ich befasse mich u.a. auch mit der geplanten "Welteinheitsreligion" und der NWO und da sind die Piusbrüder mit den kommenden Machthaber einig, nicht aber mit dem Papst
Das Gegenteil ist der Fall.
Konzilskirche als Teil der neuen WeltreligionDas ist der Kampf des Erzbischofs [Lefebvre] und seiner Bruderschaft [St. Pius X.]: Es geht nicht nur um schöne Riten und Latein, um salbungsvolle Andacht und schöne alte Lieder. Es geht um die Verkündigung des Glaubens an die alleinseligmachende Kirche.
In diesem Sinn ist auch das Motu Proprio [Summorum pontificum] zu verstehen. Das Motu Proprio allein genügt nicht! Es ist nur der erste Teil eines Satzes, der erst vollendet werden muss. Dieser Satz lautet: „Die alte Messe wurde nie abgeschafft und jeder Priester hat das Recht, sie zu zelebrieren, –“ Komma: Jetzt kommt alles darauf an, wie der Satz weitergeführt wird. Bis hier stimmt die Priesterbruderschaft St. Pius X. mit den „Alte-Messe-Anhängern“ innerhalb der Konzilskirche überein. Die Frage ist, wie geht es weiter?
Denn das ist das Erstaunlichste an der ganzen Sache: Die freimaurerischen Architekten des Weltethos sind nämlich durchaus bereit, die alte heilige Messe zu integrieren und den Anhängern des klassischen Ritus ihr Plätzchen zu gewähren, gemäß dem Motto des Logengründers und Königs von Preußen: „Jeder nach seiner Facon“. „Lasst sie doch! Sie mögen halt das Latein und den Weihrauch! Sie lieben die barocken Bassgeigen und die Engelsmesse!“ Die alte Messe hat als rein historisierend gefeierter Ritus durchaus Platz in der Formulierung Andersons: „Jedem seine eigenen Ansichten zu lassen!“ Der Anhänger des alten Ritus darf nur eines nicht: Gegen das Fundament der Freimaurerei verstoßen, gegen die allgemeine, durch die Menschenrechte begründete, durch dreihundert Jahre lange Aufklärung gefundene Weltformel der Menschheitsverbrüderung. Es kommt alles darauf an, wie er den Satz weiterführen wird. So darf er nämlich nicht beendet werden: „Die alte Messe ist eine gültige Ausdrucksform der Gottesverehrung innerhalb der katholischen Kirche, welche die einzig richtige Religion ist!“ „Dann ist alles aus. Das ist Engstirnigkeit, religiöser Fanatismus, Verknöcherung, Besserwisserei, Verachtung der fremden Religionen, religiöse Verbitterung, ja letztendlicher Fundamentalismus, exkommunikationswürdig, weil gegen die getrennten Brüder usw. Man kann also sagen, dass so manche „Anhänger des klassischen Ritus“ zwar die richtige Messe haben, aber weil sie im Fahrwasser der Konzilskirche segeln, den falschen Kirchenbegriff. Die Konzilskirche hat den Anspruch, die alleinseligmachende zu sein aufgegeben […]. Also führen die Motu Proprio-Profiteure den Satz stillschweigend weiter: „Die alte Messe war nie verboten, und die katholische Kirche ist eine Religion von vielen.“ Damit sind sie in das System der Weltreligion integrierbar. Das wird dazu führen, dass unter den vielen Vertretern der Weltreligionen eines Tages auch ein Grüppchen von „Alte-Messe-Anhängern“ zu finden sein wird. Allerdings ist diese Erkenntnis bei vielen noch nicht reflexiv, das heißt, sie merken nicht, dass sie Richtung Wasserfall rudern, statt zur Quelle.
Man könnte sagen, die Frage nach dem Weihrauchkörnchen ist noch nicht gestellt! […] Eines Tages wird, ja muss es zur Scheidung der Geister kommen. Man muss kein Prophet sein, um das zu sehen. Dann werden die Christen sich entscheiden müssen, ob sie an der einzig wahren, katholischen Religion festhalten, oder alle Religionen für gleichberechtigt erklären. Das ist vergleichbar mit dem Weihrauchkörnchen der ersten Christen: Kaiser Diokletian verlangte von ihnen, seiner Statue ein Zeichen der Anbetung zu erweisen. Dadurch gaben die abgefallenen Christen zum Ausdruck, dass das Christentum nur eine Religion von vielen sei. Und sie durften brav in ihren Zentren ihren lateinischen Gottesdienst mit Weihrauch und allem drum und dran weiterfeiern. Martyrer gab es nur dort, wie die Christen in der Kraft des Heiligen Geistes dem Irrtum der falschen Religion ins Angesicht widerstanden und den Wahrheitsanspruch der Kirche gegen alle falschen Religionen (eben auch dem Kaiserkult) verkündeten.
Noch ist der Glaube an das freimaurerische Prinzip der Religionsgleichheit in Staat und Gesellschaft nicht gefordert. […] Die Zeit scheint immer näher zu kommen, da Menschen, welche die Gleichheit aller Religionen ablehnen, als ultrakonservativ und fanatisch gelten werden. Und von fanatisch ist es nur eine kleiner Schritt zu fundamentalistisch und von Fundamentalismus ist es nur ein kleiner Schritt zu Terrorismus. Dann wäre also jener, der behauptet, dass die katholische Kirche die einzig richtige Religion ist, ein religiös motivierter Fundamentalist mit potentieller Gewaltbereitschaft – Erzbischof Lefebvre hat einmal in einer Predigt bezüglich unserer Zeiten gesagt: „Le martyr n’est pas éxclu“ – „Das Martyrium ist nicht ausgeschlossen!“ Für die Priesterbruderschaft St. Pius X. ist die Sache allerdings ziemlich klar: Sie wird nämlich fortfahren, […] aller Welt zu verkünden, dass Christus allein der Herr ist. Dass der Islam und das heutige Judentum falsche Religionen sind, weil sie Christus nicht anerkennen. Dass das Evangelium Jesu Christi lautet: „Niemand kommt zum Vater, als durch mich!“ Das war und ist der Kampf all derer, die den Glauben bewahren wollen. Das war der Kampf der ersten Christen, das war der Kampf aller glaubenstreuen Katholiken, egal in welchem Regime sie verfolgt wurden, das war der Kampf unseres Gründers, Erzbischof Lefebvre.
So soll dieser Kommentar schließen mit den Worten unseres großen Gründers, der all dies bereits in den 70’er Jahren vorausgesagt hat: „Dieser Mensch [gemeint ist der moderne] stimmt dem Pluralismus hinsichtlich der Religionen zu, aber nichtmehr der Herrschaft Unseres Herrn Jesus Christus über die Gesellschaft. Das habe ich zweimal von den Abgesandten des Heiligen Stuhls vernommen. Sie sagten mir, dass die Herrschaft Unseres Herrn Jesus Christus in der Gesellschaft heute nicht mehr denkbar wäre, und dass man endgültig den Pluralismus der Religionen anerkennen müsse. Sie sagten mir auch, dass das, was Papst Pius XI. in seiner Enzyklika „Quas primas”, die doch so schön ist, über das Königtum Unseres Herrn Jesus Christus geschrieben hat, heute vom Papst nicht mehr geschrieben werden würde. Diese Worte haben mir die offiziellen Abgesandten des Heiligen Stuhles gesagt! Mit einer solchen Religion möchten wir nichts zu tun haben. Wir nehmen diese neue Religion nicht hin. Wir gehören der Religion an, die immer gegolten hat. Wir bekennen uns zur katholischen Religion. Wir gehören nicht dieser universalen, dieser allgemeinen Religion an, wie man sie heute nennt. Das ist nicht mehr die katholische Religion. Wir haben mit dieser liberalen, modernistischen Religion nichts zu tun, die ihren eigenen, neuen Gottesdienst, ihre Priester, ihren Glauben, ihre Katechismen, ihre Bibel — die ökumenische Bibel – hat. Wir werden sie nicht anerkennen.“ (Erzbischof Marcel Lefebvre, Ecône29.6.1976)„Deshalb sind wir heute so zahlreichvereint. Von überall her, aus Amerika, aus allen Ländern des freien, noch freien Europas, sind Sie zu diesem Priesterjubiläum herbeigekommen.“ (Paris, 1979)
(aus: Prophet der neuen Weltreligion, von: P. Andreas Steiner FSSPX, in: MB vom Oktober 2008, S.33-36)