Was ist der Himmel?
Antwort: Der Himmel ist der Ort, wo die Engel und Heiligen sich der
ewigen
Seligkeit ewig erfreuen.
Wer kommt in den
Himmel?
Antwort: In den
Himmel kommt, wer im Stand der Gnade
gestorben und die begangenen Sünden abgebüßt hat.
Die Freuden der
Auserwählten im Himmel
Die Freuden im Himmel sind:
1: die Seelen schauen Gott, die
unendliche Schönheit, von Angesicht zu
Angesicht. Vereint mit ihm, sind sie überaus glücklich durch
alle Ewigkeit.
2: sie sind von allen Übeln
für immer frei:
,,Der Tod wird nicht mehr sein! Weder
Trauer, noch Klage, noch Schmerz."
Offb. 21 ,4
3: sie besitzen
auf ewig alles Gut an
Leib und Seele:
,,Kein Auge hat es gesehen, kein Ohr
gehört und in keines Menschenherz ist
es gedrungen, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben." Kor 2,9
Was soll die
Betrachtung der himmlischen Freuden in uns bewirken?
Antwort: Die Betrachtung der himmlischen Freuden soll in uns
bewirken:
1: daß wir uns bemühen,
über dem Irdischen zu stehen und das
Himmlische zu lieben.
2: daß wir fest und treu
ausharren im geistlichen Kampf gegen alles Böse.
3: daß wir alle Leiden geduldig
tragen, denn ,,alle Leiden dieser
Zeit sind nicht zu vergleichen mit der künftigen Herrlichkeit, die
an uns
offenbar werden wird." Röm 8,18
Gebet
für die Sterbestunde
Mein
Herr und mein GOTT, schon jetzt nehme ich jede Art des
Todes, wie es dir gefallen wird, mit allen ihren Ängsten,
Leiden und Schmerzen aus
deiner Hand mit voller Ergebung und Bereitwilligkeit an.
Amen.
Gebet
für die täglich Sterbenden
Gütiger
Jesus, du liebst die Seelen. Um der Todesangst deines
heiligen Herzens und der Schmerzen deiner unbefleckten
Mutter willen bitte ich dich, reinige in deinem Blute
die Sünder der ganzen Welt, die jetzt im Todeskampfe
liegen und heute sterben werden. Amen. Herz Jesu, du
hast Todesangst gelitten. Erbarme
dich der Sterbenden!
Kurze
Gebete für Sterbende
Den
Sterbenden vorzubeten
Mein
GOTT, ich glaube an Dich; ich hoffe auf Dich; ich liebe
Dich über alles mit meiner ganzen Seele, meinem ganzen
Herzen und allen meinen Kräften. Ich liebe Dich, weil
du unendlich gut und liebenswürdig bist. Weil ich Dich
liebe, darum ist es mir von ganzem Herzen leid, dass ich
Dich beleidigt habe. Sei mir Sünder gnädig Amen.
Mein
Gott, ich liebe Dich! In Deine Hände, Herr, empfehle ich
meinen Geist! Herr,
Dein Wille geschehe!
Jesus,
Maria, Josef, euch schenke ich mein Herz und meine
Seele! Jesus, Maria, Josef, stehet mir bei im letzten
Streit! Jesus, Maria, Josef, lasst meine Seele mit
euch im Frieden scheiden!
.
Der tiefere Sinn
der Krankheit für einen gläubigen Menschen
Es kann dem gläubigen Kranken
jedoch auch ein Trost sein, dass er durch seine
Krankheit und seine Leiden nach dem Wort des Apostels
das ausfüllt, was am Leiden Christi für das Heil der
Welt noch aussteht (Kol 1,24)

Für
eine gute Sterbestunde
folgende Seiten mit jeweiligen Verheissungen.
Die sieben Vaterunser
http://kath-zdw.ch/maria/7vaterunser.html
15 Vater unser und
15 Ave der hl. Birgitta
http://kath-zdw.ch/maria/birgitta.html
Herz Jesu Freitage
http://kath-zdw.ch/maria/freitag.html
Herz Maria Sühne
Samstag
http://kath-zdw.ch/maria/samstag.html
33 Verheissungen
Jesu für die Sühnekommunion-Novene
http://kath-zdw.ch/maria/33Verheissungen.html
Weihnachtsversprechen
http://kath-zdw.ch/maria/weihnacht.html
Wo
kommst Du her? - Wo gehst Du hin?
Gott ist der Schöpfer
aller Dinge, sowohl der sichtbaren, als auch der
unsichtbaren Schöpfung. Gott ist ewig. Gott hat nie
irgendwann angefangen. Gott weiß alles, denn Er hat
alles erdacht und erschaffen. Er weiß wirklich alles.
Er kennt jeden Gedanken, jedes Wort und jede Tat eines
jeden Menschen. Und Er weiß und kennt es schon seit
Ewigkeit.
Er wußte auch, daß die für uns noch unsichtbare Schöpfung,
z.B. die Engel, nicht alle die Prüfung bestehen würden,
die Gott Ihnen auferlegte, damit sich für Ihn oder
gegen Ihn entscheiden könnten. Die Engel, die sich
gegen Gott entschieden, wurden Teufel und gründeten für
sich das Reich der ewigen Hölle. Es sind viele
Milliarden Engel, die sich gegen Gott entschieden haben!
- Um die frei gewordenen Plätze im Himmel wieder zu
besetzen, erschuf Gott den Menschen, sozusagen eine
"Mischung" aus Engel und Tier.
Worin bestand die Prüfung, die ein Großteil der Engel
nicht bestanden hat? Da Gott wußte, daß sehr viele
Engel nicht im Himmel bleiben wollten und deren Plätze
frei würden, wollte Gott diese Plätze wieder besetzen.
Mit Engeln konnte Er sie nicht mehr besetzen, denn die
Schöpfung der Engel und deren Zahl war abgeschlossen.
Und so erschuf Gott für diese leeren Plätze die
Menschen. Auch die Menschen mußten geprüft werden. Wie
wir wissen, bestanden Adam und Eva diese Prüfung nicht.
Kein Mensch konnte seither in den Himmel eingehen, denn
die Sünde der beiden Stammeltern vererbte sich durch
alle Geschlechter, daher nennen wir sie "Erbsünde."
(Durch das Sakrament der Taufe können wir von der Erbsünde
befreit werden.)
Um die Menschheit aus diesem Zustand zu erlösen, mußte
Gott ein Mensch werden, und als Mensch die Menschheit
durch seinen Tod am Kreuz mit sich selbst versöhnen. -
Von den Engeln verlangte Gott, daß sie IHM auch in
seiner Menschengestalt dienen müßten. Da erhob sich
Luzifer und sagte: "Ich werde nicht dienen, denn
ich bin ja selbst wie Gott!" Da sprach ein anderer
Engel: "Michael ?" - "Wer ist wie
Gott?" Dann entstand der Engelkampf und Luzifer
wurde mit seinem milliardenfachen Anhang aus dem Himmel
vertrieben und schuf sich selbst sein Reich: Die Hölle.
-
Jeder Mensch hat nun aufgrund der Erlösung durch
unseren Herrn Jesus Christus die Möglichkeit, den Platz
einzunehmen, den ein Engel, der ein Teufel geworden ist,
verloren hat. Es liegt nun am Menschen selbst, ob er
sich für diesen Platz entscheidet, oder ob er einen
Platz bei den Teufeln in der Hölle einnehmen will!!!
Der Mensch ist in seiner Entscheidung völlig frei, denn
Gott gab ihm den freien Willen. Gott hat den Menschen für
den Himmel erschaffen und nicht für die Hölle. Die
Entscheidung aber liegt beim Menschen - bei Dir! Gott
kann daher einen Menschen weder in den Himmel zwingen,
noch in die Hölle! Gott hat jedem Menschen soviel
Gnaden für sein Leben mitgegeben, daß er als Heiliger
in den Himmel eingehen kann. Dazu noch die geistige
Hilfe durch die Heiligen Sakramente der katholischen
Kirche! Jeder, der sich bemüht, nach den Geboten Gottes
und nach dem Evangelium zu leben, den Mitmenschen zu
helfen und den Willen Gottes zu tun, wird in den Himmel
kommen und braucht sich vor der Hölle nicht zu fürchten!
Bedenke!
GOTT hat Dich aus
Liebe erschaffen, nicht Deine Eltern! Durch Deinen Vater
und durch Deine Mutter hat GOTT Dich als Mensch in diese
Welt geboren. Gott hält Dich Tag und Nacht am Leben -
nicht Du! - bis zu dem Augenblick, wo er Dich aus dieser
Welt abberuft! - Der Sinn Deines Lebens ist, - dazu bist
Du in dieser Welt, - um Dich für das Böse oder das
Gute zu entscheiden, für die Hölle oder für den
Himmel!
Einmal wirst Du sterben, und dann mußt Du Rechenschaft
ablegen über Dein ganzes Leben, über jedes Wort, über
jede Tat, über jeden Gedanken und über jede
Unterlassung des Guten! Denke daran, am Gericht Gottes
kommt niemand vorbei. Auch Du nicht!
Dabei ist es vollkommen unwichtig, ob Du daran glaubst
oder nicht. - Jesus sagt: "Wer nicht glaubt, ist
schon verdammt!" - Hier auf Erden kannst Du tun und
lassen was Du willst. Nach Deinem Tod ist damit Schluß!
... endgültig SCHLUSS!!! ... endgültig!!!
Hier mag Dein Wille gelten, nach Deinem Tod gilt nur
noch der Wille Gottes. - Und das gilt für jeden
Menschen!! Auch für Dich! Hier kannst Du nach Lust und
Laune leben und Dir selbst eine Lebensregel machen.
Nach Deinem Tod gilt nur noch das Gesetz Gottes: Die 10
Gebote! - Nach diesen 10 Geboten wirst auch Du einmal
gerichtet, nicht nach Deinen Ansichten und nicht nach
Deinen Meinungen! Gott hat das letzte Wort! Nicht DU! -
Du kennst diese 10 Gebote! Sie sind auch Dein Wegweiser
und führen Dich in den Himmel, wenn Du sie befolgst!
Wenn nicht, nicht!
Heute magst Du noch darüber lachen, aber eines Tages
kommt der Augenblick, wo Dir das Lachen vergeht, wenn
die Todesangst über Dich kommt und Dein Herz stehen
bleibt, wie eine abgelaufene Uhr!
Lieber Bruder, liebe
Schwester,
damit Dein Leben
gelingt und Du am Ende Deines Lebens die richtige Tür
findest, gibt es hier einen kleinen Kompaß für Deinen
Weg zu GOTT:
1. Verrichte jeden Morgen das Morgengebet! -
Danke Gott für die Ruhe der Nacht, danke Ihm für den
neuen Tag und schenke Ihm Dein ganzes Tagewerk, alle Mühen,
Sorgen und Leiden des Tages. Bitte Gott um Seinen Segen
für den neuen Tag!
Denke auch tagsüber an Gott!
2. Arbeite gewissenhaft! Deine Arbeit soll Dein
Gottesdienst sein!
3. Bete bei Tisch! - Vor und nach dem Essen! Auch im
Gasthaus! - Von Gott kommt das tägliche Brot, die tägliche
Nahrung! - Sei mäßig und zufrieden!
4. Erholung ist notwendig, soll aber auch geheiligt
sein. Hüte Dich vor Vergnügungen, durch die Du Gott
beleidigst und Deiner Seele Schaden zufügst!
5. Im Umgang mit den Mitmenschen sei freundlich und
wohlwollend! Hüte Dich vor bösen Reden!
6. In Leiden und Widerwärtigkeiten sei geduldig und
gottergeben! - Denke an Jesus, der auch für Dich
gekreuzigt worden ist, und befolge seine Lehren!
7. Die heiligmachende Gnade ist das Leben der Seele.
Durch die Todsünde stirbt das Leben der Seele!
8. Heilige die Sonn- und Feiertage! Fehle durch eigene
Schuld nie beim Gottesdienst. -Wie gelebt, so gestorben!
9. Abends verrichte Dein Abendgebet! - Danke Gott für
die Wohltaten des vergangenen Tages, erforsche Dein
Gewissen, erwecke vollkommene Reue über Deine Sünden
und erbitte Gottes Schutz für die Nacht!
10. Bete darum, daß in allen Deinen Angelegenheiten
stets der Wille Gottes geschieht. Du überblickst nur
den Augenblick, Gott überschaut Dein Leben bis zum Tod.
- Wie Dein Sonntag, so dein Sterbetag!
- Wer für Gott keine Zeit hat, für den hat Gott keine
Ewigkeit !
GOTT weiß alles, er weiß auch schon jetzt, wie Du Dich
bis zu Deinem Tod entscheiden wirst, und er weiß um
Deinen Platz in der Ewigkeit! - Du weißt es aber nicht!

.
Der Tod - ein
grausamer Geselle?
Der Schnitter, der Sensemann,
das Ende oder der Neuanfang?
Die Notwendigkeit der Geburt.
Was kommt danach, ist die
Frage, die viele beschäftigt.
Viele verdrängen die Frage
auch, da sie Angst vor dem Tod haben.
Jesus sagt, in Johannes
Kapitel 8 Vers 51:
Wahrlich, wahrlich, ich sage
euch:
Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen in
Ewigkeit.
Die Ewigkeit
Die Ewigkeit ist ein Zustand der
Unveränderlichkeit. In welchem Zustand die
Seele hinüberkommt, sei es der Gnade, sei
es der Ungnade Gottes, in diesem Zustand
bleibt sie. Der Zustand der Gnade im
Augenblick des Todes wird drüben zur
Anschauung Gottes; der Zustand der Ungnade
Gottes wird im gleichen Augenblick drüben
zum Zustand der ewigen Strafe. Hiernieder
sagt man gut und bös - drüben sagt man
dafür einfach Himmel und Hölle. Somit
wartet auf jeden Menschen, der noch
hiernieder atmet, das große "entweder -
oder", der Himmel oder die Hölle. Das ist
die Lehre der Kirche. Gegen den Himmel und
noch mehr gegen die Hölle hat sich von
jeher der Unglaube aller Zeiten
aufgebäumt. Worte über Worte türmt man auf
gegen die beiden Ewigkeiten drüben. Aber
glaube es, mit Worten, seien es
Lästerworte, seien es Spottworte, hebt der
Mensch weder den Himmel noch die Hölle aus
ihren Angeln. Gott selbst, seine Allmacht,
seine Weisheit, seine Majestät, seine
Gerechtigkeit, ja seine Barmherzigkeit hat
den ewigen Himmel und die ewige Hölle ins
Leben gerufen. Sein Sohn hat uns Menschen
diese gewaltige Wahrheit verkündet, und
solange es ein Christentum geben wird,
wird diese Lehre geglaubt, die selbst den
heidnischen Völkern vor Christus nicht
unbekannt war. - Vernimm, wie der Heiland
selber so einfach als großartig sagt: "Die
einen werden eingehen in das ewige Leben,
die andern in die ewige Pein!" (Math.
25,46). O, in jenem Augenblick, da er dies
sagte, sah sein allsehendes Auge über alle
Zeit hin bis ans Ende, und er sah zum
voraus, die einen und die andern, sah die
ganze Menschheit geteilt in zwei Teile;
die einen sah er in den Himmel eingehen,
den Haufen der andern in die Hölle
stürzen. Er sah auch uns alle und sieht
uns noch, er weiß, wo wir sein werden, bei
den einen oder bei den andern. O mein
Christ, so ist es also gewiss: entweder
wirst du bei denen sein, die das dreimal
Heilig singen, oder bei denen, die
immerdar die Zähne knirschen (Mt. 25,30);
entweder bei denen, welchen gesagt wird:
"Kommet ihr Gesegneten" (Mt. 25,34), oder
bei denen, die da hören: "Weichet ihr
Verfluchten!" (Mt. 25,41). Es ist gewiss:
wenn einmal Seele und Leib nicht
hinübergetragen werden in die Lichtgefilde
des Himmels, so werden sie von dem
unheimlichen Totengräber der Unterwelt,
dem Satan, begraben in der Hölle; entweder
wirst du das unendlich Schöne sehen, Gott
und die Engel droben, oder das
unbeschreiblich Hässliche, die
Missgestalten der Hölle; entweder wirst du
wonnig einsinken in das Glorienlicht des
Himmels, oder wird der Sturm der
Finsternis dich hinabwirbeln in die Tiefe!
O Ewigkeit, du unermessliche Dauer, du
undurchdringlicher Abgrund, du unendliche,
wechsellose Zeit, an der jede Vorstellung,
jede Rechnung scheitert, bei der es uns
kalt überläuft - wie trostlos bist du,
wenn man in dir ewig leiden muss; wie
überherrlich, wenn man in dir ewig jubeln
darf! Ewige Freude, ewiges Leid!
Aber begreifst du nun auch das Leiden
Christi, o Seele? Begreifst du angesichts
dieser zwei Ewigkeiten, warum der Heiland
einst den Schmerzensweg für uns gegangen
ist? Warum er sich hat verraten,
verleugnen, von Gerichtshof zu Gerichtshof
hat schleppen lassen? Ach, um der
doppelten Ewigkeit willen! Wird es dir nun
klar, warum er sich hat blutig geißeln
lassen, warum er todesmatt sich den
Kalvarienhügel hinaufgeschleppt hat? Ach
für dich, wegen der zwei Ewigkeiten, der
seligen und der unseligen! Warum er das
Kreuz umfasst hat mit beiden Armen, warum
er im Abenddunkel so totbleich, starr auf
der Mutter Schoss gelegen? Ach, wieder
wegen der zwei Ewigkeiten, um dich zu
retten von der einen und dir zu erwerben
die andere! Vor ihm stand beides, dein
unermessliches Glück im Himmel, dein
unermessliches Leid in der Hölle, und da
hat er sich entschlossen, herabzukommen
aus seiner unendlichen Herrlichkeit in
diesen zeitlichen Tod. Er wusste es eben
besser als wir, was das heisst, gerettet
oder verloren sein auf immer. So viel
Arbeit und Mühsal soll an uns doch nicht
umsonst sein! Wäre die Ewigkeit in der
Hölle oder im Himmel auch nur etwas
Zweifelhaftes, etwas, was nicht gewiss,
sondern nur möglich wäre, so müssten wir
auch dann schon alles tun, um fromm zu
leben. Es gibt ja manche Schwachgläubigen,
sie würden sich so gerne einreden: ei, das
sind Märchen, die man dir predigt in der
Kirche! Aber dann kommt der andere
Gedanke: es könnte am Ende doch so sein!
Und dieser Gedanke lässt viele nicht los,
so dass sie immer wieder horchen müssen,
wenn von Himmel und Hölle die Rede ist.
Ja, wenn es also auch nur möglich wäre, so
würde dir doch die Klugheit raten,
vorzubauen für diese möglicherweise
schlechte Ewigkeit! Aber es ist gewisser
als gewiss; wir wissen es durch den
Glauben an die Unfehlbarkeit Gottes, dass
es einen Himmel und eine Hölle gibt.
Welcher Wahnsinn darum, sorglos zu sein!
Welche Torheit, hiernieder in einem
Sündenleben sozusagen schon die Anfänge
der Hölle mit sich herumzutragen!
Abgekehrt sein vor Gott, ist das nicht
schon ein Dämmern und Dunkeln in der Seele
als Vorspiel der ewigen Nacht in der
Hölle? Das Kochen und Sieden der
Leidenschaften in einem Menschenherzen,
ist es nicht ein Vorauskosten der
Höllenflammen (Luk. 16,24)? Die
Gewissensbisse, sind sie nicht das erste
Nagen des Wurmes, der nicht stirbt (Mark.
9,43)? Ja es ist so; denn wer Gott nicht
zum Vater haben will, der muss schon
hiernieder den Satan zum Zuchtmeister
haben!
O, wenn in unserm jetzigen Leben etwas
wäre, was da aussähe wie solch
vorausgeworfene Schatten der ewigen
Finsternis, o wenden wir uns zurück,
solange es noch Zeit ist! Wie ist es doch
so ganz anders bei einem Menschen, in
dessen Leben sich schon die künftige
Seligkeit abspiegelt! Gott im Herzen
haben, ist das nicht für die Seele ein
liebliches Morgendämmern des ewigen Tages,
ein vielverheißendes Morgenrot, wo schon
jetzt manch ein Strahlenblitz der
künftigen Glorie hinschießt über die
Seele? O wie tröstlich ist dieses Keimen
der künftigen Seligkeit in einer Seele,
dieses Vorauswehen der Frühlingslüfte
einer andern Welt, wenn jetzt schon der
Baum all seine Äste, sein Laub und sein
Gezweige hinüberstreckt nach dem ewigen
Lichte drüben, und jetzt schon in sich
hineintrinkt die Erstlingsstrahlen der
kommenden Sonne!
Die zwei Ewigkeiten werben um dich, ja sie
ringen miteinander um dich, und jede will
dich als ihre Siegesbeute davontragen.
Welche wird wohl gewinnen?
Das steht bei dir!
(Entnommen aus: Das dreifache Reich
Gottes, von Joseph Reiter, Pfarrer,
Inhaber des päpstlichen Kreuzes "Pro
Ecclesia et Pontifice", 1911)
Papst
Benedikt XVI. über den Tod
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