Geistliches
Senfkörnlein
Eine
Auswahl
katholischer Gebete
für alle
Alter, Stände, Zeiten und Verhältnisse.
Von
einem Priester der Erzdiözese Salzburg.
Erste
Auflage.
Mit Approbation des hochw. Ordinariats von
Salzburg.
Rosenheim.
Druck
u. Verlag v. Gassner u. Mühlberger
1869.
Vorwort.
An
alle lieben Mitchristen, die dieses Gebetbüchlein
brauchen wollen.
In
unsern Tagen werden leider
oft
Bücher geschrieben, und selbe
dem
schlichten Landmann und
Bürgern in die Hände gegeben,
wo
man den aufrichtigen Wunsch hegen muss: o hätten diese
Leute
nie
lesen gelernt, so würden sie
auch das
Gift
nicht
einsaugen, das in manch’ so schön gedruckten Büchern
reichlich
enthalten und
auch oft den Menschen geistig und
leiblich ruiniert.
Geistliche Seele, wolle dein Herz jederzeit
sich abwenden von solchen
Eitelkeiten, die nur deine Seele beflecken, dieselbe
aber nichts weniger als heiligen und beseligen. Wolle
verabscheuen jene Bücher, die der Sinnlichkeit zwar sehr
viel schmeicheln, deine Seele aber leer und öde lassen,
jene Bücher, die Sünde und das Laster predigen, die
christliche und wahre Tugend aus jedem Herzen, ja aus
der ganzen Welt verbannen möchten.
Wolle es mir daher, christliche Seele, nicht verargen, wenn
ich die grosse Zahl der vielen Gebetbücher durch dieses
„Senfkörnlein” noch vermehre. Deiner Seele eine wahre
und christliche Nahrung zu verschaffen, in deinen
Andachtsstunden derselben Trost zu verschaffen, wenn sie
von den Leiden und Widerwärtigkeiten dieses Lebens
heimgesucht wird. — Dies ist meine ernste und
aufrichtige
Absicht.
Möge der Herr des Himmels seinen Segen geben, dass dieses „Senfkörnlein”
auf gute Erde falle und hundertfache Frucht trage.
Der
Herausgeber.
Unterricht vom Gebet.
Wie wir verpflichtet sind an einen Gott zu glauben, auf ihn
zu hoffen und ihn zu lieben, so ist auch das Beten eine
der vornehmsten Pflichten unserer heiligen Religion und
niemand kann ein wahrer Christ sein, der nicht gern und
nicht fleissig betet. Christus der Herr hat nicht nur
selbst oft und viel gebetet, sondern er lehrte auch uns
beten das heilige Vaterunser, welches auch das Gebet des
Herrn heisst, weil es der Herr Jesus seinen Jüngern
gelehrt und ihnen wie uns zu beten anbefohlen hat. Wolle
daher, christliche Seele, betrachten: 1. was das Gebet
sei, 2. wie vielerlei Gebete es gibt, 3. wie man beten
müsse, um von Gott erhört zu werden. Das Gebet ist eine
Erhebung des
Geistes zu Gott, entweder um Gott zu ehren, oder um für
uns oder für andere etwas von Gott zu erhalten. — Zum
samaritanischen Weibe beim Jakobsbrunnen sagte Jesus die
Worte: „Gott ist ein Geist, und jene, die ihn anbeten,
sollen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ Unser
Geist, unsere Seele, unser Gemüt muss sich zu Gott
erheben, da wir beten. Innerlich im Herzen müssen wir
beim Gebet zu Gott reden, und was wir dabei sagen, das
muss unser Ernst sein, muss wahr sein, damit wir nicht
anders mit dem Mund reden, anders im Herzen denken, und
damit wir jenes in der Tat halten, was wir Gott im Gebet
versprechen; sonst wird Gott von uns, wie einst von den
Juden sagen: „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber
ihr Herz ist weit weg von mir.“ Wir beten aber, um Gott
zu ehren und jenes Gebot zu erfüllen, welches Christus
in der Wüste dem Teufel vorhielt: „Es steht geschrieben,
du sollst Gott deinen Herrn anbeten und ihm allein
dienen.“ Unser Gebet heisst daher eine Anbetung, wenn
wir Gott loben wegen seiner Herrlichkeit und Macht, die
er hat über alles im Himmel und auf Erden, oder es
heisst eine Danksagung, wenn wir seine Güte preisen
wegen allen Wohltaten, die er uns und allen andern
Geschöpfen von jeher erwiesen hat und noch täglich
erweist. Endlich heisst unser Gebet so viel als ein
Opfer, wenn wir Gott freiwillig unsere Güter, unsern
Leib mit seinen Sinnen, unsere Seele mit ihren Kräften,
unser Tun und Lassen, unsere Leiden, Gedanken, Worte und
Werke, unser Leben und Sterben aufopfern.
Wir beten ferner, um für uns und andere etwas bei Gott
zu erhalten. Wir sind sündige Menschen, darum müssen wir
Gott täglich um die Verzeihung unserer Sünden bitten.
Wir sind aus uns arme und schwache Menschen, die den
Segen Gottes, die Gnade und Hilfe Gottes beständig
anrufen nach dem Befehl Christi: „Bittet, so wird euch
gegeben werden.“ Weil uns demnach das Beten in Ansehung
unseres Leibes und unserer Seele so notwendig ist, so
sollen wir keinen Tag unsers Lebens ohne Gebet
vorübergehen lassen. Wir mögen zu tun haben was immer,
so sollen wir doch zum wenigsten beim Aufstehen, beim
Schlafengehen, vor und nach dem Essen, und wenn die
Glocke uns zum Ave ruft, doch etwas Weniges beten. Wenn
wir in unseren Zweifeln Rat, in unseren Ängsten
Aufmunterung, in unserem Kreuz Trost, in Gefahren und
Versuchungen Schutz und Stärke brauchen, sollen wir
alles das durch Gebet suchen. „Ist jemand unter euch
traurig“, sagt der heilig Apostel Jakobus, „der bete. In
meiner
Trübsal habe ich zum Herrn gerufen, ich habe an Gott
gedacht und bin erfreut worden.“
Weil wir unseren Nächsten wie uns selbst lieben müssen,
so ist leicht zu verstehen, dass wir, nicht nur ein
jeder für sich selbst, sondern für alle Menschen,
besonders für unsere Eltern, Geschwister, Freunde und
Guttäter beten sollen. „Betet für einander, damit ihr
selig werdet.“ Jakobus 5,16.
Wie vielerlei ist das Gebet?
Das Gebet ist entweder ein Innerliches,
das nur mit Gedanken oder im Herzen verrichtet wird, oder es ist ein
äusseres und mündliches Gebet, welches mit Worten,
allein oder gemeinschaftlich mit andern verrichtet wird.
— Gott ist allwissend, er weiss unsere geheimsten
Gedanken, wir können also in Gedanken zu ihm beten, und
nur im Herzen uns mit Gott unterhalten, ohne dass der
Mund etwas reden darf. Dies ist das innerliche
Gebet, welches man auch Betrachtung heisst. Wenn wir das
Wort Gottes anhören, so redet Gott mit uns, und wenn wir
beten, so reden wir mit Gott. Dieses innerliche Gebet
ist so nützlich, dass der Heilige Geist im ersten Psalm
selbst sagt: „Selig ist der Mann, der bei Tag und Nacht
das Gesetz des Herrn betrachtet.“
Das äusserliche oder mündliche Gebet ist ebenfalls recht
gut, wenn das Herz weiss, was der Mund spricht und wir
jederzeit mit Demut beten. Von diesem Gebet sagte einst
Jesus seinen Jüngern: „Wenn ihr betet, seid nicht wie
die Gleissner, die gerne beten, wenn sie in den
Synagogen oder an den Ecken der Gassen stehen, dass sie
von den Leuten gesehen werden, wahrlich sage ich euch,
sie haben ihren Lohn schon empfanden. Du aber, wenn du
betest, gehe in deine Schlafkammer, schliesse die Tür
zu, und bitte deinen Vater im Verborgenen, und Dein Vater,
der in das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“
Math. 6.5. Oder: „Wo zwei oder drei in meinem Namen
versammelt sind, will ich mitten unter ihnen sein; denn
gewiss ist es, das Gebet des Gerechten vermag viel, und
die Stadt Sodom wäre auf die Bitten des Abraham von der
Strafe des Feuers verschont geblieben, wenn nur zehn
Gerechte darin wären zu finden gewesen.
Wie sollen wir beten, um von Gott erhört zu werden?
Um
von Gott Erhörung bei unserem Gebet zu finden, müssen
wir mit Demut, mit Vertrauen
und
mit Beharrlichkeit beten. Wenn wir beten, sagt der
heilige Augustinus, so sind wir Bettler, die vor der Tür
des grossen Hausvaters stehen; Bettelleute dürfen aber
nicht hoffärtig sein, — so müssen auch wir beim Gebet
uns vor Gott demütigen, und dies geschieht, wenn wir
unsere grosse Not, unsere grosse
Dürftigkeit überlegen und zugleich die vielen Sünden
bedenken, durch welche wir bei Gott keine Gnade, sondern
grosse Strafe verdient hätten. Das Gebet des Pharisäers
im Tempel wird von Christus verachtet, weil er sich auf
seine falsche Frömmigkeit etwas einbildete; das Gebet
des Publikanen aber wird gelobt, weil er von Ferne
stand, seine Augen niederschlug und an seine Brust
klopfte mit den reumütige Worten: „Gott sei mir armen
Sünder gnädig.“
Wir sollen ferner mit Vertrauen zu Gott beten. Oft, wenn
der göttliche Heiland die Bitte eines Notleidenden
erhört hatte, sagte er: „Dein Glaube hat Dir geholfen“,
um anzuzeigen, dass es beim Gebet viel auf den Glauben,
auf das Vertrauen und die Zuversicht ankomme. Und wenn
wir so beten, hat uns der Herr Jesus versprochen:
„Wahrlich, wahrlich sage
ich euch, um was ihr immer den Vater in meinem Namen bitten werdet, das
wird er euch geben.“ Gott ist unser Vater, ein
allmächtiger, ein unendlich guter Vater. Jesus Christus,
sein geliebter Sohn, an dem er sein Wohlgefallen hat,
ist unser Mittler, unser Fürsprecher; was wir nicht
verdienen,
hat
unser Heiland verdient, wenn wir daher Gott im Namen
Jesu, das ist, wegen seiner Verdienste und nach seiner
Vorschrift um etwas bitten, dürfen wir nicht zweifeln,
dass wir es erhalten werden.
Wir sollen beten mit Beharrlichkeit oder standhaft; Gott
erhört unsere Bitten nicht immer gleich, damit wir seine
Gaben desto höher schätzen möchten, damit wir oft an ihn
denken, oder weil es für uns besser ist, wenn nicht
unser, sondern sein Wille
geschieht.
Erster Abschnitt.
Morgen- und
Abendandachten.
Christlicher Pilgerstab.
Morgengebet an Sonn- und Feiertagen
Im Namen Gottes des
† Vaters und des
† Sohnes und des
†
Heiligen Geistes. Amen.
Allerheiligste Dreifaltigkeit! Du ungeborener Vater, Du
eingeborener Sohn, Du heiliger, tröstender Geist; Dich
bekenne und bete ich an in tiefster Demut, verehre Dich
soviel ich nur immer kann mit untertänigster Huldigung
deiner göttlichen Majestät. Dir sei Ehre, und Preis von nun an bis in alle Ewigkeit. Amen.
Ewiger, allmächtiger Gott, der Du
mich nach deinem Bild und nach Deiner Ähnlichkeit
erschaffen und mir das Vermögen gegeben hast, Dich zu
lieben und auf ewig zu besitzen, ich erkenne Dich als
meinen höchsten Herrn, der im Anfang den Himmel, und die
Erde, Licht und Finsternis, Tag und Nacht, Zeit und
Ewigkeit erschaffen hat, ich bringe Dir meinen
herzlichsten Dank für all die Gnaden und Wohltaten, die
Du in verflossener Nacht so reichlich erwiesen, ich sage
Dir tausendfach Dank, weil Du mich in bester Gesundheit
erhalten und diesen heiligen Tag erleben liessest. Daher
will ich mich mit heiliger Freude aufmachen und mit der
Schar Deiner Kinder mich in Deinen heiligen Tempel
begeben und Lob und Preis zu Deinem Ruhm aus meinem Mund
erschallen lassen.
Den Ruhetag feiern wir heute, den Du schon im Paradies
angeordnet hast. An diesem Tag aber will ich mich
erinnern und eingedenk sein Deiner unendlichen Güte, da
Du in sechs Tagen alles erschaffen hast, was wir sehen,
und uns bis auf diese Stunde zu Deinem Ruhm, zu unserem
ewigen Wohl und Glückseligkeit so gütig und barmherzig
erhalten hast.
Am
heutigen Tag hat Dein eingeborener Sohn Jesus Christus
den Tod überwunden, hat die Macht des Satans gebrochen
und ist herrlich und siegreich aus seinem Grab
hervorgegangen. Unendlich grosser Dank sei Dir für Deine
unendlich grosse Gnade. Wahrhaft dies ist der Tag, den
der Herr gemacht hat, Halleluja!
An
diesem Tag wurde der Heilige
Geist über die Apostel ausgegossen, und jetzt gingen sie
hinaus in die ganze Welt, den Völkern das Heil
zu
verkünden und sie zu taufen. Darum will ich auch heute
mit grossem Verlangen das Wort Gottes vernehmen und
beobachten. Verleihe daher o Heiliger Geist, dass der
Same des göttlichen Wortes auch auf mein Herz, als auf
ein gutes Erdreich falle, darin Wurzel fasse, und
vielfältige Früchte bringen möge.
O
Gott! in dessen Macht alles liegt, der Du im Menschen
das Wollen und Vollbringen bewirkst, wollest Du mich
heute leiten in Deiner Gnade, mache Du den Anfang in mir
und bringe es in mir zur herrlichen Vollendung. O Jesus,
wollest Du in mir beginnen, fortsetzen und vollenden!
Amen.
Der Glaube.
Ich glaube an Dich, wahrer dreieiniger Gott, Vater, Sohn
und Heiliger Geist, der Du alles erschaffen hast, der Du
alles erhältst und regierst, der Du das Gute belohnst
und das Böse bestrafst. Ich glaube, dass der Sohn Gottes
Mensch geworden ist, um uns durch seinen Tod am Kreuz zu
erlösen, und dass der Heilige Geist durch seine Gnade
uns heiligt. Ich glaube und bekenne alles, was Jesus
Christus gelehrt hat, was die Apostel gepredigt haben
und was die heilige römische katholische Kirche uns zu
glauben vorstellt. Dieses alles glaube ich, weil Du es o
Gott geoffenbart hast, der Du die ewige Wahrheit und die
unendliche Weisheit bist, welcher weder betrügen noch
betrogen werden kann. O Gott, vermehre meinen Glauben.
Die
Hoffnung.
Ich hoffe und vertraue auf Deine unendliche Güte und
Barmherzigkeit, dass Du mir durch die unendlichen
Verdienste Deines eingeborenen Sohnes Jesu Christi meine
Sünden verzeihen, Gnade zu einem ferneren Leben, und
endlich die ewige Glückseligkeit verleihen werdest; ich
hoffe auch, dass Du mir die nötigen Mittel gibst, alles
dieses zu erlangen, weil Du es versprochen hast, der Du
unendlich getreu, gütig und barmherzig bist. O Gott,
stärke meine Hoffnung.
Die
Liebe.
O
mein Gott! ich liebe Dich aus meinem ganzen Herzen über
alles, weil Du der Urgrund und die Quelle
alles
Guten bist. Weil ich Dich nun aufrichtig zu lieben
wünsche und es zu tun mich ernstlich bestrebe, so ist es
mir vom Herzen leid, dass ich Dich mein höchstes Gut
jemals mit einer Sünde beleidigt habe. Ich nehme mir
vor, von nun an alles zu meiden, was Dich o mein Gott betrüben
müsste. In dieser Liebe will ich leben und sterben.
Morgengruss an Maria.
Es wäre wohl undankbar von mir, wollte ich den heutigen Tag
beginnen, ohne mein Herz zu Dir zu erheben,
allerseligste Jungfrau, und Gottesmutter Maria.
Wie
eine Blume unter den Dornen, so bist Du auserwählt vor
allen deines Geschlechtes. Ich werfe mich
voll Vertrauen in die mütterlichen Arme Deiner
Barmherzigkeit. Sei mit mir, wenn Gefahren des Leibes
und meiner Seele mich bedrohen und erlange mir die
Gnade, diesen Tag und alle Tage meines Lebens zu
heiligen, zu Deiner Ehre, zur Ehre und zum Ruhm Deines
göttlichen Sohnes Jesu Christi. O göttliche Mutter! die
Du von Anbeginn auserwählt worden bist, die Tochter des
ewigen Vaters, die Mutter des göttlichen Sohnes, die
Braut des Heiligen Geistes zu werden, o verlasse mich
nicht, wenn vielleicht am heutigen Tag mein letztes
Stündlein schlagen sollte — o gütige, o milde, o süsse
Jungfrau Maria.
Sonntagsgebet zu den Heiligen Gottes.
O
ihr Heiligen Gottes, ihr meine
Freunde und Brüder, die ihr nun im Himmel von eurer
beschwerlichen Arbeit ausruht, und dort die Früchte
eurer Bemühungen geniesst, die ihr vor dem Thron der
hochheiligsten Dreieinigkeit steht und mit himmlischen
Lobgesängen sie lobt und preist, o wollt doch auch heute
meiner bedenken, und aller derjenigen, für die es meine
heiligste Pflicht ist zu beten. Bittet für uns, dass uns
dieser Tag des Herrn ein Tag des Heils für Leib und
Seele werden möge! Erbittet uns die Vergebung unserer
Sünden, die Gnade zum Guten und das ewige glorwürdige
Reich, in welchem regiert der dreieinige Gott von
Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Morgengebet an Werktagen
Der Segen des allmächtigen Gottes des
†
Vaters, des
†
Sohnes und des
†
Heiligen Geistes sei und bleibe bei mir, — der
heiligsten Dreifaltigkeit sei Ehre, Lob und Preis in
alle Ewigkeit Amen.
Mein Gott und mein Herr zu Dir erwacht mein Geist, ich
liebe Dich von ganzen Herzen, alle Augenblicke dieses
Tages sollen Dir geopfert und nach Deinem Willen und
Wohlgefallen eingerichtet sein. Mit Sehnsucht hebe ich
meine Hände zu Dir empor, um Dir im stillen Gebet Preis
und Dank darzubringen, weil Du mir wieder aufs Neue
Kraft und Stärke gegeben hast, damit ich treu meinem
Beruf die Pflichten meines Standes getreu erfüllen
könne.
Durch
Deinen Sohn Jesum Christum bitte ich Dich o mein Gott,
um Vergebung meiner Sünden und um Barmherzigkeit. Es
reut mich über alles, Dich beleidiget zu haben, und ich
verabscheue meine Sünden, weil Du Dein Missfallen daran
hast, und weil Du unendlich gut bist. Ich verspreche
Dir, mit Hilfe Deiner heiligen Gnade nie mehr in selbe
zurückzufallen,
die
Gelegenheit dazu zu meiden, für dieselben Busse zu tun,
und
in
Zukunft besser und heiliger
zu leben.
O
mein Gott! gib mir am heutigen Tag die Gnade, dass ich
nichts rede und tue, was gegen Dein heiliges Gesetz
wäre, was mein Gewissen beflecken, wodurch mein Nächster
geärgert und betrübt werden könnte. Ja gib mir die
Kraft, damit ich an
diesem
Tag
in keine Sünde falle, sondern dass alle meine Gedanken,
Worte und Werke, nur dahin zielen, Deine Gerechtigkeit
zu erfüllen, durch unseren Herrn Jesum Christum, Deinen
Sohn, der mit Dir in Einigkeit des Heiligen Geistes,
lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Gebenedeite Jungfrau Maria, ich grüsse Dich in dieser
Morgenstunde freundlichst, und bitte Dich mit kindlicher
Liebe, dass Du mich diesen Tag vor allem schädlichen
Übel bewahren wollest. Gleich wie Du Dein süsses
Jesuslein mit grosser Sorgfalt bewahrt hast, so bewahre
auch mich heute vor allen schweren Anfechtungen und
bösen Begierden. Ich empfehle Dir auch zugleich alle
meine leiblichen und geistlichen Verwandte
und Freunde, besonders die lieben Seelen des Fegfeuers.
Ach bitte doch heute wieder recht für sie und bewege
Deinen lieben Sohn zur Barmherzigkeit, damit er ihnen
ihre Pein mildern möge. Dir empfehle ich, meine liebste
Mutter, meinen Leib und meine Seele, meinen Mund, mein
Amt und meine Geschäfte, meine Angelegenheiten, meine
Freuden und Leiden, samt allem, was ich durch Gottes
Gnade bin, was ich besitze und habe; und bitte Dich
demütig, Du wollest dies alles unter Deinem mächtigen
Schutz und Schirm bewahren, und alles zum rechten Ziel
enden und vollenden. Amen.
Der
englische Gruss.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, dass
sie empfing
vom Heiligen Geist. Gegrüsst seist du Maria!
Siehe, ich bin eine Magd des Herrn, mir geschehe nach
deinem Wort! Gegrüsst seist du Maria!
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns
gewohnt. Selig ist der Leib, der dich getragen hat, und
selig sind die Brüste, die du gesogen hast. Gegrüsst
seist Du Maria!
V.
Bitte für uns o heilige Gottesgebärerin;
R.
Damit wir würdig werden der Verheissungen Christi.
Gebet.
Wir bitten Dich o Herr, giesse Deine Gnade in unsere
Herzen aus, auf dass wir, die wir Deines Sohnes
Menschwerdung durch des Engels
Verkündigung erkannt haben, durch sein Leiden und Kreuz
zur herrlichen Auferstehung geführt werden, durch
Christum unsern Herrn. Amen.
Wenn man das Weihwasser
nimmt.
Durch dieses Wasser und durch das kostbare Blut Jesu
Christi meines Erlösers erbarme Dich meiner o
mein Gott, und bewahre mich vor aller Gefahr des Leibes
und der Seele. Im Namen Gottes des
† Vaters, des
† Sohnes, und des
† Heiligen Geistes. Amen.
Abendgebet an Sonn- und Feiertagen
O
Gott, am Ende dieses heutigen Tages erhebe ich mein
Gemüt noch einmal zu Dir und danke Dir für alle Gnaden
und Wohltaten, die ich von Deiner unendlichen Güte
erhalten habe und wegen alles leiblichen uns geistlichen
Übels, von dem Du mich väterlich bewahrt hast. Wenn ich
Dir heute nicht eifrig genug gedient oder gar eine Sünde
begangen habe, so vergib mir sie, barmherziger Vater, es
reut mich von ganzer Seele, mit Deiner Gnade will ich
mich ernstlich bessern und Dich, o mein Gott, nie mehr
beleidigen.
Ich danke Dir, o mein Gott, weil Du meinen Leib so
gesund und väterlich erhalten und ihn vor jedem Übel
bewahrt hast. Ich danke Dir auch
für
die Wohltaten, die Du meiner Seele erwiesen, indem ich
ja am heutigen
Festtag
das Glück hatte,
einer
heiligen
Messe beizuwohnen,
eine
Predigt zu
hören.
O
möchten
doch
die guten
Vorsätze, die
ich bei
derselben
gemacht, in
Ausführung kommen,
gib
mir
Deine Gnade,
und
kräftigen Beistand. In Deinen
göttlichen
Schutz
und in
das
durchstochene
Herz Jesu
Christi empfehle ich mich
diese Nacht und
bitte
Dich, dass Du mich
vor
allem
Übel
des
Leibes und
der Seele bewahren
und
jeden Atemzug
zu
Deinem
unaufhörlichen
Lob
annehmen wollest.
Amen.
(Bitte
Gott um Erleuchtung, deine Sünden zu erkennen.)
Erleuchte mich, o mein Gott, mit Deinem Licht, weil ich
dessen bedarf,
um
die Zahl und Hässlichkeit meiner Sünden zu erkennen.
(Erforsche nun Dein Gewissen.)
Reue und Leid.
O
mein Gott, in voller Demut bitte ich Dich um Verzeihung
meiner begangenen Sünden, besonders bereue ich jene
Sünden, die ich am heutigen Tag begangen habe. Ich
verabscheue diese Sünden, weil Du durch dieselben
beleidigt wirst und weil Du unendlich gut bist. Ich
verspreche Dir, nie mehr in dieselben zurückzufallen und
jede Gelegenheit hierzu zu meiden.
O
mein Gott, richte mich nicht nach meinen Sünden und
strafe mich nicht,
wie
ich es für meine Sünden verdient hätte, sondern lass
auch an mir Deine Barmherzigkeit offenbar werden. Mache
mich frei von allen
Sünden,
von
den Nachstellungen
des bösen Feindes, von dem
unvorhergesehenen Tod, und
so
wie
Du
mich zu
einer
wahrhaften Busse führst, so verleihe mir auch zugleich
die Gnade der Beharrlichkeit im Guten bis zu meinem
Tod.
O
mein Gott, wie gütig bist Du gegen mich. Auch am
heutigen Tag hast Du wieder an mich, das unwürdigste
deiner Geschöpfe, vielfach gedacht, indem Du an Leib und
Seele mir unzählig viele Wohltaten erwiesen hast. Wie
oft aber habe ich diese Deine vielen Wohltaten und Deine
Güte missbraucht. Und selbst an diesem Dir geheiligten
Tag habe ich nur selten an Dich gedacht – Du aber hast
wieder so väterlich für mich gesorgt. Ich habe um Vieles
nicht gebeten und Du hast es mir dennoch gegeben. Ach,
mein Gott, ich erkenne meine Unwürdigkeit vor Dir, ich
bin nicht wert Dein Kind zu heissen, vergib mir,
barmherzigster Vater!
Bete noch zu den armen Seelen im Fegfeuer.
Ihr gebenedeite Seelen, ich grüsse Euch durch das
allersüsseste Herz Jesu Christi. Wegen eurer Peinen und
Qualen, die ihr dort zu erdulden habt, trage ich ein
herzliches Mitleid mit euch, und darum opfere ich das
Gute, was ich heute getan habe, mit den Verdiensten
Jesus Christi und mit den Verdiensten aller Heiligen
auf, zu eurer Reinigung und Erlösung. Amen.
Abendgebet an Werktagen
Im
Namen Gottes des
†
Vaters, des
†
Sohnes und des
†
Heiligen Geistes.
Amen.
O
Gott, am Ende dieses heutigen Tages erhebe ich mein
Gemüt noch einmal zu Dir, ich danke Dir für alle Gnaden
und Wohltaten, die ich von Deiner unendlichen grossen
Güte erhalten habe. Wenn ich Dir heute nicht eifrig
genug gedient, oder gar eine Sünde begangen habe, so
vergib mir sie, barmherzigster Vater, es reut mich von
ganzer Seele, ich will mich mit Deiner Gnade ernstlich
bessern, und Dich nicht mehr beleidigen. Du hörst nicht
auf, mein Vater zu sein und uns Gutes zu erweisen. Habe
ich mich aber heute als ein dankbares Kind gegen Dich
erwiesen? Habe ich Deine Gaben so angewendet, wie es
Dir nur immer gefällig sein konnte?
Gewissenserforschung.
(Denke nach, soviel es die Zeit oder Müdigkeit zulässt.)
1.
Was du an diesem Tag Gutes getan und wie du es getan
hast?
2.
Wie du deine Vorsätze gehalten hast?
3. Ob
du jemanden beleidigt oder
zur
Sünde
verleitet hast?
4. Ob
du dich von deinen bösen Neigungen und Leidenschaften
zur Sünde hinreissen liessest?
5.
Hast du es wieder bereut, wenn du einen Fehler begangen
hast?
Jesus, mein Herr und Heiland! ich bekenne es, dass ich am
heutigen Tag Dir nicht so gedient, wie ich hätte
Dir
dienen sollen. Ich schäme mich daher, wenn ich bedenke,
was Du für
mich
getan und gelitten hast. Erbarme Dich meiner, stärke
mich, dass ich mir Deine Lehre und Dein Beispiel künftig
besser zu Nutzen mache, und auch durch Dich selig werden
möge.
Maria, Du Mutter unseres Herrn, und ihr alle Heiligen
Gottes, ich schliesse und vereinige meine Bitte mit
eurer Fürbitte bei Gott, dass ich nach einem frommen
Leben und gutem Tode einst zu der Seligkeit auferstehen
möge, die ihr schon geniesst, und die auch mir
vorbereitet ist.
Lass, o Herr, durch Deine Barmherzigkeit und durch die
Verdienste Jesu Christi die Seelen aus dem Fegfeuer bald
zu Dir und zu ihrer vollkommenen Seligkeit gelangen, gib
ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen.
Amen.
Lass, o mein Gott, mir noch den Trost, dass ich als Dein
Kind bei Dir in Gnade bin, und schenke mir bei der
bevorstehenden Nacht Deinen väterlichen Segen. Segne
mich an Leib und Seele, segne meine Schlafstätte, und
den Schlaf, den Du mir schenken wirst, segne auch all
die Meinigen, meine Eltern, meine Verwandten und
Bekannten, Wohltäter und Freunde, o segne auch meine
Feinde, ich verzeihe ihnen von Herzen, o gib ihnen ein
versöhnliches Herz. Segne unseren obersten Hirten, den
Heiligen Vater, gib ihm Mut und Stärke, dass er seine
Feinde überwinde. Segne unsere christlichen Fürsten und
verleihe ihnen Frieden und Einigkeit, segne die ganze
Christenheit und lass
niemanden von Deinem Segen ausgeschlossen sein.
Ich will nun ruhen, Du, o Gott, wachest für mich und alle
Deine Kinder, wenn wir nun schlafen. Beschütze uns alle
diese Nacht, besonders aber vor einem jähen und
unvorhergesehenen Tode, und dann will ich Dich, durch
den Schlaf neu gestärkt, morgen mit Kräften, mit neuem
Fleiss ehren und durch ein frommes Leben preisen. Amen.
Es
segne mich
†
Gott Vater, der mich erschaffen hat.
Es
segne mich
†
Gott Sohn, der mich erlöst hat.
Es
segne mich
†
Gott der Heilige Geist, der mich geheiligt hat. Amen.
Zweiter Abschnitt.
Messandachten.
Geistliche Sonne.
Feier
des Hochamtes an Sonn- und Feiertagen.
Vorbereitungsgebet.
Herr, allmächtiger ewiger Gott, ich will nun an Deine
grosse Liebe denken, dass Du Deinen eingeborenen Sohn
für uns hingegeben hast; ich will mich nun an dies
erinnern, was Jesus aus Liebe zu uns getan und gelitten
hat. Dies Andenken soll auch meine Liebe zu Dir, o Gott,
erwecken, dass ich mich auch mit Jesus Dir ganz ergebe
und aufopfere.
Ich glaube sicher und fest, dass die heilige Messe das
Opfer des Leibes und Blutes Jesu Christi, Deines
göttlichen Sohnes ist. Ich vereinige meine Meinung mit
jener der heiligen Kirche und opfere Dir dieses Opfer
auf.
1. Um
Deiner Majestät in tiefster Demut die höchste Ehre zu
erzeigen, die Dir gebührt.
2. Um
Dir für die unzähligen Gnaden und Wohltaten zu danken,
mit denen Du mich Unwürdigen überhäufst.
3. Um
Dich mit reuevollem Herzen
um
Verzeihung meiner vielen Sünden zu bitten.
4. Um
Beistand und Hilfe zu erlangen, die mir zum Heil meiner
Seele und zum Wohl meines Lebens nötig sind.
Ich bitte Dich um alle diese Gnaden und hoffe sie durch
die Verdienste Jesu Christi, der mit Dir und dem
Heiligen Geist als gleicher Gott lebt und regiert in
Ewigkeit. Amen.
Beim Anfang der hl. Messe.
Der Priester legt an den Stufen des
Altares das allgemeine Sündenbekenntis
ab.
Preis und Dank sei dem Vater, der mich erschaffen hat,
Gott dem Sohn, der mich erlöst hat durch seinen bitteren
Tod am Kreuz, Gott dem Heiligen Geist, der mich in der
heiligen Taufe geheiligt hat, heute und allezeit und die
ganze Ewigkeit!
Im
Geiste der Demut und mit zerknirschtem Herzen bekenne
ich Gott dem Allmächtigen, der heiligen Jungfrau Maria
und allen Heiligen, dass
ich oft und viel gesündigt habe, wider Gott, wider
meinen Nächsten, und wider das Heil meiner armen Seele.
Zum Zeichen meiner wahren Reue schlage ich an mein
sündiges Herz und spreche mit dem offenen Sünder: „o
Herr Gott, sei mir armem Sünder gnädig!“
O
Gott, ich will jetzt einer heiligen Handlung beiwohnen,
die Dein Sohn Jesus Christus zum Andenken seines Todes
eingesetzt hat; mit
Dank
und Ehrfurcht will ich das grosse Opfer seiner Liebe
betrachten. Dein Heiliger Geist leite und stärke mich,
dass
ich mir diese Andacht wohl zu Nutzen mache, und zur
Besserung meines Lebens anwende! O Gott, wie sehr
fürchte ich, dass ich diese Messe nicht recht anhöre,
leite meinen Geist, rühre mein Herz, entflamme meine
Andacht, erleuchte meinen Glauben,
erwecke meine Liebe.
Zum Kyrie eleison.
O
mein Gott, was bin ich vor Dir, Du bist der Heiligste
und Gerechteste und ich bin ein Sünder; gedenke nicht
mehr unserer Sünden und Übertretungen, sondern gedenke
unser nach der Fülle Deiner Barmherzigkeit, Du bist ja
unser Vater, Du verzeihst Deinem Kind, wenn es sich
ernstlich bessern will. Mit vollem Vertrauen rufe ich
daher mit dem Priester: Herr! erbarme Dich unser nach
Deiner grossen Barmherzigkeit; Christe! erbarme Dich
unser, der Du auf die Welt gekommen bist, die Sünder
alle selig zu machen.
Sohn Gottes, der
Du
uns das Heil gebracht hast, der Du Dich für uns geopfert
hast, lass uns die Verdienste Deines Todes zu Teil
werden; habe Mitleid mit
unseren
Schwächen und Gebrechen, und verzeihe uns unsere Sünden.
Gott Heiliger Geist, unser Seligmacher, erbarme Dich unser.
Wir sollen beten im Geist und in der Wahrheit, o lehre
es uns, so zu beten. Steh uns bei, auf dass wir mit
reinem Herzen den Vater, den Sohn und Dich preisen
mögen, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.
Beim Gloria.
Ehre sei Gott im Himmel und Friede den Menschen auf Erden,
die eines guten Willens sind. Die Ehre, die Dir aber
gebührt, sie kann Dir nur im Himmel würdig erwiesen
werden; mein Herz tut, was es auf
dieser Welt zu tun im Stande ist. Lob und Dank sei Dir
für alle Deine Güte und Gnade, die Du uns von Deiner
Wiege bis zum Tod am Kreuz erwiesen hast. Du, o Jesus,
bist gekommen zu suchen und selig zu machen, was
verloren war, und legtest das wiedergefundene Schaf mit
Freuden auf Deine Schultern. Wie Du am Kreuz um unserer
Sünden willen starbst, so lebst Du uns nun im Himmel zu
unserer Begnadigung, o lass sie auch mir widerfahren.
Lob Dank und Preis sei dem Vater, dem Sohn und dem
Heiligen Geist in alle Ewigkeit. Amen.
Bei der Epistel.
Aus dem Brief des heiligen Apostel Paulus an die Römer.
O
Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis.
Wie
unfassbar sind seine Ratschlüsse, wie unausspürbar seine
Wege! Denn wer erkannte den Gedanken des Herrn, oder wer
seine Ratgeber? Oder wer gab ihm zuvor und wie sollte es
ihm vergolten werden? Denn aus ihm, und durch ihn und in
ihm ist alles, ihm die Ehre und die Glorie in alle
Ewigkeit. Amen.
Graduale.
V.
Benedeit bist Du, Herr, der Du die Tiefen schauest und
thronest auf Cherubim.
R. Benedeit bist Du, o Herr, in des Himmels Feste, und
hochgelobt in Ewigkeit. Alleluja, Alleluja.
V.
Benedeit bist Du, Herr, Gott, unser Vater, und
hochgelobt in Ewigkeit. Alleluja, Alleluja.
Reinige mein Herz und meine
Lippen, allmächtiger Gott! der Du die Lippen des
Propheten Isaias mit feuriger Kohle gereinigt hast,
würdige Dich in milder Erbarmung mich ebenso zu
reinigen, dass ich Dein heiliges Evangelium würdig
vernehmen möge. Durch Christum unsern Herrn. Amen.
R. Segne o Herr.
V.
Der Herr sei in meinem Herzen und auf meinen Lippen,
dass ich würdig und geziemend sein Evangelium vernehme.
Amen.
Zum Evangelium.
Inhalt des heiligen Evangeliums
nach Matth. 28
In
jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: „Gegeben ist
mir alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Geht hin und
lehrt alle Völker, und tauft sie im Namen Gottes des
Vaters
und
des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles
halten, was ich euch aufgetragen habe. Und sieh, ich bin
bei euch alle Tage, bis zur Vollendung der Welt.“ Ich
erfreue mich und wünsche Dir Glück, o König des Himmels
und der Erde, zu Deiner Herrlichkeit. Ihr Königreiche
der Erde singt das Lob des Herrn, der gegen Aufgang über
alle Himmel auffährt, gebt Gott die Ehre, seine
Herrlichkeit und Kraft ist in den Wolken. Singt das Lob
unseres Gottes, singt das Lob unseres Königs, denn Gott
ist der König des ganzen Erdkreises. Singet mit
Weisheit. Der Herr hat das Reich über die Völker
angetreten und wird sie beherrschen. Gott sitzt nun auf
seinem Throne mit aller Herrlichkeit. Alleluja.
Allmächtiger Gott, verleihe
uns,
die
wir glauben, dass Dein eingeborener Sohn unser Erlöser
in jener Zeit in den Himmel aufgefahren, dass auch wir
mit unserem Sinn und Gemüt im Himmel wohnen, durch
Christum unsern Herrn. O König der Herrlichkeit, o Herr
der Kräfte, der Du über die Welt und den Satan Obsieger
geblieben bist, verlass uns doch nicht als arme Waisen,
sondern sende uns von dem Vater den Geist der Wahrheit,
den Du versprochen hast. Alleluja.
Zum Credo.
Ich glaube an Gott den Vater, der alles erschaffen hat,
alles mit unendlicher Güte und Weisheit erhält und
regiert. Ich glaube an Jesum Christum, seinen Sohn,
unsern Herrn, der aus Liebe zu uns Mensch geworden, am
Kreuz gestorben ist, und nun mit
dem Vater lebt und regiert und einst als Richter kommen
wird, jedem nach seinen Werken zu vergelten. Ich glaube
an den Heiligen Geist, der uns erleuchtet,
zum
Guten antreibt und stärkt. Ich glaube alles, was Gott
geoffenbart hat und die katholische Kirche zu glauben
vorstellt. Wenn ich nach diesem Glauben lebe, so gehöre
ich zur Gemeinschaft der Heiligen. Gott wird mir, wenn
ich mich bessere, meine Sünden vergeben und ich werde
einst auferstehen
zum
ewigen Leben. Ich bitte Dich o allerheiligste
Dreifaltigkeit, lass mir jene Gnade zukommen, deren ich
bedarf, vorzüglich die Gnade, dass ich meine
Lieblingssünde ..... ernster vermeide und mich bessere.
Ich empfehle Dir mein lieber Gott, auch noch besonders
meinen Vater, meine Mutter, meine Freunde und Feinde,
Kranke
und Betrübte und alle jene, für die zu beten die
Erkenntlichkeit und Liebe mich auffordert.
Im
Namen Deines gekreuzigten Sohnes, unseres Herrn Jesu
Christi, würdige Dich, o unendlich barmherziger Gott,
und erhöre unsere Bitten. Erhalte, reinige, regiere
Deine Kirche, giesse Deinen hl. Segen über alle ihre
Glieder aus: über den Papst, über unsere Fürsten und
überhaupt über alle, die Deinen heiligen Glauben
bekennen, in alle Ewigkeit. Amen.
Zum Offertorium.
Lasset uns beten; benedeit sei Gott der Vater, und
Gottes eingeborener Sohn, mit dem Heiligen Geist, denn
Gott hat uns seine Barmherzigkeit erwiesen. Nimm auf, o
himmlischer Vater, allmächtiger, ewiger Gott, diese
unbefleckte Opfergabe, die wir Deine unwürdigen Kinder
Dir aufopfern, für alle unsere zahllosen Sünden,
Beleidigungen und Nachlässigkeiten; für alle
Umstehenden, wie auch für alle gläubigen Christen, für
Lebende und Verstorbene, dass selbes uns und ihnen zum
Heil gereichen möge. Amen.
Ich gebe Dir zugleich mich selbst zum lebendigen Opfer hin.
Was ich bin und habe ist Dein Geschenk. Du verlangst vor
allem mein Herz. In Demut und Reue lege ich es auf
Deinen Altar. Dasselbe, o barmherzigster Gott, ist aber
so verkehrt, so abgewendet von Dir, so befleckt mit
Sünden, dass Du unmöglich ein Wohlgefallen daran haben
kannst. Durch eine aufrichtige Reue aber und sobald es
mir möglich sein wird, will ich es abwaschen und
reinigen, damit es abgewaschen, gereinigt und geheiligt
werde durch die Kraft dieser unerschöpflichen Quelle des
Lebens und der Seligkeit.
Ich opfere Dir auf alle meine Gedanken und Begierden, alle
meine Worte und Werke, alles, was ich bin und habe,
weihe ich Dir zum Geschenk,
zu
Deinem Dienst und zur Verherrlichung Deines allerheiligsten
Namens. Nimm mich, gleich dem verlorenen Sohn wieder auf
in die Arme Deiner unermesslichen Barmherzigkeit und
lass mich ewig von Dir nicht mehr geschieden werden.
Zur Präfation.
Indem ich mich Dir hingebe zu einem lebendigen Opfer,
erhebe ich nun mein Herz zum Himmel, um Dich, o Gott,
mit allen Engeln und
Heiligen zu loben und zu preisen, und um Dir den
gebührenden Dank abzustatten. Denn wahrhaft würdig ist
es und recht, billig und heilsam, dass immer und überall
wir Dir Dank sagen, Herr, heiliger Vater, allmächtiger
ewiger Gott, der Du mit Deinem eingeborenen Sohn und dem
Heiligen Geist ein Gott bist, ein Herr, nicht in der
Einheit der Person, sondern in des einen Wesens
Dreieinigkeit. Denn was wir von Deiner Herrlichkeit, wie
Du uns geoffenbart hast, glauben, das erkennen wir auch
von Deinem Sohn, das vom Heiligen Geist, ohne
Unterschied und Abbruch, so dass im Bekenntnis wahrer,
ewiger Gottheit in den Personen die Eigentümlichkeit und
in der Wesenheit die Einigkeit, und in der Majestät die
Gleichheit angebetet wird. Darum wage auch ich es in den
Lobgesang aller seligen Geister einzustimmen und zu
rufen: Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Gott der
Heerscharen! Himmel und Erde sind voll Deiner
Herrlichkeit, Hosanna in der Höhe, gepriesen sei der
Herr, gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!
Hosanna in der Höhe!
Zur Wandlung des Brotes.
O
Jesus, Dir leb ich,
O
Jesus, Dir sterb ich,
O
Jesus, Dein bin ich tot und lebendig.
Zur Wandlung des Weines.
O
Jesus, sei mir gnädig,
O
Jesus, sei mir barmherzig,
O
Jesus, verzeihe mir alle meine begangenen Sünden.
Nach der Wandlung.
Hochgelobt und gebenedeit sei das allerheiligste
Sakrament des Altares von nun an bis in alle Ewigkeit. O
wahres Licht der Welt, das Du hier gegenwärtig bist,
erwecke durch einen Strahl Deiner Allmacht meine durch
die Weltliebe erschöpften Seelenkräfte, meine durch das
Gewicht des Vergänglichen und Irdischen ermatteten
Sinne; erhebe, o wahres Leben der Geister, meinen ohne
Dich toten Geist und erleuchte mein verfinstertes Herz
und lass mich, der ich in Finsternis bin ohne Dich, ein
Licht sein in Dir, und lehre mich wandeln vor Dir als
ein Kind des Lichtes, und Früchte des Lichtes bringen in
aller Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. O wahre Stärke
der Seelen, o Brot der Starken, stärke meine Seele in
Deiner starken Macht. O wahres
Geheimnis des Glaubens, o göttliches Sakrament, durch
Dich werden wir ausgerüstet und bewaffnet mit dem Schild
des Glaubens, womit wir alle feurigen Pfeile des
listigen Feindes auszulöschen vermögen; durch Dich
werden wir geschmückt mit dem Helm des Heiles in der
beseligenden Hoffnung des ewigen Lebens. O göttlicher
Heiland, verleihe mir durch diese geistige Kommunion den
wahren Geist des Gebetes, die Wachsamkeit und Ausdauer
in demselben. Erfülle mich mit Deinem Geist, so dass ich
Wohlgefallen habe an Deinem Lob und an Deiner
Verherrlichung.
Nach der Wandlung, wenn der Priester 5 Kreuze macht über
Kelch und Hostie.
O
Jesu Christe, jene heiligsten fünf Wunden, welche Du in
Deinem Leiden empfangen, in Deinem Grab behalten und in
Deiner Auffahrt in den Himmel hineingebracht hast, diese
zeige
Deinem himmlischen Vater zur Versöhnung unserer Sünden.
Könnten wir doch Dreieiniger Gott dieses gegenwärtige
Opfer aufopfern mit jener Andacht, mit welcher der
gerechte Abel die Erstlinge seiner Herde, wie der Vater
Abraham seinen Sohn und Melchisedech Brot und Wein als
Vorbedeutungen dieses heiligen unbemakelten Opfers
aufgeopfert haben.
Wir bitten Dich demütig, allmächtiger, ewiger Gott,
lasse unser Gebet und Opfer durch die Hände Deines
heiligen Engels vor Dein göttliches Angesicht kommen,
damit alle, die da sakramentalisch oder auch geistiger
Weise kommunizieren werden, mit allen Segnungen und
Gnaden von oben herab erfüllt werden. Gedenke auch o
Herr Deiner Diener und Dienerinnen, für welche ich in
der heiligen Messe zu beten schon anfänglich die Meinung
gemacht habe. Diesen, o Herr, und allen, die im
Fegefeuer noch etwas abzubüssen haben, wollest Du den
Ort der ewigen Ruhe und der ewigen Glückseligkeit
verleihen. Amen.
O
Herr Gott, sei gnädig mir armem Sünder und verleihe mir
Deine unendliche Barmherzigkeit, auf dass ich mitsamt
dem Priester in die glückseligste Gesellschaft Deiner
heiligen Apostel und Märtyrer zugelassen werde, durch
Christum unsern Herrn. Amen.
Zum Pater noster.
Gott
sei
unendlich Lob und
Dank
gesagt für alle jene
Gaben,
besonders aber für dieses gnadenreichste Brot,
welches vom Himmel herabgekommen ist, gelobt und
gebenedeit sei die allerheiligste Dreifaltigkeit, von
nun an bis in Ewigkeit.
(Hierauf bete ein Vaterunser.)
Von allem Übel erlöse uns o Herr, und durch die Fürbitte
der jungfräulichen Mutter unseres Herrn Jesu Christi,
wie auch Deiner heiligen Apostel Petri und Pauli und
Andreas gib Deinen Dienern jenen Frieden, welchen die
Welt nicht geben kann, durch denselben Christum unsern
Herrn, Deinen Sohn, der mit Dir lebt und regiert von
Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Der Friede
des
Herrn mit Gott, mit uns selbst, mit unseren Nächsten,
sei jederzeit bei uns allen. Amen.
Zum Agnus Dei.
O Du
Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der
Welt, erbarme Dich unser.
O
Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der
Welt, erbarme Dich unser.
O
Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der
Welt, erbarme Dich unser, und gib uns den Frieden.
Ich glaube, dass Du Herr Jesu Christi, im Sakrament
zugegen bist, weil Du selbst gesprochen hast: das ist
mein Leib, das ist mein Blut.
Ich hoffe, Du seist mir ein Pfand
zum
seligsten Vaterland, weil Du allen denen, die Dich
geniessen, das ewige Leben versprochen hast.
Ich liebe Dich aus innerstem Grunde meines Herzens, o
dass ich Dich recht lieben könnte, weil Du bist das
höchste Gut, das aller unendlichen
Liebe würdig ist. Und eben darum reut es mich von ganzem
Herzen, weil ich Dich so oft beleidigt habe, o mein
Gott, es soll nimmermehr geschehen.
Zur heiligen Kommunion.
O
Herr, ich bin nicht würdig, dass Du eingehst unter mein
Dach, sondern sprich nur ein Wort, so wird gesund meine
Seele. Mein Herr und mein Gott, ich armer sündiger
Mensch bin nicht würdig, dass Du mit Deiner
sakramentalischen Gegenwart in meinem Herzen Einkehr
nehmest; aber erlaube mir, o mildreichster Jesus, dass
ich Dich wenigstens doch geistiger Weise mit einer
inbrünstigen Begierde empfangen darf. Wie der Hirsch
nach Quellwasser Verlangen trägt, also verlange auch ich
nach Dir, o Gott;
meine Seele, o Jesus verlangt nach Dir, und mit jenem
herzlichsten Verlangen, mit welchem Du selbst nach
diesem Sakrament der Liebe verlangt hast, vereinige ich
alle meine Wünsche und all mein Verlangen. Wollte Gott,
ich könnte nicht nur allein heute bei dieser heiligen
Messe, sondern alle Tage mit dem Priester und anderen
gottseligen Christen dieses tägliche Himmelsbrot, das
alle Süssigkeit in sich enthält, geniessen! Deswegen
rufe ich abermals aus ganzem Herzen zum himmlischen
Vater, gib uns heute unser tägliches Brot. Ich rufe auch
zu Dir, o gütigster Jesus und bitte Dich mit kindlichem
Vertrauen: Herr, gib uns allezeit dieses Brot; o
liebster Jesus, der Du selbst das lebendige Brot bist,
welches vom Himmel herabgestiegen ist, komme in meine
Seele
und vereinige Dich mit mir und sei mit mir auf das
Innigste. Insonderheit aber, wenn einst dieses Stündlein
naht, wo ich von dieser Welt Abschied nehmen muss, komme
dann, o mein liebster Jesus zu mir, sei alsdann meine
Wegzehrung, damit ich durch Dich gestärkt, nach meiner
mühseligen Wanderschaft glücklich in das himmlische
Vaterland gelange, und Dich alldort mit allen Engeln und
Heiligen von Angesicht zu Angesicht sehen und anbeten
könne.
Lobsingt dem Herrn, der uns Gutes getan hat, lobpreist
seinen Namen, denn er hat uns gerettet in Ewigkeit. Ja,
Allerhöchster, wir danken Dir für alle Guttaten, so Du
uns durch diese Geheimnisse des allerheiligsten
Messopfers erwiesen hast, der Du lebst und regierst von
Ewigkeit
zu Ewigkeit.
Nach dem Ite missa est.
O
heilige Dreifaltigkeit, lass Dir dieses heilige
Messopfer lieb und angenehm, mir aber und allen, für
welche ich selbes aufgeopfert habe, nützlich und
erspriesslich sein, durch Christum unsern Herrn. Es
segne uns der allmächtige Gott der
†
Vater, der
†
Sohn und der Heilige
†
Geist. Amen.
Zum letzten Evangelium.
Im
Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott
war das Wort. Dasselbige war im Anfang bei Gott. Alle
Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist
nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben,
war das Licht der Menschen, und das Licht scheint in der
Finsternis, und die Finsternisse haben es nicht
begriffen.
Es
ward ein Mensch von Gott gesandt, der hiess Johannes.
Derselbige kam zum Zeugnis, auf dass er Zeugnis geben
sollte, damit sie alle durch ihn glaubten. Er war nicht
das Licht, sondern dass er Zeugnis geben sollte von dem
Lichte. Es war ein wahrhaftiges Licht, welches
erleuchtet einen jeglichen Menschen, der da kommt in die
Welt. Er war in der Welt, und die Welt ist durch
dasselbe gemacht worden und die Welt hat es nicht
erkannt. Er ist in sein Eigentum gekommen, die Seinigen
aber haben ihn nicht aufgenommen, die ihn aber
aufgenommen, denen hat er Gewalt gegeben, Kinder Gottes
zu
werden.
Denen, die glauben an seinen Namen; welche nicht aus dem
Geblüt oder aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem
Willen des Mannes, sondern aus
Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und
hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit
gesehen, eine Herrlichkeit, wie des Eingeborenen vom
Vater voller Gnade und Wahrheit.
Schlussgebet.
O
gütigster Gott! ich sage Dir Lob und Dank, dass Du mich
in diesem heiligen Messopfer beizuwohnen gewürdigt hast,
und bitte Dich, dass Du meine verrichtete Andacht zu
Deiner grösseren Glorie und Ehre gnädiglich aufnehmen
und meine begangenen Nachlässigkeiten barmherzig
verzeihen wollest. Durch Christum unsern Herrn. Amen.
Zweite Messandacht.
Zur
Ehre der seligsten Jungfrau Maria.
Vorbereitungsgebet.
Allmächtiger, ewiger Gott, barmherziger Vater, der Du
nicht allein Deinen eingeborenen Sohn aus unendlicher
Liebe gegen uns am Stamm des heiligen Kreuzes als das
angenehmste Opfer für unsere Erlösung hast angenommen,
sondern auch denselben täglich zu Deinem Wohlgefallen,
zu unserem grössten Trost und Nutzen Dir lassest im Amt
der heiligen Messe aufopfern, gib mir die Gnade, dass
ich also diesem göttlichen Opfer jetzt möge beiwohnen,
damit Dir hierdurch ein gefälliger Dienst geschehe,
und ich dessen unendliche Frucht geniessen möge, durch
denselben Christum unsern Herrn. Amen.
O
Herr Jesu Christe! der Du unter den Gestalten des Brotes
und Weines, das unblutige Opfer Deines Fleisches und
Blutes am letzten Abendmahl hast eingesetzt, und den
Priestern solches täglich zu opfern und zu wandeln hast
aufgetragen, damit Dein Leiden und Sterben bei uns in
stetem Angedenken erhalten werde, siehe, ich opfere auch
mit und neben dem Priester dieses allerheiligste
Geheimnis, und so viel immer in der ganzen Welt heute
verrichtet werden, Dir zur göttlichen Ehre und
Dankbarkeit Deines Leidens und der für mich
ausgestandenen bitteren Todesangst, auch zum
Gedächtnis Deiner heiligsten Mutter und meines heiligen
Namenspatrons N. N., für mich und alle die Meinigen,
besonders N. N., wie auch für alle, die mir in meinem
Gebet empfohlen, und für welche Du willst, dass ich
beten soll, und insgemein für alle Lebendigen und
Verstorbenen. Ich vereinige meine Meinung und Gebet mit
der Christi Jesu und der ganzen katholischen Kirche. Ich
empfehle mich und alle die Meinigen in dieses heilige
Messopfer, und in die priesterliche Konsekration, und in
das Gebet des Priesters und aller Umstehenden, auf dass
ich durch deren Verdienste, diesem heiligen Messopfer
mit Andacht beiwohnen, und dadurch Verzeihung meiner
Sünden, Vermehrung Deiner Gnade erlangen möge. Amen.
Gebenedeiteste Mutter, Jungfrau Maria, die Du Deinem
Sohn am
Stamm des heiligen Kreuzes, da er sich zum Heil des
menschlichen Geschlechtes seinem himmlischen Vater hat
aufgeopfert, treulich beigestanden bist, und mit ihm
dieselbe Aufopferung aus inbrünstigem Herzen und Gemüt
geleistet hast, ich bitte Dich, Du wollest mir jetzt
gleichfalls bei der Aufopferung dieses heiligen Opfers
beistehen, und in meinem Namen Dasselbige dem
himmlischen Vater aufopfern. Amen.
Beim Anfang der heiligen Messe.
O
mein Gott! darf ich es wagen vor Dir zu erscheinen? Ich
Armseliger, beladen mit der Last meiner so grossen und
zahlreichen Sünden. Ach, grosser Gott, ich will über
dieselben in Deiner Gegenwart seufzen und Dich bitten,
dass ich einen wahren Schmerz über dieselben empfinde,
unterstützt von Deiner heiligen Gnade bezeuge ich Dir,
dass ich selbe von ganzem Herzen und aufrichtig bereue,
und bitte Dich darum in voller Demut durch die
Verdienste des Leidens und Sterbens Jesu Christi, meines
Erlösers, um Verzeihung. Ich will lieber sterben, als je
wieder in eine Sünde fallen, vorzüglich in diese ……, zu
der ich mehr geneigt bin. Ich fasse von jetzt an den
festen Entschluss, mich
zu
bessern und für dieselben Busse
zu tun.
Zum Gloria.
Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede den Menschen aus
Erden, die eines guten Willens sind. Die Ehre, die Dir
gebührt, o Gott, diese kann Dir nur im Himmel würdig
erwiesen werden, mein Herz trägt aus dieser
Erde
zu
Deiner Ehre bei, was es vermag; es lobt, es preist, es
betet Dich an, es dankt Dir, es erkennt Dich als den
Heiligen, als den höchsten Herrn Himmels und der Erde:
Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Gebet.
O
Du allerhöchste Mutter, Jungfrau Maria, welche Zunge
kann aussprechen Deine übergrosse Liebe, so Du den
Menschen
allda erweisest, die Dich mit wahrer Andacht und
Vertrauen anrufen? Wer kann Deiner Hilfe genügend
danken, die Du mitteilst jedem, der Dich darum bittet
und ersucht. Darum bitte ich Dich, o hilf, reiche Mutter
durch die heiligen fünf Wunden, welche Dein Sohn Jesus
Christus in seinem heiligen Leiden empfangen hat,
erwerbe mir die Gnade,
dass ich immer keusch, rein und fromm leben möge, und
einst für würdig befunden werden möge, in das Reich der
ewigen Herrlichkeit aufgenommen zu werden.
Zur Epistel.
Ewig gelobt und gepriesen bist Du o Gott, Herr der
Heerscharen, der Du mich vor so vielen Völkern, die in
der Unwissenheit Deiner heiligen Geheimnisse leben, zur
Erkenntnis Deines heiligen Gesetzes berufen hast. Von
ganzem Herzen nehme ich dieses heilige Gesetz an, und
höre mit Ehrerbietung die geheiligten Aussprüche, die Du
durch den Mund deiner Propheten geredet hast; ich ehre
sie mit aller Untertänigkeit, und sehe mit innigster
Freude die Erfüllung derselben.
Zum Evangelium.
Gegrüsst seist Du, heilige Maria! Du bist voll der
Gnaden Gottes. Ich freue mich deswegen und wünsche Dir
Glück, dass Du aus allen Weibern zur Mutter des
Allerhöchsten und zur Königin Himmels und der Erde bist
auserwählt worden. Mit Dir ist der Vater, der denjenigen
von Ewigkeit her gezeugt hat, den Du empfangen. Mit Dir
ist der Heilige Geist, von dem Du denjenigen empfangen
hast, der Himmel und Erde erschaffen hat. Darum sei
gepriesen, unter und über allen Frauen und Jungfrauen,
denn keiner ist solche Ehre wiederfahren, wie Dir. Du
bist die Freude des Himmels, die Zierde der Kirche
Gottes und die Ehre des katholischen Volkes! Bitte Gott
für uns jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
Beim Credo.
(Bete mit dem Priester den christlichen Glauben.)
Offertorium.
Herr, himmlischer Vater, ich wage es, diese Hostie durch
die Hände des Priesters und mit der nämlichen Absicht
und Meinung darzubringen, welche Jesus Christus, mein
Erlöser gehabt hat, als er dieses Opfer einsetzte, und
die er noch hat, da er sich hier für mich aufopfert.
O dass auch ich das Glück haben möchte, wie dieses Brot,
das nun in Dich verwandelt worden, o mein Erlöser,
umgewandelt zu werden. Vernichte mein ganzes Wesen, ich
verlange ein vollkommenes Schlachtopfer Deiner Liebe und
Ehre zu werden. Verwandle die bösen Neigungen, die mich
beherrschen und zum Bösen fortreissen, in reine
göttliche Liebe, die mich zum Himmel hinzieht. Verwandle
meinen Stolz in Demut, meine Lauheit in Eifer, meine
Ungeduld in Sanftmut, aus einem Sünder, wie ich jetzt
bin, mache mich zu einem Heiligen.
Bei der Präfation.
Erhebe unsere Herzen zu Dir, o Herr, immer mögen sie dort
sein, wo Du wohnst. Unser Leben ist eine ununterbrochene
Kette von Deinen Wohltaten, o möchte es auch eine
beständige Kette von Danksagungen sein, die ich Dir
schuldig bin. Alle die verschiedenen Chöre Deiner Engel,
geblendet von Deiner Herrlichkeit, zittern in Deiner
Gegenwart, sie beten Dich an und verkünden ewig Dein
Lob,
o lass auch unsere schwachen Stimmen mit ihrem Gesang
vereinigen: heilig, heilig, heilig ist der Ewige, der
Gott der Kriegsheere, Himmel und Erde sind voll seiner
Herrlichkeit. Ruhm sei in der Höhe der Himmel, dem König
der Majestät, gesegnet sei, der da kommt im Namen des
Herrn.
Vor der Wandlung.
Im Namen dieses geheiligten Schlachtopfers, Deines Sohnes
und unsers Herrn, würdige Dich, o unendlich barmherziger
Gott, unsere Bitten zu erhören. Erhalte, reinige,
regiere Deine Kirche, giesse Deinen heiligen Segen über
alle ihre Glieder aus, über den Papst, über unsern
Bischof, über unsere Fürsten und überhaupt über alle,
die Deinen heiligen Glauben bekennen. Ich bitte Dich, o
mein Gott, dass Du auch meiner eingedenk sein, und mir
jene Gnade zukommen lassen wollest, deren ich bedarf,
vorzüglich jene .... Ich empfehle Dir auch noch
besonders meinen Vater, meine Mutter, meine Freunde,
meine Feinde, Kranke, Betrübte und alle jene, für die zu
beten die Pflicht und Liebe mich auffordert, alle jene,
die bei diesem heiligsten Opfer zugegen sind, vorzüglich
aber N. N. Vereinige uns alle, die wir an diesem Opfer
Teil nehmen durch die Bande einer und derselben Liebe.
Wir vereinigen ferner unser Gebet mit dem Gebet der
heiligen Jungfrau Maria und aller Heiligen, mit denen
wir eins ausmachen in Jesus Christo, der unser aller
Oberhaupt ist, und mit Dir lebt und regiert von Ewigkeit
zu Ewigkeit. Amen.
Zur Wandlung.
O Jesus, Du Sohn Gottes und Mariä, der Du am Stamm des
heiligen Kreuzes bist erhöht worden, und der ganzen Welt
zum Zeichen der Versöhnung mit unserem himmlischen Vater
Dich hast aufrichten lassen, ich bete Dich an und setze
allen Glauben, alle Hoffnung in Dich, ich liebe Dich aus
ganzem Herzen und opfere mich Dir auf mit Leib und
Seele, und alles, was in mir ist, übergib ich Dir. Amen.
O heiliges Blut Jesu Christi, welches zur Abwaschung meiner
Sünden vergossen worden ist, giesse Dich jetzt abermals
aus über mein sündiges Herz, und wasche dasselbe mehr
und mehr von allen Missetaten, damit es Dir möge
angenehm und gefällig sein. Amen.
O
mein Gott, ich vermag nichts zu tun, was Deiner würdig
wäre, ich vermag nichts zu reden, was Dir gefällig sein
könnte, aber ich
wünsche alles das zu tun, was jetzt mein Jesus auf diesem
Altar für mich tut, ich bete Dich daher an, wie er Dich
anbetet, ich bitte Dich um alles, um was er jetzt als
Schlachtopfer zu Deiner Ehre und zu meinem Heil von Dir
begehrt.
Gedenke und erbarme Dich auch, barmherzigster Gott,
aller christgläubigen Seelen, die aus
diesem Leben dahingeschieden sind, und wegen ihren
Sünden im Fegfeuer werden noch etwas abzubüssen haben,
insonderheit lösche aus die Flammen, in welchen
sie
leiden, und wasche sie ab in dem
rosenfarbenen Blut
Deines Sohnes. Lasse sie bald gelangen zur ewigen
Ruhe und fröhlichen Anschauung deines göttlichen
Angesichtes, durch Christum unsern Herrn. Amen.
Zum Pater noster.
(Bete mit dem Priester das Vater unser.)
Zur heiligen Kommunion.
O
Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der
Welt, erbarme Dich unser.
O
Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der
Welt, erbarme Dich unser.
O
Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der
Welt, erbarme Dich unser.
O
liebreichster Jesus, wenn ich doch unter die Zahl jener
Christen gehören würde, denen es ihre Frömmigkeit und
Herzensreinheit gestattet, Dich täglich geniessen zu
dürfen. Deswegen werfe ich mich zu den Füssen Deiner
Majestät, um Dich anzubeten, und um Dich wieder um neue
Gnaden
zu
bitten. Ich wollte Dich jetzt gerne wirklich empfangen,
deswegen wünschte ich mir eine so grosse Reinheit und
brennende Liebe, als da haben die Seraphim. Ich wünschte
dieselbe Andacht, denselben Eifer in deinem Dienst, jene
Demut und Dankbarkeit
zu
haben, die Deine göttliche Mutter Maria, die Deine
Heiligen gehabt haben, so oft sie Dich in der heiligen
Kommunion empfangen haben, ich wünschte auch diese
Andacht zu haben, um Dich auf die würdigste Weise
empfangen zu können. Weil ich Dich aber sakramentalisch
wegen meiner Unwürdigkeit nicht empfangen kann, so lass
Dir diese meine Begierde gefallen, und Wirke in mir, o
mächtigster Liebhaber der Seelen, alles in mir geistiger
Weise.
Bittseufzer des heiligen Ignatius.
Die Seele Jesu Christe heilige mich,
Der Leib Jesu Christi erlöse mich,
Das
Blut Jesu Christi tränke mich,
Das
Wasser der Seite Jesu wasche mich,
Das
Leiden Christi stärke mich,
O
gütigster Jesus erhöre mich,
In
Deine heiligen Wunden verberge mich,
Von Dir lass nimmer scheiden mich,
Vor dem bösen Feinde schütze mich,
In
der Stunde meines Todes rufe mich,
Und lasse zu Dir kommen mich,
Dass
ich mit allen Heiligen lobe Dich,
In
alle Ewigkeit. Amen.
O Herr Jesus, wie sehne ich mich nach dem Tag, an welchem
ich Dich wieder wirklich empfangen kann! Bis dieser
glückliche Tag erscheint, gib durch Deine
Barmherzigkeit, dass ich Dich geistiger Weise empfange,
und der Gnade dieses heiligen Sakramentes teilhaftig
werde. Ich verlange dieses mit der heissesten Begierde,
deren mein Herz je fähig ist, ich verabscheue und
verfluche alles, und ich widersage allem, was in mir
Böses ist, und was der Gnade, die ich jetzt von Dir
erbitte, irgendein Hindernis in den Weg legen könnte.
Bringe daher, o Jesus, alle die Wirkungen Deines
Sakramentes und Deiner heiligen
Kommunion
in mir hervor. Ich habe nichts, was Dir gefallen könnte,
aber ich habe
ein
Herz
und das genügt mir; man kann mir Ehre, Gesundheit, ja
selbst das Leben rauben, aber niemals wird man mir mein
Herz entreissen. Ich habe ein Herz und kann Dich lieben,
o anbetungswürdigster und liebreichster Jesus, und mit
diesem Herzen werde ich Dich ohne Aufhören lieben.
Beim letzten Segen.
O
heilige und anbetungswürdige Dreieinigkeit, die Du ohne
Anfang und Ende bist, durch Dich haben wir diese heilige
Messandacht angefangen, durch Dich enden wir sie.
Würdige Dich, selbe zu genehmigen, und so wie Du in Dir
selbst ein Abgrund aller Majestät bist, so sei auch für
uns ein Abgrund der Barmherzigkeit, und lass
uns
nicht fortgehen, ohne uns Deinen heiligen Segen gegeben
zu haben. Amen.
O
allerseligste Mutter Gottes, nun habe ich Dir zu Ehren
diese heilige Messe angehört, und dieselbe dem
allmächtigen Gott zur Vermehrung Deiner Freude und
Glorie aufgeopfert. So lasse Dir dann meine Andacht
gefallen, und nimm an diese Gabe, die ich Dir aus treuem
Herzen verehre. Alles, was ich bei dieser heiligen Messe
getan, schenke und opfere ich Dir auf, zum Zeichen
meiner Liebe und Zuneigung, die ich zu Dir trage, und
wollte von ganzem Herzen wünschen, dass ich Dir eine
unendliche Freude verursachen könnte. So bitte ich Dich
dann durch das hohe Geheimnis der heiligen Messe und
durch die Kraft des heiligen Sakramentes, Du wollest dem
lieben Gott mein Anliegen vortragen und treulich
anbefehlen. Amen.
Es segne uns Gott, der allmächtige Vater, der uns
erschaffen, Gottsohn, der uns erlöst hat, und die Gnade
des Heiligen Geistes bleibe bei uns, jetzt und allezeit,
in alle Ewigkeit Amen.
Dritter Abschnitt.
Litaneien auf jeden Tag in
der
Woche.
Eine
kostbare Perlenschnur.
Am
Sonntag
Litanei von der Allerheiligsten Dreieinigkeit.
Herr, erbarme Dich unser,
Christe, erbarme Dich unser!
Herr, erbarme Dich unser!
Christe, höre uns!
Christe, erhöre uns!
Gott Vater vom Himmel, erbarme Dich unser!
Gott Sohn, Erlöser der Welt, erbarme Dich unser!
Gott Heiliger Geist, erbarme Dich unser!
Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott,
Gott Vater, Du Erschaffer aller
Dinge,
Gott Sohn, Du
Erlöser der
sündigen Menschheit,
Gott Heiliger Geist, Du Tröster aller Christgläubigen,
Heilige Dreieinigkeit, Du Lenker aller Dinge,
Du
unermessene Macht des Vaters,
Du
unbegreifliche Weisheit des Sohnes,
Du
unendliche Güte des Heiligen Geistes,
Du
einige Gottheit in drei Personen,
Du
Herr der Heerscharen,
Du
heiliger starker, unsterblicher Gott,
Du
König aller Zeiten,
Du
allgegenwärtiger und grosser
Gott,
Du
wunderbarlicher
Gott aller Dinge,
Sei
uns gnädig, verschone uns o heiligste Dreifaltigkeit!
Sei
uns gnädig, erhöre uns o allerheiligste Dreieinigkeit!
Sei
uns gnädig, erlöse uns o allerheiligste Dreieinigkeit!
Von
allem Übel, erlöse uns, o heiligste Dreifaltigkeit!
Von
aller Sünde,
Von
Deinem Zorn,
Von
dem jähen und unvorhergesehenen Tode,
Von
den Nachstellungen des Satans,
Von
allem bösen Willen,
Von
dem Geiste der Unlauterkeit,
Vom
Blitz und Ungewitter,
Von
dem ewigen Tode,
Durch
Deine starke Allmacht,
Durch
Deine unendliche Weisheit,
Durch
Deine unendliche Barmherzigkeit,
Durch Deine unergründliche Herrlichkeit,
Wir
armen Sünder, wir bitten Dich, erhöre uns!
Dass
wir Deinen heiligen Namen preisen und ehren,
Dass
wir Dir in Gerechtigkeit dienen,
Dass
wir Deine heiligen Gebote
erfüllen,
Dass wir Dich aus ganzem Herzen und den Nächsten wie uns
selbst lieben,
Dass wir des Angesichtes Deiner Herrlichkeit teilhaftig
werden mögen,
O
Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der
Welt, verschone uns, o Herr!
O
Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden
der
Welt, erlöse uns, o Herr!
O
Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der
Welt, erbarme Dich unser, o Herr!
Christe, höre uns!
Christe, erhöre uns!
Herr, erbarme Dich unser!
Christe, erbarme Dich unser!
Herr, erbarme Dich unser!
Vater unser. Gegrüsst seist
Du Maria.
Gebet der Kirche
Allmächtiger, ewiger Gott, der Du
Deinen Dienern verliehen hast, in der Erkenntnis des
wahren Glaubens die Ehre und Herrlichkeit der ewigen
Dreieinigkeit zu erkennen und in der Macht der Majestät
die Einheit anzubeten: wir bitten Dich, dass wir durch
Beständigkeit desselben Glaubens wider alle
Widerwärtigkeiten jederzeit beschützt bleiben, durch
Jesum Christum. Amen.
Am
Montag
Litanei vom süssen Namen Jesus.
Herr, erbarme Dich unser,
Christe, erbarme Dich unser,
Herr, erbarme Dich unser,
Jesus Christus, höre uns,
Jesus Christus, erhöre uns,
Gott Vater vom Himmel, erbarme Dich unser,
Gott Sohn,
Erlöser
der
Welt,
Gott Heiliger Geist,
Heiligste Dreifaltigkeit, ein einiger Gott,
Jesus, Du Sohn des lebendigen Gottes,
Jesus, Du Abglanz des Vaters,
Jesus, Du Glanz des ewigen Lichtes,
Jesus, Du Sohn der Glorie,
Jesus, Du Sonne der Gerechtigkeit,
Jesus, du Sohn der Jungfrau Maria,
Jesus, aller Bewunderung unendlich würdig,
Jesus, Du starker Gott,
Jesus, Du Vater der künftigen Ewigkeit,
Du
mächtigster Jesus,
Du
geduldigster Jesus,
Jesus, der Du sanft und demütig von Herzen bist,
Jesus, der Du die Keuschheit liebst,
Jesus, der Du uns so sehr geliebt,
Jesus, Du Friedensgott,
Jesus, Du Urheber des Lebens,
Jesus, Du Muster aller Tugenden,
Jesus, Du Eiferer der Seelen,
Jesus, Du unser Gott,
Jesus, Du unsere Zuflucht,
Jesus, Du Vater der Armen,
Jesus, Du Schatz der Gläubigen,
Jesus, Du guter Hirt,
Jesus, Du wahres Licht,
Jesus, Du ewige Weisheit,
Jesus, Du unendliche Güte,
Jesus, Du unser Weg und unser
Leben,
Jesus, Du Freude der Engel,
Jesus, Du Meister der Apostel,
Jesus, Du Lehrer der Evangelisten,
Jesus, Du Stärke der Märtyrer,
Jesus, Du Licht der Beichtiger,
Jesus, Du Reinheit der Jungfrauen,
Jesus, Du Krone der Heiligen,
Sei uns gnädig, verschone uns o Jesus!
Sei uns gnädig, erhöre uns o Jesus!
Von allem Übel, erlöse uns, o Jesus!
Von Deinem Zorne,
Von den Nachstellungen des bösen Feindes,
Von dem ewigen Tode,
Von der Verachtung Deiner heiligen Einsprechungen,
Durch das Geheimnis Deiner heiligen Menschwerdung,
Durch Deine Geburt,
Durch Deine Taufe und heiliges
Fasten,
Durch Deine Kindheit,
Durch Dein göttliches Leben,
Durch Deine Arbeiten,
Durch
Deine Todesangst und Deine Leiden,
Durch
Deine Schmerzen,
Durch Deinen Tod und Begräbnis,
Durch Deine Auferstehung,
Durch Deine Himmelfahrt,
Durch
Deine
ewige Freude,
Durch Deine Glorie,
O
Du Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
verschone uns, o Jesus!
O Du
Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
erhöre uns, o Jesus!
O
Du Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
erbarme Dich, o Jesus!
Jesus höre uns,
Jesus erhöre uns!
V.
Wir werden Dich preisen, o Gott!
R.
Und anrufen Deinen heiligen Namen!
Gebet.
O
Herr Jesu Christe, Du hast gesagt: Bittet und ihr werdet
erhört werden, sucht und ihr werdet finden, klopft an,
und es wird euch aufgetan werden; flösse uns eine
brennende Liebe zu Dir ein, dass wir durch unsere Worte
und Werke heute und alle Tage unseres Lebens Dir von
unserer Liebe Beweis geben, und dass wir nie aufhören,
Dich zu lieben, in alle Ewigkeit. Amen.
Am
Dienstag.
Litanei vom heiligen Geiste.
Herr, erbarme Dich unser!
Christe, erbarme Dich unser!
Herr, erbarme Dich unser!
Gott Vater vom Himmel, höre uns!
Gott Sohn, Erlöser der Welt, erhöre
uns!
Gott Heiliger Geist, der Du vom Vater und vom Sohn
ausgehst, komme zu uns und wohne in uns!
Heiliger Geist, Du dritte Person in der Einheit Gottes,
Geist der Wahrheit und der Weisheit,
Geist des Lichtes und der Stärke,
Geist der Wissenschaft und des Rates,
Geist der Andacht und der Gottseligkeit,
Geist des Glaubens, der Hoffnung und Liebe,
Geist der Sanftmut und der Geduld,
Geist der Demut und Lauterkeit,
Geist der Barmherzigkeit und Mildtätigkeit,
Geist aller Tugenden,
Du
Reiniger und Heiliger aller Seelen,
Du
Regierer und Erhalter der katholischen Kirche,
Du
Ausspender der himmlischen Gnaden,
Du
Tröster in allen Trübsalen,
Du
Süssigkeit der Anfänge im Guten,
Du
Kraft der in der Tugend Zunehmenden,
Du
Krone der Vollendeten,
Du
Jubel der Engel,
Du
Licht der Patriarchen,
Du
Begeisterung der Propheten,
Du
Mund und Weisheit der Apostel,
Du
Sieg der Märtyrer,
Du
Wissenschaft der Bekenner,
Du
Reinheit der Jungfrauen,
Du
Salbung aller Heiligen,
Wir arme Sünder, wir bitten Dich, erhöre uns!
Dass Du zu uns kommen und Wohnung bei uns nehmen
wollest,
Dass Du uns in aller Wahrheit Weisheit und Wissenschaft
unterrichten wollest,
Dass Du in der Stunde der Versuchung
uns stärken wollest,
Dass Du uns in zweifelhaften Fällen guten Rat erteilen
wollest,
Dass Du uns lehren
wollest,
Gott allezeit im Geist und in der Wahrheit anzubeten,
Dass Du unseren Glauben beleben, unsere Hoffnung
vermehren, unsere Liebe entzünden wollest,
Dass Du unsere Herzen zur Mildtätigkeit gegen unsere ärmeren Mitmenschen erwecken
wollest,
Dass
Du unserem Geist das Zeugnis der Kindschaft Gottes geben
wollest,
Dass
Du uns in den Leiden und Beschwerden dieses Lebens
trösten wollest,
Dass
Du alles Gute in uns anfangen, fortsetzen und vollenden
wollest,
Dass
Du bei uns bleiben wollest mit Deiner Gnade bis ans Ende
unseres Lebens,
Dass
Du uns nach diesem Leben in die Versammlung Deiner
Auserwählten aufnehmen wollest,
Dass
Du uns erhören wollest,
O Du
Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
lass
zu
uns
kommen den versprochenen Heiligen Geist!
O Du
Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
ergiesse in uns den Heiligen Geist!
O Du
Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
gib uns Deinen Heiligen Geist!
Heiliger Geist, höre uns!
Heiliger Geist, erhöre uns!
Vater
unser.
Gebet.
Allmächtiger, ewiger Gott, wir bitten Dich, verleihe uns
die Gnade, dass der Heilige Geist zu uns komme, in uns
wohne und unsere Herzen zu würdigen Tempeln Deiner Ehre
umschaffe. Durch Jesum Christum, Deinen lieben Sohn, der
mit Dir in Einigkeit des Heiligen Geistes lebt und
regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Am Mittwoch.
Litanei zu allen Heiligen.
Herr, erbarme Dich unser!
Christe, erbarme Dich unser!
Herr, erbarme Dich unser!
Christe, höre uns,
Christe, erhöre uns,
Gott Vater vom Himmel, erbarme Dich unser!
Gott Sohn, Erlöser der Welt, erbarme Dich unser!
Gott Heiliger Geist, erbarme Dich
unser!
Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, erbarme Dich
unser!
Heilige Maria, bitt für uns!
Heilige Gottesgebärerin,
Heilige Jungfrau aller Jungfrauen,
Heiliger Michael,
Heiliger Gabriel,
Heiliger Raphael,
Alle heiligen Engel und Erzengel, bittet für uns!
Alle Chöre der seligen Geister,
Heiliger Johannes der Täufer, bitte für uns!
Heiliger Joseph,
Alle heiligen Patriarchen und Propheten,
bittet für uns!
Heiliger Petrus, bitt für uns!
Heiliger Paulus,
Heiliger Andreas,
Heiliger Jakobus,
Heiliger Philippus,
Heiliger Thomas,
Heiliger Johannes,
Heiliger Bartholomäus,
Heiliger Matthäus,
Heiliger Simon,
Heiliger Thaddäus,
Heiliger Mathias,
Heiliger Barnabas,
Heiliger Markus,
Heiliger Lukas,
Alle heiligen Apostel und Evangelisten, bittet für uns!
Alle heiligen Jünger des Herrn,
Alle heiligen unschuldigen Kinder,
Heiliger Stephanus, bitt für uns!
Heiliger Laurentius,
Heiliger Vinzentius,
Heiliger
Johannes und Paulus, bittet für uns!
Heiligef
Fabian und Sebastian,
Heiliger Gervastus und Protastus,
Alle
heiligen Märtyrer,
Heiliger Sylvester, bitt für uns!
Heiliger Gregorius,
Heiliger Ambrosius,
Heiliger Augustinus,
Heiliger Hieronimus,
Heiliger Martinus,
Heiliger Nikolaus,
Alle heiligen Bischöfe und Beichtiger, bittet für uns!
Alle heiligen Lehrer,
Heiliger
Vater Benediktus, bitt für uns!
Heiliger Corbinianus,
Heiliger Bernhardus,
Heiliger Dominikus,
Alle
heiligen Priester und Leviten, bittet für uns!
Alle
heil. Mönche und Einsiedler,
Heilige Maria Magdalena, bitt für uns!
Heilige Agatha,
Heilige Luzia,
Heilige Agnes,
Heilige Cäcilia,
Heilige Barbara,
Heilige Katharina,
Heilige Anastasia,
Alle
hl. Jungfrauen und Witwen, bittet für uns!
Alle
heiligen Gottes,
Sei
uns gnädig, verschone uns, o Herr!
Sei
uns gnädig, erhöre uns, o Herr!
Von
allem
Übel, erlöse
uns,
o
Herr!
Von
aller
Sünde,
Von
Deinem Zorne,
Vom jähen und unvorhergesehenen Tode,
Von den Nachstellungen des Teufels,
Von Zorn, Hass, Neid und allem bösen Willen,
Vom Geist der Unlauterkeit,
Von Blitz und Ungewitter,
Von Pest, Hunger und Krieg,
Vom ewigen Tod,
Durch das Geheimnis Deiner heiligen Menschwerdung,
Durch Deine Geburt,
Durch Deine Taufe und heiliges Fasten,
Durch Dein Kreuz und Leiden,
Durch Deinen Tod und Begräbnis,
Durch Deine Auferstehung,
Durch Deine wunderbare Himmelfahrt,
Durch die Sendung des Heiligen Geistes des Trösters,
Am
Tage des Gerichtes,
Wir
arme Sünder, wir bitten Dich, erhöre uns!
Dass
Du uns verschonest,
Dass
Du uns verzeihest,
Dass
Du uns zur wahren Busse führen wollest,
Dass
Du den apostolischen obersten Hirten und alle Stände der
Kirche in Deiner heiligen Religion erhalten wollest,
Dass
Du durch christliche Könige und Fürsten Frieden und
wahre Einigkeit verleihen wollest,
Dass
Du dem christlichen Volk Frieden und Einigkeit schenken
wollest,
Dass
Du uns selbst in Deinem
heiligen Dienst erhalten wollest,
Dass Du
unsere
Gemüter zu
den himmlischen Begierden erhöhen wollest,
Dass Du alle unsere Guttäter mit den ewigen Gütern
belohnen
wollest,
Dass Du unsere und unserer Brüder, Freunde und Guttäter
Seelen vor der ewigen Verdammnis erretten wollest,
Dass
Du die Früchte der Erde segnen, uns geben und erhalten
wollest,
Dass Du allen abgestorbenen Christgläubigen die ewige
Ruhe verleihen wollest,
Dass Du uns erhören wollest,
O
Du Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
verschone uns, o Herr!
O
Du Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
erhöre
uns,
o Herr!
O
Du Lamm Gottes,
das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, erbarme Dich
unser, o Herr!
Christe, höre uns!
Christe, erhöre
uns!
Vater unser.
Gebet.
O
Gott, dem erbarmen und verschonen allezeit eigen ist,
nimm an unser flehentliches Gebet, auf dass uns und alle
Deine Diener, die
wir
mit Ketten der Sünde stark gebunden sind, die Erbarmung
Deiner Güte gnädig auflöse.
Wir bitten Dich, o Herr, nimm an unser flehentliches
Gebet, und verschone derer, die ihre Sünden bekennen,
auf dass wir zugleich
Verzeihung und den Frieden nach Deiner Güte erlangen mögen.
Amen.
Am Donnerstag.
Litanei von dem allerheiligsten Sakrament des Altars.
Herr, erbarme Dich unser,
Christe, erbarme Dich unser,
Herr, erbarme Dich unser,
Christe, höre uns,
Christe, erhöre uns,
Gott Vater vom Himmel, erbarme Dich unser,
Gott Sohn, Erlöser der Welt,
Gott, Heiliger Geist,
Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott,
Jesus, Du Brot der Engel,
Du
lebendiges Brot, das vom Himmel herabgekommen ist,
Du
Brot, hingegeben für das Leben der Welt,
Du
Brot, in welchem alle Süssigkeit enthalten ist,
Du
Wonne der Könige und Sättigung der Armen,
Du
Nahrung des geistlichen Lebens,
Du
Frucht des Baumes des ewigen Lebens,
Du
Quelle aller Gnaden,
Du
unbeflecktes Lamm,
Du
Denkmal der göttlichen Wunder,
Du
stetes Andenken des Leidens und Todes Jesu Christi,
Du
allerheiligstes Sakrament,
Du
erhabenes Anbetungsopfer des neuen Bundes,
Du
vollkommenes Dankopfer für alle Wohltaten,
Du
vollgültiges Versöhnungsopfer für Lebende und
Abgeschiedene,
Du
kräftiges Bittopfer in allen Anliegen,
Du
Band der brüderlichen Liebe,
Du
höchstes Geschenk der göttlichen Freigebigkeit,
Du
Heil der Kranken,
Du
Wegzehrung der Sterbenden,
Du
Pfand der seligen Unsterblichkeit,
Sei uns gnädig, verschone uns, o Jesus!
Sei uns barmherzig, bewahre uns, o Jesus!
Von allen Sünden,
Von der Begierlichkeit des
Fleisches,
Von der Hoffart des Lebens,
Von aller Lauheit in Deiner Nachfolge,
Von dem unwürdigen Genuss Deines allerheiligsten
Fleisches
und Blutes,
Von
aller Lieblosigkeit gegen unsere Mitmenschen,
Von
allem Übel des Leibes und der Seele,
Durch
das inbrünstige Verlangen, mit welchem Du Dich sehntest,
das Osterlamm mit Deinen Jüngern zu empfangen,
Durch
die tiefe Demut, mit welcher Du Deinen Jüngern die Füsse
gewaschen hast,
Durch die unaussprechliche Liebe, welche Dich bewog,
dieses allerheiligste Sakrament einzusetzen,
Durch Dein allerheiligstes Fleisch und Blut, das Du uns
auf dem Altar zurückgelassen,
Durch
die Liebe, mit welcher Du für uns in den Tod gegangen
bist, Durch alles, was Du für uns gelitten hast,
Wir
arme Sünder, wir bitten Dich erhöre uns!
Dass
Du den Glauben, die Ehrfurcht und die Andacht zu diesem
wunderbaren Sakrament in uns vermehren und erhalten
wollest,
Dass
Du alles sündige in uns töten und vertilgen wollest,
Dass
Du uns zum öfteren würdigen Genuss dieser göttlichen
Liebesspeise anregen wollest,
Dass
Du das Feuer Deiner Liebe in uns entzünden wollest,
Dass
Du uns in Deiner Gnade erhalten wollest,
Dass
Du uns
in
der
Stunde des Todes mit dieser heiligen Wegzehrung zum
Übergang in die Ewigkeit vorbereiten wollest,
Dass
Du uns zum Gastmahl des ewigen Lebens führen wollest,
Jesus, Du Sohn des lebendigen Gottes, wahrhaft und
wesentlich im allerheiligsten Sakrament zugegen, wir
bitten Dich erhöre uns!
O
Du Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
verschone uns, o Jesus!
O
Du Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
erhöre uns, o Jesus!
O
Du Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
erbarme Dich unser, o Jesus!
Jesus, höre uns!
Jesus, erhöre uns!
Vater unser.
Gebet.
O
Herr Jesus Christus, Du Sohn des lebendigen Gottes, der
Du uns im wunderbaren Sakrament des
Altares ein immerwährendes Denkmal Deines Leidens
hinterlassen hast, verleihe uns die Gnade, dass wir
immerdar die Geheimnisse Deines Leibes und Blutes auf
eine wahrhaft würdige Weise verehren und geniessen,
damit wir uns auch allzeit der segensreichen Früchte
Deiner Erlösung getrösten können. Der Du mit dem Vater
und dem Heiligen Geist lebst und regierst, Gott von
Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen.
Am
Freitag.
Litanei vom Leiden Jesus.
Herr, erbarme Dich unser!
Christe, erbarme Dich unser!
Herr, erbarme Dich unser!
Christe, höre uns!
Christe, erhöre uns!
Gott Vater vom Himmel, erbarme Dich unser!
Gott Sohn, Erlöser der Welt, erbarme Dich unser!
Gott Heiliger Geist, erbarme Dich unser!
Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, erbarme Dich
unser!
Jesus, der Du
mit betrübten Herzen auf den
Ölberg
gegangen
bist,
Jesus, der Du vor Betrübnis und Angst Blut geschwitzt
hast,
Jesus, der Du um dreissig Silberlinge verkauft und von
Judas Deinen Feinden überliefert worden bist,
Jesus,
der
Du
wie
ein Mörder gefangen, gebunden und Deinen Feinden
überliefert worden bist,
Jesus, der Du fälschlich angeklagt vor dem ganzen hohen
Rat
des Todes schuldig erklärt, und mit unerhörter
Grausamkeit geschlagen
worden
bist,
Jesus,
dessen
schönes Angesicht spöttisch verdeckt, mit Fäusten
geschlagen und mit Speichel verunreinigt worden ist,
Jesus, der Du die ganze Nacht hindurch von den
mutwilligen Henkersknechten unerhörte Marter
ausgestanden hast,
Jesus, der Du von einem Richterstuhl zum andern geführt,
allerlei Schimpf und Spott erlitten hast,
Jesus, der Du mit ungeheurem Geschrei von den Juden zum
Tod des Kreuzes begehrt worden bist,
Jesus, der Du Deiner Kleider entblösst, mit Geiseln und
Ruten geschlagen worden bist,
Jesus, der Du mit Dornen gekrönt, mit einem Purpurmantel
umgeben, grausamer Weise verspottet worden bist,
Jesus, der Du zum schmählichsten Tode verdammt, das
schwere Kreuz selbst hast tragen müssen,
Jesus, der Du mit Händen und Füssen ans Kreuz genagelt
worden bist,
Jesus, der Du in Deinem Durst mit Essig getränkt worden
bist, Jesus, der Du nach langem und schmerzlichem
Todeskampf Deine Seele in die Hände Deines Vaters
empfohlen hast,
Jesus, dessen Herz mit einer
Lanze
durchstochen worden ist, erlöse uns, o Jesus!
Jesus, freiwilliges Opfer für unsere Sünden,
Sei uns gnädig, verschone uns, o Jesus,
Sei uns barmherzig, erhöre uns, o Jesus!
Von aller Sünde, erlöse uns, o Jesus!
Durch Deine Angst und Betrübnis, erlöse und o Jesus!
Durch Deine Gefängnis und Verlassenheit,
Durch Deine Peinen und Schmerzen,
Durch die unbegreifliche Traurigkeit Deiner Seele,
Durch die unzählbaren Schimpf und Verspottungen,
Durch die vielfältigen Tränen und Seufzer Deines
betrübten Herzens,
Durch das heilige Blut, das aus Deinen Wunden geflossen
ist,
Durch Deinen bitteren Tod,
Am
Tage des Gerichtes,
Wir arme Sünder, wir bitten Dich, erhöre uns!
Dass wir alle Widerwärtigkeiten von Deiner Hand mit Dank
annehmen,
Dass Du uns zu beständigen Liebhabern Deines Kreuzes
machest,
Dass wir durch die Kraft des Kreuzes die Welt, das
Fleisch und den Teufel überwinden mögen,
Dass Du uns zur Seligkeit durch die Kraft Deines
heiligen Leidens führen wollest,
O
Du Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
verschone uns, o Jesus!
O
Du Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
erhöre uns, o Jesus!
O
Du Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
erbarme Dich unser, o Jesus!
Vater unser. Gegrüsst seist.
Gebet.
O
Jesus,
der
Du
aus
Liebe
zu
mir und
für die
Aussöhnung meiner Sünden
so viele
und
grosse
Schmerzen, Erniedrigungen und Schmähungen erduldet
hast:
gib, dass ich
diese tief in
meinem
Herzen fühle, selbe hochschätze
und
lass die Verdienste davon
meiner Seele zukommen;
gib,
dass
ich, wenn
die
Gelegenheit
da ist, willig
sei, Dir
nachzufolgen, an Deinem Leiden Teil
zu
nehmen
und mit Dir die Bitterkeit Deines Kelches zu trinken,
damit
ich von Deinen Tränen und Deinem Blut befeuchtet, von
meinen Sünden gereinigt werde und unterstützt von Deiner
Gnade zum Aufenthalt der ewigen Glorie gelangen möge.
Amen.
Am Samstag.
Litanei von der seligsten Jungfrau Maria.
Herr, erbarme Dich unser!
Christe, erbarme Dich unser!
Herr, erbarme Dich unser!
Christe, höre uns!
Christe, erhöre uns!
Gott Vater vom Himmel, erbarme Dich unser!
Gott Sohn, Erlöser der Welt, erbarme Dich unser!
Gott Heiliger Geist, erbarme Dich unser!
Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, erbarme Dich
unser!
Heilige Maria, bitt für uns!
Heilige Gottesgebärerin,
Heilige Jungfrau der Jungfrauen,
Du
Mutter Christi,
Du
Mutter der göttlichen Gnaden,
Du
allerreinste Mutter,
Du
allerkeuscheste Mutter,
Du
ungeschwächte Mutter,
Du
liebliche Mutter,
Du
unbefleckte Mutter,
Du
liebenswürdige Mutter,
Du
bewundernswürdige Mutter,
Du
Mutter des Erlösers,
Du
weiseste Jungfrau,
Du
ehrwürdige Jungfrau,
Du
lobwürdige Jungfrau,
Du
mächtige Jungfrau,
Du
gütige Jungfrau,
Du
getreue Jungfrau,
Du
Spiegel der Gerechtigkeit,
Du
Sitz der Weisheit,
Du
Ursache unseres Heiles,
Du
geistliches Gefäss,
Du
ehrwürdiges Gefäss,
Du
vortreffliches Gefäss der Andacht,
Du
geistliche Rose,
Du
Turm Davids,
Du
elfenbeinerner Turm,
Du
goldenes Haus,
Du
Arche des Bundes,
Du
Himmelspforte,
Du
Morgenstern,
Du
Heil der Kranken,
Du
Zuflucht der Sünder,
Du
Trösterin der Betrübten,
Du
Helferin der Christen,
Du
Königin der Engel,
Du
Königin der Patriarchen,
Du
Königin der Propheten,
Du
Königin der Apostel,
Du
Königin der Märtyrer,
Du
Königin der Beichtiger,
Du
Königin der Jungfrauen,
Du
Königin aller Heiligen,
Du
Königin ohne Makel der Erbsünde empfangen,
O
Du Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
verschone uns, o Herr!
O
Du Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
erhöre uns, o Herr!
O
Du Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
erbarme Dich unser, o Herr!
Christe höre uns!
Christe, erhöre uns!
Herr, erbarme Dich unser!
Christe, erbarme Dich unser!
Herr, erbarme Dich unser!
Vater unser. Gegrüsst seist Du Maria.
Gebet.
Unter Deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige
Gottesgebärerin, verschmähe nicht unser Gebet in unseren
Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von aller
Gefährlichkeit, o Du glorwürdige und gebenedeite
Jungfrau, unsere Frau, unsere Mittlerin und
Fürsprecherin, versöhne uns mit Deinem Sohne, empfiehl
uns Deinem Sohne, stelle uns vor Deinem Sohne.
Bitte für uns, o heilige Gottesgebärerin!
Auf dass wir würdig werden der Verheissung Jesus
Christi.
Gebet.
Wir bitten Dich, o Herr, giesse Deine Gnade in unseren
Herzen aus, aus dass wir, die wir durch des Engels
Verkündigung die Menschwerdung Deines
Sohnes erkannt haben, durch sein Leiden und Kreuz zu der
glorreichen Auferstehung geführt werden durch denselben
Christum unsern Herrn. Amen.
Bitt für uns, o heiliger Joseph!
Auf dass wir würdig werden der Verheissung Christi!
Gebet.
Wir bitten Dich, o Herr, lass uns durch die Verdienste
Deines Bräutigams geholfen werden, damit, was unser
Vermögen nicht erhalten kann, uns durch seine Fürbitte
geschenkt werde, der Du lebst mit Gott dem Vater in
Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu
Ewigkeit, Amen.
Salve Regina.
Gegrüsst seist Du, Königin, Mutter der Barmherzigkeit,
unseres Lebens
Süssigkeit, unsere Hoffnung sei gegrüsst! Zu Dir
schreien wir elende Kinder Evas. Zu Dir seufzen wir,
trauernd und weinend in diesem Tale der Zähren. Eja,
unsere Fürsprecherin, wende Deine barmherzigen Augen zu
uns, und nach diesem elenden Leben zeige uns Jesus, die
gebenedeite Frucht Deines Leibes, o gütige, o milde, o
süsse Jungfrau Maria.
V.
Bitt für uns, o heilige Gottesgebärerin!
R.
Auf dass wir würdig werden der Verheissung Jesu Christi.
Gebet.
Allmächtiger, ewiger Gott, der Du der glorreichen
Jungfrau Maria Leib und Seele, damit sie eine würdige
Wohnung Deines Sohnes werden möchte, durch die
Mitwirkung des
Heiligen Geistes vorbereitet hast, verleihe, auf dass
wir,
wie wir
uns
ihres Andenkens erfreuen, durch ihre milde Fürbitte von den
bevorstehenden Übeln und vom ewigen Tod mögen befreit
werden durch Christum, unsern Herrn. Amen.
Vierter Abschnitt.
Beichtandacht.
Ein heilsamer Seelenspiegel.
Gebet vor der Gewissenserforschung.
Allmächtiger, erbarmender Gott, Schöpfer des Himmels und
der Erde, das unwürdigste aller Deiner Geschöpfe naht
sich nun Dir, um Barmherzigkeit und Verzeihung zu
erlangen. Obschon Du mich vom ersten Augenblick meines
Lebens mit tausendfachen Gnaden und Wohltaten überhäuft
hast, so habe ich Dir doch leider das Gute vielfach mit
Bösem vergolten. Ich höre die Stimme Deiner Gnade:
„Nicht den Tod des Sünders will ich, sondern, dass er
sich bekehre und lebe.“ Darum komme ich heute und folge
Deiner Stimme, mit wahrer Reue und Zerknirschung meines
Herzens werfe ich mich vor Deiner Majestät nieder. Du
bist mein Vater, aber ich bin nicht Wert Dein Kind zu
heissen, da ich Dich so oft und so schwer beleidiget und
Deine vielen Gnaden von mir gestossen habe.
Du, der Du das Verborgendste durchschaust, der Du alle
meine Tritte
zählst,
und vor dem kein Gedanke verborgen ist, erleuchte meine
Finsternisse und entdecke mir alle Sünden und Fehler,
auf dass ich dieselben reumütig bekennen, bereuen und
beichten möge.
O
Gott, wie sage ich Dir tausendfach Dank, weil Du mich am
Leben erhalten hast,
wie
unglückselig wäre ich jetzt, wenn Du mich in meinen
Sünden
von
dieser Welt abgerufen und vor dem Richterstuhl Deiner
strengen Gerechtigkeit gestellt hättest, vor dem selbst
Deine Heiligen zitterten, und wo kein Mensch ohne Schuld
wird befunden werden. Doch Du hast mich bis zur Stunde
erhalten, Du hast eine unermessliche Geduld mit meinen
Nachlässigkeiten gehabt, und breitest Deine liebevollen
Vaterarme nach mir aus, um mich wieder als Dein Kind
aufzunehmen. Verleihe mir nun ein bussfertiges Herz,
samt dem ernstlichen Willen, alle Pflichten der
christlichen Busse zu erfüllen, dass ich dadurch ein
gefälliges Opfer vor Deinen Gnadenthron bringen und
Barmherzigkeit erlangen möge. Um diese Gnade flehe ich
zu Dir, durch die Verdienste Jesu, der gekommen ist, das
Verlorene zu suchen und selig zu machen.
Anrufung des Heiligen Geistes.
O
Heiliger Geist, erleuchte und entzünde mit Deiner Gnade
mein sündiges Herz, damit ich meine begangenen Sünden
recht erkennen, herzlich bereuen, mich ernstlich
bessern, vollkommen beichten, und so zur wahren Busse
geführt werden möge. Entferne in mir den Stolz und die
Eigenliebe, die so gerne die Sünden zu beschönigen, zu
entschuldigen sucht, die darauf sinnt und trachtet, mich
zu
hintergehen und den armseligen Zustand meiner Seele mir
gerne verheimlichen möchte. Lass mir, o Herr, alle meine
Vergehen und Verbrechen ganz nach ihrer Grösse, nach
Umständen und Zahl erkennen, lasse mir Kund werden, wie
oft, wie schwer ich mich durch Gedanken, Worte und
Werke, so wie durch Unterlassungen dessen, was ich zu
tun verpflichtet bin, versündigt habe. Ja, hilf mir, o
Heiliger Geist, damit ich alles in Erfüllung bringe, was
von einem reumütigen und bussfertigen Sünder gefordert
wird, was zur Besserung meines Lebens und zur Erlangung
der Sündenvergebung mir notwendig ist, durch Jesum
Christum unsern Herrn, Amen.
Beichtspiegel.
Wider das erste Gebot.
Habe ich mich versündigt durch Glaubenszweifel — zu
abergläubischen Mitteln meine Zuflucht genommen —
anderen dazu geraten — schlechte und irreligiöse Bücher
gelesen — mit Wahrsagereien und Kartenaufschlagen
mich abgegeben — vermessen auf die Barmherzigkeit Gottes
gesündigt.
Wider das zweite Gebot.
Habe ich mich oft vielleicht versündigt durch Fluchen
und Schelten — einen falschen Eid abgelegt — ein
gemachtes Gelübde nicht gehalten — anderen durch meine
Gotteslästerungen, durch mein Fluchen und Schelten ein
schlechtes Beispiel oder Ärgernis gegeben.
Wider das dritte Gebot.
Habe ich an Sonn- und Feiertagen vielleicht knechtische
Arbeit verrichtet
—
dem pfarrlichen Gottesdienst aus Lauheit gar nicht oder
nur zur Hälfte, oder der Predigt und dem Gottesdienst
ohne Andacht beigewohnt — den
Weltlichen
Vergnügungen, dem Tanz, dem Kartenspiel nachgelaufen.
Wider das Vierte Gebot.
Habe ich meine Eltern
oft
recht erzürnt — ihnen den schuldigen Gehorsam verweigert
— denselben durch meine schlechte Ausführung vielen
Kummer und Verdruss bereitet — bei anderen über sie in
Klagen und Schmähungen ausgebrochen — dieselben gar
geschlagen — die geistliche und weltliche Obrigkeit
verachtet, verspottet und beschimpft.
Wider das fünfte Gebot.
Habe ich die Leidenschaft, gerne Händel und Streit
anzufangen — bin ich Ursache, dass mancher Hass, manche
Feindschaft gestiftet und lange Zeit unter meinem
Nächsten genährt worden sind — habe ich rachgierige
Gedanken in meinem Herzen Wurzel fassen lassen —
jemanden an seinem
Leibe verletzt, eine tödliche Wunde beigebracht, ihn
gemordet.
Wider das sechste Gebot.
Habe ich mich oft in unreinen Gedanken aufgehalten,
darin verweilt, dieselben absichtlich herbeigeführt —
durch meine Schamlosigkeit meinem Nächsten, vielleicht
Kindern, Ärgernis gegeben — durch unzüchtige Reden und
Gebärden, durch zweideutige, durch unkeusche Lieder mich
versündigt — durch Berührungen, im Werk, mit welchen
Personen, wie oft?
Wider das siebte Gebot.
Habe ich jemanden betrogen — jemandem etwas genommen —
eine entwendete Sache nicht zurückgegeben
—
dieselbe an einen anderen verkauft — die Ehre des
Nächsten angegriffen,
ihm dieselbe genommen — keinen Widerruf geleistet — zum
Stehlen jemandem geholfen — dem Nächsten an seinem
Eigentum böswilliger Weise einen Schaden zugefügt.
Wider das achte Gebot.
Habe ich jemanden bei Gericht falsch angeklagt — ein
falsches Zeugnis abgegeben — einen ungerechten Prozess
geführt — einen falschen Eid abgelegt.
Wider das neunte Gebot.
Habe ich die eheliche Treue nicht gehalten — bin ich
selbst schuld, dass selbe von anderen nicht gehalten
wurde.
Wider das zehnte Gebot.
(Siehe siebtes Gebote.)
Wider die Gebote der Kirche.
Habe ich an verbotenen Tagen Fleisch gegessen — die
Abbruchstage nicht
gehalten — nicht zur rechten Zeit
die
heiligen Sakramente der Busse
und
des Altars empfangen — zu
einer verbotenen
Zeit getanzt.
Wider die sieben Hauptsünden.
Habe ich stolzen und eitlen Gedanken nachgehangen —
andere verachtet — habe ich meinem Nächsten das Gute
missgönnt, habe ich mich gefreut über des Nächsten
Unglück — unmässig gegessen und getrunken — andere zum
Zorn gereizt — bin ich faul und träg gewesen in der
Erfüllung meiner Standespflichten — welche Sünde begehe
ich am öftesten? Welche Orte, welche Personen, welche
Gelegenheiten hätte ich meiden sollen, um nicht in diese
oder jene Sünde zu fallen — welche Sünde müsste ich am
schmerzlichsten bereuen, wenn ich heute
aus
das Sterbebett käme?
Übung des Glaubens.
Allmächtiger ewiger Gott, ich trete nun zu Dir hinzu,
und glaube festiglich, dass Du mein Gott seist, und dass
Du denen, die Dich suchen, ein Vergelter seist. Ich
glaube auch, dass Du den Sünder durch die Verdienste
Deines eingeborenen Sohnes Jesu Christi und durch die
Gnade des Heiligen Geistes gerechtfertigt hast. Ja, ich
glaube alles, was die heilige katholische Kirche
zu
glauben vorstellt und Du uns zu glauben geoffenbart
hast. In diesem Glauben will ich leben und sterben.
Übung der Hoffnung.
Herr Du bist gerecht und Dein Gericht ist wahrhaftig,
Deine Barmherzigkeit aber steht über dem Gericht, und
darum bitte ich Dich demütig: habe Geduld mit mir, und
gehe nicht
ins Gericht mit Deinem Knecht, sondern erbarme Dich
meiner, o Gott nach Deiner grossen Barmherzigkeit. Zu
Dir o Herr wende ich mich, und hoffe mit ganzem
Vertrauen Gnade, Barmherzigkeit und die Verzeihung
meiner Sünden, weil Du es o allmächtiger, barmherziger
und getreuer Gott, wegen den unendlichen Verdiensten
Deines eingeborenen Sohnes, unseres Herrn und Heilandes,
verheissen und versprochen hast.
Übung der Liebe.
O
Quelle des ewigen Lebens, nach der ich
verlange
wie ein Hirsch nach dem Wasserbrunnen, ich komme, damit
ich erleuchtet werde, o mein Licht, und ich Dich liebe
und meine Ungerechtigkeit gegen mich bekenne. Sende
hernieder Dein Licht und
Deine Wahrheit, dass ich alle meine Übel, die ich
begangen, und das Gute, das ich unterliess, recht
erkenne und aufrichtig beichte. Lasse nicht zu, dass ich
im Sündenschlamm untergehe, der Du Dich aller erbarmst
und nichts hasst, von dem was Du erschaffen hast.
Und nun, mein Herr, der Du mir die Erkenntnis meiner
Sünden gegeben hast, vollende meine Reue und führe meine
Genugtuung zum Ziel. Verzehre mich mit dem Feuer Deiner
Liebe, nimm von mir weg, was Deiner Majestät missfällt.
Amen.
Übung der Furcht.
O
allmächtiger, gerechtester und allwissender Richter, der
Du Macht hast, Leib und Seele in die Hölle zu stürzen,
der Du die Gottlosen aus
Deinem gerechtesten Urteil in die Hölle
hinunterstürzest, der Du Herzen und Nieren des Menschen
durchforschst,
wenn
ich bei mir betrachte die Schwere und Grösse meiner
Sünden, und dass ich durch dieselben den Himmel
tausendmal verscherzt und die Hölle verdient habe — so
erzittere ich an Leib und Seele; ach,
wenn
ich diesen Augenblick sterben und solgleich vor Deinem
Richterstuhl erscheinen müsste, wie würde ich da
bestehen? Wie würde es mir gehen?
Übung der vollkommenen Reue und Leid.
Meine Liebe zu Dir war wohl klein und schwach, anstatt
dessen habe ich Dich vielmehr gehasst, beleidiget,
verachtet, verlassen, und aus meinem Herzen
ausgeschlossen. Ich habe mich von Dir ab und zur Kreatur
gewendet, habe Staub und Asche höher geschätzt als Dich,
o unendlich liebenswürdigstes Gut, und eben darum hasse,
verwünsche, verfluche ich gänzlich alle meine Sünden und
es ist mir herzlich leid, dass ich Dich, o
allerhöchster, o allerliebenswürdigster Gott so oft und
so vielmals beleidiget habe. „Ach, wer gibt meinem Haupt
Wasser und meinen Augen einen Quell von Tränen, um meine
Sünden genugtuend beweinen
zu
können?“
Übung des Vorsatzes.
Von nun an aber nehme ich mir kräftiglich vor, mit Hilfe
Deiner göttlichen Gnade mein Leben zu bessern und Dich
nicht mehr zu beleidigen. Ich will in Zukunft Deine
heiligsten Gebote beständig halten und Dir die Zeit
meines ganzen Lebens hindurch getreulich dienen. Ich
will das Böse
meiden, die sündhaften Gelegenheiten lassen, und Gutes
zu wirken, mich allezeit stets bestreben. Ich will mich
bestreben die Laster und bösen Gewohnheiten aus dem
Herzen zu reissen und anstatt deren Tugenden
einzupflanzen.
Insbesondere aber will ich mich vor dieser und jener
Lieblingssünde hüten N., und mich in Acht nehmen, dass
ich nicht mehr in dieselbe hineinfalle. Habe ich
vielleicht jemandem einen Schaden zugefügt, so will ich
denselben nach meinen Kräften wieder gut machen.
Komm mir daher zu Hilfe, o mein Herr, o Gott, mit Deiner
Gnade lasse mich nimmermehr in Versuchung und Sünden
fallen. Ich vermag alles, solange Du mich mit Deiner
Gnade stärkst und daher will ich eher sterben, als Dich,
o mein allerliebster Jesus,
nochmals mit einer Sünde zu beleidigen.
Gebet,
welches man zu sprechen hat, wenn man
in
den Beichtstuhl getreten und
vom
Priester bereits den Segen erhalten hat.
O
mein Gott und Herr, ich
klage
mich an vor Gott und Euer Hochwürden, dass ich seit
meiner letzten Beichte,
welche
ich vor … Wochen
verrichtet
habe, oft und vielmals
gesündigt
habe mit Gedanken, Worten und Werken, besonders aber
klage
ich mich an von folgenden Sünden:
(Jetzt bekenne Deine Sünden.)
Gebet nach dem Sündenbekenntnis.
Diese alle
wissentlichen und unwissentlichen
Sünden
sind
mir von
Herzen
leid, weil ich
Dich, das allerhöchste, liebenswürdigste Gut,
meinen
besten Vater beleidigt habe. Ich nehme mir aber
ernstlich und kräftig vor, Dich, o mein Gott mit keiner
Sünde mehr zu beleidigen. Ich bitte Euer Hochwürden um
eine heilsame Lehre und wenn ich es würdig bin, um die
priesterliche Lossprechung.
Danksagung nach der heiligen Beichte.
Ich sage Dir Dank mein Gott, ich lobe und benedeie Dich
für die grosse Gnade, dass ich meine Sünden beichten
konnte. Ich bitte Dich durch die Verdienste Deines
eingeborenen Sohnes, durch die Verdienste der seligsten
Jungfrau Maria und aller Heiligen, dass Du meine Beichte
angenehm aufnehmen wollest, und wenn ich etwas in
derselben sollte vernachlässigt haben, dass dies Deine
Güte und Barmherzigkeit
ersetzen wolle. Lasse mich völlig und
vollkommen entlediget sein von meinen begangenen
Sünden
all
hier und dort in alle Ewigkeit.
Amen.
(Bete hierauf die auferlegte Busse) und sprich:
Allergütigster und mildester Vater, in Vereinigung aller
Busswerke, welche jemals in der Christenheit geschehen
sind, opfere ich Dir diese meine Beichte und Busse, so
ich jetzt verrichtet habe, auf und bitte Dich, Du
wollest sie durch die Verdienste des bitteren Leidens
und Sterbens Deines eingeborenen Sohnes und durch die
glorwürdige Fürbitte und Verdienste der seligsten
Jungfrau Maria, aller heiligen Apostel und Märtyrer,
Beichtiger und Bekenner, Dir angenehm und wohlgefällig,
mir aber wirksam und erspriesslich sein lassen. Was mir
an Vorbereitung
vollkommener
Reue, aufrichtiger Beichte mangelte, empfehle ich dem
süssesten Herzen Jesu, dass dasselbe alle meine Mängel
und Nachlässigkeiten auf die allervollkommenste Weise
zu
Deinem ewigen Lob wolle erstatten, ersetzen und
verbessern. Amen.
Ich danke Dir, o mein Gott und Herr, dass Du mir nicht
nach meinen Sünden, sondern nach Deiner Barmherzigkeit
vergolten und meine Sünden in den Abgrund des Meeres
versenkt hast. O könnte ich doch eine solche Reue über
meine begangenen Sünden haben, wie einst der König
David, der Apostelfürst Petrus, die Büsserin Maria
Magdalena gehabt hat, damit ich vollkommen meine
begangenen Ungerechtigkeiten austilgen könnte. Meine
Seele ist aber ganz trocken und eisig. Darum erhebe ich
meinen Blick zu Dir, o mein Erlöser, und bringe
Dir die vielen tausend Tränen dar, die er für mich
vergoss. Schaue auf mich, o Du langmütiger und
barmherziger Gott, und nimm Deinen sündhaften Knecht
wieder in Deine Arme auf. Mit Deiner Gnade nehme ich mir
nun fest vor, eher jedes Übel, jeden Verlust zu
erleiden, als wissentlich und
vorsätzlich Dich noch einmal
zu
beleidigen und Deinen Willen nur im Geringsten zu
übertreten. Stehe mir bei, o mein Gott, da ich ohne Dich
nichts vermag, der Du lebst und regierst mit Gott dem
Vater in Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit
zu Ewigkeit. Amen.
Fünfter Abschnitt.
Kommunionandacht.
Der Tisch des Herrn.
Vor der heiligen Kommunion.
Im
Vertrauen auf Deine Liebe und Barmherzigkeit, die so
gross wie Du, o mein Gott und Herr, gehe ich hin zu Dir,
ein Kranker zu seinem Heiland, ein Durstiger zur Quelle
des Lebens, ein Dürftiger zum König des Himmels, ein
Knecht zu seinem Herrn, ein Geschöpf zu seinem Schöpfer,
ein Trostloser zu seinem freundlichen Tröster. Aber, wie
wird mir das, dass Du zu mir kommst? Wer bin ich, dass
Du Dich selbst mir hingibst? Ich, ein Sünder, wie darf
ich es wagen, vor Dir zu erscheinen, und Du, der
Heilige,
wie
kannst Du so gütig zu einem Sünder kommen? Du kennst
doch Deinen Knecht und weisst
wohl
am
besten, dass er nichts Gutes in sich hat, das ihn einer
solchen Gabe würdig machte. Wahrhaftig, ich gestehe
meine Nichtswürdigkeit, ich erkenne Deine Güte, ich
preise Deine Huld, ich danke Deiner Liebe, die keine
Grenzen hat. Denn das, was Du hierin und in allem zu
meinem Besten tust, das tust Du nicht um meiner
Verdienste, sondern bloss um Deiner Liebe wegen; das
tust Du nur, um Deine Gnade noch herrlicher an mir zu
beweisen, und mir selbst noch mehr Liebe und noch mehr
Demut ins Herz zu legen.
O
Du, die Liebe und die Lieblichkeit selbst! Welche
Verehrung,
Dank
und Lobpreisung bin ich Dir nicht dafür schuldig, dass Du
mich mit Deinem heiligsten Leib speisest! Es ist doch
kein Menschenverstand fähig, die unbegreifliche Würde
dieser Deiner Liebe zu begreifen! Was werde ich aber bei
dieser Kommunion, im Hingang zu meinem Herrn, den ich
nicht nach Würde verehren kann, und doch mit voller
Andacht empfangen möchte, Besseres und Nützlicheres tun
können, als mich ganz vor Dir zu erniedrigen, und Deine
grenzenlose Liebe im stillen Lobpreisen zu erhöhen. Das
will ich tun! — Mein Gott!
Wie
Nichts fühle
ich
mich
vor Dir, und
werfe
mich im Abgrund meines Nichts hin vor Dir, und lobe Dich,
und will Dich ewig loben, ewig Deinen Namen über alle
Namen er-höhen.
Du
bist der Heiligste unter den Heiligen und ich der
Unreinste unter den Unreinen. Du neigst Dich zu mir und
ich bin nicht
Wert,
zu Dir aufzuschauen. Du kommst zu mir, Du willst bei mir
sein, Du ladest mich selbst zu Deinem Gastmahl ein. Du
willst mir die Speise des Himmels, das Brot der Engel zu
essen geben, kein anderes Brot, als Dich selbst, das
lebendige Himmelsbrot, das vom Himmel herabgekommen ist,
und der Welt das Leben gibt.
Wahrhaftig, eine wundervolle und bei aller
Unbegreiflichkeit für den menschlichen Verstand dennoch
glaubwürdige Sache, dass Du, mein Herr und Gott unter
der geringen Gestalt des Brotes und Weines zugegen bist,
und, indem Dich der Mensch geniesst,
unverzehrt
bleibst, ewig unser Gott und Herr!
Du, dem alles zu Gebote steht, der keines Dinges bedarf,
Du wolltest durch dies Dein Sakrament in uns wohnen.
Bewahre Du mir Leib und Seele unbefleckt, damit ich mit
frohem und reinem Herzen öfters Deine Geheimnisse würdig
feiere, und was Du zu Deiner Ehre und zum immerwährenden
Denkmal Deiner Liebe gestiftet hast, zu meinem ewigen
Heil empfangen kann. Amen.
Unmittelbar vor dem Empfang der Heiligen Kommunion.
So
komme ich denn zu Dir, mein Herr, damit mir wohl werde
an Deinem Gnadentisch; damit ich Labung finde bei Deinem
heiligen Mahl, das Du aus überfliessender Liebe für uns
Arme zubereitet hast. Alles, was ich verlangen kann und
suchen
soll, finde ich in Dir; bist mein Heil, und meine
Erlösung, meine Hoffnung und meine Stärke, mein Ruhm und
meine Herrlichkeit. So erquicke denn heute die
schmachtende Seele Deines Dieners; denn zu Dir, o mein
Herr und Heiland, Jesus Christus! zu Dir erhebt sich
meine Seele mit voller Zuversicht. Mit Andacht und
Ehrfurcht möchte ich Dich jetzt empfangen, und in meine
Herberge einführen, möchte wie Zachäus von Dir gesegnet
und den Söhnen Abrahams beigezählt werden. Meine Seele
sehnt sich nach Deinem heiligen Leib; mein Herz brennt
im heiligen Verlangen, mit Dir vereinigt zu werden.
Amen.
Gebet nach der Heiligen Kommunion.
Vorerst lese nicht gleich in einem Buch,
sondern beschäftige dich mit deinem Geist,
mir Gott, der in Dir seine Wohnung aufgeschlagen hat,
dann bete:
Die Seele Christi heilige mich,
Der Leib Christi erlöse mich,
Das Blut des Heilands tränke mich,
Seiner Seite Wasser reinige mich.
O
guter Jesus, erhöre mich,
In
Deinen Wunden berge mich,
Lass nimmer von Dir scheiden mich,
Vorm bösen Feind behüte mich,
In
Todesstunde rufe mich,
Und lasse zu Dir kommen mich,
Dass ich mit Deinen Heiligen Dich,
O
Herr! lobpreise ewiglich.
Amen.
Danksagung.
Nach was ich ein so sehnliches Verlangen hatte, an das
ich glaube, hoffe,
liebe, dies nun halte ich fest, dies nun besitze ich.
Der ist nun mein, der alles vermag und alles besitzt.
Ich lebe, doch nicht ich, sondern Jesus lebt in mir. O
ich Glücklicher, welchen mächtigen Herrn, welchen
geliebten Gastfreund, habe ich nun bei mir aufgenommen!
Der Allmächtige, der von Ewigkeit her ist, der Sohn
Gottes mein Erlöser, mein Richter, mein Heilig- und
Seligmacher, der ruht nun in meinem Herzen. Wie gross
ist Deine Liebe, o Herr, der Du zu den armen und
sündigen Menschenkindern herabgekommen bist, und mit dem
süssesten Himmelsbrot die Hungrigen speisest.
Demut.
Woher aber kommt es denn, o mein liebreichster Erlöser,
dass Du, mein
Herr und Gott, Du König des Himmels und der Erde, zu
mir, der ich der grösste Sünder bin, der ich Dich so oft
und vielmals beleidiget habe, kommst? Es ist Deine
unendlich grosse Liebe, die Dich bewog, in mein Herz
zu
kommen; ich bete Dich daher an, ich sage Dir
taufendfachen Dank, ich benedeie Dich, und bitte Dich,
dass die allerheiligste Gegenwart Deines Fronleichnams,
den ich unter der Gestalt des Brotes empfangen habe,
meine Seele also stärke und heilige, auf dass ich in
Zukunft keine andere Süssigkeit empfinde, keine andere
Schönheit liebe, keine andere Liebe suche, als nur Dich
allein. O, dass ich keine andere Furcht mehr hätte, als
die, Dich zu beleidigen, auch keine andere Sorge als nur
Dir zu dienen, und Dich in diesem Leben jederzeit zu
lieben, damit ich Dich einstens in der Ewigkeit sehen,
lieben, geniessen könnte ewiglich. Amen.
Erforscher der menschlichen Herzen und Nieren, Du hast mich
erschaffen und von meiner Geburt an als Dein Kind
aufgenommen, alles, was ich vermag, was ich bin und
habe, dies ist Dein
Geschenk.
Du
hast Dich für mich am
Kreuz
geopfert und im heiligsten Altarsakrament hast Du mir
Dein Fleisch und Blut gegeben. Siehe o Herr, Dein Diener
bin ich, alles was mein ist, sei Dein, ganz weihe ich
mich Dir: was ich denke, rede, arbeite und leide, ziele
nur auf Dich, alle Fähigkeiten meines Leibes, alle
Kräfte meiner Seele seien Deinem Dienst gewidmet. Nimm
mich an als Deinen Diener und rette meine Seele, die Du
mit Deinem kostbaren
Blut erlöst und so oft durch dieses Liebesmahl erquickt
hast. Endlich in der Stunde meines Absterbens, da rufe
mich und lass mich zu Dir gelangen, um Dich, den ich
jetzt unter den Gestalten des Brotes und Weines sehe,
alsdann im himmlischen Vaterland von Angesicht zu
Angesicht zu sehen und mit allen Deinen Heiligen Dich zu
loben von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Lobgesang des Heiligen Abrosius.
Te
Deum laudamus.
Gott, Dich loben wir, preisen Dich den Herrn,
Dich ewigen Vater, betet alle Erde an, Dir rufen die
Engel alle, Dir die Himmel und die Mächte insgesamt,
Dir rufen Cherubim und Seraphim mit nimmermüder Stimme
zu:
Heilig, heilig ist der Herr, Gott
Sabaoth,
Voll sind Himmel und Erde von Deiner Glorie Majestät,
Dich preist der Apostel ehrwürdiger
Chor,
Dich der Propheten gefeierte Reihen, Dich der Märtyrer
weissgekleidete Schar,
Dich preist hin über die Erde gläubig die heilige
Kirche,
Den
Vater in überschwänglicher Majestät,
Und Deinen wahren, anbetungswürdigen Sohn, den
Eingeborenen,
Und
den Heiligen Geist, zumal den
Tröster,
Du
der Glorie König, Christus,
Bist
des Vaters ewiger Sohn,
Dass Du erlösend annähmest den
Menschen, miedest Du nicht der Jungfrau Schoss,
Du
erschlossest, als des Todes Stachel Du gebrochen, den
Glaubenden das Himmelreich,
Du
thronst zur Rechten Gottes in des Vaters Herrlichkeit,
Du,
den als kommenden Richter wir erwarten.
Darum
bitten wir Dich, hilf Deinen Dienern, die Du erkauft mit
kostbarem Blut,
Lass
in ewiger Herrlichkeit mit Deinen Heiligen uns gezählt
werden.
Dein
Volk, o heilige es, Herr, und gib Segen Deinem Erbteil,
Leite
Du sie, und erhöhe sie bis in Ewigkeit.
Jeden
Tag benedeien wir Dich, und loben den Namen Dein von
Ewigkeit zu Ewigkeit,
Mögest Du uns an diesem Tag, Herr, vor Sünden behüten.
Erbarme Dich unser, Herr, erbarme
Dich unser!
Deine
Barmherzigkeit, Herr, walte über uns, wie wir gehofft
auf Dich, auf Dich, o Herr habe ich gehofft und ewig
werde ich nicht zu Schanden. Amen.
Bitte zu Maria.
Unbefleckte, jungfräuliche Gottesmutter Maria, ich verehre
nun Dein heiligstes Herz, ein Meer von Gnaden,
welche
fliessen wie ein Wasserstrom vom Herzen Jesu in das
Deinige, und von Deinem Herzen in das Herz der
Menschen.
Daher
bitte ich Dich durch das verwundete Herz Jesu, Deines
Sohnes, welches aus Deinem heiligen Fleisch ist gebildet
worden, und in welchem Dein Herz jederzeit gewohnt hat,
wolle Du meine treue Fürsprecherin bei diesem Herzen
sein, und mich diesem gnadenreichen Herzen aufs Innigste
anempfehlen. Lege meine Bitte und mein Gebet in dieses
Herz, damit die Kraft des kostbaren Blutes, so aus
demselben geflossen, mein Herz mit kindlicher Furcht und
Liebe durchsteche und ich in demselben in alle Ewigkeit
meine Wohnung finden möge. Amen.
Verehrung der Fünf Wunden Jesu
I.
Gegrüsst seist Du, o heilbringende Wunde der rechten
Hand meines Erlösers und Herrn Jesu Christi, ich bitte
Dich, mache, dass ich allezeit recht tue und vollbringe,
was Dir gefällig ist. Bewahre mich auf dem rechten Weg
und lass mich einst am jüngsten
Tag auf der rechten Seite stehen. Amen.
Vater unser, Ave Maria.
2.
Gegrüsst seist Du, o heilbringende Wunde der linken Hand
meines lieben Herrn Jesu Christi, ich bitte Dich, nimm
von mir alles, was nicht recht und was sündhaft ist,
bewahre mich von allen Übeln und von aller
Widerwärtigkeit, sei mir beständig mein Helfer. Amen.
Vater unser, Ave Maria.
3.
Gegrüsst seist Du, o gebenedeite Wunde des rechten
Fusses meines lieben Herrn Jesu Christi, ich bitte Dich,
verleihe meiner Seele eine innige Begierde zu göttlichen
Dingen, auf dass ich die göttlichen Dinge vollkommen
und recht verstehen möge. Amen.
Vater unser, Ave Maria.
4.
Gegrüsst seist Du, o allezeit ehrwürdige Wunde des
linken Fusses meines lieben Herrn Jesu Christi, ich
bitte Dich, behüte mich vor verkehrten und bösen
Gedanken, vor falschem Argwohn und freventlichem Urteil
wider meinen Nächsten, auf dass nichts Strafbares einst
am jüngsten Tag an mir gefunden werden möge. Amen.
Vater unser, Ave Maria.
5.
Gegrüsst seist Du, o gnadenvolle Seitenwunde des Herrn
Jesu Christi, ich bitte Dich, verwunde mein Herz mit
Deiner und meines Nächsten vollkommenen Liebe, auf dass
meine
Seele
von allen Wunden, die ihr die vielen und zahllosen
Sünden geschlagen haben, geheilt werden möge. Amen.
Gebet.
Barmherziger, ewiger Gott, mildester Herr Jesu Christe, ich
bitte Dich um Deiner heiligen fünf Wunden willen, die Du
am Stamm des heiligen Kreuzes empfangen hast, dass Du
nach Deiner Güte und Barmherzigkeit
die
fünf Sinne meines Leibes behüten mögest, und dass ich
nicht ohne wahre Reue, ohne lautere Beichte und ohne das
Sakrament des Altares empfangen zu haben aus
diesem
Leben
scheide. Amen.
Ablassgebete.
Gebete, welche nach der Meinung Seiner
Heiligkeit des Papstes für das allgemeine
Anliegen der Christenheit, so oft man eines vollkommenen
Ablasses teilhaftig zu werden wünscht, auf nachfolgende
Weise verrichtet werden sollen:
Ablassgebet.
Herr Jesu Christe, der Du in diese Welt gekommen bist,
damit wir
das
Leben haben, ich glaube, dass Du Deiner heiligen
katholischen Kirche deswegen die Schlüssel des
Himmelreiches mit der Verheissung gegeben hast, dass
alles, was sie auf Erden binden oder lösen werde, auch
im Himmel sollte gebunden oder gelöst sein. Darum glaube
ich, dass Du, o Jesus, Deiner heiligen katholischen
Kirche die Gewalt verliehen hast,
Ablass zu erteilen und dass der Gebrauch des Ablasses
nützlich und heilsam ist. O würde ich doch unter jene
bussfertigen Sünder gehören, die in Deiner Gnade und in
Deinem Wohlgefallen stehen und die Du mit der Fülle
Deiner Gnaden belohnest. Ich habe zu Dir die grösste
Hoffnung, o mein Erlöser, und mit vollem Vertrauen
erscheine ich heute vor Dir, nimm meinen bussfertigen
Sinn gnädig an, und erhöre mein und der ganzen
Christenheit Gebet.
Für die Heilige Katholische Kirche.
O
Gott, Du höchster Hirt und Vater aller Gläubigen, der Du
durch Deinen Heiligen Geist die ganze Kirche leitest und
regierst, der Du durch Jesum Christum die Herrlichkeit
Deines Namens allen Völkern kund gegeben hast, erhalte
Deine heilige Kirche, damit sie wachse in allem Guten
und sich ausbreite über die ganze Erde, und in dem
Bekenntnis Deines heiligen Namens standhaft verharre.
Dass Du Deine heilige katholische Kirche beschützen und
erhalten wollest. Wir bitten Dich erhöre uns!
Für die christlichen Fürsten.
O
Gott, der Du den Frieden gibst, und die Einigkeit
liebst, verleihe allen christlichen Fürsten, Deinen
Dienern, vollkommene Eintracht; verschone uns vor
blutigen Kriegen und Zwistigkeiten, damit Deine
Gläubigen in vollkommener Freiheit des Glaubens Dir
dienen mögen.
Dass Du den christlichen Königen und Fürsten Frieden und
wahre Eintracht verleihen wollest, um dies bitten wir
Dich durch Christum, unseren Herrn.
Um
Ausrottung der Irrlehren.
Allmächtiger, ewiger Gott, der Du willst, dass alle
selig werden, und dass niemand verloren gehe, sieh
gnädig herab auf die Seelen derjenigen, die im
Irrglauben oder Unglauben sich befinden, öffne auch
diesen ihre Augen und lasse sie im wahren Licht des
Glaubens einst Deine Herrlichkeit geniessen. Um dieses
bitten wir Dich durch Christum, unseren Herrn, Amen.
Bete das Ablassgebet, sieben Vaterunser und Ave und den
Glauben an Gott.
Sechster Abschnitt.
Vesperandacht an
Sonn- und Feiertagen.
Ein königliches Harfenspiel.
Eingang.
Göttlicher Heiliger Geist, erleuchte meinen Verstand,
reinige mein Herz, entzünde meinen Eifer, damit ich mit
Andacht mein Gebet verrichte. Erhöre mein Flehen, Vater
im Himmel. Ich bitte Dich im Namen Deines Sohnes. Im
Namen Jesu, Amen.
V.
Mein Gott! hilf mir beten!
R.
Hilf uns Deinen heiligen Namen loben und preisen!
V.
Ehre sei dem Vater, und dem Sohn, und dem Heiligen
Geist!
R.
Wie es war in dem Anfang, jetzt, und in alle Ewigkeit.
Amen.
Kommt, lasst uns frohlocken vor dem Herrn! — lasst uns
das Lob unsers gütigen Gottes besingen!
Lasst
uns
Ihm unsern Dank darbringen,
Ihm unsere Freude
in
Lobliedern
bezeigen!
Lasst uns den Herrn anbeten, lasst uns vor Ihm
niederfallen, und auf den Knien um Seine Hilfe flehen!
Denn Er ist der Herr, unser Gott; wir sind Seine Kinder,
welche Er leitet.
Ehre Sei dem Vater, und dem Sohn, und dem heiligen
Geist!
Wie es war im Anfang, jetzt, und in alle Ewigkeit. Amen.
V.
O Gott, sei bedacht auf meine Hilfe.
R. Herr, eile mir zu helfen.
Ehre sei Gott dem Vater und dem Sohn und dem heiligen
Geist, wie es war im Anfang, jetzt und allezeit und in
alle Ewigkeit. Amen.
Erster Psalm.
Der Herr sprach zu meinem Herrn: setze Dich zu meiner
Rechten, bis ich Deine Feinde zum Schemel Deiner Füsse
lege.
Das Zepter Deiner Macht wird der Herr ausgehen lassen
aus Sion. Herrsche in Mitte Deiner Feinde.
Bei Dir ist die Herrschaft am Tage Deiner Kraft im
Glanze Deiner Heiligen. Aus dem Innern erzeugte ich Dich
vor dem Morgenstern.
Der Herr hat geschworen, und es wird ihn nicht reuen, Du
bist der Priester ewiglich, nach Melchisedechs Ordnung.
Der Herr zu Deiner Rechten wird Könige zerschmettern am
Tage seines Zornes.
Er wird richten die Völker, grosse Niederlagen anrichten,
zerschmettern die Häupter in vielen Landen.
Aus dem Bach am Wege wird er trinken, darum wird er
emporheben das Haupt.
Die Ehre sei Gott dem Vater.
Zweiter Psalm.
Dich will ich loben, o Herr, von meinem ganzen Herzen, im
Rat und in der Versammlung der Gerechten.
Gross sind die Werke des Herrn, ausgesucht nach allem
seinem Wohlgefallen.
Löblich und herrlich ist sein Werk, und seine Gerechtigkeit
bleibt in Ewigkeit.
Ein Gedächtnis stiftet er in seinen Wundern, der gnädige
und barmherzige Herr.
Speise gab er denen, die ihn
fürchteten, er ist eingedenk ewiglich
seines Bundes, hat verkündet seinem Volk die Kraft
seiner Werke.
Dass er ihnen gegeben das Erbe der Heiden, die Werke
seiner Hände sind Wahrheit und Recht.
Getreu sind alle seine Gebote, bestätigt auf immer und
ewig, gemacht in Wahrheit und Gerechtigkeit.
Erlösung sandte er seinem Volke, beschloss auf ewig
seinen Bund, heilig und schrecklich ist Sein Name.
Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit. Guten
Verstand haben alle, die darnach tun, sein Lob bleibt
immer und ewig.
Die Ehre sei Gott dem Vater, dem Sohne.
Dritter Psalm.
Glückselig
der Mann, der den Herrn fürchtet, er wird grosse Lust
haben an seinen Geboten.
Mächtig auf
Erden wird
sein Same
sein, der Frommen
Geschlecht
wird
gesegnet.
Ehre und Reichtum wird in seinem Hause sein, und seine
Gerechtigkeit ewiglich bleiben.
Den Frommen geht ein Licht auf in der Finsternis, der
Gnädige, Barmherzige und Gerechte.
Glückselig der Mann, der Mitleid hat und leiht, er wird
schlichten seine Sachen nach dem Recht, denn ewig wird
er nicht wanken.
Im
ewigen Gedächtnis wird der
Gerechte sein, sich nicht fürchten vor einem bösen
Gericht.
Sein Herz steht fest, er wankt nicht, bis er wegschauen
kann über seine Feinde.
Er
streut aus, gibt den Armen, seine Gerechtigkeit bleibt
ewig, sein Horn wird erhöht in Ehren.
Der Sünder wird es sehen und
zürnen, wird knirschen mit den Zähnen und vergehen. Die
Wünsche der Sünder sind verloren.
Vierter Psalm.
Lobet den Herrn, ihr Diener, lobet den Namen des Herrn!
Der Name des Herrn sei gebenedeit von nun an bis in
Ewigkeit.
Vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang sei gelobt der
Name des
Herrn.
Hoch über alle Volker ist der Herr und über die Himmel
seine Herrlichkeit.
Wer ist wie der Herr unser Gott? der in der Höhe wohnt.
Der auf das Niedrige schaut im Himmel und auf Erden.
Der den Geringen aufrichtet aus dem Staub und aus dem
Kot erhöht den Armen.
Dass er ihn setze neben die Fürsten, neben die Fürsten
seines Volkes.
Der die Unfruchtbare wohnen lässt im Hause als fröhliche
Mutter von Kindern.
Die Ehre sei Gott dem Vater, und dem Sohne.
Fünfter Psalm.
Lobet den Herrn alle Völker, lobet ihn alle Nationen.
Denn es ist bestätigt über uns seine
Barmherzigkeit, und die Wahrheit des Herrn bleibt in
Ewigkeit.
Die Ehre sei Gott dem Vater, dem Sohn und dem heiligen
Geist, wie sie war im Anfang, jetzt und allezeit und in
Ewigkeit. Amen.
Hymnus.
Unser Gebet steige zu Dir hinauf, o Herr, und über uns
ströme herab Deine Barmherzigkeit.
Preis Ihm! Er schuf und Er erhält mit Macht und Güte
seine Welt. Du sprachst, da wurden Herr, auch wir, wir
leben und sterben Dir. Preis Ihm! Er liebt von Ewigkeit.
Er wird ein Mensch, stirbt in der Zeit. Erlöst, erlöst
hast Du uns Dir. Dir leben und Dir sterben wir.
Preis Ihm! Er führt des Himmels Bahn, er führt den
schmalen Weg hinan. Geheiligt hast Du uns Dir, Dir leben
und Dir sterben wir.
Kapitel.
Gelobt sei Gott, der Vater
unseres
Herrn
Jesu
Christi, der Vater der Barmherzigkeit, der Gott des
Trostes, der uns tröstet in aller Trübsal.
Magnifikat.
Hoch preist meine Seele den Herrn und mein Geist
frohlockt in Gott, meinem Heiland.
Denn er hat angesehen die Niedrigkeit seiner Magd; sieh
von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter.
Denn Grosses hat er an mir getan, der da mächtig ist und
dessen Name heilig ist.
Er
ist barmherzig von Geschlecht
zu
Geschlecht denen, die ihn fürchten.
Er
übt Macht mit seinem Arm, zerstreut, die da hoffärtig in
ihres Herzens Sinne.
Die Gewaltigen stürzt er vom Thron und erhöht die
Niedrigen.
Die Hungrigen erfüllt er mit Gütern, die Reichen lässt
er leer ausgehen.
Er
nimmt sich Jsraels an, seines Knechtes, eingedenk seiner
Barmherzigkeit, wie er zu unsern Vätern gesprochen hat,
zu Abraham und seinen Nachkommen ewiglich.
Ehre sei Gott dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen
Geist, wie es war im Anfang, jetzt und allezeit und in
Ewigkeit. Amen.
V.
Der Herr sei mit euch!
R.
Und mit seinem Geiste!
Lasset uns beten.
Allmächtiger ewiger Gott, der Du Deinen Dienern und
Dienerinnen in dem Bekenntnis des wahren Glaubens, die
Herrlichkeit der ewigen Dreieinigkeit zu erkennen, und
in der Macht der Majestät die Einheit anzubeten gabst,
wir bitten Dich, verleihe gnädig, dass wir durch eben
diese Glaubensfestigkeit gegen alles Böse stets
beschützt werden durch unsern Herrn Jesum Christum, der
mit Dir lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
V.
Lasset uns den Herrn preisen!
R.
Gott sei Dank!
V.
Die Seelen der Gläubigen mögen durch die Barmherzigkeit
Gottes ruhen im Frieden.
R.
Amen. Vater unser. Ave Maria.
V.
Der gebe uns seinen Frieden!
R.
Und das ewige Leben. Amen.
Salve Regina.
Gegrüsset seist Du, Königin! Mutter der Barmherzigkeit,
des Lebens Süssigkeit und unsere Hoffnung, sei gegrüsst!
Zu Dir schreien wir elende Kinder Evas, zu Dir seufzen
wir trauernd und weinend in diesem Tal der Zähren. Eja,
unsere Fürsprecherin, wende Deine barmherzigen Augen zu
uns, und nach diesem elenden Leben
zeige
uns Jesus,
die gebenedeite
Frucht Deines Leibes, o gütige, o milde, o süsse
Jungfrau Maria.
V.
Bitt für uns, o heilige Gottesgebärerin!
R. Auf dass wir würdig werden der Verheissungen Jesu
Christi!
Gebet.
Allmächtiger ewiger Gott, der Du den Leib und die Seele
der seligsten Jungfrau Maria durch die Mitwirkung des
Heiligen Geistes so vorbereitet hast, damit sie eine
würdige Wohnung Deines Sohnes werden möchte; verleihe,
dass wir, die wir uns ihres Gedächtnisses erfreuen,
durch ihre milde Fürbitte von den bevorstehenden Übeln
und dem ewigen Tod befreit werden, durch Jesum Christum
unsern Herrn. Amen.
V.
Die göttliche Hilfe bleibe allezeit bei uns!
R. Amen.
Siebter Abschnitt.
Gebete zu den
Festtagen des Herrn und zu verschiedenen Zeiten des
Jahres.
Ein goldener Ring der Erbarmung.
Gebet
in der heiligen Adventszeit.
Tauet ihn herab, ihr Himmel, und ihr Wolken regnet den
Gerechten, die Erde öffne sich und bringe den Erlöser!
So riefen einst die Propheten und Patriarchen. So rufen
auch wir, o Gott, der Du die Welt und das ganze
Menschengeschlecht um der Sünde willen in den Abgrund
des Verderbens, der Blindheit, der Abgötterei und aller
Ruchlosigkeit hast versinken lassen. Was würde aus uns
allen geworden sein, wenn Du uns nicht Deinen
eingeborenen Sohn Jesum Christum auf diese Welt gesendet
und durch das Licht der Offenbarung die Völker
erleuchtet hättest. Wir würden in der dichtesten
Finsternis des Aberglaubens oder des Unglaubens Dich
unsern einigen und allmächtigen Schöpfer misskannt,
fremden Göttern gedient, Holz und Steine angebetet, und
alle Gräuel des Heidentums ausgeübt haben. O Gott, was
für unendlichen Dank sind wir Dir schuldig, dass Du Dich
unser erbarmt und uns durch Dein geoffenbartes Wort und
Deinen eingeborenen Sohn Jesum Christum erleuchtet und
gelehrt hast, was wir glauben und was wir tun müssen,
Deine Gnade zu erlangen und ewig glücklich zu werden.
Heiland der Welt,
Jesu
Christi, ewiger und allmächtiger Sohn des
ewigen und allmächtigen Vaters! Gott von Gott, Licht von
Licht, geboren und nicht erschaffen, der Du uns armen
gefallenen Menschen aus überschwänglicher Liebe und
Barmherzigkeit Gottes gleich vom Anfang der Welt als
unser Erlöser und Seligmacher bist verkündet worden, auf
den alle Patriarchen und Propheten, alle Völker des
Erdkreises mit heisser Sehnsucht gewartet, und der Du
vom Himmel auf die Welt herabgekommen bist und unser
Fleisch angenommen hast, um uns Sünder mit Gott, Deinem
himmlischen Vater, wieder zu versöhnen, für unsere
Missetaten zu büssen, und uns die verlorene Kindschaft
Gottes wieder zu verschaffen!
Sieh, wir beugen unsere Knie vor Dir, wir erkennen
Dich, wir beten Dich an als den Sohn des lebendigen
Gottes, wir loben, preisen und benedeien Dich als
unseren wahren Gott, unseren
Erlöser
und Seligmacher!
Verleihe uns, o Vater der Barmherzigkeit, die Gnade,
Deinen vielgeliebten Sohn als unseren mitleidsvollen
Erlöser
in
seiner ersten Ankunft zu empfangen, dass wir ihn in
seiner zweiten Ankunft als
den
Richter der Welt nicht fürchten dürfen, sondern in Dein
ewiges Reich durch ihn aufgenommen zu werden verdienen
mögen. Durch
eben
denselben
Jesum Christum unsern Herrn, Amen.
Gebet
am heiligen Weihnachtsfest.
Liebreicher und gütiger Gott! Wir
werfen uns von Dankbarkeit durchdrungen und mit
gerührtem Herzen
vor
Dir nieder, und preisen mit vereinter Stimme Deine
geheimnisvolle
Gnade, die sich nach unserem Sündenfall so sehr über uns
erbarmt, und uns den versprochenen Heiland zu unser
aller Erbarmung und Erlösung geschenkt hat.
O
Du Sohn des einigen und allmächtigen Gottes, der Du mit
dem Vater und dem Heiligen Geist von Ewigkeit bist und
in Ewigkeit sein wirst! Du kamst zwar in Armut und
Niedrigkeit auf diese Welt, um uns zu lehren, dass nicht
irdische Hoheit und Macht, sondern die Verleugnung der
Welt und ihrer Eitelkeiten den Menschen glücklich
machen.
Scharen von Engeln, die über Deinem Geburtsort
schwebten, verkündigten den wachenden Hirten in der
glückseligen Nacht ihr Heil, dass ihr Erlöser und
Seligmacher, nach welchem sie so lange geseufzt, endlich
geboren werden wird. Sie hörten den heiligen Lobgesang
in den Wolken erschallen: „Ehre sei Gott in der Höhe und
Friede sei auf Erden den Menschen, die eines guten
Willens sind.“ O Christe, Du Sohn des lebendigen Gottes,
durch Dich, durch Deine so tiefe Erniedrigung, da Du den
Sitz Deiner Herrlichkeit und der himmlischen Glorie
verlassen, Knechtsgestalt angenommen, doch allem Elend,
aller Schmach, allen Widerwärtigkeiten unserer Natur
unterworfen, und die ganze Sündenlast der Menschheit auf
Dich genommen und Dich ganz zum Versöhnungsopfer für
unser so tief gefallenes und zum ewigen Untergang
verurteiltes Geschlecht dargestellt hast, durch diese
Deine so grossmütige Herablassung, durch diese gänzliche
Aufopferung Deiner selbst hast Du der
beleidigten Majestät Gottes für uns vollkommene
Genugtuung geleistet.
O
liebreichster Jesus, wie sehr hast Du uns gleich von
Anbeginn geliebt, Dir war es nicht genug, unser Herr und
Schöpfer zu sein, Du bist auch noch unser Erlöser, unser
Freund und unser Bruder geworden, unser Fleisch und Blut
hast Du angenommen. Aus Liebe und Barmherzigkeit
wolltest Du unsere Schwäche, Armut und Sterblichkeit mit
uns teilen, der Du doch keines Dinges bedarfst. Schon
bei Deiner Geburt hattest Du nicht einmal so viel
Eigentum auf der ganzen Erde, dass Du für Deine zarten
Glieder einen anständigen Platz gefunden hättest. Du,
Herr über Himmel und Erde! wolltest in einem fremden
Stall geboren, in schlechte Windeln gehüllt werden und
in einer Krippe liegen, und zwar musste Deine fromme und
heilige Mutter selbst diese verächtliche Stelle von den
vernunftlosen Tieren zu leihen nehmen. — Gütigster
Jesus, wessen Herz wird nicht gerührt, wer wird nicht
zur Liebe entzündet, zur Andacht und zum Mitleiden
erregt, wenn er Deine tiefe Armut, Deine wunderbare
Demut und Deine unergründliche Liebe beherzigt!
O
wie früh hast Du angefangen, unsere Seligkeit zu wirken.
Heile mich von den Begierden meines Herzens, schenke mir
Deine hochheiligen Verdienste, versöhne mich mit Deinem
himmlischen Vater, mit welchem Du lebst und regierst,
Gott von Ewigkeit
zu
Ewigkeit. Amen.
Am
Fest des heiligen Stephanus, Erzmärtyrer.
Heiliger Stephanus, Du Blutzeuge Jesus Christi, Du Mann
voll des Glaubens und der Kraft, Wunder zu wirken, Du
beweist uns so klar und überzeugend, dass Jesus der
Messias sei. Die gelehrtesten Juden konnten Deiner
Weisheit nicht widerstehen, da der Geist Gottes aus Dir
redete. Daher wurden sie, die Feinde Jesu Christi, auch
Deine Feinde, die Dich verleumdeten und jene herrlichen
Worte: „Seht, ich sehe den Himmel offen und den
Menschensohn, den ihr ans Kreuz geschlagen habt, zur
Rechten Gottes stehen“, als Gotteslästerung aufnehmen,
und so Dich als Gotteslästerer dem Tod überlieferten. Du
gekreuzigter und wieder zum Leben erweckter, Du
erniedrigter und zum
Throne Gottes erhöhter König! den einst Stephanus dem
irregeführten Volk verkündete, den Stephanus einst zur
Rechten Gottes sah, für den Stephanus sein Leben hingab,
o sende einen Strahl Deines Lichtes in mein Herz, dass
ich an Dich glaube, wie Stephanus! Gib mir Kraft und
Mut, dass ich von Dir rede wie Stephanus! Gib mir Liebe
und Geduld, dass ich für Dich leide wie Stephanus, und
dann Dich einst im Himmel sehe, wie Dich Stephanus schon
auf Erden sah. Amen.
Am
Fest des heiligen Johannes Evangelist.
Geliebter Jünger Christi, heiliger Johannes, der Du beim
Letzten Abendmahl an der Seite Christi geruht hast, und
dem Jesus am Kreuz seine Mutter zur Mutter gegeben hat,
um dieser hohen Gnade Willen bitte ich Dich, erhalte mir
und allen Menschen die Reinheit des Herzens, eine
herzliche Andacht zum sterbenden Jesus und seiner
Mutter, eine inbrünstige Liebe Gottes und des Nächsten,
und endlich eine selige Stunde des Todes.
O
Herr, sende die Strahlen Deiner Gnade über Deine Kirche
herab, auf dass sie, durch die Lehren Deines heiligen
Apostels und Evangelisten Johannes erleuchtet, zu den
ewigen Gütern gelangen möge. Durch unsern Herrn Jesum
Christum, Deinen lieben Sohn, unsern Herrn und Heiland.
Amen.
Am
Fest der Unschuldigen Kinder
O
Gott, dessen Lob die unschuldigen Märtyrer nicht durch
Worte, sondern durch den Tod am heutigen Tag bekannt
haben, töte in uns ab alle lasterhaften Begierden und
Neigungen, damit wir den Glauben, den unsere Zunge
bekennt, auch durch unser tugendhaftes Leben bezeugen
mögen, durch Jesum Christum, unsern Herrn, Amen.
Ich grüsse euch, ihr unschuldigen Kinder und Märtyrer,
die ihr Gott nicht mit Reden, sondern mit Sterben
gepriesen habt! O wie glückselig seid ihr doch in das
ewige Leben übergegangen, da ihr kaum das zeitliche
angetreten hattet! Wie glückselig seid ihr nun, da ihr
dem wahren Lamm Gottes, Christo Jesu, beständig folgen
werdet. Ach bittet für uns, dass wir den Glauben, den
wir mit dem Herzen und Mund bekennen, auch durch ein
christliches Leben bekräftigen und mit
euch durch die Verfolgungen endlich
zu
Christo Jesu, den ihr nun ewig geniesst, gelangen mögen.
Amen.
Gebet
am Schluss des Jahres.
Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes! Ich
danke Dir vom Grund meines Herzens, durch Jesum
Christum, Deinen eingeborenen Sohn, dass Du mir dieses
Jahr zur Besserung meines sündigen Lebens väterlich
geschenkt
hast.
Es
ist mir herzlich leid, dass ich die Zeit und die Gnaden,
welche
mir Deine mildreiche Güte zu meinem Seelenheil verliehen
hat, so übel zugebracht und zur Besserung meines Lebens
nicht benützt habe.
Verzeihe mir diese meine Nachlässigkeit!
denn ich habe den ernstlichen und festen
Entschluss
gefasst, Dir künftiges Jahr, wenn Du mir in demselben
meine Lebenszeit noch fristen wirst, mit aller Treue und
mit allem Eifer zu dienen. Ich will nicht länger mehr
warten, ich sehe nun die Gefahr ein, der ich mich
ausgesetzt habe; dieser Tag, dieser Augenblick soll für
mich der Zeitpunkt einer unveränderlichen dauerhaften
Bekehrung werden. Ich will von nun an alle Stunden
meines Lebens nur zu Deiner Ehre und zu meinem Heil
anwenden, was ich bisher aus sträflicher Nachlässigkeit
in Deinem Dienst versäumt habe, durch doppelten Eifer im
Guten zu ersetzen suchen, und Dich umso inniger lieben,
je lauer ich in der Liebe bisher gewesen bin. Segne
meine guten Vorsätze, o himmlischer Vater, und gib mir
Deine Gnade, dass ich sie auch recht getreu und
standhaft ausführe, durch Jesum Christum, unsern Herrn,
Amen.
Gebet
am Neujahrstag.
Allmächtiger, ewiger Gott, durch Deine Gnade trete ich
wieder ein neues Jahr an. Unendlicher Dank sei Dir
gesagt für die so vielen und grossen Wohltaten, mit
denen Du mich das verflossene Jahr gesegnet hast. Ich
weiss nicht, was mir im Laufe dieses Jahres zustossen
wird, welche Freuden und welche Leiden oder Betrübnisse
ich erleben werde; aber das weiss ich, denjenigen, die
Dich lieben, wirkt alles zum Guten; darum will ich mich
fest an Dich halten, und unter Deinem Schutz in Demut
und Hoffnung ruhig und emsig den Beruf meines Lebens
erfüllen. Gib mir mit dem neuen Jahr auch neue Kraft,
die Sünden
zu
meiden, die Leiden und Beschwerden meines Standes
geduldig zu ertragen, in Deiner Furcht zu wandeln, und
Werke der Tugend auszuüben. Segne auch meinen Nächsten,
meinen Freund und Feind, erbarme Dich o Gott, über uns
alle, tröste, stärke, regiere uns alle, damit wir im
Frieden und Freuden zum Heil unserer Seele Deinen
heiligsten Namen anrufen.
Sollte aber dieses Jahr vielleicht mein Letztes sein, so
empfehle ich Dir schon jetzt für die ganze Ewigkeit die
noch wenigen Tage meines Lebens in diesem Jahr in Deinen
Segen, meine Sterbestunde in Deinen Schutz und meine
Seele, o Erbarmer, in Deine göttlichen Hände durch Jesum
Christum, unsern Herrn, Amen.
Ich danke Dir, o Herr Jesu, dass Du heute zum ersten Mal
in der Beschneidung Dein Blut für mich hast vergiessen
wollen. Ich bitte Dich
durch diese Blutvergiessung, verleihe mir die Gnade,
dass ich Dir zu Liebe meine Augen, Ohren, Mund, Hände
und alle sinnlichen Gelüste abtöten möge, damit ich
nichts Böses sehe, höre, rede, betaste, verlange oder
tue. Amen.
Gebet
am Fest der Erscheinung des Herrn.
O
erbarmungsvoller Gott, Du hast an diesem Tag Deinen
eingeborenen Sohn den Heiden durch Wegweisung des
Sternes geoffenbart, auch uns hast Du Dich durch den
Glauben geoffenbart. Deine Gnade sei auch in Zukunft
noch immer unsere Führerin, dass wir Dich und Deinen
Sohn anbeten mit dem Lob des Mundes, mit der Liebe des
Herzens, mit der Heiligkeit und Unsträflichkeit unserer
Werke, damit wir dahin kommen, wo wir Deine Herrlichkeit
von Angesicht zu Angesicht sehen werden.
O
Gott, der Du am heutigen Tag Deinen eingeborenen Sohn
unter der Leitung des Sternes den
Heiden
geoffenbart hast,
verleihe
uns
gnädig, dass
wir,
die
wir
Dich
durch den
Glauben schon erkennen, auch zur Anschauung Deiner
Herrlichkeit gelangen mögen, durch denselben Christum,
unseren Herrn. Amen.
Gebet
am ersten Fastensonntag.
O
Gott, der Du Deine Kirche durch jährliche Haltung der
vierzigtägigen Fasten reinigst, verleihe Deinem Volk,
dass es durch gute Werke erlange, was es durch
Enthaltung von Dir zu erhalten sich bemüht, durch
unseren Herrn Jesum Christum.
O
Herr Jesu, der Du vierzig Tage ohne
Speise
und Trank in
der
Wüste
zubringen
und dazu noch vom Bösen
Geist versucht
werden wolltest, ich bitte Dich durch Dein heiliges
Fasten, Du
wollest
mir die Gnade verleihen,
diese
heilige Fastenzeit mit
Dir
wider
die Essgier zu streiten und den Eingebungen des Satans
Widerstand zu leisten, damit ich die Krone des ewigen
Lebens erlangen möge. Amen.
Gebet
zum zweiten Fastensonntag.
O
Gott, gedenke Deiner Erbarmungen und Deiner
Barmherzigkeit, welche Du von Anfang der Zeiten
erwiesen. Beschütze uns innerlich und äusserlich, damit
wir von allen Widerwärtigkeiten am Leib bewahrt und von
bösen Gedanken im Gemüt gereinigt werden, verleihe uns,
dass wir unserem Berufe gemäss ehrbar, keusch und heilig
leben
und unsern
christlichen
Namen mit guten Werken
zieren.
Verwahre mich vor
aller
Sünde und Torheit der Heiden, die Dich nicht erkennen
und darum den irdischen und fleischlichen Gelüsten
nachhangen.
Gebet
auf den dritten Fastensonntag.
Wir bitten Dich, allmächtiger Gott, siehe gnädig auf die
Wünsche der Demütigen herab und
strecke die
rechte Hand Deiner Majestät zu unserer Beschirmung aus.
Befreie mein Herz von aller unordentlichen
Begierde
nach
zeitlichen
Gütern und fleischlichen Gelüsten. Setze Deine Furcht
zur Wache vor meinen Mund, damit ich keine törichten,
leichtfertigen, viel weniger schändlichen und
ärgerlichen Worte rede, und dadurch meinem Nächsten ein
Anlass
zum
Fall
werde.
Verwahre mich, dass ich selbst mich nie durch
verführerische Reden hintergehen und von Dir abwendig
machen lasse. Amen.
Gebet
auf den vierten Fastensonntag.
O Herr Jesus, gib mir die Gnade, dass ich mich durch Beten,
Fasten und Geduld in Verfolgungen und Widerwärtigkeiten
Deines Leidens teilhaftig mache und Dir ähnlich
werde,
damit
ich nicht einst als ein ausgeartetes Kind von Dir
verstossen, sondern Deiner göttlichen Verheissung und
Deines ewigen Trostes im himmlischen Jerusalem würdig
werde. Auf Deine Allmacht und Güte verlasse ich mich
allein. Ich glaube festiglich, dass ich, wenn ich Dich
fürchte, das Böse meide und Dir treulich diene, doch
viel Gutes haben werde, wenn
ich auch ein armes Leben führen muss.
Ja
Herr, lass uns die Strenge der heiligen Fasten ein
Mittel zu unserer aufrichtigen Bekehrung und ein
besonderes Mittel werden, Deine Barmherzigkeit zu
erlangen, durch Jesum Christum, Deinen Sohn, unsern
Herrn. Amen.
Gebet
auf den fünften Fastensonntag.
Wir bitten Dich, allmächtiger Gott, sieh gnädig auf Dein
Volk herab, damit es durch Deine mildreiche
Unterstützung leiblich regiert und durch Deine Erhaltung
am Gemüt bewahrt werde, durch unsern Herrn Jesum
Christum.
Sanftmütigster Jesus, in Deiner Beschimpfung durch Deine
Todfeinde hast Du mit sanftmütigen Worten geantwortet,
und da sie Dich steinigen
wollten, bist Du ihnen ausgewichen, und wir können kein
raues Wort anhören, wollen unserem Nächsten in nichts
nachgeben, sondern uns allezeit auf das Hitzigste
verteidigen und rächen. Ach, verzeihe uns doch diese
Ungeduld, und verleihe uns Gnade, die uns zugefügten
Unbilden mit Geduld zu ertragen, und wenn es zu Deiner
Ehre, oder zu des Nächsten Heil notwendig ist, mit
Bescheidenheit darauf zu antworten. Gib auch, dass wir
Dein heiliges Wort gern und aufmerksam hören, dasselbe
recht verstehen und halten und so nach Deinem
Versprechen ewig leben mögen. Amen.
Gebet
auf den Palmsonntag.
O
gütiger Jesus, Du immer grünender fruchttragender Baum
des Lebens, verleihe gnädig, dass wir gleich den Palmen
immer Grünen in heiliger Liebe, und durch Ausübung guter
Werke Früchte des ewigen Lebens bringen mögen. O Gott,
der Du, um den Menschen ein Beispiel zur Nachfolge zu
geben, unseren Heiland hast Fleisch annehmen und den Tod
des Kreuzes hast erdulden lassen, verleihe gnädiglich,
dass wir die Lehre seiner Geduld annehmen und an seiner
Auferstehung Teil haben mögen, durch unsern Herrn Jesum
Christum. Amen.
Gebet
am Montag der Karwoche.
Allmächtiger Gott, verleihe gnädig, dass unsere
Schwachheit, die der Menge der Widerwärtigkeiten fast
unterliegt, durch das Leiden und Sterben Deines
eingeborenen Sohnes Hilfe und ein neues Leben zukomme,
der mit Dir lebt und regiert in alle Ewigkeit. Amen.
Gebet
am Dienstag der Karwoche.
Allmächtiger, ewiger Gott, lass uns die geheimnisvollen
Leiden des Herrn so feiern, dass wir Verzeihung zu
erlangen verdienen, durch denselben Jesum Christum
unsern Herrn. Amen.
Gebet
am Mittwoch der Karwoche.
O
Gott, der Du gewollt hast, dass Dein Sohn für uns den
Kreuzestod erleide, um uns von der Gewalt des Feindes zu
befreien, verleihe gnädig, dass wir, Deine Diener, die
Gnade der Auferstehung erlangen mögen, durch denselben
Jesum Christum unsern Herrn. Amen.
Gebet
am Donnerstag der Karwoche.
O
Gott, von dem Judas die Strafe für seinen schändlichen
Verrat, der gekreuzigte Mörder aber wegen seiner
bussfertigen Reue die Krone des Lebens empfangen hat,
lass uns die Früchte Deiner unermesslichen Erbarmungen
zufliessen, damit unser Herr Jesus Christus, so wie er
beiden die ihren verschiedenen Verdiensten angemessene
Vergeltung während seines Leidens bestimmt hat, auch uns
von dem Irrtum des alten Verderbens heile und uns die
Gnade seiner Auferstehung verleihen wolle, der mit Dir
in Einigkeit des Heiligen Geistes gleicher Gott lebt und
regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Gebet
auf den heiligen Karfreitag.
Gütigster Jesus! zur Verzeihung aller meiner Sünden opfere
ich Dir auf die unaussprechliche Liebe, in der Du die
Angst am Ölberg auf Dich genommen. Ich opfere Dir auf
den blutigen Schweiss und alle jene Leiden, die Du im
Garten erduldet, als Du auf der Erde liegend zum Vater
betetest. Ich opfere Dir auf Dein unaussprechliches
Verlangen zu leiden, von dem Du entflammt warst, als Du
Deinen Feinden Dich willig hingegeben, dass sie Dich
gefangen nehmen konnten. Ich opfere Dir auf die Bande
und Schläge, die Beschimpfung und Schmach, die
Lästerungen und Backenstreiche, die Du bei der
Gefangennahme und im Haus des Hannas und Kajaphas die
Nacht hindurch erduldet hast. Dieses alles opfere ich
Dir auf mit dem innigsten Dank für Dein bitteres Leiden
und mit der dringendsten Bitte, Du wollest mich durch
die Verdienste Deines Leidens vollkommen reinigen und
führen zum ewigen Leben.
Gebet
am heiligen Karfreitag während der heiligen Zeremonien.
1.
Liebreichster Jesus, zur Genugtuung für meine Sünden
opfere ich Dir auf alle die Unbill und Verhöhnung, die
Du vor dem ungerechten Hohepriester erduldet hast. Ich
opfere Dir auf das unendliche Herzensleid, das Deine
Seele bei der Verleugnung des Petrus gelitten hat und
bitte Dich bei der unendlichen Liebe, in der Du den
Petrus angeblickt und sein Herz zur Reue bewegt hast,
siehe auch mich in Gnade an, und erwecke in meinem
Herzen eine aufrichtige Liebesreue über meine Sünden.
Verleihe mir Tränen wahrer Reue und einen ernstlichen
Busseifer. Ich bitte Dich, barmherziger Heiland, durch
die Verdienste Deines bitteren Leidens und Sterbens
reinige und heilige meine Seele, dass ich Dir gefallen
und ewig Dich loben und preisen möge.
2.
Barmherzigster Jesus, für alle Sünden, die ich von den
Tagen meiner Kindheit an bis auf diese Stunde begangen
habe, opfere ich Dir in aufrichtiger Reue alle jene
Schmach und Leiden auf, die Du gelitten, als Du am
frühen Morgen gebunden und angespien wie ein Missetäter
zu Pilatus geführt wurdest. Ich opfere Dir auf diese
Schmach und Unbill, die man Dir angetan, und die Du in
Demut ertragen hast und bitte Dich durch die Verdienste
dieses Deines Leidens, Du wollest mich befestigen
zu
der heiligen Demut und Geduld, meine Seele läutern und
reinigen durch zeitliche Trübsale und Leiden,
damit
ich gewürdigt werde, an den ewigen Freuden Deines
himmlischen Reiches Teil zu nehmen, Du König der ewigen
Glorie.
3.
Gnädigster Erlöser und Heiland, für alle Sünden meines
Hochmutes und meiner Eitelkeit opfere ich Dir auf all
die Schmach und den Schimpf, den sie Dir angetan, als
sie Dich im Spottkleid von Herodes zu Pilatus führten.
Ich opfere Dir auf die bittersten Schmerzen, die Du
erduldet, als Du an die Säule gebunden und grausam
gegeisselt worden bist. Ich opfere Dir auf die
unaussprechliche Demut, die Du bewiesen, als Du zu noch
grösserem Spott mit einem Purpurmantel angetan, mit
Dornen gekrönt, spottweise gegrüsst, ruchlos angespien,
mit
Backenstreichen und einem Rohr geschlagen wurdest. Dies
alles opfere ich Dir auf mit dem innigsten Dank dafür
und mit der dringendsten Bitte, Du wollest durch die
Verdienste dieser Deiner Leiden meine Seele vollkommen
reinigen und zum ewigen Leben führen.
4.
Liebevollster Jesus, zur Bezahlung für meine unzähligen
Sündenschulden opfere ich Dir auf die schmerzvolle
Ermüdung Deines heiligen Leibes, die blutigen Tritte
Deiner verwundeten Füsse und die drückende Kreuzeslast
auf Deinem Weg zum Kalvarienberg. Ich opfere Dir auf die
Schmerzen, die Du erduldet, als bei der Ausziehung
Deiner Kleider die Wunden Deines heiligen Leibes
erneuert, Deine Hände und Füsse ans Kreuz genagelt, die
Gelenke Deiner Glieder verzerrt und Dein kostbares Blut,
wie in Strömen fliessend, reichlich vergossen wurde.
Alle Tropfen Deines kostbaren Blutes opfere ich Dir auf
als Lösegeld für meine Sünden. Ich opfere Dir auf jene
unbegreiflichen Leiden, die Du gelitten, als Du in
grössten Qualen und alles Trostes beraubt jammervoll am
Kreuz hingest und in Deinem heftigsten Durst mit Galle
und Essig getränkt wurdest. Durch diese Deine Leiden und
durch die unendliche Liebe, in der Du Dein Haupt neigend
Deinen Geist aufgegeben, bitte ich Dich, Du wollest Dich
meiner armen Seele erbarmen, wenn sie von meinem Leib
scheiden wird. Amen.
5.
Barmherzigster Heiland, zum Ersatz
für alle Sünden der Unterlassung, deren ich mich je in
meinem Leben schuldig gemacht habe, opfere ich Dir auf
jenes kostbare Blut und heilbringende Wasser, das aus
Deiner mit der Lanze eröffneten Seite geflossen ist. Zur
eröffneten Wunde Deines heiligsten Herzens nehme ich
meine Zuflucht in allen meinen Nöten. In sie verberge
ich mich gegen den Anfall meiner sichtbaren und
unsichtbaren Feinde. Ich bitte Dich demütig, o mein
gekreuzigter Erlöser, wasche und reinige meine Seele
durch Dein heiliges Blut und führe sie nach diesem
kummervollen Leben ein in die ewige Freude und
Seligkeit.
6.
O
süssester Jesus, zur vollkommenen Genugtuung für alle
Beleidigungen,
die ich auf was immer für eine Weise meine ganze
Lebenszeit hindurch Dir je angetan, opfere ich Dir alles
auf,
was Dir an Deiner glorreichen Mutter und Jungfrau Maria
und an allen Heiligen je wohlgefällig war. Mein ganzes
unwürdiges und sündiges Leben wickle ein in die reinste
Leinwand Deiner Verdienste, damit ich durch Dich von
aller Unreinheit befreit und mit jener Reinheit und
Vollkommenheit begnadigt werde, in der ich zu Dir
gelangen und in alle Ewigkeit mit Dir vereinigt bleiben
möge. Amen.
7.
O
Herr Jesus Christus, der Du am Kreuz mit vielen Tränen
und mit starker Stimme für alle Menschen gebetet hast,
wir bitten Dich demütig
für Deinen Statthalter, den Papst, für unsern Bischof,
für alle Priester, für alle Fürsten und Regenten, für
alle Betrübte und Bedrängte, für alle katholischen
Christen, damit sie Dir nach ihrem Beruf andächtig
dienen. Wir bitten Dich auch für alle Irr- und
Ungläubige und für die hartnäckigen Juden, dass Du sie
alle an diesem Deinem Sterbetag Deines vergossenen
Blutes wollest teilhaftig machen. Amen.
O Gott, sieh auch herab auf Dein Volk, für welches unser
Herr Jesus Christus sich gewürdigt hat, den Händen
seiner Feinde überliefert zu werden und den Tod des
Kreuzes zu leiden.
Gebet
am heiligen Karsamstag.
1.
Bei der Taufweihe.
Gütigster Jesus, ich danke Dir, dass
Du
uns durch Dein kostbares Blut in der heiligen Taufe ein
Bad zur Abwaschung der Erbsünde zubereitet hast: ich
bitte Dich um Deine Gnade, dass ich und alle die in der
Taufe erlangte Unschuld unbefleckt vor Dir bewahren
mögen.
2.
O
Gott, der Du diese heiligste Nacht mit der Glorie der
Auferstehung unseres Herrn Jesu Christi erleuchtet hast,
erhalte in den neuen Kindern der Kirche die Gnade der
heiligen Taufe, auf dass sie an Leib und Seele erneuert,
Dir in Reinheit des Herzens dienen mögen durch denselben
Christum unsern Herrn. Amen.
Gebet
am heiligen Ostersonntag.
O
Gott, der Du durch Deinen eingeborenen Sohn nach
Überwindung des Todes uns den Eingang zur ewigen
Seligkeit eröffnet hast, wir bitten Dich, Du wollest uns
unsere guten Wünsche, die Du uns eingibst, auch durch
Deine Gnade erfüllen helfen, durch denselben Christum
unsern Herrn.
Ich freue mich, o mein Jesus, dass Du wiederum siegreich
aus dem Grab erstanden bist. Ach gib uns durch den Sieg,
den Du über den Tod, den Teufel, die Hölle errungen
hast, die Gnade, dass wir unsere bösen Anmutungen
abtöten, in einem neuen Leben mit Dir wandeln und den
Tod der Sünde ewig nicht mehr sterben mögen. Amen.
Gebet
am Ostermontag.
O
Gott, der Du durch das Osterfest der Welt die Mittel zur
Seligkeit verliehen hast, wir bitten Dich, Du wollest
Deinem Volk die himmlischen Gaben erteilen, damit es die
vollkommene Freiheit erhalte und zum ewigen Leben
gelange, durch Jesum Christum unserem Herrn, Amen.
Bleibe bei uns, Herr Jesus, durch die Kraft und Wirkung
Deines heiligen Sakramentes, denn der Abend des Todes
naht allgemach heran, damit wir, die wir den nach Emmaus
gehenden Jüngern an Wankelmut und Unverstand gleich
sind, durch den Genuss Deines allerheiligsten Leibes im
Glauben gestärkt, in der Hoffnung befestigt und durch
die Liebe so mit Dir vereiniget werden, dass uns nichts
mehr von Dir zu scheiden vermöge. Amen.
Gebet
am Weissen Sonntag.
O
Herr Jesus, stärke mich durch einen lebendigen Glauben
an die ewigen Dinge, dass ich im geistigen Streite wider
das Fleisch, den Teufel und die Welt nicht unterliege
und ja nicht ewig verloren gehe. Amen.
Gebet
am Christi Himmelfahrtstag.
O
Gott, Du gütigster und barmherzigster Vater des
Menschengeschlechtes, der Du uns das feierliche Andenken
des Tages abermals hast erleben lassen, an welchem Dein
göttlicher Sohn nach vollendetem Erdengeschäft zur
Herrlichkeit ist erhöht worden, gib uns Licht und Gnade,
dass wir uns nicht nur allein über diese seine Erhöhung
freuen, sondern lass uns vielmehr dieses trostvolle Fest
der Krönung unseres so tief erniedrigten
Erlösers zu einem kräftigen Antrieb werden, den Weg des
Leidens mit Starkmut zu betreten, den er uns gezeigt
hat, damit wir einst auch jene Herrlichkeit erlangen
möchten, welche er uns vorbereitet hat. Das verleihe uns
um Jesus, Deines göttlichen Sohnes, unsers Herrn und
Erlösers willen. Amen.
Gebet
am heiligen Pfingstsonntag.
Barmherzigster Vater im Himmel, von Dir hat
uns Jesus Dein Sohn versichert, dass, da irdische Väter
ihren Kindern gute Gaben zu geben wissen, Du vielmehr
einen guten Geist, den Heiligen Geist denen geben wirst,
die Dich darum bitten. Erhöre unser Flehen und gib uns
Deinen Geist, ewiger göttlicher Sohn, sende uns vom
Vater diesen Geist, den Du allen Gläubigen versprochen
hast.
Komm Heiliger Geist, Du Geist der Wahrheit und des
Trostes, Du Geist der Liebe und Geduld, erfülle uns mit
Deinem göttlichen Licht, mit Deinen Gaben und Gnaden die
Herzen aller Gläubigen. Verbleibe bei uns und in uns,
erleuchte und führe uns, damit wir unter Deiner Leitung
die Krone erlangen, die uns vorbereitet ist. Dir sei in
Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn, Preis, Ehre,
Anbetung in alle Ewigkeit, Amen.
Gebet
am Pfingstmontag.
O
Gott, der Du den Aposteln den Heiligen Geist verliehen
hast, verleihe Deinem Volk die volle Gewährung seines
andächtigen Gebetes und schenke denjenigen Deinen
Frieden, denen Du den Glauben gegeben hast, durch unsern
Herrn Jesum Christum. Amen.
Gebet
eines Gefirmten,
welches auch öfters im Jahre zu beten.
Ich danke Dir, o Heiliger Geist, dass Du mich durch das
heilige Sakrament der Firmung in Deiner Gnade befestigt
und wider alle vorfallenden Versuchungen gestärkt hast.
Ich bitte Dich demütigst, Du wollest mich durch Deine
innerlichen Einsprechungen antreiben, dass ich mit der
empfangenen Gnade in allen Gefahren mitwirke, und
niemals aus Menschenfurcht wider die zehn Gebote oder
die fünf Gebote der Kirche etwas begehe. Gib mir die
Gnade, dass ich lieber bereit sei zu sterben, als Dich,
o Heiliger Geist je zu betrüben, Deinen Einsprechungen
zu widerstehen oder gar durch eine Todsünde Dich von mir
zu vertreiben. Amen.
Gebet
am Fest der Heiligen Dreifaltigkeit.
Allmächtiger ewiger Gott, der Du Deinen Dienern
verliehen hast, in dem Bekenntnis des wahren Glaubens
die Herrlichkeit der ewigen Dreifaltigkeit zu erkennen
und in der Macht der Majestät die Einheit anzubeten,
wir
bitten Dich, dass wir
durch
Standhaftigkeit in diesem Glauben von allen
Widerwärtigkeiten befreit werden, durch Jesum Christum,
unserem Herrn.
Unbegreiflicher, aller Ehre und Anbetung würdigster
dreieiniger Gott. O Abgrund der Weisheit, Macht und
Güte! In Dich versenke ich mich, und da ich Dich nicht
fassen kann, so fasse Du mich! Ich glaube an Dich,
obwohl ich Dich nicht begreife, vermehre in mir den
Glauben, ich hoffe auf Dich, weil ich mir alles von Dir
zu
versprechen habe, unterstütze meine
Hoffnung; ich liebe Dich, weil Du aller Liebe würdig
bist, entzünde in mir mehr und mehr die Liebe. Amen.
Gebet
am Fronleichnamsfest.
O
Gott, der Du uns im wundervollen Sakrament das Andenken
Deines Leidens hinterlassen hast, verleihe uns die
Gnade, die hochheiligen Geheimnisse Deines Leibes und
Blutes so zu verehren, dass wir die Früchte Deiner
Erlösung in uns empfinden.
O
gütigster, unter den Brotgestalten verborgener Jesus!
Ich bitte Dich durch die Liebe, mit welcher Du Dich in
diesem Sakrament zur Speise unserer Seele gegeben,
stärke und vermehre in mir und allen Christen den
Glauben an dieses hochheilige Geheimnis, und verleihe,
dass wir nicht anders als nach ernstlicher
Gewissensprüfung mit Demut und Furcht, mit Vertrauen auf
Deine Güte, mit äusserster Ehrerbietung und innerster
Liebe hinzugehen, damit wir dieses Sakrament nicht zum
Gericht und zur Verdammnis geniessen mögen.
O
Herr, welch ein grosses Glück ist es für uns, dass wir
von Dir leben, dass wir Dich, den Urheber unserer
Heiligkeit und das Pfand der ewigen Glorie bei uns
haben. Dies sind Früchte einer würdigen Kommunion. Aber
eben eine solche Kommunion ist eine Gabe Deiner
Barmherzigkeit und eine Wirkung Deiner Gnade. Gleichwie
Du zu uns sagst, dass Du in uns bleibst, wenn wir Dich
würdig empfangen, so sagen wir auch zu Dir: Verbleibe
bei uns, o Herr, dann werden wir Dich würdig empfangen.
Amen.
Gebete während der vier Evangelien.
Beim ersten Evangelium.
V.
Der Herr sei mit euch,
R.
Und mit Deinem Geiste.
Evangelium nach dem heiligen Evangelisten Matthäus.
Das Buch der Geburt Jesus Christi, des Sohnes Davids,
des Sohnes Abrahams: Abraham zeugte den Isaak, Isaak
zeugte den Jakob, Jakob aber
zeugte
den Juda und seine Brüder. Juda zeugte den Perez und den
Serach von der Tamar; Perez aber zeugte den Hezron,
Hezron aber zeugte den Aram, Aram aber zeugte den
Amminadab, Amminadab aber zeugte den Nachschon,
Nachschon aber zeugte den Salmon; Salmon aber zeugte den
Boas von der Rahab. Boas aber zeugte den Obed aus der
Rut; Obed aber
zeugte
den Jsai; Jsai aber zeugte
David, den König; David aber, der König, zeugte den
Salomo von der, welche des Urija Weib gewesen war.
Salomo aber zeugte den Rehabeam, Rehabeam aber zeugte
den Abija; Abija aber zeugte den Asa; Asa aber zeugte
den Joschafat. Joschafat aber zeugte den Joram; Joram
aber zeugte den Usija; Usija aber zeugte den Jotam;
Jotam aber zeugte den Ahas; Ahas aber zeugte den Hiskija;
Hiskija
aber zeugte den Manasse; Manasse aber zeugte den Amos;
Amos aber zeugte den Joschija; Joschija aber zeugte den
Jojachins und seine Brüder, um die Zeit der Wegführung
nach Babylon. Und nach der Wegführung nach Babylon
zeugte Jojachin den Schealtiël; Schealtiël aber zeugte
den Serubbabel; Serubbabel aber zeugte den Abihud;
Abihud aber zeugte den
Eljakim; Eljakim aber zeugte den Azor; Azor aber zeugte
den Zadok; Zadok aber zeugte den Achim; Achim aber
zeugte den Eliud; Eliud aber
zeugte den
Eleasar; Eleasar aber
zeugte
den Mattan; Mattan aber
zeugte
den Jakob; Jakob aber zeugte den Joseph, den Mann Mariä,
von welcher geboren wurde Jesus, der genannt wird
Christus, der Gesalbte.
R.
Lob sei Dir, Christus!
V.
Durch die Worte des heiligen Evangeliums und durch die
Verdienste und Fürbitte des heiligen Apostels und
Evangelisten Matthäus verzeihe uns, o Herr, alle unsere
Sünden und Missetaten.
R.
Amen.
V.
Von Blitz und Ungewitter
R.
Erlöse uns, o Herr!
V.
Herr, erhöre mein Gebet!
R.
Und mein Rufen komme zu Dir!
V.
Der Herr sei mit euch!
R.
Und mit Deinem Geiste!
Gebet.
O Gott, der Du durch die Sünde beleidigt und durch Busse
wieder besänftigt wirst, sieh gnädig auf das Gebet
Deines büssenden Volkes und wende von uns ab die Geissel
Deines Zornes, die wir unserer Sünden wegen verdienen
durch Christum unseren Herrn. Amen.
Zum
Segen.
Der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes komme über uns, über
diesen Ort, über die Früchte der Erde und bleibe immer
bei uns! Amen.
Zum zweiten Evangelium.
R.
Der Herr sei mit euch!
V.
Und mit Deinem Geiste!
Evangelium nach dem heiligen Evangelisten Markus.
Der Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes
Gottes, das geschrieben steht in dem Propheten Jesaja.
Siehe ich sende meinen Engel vor Deinem Angesicht, der
da bereiten wird den Weg vor Dir. Eine Stimme des
Rufenden in der Wüste, bereitet den Weg des Herrn,
machet eben seine Fusssteige! Johannes war in der Wüste,
taufte, predigte die Taufe der Busse zur Vergebung der
Sünden, und es ging hinaus zu ihm das ganze jüdische
Land, alle Bewohner Jerusalems, und liessen sich von ihm
taufen in
dem Jordanfluss und bekannten ihre Sünden. Johannes aber
war bekleidet mit Kamelshaaren und einem Riemen von
einem Felle um seine Lenden, und ass Heuschrecken und
wilden Honig, predigte und sprach: Es kommt einer nach
mir, der ist stärker als ich, vor dem ich nicht würdig
bin, dass ich mich vor ihm beuge und die Riemen seiner
Schuhe auflöse. Ich taufe euch mit Wasser; er aber wird
euch taufen mit dem heiligen Geiste.
R.
Lob sei Dir, Christus.
V.
Durch die Worte des heiligen Evangeliums und durch die
Verdienste des heiligen Evangelisten Markus verzeihe uns
Herr alle unsere Sünden und Missetaten.
R.
Amen.
V.
Vor Pest, Krieg und Hungersnot
R.
Erlöse uns, o Herr!
V.
Herr, erhöre mein Gebet!
R.
Und mein Rufen komme zu Dir!
V.
Der Herr sei mit euch!
R.
Und mit Deinem Geiste!
Gebet.
O
Gott! von dem heilige Begierden, heilsame Ratschläge und
gerechte Werke kommen, verleihe Deinen Dienern jenen
Frieden, den die Welt nicht geben kann, dass wir von
ganzen Herzen Deinen Geboten gehorsamen und nach
verschwundener Furcht vor unsern Feinden, unsere Tage
unter Deinem Schutz ruhig verleben mögen, durch Jesum
Christum, unsern Herrn. Amen.
Zum Segen.
Der Segen des allmächtigen Gottes,
des
Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes komme
über uns, über diesen Ort, über die Früchte der Erde und
bleibe immer bei uns! Amen.
Zum
dritten Evangelium.
V.
Der Herr sei mit euch!
R.
Und mit Deinem Geiste!
Evangelium nach dem heiligen Apostel Lukas.
Zur Zeit des Herodes, König von Judäa, war ein Priester
von der Priesterklasse Abija, mit Namen Zacharias, und
sein Weib von den Töchtern Aarons, deren Name war
Elisabeth. Und sie waren alle beide gerecht vor Gott und
wandelten in allen Geboten und Satzungen des Herrn
untadelhaft und sie hatten kein
Kind, denn Elisabeth war unfruchtbar, und sie waren alle
beide wohl betagt. Nun begab es sich, dass Zacharias
nach Ordnung seiner Tagreihe sein priesterliches Amt vor
Gott verrichtete. Da fiel nach Gewohnheit des
Priestertums das Los auf ihn, das Rauchwerk anzuzünden.
Er ging also in den Tempel des Herrn. Die Menge des
Volkes war draussen und betete unter der Zeit des
Räucherns. Es erschien ihm ein Engel des Herrn und stand
zur Rechten des Rauchaltares. Als ihn Zacharias sah,
erschrak er und es kam ihn eine Furcht an. Aber der
Engel sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! dein
Gebet ist erhört, und dein Weib Elisabeth wird dir einen
Sohn gebären, dessen Name sollst du heissen Johannes.
Und du wirst seinetwegen Freude und Fröhlichkeit haben,
und viele werden
sich
seiner Geburt erfreuen, denn er wird gross vor dem
Herrn. Wein und starke Getränke wird er nicht trinken
und er wird noch im Mutterleib erfüllt werden mit dem
heiligen Geist, viele der Kinder Israels wird er zu
Gott, ihrem Herrn bekehren. Und er wird vor ihm hergehen
im Geist und in der Kraft des Elias zu bekehren die
Herzen der Väter zu den Kindern, und die Ungläubigen zur
Weisheit der Gerechten, zu bereiten dem Herrn ein
vollkommenes Volk.
R.
Lob sei Dir, Christus!
V.
Durch die Verdienste des heiligen Evangelisten Lukas
verzeihe uns, o Herr, alle unsere Sünden und Missetaten.
R.
Amen.
V.
Von dem jähen, unvorhergesehenen und ewigen Tode,
R.
Erlöse uns, o Herr!
V.
Herr, erhöre mein Gebet!
R.
Und mein Rufen komme zu Dir!
V.
Der Herr sei mit euch!
R.
Und mit Deinem Geiste!
Gebet.
O Gott! wir stehen demütig und vertrauend zu Deiner
Vatergüte, dass Du Dich würdigst, mit Deinem liebreichen
Sonnenschein zu beglücken und mit wohltätigen Regen zu
erfreuen die Feldfrüchte Deiner Diener, schädliche
Ungewitter abzuwenden, Überschwemmungen Einhalt zu tun,
eine
gesunde
Lust
zu
verleihen, und von allen sündigen Verheerungen im
Frieden
zu
beschützen,
welche Du durch den Leib und das Blut
Deines Sohnes erlöst hast, durch eben denselben Jesum
Christum unsern Herrn. Amen.
Zum Segen.
Der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters, und des
Sohnes und des Heiligen Geistes, komme über uns, über
diesen Ort, über die Früchte der Erde und bleibe immer
bei uns. Amen.
Zum vierten Evangelium.
V.
Der Herr sei mit euch!
R.
Und mit Deinem Geiste!
Evangelium nach dem heiligen Evangelisten Johannes.
Im
Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott
war das Wort. Dies war im Anfang bei Gott. Durch
dasselbe sind alle Dinge gemacht, und ohne dasselbe
ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das
Leben und das Leben war das Licht der Menschen, und das
Licht leuchtete in der Finsternis und die Finsternis hat
es nicht begriffen. Es war ein Mensch von Gott gesandt,
und der hiess Johannes. Dieser kam zum Zeugnis, damit er
vom Licht Zeugnis gebe, auf dass alle durch ihn glauben
sollten. Er war nicht das Licht, sondern sollte von dem
Licht Zeugnis geben. Das war das wahre Licht, welches
einen jeden Menschen erleuchtet, der in diese Welt
kommt. Er war in der Welt, und die Welt hat ihn nicht
erkannt. Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen
ihn nicht auf. So viele ihn aber angenommen haben, denen
hat er die Macht gegeben Kinder Gottes zu werden, denen,
die an
seinen Namen glauben und nicht aus dem Geblüte, noch aus
dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des
Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist
Fleisch geworden, und hat unter uns gewohnt, und wir
haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit als
des Eingeborenen vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.
R.
Gott sei Dank!
V.
Durch die Worte des heiligen Evangeliums, und durch die
Verdienste des heiligen Johannes verzeihe uns, o Herr,
alle Sünden und
Missetaten.
R.
Amen.
V.
Von allem Übel!
R.
Erlöse
uns, o Herr!
V.
Herr, erhöre mein Gebet!
R.
Und mein Rufen komme zu Dir!
V.
Der Herr sei mit euch!
R.
Und mit Deinem Geiste!
Gebet.
Allmächtiger, ewiger Gott! Der Du allem Fleisch Speise
gibst, der Du den Himmel mit Wolken bedeckst und auf
Erden Segen bereitest; die Türen des Himmels öffnest,
der Du hinweg tust den Südwind unter dem Himmel, und
durch Deine Kraft den Nordwind hervorbringst, der Du die
Berge befeuchtest von oben herab, und das Land
ersättigst mit der Frucht Deiner Werke; der Du den
Engeln geboten hast, dass sie nach der Erde, Meer und
Bäumen schauen sollen, verschone diese, die Dich
fürchten, und sei gnädig denen, die Dich bitten. Dann, o
Herr! bitten wir Dich demütig, treibe sie weg alle
Sturmwinde und schädlichen Ungewitter der Luft, lass Dir
belieben, solche durch die Kraft Deiner rechten Hand zu
vertreiben und zu vernichten. Schwäche auch durch Deine
göttliche Kraft alle Nachstellungen des bösen Feindes,
das Furchtbare Deiner schädlichen Platzregen und Sausen
des
Windes! Halte gnädig ein alle bösen Ungewitter und sende
uns von oben herab, o Herr, den Heiligen Geist, damit
nach des widerwärtigen Feindes vertriebener Kraft und
Anschläge durch Deine heiligen Engel die Früchte auf dem
Feld erhalten werden. Nach gestillter Ungestimmigkeit
der Wolken und dem Drohen des Ungewitters lasse alles zu
Deinem göttlichen Lob und zur Vermehrung der Andacht
Deiner Gläubigen gedeihen, damit wir uns Dir allezeit in
Deiner Kirche als dankbare Kinder für Deine Wohltaten
erzeigen, und nach Vollendung unseres Elendes in diesem
Jammertale der Schar Deiner Auserwählten im himmlischen
Vaterland teilhaftig und Mitgenossen werden können,
durch Jesum Christum, unsern Herrn.
V. Amen.
Zum Segen.
Der Segen
des
allmächtigen Gottes, des Vaters, und des Sohnes und des
Heiligen Geistes komme über uns, über diesen Ort, über
die Früchte der Erde herab, und verbleibe immer bei uns.
Amen.
Tantum ergo.
Lasst
uns neigen, Ehr bezeigen,
Diesem heil‘gen Sakrament!
Dieser Wahrheit, dieser Klarheit
Weicht das Alte Testament.
Was die Augen hier nicht schauen,
Durch den Glauben wird‘s erkannt.
Genitori, genitoque.
Lob und Ehre, Gott dem Herrn,
Vater, Sohn und Heil‘ger Geist!
Der so köstlich und so tröstlich
Uns mit seinem Leibe speist!
Seinem Namen allzusammen,
Ewig Lob und Dank beweist!
Frommer Gruss zum Herzen Jesu.
Göttlicher Heiland, Jesus Christus, der Du Dich über
jeden Menschen erbarmst und Dein mildes Herz allen
bussfertigen Sündern eröffnest, sei allen gnädig, die
Deinen heiligen Namen anrufen, und erhöre das demütige
Flehen Deiner Diener und Dienerinnen.
Lass alle, die Du auf dem ganzen Erdboden zum Lob Deines
heiligsten Herzens vereinigt hast, die Wirkungen Deiner
Barmherzigkeit empfinden, und befreie sie von allen
Übeln des Leibes und der Seele, der Du als wahrer Gott
lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Wir bitten Dich, allmächtiger Gott, verleihe uns, die
wir im heiligsten Herzen Deines geliebten Sohnes uns
rühmen und die vorzüglichsten Wohltaten seiner Liebe
gegen uns beherzigen, dass wir dadurch in der Tat und
durch den Genuss erfreut werden mögen, durch denselben
Herrn Jesum Christum. Amen.
Achter Abschnitt.
Gebete an den
Festtagen
der seligsten
Jungfrau Maria.
Ein süssduftender Blütenkranz.
Das
Memorare des heiligen Bernhard.
Gedenke, o süsse Jungfrau Maria, dass sei noch nie
erhört worden, dass einer von denen, die um Deinen
Schutz flehten, Deinen Beistand anriefen und zu Dir die
Zuflucht nahmen, jemals verlassen worden war. Von dieser
Hoffnung belebt, stehe ich zu Dir, o Jungfrau der
Jungfrauen, Königin der Engel und Mutter unseres
Heilandes Jesu Christi! Zu Dir blicke ich auf, o
Meeresstern, weinend und seufzend werfe ich armer Sünder
mich
zu
Deinen Füssen. Verschmähe meine Bitte nicht, o
Gebieterin der Welt und Mutter des ewigen Wortes,
sondern neige Dein Ohr und erhöre unser Flehen in diesem
Tal der Tränen, jetzt und besonders in der Stunde meines
Todes. O milde, o gütige, o süsse Jungfrau Maria.
Gebete auf jeden Tag des Monats Mai zu Maria.
1.
Tag.
O heilige Maria, so oft ich Dich mit dem Englischen Gruss
grüsse, so
wünsche
ich,
dass ich es mit einem solchen Eifer, solcher Andacht,
solcher Demut verrichten könnte, wie einst der Erzengel
Gabriel nach dem Befehl Gottes getan hat. O du heiliger
Erzengel, lehre mich die seligste Jungfrau recht
grüssen, damit sie jetzt und allezeit, sonderlich aber
in meinem Sterbestündlein, in meinem letzten Streit, in
meiner Todesangst für mich bitte. Amen. Ave Maria.
2.
Tag.
O Maria, heilige Jungfrau aller Jungfrauen, schenke mir
Deinen jungfräulichen Sohn Jesum, dass Dein lieber Sohn
Jesus auch mir Jesus, das ist, mein Heiland und
Seligmacher sei. Verleihe, dass meine ganze Lebenszeit,
die Jahre, Monate, Tage, Stunden und Minuten und alle
Augenblicke ihm zu Liebe und Ehre nach Deinem erhabenen
Vorbild und Muster, wie ich es mir jetzt kräftig
vornehme, zugebracht werden, damit er meine arme Seele
am letzten Ende gnädig aufnehmen möge. Amen. Ave Maria.
3.
Tag.
O
Maria, Mutter Christi, verleihe mir, dass ich mich auch
in meinem Leben so verhalte bis zu meinem Ende und voll
kindlichem Vertrauen mein Herz, Augen und Zunge zu Dir
erhebe und mit zerknirschtem Herzen rufe: O Mutter Jesu
Christi, meines Erlösers, bitte für mich jetzt und alle
Zeit,
sonderlich aber in der Stunde und im letzten Augenblick
meines Absterbens. Amen. Ave Maria.
4. Tag.
O
Maria, Mutter der göttlichen Gnaden, gebenedeit ist die
Frucht Deines Leibes, Jesus, der Ursprung aller Gnaden;
o bitte für mich armen Sünder Deinen allerliebsten Sohn
Jesum, dass er besonders in meinem
letzten Streit und Kampf mir ein Seligmacher sein und
mich teilhaftig machen
wolle
seiner göttlichen Gnade und Barmherzigkeit. Amen.
Ave Maria.
5.
Tag.
O Maria, allerreinste Mutter, ich wünsche vom Grunde meines
Herzens, dass ich Deinen Sohn Jesum und Dich, seine
reinste Mutter, auf eine würdige Weise grüssen könnte.
Ich
zweifle
sehr,
ob es von mir
je
einmal so geschehen ist. O hilf mir, gnadenreiche
Mutter, dass ich diesen Augenblick noch Anfange mit
allem Ernst zu wandeln den Weg der Unschuld und
Reinheit, jener Tugenden, die vor Deinem Sohn
wie
ein
süsser Wohlgeruch sind, damit,
wenn
mein fauler Leib einst unter der Erde liegt, die durch
Busse geheiligte Seele sich zu der Herrlichkeit Deines
Sohnes emporschwingen und dort in alle Ewigkeit sich
erfreuen könne. Amen. Ave Maria.
6.
Tag.
O Maria, Du allerkeuscheste und reinste Mutter, stehe mir
bei, wider alle unordentlichen Begierden meines
Fleisches. O
würde
ich
doch in den Stunden der Versuchung mit inniger Andacht
Deinen und Deines Sohnes Namen
anrufen, sie wären
mir ein starker Schild in allen meinen Anfechtungen, nichts vermöchte
die Hölle
wider
mich.
O verzeihe mir meine Nachlässigkeit,
wenn ich
vielleicht oftmals
in
den Stunden der Versuchung diese heilige Namen
anzurufen
vergessen habe. Gib mir die Gnade, dass diese Worte:
Jesus,
Maria
und
Joseph bei meinem Absterben die letzten sein mögen.
Amen. Ave Maria.
7.
Tag.
O Maria, Du ungeschwächte Mutter, unter allen Deines
Geschlechtes gebührt Dir einzig dieser Titel; keine ist
für würdig befunden worden, diese Worte im Mund zu
führen; darum bitte ich Dich, Du wollest mir in jener
Stunde, wo ich einst in Todesnöten daliegen werde,
meiner nicht vergessen. Wohl ein glückseliger Tod, bei
welchem Du und Dein Sohn Jesus vorhanden und
zugegen
sind.
Amen. Ave Maria.
8.
Tag.
O Maria, Du unbefleckte Mutter, wir elende Kinder Adams
werden an Leib und Seele befleckt geboren, bitte Deinen
geliebten Jesum, dass wir die
Gnade haben mögen, einst, ehe wir aus dieser Welt
scheiden, mit den heiligen Sakramenten der Busse und des
Altares gestärkt, vor Deinen Sohn und Richter rein und
unbefleckt hintreten und ein mildes Gericht zu bestehen
haben. Amen. Ave Maria.
9.
Tag.
O
Maria, Du lieblichste Mutter, ich erinnere Dich da an
die Freuden und Würden, die Du gehabt hast, als die
allerheiligste Dreifaltigkeit Dir durch den Erzengel
Gabriel ankündigen liess, die Mutter des Sohnes Gottes
zu
werden. Wie wunderbar lieblich strahlte da Dein heiliges
Angesicht dem Engel entgegen. O gib mir die Gnade und
hilf mir, dass ich vor dem Angesicht Deines Sohnes so
lieblich werden möge, dass er mich mit Freude in sein
Reich aufnehme. Amen. Ave Maria.
10. Tag.
O
Maria, Du wundere Mutter,
die
Du
wunderbar
durch Deine jungfräuliche Fruchtbarkeit und fruchtbare
Jungfrauschaft Jesum Christum, den Weltenheiland,
geboren hast, wende doch Deine mütterlichen Ohren zu mir
und vertreibe mit den Strahlen Deiner Heiligkeit die
Finsternis meiner Sünden, damit ich Dir und Deinem
lieben Sohn nicht allein im Leben, sondern auch im Tod
und in alle Ewigkeit wohl gefallen möge. Amen. Ave
Maria.
11. Tag.
O
Maria, Du Mutter unseres Schöpfers, in Deinen
gebenedeiten mütterlichen Schutz und Schirm, Gnade und
Barmherzigkeit empfehle ich alle Tage und in der Stunde
meines Hinscheidens meinen Leib und meine Seele.
Ich übergebe in Deine mütterlichen Hände alle meine
Hoffnung und Trost, alle meine Ängste, Trübsale und
Mühseligkeiten und das Ende meines Lebens, damit durch
Deine heiligste Fürbitte und Verdienste all mein Tun und
Lassen regiert und gerichtet werde nach Deinem und
Deines geliebten Sohnes heiligen Willen und
Wohlgefallen. Amen. Ave Maria.
12.
Tag.
O Maria,
Du
Mutter unseres Erlösers, bitte für mich beständig, dass
ich doch der Frucht
der
Erlösung
Deines
Sohnes
Jesu
Christi teilhaftig werde, dass
sein
heiliges, für mich
vergossenes
Blut
mich im Leben jederzeit von
Sünden
abwasche und reinige und nach meinem Tod
ganz
rein
dem
himmlischen
Vater, der mich zur
Seligkeit aus Nichts erschaffen hat, vorstelle. Amen. Ave
Maria.
13. Tag.
O
Maria, Du allerweiseste Jungfrau, diese Weisheit bitte
ich mit demütigem Herzen von Dir zu lernen, dass auch
ich, wie einst Du, Deinen geliebten Sohn Jesum Christum
zum Lehrmeister haben möge, der mich lehrt wohl zu
sterben und in alle Ewigkeit bei ihm zu sein. Amen.
Ave Maria.
14. Tag.
O
Maria, Du ehrwürdigste Jungfrau, Du bist nach Gott die
Würdigste, denn allezeit bist Du rein und ohne Sünde und
geringste Makel gewesen, o erlange mir von Gott den
Geist der wahren Busse meiner Sünden,
damit ich sie völlig und vollkommen bereue und abbüsse,
damit ich den Tod der Gerechten selig sterbe, und in der
ewigen Freude und Seligkeit Dich, o Maria, samt allen
Heiligen und Auserwählten ewiglich verehren möge. Amen.
Ave Maria.
15. Tag.
O Maria, Du lobwürdigste Jungfrau, ich erkenne mich ganz
unwürdig, Dein Lob auszusprechen. Du bist unser Licht im
Zweifel, unser Trost in der Betrübnis, unsere Zuflucht
in den Versuchungen. Deiner
Güte,
o Maria, empfehle ich meinen Leib und meine
Seele, leite,
regiere, lehre und beschütze mich alle
Stunden
und
Augenblicke
in meinem vergänglichen und mühseligen Leben, besonders
aber in der
Stunde
meines Todes, damit ich
Dich würdig und ewiglich im Himmel loben könne. Amen.
Ave Maria.
16.
Tag.
O Maria, Du allergetreueste Jungfrau, wer Dir und Deinem
Sohn treu gedient, den kannst Du niemals verlassen; o
Maria, so bitte ich Dich vom Grunde meines Herzens, sei
mir getreu in meinen letzten Todesnöten, was soll ich
dann fürchten, wenn Du bei mir bist. Damit ich mit
voller Hoffnung dieses von Dir
erlangen
werde,
nehme
ich
mir jetzt recht kräftig vor, Dir im
Leben
bis
zum Tod recht getreu zu sein und zu verbleiben. O
getreueste Jungfrau, stärke mich in meinem Vorhaben und
gewähre mir
diese
meine
Bitte. Amen.
Ave Maria.
17. Tag.
O Maria, Du gütigste Jungfrau, Du bist ein Brunnen und
Ursprung aller Gütige, aus welcher das höchste und ewige
Gut, Jesus Christus, unser Gott entsprungen ist. Deine
Güte stärkt und tröstet alle kraft-, macht- und
hilflosen und verlassenen, betrübten Christen. O Maria,
verlass mich nicht in meiner letzten Betrübnis, wenn das
Licht der Augen und die Kräfte des Leibes und der Seele
nachlassen und entschwinden werden, o dann sei mir neben
Deinem Sohn eine gütige Jungfrau! Amen. Ave Maria.
18. Tag.
O Maria, Du gewaltigste Jungfrau, Du hast wohl eine Gewalt,
der niemand
in der Welt widersprechen kann, da Du die mütterliche
Gewalt über
Gott, Deinen Sohn Jesum Christum, hast. O was kannst
Du nicht mit Deinem allerreinsten, jungfräulichen Gebet
von ihm erhalten, o was kannst Du nicht mit Deiner
mütterlichen Gewalt bei ihm auswirken! Erbitte mir
daher, o gewaltigste Mutter Maria, von Deinem lieben
Sohn Jesu Christo so viel als ich zu meiner Seligkeit
nötig habe. Amen. Ave Maria.
19.
Tag.
O Maria, Du Spiegel der Gerechtigkeit, in Dir werden uns
dargestellt alle Tugenden, alle Vollkommenheiten, alle
Gerechtigkeit. Abraham hatte den Glauben, Jsaak den
Gehorsam, Jakob die Frömmigkeit, Noe die Gerechtigkeit,
Moses die Sanftmut, Job die Geduld, Anna die Andacht, in
Dir war jedoch die Fülle der Gnaden
ausgegossen; was andere Heilige zusammen besassen, das
alles war in Dir allein ausgegossen. O dass ich solche
Tugenden und Gnaden nur einige hätte, wie getrost wollte
ich dann am Tag der Gerechtigkeit vor Deinem Sohn
erscheinen! O bitte für mich, Du Spiegel der
Gerechtigkeit! Amen.
Ave Maria.
20. Tag.
O
Maria, Du Sitz der Weisheit, lehre mich, Unwissenden,
diese Deine Weisheit, damit ich wohl lebe und sterbe.
Wie das Leben, so ist auch der Tod; erwerbe mir daher
bei Gott die Gnade, dass ich nicht bloss anfange mein
Leben zu bessern, sondern dass ich von Tag zu Tag an
Vollkommenheit zunehme und so Dein Sohn Jesus Christus
auch in meiner Seele seinen
Sitz
aufschlagen und darin ewig verbleiben könne. Amen.
Ave
Maria.
21. Tag.
O
Maria, Du Ursache
unserer Freuden, durch die Geburt Deines Sohnes Jesu
Christi ist die ganze Welt erfreut
worden,
und sie erfreut sich noch über die Fülle
der
unerschöpflichen Gnaden, mit
welchen
Du
dadurch bist erfreut
worden.
Ich bitte Dich o Mutter der Gnaden, Du
wollest
mich armen Sünder mit Gnaden erfreuen, und mir in meinem
Tod
treulich beistehen, trösten, stärken und streiten
helfen, damit ich mit
himmlischen Freuden erfüllt, bei Dir und mit Dir einst
in alle Ewigkeit mich erfreuen möge. Amen. Ave Maria.
22. Tag.
O
Maria, Du geistliches Gefäss, Du ehrwürdiges Gefäss, Du
vortreffliches Gefäss der Andacht. Ich mache heute den
kräftigen Vorsatz, Dich und Deinen Sohn niemals, auch
nicht mit geringen Sünden freventlich zu beleidigen. Ich
nehme mir nach Deinem erhabenen Muster vor,
Beständigkeit im Guten, Glaube, Hoffnung und Liebe zu
Deinem Sohn Jesus Christus, und bitte Dich, mich
gleichsam wie in einem geistlichen, ehrwürdigen,
vortrefflichen Gefäss
aufzubehalten,
damit ich mit demselben einst zu meiner ewigen
Glückseligkeit getragen werden kann. Amen.
Ave Maria.
23. Tag.
O
Maria, Du geistliche Rose, erbarme
Dich meiner, als eines sündigen Sohnes (Tochter) Adams,
der ich mit lauter Dornen der Sünden und allerlei
Gebrechlichkeiten behaftet bin. Du bist aber im
Lustgarten Gottes eine Rose ohne Dornen. O treibe mich
immer an, zu laufen nach dem süssen Geruch Deiner
Tugenden, damit ich auf dem rechten Weg fortschreite,
damit ich auf keinen einzigen Abweg oder Irrweg geleitet
werde, meine Füsse nicht mit Dornen der Sünde verletze,
sondern als wohlriechende Rose in den himmlischen
Lustgarten möge einst versetzt werden. Amen.
Ave
Maria.
24.
Tag.
O
Maria, Du Turm Davids, Du elfenbeinerner Turm, Du
goldenes Haus, nicht aus dem Sand der menschlichen
Unbeständigkeit, sondern auf dem unüberwindlichen
Felsen, Christum Jesum gebaut, und in der Grundfeste der
göttlichen Gnade des Heiligen Geistes befestiget, daher
keine feindliche oder höllische Versuchung Dir jemals
einigen Schaden hat zufügen können. Sei auch mir o
Maria, ein solcher unüberwindlicher Turm und ein Haus
der Zuflucht in meinen letzten Nöten, worin ich mich vor
meinen Feinden verbergen, sicher unter Deinem Schutz
verharren kann und so die versprochene Seligkeit
erlangen möge. Amen. Ave Maria.
25. Tag.
O
Maria, Du Arche des Bundes, Du Pforte des Himmels, Du
Morgenstern, Du hast Jesum Christum neun Monate in
Deinem jungfräulichen Leibe
verschlossen
bewahrt,
den
grössten Schatz des Himmels
und der
Erde, und durch
seine
Geburt uns
die
Pforte des Himmels, die seit Adams Sünde uns
verschlossen
war
wieder
eröffnet. O
Maria,
immer näher
und
näher rückt der Abend meines Lebens
heran,
o
sei
dann
mein Schutz
und Beistand,
damit ich
glücklich
durch die Pforte des Himmels
eingelassen werden
möge
zu
Dir, dem Stern des ewigen
freudigen
Morgens. Amen. Ave Maria.
26. Tag.
O
Maria, Du Heil der Kranken, Du Zuflucht der Sünder, Du
Trösterin der Betrübten, Du Helferin der Christen, lasse
mich bis zum Ende
meines Lebens unter der Zahl derer sein, die Du in
ihrer Krankheit heilst, die Du wegen der Reue über ihre
Sünden gnädig aufnimmst, in der Betrübnis tröstest und
in ihrer Not
zu
Hilfe
kommst, dann darf auch ich als ein durch das kostbare
Blut Deines Sohnes Erlöster, sicher hoffen, einst zu Dir
in die ewige Freude und Glückseligkeit erhöht zu werden.
Amen. Ave Maria.
27.
Tag.
O Maria, Du Königin der Engel, Deine Tugenden haben Dich
nicht allein über das menschliche Geschlecht, sondern
sogar über alle Chöre der englischen Geister erhoben,
und nächst Gott, Deinem Sohn gesetzt. Durch diese Deine
so gewaltige Hoheit bitte ich Dich demütig, Du wollest
in
meinem Herzen einen englischen Eifer erwecken, damit ich
Dich in meinem Leben beständig lobe, und in diesem Lob
bis ans Ende hier und dort verharre. Amen. Ave Maria.
28. Tag.
O
Maria, Du Königin der Propheten und Patriarchen, Du
übertriffst an Heiligkeit alle Vorfahren des Alten
Testaments; ich bitte Dich, hilf mir auch meine Seele
zieren mit himmlischen Tugenden, damit ich mit Deinen
heiligen Patriarchen und Propheten,
welche
von Dir vieles vorhergesagt haben, Deinem liebsten Sohn
und meinem Herrn und Heiland gefalle. Amen. Ave Maria.
29. Tag.
O
Maria, Du Königin der Apostel und Märtyrer! Wie haben
die Apostel,
ihrem göttlichen Beruf folgend, an keinem Ort eine Ruhe
auf dieser Welt gefunden, wie grosse Verfolgungen haben
sie gelitten, und mit ihnen viele andere Märtyrer, damit
sie alle ihre Seligkeit erlangten; wie sollte ich mich
beklagen, wenn ich auf Anordnung und Willen Gottes etwas
zu leiden habe; denn alle müssen durch Kreuz und Leiden
den Himmel sich erwerben, erbitte mir daher, o
allerseligste Jungfrau, Königin der Apostel und
Märtyrer, die Gnade der Geduld und Ausdauer, wenn ich
von Leiden und Trübsalen dieses irdischen Lebens
heimgesucht werde. Amen. Ave Maria.
30. Tag.
O
Maria, Du Königin der Beichtiger und der Jungfrauen!
verleihe mir die Gnade, Deinen und Deines Sohnes
Namen in allem meinem Tun, im Leben und im Sterben stets
in Mund und Herzen zu führen; und wenn ich im letzten
Streit von den Feinden meiner Seele sollte umrungen
werden, so stehe mir bei, und treibe ab von
mir
alle meine
Widersacher, damit
ich wider sie mit allen heiligen Beichtigern und
Jungfrauen triumphieren möge. Amen. Ave Maria.
31. Tag.
O
Maria, Du Königin aller Heiligen! All‘ mein Seufzen und
Wünschen und Verlangen ist nach Gott, ist zu Dir, o
Maria! Du kannst mit Deinem mütterlichen Beistand und
Hilfe alles von Deinem Sohn Jesus erlangen, da ja Dir
niemals etwas für unser Seelenheil Nützliches ist
abgeschlagen worden. So sei denn
allezeit mit allen Heiligen Gottes bereit, mir zu helfen
und beizustehen, besonders aber in der Stunde meines
Absterbens, damit ich die ewigen Freuden mit Dir bei
Deinem Sohn einst geniessen möge. Amen. Ave Maria.
Am
Tag der Unbefleckten Empfängnis Mariä.
O
allerreinste und unbefleckte Jungfrau, wie schön und
vollkommen bist Du. Nicht der geringste Makel ist an
Dir. Wir betrüben uns, dass wir wider unseren Willen in
der Sünde empfangen werden, und wir machen uns nichts
daraus, in der Sünde freiwillig zu leben und zu sterben.
Ach reinste und würdigste Mutter Gottes, weil meine
Empfängnis nicht unbefleckt gewesen, so verhilf mir doch
dazu, dass mein Leben rein sei, wie Dein
Leben. Nachdem ich in der Erbsünde geboren bin, so
erstehe mir die Gnade, die wirklichen Sünden zu
vermeiden! Erwirb mir durch Deine Fürbitte, dass ich die
verlorene Unschuld durch die Busse wieder erlange, damit
Dein Sohn bei meinem Tod zu meiner Seele sprechen könne:
Du bist vollkommen schön, meine Geliebte, und kein Makel
ist an Dir. Gelobt und gebenedeit sei die heilige
unbefleckte Empfängnis der seligsten Jungfrau Maria.
Durch Deine heilige Jungfrauschaft und unbefleckte
Empfängnis, o allerkeuscheste Jungfrau Maria, reinige
mein Herz, meinen Leib und meine Seele. Amen.
Am
Fest Mariä Reinigung.
O
himmlischer Vater, siehe doch vom Thron Deiner
Barmherzigkeit auf Deinen eingeborenen Sohn herab, an
welchem Du Dein Wohlgefallen hast. Siehe, dieser wird
heute zum Altar hingetragen, um Dir daselbst für die
Sünden seiner Brüder aufgeopfert zu werden. Ach lass Dir
doch dieses unschuldige Opfer gefallen und Dich zur
Gnade gegen uns Sünder bewegen. Vergib uns unsere
Sünden, unsere Hoffart und unseren Ungehorsam um seines
Gehorsames und seiner Demut willen. Mache, dass wir
durch sein Blut gereinigt Dir einst, nachdem wir im
Frieden entschlafen, im Tempel Deiner Glorie dargestellt
werden und Dich als das ewige Licht ohne Ende anschauen,
lieben und loben mögen. Amen.
Auf
das Fest Mariä Verkündigung.
Gegrüsst seist Du, heilige Maria, Du bist voll der Gnade
Gottes. Ich freue mich deswegen und wünsche Dir Glück,
dass Du aus allen Weibern
zur
Mutter des Allerhöchsten und zur Königin des Himmels und
der Erde bist erwählt worden. Mit Dir ist der Vater, der
denjenigen von Ewigkeit erzeugt hat, den Du empfängst;
mit Dir ist der Heilige Geist, von dem Du denjenigen
empfängst, der Himmel und Erde erschaffen hat. Darum sei
gepriesen unter und über allen Frauen und Jungfrauen,
denn Keiner ist solche Ehre widerfahren, wie Dir. Du
bist die Freude des Himmels und die Zierde der Kirche
Gottes und die Ehre des katholischen Volkes. Bitte Gott
für uns jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
Am
Fest Mariä der Sieben Schmerzen.
O
Erlöser der Welt, Jesus Christus, bei Deinem Leiden nach
der Weissagung Simeons wurde die Seele der glorreichen
Jungfrau Maria vom Schwert des Schmerzes durchdrungen,
verleihe, dass wir, die wir uns an ihr innigstes Leiden
mit Ehrfurcht erinnern, durch die glorreichen Verdienste
und Gebete aller Heiligen, die beim Kreuz standen, die
selige Wirkung Deines Leidens erlangen mögen, der Du
lebst und regierst mit Gott dem Vater und dem Heiligen
Geist von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Am
Fest Mariä Heimsuchung.
Herr Jesu Christe, Du Sohn des lebendigen Gottes, der Du
vom Himmel in den Schoss der demütigen
Jungfrau
Maria herabgestiegen bist und durch sie den Johannes zu
besuchen
und zu heiligen Dich gewürdigt hast, gib uns, dass wir
durch Ausübung guter Werke und besonders durch die Demut
der Früchte Deiner Menschwerdung teilhaftig werden
mögen.
O
allerdemütigste Jungfrau, die Du in Deiner Demut Deine
Base Elisabeth
besucht, ihr drei
Monate
lang gedient und den heiligen Johannes noch im
Mutterleib erfreut hast, erbitte uns die Gnade, dass wir
nach Deinem Beispiel demütig werden, und die Ruhe für
unsere Seele finden mögen. Amen.
Am
Skapulier Fest
O
Gott, der Du den Karmeliter-Orden mit dem Namen der
allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria besonders
geziert hast, verleihe uns, die wir heute ihr Andenken
feiern, dass wir durch ihren Schutz verwahrt, zu den
ewigen Freuden zu gelangen verdienen, der Du lebst und
regierst mit Gott dem Vater und dem Heiligen Geist in
alle Ewigkeit. Amen.
Am
Fest Mariä Himmelfahrt
Ach, dass ich doch bisher besser für dieses einzige
Notwendige gesorgt hätte! Unglückliche Stunden, unselige
Augenblicke, die ich bisher für die Welt, für die
Eitelkeit , für die Ergötzlichkeiten
verschwendet
habe! Ach, wo seid ihr nun! Was habe ich jetzt von allen
meinen Ergötzlichkeiten und unnützen Bemühungen, und was
werde ich wohl in der Ewigkeit davon haben, als Gram und
Verzweiflung? Ach, könnte ich doch mein unnütz
zugebrachtes Leben zurückrufen! Allein, da dies
unmöglich ist, so bitte ich Dich, o grundgütigster Gott,
Du wollest mir Gnade verleihen mein noch übriges Leben
einzig in Deinem Dienst zuzubringen und allein an meinem
Seelengeschäft zu arbeiten.
O
Du glorwürdige Königin Himmels und der Erde, seligste
Jungfrau Maria! Deine tiefe Demut und Deine
übermenschliche Reinheit haben den König der
Herrlichkeit in Deinen jungfräulichen Schoss
herabgezogen; heute hat er Dich bis zur höchsten
Ehrenstufe im Himmel erhoben und Dich zur Ausspenderin
seiner göttlichen Gnaden gemacht. Siehe, o erhabene
Frau, wir arme Adamskinder begleiten Dich heute bei
Deiner Himmelfahrt mit den freudigen Glückwünschen bis
zum Thron Deiner Verherrlichung und bitten Dich demütig,
Du wollest aus mütterlicher Güte der Welt die Gnade
offenbar machen, die Du bei Gott gefunden hast. Ach,
erlange uns bei Gott durch Deine vielvermögende Fürbitte
die Vergebung aller Sünden, womit wir Deinen Sohn so oft
erzürnt haben. Durch Dich erhofft der Kranke Linderung,
der Kleinmütige Stärke, der Bedrängte Hilfe, der
Traurige Trost, der Gefahrleidende Beistand und
Errettung. Steh also allen bei, o Königin der
Barmherzigkeit, und verschmähe nicht unser Gebet, das
wir an diesem Deinem hochfeierlichen und freudenreichen
Ehrentag zu Dir senden, sondern mache, dass Jesus, Dein
geliebter Sohn, allen denen, die Deinen süssen Namen
Maria mit Andacht anrufen, die
Gaben seiner Gnade verleihe, der da ist Gott, in
Ewigkeit.
Amen.
Am
Fest Mariä Geburt
Aus zärtlichster Liebe und reinster Begierde seufze ich
zu Dir, o Maria, meine Mutter! Möchten meine Kräfte sich
so weit erstrecken, dass ich Dich würdig lieben könnte!
Lehre mich, o unbefleckte Jungfrau, was für ehrerbietige
Gedanken ich von Dir hegen und wie ich Dich gebührend
ehren soll. Ach möchte meine Seele in der Weise gegen
Dich entbrennen, dass mein Leid durch die Liebe zu Dir
ganz verzehrt würde! Mein Gemüt soll Dich nach Würde
ehren, mein Herz soll Dich Deinen vorzüglichen
Eigenschaften gemäss lieben, meine Seele soll Dir
dienen, wie ich es schuldig bin, mein Fleisch soll sich
Deiner unbefleckten Jungfrauschaft erfreuen und die
Beschäftigung meines Lebens soll allein die Ehre Gottes
und Dein Dienst sein. Amen.
Am
Fest des heiligen Rosenkranzes.
O
Gott, dessen eingeborener
Sohn
uns durch sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung
die Güter des ewigen Heiles erworben hat, verleihe uns,
dass wir diese Geheimnisse des heiligen Rosenkranzes der
seligsten Jungfrau Maria andächtig betrachten, dem, was
sie enthalten, nachfolgen und das, was sie versprechen,
erlangen mögen, durch denselben Herrn Jesum Christum.
Amen.
Am
Fest Mariä Opferung.
O
Maria, Du vor den Augen der allerheiligsten
Dreifaltigkeit angenehmstes Opfer, bereite mein Herz,
damit es auch ein würdiges und wohlgefälliges Opfer vor
Gott
werden möge. Verhüte, dass künftig aus meinem Herzen
kein Gedanke, aus meinem Mund kein Wort, und aus mir
selbst kein Werk hervorgehe, welches nicht zur Ehre
Gottes und zum Heil des Nächsten wäre. Hilf mir mein
Herz allezeit auf Gott richten, dass ich nichts mit
Nachlässigkeit verrichte, was die Ehre Gottes und mein
Seelenheil betrifft. Nimm hinweg von mir meinen eigenen
und verkehrten Willen und verschaffe mir einen dem
Deinigen gleichen Willen, damit ich alle meine Pflichten
erfüllen und den Befehlen Gottes in allem folgen möge.
Amen.
Neunter Abschnitt.
Gebete zur Verehrung
der Engel und der Heiligen.
Geistlicher Wegweiser.
Gebet
zum heiligen Schutzengel.
Allmächtiger, ewiger Gott! der Du aus unendlicher Güte
allen Menschen schon vom Mutterleib an einen Schutzengel
zugeordnet hast, verleihe, dass ich meinen Schutzengel
ehre, liebe und ihm gehorche, damit ich durch Gnade und
seinen Schutz bewahrt, einst im himmlischen Vaterland
Dein göttliches Angesicht mit ihm und allen heiligen
Engeln ewig anschauen möge.
Amen.
Heilige Schutzengel, verteidigt
uns
im
Streit, damit wir nicht zu Grunde gehen im schrecklichen
Gericht!
Gebet
zum heiligen Namenspatron.
Glorreicher Heiliger N., dessen Namen ich in der
heiligen Taufe erhielt, ich bitte, gedenke in deiner
Glorie und Herrlichkeit, die du bei Jesus geniest,
deines armen Verwaisten, der noch fern von der ewigen
Heimat in diesem Land fortwährenden Kampfes und Streites
unstet dahin pilgert. O wolle nicht müde werden, für
mich die ewige Barmherzigkeit zu bitten, dass auch ich
das glorreiche Ziel, welchem ich erschaffen wurde und
das du mit treuer Mitwirkung mit Gottes Gnade, durch
heilige Liebe und harten Kämpfen glückselig errungen
hast, erlangen möge. Amen.
Gebet
zum heiligen Joseph um eine glückselige Sterbestunde.
O
allerkeuschester Joseph, der du
durch deine hohen Tugenden als der Gerechteste und
Würdigste verdient hast, zum Bräutigam Mariä und
zum
Nährvater Jesus Christi aus allen Menschen von Gott
auserwählt zu werden, und dem Christus als der wahre
Gott selbst, um uns ein Beispiel der Demut und des
Gehorsams zu geben, untertänig gewesen ist, — ich bitte
Dich, erbitte allen Eltern die Gnade, ihre Kinder in der
christlichen Tugend und Frömmigkeit
zu
erziehen. Erstehe allen bedrängten und betrübten
Eheleuten Trost in Armut und Widerwärtigkeiten, allen
Unverheirateten und die ihre Keuschheit Gott gelobt
haben, stete Beharrlichkeit in ihrem Vorsatz, und
erbitte endlich allen Sterbenden die Gnade, dass sie
hier glücklich vollenden und
zu
deinem Pflegekinde Christo Jesu gelangen mögen. Amen.
Gebet
zum heiligen Johannes dem Täufer.
Seligster Vorläufer und Verkündiger Jesu Christi,
heiliger Johannes, der du den Menschen durch deine Lehre
und Beispiel den Weg zu Christo gezeigt und sie mit
seiner Liebe entzündet hast: Erbitte mir von dem,
welchen du als das Lamm, das die Sünden der Welt
hinwegnimmt, gezeigt hast, die Gnade, dass ich doch
einmal über meine Sünden würdige Früchte der Busse
wirken, mein sündhaftes Fleisch nach deinem Beispiel
abtöten, den künftigen Zorn Gottes, den du in deinen
Busspredigten allen Unbussfertigen angekündet, fürchten,
künftig in Reinheit und Heiligkeit Gott dienen und
endlich dem Lamm Gottes, welches auf dem Altar des
Kreuzes für mich
geschlachtet
worden, im Land der Seligkeit ewig nachfolgen möge.
Amen.
Am
Fest der heiligen Apostel Petrus und Paulus.
O
Gott, der Du den heiligen Petrus aus einem einfältigen
Fischer zum Fürsten der Apostel und zum Haupt der Kirche
gemacht hast, wir bitten Dich, dass Du uns durch seine
Verdienste in Deiner christlichen Herde zu solchen
Schafen machen mögest, welche die Erhabenheit eines so
vortrefflichen Hirten erfordert. Lass uns seine Stimme
hören, seiner Lehre folgen und in seine Fussstapfen
treten, damit wir einst auch zu jener himmlischen Weide
gelangen mögen, wo der oberste Hirt Jesus Christus,
dessen Stelle der heilige Petrus auf Erden vertreten
hat, seine Auserwählten mit der seligsten Anschauung
Gottes speisen und mit unaufhörlichen Freuden in
Ewigkeit trinken wird.
Du
auserwähltes Gefäss, heiliger Paulus, der du den Namen
Jesus zu den Heiden und Königen getragen, für ihn so
vieles gelitten, und dich durch nichts von Seiner Liebe
hast abwendig machen lassen; du hast als ein guter
Streiter Jesu Christi einen guten Kampf gekämpft, du
hast als ein katholischer Lehrer den wahren Glauben an
allen Orten gepredigt; deswegen hat dir auch der
gerechte erbarmende Gott die Krone der Gerechtigkeit
erteilt. Bitte doch Gott für mich, dass ich, der ich ein
Gefäss der Sünde bin, ein mit christlichen Tugenden
erfülltes Gefäss der Ehren werde. Und weil unser ganzes
Leben ein immerwährender Streit ist, so verschaffe, dass
ich nach deiner Lehre mit dem Schild des Glaubens, mit
dem Helm der Hoffnung, mit dem Panzer der Liebe und mit
dem Schwert des Wortes Gottes wohl bewaffnet alle Feinde
meines Heiles ritterlich überwinde, durch keine Trübsal
von der Liebe Jesu mich absondern lasse, und endlich die
Krone des Lebens, mit der du schon geziert bist,
erlangen möge. Durch Jesum Christum, unseren Herrn.
Amen.
Gebet
zur heiligen Maria Magdalena.
O
Jesus,
ich
falle mit Magdalena zu Deinen Füssen nieder und klage
mich an, dass ich leider Deine
Wohltaten, mit welchen Du mich mit Leib und
Seele so
väterlich
gesegnet
hast,
schändlich
wider
Dich missbraucht habe, und die vergangene Zeit
meines
Lebens so übel zugebracht habe, dass ich nicht würdig
bin, den Himmel anzusehen,
weil ich
Dich,
meinen liebsten
Gott, so sehr beleidigt und zum Zorn gereizt habe. Aber
ach! Wo soll ich mich hinwenden? wo soll ich Trost und
Hilfe suchen, als bei Dir, o Jesus! Du bist nur darum
auf die Welt gekommen, um die Sünder zu berufen und
selig zu machen. Gib mir demnach einen eifrigen Willen,
mich von allem Bösen abzuwenden, und zu Dir,
meinem höchsten Gut,
zurückzukehren,
meine Sünden aus wahrer Liebe zu bereuen, mich vor
denselben künftig zu hüten, alle bösen Gelegenheiten zu
vermeiden und die verlorene Zeit durch Ausübung guter
Werke wieder einzubringen. Das verleihe mir, o Herr
Jesu, durch Dein bitteres Leiden und Sterben und durch
die Fürbitte der heiligen Büsserin Maria Magdalena.
Amen.
Gebet
zum heiligen Jakobus.
O du heldenmütiger Apostel, du warst der Erste unter den
Aposteln, der den Kelch des Leidens nach dem Beispiel
Jesu Christi getrunken und sein Blut für ihn vergossen
hat. Ich bitte dich, erlange mir bei Jesus Gnade, dass
ich mich vor dem Kelch des Leidens und der
Widerwärtigkeiten nicht
entsetze,
sondern alles, was mir die Hand meines Gottes
einschenkt,
es mag süss oder
bitter
sein,
geduldig austrinke, damit ich dereinst würdig sein möge,
mit dir die himmlischen Freuden zu geniessen. Amen.
Am
Fest der heiligen Mutter Anna.
Sei gegrüsst, o seligste Mutter Anna! Selig bist du, die du
zu unserem Trost jenes Kind zur Welt geboren, welches
schon von Anbeginn seiner Empfängnis
heilig gewesen. Nimm unseren Glück-wunsch an, o
geheiligte und unter den Weibern gesegnete Frau! Alle
Zungen sollen dein Lob verkünden, weil du die würdige
Grossmutter Jesu Christi bist. Wir treten darum mit
grösster Ehrerbietung und mit vollem Vertrauen zu dir
und bitten dich, wollest uns bei deinem göttlichen Enkel
alle die Gnaden auswirken, deren wir höchst bedürftig
sind, damit wir deiner inbrünstigen Andacht, deiner
Gottesfurcht und Freigebigkeit gegen die Notleidenden
nachfolgen, und dadurch verdienen mögen, die Frucht des
gebenedeiten Leibes deiner jungfräulichen Tochter Maria,
Jesum Christum, einst im Himmel anzuschauen
und in seiner Anschauung uns ewig zu erfreuen. Amen.
Gebet
zum heiligen Laurentius.
O Jesus,
Du
gebenedeite Frucht des jungfräulichen Leibes Mariä, wir
danken Dir, dass Du uns armen Menschen zum Heil eines so
bitteren Todes hast sterben wollen, daraus
unser
ewiges Heil
entsprossen
ist.
O,
dass wir diese Gnade nach Gebühr erkennten, Dir dafür
dienten und mit unserem Wandel nachfolgten, wie so viele
tausend heilige
Märtyrer
und insbesondere der heilige
Laurentius
getan, der mit seiner
schrecklichen
Pein auf dem glühenden Rost Deinen göttlichen Namen
verherrlicht und vor der ganzen Welt Dich geehrt hat.
Verleihe uns, dass wir auch ein Verlangen gewinnen, alle
Widerwärtigkeiten bis ans Ende geduldig auszustehen, Dir
also hier zu dienen, damit wir im andern Leben nach
Deinem Versprechen von Deinem himmlischen Vater geehrt
und in alle Ewigkeit erfreut werden. Amen.
Gebet
zum heiligen Bartholomäus.
Heiliger Apostel Bartholomäus, bitte für mich armen
eitlen Menschen, dass ich aus Liebe zu meinem Heiland
Jesus Christus alles Irdische und Zeitliche willig und
mit Freuden verlasse, um dereinst als ein gerechter
Mensch vor Gott erscheinen zu können. Amen.
Am
Fest des heiligen Matthäus.
Heiliger Apostel, Du hast nach deiner Bekehrung Christo
ein herrliches Gastmahl bereitet; noch ein Herrlicheres
hast du uns in deinem heiligen Evangelium hinterlassen;
dieses dein heiliges Evangelium sei eine
Speise
für meine
Seele.
Erbitte mir nun von Gott die Gnade, dass ich dasselbe
aufmerksam lese, in demselben das Leben und die
Tugenden, das Leiden und den Tod Christi andächtig
betrachten, und deinem aus Hingebung des Heiligen
Geistes niedergeschriebenen Wort „in allem treulich
nachfolgen möge, mit dem Ausruf: O wie süss sind Deine
Worte in meinem Mund! Ich finde sie weit lieblicher als
Honig.“
Zum
Fest des heiligen Erzengels Michael.
Grosser Himmelsfürst, heiliger Michael, ich elendes
Geschöpf empfehle dir und deinem Schutz meinen Leib und
meine Seele von heute an und täglich erwähle ich dich zu
meinem Patron, Beschützer und Fürsprecher. Ich bitte
dich also durch die Herrlichkeit, die du nun im Himmel
geniesst und durch die Macht, die dir Gott verliehen, du
wollest mir jetzt und allezeit, besonders aber in meinem
letzten Lebensende gnädig beistehen, meine Zaghaftigkeit
unterstützen und mir bei Gott die Nachlassung meiner
Sünden und gänzliche Ergebung in den Willen Gottes
erlangen, damit meine Seele getröstet und wohlgemut aus
dem Leib scheiden möge. Nimm sie alsdann deinem Amt
gemäss auf und führe sie unter dem Geleit der heiligen
Engel vor das Angesicht Gottes, wo sie ewig ruhig,
vergnügt und selig sein wird. Amen.
Am
Fest des heiligen Simon und Judas.
Liebreichster Jesus, wir bitten Dich, Du wollest das
himmlische Feuer der Liebe auch in unseren Herzen
anzünden, auf dass wir nach Deinem
Gebot
unseren Nächsten lieben, wie uns selbst, und von dieser
Liebe durch Neid und Hass uns nicht abwendig machen
lassen, in Erinnerung, dass wir Deine armen Knechte,
nicht besser
sind,
als
Du unser Herr und
Gott.
Deshalb haben
wir
uns auch nicht zu
beschweren,
wenn wir, wie Du, von der
Welt
gehasst und verfolgt werden.
Stärke uns nun
mit
Deiner
Gnade,
damit wir
alles
geduldig leiden,
was Du
nach
Deinem göttlichen
Willen uns
väterlich zuschickst, auf dass
wir
nach
Deinem göttlichen
Beispiel
in
der Liebe
Gottes
und
des
Nächsten beständig leben und
sterben. Amen.
Am
Fest aller Heiligen Gottes.
Wie lieblich, o Gott, sind Deine Wohnungen! Meine Seele
verlangt
und schmachtet vor Begierde nach Deinen Vorhöfen! Mein
Herz und Fleisch springen auf vor Verlangen nach Dir! O
lebendiger Gott! Du bist die Krone und der Lohn aller
Heiligen. Ihre zeitlich erlittenen Beschwerden vergiltst
Du mit ewig währender Freude, und erfüllst sie mit allem
Guten. Selig sind alle diejenigen, die auf dieser Welt
Dir getreu gedient haben; denn nun sehen sie das
Angesicht Gottes und des Lammes, und Dein Name ist an
ihrer Stirne, und sie regieren mit Dir in alle Ewigkeit.
Darum bitten wir Dich, o Gott, verleihe uns die Gnade,
dass wir nach ihrem Beispiel in Heiligkeit und
Gerechtigkeit Dir dienen, in Armut, Demut,
Bussfertigkeit, Reinheit, Barmherzigkeit und Geduld den
Heiligen nachfolgen, und so mit ihnen
der himmlischen Freude und Seligkeit teilhaftig werden
mögen.
Amen.
Am
Fest des heiligen Andreas.
Gelobt seist Du in Ewigkeit, o gütigster Jesus, der Du
mit den liebreichen Augen Deiner Barmherzigkeit arme
Fischer
so
gnädig
angesehen,
und sie zu der hohen apostolischen Würde auserwählt
hast. Nicht die Weisen, nicht die Mächtigen, nicht die
Reichen, sondern
was
vor der Welt töricht war, hast Du erwählt, um die
Weisheit und Macht der Welt
zuschanden
zu machen. Wir bitten Dich, siehe auch uns, Deine
schwachen Sünder, mit väterlichem Auge an. Berufe und
bewege, ja ziehe uns nach Dir, dass uns von Deiner
Nachfolge nichts auf der Welt abhalten kann. Nach dem
lobwürdigen
Beispiel des
heiligen Andreas wollen wir das von Deiner Hand uns zugeschickte
Kreuz
willig annehmen und bedenken, dass alle, die gottselig
leben wollen, Verfolgung leiden müssen. Wir wollen uns
also allezeit in Deinem Kreuz rühmen, denn in ihm
besteht all unser Heil, unser Segen und Trost. Amen.
Am
Gedächtnistag aller Seelen.
O
Herr Jesu Christe, Du König
der Glorie, errette alle Seelen der Gläubigen aus den
Qualen des Fegfeuers,
und
lasse sie durch
den
obersten der Engel, den heiligen Michael, führen zum
ewigen
Licht, welches Du vor Zeiten dem Abraham und seinen
Nachkommen versprochen hast. Wir opfern Dir
deswegen
unsere Gebete und Lobopfer, nimm sie auch für jene
Seelen, deren Gedächtnis wir
heute begehen und lasse sie, o Herr, vom Schatten des
Todes zum Licht des ewigen Lebens übergehen.
V.
Von der Pforte der Hölle
R.
Erlöse, o Herr, ihre Seelen!
V.
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe
R.
Und das ewige Licht leuchte ihnen!
V.
Herr, lasse sie ruhen im Frieden!
R.
Amen.
V.
Aller abgestorbenen Christgläubigen Seelen ruhen durch
die Barmherzigkeit Gottes im Frieden!
Amen.
Am
Fest des heiligen Bischofs Martin.
O
Heiliger Martin, der Du für die Ehre Gottes so geeifert,
dass Du dich weder von der Arbeit, noch vom Tod hast
überwinden lassen, ich stehe zu dir, dass du durch deine
viel vermögende Fürbitte mir ein mitleidiges
Herz
gegen
die Notleidenden, den apostolischen Männern einen
wahren
Eifer und allen Menschen die Gnade auf dem Sterbebett
erwirken wollest, durch welche wir nach diesem
Leben
insgesamt in jene
Freude des Herrn
eingehen mögen,
welche du als
getreuer
Knecht schon wirklich
geniesst,
Durch Jesum Christum, unsern Herrn. Amen.
Am
Fest der heiligen Katharina.
Christus Jesus, Du Lehrmeister des ewigen Lebens! Wir
danken Dir, dass Du uns gelehrt, wie wir vorsichtig,
wachsam und bereit leben und auf Deine Zukunft warten
sollen. Weil wir aber dies aus unseren Kräften nicht
vermögen, so stärke uns mit Deiner Gnade, damit das
Feuer
Deiner Liebe in unsern
Herzen
Tag und Nacht brenne, und wir also mit Dir zur Freude
der ewigen Hochzeit
eingehen mögen. Ach gib doch, dass wir am jüngsten
Gericht nicht das erschreckliche Urteil: „ich kenne euch
nicht“, sondern die freudenreiche Stimme hören: „kommet
zu mir her, ihr Gebenedeite meines Vaters, und besitzet
das Reich, welches euch von Anbeginn her bereitet ist.“
Am
Fest des heiligen Nikolaus.
Herr Jesus Christus, Du bist es, der seinen Knechten
Talente ausgeteilt, und ihnen damit etwas zu gewinnen
befohlen hat. Dir sage ich demütigsten Dank für alles,
was Du aus lauter Gnade mir anvertraut hast. Habe ich
bisher als ein ungetreuer Knecht Deine Gnaden
missbraucht, so reut es mich von Herzen. Ich will
künftig alles wieder einbringen. O Herr, wenn Du nicht
mit den Augen Deiner Barmherzigkeit mich ansiehst, so
fürchte ich, es werde mir ergehen, wie dem Knecht, der
mit zusammengebundenen Händen und Füssen in die
äusserste Finsternis geworfen wurde. Ach, schone meiner
und gib, dass ich nach dem Beispiel des heiligen
Nikolaus meine Talente wohl anwende, damit Du mir bei
der Rechnung einst sagen könnest: Wohlan, Du guter und
getreuer Knecht, weil Du im Wenigen bist treu gewesen,
so will ich dich über Vieles setzen, gehe ein in die
Freude deines Herrn.
Am
Fest des heiligen Apostels Thomas.
O
gütigster Jesu, der Du dem zweifelnden und ungläubigen
Thomas
aus lauter Gnade erlaubtest, Deine heiligen Wundmale zu
berühren und dadurch ihn von seinem Unglauben geheilt
hast, heile doch auch die Wunden meiner Seele, und
erteile mir einen lebendigen, festen und starken
Glauben, der mich beständig antreibt, dasjenige zu tun,
was Dir gefällig ist, und dasjenige zu meiden, was Dir
missfällig ist. Um dieses bitte ich Dich durch die
Barmherzigkeit, die Du dem heiligen Thomas mit
Darreichung Deiner Wundmale erzeigt hast. Auch lass aus
denselben den kostbaren
Lebensbalsam
Deines Blutes auf meine kranke Seele fliessen, und lass
mich darin eine ewige Sicherheit und Ruhe geniessen.
Amen.
Am
Fest des Erzmärtyrers Stephanus.
Heiliger Stephanus, der du voll Stärke, Gnade und Liebe
warst, dessen
Unschuld so gross gewesen, dass dein Angesicht wie das
Angesicht eines Engels glänzte; ich bitte dich, der Du
bei deinem Tod den Himmel offen und Jesum zur Rechten
seines Vaters
gesehen,
du
wollest mir von Gott erbitten die Reinheit des Gewissens
und eine sanftmütige Liebe vermöge, welcher ich nach
deinem Beispiel
allen denjenigen, die mich beleidigen, gerne verzeihen,
für sie beten, ihnen nicht nur alles Gute wünschen,
sondern auch in der Tat
erweisen,
und hiedurch die Gnade eines glücklichen Todes erlangen
möge, durch Jesum Christum, unseren Herrn. Amen.
Am
Fest der Unschuldigen Kinder.
Ich grüsse euch, ihr unschuldigen Kinder, ihr unschuldigen
Märtyrer, die ihr Gott nicht mit Reden, sondern
mit Sterben gepriesen habt! O wie glückselig wart ihr,
dass ihr in das ewige Leben übergegangen seid, da ihr
kaum das Zeitliche angetreten hattet! Wie glückselig
seid ihr nun, da ihr dem wahren Lamm Gottes, Christo
Jesu, beständig folgen werdet. Ach bittet für uns, dass
wir den Glauben, den wir mit Herz und Mund bekennen,
auch durch ein christliches Leben bekräftigen, und mit
euch durch die Verfolgungen endlich zu Christo Jesu, den
ihr nun ewig geniesst, gelangen mögen. Amen.
Auf
das Fest des heiligen Mathias.
Glorwürdiger Apostel und Blutzeuge
Jesu Christi, heiliger Mathias, ich bitte dich demütig
durch dein eifriges Predigtamt, dem Du so getreulich
nachgekommen bist, du wollest uns Gnade von dem
erwerben, der dich von Ewigkeit her erwählt, damit wir
durch Haltung der göttlichen Gebote und durch Ausübung
guter Werke den Auserwählten zugesellt werden mögen,
durch Christum, unsern Herrn. Amen.
Am
Fest des heiligen Apostels und Evangelisten Johannes.
Geliebter Jünger Christi, heiliger Johannes, der Du beim
Letzten Abendmahl an der Brust Christi geruht und dem
Jesus am Kreuz seine Mutter zur Mutter gegeben hat: ich
bitte dich um dieser hohen Gnade willen, erhalte mir und
allen Menschen die Reinheit des Herzens, eine herzliche
Andacht zum sterbenden Jesus und seiner Mutter, eine
inbrünstige Liebe Gottes und des Nächsten
und endlich eine selige Stunde des Todes. Amen.
Gebet
zur heiligen Barbara um Bewahrung vor einem jähen und
unvorhergesehenen Tod.
Gütigster Gott und Herr! verleihe mir durch die Fürbitte
der glorreichen Märtyrin und Jungfrau Barbara, dass ich
von dieser Welt, ohne mit dem hochzeitlichen Kleid der
Ehren angetan zu sein, das ist: ohne vorhergehende Reue
und Busse über meine begangenen Sünden und empfangene
letzte Wegzehrung, nicht scheiden möge, damit, wenn ich
an der Pforte der Ewigkeit einst ankomme, Du meine Seele
zum himmlischen Hochzeitmahl wollest einlassen. Amen.
V.
Bitt für uns, o heilige Barbara!
R.
Auf
dass
wir
würdig
werden der
Verheissungen Christi.
Vater
unser. Ehre sei Gott.
Gebet zum heiligen Sebastian.
Grosser Diener Gottes, heiliger Sebastian, überaus bekannt,
wie allvermögend deine Fürbitte bei Gott ist: Siehe ich
rufe zu dir aus dem Jammertal dieser Welt; heldenmütiger
Bekenner des Gesetzes Christi, befreie uns jetzt und zu
aller Zeit durch dein kräftiges Wort bei Gott von allen
gefährlichen und ansteckenden Krankheiten, von der Pest,
von Hunger und Krieg und einem jähen
und
unvorhergesehenen Tod. Um
dies bitte ich dich durch jenes Blut, das Du aus Liebe zu
Jesus, unserem Erlöser und Seligmacher vergossen hast,
der mit dem Vater und mit dem Heiligen Geist als
gleicher Gott lebt in Ewigkeit. Amen.
V.
Bitt für uns, o heiliger Sebastian!
R.
Auf dass wir würdig werden der Verheissungen Christi.
Vater unser. Ehre sei Gott.
Gebet
zum heiligen Franz-Xaver.
O
wundertätiger Nothelfer, heiliger Franziskus Xaverius:
deine gute Willfährigkeit mit der du so vielen deine
Hilfe geleistet hast, wenn sie in Not und Elend zu dir
gerufen, vermehrt auch mein Vertrauen in diesem meinem
Anliegen dich anzuflehen. O verlass mich nicht, da du
noch niemanden verlassen hast; erhöre doch die Seufzer
meines betrübten Herzens; überbringe selbe Gott dem
himmlischen Vater, dass ich, in Ansehung der Verdienste
Jesu Christi und Mariä und der zehnjährigen Mühe und
Arbeit, die du in Bekehrung der Heiden gehabt hast, von
diesem Anliegen, wenn es zu meinem Nutzen und Heile ist,
befreit werde. Amen.
V.
Bitt für uns o heiliger Franziskus Xaverius!
R.
Auf dass wir würdig werden der Verheissungen Christi.
Vater unser. Ehre sei Gott.
Zehnter Abschnitt.
Gebete für die
Lebenden.
Geistliches Immergrün.
Gebet
für die heilige Kirche Gottes.
Gepriesen sei Deine Barmherzigkeit o Jesus, Du Sohn des
lebendigen Gottes! Du bist unser Gott, Du der Urheber
unseres Lebens und unsere Hoffnung! Als Deine Milde
gerührt wurde, und es Deiner Liebe gefiel, da kamst Du
zu unserer Erlösung und machtest frei unser Geschlecht;
Du heiltest unsere Wunden, sühntest unsere Schulden und
erwecktest uns Sterbliche vom Tod durch Deine Erbarmung.
Auch hast Du auf Erden die mir heilige katholische
Kirche nach
dem Urbild Deines überirdischen Reiches gegründet und
durch Deinen blutigen Kreuzestod erkauft. Erbarme Dich
Deiner Kirche, o Herr! schütze und kräftige sie gegen
alle Verfolgungen ihrer Feinde. Heilige sie durch Deine
ihr immer neu zuströmenden Gnaden und durch fromme
Glieder und verbreite sie unter alle Völker des ganzen
Erdkreises. Gib ihr fromme Bischöfe und Priester, die
voll des Heiligen Geistes und voll des Eifers für Deine
Ehre sind, und wachen, damit Deine Herde nicht von den
Wölfen, welche in Schafskleidern einhergehen, verführt
und überlistet und zu Grunde gerichtet
werde.
Erfülle alle Gläubige mit Deinem Heiligen Geist, dass
sie die ihnen verkündigte Lehre mit Begierde auffassen,
klar verstehen, treu behalten und eifrig im Werk
ausüben, damit dadurch Deine Ehre immer mehr befördert,
der Tugendglanz in Deiner Kirche zunehme, Dein Reich in
den Herzen der Gläubigen fester gegründet, und die Zahl
der Auserwählten im Himmel vermehrt werde. Amen.
Gebet
für den Papst.
Unsichtbares Oberhaupt Deiner Kirche, Jesus Christus!
lass Deine Gnade gross sein über Deinem Stellvertreter
auf Erden, unserem sichtbaren Oberhaupt, dem Papst N.;
Du hast demselben das grösste und wichtigste Amt
erteilt, indem Du ihm die Leitung der Kirche auf dem
ganzen Erdkreis übertragen hast. Gib ihm die Gnade der
Stärke und Beharrlichkeit, damit er alles ausführe, was
Deiner heiligen Kirche
nützlich und gut ist. Verleihe ihm
Deinen Segen,
dass
er zum Heil aller
Untergebenen,
die
von Dir verliehene Gewalt ausübe, in Deinem Geist und in
Deiner Kraft das Steuerruder führe auf dem wogenden Meer
in so gefahrvollen und bedrängten Zeiten, damit er samt
der ganzen ihm anvertrauten Herde sicher einlaufe in den
Hafen des himmlischen Reiches. Amen.
Gebet
für den Landesfürsten.
Allmächtiger Gott, Herr des Himmels und der Erde, König
aller Könige, von dem alle irdische Macht und Herrschaft
kommt und durch dessen Anordnung die Könige und Fürsten
der Erde regieren, ich bitte Dich flehentlich um die
Wohlfahrt Deines Gesalbten, unseres N. N. und seines
Hauses. Schenke ihm, da er in Deinem Namen regiert, auch
Deinen milden Vatersinn, mir aber und allen Untergebenen
kindliche, ihm ganz untergebene Herzen. Lass den Geist
der Wahrheit, der Gerechtigkeit, der Weisheit und der
Güte auf ihm ruhen. Mache ihn zum Vater der Witwen und
Waisen, zum Retter verleumdeter Unschuld, zum Belohner
des Guten, zum Schutz aller Untertanen, aber auch zum Schrecken
aller Bösen. Lass ihn, o Herr, Dein Gesetz hochschätzen,
damit er Dich fürchte und Deine Gebote halte. Segne ihn
mit Deiner hilfreichen Gnade, dass er alles Gute zur
Ausbreitung Deines göttlichen Reiches auf Erden fördere,
seines Volkes Glück väterlich begründe, lang lebe und
wahres Wohl geniesse, einst aber
in
Deinem Reich ewig selig werde. Amen.
Gebet
der Kinder für ihre Eltern.
O
Gott! der Du mir so nachdrücklich befohlen hast, dass
ich meine Eltern ehren und lieben, ihnen beistehen und
ihnen gehorchen soll, flösse Du selbst mir die rechte
Ehrfurcht gegen sie ein und gib mir die Gnade, sie stets
zu lieben und ihnen willig zu gehorchen.
Vergilt Du ihnen all das Gute, was sie an mir getan
haben und noch tun werden! Gib ihnen ein langes und
glückliches Leben, und mir den guten Willen, wie die
Kraft, durch meinen Gehorsam dasselbe noch zu
verschönern und durch meine Hilfe und Sorgfalt in ihren
alten Tagen es ihnen an nichts mangeln zu lassen, was
ihr Herz erfreuen könnte! Ersetze ihnen alle Mühen und
Sorgen,
die sie auf mich verwendet, durch Deinen heiligen Segen
und lasse mich die Beleidigungen, welche ich im
Unverstand ihnen jemals zugefügt habe, jetzt mit
verdoppelter Liebe ersetzen. Erhalte sie auch stets in
Deiner Gnade, und wenn Du sie dereinst aus diesem Leben
abrufst, o so sende Deinen heiligen Engel herab, der
ihnen sanft die Augen schliesse und ihre Seelen in die
ewige Seligkeit hinübergeleite. Amen.
Gebet
der Eltern für ihre Kinder.
O
Gott! Sowohl das Gefühl der Vaterliebe (Mutterliebe),
als auch Dein Gesetz erinnert mich an die Pflicht, meine
Kinder nach den Grundsätzen der Religion, für die Tugend
und den Himmel zu erziehen. Sie sind mehr Dein als mein
Eigentum; aus meinen Händen wirst Du sie einst
abfordern.
Ich soll für sie Sorge tragen. Was nützt es ihnen aber,
wenn ich bloss für ihre körperlichen Bedürfnisse, für
ihr zeitliches Wohl, und nicht auch für Bildung und
Heiligung ihrer Seele sorge? Dazu aber brauche ich, o
Herr, Deinen mächtigen Beistand. Gib mir deshalb
Verstand und Einsicht, dass ich ein Herz in ihnen bilde,
welches Dich als seinen Schöpfer über alles liebt, und
für alles Gute, für das Wohl des Nächsten schlägt, und
heilige sie selbst mit Deinem Geist, damit sie
frühzeitig Dich lieben und fürchten lernen, und gib
ihnen Folgsamkeit, damit sie meine guten Bestrebungen an
sich nicht vereiteln. Ich bitte um keine Reichtümer und
Ehrenstellen für sie. Verleihe ihnen Kräfte und Lust
zur
Arbeit und Tätigkeit, dass sie einst in dem Beruf, zu
welchem
Du
sie
führen wirst, ihr hinlängliches Auskommen finden.
Bewahre ihr Herz vor allen Leidenschaften und ihre
Unschuld vor den Schlingen der Verführung. Lass sie das
Laster allzeit als das grösste Übel verabscheuen, und
vor dem Gedanken, je damit befleckt zu werden,
zurückbeben. Vermehre durch sie hier auf Erden die Zahl
der guten, tugendhaften, nützlichen Menschen, und dort
die Zahl der Auserwählten. Amen.
Gebet
für Freunde und Wohltäter.
Ewiger und liebreicher Gott! der Du es gerne siehst,
wenn wir Deine Kinder, füreinander bitten: segne jene
mir so teuren Menschen, die Du durch die heiligen Bande
des Blutes oder durch ihre Wohltaten mit mir verknüpft
hast. Vergilt ihnen mit Deinem Segen und mit Deinen
Erbarmungen alles, was sie mir Gutes erwiesen haben. Gib
ihnen alles, was an Leib und Seele, für Zeit und
Ewigkeit heilsam ist. Lass ihre Tage auf Erden friedlich
sein, begleite sie in allen Unternehmungen, sei ihr
Beschützer in Gefahren, ihr Tröster in
Widerwärtigkeiten, ihr Schild in Versuchungen. Und wenn
einst das Ziel ihres Lebens kommt, dann, Vater der
Barmherzigkeit! lass sie Teil haben am Lohn der ewigen
Seligkeit. Amen.
Elfter Abschnitt.
Gebete für besondere
Stände, Alter und Verhältnisse.
Geistlicher Stundenzeiger.
Gebet
eines Jünglings.
O
Herr Jesu Christe, reinige mein
Herz,
dass ich es stets
keusch und
unbefleckt erhalte. Gib mir die Gnade, Dir mit keuscher
Liebe und reiner Seele zu dienen; gib mir die Kraft,
meine Feinde zu überwinden, stärke mich in der
Versuchung. Du kennst meine Schwäche, Du weisst, wie
armselig und gebrechlich ich bin, unterstütze mich mit
Deinem kräftigen Arm, damit ich auf dem Weg der Tugend
nicht wanke. Ich widersage allen Einflüsterungen des
bösen Feindes, allen Lockungen meines eigenen Fleisches,
und allen Verführungen der Welt. O Maria, ich bitte Dich
durch Deine heilige Reinheit: bewahre mich keusch und
rein. Amen.
Gebet
einer Jungfrau.
O
Herr Jesu Christe, erwecke in mir einen Abscheu gegen
alles, was mich vor mir selbst und vor Deinem reinsten
Auge schamrot machen müsste, damit ich vor allem meinen
Leib heilig halten und mich nicht selbst entehre. O lass
mich nicht in jenem Leichtsinn dahinwandeln, in dem
viele schon dem Leib und der Seele nach zu Grunde
gegangen sind. Was für eine Qual, was für eine Pein muss
für manchen in der Hölle der Gedanke
sein, ich hätte so leicht selig werden
können und habe aus eigener Schuld nicht gewollt, für
geringe Lust habe ich meine Seligkeit hingegeben und mir
unaufhörliche Qualen eingetauscht. Darum, o Gott, will
ich mich ernstlich bestreben, alles das zu meiden, was
mir gefährlich sein könnte. Besonders will ich mich in
meiner Kleidung und in
meinen
Gebärden ehrbar und eingezogen aufführen, den
schmeichlerischen und verführerischen Reden kein Gehör
geben, weder durch Lustbarkeiten oder Geschenke, noch
durch was immer für ein Versprechen betören und
verführen lassen.
Mit vollem Vertrauen halte ich mich, o gütigster und
barmherzigster Jesus an Dich, unterstütze meine
Schwachheit und mein Unvermögen, um dieses bitte ich
Dich recht inniglich. Amen.
Gebet
bei einer Standeswahl.
Mein Gott, mein Vater! mit kindlichem Vertrauen wende
ich mich zu Dir. Ich will selig werden. Dies ist mein
sehnlichster
Wunsch;
und um es zu werden, bin ich bereit, alles zu tun. Was
willst Du denn nun, dass ich tun soll? Gib mir Deinen
heiligen Willen zu erkennen. Ich weiss, dass alles in
der Beobachtung Deiner Gebote besteht. Deswegen bitte
ich Dich demütigst, zeige mir den Stand, den ich wählen
soll. Darauf kommt es ja sehr viel an, dass man eine
gute Wahl treffe, wenn man Deine Gebote halten und sein
Seelenheil bewirken will. Rede, Herr! ich höre Dich; ich
bin bereit, Dir die liebste Neigung meines Herzens zu
opfern. Erhöre mich bei diesem so wichtigen Geschäft,
durch Jesus Christus. Amen.
Gebet
einer christlichen Brautperson.
Ich weiss, mein Gott! dass Du mein Vater bist, und ich
Dein Kind bin. Es kommt mir nicht zu, die so wichtige
eheliche Verbindung auf eine Art einzugehen, wie sie
Heiden eingehen, die das Glück nicht haben, Dich zu
kennen. Sei Du selbst der Anfang dieser Verbindung. Lass
mich
oft
an
die Worte denken, die Dein heiliger Engel dem Tobias
sagt: Diejenigen, welche bei ihrer Verbindung nicht an
Dich denken, sondern nur ihre sinnlichen Lüste zu
befriedigen suchen, räumen dem bösen Feind die
Herrschast in ihrem Herzen ein. — Ich bin fest
entschlossen, ganz nach Deinem heiligen Willen zu leben
und alles
zu
halten, was ich am Altar vor Deinem Angesicht, vor dem
Priester und der christlichen Gemeinde versprechen
werde. Gib Deinen Segen dazu, lass mich und den von mir
gewählten Teil die ganze Kraft des Sakramentes
empfangen; lass uns, wie den Tobias und die Sara, in
Gottseligkeit, in Liebe und Freundschaft leben; lass uns
Leiden und Freuden miteinander teilen, und so ein Bild
der heiligsten Liebe und der unzertrennlichen
Vereinigung Jesu mit seiner Kirche werden. Ich bitte
Dich, o Gott! von ganzem Herzen um diese Gnade, durch
ebendenselben Jesum Christum, Deinen Sohn unseren Herrn.
Amen.
Gebet
christlicher Eheleute.
O
Gott, der Du die Menschen nach Deinem Ebenbild
erschaffen, und in der ehelichen Vereinigung des Mannes
und des Weibes das herrliche Geheimnis der Liebe Gottes
zu den
Menschen und der Verbindung Christi mit seiner Kirche
vorgebildet hast,
wir
preisen Deine Macht und stehen
zu
Deiner Güte, dass Du auch jetzt, nachdem der Mensch
durch die Sünde den Bund mit Dir gebrochen, Deinen Segen
allen denen erteilest, die durch das heilige Band der
Ehe vereinigt sind. Es segne uns Gott der Vater, der
Sohn und Heilige Geist, dass die Zahl der Gerechten hier
auf Erden möge vermehrt werden und am Tag des Gerichtes
wir für würdig befunden werden mögen, in die himmlischen
Freuden einzugehen. Amen.
Gebet
einer Witwe.
Mein Gott! Deiner Weisheit gefiel es, meinen Gatten zu
Dir zu nehmen. Das Kreuz, welches Du mir dadurch
auflegst, ist wohl schwer; Du nennst
Dich aber den Richter der Witwen und den Vater der
Waisen. O so hilf mir denn, mein Vater! Zieh mich von
der Welt, in welcher alles eitel ist, stets mehr ab.
Lass mich nichts so sehr lieben als Dich; lass mich in
Deinem Dienst, in stiller Zurückgezogenheit, in einer
einfachen Lebensart, im Beten und in guten Werken meine
Freude suchen. Lass mich allen ein Muster der Tugend
werden. Ich setze mein ganzes Vertrauen auf Dich. Erhöre
mich durch Jesum Christum. Amen.
Gebet
eines Dienenden.
O
Gott! Du willst, ich soll mich durch das Dienen
heiligen. Ich bin mit dem Stande, zu dem Du mich berufen
hast, ganz zufrieden; nahm doch selbst Dein Sohn
Knechtsgestalt an. Lass mich meinem Herrn und meiner
Frau so gehorchen, als wenn Du selbst mir beföhlest,
flösse mir
eine ehrfurchtsvolle
Liebe gegen sie ein. Nur Dich aber, meinen höchsten
Herrn, lass mich über alles lieben und fürchten, und
eher die Liebe meiner Vorgesetzten, als die Deinige
verlieren. Lass mich treu gegen sie sein, und ihr Gut
wie mein eigenes ansehen und erhalten. Lass mich an
ihnen Deine Person ehren und aus Liebe zu Dir ihnen
anhangen. Um dies bitte ich Dich, durch Jesum Christum.
Amen.
Gebet
eines Greisen.
Ich fühle, o Herr! mein Alter und meine Schwäche; ich
sehe ein, dass ich jetzt Deine Hilfe besonders nötig
habe; darum bitte ich Dich demütig,
stärke meine abnehmenden Kräfte, stärke meinen Geist,
damit ich das Gute immer erkenne und nur nach demselben
strebe.
Ich danke Dir zugleich, dass Du anderen Menschen Liebe
und Sorgfalt für mich ins Herz gepflanzt hast; ohne
diese Unterstützung würde mein Alter sehr lästig sein.
Gib daher auch mir die Gnade, dass ich nie mürrisch und
ungeduldig über diejenigen werde, welche um mich sind;
auch dann, wenn ihre Dienste nicht hinreichend sind,
mich vollkommen zu unterstützen. Verleihe mir stets ein
zufriedenes und duldsames Herz, damit ich Deine
Anordnungen willig annehme, und mich Deiner ferneren
Erbarmung würdig zu machen suche. Aus weisen und gütigen
Ursachen hast Du ja die Annehmlichkeiten dieses Lebens
auch mit
mancher Bitterkeit vermischt, und jedem Menschen seinen
Teil von Plage und Widerwärtigkeit beschieden, damit wir
erkennen sollen, dass Du uns zur Ewigkeit bestimmt, und
uns ein besseres Leben nach diesem Gegenwärtigen
zugedacht.
Herr! Alles, was Du über die Menschen verhängst, ist
ihnen gut und heilsam; ich übergebe mich daher ganz in
Deinen heiligen Willen. Ich bin zwar alt und schwach;
aber sollte mein längeres Leben mir und den Meinigen
noch nützlich sein, so erhöre mein Gebet und schenke mir
noch ferner Gesundheit. Gern will ich meine letzten
Kräfte zu der Förderung Deiner Ehre, zum Nutzen meiner
Mitmenschen, vorzüglich aber
zum
Vorteil der Meinigen verwenden. Sollte mir aber ein
früherer
Tod besser sein, so gib mir die Gnade, dass ich, je
näher ich der Stunde meiner Auslösung komme, desto
geschickter und fertiger sei, vor dem Thron Deiner
Gerechtigkeit erscheinen
zu
können. Amen.
Gebet
zur Zeit des Krieges.
O
Gott, der Du mit Deiner Macht die Geissel des Krieges
zerschmetterst und diejenigen, die auf Dich vertrauen
gegen ihre Angriffe siegreich verteidigst, hilf uns,
Deinen Dienern, die wir Deine Barmherzigkeit anrufen,
dass der Wut unserer Feinde Einhalt getan werde und wir
Dich mit unablässiger Danksagung dafür preisen mögen.
O
Gott, Du Herr aller Reiche und Könige, der Du durch
Züchtigung heilst und durch Vergebung
wieder aufrichtest, übe an uns Deine Barmherzigkeit, auf
dass die Ruhe des Friedens durch Deine Macht wiederkehre
und wir sie als Mittel
zu
unserer Besserung gebrauchen durch unsern Herrn Jesum
Christum, Deinen Sohn, der mit Dir lebt und regiert in
alle Ewigkeit. Amen.
Gebet
zur Zeit eines Ungewitters.
Jesus von Nazareth, ein König der Juden. Dieser
glorwürdige Titel behüte uns vor allem Übel. Amen.
Siehe das Kreuz unseres Herrn Jesu Christi: flieht, ihr
feindlichen Nachstellungen, flieht vor dem Kreuz unseres
Erlösers.
Kyrie eleison,
Christe
eleison, Kyrie eleison.
Vater unser.
V.
Herr, erhöre mein Gebet.
R.
Und mein Rufen komme zu Dir.
Gebet.
Allmächtiger, ewiger Gott, schone jene, die sich
fürchten, und mit zerknirschtem Herzen Dich anrufen,
damit dieses Ungewitter weder mir, noch anderen Menschen
einigen Schaden bringe, davor behüte uns gnädiglich das
Wort, das Fleisch geworden ist. Amen.
Gebet an jedem Donnerstag beim Angstläuten.
O
Herr Jesus Christus, der Du auf dem Ölberg wegen meiner
und der ganzen Welt Sünden so grosse Angst und Trübsal
mit völliger Ergebung in den Willen Deines himmlischen
Vaters gelitten und Blut geschwitzt hast, auch durch
einen Engel gestärkt worden bist, verleihe mir armem
Sünder die Gnade, dass ich
in
aller meiner Traurigkeit, Angst und Not mich zu Dir
wende, und bei Dir Stärke und Hilfe finde. Verleihe mir
auch die Gnade, dass ich mich in allen Widerwärtigkeiten
Deinem Willen unterwerfen und von Deiner Liebe niemals
geschieden werden möge. Amen. Vater unser, Ave Maria.
Gebet
am Freitag.
Es
sind Finsternisse geworden, als die Juden den Herrn
Jesum gekreuzigt hatten, und um die neunte Stunde rief
der Herr
Jesus
mit lauter Stimme: mein Gott, mein Gott, warum hast Du
mich verlassen und mit geneigtem Haupt gab er seinen
Geist auf; darum o Herr Jesus Christus beten wir Dich an
und loben Dich, denn durch Dein Kreuz und unschuldiges
Sterben hast Du uns und die ganze Welt erlöset.
O
Herr Jesus Christus, durch die Bitterkeit Deines
allerheiligsten Leidens, das Du am Kreuz für uns
vollbracht hast, bitten wir Dich, Du wollest Dich über
unsere arme Seele erbarmen, besonders wenn sie von
unserem Leib abscheiden wird, auf dass Dein Kreuz und
Leiden an mir und anderen Sündern nicht verloren gehen
möge. Amen. 5 Vater unser mit Einlegung der
Schmerzhaften Geheimnisse und Glauben an Gott.
Zwölfter Abschnitt.
Andachtsübungen für
Leidende und Schwergeprüfte.
Geistlicher Myrrhengarten.
Ergebung in Gottes Willen.
Gebet eines Kranken.
O
göttlicher Heiland, Jesus Christus! Du hast die
menschliche Natur und ihre Mühseligkeiten und Leiden
angenommen; Du bist Deinem himmlischen Vater gehorsam
geworden bis zum Tod des Kreuzes, um uns ein Beispiel zu
hinterlassen, dass wir in Deine Fussstapfen treten und
zum ewigen Leben gelangen sollen. In Demut und mit
reumütigem Herzen
vereinige ich meine Leiden mit den Deinen und überlasse
mich Dir ganz, damit Du nach Deinem Wohlgefallen über
mich verfügest. Du hast aus weiser Liebe mir diese
Krankheit zugeschickt; sie kann nicht anders als zu
meinem Besten sein. Gib mir Gnade, dass alle Leiden zu
Deiner Ehre und zu meinem Heil gereichen. Amen.
Gebet
um treue Nachfolge Jesu im Leiden.
Von der heiligen Theresa.
O
Herr der Welt und mein wahrer Bräutigam, o liebwertester
Herr und mein höchstes Gut! Ich finde Dich in einer
solchen Not! Wenn Du, o Herr! dieses alles wegen mir
ausstehen willst: was leide ich dagegen wegen Dir, und
über was
will ich mich beklagen? Wenn ich, o guter Jesus!
betrachte, auf wie vielerlei Weise Du gelitten und es
doch auf keinerlei Weise verschuldet hast; so weiss ich
nicht, was ich von mir selbst sagen
soll
und wo mein Verstand war, als ich nichts leiden wollte,
oder wo ich dann bin, wenn ich mich entschuldige! Und
Du, o mein höchstes Gut! weisst es gar wohl, dass, wenn
ich etwas Gutes habe, mir dieses von keinen Händen, als
von den Deinen herkomme. O Herr! ich schäme mich,
seitdem ich Dich so zugerichtet erblicke! Gern will ich
alle Widerwärtigkeiten und Trübsale, die über mich
kommen werden, ertragen, will dieselben als ein grosses
Gut achten, und Dir
so
einigermassen nachfolgen! Lass uns, o Herr! miteinander
gehen! Wohin Du gehst, da will ich mitgehen! Wohin Du das Kreuz trägst, da will ich
mittragen! Amen.
Gebet
in Drangsal und Betrübnis.
(Krankheit, Krieg, Hungersnot usw.)
Heiliger, gerechter, furchtbarer Gott! der Du erst alsdann
die züchtigende Strafrute ergreifst, wenn Du gelindere
Mittel, uns aus unserer Unbussfertigkeit zu wecken,
fruchtlos findest: tiefgebeugt erkennen und bekennen
wir, dass unsere Gefühlslosigkeit gegen Deine Güte,
unser Undank gegen Deine Wohltaten, unsere Lauheit in
Deinem Dienst, unsere Sinnlichkeit und Weltliebe, dass
unsere Missetaten es sind, die Deinen gerechten Zorn
wider uns herausgefordert haben. O, wir ungeratene
Kinder, welche sich so mutwillig von ihrem gütigen Vater
abgewendet und all seine Gnaden
missbraucht haben. Ja, Vater! wir haben gesündigt vor
Dir und dem Himmel und sind darum nicht wert, Deine
Kinder zu heissen, aber um Deiner grenzenlosen Liebe
willen, worauf wir unser ganzes Vertrauen setzen,
erbarme Dich unser! Öffne uns wieder einen gnädigen
Zugang zu Deinem väterlichen Angesicht! heile uns durch
die Wunden Deines geliebten Sohnes, so werden wir
gesund. Gerecht bist Du, o Herr! und recht ist Dein
Urteil; wie sollten wir uns erkühnen, Deine Wege zu
tadeln oder zu fragen: warum betrübst Du unsere Seele,
warum benetzen wir unser Brot mit Tränen? Aber,
unendlich gütiger Gott! der Du selbst in Deinem Zorn
Deiner Erbarmungen nicht vergisst und auch alsdann noch
Vater bist, wenn Du Deine Kinder
züchtigst,
ach, verstoss uns nicht für immer von Deinem Angesicht.
„Wir suchen Dich am Tag unserer Trübsal und strecken in
der Nacht unsere Hände nach Dir aus“; verschliesse Dein
Ohr nicht unserem Flehen und sei uns ferner nicht
schrecklich, o Du Vater der Erbarmungen und Gott alles
Trostes! Ziehe Deine Hand, die über uns schwer geworden,
wieder hinweg und befiehl dem Schwert der Gerechtigkeit,
dass es in seine Scheide zurückkehre. Lass die Tränen
unserer Bussfertigkeit, lass das demütige Gebet der
Unmündigen, die Deine Strafrute mit uns fühlen, ob sie
gleich keinen Teil an unserer Schuld haben, die Wolken
durchdringen und vor dem Thron Deiner Barmherzigkeit
Gnade finden. Wir geloben Dir auf das Heiligste, uns aus
ganzem Herzen zu Dir zu bekehren und
Deiner Gerechtigkeit durch eine aufrichtige und
anhaltende Busse genug tun. Amen.
Gebet
zu Maria um Geduld im Leiden.
Vom heiligen Alphons von Liguori.
O
Maria, meine süsse Königin! Du hast, obgleich Du
schuldlos warst, mit so grosser Geduld gelitten, und
ich, der ich die
Hölle
verdient habe,
ich sollte nicht leiden wollen? Ich bitte Dich heute,
meine liebe Mutter, um Gnade, nicht etwa vom Kreuze
befreit zu werden, nein, ich bitte Dich
um
die Gnade, dass ich es mit Geduld trage! Nur aus Liebe
zu Jesus wollest Du mir diese Gnade verleihen, die ich
voll Vertrauen durch Deine Fürsprache zu erlangen hoffe,
da es noch nie erhört worden, dass, wer zu Dir seine
Zuflucht genommen, von Dir verlassen worden sei. Amen.
Dreizehnter
Abschnitt.
Andachtsübungen für
die Tage der Krankheit.
Christlicher Leidenskelch.
Gebet
beim Anfang der Krankheit.
Du
o Gott! hast mich krank werden lassen, und was Du tust,
ist gut; gewiss ist dies nach Deiner weisen Absicht zu
meinem Seelenheil geschehen. Zwar möchte ich gerne
gesund geblieben sein, und ich wünsche bald wieder
gesund zu werden; aber Du, bester Vater! siehst besser,
was mir nützlich und gut ist, als ich es sehe; ich
unterwerfe mich willig Deinen heiligen Fügungen. Jedoch
weiss ich, dass Dir mein kindliches Flehen um
Gesundheit, damit ich Dir durch Erfüllung meiner
Standespflichten wieder dienen, für mich und die
Meinigen die nötigen Bedürfnisse erwerben könne, und
anderen nicht mehr zur Last fallen möchte, nicht
missfällig ist, sondern Du Wohlgefallen daran hast, und
wenn es mir gut ist, mein Gebet erhören werdest.
So
bitte ich Dich denn, Vater, gib mir bald die Gesundheit
wieder, wenn es Deiner allweisen Vorsehung, Deinem
göttlichen Ratschluss nicht zuwider und mir nützlich
ist, damit ich meine Arbeit und Berufsgeschäfte nach
Deinem Wohlgefallen fortsetzen könne. Lass mich durch
kurze Krankheit besser werden, dass ich erkenne und oft
daran denke, dass meine Gesundheit und mein Leben von
Dir abhänge, Dir oft dafür danke und sie zu Deiner Ehre
und zu meinem Heil benütze. Siehe, ich nehme mir
ernstlich vor, künftig Dir treuer zu dienen, alle meine
Berufspflichten genau zu erfüllen und tugendhaft zu
leben, und so mich stets auf einen guten Tod bereit zu
halten. Amen.
Gebet
um Genesung und Gesundheit.
Allmächtiger, ewiger Gott! Deine Erbarmung geht über
alle Deine Werke. Erbarme Dich auch meiner um Deines
Sohnes Jesu Christi Willen, der gesagt hat: „Um was ihr
immer den Vater in meinem Namen bitten werdet, das wird
Er euch geben.“ Im Vertrauen auf dieses heilige Wort
bitte ich Dich also, in Seinem heiligen Namen befreie
mich von meinem Übel, damit ich meinen Beruf erfüllen
und Dir mit allen Kräften treu dienen möge. Herr,
erzeige Deine Macht an mir und verherrliche Deinen Namen
zu meinem Heil!
Ja, mein Herr und Gott! ich glaube fest, dass Du,
Allmächtiger, alles kannst — dass Du durch die Kraft
Deines heiligen Wortes mich augenblicklich befreien und
heilen kannst. Ich glaube auch, dass Du unendlich gütig
und getreu — mir zu helfen immer bereit bist; Du weisst
aber am besten, was mir nützlich ist. Daher unterwerfe
ich mich Deiner anbetungswürdigen Vorsehung. Sollte die
Heilung meines Übels nicht zu Deiner Ehre und
zu
meinem Seelenheil gereichen, so bin ich bereit, dasselbe
nach Deinem göttlichen Willen zu tragen; denn es ist
besser einäugig, lahm oder krank in den Himmel eingehen,
als gesund
in
die Hölle gestürzt werden. Gereicht aber meine Heilung
Dir zur Ehre und meiner Seele zum Heil, o, so erfülle um
Deines heiligen Namens Willen Dein heiliges Wort an mir,
und sprich auch zu mir: „Steh auf, mein Sohn — Dein
Glaube hat Dir geholfen.“ Amen.
Reue über die Sünden des vorherigen Lebens.
Vater der Erbarmungen! Ich bereue vom Grunde meines
Herzens, dass ich die vergangene Zeit meines Lebens so
gar wenig zu meinem Heil angewendet und Dich so oft
durch Sünden beleidigt habe. Vergib mir meine Vergehen,
erfülle mein Herz mit lebendigem Glauben und mit treuer
Liebe zu Dir und verleihe mir, dass ich durch geduldige
Ertragung meiner jetzigen Leiden die zeitlichen
Sündenstrafen abbüsse, und Dein göttliches Wohlgefallen
mir erwerbe. Amen.
Gebet
bei anhaltender Krankheit um Trost, Geduld und Ergebung
in Gottes Willen.
(Folgende Gebete mögen auch dem
Kranken, wenn er selbst zu sprechen zu schwach ist,
von anderen vorgesprochen
werden.)
Willst Du nun, o Gott, dass ich länger leiden soll, so
geschehe Dein Wille. Du kannst es nicht anders, als gut
mit Deinen Kindern meinen. Nur bitte ich Dich um die
Gnade, dass ich alle Schmerzen, die ich leide, und
alles, was sonst meinem Herzen Sorge und Kummer macht,
geduldig ertrage, alles Deiner väterlichen Güte und
Fürsorge opfere und überlasse, und mir es so zu meinem
Heil zu Nutzen mache.
Willst Du mich vielleicht durch diese Krankheit von hier
in die Ewigkeit abrufen, so geschehe auch hierin Dein
Wille. Du bist der Herr meines Lebens; Du hast es mir
gegeben und hast das Recht, es mir zu nehmen, wann Du
willst. Nur erleuchte, tröste und stärke Du meine Seele,
besonders, wenn mein Ende herannaht, und gib mir die
Gnade, mein Gewissen von allen Sündenflecken sorgfältig
zu reinigen, mich durch wahre Reue und Busse mit Dir,
gerechter und heiligster Gott
auszusöhnen und
mich frühzeitig durch andächtigen, würdigen Empfang der
heiligen Sakramente gegen den Todeskampf
und
alle
Versuchungen
zu
stärken, um mich zu einem guten, seligen Tod
vorzubereiten.
Fünf Bitten und Wünsche zum heiligen Schutzengel um Erlangung eines
glückseligen Todes.
Im Namen des heiligsten Dreieinigen Gottes, des Vaters
†
des Sohnes
†
und des Heiligen
†
Geistes. Amen.
1. Ich unglücklicher und armer Sünder gelobe nun vor dir, o
liebwertester, mir von der göttlichen Majestät zum
Schutz anvertrauter Engel! dass ich allem in dem Glauben
sterben will, welchen die heilige, römische und
apostolische Kirche für wahr hält und bekennt, und worin
alle Heiligen des neuen Bundes gestorben sind und ausser
welcher kein wahres Heil zu erlangen ist.
2. Ich gelobe auch und wünsche, dass ich, o Engel Gottes!
unter Deinem heiligen Schutz, unter Deiner Beschirmung
und
Fürsprache dieses
Leben verlassen will, und zwar in der festen Hoffnung,
Gott werde mir Barmherzigkeit erteilen, nachdem ich von
der Menge und Schwere der Sünden mich rein machen will,
und ich gläubig hoffe, dass ein einziger Tropfen des für
uns vergossenen kostbaren Blutes unseres Herrn Jesus
Christus schon hinreicht, nicht nur meine Sünden,
sondern auch die der ganzen Welt abzuwaschen.
3.
Auf gleiche Weise verlange und wünsche ich herzlichst, o
heiliger Schutzengel! du mögest mich teilhaftig machen
der Verdienste Jesu Christi, besonders Seiner Güte und
Barmherzigkeit, die keinen — auch den schwersten Sünder
verloren gehen lässt, wenn er seine Verworfenheit, sein
Sündenleben erkennt und wahre Busse wirkt. O hätte ich
doch meinen Gott, den ich über alles liebe, und noch
immer zu lieben verlange, nie durch eine Sünde beleidigt
und verachtet! Aus ganzem Herzen bereue ich und wünsche
ausgelöscht zu sehen, was ich je wider Gott, wider
meinen Nächsten, so wie gegen mich selbst gesündigt
habe. Möge doch Jesus, mein
Erlöser,
alle meine Verschuldungen auf sich nehmen und gütigst
austilgen!
4.
Ferner bitte ich dich, o Schutzengel,
empfehle mich der Barmherzigkeit
Gottes, damit mich der Herr aufnehme in die Zahl seiner
Auserwählten, und ich so Miterbe Jesu, seines Sohnes und
seiner himmlischen Glorie werde. Ich hege ein so grosses
Verlangen, in den Himmel zu kommen, dass ich in der
zuversichtlichen
Hoffnung,
zur ewigen Glückseligkeit zu gelangen, nicht nur alle
Übel und Leiden dieser Zeit, sondern auch die Qualen des
Reinigungsortes, und sollten diese auch bis zum letzten
Gerichtstag andauern müssen, aushalten wollte.
5.
Endlich will ich, dass du, o mein getreuester
Schutzgengel, der Vollbringer meines letzten Willens
seiest. — Drei Gnaden sind es, welche ich von Gott noch
durch dich zu erhalten wünsche: Für‘s Erste wünsche ich
vor meinem Austritt aus diesem Leben noch mit den
heiligen Sterbesakramenten der Kirche
wohl
versehen zu werden. Für‘s Andere, dass das Leiden und
Sterben Jesu Christi an mir nicht verloren gehe, und ich
durch den blutigen Schweiss und die Todesangst, welche
Er am Ölberg, besonders am Kreuz mit Maria seiner
geliebten Mutter
ausgestanden hat, Verzeihung der Sünden und
ewiges Heil erlange. Zum Dritten bitt‘ ich dich, o
getreuester Schutzengel! demütig, du mögest machen, dass
in der Gnade Gottes ich verbleibe und besonders in dem
Augenblick, wenn meine Seele vom Leibe getrennt wird,
deines Beistandes mich zu erfreuen habe, und sohin durch
deine einflussreiche Vermittlung vor dem Richterstuhl
Gottes Gnade finde. Amen.
Gebete vor, während und nach der heiligen Ölung.
Jesus, ich denke daran, was Dein Apostel Jakobus uns
gelehrt hat: „Ist jemand krank unter euch, so rufe er
die Priester
zu sich; sie werden über ihn beten und ihn im Namen des
Herrn salben; das Gebet des Glaubens wird dem Kranken
helfen, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er in
Sünden ist, so werden sie ihm vergeben werden.“ Jak.
5.14,15.
Was der Apostel lehrte, ist Deine Lehre, und was er wollte,
dass wir tun sollten, ist Dein Wille. Ich will also
trachten, dieses heilige Sakrament gehörig und würdig zu
empfangen,
und zwar eher noch, als bis mein Verstand nicht mehr
fähig ist, zusammenhängend zu denken, mein Herz nicht
mehr im Stande ist, es mit den gehörigen Empfindungen
der Andacht zu empfangen. Ich müsste in der Religion
schlecht unterrichtet sein, wenn ich mich weigern
wollte, es zu begehren, und zwar etwa aus dem Vorurteil,
weil es gleichsam eine Ankündigung des Todes sei, da es
doch
zur
Sündennachlassung und zur Stärkung eingesetzt ist! Ich
will mich Deiner vor den
Menschen,
o
gütiger Gott, nicht schämen. Vor Empfang der heiligen
Ölung will ich aber noch würdig beichten und
kommunizieren.
Vor der heiligen Ölung.
Gott, der Allmächtige, erbarme sich meiner,
lasse
mir alle Sünden nach und führe mich ein in das ewige
Leben. Amen.
Gnade, Nachlassung und Verzeihung aller meiner Sünden
gebe mir der allmächtige und barmherzige Gott Vater
†
der Sohn
†
und der Heilige Geist
†
Amen.
Bei der heiligen Ölung selbst.
Durch diese heilige Salbung und durch seine unendliche,
milde Barmherzigkeit verzeihe Gott der Herr mir
alles,
was
ich durch die Werkzeuge meiner Seele und durch meine
fünf Sinne gesündigt habe. Im Namen des Vaters
†
und des Sohnes
†
und des Heiligen
†
Geistes. Amen.
Nach der heiligen Ölung.
Allmächtiger, ewiger Gott! Du hast durch den Mund Deines
Apostels Jakobus das Gebot gegeben, diese geheimnisvolle
Salbung dem Kranken angedeihen zu lassen; lass nun Deine
allmächtige Kraft auch an mir wirksam sein, damit ich
nicht nur am Leib, sondern auch der Seele nach Hilfe
erfahre, durch Jesum Christum, unsern Herrn. Amen.
Gebete bei einem Sterbenden.
(Zum Vorbeten.)
O
Jesus! ich glaube an Dich, — o Jesus, ich hoffe auf
Dich, — o Jesus, ich liebe Dich über Alles!
Jesus! von Herzen reuen mich meine Sünden. Jesus!
verzeihe mir, reinige und erlöse meine Seele durch Dein
heiligstes Blut.
Jesus! Dir opfere ich Leib und Seele. O Jesus, bei Dir
möchte ich ewig leben. Nimm auf, liebreichster Jesus,
meine Seele, die Du durch Dein heiliges Blut erkauft
hast.
Gott Vater im Himmel, erbarme Dich meiner! Gott Sohn,
Erlöser der Welt, erbarme Dich meiner! Gott Heiliger
Geist, erbarme Dich meiner! Gott, mein Beschützer, mein
Leben! Dein bin ich, steh mir bei!
Jesus ! in Deine Hände empfehle ich meinen Geist. Jesus!
Dir lebe ich. — Jesus! Dir sterbe ich. — Jesus! Dein bin
ich, stehe mir bei.
Jesus! in Deine Hände empfehle ich meinen Geist. Jesus!
Dir lebe ich. — Jesus! Dir sterbe ich. — Jesus! Dein bin
ich im Leben und im Tod.
Jesus, Maria und Joseph! steht mir bei in meinem letzten
Kampfe! Gelobt und gepriesen sei Jesus Christus in
Ewigkeit. Amen.
Letzte Anempfehlung.
So
ziehe denn hin, o christliche Seele! aus dieser Welt, im
Namen des allmächtigen Vaters, der Dich
erschaffen hat; im Namen Jesu Christi, des Sohnes des
lebendigen Gottes, der für Dich gelitten hat; im Namen
des Heiligen Geistes, der über Dich ausgegossen ward.
Heute noch mögest Du in das Haus des ewigen Friedens
aufgenommen werden, heute noch wohnen im heiligen Sion,
durch Christum, unsern Herrn. Amen.
Jesus Christus, der für Dich ist gekreuzigt
worden, erlöse
Dich
von
allem
Übel; Jesus Christus, der für
Dich gestorben ist, befreie Dich vom
ewigen
Tod;
Jesus
Christus
spreche
Dich
los von allen Sünden und nehme
Dich
gnädig auf ins
bessere Leben.
Alle seligen Geister und Heiligen Gottes kommen Dir
entgegen und freuen sich Deiner Aufnahme in ihre
Gesellschaft. Heute werde
ewiger Friede
mit
dir;
heute, jetzt gelange in die Wohnungen des himmlischen
Vaters durch Jesum Christum, der dir dorthin
vorangegangen ist, damit Du deinen Gott und Erlöser von
Angesicht zu Angesicht schauen, und mit allen Heiligen
loben und preisen mögest. Amen.
Gebet
nach erfolgtem Tod.
Dir, o Gott, empfehlen wir die Seele Deines Dieners
(Deiner Dienerin N.), die nun ihrer Hülle entledigt ist.
Lass sie, der sinnlichen Welt gestorben, nur Dir leben;
verzeih ihr gnädig durch Deine unaussprechliche
Barmherzigkeit und reinige sie von allen Makeln und
Mängeln, damit sie vor Deinem heiligsten Angesicht
würdig erscheinen möge. Führe sie in die Wohnungen des
ewigen Friedens und der Liebe, und gib ihr alles, was Du
den Gerechten verheissen hast. Aber auch uns verleihe
die Gnade, einst selig zu sterben. Erwecke uns zu allem
Guten und zur ewigen Treue in Deiner Lehre. Erinnere uns
von Zeit zu Zeit an Tod, Grab und Ewigkeit, damit wir
immer fromm, tugendhaft und gerecht vor Dir wandeln und
ohne Sünde vor
Dir
erscheinen
können. Amen.
Drei Vater unser. Herr gib ihm (ihr) die ewige Ruhe!
Vierzehnter
Abschnitt.
Andachtsübungen
für
die
Abgestorbenen.
Geistliches Vergissmeinnicht.
Messandacht für Verstorbene.
Zum Eingang.
Barmherzig gnädigster Gott und Vater! Niemand unser lebt
ja sich selbst und niemand stirbt sich selbst. Denn wo
wir leben, leben wir dem Herrn, und wo
wir
sterben, sterben wir dem Herrn. Mögen wir also leben
oder mögen wir sterben, wir sind des Herrn. Denn dazu
ist Christus gestorben, und ist er auferstanden, dass er
sei Herr der
Toten
und der Lebendigen (Röm. 14,7). Diese grosse Hoffnung,
diesen Hinausblick vom
Grab unserer
Verstorbenen in Dein unsichtbares Reich im Himmel hat
uns Dein eingeborener Sohn verkündet, und uns den
Eingang in dasselbe nach besiegtem Tod aufgeschlossen.
In
Deinen Händen, o
Vater! erblicken wir deshalb unsere Toten, in Deinen
Händen ruht ihr Schicksal, Du bist und bleibst unser
aller Vater im Leben und im Tod, voll Erbarmen gegen
alle, die Du in Jesus als die Deinen erkennst. Im Geist
der Liebe rufen wir Dein Erbarmen und Deine Gnade über
sie an, wenn sie, befleckt von irdischen Makeln, noch
nicht würdig waren, zur vollen, seligen Vereinigung mit
Dir zu gelangen. Sei ihnen gnädig und barmherzig, um
Deines Sohnes willen! Er hat sie mit seinem Blut
erkauft; in Glaube, Liebe und aufrichtiger Bussgesinnung
haben sie Seine Erlösung umfasst
und
ihre Gemeinschaft mit ihm festzuhalten gestrebt. Im
Namen Jesus Christi, ihres Erlösers, vereinigen wir
deshalb unser Flehen mit der geheimnisvollen Feier
seines Opfertodes. Nimm sie gnädig an, und lass die
sündentilgende Kraft seines blutigen Opfers am Kreuz
jenseits die Läuterung vollenden,
welche sie,
in
der Schwäche menschlichen Fleisches, auf Erden nicht
ganz zu vollbringen vermochten. Führe sie auf dem Weg
ihrer Reinigung in Deine ewige Ruhe ein, wo sie mit Dir
und all Deinen Heiligen vereinigt, sich ewig Deiner
Liebe freuen mögen. Amen.
P.
O Herr! gib ihnen die ewige
Ruhe!
D.
Und das ewige Licht leuchte ihnen.
P.
Dir, Herr der Herren, gebührt Lobgesang! Gebet und Opfer
bringen wir in Deinem heiligen Tempel dar.
D.
Erhöre das Flehen Deiner Kinder! Zu Dir wird
kommen
alles Fleisch.
Herr, erbarme Dich ihrer!
Christe, erbarme Dich ihrer!
Herr, erbarme Dich ihrer!
Zu
den Gebeten.
O
Gott, Du Urquell des Lebens und der Seligkeit! Neige
gnädig Dein Ohr zum Gebet, mit welchem wir Deine
Barmherzigkeit anflehen. Führe die Seelen Deiner
Gläubigen, die Du aus dieser Welt abgerufen hast, in das
Reich des Friedens und des Lichtes ein, und mache sie
der Seligkeit der Heiligen teilhaftig. Uns Lebenden aber
komme mit Deiner Gnade zu Hilfe, dass wir durch wahre
Busse der Sünde sterben, der Gerechtigkeit leben und die
ewige Ruhe und Seligkeit, die
wir
den Verstorbenen
wünschen,
einst mit ihnen erlangen und ewig geniessen mögen; durch
unsern
Herrn
Jesum
Christum, Deinen Sohn, der mit Dir lebt und regiert in
Einigkeit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu
Ewigkeit. Amen.
Lesung der Epistel.
(Epistel des heiligen Paulus an die Thessalonicher,
4.13-18)
Brüder! Wir wollen euch wegen der Verstorbenen nicht in
Unwissenheit lassen, damit ihr euch nicht betrübt, wie
andere, die keine Hoffnung (des zukünftigen Lebens)
haben. Denn, wenn wir glauben, dass Jesus gestorben
und wieder vom Tod erstanden ist, so glauben und wissen
wir
auch,
dass Gott alle jene, die in Jesus entschlafen sind, mit
ihm (in den Himmel) einführen werde. Denn dies sagen wir
euch nach dem Wort des Herrn: dass wir, die wir jetzt
leben, und bei der Ankunft des Herrn noch übrig sein
sollten, nichts vor denen voraus haben, die bereits vor
uns entschlafen sind. Denn der Herr selbst wird auf das
Zeichen und die Stimme des Erzengels und auf den
Posaunenschall Gottes vom Himmel steigen. Dann werden
diejenigen, die in Christo entschlafen sind, zuerst
auferstehen. Hierauf werden wir, die wir noch leben und
übrig geblieben sind, mit ihnen zugleich durch die
Wolken in die Luft, Christo entgegengeführt werden, und
so werden wir immerdar beim Herrn sein. Mit dieser
Hoffnung, Brüder! tröstet euch unter-einander.
Dies
iare.
(Trauergesang.)
An
jenem Tag der Zornesfluten, der diese Welt durch Brand
verzehrt, wird man nur Asche sehn und Gluten, wie David
und Sybille lehrt.
O,
welche Angst wird uns durchbeben, wann jener Richter
sich erhebt,
in
dessen Hand der Tod, das Leben, auf furchtbar scharfer
Waage schwebt.
Mit Macht wird die Posaune klingen. „Ihr Toten wacht;
kommt vor Gericht!“
Wird alle hin zum Throne zwingen, da man nach Recht und
Wahrheit spricht.
Der Tod und die Natur wird beben, wenn das
Geschöpf
vom Grab ersteht, um Rechenschaft dem Herrn zu geben,
aus dessen Mund das Urteil geht.
Was soll dann ich, ich Armer sagen? Zu welchem
Schutzherrn soll ich stehn! Wie
wird‘s,
wenn selbst Gerechte zagen, wie
wird‘s
dem Sünder
wohl
ergehn?
O,
König höchster Majestäten,
der Du aus freien Gnaden schonst: Lass, Herr auch mich
das Reich betreten, da Du, o Quell der Gnaden, thronst!
Beschluss.
Kniefällig und mit Tränen wende ich mein zerschlagenes
Herz empor!
Ich trage Sorge
für mein Ende, eröffne mir das Himmelstor!
Am
Tag der Tränen, da die Leichen der Sünder zum Gericht
erstehn — An jenem Tag dem tränenreichen, da lass sie,
Gott! Erbarmung sehn!
Milder Jesus, schenke Du,
allen Seelen ew‘ge Ruh‘! Amen.
Lesung des Evangeliums.
(Johannes 5.24-29)
In
derselben Zeit sprach Jesus zu den Scharen der Juden:
„Wahrlich, wahrlich, sage Ich euch, wer Mein Wort hört
und dem glaubt, der Mich gesandt hat, der hat das ewige
Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist vom Tod
zum Leben übergegangen. Wahrlich, wahrlich, sage Ich
euch, es kommt die Stunde, und sie ist schon da, dass
die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und
die sie hören, werden leben; denn gleichwie der Vater
das Leben in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben,
das Leben in sich selbst zu haben; und er hat ihm Macht
gegeben, auch Gericht zu halten, weil er der
Menschensohn ist. Verwundert euch nicht darüber, denn es
kommt die
Stunde, in der alle, welche in den Gräbern sind, die
Stimme des Sohnes Gottes hören werden. Und es werden
hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des
Lebens; die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des
Gerichtes.
Bei
der Opferung.
Himmlischer Vater! wir opfern Dir für die Seelen, die
jenseits noch im Reinigungsort sind, alle unsere
Verdienste auf; da nun aber diese unsere Verdienste
allzu gering sind, opfern wir Dir für die Seele im
Reinigungsort die Verdienste Deiner verklärten Heiligen
und insbesondere die Verdienste der seligsten Jungfrau
Maria auf. Wir opfern Dir auf für dieselben die
Verdienste unseres Herrn Jesu Christi, die allein
unendlich hohen Wertes sind, da sie sind die Verdienste
Deines eigenen Sohnes, an dem Du Dein unendliches
Wohlgefallen hast.
In
Vereinigung mit den Verdiensten der Heiligen und mit den
Verdiensten Jesu Christi opfern wir Dir, o himmlischer
Vater, unsere Herzen auf. O, nimm sie gnädigst an und
mache Du, dass Dir dieselben stets aufgeopfert bleiben!
Mache, dass Dir unsere Herzen
immer vollkommener geopfert seien durch die Liebe aus
allen Kräften. Dann ist unser Gebet und all unser Tun
und Leiden immer auch wirksamer für die Seelen im
Reinigungsort, für die wir es immer wieder Dir
aufopfern.
Zur Präfation.
Hocherfreut, dass Dein Sohn, o ewiger Vater gekommen
ist, die Welt
selig zu machen, erheben wir unsere
Herzen zu Dir, um dankbar Dich dafür zu preisen, dass Du
denselben gesandt und ihm den Auftrag gegeben hast, uns
Deinen heiligen Willen kund zu tun. Mit vereinigten
Stimmen loben wir Dich und danken Dir innigst,
dass
Dein Auftrag das ewige Leben ist. Mit unseren
Lobpreisungen und Danksagungen verbinden wir die
kindlichsten Fürbitten für die Seelen, die sich jenseits
nach der Herrlichkeit
des
ewigen Lebens sehnen, in der sie mit allen Heiligen und
Engeln unaufhörlich rufen werden: „Heilig, heilig,
heilig ist der Herr der Heerscharen!“
Vom
Sanctus bis zur Wandlung.
Die Seelen im Reinigungsort, für welche wir zu Dir, o
himmlischer
Vater! durch dies heiligste Messopfer flehen, sind ihres
ewigen Heiles und ihrer künftigen Herrlichkeit sicher,
aber ach, wir, die wir noch auf Erden pilgern, sind
unseres ewigen Heiles und unserer künftigen Herrlichkeit
nicht sicher. Wir sollen aber auf Dich, der Du in
Erfüllung Deiner Verheissungen unendlich getreu bist,
fest hoffen; in dieser festen Hoffnung bitten wir Dich,
giesse Deine Gnade über uns aus, auf dass wir auf
unserer Pilgerschaft nur Dein Reich suchen und nach der
Gerechtigkeit, wie Du sie von uns forderst, immer
eifriger streben. Diese unsere Bitten lässt Du nicht
unerhört, da Du unsere Hoffnungen auf Dich nicht zu
Schanden werden lassest.
Ihr Heiligen Gottes! bittet durch dieses heiligste
Messopfer den ewigen Vater für die Seelen im
Reinigungsort; bittet ihn durch dieses heiligste
Messopfer auch für uns, die wir noch auf Erden pilgern:
Erbittet uns vom ewigen Vater lebendigen Glauben, feste
Hoffnung und inbrünstige Liebe.
Amen.
Bei der heiligen Wandlung.
O
Jesus! Dich, der Du nun zugegen bist unter der
Brotsgestalt mit Deiner Gottheit und Menschheit, bete
ich an, und bitte Dich für die Seelen im Fegfeuer, denen
Du der Gegenstand des Glaubens, der Hoffnung und der
Liebe bist.
O
Jesus! Dich, der Du nun zugegen bist unter der
Weinsgestalt mit Deiner Gottheit und Menschheit, bete
ich an. Dich, das hochheiligste, unblutige Opfer auf dem
Altar hier, opfere
ich Deinem himmlischen Vater für jene Seelen auf, die im
Reinigungsort
sind, und
für
mich und
für
uns alle, die wir noch hienieden pilgern. Amen.
Nach der heiligen Wandlung.
Dich, o Jesus! als das unendlich hochwerte, unblutige
Anbetungsopfer, opfere ich Deinem ewigen Vater für die
Seelen im Fegfeuer auf, zum Ersatz für alle Versäumnisse
und Fehler, deren sie sich aus Erden in Betreff der
Anbetung Deiner schuldig gemacht haben.
Dich, o Jesus! als das unendlich hochwerte, unblutige
Dankopfer, opfere ich Deinem ewigen Vater auf für die
Seelen im Fegfeuer zum Ersatz für alle Mängel ihres
Dankes, dem sie Deinem ewigen Vater, Dir und dem
Heiligen Geist für die übernatürlichen Gnaden und für
die natürlichen Gaben abzustatten hatten.
Dich, o Jesus! als das unendlich hochwerte, unblutige
Genugtuungsopfer, opfere ich Deinem ewigen Vater für die
Seelen im Fegfeuer auf zur Genugtuung für alle ihre
Sünden, für die sie auf Erden nicht genügend Busse getan
haben.
Ich
bitte
Dich, o Jesus! durch Dich selbst als das unblutige Opfer
auf dem Altare hier, sage zu Deinem himmlischen Vater
die Worte, die Du einst hier auf Erden gesprochen hast:
„Vater, ich will, dass diejenigen, welche Du mir gegeben
hast, wo ich bin, bei mir seien, auf dass sie meine
Herrlichkeit sehen, welche Du mir, weil Du mich geliebt
hast, schon vor Anbeginn der Welt gegeben hast.“ Amen.
Zur
heiligen Kommunion.
O könnte ich jetzt Dich, geliebtester Jesus! empfangen im
heiligsten Sakrament, wie Dich da der Priester empfängt!
Innig sei dies mein Verlangen! die wirkliche Kommunion
des Priesters, und diese meine geistliche Kommunion
opfere ich Dir, o Jesus! für die Seelen im Fegfeuer auf;
insbesondere zum Ersatz für alle Nachlässigkeit, Dich im
Altarsakrament oft zu empfangen, und für alle Lauheiten
im Empfang desselben, deren sie sich mögen schuldig
gemacht haben.
O Jesus! sei in mir, auf dass ich durch Dich all mein Gebet
und alle meine guten Werke und all meine Geduld in
Leiden auf desto wirksamere Weise für die Seelen im
Fegfeuer täglich aufopfern kann. Amen.
Nach
der heiligen Kommunion.
Himmlischer Vater! gib uns die Gnade, dass wir befolgen die
Ermahnungen Deines Sohnes: „So lange ihr das Licht habt,
glaubt an das Licht, auf dass ihr Kinder des Lichtes
seid.“ Und den Seelen im Fegfeuer lass unsere Gebete,
die wir beim heiligsten Messopfer für sie vor Deiner
Majestät ausgegossen haben, erspriesslich sein. Sie
waren auf Erden Kinder des Lichtes; o lass sie
emporschweben zur Anschauung des unendlichen Lichtes,
das Du bist! Wir bitten Dich durch Deinen Sohn, Jesum
Christum, unsern Herrn, der mit Dir lebt und regiert, in
Einigkeit des Heiligen Geistes, von Ewigkeit zu
Ewigkeit. Amen.
Unter dem letzten Evangelium.
Wie freuen sich die Seelen im
Fegfeuer schon
jetzt, dass sie auf Erden
an
Dich,
o
Jesus!
der Du bist das Licht
vom
Lichte, der wahre
Gott vom wahren Gott, geglaubt haben! Wie freuen sie sich, dass sie unfehlbar Dich, das Licht
des Himmels und der Erde, ewig schauen werden! O mache
ihre Freude bald
voll
durch die selige Anschauung Deiner, der Du bist das wahre
Licht. Amen.
Litanei für die Abgestorbenen.
Herr,
erbarme Dich ihrer!
Christus, erbarme Dich ihrer
Herr, erbarme Dich ihrer!
Christus, höre sie!
Christus, erhöre sie!
Gott
Vater vom Himmel, erbarme Dich ihrer!
Gott Sohn, Erlöser der Welt, erbarme Dich ihrer!
Gott Heiliger Geist, erbarme Dich ihrer!
Heiligste Dreieinigkeit, ein einiger Gott, erbarme Dich
ihrer!
Heilige Maria, bitt‘ für sie!
Heilige
Gottesgebärerin,
Heilige Jungfrau aller Jungfrauen,
Alle heiligen Engel und Erzengel, bittet für sie!
Alle heiligen Chöre der seligen Geister,
Alle heiligen Patriarchen und Propheten,
Alle heiligen Apostel und Evangelisten,
Alle heiligen Jünger des Herrn,
Alle heiligen unschuldigen Kinder,
Alle heiligen Märtyrer,
Alle heiligen Bischöfe und Beichtiger,
Alle heiligen Lehrer,
Alle heiligen Priester und Leviten,
Alle heiligen Mönche und Einsiedler,
Alle heiligen Jungfrauen und Witfrauen,
Alle lieben Auserwählten Gottes,
Sei ihnen gnädig,
erlöse
sie, o Herr!
Von Deinem Zorn,
Von Deinem strengen Gericht,
Von der Gewalt des bösen Feindes,
Vom nagenden Wurm des Gewissens,
Von der langwierigen Betrübnis,
Von der peinlichen Finsternis,
Durch Deine Menschwerdung,
Durch Deine Geburt,
Durch Deine schmerzliche Beschneidung,
Durch Deinen süssen Namen,
Durch Deine Taufe und heiliges Fasten,
Durch Deine tiefe Demut,
Durch Deine reinste Keuschheit,
Durch Deine äusserste Armut,
Durch Deinen vollkommenen Gehorsam,
Durch Deine Sanftmut und Liebe,
Durch Deine Angst und Not,
Durch Deinen blutigen Schweiss,
Durch Deine Gefangennahme,
Durch Deine Verspottung,
Durch die schmerzliche Geisselung,
Durch die schimpfliche Krönung,
Durch die ungerechte Verurteilung,
Durch die schmerzliche Kreuzigung,
Durch Deinen bitteren Tod,
Durch Deine heiligen fünf Wunden,
Durch all Dein Kreuz und Leiden,
Durch Deine heilige Auferstehung,
Durch Deine wunderbare Himmelfahrt,
Durch die Sendung des Heiligen Geistes,
Am
Tage des Gerichtes,
Wir arme Sünder, wir bitten Dich, erhöre uns!
Dass Du die christgläubigen Seelen
verschonest,
Dass Du ihnen ihre Sünden verzeihest,
Dass Du ihnen ihre Strafen nachlassest,
Dass Du sie aus der Gewalt der Finsternis befreiest,
Dass Du ihnen die verlorene Zeit und die versäumten
Gnaden
nicht
zurechnen wollest,
Dass Du alle ihre Makel und Fehler austilgen wollest,
Dass
Du sie
aus
der
Finsternis zum
Licht des Lebens
führen wollest,
Dass Du all ihre Traurigkeit in Freude verwandeln
wollest,
Dass Du ihre Begierden mit himmlischen Gütern erfüllen
wollest,
Dass Du den Seelen unserer Eltern, Freunde und
Verwandten die ewige Ruhe schenken wollest,
Dass Du den Seelen unserer Guttäter und aller, für die
wir zu beten schuldig sind, das Reich des Himmels geben
wollest,
Dass Du unsere Herzen von der Welt
losreissen
und zum Himmlischen erheben
wollest,
Dass
Du
uns unversehrt von der
Welt bewahren wollest,
Dass
Du einst, wo wir wandeln
im
Schatten des Todes, unsere Leuchte und unser Licht sein
wollest,
Dass Du unsere Seelen aus dem Gefängnis dieses Leibes
erlösen und zum Lobe Deines Namens führen wollest,
Dass wir einst den Tod der Gerechten sterben mögen,
Du
unser Herr und Heiland,
O
Du
Lamm
Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
verschone sie, o Herr!
O
Du
Lamm
Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der Welt,
erhöre sie, o Herr!
O
Du Lamm Gottes,
welches Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, erbarme Dich
ihrer, o Herr!
Christus, höre uns!
Christus, erhöre uns!
Herr, erbarme Dich unser!
Christus, erbarme Dich unser!
Herr, erbarme Dich unser!
Vater unser. Gegrüsst seist Du
Maria.
Zum Libera.
Oft, o mein Gott, wenn ich Deiner Liebe gegen uns
gedenke, und jenes seligen Himmelreiches, welches Du uns
für unser Wirken in Deinem Dienst zum Lohn verheissen
hast, erbebt mein innerstes Herz vor Kummer, dass so
viele Dir dennoch nicht genügsam huldigten, und dass
auch ich noch von manchen irdischen Banden, die mich
fesseln, von Dir abgezogen bin! Ach löse doch recht bald
alle diese Bande, welche die Seelen von Dir entfernen,
durch den Segen Deiner Erbarmungen! Gib deshalb den
armen Seelen im Reinigungsort die Freiheit des
gänzlichen Aufschwunges
zu
Dir, dass sie Dich, wie sie es sehnsüchtig erharren, von
Angesicht zu Angesicht schauen und gib gleichfalls allen
Sündern und auch mir die Erlösung von allem Argen, und
führe uns auf Deine Wege, dass
wir
alle Deine Kinder werden, und mit Dir vereint bleiben in
Zeit und Ewigkeit! Ach, komme denn in mein Herz, o mein
Heiland, und bekleide mich mit derjenigen Reinheit,
welche Dir wohlgefällt! Segne meine frisch erwachte
Liebe
zu
Dir, welche in mir schon ein Tropfen aus dem grossen
Strom der Freuden ist, welcher durch die ewige Stadt
Gottes rauscht! Ach, wann wird die hehre Zeit mir nahen,
wo ich mich tiefer in den Lebensquell der Gottheit
selbst tauchen und ich glückselig in der allerheiligsten
Dreieinigkeit ruhen darf.
O
süsse Zeit , wo ich in das Haus meines Gottes eingehen
und vor dem Antlitz Gottes erscheinen werde; komme bald,
damit ich im lieben Gott auch alle meine Lieben wieder
finde, von denen im ewigen Leben kein irdischer Tod mich
mehr trennen kann. Erlöse mich, o Herr! vom ewigen Tod
an jenem schauerlichen Tag, wo die Himmel erschüttert
werden und die Erde, wo Du erscheinen wirst, die Welt zu
richten durch das Feuer. Zittern ergreift mich und
Furcht, wenn der Tag der Rechenschaft kommt und des
Zornes. Wo die Himmel erschüttert werden und die Erde.
Jener Tag, der Tag des Zornes, des Jammers und Elends,
jener grosse und bitterkeitsvolle Tag, wo du erscheinen
wirst,
die Welt zu richten durch das Feuer. Amen.
Herr, erbarme Dich ihrer!
Christe, erbarme Dich ihrer!
Herr, erbarme Dich ihrer!
Vater unser.
P.
Und führe uns nicht in Versuchung!
D.
Sondern erlöse uns vom Übel!
P.
Von der Pforte der Hölle!
D.
Erlöse, o Herr, ihre Seelen!
P.
Lass sie ruhen im Frieden!
D.
Amen.
P.
Herr, erhöre mein Gebet!
D.
Und lass mein Rufen zu Dir gelangen.
Gebet.
Erlöse, o Herr! Wir bitten Dich, die Seele Deines
Dieners (Dienerin) von allen Banden der Sünden, auf dass
er (sie) in der Herrlichkeit der Auferstehung unter
Deinen Heiligen
und
Auserwählten neu lebendig aus dem Grab erstehen möge,
durch Jesum Christum, unsern Herrn. Amen.
P. O
Herr, gib ihnen die ewige
Ruhe!
D.
Und das ewige Licht leuchte ihnen!
P.
Lass sie ruhen im Frieden!
D.
Amen.
Das Vaterunser für die Verstorbenen.
(Von der heiligen Mechthildis.)
Vater
unser, der du bist im Himmel! Ich bitte Dich, verzeihe den armen Seelen im
Fegfeuer, dass sie Dich, ihren anbetungswürdigen und
geliebten Vater, der Du sie aus blosser Gnade zu Deinem
Kinde aufgenommen hast, nicht geliebt und Dir nicht die
gebührende Ehre erwiesen, sondern Dich aus ihren Herzen,
worin
Du
immer zu wohnen verlangtest, vertrieben haben, und zur
Vergütung dieser ihrer Schuld opfere ich Dir auf jene
Liebe und Ehre, welche Dir Dein geliebter Sohn auf Erden
erwiesen hat, und jene reichliche Genugtuung, womit er
alle ihre Sünden getilgt hat.
Geheiligt werde Dein Name! Ich bitte Dich, o gütigster Vater! verzeihe den
Seelen
der
Verstorbenen,
dass sie Deinen heiligsten Namen niemals würdig verehrt und zu selten
sich desselben andächtig erinnert, sondern ihn öfters
eitel genommen und sich durch ihr sündiges Leben
des
christlichen
Namens unwürdig
gemacht haben; und zur Genugtuung dieser
Sünden
opfere ich Dir auf die vollkommenste Heiligkeit Deines
Sohnes,
womit er Deinen gebenedeiten Namen durch sein Predigen
erhöht und durch
alle seine heiligsten Werke geehrt hat. Amen.
Zu
uns komme Dein Reich!
Ich bitte Dich, o gütigster und bester Vater! verzeihe
den Seelen der Verstorbenen, dass sie Dich und Dein
Reich, in dem allein die wahre Ruhe und die ewige
Herrlichkeit besteht, niemals mit Eifer verlangt und
fleissig gesucht haben; und für diese ihre Trägheit und
Nachlässigkeit, die sie in all ihrem Guten gehabt haben,
opfere ich Dir auf, all das heiligste Verlangen Deines
Sohnes, womit er sie allezeit zu Miterben seines Reiches
hat haben wollen. Amen.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden.
Ich bitte Dich, o gütigster Vater! verzeihe den Seelen
der Verstorbenen, vorzüglich aber den Seelen der
Religiösen, dass sie Deinen Willen dem ihrigen nicht
vorgezogen und denselben nicht geliebt, sondern sehr oft
nach ihrem eigenen Willen gelebt und getan haben, und
zur Vergütung dieses ihres Ungehorsams opfere ich Dir
auf die Vereinigung des süssesten Herzens Deines Sohnes
mit Deinem Willen, sowie auch seinen willigsten
Gehorsam, womit er gehorsam gewesen ist bis
zum
Tod am Kreuz. Amen.
Gib uns heute unser tägliches Brot!
Ich bitte Dich, o gütigster Vater! verzeihe den Seelen
der Verstorbenen, dass sie Dein hochwürdigstes Sakrament
des Altars nicht mit völligem Verlangen, mit Andacht und
Liebe empfangen, sondern ihrer viele desselben sich ganz
unwürdig gemacht und viele es selten oder gar niemals
empfangen haben. Für diese ihre
Sünde opfere ich Dir auf die grösste Heiligkeit und
Andacht Deines Sohnes, sowie auch seine inbrünstige
Liebe und sein unaussprechliches Verlangen, womit er uns
diesen
kostbaren Schatz geschenkt hat.
Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben
unseren Schuldigern.
Ich bitte Dich, o gütigster Vater! verzeihe den Seelen
der Verstorbenen alle Sünden, welche sie in den
Hauptsünden begangen, besonders, dass sie denjenigen,
die sie beleidigt hatten, nicht haben verzeihen wollen
und ihre Feinde nicht geliebt haben. Für diese ihre
Sünden opfere ich Dir das honigsüsse Gebet, welches Dein
Sohn am Kreuz für seine Feinde gebetet hat. Amen.
Und führe uns nicht in Versuchung!
Ich bitte Dich, o gütigster
Vater! verzeihe den Seelen der Verstorbenen, dass sie
ihren Fehlern und Gelüsten nicht widerstanden sind,
sondern öfters mit dem Teufel und mit ihrem Fleisch
übereingestimmt und sich freiwillig in viele Übel
verwickelt haben. Für diese ihre vielfältigen Sünden
opfere ich Dir auf den glorreichen Sieg Deines Sohnes,
womit er die Welt und den Teufel überwunden hat, sowie
auch sein heiligstes Leben und seinen Wandel, mit aller
seiner Mühe, Arbeit, Ermüdung und seinem bittersten
Leiden und Tode. Amen.
Sondern erlöse uns
und sie von allem Übel, uns von allen Strafen
durch die Verdienste Deines geliebten Sohnes und führe
uns hin in das Reich Deiner Herrlichkeit, welches Du
selbst bist. Amen.
Das
Ave Maria für die Armen Seelen.
Gegrüsst seist Du, Maria!
Siehe, barmherzigste Mutter, gnädig auf Deine armseligen
und betrübten Kinder herab, welche in den Flammen des
Fegfeuers so schmerzlich leiden. Wir bitten Dich um der
grossen Freude willen, welche Du durch den Engelsgruss
empfangen hast, Du wollest Dich ihrer erbarmen und ihnen
den heiligen Engel senden, damit er ihnen ebenfalls den
freundlichen Gruss bringe und ihnen die Erlösung aus
ihren Peinen ankünde.
Du
bist voll der Gnaden!
Erlange ihnen von Gott Gnade, Barmherzigkeit und
Nachlass der schweren Strafen, die sie jetzt leiden.
Der Herr ist mit Dir!
Er wird Dir nichts versagen, sondern Deine
Bitte erhören und den Bedrängten barmherzig zu Hilfe
kommen.
Du
bist gebenedeit unter den Weibern,
ja unter allen Geschöpfen auf der ganzen Welt! Benedeie,
segne und beglücke mit Deiner gnadenreichen Fürbitte die
armen gefangenen Seelen und befreie sie von ihren
Banden.
Und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus
Christus,
welcher der Heiland und Seligmacher der ganzen Welt ist,
den Du, als Jungfrau, ohne Schmerzen geboren hast. O
barmherziger Jesus! Du gnadenreiche Frucht ihrer
unverletzten Jungfrauschaft, erbarme Dich der armen
Seelen! O, Du barmherzige Mutter, eile ihnen
zu
Hilfe! Heilige Maria, Mutter Gottes! Du Wunderbare
jungfräuliche Mutter, bitt für uns arme Sünder und für
die
armen Seelen im Fegfeuer, jetzt und zu allen Zeiten,
besonders aber in der Stunde unseres Absterbens! und so
wie Du den armen Seelen in ihrem letzten Streit, als sie
mit dem Tode rangen, zu Hilfe gekommen bist, so stehe
ihnen auch jetzt in ihrer schweren Pein und
Gefangenschaft bei, damit sie durch Deine mütterliche
Fürbitte erlöst, aus ihren Peinen in die ewigen Freuden,
aus ihrer Angst und Qual in die unvergängliche Ruhe und
Seligkeit gelangen, und sich mit Dir und allen
himmlischen Heerscharen in alle Ewigkeit erfreuen. Amen.
Gebet
für die verstorbenen Eltern.
O Gott, der Du selbst es uns befehlen wolltest, dass wir
unseren Vater und unsere Mutter ehren sollen: ich bitte
Dich demütig, Du wollest Dich der abgeschiedenen Seelen
meines Vaters und meiner Mutter erbarmen, und ihnen
gnädig alle ihre Sünden, besonders diejenigen, in welche
sie um meinetwillen gefallen sind, nachlassen und mir
die Gnaden verleihen, dass ich sie in der Freude des
himmlischen Glanzes wieder sehen möge.
Durch Jesum Christum, unsern Herrn.
Amen.
Gebet eines Mannes für seine verstorbene Frau oder umgekehrt.
Allmächtiger Gott! das eheliche Band welches mich an
meine Gattin (meinen Gatten) knüpfte, ist zwar durch
ihren (seinen) Tod gänzlich aufgehoben worden, aber sie
(er) hat doch das Recht, von mir eine solche Treue und
unverbrüchliche Liebe zu erwarten, die
sich auch bis in die Ewigkeit hinüber erstreckt, um ihr (ihm) im Ort
der Reinigung durch mein Gebet zu Hilfe zu kommen. Ich
empfehle also ihre (seine) abgeschiedene Seele Deiner
Barmherzigkeit und bitte Dich, Du wollest mir die Gnade
verleihen, von nun an ernstlicher daran zu denken, dass
ich ihr (ihm) auf das Sterbebett, ins Grab, und vor
Deinen Richterstuhl bald werde nachfolgen müssen, und
dass ich so mein Leben einrichten möge, um ruhig und mit
Zuversicht an Tod, Grab und Gericht denken zu können.
Der Du lebst und regierst in alle Ewigkeit.
Fünfzehnter
Abschnitt.
Der heilige Kreuzweg.
Betrachtung des bitteren Leidens und
Sterbens Jesu Christi.
Der heilige Kreuzweg
welchen unser Herr und Heiland Jesus Christus mit dem Kreuz
beladen vom Richterhaus des Pilatus bis auf den
Kalvarienberg gegangen ist.
Vorbereitungsgebet.
Ich armer sündiger Mensch falle auf meine Knie zur Erde
nieder und in tiefster Demut bete ich meinen Herrn und
Gott an. An Dich glaube ich, auf Dich hoffe ich, Dich
liebe
ich über alles und darum ist
mir von Herzen leid, weil ich Dich, das höchste, unendlich
liebenswürdigste Gut, jemals beleidigt habe. Zu Deiner
grösseren Ehre, zu meinem Heil und zur Erlangung aller
heiligen Ablässe, die für die heilige Kreuzwegandacht
verliehen worden sind, will ich diese Andacht jetzt
vornehmen, und mit Deiner Gnade würdig vollenden.
Erste
Station
Jesus
wird zum Tode verurteilt.
Ich bete Dich an, o Herr Jesus Christus, und benedeie Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz und Dein unschuldiges
Sterben hast Du uns, und die ganze Welt erlöst.
Betrachtung.
Der unschuldige Jesus, der niemals ein Übel getan, der wird
zum Tode
verurteilt und zwar zum schmählichsten Tod am Kreuz;
damit Pilatus für einen Freund des Kaisers gehalten
werde, übergibt er Jesum dem Willen seiner Feinde, damit
sie ihn nach Belieben töten könnten. Eine entsetzliche
Lastertat, die Unschuld zum Tode verdammen und Gott
missfallen, damit man den Menschen gefalle.
Anmutung.
Ach unschuldigster Jesus, ich habe gesündigt, und den
Tod verschuldet, damit ich aber lebe, nimmst Du das
Todesurteil willig an. Wie soll ich denn künftig leben
können, als Dir allein, o Jesus? Solange ich den
Menschen zu gefallen suche, kann ich Dein Diener nicht
sein, und so will ich denn den Menschen und der Welt
missfallen, damit ich Dir gefalle. Amen.
Vater unser. Ave Maria.
Gekreuzigter Herr Jesus! erbarme
Dich meiner.
Zweite Station.
Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern.
Ich bete Dich an, o Herr Jesus Christus, und benedeie Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz und Dein unschuldiges
Sterben hast Du uns, und die ganze Welt erlöst.
Betrachtung.
Als Jesus das Kreuz erblickte, hat er nach demselben mit
grösster Begierde seine blutigen Arme ausgestreckt, hat
es liebreich umfangen, herzlich geküsst und mit Freude
auf seine Schultern genommen; und obwohl er schon
todmüde gewesen, hat er doch gefrohlockt, gleich einem
Riesen seinen Weg zu laufen.
Anmutung.
Sollte ich wohl ein Freund Jesu Christi sein können,
wenn
ich ein Feind des Kreuzes bin? O liebes, o gutes Kreuz,
ich umfange Dich, ich küsse Dich, ich nehme Dich mit
Freuden von der Hand Gottes an. Es sei fern von mir,
dass ich mich in etwas rühme, als im Kreuz. Durch dieses
soll mir die Welt und ich der Welt gekreuzigt sein,
damit ich, o Jesus, allein Dein sei. Amen.
Vater unser. Ave Maria.
Gekreuzigter Herr Jesus, erbarme Dich meiner.
Dritte Station.
Jesus fällt das erste Mal unter dem Kreuz.
Ich bete Dich an, o Herr Jesus Christus, und benedeie Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz und Dein unschuldiges
Sterben hast Du uns, und die ganze Welt erlöst.
Betrachtung.
Als der liebe Heiland das Kreuz auf den Schultern daher
trug, wurde er durch dessen Schwere zu Boden gedrückt
und er tat einen schmerzlichen Fall. Nämlich meine
Sünden und Missetaten sind wie eine schwere Last auf ihn
überhäuft worden und haben ihn zu Boden gedrückt. Eine
leichte und süsse Bürde war ihm das Kreuz, eine schwere
und fast unerträgliche Last waren ihm unsere Sünden.
Anmutung.
O mein Jesus, Du hast meine Bürde auf Dich genommen und die
schwere Last meiner Sünden getragen, warum soll denn
nicht auch ich Dein Joch
auf mich nehmen,
damit wir also einer
des
andern
Last
tragend,
das
Gesetz erfüllen. Dein Joch ist süss und Deine Bürde ist
leicht, darum trage ich
es
gerne, und nehme auch willig mein Kreuz auf mich und
folge Dir
nach. Amen.
Vater unser. Ave Maria.
Gekreuzigter Herr Jesus, erbarme Dich meiner.
Vierte Station.
Jesus
begegnet seiner betrübten
Mutter.
Ich bete Dich an, o Herr Jesus Christus, und benedeie Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz und Dein unschuldiges
Sterben hast Du uns, und die ganze Welt erlöst.
Betrachtung.
Was muss das für ein trauriger
Anblick gewesen sein, da die schmerzhafte Mutter Maria
ihren liebsten Sohn Jesum Christum das schwere Kreuz
daher tragen gesehen hat? Was für unaussprechliche
Schmerzen wird sie in ihrem Herzen empfunden haben? Sie
verlangte entweder für Jesus oder mit Jesus zu sterben.
Bitte daher die schmerzhafte Mutter, dass sie auch Dir,
mein Christ, bei Deinem Hinscheiden gnädig begegnen
wolle.
Anmutung.
O Jesus, o Maria, ihr betrübteste
Herzen! ich bin die Ursache eurer so grossen und vielen
Schmerzen. Ach, dass auch mein Herz mit Schmerzen
erfüllt würde. O betrübteste, schmerzhafte Mutter, teile
mit mir Deine Schmerzen und lass mich Dein Herzeleid
empfinden, damit ich mit
Dir trauere und komme auch mir entgegen in der letzten
Not bei meinem Absterben. Amen.
Vater unser. Ave Maria.
Gekreuzigter Herr Jesus, erbarme Dich meiner.
Fünfte Station.
Simon von Cyrene hilft Jesus
das
Kreuz tragen.
Ich bete Dich an, o Herr Jesus Christus, und benedeie Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz und Dein unschuldiges
Sterben hast Du uns, und die ganze Welt erlöst.
Betrachtung.
Simon von Cyrene wird gezwungen, dem
todschwachen
Jesus das Kreuz tragen zu helfen
und Jesus
nimmt ihn als einen Mitgehilfen, als einen Gespan
des
Kreuzes
an. O wie gern würde er auch Dich, mein Christ, als
ebensolchen Weggefährten annehmen, wenn Du nur wolltest!
Er ruft Dich, aber Du gibst ihm kein Gehör, er ladet
Dich ein, aber Du weigerst Dich. Schäme Dich, dass Du
Dein Kreuz nur auf gezwungene Weise trägst.
Anmutung.
O
Jesus, der Dein Kreuz nicht auf sich nimmt und Dir nicht
nachfolgt, ist Deiner nicht wert, ich will Dir demnach
das Kreuz tragen helfen, ich will Dir auf dem Kreuzesweg
einen Gefährten und Gespan abgeben, in Deine blutigen
Fussstapfen will ich eintreten und Dir nachfolgen, damit
ich zu Dir einst in die ewige Herrlichkeit möge
aufgenommen werden. Amen.
Vater unser, Ave Maria.
Gekreuzigter Herr Jesus ! erbarme
Dich meiner.
Sechste Station.
Veronika reicht Jesus das Schweisstuch dar.
Ich
bete Dich an, o Herr Jesus Christus, und benedeie Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz und Dein unschuldiges
Sterben hast Du uns, und die ganze Welt erlöst.
Betrachtung.
Veronika reicht
Jesus
aus Andacht und Mitleid den Schleier ihres Hauptes als
ein Schweisstuch hin, damit er sein
todbleiches, verspieenes
und blutiges Angesicht möchte abtrocknen,
er
aber hat in dieses das Bildnis seines allerheiligsten
Angesichtes eingedrückt. Ein kleiner Dienst, aber eine
grosse Belohnung.
Welchen Dienst und Dank für so grosse und so viele
Wohltaten erweisest Du, mein Christ, Deinem göttlichen
Heiland?
Anmutung.
O
Jesus, was soll ich Dir vergelten für alles, was Du mir
und für mich getan? Siehe, ich übergebe mich Dir ganz
und gar zu Deinem Dienst, Dir opfere ich mein Herz,
drücke Dein Bildnis tief in dasselbe hinein, damit
dasselbe in Ewigkeit nicht mehr ausgelöscht werden
könne. Amen.
Vater unser, Ave Maria,
Gekreuzigter Herr Jesus, erbarme Dich meiner.
Siebte Station.
Jesus fällt das zweite Mal unter dem Kreuz.
Ich bete Dich an, o Herr Jesus Christus, und benedeie Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz und Dein unschuldiges
Sterben hast Du uns, und die ganze Welt erlöst.
Betrachtung.
Es
liegt der schmerzensvolle Jesus abermals unter der
schweren Last des Kreuzes und mit seinem allerheiligsten
Angesicht zur Erde; dennoch wird ihm von den
unbarmherzigen Henkersknechten nicht ein Augenblick
auszuruhen vergönnt, er wird wie ein Lasttier vom Boden
aufgepeitscht und fortgetrieben. Solche Beschwernis
machen also Jesus meine Sünden und ich sollte noch
ferner Lust haben zu sündigen?
Anmutung.
O
Jesus, erbarme Dich meiner, reiche
mir Deine barmherzigen Hände und
unterstütze mich, dass ich nicht mehr in die alten
Sünden zurückfalle. Ich will jetzt einmal vollen Ernst
machen und mich vor der Sünde hüten. Du mein Jesus,
stärke mich mit Deiner Gnade, dass ich meinen Vorsatz
nie mehr brechen möge. Amen.
Vater unser. Ave Maria.
Gekreuzigter Herr Jesus, erbarme Dich meiner.
Achte
Station.
Jesus redet die weinenden
Töchter von Jerusalem an.
Ich bete Dich an, o Herr Jesus Christus, und benedeie Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz und Dein unschuldiges
Sterben hast Du uns, und die ganze Welt erlöst.
Betrachtung.
Das andächtige Frauenvolk weint über den leidenden
Heiland, er aber wendet sich zu ihnen und sagt: weinet
nicht über mich, der ich unschuldig bin, sondern weinet
über euch und eure Kinder, welche schuldig sind, über
die begangenen Sünden weinet. So weine denn auch Du, es
ist Christo nichts angenehmer und Dir nichts nützlicher
als die Zähren, welche aus Reue über die begangenen
Sünden vergossen werden.
Anmutung.
O
Jesus, wer wird meinem Haupt Wasser und meinen Augen
genug Tränen geben, dass ich Tag und Nacht meine Sünden
beweine? Ich bitte Dich durch Deine blutigen und
bitteren Zähren, die unseretwegen vergossen, verleihe
mir die Gnade, dass ich mein ganzes Leben hindurch meine
Sünden recht bereuen möge, und über dieselben bittere
Zähren vergiesse, damit Dein Leiden auch an mir armen
Sünder zum ewigen Heil werden könne. Amen.
Vater unser. Ave Maria.
Gekreuzigter Herr Jesus, erbarme Dich meiner!
Neunte Station.
Jesus fällt zum dritten Mal unter das Kreuz.
Ich bete Dich an, o Herr Jesus Christus, und benedeie Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz und Dein unschuldiges
Sterben hast Du uns, und die ganze Welt erlöst.
Betrachtung.
Nachdem der abgemattete Jesus mit dem Kreuz am
Kalvarienberg angelangt war, ist er abermals zu Boden
gefallen, und es wäre kein Wunder
gewesen, wenn
er
sein heiligstes
Haupt
ganz und gar zerquetscht hätte, doch aber wird solches
nicht zerschlagen, denn seine Liebe zu uns war
deswegen
noch nicht zu Ende. Was muss es doch für eine
entsetzliche und schwere Last um die Sünde sein? Jesus
drücken sie so oft zu Boden, und mich, wenn nicht
Jesus
gewesen
wäre, hätten sie gar in den höllischen Abgrund hinunter
gestürzt.
Anmutung.
O
barmherzigster Jesus, Dir sei unendlicher Dank gesagt,
dass Du mich nicht in Sünden hast liegen lassen, und wie
ich wohl verdient, mich in die Tiefe der Hölle hast
fallen lassen. Entzünde in mir einen neuen Eifer zum
Guten, erhalte mich beständig in Deiner Gnade, damit ich
nimmermehr falle, sondern im Guten bis ans Ende
standhaft verharren möge. Amen.
Vater
unser. Ave Maria.
Gekreuzigter Herr Jesus, erbarme Dich meiner!
10 Station.
Jesus
wird Seiner Kleider entblösst.
Ich bete Dich an, o Herr Jesus Christus, und benedeie Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz und Dein unschuldiges
Sterben hast Du uns, und die ganze Welt erlöst.
Betrachtung.
Es
werden dem lieben Heiland seine Kleider ausgezogen, oder
vielmehr hinweggerissen.
Ach
mit welch grossen Schmerzen! mit den Kleidern, welche in
den Wunden und Blut angeklebt waren, wird auch die Haut
mit hinweggerissen und alle Wunden
erneuert. Die
Kleider
werden ihm ausgezogen,
damit er nackt
und
entblösst
sterben
sollte. So musste der göttliche Heiland wohl noch viel
schmerzlicher
sterben;
gut aber
werde
ich
sterben, wenn
ich
den
alten Menschen
samt
seinen
bösen Begierlichkeiten
werde
ausgezogen
haben.
Anmutung.
Es
geschehe, o Jesus, dass ich den alten Menschen aus und
einen Neuen anziehe,
welcher
nach Deinem Wohlgefallen, Wunsch und Willen ist. Sollte
es mir auch noch so schmerzlich und empfindlich
vorkommen, so will ich doch meinen Leib nicht schonen,
von allem Irdischen und Zeitlichem entblösst, verlange
ich zu sterben, damit ich mit Dir ewig
lebe.
Amen.
Vater unser. Ave Maria.
Gekreuzigter Herr Jesus, erbarme Dich meiner!
Elfte
Station.
Jesus wird an das Kreuz genagelt.
Ich bete Dich an, o Herr Jesus Christus, und benedeie Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz und Dein unschuldiges
Sterben hast Du uns, und die ganze Welt erlöst.
Betrachtung.
Nachdem Jesus seiner Kleider entblösst worden ist, wird
er am Kreuz peinlichst ausgestreckt und mit Händen und
Füssen an dasselbe genagelt. O Schmerzen! o Marter! o
Pein! und Jesus schweigt, weil es dem himmlischen Vater
also gefallen; er überträgt es mit Geduld, weil er mir
zu Liebe leidet. Wie verhältst Du Dich in Kreuz und
Leiden? Was für eine Ungeduld erzeigest Du? Was für
Klagen führst Du?
Anmutung.
O
geduldigstes Lämmlein Jesus! ich verwerfe und verfluche
meine Unvollkommenheiten und Ungeduld. Nimm mich hin,
kreuzige mein Fleisch mit seinen Begierlichkeiten und
Laster, schneide, brenne, kreuzige in diesem Leben, wie
Du willst, auf dass Du mich ewig verschonest. Ich
übergebe mich Dir völlig, in allem geschehe Dein
allerheiligster Wille.
Vater unser. Ave Maria.
Gekreuzigter Herr Jesus, erbarme Dich meiner!
Zwölfte Station.
Jesus wird erhöht und stirbt am Kreuz.
Ich bete Dich an, o Herr Jesus Christus, und benedeie Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz und Dein unschuldiges
Sterben hast Du uns, und die ganze Welt erlöst.
Betrachtung.
Siehe Jesus am Kreuz, da hängt er nackt und bloss, jetzt
kannst Du sehen die Wunden, so er aus Liebe für Dich
empfangen hat. Die ganze Gestalt des gekreuzigten Jesus
ist voll der Liebe. Das Haupt ist geneigt, Dich zu
küssen, die Arme sind ausgespannt, Dich zu umfangen, das
Herz ist offen, Dich
einzuschliessen.
O
was ist das für eine Liebe? Jesus stirbt am Kreuz,
damit
der
sündige Mensch lebe, und vom
ewigen Tod
erlöst
werde.
Anmutung.
O allerliebster Jesus! wer wird mir geben, dass auch ich
aus Liebe
zu
Dir
sterben möge? Lass mich wenigstens der Welt gänzlich
absterben. O wie wird mir diese Welt samt ihren
Eitelkeiten zum Ekel und Überdruss, wenn ich Dich nackt
und bloss am Kreuz hängen sehe. Nimm mich, o Jesus, in
Dein geöffnetes Herz hinein, Dir will ich ganz und gar
angehören. Nicht anders als Dir zu leben und
zu
sterben verlange ich.
Vater unser. Ave Maria.
Gekreuzigter Herr Jesus, erbarme Dich meiner!
Dreizehnte Station.
Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoss
Mariens gelegt.
Ich bete Dich an, o Herr Jesus Christus, und benedeie Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz und Dein unschuldiges
Sterben hast Du uns, und die ganze Welt erlöst.
Betrachtung.
Vom Kreuz wollte Jesus nicht herabsteigen, sondern ist
an demselben verharrt bis zum Ende; da er aber nach
seinem Tod vom Kreuz herabgenommen wurde, hat er wie
einst lebendig, also auch tot in den jungfräulichen
Schoss Mariä, seiner liebsten Mutter, liegen wollen.
Sei beständig im Guten und lass nicht vom Kreuz; wer
verharrt bis ans Ende, der wird selig werden.
Bedenke ferner,
wie rein, wie keusch jenes Herz sein muss, in welches
der
zarte
Fronleichnam
Jesus
Christi im
allerheiligsten Sakrament des Altars
empfangen wird.
Anmutung.
O
Jesus, ich bitte Dich demütigst, lass mich von Deinem
Kreuz nicht abnehmen; ich verlange an demselben
zu
leben und
zu
sterben. Erschaffe in mir ein reines Herz, damit ich
mittels der heiligen Kommunion Deinen allerheiligsten
Leib würdig empfangen möge, auf dass Du in mir und ich
in Dir verbleibe und nimmermehr von Dir abgesondert
werde. Amen.
Vater
unser.
Ave Maria.
Gekreuzigter Herr
Jesus,
erbarme
Dich meiner!
Vierzehnte Station.
Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt.
Ich
bete Dich an, o Herr Jesus Christus, und benedeie Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz und Dein unschuldiges
Sterben hast Du uns, und die ganze Welt erlöst.
Betrachtung.
Es
wird der Leichnam Jesus in ein fremdes Grab gelegt. Er,
der nicht so viel hatte, wohin er sein Haupt hätte legen
können, hatte auch nicht einmal auf der Welt ein Grab,
weil er nämlich von dieser Welt nicht war. Du, der Du so
viel von dieser Welt hast, bist Du nicht von dieser
Welt? Verachte die Welt, damit Du mit derselben nicht zu
Grunde gehest.
Anmutung.
O
Jesus, Du hast mich auserwählt von der Welt, was soll
ich denn in der Welt suchen? Du hast mich zum Himmel
erschaffen, was soll ich denn in der Welt verlangen?
Fern sei von mir, o Welt mit Deinen Eitelkeiten, auf dem
Kreuzweg, welchen mir mein Heiland und Erlöser mit
seinen gebenedeiten Fussstapfen gebahnt, werde ich
meinem Vaterland, dem Himmel, zuwandern, dort soll meine
Wohnung sein in Ewigkeit. Amen.
Vater unser. Ave Maria.
Gekreuzigter Herr Jesus, erbarme Dich meiner!
Aufopferung.
O
gütigster Jesus, ich sage Dir
demütigsten
Dank für
die
grosse Barmherzigkeit, welche Du mir auf diesem Kreuzweg
verliehen hast.
Ich opfere Dir denselben auf zur Verzeihung meiner
Sünden und Nachlassung der verdienten Strafen, zur Hilfe
und zum Trost der armen Seelen im Fegfeuer. Endlich
bitte ich Dich, o Jesus, Du wollest Dein allerheiligstes
kostbares Blut, Dein Leiden und Sterben an mir nicht
lassen verloren werden. Amen.
Sechzehnter
Abschnitt.
Geistliche Lieder.
Messgesang.
Zum
Introitus.
Wir werfen uns darnieder * Vor Dir, Gott Sabaoth! * Erhöre
unsre Lieder, * Da wir nach dem Gebot * Dir dieses Opfer
bringen; * Verleihe nun, dass wir * Es andachtsvoll
besingen, * Und wohlgefallen Dir.
Den Tag vor Jesu Leiden, * Beim Letzten Abendmahl, *
Indem er wollte scheiden * Aus diesem Jammertal, * Hat
er
das
Brot gebrochen * Und
ausgeteilt
den Wein, * Gesegnet und gesprochen: * Dies tut und
denket
mein!
Zum Gloria.
Gott Vater, Dir gehöret * Lob, Ruhm und Dank und Ehr; *
Was unsre
Ruhe störet, *
Verstatte nimmermehr. * Auf Erden lass uns grünen
* Den Frieden jederzeit, * Dass wir Dir fröhlich dienen,
* Von Furcht und Angst befreit.
(Laut den Buchstaben
im Buch ist das Wort so richtig.)
Der Du der Menschen Sünden * Gebüsst am Kreuzesstamm, *
Lass uns Erbarmung finden, * O Jesus, Gotteslamm; *
Gelobt mit Mund und Herzen, * Seist Du, Gott Heilger
Geist! * Der Du, in Angst und Schmerzen, * Den Frommen
Trost verleihst.
Vor dem Evangelium.
Aus Gottes Munde gehet * Das Evangelium; * Aus diesem
Grunde stehet * Das wahre Christentum. * Gott selber
hat’s gelehret, * Der nicht betrügen kann; * Wohl dem,
der‘s gerne höret * Und es nimmt willig an.
Zum Credo.
Wir glauben und bekennen, * Dass aus höchst weisem Rat *
Gott, den wir Vater nennen, * Die Welt erschaffen hat. *
Von ihm ist ausgegangen * Sein Sohn, der Jesus heisst, *
Der ward als Mensch empfangen * Durch Gott, den Heilgen
Geist.
Zum Offertorium.
Herr! lass doch diese Gaben * Dir wohlgefällig sein, *
Die wir geopfert haben. * Es ist zwar Brot und Wein; *
Doch
wird‘s
verwandelt werden * In Christi Fleisch und Blut; * Das
ist uns hier auf Erden * Und den Verstorbnen Gut.
Zum Sanctus.
Lass uns gen Himmel schwingen, * Zum Helfer in der Not,
* Und dreimal Heilig singen * Dem Herrn Gott Sabaoth; *
Herr! Himmel und auch Erde * Sind voll von Deinem Ruhm.
* Hilf, dass bekehret werde * Das blinde Heidentum.
Nach der Wandlung.
Hier bet ich auf den Knien, * Verborgener Gott, Dich an.
* Ich will mich nicht bemühen, * Das, was Du hier getan,
* Durch Sinne zu begreifen; * Dein Wort muss mir allein,
* Um hier nicht auszuschweifen, * Der Grund des Glaubens
sein.
Zum Agnus Dei.
Erfreut euch, fromme Seelen! * Ein Wunder ist geschehen,
* Der Herr will sich verhehlen; * Kein Auge kann ihn
sehn. * In Brot- und Weinsgestalten, * Ist Jesu Fleisch
und Blut * Auf dem Altar enthalten, * Dies grösste
Seelengut.
Zum Segen des Priesters.
Da
wir nunmehr gehöret * Die Messe, wie man soll, * So sei
auch Gott geehret, * Er mache uns segensvoll, * Und lass
es sich gefallen, * Was wir allhier getan; * Er bleibe
bei uns allen, * So sind wir wohl daran.
Lied
zum heiligen Altarsakrament
1.
Kommet, lobet ohne End‘ * Dieses höchste Sakrament! *
Welches Jesus eingesetzet * Uns zum Testament.
2.
Sei gelobt, gebenedeit * Du, o Trost in Bitterkeit! * Du
in Kriegszeit,
Pest und Hunger * Wahre Sicherheit.
3.
Stärke uns, o grosser Gott! * Du der Engel Himmelsbrot!
* Und bewahre und errette * Uns aus aller Not.
4.
Bester Vater! auf uns schau * Gib uns Deiner Gnaden Tau;
* Segne Wiesen, Bäume, Wälder * Und den Ackerbau.
5.
Zeig‘ auch Deine milde Hand * Unserm lieben Vaterland; *
Setze Fürst und seine Kinder * In den besten Stand.
6.
Gib stets wahre Buss und Reu, * Sprich uns all von
Sünden frei; * Mach‘, dass Glaube, Lieb‘ und Hoffnung *
Bis ans Ende sei.
7.
Gib, dass wir, mit Dir versehn, * Ewig hin zum Leben
gehn, * Und Dich einstens, wenn Du richtest, * Als
Erlöser sehn.
8.
Sei von uns gebenedeit, *Höchstes Gut in Ewigkeit! * Bis
wir endlich zu Dir kommen, * In die Himmelsfreud‘.
Adventlied.
1.
Tauet, Himmel, den Gerechten, * Wolken, regnet ihn
herab! * Also rief in langen Nächten * Einst die Welt,
ein weites Grab. * In von Gott verfluchten Gründen *
Herrschten Satan, Tod und Sünden, * Fest verschlossen
war das Tor * Zu des Heiles Höh‘ empor.
2.
Doch der Vater liess sich rühren, * Dass er uns zu
retten sann, * Und
den
Ratschluss
auszuführen,
*
Trug der Sohn sich freudig an, * Gabriel flog schnell
hernieder, * Kehrte mit der Antwort wieder: * Sieh ich
bin die Magd des Herrn, * Was er will, erfüll‘ ich gern.
3.
Dein Gehorsam ist mein Leben, * Jungfrau, demutsvoll und
keusch; * Gottes Geist wird Dich beschweben, * Und des
Vaters Wort wird Fleisch. * Menschen, betet an im
Staube! * Weh‘ der Höll‘ und ihrem Raube! * Aber
Adamskinder Wohl, * Weil ein Heiland kommen soll.
4.
Einen Zuruf hör ich schallen: * Brüder, wacht vom
Schlummer auf! * Denn es naht das Heil uns allen, *
Nacht ist weg, der Tag im Lauf. * O, dann fort mit allen
Taten, * Die die Nacht zur Mutter hatten! * Künftig
ziehe jedermann * Nur des Lichtes Waffen an.
5.
Lasst uns wie am Tage wandeln, * Nicht in Frass und
Trunkenheit,
*
Nicht nach Fleischbegierden handeln, * Weit verbannt sei
Zank und Neid; * Jenem gänzlich nachzuarten, * Dessen
Ankunft wir erwarten, * Dieses ist nun unsere Pflicht, *
So wie der Apostel spricht.
6.
Welterlöser! ich erfülle * Deines treuen Knechtes Rat; *
Komm in meines Fleisches Hülle, * Wie Dein Bot‘
verkündet hat. * Komm, und bringe mir den Frieden! *
Menschen ist er nur beschieden, * Die von gutem Willen
sind; * Komm ich bin es, göttlich‘ Kind!
Fastenlied.
1.
Lass mich Deine Leiden singen, * Dir des Mitleids Opfer
bringen, * Unverschuldtes Gotteslamm! * Das von mir die
Sünde nahm. * Jesus! drücke Deine Schmerzen * Tief in
aller Christen Herzen. * Lass mir Deines Todes Pein *
Trost in meinem Tode sein.
2.
Ins Gericht für Menschen treten, * Zum erzürnten Vater
beten, * Seh ich Dich, mit Blut bedeckt, * Auf den
Ölberg hingestreckt. * Jesus! drücke Deine Schmerzen *
Tief in aller Christen Herzen. * Lass mir Deines Todes
Pein * Trost in meinem Tode sein.
3.
Dich zu binden und zu schlagen, * Zu beschimpfen und zu
plagen * Nahet sich der Feinde Schar, * Und Du gibst
Dich willig dar. * Jesus! drücke Deine Schmerzen * Tief
in aller Christen Herzen. * Lass mir Deines Todes Pein *
Trost in meinem Tode sein.
4.
Von den Richtern, die Dich hassen, * Wilden Kriegern
überlassen, * Strömet Dein unschuldig‘s Blut * Unter
frecher Geisseln Wut. * Jesus! drücke Deine Schmerzen *
Tief in aller Christen Herzen. * Lass mir Deines Todes
Pein * Trost in meinem Tode sein.
5.
Unter lautem Spott und Hohne * Seh‘ ich eine
Dornenkrone, * Die, mein Heiland, scharf gespitzt, *
Deine Stirne schmerzlich ritzt. * Jesus! drücke Deine
Schmerzen * Tief in aller Christen Herzen. * Lass mir
Deines Todes Pein * Trost in meinem Tode sein.
6.
Wundenvoll, erblasst, entkräftet, * An das Opferholz
geheftet, * Seh ich, wie ein Gottmensch stirbt * Und den
Sündern Heil erwirbt. * Jesus! drücke Deine Schmerzen *
Tief in aller Christen Herzen. * Lass mir Deines Todes
Pein * Trost in meinem Tode sein.
7.
Heiland! meine Missetaten * Haben Dich verkauft,
verraten, * Dich gegeisselt und gekrönt, * An dem Kreuze
Dich verhöhnt! * Ach, es reuet mich von Herzen; * Lass
mein Heiland, Deine Schmerzen, * Meines Mittlers
Todespein * Nicht an mir verloren sein.
Osterlied.
1.
Der Heiland ist erstanden, * Befreit von Todesbanden, *
Der als ein wahres Opferlamm, * Für mich den Tod zu
leiden kam. Alleluja!
2.
Nun ist der Mensch gerettet * Und Satan angekettet; *
Der Tod hat keinen Stachel mehr, * der Stein ist Weg,
das Grab ist leer. Alleluja!
3.
Der Sieger führt die Scharen, * Die lang gefangen waren,
* In seines Vaters Reich empor, * Das Adam sich und mir
verlor. Alleluja!
4. O wie die Wunden prangen, * Die er für mich
empfangen! * Wie schallt der Engel Siegessang * Dem
Starken, der den Tod bezwang. Alleluja !
5.
Mein Glaube darf nicht Wanken, * tröstlicher Gedanken! *
Ich werde
durch sein Auferstehn, * Gleich ihm aus meinem Grabe
gehn. Alleluja!
6.
Die Nacht, die mich dort decket, * Bis mich der Engel
wecket, * Ist kurz; dann ruft mein Heiland mich * Ins
Reich, wo niemand stirbt, zu sich. Alleluja!
7.
O Meer der Seligkeiten! * Einen Ort mir zu bereiten, *
Ging mein Erlöser hin vor mir, * Erstandener! ich folge
Dir. Alleluja!
8.
Ja, Durch ein neues Leben * Will ich zur Höhe streben, *
Wo Du mit Deinem Vater thronst * Und jede gute Tat
belohnst. Alleluja!
9.
Dann werd ich im Gerichte * Vor Deinem Angesichte, * Vor
Deinem Blute glänzend stehn, * Und zu des Lammes
Hochzeit gehn. Alleluja!
Wie Du vom Tod erstanden bist, * Lass uns erstehen, Herr
Jesu Christ! Alleluja!
Pfingstlied
1.
Komm, o Heiliger Geist, o dritte Person! * Von einer
Natur mit Vater
und Sohn! * Der Du von seiner Sündenlast * So manches
Herz befreiet hast. * Komm, Heiliger Geist, erwünschter
Gast!
2.
Komm, Heiliger Geist! auf uns jetzt herab, * So wie Dich
Gott einst den Gläubigen gab, * Als ihre noch geringe
Zahl, * Versammelt im verschlafenen Saal, * Sich sehnte
nach Dir, Du göttlicher Strahl!
3.
Komm, Heiliger Geist! ein Tröster genannt, * Es werde
durch Dich der Kummer verbannt, * Der uns verstört in
unsrer Pflicht; * Die Trägheit überwindet uns nicht, *
Wenn Du uns entflammst, o mächtiges Licht!
4.
Komm, Heiliger Geist! Du Lehrer der Welt! * Die Strasse
des Heils wird niemals verfehlt, * Wenn man sich nicht
an Sekten kehrt, * Die Kirche, die Dein Einspruch lehrt,
* Mit kindlicher Treu als Mutter verehrt.
5.
Komm, Heiliger Geist! vom
himmlischen Thron, * Dir werden gleich mit Vater und
Sohn * In unzerteilter
Wesenheit * Von nun an bis in Ewigkeit * Anbetung, Dank
und Jubel geweiht!
Fronleichnamslied
1.
Deinem Heiland, Deinem Lehrer, * Deinem Hirten und
Ernährer, * Sion, stimm ein Loblied an! * Preis nach
Kräften Seine Würde, * Da kein Lobspruch, keine Zierde,
* Seiner Grösse gleichen kann.
2.
Dieses Brot
sollst
Du
erheben, * Welches lebt und gibt das Leben, * Das man
heut den Christen weist; * Dieses Brot, mit dem im
Saale, * Christus bei dem Abendmahle * Die zwölf Jünger
selbst gespeist.
3.
Unser Lob soll laut erschallen * Und das Herz in Freuden
wallen: * Denn der Tag hat sich genaht, * Da der Herr
zum Tisch der Gnaden * Uns zum ersten Mal geladen * Und
dies Brot geopfert hat.
4.
Durch das Lamm, das wir erhalten, * Wird hier der Genuss
des alten * Osterlammes abgetan; * Und der Wahrheit muss
das Zeichen, * Und die Nacht dem Lichte weichen, * Und
das neue fängt nun an.
5.
Was von Jesu dort geschehen, * Und wir so wie er
begehen, * Mahnet uns an seinen Tod; * Als ein Opfer ihn
zu ehren, * Nach der Vorschrift seiner Lehren, * Opfern
wir ihm Wein und Brot.
6.
Doch, wie uns der Glaube lehret, * Wird das Brot in
Fleisch verkehret, * Und in Christi Blut der Wein; * Was
dabei das Aug nicht siehet, * Dem Verstande selbst
entfliehet, * Sieht der feste Glaube ein.
7.
Unter zweierlei Gestalten * Sind sehr grosse Ding
enthalten, * Deren sie nur Zeichen sind; * Blut und
Fleisch, und Trank und Speise, * Da sich doch in beider
Weise * Christus unzerteilt befindt.
8.
Wer zu diesem Gastmahl eilet, * Nimmt ihn ganz und
unzerteilet, * Unzerbrochen,
unversehrt,
*
Einer kommt und tausend kommen, * Keiner hat doch
mehr
genommen, * Und er bleibt doch
unverzehrt.
9.
Fromme kommen, Böse kommen, * Und sie haben ihn
genommen, * Die
zum
Leben, die
zum
Tod; * Bösen wird er Straf und Hölle, * Frommen ihres
Heiles Quelle; * Wie verschieden wirkt dies Brot!
10. Endlich wisse, dass vom Leibe * So viel in den
Teilen bleibe, * Als das Ganze selbst enthält; * Nicht
das Wesen, nur das Zeichen, * Muss da der Zerteilung
weichen, * Jesus bleibet unverstellt.
11. Sieh, dies ist das Brot der Kinder, * Der Gerechten,
nicht der Sünder, * Welches auch die Engel nährt. *
Schon in Jsaaks Himmelsbrote * Und des Osterlammes Tode
* War es einstens vorerklärt.
12. Guter Hirt und wahre Speise, * Jesus nährt uns auf
der Reise * Bis in seines Vaters Reich. * Nähr uns hier
im Jammertale, * Ruf uns dort zum Hochzeitsmahle, * Mach
uns Deinen Heilgen gleich.
Lied an allen Frauenfesten.
1.
O Mutter Gottes, hochbelohnt * Von Jesus, Deinem Sohne;
* O glänzender, als Sonn und Mond, * In Deiner
Himmelskrone. * Von Deinem Glücke sing ich hier * Mit
Herzenslust auf Erde; * O dass mein guter Wille Dir *
Ein süsses Opfer werde!
2.
Was kann ich sonst, als oft an Dich * Und Deine Grösse
denken, * Dich kindlich lieben, täglich mich * Dir, o
Maria! schenken? * Was kann Dir sonst ein Adamskind * Im
Jammertale geben, * Wenn Engel selbst Dir dienstbar
sind, * Und Deinen Thron
umschweben?
3.
Die Demut und die Reinigkeit, * Die Deine Seele
schmückten, * Die waren es insonderheit, * Die Dich
so
sehr beglückten. * Durch diese wählte Gott, Dein Freund,
* Zur Mutter Dich vor allen; * Wer diese
Tugenden
vereint, * Wird ihm und Dir gefallen.
4.
Du hörest jetzt an seiner Hand * Der Seraphinen Lieder,
* Und blickest freundlich auf das Land * Der Sterblichen
hernieder. * O milde Jungfrau! darf ich Dir * Mit
Inbrunst wiederholen, * Was Dir Dein Jesus auch von mir
* Am Kreuze noch empfohlen?
5.
Zwar weiss ich, ich verdiente nicht, * Bisher Dein Kind
zu heissen, * Doch will ich mich nach Kindespflicht * Es
Wert zu sein, befleissen. * Du gib auf meiner
Pilgerfahrt * Mir Deinen Muttersegen, * So geh ich
Feinden aller Art * Mit Christentum
entgegen.
6.
Besonders in der letzten Not, * Wenn Menschen mich
verlassen,
*
Wenn Tod erschreckt und Hölle droht, *
Lass mich das Kreuz umfassen, * Das Kreuz, an dem Du
leidend stundest, * Bei Deines Jesus Sterben, * Und
führe mich durch seine Gunst * Zu seines Reiches Erben.
Das
Te deum laudamus
1.
Grosser Gott! wir loben Dich. * Herr, wir preisen Deine
Stärke; * Vor Dir neigt die Erde sich, * Und bewundert
Deine Werke. * Wie Du warst vor aller Zeit, * So bleibst
Du in Ewigkeit.
2.
Alles was Dich preisen kann, * Cherubim und Seraphinen,
* Stimmen Dir ein Loblied an; * Alle Engel, die Dir
dienen, * Rufen Dir stets ohne Ruh: * Heilig! heilig!
heilig! zu.
3.
Heilig, Herr Gott Sabaoth! * Heilig, Herr der
Himmelsheere! * Starker Helfer in der Not; * Himmel,
Erde, Luft und Meere * Sind erfüllt mit Deinem Ruhm, *
Alles ist Dein
Eigentum.
4.
Der Apostel Christi Chor, * Der Propheten grosse Menge *
Schickt zu Deinem Thron empor * Neue Lob- und
Dankgesänge; * Der Blutzeugen grosse Schar * Lobt und
preiset Dich immerdar.
5.
Auf dem ganzen Erdenkreis * Loben Grosse und auch
Kleine, * Dich Gott Vater! Dir zum Preis * Singt die
heilige Gemeinde; * Sie ehrt auch auf seinen Thron *
Deinen eingeborenen Sohn.
6. Sie verehrt den Heiligen Geist, * Welcher uns mit
seinen Lehren * Und mit Troste kräftig speist; * Der, o
König voller Ehren; * Der mit Dir, Herr Jesus Christ; *
Und dem Vater
ewig ist.
7.
Du, des Vaters ewiger Sohn, * Hast die Menschheit
angenommen!
*
Du bist auch von Deinem Thron
*
Zu uns auf die Welt gekommen! * Gnade hast Du uns
gebracht, * Von der Sünde frei gemacht.
8.
Nunmehr steht das Himmelstor * Allen, welche glauben,
offen! * Du stellst uns dem Vater vor, * Wenn wir
kindlich auf Dich hoffen, * Endlich kommst Du zu
Gericht, * Zeit und Stunde weiss man nicht.
9.
Steh, Herr! Deinen Dienern bei, *
Welche Dich mit Demut bitten; * Die Dein Blut dort
machte frei, * Als Du für uns hast gelitten. * Nimm uns
nach vollbrachtem Lauf * Zu Dir in den Himmel auf.
10. Sieh Dein Volk in Gnaden an; * Hilf uns, segne Herr,
Dein Erbe; * Leit es auf der rechten Bahn, * Dass der
Feind es nicht verderbe; * Hilf, dass es durch Buss und
Flehn * Dich im Himmel möge sehn.
Lied
zum Segen mit dem allerheiligsten Sakrament
Vor dem ersten Segen.
Wir beten an Dich, wahres Himmelsbrot! * Dich, Heiland,
Herr, barmherzig grosser Gott! * Heilig, heilig, heilig
* Du bist allzeit heilig! * Sei gepriesen ohne End, * In
dem heilgen Sakrament. (Der Segen.)
Nach demselben.
Wir knien hier vor Deinem Gnadenthron; * Du guter Hirt!
o Jesus, Gottes Sohn! * Heilig, heilig, heilig, * Du
bist allzeit heilig! * Sei gepriesen ohne End, * In dem
heilgen Sakrament.
Vor dem letzten Segen.
Wir bitten Dich, erbarm Dich, grosser Gott; * Und segne
uns durch dieses Gnadenbrot. * Heilig,
heilig, heilig, * Du bist allzeit heilig! * Sei
gepriesen ohne End, * In dem heilgen Sakrament.
Nach demselben.
Ach, höre uns! Wir ringen unsere Händ; * Und speise uns
an unserm letzten End. * Heilig, heilig, heilig, * Du
bist allzeit heilig! * Sei gepriesen ohne End, * in dem
heilgen Sakrament!
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