klar und unmissverständlich zum Ausdruck.
Die Wahrheit ist in der Kirche zu finden.
Paulus schreibt an Timotheus:
"Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie
man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, d.h. in der
Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das
Fundament der Wahrheit ist"
(1. Tim. 3, 15).
Die Bibel sagt uns an vielen Stellen,
dass das autoritative Wort Gottes in der Kirche zu
finden ist: in ihrer Tradition, Predigt und Lehre wie
folgt:
"Seid also standhaft, Brüder, und haltet an den Überlieferungen
fest, in denen wir euch unterwiesen haben, sei es
mündlich, sei es durch einen Brief' (2. Thess. 2, 15 + 3,
6).
"Aber des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit. Das ist aber das Wort,
welches unter euch verkündigt ist"
(1. Petr. 1, 25).
Die Kirche ist kein Werk von
Menschenhand, wie Luther behauptete, sondern wie Paulus
eindrucksvoll bestätigt, ist sie die Kirche des
lebendigen Gottes, sie ist die Säule und das Fundament
der Wahrheit. Sie lebt auch aus der Tradition und
Überlieferung. Die Autorität des Glaubens ist nicht Sola
scriptura, sondern Bibel und katholische Kirche.
Im Übrigen sagte Luther einige Jahre
vor seinem Tod, dass es den Papst bald nicht mehr geben
würde. Wie wir wissen, hat er sich auch darin gewaltig
getäuscht.
Luther lehnt die Lehre der katholischen
Kirche von der Verwandlung des Brotes und Weines in den
Leib und das Blut Jesu Christi während des hl.
Messopfers durch den geweihten, in der apostolischen Sukzession stehenden Amtspriester scharf ab und
behauptet: "Empfange, und du hast schon genossen"; für
ihn sind das Brot und der Wein im Moment des Empfanges
der Leib und das Blut Jesu. Nach dem Empfang sind das
übriggebliebene Brot und der Wein nicht mehr der Leib
und das Blut Jesu (deshalb kommt es vor, dass das Brot
und der Wein nach dem Abendmahl nicht ehrfürchtig
behandelt werden).
Dass aber durch den katholischen
Priester das verwandelte Brot und der verwandelte Wein
auch danach noch der Leib und das Blut Jesu sind,
beweisen die vielen, allen voran auch das
wissenschaftlich untersuchte Hostienwunder von Lanciano.
(Link) Noch heute, nach
über 1000 Jahren, sind die damals durch einen Priester
verwandelte Hostie und der Wein, die sich während der
hl. Messe in Fleisch und Blut verwandelten, in ihrer
Substanz völlig vorhanden. So kann heute sogar
wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass die Theologie
des Martin Luther
(und Anhänger)
erdichtete
Theorie ist, die um jeden Preis anders sein wollte als
die Lehre der katholischen Kirche.
Mit den vielen Hostienwundern innerhalb
der katholischen Kirche hat der Herr
(wie auch in
Lourdes) den ungläubigen Thomassen der christlichen
Geschichte Zeichen hinterlassen, die Glaubensprothesen
sein können für solche, die es brauchen und daran
interessiert sind.
Natürlich gibt es keine Hostienwunder
in den evangelisch-protestantischen
Glaubensgemeinschaften, da es auch niemanden gibt, der
die Kraft hat, das Brot und den Wein in den Leib und das
Blut Jesu zu verwandeln wegen der fehlenden Sukzession.
So kann das evangelische Abendmahl bestenfalls nur ein
Symbol, eine Erinnerung sein, was im letzten Abendmahl
seinerzeit geschehen ist.
Die logische Folge von Luthers
Bibelauslegung und Theorie gipfelte in seiner
Einschätzung und Verirrung bezüglich des täglichen
Opfers. Die Buchstabenauslegung des Evangeliums
verleitete Luther dazu, die Aussage im Hebräerbrief 9,
27 - 28 wörtlich zu nehmen, wo es heißt: "Und wie es dem
Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben,
worauf dann das Gericht folgt, so wurde auch Christus
ein einziges Mal geopfert ... "
Luther folgerte daraus, dass die Rede vom Messopfer ein
Gräuel und "vermaledeite Abgötterei" sei und schaffte
das tägliche Messopfer ab. Dabei beging er selbst den
Gräuel der Verwüstung, den der Antichrist am Ende der
Zeit begehen und vollenden wird, wenn er das tägliche
Messopfer der katholischen Kirche in seiner Herrschaft
über die Welt global abschaffen und unter blutigster
Verfolgung verbieten wird.
Das evangelisch-protestantische
Abendmahl ist das bereits vor etwa 500 Jahren
abgeschaffte tägliche Opfer. Es ist der in der
Reformation schon vorausbegangene Gräuel der Verwüstung.
Nicht ohne Grund hat Papst Johannes
Paul Il. im Jahr 2003 die Enzyklika der Eucharistie
veröffentlicht. Und nicht ohne Grund noch rechtzeitig
vor dem ersten Ökumenischen Kirchentag in Berlin. Wenn
es stimmt, dass eine Umfrage laut Spiegel ergeben hat,
dass 88 Prozent der Katholiken ein gemeinsames Abendmahl
mit den evangelischen Mitchristen befürworten, dann kann
man ersehen, was die Stunde geschlagen hat.
Aus diesem Wissen heraus sollten die
Forderungen nach dem gemeinsamen Abendmahl von jenen,
die diese Forderungen unentwegt und bei jeder
Gelegenheit öffentlich kundtun, in einem anderen Licht
gesehen werden.
"Deshalb ist das Gebot der Stunde vor
allem die Förderung eines, geistlichen Gemeinschaft,
unter dem John Henry Newman besonders .die Erbauung und
Stärkung der Katholiken' versteht"
(Leo Kardinal Scheffczyk, "Entschiedener Glaube - befreiende
Wahrheit", S. 174).
Die deutsche Ökumene
Deutschland, das Mutterland der
Reformation, war der große Motor der Kirchenspaltung im
16. Jahrhundert, aus der hunderte neuer christlicher
Glaubensgemeinschaften und Sekten entstanden, die von
Rom - Papst und Lehramt-getrennte eigene
Glaubensvorstellungen praktizieren. Die Situation der
Christen in Deutschland ist im Vergleich zu anderen
christlichen Nationen einmalig.
Unmittelbare Folgen der Reformation
Die Reformation entlässt ihre Kinder
Jan van Leyden |
(Münster)
* Christlicher Kommunismus
* Polygamie
(Jan van Leyden,
Jan Matthyss,
Bernd Krechting,
Bernd Knipperdolling) |
Thomas Müntzer |
"Wider die mörderischen und räuberischen Rotten
der Bauern"
-
Bildersturm
-
Klosterflucht
|
Die Reformation
läuft aus dem
Ruder |
-
Aufstand der Bergarbeiter von Mansfeld
(Thomas Müntzer / Hinrichtung in Frankenhausen)
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|
(Zürich)
(Erfolgloser Einigungsversuch mit Luther in
Marburg (1528))
|
(Genf)
*
Strenge Kirchenordnung
* Überwachung des
bürgerlichen Lebens
Prädestinationslehre
* Wirtschaftlicher Erfolg als
äußeres Merkmal der
Gnadenwahl
* Folge: Ausbildung der
Tugenden Fleiß und
Arbeitsamkeit
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In
Fankreich
"Hugenotten" |
In
England
"Puritaner" |
In
Schottland
"Presbytherianer" |
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Reformation
Die Entstehung der Vielfalt
(Protestantische)
Denominationen
ZEIT VOR DER REFORMATION |
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Urchristentum 1. - 2. Jahrh. |
Deutsche Reformierte Kirche
ca. 1540 |
Swedenborgianer 1787
Emanuel Swedenborg |
Katholizismus ca. 2. Jahrh. |
Ungarische Reformierte Kirche
ca. 1550 |
Protestantische 1789
Episkopalkirche |
Gnostiker ca. 20 |
Hugenotten
(Französiche Kalvinisten) |
19. JAHRHUNDERT |
Koptische Kirche 452 |
Presbyterianer
Schottische Kalvinistenca. 1560
John Knox |
Disciples of Christ 1811
(Jünger Christi) Thomas
Campbell |
Ostkirchen 1054 |
Kongregationalismus 1560
Puritaner
(Englische Kalvinisten) |
Katholisch apostolische 1832
Gemeinde Edward Irving |
Waldenser
1173
Petrus Waldes |
Holländische Reformierte
Kirche ca. 1570 |
Oxfordbewegung 1833
John Henry Newmann |
Lollarden
ca. 1379
John Wycliff |
17. JAHRHUNDERT |
Zeugen Jehovas 1879
Cartes Taze Russel |
Hussiten1415
Jan Hus |
Baptisten ca. 1606
John Smyth |
Christian Science 1879
Mary Baker Eddy |
16. JAHRHUNDERT / NACHREFORMATIONSZEIT |
Quäker ca. 1647
George Fox |
Pfingstbewegung 1886 |
Luthertum 1517
Martin Luther |
Amische
ca. 1690
Jakob Ammann |
|
Wiedertäufer 1521 |
18. JAHRHUNDERT |
|
Skandinavische Lutherische Christen 1523 |
Herrnhuter Brüdergemeinde ca. 1722
Nikol. Ludwig Graf von Zinzendorf |
|
Zwinglianer
Ulrich Zwingli |
Methodisten 1739
John Wesley |
|
Anglikanische Kirche 1534 |
Shaker 1776
Ann Lee |
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Mennoniten
ca. 1536
Menno Simons |
Unitarier 1785 |
|
Kalvinismus
1536
Johannes Calvin |
|
|
Quelle:
http://www.kerber-net.de/religion/reformation/oekumen2.htm
Im Jahr der Volkszählung 1987 lebten in
Deutschland 25,5 Mio. evangelische Christen und 26, 2
Mio. katholische Christen. Das ergibt quasi eine 1 zu
1 Situation.
Die Vermischung der Konfessionen durch
Heirat zwischen katholischen und evangelischen Partnern
hat in den letzten vierzig Jahren ungemein zugenommen,
was auch eine gewisse besondere Annäherung der
Konfessionen bedeutet und durch den heutigen Toleranz-
und Gleichheitsgedanken noch gefördert wurde. Natürlich
spielt schon aus diesem Grunde die Ökumene eine größere
Rolle als irgendwo sonst auf der Welt.
Deutschland war der Motor der
Kirchenspaltung im 16. Jahrhundert und wird auch mit
größter Wahrscheinlichkeit der Motor für die letzte
große Spaltung sein, die Abspaltung der (meisten)
Katholiken von Rom, Papst und Lehramt.
In Deutschland ist die Vorbereitung für
die auf den vorherigen Seiten beschriebene "falsche
Kirche" und den "falschen Christus" schon sehr weit
fortgeschritten. Begünstigend für diese Entwicklung
wirkt sich aus, dass die heutige Generation der
deutschen Katholiken in großer Zahl ihre eigenen
Glaubens- und Grundwahrheiten nicht mehr kennt.
So führt dieser Umstand auch dazu, dass
bei einer Umfrage, die das Magazin "Der Spiegel" vor dem
ersten Ökumenischen Kirchentag 2003 ausführte, angeblich
88 Prozent für ein gemeinsames Abendmahl(!) mit den
evangelischen Christen waren. So ist eine fruchtbare
Grundlage für eine erfolgreiche Ökumene bereitet.
Es ist schon erstaunlich, wenn man
bedenkt, dass die großen kirchen- und gottesfeindlichen
Mächte aus Deutschland kommen.
1517 |
- Los von Rom - die Bibel allein!, Reformation in
Deutschland; Abspaltung von Rom |
|
|
1717 |
- Los von der Bibel - die Vernunft allein! Beginn der
Aufklärung; Gründung der Großloge von London am 24. 6.
1717 die Geburt der zwei Tiere (Offb. K. 13, 1; 13,
11), die Freimaurerei. Jetzt könnte man einwenden, dass
die Großloge in London von Engländern gegründet wurde.
Das stimmt. Aber dazu sollte folgendes beachtet werden.
Am 16. Juli 1782 wurde auf dem Kongress
von Wilhelmsbad eine Allianz zwischen Illuminaten und
Freimaurern besiegelt. Der Illuminatenorden wurde am 1.
Mai 1776 von Dr. Adam Weißhaupt, Professor für
katholisches Kirchenrecht an der Universität Ingolstadt,
gegründet. Der Name „Illuminaten" leitet sich von dem
Wort Luzifer her, das .Lichtbringer" bedeutet oder "ein
Wesen von außerordentlicher Brillanz" (vgl. Jesaja 14,
12).
|
|
|
1917 |
- Los von Gott - die Materie allein! Bolschewistische
Revolution; Machtergreifung des marxistischen
Kommunismus in Russland (Geburt des feuerroten Drachen,
Offb. 12, 3) |
|
|
(?) |
- Gründung und Vereinigung aller christlichen
Konfessionen in einer ökumenischen Kirche, der sich die
meisten Katholiken anschließen und den Zusatz "römisch"
ablegen werden. Dann wird Rom, dem Papst und dem Lehramt
nur noch ein kleiner Rest treu bleiben. |
|
|
Wenn die Madonna sagt (in einer
Botschaft von 1989 an Don Gobbi), dass die Freimaurerei
(Tier 1 und 2) 1998 ihr großes Ziel der falschen Kirche
und des falschen Christus (Idol - Standbild) erreichen
wird, so kann man davon ausgehen, dass die
Vorbereitungen in der Planung abgeschlossen sind. Was
noch fehlt, ist die Zeit der öffentlichen Ausrufung. Das
kann aber sehr schnell gehen, wenn die bestimmten
Ereignisse und der richtige Zeitpunkt reif sind. Wenn
das geschehen ist, so sagt Maria, dann wird das Tor
geöffnet sein für das Erscheinen des Menschen oder der
Person des Antichristen selbst! Er ist es, den Paulus
den "Sohn des Verderbens"
nennt, der sich in den
Tempel Gottes setzt (Vatikan)
und vorgibt, Gott zu sein
(vgl. 2. Thess. 2, 3 - 4).
Dann wird auch der kleine Rest, die
"kleine Herde", keine Möglichkeit mehr haben, das
tägliche hl. Messopfer öffentlich in Kirchen zu feiern
und die konsekrierte Hostie zu empfangen, da es dann
auch weltweit offiziell unter (blutiger) Verfolgung
verboten sein wird, das heilige Messopfer zu feiern. Die
falsche ökumenische Kirche wird der Antichrist
anerkennen (zumindest am Anfang), denn der Prophet
Daniel sagt: "Nun wendet
er seine ganze Wut gegen den Heiligen Bund
(römisch-katholische Kirche)
und handelt entsprechend.
Dann kehrt er heim und erkennt jene an, die den Heiligen
Bund verlassen
(Anm.: die sich von der
römischkatholischen Kirche trennen).
Er stellt Streitkräfte auf,
die das Heiligtum
(Anm.: das Allerheiligste
Altarsakrament) auf der
Burg entweihen, das tägliche Opfer abschaffen und den
unheilvollen Gräuel aufstellen"
(Dan. 11,30 -
31).
Das Zweite Vatikanische Konzil hat die Ökumene
unumkehrbar festgeschrieben.
Die Frage jedoch ist, ob die vielen deutschen
Katholiken, die der Ökumene wegen da und dort (auch in
der existenziellen Frage der hl. Eucharistie) Abstriche
an ihrem Glauben hinnehmen oder gar eigenwillig fördern,
über den Hinweis der Konzilsväter informiert sind, in
dem es heißt: "Nichts ist dem ökumenischen Geist so
fern wie jenes falsche Versöhnungsstreben, durch das die
Reinheit der katholischen Lehre Schaden leidet und ihr
ursprünglicher und sicherer Sinn verdunkelt wird"
(Nr. 11, S. 240 - Kleines Konzilskompendium, Rahner/
Vorgrimmler, 18. Auflage 1985 - Herder, Freiburg).
Unter diesem Gesichtspunkt sollte eines
der Schlagwörter der deutschen Ökumene: "Versöhnte
Verschiedenheit", das immer wieder bezüglich der Ökumene
gebetsmühlenartig auftaucht, einmal kritischer
betrachtet werden.
Eine ökumenische Vereinigung der
römisch-katholischen Kirche, d.h. von Papst und Lehramt,
mit den evangelisch-protestantischen
Glaubensgemeinschaften hinsichtlich der existenziellen,
fundamentalen theologischen Unterschiedlichkeiten kann
und wird es nicht geben. So ist auch zu beobachten, dass
Rom seine ökumenischen Bemühungen mit den orthodoxen
Ostkirchen offensichtlich als vorrangig ansieht, da die
Trennung ja keinen häretischen Hintergrund aufweist. Die
letzten positiven Begegnungen mit Vertretern der
Orthodoxie lassen, wie es scheint, große Hoffnungen
aufkeimen. Dazu eine Stimme:
"Wien
(www.kath.net 24. April 2008)
Hilarion Alfeyev, der russisch-orthodoxe Bischof von
Wien und Österreich, hat in einem Interview den.
romantischen Ökumenismus' kritisiert, der durch den
Weltkirchenrat(!) angestrebt wird. Das meldet die
Nachrichtenagentur Interfax.
Gegenüber einem bulgarischen Magazin
meinte er, diese Ideen seien, nicht existenzfähig.' Es
sei besser, bilaterale und strategische Allianzen
aufzubauen. Der orthodoxe Kirchenmann sieht diese vor
allem in einer Allianz zwischen der römisch-katholischen
und der orthodoxen Kirche. Wörtlich sagte er: Wir müssen
begreifen, dass orthodoxe und katholische Gläubige nicht
länger Rivalen sind. Wir sind Verbündete. Diese
Rivalität muss ein für alle Mal aufhören. Wenn wir das
verstehen, wird auch der Proselytismus aufhören.'
Viele Protestanten hätten eine, light
Version des Christentums entwickelt, das, ohne
apostolische Sukzession, ohne Sakramente, ohne
dogmatische Lehren und auch ohne Bindung an christliche
Moralnormen auskommt', kritisierte er. Jahrhundertealte
Sünden würden von diesen nicht nur ignoriert, sondern
sogar unterstützt. Wörtlich sagte Bischof Hilarion:
Sobald christliche Gemeinschaften damit beginnen,
theologische oder moralische Lehren des Christentums zu
ändern, und versuchen, diese moderner' oder ,politisch
korrekter' zu machen, ist dies der direkte Weg zum
geistlichen Tod ... '"
Die Bemühungen Roms gegenüber dem
Judentum, springen ebenfalls ins Auge. Denken wir an den
Besuch von Papst Johannes Paul 11. im Jahr 2000 in
Israel oder beispielsweise den Besuch der Synagoge von
Papst Benedikt XVI. während des Kölner Weltjugendtages
2005 in Köln. Die kommende dramatische Veränderung der
Weltlage wird auch im Judentum einschneidende
Veränderungen mit sich bringen. Die Juden werden, wie
die Offenbarungen zeigen, in den Neuen und Ewigen Bund,
in die Kirche Christi zurückkehren.
So sagt Paulus voraus:
"Damit ihr euch nicht auf
eigene Einsicht verlasst, Brüder, sollt ihr dieses
Geheimnis wissen: Verstockung liegt auf einem Teil
Israels, bis die Heiden in voller Zahl das Heil erlangt
haben (Anm.: am Ende der Zeit), dann wird ganz Israel
gerettet werden, wie es in der Schrift heißt..."
(Röm. 11, 25 - 26).
Der Prophet Daniel schreibt:
"In jener Zeit tritt Michael
auf, der große Engelfürst, der für die Söhne deines
Volkes eintritt. Dann kommt eine Zeit der Not wie noch
keine da war, seit es Völker gibt, bis zu jener Zeit.
Doch dein Volk wird in jener Zeit gerettet, jeder, der
im Buch verzeichnet ist"
(Dan. 12, 1).
Interview mit Pfarrer Sterninger
Die folgenden Seiten zeigen die wahren
Probleme einer Ökumene auf, die an der Wahrheit
überhaupt nicht interessiert ist. Der katholische
Priester Konrad Sterninger ist in seiner
Beurteilung der praktizierten heutigen Ökumene ein sehr
mutiger und fester Zeuge der wirklichen katholischen
Position und zeigt mutig die Schwächen dieser Ökumene
auf. Die folgenden Interview-Berichte sind aus der
Internet-Zeitung: •• www.kath.net •• entnommen.
"Nicht unter dem Deckmantel der
Liebe die Wahrheitsfrage ausklammern"
"Der steirische Priester Konrad
Sterninger nimmt im Kath.NetInterview Stellung zu
aktuellen Fragen der Ökumene - zwischen katholischem
Glauben und Protestantismus sind unüberwindliche Gräben.
Kath.Net.: Der Kath.Net-Bericht zum
Thema Ökumene und Ihre Aussagen dazu haben für sehr viel
Aufregung gesorgt. Haben Sie damit gerechnet?
Sterninger: Ja, wie ich sehe und lese
und auch gehört habe, hat es viele Stimmen gegeben -
positive und auch kritische bis hin zu ablehnenden. Das
ist wohl zu erwarten gewesen. Doch die vielen
zustimmenden Äußerungen haben mir gezeigt, dass viele
Katholiken sehr verunsichert sind bezüglich der heute
oft praktizierten Ökumene. Ich weiß aus meiner
seelsorglichen Erfahrung, dass es viele Katholiken gibt,
die eine klare, eindeutige Antwort auf die Frage nach
dem wahren Glauben, der wahren Kirche und der wahren
Religion erwarten. Die Antwort darauf ist eine uns
geschenkte geoffenbarte Wahrheit, von Christus selbst
geschenkt, und diese darf nicht verwässert oder
verschleiert werden: Die einzig wahre Religion ist die
katholische Religion und die einzig wahre, von Christus
gestiftete Kirche ist die eine, heilige, katholische und
apostolische Kirche, wie wir im Credo fest bekennen.
Kath.Net.: Einige Kritiker behaupten,
dass Sie mit Ihren Aussagen nicht innerhalb der Lehre
des Zweiten Vatikanum sind. Was sagen Sie dazu?
Sterninger: Das oben Ausgesagte ist
auch die beständige Lehre der Kirche, wenn im
Konzilsdekret UR Nr. 14 davon die Rede ist von der, Wiederversöhnung der Christen in der einen, einzigen
Kirche Christi', dann stehe ich mit meiner Ansicht, dass
die getrennten Christen ins eine Vaterhaus, von dem sie
sich getrennt haben, heimkehren müssen, auf dem Boden
des Konzils. Die katholische Kirche ist die einzige
Kirche Christi. Auch im Konzilsdekret LG 8 spricht das
Konzil von der, einzigen Kirche Christi'. Das besagt
doch nichts anderes, als dass die katholische Kirche und
nur sie die Kirche Christi ist. Ich führe auch Dialog
mit nicht katholischen Christen, aber immer mit dem Ziel
und der Sehnsucht, die getrennten, Brüder' zur Heimkehr
ins Vaterhaus zu bewegen. Die Kirche ist ja die sichere
Arche, durch die wir gerettet werden können.
Kath.Net.: Warum ist die Lehre der
Protestanten bzw. das Lehrsystem häretisch?
Sterninger: Wäre die Lehre des
Protestantismus nicht häretisch, dann hätte das Konzil
von Trient diese nicht zu verurteilen brauchen. Häresie
zerstört ja die Einheit im Glauben, und das Schisma, wie
wir wissen, die Einheit in der Leitung, das ist durch
die Orthodoxie geschehen. Leider hört man heute sehr
oft, dass die Katholiken und Protestanten mehr gemeinsam
haben als das, was sie trennt. Doch das wird eigentlich
nie bewiesen. Was heißt das konkret, wenn solche
Meinungen vertreten werden? Das bedeutet doch letztlich,
dass das Glaubensgut, das die Katholiken den
Protestanten voraushaben, eigentlich nebensächlich ist.
Ich frage daher, ob es wirklich nebensächlich ist, ob es
zwei oder sieben Sakramente gibt? Ob es bedeutungslos
ist, dass es neben dem allgemeinen Priestertum auch ein
besonderes Priestertum gibt? Oder ist es wirklich
nebensächlich, ob Christus mit Gottheit und Menschheit,
mit Leib und Seele, mit Fleisch und Blut, wahrhaft,
wirklich und wesentlich auf unseren Altären im
Allerheiligsten Altarsakrament enthalten ist? Oder ist
es wirklich nebensächlich, ob es ein Fegefeuer, einen
Reinigungsort der Seelen gibt oder nicht? Ist es
wirklich unwichtig, ob Maria die Unbefleckte Empfängnis,
die immerwährende Jungfrau und Gottesmutter ist oder
nicht? Sie können sich selbst ein Urteil bilden. Wir
sehen hier jedenfalls die großen Defizite und Irrtümer
des Protestantismus. Durch all das Trennende können doch
katholischer Glaube und Protestantismus nie zur
Deckungsgleichheit kommen. Zwischen katholischem Glauben
und Protestantismus sind unüberwindliche Gräben. Das zu
sagen, ist gewiss nicht lieblos und nicht gegen den
protestantischen Christen, sondern ist einfach ein Gebot
der Nächstenliebe. Jemanden auf eine Krankheit und einen
Fehler aufmerksam zu machen - in Liebe wohlgemerkt -,
ist doch ein Ausdruck von Liebe! Was wäre das für ein
Arzt, der mich nicht auf eine lebensbedrohende
Lebensweise aufmerksam machen würde!
Kath. Net.: Bei der Tagung haben Sie
auch gesagt, dass eine Einheit ohne Wahrheit keine
wirkliche Einheit ist. Können sie konkrete Beispiele
nennen, wo die Wahrheitsfrage nicht mehr ernst genommen
wird?
Sterninger: Was ist das für eine
Einheit, wo Wahrheit und Irrtum einander
gegenüberstehen? Ich kann doch nicht unter dem
Deckmantel der Liebe die Wahrheitsfrage ausklammern. Und
es kann nur eine Wahrheit geben, und diese ist uns von
Christus geoffenbart. Beispiele, wo die Wahrheitsfrage
ausgeklammert wird, gibt es genügend: Das katholische
Priesteramt und der protestantische Religionslehrer -
das gemeinsame Auftreten bei ökumenischen
Veranstaltungen erweckt den Eindruck, als handle es sich
hier um zwei gleichwertige Kultdiener. Und doch sind
zwischen einem katholischen Priester und einem
protestantischen Pastor wesenhafte Unterschiede. Die
heilige Kommunion in der katholischen Messe und das
Abendmahl bei den Protestanten: Hier der wahre Leib
Christi, dort ein Stück Brot zur Erinnerung an das
Letzte Abendmahl. Daher kann es keine Interkommunion
geben. Dann denke ich auch an die Ausgestaltung von
sogenannten multikulturellen Räumen in Spitälern, auf
Flughäfen, in Schulen ... Räume mit den religiösen
Symbolen aller Religionen. Keine Frage mehr nach der
wahren Religion. Hier wird also der Eindruck erweckt,
dass alle Religionen gleich seien, gleich bedeutend,
gleich gut, gleich wahr ... Und doch liegen Welten
dazwischen! Auch die Verwendung des Begriffs, Kirchen'
ist Verwirrung stiftend, in dem Sinne, als ob Christus
mehrere Kirchen gestiftet hätte, die sich voneinander in
wesentlichen Fragen so grundlegend unterscheiden.
Christus, unser Herr und Gott, kann sich doch nicht
widersprechen. Das versteht jeder einfache Laie. In
diesem Sinne wurde wohl das alte Tauflied im Text
verändert: aus der, wahren Kirche', in die Christus uns
berufen hat, wurde: ,seine Kirche'. So könnte man die
Beispiele noch fortführen.
Kath.Net.: Ist angesichts der Aussage,
dass wir mit den Protestanten nicht den gemeinsamen
Christus haben, überhaupt noch ein gemeinsames Gebet
möglich?
Sterninger: Ich war oftmals bei
Interkonfessionellen Gebetstreffen. Ich muss leider
sagen, dass ein gemeinsames Beten sehr schwer möglich
ist. Auch wenn wir uns im Gebet an Christus wenden, dann
möchte ich mich an den ganzen Christus wenden und dazu
gehört auch seine Mutter - denn Mutter und Sohn kann man
nicht trennen - dazu gehören auch die verherrlichten
Glieder seines Leibes, die Heiligen. Dazu gehört Er in
seiner wahren und wirklichen Gegenwart im
Allerheiligsten Sakrament des Altares. Dazu gehört für
mich auch die Sorge um unsere leidenden Brüder und
Schwestern im Fegefeuer. Für sie zu beten ist eben ein
Akt der Liebe. Sehen Sie, und das ist, gemeinsam' nicht
möglich. Ja, es kann sogar passieren, dass Katholiken,
die sich im Gebet an die allerseligste Jungfrau wenden,
von protestantischen Christen für okkult belastet
erklärt werden. Die Gnade im Gebet kann nur fließen,
wenn wir im Glauben wirklich eins sind.
Kath.Net: Stichwort ,Charismatische
Erneuerung' und Ökumene. Sie sind seit Jahren Mitglied
der Charismatischen Erneuerung (CE). Wie schätzen Sie
derzeit die Situation der CE im Angesicht der Ökumene
ein?
Sterninger: Ich bin nicht, Mitglied'
der Charismatischen Erneuerung, weil man da nicht
Mitglied sein kann. Die CE ist ja keine, Bewegung' in
der Kirche, sondern eine Bewegung der Kirche. Gott der
Heilige Geist ist der Lebendigmacher. So habe ich es
erlebt, und mit mir viele, viele Katholiken. Wer sich
wirklich vom Heiligen Geist führen lässt, wird
hineingeführt in das Herz der Kirche, und er wird
erfüllt mit einer großen Liebe zur Kirche und zum
sichtbaren Haupt der Kirche, dem Papst. Der Heilige
Geist zeigt und auch seine Braut, die allerseligste
Jungfrau, die Mutter der Kirche. Der Heilige Geist führt
die von der Kirche Getrennten wieder in den Schoß der
Kirche zurück. Ich habe das oftmals mit großer Freude
erlebt. Hier werden sie mit Freude und offenen Armen
aufgenommen. Leider herrscht in der CE heute nicht
überall dieser Geist, sondern man tendiert vielmehr in
die Richtung, dass alle Konfessionen mit der
katholischen Kirche auf eine Stufe gestellt werden. Von
einer ,Rückkehr der getrennten Brüder ins Vaterhaus'
wird leider kaum gesprochen. Dabei sollte das unser
größtes Anliegen sein.
Kath.Net.: Sehen Sie sich mit den
Aussagen zur Ökumene als, einsamer Rufer in der Wüste'?
Sterninger: Ich bin wahrlich nicht
allein mit all diesen Fragen und auch nicht mit der
Sorge bezüglich einer Ökumene, die bei vielen den
Eindruck erweckt, es sei egal, welcher Konfession man
angehört. Ich werde von Herzen in den kommenden Tagen
beten, dass es ,nur mehr einen Hirten und eine Herde'
geben möge. Der Heilige Geist möge die Herzen aller von
der katholischen Kirche getrennten Christen erleuchten
und ihnen eine tiefe Sehnsucht nach dieser Einheit im
Glauben und in der Liebe im Schoß der einen, heiligen,
katholischen und apostolischen Kirche schenken. Und den
Katholiken möge er eine neue tiefe Liebe zur Kirche
schenken und auch eine große Dankbarkeit für dieses
Geschenk, in die wahre Kirche hineingetauft worden zu
sein. Mögen die Katholiken auch entschiedene Christen
sein, jede Lauheit meidend und so durch ihr
Lebenszeugnis einladen, dem Ruf unseres Erlösers zu
folgen, um in und durch die Kirche neugeboren zu werden
für das ewige Leben."
Die Probleme des falschen Ökumenismus
(Aus dem Buch von
Kardinal
Scheffczyk: "Entschiedener Glaube - befreiende
Wahrheit", Stella Maris-Verlag) Die nachfolgenden Zeilen
beschreiben die Thematik dieses Buches.
"Schon lange ist erkennbar, dass viele
päpstliche Vorgaben in Deutschland grundsätzlich erst
einmal ignoriert werden, wie nicht nur die von 1995 -
2000 praktizierte Verzögerungstaktik in der Frage der
Schwangerenberatung gezeigt hat, sondern auch an der
anhaltenden Weigerung der deutschen Bischöfe deutlich
wird, die Instruktion zu einigen Fragen der Mitarbeit
der Laien am Dienst der Priester (1997) in der Praxis zu
realisieren. Zum ersten Mal setzt sich nun einer der
höchsten Vertreter des deutschen Katholizismus über die
allgemeine kirchliche Schweigespirale hinweg, die die
Kluft zwischen der katholischen Lehre und der
kirchlichen Praxis zu vertuschen versucht. Kardinal
Scheffczyk erinnert an den Brief aus dem Jahr 2001 an
die deutschen Kardinäle, in dem der Papst auf den
desolaten Zustand in den deutschen Diözesen hinweist,
und greift die dringende Bitte des Papstes auf, endlich
die Laieninstruktion umzusetzen. Der Papstbrief, der
hierzulande nahezu völlig ignoriert wurde, enthält klare
päpstliche Weisungen, die der Kardinal im vorliegenden
Buch erläutert. Bei diesen Analysen und Lösungsansätzen
werden wohl beim katholischen Establishement
Alarmglocken schrillen, denn die Ausführungen schreien
geradezu nach einer radikalen Umkehr der kirchlichen
Pastoral und der Besinnung auf das katholische
Proprium."
"Sind die hochinstitutionalisierten
deutschen Diözesen im Blick auf die Glaubenspraxis und
die Treue zur Lehre und Ordnung der Kirche nur getünchte
Gräber? Bistümer, in denen die Lebendigkeit des Glaubens
an der Anzahl der kirchlich organisierten Laiengremien
gemessen wird, aber die Treue zum päpstlichen Lehr- und
Leitungsamt verpönt ist, können wohl nicht als intakte
Ortskirchen gelten. Doch es geht nicht nur um äußere
Ordnung, vielmehr ist auch die Bedeutung sakramentaler
Gnadenvermittlung aus dem kirchlichen Bewusstsein
weithin verschwunden, was der fast völlige Verlust des
Bußsakramentes und die allgemeine Annahme einer Erlösung
aller Menschen belegen. Der weitgehende Ausfall der
eucharistischen Anbetung und der Verlust der
priesterlichen Identität sind weitere Mosaiksteine im
desolaten Zustandsbild der Kirche in Deutschland, wo
Katholiken lieber sitzen als knien.
Deutlich wird, dass es trotz
zahlreicher päpstlicher Anweisungen weiterhin Vorfälle
in Liturgie, Predigt, Katechese und Gemeindeleitung
gibt, die nicht mit den lehrmäßigen und disziplinären
Vorgaben der Kirche übereinstimmen, so der Papst.
Kardinal Scheffczyk benennt deutsche Pastoralnormen, die
im Widerspruch zum gesamtkirchlichen Recht stehen,
beispielsweise die irrige Behauptung, dass man mit dem
Besuch der priesterlosen Wort-Gottes-Feier den Sinn des
Sonntagsgebotes erfüllt habe.
Auch im Bereich des interreligiösen
Dialoges setzt der Kardinal denselben Gott anbeten, und
rückt damit eine missverständliche Konzilsaussage zu
recht. Dass in einer katholisch-theologischen Fakultät
ein Muslim für besondere Verdienste um die theologische
Wissenschaft oder das kirchliche Leben einen Ehrendoktor
bekam, hält der Kardinal für fragwürdig und irritierend.
In diesem Zusammenhang drängt sich auch die Frage auf,
warum sich die Bischöfe seit 20 Jahren weigern, von den
Theologieprofessoren die päpstlicherseits,
vorgeschriebene Ablegung des Glaubensbekenntnisses samt
Leistung des Treueeides zu fordern. Es wird deutlich,
dass der Glaubensschwund, den der Papst Deutschland
attestiert, wesentlich aus einem Versagen der Bischöfe
resultiert, die eigentlich für die Reinhaltung der
kirchlichen Lehre Sorge tragen müssen, aber sich
stattdessen lieber mit Drittrangigem beschäftigen.
Im Gegensatz zur weit verbreiteten Euphorie weist der
Kardinal auf Grenzen und Grenzüberschreitungen in der
Ökumene hin.
Eine versöhnte Verschiedenheit lehnt er mit Hinweis auf
tiefgreifende Unterschiede zwischen dem katholischen
Glauben und dem evangelischen Bekenntnis ab. Eine
gegenseitige Anerkennung der Ämter, eine
Eucharistiegemeinschaft oder gar eine Fusion der
katholischen Kirche mit der sogenannten Evangelischen
Kirche, die aus katholischer Sicht gar nicht Kirche ist,
sind damit völlig ausgeschlossen. Eine weitergehende
Ökumene ohne Anerkennung des päpstlichen
Jurisdiktionsprimates sei nicht denkbar.
In diesem Zusammenhang legt der
Kardinal den Finger auch auf problematische Aussagen in
der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre
(1999) und verweist auf weiterhin bestehende
fundamentale Unterschiede in der Gnadenlehre.
Ökumenische Illusionen kämen wohl überhaupt nicht auf,
wenn man sich allein schon die katholische Lehre über
das Messopfer, das Weihepriestertum, die selige Jungfrau
und Gottesmutter Maria oder den Primat und die
Unfehlbarkeit des Papstes ins Gedächtnis rufen würde. So
wird schließlich deutlich, dass ein ökumenischer
Halbglauben nicht zur Erlösung ausreicht, sondern nur
ein entschiedener Glaube, der wirklich befreiende
Wahrheit ist."
Der erste Ökumenische Kirchentag in Berlin
Im Jahr 2003 wurde der erste
Ökumenische Kirchentag in Berlin abgehalten, ein Novum
in der Geschichte des deutschen Christentums.
Ausrichter war nicht die katholische
Kirche, sondern die Laienorganisation des Zentralrates
der deutschen Katholiken (ZdK) und des EKDK- Tages.
Dieser erste ÖKT stand unter dem Motto:
"Ihr sollt ein Segen sein!"
Man kann aber mit Fug und Recht sagen,
dass dieser ÖKT kein Segen war, obwohl von den
Ausrichtern darüber und in vielen Statements der
Eindruck vermittelt wurde, als wäre es ein gelungenes,
hoffnungsvolles ökumenisches Treffen gewesen. In welcher
Hinsicht es allerdings gelungen war, das sei
dahingestellt. Kritiker sagen, dass es ein ökumenisches
Fest der Beliebigkeit war. Die große Attraktion und die
Lichtgestalt dieses ersten ÖKT war der Dalai-Lama, man
konnte unter vielen Möglichkeiten auch die islamische
Kultur kennenlernen, etc.
Aber lassen wir einmal andere Stimmen
zu diesem ersten ÖKT zu Wort kommen.
In einem Interview mit der Zeitung "Die
Tagespost" sagte der frühere Finanz- und
Verteidigungsminister Hans Apel (SPD), auf diesen
ersten ÖKT angesprochen: Dieser erste ÖKT sei "ein
Happening und kein Bekenntnis zu aktivem und innerlichem
Glauben" gewesen. Er habe mit Jesus Christus und dem
Heiligen Geist nur wenig zu tun gehabt. "Wenn dort unter
anderem der Dalai Lama redet und Kanzler Schröder,
der mit der Kirche nichts am Hut hat, auftritt, dann
mögen dort viele Fromme sein, aber der Tenor hat mit
dem, was ich für Christentum halte, wenig zu tun."
Hans Apel ist aus der Evangelischen
Kirche ausgetreten und ist Mitglied der Freikirche.
Aus Kath.-Net. stammt der folgende
Bericht:
Rom (Kath.net./idea/red) "Kardinal
Joseph Ratzinger stimmt mit den konservativen
Protestanten in der Kritik am Ökumenischen Kirchentag
überein. Nach dem Treffen Mitte Mai in Berlin hatte der
Vorsitzende der Konferenz Bekennender Gemeinschaften in
den evangelischen Kirchen Deutschlands, Pastor Ulrich
Rüß (Hamburg), den Veranstaltern vorgeworfen, die
Chance zur Vermittlung zentraler Glaubensaussagen
verpasst zu haben. Mit der Einladung des buddhistischen
Religionsführers Dalai Lama hätten sie zur
Religionsvermischung beigetragen anstatt den 200.000
Besuchern die Grundlagen des christlichen Glaubens zu
erläutern, sagte Rüß in einem von der Zeitschrift:
,Diakrisis' (Gomaringen bei Tübingen) abgedruckten
Interview. Auch beim Umgang mit dem Abendmahl sei es
mehr um das Miteinander von Menschen als um die
Gemeinschaft mit Gott gegangen. Wenn man die katholische
Kirche ernstnehmen will, muss man auch den Papst und die
Dogmen der Kirche ernstnehmen. Sich einfach darüber
hinwegsetzen, schadet der Ökumene mehr, als das es ihr
hilft', so Rüß.
Nach Ansicht des Präfekten der
vatikanischen Glaubenskongregation, heute Papst Benedikt
XVI., ist das Interview die, ausgewogenste und beste
Stellungnahme' zum Kirchentag, die er kenne. Er könne
jedem Wort zustimmen, schrieb Ratzinger an den
Herausgeber von ,Diakrisis', den Missionswissenschaftler
und Präsidenten des Theologischen Konvents der
Bekennenden Gemeinschaften, Prof. Peter Beyerhans
(Gomaringen)."
Bischöfe, Kardinäle und Theologen, die
von Anfang an Distanz zu dem Berliner Ökotreffen
hielten, nahmen kein Blatt vor den Mund. Von Berlin,
sagte Kardinal Meißner, sei ein "großer
Desorientierungs- und Verwirrungsschub" in die Gemeinden
ausgegangen. Einer der Gründe dafür war, dass Kardinal Lehmann mit dem Ratsvorsitzenden der
evangelischen Kirche in Deutschland, Kock, am
Sonntagmorgen einen ökumenischen Gottesdienst feierte.
Weil dies dort getan wurde, könnte in katholischen
Gemeinden der Eindruck entstehen, dass es jetzt überall
möglich sei.
Dazu muss man allerdings wissen, dass
die Sonntagspflicht für Katholiken nur durch eine
gültige Eucharistiefeier (Messopfer) erfüllt ist, die ja
ein ökumenischer Gottesdienst nicht ist.
Kardinal Scheffczyk erklärte, dass "der
Inbegriff des Katholizismus" in Gefahr ist, sich in den
trüben Wassern eines alles vergleich-gültigenden Denkens
aufzulösen. Der ökumenische Kirchentag hat für ihn
nachgerade kathartische Bedeutung (Anm.: Trauerspiel).
Für Scheffczyk, Meißner, Mixa und die anderen
Bischöfe, die im deutschen theologischen Disput den Ton
angeben, ist es höchste Zeit zur Umkehr vom ökumenischen
Enthusiasmus zum Realismus.
Kardinal Lehmann, ein großer
Befürworter und Aktivist dieser Ökumene, war erzürnt und
fühlte sich verletzt, vor allem durch Äußerungen von dem
damaligen Kardinal J. Ratzinger (heute Papst Benedikt
XVI.), der den ÖKT in Berlin als „konturenlos" und "ein
sich selber feiern und genießen" kritisierte, zumal auch
der Kölner Kardinal Meißner meinte, dass es um "die
Substanz des Glaubens gehe."
Was aber bei weitem die meisten
Schlagzeilen machte - und die Medien übertrafen sich
förmlich in ihren Berichterstattungen - war, wie könnte
es anders sein, natürlich die Frage nach dem gemeinsamen
Abendmahl.
Papst Johannes Paul II. veröffentlichte
einige Tage vor dem ersten ÖKT in Berlin die
Eucharistie-Enzyklika. Darin begründete und bestärkte er
nochmals, dass die hl. Eucharistie nur für Christen mit
der vollen Kirchenzugehörigkeit bestimmt ist und dass
die Katholiken nicht das protestantische Abendmahl
empfangen dürfen. Hiermit setzte er ein Zeichen, dass
sogenannte Interkommunionen (der Empfang der hl.
Eucharistie auch Protestanten gereicht wird) nicht
zulässig sind.
Katholische Randgruppen oder sogenannte
Basisgruppen wie .Initiative Kirche von unten" (IKVU)
und "Wir sind Kirche" (man beachte die Namensgebung!)
organisierten mit der evangelischen Gethsemane-Gemeinde
(Berlin) einen Gottesdienst mit katholischem Ritus mit
"offener Kommunion" (auch Evangelische durften die hl.
Eucharistie empfangen) und einen Gottesdienst in
evangelischer Tradition, in dem Katholiken das Abendmahl
empfingen.
Zwei katholische Priester,
Gotthelf
Hasenhüttl und Bernhard Kroll, nahmen daran
teil und wussten natürlich, dass es Konsequenzen von
Seiten der katholischen Kirche nach sich ziehen würde
(beide wurden vom Dienst suspendiert). Sie nahmen die
Gelegenheit wahr, um ins Licht der Öffentlichkeit zu
kommen. Der tiefere Grund dieser Aktion war, den Geist
der Spaltung zu bestärken, was auch zum
Desorientierungs- und Verwirrungsschub dieses ersten ÖKT
in Berlin beitrug. Die Priester Hasenhüttl und Kroll
beschäftigten durch ihre Interkommunion wochenlang die
Presse. So hatte man Publicity. Die Kirchengemeinde, in
der Bernhard Kroll Pfarrer war, organisierte eine
medienwirksame große Protestaktion, die großes mediales
Aufsehen erregte. Ja, so macht man Revolution.
Die Frage nach dem gemeinsamen
Abendmahl war, wie gesagt, die alles beherrschende
Frage. Sie war es, die die Schlagzeilen in den Medien
bestimmte. Die Disziplinierung und Suspendierung der
beiden Priester, die die Interkommunion am Rande des ÖKT
feierten, schlug wochenlang in den Medien hohe Wellen.
Viele fragten sich empört, wieso diese
zwei bestraft werden, wenn doch heute hohe Würdenträger
der katholischen Kirche positiv offenen Kommunionfeiern
gegenüberstehen. Bischof Marx von Trier wurde
angegriffen und als "Hardliner" bezeichnet, weil er den
Priester Hasenhüttl suspendieren musste, der nicht
einlenken wollte.
Guido Horst schreibt dazu in der
Tagespost: "Tatsächlich: Marx ist kein Hardliner. Der
Verlauf der Ereignisse ließ ihm keine Wahl
(Anm.: die
Suspendierung Hasenhüttls). Die Wahl hätten andere
gehabt, die seit zwanzig, dreißig Jahren vom
Schreibtisch oder Lehrstuhl aus solche Provokationen wie
die Hasenhüttls vorbereitet haben oder dies auch hätten
lassen können. Aber mangelndes Augenmaß und ökumenische
Ungeduld waren wohl jeweils stärker.
So schrieb
Walter Kasper im Jahr
1970 - damals war der Kardinal und Präsident des
Päpstlichen Einheitsrates noch Theologieprofessor in
Münster - zu ökumenischen Gottesdiensten mit
Kommunionempfang von Katholiken und Protestanten: ,Die
eigentliche Irregularität sind nicht solche offenen
Kommunionfeiern, sondern die Spaltung und gegenseitige
Exkommunikation der Kirchen. Die nicht positiv genug zu
würdigende Funktion einzelner Gruppen, welche hier
vorpreschen, ist es, dass sie den Kirchen den Skandal
ihrer Trennung im Sakrament der Einheit immer wieder vor
Augen führen und dafür sorgen, dass wir uns nicht bequem
mit dem Status quo abfinden. Deshalb können einzelne
gemeinsame Eucharistiefeiern, wenn sie in christlicher
Verantwortung begangen werden, ein Zeichen der Hoffnung
sein, dass die trennenden Gräben aus der Vergangenheit
durch gemeinsame Anstrengung überwunden werden können,
indem sich alle im Glauben an den einen Herrn um den
einen Tisch versammeln, um das eine Brot zu teilen und
sich zu einem Leib verbinden zu lassen' (in: Christen
wollen das eine Abendmahl, hg. Von Publik, Mainz 1971,
S. 40 - 50).
Was der Theologe Walter Kaspar damals
als nicht positiv genug zu würdigen wusste und als
Zeichen der Hoffnung pries, muss der Bischof Reinhard
Marx heute mit einer Suspendierung ahnden. Da hat sich
die Kirche wieder einmal ins Bein geschossen. Und
interessant ist es zu sehen, wie eine theologische Elite
schon seit Jahren an der Aufweichung des katholischen
Kirchenbildes arbeitet - und dabei von höchster Seite
stets Förderung und persönliche Unterstützung erfuhr."
In die gleiche Kerbe trifft der
ehemalige Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz
Karl Kardinal Lehmann. Am 20. November 1970 schreibt der
damalige Prof. für Dogmatik an der
JohannesGutenberg-Universität in Mainz, in der von der
deutschen Bischofskonferenz herausgegebenen Zeitung
"Publik": "Kirchenspaltung ist, theologisch gesehen, ein
größeres Ärgernis als die Vorwegnahme der Einheit der
Kirchen durch Interkommunion."
Wer solche Thesen verbreitet, weicht
wirklich das katholische Kirchenbild auf. Dabei sei die
Frage erlaubt, ob es bei ihnen an theologischer Kenntnis
der katholischen Glaubenslehre mangelt (was kaum
vorstellbar ist) oder ob ihre Absicht ist, die
katholische Glaubenslehre bei voller Kenntnis nicht
anzuerkennen, bloß und in Abrede zu stellen. Dabei sind
Kaspar und Lehmann beileibe nicht die einzigen, die so
denken, es gibt genügend Bischöfe in Deutschland, die
auf gleicher Ebene bezüglich der Interkommunion sind.
Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass in sehr
vielen Gemeinden Interkommunionen gang und gäbe sind.
Peter Christoph Düren fragt im Gespräch
mit Kardinal Scheffczyk:
"Im Blick auf die Ökumene fordern viele
die .Abendmahlsgemeinschaft' zwischen der katholischen
Kirche und anderen Kirchen und kirchlichen
Gemeinschaften. Ist den evangelischen Mitchristen nicht
bewusst, dass Katholiken nicht ,Abendmahl' feiern,
sondern dass in der katholischen Kirche bei der
Eucharistiefeier Gott durch die Hand des Priesters das
heilige Messopfer dargebracht wird und der Empfang des
Leibes (und Blutes) Christi eine sakramentale
Angelegenheit darstellt, die nur äußerlich in der Form
eines .Mahles' stattfindet?
Kardinal Scheffczyk: Die Forderung nach
einer .Abendmahlsgemeinschaft' oder nach,
eucharistischer Gastfreundschaft'
(zunächst beschränkt auf die Zulassung evangelischer
Christen zur Eucharistiefeier und zum Kommunionempfang)
ist bald nach dem Zweiten Vatikan und auch von Seiten
mancher Bischöfe erhoben worden (Anm. Autor: siehe
Kaspar, Lehmann u.a.). Daraus hat
sich bald auch (vor allem in der
Praxis) die Teilnahme von
Katholiken am evangelischen Abendmahl herausgebildet.
Heute laden evangelische Kirchenführer die Katholiken
förmlich dazu ein und sagen der gegenteiligen
katholischen Praxis mangelnde Sensibilität für die
Sehnsucht der betreffenden Christen sowie unchristliche
Gesinnung des kirchlichen Amtes nach (insofern die
Praxis von der Basis her schon vielfach in Übung, aber
noch nicht öffentlich sanktioniert ist).
(Anm. Autor: Dann ist das Standbild schon
aufgerichtet.)
Was die
theologische Einstellung der evangelischen Christen oder
Theologen betrifft, die solche ,Einladungen' an die
Katholiken ergehen lassen, so weiß man bei ihnen nicht,
ob bei ihnen theologische Unkenntnis der katholischen
Glaubenslehre vorherrscht oder die Absicht, diese bei
voller Kenntnis desavouieren
(Anm.: nicht anerkennen,
in Abrede stellen, im Stich lassen, bloßstellen)
zu wollen.
Die betreffenden Einladungen oder die
damit verbundenen Forderungen an die katholischen
Amtsinhaber zwingen die Katholiken nämlich zur Absage
oder zur Preisgabe einer Reihe zentraler theologischer
Wahrheiten oder Dogmen. Mit der Annahme der Einladung
wäre unlöslich verbunden: Die Preisgabe der
Wahrheiten vom Weihepriestertum, von der apostolischen
Sukzession (Anm.: der 2000jährigen Weihekette der
Bischöfe, die bei den Protestanten, Pastoren nicht mehr
vorhanden ist), von der Wesensverwandlung, von der
Permanenz und Dauer der eucharistischen Gegenwart des
Herrn, von der Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden im
Vollsinne. Die Unkenntnis dieser Zusammenhänge bei
Theologen wäre nicht weniger schlimm. Indessen braucht
man den zur Abendmahlsgemeinschaft einladenden
evangelischen Christen nicht den Vorwurf einer
Aufforderung zum Glaubensabfall zu machen, weil die
betreffenden Katholiken vermutlich die genannten
Glaubenswahrheiten nicht mehr kennen und die Einladung
zum Abendmahl mit der Autorität ihrer
,Gewissensentscheidung' begründen werden, die jedoch
nicht auf einem informierten und kirchlich gebildeten
Gewissen beruhen kann."
In einem Schreiben an die deutschen
Kardinäle (Unitatis redintegratio) schrieb Papst
Johannes Paul II: "Eine Ökumene, die die Wahrheitsfrage,
mehr oder weniger, beiseite ließe, könnte nur zu
Scheinerfolgen führen." Die Frage sei erlaubt: Werden
die Worte des Papstes und des Konzils in Deutschland
überhört? (S. 259 - 262).
Nachzulesen in:
http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_decree_19641121_unitatis-redintegratio_ge.html
Das eigentliche ökumenische Bestreben
ist die volle Gemeinschaft aller Christen in der Kirche,
die in der Wahrheit, im beiderseitigen Dialog zustande
kommen soll. Die Ökumene kann aber nicht dazu
missbraucht werden, katholische Glaubenswahrheiten
auszulöschen, zu verdrehen und zu verwässern. Sie kann
auch nicht missbraucht werden, unumstößliche katholische
Überlieferung und Tradition anzugreifen, zu verleumden
und in protestantische Überzeugungen und Praktiken
umzuwandeln.
Nach den Reformforderungen gewisser
katholischer Bewegungen wäre die katholische Kirche nur
noch dem Namen nach katholisch, aber eben nicht mehr die
römisch-apostolisch-katholische Kirche.
Bestrebungen dieser falschen
Ökumene-Bewegungen sind, die Katholiken gegen ihre
eigene Kirche, d.h. dem katholischen Lehramt und gegen
ihre unumstößlichen Glaubensgrundsätze und Wahrheiten,
aufzuwiegeln und als unzeitgemäß, halsstarrig und
unbeweglich zu denunzieren.
Ihre Taktik besteht auch darin, die
doch so heiß ersehnte Vereinigung mit den evangelischen
Christen dem Starrsinn und der veralteten
Uneinsichtigkeit (wie oft gesagt wird) der alten
Männerriege im Vatikan zuzuschreiben.
So werden auch der Papst, sein Amt und
seine hierarchische Regierungsform angegriffen. Dieser
Zersetzungsarbeit gewisser Kreise und Strömungen gegen
Kirche, Papst und Lehramt sind leider sehr viele
Katholiken auf den Leim gegangen und folgen ihr.
Das Katholische ist durch die
Säkularisierung (Verweltlichung) und das humanistische
Weltbild so vermischt worden, dass es sich dem
hierarchischen Lehramt und Papst schon in großen Teilen
entfremdet hat.
Die von der katholischen Kirche
getrennten kirchlichen Gemeinschaften
(evangelisch-protestantische Kirchen) haben wegen des
Fehlens des Weihesakramentes
(Sakrament der Priesterweihe von Luther abgeschafft) die
ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit des
eucharistischen Mysteriums nicht bewahrt (Unitatis
reintegratio), deshalb können sie auch nur eine
"Gedächtnisfeier" des Todes und der Auferstehung des
Herrn im heiligen Abendmahl begehen. Aber es ist nicht
das Mysterium des Messopfers (in dem Jesus wirklich und
wahrhaftig gegenwärtig ist; Luther hat das (Mess-) Opfer
abgeschafft).
Die real existierende, in die
Öffentlichkeit getragene Ökumene ist aber an dieser
Wirklichkeit und Tatsache der Unterschiedlichkeit von
protestantischem Abendmahl und katholischer hl.
Eucharistie, und das muss man mit aller Deutlichkeit
sagen, auch wenn führende Leute dieser Ökumene
rhetorische Klimmzüge machen, nicht daran interessiert.
Geflügelte Worte über die Möglichkeiten
des gemeinsamen Abendmahles lauten etwa so: "noch nicht
so weit" oder "wir müssen Geduld haben", "es ist noch
nicht der Zeitpunkt gekommen" etc., etc,
Es besteht aber die Gefahr und ist
schon Praxis (die vielen Interkommunionen in deutschen
Pfarreien), dass dieser Unterschied via facti, auf dem
Wege des Tatsachenschaffens, von einer an der Wahrheit
nicht interessierten Praxis aufgehoben wird.
Das gemeinsame Abendmahl wird es niemals geben, zumindest nicht
mit den Gläubigen, Priestern, Bischöfen und Kardinälen,
die mit dem Papst und dem katholischen Lehramt verbunden
sind. Um es ganz deutlich auszudrücken, würde ein Papst
dieses so oft geforderte gemeinsame Abendmahl
befürworten, wäre er ein Häretiker, nicht mehr der Fels
der Kirche, zu dem Jesus ihn bestimmt hat.
Das evangelische Abendmahl, um es noch
einmal zu sagen, ist das schon vor fast 500 Jahren
abgeschaffte Opfer, das der Antichrist, wenn er kommt,
weltweit abschaffen wird. Die Abschaffung des Opfers
aber ist der Gräuel der Verwüstung Luzifers und seines
geistigen Sohnes, der darauf wartet, in die Geschichte
einzugreifen, so wie es die Heilige Schrift vorausgesagt
hat und wie es die Freimaurerei und ihre Verbündeten
durch die neue Weltordnung mit ihrer Weltregierung schon
geplant haben.
Das gemeinsame Abendmahl wird zwar
kommen, aber es wird nicht mit der auf Petrus erbauten
Kirche und ihren Gläubigen, Priestern, Bischöfen und
Kardinälen passieren, die mit dem Papst verbunden sind.
Es wird gefeiert in einer von Rom getrennten neuen
Kirche, die das Standbild des Antichristen ist und der
allerdings leider die meisten Katholiken folgen werden.
Quelle: aus „Der letzte Kampf zwischen Licht und
Finsternis“ von Paul Josef Jakobius
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