Credo
in Deutsch und Latein
Vater
unser.....
"Credo":
lateinisch für "Ich
glaube"
Das Konzil von Nizäa
(Jahr 325) formulierte die »Wesensgleichheit« von Christus und Gott im
Glaubensbekenntnis.
Glaubenssätze
01
Wie heißt
der erste Glaubenssatz des Apostolischen
Glaubensbekenntnisses?
Ich glaube an
Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des
Himmels und der Erde.
Woher wissen wir, dass es einen Gott
gibt ?
Dass es einen Gott
gibt, wissen wir erstens aus der sichtbaren Welt,
zweitens aus der Stimme des Gewissens und drittens aus
der Offenbarung.
Gibt es mehr als einen
Gott ?
Nein,
es gibt nur einen Gott. In Gott sind drei Personen: der Vater und der
Sohn und
der Heilige Geist. Jede dieser drei Personen ist wahrer Gott und doch
gibt es
nur einen Gott. Dies ist ein großes Geheimnis.
Warum nennen wir Gott den
"Schöpfer des Himmels und der Erde"?
Wir
nennen Gott den "Schöpfer des Himmels und
der Erde", weil er die unsichtbare und die sichtbare Welt aus dem
nichts
erschaffen hat. Gott hat alles zu seiner Ehre und unserem Wohl
erschaffen. Gott
erhält und regiert seine Schöpfung, dies nennt man
"göttliche
Vorsehung".
Welche Eigenschaften hat
Gott
?
Gott
ist ewig, d.h. Gott ist immer gewesen und wird immer sein. Gott
ist unveränderlich,
d.h. Gott ist immer gleich und ändert seine Pläne nicht. Gott
ist allgegenwärtig,
d.h. Gott ist überall, im Himmel und auf der Erde. Gott ist allwissend,
d.h. Gott weiß alles, auch was wir denken und wollen. Gott ist allmächtig,
d.h. Gott kann alles machen, was er will. Gott ist allweise,
d.h. Gott
versteht alles so zu fügen und zu lenken, wie es am besten ist.
Gott ist heilig,
d.h. Gott liebt das Gute und hasst das Böse. Gott ist gerecht,
d.h. Gott
belohnt die Guten und bestraft die Bösen, wie es jeder verdient.
Gott ist wahrhaft,
d.h. Gott spricht nur die Wahrheit, er kann nicht irren und nicht
lügen. Gott
ist treu, d.h.: Gott hält, was er verspricht und
führt aus, was er
androht. Gott ist gütig, d.h. Gott ist voll Liebe zu uns
und schenkt uns
unzählige Wohltaten. Gott ist barmherzig, d.h. Gott hat
Erbarmen mit
unserer Not und verzeiht dem Sünder, wenn er sich bekehrt.
Warum lässt Gott die
Leiden
zu ?
Gott
lässt die Leiden zu, um uns erstens zu strafen und zu bessern und
zweitens um
uns zu prüfen und im Himmel reicher zu belohnen.
Warum lässt Gott die
Sünde
zu ?
Gott
lässt die Sünde zu, weil er dem Menschen erstens den freien
Willen lässt,
auch wenn er ihn missbraucht und zweitens weil er auch Böses zum
Guten lenken
kann.
Was sind
die Engel ?
Die
Engel sind reine Geister mit großem Verstand
und großer Kraft. Am Anfang waren alle Engel gut und
glücklich und hatten die
heiligmachende Gnade. Doch viele haben, mit Luzifer an der Spitze,
gesündigt
und sind dafür in die Hölle gestürzt worden. Die guten
Engel beschützen uns
an Leib und Seele, sie mahnen uns zum Guten und beten für uns bei
Gott. Der
Schutzengel erwartet von uns, dass wir an ihn denken, zu ihm beten und
ihm
folgen. Die bösen Geister hingegen versuchen uns an Leib und Seele
zu schaden
und uns in die Hölle zu bringen. Wir können uns gegen sie
schützen durch
Wachsamkeit und Gebet.
Was sind die Menschen ?
Gott schuf aus der Erde den Leib und
hauchte dem Menschen eine unsterbliche Seele ein. Der
Mensch ist Gott ähnlich durch seine geistige Seele und
durch die göttliche Gnade. Vor dem Sündenfall war der
Mensch heilig und Erbe des Himmels, vollkommen an Körper
und Geist, glücklich im Paradies ohne Leiden und Tod
sowie ohne Neigung zum Bösen. Doch die ersten Menschen
sind nicht so geblieben, wie Gott sie erschaffen hat.
Sie haben gesündigt und sind von Gott dafür bestraft
worden. Nach dem Sündenfall waren sie nicht mehr heilig,
sie waren an Körper und Geist geschwächt, sie mussten
das Paradies verlassen, viel leiden und einst sterben
und ihr Herz war zum Bösen geneigt. Die Sünde Adams hat
allen Menschen geschadet, weil die Schuld mit ihren
bösen Folgen auf alle Menschen übergegangen ist. Diese
Sünde heißt Erbsünde, weil wir sie nicht selbst
begangen, sondern von Adam geerbt haben. Allein Maria
ist vor der Erbsünde bewahrt worden, weil sie die Mutter
Gottes ist. Durch den Sündenfall ging jedoch nicht alle
Hoffnung auf den Himmel verloren. Gott versprach und
sandte den Erlöser Jesus Christus.
02
Wie
heißt der zweite Satz des Apostolischen Glaubensbekenntnisses ?
Und an Jesus
Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn
Was ist der
Kern des zweiten
Glaubenssatzes ?
Im
zweiten
Glaubenssatz bekennen wir, dass Jesus Christus wahrer Gott ist. Der
Glaube an
die Gottheit Jesu Christi steht im Mittelpunkt der ganzen christlichen
Religion.
Christus ist nicht bloß der größte Gelehrte, der
größte Menschenfreund und
der größte Heilige; er ist unendlich mehr: Er ist Gottes
wesensgleicher Sohn,
Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott.
Wer ist Jesus Christus ?
Jesus
Christus ist
der wahre Sohn Gottes, unser Erlöser und Heiland. Der Name "Jesus"
bedeutet: "Gott rettet". Gott selbst ließ durch den Engel dem
heiligen Josef sagen: "Du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er
wird
sein Volk von seinen Sünden erlösen." (Mt 1,21) Der Name
"Christus" bedeutet: "Gesalbter". Gesalbt wurden im Alten
Bund Propheten, Priester und Könige. Jesus ist der
größte Prophet, der göttliche
Hohepriester und der König der Könige.
Wer sagt uns, dass Jesus
Christus
wahrer Gott ist ?
Dass
Jesus
Christus wahrer Gott ist, sagen uns die Propheten und Apostel, der
himmlische
Vater und Jesus selbst. Der Prophet Jesaja sagt: "Gott selbst wird
kommen
und euch erretten." (Jes 35,4). Der Apostel Petrus bekennt: "Du bist
der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes !" (Mt 16,16).
Gott
Vater rief
bei der Taufe Jesu im Jordan vom Himmel: "Das ist mein geliebter Sohn,
an
dem ich Gefallen gefunden habe" (Mt 3,17). Jesus bezeugte seine
Gottheit
durch seine Worte und seine Wundertaten. Als der Hohepriester zu Jesus
sagte:
"Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, sag uns: Bist du der
Messias,
der Sohn Gottes?" antwortete Jesus: "Du hast es gesagt." (Mt 26,
63-64).
Wie hat Jesus bewiesen,
dass er
wahrer Gott ist ?
Dass
Jesus wahrer
Gott ist, hat er bewiesen erstens durch seine Wunder, zweitens durch
seine
Weissagungen und drittens durch sein heiliges Leben.
Inwiefern zeigen die
Wunder, dass Jesus wahrer Gott
ist ?
Jesus
hat sehr
viele Wunder gewirkt, und zwar aus eigener Kraft. So zeigte er sich als
Herr über
die Natur (Brotvermehrung, wunderbarer Fischfang, Sturmstillung), als
Herr über
Krankheiten (Heilung von Blinden, Lahmen und Aussätzigen), als
Herr über den
Tod (Auferweckung des Jünglings von Nain, der Tochter des Jairus
und des
Lazarus) und als Herr über die bösen Geister (Heilung eines
Besessenen von
Gerasa).
Inwiefern zeigen die
Weissagungen, dass Jesus wahrer Gott ist ?
Jesus
waren die
dunkelsten Geheimnisse bekannt. Aus eigenem Wissen sagte er z.B. die
Verleugnung
des Petrus voraus, den Verrat des Judas, sein Leiden und seine
Auferstehung, die
Zerstörung von Jerusalem. Er kannte die Herzensgeheimnisse der
Menschen und
alle ihre Gedanken.
Inwiefern zeigt sein
heiliges Leben, dass Jesus
wahrer Gott ist ?
Er
konnte seinen
Feinden sagen: "Wer von euch kann mir eine Sünde nachweisen ?"
(Joh
8,46) Wir finden nichts in seinem Leben, was nicht heilig und
göttlich ist.
Welches ist der
größte Beweis für die Gottheit
Jesu ?
Der
größte
Beweis für die Gottheit Jesu ist seine glorreiche Auferstehung von
den Toten.
Diese ist durch zuverlässige Zeugen einwandfrei bewiesen. Die
Apostel waren
Augen- und Ohrenzeugen. Sie besiegelten ihr Zeugnis mit ihrem Blut.
03
Wie heißt
der dritte Satz des Apostolischen Glaubensbekenntnisses?
Empfangen durch
den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria
Was ist der Kern des dritten Glaubenssatzes ?
Im dritten Glaubenssatz bekennen wir, dass unser Erlöser
wahrer Mensch ist. Der Sohn Gottes ist Mensch geworden.
Er hat zu seiner Gottheit noch eine zweite Natur
angenommen, die Menschheit. Nur so konnte er leidend und
sterbend die Welt erlösen.
Wozu ist der Sohn Gottes Mensch geworden ?
Der Sohn Gottes ist Mensch geworden, um uns zu erlösen.
Was heißt das: Der Sohn Gottes ist Mensch geworden ?
Der Sohn Gottes ist Mensch geworden heißt: Er hat wie
wir Menschen einen Leib und eine Seele angenommen.
Wer ist also Jesus Christus ?
Jesus Christus ist also der Gott-Mensch, wahrer Gott und
wahrer Mensch. Wahrer Gott ist er von Ewigkeit her,
wahrer Mensch seit der Menschwerdung. Jesus Christus hat
also zwei Naturen: die göttliche, weil er Gott ist, die
menschliche, weil er Mensch ist.
Wer ist die Mutter Jesu ?
Die Mutter Jesu ist die reinste Jungfrau Maria. Sie wird
Mutter Gottes genannt, weil ihr Sohn wahrer Gott ist.
Warum ist Maria auch unsere Mutter ?
Maria ist auch unsere Mutter, weil wir als Kinder Gottes
Brüder und Schwestern Christi sind und weil Jesus selbst
sie uns zur Mutter gab. Er sprach am Kreuz zu Maria:
"Frau, siehe, dein Sohn !" Und zu Johannes sprach er:
"Siehe, deiner Mutter !"
Wer ist der heilige Josef ?
Der heilige Josef ist der Nähr- und Pflegevater Jesu. Er
ist also nicht der eigentliche Vater Jesu. Das ist der
himmlische Vater. Als der zwölfjährige Jesus von Maria
und Josef im Tempel wieder gefunden wurde, sagte er zu
ihnen: "Wußtet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was
meinem Vater gehört"
Woher wissen wir, dass Jesus unser Erlöser ist ?
Dass Jesus unser Erlöser ist, wissen wir erstens, weil
Gott es durch den Engel dem heiligen Josef verkündet
hat; zweitens, weil Christus es selbst gesagt hat;
drittens, weil sich nur an ihm die Weissagungen und
Vorbilder über die Erlösung erfüllt haben. Zum heiligen
Josef sprach der Engel: "Du sollst ihm den Namen Jesus
geben, denn er wird sein Volk von seinen Sünden
erlösen." (Mt 1,21). Von sich selbst sagte Christus:
"Der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu
retten, was verloren ist." (Lk 19,10). Die Propheten
haben die Geburt des Erlösers, seine Wunder, sein Leiden
und Sterben und seine Auferstehung geweissagt (vgl. Jes
7,14; Mich 5,2; Gen 49,10; Jes 35,5f.; Jes 11,10)
Kann die geschichtliche Existenz Jesu Christi sicher
bezeugt werden ?
Die geschichtliche Existenz Jesu Christi wird nicht bloß
durch christliche, sondern auch durch nichtchristliche
Schriftsteller, bei denen der Verdacht der Fälschung von
vornherein ausgeschlossen ist, sicher bezeugt. So
berichtet z.B. Tacitus (53-120) von "Christus, der unter
Pontius Pilatus hingerichtet wurde." Auch Sueton erwähnt
um 120, dass es unter den Juden wegen Christus zu
heftigen Auseinandersetzungen kam. Plinius der Jüngere
schreibt um 112, dass die Christen "an einem
festgesetzten Tag vor Tagesanbruch zusammenkommen und
Christus wie einem Gott ein Loblied singen." Aber nicht
nur heidnische, sondern auch jüdische Schriftsteller wie
Flavius Josephus belegen eindeutig die geschichtliche
Existenz Jesu Christi.
04
Wie heißt
der vierte Satz des Apostolischen Glaubensbekenntnisses?
Gelitten
unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben
Was ist der Kern des vierten
Glaubenssatzes?
Der vierte Glaubenssatz erklärt uns, wie der Heiland uns
erlöst hat. Er hat uns erlöst durch sein bitteres Leiden
und seinen Kreuzestod. Krippe und Kreuz, Bethlehem und
Golgotha sind die ergreifenden Denkmäler der
Gottesliebe.
Was geschah durch den Tod Jesu am Kreuz?
Durch den Tod am Kreuz hat Jesus erstens die Welt
erlöst, zweitens dem himmlischen Vater ein vollkommenes
Opfer dargebracht und drittens die Kirche des Neuen
Bundes gestiftet.
Wovon hat uns Jesus erlöst?
Jesus hat uns erlöst von Sünde und Strafe.
Was heißt: Jesus hat uns erlöst von Sünde ?
Jesus Christus hat für unsere Sünde die unendliche
Schuld bezahlt, die uns nachgelassen werden kann durch
die Sakramente und durch die Reue.
Was heißt: Jesus hat uns erlöst von Strafe ?
Keiner kommt in die Hölle, der Christus treu bleibt
(vgl. Röm 8,1).
Was hat uns Jesus am Kreuz verdient ?
Jesus hat uns am Kreuz überreiche Gnaden verdient, durch
die wir auf Erden heilig und im Himmel selig werden
können. Alle Menschen sind erlöst. Für alle Menschen ist
Jesus gestorben. Der Himmel, der seit Adams Sünde
verschlossen war, ist durch das Kreuz wieder geöffnet
worden. Jeder kann in den Himmel kommen, wenn er tut,
was der Heiland befohlen hat. "Jetzt, da ihr aus der
Macht der Sünde befreit und zu Sklaven Gottes geworden
seid, habt ihr einen Gewinn, der zu eurer Heiligung
führt und das ewige Leben bringt." (Röm 6,22)
Was zeigt uns das durchbohrte Herz Jesu ?
Das durchbohrte Herz Jesu zeigt uns, dass der Heiland
wirklich tot war und aus Liebe zu uns alles gab. In der
Präfation vom Hochfest des Heiligsten Herzen Jesu heißt
es: "Aus seiner geöffneten Seite strömen Blut und
Wasser, aus seinem durchbohrten Herzen entspringen die
Sakramente der Kirche. Das Herz des Erlösers steht offen
für alle, damit sie freudig schöpfen aus den Quellen des
Heiles"
Woran erinnert uns jeder Freitag ?
Jeder Freitag erinnert uns an den bitteren Kreuzestod
Jesu und ruft uns auf zu einem Opfer. Der Verzicht auf
Fleisch- und Wurstspeisen ist zwar nicht zwingend (es
kann auch ein anderes Opfer sein), aber entsprechend der
Tradition der Kirche sehr sinnvoll und empfehlenswert.
Woran erinnert uns der Herz-Jesu-Freitag ?
Der Herz-Jesu-Freitag erinnert uns an die unergründliche
Liebe Jesu zu uns Menschen und ruft uns auf, diese Liebe
zu erwidern, indem wir das Doppelgebot der Liebe
befolgen, d.h. Gott und den Nächsten mit allen Kräften
zu lieben versuchen.
Wie können wir das Leiden Jesu andächtig betrachten ?
Wir können das Leiden Jesu andächtig betrachten, indem
wir sein heiliges Kreuz in unseren Wohnungen aufhängen
und verehren, den schmerzhaften Rosenkranz, den
Kreuzweg, die Herz-Jesu-Andacht oder die heiligen Fünf
Wunden beten.
Wie können wir das Leiden Jesu in unserem Leben
verwirklichen ?
Wir können das Leiden Jesu in unserem Leben
verwirklichen, indem wir unsere Leiden mit seinen Leiden
verbinden, d.h. sie in der Nachfolge Christi als unser
Kreuz annehmen, tragen und aus Liebe zu ihm aufopfern.
05
Wie heißt
der fünfte Satz des Apostolischen Glaubensbekenntnisses?
Hinabgestiegen
in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten
Was ist der
Kern des fünften Glaubenssatzes?
Jesus Christus hat die Seelen der Gerechten aus der
Vorhölle befreit und ist an Ostern glorreich aus dem
Grabe auferstanden, wie er es vorausgesagt hat. Er ist
der Sieger über Tod und Sünde, und das Kreuz wurde zum
Zeichen des Sieges für alle Erlösten.
Wohin ist nach dem Tode Jesu seine Seele gegangen?
Nach dem Tode Jesu ist seine Seele in die Vorhölle
("Reich des Todes") gegangen zu den Seelen der
Gerechten. Die Vorhölle ist nicht etwa der Ort der
Verdammten und auch nicht das Fegefeuer. Sie ist jener
Ort, wo die Seelen der verstorbenen Gerechten des Alten
Bundes auf die Erlösung warteten. Sie konnten nicht zur
Anschauung Gottes gelangen, bis der Himmel geöffnet war.
Was hat Jesus am dritten Tage getan?
Am dritten Tage ist Jesus glorreich von den Toten
auferstanden. Der Leib wurde mit der Seele wieder
vereinigt. So wurde er wieder lebendig. Jesus stand aus
dem verschlossene Grabe auf. Ein Engel wälzte nachher
den Stein weg zum Zeichen: Das Grab ist leer, der Herr
ist auferstanden.
Was heißt "glorreich"?
Glorreich heißt "verklärt". Der Leib des Auferstandenen
war strahlend wie die Sonne, fein und alles
durchdringend, schnell wie der Gedanke, unfähig zu
leiden und zu sterben. An diesem Leib behielt Jesus
seine Wundmale bei. Sie sollen zeigen: Es ist der
gleiche Leib, der am Kreuze hing und im Grabe lag.
Wer bezeugt uns, dass Jesus von den Toten
auferstanden ist?
Dass Jesus von den Toten auferstanden ist, bezeugen uns
erstens seine Apostel und die Jünger und zweitens seine
Feinde. Augen- und Ohrenzeugen gelten immer als die
besten Zeugen. Solche waren die Apostel. Sie haben den
Auferstandenen oft gesehen, gehört, ihn berührt, mit ihm
gegessen. Die Apostel und viele Jünger sind auch
Blutzeugen. Sie verkündeten überall die Auferstehung
Christi und gaben dafür ihr Leben hin.
Was zeigt uns Jesus Christus durch seine
Auferstehung?
Jesus Christus zeigt uns durch seine Auferstehung
erstens, dass er wahrhaft Gott ist und zweitens dass
auch wir einst von den Toten auferstehen. Jesus ist aus
eigener Kraft auferstanden, wie er aus eigener Kraft
Tote erweckt hat. Jesus ist das Haupt, wir sind die
Glieder. Ist das Haupt auferstanden, so werden auch die
Glieder auferstehen. "Wenn aber verkündigt wird, dass
Christus von den Toten auferweckt worden ist, wie können
dann einige von euch sagen: Eine Auferstehung der Toten
gibt es nicht ?" (1 Kor 15,12)
Wie lange blieb Jesus nach der Auferstehung noch auf
Erden?
Nach der Auferstehung blieb Jesus noch vierzig Tage auf
Erden. In dieser Zeit ist er oft den Aposteln und
Jüngern erschienen. Der heilige Paulus berichtet, dass
er einmal mehr als 500 Menschen erschienen ist. Er
belehrte sie über die Kirche, setzte das Sakrament der
Buße ein, machte Petrus zum obersten Hirten und gab
ihnen Verständnis für die Heilige Schrift.
Wann feiern wir die Auferstehung Jesu Christi?
Wir feiern die Auferstehung Jesu Christi am
Ostersonntag, das Osterfest ist das größte aller Feste.
Jeder Sonntag ist ein kleines Osterfest. Der Sonntag,
der Auferstehungstag des Herrn, ist der erste Tag der
Woche, also nicht Wochenende, sondern Wochenanfang.
Jesus Christus hat seinen Aposteln aufgetragen, jeden
Sonntag zusammenzukommen, um die Eucharistie zu feiern.
Die Kirche hat dies von Anfang an getan und wird es auch
selbstverständlich bis zum Tag der Wiederkunft des Herrn
weiterhin tun.
06
Wie
heißt der sechste Satz des Apostolischen Glaubensbekenntnisses?
aufgefahren in
den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
Was ist der Kern des sechsten
Glaubenssatzes ?
Im sechsten Glaubenssatz bekennen wir unseren Glauben an
die wunderbare Himmelfahrt und die ewige Verherrlichung
unseres Heilandes zur Rechten des Vaters. Herrlichkeit
und Ehre hat ihm der Vater bereitet, Recht und
Gerechtigkeit haben gesiegt. Mit großer Sehnsucht hat
Jesus in der Nacht vor seinem Tod um diese
Verherrlichung gefleht: "Vater, verherrliche du mich
jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir
hatte, bevor die Welt war." (Joh 17,5)
Was hat Jesus vierzig Tage nach seiner Auferstehung
getan?
Vierzig Tage nach seiner Auferstehung ist Jesus aus
eigener Kraft mit Leib und Seele in den Himmel
aufgefahren. "Und während er sie segnete, verließ er sie
und wurde zum Himmel emporgehoben" (Lk 24,51).
Wer ist mit Jesus in den Himmel eingegangen ?
Mit Jesus sind auch die Gerechten aus der Vorhölle in
den Himmel eingegangen. Ein gewaltiger Chor von
befreiten Seelen zog mit dem Auferstandenen in den
Himmel ein. Was für ein Jubel erfüllte sie, als sie
Gottes Herrlichkeit schauen durften und den Sieger über
Sünde und Tod zum himmlischen Thron begleiteten. Jesus
ist in den Himmel aufgefahren vom Ölberg aus, wo sein
Leiden angefangen hat.
Wozu ist Jesus in den Himmel aufgefahren ?
Jesus ist in den Himmel aufgefahren erstens um auch als
Mensch verherrlicht zu werden, zweitens um uns eine
Wohnung zu bereiten und drittens um im Himmel unser
Fürsprecher und Richter zu sein.
Was heißt "um auch als Mensch verherrlicht zu werden"
?
Wenn wir beten "er sitzt zur Rechten Gottes, des
allmächtigen Vaters", dann heißt das: Jesus nimmt auch
als Mensch teil an der göttlichen Macht und
Herrlichkeit. Bis jetzt hatte er diese Verherrlichung
als Mensch noch nicht. Er war erniedrigt durch Mühsal
und Leiden, Anfeindung und Verhöhnung.
Was heißt "um uns eine Wohnung zu bereiten" ?
In seiner Abschiedsrede tröstete Jesus die betrübten
Apostel mit den Worten: "Im Haus meines Vaters gibt es
viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch
dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch
vorzubereiten ?" (Joh 14,2) Die himmlischen Wohnungen
sind unvorstellbar schöner als die schönsten Wohnungen,
die wir uns auf dieser Erde einrichten können. "Wir
verkündigen, wie es in der Schrift heißt, was kein Auge
gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in
den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen
bereitet hat, die ihn lieben." (1 Kor 2,9)
Was heißt "um im Himmel unser Fürsprecher und Richter
zu sein" ?
Im ersten Johannesbrief heißt es: "Meine Kinder, ich
schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt. Wenn aber
einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater:
Jesus Christus, den Gerechten. (1 Joh 2,1) Weil Jesus
die Menschen von den Sünden erlöst hat, wird er auch
über ihre Sünden richten. "Der Vater richtet niemand,
sondern er hat das Gericht ganz dem Sohn übertragen." (Joh
5,22) "Das Gericht ist erbarmungslos gegen den, der kein
Erbarmen gezeigt hat. Barmherzigkeit aber triumphiert
über das Gericht." (Jak 2,13)
Inwiefern mahnt uns die Himmelfahrt Jesu Christi ?
Die Himmelfahrt Jesu Christi mahnt uns, unsere Herzen
zum Himmel zu erheben. Der Himmel ist unser eigentliches
Lebensziel, wir dürfen ihn nicht verlieren. Kein Mühe,
kein Kampf, kein Opfer sei deshalb zu schwer. Jesus hat
uns durch das Kreuz erlöst und deshalb dürfen wir das
Kreuz nicht scheuen, es will uns nämlich zum ewigen Heil
führen. "Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt
nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten
Gottes sitzt." (Kol 3,1)
07
Wie heißt
der siebente Satz des Apostolischen Glaubensbekenntnisses?
Von
dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Wann
wird Jesus wieder sichtbar auf die Erde kommen ?
Jesus wird am Ende der Welt wieder sichtbar auf die Erde
kommen. Als die Apostel am Tage der Himmelfahrt ihren
geliebten Heiland und Meister zum Himmel auffahren
sahen, wurden sie von zwei Engeln getröstet mit dem
Versprechen: "Dieser Jesus, der von euch ging und in den
Himmel aufge-nommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie
ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen. (Apg 1,11)
Wozu wird Jesus wiederkommen ?
Jesus wird wiederkommen, um die Menschen zu richten, die
Lebenden und die Toten, die Guten und die Bösen.
Wie wird Jesus wiederkommen ?
Jesus wird wiederkommen mit großer Macht und
Herrlichkeit. Er wird kommen auf den Wolken des Himmels,
mit strahlenden Wundmalen, umgeben von seinen Engeln,
als majestätischer König.
Wie heißt dieses Gericht ?
Dieses Gericht heißt das Jüngste Gericht, das allgemeine
Gericht oder das Weltgericht. Jüngstes Gericht heißt es,
weil es am jüngsten, d.h. am letzten Tag stattfinden
wird. Weil an diesem Tag der Richter in heiligem Zorn
die Bösen verurteilt, heißt er "Tag des Zornes, dies
irae". Allgemeines und Welt-Gericht wird es genannt,
weil alle Menschen zusammen gerichtet werden, die ganze
Welt.
Wann wird das Ende der Welt sein ?
Wann das Ende der Welt sein wird, wissen wir nicht.
"Jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die
Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der
Vater. ... Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an
welchem Tag euer Herr kommt." (Mt 24,36.42)
Warum wird das allgemeine Gericht gehalten ?
Das allgemeine Gericht wird gehalten, damit Jesus vor
aller Welt verherrlicht wird und damit vor aller Welt
die Guten ihren Lohn und die Bösen ihre Strafe erhalten.
An diesem Tag werden alle Menschen, auch die Gottlosen
und Christusfeinde, dem Sohne Gottes huldigen und ihn
anerkennen. Alle im Himmel, auf der Erde und unter der
Erde werden dann ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und
jeder Mund wird bekennen: "Jesus Christus ist der Herr"
- zur Ehre Gottes, des Vaters." (Phil 2,10-11) Die
Gerechten stehen dann den Ungerechten gegenüber, die sie
verfolgt und verspottet haben. "Dann wird der Gerechte
voll Zuversicht dastehen vor denen, die ihn bedrängt und
seine Mühen verachtet haben. Wenn sie ihn sehen, packt
sie entsetzliche Furcht, und sie geraten außer sich über
seine unerwartete Rettung. Jetzt denken sie anders;
seufzend und voll Angst sagen sie zueinander: Dieser war
es, den wir einst verlachten, verspotteten und
verhöhnten, wir Toren. Sein Leben hielten wir für
Wahnsinn und sein Ende für ehrlos. Jetzt zählt er zu den
Söhnen Gottes, bei den Heiligen hat er sein Erbteil.
Also sind wir vom Weg der Wahrheit abgeirrt; das Licht
der Gerechtigkeit strahlte uns nicht, und die Sonne ging
nicht für uns auf. Bis zum Überdruss gingen wir die
Pfade des Unrechts und des Verderbens und wanderten
durch weglose Wüsten, aber den Weg des Herrn erkannten
wir nicht. Was nützte uns der Übermut, was brachten uns
Reichtum und Prahlerei?" (Weish 5,1-9)
Was wird der Richter zu den Guten und zu den Bösen
sagen ?
Zu den Guten wird der Richter sagen: "Kommt her, die ihr
von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in
Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch
bestimmt ist." (Mt 25, 34) Zu den Bösen aber wird der
Richter sagen: "Weg von mir, ihr Verfluchten, in das
ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt
ist !" (Mt 25, 41)
Was wird nach dem Weltgericht geschehen ?
Nach dem Weltgericht werden die Bösen mit Leib und Seele
in die Hölle geworfen, die Guten aber mit Leib und Seele
in den Himmel aufgenommen.
08
Wie
heißt der achte Satz des
Apostolischen Glaubensbekenntnisses?
Ich
glaube an den Heiligen Geist,
Worin
besteht der Kern dieser Glaubenswahrheit ?
Jesus Christus wird am Ende der Zeiten wieder kommen als
Weltenrichter. "Denn wir alle müssen vor dem
Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder seinen
Lohn empfängt für das Gute oder Böse, das er im
irdischen Leben getan hat." (2 Kor 5,10)
Worin besteht der Kern dieser Glaubenswahrheit ?
Im achten Glaubenssatz bekennen wir unseren Glauben an
die dritte Person in Gott, an Gott den Heiligen Geist.
Gott hat uns zur Heiligung berufen durch die Gnade,
Christus hat uns die Gnade verdient, der Heilige Geist
teilt sie uns aus. Er reinigt und heiligt uns. Wir
nennen ihn darum auch Heiligmacher und Gnadenspender.
Wer ist der Heilige Geist ?
Der Heilige Geist ist die dritte Person in Gott, also
wahrer Gott wie der Vater und der Sohn. Dargestellt wird
der Heilige Geist gewöhnlich in der Gestalt einer Taube,
weil er so bei der Taufe Jesu erschien.
Wann ist der Heilige Geist der Kirche gesandt worden
?
Der Heilige Geist ist der Kirche am Pfingstfest gesandt
worden. Am Pfingstfest, fünfzig Tage nach Ostern, trat
die Kirche zum erstenmal sichtbar an die Öffentlichkeit.
Der Heilige Geist kam im Sturmwind: Er ist gewaltig. Er
kam in Gestalt von Zungen: Er macht die Apostel zu
Predigern und Verkündern des Gottesreiches. Er kam wie
ein loderndes Feuer: Er erleuchtet und entzündet die
Herzen mit der Glut der Liebe.
Was hat der Heilige Geist in den Aposteln gewirkt ?
Der Heilige Geist hat die Apostel erleuchtet, gestärkt
und ihnen besondere Gnaden gegeben. Die ungelehrten
Fischer konnten jetzt predigen, die Heilige Schrift
richtig erklären und Gottes Wort niederschreiben. Die
Apostel bekamen die Sprachen- und Wundergabe. Die einst
ängstlichen Apostel wurden mit Mut erfüllt. Sie traten
vor das feindselige, widersprechende Volk, verkündeten
ihm unerschrocken die Wahrheit und ertrugen deshalb
Geißeln, Kerker und den Martertod.
Wie wirkt der Heilige Geist in der Kirche ?
Der Heilige Geist lehrt die Kirche alle Wahrheit bis ans
Ende der Welt. Jesus hat der jungen Kirche versprochen:
"Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er
euch in die ganze Wahrheit führen." (Joh 16,13). Deshalb
ist die Kirche unfehlbar in der Verkündigung des
Glaubens und der Gebote. Auf den Heiligen Geist kann
sich jedoch nicht jedes Glied der Kirche gleichermaßen
berufen. Denn in erster Linie ist der Heilige Geist dem
Apostelkollegium und an erster Stelle dem Petrus
anvertraut. "Die Heilige Überlieferung aber gibt das
Wort Gottes, das von Christus dem Herrn und vom Heiligen
Geist den Aposteln anvertraut wurde, unversehrt an deren
Nachfolger weiter, damit sie es unter der erleuchtenden
Führung des Geistes der Wahrheit in ihrer Verkündigung
treu bewahren, erklären und ausbreiten." (Zweites
Vatikanisches Konzil, DV 10) Weiter versprach Jesus:
"Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen
anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben
soll. Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht
empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht
kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und
in euch sein wird." (Joh 14,16-17) Deshalb ist der
Heilige Geist Beistand und Tröster der Kirche, und er
verlässt sie nie.
Wie wirkt der Heilige Geist in uns ?
Der Heilige Geist heiligt uns und hilft uns durch die
Gnade. Uns ist erstmals der Heilige Geist gesandt worden
in der heiligen Taufe, später in besonderer Weise in der
heiligen Firmung. Er wohnt in uns durch die
heiligmachende Gnade. "Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes
Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt ?" (1 Kor
3, 16)
Was vertreibt den Heiligen Geist aus der Seele ?
Die Todsünde vertreibt den Heiligen Geist aus der Seele.
Sie Seele des Todsünders ist wie ein aufgebrochener
Tabernakel, aus dem das Allerheiligste geraubt ist.
Paulus warnt uns: "Löscht den Geist nicht aus!" (1 Thess
5,19) und "Beleidigt nicht den Heiligen Geist Gottes,
dessen Siegel ihr tragt für den Tag der Erlösung." (Eph
4,30) Wenn wir auf den Heiligen Geist nicht hören oder
ihn zunehmend verlieren, ist unsere Seele in größter
Gefahr, seine Gnade zu verlieren und zur Wohnung des
bösen Geistes zu werden. Beichten wir deshalb regelmäßig
und bitten den Heiligen Geist, in unserer Seele zu
wohnen.
09
Wie
heißt der neunte Satz des Apostolischen Glaubensbekenntnisses ?
Ich glaube an die
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Worin besteht
der Kern dieser Glaubenswahrheit ?
Zum einen ist die katholische Kirche unsere Mutter und
Erzieherin. Zum anderen ist sie die Gemeinschaft der
Heiligen. In ihr finden wir Christus: Seine Lehre, seine
Gnaden, seine Gewalten, sein Opfer und sein Fleisch und
Blut. In der Kirche lebt Christus unter uns weiter. Die
Glieder der Kirche gehören als große Familie zusammen:
die pilgernde Kirche auf Erden, die leidende Kirche im
Fegefeuer und die triumphierende Kirche im Himmel.
Wie hat Jesus Christus die Kirche gegründet ?
Jesus Christus hat die Apostel berufen und eine große
Schar von Jüngern um sich gesammelt.
Was ist die Kirche ?
Die Kirche ist "das von der Einheit des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes her geeinte Volk"
(Zweites Vatikanisches Konzil, LG 4). Sie ist das
sichtbare Reich Christi auf Erden mit Papst, Bischöfen,
Priestern und Laien.
Wozu hat Christus die Kirche gegründet ?
Christus hat die Kirche gegründet, damit sie alle
Menschen lehre, heilige und in den Himmel führe.
Welche Ämter hat also Christus der Kirche übertragen
?
Christus hat der Kirche das Lehramt, das Priesteramt und
das Hirtenamt übertragen.
Mit welchen Worten hat Christus diese Ämter
übertragen ?
Christus sagte zu den Aposteln: "Wie mich der Vater
gesandt hat, so sende ich euch." (Joh 20,21)
Wen hat Christus zum Fundament und Oberhaupt seiner
Kirche gemacht ?
Christus hat den heiligen Petrus zum Fundament und
Oberhaupt der Kirche gemacht, zu ihrem obersten
Gesetzgeber und Hirten.
Wer ist der Nachfolger des heiligen Petrus ?
Der Nachfolger des heiligen Petrus ist der Bischof von
Rom, der Papst.
Was ist also der Papst ?
Der Papst ist also das Fundament und Oberhaupt der
Kirche, ihr oberster Gesetzgeber und Hirte.
Auf wen haben die Apostel ihr Amt übertragen ?
Die Apostel haben ihr Amt auf die Bischöfe übertragen.
Sie sind also die Nachfolger der Apostel.
Welches sind die besonderen Gewalten der Bischöfe ?
Die Bischöfe leiten ihre Bistümer und können alle sieben
Sakramente spenden. Ihre Helfer sind die Priester.
Wer leitet die Kirche ?
Christus leitet die Kirche durch den Heiligen Geist und
er sagte: "Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis
zum Ende der Welt." (Mt 28,20)
Wie wirkt der Heilige Geist in der Kirche ?
Der Heilige Geist macht die Kirche unfehlbar, d.h. sie
kann in Sachen des Glaubens und der Sitten nichts
Falsches lehren.
Durch wen gibt die Kirche ihre unfehlbaren Lehren ?
Die Kirche gibt ihre unfehlbaren Lehren entweder durch
den Papst und die Bischöfe gemeinsam auf einem Konzil
oder durch den Papst allein.
Wann ist der Papst unfehlbar ?
Der Papst ist unfehlbar, wenn er als oberster Hirte und
Lehrer in Sachen des Glaubens und der Sitten etwas
lehrt, das alle Gläubigen halten müssen.
Warum ist der Papst unfehlbar ?
Der Papst ist unfehlbar, weil Christus ihn zum Fundament
und zum obersten Lehrer seiner Kirche gemacht hat.
Welche Kennzeichen gehören zur wahren Kirche Christi
?
Die wahre Kirche Christi erkennt man an vier
Kennzeichen: Sie muss einig und heilig, katholisch und
apostolisch sein. Diese vier Kennzeichen hat nur die
römisch-katholische Kirche.
Was bedeutet "Einheit" ?
"Einheit" bedeutet: Die Kirche hat überall die gleiche
Lehre, die gleichen Sakramente und das gleiche
Oberhaupt.
Was bedeutet "Heiligkeit" ?
"Heiligkeit" bedeutet: Die Kirche hat eine heilige
Lehre, denn diese beinhaltet die von Gott geoffen-barten
Wahrheiten. Sie hat alle Mittel, um die Menschen zu
heiligen und sie hat viele Heilige.
Was bedeutet "Katholizität" ?
"Katholizität" bedeutet: Die Kirche ist allumfassend,
denn sie ist für alle Zeiten und für alle Völker
bestimmt.
Was bedeutet "Apostolizität" ?
"Apostolizität" bedeutet: Die Lehre der Kirche ist die
Lehre der Apostel und ihre Vorsteher sind die Nachfolger
der Apostel.
Welches ist die wahre, von Christus gestiftete Kirche
?
Die einzig wahre von Christus gestiftete Kirche ist
allein die römisch-katholische Kirche, die vom Papst und
den ihm gehorsamen Bischöfen geleitet wird (vgl. Zweites
Vatikanisches Konzil, LG 8). In der katholischen Kirche
ist die Fülle der Wahrheit und der Heilsmittel zu
finden. (vgl. Zweites Vatikanisches Konzil, UR 3).
Wer gehört zur katholischen Kirche ?
Zur katholischen Kirche gehört, wer durch Taufe, Firmung
und Eucharistie voll in sie eingegliedert ist und sich
nicht durch einen formellen Akt von ihr getrennt hat.
Was heißt: Die katholische Kirche ist
alleinseligmachend ?
"Die katholische Kirche ist alleinseligmachend" heißt:
Sie allein ist von Christus gestiftet, um alle Menschen
zum Heil zu führen, weshalb sie mit der Fülle der
Heilsmittel ausgestattet ist.
Ist es gleichgültig, welcher Kirche man angehört ?
Wenn Christus nur eine Kirche gestiftet und sie mit der
Fülle der Heilsmittel ausgestattet hat, kann es niemals
gleichgültig sein, welcher Kirche man angehört!
Gibt es überhaupt andere Kirchen ?
Es gibt nicht mehrere Kirchen, denn Christus ist der
Bräutigam und er hat nur eine Braut, nicht aber mehrere.
Aber das hält Menschen leider nicht davon ab, sich
anzumaßen, ihren von der katholischen Kirche
abgetrennten Gemeinschaften den Namen "Kirchen" zu
geben. Dies ist bedauerlich und sollte durch eine
bewusste Sprachregelung vermieden werden. Man sollte
besser von der "östlichen Christenheit" oder "den
protestantischen Gemeinschaften" sprechen. Diese
Gemeinschaften beinhalten mehr oder weniger Elemente der
Wahrheit, wobei die Ostchristen wesentlich mehr Elemente
der Wahrheit haben als die Protestanten. "Orthodox"
heißt wörtlich "rechtgläubig". Hier kann man erkennen,
dass dieser Begriff problematisch ist. Denn wie kann man
rechtgläubig sein, wenn man den Papst nicht als den
obersten sichtbaren Hirten und Lehrer der Kirche
anerkennt ? "Evangelisch" heißt "dem Evangelium gemäß".
Auch dieser Ausdruck ist problematisch, denn vieles, was
im Evangelium steht, wird von der sogenannten
"evangelischen" Christenheit nicht für wahr gehalten
bzw. eigenmächtig ausgelegt. Das Zweite Vatikanische
Konzil lehrt aber eindeutig: "Es zeigt sich also, dass
die Heilige Überlieferung, die Heilige Schrift und das
Lehramt der Kirche gemäß dem weisen Ratschluss Gottes so
miteinander verknüpft und einander zugesellt sind, dass
keines ohne die anderen besteht." (DV 10)
Wer gehört zur Gemeinschaft der Heiligen ?
Zur Gemeinschaft der Heiligen gehören die Glieder der
Kirche auf Erden, im Fegefeuer und im Himmel. Man sagt
"Gemeinschaft der Heiligen", weil alle in dieser
Gemeinschaft die heiligmachende Gnade haben sollen und
mit Christus verbunden sind. Den Armen Seelen im
Fegefeuer können wir durch das heilige Messopfer, durch
Gebet, Ablässe und gute Werke helfen. Die Heiligen im
Himmel helfen uns und den Armen Seelen durch ihre
Fürbitte bei Gott.
10
Wie heißt der zehnte Satz des
Apostolischen Glaubensbekenntnisses ?
Ich glaube an die
Vergebung der Sünden,
Worin
besteht der Kern dieser Glaubenswahrheit ?
Im zehnten Glaubenssatz bekennen wir, dass Gott seiner
Kirche die Gewalt verliehen hat, Sünden nachzulassen. In
seiner unermesslichen Barmherzigkeit streckt Gott dem
reumütigen Sünder seine Hand entgegen, verzeiht ihm und
richtet ihn auf. "Ich habe kein Gefallen am Tod des
Schuldigen, sondern daran, dass er auf seinem Weg
umkehrt und am Leben bleibt." (Ez 33,11)
Was heißt "Vergebung der Sünden" ?
"Vergebung der Sünden" heißt: In der katholischen Kirche
können uns im Namen Gottes alle Sünden und Sündenstrafen
nachgelassen werden. Der Prophet Jesaja versprach dem
Volk Gottes Verzeihung und Erbarmen: "Wären eure Sünden
auch rot wie Scharlach, sie sollen weiß werden wie
Schnee. Wären sie rot wie Purpur, sie sollen weiß werden
wie Wolle." (Jes 1,18) Dieses trostreiche Versprechen
ist im Neuen Bund volle Wahrheit geworden in der Kirche
Jesu Christi.
Warum können in der katholischen Kirche alle Sünden
und Sündenstrafen nachgelassen werden ?
In der katholischen Kirche können alle Sünden und
Sündenstrafen nachgelassen werden, weil Jesus Christus
ihr die Vollmacht gegeben hat. Die Apostel bekamen die
Gewalt zu binden und zu lösen. Jesus Christus sprach:
"Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden
werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein, und
alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im
Himmel gelöst sein." (Mt 18,18) Am Osterabend gab er
ihnen ausdrücklich die Gewalt der Sündenvergebung mit
den Worten: "Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie
vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie
verweigert." (Joh 20,23)
Wodurch werden die Sünden nachgelassen ?
Die Sünden werden nachgelassen besonders durch die
Sakramente der Taufe und der Buße. Auch bei der
Krankensalbung werden Sünden nachgelassen, besonders,
wenn der Kranke nicht mehr beichten kann. Er muss aber
seine Sünden bereuen.
Was ist die Reue ?
Die Reue ist jenes Missfallen an den begangenen Sünden
und jene Abscheu vor ihnen, die bewirken, dass wir uns
vornehmen, nicht mehr zu sündigen. Es gibt zwei Arten
von Reue: die vollkommene Reue oder Liebesreue und die
unvollkommene oder Furchtreue.
Welcher Zusammenhang besteht zwischen der
vollkommenen Reue und dem Bußsakrament ?
Die vollkommene Reue verleiht dem Todsünder die
Rechtfertigungsgnade schon vor dem aktuellen Empfang des
Bußsakramentes. Die vollkommene Reue bewirkt die
außersakramentale Rechtfertigung jedoch nur, wenn sie
mit dem Verlangen nach dem Sakrament verbunden ist.
Genügt die unvollkommene Reue zur Sündenvergebung im
Bußsakrament ?
Die aus dem Furchtmotiv hervorgehende Reue ist ein
sittlich guter und übernatürlicher Akt. Die
unvollkommene Reue genügt zur Sündenvergebung im
Bußsakrament.
Kann das Bußsakrament abgeschafft werden ?
Das Bußsakrament ist ein von Jesus Christus eingesetztes
Sakrament und kann von niemandem abgeschafft werden. Das
sakramentale Sündenbekenntnis ist kraft göttlichen
Rechtes angeordnet und bei schweren Sünden zum Heile
notwendig, bei leichten Sünden nützlich.
Welche Sünden unterliegen kraft göttlicher Anordnung
in jedem Fall der Beichtpflicht ?
Der Beichtpflicht unterliegen alle schweren Sünden nach
Art, Zahl und Umständen.
Werden mit der Sündenschuld auch alle Sündenstrafen
nachgelassen?
Mit der Sündenschuld und der ewigen Sündenstrafe werden
von Gott nicht immer alle zeitlichen Sündenstrafen
nachgelassen. Der Priester hat das Recht und die
Pflicht, je nach Beschaffenheit der Sünden und der
Fähigkeit des Pönitenten, heilsame und entsprechenden
Genugtuungswerke aufzuerlegen. Auch freiwillige
Bußübungen und das geduldige Ertragen göttlicher
Heimsuchungen besitzen genugtuenden Wert.
Welches ist die Hauptwirkung des Bußsakramentes ?
Die priesterliche Absolution in Verbindung mit den Akten
des Pönitenten bewirkt die Sündenvergebung und versöhnt
somit den Sünder wieder mit Gott. Die durch schwere
Sünde ertöteten, d.h. unwirksam gemachten, guten Werke
leben wieder auf.
11
Wie heißt der elfte Satz des
Apostolischen Glaubensbekenntnisses?
Ich
glaube an die
Auferstehung der
Toten
Worin besteht der
Kern dieser Glaubenswahrheit ?
Im elften Glaubenssatz bekennen wir unseren Glauben an
die Auferstehung des Leibes nach dem Tod.
Warum müssen wir sterben ?
Wir müssen sterben wegen der Sünde, denn durch die Sünde
ist der Tod in die Welt gekommen (vgl. Röm 5,12). "Gott
hat den Tod nicht gemacht und hat keine Freude am
Untergang der Lebenden" (Weish 1,13). Nach dem Plane
Gottes sollten die Stammeltern nicht sterben. Sie haben
aber gesündigt und so ist der Tod der Lohn der Sünde
geworden.
Was geschieht beim Tod des Menschen ?
Beim Tod des Menschen trennt sich die Seele vom Leib.
"Der Staub fällt auf die Erde zurück als das, was er
war, und der Atem kehrt zu Gott zurück, der ihn gegeben
hat." (Koh 12,7)
Was wissen wir vom Tod ?
Wir wissen vom Tod, dass er sicher kommt, aber nicht
wann, wo und wie. "Seid also wachsam! Denn ihr wißt
weder den Tag noch die Stunde." (Mt 25,13)
Welche Bestattung schreibt die katholische Kirche vor
?
Die katholische Kirche schreibt ein christliches
Begräbnis vor. Dabei segnet der Priester den Leichnam
und das Grab. Unser Glaube sagt uns: Der Leib ist wie
ein Samenkorn, das in die Erde gesenkt wird und zu neuem
Leben ersteht. Die Leichenverbrennung ist eine
heidnische Sitte, die Feinde der Kirche versuchen sie
wieder einzuführen, weil sie nicht an die Auferstehung
des Leibes glauben. Wir wollen begraben werden wie
Christus, unser Vorbild, begraben wurde.
Was lehrt Christus von den Toten ?
Christus lehrt: Die Toten werden auferstehen, die einen
zur Seligkeit, die anderen zur ewigen Verdammnis.
"Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, in der
alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und
herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden
zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum
Gericht. Von mir selbst aus kann ich nichts tun; ich
richte, wie ich es vom Vater höre, und mein Gericht ist
gerecht, weil es mir nicht um meinen Willen geht,
sondern um den Willen dessen, der mich gesandt hat." (Joh
5,28-30)
Warum wird der Leib vom Tod auferweckt ?
Der Leib wird vom Tod auferweckt, damit auch er beseligt
oder verdammt werde, weil er der Seele zum Guten oder
zum Bösen geholfen hat.
Wie werden die Leiber der Auferstandenen sein ?
Die Leiber der Bösen werden hässlich sein, die Leiber
der Guten aber herrlich, ähnlich dem verklärten Leib
Christi. "Wir erwarten Jesus Christus, den Herrn, als
Retter, der unseren armseligen Leib verwandeln wird in
die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft,
mit der er sich alles unterwerfen kann." (Phil 3,20-21)
"So ist es auch mit der Auferstehung der Toten. Was
gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird,
unverweslich. Was gesät wird, ist armselig, was
auferweckt wird, herrlich. Was gesät wird, ist schwach,
was auferweckt wird, ist stark. Gesät wird ein irdischer
Leib, auferweckt ein überirdischer Leib. Wenn es einen
irdischen Leib gibt, gibt es auch einen überirdischen.
(1 Kor 15,42-44) Die Kirche weiht die Friedhöfe und ehrt
die Überreste der Heilige aus Erfurcht vor dem Leib;
denn dieser soll zum ewigen Leben auferweckt werden.
Werden die Toten mit demselben Leib auferstehen, den
sie auf Erden getragen haben ?
Die Toten werden mit demselben Leib auferstehen, den sie
auf Erden getragen haben. Der Leib wird aber
umgestaltet, verklärt und so geartet sein, dass er
unvergänglich ist und dem Bild entspricht, wie Gott der
Schöpfer sich den jeweiligen Menschen gedacht hat.
12
Wie heißt der zwölfte Satz des
Apostolischen Glaubensbekenntnisses?
Ich glaube an das
ewige Leben.
Worin
besteht der Kern dieser Glaubenswahrheit ?
Freudig bekennen wir im letzten Glaubenssatz: Es gibt
ein ewiges Leben. Mit dem Tod ist nicht alles aus. Der
Tod hat nicht das letzte Wort. Wir werden nicht bloß
auferstehen, sondern wir werden ewig leben. Großer
Trost, unermessliche Hoffnung und siegreiche Kraft
liegen in diesem Glauben.
Wohin kommt die Seele nach dem Tod ?
Nach dem Tod kommt die Seele sogleich vor Gottes
Gericht. "Es ist dem Menschen bestimmt, ein einziges Mal
zu sterben, worauf dann das Gericht folgt." (Hebr 9,27)
Wie heißt dieses Gericht ?
Dieses Gericht heißt das besondere Gericht, weil jeder
Mensch besonders gerichtet wird. Das besondere Gericht
ist zu unterscheiden vom allgemeinen oder Weltgericht am
Jüngsten Tag. Dann werden alle Menschen miteinander
gerichtet (vgl. 7. Glaubenssatz).
Über was werden wir gerichtet ?
Wir müssen Rechenschaft ablegen über alles was wir im
Leben gedacht, gesagt und getan bzw. was wir in
Gedanken, Worten und Werken unterlassen haben.
Wohin kommt die Seele nach dem besonderen Gericht ?
Nach dem besonderen Gericht entscheidet Gott, ob die
Seele in den Himmel, in das Fegefeuer oder in die Hölle
kommt. Im besonderen Gericht wird das ewige Schicksal
der Seele offenbar. Gott "wird jedem vergelten, wie es
seine Taten verdienen." (Röm 2,6)
Welche Seelen kommen in das Fegefeuer ?
In das Fegefeuer kommen die Seelen jener, die in der
Gnade Gottes sterben, aber noch nicht frei sind von
allen lässlichen Sünden und zeitlichen Sündenstrafen.
"Aber nichts Unreines wird hineinkommen, keiner, der
Greuel verübt und lügt. Nur die, die im Lebensbuch des
Lammes eingetragen sind, werden eingelassen." (Offb
21,27) "Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht
heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast." (Mt
5,26)
Was leiden die Seelen im Fegefeuer ?
Die Seelen im Fegefeuer sehnen sich nach der
Herrlichkeit Gottes und leiden große Schmerzen. Dass sie
Gott nicht schauen dürfen, das ist die eigentliche
Strafe der Seelen im Fegefeuer. Der heilige Augustinus
sagt, dass die Leiden des Fegefeuers schwerer sind als
alle Leiden in diesem Leben. Die Strafe ist gerecht, und
ihre Größe richtet sich nach der Zahl und Schwere der
Sünden, die noch nicht abgebüßt sind.
Woher wissen wir, dass es ein Fegefeuer gibt ?
Dass es eine Fegefeuer gibt, wissen wir aus dem
beständigen Glauben der Kirche und der Heiligen Schrift.
"Hätte er nicht erwartet, dass die Gefallenen
auferstehen werden, wäre es nämlich überflüssig und
sinnlos gewesen, für die Toten zu beten. Auch hielt er
sich den herrlichen Lohn vor Augen, der für die
hinterlegt ist, die in Frömmigkeit sterben. Ein heiliger
und frommer Gedanke! Darum ließ er die Toten entsühnen,
damit sie von der Sünde befreit werden." (2 Makk
12,44-45)
Wer kommt in die Hölle ?
In die Hölle kommen alle, die in einer Todsünde sterben.
Die Verdammten in der Hölle sind für immer von der
Herrlichkeit Gottes ausgeschlossen und leiden
entsetzliche Qualen im ewigen Feuer (vgl. Mt 25,41; Lk
16,26).
Wer kommt in den Himmel ?
In den Himmel kommen alle, die in der heiligmachenden
Gnade sterben und frei sind von allen Sünden und
Sündenstrafen. Die Seligen im Himmel schauen Gottes
Herrlichkeit, sind frei von allen Übeln und genießen
ewige Freude (vgl. 1 Kor 2,9; 1 Kor 13,12; Offb 21,4).
Credo
des Volkes Gottes
Das
apostolische Glaubensbekenntnis Ich
glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen
Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
Credo Lateinisch
Das
apostolische Glaubensbekenntnis
Credo
in deum patrem omnipotentem,
creatorem coeli et terrae;
Et in
Iesum Christum,
filium eius unicum,
dominum nostrum,
qui conceptus est de Spiritu sancto,
natus ex Maria virgine,
passus sub Pontio Pilato,
crucifixus, mortuus et sepultus,
descendit ad inferna,
tertia die resurrexit a mortuis,
ascendit ad coelos,
sedet ad dexteram dei patris omnipotentis,
inde venturus est iudicare vivos et mortuos;
Credo
in Spiritum sanctum,
sanctam ecclesiam catholicam,
sanctorum communionem,
remissionem peccatorum,
carnis resurrectionem,
et vitam aeternam.
Amen.
|
Das große
Glaubensbekenntnis
(Nicæno-Constantinopolitanum)
Wir glauben
(Ich glaube)
an den einen Gott,
den
Vater, den Allmächtigen,
der alles
geschaffen hat, Himmel und Erde,
die
sichtbare und die unsichtbare Welt.
Und an
den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes
eingeborenen Sohn,
aus dem
Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von
Gott, Licht vom Licht,
wahrer
Gott vom wahren Gott,
gezeugt,
nicht geschaffen,
eines
Wesens mit dem Vater:
durch ihn
ist alles geschaffen. |
|
|
Für uns
Menschen und zu unserem Heil
ist er
vom Himmel gekommen,
Hat
Fleisch angenommen
durch den
Heiligen Geist
von der
Jungfrau Maria
und ist
Mensch geworden.
|
Zu den folgenden
Worten (bis zu 'Mensch geworden')
verbeugen sich (an Weihnachten und am
Hochfest der Verkündigung des Herrn
kniet man nieder). |
|
Er wurde
für uns gekreuzigt
unter
Pontius Pilatus,
hat
gelitten und ist begraben worden,
ist am
dritten Tage auferstanden
nach der
Schrift
und
aufgefahren in den Himmel:
Er sitzt
zur Rechten des Vaters
und wird
wiederkommen in Herrlichkeit,
zu
richten die Lebenden und die Toten;
seiner
Herrschaft wird kein Ende sein.
Wir
glauben an den Heiligen Geist,
der Herr
ist und lebendig macht,
der aus
dem Vater und dem Sohn hervorgeht
der mit
dem Vater und dem Sohn
angebetet
und verherrlicht wird,
der
gesprochen hat durch die Propheten;
und die
eine, heilige, katholische
und
apostolische Kirche.
Wir
bekennen die eine Taufe
zur
Vergebung der Sünden.
Wir
erwarten die Auferstehung der Toten
und das
Leben der kommenden Welt.
Amen. |
Das große Glaubensbekenntnis auf Lateinisch
Credo in unum
Deum,
Patrem
omnipotentem,
factorem caeli et
terrae,
visibilium omnium
et invisibilium.
Et in unum
Dominum Iesum Christum,
Filium Dei
unigenitum,
et ex Patre natum
ante omnia saecula.
Deum de Deo,
lumen de lumine,
Deum verum de Deo
vero,
genitum, non
factum,
consubstantialem
Patri:
per quem omnia
facta sunt.
Qui propter nos
homines et propter nostram
salutem descendit
de caelis.
Et incarnatus est
de Spiritu Sancto
ex Maria Virgine,
et homo factus
est.
Crucifixus etiam
pro nobis
sub Pontio
Pilato;
passus et
sepultus est,
et resurrexit
tertia die,
secundum
Scripturas,
et ascendit in
caelum,
sedet ad dexteram
Patris.
Et iterum
venturus est cum gloria,
iudicare vivos et
mortuos,
cuius regni non
erit finis.
Et in Spiritum
Sanctum,
Dominum et
vivificantem:
qui ex Patre
Filioque procedit.
Qui cum Patre et
Filio
simul adoratur et
conglorificatur:
qui locutus est
per prophetas.
Et unam, sanctam,
catholicam
et apostolicam
Ecclesiam.
Confiteor unum
baptisma
in remissionem
peccatorum.
Et exspecto
resurrectionem mortuorum,
et vitam venturi
saeculi.
Amen.
|
Das tridentinisch-vatikanische Glaubensbekenntnis
Es stammt aus der Bulle Pius IV. «Iniunctumnobis» vom 13. November 1564! (BenzingerENCHIRIDION SYMBOLORUM ET DEFI-NITIONUM 994 (863); deutscher Text gemäss Rituale Basileense,1896.
Ich, N. N., glaube mit fester Überzeugung und
bekenne alles und jedes, was in dem
Glaubensbekenntnis, dessen sich die heilige
römische Kirche bedient, enthalten ist, nämlich:
Ich glaube an einen Gott, den allmächtigen
Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde,
aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge. Und an
einen Herrn Jesum Christum, den eingebornen Sohn
Gottes, der aus dem Vater geboren ist von
Ewigkeit, Gott von Gott, Licht vom Lichte,
wahrer Gott vom wahren Gotte; geboren, nicht
erschaffen, einer Wesenheit mit dem Vater; durch
den alles erschaffen ist.
Der wegen uns Menschen und um unseres Heiles
willen vom Himmel herabgestiegen ist; der durch
den Heiligen Geist aus Maria der Jungfrau
Fleisch angenommen hat und Mensch geworden ist;
der auch unter Pontius Pilatus für uns
gekreuzigt worden, gelitten hat und begraben
worden ist; am dritten Tage aber ist er nach der
Schrift wiederauferstanden; er ist aufgefahren
in den Himmel, sitzet zur Rechten des Vaters und
wird wiederkommen mit Herrlichkeit, zu richten
die Lebendigen und die Toten; und sein Reich
wird ohne Ende sein. Ich glaube auch an den
Heiligen Geist, den Herrn und Lebendigmacher,
der vom Vater und dem Sohne ausgeht, der mit dem
Vater und dem Sohne zugleich angebetet und
verherrlicht wird, der durch die Propheten
geredet hat. Ich glaube eine, heilige,
katholische und apostolische Kirche. Ich bekenne
eine Taufe zur Vergebung der Sünden und erwarte
die Auferstehung der Toten und das zukünftige
ewige Leben. Amen.
Die apostolischen und kirchlichen Traditionen
(Überlieferungen)
samt den übrigen Gebräuchen und Satzungen der
Kirche nehme ich an und verharre dabei
festiglich. Ich glaube standhaft, dass es einen
Reinigungsort gibt und dass die Seelen in
demselben durch die Fürbitte der Gläubigen Hilfe
erhalten. Auf gleiche Weise glaube ich, dass die
Heiligen, welche mit Christus regieren, zu
verehren und anzurufen seien und dass sie bei
Gott ihr Gebet für uns darbringen und dass ihre
Reliquien in Ehren zu halten seien. Ich behaupte
ganz fest, dass die Bilder Christi und der
allzeit jungfräulichen Gottesgebärerin wie auch
anderer Heiligen beizubehalten sind und dass wir
ihnen schuldige Ehre und Verehrung erweisen
sollen. Auch bestätige ich, dass die Gewalt der
Ablässe von Christus in der Kirche hinterlassen
worden und dass deren Gebrauch dem christlichen
Volke sehr heilsam ist. Die heilige, katholische
und apostolische römische Kirche erkenne ich als
Mutter und Lehrmeisterin aller Kirchen; und dem
römischen Papste, als dem Nachfolger des
heiligen Apostelfürsten Petrus und dem
Statthalter Jesu Christi, verspreche und gelobe
ich wahren Gehorsam. Auch alles Übrige, was von
den heiligen Kirchensatzungen und allgemeinen
Kirchenversammlungen, und besonders von dem
tridentinischen Kirchenrate, wie auch vom
allgemeinen vatikanischen Konzil (I), zumal über
den Primat und das unfehlbare Lehramt des
Papstes, überliefert, entschieden und erklärt
worden ist, nehme ich unbezweifelt an und
bekenne es; und alles, was entgegen ist, und
jede von der Kirche verdammte, verworfene und
verfluchte Irrlehre verdamme, verwerfe und
verfluche auch ich. - Diesen wahren katholischen
Glauben, ausserhalb welchem niemand selig werden
kann, den ich gegenwärtig freiwillig bekenne und
in Wahrheit habe, will ich ganz und unverletzt
bis zum letzten Hauche meines Lebens mit Gottes
Hilfe aufs standhafteste behalten und bekennen;
und werde, so viel an mir liegt, mich bemühen,
dass er auch von meinen Untergebenen oder
denjenigen, deren Sorge mir in meinem Amte
obliegen wird, gehalten, gelehrt und verkündigt
werde.
(Jetzt legt derjenige, der das
Glaubensbekenntnis abgelegt, seine rechte Hand
auf ein geöffnetes Evangelienbuch und spricht:)
Dieses verspreche, gelobe und schwöre ich, N. N.; so wahr mir
Gott helfe und diese heiligen Evangelien Gottes!
|
Vater
unser.....
Vater
unser im Himmel ...
„Bedenke,
dass du einen Vater im Himmel hast, der allmächtig ist und
für dich sorgt. Er,
der alles ist, sorgt für dich, denn du bist Sein Kind. Ruf den
Vater und sprich
mit dem Ewigen. Gott, unser Vater, liebt dich, du bist Sein
Geschöpf. Die ganze
Schöpfung liegt in Seiner Hand."
geheiligt
werde dein Name ...
„Lobe,
preise, heilige den Namen unseres Vaters im Himmel. Seine Augen werden
auf dir
ruhen, und der Heilige Geist wird dich stärken und leiten. Gott
hat dich auf
Sich hin geschaffen, damit du in Ihm die Erfüllung findest.
Spricht das Kind in
Liebe und Ehrfurcht mit seinem Vater, umso mehr wird es von Seiner
Liebe
beschenkt."
dein
Reich komme ...
„Sehne dich
nach dem Reich des himmlischen Vaters. Miss dem Vergänglichen den
Platz der
Notwendigkeit zu. Dem Reich des Vaters jedoch öffne ganz dein Herz
und achte
das ewige Königreich."
dein
Wille geschehe ...
„Nicht mein
Wille, Vater, Dein Wille geschehe! Vater, in Deine Hände lege ich
mich hinein.
In ihnen bin ich geborgen, wenn ich mich Dir ganz schenke. Was Du
willst, ist
die Liebe allein, und nur wenn ich mich Dir hingebe und ganz lasse,
kannst Du
Deinen Willen an mir vollziehen. So kann ich Dir dienen. Mein Wille ist
schwach,
und ich bin elend. Bin ich denn ohne Dich nicht ganz und gar in der
Sünde
gefangen? Deshalb sage ich froh: Nicht mein, Dein Wille geschehe!"
wie im
Himmel so auf Erden...
„Himmel und
Erde? Sind es denn nicht zwei verschiedene Welten, das Ewige und das
Vergängliche?
Bedenke: Gott, unser Vater, regiert im Himmel wie auf der Erde. Alles
ist aus
Ihm hervorgegangen, alles ist in Ihm, alles wird zu Ihm
zurückkehren. Suche Ihn
mit deinem Herzen. In deinem Herzen werden sich Himmel und Erde
berühren."
unser
tägliches
Brot gib uns heute ...
„Der Vater
sorgt für Seine Kinder. Bete und arbeite, dabei vergiss deinen
Nächsten
nicht!"
und
vergib’ uns unsere Schuld ...
„Gott,
unser Vater, ist barmherzig, wenn wir Ihn voll Reue um Vergebung
bitten. Die
Vergebung ist unsere Befreiung, unser Heil. Suche oft danach, und du
wirst das
Gericht nicht auf dich ziehen."
wie
auch wir vergeben unseren Schuldigern ...
„Wie der
Vater dir Barmherzigkeit erweist, so versage sie auch deinem
Nächsten nicht.
Binde ihn nicht durch die Schuld an dich. Vergib, befreie dich und ihn.
Durch
die gelebte Liebe legst du dich und deinen Schuldner in die Hand
Gottes."
und
führe
uns nicht in Versuchung ...
„Gott, die
Liebe, versucht nicht. Gott, unser Vater, lässt Prüfungen zu.
In dieser
Zulassung sollst du reifen und erkennen, wie groß Er ist und wie
gering du
bist. Diese Läuterungen dienen dir zum Heil. Nimm sie geduldig an!"
sondern
erlöse uns von dem Bösen ...
„Meide das
Böse, und lass dich nicht auf die Finsternis ein. Hast du
Böses getan, so
suche die Vergebung in Gott. So wirst du erlöst von dem
Bösen."
denn
dein ist das Reich ...
„Es gibt
nur ein königliches ewiges Reich, das des himmlischen Vaters."
und die
Kraft ...
„Was vermag
ich aus Gottes Kraft zu tun? Alles. Der Vater, der Sohn und der Heilige
Geist
sind meine Stärke."
und die
Herrlichkeit ...
„Gott, wer
kann Deine Herrlichkeit ermessen, wer von uns kann sie ertragen? Es
gibt
niemanden, der sie gerecht in Wort und Bild fassen könnte."
in
Ewigkeit. Amen.
„Ewig bist
du allein, mein Herr und Gott!"
Vater
unser Lateinisch
PATER NOSTER qui es in
coelis; sanctificetur nomen tuum, adveniat regnum tuum,
fiat voluntas tua: sicut in coelo et et terra. - Panem
nostrum quotidianum da nobis hodie. Et dimitte nobis
debita nostra; sicut et nos dimittimus debitoribus
nostris. Et ne nos inducas in tentationem, sed libera
nos a malo. Amen. |