Autor Thema: Die Apokryphen - Verborgene Bücher der Bibel  (Gelesen 14520 mal)

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Die Apokryphen - Verborgene Bücher der Bibel
« am: 03. Januar 2012, 10:58:35 »
Die Offenbarung des Petrus
Mehrere apokryphe Petrusapokalypsen liegen vor. Die nachstehende stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts und ist in Ägypten entstanden. In kirchlichen Kreisen wurde dieses Werk zumTeil sehr lange hoch geschätzt und den neutestamentlichen Schriften gleichgestellt. Der Inhalt der Petrusapokalypse hatte dadurch großen Einfluß auf die Lehre der Kirche, auch wenn er nicht in den Kanon des Neuen Testaments aufgenommen wurde. So formte und prägte die Petrusapokalypse ganz entscheidend die Vorstellungen des Christentums von Himmel und Hölle. Während die Johannesapokalypse den Schwerpunkt auf die Person Jesu legt, auf seinen Kampf gegen den Teufel und seinen Sieg, wird in der Petrusapokalypse das Jenseits geschildert, wie es sich den Guten und den Bösen darstellen wird. Durch die Petrusapokalypse drangen orientalische und griechische Einflüße ins Christentum ein. Auch wenn schon vorher Jenseitserzählungen existiert haben, wie etwa in Lk 16,19-31 oder Offb 21, detaillierte Schilderungen, wie in diesem apokryphen Werk, gab es noch nie.
Petrus hat eine Vision, nachdem er Jesus auf dem Ölberg gebeten hat, die Zeichen des Endes derWelt zu nennen. „Und er zeigte mir in seiner Rechten die Seelen von allen Menschen und auf seiner rechten Handfläche das Bild von dem, was sich am Jüngsten Tag erfüllen wird ..." Eine eindrucksvolle Schilderung des Gerichts läßt Petrus aus dem Munde Jesu folgen.
Die Petrusapokalypse war lange Zeit nur in Bruchstücken erhalten, bis 1910 der vollständigeText in einer äthiopischen Übersetzung aufgefunden wurde.

Textquelle: Offenbarung des Petrus
1 Und indem er auf dem Ölberg saß, traten zu ihm die Seinigen, und wir beteten ihn an und flehten einzeln ihn an und baten ihn, indem wir zu ihm sagten: »Tue uns kund, was die Zeichen deiner Parusie und des Endes der Welt sind, damit wir erkennen und merken die Zeit deiner Parusie und die nach uns Kommenden unterweisen, denen wir das Wort deines Evangeliums predigen und die wir in deiner Kirche einsetzen, damit sie, wenn sie es hören, sich in acht nehmen, daß sie merken die Zeit deiner Parusie.« Und unser Herr antwortete uns, indem er zu uns sagte: »Gebt acht, daß man euch nicht verführe und daß ihr nicht Zweifler werdet und anderen Göttern dienet. Viele werden kommen in meinem Namen, indem sie sagen: >Ich bin Christus<. Glaubet ihnen nicht und nähert euch ihnen nicht. Denn die Parusie des Gottessohnes wird nicht offenbar sein, sondern wie der Blitz, der scheint vom Osten bis zum Westen, so werde ich kommen aufder Wolke des Himmels mit großem Heer in meiner Herrlichkeit; indem mein Kreuz vor meinem Angesicht hergeht, werde ich kommen in meiner Herrlichkeit; indem ich siebenmal so hell wie die Sonne leuchte, werde ich kommen in meiner Herrlichkeit mit allen meinen Heiligen, meinen Engeln, wenn mein Vater mir eine Krone aufs Haupt setzt, damit ich richte die Lebendigen und die Toten und jedem vergelte nach seinem Tun.
2 Und ihr- nehmet von dem Feigenbaum das Gleichnis davon: Sobald sein Sproß hervorgekommen und seine Zweige getrieben sind, wird eintreten das Ende der Welt.« -Und ich, Petrus, antwortete ihm und sagte zu ihm: »Deute mir betreffs des Feigenbaums und woran wir das erkennen, denn alle seine Tage hindurch sproßt der Feigenbaum und jedes Jahr bringt er seine Frucht seinen Herren. Was bedeutet also das Gleichnis vom Feigenbaum? Wir wissen es nicht.< -Und es antwortete mir der Meister und sagte zu mir: > Verstehst du nicht, daß der Feigenbaum das Haus Israel ist? Wie ein Mann in seinem Garten einen Feigenbaum gepflanzt hatte, und der brachte nicht Frucht. Und er suchte seine Frucht lange Jahre. Und da er sie nicht fand, sagte er zu dem Hüter seines Gartens: >Reiß diese Feige aus, damit sie uns nicht unser Land unfruchtbar sein läßt!< Und der Gärtner sagte zu Gott: >Wir Diener wollen ihn vom Unkraut reinigen und den Boden unter ihm umgraben und ihn mit Wasser begießen. Wenn er dann nicht Frucht bringt, wollen wir sogleich seine Wurzeln aus dem Garten entfernen und einen andern an seiner Statt pflanzen.< Hast du nicht begriffen, daß der Feigenbaum das Haus Israel ist? Wahrlich, ich sage dir, wenn seine Zweige getrieben haben am Ende, werden lügnerische Christusse kommen und die Hoffnung erwecken mit den Worten: >Ich bin Christus, der ich einst in die Welt gekommen bin.< Und wenn sie die Bosheit seines je des falschen Christus Tuns sehen, werden sie sich abwenden hinter ihnen her und den verleugnen, dem unsere Väter Lobpreis sagten, die den ersten Christus kreuzigten und damit schwer sündigten. Dieser Lügnerische ist aber nicht Christus. Und wenn sie ihn verschmähen, wird er mit Schwertern Dolchen morden, und es wird viele Märtyrer geben. Alsdann werden die Zweige des Feigenbaums, d. h. des Hauses Israels, treiben, allein es werden viele durch seine Hand Märtyrer werden, sie werden sterben und Märtyrer werden. Henoch und Elias werden gesandt werden, um sie zu belehren, daß das der Verführer ist, der in die Welt kommen und Zeichen und Wunder tun muß, um zu verführen. Und deshalb werden diese, welche durch seine Hand gestorben sind, Märtyrer und werden gerechnet zu den guten und gerechten Märtyrern, welche Gott in ihrem Leben gefallen haben.«
3 Und er zeigte mir in seiner Rechten die Seelen von allen Menschen und auf seiner rechten Handfläche das Bild von dem, was sich am jüngsten Tage erfüllen wird; und wie die Gerechten und die Sünder geschieden werden, und wie diejenigen tun werden, die rechten Herzens sind, und wie die Übeltäter für alle Ewigkeit ausgerottet werden. Wir sahen, wie die Sünder in großer Betrübnis und Trauer weinten, bis alle, die es mit ihren Augen sahen, weinten, seien es Gerechte oder Engel oder auch er selbst. Ich aber fragte ihn und sagte zu ihm: > O Herr, erlaube mir, daß ich in betreff dieser Sünder dein Wort sage: >Es wäre ihnen besser, sie wären nicht geschaffen.<< Und der Heiland antwortete mir und sagte zu mir: > O Petrus, warum redest du so, >das Nichgeschaffensein wäre ihnen besser<? Du bist es, der wider Gott streitet. Du würdest dich seines Gebildes nicht mehr erbarmen als er; denn er hat sie geschaffen und hat sie aus dem Nichtsein ins Dasein gebracht. Und weil du gesehen hast die Klage, welche die Sünder treffen wird in den letzten Tagen, darum ist dein Herz betrübt, aber ich will dir ihr Tun zeigen, mit dem sie sich an dem Höchsten versündigt haben.
4 Sieh jetzt, was sie treffen wird in den letzten Tagen, wenn der Tag Gottes kommt. Und am Tage der Entscheidung des Gerichtes Gottes werden alle Menschenkinder vom Osten bis zum Westen vor meinem Vater, dem ewig Lebendigen, versammelt werden, und er wird der Hölle gebieten, daß sie ihre stählernen Riegel öffnet und alles, was in ihr ist, zurückgibt. Und den wilden Tieren und Vögeln wird er gebieten, daß sie alles Fleisch, was sie gefressen haben, zurückgeben, indem er will, daß die Menschen wieder sichtbar werden; denn nichts geht für Gott zugrunde und nichts ist ihm unmöglich, da alles sein ist. Denn alles geschieht am Tage der Entscheidung, am Tage des Gerichtes mit dem Sprechen Gottes, und alles geschieht, wie er die Welt schafft, und alles, was darin ist, hat er geboten, und alles geschah; ebenso in den letzten Tagen, denn alles ist Gott möglich, und also sagt er in der Schrift: >Menschenkind, weissage über die einzelnen Gebeine und sage zu den Knochen: Knochen zu den Knochen in Glieder, Muskel, Nerven, Fleisch und Haut und Haare darauf. < Und Seele und Geist soll der große Urael auf Befehl Gottes geben. Denn ihn hat Gott bestellt bei der Auferstehung der Toten am Tage des Gerichtes. Sehet und bedenkt die Samenkörner, die in die Erde gesät sind. Wie etwas Trockenes, das seelenlos ist, sät man sie in die Erde. Und sie leben auf, bringen Frucht, und die Erde gibt sie wieder wie ein anvertrautes Pfand. Und dieses, was stirbt, was als Same in die Erde gesät wird, lebendig wird und dem Leben zurückgegeben wird, ist der Mensch. Wie viel mehr wird Gott die an ihn Gläubigen und von ihm Erwählten, um deretwillen er die Erde gemacht hat, auferwecken am Tage der Entscheidung, und alles wird die Erde wiedergeben am Tage der Entscheidung, weil sie an ihm zugleich mit gerichtet werden soll und der Himmel mir ihr.
5 Und es wird geschehen am Tage des Gerichtes derer, die abgefallen sind vom Glauben an Gott und die Sünde getan haben: Feuerkatarakte werden losgelassen, und Dunkel und Finsternis wird eintreten und die ganze Welt bekleiden und einhüllen, und die Wasser werden sich verwandeln und gegeben werden in feurige Kohlen und alles in der Erde wird brennen, und das Meer wird zu Feuer werden; unter dem Himmel ein bitteres Feuer, das nicht verlöscht, und fließt zum Gericht des Zorns. Und die Sterne werden zerfließen durch Feuersflammen, als ob sie nicht geschaffen wären, und die Festen des Himmels werden aus Mangel an Wasser dahingehen und werden wie ungeschaffen. Der Himmel wird zu Blitzen werden, und seine Blitze werden die Welt erschrecken. Und der Geist der Leichname wird ihnen gleichen und auf Befehl Gottes Feuer werden. Und sobald die ganze Schöpfung sich auflöst, werden die Menschen im Osten nach Westen fliehen und die im Westen nach Osten fliehen; und die im Süden werden nach Norden fliehen und die im Norden nach Süden, und überall wird sie der Zorn schrecklichen Feuers treffen. Und indem eine unverlöschliche Flamme sie treibt, bringt sie sie zum Zorngericht in den Bach unverlöschlichen Feuers, der fließt, indem Feuer darin flammt, und indem seine Wogen sich eine von der andern im Sieden trennen, entsteht viel Zähneknirschen der Menschenkinder.
6 Und alle werden sehen, wir ich auf ewig glänzender Wolke komme und die Engel Gottes, die mit mir sitzen werden auf dem Thron meiner Herrlichkeit zur Rechten meines himmlischen Vaters. Der wird eine Krone auf mein Haupt setzen. Sobald das die Völker sehen, werden sie weinen, jedes Volk für sich. Und er wird ihnen befehlen, daß sie in den Feuerbach gehen, während die Taten jedes einzelnen von ihnen vor ihnen stehen. Es wird vergolten werden einem jeden nach seinem Tun. Betreffs der Erwählten, die Gutes getan haben, sie werden zu mir kommen, indem sie den Tod verzehrenden Feuers nicht sehen werden. Die Bösewichter, Sünder und Heuchler aber werden in den Tiefen nicht verschwindender Finsternis stehen, und ihre Strafe ist das Feuer, und Engel bringen ihre Sünden herbei; und bereiten ihnen einen Ort, wo sie für immer bestraft werden, je nach ihrer Versündigung. Der Engel Gottes Urael bringt die Seelen derjenigen Sünder, die in der Sintflut umgekommen sind, und aller, die in allen Götzen, jeglichem Gußbild, jeglicher Liebe und in Bildern, und derer, die auf allen Hügeln und in Steinen und am Wege wohnen, die man Götter nannte; man wird sie mit den Gegenständen, in denen sie hausten, in ewigem Feuer verbrennen. Nachdem alle mit ihrer Wohnstätte zugrunde gegangen sind, wird man sie ewig strafen.
7 Dann werden Männer und Weiber an den ihnen bereiteten Ort kommen. An ihrer Zunge, mit der sie den Weg der Gerechtigkeit gelästert haben, wird man sie aufhängen. Man breitet ihnen ein nie verlöschendes Feuer ...
Und siehe wiederum ein Ort: da ist eine große volle Grube. Darin die, welche verleugnet haben die Gerechtigkeit. Und Strafengel suchen sie heim, und hier in ihr zünden sie das Feuer ihrer Strafe an. Und wiederum zwei Weiber: Man hängt sie an ihren Nacken und Haaren auf, in die Grube wirft man sie. Das sind die, welche sich Haarflechten gemacht haben nicht zur Schaffung des Schönen, sondern um sich zur Hurerei zu wenden, damit sie fingen Männerseelen zum Verderben. Und die Männer, die sich mit ihnen in Hurerei niedergelegt haben, hängt man an ihren Schenkeln in diesen brennenden Ort, und sie sagen untereinander: >Wir haben nicht gewußt, daß wir in die ewige Pein kommen müßten.< Und die Mörder und die mit ihnen gemeinschaftliche Sache gemacht haben, wirft man ins Feuer, an einen Ort, der angefüllt ist mit giftigen Tieren, und sie werden gequält ohne Ruhe, indem sie ihre Schmerzen fühlen, und ihr Gewürm ist so zahlreich wie eine finstere Wolke, und der Engel Ezrael bringt die Seelen der Getöteten herbei; und sie sehen die Qual derer, die sie getötet haben, und sie sagen untereinander: >Gerechtigkeit und Recht ist das Gericht Gottes. Denn wir haben es zwar gehört, aber nicht geglaubt, daß wir an diesen ewigen Gerichtsort kommen würden.<
8 Und bei dieser Flamme ist eine große und sehr tiefe Grube, und es fließt alles von überall her hinein: Gericht und Schauderhaftes und Aussonderungen. Und die Weiber sind verschlungen davon bis an ihren Nacken und werden bestraft mit großem Schmerz. Das sind also die, welche ihre Kinder abtreiben und das Werk Gottes, das er geschaffen hat, verderben. Gegenüber von ihnen ist ein anderer Ort, wo ihre Kinder sitzen; aber beide lebendig, und sie schreien zu Gott. Und Blitze gehen aus von diesen Kindern, welche die Augen derer durchbohren, welche durch diese Hurerei ihren Untergang bewirkt haben.
Andere Männer und Weiber stehen nackt oberhalb davon. Und ihre Kinder stehen hier ihnen gegenüber an einem Ort des Entzückens. Und sie seufzen und schreien zu Gott wegen ihrer Eltern: >Das sind die, welche vernachlässigt und verflucht und deine Gebote übertreten haben. Und sie töteten uns und fluchten dem Engel, der uns geschaffen hatte, und hängten uns auf. Und sie enthielten das Licht, das du für alle bestimmt hast, uns vor.< Und die Milch ihrer Mütter fließt von ihren Brüsten und gerinnt und stinkt, und daraus gehen fleischfressende Tiere hervor, und sie gehen heraus, wenden sich und quälen sie in Ewigkeit mit ihren Männern, weil sie verlassen haben das Gebot Gottes und ihre Kinder getötet haben. Und ihre Kinder wird man dem Engel Temlakos geben. Und die sie getötet haben, wird man ewig quälen, weil Gott es so will.
9 Es bringt der Zornengel Ezrael Männer und Weiber zur Hälfte des Körpers brennend und wirft sie an einen Ort der Finsternis, der Hölle der Männer, und ein Geist des Zornes züchtigt sie mit jeglicher Züchtigung, und nimmer schlafendes Gewürm frißt ihre Eingeweide. Das sind die Verfolger und Verräter meiner Gerechten.
Und bei denen, die hier waren, andere Männer und Weiber, die kauen ihre Zunge, und man quält sie mit glühendem Eisen und verbrennt ihre Augen. Das sind die Lästerer und Zweifler an meiner Gerechtigkeit.
Andern Männern und Weibern- und ihre Taten bestanden in Betrug- schneidet man die Lippen ab, und Feuer geht in ihren Mund und in ihre Eingeweide. Das sind die, welche die Märtyrer getötet haben lügnerischerweise.
Und an einem nahe bei ihnen gelegenen Orte, auf dem Stein eine Feuersäule, und die Säule ist spitzer als Schwerter - Männer und Weiber, die man kleidet in Plunder und schmutzige Lumpen und darauf wirft, damit sie das Gericht unvergänglicher Qual erleiden. Das sind die, welche vertrauen auf ihren Reichtum und Witwen und das Weib mit Waisen ... verachtet haben Gott ins Angesicht.
10 Und an einem andern Ort dabei wirft man mit Ausscheidungen Gesättigte, Männer und Weiber, hinein bis an die Knie. Das sind die, welche leihen und Zins nehmen.
Und andere Männer und Weiber stoßen sich selbst von einer Höhe herunter und kehren wieder zurück und laufen, und Dämonen treiben sie an. Das sind die Götzendiener, und man stellt sie an das Ende des Abhanges, und sie stürzen sich hinab. Und also tun sie fortwährend, in Ewigkeit werden sie gequält. Das sind die, welche ihr Fleisch geschnitten haben als Apostel eines Mannes und die Weiber, die mit ihnen waren ... und darin die Männer, die wie Weiber sich untereinander befleckt haben.
Und bei jenem Abhang war ein Ort, erfüllt von dem mächtigsten Feuer. Und dort standen Männer, welche sich mit ihren eigenen Händen Bilder an Stelle Gottes geschnitzt hatten. Und bei jenen waren andere Männer und Frauen, welche glühende Ruten hatten und einander schlugen und nie Ruhe hatten von dieser Qual.
Und nahe bei jenen waren wieder andere Frauen und Männer, welche gebrannt und im Feuer gewendet und gebacken wurden. Das waren die, welche den Weg Gottes verlassen hatten.
11 Und ein anderer sehr hoher Ort war von lodernden Flammen umgeben; die Männer und Weiber, welche einen Fehltritt begehen, gehen rollend hinunter dahin, wo der Schrecken ist. Und wiederum, indem das bereitete Feuer fließt, steigen sie herauf und wieder herab und wiederholen so das Rollen. So werden sie gestraft in Ewigkeit. Das sind also die, welche Vater und Mutter nicht geehrt haben und freiwillig sich ihrer enthalten haben. Deshalb werden sie gestraft ewiglich. Weiter bringt der Engel Ezrael Kinder und Jungfrauen, um ihnen die Bestraften zu zeigen. Sie werden bestraft mit Schmerz und Aufhängen und vielen Wunden, die ihnen fleischfressende Vögel beibringen. Das sind die, welche trauen auf ihre Sünde, ihren Eltern nicht gehorsam sind, und die Lehre ihrer Väter nicht befolgen und, die älter sind als sie, nicht ehren. Bei ihnen Jungfrauen und die bekleiden sich mit Finsternis als Kleidern, und sie werden ernst bestraft, ihr Fleisch wird auseinandergerissen. Das sind die, welche ihre Jungfrauenschaft nicht bewahren bis dahin, wo sie in die Ehe gegeben werden, sie werden mit dieser Strafe bestraft, indem sie fühlen.
Und wiederum andere Männer und Frauen, welche ruhelos ihre Zunge zerkauen, indem sie gequält werden mit ewigem Feuer. Das sind die Sklaven, welche ihren Herren nicht gehorsam gewesen sind. Dies ist also ihr Gericht für ewig.
12 Und bei dieser Qual sind blinde und stumme Männer und Weiber, deren Gewand weiß ist. Dann pferchen sie sich gegenseitig zusammen und fallen auf Kohlen nicht verlöschenden Feuers. Das sind die, welche Almosen geben und sagen: >Wir sind gerecht vor Gott<, während sie doch der Gerechtigkeit nicht nachgetrachtet haben.
Der Engel Gottes Ezrael läßt herausgehen aus dieser Flamme und stellt hin das Gericht der Entscheidung. Dies ist also ihr Gericht. Und ein Feuerbach fließt, und es zieht herunter alle Gerichteten mitten in den Bach. Und es stellt sie dort hin Urael. Und Feuerräder gibt er, und Männer und Weiber daran aufgehängt durch die Kraft seines Rollens. Die in der Grube sind, brennen. Das sind nämlich die Zauberer und Zauberinnen. Diese Räder sind bei aller Entscheidung durch Feuer ohne Zahl.
13 Darauf brachten Engel meine Auserwählten und Gerechten, die vollkommen sind in aller Gerechtigkeit, indem sie sie trugen auf ihren Händen, indem sie bekleidet waren mit den Kleidern des ewigen Lebens. Sie sehen ihre Lust an jenen, die ihn gehaßt haben, indem er sie bestraft. Qual ist einem jeden in Ewigkeit nach seinem Tun. Und alle, die in der Qual sind, sagen einstimmig: >Erbarm dich unser, denn jetzt haben wir erkannt das Gericht Gottes, das er uns vorher angekündigt hat und wir nicht geglaubt haben. < Und es kommt der Engel Tarta¬rouchos und züchtigt sie mit noch größerer Qual und sagt zu ihnen: >Jetzt habt ihr Reue, wo es nicht mehr Zeit zur Reue gibt und nichts vom Leben übriggeblieben ist. < Und alle sagen: >Gerecht ist das Gericht Gottes; denn wir haben gehört und erkannt, daß gut ist sein Gericht, denn wir werden gestraft nach unserm Tun.<
14 Dann werde ich meinen Erwählten und Gerechten die Taufe und das Heil geben, um das sie mich gebeten haben, bei dem Gefilde: Akrosja (= Acherusia), das man nennt: Aneslasleja (= Elysium). Sie schmücken mit Blumen das Teil der Gerechten, und ich gehe, . .. ich mich mit ihnen erfreuen. Ich lasse eintreten die Völker in mein ewiges Reich und erweise ihnen das Ewige, worauf ich ihre Hoffnung gerichtet habe, ich und mein himmlischer Vater. Ich habe es, Petrus, zu dir geredet und dir kundgetan. Gehe hinaus also und wandere also in die Stadt des Westens in den Weinberg, den ich dir sagen werde ... aus den Händen meines Sohnes, der ohne Sünde ist, damit geheiligt werde sein Werk . .. der Untergang. Und du bist auserwählt in der Hoffnung, auf welche ich dich habe hoffen lassen. Und sende also in alle Welt meine Botschaft in Frieden! Denn es hat sich gefreut der Quell meines Wortes, die Hoffnung des Lebens, und plötzlich ist die Welt entrafft.«
15 Und es sprach zur mir mein Herr Jesus Christus, unser König: > Laßt uns auf den heiligen Berg gehen.< Und seine Jünger kamen mit ihm, indem sie beteten. Und siehe, da waren zwei Männer, und wir konnten ihr Angesicht nicht ansehen, denn von ihnen geht ein Licht aus, das mehr leuchtet wie die Sonne, und auch ihre Gewänder waren glänzend, und man kann es nicht beschreiben, und es gibt nicht etwas ausreichend damit Vergleichbares in dieser Welt. Die Herrlichkeit war so groß, daß ein Mund nicht aussagen kann die Schönheit ihrer Form. Denn staunenswert war ihr Aussehen und wunderbar. Und der andere, große, sage ich, leuchtet in seinem Aussehen mehr als Hagel. Rosenblume ist das Gleichnis der Farbe seines Aussehens und seines Leibes. Und auf seinen Schultern und an ihrer Stirn war ein Kranz von Narde, ein Flechtwerk aus schönen Blumen. Wie der Regenbogen war sein Haar im Wasser. So war die Anmut seines Antlitzes, und geschmückt war er mit jeglichem Schmuck. Und als wir sie plötzlich sahen, wunderten wir uns.
16 Und ich trat zu Gott Jesus Christus und sagte zu ihm: > Mein Herr, wer ist das?< Und er sagte zur mir: >Das ist Moses und Elias.< Und ich sagte zu ihm: »Wo sind denn Abraham, Isaak, Jakob und die anderen gerechten Väter?« Und er zeigte uns einen großen geöffneten Garten. Er war voll von schönen Bäumen und gesegneten Früchten, voll von Duft von Wohlgerüchen. Sein Duft war schön, und sein Duft reichte zu uns. Und es sagte zu mir der Herr und Gott Jesus Christus: »Hast du gesehen die Scharen der Väter? Wie ihre Ruhe ist, so ist die Ehre und Herrlichkeit derer, die man um meiner Gerechtigkeit willen verfolgt.«
Und ich ward froh und glaubte, was geschrieben ist im Buche meines Herrn Jesus Christus. Und ich sagte zu ihm: > Mein Herr, willst du, daß ich drei Hütten hier mache, eine dir, eine Moses, eine Elias?« Und er sagte zu mir im Zorn: »Satan führt gegen dich Krieg, und er hat dein Denken verschleiert, und die Güter dieser Welt besiegen dich. Deine Augen sollen also geöffnet sein und deine Ohren sich auftun, daß eine Hütte ist, die nicht Menschenhand gemacht hat, die gemacht mein himmlischer Vater mir und den Erwählten.« Und wir sahen es voll Freude.
17 Und siehe, plötzlich kam eine Stimme vom Himmel, indem sie sagte: > Dies ist mein Sohn, den ich liebe, und an dem ich Gefallen habe.< Und es kam eine so große und sehr weiße Wolke über unser Haupt und nahm unsern Herrn und Moses und Elias fort. Und ich erbebte und entsetzte mich, und wir blickten auf, und der Himmel öffnete sich, und wir sahen Menschen im Fleische, und sie kamen und begrüßten unsern Herrn und Moses und Elias und gingen in den zweiten Himmel. Und erfüllt war das Wort der Schrift: »Dieses Geschlecht sucht ihn und sucht das Antlitz des Gottes Jakobs. « Und große Furcht und großes Entsetzen trat ein im Himmel. Die Engel scharten sich zusammen, damit erfüllt würde das Wort der Schrift, das sagt: > Öffnet die Tore, ihr Fürsten!< Darauf wurde der Himmel geschlossen, der geöffnet worden war. Und wir beteten und gingen vom Berge herab, indem wir Gott priesen, der die Namen der Gerechten im Himmel in das Buch des Lebens eingeschrieben hat.
« Letzte Änderung: 03. Januar 2012, 14:31:24 von Admin »

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Re:Die Apokryphen - Verborgene Bücher der Bibel
« Antwort #1 am: 03. Januar 2012, 11:16:40 »
Das fünfte Buch Esra
Die lateinische Bibel hat am Anfang und am Ende des vierten Esrabuches je zwei Zusatzkapitel, die in orientalischen Übersetzungen fehlen. Die ersten zwei Kapitel werden auch mit > 5. Buch Esra< bezeichnet. Sie können durchaus als ein selbständiges und in sich geschlossenes Ganzes angesehen werden. Dennoch sind zwei Teile deutlich erkennbar. Der erste ist eine scharfe Drohrede gegen die Juden. Möglicherweise beruht er auf einer jüdischen Schrift, die nach christlichem Sinn eingearbeitet wurde.
Die Entstehungszeit kann man um 200 ansetzen, eine Zeit, in der die werdende Kirche heftig gegen das Judentum polemisierte.
Der zweite Teil aber ist sicherlich ein rein christliches Werk. Er wendet sich an die Christen als das wirkliche Volk Gottes, um ihnen das himmlische Reich zu verheißen.
Das 5. Buch Esra war in der Kirche lange von nicht geringer Bedeutung. In der römisch-katholischen Liturgie erinnern manche Wendungen daran. Der Stoff bietet auch Einzelheiten, die in der Apokalyptik allgemein von besonderer Bedeutung sind. Es sind hier die 12 Engel mit Blumen, das kommende Volk, das Paradies, die Ruferweckung und schließlich der ungeheuer große Gottessohn zu nennen.

Textquelle: Das 5. Buch Esra
Das Wort Gottes, welches zu Esra kam, dem Sohn Chusis, in den Tagen des Königs Nebukadnezar, lautet so: Gehe und tue meinem Volke seine Schandtaten kund und seinen Söhnen das Böse, das sie gegen mich begangen haben, damit sie davon ihren Kindeskindern wiedererzählen. Denn die Sünden ihrer Väter sind in ihnen noch gewachsen: sie haben mich vergessen und fremden Göttern geopfert. Habe ich sie nicht aus dem Lande Ägypten, aus dem Diensthause geführt! Sie aber haben mich zum Zorne gereizt und meine Ratschläge verachtet. Du jedoch schüttle das Haar deines Hauptes und laß alles Schlimme auf sie fallen, da sie meinem Gesetz nicht gehorcht haben, das halsstarrige Volk!
Wie lange soll ich sie ertragen? Habe ich ihnen doch soviel Gutes erwiesen! Viele Könige habe ich um ihretwillen gestürzt, den Pharao mit seinen Dienern und sein ganzes Heer habe ich zerschmettert. Habe ich nicht um euretwillen die Stadt Bethsaida zerstört und im Osten zwei Städte, Tyrus und Sidon, mit Feuer verbrannt? Sprich du nun zu ihnen also: So spricht der Herr: Fürwahr, ich habe euch durch das Meer geführt und in unwegsamer Wüste euch gebahnte Straßen dargeboten. Als Führer habe ich euch den Moses gegeben und den Aaron als Priester. Licht habe ich euch durch die Wolkensäule ge währt und große Wun dertaten unter euch getan. Ihr aber habt mich vergessen! spricht der Herr. - So spricht der Herr, der Allmächtige: Die Wachtel ist euch zum Zeichen gewesen, ein Lager habe ich euch zum Schutze gegeben. Und da habt ihr gemurrt! Und nicht habt ihr triumphiert in meinem Namen über die Vernichtung euerer Fein de, nein, bis zu diesem Tage murret ihr noch! Wo sind die Wohltaten, die ich euch erwiesen habe? Habt ihr nicht in der Wüste, als ihr Hunger und Durst lit tet, zu mir geschrien: Was hast du uns in diese Wüste geführt, uns zu töten? Besser, wir frondeten den Ägyptern, als daß wir sterben in dieser Wüste! Eure Schmerzen haben mir leid getan, und ich habe euch das Manna zur Speise gege ben, das Brot der Engel habt ihr gegessen. Habe ich nicht, als ihr Durst littet, den Felsen gespalten, und es floß Wasser in Fülle? Vor der Hitze deckte ich euch mit Baumblättern. Fette Länder habe ich euch zugeteilt, die Kanaaniter, die Pheresiter und Philister habe ich hingestreckt vor eurem Angesicht. - Was soll ich euch noch tun? spricht der Herr. -So spricht der Herr, der Allmächtige: Als ihr in der Wüste waret, dürstend am bittern Wasser und meinen Namen verwünschend, da habe ich nicht Feuer auf euch regnen lassen ob eurer Lästerungen, sondern durch ein Holz, das ins Wasser geworfen wurde, machte ich den Fluß süß. Was soll ich dir tun, Jakob? Du wolltest mich nicht hören, Juda! Ich werde zu anderen Völkern wandern und ihnen meinen Namen geben, auf daß sie meine Satzun gen halten. Weil ihr mich verlassen habt, will ich euch auch verlassen. Wenn ihr mich um Erbarmen anfleht, will ich mich euer nicht erbarmen. Wenn ihr mich anruft, werde ich euch nicht hören. Denn ihr habt eure Hände mit Blut befleckt, und eure Füße sind rasch dabei, Mordtaten zu vollführen. Nicht als ob ihr mich im Stiche gelassen hättet, nein, euch selbst! spricht der Herr.
So spricht der Herr, der Allmächtige: Habe ich euch nicht bittend gemahnt wie ein Vater seine Söhne, wie eine Mutter ihre Töchter, wie eine Amme ihre Säuglinge, ihr solltet mir zum Volk sein und ich euch zum Gott, ihr mir zu Söhnen und ich euch zum Vater? So habe ich euch gesammelt wie eine Henne ihre Kük ken unter ihre Flügel.
Nun aber, was soll ich euch tun? Ich werde euch vertreiben von meinem Ange sicht! Wenn ihr mir Opfer bringt, werde ich mein Angesicht von euch wenden; denn Feste und Neumonde und fleischliche Beschneidungen habe ich euch nicht geboten. Ich habe meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, die habt ihr genommen und getötet und ihre Körper zerfleischt. Ihr Blut will ich an euch heimsuchen, spricht der Herr. - So spricht der Herr, der Allmächtige: Euer Haus ist wüste, ich will euch davontreiben wie der Wind die Spreu. Und eure Kinder werden keine Nachkommen erzeugen, denn sie haben mit euch mein Gebot verachtet und getan, was böse ist in meinen Augen.
Ich werde eure Wohnungen einem Volke geben, welches kommen wird, denen, die mich nicht gehört haben und doch glauben; denen ich keine Wunderzeichen gegeben habe. Sie werden tun, was ich geboten habe. Die Propheten haben sie nicht gesehen, und sie werden doch ihre Geschichte im Gedächtnis behalten. Ich bezeuge die Gnade, die dem kommenden Volke widerfahren soll, dessen Kinder vor Freude hüpfen, ob sie mich gleich mit den Augen des Körpers nicht sehen, nein, im Geiste glauben sie, was ich gesagt habe. Und jetzt, Vater, blicke her in Herrlichkeit und sieh dein Volk, das von Sonnenaufgang kommt! Ihnen werde ich geben die Herrschaft mit Abraham, Isaak und Jakob, Elia und Henoch, Sa charja und Hosea, Amos, Joel, Micha, Obadja, Zephanja, Nahum, Jona, Mattathias, Habakuk und den zwölf Engeln mit Blumen.
So spricht der Herr: Ich habe dieses Volk aus der Knechtschaft geführt, habe ih nen Gebote gegeben durch meine Knechte, die Propheten, aber sie haben sie nicht hören wollen, sondern meinen Rat in den Wind geschlagen. Die Mutter, die sie geboren hat, spricht zu ihnen: Gehet,
meine Söhne, denn ich bin verwit wet und verlassen. Ich habe euch mit Freuden großgezogen und mit Schmerz und Trauer verloren, weil ihr gesündigt habt vor dem Herrn und getan, was bö se ist in meinen Augen. - Nun aber, was soll ich euch tun? - Ich bin verwitwet und verlassen. Gehet, meine Söhne, und bittet den Herrn um Erbarmen.
Ich aber rufe dich, Vater, zum Zeugen an für die Mutter der Söhne, weil sie meinen Bund nicht haben halten wollen: Laß Verstörung über sie kommen und Plünderung über ihre Mutter, damit sie keine Nachkommen mehr bekommen. Laß sie unter die Völker zerstreut, ihre Namen vernichtet werden von der Erde, weil sie meinen Bund verachtet haben.
Wehe dir, Assur, die du Ungerechte in dir birgst! Böse Stadt, bedenke, was ich an Sodom und Gomorrha getan habe, deren Land in Pechklumpen und Aschenhaufen liegt: So will ich die machen, die nicht auf mich gehört haben, spricht der Herr, der Allmächtige.
Dies spricht der Herr zu Esra: Verkünde meinem Volke, daß ich ihnen das Reich Jerusalem geben werde, welches ich Israel geben wollte. Und ich werde mir die Herrlichkeit jener (= der Israeliten) nehmen und ihnen die ewigen Hütten ge ben, welche ich jenen bereitet hatte. Der Baum des Lebens wird ihnen zum Wohlgeruch einer Salbe werden, und sie werden sich nicht abmühen noch ermüden. Bittet, so werdet ihr empfangen, erbittet euch wenige Tage, daß sie verkürzt werden. Schon ist euch das Reich bereitet: Wachet! Ich rufe Himmel und Erde zu Zeugen an: habe ich doch das Böse eingestellt und das Gute geschaffen, so wahr als ich lebe, spricht der Herr. Gute Mutter, umarme deine Kinder, gib ihnen Freude wie eine Taube, die ihre Jungen führt, stärke ihre Füße, denn ich habe dich erwählt, spricht der Herr. Und ich werde die Toten aus ihren Örtern auferwecken und werde sie aus den Grabmälern herausführen, weil ich meinen Namen in ihnen erkannt habe. Fürchte dich nicht, Mutter der Kinder, denn ich habe, dich erwählt. Ich werde dir als Hilfe schicken meine Knechte Jesaja und Jeremia und Daniel, nach deren Rat ich dich geheiligt und dir bereitet habe zwölf Bäume, mit mannigfaltigen Früchten schwer behangen, und ebensoviele Quellen, die von Milch und Honig fließen, und sieben unermeßliche Berge, voll Rosen und Lilien, auf denen ich deine Kinder mit Freude erfüllen werde.
Schaffe der Witwe Recht, dem Mündel verhilf zum Recht, dem Bedürftigen gib, die Waise schütze, den Nackten kleide, den Krüppel und den Schwachen pflege, den Lahmen verlache nicht, beschütze den Gebrechlichen, und den Blinden laß zum Schauen meiner Klarheit gelangen. Den Greis und den Jüngling hüte in deinen Mauern, deine kleinen Kinder bewahre, deine Sklaven und Freien sollen sich freuen, und deine ganze Schar in Frohsinn leben. Wo du Tote findest, da übergib sie einem Grabe, es bezeichnend: so werde ich dir den ersten Sitz bei meiner Auferstehung geben. Raste und ruhe, mein Volk, denn deine Ruhe wird kommen.
Gute Amme, nähre deine Kinder, stärke doch ihre Füße! Die Sklaven, welche ich dir gegeben habe, - keiner von ihnen wird umkommen, denn ich werde sie suchen nach deiner Zahl. Ängstige dich nicht, denn wenn der Tag der Not und der Drangsal gekommen ist, werden andere weinen und traurig sein, du aber heiter und reich. Völker werden eifern und nichts gegen dich vermögen, spricht der Herr. Meine Hände werden dich schützen, damit deine Kinder nicht die Gehenna schauen. Freue dich, Mutter, mit deinen Kindern, denn ich werde dich erretten, spricht der Herr. Deiner schlafenden Kinder gedenke, denn ich werde sie aus den versteckten Gräbern in der Erde herausführen und Barmherzigkeit an ihnen üben, denn ich bin barmherzig, spricht der Herr. Umarme deine Geborenen, bis daß ich komme, und verkünde ihnen Barmherzigkeit, denn meine Brunnen strömen über, und meine Gnade wird nicht aufhören.
Ich, Esra, empfing das Gebot vom Herrn auf dem Berge Horeb, daß ich zu Israel gehen sollte; als ich zu ihnen kam, verwarfen sie mich und nahmen das Gebot Gottes nicht an. Deshalb sage ich euch, ihr Völker, die ihr hört und versteht: Erwartet euren Hirten! Er wird die ewige Ruhe geben, denn sehr nahe ist der, welcher am Ende der Welt kommen wird. Seid bereit für die Belohnungen des Reiches, denn immerwährendes Licht wird euch leuchten für ewige Zeit. Fliehet den Schatten dieser Welt, nehmt an die Freude eurer Herrlichkeit; ich bezeuge offen meinen Heiland. Das vom Herrn Angebotene nehmet an und freuet euch, dem dankend, der euch zu seinem himmlischen Reich berufen hat. Erhebt euch und steht und seht die Zahl der Versiegelten beim Mahle des Herrn. Diejenigen, welche sich vom Schatten der Welt abgewandt haben, haben glänzende Gewänder vom Herrn empfangen. Empfange, Zion, deine Zahl und umschließe deine Weißgekleideten, die das Gesetz des Herrn erfüllt haben. Die Zahl deiner Kinder, die du erwünschtest, ist voll, erbitte das Reich des Herrn, daß dein Volk geheiligt werde, welches berufen ist von Anfang an.
Ich, Esra, sah auf dem Berge Zion eine große Schar, die ich nicht zählen konnte, und alle lobten den Herrn mit Gesängen. Und in ihrer Mitte war ein Jüngling hoch von Gestalt, der sie alle überragte, und er setzte jedem einzelnen von ihnen eine Krone aufs Haupt und wuchs noch mehr empor. Ich aber wurde von dem Wunder gefesselt. Dann fragte ich den Engel und sagte: Wer sind diese, Herr? Er antwortete mir und sagte: Das sind die, welche das sterbliche Kleid abgelegt und das unsterbliche angelegt und den Namen Gottes bekannt haben. Jetzt werden sie gekrönt und erhalten Palmen. Und ich sagte zum Engel: Wer ist jener Jüngling, der ihnen Kronen aufsetzt und Palmen in die Hände gibt? Er antwortete mir und sagte: Das ist der Sohn Gottes, den sie in der Welt bekannt haben. Ich aber fing an, die zu preisen, welche tapfer für den Namen des Herrn einge treten waren.
Darauf sagte mir der Engel: Geh! Verkünde meinem Volke, was für Wunder Gottes des Herrn und wie große du geschaut hast.

Das 6. Buch Esra
Die letzten beiden Kapitel des 4. Esrabuches gehören ursprünglich ebensowenig wie die ersten beiden Kapitel (5. Esrabuch) zu diesem Werk. Es wird darin der Weltuntergang angekündigt, der sich in gewaltigen Naturkatastrophen und Kriegsereignissen abspielen wird. Für die Heiden soll das eine Drohung sein, für das verfolgte Gottesvolk ein Trost, daß Gott sich an seinen Peinigern rächen wird. Zugleich aber ist es eine Mahnung, in den Verfolgungen stark zu bleiben.
Um die Abfassungszeit zu bestimmen, hat man auf die geschilderte Verfolgung verwiesen, die sich mindestens auf die Osthälfte des römischen erstreckte. Aber die Verfolgungen haben erst unter Konstantin aufgehört, so daß man das 6. Esra Buch zeitlich nicht genauer festlegen kann.

Textquelle: Das 6. Buch Esra
Siehe, rede zu den Ohren meines Volkes Worte der Weissagung, die ich dir in den Mund legen werde, spricht der Herr, und laß sie auf Papier schreiben; denn sie sind glaubhaft und wahr. Fürchte nicht die Pläne, die man gegen dich schmiedet, laß dich nicht verwirren durch den Unglauben der Widersacher; denn wer ungläubig ist, wird in seinem Unglauben sterben.
Siehe, ich führe Unheil über den Erdkreis herauf, spricht der Herr, Schwert, Hunger, Tod und Verderben, weil Ungerechtigkeit die ganze Erde bedeckt hat und ihre schändlichen Werke voll sind. Darum spricht der Herr: Nicht mehr will ich zu ihren Gottlosigkeiten schweigen, die sie frevelnd begehen, noch will ich ertragen, was sie Unrechtes üben. Siehe, unschuldiges und gerechtes Blut schreit zu mir empor, und die Seelen der Gerechten schreien beständig. Schreckliche Rache will ich an ihnen nehmen, und alles unschuldige Blut will ich an ihnen heimsuchen. Siehe, mein Volk wird wie eine Herde zur Schlachtung geführt. Nicht mehr will ich es wohnen lassen im Lande Ägypten, sondern ich werde es herausführen mit starker Hand und erhobenem Arme und Ägypten wie einst mit Plagen heimsuchen und sein ganzes Land verderben. Trauern soll Ägypten und seine Grundfesten unter dem Schlage der Züchtigung und Bestrafung, die der Herr heraufführen wird. Trauern sollen die Bauern, die das Land bestellen, denn ihr Getreide soll ausbleiben, und ihre Bäume sollen verwüstet werden durch Brand und Hagel und schrecklichen Sturm. Wehe der Welt und allen, die in ihr wohnen! Denn genaht hat sich das Schwert und ihre Ver- nichtung. Und erheben wird sich ein Volk wider das andere zur Schlacht, und das Schwert in ihren Händen! Denn Zwiespalt wird unter den Menschen ausbrechen; die einen werden sich gegen die andern erheben und sich nicht um ihren König und Führer ihrer Machthaber bekümmern im Gefühl ihrer Macht. Wird dann jemand begehren, in eine Stadt zu gehen, so wird er es nicht vermögen. Denn ob ihres Übermutes werden ihre Städte in Verstörung gesetzt, ihre Häuser zerstört werden, die Menschen werden sich fürchten. Kein Mensch wird sich seines Nächsten erbarmen; einbrechen werden sie in ihre Häuser mit dem Schwert, um ihre Habe zu plündern aus Hunger nach Brot und großer Bedrängnis.
Siehe, ich rufe zusammen, spricht der Herr, alle Könige der Erde, aufzustören die, welche von Norden und von Süden, von Osten und von Westen kommen, daß sie sich gegeneinander kehren und vergeltend zurückgeben, was sie jenen gegeben haben. So wie sie bis heute meinen Auserwählten tun, so werde ich tun und zurückgeben in ihren Schoß. So spricht der Herr Gott: Nicht wird meine Rechte der Sünder schonen, noch wird mein Schwert ablassen von denen, die unschuldiges Blut auf der Erde vergießen. Und Feuer wird ausgehen von seinem Zorn und die Grundfesten der Erde verzehren und die Sünder wie angezündetes Stroh.
Weh denen, die sündigen und meine Gebote nicht halten, spricht der Herr: Ich werde ihrer nicht schonen! Fort von mir, abtrünnige Söhne! Beflecket meine Heiligkeit nicht! Denn der Herr kennt alle, die sich an ihm vergehen, deswegen hat er sie in den Tod und das Verderben dahingegeben. Denn schon ist Unheil über den Erdkreis gekommen und ihr werdet darin aushalten müssen, denn nicht wird euch Gott befreien, weil ihr euch gegen ihn vergangen habt.
Siehe, ein Gesicht, und es war schrecklich! Und seine Erscheinung kam von Osten. Und ausziehen werden die Völkerschaften des Drachen der Araber in vielen Wagen, und ihr Zischen wird am Tage ihres Auszuges über die Erde hin tönen, so daß sich alle, die sie hören, fürchten und erzittern. Rasende Karmonier werden im Grimm hervorbrechen wie Eber aus dem Walde, in großer Macht herankommen, mit ihnen in einer Schlacht kämpfen und einen Teil des Landes der Assyrer mit ihren Zähnen verwüsten. Und danach werden die Drachen, eingedenk ihres Ursprunges, die Überhand gewinnen, und wenn sie sich umgewandt haben, schnaubend mit großer Macht, um sie zu verfolgen, dann werden jene verwirrt werden und verstummen vor ihrer Kraft und ihre Füße zur Flucht wenden. Und vom Lande der Assyrer wird einer, der ihnen auflauert, ihnen einen Hinterhalt legen und einen von ihnen vernichten. Da wird Furcht und Zittern ihr Heer befallen und Ohnmacht ihre Könige.
Siehe - Wolken von Osten und Norden bis hin nach dem Süden! Und ihr Aussehen war ganz entsetzlich voll Zorn und Sturm. Und sie werden aneinanderstoßen, und sie werden gewaltiges Unwetter über die Erde ausgießen. Und das Blut von den Schwertern wird reichen bis an den Bauch des Pferdes, den Schenkel des Menschen und den Hinterbug des Kameles. Und viel Furcht und Zittern wird auf der Erde sein.
Entsetzen werden sich alle, die jenen Zorn sehen, und Furcht wird sie erfassen. Und danach werden zahlreiche Wolken von Süden und von Norden und ein anderer Teil von Westen aufsteigen. Aber mächtiger werden Winde von Osten her werden und ihn und die Wolken einschließen, die er im Zorne hat aufsteigen lassen; und das Unwetter, das von Osten und Westen her entstanden war, um Vernichtung anzurichten, wird verletzt werden. Und aufsteigen werden große und starke Wolken voll Zorn und Unwetter, um die ganze Erde und ihre Bewohner zu vertilgen. Sie we rden über jeden Hohen und Erhabenen schreckliches Unwetter ausschütten, Feuer, Hagel, fliegende Schwerter und große Wasserströme, so daß alle Felder und alle Bachtäler von der Menge dieses Wassers erfüllt werden. Und sie werden Städte und Mauern, Berge und Hügel, die Bäume der Wälder, das Heu der Wiesen und ihr Getreide vernichten. Sie werden in einem Lauf weiterströmen bis nach Babylon und es vernichten. Bei ihm werden sie zusammenströmen, es umfließen und all ihr Unwetter und den ganzen Zorn auf es ausgießen, bis sie es von Grund aus zerstören. Da wird der Staub und der Rauch bis zum Himmel dringen, und alle ringsum werden es betrauern. Und die Überlebenden werden die Sklaven derer werden, die es zerstört haben.
Und du, Asien, die du teilhattest an der Pracht und an der Herrlichkeit seiner Stellung, wehe dir, du Elende! Denn du bist ihm gleich geworden, hast deine Töchter zum Schandgewerbe geschmückt, damit du gefielest und gerühmt seist unter deinen Liebhabern, die stets deiner begehrten! Die verhaßte Hur e hast du nachgeahmt in allen Werken und Listen. Darum spricht Gott: Ich werde dir Unheil senden: Witwenschaft, Armut, Hunger, Schwert und Pest; die sollen deine Häuser verwüsten, sollen vernichten und töten. Und die Herrlichkeit deiner Macht wird verwelk en wie eine Blume, wenn sich der Gluthauch erhebt, der wi der dich entsandt ist. Du wirst schwach werden und elend von den Schlägen und zerschlagen von den Striemen, so daß du deine Mächtigen und Liebhaber nicht aufnehmen kannst. Würde ich so gegen dich eifern, spricht der Herr, wenn du nicht meine Auserwählten zu jeder Zeit getötet hättest, jauchzend mit Händeklatschenund lachend bei ihrem Tode, da du trunken warest? Schmücke nur die Pracht deines Antlitzes! Hurenlohn trägst du im Schoße deines Gewandes, deshalb wirst du Vergeltung empfangen in deinen Schoß! Wie du meinen Auserwählten tust, spricht der Herr, so wird dir Gott tun und dich in Leiden stürzen. Deine Kinder werden Hungers sterben, du wirst durch das Schwert fallen, deine Städte werden vernichtet werden, und alle die Deinen werden auf dem Felde durchs Schwert fallen. Und alle, die auf den Bergen sind, werden durch Hunger ums Leben kommen; sie werden ihr eigen Fleisch fressen und ihr Blut trinken, aus Hunger nach Brot und Durst nach Wasser. Unglückliche! Elend wirst du vor allen andern werden, und Leid wird dir zur Vergeltung widerfahren. Im Vorüberziehen werden sie die verhaßte Stadt anfallen, und sie werden einen Teil deines Landes und einen Teil deiner Herrlichkeit vernichten, wenn sie von Babylon wieder zurückkehren. Und wenn du zerstört und verwüstet bist, wirst du ihnen wie Stroh sein, und sie werden dir Feuer sein! Sie werden dich und deine Städte verzehren, dein Land und deine Berge, alle deine Wälder und deine Fruchtbäume werden sie mit Feuer verbrennen. Deine Söhne werden sie gefangen wegführen, deine Schätze werden sie zur Beute machen, und die Herrlichkeit deiner Pracht werden sie vernichten.
Wehe dir, Babylon und Asien! Wehe dir, Ägypten und Syrien! Umgürtet euch mit Säcken und härenem Tuch, beklagt eure Söhne und beweint sie, denn nahe ist eure Vertilgung. Ausgeschickt ist gegen euch das Schwert! Wer ist da, der es abwende? Ausgeschickt ist gegen euch das Feuer! Und wer ist da, der es lösche? Ausgeschickt sind gegen euch Leiden! Und wer ist da, der sie vertreibe? Kann einer den hungrigen Löwen im Walde vertreiben oder das Feuer verlöschen, wenn Stroh angezündet worden ist? Kann einer den Pfeil zurückschlagen, der von einem starken Schützen geschossen ist? Gott der Herr schickt die Leiden, und wer möchte sie vertreiben? Feuer wird ausgehen von seinem Zorne, und wer ist da, der es lösche? Er wird seinen Blitz senden, und wer wird sich nicht fürchten? Er wird donnern, und wer wird sich nicht entsetzen? Der Herr wird drohen, und wer wird nicht ganz und gar zergehen vor seinem Angesicht? Die Erde erbebt und ihre Fundamente, das Meer wogt aus der Tiefe empor, seine Wogen werden verwirrt und seine Fische vor dem Antlitz des Herrn und der Herrlichkeit seiner Macht. Denn stark ist seine Rechte, die den Bogen spannt; scharf die Pfeile, die von ihm entsandt werden, nie versagen sie, wenn er beginnt, sie nach der Erde zu versenden. Siehe, Leiden werden ausgesandt werden und nicht wieder um kehren, bis sie auf die Erde kommen. Feuer wird angezünde t werden und nicht wieder verlöschen, bis es die Fundamente der Erde verzehrt. Wie der Pfeil nicht umkehrt, versandt von einem starken Schützen, so werden die Leiden nicht um kehren, die auf der Erde ausgesandt sind.
Weh mir! Weh mir! Wer wird mich befreien in jenen Tagen? Der Anfang der Schmerzen kommt - und viele stöhnen, der Anfang der Hungersnot -und viele werden umkommen, der Anfang der Kriege - und Mächte entsetzen sich, der Anfang der Leiden - und alle werden zittern. Was werden sie erst dabei tun, wenn die Leiden selbst kommen? Siehe, Hunger und Plage und Verwirrung und Not sind gesandt als Zuchtruten zur Besserung. Und bei dem allem werden sie sich nicht abkehren von ihren Ungerechtigkeiten, noch werden sie immer der Zuchtruten gedenken.
Siehe, es wird das Getreide wohlfeil werden auf der Erde, so daß sie glauben, der Friede sei ihnen geschenkt. Dann aber werden die Leiden auf der Erde emporsprossen. Schwert, Hunger und große Verwirrung. Hungers werden die meisten Bewohner der Erde sterben, und das Schwert wird die andern vernichten, welche die Hungersnot überlebt haben. Tote werden wie Kot auf der Straße liegen, und niemand wird da sein, sie zu beklagen. Denn die Erde wird verlassen sein, und ihre Städte werden zerstört werden. Keiner wird übrigge lassen, die Erde zu bebauen und Samen auf sie zu säen. Die Bäume werden ihre Frucht bringen, aber wer wird sie ernten? Die Traube wird reif werden, aber wer wird sie treten? Denn es wird allerorten tiefe Einöde sein.  Sehnlich verlangen wird ein Mensch, einen Menschen zu sehen und seine Stimme zu hören. Denn von einer Stadt werden zehn übrigbleiben und von einem Weiler zwei, die sich verborgen hatten in dichten Wäldern und in den Spalten der Felsen. Wie in einem Olivengarten an den einzelnen Bäumen drei oder vier Oliven übrigbleiben, oder wie in einem Weinberge bei der Lese einzelne Beeren übriggelassen werden von denen, die den Weinberg sorgfältig durchsuchen, so werden in jenen Tagen drei oder vier übriggelassen werden von denen, welche ihre Häuser mit de m Schwerte durchsuchen. Und das Land wird verlassen bleiben, seine Äcker werden zu Domhecken werden, und seine Wege und alle Pfade werden Dornen auf wachsen lassen, weil keine Schafherden es mehr durchziehen. Trauern werden die Jungfrauen, weil sie keine Verlobten mehr haben, trauern die Frauen, weil sie keine Männer haben, trauern ihre Töchter, weil sie ihrer Stütze beraubt sind. Ihre Verlobten werden im Krieg vertilgt und ihre Männer vor Hunger aufgerieben werden.
Höret aber dies und verstehet es, ihr Knechte des Herrn! Siehe, ein Wort des Herrn ist's; nehmet es auf! Zweifelt nicht an dem, was der Herr gesagt hat: Siehe, es kommen Leiden und lassen nicht auf sich warten! Wie ein Weib, das im neunten Monat mit seinem Kinde schwanger geht, wenn sich die Stunde ihres Gebärens naht, zwei oder drei Stunden vorher wehe Schmerzen in ihrem Leibe empfindet und, wenn das Kind ihren Leib verläßt, nicht einen Augenblick zögert: So werden die Leiden nicht zögern, hervorzukommen über die Erde hin. Und die Welt wird Weh leiden, und Schmerzen werden sie umfangen!
Höret das Wort, ihr, mein Volk! Bereitet euch zum Kampf, und im Leiden be nehmet euch wie Fremdlinge auf der Erde: Wer verkauft, als sei er auf der Flucht, und wer kauft, als sei er im Begriff zu verlieren; wer handelt, als werde er keinen Gewinn mehr einnehmen; wer baut, als werde er nicht mehr wohnen; wer sät, als ob er nicht ernten, ebenso auch wer seine Weinstöcke beschneidet, als ob er nicht Lese halten werde; die da heiraten so, als ob sie keine Kinder erzeugen würden, und die nicht heiraten, als ob sie verwitwet wären. Deshalb arbeiten umsonst, die da arbeiten: Ihre Frucht werden Fremde ernten, und ihr Vermögen werden sie rauben, ihre Häuser zerstören, ihre Söhne in Gefangenschaft führen. Darum sollen die da heiraten wissen, daß sie ihre Kinder in Gefangenschaft und Hungersnot hervorbringen werden. Und die Handel treiben, tun es, wie man Beute macht. Denn je mehr sie ihre Städte und Häuser und Besitztümer und ihre Person schmücken, desto mehr will ich eifern wider sie um ihrer Sünden willen, spricht der Herr. Denn wie eine schöne und edle Frau eifert wider eine Buhlerin, so wird die Gerechtigkeit wider die Ungerechten eifern, wenn diese sich schmückt, und sie klagt sie ins Angesicht an, wenn der kommt, welcher sie verteidigt, indem er jede Sünde auf der Erde heimsucht. Deshalb gleichet ihr nicht und ihren Werken. Denn, sieh, noch einen Augenblick, und die Ungerechtigkeit wird von der Erde vertilgt werden und die Gerechtigkeit wird unter uns herrschen. Nicht soll der Sünder sagen, er habe nicht gesündigt, noch der Ungerechte, er habe gerecht gehandelt; denn Feuerkohlen wird er auf dem Haupte dessen anzünden, der da sagt: Ich habe nicht gesündigt, bei Gott und seiner Herrlichkeit! Siehe, der Herr kennt alle Werke des Menschen, ihr Dichten und Trachten, ihre Gedanken und ihre Herzen. Der da gesagt hat: Es werde die Erde, und sie ward, es werde der Himmel, und er ward, durch dessen Wort die Sterne gegründet wurden, der die Zahl der Sterne kennt- der die Tiefen erforscht und ihre Schätze - derdas Meer gemessen hat und seinen Inhalt - der die Welt eingeschlossen hat inmitten der Wasser und die Erde über den Wassern aufgehängt hat durch sein Wort - der den Himmel ausgespannt hat wie ein Gemach und auf den Wassern ihn gegründet - der in der Wüste Wasserquellen schuf und auf den Gipfeln der Berge Seen, damit sie von oben her Flüsse entsendeten, die Erde zu tränken - der den Menschen gebildet hat, ihm ein Herz mitten in den Leib gegeben, ihm Atem und Leben und Verst and eingeflößt hat und den Hauch des allmächtigen Gottes, der alles gemacht hat und das Verborgene an verborgenen Stellen erforscht: Sicherlich kennt er unser Dichten und Trachten und was ihr denkt in euren Herzen! Wehe den Sündern und denen, die ihre Sün den verheimlichen wollen! Denn der Herr wird wahrhaftig alle ihre Werke erforschen und euch alle öffentlich zur Schau vorüberführen! Und ihr werdet verwirrt sein, wenn eure Sünden vor den Augen der Menschen einhergehen und eure Ungerechtigkeiten als Ankläger auftreten werden an jenem Tage. Was werdet ihr tun? Oder wie wollt ihr eure Sünden verbergen vor dem Angesicht Gottes und seiner Engel? Siehe, Richter ist Gott! Fürchtet ihn! Laßt ab von eurer Sünde und vergeßt, eure Ungerechtigkeiten in Ewigkeit weit er zu tun, so wird Gott euch herausführen und befreien aus aller Drangsal. Denn siehe, der Zorn einer großen Menge wird gegen euch entbrennen, sie werden einige von euch gefangen nehmen und Götzenopferfleisch essen lassen. Und die sich von ihnen verführen lassen, werden von ihnen verspottet und geschmäht und mißhandelt werden. Denn es wird .. . sein und in den benachbarten Städten eine große Erhebung wider die Gottesfürchtigen. Denn die Menschen werden Mangel leiden und durch ihre Leiden wie Wahnsinnige sein, keinen verschonen, um die, welche noch Gott fürchten, auszuplündern und zu vernichten; denn sie werden ihr Hab und Gut zerstören und plündern und sie aus ihren Häusern vertreiben. Dann wird die Probehaltigkeit meiner Auserwählten an den Tag kommen, wie das Gold, das durch Feuer erprobt wird.
Höret, meine Auserwählten, spricht der Herr! Siehe, die Tage der Drangsal sind da, und ich will euch aus ihnen befreien! Fürchtet euch nicht und wanket nicht; denn Gott ist euer Führer! Und ihr, die ihr meine Gebo te und Vorschriften be obachtet, spricht der Herr Gott, laßt eure Sünden nicht die Oberhand über euch gewinnen noch eure Ungerechtigkeiten Herr werden! Wehe denen, die von ihren Sünden eingeschnürt und von ihren Ungerechtigkeiten überwuchert werden wie ein Feld, zu dem kein Mensch hingeht, vom Walde eingeschnürt und seine Saat ihm von Dornen überwuchert wird; es wird umgerodet und ins Feuer geworfen, daß es verbrenne.
« Letzte Änderung: 03. Januar 2012, 14:30:52 von Admin »

 

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