Hl.
Maria Magdalena
Nonne, Mystikerin
Geb. 2. April 1566 in Florenz
Tod. 25. Mai 1607 daselbst
Eine bedeutende Mystikerin des 16. Jahrhunderts war die
heilige Maria Madgalena von Pazzi (1566–1607),
geborene Katerina de Pazzi. |
Magdalena
Pazzi
im
Alter von 17 Jahren (Gemälde von S.diTito). |
Das Leben der adligen
italienischen Nonne wurde von schmerzhaften Krankheiten
und zahlreichen mystischen Visionen geprägt. Sie gilt
als Patronin von Florenz, Neapel und der Barfüßer.
Im
Chor zum Gebet versammelt, gewahrte Magdalena eine
Schar Damonen zum Eingang hereindrängend
(einer war schon dabei, die im Gebet versunkenen
Schwestern anzufechten). Entschlossen ergriff sie
ein kreuz und schlug dieselben in die Flucht. |
Um
sie bei ihren Anfechtungen zu stärken, erschienen
ihr der Hl.
Johannes (Evangelist) und die Hl. Katharina
von
Siena. Sie
führten zwei in Kelten gebundene Dämonen mit
sich, um der bedrängten Magdalena zu zeigen, dass
die Macht des Bösen zu
besiegen
ist.
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Caterina de Pazzi wurde am 2. April 1566 in Florenz
(Italien) als Tochter des Adligen Camillo Geri de Pazzi
geboren. Unter Anleitung ihrer Mutter, die aus der
vornehmen Familie der Buondelmonti stammte, verharrte
sie bereits als Neunjährige bis zu einer halben Stunde
im Gebet. Mit zehn Jahren empfing Caterina zum ersten
Mal die heilige Kommunion. Bereits damals gelobte sie,
ihr Leben lang jungfräulich zu bleiben. Im Alter von zwölf
Jahren hatte sie beim Betrachten eines Sonnenuntergangs,
der sie erzittern ließ und sprachlos machte, ihre erste
Vision. Als 14-Jährige besuchte sie die Schule des
Convents von Cavalarese. Mit 16 Jahren trat Katerina de
Pazzi im Dezember 1582 in das Karmelitenkloster „Santa
Maria degli Angeli“ in Florenz ein. Sie entschloss
sich für den Karmelitenorden, weil dessen Schwestern täglich
zur heiligen Kommunion gingen, was damals unüblich war.
1583 wurde sie eingekleidet und trug fortan im Orden den
Namen „Maria Magdalena“. Trotz
schwerster Erkrankung liess man sie 1 1/2
Jahre
später am 29. Mai 1584 auf
dem Totenbett die ewigen Gelübde als Karmelitin
ablegen.
Nach
ihrem Gelübde erlebte Maria Magdalena von Pazzi 40 Tage
lang täglich eine Vision, worauf sie auf
wunderbare Weise von ihrer Krankheit genas. Von 1585 bis 1590 litt sie an
qualvollen körperlichen und seelischen Krankheiten. Nun
folgten qualvolle Jahre seelischen Leidens mit völliger
Gottverlassenheit, Versuchungen aller Art, körperliche
Misshandlungen durch böse Geister. «Pati,
non mori»
(«Leiden
-
nicht
sterben«) war
ihre Losung. Die Äußerungen
Maria Magdalenas während der Visionen wurden von ihren
Mitschwestern aufgeschrieben. 1590 nahmen die Qualen ein
Ende, was Maria Magdalena von Pazzi mit den Worten
kommentierte: „Das Gewitter ist vorüber. Dankt und
preist mit mir meinen liebenswürdigen Schöpfer“. |
Magdalena
Pazzi empfängt auf diesem Gemälde von 1610 (F.
Curradi) die Stigmata. Sie
wird häufig dargestellt mit brennendem Herzen und
einer Dornenkrone in der Hand. |
Am
25. Mai 1607 starb die große Mystikerin im Alter von
nur 41 Jahren in ihrem Kloster. Sie wurde im
Karmelitenkloster in Florenz-Carecci zur letzten Ruhe
gebettet. Am
8.5.1626 wurde Maria Magdalena von Pazzi von
Urban VIII. selig-, am 28. 4. 1669 von Klemens IX.
heiliggesprochen. |
Ihr
heute noch unverwester Leichnam ruht im
Karmelitinnenkloster Careggi/Florenz.
Die
«Feder» GOTTES
Geläutert
durch die jahrelangen «Gewitter» des Leidens wurde
Magdalena mit dem Charisma der Prophetie (was
ihr allerdings auch Schmerzen bereitete), mit
Visionen und der Zwiesprache mit Jesus begnadet. Auf
Befehl GOTTES diktierte sie in ihren Ekstasen Ermahnungen
zur Reform der Kirche an Papst Sixtus V., Kardinäle und
Bischöfe, von heisser Liebe zur Kirche erfüllt. Der
Inhalt ihrer häufigen, langandauernden Visionen ist in
5 Manuskriptbänden niedergelegt, die von ihren
Mitschwestern während der Ekstasen aufgezeichnet wurden
(Auszüge wurden in italienisch wiederholt gedruckt).
Sie beziehen sich auf viele Themen des geistlichen
Lebens. Im Mittelpunkt stehen die Mysterien der
Dreifaltigkeit und der Menschwerdung.
Später
wirkte sie als Erzieherin der Ordenskandidatinnen und
der Novizinnen. Ihre Schriften darüber (Avvertimenti,
Turin, 1904) zeigen ihren klaren Geist und ihr
zielbewusstes Handeln.
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