Gedenktag:
Patronat: 29. April - Fest
Biographie:
* 25. März 1347, † 29.
April 1380
Stand:
Jungfrau, Terziarin, Kirchenlehrerin
Kanonisation:
Katharina’s Heiligsprechung erfolgte 1461 durch Papst Pius
II., die Ernennung zur Schutzpatronin Italiens 1939 durch
Papst Pius XII. und zur Kirchen-lehrerin 1970 durch Papst
Paul VI. 1999 wurde sie von Papst Johannes Paul II.
zusammen mit Birgitta von Schweden und Edith Stein zur
Schutzheiligen Europas erklärt.
Attribute:
Dominikanerhabit, Herz, Stigmata, Lilie
Patronat:
Europa, Italien, Rom und Siena; der Krankenschwestern,
Wäscherinnen und Pfarramtssekretärinnen; der Sterbenden,
der Laien im Dominikanerorden; für Vorsorge gegen Feuer;
gegen Kopfschmerzen und Pest
Katharina wurde am
25. März 1347 als 25. Kind des Färbermeisters
Jakob Benincasa und seiner Frau Lapa in Siena
geboren. Schon bald hatte sie viele Visionen und
erfuhr besondere Gnadenerweise. Ihre Jugend
verbrachte sie im Haus der Eltern in Gebet und
strengem Fasten. 1354 gelobte sie Gott die
Jungfräulichkeit. Um 1363 fand sie Aufnahme bei
den Terziarinnen von Siena und erhielt das Gewand
des III. Ordens von der Buße des heiligen
Dominikus. Während der folgenden Jahre ihres
verborgenen Lebens der Buße und des Gebetes,
reifte sie zu einer großen Heiligen heran. Es war
die Vorbereitungszeit auf ihre einzigartige
Sendung, zu der Gott sie ausersehen hatte. |
Giovanni di Paolo: Katharina tauscht ihr Herz mit
dem von Christus, 1475, Privatbesitz
|
Der
Kontemplation der Wahrheit hingegeben, war sie bemüht,
Gott in sich zu erkennen und sich in Gott. 1370 erhielt
sie in einer Vision von Christus den Auftrag, den Weg des
Apostolates zu gehen. Ausgestattet mit den Gaben des
Heiligen Geistes und seinen Eingebungen folgend, verband
sie die Kontemplation in der "Zelle ihres Herzens" mit
wunderbarer apostolischer Aktivität. Im Jahre 1374 brach
die Pest aus. Unermüdlich und in heroischer
Selbstüberwindung pflegte sie die Kranken und eilte den
Sterbenden zu Hilfe. Von göttlicher Liebe zum Gekreuzigten
entflammt, wollte sie ihm gleichgestaltet werden. Sie
hat im Jahre 1375 als 27-jährige in Pisa
vor dem Bildnis des Gekreuzigten an ihrem Leib die
Wundmale des Herrn empfangen,
Was der hl. Paulus den Galatern geschrieben
hat: „Nicht mehr ich lebe, Christus lebt in mir“ (Gal
2,20), ist bei Katherina erlebbare Wirklichkeit geworden.
Für Katherina ist dies der Beginn einer ungewöhnlichen
Sendung. Nun soll sie mit dem Herzen Jesu hinausgehen zu
den Menschen. Christus führt sie zu den Sündern, zu den
Armen, zu den verfeindeten Familien und Parteien, zu den
Großen des öffentlichen Lebens, der Politik und der
Kirche.
Sie vermittelte in den Kämpfen zwischen den
Städten und Fürsten Italiens. Unzählige Briefe schrieb und
diktierte sie, um den Frieden wiederherzustellen. Die
Priester erinnerte sie an ihre Pflichten.
Der Ruf ihres heiligen Lebens drang über
die Grenzen ihrer Heimat hinaus. Die Menschen suchten bei
ihr Rat und Hilfe.
Dabei begleitet sie eine Jüngerschar, bestehend aus
Anhängern und Verehrern, für die sie sich als geistliche
Mutter verantwortlich weiß und die ihr wie blind
gehorchen.
Als sie bei einem Aufstand
in Florenz von den Häschern gesucht und schließlich betend
in einem Garten gefunden wird, bietet sie bereitwillig ihr
Leben an und bittet nur um Schonung für ihre Jünger.
Unwillkürlich erinnert diese Szene an die Gefangennahme
Christi im Ölgarten. Wie bei Christus wichen auch bei
Katherina die Soldaten zurück und ließen ihre Waffen
sinken. Für den Herrn begann mit Getsemane die Erfüllung
seines Auftrages vom Vater. Für Katherina war diese Stunde
noch nicht gekommen.
Fünf Orte werden für
Katherina bestimmend: die Heimatstadt Siena, die
Kulturmetropole Florenz, die Hafenstadt Pisa, das
päpstliche Avignon in Frankreich und Rom. Diese fünf
Städte bilden sozusagen die Eckpunkte bzw. den Rahmen,
zwischen denen ihr Leben ausgespannt war.
Eine Auflehnung gegen den Papst ist für
Katherina wie eine Auflehnung gegen Christus. An ein
Regierungsmitglied der Stadt schreibt sie: „Ihr
wißt, daß ein Glied, das von seinem Haupte getrennt ist,
kein Leben in sich haben kann. Weil es nicht vereint ist
mit dem, was ihm Leben mitteilt. So sage ich, geht es der
Seele, die geschieden ist von der Liebe und Gnade Gottes,
den Seelen derer, die ihrem Schöpfer nicht folgen, sondern
vielmehr mit vielen Beleidigungen und schweren Sünden ihn
verfolgen ... Wenn
ihr mir sagt, wir handeln nicht
gegen Gott!, so sage ich: Ihr handelt gegen den, der seine
Stelle vertritt.“
Um das große abendländische
Schisma abzuwenden und den Papst zur Rückkehr nach Rom zu
bewegen, reiste sie nach Avignon. Ihrem Einfluss und der
Macht ihrer Heiligkeit ist es zu verdanken, dass sich
Papst Gregor XI. entschloss, 1377 nach Rom zurückzukehren.
Nach dem Tod des Papstes entbrannte der Streit um den
päpstlichen Thron. Katharina opferte ihr Leben, um der
Kirche den Frieden zu erhalten.
"Ihre Lehre ist unerreicht.
Sie ist eher als Lehrerin anzusehen, denn als Schülerin"
(Kanonisationsbulle). Katharina hinterließ berühmte
Schriften des geistlichen Lebens und der Theologie,
besonders den "Dialog" (1378). Ihre zahlreichen Anhänger
nannten sie damals Mutter. Auch heute noch gilt das für
die ganze Dominikanische Familie.
Nach schwerem Leiden starb
sie am 29. April 1380 in Rom. Papst Pius II. hat sie am
29. Juni 1461 heilig gesprochen. Du Leib ruht unter dem
Hochaltar der Kirche S. Maria sopra Minerva in Rom. Im
Jahre 1970 erklärte Papst Paul VI. sie zur
Kirchenlehrerin.
Schrein mit dem
Leichnam der Caterina in der Kirche S. Maria sopra Minerva
in Rom
Kirchenlehrerin und Patronin Europas
Das Blut Christi
Zu Beginn des Jahres 1377 schrieb die hl.
Katherina an Papst Gregor XI.: „Der eigentliche Schatz
der Kirche ist das Blut Christi zur Erlösung der Seelen.
Katherina’s
große mystische Schau und Verehrung des Kostbaren Blutes
Christi. Es gibt niemand in der Kirchengeschichte, der
jemals in dieser Dichte und Fülle darüber gesprochen und
geschrieben hat.
Blut ist für Katherina ein
anderes Wort für Liebe. Das Erbarmen Gottes wird im
Verströmen des Blutes Christi am Kreuz mit äußerster
Deutlichkeit sichtbar. Damit wird für Katherina die
Betrachtung des Kostbaren Blutes Jesu zur eigentlichen
Betrachtung der Liebe Gottes.
Im Blut Christi wird aber
auch sichtbar die Einheit von Gottheit und Menschheit, was
Katherina zum Ausdruck bringt mit dem immerwiederkehrenden
Wortpaar von Feuer und Blut. „Das Feuer der Gottheit
wurde eingerührt ins Blut“, wird sie immer wieder
schreiben, und darum ist es auch anbetungswürdig und
kostbar.
Dieses Blut Christi ist der
Kirche anvertraut als ihr größter Schatz, den sie zu
verwalten hat.
Die Kirche
Die leidenschaftliche Liebe zur Kirche ist
wohl eine zweite geheimnisvolle Seite in ihrem
Leben, durch die sie hinausgehoben ist über alle anderen
Heiligen und die ihr eine Sonderstellung zukommen läßt.
Der hl. Augustinus hat gesagt: „In dem Maße, wie einer
die Kirche liebt, hat er den Heiligen Geist.“ Und die
hl. Katherina bekannte einmal in einem Brief von sich:
„Meine Natur ist Feuer.“ Sie war wirklich ein Feuer.
Sie brannte für Christus. Und ihre Liebe zur Kirche ist
nur von daher zu verstehen.
Begonnen hat das bereits in ihrer Kindheit.
Im Alter von 6 Jahren hatte sie auf dem Heimweg ins
Elternhaus eine Vision. Sie sieht über dem Dach der
Dominikanerkirche Christus in herrlicher Gestalt, angetan
mit priesterlichen Gewändern und der Tiara auf dem Haupt,
links und rechts neben ihm die beiden Apostel Petrus und
Paulus und der Evangelist Johannes. Und Christus lächelt
ihr zu und segnet sie. Diese Vision wird ihre Gewißheit
fürs ganze Leben: „Die Kirche ist Christus selber“,
und der Papst ist „sein
Stellvertreter, der süße Christus auf Erden.“
Alle Briefe sind von dieser
Grundeinsicht durchdrungen. An die Herren von Florenz
schreibt sie: „Ihr wißt ja, daß Christus einen
Stellvertreter zurückließ zum Heil unserer Seele. Wir
können unser Heil nicht anders erlangen als im mystischen
Leib der hl. Kirche, dessen Haupt Christus ist und dessen
Glieder wir sind. Wer den Christus auf Erden – der den
Christus im Himmel vertritt – nicht gehorcht, der nimmt am
Blut des Gottessohnes nicht teil. Denn Gott hat es so
eingerichtet, daß durch dessen Hände Christi Blut und alle
Sakramente der Kirche uns zukommen. Es gibt keinen anderen
Weg und keine andere Pforte für uns.“ Die Kirche als
der notwendige Weg zu Gott - für Katherina ist diese
Wahrheit grundlegend. Denn die Kirche wurde auf Golgotha
geboren als die schönste Frucht seines Leidens und
Sterbens. Wie Eva aus der Seite Adams geboren wurde, so
entstand aus der geöffneten Herzwunde Jesu seine Braut,
die Kirche: „Das Licht des Geistes hatte ich in der
ewigen Dreieinigkeit geschaut. Und ich sah in diesem
Abgrund die Würde des Menschen und zugleich das Elend, in
das der Mensch durch die Todsünde fällt. Und ich sah die
Notwendigkeit der hl. Kirche, die Gott in meinem Herzen
offenbarte. Ich sah, daß diese Braut, die Kirche, Leben
spendet, und daß sie solche Fülle des Lebens in sich hat,
daß niemand sie töten kann; und daß sie Kraft und Licht
spendet und daß keiner sie schwächen, noch in ihrer
Wesenheit verdunkeln kann. Und ich sah, daß ihr Reichtum
niemals versiegt, sondern stets wächst.“ (Durch die
Heiligen und Märtyrer).
Der Papst
Weil das Blut des Erlösers in der Kirche
strömt - wie in einem geheimnisvollen Leib - deshalb ist
die Erlösung des Menschen und sein ewiges Heil an die
Kirche gebunden. Dieses Blut, das in den Sakramenten
strömt, ist der „Reichtum der Kirche“, und diesen
Schatz der Kirche hat der Papst zu hüten. Er ist der „Kellermeister
des Blutes“. Indem er von Christus die Gewalt bekam,
zu binden und zu lösen, hat er damit die Schlüsselgewalt
über das Blut. Und darin liegt seine eigentliche Macht: „Sie
allein besitzen die Schlüssel zum Blut. Denn Gott hat es
in Ihre Hände gelegt, das Erbe zu verschenken und die
Frucht des Blutes auszuteilen. Diese Wahrheit können die
Lügner der Welt nicht verwischen.“
Zu Beginn des 14. Jhdts.
entstand als Reaktion gegen den äußeren Reichtum der
Kirche die verbreitete Vorstellung und der Wunsch nach
einer rein geistigen Kirche.
Katherina hat dagegen immer klar Stellung
genommen, weil in diesen Ideen das wesentlich Katholische
in Frage gestellt wird. Sie sieht das Prinzip der
Inkarnation gefährdet und letztlich den Glauben an die
wahre Menschwerdung des Gottessohnes. Jede Ablehnung der
sichtbaren Gestalt der Kirche ist ein Irrweg:
„Nur durch das äußerliche Gewand gelangt
man zur Braut.“
Katherinas Kirchenkritik, von der heute
gerne gesprochen wird, war etwas ganz anderes als unsere
gegenwärtigen Erneuerungs-Plattformen. Niemals ging es ihr
um eine Änderung der gottgesetzten Strukturen, sonder
stets nur um eine Änderung der sittlichen Haltung ihrer
einzelnen Glieder. Es ging ihr um eine Vertiefung unserer
Liebe zu Christus. Immer wird der Papst mit „dolce babbo
mio“ angeredet, „mein süßes Väterchen“. Und davon läßt sie
nicht los: „Selbst wenn die Hirten und der irdische
Christus fleischgewordene Teufel wären, statt eines
gütigen Vaters, müßten wir dennoch gehorchen. Nicht
seinetwegen, sondern Gottes wegen“, schreibt sie an
die Herren von Florenz, denn
„unsere Ehrfurcht gilt ja nicht ihm, sondern dem Blut und
der Autorität, die Gott ihm verliehen hat. Wer gegen den
Papst aufsteht, erhebt sich gegen den, dessen Stelle er
vertritt.“
Die Priester
Die Priester nennt Katherina „Diener des
Blutes“. Sie stehen dem Papst zur Seite. Das Blut gibt
dem Priester seine Würde. Alle Ehrfurcht gilt nicht ihnen,
sondern dem Blut. Als Kind lief sie auf die Straße, wenn
sie unten Dominikanerpatres vorbeigehen sah, um ihre
Spuren zu küssen. Und während die Patres nachts schliefen,
wachte sie in ihrer Kammer, um für ihre Brüder zu beten.
Sie selbst nennt sich in ihren Briefen immer
„Dienerin und Magd der Diener Jesu
Christi“.
Drei Laster allerdings sind es, die sich am
Priester besonders schwer auswirken: Die Eigenliebe, der
Geiz und die Unkeuschheit. Wir könnten mit heutigen Worten
auch sagen: der Stolz bzw. Wissensdünkel, das Geld, und
die Mißachtung des Zölibats. Zu allen Zeiten sind das die
Grundversuchungen des Priesters. Das Heilmittel dagegen -
sagt Katherina - ist nur die Betrachtung des Leidens
Christi: „Wenn ihr das Blut des
Lammes betrachtet, werdet ihr gewiß euer Herz wieder frei
machen von all diesen Erbärmlichkeiten.“
Das Blut, das die Priester
in den Sakramenten austeilen, ist das Blut der Kirche, und
den Schlüssel dazu hat nur der Papst. Deshalb ist der
Priester abhängig vom Papst. Ein Priester, der sich gegen
den Papst auflehnt, ist daher ein Widerspruch in sich.
Die Sakramente
Heute wird gewiß vieles,
oft allzu vieles nur in Gemeinschaft gedacht und
gehandelt. Die Dynamik der Gruppe hat sich wie ein sanftes
Netz ausgebreitet. Darin fühlen sich die einzelnen
scheinbar ihrer Verantwortung entzogen. Aber für Katherina
steht fest: Nicht die Gruppe tritt einst vor den
Richterstuhl Gottes, sondern der je einzelne Mensch. Gott
sagt: Ich habe dich zwar ohne Dich erschaffen, aber ich
werde dich nicht ohne dich erlösen. Gott achtet den freien
Willen des Menschen. Die Erlösung ist nicht ausschließlich
göttliches Tun, sondern auch das Tun eines Menschen, des
Gott-Menschen Jesus Christus. Und darin begründet liegt
auch das Mitwirken des Menschen an seinem Heil.
Die Sakramente sind die Kanäle, in denen
uns die Gnade der Erlösung im Blut Christi zufließt. Die
Sakramente verachten hieße das Blut verachten, denn sie
haben ihre Wirkung nur durch das Blut. An ein gefallenes
Mädchen in Perugia schreibt sie mitfühlend und liebevoll
ermutigend: „Eile zu deinem Schöpfer. ER wird dir seine
Arme öffnen, wenn du die Todsünden aufgibst und in den
Stand der Gnade zurückkehren willst. Er hat dir ja ein Bad
aus seinem Blut bereitet. Dein süßer Gott wird dich nicht
verstoßen.“ Und weiter:
„Selbst wenn wir jeden Tag Krieg gegen Gott begännen, wir
könnten doch auch jeden Tag mit Ihm wieder Frieden haben
... weil das Blut stets nach Erbarmen schreit.“
Katherina will, daß wir oft
die Sakramente empfangen, um so mit Christus verbunden zu
werden. Die hl. Beichte taucht uns unter in das Blut des
Erlösers, sie ist wie eine neuerliche Taufe. Und die
Eucharistie entreißt unser Leben der Vergänglichkeit, weil
sie in uns den Anfang des ewigen Lebens setzt.
Sie selbst ernährte sich
die letzten 10 Jahre ihres Lebens fast nur von der Hlst.
Eucharistie. Nach der Kommunion war sie oft stundenlang in
Ekstase an ihrem Platz in der Kirche, ohne sich von der
Stelle zu rühren.
Braut Christi
Im Leben der hl. Katherina
gibt es keine großen Sprünge, kein großes Auf und Ab.
Alles verläuft geradlinig auf ein Ziel hin. Nach der
ersten großen Christusvision mit 6 Jahren erwachte in
Katherina eine ausgeprägte religiösen Neigung. Im Alter
von 16 Jahren wird sie als Drittordensschwester bei den
Dominikanerinnen in Siena aufgenommen. Von nun an trägt
sie das weiße Kleid, den Schleier und den schwarzen
Mantel. Man nannte diese Terziarinnen deshalb Mantellaten.
3 Jahre lebt sie nun in völliger Zurückgezogenheit von der
Welt. Sie schließt sich ein ihr ihre kleine Kammer, ißt
fast nichts, schläft wenig, geht nur zur täglichen hl.
Messe und verbringt die Zeit völlig schweigend im Gebet
und in der Betrachtung.
In diesen stillen Jahren
werden ihr die großen mystischen Gnaden geschenkt. Sie
spricht mit Christus, der in der Zelle immer wieder
erscheint und mit ihr beisammen ist, wie mit einem Freund.
Und der Herr besiegelt diese innige Freundschaft: Er
erscheint ihr mit den himmlischen Geistern, der
Gottesmutter und anderen Heiligen, um sich mit ihr zu
vermählen. Christus steckt ihr einen Ring an den Finger,
der zeitlebens für sie sichtbar bleibt.
Apostolat
Von nun an soll sie zu den
Menschen gehen. Zunächst zu den eigenen Verwandten, dann
hinaus zu den anderen, die ihrer Hilfe bedürfen. Sie kann
Frieden stiften zwischen den verfeindeten Familien des
Adels, sie pflegt Kranke und Aussätzige, sie besucht die
Gefängnisse und schreibt den Gefangenen wunderbare
Trostbriefe.
Berühmt geworden ist aus
diesen Gefängnisbesuchen die durch Katherina erwirkte
Bekehrung des jungen Adeligen aus Perugia: Nicolas Tuldo,
der wegen einer Bagatelle von der herrschenden Stadtpartei
zum Tode verurteilt und dann auf dem berühmten
Rathausplatz, dem Campo in Siena enthauptet wurde. Die
schwedische Dichterin Selma Lagerlöf hat darüber eine
Novelle geschrieben. Aber die wirkliche Kronzeugin ist
eine andere.
Katherina erzählt diesen ganzen Hergang
ausführlich in einem Brief an ihren Beichtvater Raimund
von Capua. Demnach war der Verurteilte zunächst rasend vor
Wut. Dann aber fand er durch ihre Besuche im Gefängnis
Zuneigung zu ihr. Er durfte seinen Kopf an ihre Brust
lehnen, und am Tag der Hinrichtung konnte sie ihn sogar
zur Kommunion führen. Dabei erzählt Katherina, daß die
Güte Gottes ihn durch diese menschliche Zuneigung zu ihr
„überlistet“ habe. Als sie dann noch versprach, ihn
am Richtplatz zu erwarten, war er voll Freude und
Zuversicht. Katherina war tatsächlich bei ihm, und als er
kam, entblößte sie sein Haupt, und er sagte die beiden
Worte „Jesus“ und „Katherina“, und dann
empfing sie sein Haupt in ihren Händen. Und da sie Gott um
ein Zeichen für seine Rettung gebeten hatte, erlebte sie
im selben Augenblick seines Todes eine Vision: „Darauf
erschien der Gottmensch wie die hellichte Sonne. Er
öffnete seine Seite und nahm dies Blut (des Verurteilten)
zu seinem Blut ... und wie er es aufnahm, nahm er auch
seine Seele auf und schloß sie voll Barmherzigkeit in die
offene Kammer seiner Seite. ... Und ich sah, wie die Seele
– erkauft mit dem Blut des göttlichen Sohnes - in die
Seite des Sohnes einging. Er aber machte eine liebliche
Bewegung und wandte sich um und grüßte die, die ihn
begleitet hatte und gab ihr ein Zeichen des Dankes.“
Und dann schreibt sie noch: „Und
wie er dahingeschieden war, ruhte meine Seele in so großem
Frieden und in solchem Duft des Blutes, daß ich es nicht
zuwege brachte, das Blut wegzuwaschen, das von ihm auf
mich gekommen war.“
Katherina und die Menschen
Die Menschen merken
natürlich längst ihre große geistige Ausstrahlung, die sie
so anziehend macht. Viele kommen zu ihr, sie zu sehen, sie
zu berühren und mit ihr zu sprechen. Spötter verstummen,
Zweifler und Kritiker bekehren sich und werden zu
Bewunderern der Jungfrau.
Ihre Zeitgenossen
beschreiben sie sanft, mit einem leuchtenden und reinen
Blick. Sie ist von einer unbedingten Geradlinigkeit, die
auch für den kleinsten Winkelzug unfähig scheint. Sie
gerät in Feuer, sobald sie von Gott spricht, ohne jemals
ihre Sanftmut zu verlieren.
Was die Menschen zu ihr
hinzieht, ist gewiß auch das menschlich Feinfühlige, die
fraulich-mütterliche Sorge, die von ihr ausgeht, der
jugendliche Liebreiz. Aber dies wäre bei tausend anderen
auch zu finden. Der einzige Grund ihrer Anziehungskraft
ist die Heiligkeit, ihre Verbundenheit mit Christus, sodaß
in ihrer Nähe etwas vom Duft des Göttlichen spürbar wird.
Das Übernatürliche ist in ihr so stark und mächtig, daß
davon alle angezogen werden. Sie war so vertraut mit Gott,
der Herr stand so sehr im Mittelpunkt ihres ganzen Lebens,
daß man auf sie mit derselben Achtung hörte, wie wenn
Christus selbst gesprochen hätte. Von daher kommt ihre
Sicherheit bei ihrem Auftreten vor der Welt. Wo es sich um
ihre Sendung handelt, duldet sie nicht, daß man sich ihr
widersetzt. Vor sich selber aber, vor Gott und vor den
Oberen, die Gott ihr gibt, ist sie jene, die nicht ist und
die nur Strafe verdient.
Ihre „Familie“
Bald bildet sich ein Kreis
von Verehrern um sie, der sie später auf ihren Reisen
begleiten wird. Zu diesem Kreis gehörten ihre Freundinnen,
die Dominikanerpatres, die sie von Jugend auf kannte, und
vor allem Weltleute aus allen Schichten: Politiker,
Advokaten, Dichter, Theologen, Maler und junge
Lebemenschen. Viele dieser Mitglieder waren aus vornehmen
Familien, noch jung, und Katherina war kurz über 20.
Dennoch haben sich alle der Jungfrau unterworfen und sie
als ihre geistige Mutter betrachtet. Sie ist die fraglos
anerkannte Autorität. Weil sie selbst unmittelbar von Gott
geführt wird, gibt es für ihre Verehrer nur eine Art von
Beziehung: die Jüngerschaft. Diesen Freundeskreis nennt
sie ihre Familie, ihre „Truppe“.
Für unser 20. Jahrhundert
ist es unvorstellbar, daß eine junge Frau mit einem
religiösen Gewand bekleidet durch die Straßen zieht mit
einem Trupp junger Leute, Priester und Frauen, die sich
alle ihre Kinder nennen.
Man kann das Mittelalter
nur verstehen, wenn man bedenkt, daß es eine Zeit des
Glaubens war, und die Gesellschaft in ihrer Freiheit
biegsam ist wie eine junge Pflanze.
Das bevorzugte Kind, das
Gott ihr anvertraut hatte, war der 18-jährige Stefano
Maconi, ein Modebürschchen aus vornehmen Haus, der zuerst
Skeptiker war und dann zu ihrem größten Verehrer wurde. Er
war zeitlebens einer ihrer Sekretäre und wurde
entsprechend dem Willen Katherinas nach ihrem Tod
Kartäuser. Als Prior und Erneuerer seines Ordens ist er
heiligmäßig gestorben.
Die Person, die ihr aber
von allen am nächsten stand, war der um 17 Jahre ältere
Dominikaner Raimund von Capua, ihr Beichtvater und
Seelenführer und ihr späterer Biograph.
Katherinas Schriften
Von Katherina selbst sind
uns an die 380 Briefe erhalten. Da sie selbst erst sehr
spät ein wenig lesen und schreiben gelernt hatte, wurden
ihre Brief alle von ihr diktiert. Sie entstanden in einer
Art ekstatischer Entrückung. Dabei waren aus ihrem
Freundeskreis stets mehrere Sekretäre beschäftigt, das
fließend gesprochene Diktat mitzuschreiben. Mitunter
diktierte sie mehrere Briefe gleichzeitig.
Katherina kennt keine
Konversation, keine langen Einleitungen. Sie hat nur einen
Gedanken, eine Aufgabe und eine Liebe und die heißt: Jesus
Christus. Ihre politischen Briefe beginnen alle mit einer
Predigt. Der Grundtenor ist immer, die Todsünde zu meiden.
Alles läuft auf die Beichte hinaus und auf den oftmaligen
Besuch der hl. Messe. Sie spricht vom Glauben, vom Licht,
von der Wahrheit und von Christus, der sich für uns zur
Brücke gemacht hat, um Himmel und Erde zu verbinden.
4 Jahre vor ihrem Tod
diktierte sie eine Art Zusammenfassung ihrer mystischen
Schauungen und Einsichten: Ein Gespräch zwischen Gott und
der Seele, zwischen Gott und Katherina. Dieses Buch, das
ihr so sehr am Herzen lag, nannte sie deshalb den „Dialog“
oder das „Gespräch von Gottes Vorsehung“.
Die Sünde
Noch einen Bereich gibt es,
der typisch ist für unsere Heilige: der Umgang mit den
Sündern. Beim Umgang mit den Sündern ist die hl. Katherina
sozusagen voll in ihrem Element. Kein Heiliger hat mehr
wie sie der Sünde der Welt seine Aufmerksamkeit geschenkt.
Sie hat sie gesehen, sie hat sie gefühlt, sie hat unter
ihr gelitten und ist an ihr gestorben, so wie ihr Meister.
Sie beschreibt und zergliedert die Sünde, und sie hat
stets größtes Mitleid mit den Sündern. Schwieriger ist es
mit den Lauen.
Die Sünde aller Sünden ist
für Katherina die Eigenliebe, die maßlose Anhänglichkeit
an sich selbst, die dabei vergißt, daß alles Geschenk ist
und daß wir Geschöpfe sind. Eigenliebe ist, wenn der
Mensch sich so sehr den Dingen zuwendet und sich an ihnen
zu sättigen glaubt und dabei den Geber dieser Dinge
vergißt. Die Eigenliebe – im Gegensatz zur Gottesliebe –
ist die Liebe des Menschen zu sich selbst, zu etwas, das
aus sich nichts ist. Und deshalb führt die Eigenliebe ins
Nichts zurück, weil Gott allein der ist, der ist.
Die menschliche Eigenliebe
widersetzt sich der göttlichen Barmherzigkeit. Sie steht
am Ursprung jeder Sünde. Katherina ist überzeugt: „Die
Eigenliebe ist es, die die Welt vergiftet hat.“ Denn
„die Eigenliebe zerstört die Gottesliebe und macht den
Menschen stolz, da sie ihn glauben läßt, daß das Gute, das
er an sich hat, von ihm selbst und nicht von Gott her
rührt“.
Selbsterkenntnis
Das notwendige Heilmittel
gegen die Eigenliebe ist die Selbsterkenntnis. An dieser
Selbsterkenntnis des Menschen, daß er nämlich ein Geschöpf
ist und aus sich nichts ist, entscheidet sich für
Katherina der Weg des Menschen, ob er nämlich Gott als
seinen Schöpfer erkennt oder ob er sich der Illusion
hingibt, unabhängig von Gott etwas zu sein, was letztlich
eine Lüge ist. Und diese Illusion stammt vom Satan, der
der Vater der Lüge ist.
Schon der hl. Paulus
schreibt an die Korinther: „Was hast du, das du nicht
empfangen hättest? Hast du es aber empfangen, was rühmst
du dich, als hättest du es nicht empfangen?“ (1 Kor 4,7).
Für Katherina war dies die erste und
entscheidende Grunderkenntnis: Christus selbst hatte ihr
diese Einsicht geschenkt: „Meine
Tochter, weißt du wer du bist und wer ich bin? Wenn du
diese zwei Dinge weißt, wirst du glücklich werden. Du bist
die, die nicht ist. Ich dagegen bin der, der ist. Wenn du
deine Seele von dieser Erkenntnis erfüllt sein läßt, wird
dir der Böse Feind nichts anhaben können ...“
Der „gekreuzigte Christus“
Die hl. Katherina kennt nur
ein einziges Buch, das ihr Antwort gibt auf alle Fragen:
den gekreuzigten Christus. Das Kreuz ist für Katherina ein
Lehrstuhl, von dem herab Christus seine Wahrheit
verkündet.
Die Grundeinsicht aller
ihrer Betrachtungen war die Erkenntnis:
Der Mensch ist aus sich
selbst nichts. Sein Dasein hat er allein von Gott. Von ihm
bekommt er alles, was er braucht. Nur wenn der Mensch sich
mit seinem Schöpfer vereinigt, erhält er Anteil an den
göttlichen Eigenschaften: nämlich Liebe, Wahrheit und
Weisheit. Nur wenn der Mensch Gott liebt, wird er auch
fähig, den Nächsten zu lieben und wird er so zum Segen für
die Mitmenschen. Liebe zum eigenen Ich, zu etwas, das in
Wirklichkeit nicht ist, führt zum Abgrund des Nichts und
schließlich in die äußerste Gottferne.
Katherina hat uns nur das
gelehrt, was sie auch selbst gelebt hat. Ihre „Theologie“
ist auf das Wesentliche bezogen, lebendig und frei von
abstrakter Spekulation. Ihre Sprache ist bilderreich. Sie
hat eine äußerste Abneigung gegen Gedankenspielerei. Gott
ist nicht ein unpersönliches, geistiges Sein, sonder der
lebendige, dreipersönliche Gott, der ganz Liebe ist. Es
ist der „süßeste, vielgeliebte, ewig junge und gütigste
Vater“, der seine „Wahrheit“, den eingeborenen
Sohn gesandt hat, um ihn durch die „feurige Fessel der
Liebe“, durch den Heiligen Geist, ans Kreuz zu binden.
Der Mensch
Wer und was ist der Mensch?
Auch das ist eine der Grundfragen. Und die Antwort
Katherinas: Das wird nur in Christus erkennbar. Der Mensch
ist aus Liebe und für die Liebe geschaffen. Er ist
geschaffen nach dem Bildnis und Gleichnis Gottes.
Katherina sagt: „Gott schuf den Menschen in Freiheit,
einzig gezwungen von seiner Liebe, indem er in sich
hineinblickte und erglühte über seine Herrlichkeit und
über das Werk seiner Hände. ... Er verliebte sich in die
Schönheit seiner Geschöpfe und zog das Sein des Menschen
aus sich heraus“ ins Dasein.
Und warum schuf er den Menschen?
„Um uns teilnehmen zu lassen an Ihm, an
seiner Schönheit, an seinem ewigen Gut, an seinem ewigen
Leben. Denn Gott will nur unser Glück. Das ist die
Wahrheit.“
„Denn hätte Gott uns nicht geliebt und
nicht unser Glück gewollt, dann hätte er uns keinen
solchen Erlöser geschenkt.“
Das ist der immer wiederkehrende Beweis bei Katherina.
Der Kreuzzug
Ein letzter geheimnisvoller
und eher befremdender Zug im Leben Katherinas sei noch
kurz erwähnt: Ihr entschiedener Einsatz für einen neuen
Kreuzzug. Sie will den Kreuzzug aus mehreren Gründen:
1. damit der hl. Ort
unseres süßen Erlösers den Händen Satans entrissen wird
und damit die Ungläubigen teilnehmen könnten am Blut des
Gottessohnes wie wir, „da sie doch wie wir im
Blut erlöst wurden“.
2. damit die Kämpfe
in Italien aufhören. Denn es ist unerträglich, daß hier
Christen gegen Christen kämpfen. Was dadurch am hl. Leib
der Kirche geschieht, ist eine Beleidigung Gottes.
3.
Und drittens ist sie
überzeugt: Wenn auch die äußere Schlacht im Heiligen Land
ergebnislos sein sollte, die innere Schlacht geht trotzdem
siegreich aus, da durch den Einsatz für Christus im
Vergießen des eigenen Blutes Leben gewonnen ist. Und
darauf allein kommt es Katherina an. Sie denkt in allem
nur aus der Sicht der Ewigkeit.
Diese Sichtweise, die uns Menschen so
schwer verständlich ist, hat ihr Gott selbst einmal in
einer Vision kundgetan (sie schrieb
das ihrem Beichtvater in einem Brief).
Gott zeigte ihr dabei das Schicksal eines Sünders, indem
er zu Katherina sprach: „Du
sollst wissen, um ihn vor der Verdammnis zu retten, in die
er, wie du gesehen hast, gefallen war, habe ich für ihn
diesen Unglücksfall zugelassen, damit er mit seinem Blut
in meinem Blut das Leben habe. Denn er hatte die
Ehrerbietung meiner süßen Mutter gegenüber nicht
vergessen. So habe ich also bei ihm das, was die
Unwissenden für Grausamkeit halten, nur aus Barmherzigkeit
zugelassen.“
Das ist die Vorsehung
Gottes, die für uns Menschen nicht zu durchschauen ist,
aber auf die wir voll Zuversicht bauen dürfen.
Die hl. Birgitta von Schweden dachte über
den Kreuzzug übrigens ganz anders. In einem Brief an Papst
Gregor XI. schrieb sie, daß
„Christus nicht will, daß der Papst Banden gottloser
Krieger zu seinem Grab schickt.“
Die Kreuzzüge waren im 12.
und 13. Jahrhundert. Jetzt im 14. Jhdt. war die Zeit dafür
endgültig vorbei.
Quellen;
Vortrag, von Pater Werner Schmid
www.noviziat.de/themen/heilige11.html
http://www.heiligenlexikon.de
Katharina von Siena an Gregor IX.
Heiligster und ehrwürdigster
Vater in Christo, dem süssen Jesus. Eure unwürdige
Katharina, Dienerin und Magd der Diener Christi, schreibt
Euch in seinem kostbaren Blute. Der Himmel ist
aufgetan. Ich sehe Christus
wie einst in meinem sechsten Jahre, da er mit der Lilie
herniederstieg, sich mir
anzuverloben und mir den Rubinring an den Finger
fügte: unverrückbar fest,
dass ich an ihn nicht drehn und deuteln kann seither.
Diese Nacht begann der
Rubin
Blut zu tröpfeln, und mein Herz blutete und mein
Verlangen, der armen,
gepeinigten und gequälten Menschheit zu helfen, schwoll
über wie ein Bergstrom
im Hochwasser. Macht Friede, holder Herr. Friede mit
Eueren Feinden,
Friede, Friede, Friede auch mit Euch. Es ist des Heilands
Wille, dass Ihr diesen
Frieden anstrebt mit
allen Euren Kräften, und er will, dass Ihr durch ihn
wirket, soviel Ihr vermögt. Ach, nicht scheint er zu
wollen, dass wir grosse Sorge tragen
um irdische Macht und
Herrschaft und Herrlichkeit: dass wir vergessen und
nicht bedenken in unsrer
Herrschsucht und in unsrem Machtwahn, welche Greuel und
Bosheit und Laster und Verbrechen der Krieg im Gefolge hat
und wie er zehrt
an der Reinheit unsres Wollens und unsrer Seele und wie
lästerlich es ist, Waffen zu segnen, bestimmt, eines armen
Menschenbruders Herz zu
durchbohren. Schlug
dieses Herz nicht auch dem süssen Jesus entgegen, und
sahen seine Augen
nicht mit Entzücken die blauen Blumen und die Vögel im
Gesträuch und die
Sonne bei Tag und die Sterne bei Nacht? Wer hat ein Recht
unter den
Menschen, eines Menschenbruders Augen zu brechen wie einen
billigen
Spiegel und eine ganze kleine, die ganze grosse Welt zu
zertrümmern? Der
Herr will, dass Ihr Euren Blick der frommen Erkenntnis
zuwendet: dass
Sanftmut besser sei denn Tollwut, ja Tollwut, und Anmut
der Seele besser
denn Übermut. Zwar könnt Ihr einwenden, heiligster Vater,
dass Euer Gewissen
Euch verpflichtet, das
Gut der heiligen Kirche zu bewahren und zu mehren. O
wollet bedenken,
dass wertvoller als alles Gut, und sei es zu den
heiligsten Zwecken bestimmt, die Güte selbst ist: die
Güte, die zwecklos ist. Die nur in
sich beruht und nichts
will als sich selbst. Der Schatz der Kirche ist das Blut
Christi, als
Preis hingegeben für die Seelen, und dieser Preis ist
nicht bezahlt
worden für
die weltliche
und irdische Macht und Gewalt, sondern für das
ewige Heil der
Menschheit. Geben wir also zu, dass Ihr verpflichtet seid,
die Herrschaft
über die Städte wieder zu gewinnen, die die Kirche
verloren hat: so kann diese Herrschaft doch nie und
nimmer eine weltliche sein. Versuchet, der
Abtrünnigen und
Aufrührerischen in Demut und Liebe Herr zu werden.
Schreitet ihnen
waffenlos entgegen, das blutende Herz Christi in der
offenen Brust.
Ihr werdet leichter sie bezwingen mit dem Blütenstab des
Friedens, als
mit der Dornengeissel des Krieges. Besser ist es, dem
weltlichen Gold, als dem
geistlichen Gold zu
entsagen. Friede. Friede, um der Liebe des gekreuzigten
Christus willen.
Und achtet nicht Hoffart und Unwissenheit und Blindheit
und Taubheit Eurer unbotmässigen Söhne. Denn Ihr seid
demütig, allwissend, weitsichtig und hellhörig. Eure
Übermenschliche Heiligkeit und die Macht Euerer
Ohnmacht wird sie ins
Knie zwingen. Denn der Mensch, der aus Liebe erschaffen
ward, Iässt durch nichts anderes sich so mächtig
heranziehen als durch die
Liebe. Durch Liebe des
menschgewordnen göttlichen Sohnes wurde der Krieg
überwunden, den der
Mensch führte, als er gegen Gott sich empörte und sich
der Tyrannei des
Satans unterwarf. In dieser Weise sehe ich, dass auch Ihr,
heiligster
Vater, den Krieg überwinden werdet und die Macht des
Satans in der Burg der Seelen Eurer Söhne. Denn der
Satan lässt nicht durch den Satan sich
vertreiben: aber durch
die Kraft Eurerer Milde und Liebe werdet Ihr ihn darniederwerfen.
Allein durch diese sanfte und gütige Art wird der Dämon
überwunden
werden. Ich hoffe auf Gottes höchste Güte und auf Eure
Heiligkeit. Ich bin
nur das geringste Lamm
in seiner Herde, die unscheinbarste Veilchenblüte, die
am Ufer seines
unversiegbaren Stromes blüht, die schwächste Säule im
mystischen
Gebäude seiner heiligen Kirche. Vergebt mir die
Vermessenheit, dass ich
es wagte, Euch einen Rat
zu erteilen. Der Rat kommt nicht von mir, sondern
von dem, der ihn mir
nachts in mein Ohr flüsterte. Gern hätte ich Euch in eigener
Person gesprochen, um mein Gewissen vollständig zu
entlasten. Sobald es
Eurer Heiligkeit
gefällt, dass ich zu Euch komme, werde ich willig kommen.
Handelt so, dass
ich mich nicht berufen muss von Euch auf Christus den Gekreuzigten,
denn nur auf ihn könnte ich mich berufen, da es auf Erden
keinen Höheren
gibt als Euch. Verbleibt in Gottes süsser und heiliger
Huld. Demütig
bitte ich Euch um Euren Segen. Jesu dolce. Jesu amore.
Zitate
der Hl. Katharina von Siena
Dem Tapfern sind glückliche und unglückliche
Geschicke wie seine rechte und linke Hand. Er
bedient sich beider. |
Soweit wie sich die Erlösung des Sohnes
ausbreitet, breitet sich das Reich der Mutter
aus. |
Ich sage euch, daß Liebe nur sich mit Liebe
erlangen läßt. |
Ohne Liebe kann die Seele nicht leben. Sie muß
etwas lieben, sie ist aus Liebe geschaffen. |
Das Beginnen wird nicht belohnt, einzig und
allein das Durchhalten. |
Das sind die drei seligen Tugenden, die in der
wahren Liebe gründen: Geduld, Stärke,
Beharrlichkeit. |
Die Liebe trägt die
Seele, wie die Füße den Leib tragen.
|
Die Liebe weint mit den Weinenden, freut sich
mit den Frohen, ist glücklicher über des
anderen Wohl als über das eigene. |
Ich habe nichts zu geben als das,
was du mir selbst gegeben hast. |
So
übst du in der Krankheit die Tugend der
Geduld, im Kampf und in der Anfechtung des
Teufels übst du Starkmut und die lange
Ausdauer; in Widerwärtigkeiten von seiten der
Menschen übst du die Demut, die Geduld und die
Liebe. |
Warte nicht auf eine spätere, gelegenere Zeit,
denn du bist nicht sicher, daß du sie haben
wirst. Die Zeit entschwindet dir unvermerkt.
Mancher hat sich noch Hoffnung auf ein
längeres Leben gemacht, da kam der Tod. Darum
versäumt, wer klug ist, keine Zeit und gibt
die gegenwärtige Stunde, die ihm gehört, nicht
unbenützt weg für eine andere, die doch nicht
sein eigen ist. |
Alles, was Sein hat, sieht, daß es von Gott
ausgeht. |
Der Seele Sehnsucht ist der Weg zur Seligkeit,
die eitle Ehre nie, die wahre Ehre und das Lob
meines Herrn. |
Traget die Reden und Gebärden der andern in
Liebe, die uns oft unerträglich scheinen,
entweder wegen unserer Schwachheit oder weil
sie es wirklich sind. |
Die Stunde ist kostbar. Warte nicht auf eine
spätere Gelegenheit. |
Glaubet nicht, Gott wolle uns alle Liebe zur
Welt verbieten. Nein, wir sollen sie lieben,
da alles, dem er Dasein gab, unserer Liebe
wert ist. Gott, die höchste Güte, hat alles
gut erschaffen und kann nur Gutes schaffen.
|
Die Liebe trägt die Seele, wie die Füße
unseren Körper tragen. |
Ich glaube, ich werde nach meinem Tode
mehr für euch tun können als im Leben. |
Im
Licht des Glaubens bin ich stark, standhaft
und beharrlich. Im Licht des Glaubens hoffe
ich. Das läßt mich nicht schwach werden auf
meinem Lebensweg. |
Der Mensch ist soweit gehorsam, als er demütig
ist,
und so demütig, wie er gehorcht. |
Denn was wäre die Gerechtigkeit ohne
Barmherzigkeit, verbündete sich mit der
Finsternis der Grausamkeit und wäre eher
Ungerechtigkeit als Gerechtigkeit.
|
Die Liebe liebt das, was Gott liebt, und haßt
das, was Gott haßt. |
Der Wille nämlich ist es, der dem Menschen
Leiden verursacht. |
Diese Welt ist eine Treppe; der eine steigt
hinauf, der andere steigt hernieder. |
Das Leben besteht aus kleinen Handlungen und
die Tugend aus kleinen Siegen. |
Stell dir deine Seele als einen Baum vor, der
von der Liebe erschaffen ist und deshalb
einzig von der Liebe zu leben vermag.
|
Gebt euch nicht mit Kleinem zufrieden,
Gott erwartet Großes! |
Nicht das Beginnen
wird belohnt, sondern einzig und allein das
Durchhalten. |
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern
einzig und allein das Durchhalten. |
Sono sangue e fuoco.
Ich bin Blut und Feuer. |
KATHARINA VON SIENA
Ein Weg im
Gebet mit einer Heiligen und Lehrerin der
Kirche
Tägliche Gebete:
zur Auswahl
„Erhabene und ewige Dreifaltigkeit, du
unschätzbare
Liebe, wenn Du zu mir sagst: Tochter, so sage
ich zu
Dir: Höchster, ewiger Vater! Und wenn Du Dich
selber
schenkst beim Kommunizieren des Leibes und
Blutes
Deines eingeborenen Sohnes, der in der
Heiligsten Eucharistie
ganz als Gott und Mensch zugegen ist, so
bitte ich Dich, Du unschätzbare Liebe, Du
mögest mich
verbinden mit dem mystischen Leib der heiligen
Kirche
und dem universellen Leib der christliche
Religion. Im
Feuer Deiner Liebe habe ich erkannt, dass Du
willst,
dass meine Seele sich an dieser heiligen
Speise erfreue.“
Heilige Katharina, Tochter des Vaters - bitte
für uns
Heilige Katharina, Freundin Jesu
Heilige Katharina, brennend im Feuer des
Geistes
Heilige Katharina, treu im Gebet und im Tun
Heilige Katharina, Patronin Europas
Heilige Katharina, in unseren Anliegen…
Ewiger Vater,
auf die Fürsprache der heiligen Katharina
mach auch unser Leben fruchtbar für die Kirche
und
zum Segen für die Menschen, die Du uns
anvertraut
hast. Darum bitten wir durch Jesus Christus...
Amen.
Vater
unser Ave Maria Ehre sei dem Vater
Erster
Tag
Caterina, wie ihr Name im
Original geschrieben wird, wurde
im Jahr 1347 in Siena als vorletztes von 25
Kindern des
Ehepaares Lapa und Iacopo Benincasa geboren.
Sie war ein
intelligentes und aufgewecktes Kind. Schon im
Alter von
sechs oder sieben Jahren begegnet ihr Christus
in einer
Vision. Er lächelt ihr liebevoll zu und segnet
sie. Diese Erfahrung
der leuchtenden Liebenswürdigkeit Christi
legt den bleibenden
Grund für Katharinas Fähigkeit, ihren
Mitmenschen
mit inniger und kraftvoller Liebe zugetan zu
sein - selbst unter
schwersten Umständen.
Heilige Katharina,
hilf uns, immer wieder auf das leuchtende
Angesicht Jesu und seine Liebe zu schauen.
Bitte für uns!
Zweiter Tag
Katharina hat große Sehnsucht nach „Gott
allein“. Sie spürt
die Anziehungskraft des dominikanischen
Ideals. Sie sucht
Jesus in der Einsamkeit, zugleich verlangt sie
danach, Ihn
den anderen zu verkünden, zu ihrer Zeit für
Frauen ein kühner
Wunsch. Aber wo eine Berufung, da ein Weg,
auch
wenn es Geduld verlangt. Als Katharina (mit 12
Jahren) verheiratet
werden soll, weigert sie sich und schneidet
sich die
Haare ab. Als Folge wird ihr jeder Rückzug
verwehrt und sie
muss in der Familie arbeiten wie eine Magd.
Heilige Katharina, hilf uns, unserer
Sehnsucht zu vertrauen
und in Geduld die Wege anzunehmen, die Gott
uns weist.
Dritter Tag
In
dieser Zeit lernt Katharina etwas, was sie ihr
ganzes späteres
Leben in der Welt brauchen würde. Sie macht
sich auf
Eingebung des Heiligen Geistes eine „Zelle“
in der eigenen
Seele. Die äußere Zelle ist der Schutzraum
der Einsamkeit mit
Gott, die jeder gottsuchende Mensch wenigstens
ab und zu
braucht. Das „Bleiben in dieser Zelle“ ist
Ausdruck der Liebe
und Treue. Das war ihr nun nicht mehr
vergönnt.
Doch sie findet das ihr zugewandte Angesicht
Gottes in ihrem
Inneren. Diese „innere Zelle“ bewirkt das
Bleiben in der Gegenwart
Gottes inmitten verschiedener Aufgaben. So
betrachtet
sie sich und die anderen ständig im Licht
Gottes, betet und
tut alles in Seiner Gegenwart. So kann sie die
äußeren Härten
in Geduld und Liebe überstehen. Ihr Bleiben
wird fruchtbar.
„Geliebteste Kinder, wollt ihr die Frucht
meines Willens kosten
und finden, spricht Gott, bemüht euch, immer
Bewohner der
Zelle eurer Seele zu sein. Diese Zelle ist ein
Brunnen, der
Erde und Wasser enthält.“ - Erde
versinnbildlicht die Erkenntnis
der eigenen Nichtigkeit, des Elends, in dem
sich der
Mensch befindet. Wasser bedeutet die
Erkenntnis, dass Gott
die Heiligkeit des Menschen will.
Der Mensch muss sich klar vor Augen halten,
dass sein innerster
Kern, der tiefste Bereich seines Willens, frei
ist. Auf
ihn kommt es an. Die Seele kann nicht erobert
werden, solange
sich der Wille nicht ergibt.
Heilige Katharina, hilf uns, diese Zelle
im eigenen Herzen
einzurichten und darin zu bleiben. Bitte für
uns!
Vierter Tag
Schließlich setzt sich Katharina durch und
wird bei den
„Mantellatinnen“ des hl. Dominikus
aufgenommen. Diese
„Bußschwestern“ leben eigenverantwortlich in
ihren Häusern.
Sie tragen ein weißes Kleid und einen
schwarzen Mantel.
Katharina lebt die Gelübde der Unschuld, Armut
und
Buße fortan in großer Radikalität. Aber ihre
Askese ist nicht
Selbstzweck, sondern hat mit geistlicher
Einübung und Ertüchtigung
zu tun und damit, die verkehrte „Eigenliebe“
zu
erkennen und abzulegen. Sie weiß, alles Wirken
oder Leiden
eines Menschen ist begrenzt. Es wird nur
fruchtbar aufgrund
der Verbindung des menschlichen Willens mit
dem Willen
Gottes, oder anders gesagt, aufgrund der
Teilnahme an der Liebe Christi.
Heilige Katharina, hilf uns,
entschlossen und demütig den
Weg des Glaubens und der Hingabe in unserem
Leben zu
gehen. Bitte für uns!
Fünfter Tag
Für
Katharina wird das Gebet immer mehr zur
Zwiesprache
mit dem gegenwärtigen Herrn, zum Austausch mit
und ohne
Worte, zum Verweilen in seiner Gegenwart. Ihre
Selbsterkenntnis
führt zum Verlangen nach Tugend. Auf diesem
Weg bleiben Anfechtungen des Bösen nicht aus.
Katharina
überwindet tiefste Trostlosigkeit, indem sie
sie bewusst als
Zulassung Gottes annimmt und so zum Frieden
findet. „Gib
auf keinen Fall deine täglichen Gebete auf!“
sagt sie und:
„Lieber will ich meine Pflicht in Schmerz,
Dunkelheit und
Kämpfen tun für Christus, den Gekreuzigten,
als dass ich sie
nicht täte und meine Ruhe hätte! Habt keine
Angst! Vor
nichts! Antwortet auf die Vorspiegelungen des
Teufels und
euer eigenes lauwarmes Herz: Alles vermag ich
in Christus.
Er, der mich stärkt, ist in mir, durch
Sehnsucht und Liebe!“
Heilige Katharina,
hilf uns anzunehmen, was Gott uns zumutet, was
er uns zutraut, weil er uns beisteht. Bitte
für uns!
Sechster Tag
Katharina, obwohl Analphabetin, reift zu einer
überragenden
Persönlichkeit, auf die Päpste, Kardinäle und
weltlicher Herrscher
hören. Jesus sagt zu ihr: „Denn ich will mit
dem, was
schwach ist, den Stolz der Starken zunichte
machen.“ Unermüdlich
diktiert sie Briefe, oft zwei Schreibern
gleichzeitig
und sehr schnell, ohne durcheinander zu
kommen. Sie lebt
die „vita mixta“ - ihr Gebet hat sich
mit der Sorge um die
Menschen, die ihrer Hilfe bedürfen, verbunden.
Friede ist ihr ständiger Wunsch, zwischen
Völkern, zwischen
Kirche und Staat, innerhalb der Kirche,
„Friede aus Liebe
zum gekreuzigten Christus“. In allen
leidenschaftlichen Auseinandersetzungen
für Reform und Einheit, sie hat einen
klaren Blick für Missstände, ist sie nie in
ihrer Treue zur Kirche
wankend geworden. Auch Armen, Kranken,
Gefangenen
und zum Tod Verurteilten wird sie mit ihrer
großen Liebe und
Fürsorge zum Segen. Viele Bekehrungen
geschehen.
Heilige Katharina, hilf uns, Frieden zu
schenken aus Liebe
zum gekreuzigten Christus. Bitte für uns!
Siebenter Tag
Das Erbarmen mit den Menschen und der Wunsch
nach
ihrem Heil kennt bei Katharina keine Grenze.
„Gott will
Barmherzigkeit schenken, aber er will dazu die
Tränen des
Erbarmens von denen, die ihn bereits lieben.
Diese sollen
für diejenigen anklopfen, die selbst noch
nicht anklopfen.“
Sie ist darin eine echte Tochter des heiligen
Dominikus, der
sich nach dem Vorbild Jesu ganz für die
Rettung des Seelen
hingegeben hat.
Heilige Katharina, hilf uns, für unsere
Schwestern und Brüder
bei Gott einzutreten und Gnade und Kraft für
ihren
nächsten Schritt zum Heil zu erlangen. Bitte
mit uns!
Achter Tag
Ganz groß ist Katharinas
Liebe zur Eucharistie. Sie verlangt
nach täglicher Kommunion, zu ihrer Zeit ein
außergewöhnlicher
Wunsch, der ihr viele Angriffe einbringt. Sie
lebt von
und für die Eucharistie, die ihr alles gibt,
was sie zum Leben
braucht. Im „Dialog über die göttliche
Vorsehung“ schreibt
sie, was der Gott Vater ihr offenbart: „Der
Leib Meines eingeborenen
Sohnes ist eine Sonne. Er kann euch nicht
gereicht
werden ohne das Blut, das Blut nicht ohne die
Seele dieses
Wortes, und Seele und Leib nicht ohne Meine,
des ewigen
Gottes Gottheit, weil keines vom anderen zu
trennen ist.“
Heilige Katharina,
hilf uns, den Leib Jesu würdig zu empfangen.
Erbitte uns eine große Liebe zur Eucharistie!
Neunter Tag
Zu
Beginn des Jahres 1380 nimmt Katharinas
Körperkraft
sichtlich ab. „Seid gewiss, wenn ich sterbe,
dann habe ich
mein Leben in der Kirche und für sie
hingegeben.“ Es folgt
eine Zeit großer Schmerzen, innerer Kämpfe und
Leiden, in
denen sie sich immer von Neuem Gott überlässt,
der ihr versichert
hat: „Die Liebe für die Menschen wird dich
noch fester
an mich binden.“
Am Sonntag, den 29. April 1380, stirbt sie mit
den Worten
Jesu auf ihren Lippen: „Vater, in deine Hände
empfehle ich
meinen Geist.“
1461 wird sie heilig gesprochen. Papst Paul
VI. erhebt sie
1970 zur Kirchenlehrerin und 1999 ernennt sie
Papst Johannes
Paul II. gemeinsam mit Edith Stein und
Brigitta von
Schweden zur Schutzpatronin Europas.
Heilige Katharina, hilf uns, in unserer
Zeit, in unserem Land,
in unseren Familien, Pfarren und
Gemeinschaften treu den
Weg mit Jesus zu gehen. Lehre uns Gott zu
lieben wie du.
Schutzpatronin Europas, bitte für uns!
*
Bete die Novene mit viel Vertrauen - für dich
selbst oder für andere. Besondere Gnade wird
darauf ruhen, wenn du in dieser Zeit die
Sakramente der Versöhnung und der Eucharistie
empfangen kannst. Gott segne Dich!
Aus Marianne Schlosser,
Katharina v. Siena begegnen
St. Ulrich Verlag , Augsburg, 1. Auflage 2006
RK Pfarre Brunn am Gebirge
mit kirchl. Druckerlaubnis K463/08 Erzdiözese
Wien