Das Thema
Antichrist ist eines der heikelsten überhaupt. Dies
liegt daran, dass man nicht weiß, ob es sich dabei um
eine Person handelt, oder ob dies nur eine Idee ist. In
der Bibel taucht der Name nur verschlüsselt auf. 1)
Aus etymologischer Sicht ist die Sache wesentlich
klarer. Der Antichrist ist das genaue Gegenteil von
Jesus Christus, auch wenn es sich bei seinem
Gegenspieler nur um ein Geschöpf handelt. Wie der Name
schon sagt, ist sein einziges Bestreben, gegen Gott und
dessen Macht vorzugehen. Der Antichrist stellt in nahezu
allen Quellen eine Person dar, welche von Satan in den
letzten Tagen der Menschheitsgeschichte voll und ganz in
Besitz genommen wird. Dies lässt Gott zu, damit sich die
Schrift erfüllt. Wie anderenorts erwähnt, bekommt der
Teufel gewisse Rechte zugesprochen. Sinn und Zweck ist
es, die Menschheit dadurch Gott noch näher zuzuführen.
Dem Erscheinen des Antichristen gehen eindeutige Zeichen
und Merkmale voraus (vgl. Mt 24; Mk 13; Lk 21, 5-36). Um
es vorwegzunehmen, letztes Ziel seines Auftretens ist
die Wiederkunft Christi. Von daher gesehen ist die ganze
Situation positiv zu betrachten. Die Zeichen der Zeit
deuten darauf hin.
Was nun den
Antichrist selbst betrifft, so gehen die Meinungen über
sein konkretes Erscheinen weit auseinander. In
evangelikalen Kreisen, insbesondere der Vereinigten
Staaten, wird mit seinem Auftreten und Wirken geradezu
gehandelt. Wenn er nicht schon irgendwo identifiziert
ist, so ist es nur eine Frage der Zeit, wann und wo er
auftaucht. Er wird sich geradezu herbeigewünscht, um die
biblische Situation in der Gegenwart verankern zu
können. Es wird herbeigedeutet, was auch nur annähernd
ins Schema passt. Ganz unbegründet sind diese Vorstöße
allerdings nicht. Die Jahrtausendwende und der Anschlag
auf das WTC in New York haben u.a. diese
emotionsgeladenen Vorstellungen mitentfacht.
Bekanntermaßen sind die bibeltreuen Christen dieser
Region weitaus aktiver und missionarischer als Vertreter
der katholischen Kirche bei uns. In ihr hat das Thema
Antichrist keinen besonderen Stellenwert. Geht man sogar
noch etwas weiter und verweist auf das in der Schrift
erwähnte Tausendjährige Reich (Millenarismus, Chiliasmus)
2), so gelangt man zu der Erkenntnis, dass
die kath. Kirche diese Auslegungen in den Bereich der
Irrlehren verfrachtet hat. Nicht zuletzt der sprachliche
und inhaltliche Missbrauch dieses Begriffs durch die
Nationalsozialisten hat ein negatives Licht auf diese
Vorstellung geworfen.
Wie bereits
erwähnt stammt die Kenntnis über den Antichristen aus
der Hl. Schrift. Ohne die Aussagen Jesu zu dieser Person
wäre eine Auseinandersetzung mit dieser Person kaum
möglich. Bereits das alttestamentliche Buch Daniel
(vgl.: Dan 8; 9; 11) weist auf sein Kommen hin. In der
Geheimen Offenbarung des Johannes, dem letzten Buch der
Bibel, spielt er keine unwesentliche Rolle. Der Begriff
selbst kommt aber genau genommen nur an einer Stelle
vor, nämlich im ersten Brief des Johannes. Hier ist
allerdings vom Geist des Antichristen die Rede (1 Joh
2,22; 4,3). Das Buch der Geheimen Offenbarung wird auch
als „Apokalypse“ (Enthüllung) bezeichnet. Ohne an dieser
Stelle eine Weltuntergangsstimmung verbreiten zu wollen,
deuten trotz allem gewisse Zeichen auf ein Endgeschehen
hin. Dabei ist der Antichrist als Person 3)
gemeint.
In früheren
Zeiten war oft vom Antichristen die Rede. Martin Luther
sah ihn im damaligen Papsttum, andere glauben ihn schon
persönlich erlebt zu haben, was man gut verstehen kann,
wenn man bspw. an die Untaten eines Hitler oder Stalin –
die Liste ließe sich problemlos fortsetzen – denkt. In
der Antike gibt es ebenfalls eine Reihe von Beispielen.
Das Alte Testament schildert anschaulich eine Geschichte
von Gräueltaten, die dem wahren Antichristen Ehre machen
würden. Insbesondere befasst sich dort wie erwähnt das
Buch Daniel mit diesem Phänomen, jedoch greift es nach
Aussagen von Schriftexperten in erster Linie auf die
damalige Zeit und ihre Auswüchse zurück 4).
Betrachtet man den Antichristen als dei Ausgeburt
Satans, so fällt es nicht schwer, Vorgänger zu
bestimmen. In der christlichen Literatur ist desöfteren
von solchen Vorgängern die Rede. Angefangen bei
Nebukadnezar (babylonisches Exil) über Nero, einzelne
kriegsführende Schlachtenlenker der darauf folgenden
Zeit, bis hin zu den Tyrannen der Neuzeit, kann man von
Vorgängern des Antichristen sprechen. Die bösartigen
Absichten dieser Männer waren eindeutig auf die brutale
Vernichtung gerade der Gläubigen und damit letztlich
gegen Gott ausgerichtet. Kennzeichen dieses
widergöttlichen Verhaltens ist der unbändige Hass auf
die Menschen und damit auf Gott selber. Wie Luzifer sich
aus persönlichem Stolz über Gott stellen wollte und seit
seiner Verdammung aus diesem Hass heraus alles angreift
und zu vernichten sucht, was den Geboten Gottes folgt,
so laufen die Taten dieser Tyrannen auf das Gleiche
hinaus. Die Früchte liegen nicht nur bei den Historikern
klar auf der Hand. Geht man über die Geschichte hinaus
in unserer Zeit einmal ins Detail, so entdeckt man im
Kleinen ebenfalls Anzeichen, die auf solche Strömungen
hinweisen. Im zwischenmenschlichen Bereich, bis hin zu
Mord und Totschlag, über Abtreibung und Euthanasie
hinaus, zeichnet sich eine Entwicklung ab, die
spätestens seit dem letzten Jahrhundert eindeutig auf
eine größere Umwälzung, allerdings im negativen Sinn,
hinweist. „Dies alles muss kommen …“ (vgl. Mt 24 u.a.)
heißt es in der Bibel. Dabei muss man aber bedenken,
dass diese Vorhersagen zwar eintreffen (werden), im
Grunde aber nicht gottgewollt sind. Wäre der Sündenfall
nicht eingetreten, würden wir heute noch im Paradies
leben.
Ein wichtiger
Faktor bei der Beurteilung des Kommens des Antichristen
ist die Prophezeiung Jesu, vorher müsse es erst zu einem
Abfall (Apostasie; vgl.o.) kommen. Was hat dies zu
bedeuten?
Mit dem Abfall
ist der Abfall von Gott und damit seiner Kirche gemeint.
Abfall bedeutet nicht nur Trennung, er meint letzten
Endes eine totale Loslösung von Gott und seinen Geboten.
Wie ein Baum seine Blätter verliert (abfallen), so fällt
derjenige vom „Baum des Lebens“ ab, der sich endgültig
und unwiderruflich von Gott und seiner Kirche losgesagt
hat. Im schlimmsten Fall droht ein Abfall von oben, d.h.
die Verantwortlichen in der Kirche sind selber in erster
Linie von diesem betroffen. Gemeint sind Kardinäle,
Bischöfe und Priester, auf deren Wort und Vorbild sich
ihre Diözesen und Gemeinden berufen. Wenn der Hirte
nicht in der Lage ist, seine Schafe zu weiden, brechen
diese aus oder werden Opfer fremder, negativer
Einflüsse. Schafe können sich nicht selber hüten. Ist
das Blatt erst einmal abgefallen, bleibt es am Boden
liegen und vermodert. Wie kann sich dieser Abfall, der
dem Kommen des Antichristen vorausgehen muss, nun
äußern?
Exkurs:
Hierzu sei auf
folgende Beispiele hingewiesen. Nicht nur in bestimmten
Prophezeiungen, auch in der Praxis einer Vielzahl
kirchentreuer Menschen ist von einem neuen Dogma die
Rede, welches noch nicht existiert: Das Dogma von der
Mutter Gottes als Miterlöserin. Was hat dies in diesem
Zusammenhang zu bedeuten? Aus rein theologischer Sicht
scheint diese Glaubenswahrheit kein allzu großes Problem
zu sein 5). Dass Protestanten damit ein
Problem haben, ist klar. Im Sinne der Ökumene kann ein
solches Dogma nicht ohne weiteres zustande kommen. Sieht
man von diesen „kirchenpolitischen“ Problemen einmal ab,
bleibt immer noch die Frage nach der Realität. Ist Maria
über die Überlieferung der Hl. Schrift hinaus wirklich
unsere (Mit-) Erlöserin als reines Geschöpf an der Seite
ihres Sohnes? Hat uns die Mutter Jesu wirklich (mit-)
erlöst? Diese Frage birgt realistisch betrachtet eine
Menge Sprengstoff bis hin zu Spaltungstendenzen. Da die
kath. Kirche bei ihren Dogmenverkündigungen aber nicht
auf andere angewiesen ist, bleibt trotzdem die Frage
nach dem Sinn und der Bedeutung der feierlichen
Verkündigung einer ganz bestimmten Glaubenswahrheit, die
so aus der Hl. Schrift nicht ohne weiteres hervorgeht.
Maria als Miterlöserin bietet also nicht nur
kirchenpolitischen Sprengstoff. Hier geht es im
Endeffekt um die heilsgeschichtliche Stellung Mariens im
Heilsplan ihres Sohnes. Wenn jemand an der Verkündigung
dieser Glaubenswahrheit und damit an der Verherrlichung
der Gottesmutter 6) überhaupt kein Interesse
hat, sondern dem nur pure Feindseligkeit
gegenüberstellt, so ist dies Satan selber. Dies geht
alles aus der biblischen Offenbarung hervor. Trotz des
vorausgesagten Endes tut dies dem unerbittlichen Kampf
Satans und seiner Kohorten gegen das „Weib“ („Frau“)
7) jedoch keinen Abbruch. Trotz seines
Wissens über seine endgültige Niederlage versucht er,
von Hass total verblendet, so viele als möglich zu sich
hinüberzuziehen. Ihm geht es allein darum, Gott und
damit Jesus Christus möglichst viele Seelen
abzugewinnen. Für ihn zählt nur die Gegenwart, und diese
scheint ihm in der heutigen Zeit Recht zu geben.
Um die
Wiederkunft Christi, die ja direkt mit dem Auftreten des
Antichristen verbunden ist, etwas anschaulicher zu
schildern, sei auf folgende Bibelstellen hingewiesen
8): Dan 8,3; 9,27; 11,31; 12. (Hierbei muss
man die alten Weltreiche im Auge behalten. Trotzdem sind
diese Bibelstellen für die Zeit des Antichristen
wichtig.)
Ezechiel
(Hesekiel) 38; 39 (Kampfgeschehen in der Endzeit)
Sach 13, 7-9
(Reinigung/Strafgericht)
Mt 24; Mk 13;
Lk 21, 5-36 (Endzeitreden Jesu)
1 Tim 4,1
(Abfall; Okkultismus)
2 Tim 3,1-7
(Zeichen der Endzeit; Okkultismus)
„Und ihr wisst,
was ihn noch aufhält, bis er offenbar wird zu seiner
Zeit (6). Denn es regt sich schon das Geheimnis der
Bosheit, nur muss der, der es jetzt noch aufhält,
weggetan werden (7), und dann wird der Böse
offenbart werden. Ihn wird der Herr Jesus umbringen mit
dem Hauch seines Mundes und wird ihm ein Ende machen
durch seine Erscheinung, wenn er kommt (8).“ (2. Thess
2, 6-8)
Obiges
Bibelzitat möchte ich nicht unerwähnt lassen. Es stammt
aus dem zweiten Brief des hl. Paulus an die
Thessaloniker. Paulus und seine Gemeinden rechneten mit
der Wiederkunft Jesu noch zu Lebzeiten. Da diese aber
bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht stattgefunden hat,
kann man davon ausgehen, dass unter den gegebenen
Umständen diese Wiederkunft jederzeit erfolgen kann,
wenn eben die genannten Voraussetzungen zutreffen. Dazu
gehören u.a. der Abfall und das Wirken des Antichristen.
Wie ist 2 Thess 2, 6-8 zu verstehen? Von dem Geheimnis
der Bosheit spricht auch Johannes in seinem Brief (2 Joh
7-9). Was heißt aber: „… nur muss der, der es jetzt noch
aufhält, weggetan werden“? Derjenige, der allein den
Antichristen und damit Satan selber 9)
aufhalten kann, ist Jesus Christus und zwar in der
Gestalt des Altarsakramentes. Wird er „weggenommen“, ist
die leibliche Anwesenheit des lebendigen Gottes in der
Welt nicht mehr gegeben, d.h. es wird zu einem
weltweiten Verbot der Messfeier kommen. Was dies für den
Gläubigen bedeutet, ist nur schwer vorherzusagen.
Jedenfalls steht dem Auftreten des Bösen jetzt nichts
mehr im Wege. Das Verbot wird vermutlich von seinem
„Propagandaminister“ (falscher Prophet; Offb.) erlassen.
Jetzt hat der Mensch der Gesetzlosigkeit freie Bahn.
Zur Person des
Antichristen selber: Geht man die Literatur besonders im
Internet durch, taucht da eine Person mit Namen
Maitreya auf. Dieser selbsternannte Prophet, der
sich in gewisser Weise für eine Wiedergeburt Christi
ausgibt, aus dem Hindukusch stammt und von vielen schon
für den Messias gehalten wird, könnte es eigentlich
nicht sein. Vom Antichristen wird etwas ganz anderes
behauptet. Der wirkliche Antichrist ist nämlich Jude
10). Wie aus der Hl. Schrift hervorgeht,
werden die Juden diesen als ihren Messias annehmen,
nachdem sie den wahren Messias verstoßen haben. Die
gläubigen Juden warten noch heute auf den Messias und
können nur einen akzeptieren, der, unter welchen
Umständen auch immer, aus ihren Reihen kommt. Dieser
muss nicht unbedingt aus dem Staat Israel hervorgehen,
jüdischer Herkunft muss er aber auf jeden Fall sein.
Dazu kommt, dass er innerhalb kürzester Zeit 11)
sein Reich aufbauen wird und zwar unter Mithilfe ihm
total ergebener Lakaien und Völker und unter der Ägide
der angekündigten Vorzeichen. Die Welt und damit die
Christenheit wird sich in einem noch nie da gewesenen
Dilemma befinden. Einerseits ist die propagierte
Friedenspolitik allzu verlockend, andererseits wird in
der Hl. Schrift detailliert vor diesen Fallstricken
gewarnt. Wer sein Zeichen annimmt, ist des Todes
und nicht nur des leiblichen. Ist man sich über die
Vorzeichen im Klaren, so bleibt die Frage, ob man als
überzeugter Christ auch bereit ist, die Qualen der
Drangsal auszuhalten. Es geht im Endeffekt nicht nur um
das körperliche Überleben.
Nach Aussagen
eines Mitglieds der Marianischen Priesterbewegung (MPB),
des Mailänder Priesters Don Gobbi, lebt der Antichrist
bereits. Nach Aussagen der Seherinnen Katharina Emmerick
und Hildegard von Bingen begann die letzte Phase der
Endzeit ca. 1950. Letztere gibt sogar eine genaue
Beschreibung des Antichristen. 12)
Übereinstimmend wird auf den besonderen stechenden
Blick dieses Mannes hingewiesen, seine Besessenheit ist
in erster Linie an seinem Blick zu erkennen 13).
Nach außen hin gibt er sich den Anschein eines
Weltmannes oder Weltpolitikers, der durch sein
Auftreten, sein Wissen, seine Intelligenz und sein
Handeln 14) die Menschen in seinen Bann
zieht und sie sich gefügig macht. Neben den in der Bibel
geschilderten Vorzeichen am Himmel und auf der Erde,
wird er ein System errichten, welches politisch
einwandfrei funktionieren wird. Er wird die
Weltherrschaft anstreben und der Welt – vorübergehend -
einen (Schein-) Frieden bringen. Dazu bedarf er einer
treuen Anhängerschaft und eingeweihter Mitstreiter. Der
Antichrist als Inkarnation des Teufels 15) bildet
in gewisser Weise das Gegenstück zu Jesus Christus. Ist
Jesus wahrhaftig Gott und Mensch zugleich, so versucht
Satan dem seinen Teil entgegenzusetzen.
Satan
(Luzifer) gilt in der Überlieferung als der „Affe
Gottes“, d.h. er äfft oder ahmt nach, was sein Schöpfer
und Bezwinger bereits vollendet hat. Aus diesem Grund
verhält es sich mit der Geburt seines „Sohnes“ ähnlich.
Sein leiblicher Vater soll nach prophetischen Aussagen
16) ein Bischof sein, seine Mutter, was
wesentlich entscheidender ist, eine Hure, die unter
satanistischen Bedingungen einen Sohn empfängt und
behaupten wird, ihn jungfräulich empfangen zu haben.
Zumindest seine Mutter müsste dann jüdischer Abstammung
sein, da der Sohn sonst niemals von den Juden als
Messias akzeptiert werden würde. Er müsste außerdem in
seinem Bestreben von allen Staaten angenommen werden,
incl. der heutigen Gegner Israels. Bei allen äußeren
gegebenen Voraussetzungen 17), von dem
zutiefst gottwidrigen Lebenswandel vieler heutiger
Menschen einmal ganz abgesehen 18) , müsste
der Antichrist über Nacht auf den Plan treten und eine
radikale, weltweite Kehrtwende herbeiführen, die, um
akzeptiert zu werden, erst einmal Stabilität und Frieden
(Waffenstillstand) bringen müsste. In bestimmten
evangelikalen Kreisen wird bereits seit Jahren über
derartige Verschwörungstheorien spekuliert. Sei
es der Club of Rome (EU), die UNO (New York), Jerusalem
oder der Vatikan selber, im Sinne einer Weltherrschaft
(Einheitsreligion) werden fast alle Möglichkeiten in
Betracht gezogen. Besonders in den USA bringen sich
ganze Gruppierungen gegen ein baldiges Erscheinen dieses
Menschen in Stellung. In diesem Zusammenhang ist man
versucht, den Ausgang und Verlauf dieses Kampfes exakt
vorherzusagen. Es wird ein erbitterter Schlagabtausch
prophezeit, der wiederum mit der Endschlacht (Meggiddo,
Armageddon, Hermageddon) in Verbindung gebracht wird.
Dabei ist völlig unklar, in welcher Reihenfolge und
zeitlichem Abstand dies passieren soll. Die Apokalypse
wird absolut wörtlich genommen, obwohl die gesamte
Schrift keinen genauen Zeitablauf vorgibt. Es ist
stattdessen von Vorzeichen, Vorgängern, Schlachten,
Völkern, der Vernichtung des antichristlichen Regimes,
der Verbannung Satans auf tausend Jahre, seiner
wiederholten Freilassung und seiner endgültigen
Vernichtung die Rede. Dann erscheint Jesus Christus, die
Seinen werden gerettet, das Jüngste Gericht findet
statt, dem ein neuer Himmel und eine neue Erde folgen (Offb
21.22): Das Ende der Welt, welches aber nicht das Ende
der Erde und des Kosmos bedeutet.
An welchem
Punkt befinden wir uns aber heute?
Über die
Apokalypse gibt es eine unüberschaubare Menge an
Meinungen und Literatur. Wenn man den „Untergang“ schon
zuzeiten der letzten beiden Weltkriege wähnte, so hat es
sich doch wohl eher um vorläufige Ereignisse gehandelt.
Mittlerweile deuten jedoch genauere Zeichen auch auf
technische Möglichkeiten hin, wie sie in der Apokalypse
geschildert werden. Um nur ein Beispiel zu nennen: Die
Zahl des Tieres (des Antichristen): 666. Ohne hier auf
ihre mystische Bedeutung näher eingehen zu wollen,
19) sei stattdessen auf einen besonderen Umstand
hingewiesen. In der hebräischen Sprache gibt es eine
Vielzahl von Zeichen und deren Bedeutungen. Vergleicht
man die Ziffer 6 mit ihrem Pendant im alttestamentlichen
Alphabet, so ergibt sich hierfür der Buchstabe „w“.
Logischerweise folgt daraus im Vergleich mit der Zahl
666 die Abkürzung www (world wide web [!]). Dies gibt zu
denken!
Im Zeitalter
des Antichristen wird man weder kaufen noch verkaufen
können, es sei denn, man trägt das Mal mit dem Zeichen
des Tieres oder seines Namens (vgl. Offb 13, 17).
Wirtschaftlicher Handel ohne diese Kennzeichnung ist
also unmöglich. Jesus weist aber darauf hin, dass die
Annahme dieses Zeichens für einen Christen den sicheren
Untergang bedeutet. Wie sieht nun dieses Zeichen aus? In
den Auffassungen gewisser endzeitlicher Kreise kursiert
die Version von implantierten Chips (RFID-Chip), die
eine solche Kontrolle und Manipulation zulassen 20).
Diese Version ist durchaus denkbar. In Verbindung mit
dem Internet (www) wird dies noch konkretisiert. Der
totale Überwachungsmechanismus nimmt seinen Lauf. Dem
setzt Jesus sein Zeichen gegenüber. Die Annahme
des teuflischen Symbols wird unter Androhung der
Todesstrafe (ewige Verdammnis) untersagt. Als
Gegenspieler Gottes bedient sich Satan seiner Symbolik,
um sein Reich auf Erden zu konstituieren, was ihm unter
seinem „Sohn“ zu gelingen scheint. Ob freiwillig oder
unter Zwang, es wird eine totale Anpassung, ja Hörigkeit
vom Menschen verlangt. Unter Aufgabe ihres Seelenheils
werden viele aus materiellen Gründen und aus Angst vor
Strafe oder Tod ihrem „Messias“ folgen. Nach mehr als
drei Jahren weltweiter Friedenspolitik dreht sich das
Rad dann in umgekehrter Richtung. Der Antichrist lässt
seine Maske fallen, er offenbart sich als der, der er
ist: die „Inkarnation“ Satans.
Seine Erscheinung und sein
Auftreten werden anfangs dem eines von allen
akzeptierten und auf das Höchste bewunderten und
angebeteten Weltmenschen entsprechen. Vom Judentum
ausgehend wird er versuchen, in Europa (Rom) die Macht
an sich zu reißen und zwar sowohl die politische als
auch die religiöse. Die religiös-kirchliche deshalb,
weil er als Gegenspieler Christi dessen Stellvertreter
in Rom ebenfalls wird bekämpfen müssen. Möglicherweise
wird er den Sitz des Papstes im Vatikan einnehmen,
nachdem die Machtergreifung in Jerusalem geglückt ist.
21) Wie oben angekündigt, wird sich die
Verehrung bis hin zur Anbetung steigern. Ob freiwillig
oder unfreiwillig spielt dabei keine Rolle. Seine
persönliche Anbetung ist das oberste Ziel Satans.
22) Über ein Standbild, welches überall
aufgestellt sein wird, versucht er dies zu erreichen
(unter
http://www.kathwahrheit.de
ist ein entsprechendes Foto Maitreyas mit den
entsprechenden Warnhinweisen angegeben.) Weltweit wird
er so seine Anbetung erzwingen. Diejenigen, die sich dem
widersetzen, haben Schlimmstes zu befürchten. Satan
sieht sich auf dem Höhepunkt seiner Macht. Er versucht
in menschlicher Gestalt sein globales Reich aufzubauen,
welches die endgültige Niederlage des Christentums zu
sein scheint. In der Zwischenzeit wird „an heiliger
Stätte der Gräuel
(das
Gräuelbild?, vgl.o.)
der Verwüstung“ (Dan 9, 27; 11, 31; 12, 11; Mt 24, 15;
Mk 13, 14) zu sehen sein. Mit dieser heiligen Stätte ist
möglicherweise der Sitz des Papstes gemeint, es kann
aber auch jedes andere Gotteshaus gemeint sein.
Exkurs:
Ohne an dieser
Stelle eine vollständige Erklärung der Apokalypse geben
zu können, sei hier noch auf Folgenden hingewiesen. Bei
aller Zusammensetzung des antichristlichen Hofstaates
(Vorgänger, Minister, Stellvertreter: Tier auf dem Land,
Tier aus dem Meer, Tier gleich einem Panther, Tier mit
Kronen, Hörnern und Köpfen, die wieder nachwachsen etc.)
möchte ich noch auf folgendes Beispiel eingehen. Die
Offenbarung des Johannes erwähnt die Große Hure Babylon,
die auf einem Tier reitet (Offb 17). Bei der Auslegung
dieser Bibelstellen schießen die Spekulationen jedoch
ins Kraut. Ohne einen Anspruch auf Richtigkeit zu
erheben, wage ich folgende These. Das Wirken des
Antichristen bezieht sich nicht nur auf den Nahen Osten
und Europa. Der (nord-) amerikanische Kontinent spielt
ebenfalls weltpolitisch eine sehr wichtige Rolle. Da
Macht auf Geld gründet, bedient sich der Antichrist –
und nicht nur er – des weltweiten Kapitals. Die
gegenwärtige Entwicklung läuft schon darauf hinaus. Es
ist nicht der „rote Drache“ (kommunistischer Atheismus)
allein, der zur Abkehr von Gott aufruft und hinführt.
Die zunehmende Vergötterung und nahezu Anbetung des
Kapitals, sprich Geldes, verweist eindeutig auf den
berühmten Tanz um das goldene Kalb (vgl. Ex 32). Hurerei
bedeutet ein Sichanbiedern nach allen Seiten. Mit dem
institutionalisierten Kapital (Börse) ist dasselbe
gemeint. Als rein materialistische, egozentrische
Vorgehensweisen werden der Handel und die Spekulation
als solche zum Gott erhoben. In Verbindung mit dem
Internet und überwachungsstaatlichen Praktiken erhält
dieses System als widergöttliche Institution seinen
Sinn. 24) Babylon (Babel) deutet wohl auf
den dortigen Turmbau (Gen 11) hin. Man wollte letzten
Endes sein wie Gott bzw. sich über ihn hinaus
erstrecken. Betrachtet man New York, den Sitz der
weltweit maßgebenden Börse, aber auch viele andere
Städte, drängt sich schon aus rein architektonischer
Sicht ein Vergleich auf. Nicht die Bauwerke, sondern die
zu Grunde liegenden Absichten stellen das Problem dar.
New York als einer der Mittelpunkte der Welt (Geld-)-politik
und viele ähnlich gelagerte Orte werden dem Strafgericht
Gottes dann wohl kaum entgehen können. 25) Desweiteren
passt die lokale, strategische und weltwirtschaftliche
Beschreibung dieser Stadt im Buch der Offenbarung genau
auf die Metropole an der amerikanischen Ostküste.
Denkbar wäre auch eine Zusammenlegung mit der UN und
anderen maßgebenden Institutionen. Die Zukunft wird es
zeigen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Dank der göttlichen
Offenbarung ist uns der Blick auf diesen Menschen
gegeben. Das bedeutet aber nicht, dass dessen Wirken
gottgewollt ist. „Erst muss der Mensch des Verderbens,
der Sünde, kommen.“ (vgl. 2 Thess 2, 3) Die göttlichen
Vorhersagen müssen sich erfüllen, ebenso wie sich der
Martertod Jesu Christi erfüllen musste, damit die
Schöpfung zu dem werden konnte, wozu sie seit Ewigkeit
her bestimmt war. Durch den Sündenfall der Stammeltern
und die eigenen Sünden ist die gesamte Schöpfung
verwundbar geworden, durch die Erlösungstat Jesu Christi
ist sie erlöst und gerettet. Diese endgültige Rettung
erfordert aber gerade deshalb für uns Lebende den Blick
auf die Gegenwart und die Zukunft. Wenn sich die
Anzeichen für eine negative Kehrtwende im christlichen
Glauben häufen, wie dies heute der Fall ist, so werden
uns entsprechende Hilfsmittel angeboten, dem massiv
entgegenzutreten. Jeder, der lesen kann und den guten
Willen zur Umkehr hat, ist gewarnt. Die Zeichen der Zeit
stehen auf Sturm. Ob es sich um den Antichristen oder um
Satan selber handelt, die Gefahr der Leugnung Jesu und
seines Wirkens besteht jederzeit. Wer das Zeichen des
Tieres annimmt oder danach handelt, hat keine Chance,
ins Himmelreich einzugehen, auch wenn alle menschlichen
Gründe dagegen sprechen. Gottes Gerechtigkeit und
Erbarmen verlangten dieses Maß an Widerstand. Es ist mit
Martyrium und Verfolgung zu rechnen. Nicht umsonst
spricht die Hl. Schrift von denen, die aus der großen
Drangsal kommen (vgl. Offb 7, 14). In Zeiten des
Friedens ist es einfach, sich zu seinem Glauben zu
bekennen, wenn es hart auf hart geht, ist
Standhaftigkeit gefragt. Nur wer dem Antichristen „bis
aufs Blut“ widersteht, kann sich dann Christ nennen.
Ohne eine vorausgehende persönliche Bekehrung ist kein
christliches Leben möglich, es sei denn, es handelt sich
um Heilige. Diese aber haben sich für die größten Sünder
gehalten und den Weg dieser Umkehr vorgelebt. Es bedarf
neuer Heiliger, um die anstehenden Prüfungen bestehen zu
können. Dazu genügt erst einmal der Wille dazu. Den Rest
kann man dann Gott und seiner Heiligsten Mutter, der
Königin der Endzeit, überlassen: In hoc signo vinces (In
diesem Zeichen wirst du siegen!).
Winfried Zentgraf (Fulda/Deutschland)
ANMERKUNGEN
1)
Auf die
Bibelzitate wird an anderer Stelle genauer eingegangen.
2)
Beide
Begriffe bedeuten das Gleiche (Tausendjähriges Reich).
Es stehen hier bestimmte Vorstellungen wie die
Herrschaft Jesu Christi auf Erden im Vordergrund, wobei
man sich über Ort und Zeit allerdings nicht so genau im
Klaren ist.
3)
Ich gehe
grundsätzlich von einer Person aus, auch wenn dem
Zeitgeist entsprechend gerne von einem Prinzip oder
einer Theorie gesprochen wird. Diese Auslegung gibt es
zwar in der Hl. Schrift (s.o.), allerdings besteht bei
einer solchen einseitigen Interpretation die Gefahr
einer Verwässerung, die leicht zu
Auflösungserscheinungen führen kann, an deren Ende dann
alles nur noch als Fiktion erscheint.
4)
Die
Weltreiche der Perser, Meder, Römer u.a. bilden hierzu
die historische Grundlage.
5)
Vgl. die
Worte Jesu zu seiner Mutter und Johannes am Kreuz:
„Sohn, sieh da deine Mutter, Mutter sieh da deinen Sohn“
(Joh 19, 25-27). Entscheidend bei der Miterlösung durch
Maria ist ihr Mitleiden der Passion ihres Sohnes. Von
daher gesehen kann ohne weiteres von einer Miterlösung
Mariens gesprochen werden.
6)
Maria
steht als Geschöpf immer unter ihrem Sohn, andererseits
steht sie als Mutter auch wieder über ihm. Für Jesus
selber geht dieses Geschehen Hand in Hand, ja er stellt
seine Mutter in der Apokalypse sogar bewusst an die
erste Stelle des dortigen Geschehens (vgl. Offb 12).
7)
Das Weib
(Frau) der Apokalypse ist Maria selbst, in Verbindung
damit sind es aber auch die ihr treu gebliebenen
Christen, die „kleine Herde“, die wahre Kirche Jesu
Christi.
8)
Ich
erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
9)
Der
Antichrist ist die größtmögliche Verkörperung Satans als
Inbesitznahme eines Menschen (totale Besessenheit).
10)
Den wahren
Messias haben die Juden verworfen, den falschen (d.i.
der Antichrist) werden sie annehmen (vgl. a.a.O.).
11)
Sein
offizielles Wirken beträgt genau 7 Jahre, wobei die
erste Hälfte (3 ½ Jahre) unter dem Deckmantel einer
weltweiten Friedenspolitik vonstatten gehen wird, der
Rest aber findet seinen Ausdruck unter dem Zeichen
seiner brutalen satanischen Gewaltherrschaft. Vgl. die
große Drangsal und ihre Auswirkungen in den Evangelien
und in der Geheimen Offenbarung.
12)
Offenbarung der
Gottesmutter vom April 1989, Blaues Buch (Marianische
Priesterbewegung).
13)
Vgl. Hildegard von Bingen (Scivias-
Wisse die Wege): dunkelhaarig, Bart, turbanähnliche
Kopfbedeckung, durchdringende, hasserfüllte Augen (s.
Fotos und Bericht unter
http://kathwahrheit.de.
Das Foto zeigt die Aufnahme eines eindeutig Besessenen)
14)
Er wird
(Schein-) Wunder aller Art wirken, was ihm von Satan
gegeben sein wird. Er wäre sogar in der Lage, die
Auserwählten zu verführen, wenn Gott dies zulassen würde
(vgl. Mt 24, 22).
15)
Inkarnation
bedeutet hier nicht Menschwerdung wie bei Jesus
Christus, sondern eine Form höchstmöglicher
Besessenheit. Zu mehr ist Satan nicht in der Lage.
16)
Vgl. Hildegard
von Bingen, Don Gobbi, Marie Jahenny u.a.
17)
Zeichen an
Himmel, Mond und Sternen, Volk gegen Volk, Reich gegen
Reich etc. (vgl. die Berichte über die Endzeit in den
Evangelien.)
18)
Die heutige
Zeit wird in der Schrift schlimmer als zuzeiten Sodoms
und Gomorras bzw. der Sintflut geschildert, dem man bei
genauerem Hinsehen eigentlich nicht widersprechen kann
(vgl. Mt 24, 38f bzw. verschiedene Privatoffenbarungen,
in denen dieses Thema aktualisiert wird.).
19)
Vgl. bspw. die
Erklärung bei Don Gobbi und Sr. Faustine, in der die 666
als eine Umkehrung von 333, einer Symbolik für die Hl.
Dreifaltigkeit, verstanden wird.
20)
Hier geht es um
die Einpflanzung eines Mikrochips unter die Haut, auf
Grund dessen, ähnlich wie beim EAN-Code, eine Steuerung
und Kontrolle möglich ist, wie man sie bspw. aus
Sciencefictionfilmen kennt.
21)
Dies setzt
allerdings eine Einigung mit den islamisch-arabischen
Staaten oder deren Unterwerfung voraus (vgl. die
aktuelle weltpolitische Lage, vor allem die im Nahen
Osten.)
22)
„Dies alles
will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst
und mich anbetest“ spricht der Teufel zu Jesus (Mt 4,
9).
23)
Der Antichrist
wird zum Gott erhoben, nachdem Jesus Christus
„beseitigt“ ist (vgl.o.).
24)
Wobei das
Kapital als solches nicht verurteilt, sondern als
neutral betrachtet werden muss.
25)
Vgl. Offb 18
(Die Vernichtung des modernen Babel).
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