Autor Thema: Die Mariendogmen  (Gelesen 7434 mal)

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velvet

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Die Mariendogmen
« am: 20. April 2012, 11:11:54 »

Die Verehrung Mariens ist schon von Anfang an tief im Christentum verwurzelt. Die Evangelien berichten von ihrem Glauben, der sie Ja sagen ließ zum Willen Gottes, dass durch sie der Erlöser der Welt geboren werden sollte. Wir sehen die besondere Verbindung, die Maria zum Heiligen Geist hat und die Apostelgeschichte berichtet davon, dass Maria vor dem Pfingstfest zusammen mit den Aposteln im Gebet um den Heiligen Geist versammelt ist.

Seit fast 2000 Jahren wird Maria von gläubigen Menschen verehrt, in Liedern besungen, in Bildern und Plastiken dargestellt. Freilich hat es auch mancherlei Übertreibungen, Entstellungen und Entgleisungen gegeben. Doch wen wundert es, dass die Liebe der Menschen bisweilen überschwänglich redet. Heute besteht eher die Gefahr, dass wir Maria aus unserem Leben und Beten verdrängen.

Eine gesunde Marienverehrung orientiert sich an der Heiligen Schrift und der Lehre und Tradition der Kirche, die im Neuen Testament verwurzelt ist. Wer die Mariendogmen der Kirche bedenkt, dem wird klar: Maria führt uns zu Christus, und: Maria erklärt uns die Kirche und den erlösten Menschen. Die beiden Dogmen über die Mutterschaft und die Jungfrauenschaft Mariens wollen das Geheimnis Christi verdeutlichen. Und die beiden Dogmen von der Unbefleckten Empfängnis und der Aufnahme Mariens sagen uns etwas über die Ankunft des erlösten Menschen.

Ein erstes großes Dokument für die Bedeutung, die Maria schon immer in der Kirche hat, ist das Konzil von Ephesus im Jahre 431. Dort wird der Titel „Gottesmutter“ für Maria feierlich bestätigt und setzt damit eine Welle der Marienverehrung in Gang. Das grundlegende Dogma sagt: Maria ist Gottes Mutter. So bezeugt es die Heilige Schrift: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden“ (Lk 1, 35). So beten wir es im Credo der Messe und im ältesten Mariengebet „Unter deinem Schutz und Schirm fliehen wir, heilige Gottesmutter“ (300). So bekannte es schon das Konzil von Nizäa (325).

Maria hat den Menschen Jesus geboren, der gleichzeitig der ewige Sohn Gottes war und ist. Maria ist Zeuge der Menschheit Jesu. Doch es geht nicht nur um die biologische Tatsache ihrer Mutterschaft, sondern mehr noch um ihre Mutterschaft im Glauben. Sie sagt dem Engel ihr gläubiges Fiat. „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort“ (Lk 1, 38), weil sie an Gottes Verheißungen glaubt. Und sie hat dieses Ja des Glaubens durchgehalten von der Krippe bis zum Kreuz. Darin ist sie uns Mutter im Glauben geworden. Gott hat die menschliche Existenz seines Sohnes an das gläubige Jawort dieser Frau aus dem jüdischen Volk gebunden. Nur im Glauben können wir erfassen, dass Jesus, Gottes eigener Sohn, Mensch geworden ist.

Das zweite Dogma bestätigt die Jungfrauschaft Mariens. „Empfangen durch den Heiligen Geist, geboren aus Maria, der Jungfrau.“ So bekennen wir es im Credo der Messe. So bezeugt es das Neue Testament. So ist es gemeinsame Überzeugung der Christenheit, verkündet auf dem Konzil zu Konstantinopel 553. Der Engel sagt zu Josef im Traum: „Das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist“ (Mt 1,20).

Warum hält die Kirche an diesem uns heute schwierigen Bekenntnis fest? Weil uns das Bekenntnis zur jungfräulichen Geburt daran festhalten lässt, dass Jesu Ursprung in Gott, dem Vater, liegt. Maria ist somit Zeugin der Gottheit Jesu: Dieses Kind ist empfangen vom Heiligen Geist, allein geboren aus Gottes Gnadeninitiative. Die jungfräuliche Geburt Jesu aus Maria verweist uns auf Gottes Heilsinitiative für uns Menschen. Das Gottsein Jesu wird uns darin verbürgt.

Das dritte Dogma verkündete Papst Pius IX. 1854: „Die seligste Jungfrau Maria blieb im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch einzigartiges Gnadengeschenk und Vorrecht des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Christi Jesu, des Erlösers des Menschengeschlechtes, von jedem Fehl der Erbsünde bewahrt.“

Schon der Engel begrüßt Maria als „Begnadete“, und wir beten: Maria „voll der Gnade“, weil sie aufgrund der Erwählung Gottes bei ihm Gnade gefunden und weil sie sich im Glauben ganz auf Gottes Ruf eingelassen hat. Darin ist Maria Vorbild und Urbild jedes Erwählten, Glaubenden und Begnadeten. Das Ja des Glaubens hat Maria mit ihrer ganzen Existenz gesprochen. Dem Ja des Glaubens entspricht die Fülle der Erlösungsgnade, die Gott ihr von Anfang ihrer Existenz an schenkt, so dass sie von der Erbsünde und von jeder Sünde bewahrt blieb. Sie ist die Ganz-Heilige, weil ganz im Glauben an Gott hingegeben. So erfasst die Erlösungstat Christi am Kreuz Maria im voraus und von Anfang an. Maria ist Zeichen dafür, dass Gottes Gnade den Glaubenden ganz ergreifen will und erlöst.

Das vierte Dogma verkündete Papst Pius XII. 1950: „Es ist eine von Gott geoffenbarte Glaubenswahrheit, dass die unbefleckte, immer jungfräuliche Gottesmutter Maria nach Vollendung ihres irdischen Lebenslaufes mit Leib und Seele zur himmlischen Herrlichkeit aufgenommen worden ist.“

Wir bekennen im Credo die Auferstehung Jesu Christi und die Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Maria, die ganz Begnadete – so bezeugt unser Glaube – erhält Anteil an der Auferstehung Jesu und wird so zur Erfüllung unser aller Hoffnung. Und diese Hoffnung geht den ganzen Menschen an; mit Leib und Seele ist sie ganz bei Gott in seiner Herrlichkeit. In Maria wird deutlich, dass diese Hoffnung für uns alle fruchtbar wird und dass sie die Vollendung des ganzen Menschen einschließt. So ist Maria Urbild für die Hoffnung der Christen, „felix porta coeli“, „die glückselige Pforte des Himmels“.

Durch Maria zu Jesus. Die Mariendogmen der Kirche zeigen uns Christus, wahrer Mensch und wahrer Gott, und sie zeigen uns den erlösten Menschen, der ganz von Gottes Gnade in Christus kommt und ganz der Seligkeit der Auferstehung Christi teilhaft wird. Im Glauben ist Maria uns Mutter. Wir rufen sie um ihre Fürbitte an. So lehrt uns auch das Zweite Vatikanische Konzil (LG 62):

„Maria trägt in ihrer mütterlichen Liebe Sorge für die Schwestern und Brüder ihres Sohnes, die noch auf der Pilgerschaft sind und in Gefahr und Bedrängnissen weilen, bis sie zur seligen Heimat gelangen. Deshalb wird die selige Jungfrau in der Kirche unter dem Titel der Fürsprecherin, der Helferin, des Beistandes und der Mittlerin angerufen.“

Wir schauen auf die Mutter unseres Herrn. Sie zeigt uns ihren Sohn Jesus Christus, damit wir ihn mit unserer ganzen Existenz lieben, wie sie ihn geliebt hat, und ihm nachfolgen, wie sie sein Leben von der Krippe bis zum Kreuz begleitet hat. Maria zeigt uns, wie Gottes Gnade in uns wirken kann, wenn wir ein Leben aus dem Glauben führen, wie sie es getan hat, und zu welcher Hoffnung er uns befreit, wenn wir als Suchende und Sehnende und Hoffende unseren Weg zu Ende gehen. Wir rufen sie um ihre Hilfe an. Wir verehren sie als die von Gott in den Himmel aufgenommene Mutter Christi, Bild der Hoffnung für uns alle. Sie legt Fürsprache für uns ein bei Christus, ihrem Sohn.

Maria, die neue Eva


Die Geschichte Gottes mit Maria fängt schon an, bevor der Engel bei ihr eintrat, um ihr die Geburt Jesu zu verkünden. Wir können sie nur verstehen, wenn wir zunächst die Geschichte Gottes mit den Menschen überhaupt betrachten. Warum wurde Gott Mensch? Warum wollte Gott Mensch werden? Warum mußte Gott Mensch werden?

Mußte Gott Mensch werden? Ist das nicht eine unerhörte Formulierung? Gott ist allmächtig und völlig frei. Er muß doch rein gar nichts. Doch ich bleibe dabei: Gott mußte Mensch werden. Weil Gott allmächtig ist, geschieht mit Notwendigkeit das, was er will und all sein Tun ist Liebe. Weil der Allmächtige zugleich der unbegrenzt Liebende ist, ist Gott auch vollkommen gut. Deshalb mußte Gott Mensch werden, weil es eine notwendige Folge seiner Liebe zum Menschen ist.

Sicher wird es nicht ohne Kritik bleiben, aber wir können nur vom Menschen reden, wenn wir bei Adam und Eva beginnen. Natürlich will ich damit nicht sagen, dass wir in der Schilderung der ersten Kapitel des Buches Genesis eine Lebensbeschreibung von Adam und Eva vor uns haben. Doch selbst wenn jemand die Existenz eines ersten Menschenpaares, das durch Gottes Gnade über alle anderen irdischen Geschöpfe erhoben wurde, gänzlich leugnet, lohnt es sich, bei Adam und Eva zu beginnen. Man könnte sich darauf einigen, dass in Adam und Eva etwas Grundlegendes über den Menschen an sich ausgesagt wird. Auf jeden Fall müssen wir als gemeinsame Grundlage für unsere weiteren Überlegungen akzeptieren, dass Gott den Menschen, wie alles andere auch, geschaffen hat und Gott hat dem Menschen eine besondere Würde zukommen lassen, die darin besteht, dass er Bild Gottes ist.

Der Mensch ist mit Geist und Verstand begabt und hat so eine Vorrangstellung vor allen anderen Geschöpfen auf der Erde. Alle anderen Geschöpfe verkünden allein durch ihre Existenz das Lob des Schöpfers und sind geschaffen zur Freude und zum Nutzen des Menschen. Der Mensch aber ist durch den rechten Gebrauch seiner Gaben fähig, Gott zu erkennen, ihn zu loben, seinen Willen zu tun und dadurch glücklich zu werden. Doch dazu muß sich der Mensch in Freiheit entscheiden.

Der Mensch findet nur in Gott die Erfüllung seines Strebens nach Glück. Alles Irdische kann ihn nicht vollkommen und auf Dauer glücklich machen. Dennoch ist der Mensch ständig der Versuchung ausgesetzt, die Schöpfung mehr zu lieben als den Schöpfer, mehr nach seinem eigenen Willen zu handeln als nach dem Willen Gottes, mehr der Begierde zu folgen als der Liebe. Dieser Versuchung sind schon Adam und Eva erlegen. Obwohl sie noch in besonderer Nähe zu Gott lebten, konnte sie der Versucher dazu überreden, ein eindeutiges Gebot Gottes zu übertreten. Diese erste Sünde der Menschen, der erste freie, bewußte und willentliche Verstoß gegen ein Gebot Gottes, hatte sozusagen kosmische Auswirkungen. Die Sünde stand von nun an wie ein Keil zwischen Gott und seiner Schöpfung. Gott konnte seine Liebe nicht mehr unvermittelt schenken, weil der Mensch sich gegen sie gestellt hat.

Das ist in aller Kürze das, was die Erbsündenlehre besagt. Die Sünde herrscht seither über den Menschen, der Mensch steht schon mit der Geburt in einem allgemeinen Schuldzusammenhang, unabhängig davon, ob er selbst gesündigt hat. Auch ohne diese kirchliche Lehre wird man erkennen, dass jeder Mensch anfällig ist für die Sünde, jeder Mensch in eine sündige Umwelt hineingeboren wird und dadurch Anteil bekommt an einem Schuldzusammenhang, der durch die Sünde der Menschen entsteht. Der Mensch kann sich aus diesem Netz der Sünde nicht aus eigener Kraft befreien.

Gott aber liebt den Menschen und es ihm natürlich nicht gleichgültig, wenn die Menschheit in Sünde versinkt. Doch er will auch nicht gegen die Freiheit der Menschen handeln und einfach alles ändern. Nein, die Menschen müssen schon selbst das neue Leben, frei von den Fesseln der Sünde, wollen. Dann kann Gott dem Menschen das schenken, was er nicht von sich aus erreichen kann. Um den Menschen dieses neue Leben zu schenken, hat er beschlossen, in seinem Sohn selbst Mensch zu werden, doch für seinen Heilsplan bedarf Gott der Mitwirkung der Menschen. Gott hat die Welt auf vielfältige Weise für das Kommen seines Sohnes, der allen Menschen wieder neu den Zugang zum Heil und zum Leben in Gott bringen sollte, vorbereitet. Ich meine, dass man dazu auch die heidnische Philosophie rechnen darf, oder die Ausbreitung des Römerreiches, durch die erst eine so weiträumige Verkündigung des Glaubens möglich war.

In ganz besonderer Weise geschah diese Vorbereitung der Welt auf die Erlösung durch den Sohn Gottes in der Erwählung des Volkes der Juden. Die Juden wurden zum auserwählten Volk, durch das der Glaube an den einen Gott durch die Zeiten der Weltgeschichte getragen wurde. Immer tiefer erkannten die Juden das Geheimnis Gottes, durch Propheten und Weisheitslehrer sprach der Heilige Geist. Das Volk wurde vorbereitet auf ganz neue Erkenntnisse, wie beispielsweise die Auferstehung der Toten. Immer deutlicher wurde auch, dass die Erwählung Israels dem Heil der ganzen Welt dienen sollte, das auserwählte Volk als der Gottesknecht und das Licht für die Völker.

In diesem Volk wollte Gott, als die Vorbereitungszeit abgeschlossen war, selbst Mensch werden. Dazu brauchte er einen Menschen, der in ganz besonderer Weise bereit war, seinen Willen zu erfüllen und das in vollkommener Freiheit, ein Mensch, der sich nicht wie Adam und Eva von der Verführung des Teufels vom Gehorsam gegenüber Gott abbringen läßt. Es mußten aber gleiche Voraussetzungen gelten, wie bei Adam und Eva. Ein Mensch, der im Netz der Sünde gefangen war, konnte unmöglich ganz Ja zu Gott sagen. Dieses Netz der Sünde ist zwar eine Folge der freien Fehlentscheidung von Menschen, aber keine Folge einer persönlichen Entscheidung jedes einzelnen Menschen. Daher bedeutete es keinen Eingriff in die Freiheit des Menschen, dass Gott Maria von Anfang an von diesem Netz der Sünde, von der Erbsünde, befreit hat. Genau wie Eva stand Maria nun vor Gott, ein Mensch, wie Gott ihn in der Schöpfung gewollt hat, wunderschön und frei von Sünde. Wird Maria ihrer Berufung treu sein, oder wie Eva in Sünde fallen? Gott wollte es mit dem Menschen noch einmal ganz neu versuchen, wird das gelingen?

Maria ist Gott treu geblieben. Das zeichnet sie vor allen anderen Menschen aus. Sie hat der Schlange, deren Einflüsterungen Eva erlagen ist, den Kopf zertreten und somit jede Versuchung im Keim erstickt. Sie möge auch uns helfen in allen unseren Versuchungen. Wir können sagen, sie hätte es ja viel leichter gehabt als wir, weil Gott sie von der Erbsünde befreit hat. Aber das allein macht noch keinen Heiligen. Eva stand in direktem Kontakt zu Gott und hat gesündigt. Jeder Christ wird in der Taufe von der Erbsünde und jeder anderen Sünde befreit, steht nach der Taufe wie Maria ohne Sünde vor Gott. Doch wer von all diesen Menschen bleibt dem Willen Gottes sein Leben lang treu? Maria war ganz Mensch wie wir, hat sich aber ganz dem Willen Gottes ergeben. Sie kann mitfühlen mit uns und uns helfen auf unserem Weg mit Gott. Verstehen wir nun, was die Heiligkeit Marias bedeutet? Ihr Ja zu Gott hat den „zweiten Versuch“ Gottes mit den Menschen gelingen lassen. In Maria hat Gott einen Menschen gefunden, der ganz nach seinem Willen lebt. Ihr konnte er seinen Sohn anvertrauen. Somit ist Maria die neue Eva. Was Eva durch ihren Ungehorsam zusammen mit dem Ungehorsam ihres Mannes Adam für alle Menschen verloren hat, das hat Maria durch ihren Gehorsam wieder möglich gemacht. Gott konnte wieder direkt mit den Menschen in Beziehung treten. In Jesus Christus lebt Gott wieder mitten unter den Menschen. Wenn auch die Welt dann doch wieder den Sohn Gottes gekreuzigt hat, so hat doch Gott so für ewig sein Heil wirken können für alle Menschen.

Maria – Vorbild im Glauben

Durch ihren Glaubensgehorsam ist Maria Vorbild für uns alle. Sie steht in einer Linie mit Abraham, dem sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet wurde, der ganz dem Willen Gottes gehorsam, seine Heimat und sein Vaterhaus verlassen hat und dem Ruf Gottes ins Heilige Land gefolgt ist. Doch Maria überragt Abraham und alle Gerechten des Alten Bundes. Gott hat ihr noch viel mehr Gnaden gewährt als diesen allen. Sie durfte Gottes Sohn im Leib tragen und zur Welt bringen. Welch unergründliches Geheimnis.

Sich ganz auf Gott verlassen, ganz Ja sagen zu seinem Willen, das will Gott auch von uns. Wie schwer das ist, weiß ein jeder. So viele Verführungen gibt es in der Welt und es bleibt nicht aus, dass wir ihnen immer wieder erliegen. In all unseren Versuchungen dürfen wir aber vertrauensvoll auf Maria blicken. Sie hatte die Kraft, dem Bösen zu widersagen. Sie will auch uns helfen, wenn Versuchungen über uns kommen. Sie kann uns helfen, weil sie eine so innige Beziehung zu ihrem Sohn hat. Sie ist auch die Herrin über die Engel und kann uns Legionen von Engeln zu unserem Schutz schicken, wenn der Feind mit Arglist heranstürmt.

O Maria! Mutter Gottes, neue Eva! Du von Gott erwählte, Frau voll der Gnade, dem Willen Gottes ganz gehorsam. Hilf uns, dass auch wir dem Willen Gottes gehorsam sind. Hilf uns in allen Anfechtungen und gib uns die Kraft, den Verführungen des Bösen zu widersagen. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes.

velvet

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Antw:Die Mariendogmen
« Antwort #1 am: 20. April 2012, 11:14:32 »
Mutter Gottes von der Immerwährenden Hilfe

Die Ikone von der Immerwährenden Hilfe gehört zum Typus der Passionsmadonnen. Sie wurde im 15. Jahrhundert von einem Kaufmann von der Insel Kreta nach Rom gebracht. Dort ist die Mutter Gottes erschienen und bat darum, das Bild in einer Kirche zwischen der Basilika Santa Maria Maggiore und der Lateranbasilika aufstellen zu lassen. Dort wurde sie hochverehrt, bis die Armee Napoleons, die Kirche vollkommen zerstörte. Das Bild wurde jedoch gerettet und Papst Pius IX. übergab es am 26. April 1866 den Redemptoristen, die über den Trümmern der alten Kirche die Kirche des Hl. Alphonsius errichtet hatten, mit den feierlichen Worten: „Macht sie bekannt! Macht, dass sie geliebt wird! Sie wird die Welt retten!“ Viele Wunder werden diesem berühmten Bild zugeschrieben, dessen Kopien heute in der ganzen Welt verbreitet sind.

Die Ikone zeigt die Mutter Gottes, die in ihren Händen das Jesuskind hält, das, erschrocken über die von den Erzengeln Michael und Gabriel präsentierten Leidenswerkzeuge seiner künftigen Passion, sich an ihrer Hand festhält. Maria drückt Jesus an ihr Herz, er schmiegt sich an sie und verliert vor Angst eine seiner Sandalen. Der Goldgrund des Bildes und die Art, wie die Engel die Leidenswerkzeuge präsentieren, weisen aber auch hin auf den Triumph Christi über Leiden und Tod. Der Mittelpunkt des Bildes ist da, wo sich die Hand der Mutter mit den Händen des Kindes berührt. Die rechte Hand Mariens nimmt den Sohn auf, wodurch auf sein Menschsein hingewiesen wird. Dieselbe Hand Mariens weist jedoch gleichzeitig hin auf den Sohn Gottes. Maria führt uns hin zum Erlöser, zu ihm, der selbst „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ ist. Sie ist unsere Hilfe und sie tritt für uns ein bei ihrem Sohn. Vertrauen wir uns ganz ihrer Fürsprache an.

Gute Mutter von der immerwährenden Hilfe, ein armer Sünder kniet vor dir und nimmt voll Vertrauen zu dir seine Zuflucht. Mutter der Barmherzigkeit, habe Mitleid mit mir! Ich höre, wie du von allen die Zuflucht und Hoffnung der Sünder genannt wirst. Sei also auch meine Zuflucht und Hoffnung! Hilf mir aus Liebe zu Jesus Christus! Reiche deine Hand einem armen Gefallenen, der sich dir empfiehlt und für immer deinem Dienste weiht. Dankbar preise ich den Herrn, daß er in seiner Erbarmung mir ein solches Vertrauen zu dir geschenkt hat. Es ist das sichere Unterpfand für mein ewiges Heil. Bisher bin ich in meiner Armseligkeit so oft gefallen, weil ich mich nicht an dich gewandt habe. Ich weiß, wenn du mir hilfst, werde ich standhaft bleiben. Ich weiß auch, du wirst mir helfen, wenn ich mich dir empfehle. Doch ich fürchte, wenn ich in Gefahr bin zu fallen, daß ich es unterlassen könnte, zu dir zu rufen. Darum bitte ich dich um die eine Gnade, so innig ich nur kann, flehe ich dich an: Hilf, daß ich bei den Anfechtungen der Hölle immer zu dir meine Zuflucht nehme und zu dir rufe: Maria, hilf mir! Mutter von der Immerwährenden Hilfe, laß nicht zu, daß ich meinen Gott verliere!

Gegrüßet seist du, Maria ...

Gute Mutter von der immerwährenden Hilfe, gib, daß ich jederzeit deinen mächtigen Namen anrufen kann, denn dein Name ist der Trost der Lebenden und die Rettung der Sterbenden. Maria, du reine, gütige Mutter, gib, daß dein Name von heute an der Atem meiner Seele wird! Große Königin, komm mir zu Hilfe, sooft ich zu dir rufe. In keiner Versuchung und keiner Not will ich es unterlassen, zu dir zu rufen, und immer wieder will ich rufen: Maria, Maria! Was für eine Tröstung und Freude ist es für mich, welches Vertrauen und welch zarte Liebe erwacht in meiner Seele, wenn ich dich nur nenne und an dich denke! Ich danke dem Herrn, daß er zu meinem Besten dir einen so schönen, liebenswürdigen und mächtigen Namen gegeben hat. Doch ich will dich nicht nur anrufen, aus Liebe will ich zu dir rufen, die Liebe soll mich daran erinnern, immer wieder zu dir zu rufen, du Mutter von der immerwährenden Hilfe!

Gegrüßet seist du, Maria, ...

Gute Mutter von der immerwährenden Hilfe, du bist die Ausspenderin aller Gnaden, die Gott uns Armseligen verleiht. Er hat dir solche Macht und solchen Reichtum und ein so gütiges Herz gegeben, damit du in unseren Nöten uns zu Hilfe kommst. Du bist die Fürsprecherin der ärmsten und verlassensten Sünder, wenn sie sich zu dir wenden. Hilf auch mir, ich empfehle mich dir. In deine Hand lege ich mein ewiges Heil, dir übergebe ich meine Seele. Nimm mich auf in die Zahl deiner treuesten Diener, birg mich unter deinen Schutzmantel. Wenn du mir hilfst, dann fürchte ich nichts. Hohe Königin, erflehe mir Vergebung meiner Sünden, Liebe zu Jesus, Beharrlichkeit bis ans Ende und die Gnade, stets zu dir zu rufen, du Mutter von der immerwährenden Hilfe.

Gegrüßet seist du, Maria ...

Maria – die auf Gott vertraut hat.

Auf Gott vertrauen, sich ganz auf ihn verlassen, das ist es, was Glaube bedeutet. Ein solcher Glaube gab Abraham den Mut, seine Heimat zu verlassen und in das verheißene Land zu ziehen, ein solcher Glaube gab den Heiligen zu allen Zeiten den Mut, in allen Verfolgungen stand zu halten und selbst ihr Leben für Gott hinzugeben. Einen solchen Glauben hatte auch Maria in ganz besonderer Weise. Durch ihr Ja zu den Worten des Engels gab sie ihr ganzes Leben Gott hin, wollte in allem seinen Willen tun. Weil sie ihren Weg mit Gott gegangen ist, kann sie auch uns Wegführerin sein auf dem Weg mit Gott. Gottesmutter Hodegetria – Wegführerin, so heißt auch diese Ikone. Am Ende des Marienmonats Mai wollen wir so Maria noch einmal um ihre ganz besondere Fürsprache bitten, damit auch wir unser Leben, im Vertrauen auf Gottes Führung, ganz nach dem Willen Gottes leben.

Wie ein solches Leben aussieht, davon hören wir im heutigen Evangelium (Mt 6,24-34). An erster Stelle steht die Entschiedenheit für Gott. „Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.“ Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch im Überfluss lebt und Schätze anhäuft. Leicht geschieht es, dass ein Mensch sein Herz ganz an den Reichtum hängt, dass er sich nur noch darum sorgt, wie er sein Geld beisammen halten und weiter vermehren kann. Ein solcher Mensch macht sich selbst kaputt, denn was nützt ihm letztlich all sein Reichtum, wenn er darüber Gott vergißt?

„Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, daß ihr etwas anzuziehen habt,“ so spricht Jesus im heutigen Evangelium. Wenn Jesus uns zur Sorglosigkeit gegenüber den irdischen Dingen aufruft, so meint er damit nicht, dass wir in bitterer Armut leben sollen. Christliches Leben bedeutet nicht, dass wir uns überhaupt nicht mehr mit den Angelegenheiten dieser Welt beschäftigen sollten. Das Leben ist wichtig und auch der Leib ist wichtig. Der Mensch braucht zum Leben eine funktionierende Gesellschaft, in der auch für die täglichen Bedürfnisse der Menschen gesorgt ist. Es ist Aufgabe der Christen, sich in diese Gesellschaft einzubringen. Christen sind keine weltfremden Menschen, die sich aus dem Leben zurückziehen. Jesus sagt ja nicht: „Lebt wie die Vögel, die weder säen, noch ernten, noch Vorräte in Scheunen sammeln.“ Jesus ruft bestimmt nicht dazu auf, dass wir alle Landwirtschaft aufgeben sollen und nur noch von dem leben sollen, was wild wächst. Würden wir Jesus so missverstehen, wären wir selbst Schuld am Niedergang der Menschheit. Jesus will uns damit vielmehr sagen: Schaut auf die Vögel, schaut auf die prächtigen Blumen. Die Vögel überleben, die Blumen wachsen immer wieder neu, obwohl sie selbst nichts dazu tun, das ist der Kreislauf der Natur, die von Gott so wunderbar geschaffen ist. Ihr Menschen aber habt Verstand und wisst euch die Natur nutzbar zu machen, durch Landwirtschaft und Handwerk. Vergesst aber dabei nicht, dass ihr von dem lebt, was Gott geschaffen hat. Ihr könnt nur ernten, wenn Gott der Saat immer wieder das Wachstum gibt. Ihn, den Schöpfer von allem, sollt ihr vor allem ehren. Seht alles als Geschenk Gottes an und gebraucht es mit euren Fähigkeiten in Dankbarkeit. Dann wird Gott euch immer alles Nötige zukommen lassen.

Vor allem dürfen wir nicht vergessen, dass es etwas gibt, das wichtiger ist als Leben und Leib, als alles, was wir auf Erden haben können. Es kommt darauf an, dass der Mensch zu Gott findet, denn sonst ist sein ganzes Leben sinnlos. Der Glaube an Gott aber gibt dem Menschen die Gewissheit, dass er nicht vergebens hier auf Erden ist und dass sein Leben zu einem guten Ziel führen wird. Wichtiger als alle Sorge um den Lebensunterhalt ist unser Vertrauen auf Gott, unsere dankbare Antwort auf seine Liebe. Jesus will, dass wir ganz auf Gott vertrauen, dass wir ihm unser Leben schenken, wie auch immer das aussehen mag. „Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen.“ Wir sind dazu aufgerufen, das Reich Gottes auf Erden sichtbar zu machen, indem wir den Willen Gottes tun und so leben, dass in unserem Leben und Tun Gott erkennbar wird.

Wenn auf Erden der Wille Gottes geschieht, hat der Mensch einen Teil des verlorenen Paradieses zurück gewonnen. Adam und Eva konnten sorglos leben im Einklang mit Gott und der Natur. Dieses sorglose Leben hat der Mensch durch die Sünde zerstört. Fortan muss er sich mühsam seinen Lebensunterhalt verdienen. Der in Christus erlöste Mensch kann aber mit einer neuen Sorglosigkeit an diese Mühen des Alltags gehen. Er weiß sich ganz in Gottes Hand. Er weiß, dass Gott seinem Tun Gelingen schenkt über seine eigenen Fähigkeiten hinaus.

Vertrauen wir auf Gott, von dem alles kommt, was wir sind und haben, geben wir ihm die Ehre und übergeben wir ihm unser Leben. Schauen wir dabei vor allem auf das Beispiel Marias. Sie hat sich ganz Gott anvertraut. Oft wusste sie nicht, wie ihr Weg, wie der Weg ihres Sohnes weitergeht. Doch sie ist nicht irre geworden an Gott, sie hat die Kreuzigung ihres Sohnes erlebt, aber auch seine Auferstehung. Vertrauen wir wie sie darauf, dass Gott uns in unserem Leben immer führt und uns das schenken wird, was wir brauchen.

velvet

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Antw:Die Mariendogmen
« Antwort #2 am: 20. April 2012, 11:17:17 »

Das Rosenkranzgebet

Rosenkranz, das ist der Name für ein Gebet und bezeichnet zugleich die Perlenschnur. Der Rosenkranz ist ein meditatives Gebet, die Perlen lassen gleichsam die Zeit durch die Hände gleiten. Das Rosenkranz-Gebet ist in einem langen Entwicklungsprozess aus einer Reihe spiritueller Elemente entstanden. Eines der ursprünglichsten ist das Wiederholungsgebet, das schon im frühen Mönchtum gepflegt wurde. Es entsprang dem Wunsch nach immerwährendem Gebet. Paulus schreibt an die Gemeinde von Thessalonich: „Betet ohne Unterlass" (1 Thess 5,17). Durch dieses Gebet hofften die Mönche, zu einer ständigen Einheit mit Gott zu gelangen. Vom Eremiten Paulus, der im 4.Jahrhundert in der nordafrikanischen Wüste lebte, wird überliefert, er habe täglich dreihundertmal das Vaterunser gebetet. Er zählte die Gebete mit kleinen Steinen.

Der Wunsch, die Zeit durch das Gebet zu heiligen, führte zur Herausbildung des kirchlichen Stundengebetes, das im 6. Jahrhundert seine Form gefunden hat. Seinen längsten und wichtigsten Teil bilden die Psalmen. Die 150 biblischen Psalmen bekamen den Namen Psalter. Dieser Name erhielt nach und nach eine neue Bedeutung. Er bezeichnete neben der Psalmensammlung aus der Bibel die Reihung von 150 Vaterunser, später auch 150 Ave Maria und weiter die Reihung von Gebetsreimen, die sich ebenfalls aus 150 Einheiten zusammensetzten. Die Unterscheidung in Zehnergesätze mit dem Vaterunser ist eine weitere Entwicklungsstufe. Wesentlicher als diese Unterteilung ist die Verbindung des Ave Maria mit Betrachtungen aus dem Leben Jesu. In der Kartause von Trier fügte Dominikus von Preußen (nach 1410) an das Wort „Jesus" des Ave Maria 50 kurze Sätze (clausulae) an, die an ein Geheimnis aus dem Leben Jesu oder seiner Mutter erinnerten. Damit war der heutige Rosenkranz gegeben.

Im Gebet liegt eine Kraft, die wir Menschen nicht berechnen können. Wir wollen heute alles selber machen, wollen alles durch unsere Kraft erreichen. Wir planen alles bis in die kleinsten Kleinigkeiten – und vergessen doch das Wesentliche. Natürlich sind genaue Planungen für unsere Unternehmungen – die kleinen und die großen – unerläßlich. Aber beten wir auch darum, dass Gott dem, was wir planen, ein gutes Gelingen gibt?

Durch das Gebet wird manchmal das Unmögliche möglich, kommt im Unheil eine unerwartete Wendung zum Guten. Aber das Gebet ist eben eines nicht: berechenbar. Wir können nie voraussagen, was unser Gebet bewirkt und umgekehrt können wir auch von keinem Ereignis sicher sagen, dass es auf Grund des Gebets eingetreten ist. Etwas, worum viel gebetet wird, kann doch mißlingen, ein kranker Mensch, für den gebetet wird, kann doch sterben. Aber irgendwie zeigt das Gebet, wenn auch verborgen, mit Sicherheit seine Wirkung.

Der Sieg über die Türken in der Seeschlacht von Lepanto am 7.10.1571 wurde dem Rosenkranzgebet zugeschrieben. Bald darauf wurde das Rosenkranzfest eingeführt, dass wir auch heute noch an diesem Tag feiern. Ausgehend davon wurde der ganze Monat Oktober zu einem Marienmonat, der in besonderer Weise dem Rosenkranzgebet gewidmet ist.

Mit Sicherheit wohnt dem Rosenkranzgebet eine starke Kraft inne, sowohl wenn es in Gemeinschaft, als auch wenn es allein gebetet wird. Es ist schön, wenn man sich die Zeit nimmt, den ganzen Rosenkranz zu beten, doch bevor man das Gebet ganz unterläßt, ist es auch schon von großem Wert, jeden Tag nur eines seiner Gesätze zu beten.

Es gibt verschiedene Arten, den Rosenkranz zu beten. Er eignet sich sehr gut als betrachtendes Gebet. Mit Maria schreiten wir gläubig-schauend durch die Geheimnisse des Lebens Jesu. Wir können in das Rosenkranzgebet auch alle unsere Sorgen und Anliegen legen und sie durch Maria zu Jesus bringen.

Am besten ist es, wenn man für das Rosenkranzgebet einen richtigen Rosenkranz zur Hand hat, wie man ihn beispielsweise an Wallfahrtsorten oder in Geschäften, die religiöse Artikel führen, kaufen kann. Man kann einen Priester bitten, den Rosenkranz zu segnen.

Die Grundgebete, also das „Vater Unser“, das „Gegrüßet seist Du, Maria“ und das „Ehre sei dem Vater“ sollte man auswendig können, wenn nicht kann man sich auch die Texte dazu bereitlegen. Das besondere des Rosenkranzgebetes ist es, dass im Gegrüßet seist du Maria jeweils nach dem Wort „Jesus“ ein Text, das sogenannte Geheimnis, eingefügt wird. Dazu später mehr.

Man beginnt das Rosenkranzgebet wie jedes Gebet mit dem Kreuzzeichen. Dann beten wir an dem Kreuz des Rosenkranzes das Apostolische Glaubensbekenntnis und anschließend das Ehre sei dem Vater. Dadurch wird uns bewusst, dass der Rosenkranz nicht nur ein Mittel der privaten Frömmigkeit ist, sondern dass wir ihn zusammen mit der ganzen Kirche beten.

Nach dem Kreuz kommen noch vier Perlen, die außerhalb des großen Perlenkranzes liegen. Hier beten wir zuerst das Vater Unser und dann drei Gegrüßet seist Du, Maria, bei denen wir jeweils einfügen:

- Jesus, der in uns den Glauben vermehre
- Jesus, der in uns die Hoffnung stärke
- Jesus, der in uns die Liebe entzünde

Anschließend beten wir das Ehre sei dem Vater.

Nun finden wir an dem Perlenkranz jeweils fünfmal eine einzelne Perle, der zehn Perlen folgen. Das sind die fünf Gesätze, aus denen der Rosenkranz besteht. Sie beginnen jeweils an der einzelnen Perle mit dem Vater Unser, dann folgt zehnmal das Gegrüßet seist Du, Maria und wir beenden das Gesätz mit dem Ehre sei dem Vater.

Warum „Rosenkranz“? Die Rose ist ein Symbol der Liebe. Unsere Gebete sind wie ein Kranz, geflochten aus Rosen, die wir zur Ehre der Gottesmutter darbringen, sie sind Ausdruck der Liebe, mit der wir uns Jesus und Maria zuwenden.

Was ist ein „Gesätz“? Das Wort hat nichts mit dem Wort Gesetz zu tun, sondern kommt von Satz: Ein Rosenkranzgesätz ist der verallgemeinernde Sammelbegriff für die einzelnen Sätze.

Warum „Geheimnis“? Unter einem Geheimnis verstehen wir meist etwas, das man für sich behalten soll, in das nur bestimmte eingeweiht werden. Hier hat das Wort aber noch eine andere Bedeutung. Wir sprechen von den Geheimnissen des Lebens Jesu. Das, was im Leben Jesu geschieht, macht uns den verborgenen Gott offenbar. Die Stationen des Lebens Jesu sind deshalb Geheimnisse, weil ihr Sinn tiefer geht, als es uns bei einer rein oberflächlichen Betrachtung erscheinen mag.

Wenn wir im Rosenkranzgebet die Geheimnisse des Lebens Jesu betrachten, so ist dies ein Weg, Jesus Christus immer tiefer zu verstehen. Wenn wir so an das Rosenkranzgebet herangehen, wird es für uns nicht ein dauerndes Herunterleiern immer der gleichen Worte sein. Gerade die ständige Wiederholung schafft einen Raum, in dem unser Geist in die Tiefe gehen kann. Er braucht sich nicht um die äußeren Worte kümmern, sondern kann sich ganz auf das Wesentliche konzentrieren. Zugleich aber hilft das Gerüst der immer gleichen Worte, dass der Geist nicht abschweift und die Gedanken um anderes kreisen lässt.

Jesus Christus wird uns immer ein Geheimnis bleiben, aber eines, dem wir immer tiefer auf die Spur kommen können. Wenn wir einen Menschen lieben, so ist es spannend, immer neue Seiten an ihm zu entdecken. Der Glaube ist ja nichts anderes als eine Liebesbeziehung. Das auf den ersten Blick recht langweilige Rosenkranzgebet kann uns helfen, ganz neue Seiten an Jesus Christus zu entdecken. Und das kann sehr spannend sein.

Manche wundern sich vielleicht: Der Rosenkranz ist doch ein Mariengebet, aber in den Texten darüber war mehr von Jesus die Rede als von Maria. Dies ist ein Zeichen der wahren Marienfrömmigkeit: Sie führt uns hin zu Jesus Christus. Maria will uns helfen, ihren Sohn immer tiefer zu erkennen.

Papst Johannes Paul II. schreibt dazu: „Tatsächlich ist der Rosenkranz, wenn auch von seinem marianischen Erscheinungsbild her charakterisiert, ein zutiefst christologisches Gebet. In der Nüchternheit seiner Teile vereinigt er in sich die Tiefe der ganzen Frohen Botschaft, für die er gleichsam eine Kurzfassung ist. In ihm erklingt das Gebet Marias, ihr unaufhörliches Magnificat durch das Werk der erlösenden Menschwerdung, die in ihrem jungfräulichen Schoß ihren Anfang nahm. Mit dem Rosenkranz geht das christliche Volk in die Schule Mariens, um sich in die Betrachtung der Schönheit des Antlitzes Christi und in die Erfahrung der Tiefe seiner Liebe einführen zu lassen. In der Betrachtung der Rosenkranzgeheimnisse schöpft der Gläubige Gnade in Fülle, die er gleichsam aus den Händen der Mutter des Erlösers selbst erhält.“

Es gibt offiziell vier Rosenkranzzyklen, den freudenreichen, den lichtreichen, den schmerzhaften und den glorreichen Rosenkranz. Jeder enthält jeweils fünf Geheimnisse. Diese sind im Einzelnen:

Die freudenreichen Geheimnisse
Jesus, den Du, O Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast.
Jesus, den Du, O Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast.
Jesus, den Du, O Jungfrau, (in Bethlehem) geboren hast.
Jesus, den Du, O Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast.
Jesus, den Du, O Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast.

Die lichtreichen Geheimnisse
Jesus, der von Johannes getauft worden ist.
Jesus, der sich bei der Hochzeit in Kana offenbart hat.
Jesus, der uns das Reich Gottes verkündet hat.
Jesus, der auf dem Berg verklärt worden ist.
Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat.

Die schmerzhaften Geheimnisse
Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat.
Jesus, der für uns gegeißelt worden ist.
Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist.
Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat.
Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist.

Die glorreichen Geheimnisse
Jesus, der von den Toten auferstanden ist.
Jesus, der in den Himmel aufgefahren ist.
Jesus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat.
Jesus, der Dich, O Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat.
Jesus, der Dich, O Jungfrau, im Himmel gekrönt hat.

 

La Salette 1846



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