Hans Alexander Eder
Ostern 2011-05-31
Dem sel. Papst Johannes Paul II
In Dankbarkeit zugeeignet
AUFBAU DER BETRACHTUNG (Teil I)
5
Einkreisen des Themas
5
Aufbau Auferstehung/ Apokalypse
6
Nur im DREIFALTIGEN GOTT ist die Freiheit der Kinder GOTTES gewahrt
8
Vom Einen GOTT
8
Die Versuchung des Ich
8
Von der Notwendigkeit
des Gespräches
9
Der Weg vom Du zum Wir
im HEILIGEN GEIST
9
GOTT, das Maß aller
Dinge
10
Der Anteil der heiligen Engel
11
Kreise des Wachstums im Blick auf das Gericht,
12
Erkennen und anerkennen
wir die uns gesetzten Grenzmarken
13
Notwendigkeit einer
„Offenbarung“
13
„Prüfe, das Gute
behalte!“
14
„Natürlich –
übernatürlich“
15
DREI und EINS im Anfang
und im Ende,
16
Mit MARIA „kreisen“
17
I.Teil:
I.Teil: Erdbeben und erstes Licht
18
Anruf dieser Arbeit
19
Der ganze Mensch muss
antworten
19
Exkurs: „Apfel“
25
Kein Weg zur Auferstehung als durch das Kreuz
27
Kreuz, höchste Seligkeit
in GOTT
27
Warum ist es uns Kreuz
dann Leid, Schmerz, Sterben?
28
Unser je persönliches Kreuz
30
Ortsbestimmung im Kreuz
31
Ein wenig „Biographie“
35
„Dichtung und
Offenbarung“
35
IHN finden
37
Umbruch auf allen
Gebieten
37
Bitteres heilt
39
„Die heilige DREI“
42
Auferstehung und Apokalypse
44
II.Teil:
Die Dreifaltige Wirklichkeit der Auferstehungsberichte
44
Apokalyptische Engelhilfe
44
Erste Stufe ist das
„Leere Grab“,
44
Der zweite Schritt ist,
Ihm zu begegnen, Jeder auf seine Art!
45
Der dritte Schritt: die Sendung
45
Der konkrete Ort der apk. Engelhilfe
45
Aller Neuanfang beginnt im Schatten des Kreuzes
46
Die Hilfe der hl. Engel bei der Auferstehung
47
Johannes „bleibt“
47
In drei Schritten durfte
er als Erster der Apostel erkennen
47
Hinweis
50
Die Dreifaltige Erfahrung der Auferstehung CHRISTI
50
Ein Blick auf die Vier Lebenden Wesen
53
Zu III Die Entsprechung in der Geheimen Offenbarung.
55
„Neuanfang in Galiläa!“
58
Gemeinsam mit Lukas
60
Die Sicht auf einen Neuen Anfang (=“Galiläa“) bei Johannes
60
Verheißung der „Freiheit der Kinder GOTTES“
62
Der Weg M. Magdalenas
62
Das Braugeheimnis
63
Ernüchterung: „nicht ohne
den HEILIGEN GEIST!“
63
Angst vor der wahren
Freiheit
64
Die Antwort der MUTTER
65
Hilfe des Engels, Hilfe im HEILIGEN GEIST
66
Die BEGEGNUNG mit dem Auferstandenen HERRN
67
Bei M a t h ä u s
67
Auf dem Rückweg vom Grabe
67
Der Betrug der Hierarchen
68
Die Begegnung in Jerusalem (20,36-42)
72
DIE SENDUNG
74
Bei Johannes
74
Die Sendung der Jünger
bei M a t t h ä u s
74
Die Sendung bei Lukas
76
Johannes: Die Sendung ins
Opfer (21,1-23)
76
Zur Exegese des „Fischfangs
Der Bericht des hl.Paulus über die Erscheinungen JESU
83
Sendung aus der Mitte des Abendmahlsaales
84
Auferstehung und Apokalypse,
89
III. Teil
89
Der Aufbau der Kirche im Zeichen des KREUZES
89
Blick hin zur Geheimen Offenbarung
89
Ein Blick in die Apostelgeschichte
90
Das einfältige Geheimnis der Ecksäulen
91
Ecksäulen in der Apostelgeschichte
94
Die Wahl des Apostels Matthias (Apg 1,15-26)
96
Exegese des Textes zu Matthias:
98
Auferstehung und Apokalypse Eine Hoffnung
99
Vorüberlegung
99
Die Entscheidung für oder gegen GOTT in der GO
100
Das Reich GOTTES ist in eurer Mitte!
102
DAS LEERE GRAB: GERICHT UND VERHEISSUNG
107
Der Bogen vom Auferstehungsbericht über das Leere Grab zur Apokalypse
107
Die gemeinsamen Elemente:
110
Dreifaches Zeugnis der
Auferstehung
111
Im Blick auf die Eigenprägung der Evangelien
112
Das Kommen zum Grab
112
Der Auftrag
114
Die Erfüllung
des Auftrages
115
Rückblick
115
Das Licht der „Sonnenumkleideten Frau“
116
Es ist der HERR!
116
Exkurs:
„Sieben Dämonen ausgetrieben“
118
Die Salbung JESU durch M. Magdalena
121
Gemeinschaft in der
GO
122
Die Begegnung nach dem Tod JESU
125
Begräbnis Freitag gegen Abend
126
Am nächsten Morgen
127
Erscheinung vor den Jüngern
131
GOTTES ALLMACHT
muss es tun
134
Sendung/Heimkehr
135
Notwendige Unterscheidung der Berufung:
137
„Sendung“ in der GO
139
IV. Teil:
IV. Teil: „Passion MARIENS“
140
Aus der Ohnmacht des BROTES - kommt der Sieg des Geopferten LAMMES
140
HLST. EUCHARISTIE und MARIA
140
„Lazarus“
140
MARIAS Anteil an der Hlst. Eucharistie.
141
Brot und Jerusalem
142
„Von der Erde bist du genommen…“
143
MARIA - Lebensbaum
143
Hlst. Eucharistie und GOTTESstadt
143
Der Sühnetod MARIAS:“Steh’ auf Jerusalem!“
144
Das Sterben MARIENS unter dem Kreuz
144
Lösung vom Leib?
145
WANDLUNG und SÜHNE bei den Jüngern
146
Der Weg der Jünger nach Emmaus (Lk 24,13-35)
146
GOTTES Heilswille
146
Ihre Wandlung
146
Wandlung im Strom des Lebens
147
Das Kreuz muss in ihnen aufgerichtet werden
149
DER HERR in der Mitte der Jünger (Lk 24,36 - 49)
149
Die schöpferische Kraft der Auferstehung
149
Wandlung der vierfachen Wirklichkeit des Menschen
150
Zusammenfassung:
151
Sühne als Waffe
153
„Sühneseelen, Opferseelen“
156
Kraft der Sühne
159
SÜHNE UND AUFERSTEHUNG
160
AUFBAU DER BETRACHTUNG (Teil I)
MITTE- Das Geheimnis von
Auferstehung und GO:
VERHEISSUNG EWIGEN LEBENS
Einkreisen des Themas
Übersicht
Es ist sicher ein ungewöhnlicher Weg, in ein Buch einzutreten, nicht einfach
am Anfang, bei der ersten Seite, bis man durch ist und das Buch ablegt,
zufrieden oder nicht zufrieden. In dieser Betrachtung versuchen wir das
Thema von Außen nach Innen einzukreisen, um von Anfang an immer den Blick
auf die Eine Mitte, die wir anzielen im Auge zu behalte. Mitte des Themas
ist die Verheißung NEUEN LEBENS, wie sie uns gleichermaßen aus den
Auferstehungsberichten wie aus der Apokalypse anstrahlt. Es soll diese
Verheißung wie eine einmal angeschlagene Glocke in unserem Herzen weiter
tönen hin zu Einen Großen Geheimnis unseres Lebens: GOTT.
Wenig hilft es uns, wenn wir nur biologische Nahrung zu uns nehmen, wir
müssen sie uns organisch einverleiben, sie muss wie dann im heiligen Raum
die hlst. Eucharistie unser Leib werden. Wir sind zufrieden, wenn das Äußere
glänzt, dass wir in aller Hast unseres Lebens genau das verfehlen, was wir
suchen: Wahrheit. Bert Brecht drückt es ironisch aus in einem Gassensong:
„Alle laufen dem Glücke nach, doch das Glück läuft hinterher!“ Wir müssten
nur einmal einen Augenblick stehen bleiben und innehalten, die Arme öffnen
und das Herz. Dann käme die Wahrheit, die wir suchen, von sich aus auf uns
zu .Auch die Wahrheit ist nicht zuerst eine Sache, sie ist GOTT! Die Sünde
Adams und Evas war Ungeduld, nicht warten können, Neugier. Sie bleibt es bis
zum Ende. Sie wird sich aufblähen wie ein Atompilz und den Himmel
verdunkeln, doch sie wird im Feuer, das sie selbst ausgelöst hat verbrennen
Es bleibt unsterblicher Staub. Auch die Lüge muss bezeugen, dass GOTT allein
wahr ist.. Wenn wir nur täglich von den Unwahrheiten, an die wir uns gewöhnt
haben, reinigen, dann bräuchte es nicht das Große Feuer am Ende. Erst aus
der unter der Asche verborgenen Glut kann Neues Leben werden.
Wo immer wir in die Betrachtung eintreten, am Anfang, Ende, irgendwo
zwischen drin, ist es notwendig, betrachtend zu lesen, wieder zu kauen. Wir
müssen um uns schauen, fragen wie hängt das Eine mit dem Anderen zusammen,
wie entfaltet sich das eine Thema, auf das wir zielen…….? Betrachten heißt
eintreten in das liebende Bemühen GOTTES „Alles neu zu Hand GOTTES. Nur dies
ist uns aufgegeben, wegzuräumen, was im Wege steht und uns zu öffnen für
IHN. Schon dies ist harte Arbeit, die alle unsere Aufmerksamkeit und Kraft
beansprucht. Wir werden dabei schwitzen, ein wenig wie der HERR in Seiner
Ölbergstunde, dass sich der Schweiß mit Blutstropfen mischte. Dies Eine
möchte uns das Bild vom Fegfeuer sagen. Auch dort gilt das Eiserne Gesetu:
Per crucem ad lucem = nur durch das Kreuz kommen wir zum Licht. Nehmen wir
es schon hier großherzig auf, das wird Drüben den Weg wesentlich verkürzen.
Doch schon jetzt muss Tag für Tag in uns die Freude wachsen, leben zu dürfen
hin auf GOTT Erfüllung aller unserer Sehnsucht. Amen
In der Bereitung auf Pfingsten 2011
Freitag, 27. Mai 2011,
im Dank an GOTT durch MARIA
für die Seligsprechung von Johannes Paul II am Barmherzigkeitssonntag
Aufbau Auferstehung/ Apokalypse
Hinweis für den Leser/Betrachter
Mitte und Ziel des Buches ist es,
uns zu einer tieferen Erkenntnis des Dreifaltigen Geheimnisses der
Auferstehung zu führen und aus dieser Erkenntnis die Kraft zu eigener
Auferstehung zu schöpfen.
Es gibt drei Wege in die Betrachtung dieses Buches einzutreten, den Drei
GÖTTLICHEN PERSONEN zuzuordnen:
·
Der nächstliegende Weg
ist, dass wir die verschiedenen Teile nacheinander durchgehen: I/II/III/IV,
wie die Kinder ein Buch durchblättern, in der Suche nach Bildern. Ist das
Leben nicht wie ein Bilderbuch des VATERS, dass wir seinen Reichtum nie
ausschöpfen können?
·
Die zweite Weise ist,
die Teile in kreisender Betrachtung (4 Kreise mit einer Mitte) oder als neun
–armigen Leuchter zu sehen. Dreimal geht der HERR mit Seinen Jüngern nach
Jerusalem hinaus. Da Er aufersteht geht ER ihnen nach Galiläa voraus. Wo sie
mit IHM angefangen haben, da sollen sie in der Führung durch den HEILIGEN
GEIST wieder ansetzen. Beim neunarmigen Leuchter entsprechen sich jeweils
linke und rechte Seite, ähnlich in den Kreisen. Dabei sollten wir links den
Anfangspunkt, rechts den Zielpunkt sehen und ihre gegensätzliche und doch
ergänzende Beziehung.
·
Wenn wir mit dem hl.
Engel weiter betrachten, wird sich der Kreis nach oben in einer Spirale
öffnen hin zum Geheimnis Seiner Auferstehung in uns, je persönlich. Dazu
brauchen wir die Vermittlung unseres Schutzengels, dem das Geheimnis unserer
Berufung anvertraut ist. Was der HERR in Seinem Weg nach Jerusalem nur
andeutet, der HEILIGE GEIST nimmt es auf, um uns in der Spirale der
Lebensbewegung anzuheben. Sie baut auf, was wir heute verlieren: eine
christliche Lebensordnung , in immer enger führenden Kreisen bis hin zu
unserer Berufung. Wegweisung ist hier die heilige Liturgie der Kirche in
ihren verschiedenen Zyklen. Die Bewegung der Spirale erhebt über den Kreis
hinaus, um in einem höheren Kreis aufzusteigen. Da alle Bewegung um Eine
Mitte kreist, muss sie endlich zurückfinden zur Einen Mitte: GOTT, in den
mit unserem hl. Engel einzugehen, wir berufen sind.
Eintritt durch das Kreuz
·
Da das Geheimnis, das
wir anzielen, das des Ewigen Lebens aus GOTT und in GOTT ist, der Weg aber
zu GOTT für den Glaubenden der des Kreuzes ist, ergibt sich von dorther die
Einteilung in Vier Teile, den Vier wesentlichen Eigenschaften GOTTES
zugeordnet. Mitte ist dann jeweils die angezielte Tugend GOTTES.
·
Immer geht der
Spannungsbogen aus von den Auferstehungsberichten zur Geheimen Offenbarung.
Dem Tod geweiht ist ein Leben, das hier auf Erden seine Erfüllung sucht,
aufsteigt im Zeichen des Kreuzes, das nach Oben strebt.
·
Hier ist Ansatz,
Verheißung, dort Erfüllung, Vollendung
Die einzelnen Teile stehen in der Gegensatzspannung von Verheißung und
Erfüllung, wie in den Schöpfungstagen: „Morgen und Abend“.
Teil I schaut auf den HEILIGEN GOTT, in der Gegensatz - Spannung:
Wachstum in der Führung des hl. Engels (im Licht der Neun Engelchöre)
- hin auf das Geheimnis einer Neuen Geburt (IX).
Teil II schaut auf den WEISEN GOTT
im Licht der Gegensätzlichkeit der Gaben des HEILIGEN GEISTES - hin auf die
dreifaltige Ordnung der Auferstehung (VIII). Der Gegensatz liegt hier im
Bezug auf die drei theologischen Gaben: Glaube, Hoffnung, Liebe – und zu den
Vier Kardinaltugenden: Maß, Klugheit, Gerechtigkeit, Starkmut.
Teil III schaut auf den GERECHTEN GOTT
Hier verspricht das Opfer des Kreuzes - Heilwerden von Mensch und Schöpfung
(VII)
TEIL IV: Aus der Ohnmacht der Hlst Eucharistie - bricht die ALLMACHT
(VI) des Siegers.
Betrachten fordert, das zu Betrachtende in den Beziehungen zu durchleuchten,
die seinen Ort bestimmen. Immer müssen wir auf GOTT schauen als letzten
Beziehungspunkt
Die GO steht als letztes Buch der Bibel in der Kreuzes - Spannung Alpha
(Genesis) und Omega, die sich in ihr vollenden soll, ist sie doch das Buch
der Wegweisung für unseren Weg in die himmlische Heimat.
Ähnliches gilt für die Auferstehungsberichte im Neuen Testament, sie sind
zurückzubeziehen auf den Sendungsauftrag JESU im Bezug auf die Schöpfung,
den der Mensch in seinem gefallenen Zustand nicht mehr zu erfüllen vermag.
So sind auch sie eingeordnet in die Heilsspannung Genesis – GO.
In der Mitte steht das KREUZ als Zeichen, dass wir nur in ihm heimfinden
können zum EINEN und zugleich DREIFALTIGEN GOTT, der uns auf den SOHN hin
geschaffen, in IHM erlöst hat und uns im HEILIGEN GEIST heimholen wird.
So erkennen wir einen vierfachen Kreis, der sich nach Oben öffnet hin zum
Einen GOTT, Ursache, Weg und Ziel aller kreisenden Spiralbewegung.
Nur im DREIFALTIGEN GOTT ist die Freiheit der Kinder GOTTES gewahrt
·
Vom EINEN GOTT
·
hin zum DU GOTTES in JESUS und
·
zum WIR des HEILIGEN GEISTES
Vom
Einen GOTT
Hier haben die ersten griechischen Philosophen entscheidend den Weg
bereitet. Sie stellten sich die Frage: „Was ist das Bleibende in allem
Wechsel der Dinge auf Erden?“ Greifen wir ein Bild heraus. Im Bild ist
Manches leichter zu fassen als im Wort, nicht ohne Sinne tritt es in dieser
Zeit wieder, im guten wie schlechten Sinnen nach vorne:
„Das Bleibende ist, dass sich Alles wandelt“.
Nach der aristotelischen Logik ist dies ein Widerspruch, nicht so im Bild.
Sie sind einem tiefen Geheimnis auf die Spur gekommen, für das wir heute in
unserem Fortschrittsglauben keinen Platz mehr haben. Wir wollen zu etwas
Fertigen, Greifbaren kommen, das uns in die Hand gegeben ist, auch wenn wir
nichts Genaueres dazu sagen können. In unserer Ungeduld hat uns der
Widerspieler in der Hand. Der Lichtträger war von seiner Lichtvollkommenheit
gefesselt. Nichts blendet mehr als das Eigenlicht, jeder Gedanke an Wandlung
ausgeschlossen. Und doch liegt gerade hier das tiefste Geheimnis des Lebens.
Weil GOTT im höchsten Sinne Wandlung ist, kann nur aus IHM und mit Seiner
Hilfe neues Leben kommen. Wo keine Wandlung mehr zu erkennen ist, urteilen
wir mit Recht:„tot“. In GOTT kann es nichts Totes geben. Selbst der
Widersacher, ist vor GOTT Nichts, Staub. Doch weil er, als Geist geschaffen,
bleibt er:„unsterblicher Staub“. Wer als Mensch mit Seinem ganzen Sein in
der Stunde des Todes zu GOTT Ja sagt, geht ein in das Ewige Leben GOTTES,.
Grenze bleibt das Maß, nach dem GOTT ihn geschaffen hat. Da der Feind
erkennt, dass die Stunde seines letzten Gerichtes naht, setzt er Alles
daran, unsere Maße zu zerstören und dafür sein Maß aufzurichten. Schon in
der Sterbestunde JESU am Kreuz musste er erkennen, dass er sich getäuscht
hatte, doch er ist festgelegt für immer. Er muss in diesem „Nein“ GOTT
dienen als unsterblicher Staub. Das ist sein erster und letzter Lebenssinn,
den er all denen aufprägt, die sich von ihm täuschen lassen.
Fassen wir zusammen: Leben ist: zum Geheimnis des Lebens,„Ja“ zu sagen.
Hier hat uns das Zeugnis von Johannes Paul II einen neuen Weg erschlossen!
Die
Versuchung des Ich
Wo es nur Einen GOTT gibt, lebt nur das Ich, das Alles beherrschen und sich
unterwerfen will. Hier sind wir dem Gottesfeind auf der Spur. Der Glaube an
Einen GOTT im Gegensatz zur Vielgötterei, scheint ein Fortschritt. Doch er
ist es nur dann, wenn er nicht bei diesem ersten Erkennen verharrt. Wer nur
sich selbst will, ist Gewalt, die sich durchsetzt, die nicht duldet, dass da
neben ihm noch Anderes sei, das ihm nicht unterworfen ist. Wie erleben sie
bis in die eigene Stube. Es gibt kein Zuhause mehr, sie zerstört den letzten
Innenraum, den wir bräuchten, um IHM zu begegnen. Die Bewegung hin auf die
„Eine Weltregierung“ muss notwendig dem Einen zufallen, den der HERR als
„Menschenmörder“ von Anfang an bezeichnet. Die bittere Erfahrung: die Großen
werden immer größer, die Kleinen sind ihnen wehrlos ausgeliefert, müssen wir
heute auf allen Gebieten, voraus in Wirtschaft und Politik aber auch in
Sachen Religion erfahren.
Damit ist nicht dem Polytheismus, der Vielgötterei, der Vorzug gegeben, sie
ist das andere Extrem. Dem Menschen ist es nicht gegeben, letzte Grenzen zu
setzen, aber auch nicht, sich als Anarchist gegen alle Ordnung aufzustehen.
Notwendig arbeiten beide einander in die Hand, wie wir es handgreiflich
erfahren:: „Roter und Weißer Fünfstern“, Proletariat und Demokratie,
Pharisäer und Saddzuzäer, sind Abwandlung des Griffes nach Macht. Dass wir
als Christen nicht in diesem Zwang stehen, darf der wache Christ im Zeichen
des Kreuzes täglich dankbar erfahren. JESU Wort von der Liebe ist nicht wie
die Worte der Welt, die nur einfangen wollen. Einfach weiß es Johannes zu
fassen: „So sehr hat GOTT die Welt geliebt, dass ER Seinen Eingeborenen SOHN
dahingegeben hat!“ (Jo 3,16). In diesem Sinne müssen wir schmerzhaft
zusehen, wie eine Kirche, die mitschwimmt mit der Zeit, nicht mehr aus
dieser Wahrheit der Liebe GOTTES lebt. Die Verfolgung wird ihr diese
verlorene Gnade in Einheit mit den hl. Engeln wieder schenken!
Von
der Notwendigkeit des Gespräches
Im wahren Gespräch werden wir aus der Einsamkeit des Ich erlöst hin zum Du
des Nächsten. Wo die Gesellschaft bewusst zertrümmert wird bis in die
Familie hinein, wo selbst der Einzelne seelisch gespalten, wie der geheilt
und erlöst im Gespräch, im Austausch, im Eingehen auf den Anderen bis hin
zur Bereitschaft für ihn das Leben hinzugeben. Gespräch im DREIEINIGEN GOTT
ist der tiefste Grund, dass GOTT immer neu ist. Wo es nur
zwischenmenschliches Gespräch ist, ohne GOTT mit einzubeziehen, bleibt die
Gefahr des Übergriffes. Wo wir nach der fortschreitenden Auflösung der
christlichen Lebensordnung auch im religiösen Raum dem Gespräch Raum zu
geben versuchten, war der Widersacher wie immer eine Stunde früher
aufgestanden und hat es für seine Zwecke umgepolt. Ob bei den Liberalen oder
bei den Traditionellen setzte Parteiung allzu enge Grenzen. Wer den Anderen
nicht als Partner achtet, ist stets in der Versuchung ihm die eigene Sicht
aufzuerlegen.
GOTT lässt es zu, damit wir unterscheiden und daraus lernen. Wahres Gespräch
verlangt Öffnung, ja Verzicht, um dem Anderen zur Sprache kommen zu lassen.
Wenn es in dieser Kampfzeit bestehen will, muss es im DREIEINIGEN GOTT
gegründet sein. Wer redet muss zugleich hören, wie es uns der HERR bei
Johannes lehrt. ER spricht nur, was ER vom VATER her hört, oder den VATER
tun sieht. Hier wollen uns die heiligen Engel beistehen. Sie leben in
höchster, GOTT gefügter Ordnung leben, zu der Jeder von ihnen im Anfang sein
Ja gesprochen hat, frei in der ihm zugeteilten Aufgabe. Das mag uns
besonders am Schutzengeldienst offenbar werden. Hier sind sie nicht weniger
Lernende wie wir. Im Geist uns weit überlegen, müssen sie zurücktreten, wenn
wir uns im Eigenen verbohrt haben.
Fassen wir zusammen: Gespräch ist nicht auf das Wort beschränkt, es muss
Austausch des Lebens werden, Anerkennung des Anderen als des ganz Anderen in
gleicher Weise, wie es uns in der Ehrfurcht vor GOTT gefordert ist.
Der
Weg vom Du zum Wir im HEILIGEN GEIST
Die Bereitschaft hin zum Du des Anderen verlangt einen Schritt weiter hin
zur Einheit des „Wir“. Nur in der Gemeinschaft kann das Geschöpf sich
vollenden. Hier begegnen wir dem Unbekannten GOTT, dem HEILIGEN GEIST, der
im Dienst an VATER und SOHN sogar auf Sein Personsein verzichtet, um ganz
Dienst zu sein. In IHM wird der Kampfplatz des Gespräches Weg zur Einheit in
der Liebe, zu der wir, um uns zu vollenden in dieser Zeit besonders gerufen
sind. Auch hier ist uns der Feind täuschend voraus geeilt. Er verspricht
Einheit unter den verschiedensten Vorzeichen, doch dahinter ist sein Wille
zur Macht. Sie unterwirft, wo der Mensch sich gehen lässt, nur an sein Ich
denkt und auch die Gemeinschaft nur ausnützt, weil er ohne sie nicht sein
kann. Wir müssen zusehen, wie das in 2000 Jahren aufgebaute Abendland
geschleift wird. Da die christlichen Ordnungen abgebaut werden, bleibt dem
Staat als letzter Autorität nur noch der Weg des Zwanges. Papst Benedikt XVI
geht als bewusster Christ hier auf sein Martyrium zu.
Im Geist ist Ordnung, die von GOTT kommt, nicht zu
zerstören, doch nur im HEILIGEN GEIST wird uns Licht und Kraft, neu
aufzubauen im Vertrauen auf die Verheißung: „SIEHE ICH MACHE ALLES NEU!“ Wo
Anarchie und Egoismus eins werden, bleibt uns nur, auf diese Verheißung hin
ein Neues Leben in CHRISTUS aufzubauen.
Überlassen wir es dem GEIST, uns hier tiefer
zu führen, denn mit menschlichem Rat und Mitteln sind wir heute am Ende, da
wir GOTT selbst im religiösen Raum entthron haben. Dies muss uns wie den hl.
Engeln in der Prüfung am Anfang durch St. Michael bewusst werden: „Wer ist
wie GOTT“. In dieser Entscheidung kommen uns die hl. Engel zur Hilfe. Doch
erinnern wir uns nüchtern: „Wird der MENSCHENSOHN, wenn ER wiederkommt noch
Glauben finden?“
GOTT,
das Maß aller Dinge
Auch wenn uns alle Ordnung wie im Chaos verloren geht, dieses können wir
nicht verlieren, wenn wir selbst in der schwersten Prüfung nicht vergessen:
„GOTT ist und ER wird denen, die auf IHN vertrauen zur Hilfe kommen.“ In IHM
sind alle Maße, auch das unsere, das der Menschen allgemein, der dreifachen
Schöpfung. Wo der Einzelne durch den hl. Engel seinen Platz findet, ist er
nicht nur in der heiligen Ordnung GOTTES, er ist in GOTT selbst geborgen.
Gen 1,
26 „Dann sprach Gott:
Laßt uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen
herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das
Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land. 27 Gott
schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als
Mann und Frau schuf er sie. 28 Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen:
Seid fruchtbar, und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch,
und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über
alle Tiere, die sich auf dem Land regen. 29 Dann sprach Gott: Hiermit
übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und
alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen.
Der Anteil der heiligen Engel
Wie schnell sind wir trotz des bleibenden Zeugnisses unserer Dome und
Kathedralen für die durchscheinende Ordnung der hl. Hierarchie der Engel,
von dieser Wahrheit weggetrieben in der Überschätzung eigenen Wissens und
eigener Kraft. Teil der Schuld fällt auf uns Priester, wo wir diese heilige
Ordnung genützt haben, um uns in ihr zu bergen, statt sie mit aufzubauen und
zu stärken. Heute steht der der hl. Vater Benedikt XVI als Letzter für ein
sterbendes Abendland, wie es die MUTTER im Dritten Geheimnis von Fatima
bestätigt. GOTT lässt zu, dass die Kirche arm werde wie der HERR am Kreuz.
Wer denkt daran, dass ein hl. Engel dem HERR den Kelch der Stärkung reichte?
Hier ist uns vorgezeichnet, woher allein uns Hilfe kommen kann, wenn uns der
trügerische Mantel des Humanismus entrissen wird.
Im Bild des Weinstockes in Jo 15 kann uns am ersten deutlich werden, dass
das „Siehe ICH mache Alles neu“ im Zeichen des Kreuzes errungen wird. Hat
dies nicht der DREIEINIGE GOTT angezeigt, da JESUS vor den Augen aller Welt
auf Golgotha sein Leben aushauchte? Weil ER dies für uns erlitten hat, muss
es Siegeszeichen endlich über der ganzen Schöpfung aufstrahlen wird: im
„Kreuz am Himmel“, sichtbar oder nur im Geist, wenn es zuerst in jedem
gläubigen Menschenherzen aufgerichtet ist. Nur so kann auch sichtbar werden,
dass es nicht nur ein äußeres Zeichen ist, das uns kennzeichnet. Es muss in
unsere Seele gebrannt sein, nur dann sind wir wahrlich im SOHN Eigentum
GOTTES.
Wie die Weinrebe sich am Weinstock empor windet, um nicht am Boden zu
verdorren, so muss alles Leben, von der untersten Stufe an, sich in
ähnlicher Weise hinaufrecken zum Licht, aus dem allein das wahre Leben
kommt, auf welcher Stufe wir auch stehen. Daraus ergibt sich wie von selbst
ein erstes Bild der himmlischen Hierarchie, wie sie uns durch den
Areopagiten überliefert wurde. Die neun Chöre bauen sich um dieses innere
Gerüst des Kreuzes auf. Getragen vom Stamm des Kreuzes breiten sie sich um
diese Mitte in der Horizontalen aus, in heiligen Ordnungen von drei, sieben,
zwölf in den verschiedenen Chorteilen. Bis in die Zahl hinein sind sie
Spiegel des DREIEINIGEN GOTTES. Die heilige Baukunst der Romanik und Gothik
stehen dafür heute noch Zeugnis. Das „Freimaurern“ der Moderne zeigt schon
im Anfang den Zug hin zum Eigenwillen, zur Anarchie.
Jeder Chor hat seine je eigenen Aufgabe, in die sich die Aufgabe des
einzelnen hl. Engels harmonisch einfügt. Letzte Ordnung sind die Drei Ringe.
Schon im obersten Ring muss eine wichtige Unterscheidung deutlich werden,
die durch die Drei Ströme, die von GOTT ausgehen, bedingt ist. Es sind dies:
Der Strom des Lebens kommt aus dem VATER. Aus ihm leben selbst die
niedrigsten Kreaturen. Alles Leben hängt ab vom LEBEN GOTTES. bis hinein in
die GOTT am nächsten stehenden Chöre des Ringes der Anbetung. Zeichen dieses
Stromes ist die Statik, darum stehen hier im Ring der Anbetung die Throne
GOTTES, vom Himmel herab, mit der Spitze in GOTT, oder von GOTT herunter,
mit der Spitze hin zur Schöpfung. Auch dies ist uns nicht neu. Für sie
stehen als Zeichen der Bemächtigung durch den Feind die Pyramiden. Was immer
der Feind oder der mit ihm verbundene Mensch versucht, es wird immer zuerst
gegen ihn ausschlagen, wenn er sich gegen das Leben stellt. Er tötet in sich
das Leben zuerst in der Seele und dann notwendig im Leib. Wo er stirbt ist
er Abfall, den man, wie heute schon geschieht, irgendwo verscharrt.
Der zweite Strom, der uns durch den SOHN und Seine Menschwerdung in Fülle
zukommt, ist der des Wortes. Er ist auch in heidnischen Religionen zu
erkennen, auch dort gibt es so etwas wie Propheten. Bei den Juden wächst
ihre Bedeutung, wo das Volk bis in seine Führung hinein dem Bund untreu
wird. Sie sind die Letzten, die gegen allen Widerstand der Menschen Sein
Wort verkünden. Im obersten Ringe stehen dafür die Cherubim, den Schwertern
gleich, denn sie stoßen in aller Dynamik diese Wort in das Herz des
Menschen. Wo die Hierarchie versagt, muss der Prophet wie der HERR am Kreuz
sein Herz durch bohren lassen. Das Kreuz ist eingepflanzt in diese Erde, bis
hinunter in die Mitte der Hölle, es ragt hinauf bis in den Himmel vor den
Thron GOTTES.
Der dritte Strom ist der der Liebe GOTTES. Immer, obwohl das Erste in GOTT,
ist sie bei uns Menschen das Letzte, zu dem wir durchstoßen, meist erst in
der Reinigung. Selbst das kleinste Blümchen, das hinauflacht zum Himmel,
lebt aus dieser Liebe aus dem Herzen GOTTES, nur beim Menschen ist da ein
Loch, das der Andere geflissentlich mit seiner Ichliebe stopft. Hier kreisen
in der Horizontale um GOTT die Seraphim, mit der einzigen Aufgabe der
Anbetung GOTTES, wie sie früher in der Kirche die kontemplativen Orden zu
tragen versuchten.
An diesen drei Strömen hat notwendig auch der Zweite Ring der Allmacht der
heiligen Engel Anteil. Heute, wo die Kräfte des Himmels und der Erde durch
den gewaltsamen Eingriff des Menschen und seine Sünde erschüttert werden,
mag uns aufgehen, welche Kräfte hier in der Schöpfung am Werk sind, von der
einen wie der anderen Seite. Wenn heute sogar die Achse der Erde aus dem
Gleichgewicht kommt, wird angedeutet in welcher Gewalt der geistige Kampf
zwischen hl. Engel und Dämonen schon heute wogt. Der Mensch, der den Halt an
GOTT verloren hat, wird ihr Spielball, wo er den Halt am Kreuz verloren hat.
In der Mitte des Zweiten Ringes der Allmacht stehen die Gewalten, in ihrem
Dienst an der Schöpfung wie am Geschöpf der Mitte, dem Menschen, soweit er
ihre Hilfe annimmt. Über ihnen sind die Herrschaften, dem Himmel schon
näher, Brücke hinüber ins Neue Jerusalem, das nicht nur vom Himmel herunter
kommt, sondern aus der Kirche der Getreuen von unten entgegen wächst. Auch
der Letzte hat hier sein „Maranatha“ gesprochen. In diesem Ringe ergänzen
sich sowohl im Ganzen wie in den drei Chören die Zuordnung zu VATER, SOHN
und HEILIGER GEIST in heiligem Spiel des Lobpreises nach Oben wie der Hilfe
nach Unten. Nur davon zu wissen, ist schon ein Stück Seligkeit, die uns
GOTTES unsagbares Erbarmen schon heute schenken möchte, damit wir nicht
umfallen, wenn die Kräfte des Himmels erschüttert werden und das Chaos über
die Menschheit hereinbricht.
Im Dritten Ring der Menschwerdung sind wir mitten im Kampf um die Kirche als
Fels GOTTES in tosendem Meer. Je mehr wir durchschauen durch allen Verfall
und alles Versagen, umso mehr dürfen wir schon heute mit bauen helfen am
„Zelt GOTTES unter den Menschen“. Dieser erste Blick auf die Hierarchie wird
uns mit helfen die „Kreise des Wachstums“ hin zu GOTT besser in ihrer
geistigen Bedeutung zu erkennen.
Kreise des
Wachstums im Blick auf das Gericht,
dem wir entgegen gehen.
Ist die Geburt aus dem Leib der irdischen Mutter schon Kreuz, so wird die in
der Taufe im Zeichen des Kreuzes, das uns auf die Stirn gezeichnet wird
bestätigt und doch zugleich angehoben hinein in die Anziehungskraft der
Liebe des Gekreuzigten Heilands. Gegensätzlichkeit ist nichts anderes als
Kreuz. GOTT setzt sie bewusst am Anfang, da er den Mensch als Mann und Frau
schafft, doch mit der Forderung, dass sie eins werden! So wird
Gegensätzlichkeit zum Stachel alles Wachstums.
Ob
wir auf eine Aufgabe oder ein Thema zu gehen, wir sind immer versucht, es
direkt, auf geradem Wege zu tun. Das tun wir auch dort, wo wir uns von
Anderen dazu helfen lassen, sei es persönlich, in der Schule (Lehrzeit), im
Gespräch mit Anderen. Doch wichtiger als alle Hilfe von außen ist, dass wir
uns persönlich auf unseren Weg und seine Maße besinnen.
Wie
erkennen wir den Weg? Versuchen wir die Grenzmarken zu erkennen, die uns
durch Geburt, Anlagen, Eltern, Umgebung und entscheidende Ereignisse unseres
Lebens gesetzt sind. Nicht nur zu erkennen, sondern anzuerkennen, auch hier
liegt noch eine Aufgabe, der wir nicht ausweichen dürfen.
Erkennen
und anerkennen wir die uns gesetzten Grenzmarken
Es
sind im Wesentlichen drei Grenzmarken:
·
Wir sind zu einem
bestimmten Zeitpunkt, an einem bestimmten Ort, unter bestimmten Umständen
zur Welt gekommen und werden in ähnlich dreifacher Weise diese Welt wieder
verlassen.
·
Dazwischen liegen
Ereignisse, die wiederum dreifach unseren Lebensweg bestimmt haben, auf die
hier nicht eingegangen werden soll, weil sie schon nicht mehr in solcher
Bestimmtheit zu fassen sind wie Anfang und Ende unseres Lebens.
·
Und doch fehlt es selbst
bei diesen beiden um eine letzte Bestimmung, die wir von uns aus weder
erkennen, noch auf irgendeine Weise erforschen können. Wir wissen nicht,
woher wir kommen, wenn wir hier antreten und wohin wir gehen, wenn wir
abtreten
Notwendigkeit einer „Offenbarung“
Hier
müsste uns aus diesem „Ungewissen“ Mitteilung werden. Wir nennen dies
„Offenbarung“. Doch GOTT überfällt den Menschen nicht. Er antwortet nur, wo
ihm wenigstens eine leise, schüchterne Frage entgegen kommt. Immer baut er
auf vom Boden des Natürlichen. Ohne ihn sind wir unseren eigenen Gedanken
ausgeliefert und schon im Bannkreis des Widersachers.
·
Offenbarung kommt deshalb
zuerst aus dem „Natürlichen“, so schwer es heute bei aller Verwirrung zu
bestimmen ist. Sie wird dem Beobachtenden von Außen im liebenden,
betrachtenden Schauen auf die Geheimnisse der Schöpfung.
·
Sie kommt uns in der
Begegnung mit anderen Menschen und dem von ihnen geschaffenen Lebensraum,
ihrer „Kultur“.
·
Sie wird uns im direkten
Anruf durch GOTT, mittels eines von GOTT gerufenen Menschen, so schon bei
den Heiden, den Juden, wo die religiöse Ordnung zerfällt, wie jetzt bei uns.
Sie
kommt in unüberholbarer Weise durch JESUS CHRISTUS, das Mensch gewordene
WORT in dreifacher Weise:
·
In Seiner Menschwerdung,
·
Seiner Brotwerdung: Seiner
bleibenden Gegenwart im Mystischen Leib der Kirche,
·
In Seinem Kommen als
Richter der Lebenden und Toten, auf die uns „in actu“ die Geheime
Offenbarung hinweist.
In
der ersten, Seiner Menschwerdung sind die beiden anderen eingeschlossen,
notwendig müssen sie sich durchdringen und befruchten, eins sein: EINER ist
der HERR mit dem VATER und dem GEIST.
Zu
„in actu“. Die Geheime Offenbarung ist nicht beschränkt auf den letzten
Abschnitt der Heilsgeschichte, in den wir mit der Neuzeit eingetreten sind.
Sie wirkt als uns meist noch nicht erkennbares Gericht über jeder Epoche der
Kirche, sie kommt zur Fülle am Ende, ohne dass wir dieses nur irgendwie
absehen können.
·
In der schon bei den Heiden
ansetzenden und dann bei den Juden sich durchsetzenden Offenbarung in Bild,
Gesetz und Wort
·
In der Wortverkündigung
JESU
·
In der Durchsetzung des
Reiches JESUS, vorbereitet durch die Kirche, Seiner Gegenwart im HEILIGEN
GEIST im „Tausendjährigen Reich“.
Weil
GOTT GEIST ist und sich deshalb an die wendet, die sich in ihrem Geist vom
GEIST führen lassen, muss notwendig die Führung des GEISTES immer stärker
nach vorne treten, je mehr die Heilsgeschichte fortschreitet.
Hier
sind die als Erste angesprochenen Geschöpfe die hl. Engel, die sich in der
Prüfung am Anfang, mit ihrem ganzen Sein GOTT hin gegeben haben und in das
Ewige Schauen GOTTES aufgenommen wurden. Aus diesem Schauen können sie nie
mehr herausfallen, auch wenn jeder hl. Engel einmal, um dem Geheimnis der
Menschwerdung persönlich nahe zu kommen, als Schutzengel auf die Erde
geschickt wird.
Weil
es auf das Ende zu um die Vollendung der Menschwerdung CHRISTI in Seinem
Mystischen Leibe geht, sind sie hier in einen zweiten Einsatz auf Erden
gerufen, der über den Dienst an der Schöpfung, der ihnen schon im Anfang
zugeteilt wurde, hinausgeht. In dem mit den gefallenen Engel beginnenden
apokalyptischen Endkampf muss die ganze himmlische Hierarchie eintreten. Das
Wie bestimmt auch hier allein der HEILIGE GEIST.
Sie
sind nicht nur mit St. Michael und den sechs weiteren Erzengeln die
himmlischen Heerführen im Kampf des Anfangs, da Luzifer mit seinem Anhang
aus dem Himmel verstoßen wird
sie
treten als Schutzengel ein in den Raum der Kirche in der Verantwortung für
die Seele des ihnen aufgetragenen Schützlings,
sie
sind im Zeichen einer letzten Auseinandersetzung mit dem Erzfeind GOTTES mit
ihren Brüdern in den Kampf gestellt.
Als
arme Sünder erfahren wir schon heute, dass wir gegen den gefallenen Geist
nicht bestehen können. Eine Bastion des Glaubens nach der anderen geht uns
verloren. GOTTES unbegreifliche Geduld wartet noch immer, dass wir nach der
Hilfe der guten Geister rufen. Doch es ist da eine dem Tod ähnliche
Müdigkeit über der Kirche, die ihr den Himmel verschlossen hat. Vertrauen
wir auf den GEIST und das Maß der Opfer der Märtyrer der Kirche, das erst
voll werden muss.
Offb 6,9 „Als das Lamm das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar
die Seelen aller, die hingeschlachtet worden waren wegen des Wortes Gottes
und wegen des Zeugnisses, das sie abgelegt hatten. 10 Sie riefen mit lauter
Stimme: Wie lange zögerst du noch, Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger,
Gericht zu halten und unser Blut an den Bewohnern der Erde zu rächen? 11 Da
wurde jedem von ihnen ein weißes Gewand gegeben; und ihnen wurde gesagt, sie
sollten noch kurze Zeit warten, bis die volle Zahl erreicht sei durch den
Tod ihrer Mitknechte und Brüder, die noch sterben müßten wie sie. 12 Und ich
sah: Das Lamm öffnete das sechste Siegel. Da entstand ein gewaltiges Beben.
Die Sonne wurde schwarz wie ein Trauergewand, und der ganze Mond wurde wie
Blut. 13 Die Sterne des Himmels fielen herab auf die Erde, wie wenn ein
Feigenbaum seine Früchte abwirft, wenn ein heftiger Sturm ihn schüttelt………
Damit wir erkennen, wie notwendig wäre:
·
Die Zeichen der Zeit zu erkennen
·
sie im Licht des Wortes GOTTES zu prüfen,
·
auf die Stimme der Propheten zu hören und sie hier einzuordnen.
Ausdrücklich wird Johannes angerufen, noch einmal zu „prophezeien“. An ihm
wären deshalb zuerst all die Prophezeiungen zu messen, die uns heute
zukommen und von der Kirche wie nicht geschehen betrachtet werden. Schutzlos
sind hier die Gläubigen ausgeliefert. Warum kann selbst die Öffnung der
letzten Päpste nicht tiefer eindringen bei Bischöfen und Priestern?
Offb
18,11 „Und mir wurde gesagt: Du mußt noch einmal weissagen über viele Völker
und Nationen mit ihren Sprachen und Königen.“
„Prüfe, das Gute behalte!“
Weil
wir in einen schon von Menschen bestimmten Raum, eine Zeit, in bestimmter
Weise eintreten, kommt uns von dort aus der Erfahrung Anderer erstes Licht
zu. Wie immer sie sei, sie kommt von Jemand, der solche Offenbarung
empfangen hat. Hier können wir nachfragen, nachforschen, wie weit immer uns
die Neugier antreibt. Wir kommen an einen Punkt, wo uns nicht mehr von
Außen, sondern von Innen Licht zuteil werden müsste. Es muss da, wie man es
nennt, ein Religionsstifter sein. Auch wenn wir dort weiter – nach Außen
nachforschen, wie uns der Erkenntnishunger antreibt. Hier wäre gnadenhafte
Hilfe, wenn uns Jemand lehrte, zu unterscheiden, statt uns blind diesem
Erkenntnishunger auszuliefern, der heute den Menschen nicht mehr loslässt.
Erkennen im Licht und Zwielicht
Dies
ist das Nächste, was wir nach der Markierung unseres Lebens im Anfang und
Ende unterscheidend erkennen müssten: es gibt ein Erkennen im Licht und
eines im Zwielicht. Was damit gemeint ist, können wir aus der Natur
erkennen, wenn der Tag in die Nacht übergeht oder die Nacht in den Tag: da
mischen sich Licht und Dunkel in nicht von uns her aufzulösender Weise. Sie
sind weder chemisch noch sonst wie zu scheiden, wie es bei Mischprodukten in
der Natur oder aus Menschenhand mit einigen Schwierigkeiten vielleicht
können. Doch auch hier ist Voraussetzung, dass uns ein Licht der Erkenntnis
sicheren Ursprungs geschenkt ist. Freilich bleibt auch hier die Frage:
Woher?
Es
müsste uns, hier kann uns die Weisheit der Sprache helfen, aus dem
„Ursprung“ kommen, also von dem, der Ursprung all dessen ist, was wir Dasein
nennen. Gehen wir hier mit dem Wort weiter, dann kommen wir darauf: alles
was hier ist, wir eingeschlossen, muss als ein Da- ein Hier-sein seinen
Ursprung in einem Höheren Sein haben, das selbst die Heiden als ein
persönliches Sein, nicht wie der im Materiellen verlorene Mensch als ein
Prinzip, also etwas Abstraktes bestimmt, das man schlussfolgernd ableiten
kann. Wo einer sich „wissenschaftlich“ so verstiegen hat, ist nur noch
schwer zu helfen. Meist hat er selbst sein Person- sein Jemandsein,
verloren. Er ist auch nur eine Abstraktion.
Offenbarung des „LAMMES, das geschlachtet wurde“
Hier
sind wir der Erkenntnis Dessen nahe, der das eine wahre Licht mit seinem
Dunkel vermischt. Doch ob Er ist und woher er ist, kann uns wieder nur in
einem höheren Licht offenbar werden. Es muss von dem einzig wahren Licht
kommen, das die Menschen in verschiedener Weise „Gott“ nennen. Woher dieser
Name kommt, gibt uns, wo wir uns nicht auf menschliche Erkenntnis verlassen,
allein wieder ER, der der Ursprung ist, rechte Antwort. Da der menschlich in
seinem Äonen währenden Abstieg nach dem Sündenfall in der Gnade GOTTES
langsam wieder zu dem Licht zurück fand, das ihm im Anfang geschenkt war,
war ein Anker geworfen, den die Menschheit heute verliert und dem Untergang
nahe bringt.
Hier muss erläutert werden: es gibt ein Erkennen, das dem
Menschen gnadenhaft wieder zukam, wo er sich führen ließ, in dem sich die
Menschheit zu der Höhe empor arbeiten, die er heute verliert, weil er die
Unterscheidung, woher sie kam zurück, weist. Er weiß es kraft eigenen
Erkennens besser.
„Natürlich –
übernatürlich“
Hier
muss uns deutlich werden, dass die Unterscheidung „natürlich – gnadenhaft“,
so notwendig sie ist, um GOTT nicht mit der Welt zu vermischen, heute in
einem anderen Lichte steht. Die hier im Humanen bleiben, sind sich nicht
bewusst, dass sie sich damit aus dem Buch des Lebens streichen. Ohne die
Übermacht der Gnade, wie sie uns ganz persönlich im Schutzengel zukommt, ist
der Mensch der Übermacht des Feindes ausgeliefert. Der glaubende Mensch,
muss täglich, um den Weg nicht zu verlieren, neu unterscheiden. Letzte
Klarheit wird ihm erst, wenn er sich sterbend im wahren Licht vor GOTT
erkennen kann. Gnadenhaft hat GOTT, da ER in JESUS CHRISTUS das wahre LICHT
Mensch werden ließ, die Unterscheidung „natürlich – gnadenhaft“ zugestanden,
um dem Menschen freie Wahl zu lassen. Heute wo er in der Kraft des
Widersachers dieses LICHT leugnet, brauchen wir das Licht des Engels um im
Glauben, den Nebel des Zwielichtes zu durchbrechen.
Der
Mensch, der dies leugnet sagt in gleicher Weise wie der „Lügner von
Anbeginn“ Nein zu sich selbst, um sich aus eigener, eingebildeter Kraft neu
zu setzen, wie Dieser es in der Prüfung in der Entscheidung gegen GOTT getan
hat. Wo auf diese Weise, wie wir es erfahren, die Finsternis in dieser Welt
sich durchsetzt, kann nur der bestehen, der mit seinem ganzen Sein in GOTT
gegründet ist. Dies ist die Entscheidung in der heute auch jeder noch
irgendwie Glaubende steht. Entweder ganz zu GOTT Ja sagen oder dem Dunkeln
anheimfallen. Mit der fortschreitenden äußeren wie inneren Zerstörung des
Glaubens ist auch aller Erkenntnisfortschritt der Menschheit, der ihr
gnadenhaft im Aufblühen der Hochkulturen geschenkt war, ausgelöscht. Wo in
JESUS CHRISTUS der Glauben in die Welt kam, half ihm die Unterscheidung von
„natürlich und übernatürlich“, seinen eigenen Weg in Freiheit zu gehen, da
sie dem Feind in die Hand gespielt wurde, ist sie mit allem Kulturerbe der
Menschheit in Gefahr verloren zu gehen, wenn sie nicht im Glauben
aufgenommen ist.
So
ist der Glaube das Erste und das Letzte, die uns aufgegeben sind. Wir können
ihn nur in dieser Gegensätzlichkeit der Kreuzesspannung von Anfang und Ende,
der wir in dieser Arbeit als Erstes nachspüren müssen.
DREI und EINS im
Anfang und im Ende,
sie
helfen uns betrachtend dem Thema näher zu kommen. GOTT fügt es so, dass er
im Anfang aus Seinem LICHTE schuf das Licht der hl. Engel, sie waren wie
Götter, doch untergeordnet dem Unbegreiflichen, Größeren LICHT GOTTES. Mit
ihrer Erschaffung im Licht war ihnen das Licht der Erkenntnis gegeben, darum
waren sie augenblicklich in die Prüfung gestellt, ob sie in ihrem Licht das
LICHT GOTTES in Liebe und Dankbarkeit annahmen. Der Blick zurück auf ihre
eigene Herrlichkeit täuschte und schied. Mit dieser Entscheidung kam zur
GOTT eigenen Gegensätzlichkeit die sich gegen ihn auflehnende der Lüge
hinzu, in der der Widersacher zum Werkzeug der Prüfung auch für den Mensch
wurde. Er konnte gar nicht anders als sich schon in der ersten Begegnung mit
ihm als der Verneiner zu bekennen. Er muss es durchtragen in alle Ewigkeit,
selbst als unsterblicher Staub zu Füßen GOTTES. Er muss wie die Schlange das
ewig zu sich nehmen, wozu er sich im Angesicht GOTTES entschieden hat. Wir
können dieses Furchtbare nicht genug betrachten, um nicht in die Nähe dieser
Entscheidung gedrängt zu werden.
Die Menschheit steht heute in ihrer „Reife“ in
der gleichen gewaltigen Entscheidung in der alle auch die religiösen
Ordnung, die GOTTES Erbarmen ihm bauen ließ, um sich abzustützen, zerfallen,
hin zum Staub, wo sie nicht im Herzen des Menschen neu aufgebaut werden.
Hier ist der hl. Engel zur Hilfe gerufen, so wie er einst unsichtbar
mitgeholfen hat, die hl. Ordnung der Christenheit aufzubauen, so muss er sie
jetzt hineintragen in das Herz der GOTTgetreuen, der Anawim der Endzeit.
Wenn wir in die GO hinein finden wollen, muss die trinitarische Ordnung der
Himmelschöre in der Hierarchie, auch in unserem Herzen erstehen. Wie MARIA
in der Ordnung des Menschen in der Sechs (2x3) am vollkommensten das
Geheimnis der HEILIGSTEN DREIFALTIGKEIT widerspiegelt, so die hl. Engel in
ihrer größeren Nähe zu GOTT das Dreimal DREI der Hlst. TRINITÄT.
Wie
GOTT schon in Seinem Sein den ersten Geschöpfen zur Prüfung wurde, so heute
den Menschen. Wehe uns armen Sündern wenn wir im Zorngericht GOTT nach
Seinen Taten bemessen wollen, dann stehen wir schon jetzt auf der Seite des
Widersachers, der auf sich, als die erste Tat GOTTES blickte und von dorther
entschied. Erste Voraussetzung der Begegnung mit dem DREIFALTIGEN GOTT ist
die Armut des Geistes. Wenn sie uns heute mehr denn je gerade im religiösen
Leben verloren gegangen ist, dann bleibt uns nur noch das lebendige Vorbild
MARIENS, der Braut des HEILIGEN GEISTES und der Königin der Endzeit. Da sie
über die Chöre der hl. Engel hinauf zum Throne GOTTES in ihrer Himmelfahrt
gerufen wurde, ist uns in ihr auch das endzeitliche Geheimnis der hl. Engel
nahe, über die sie GOTT als Königin und Feldherrin, als Siegerin in allen
Schlachten gesetzt hat. Alles „Protestantische“ in unserem Glauben, das auch
den katholischen Glauben zu durchsetzen versucht, muss zuerst im Feuer der
Prüfung, in das jeder Einzelne gerufen ist, verbrennen, weil es dem Ruf St.
Michael: „Wer ist wie GOTT“ entgegen steht.
Schauen wir in dieser nüchternen Erkenntnis von unserer Armut weg auf die
Gegenzahl Neun im Leuchter, dann leuchtet uns wie von selbst das Bild der
Sonnenumkleideten Frau von Offb 12 auf, wie sie in Mexiko am Beginn der
Neuzeit dem armen Indio im nicht von Menschenhand gemalten Bild ihrer
Herrlichkeit begegnete. Sie wird zum Banner der Getreuen im endzeitlichen
Kampf des Geistes. In ihr müssen wir erkennen: nicht nur wir, sondern mit
uns die stumme Schöpfung auf der einen Seite, wie die hl. Engel auf der
anderen Seite, sind in diese in ihrem Bild vorgegebene Prüfung
hineingestellt. Wie tief dankbar müssen wir dafür sein, dass der hl. Engel
uns als unfehlbarer Helfer und Kämpfer an die Seite gestellt ist, damit wir
in allem Umbruch der Dinge nicht wanken und nach der falschen Seite neigen.
So schließt sich in diesem Bild der äußerste Kreis, der sich um unsere
Betrachtung: Auferstehung und Apokalypse legt.
Mit MARIA „kreisen“
Hat sie nicht jedes Seiner Worte im Herz erwägt;
Tag und Nacht?
So ist sie eingetreten
in das Ewige Kreisen
des Lichtrings des DREIEINIGEN GOTTES
um das Eine, das nie erschöpft werden kann:
DIE LIEBE,
die nie endende Liebe GOTTES,
in Sich und hinaus in alle Weiten
im Wehen des GEISTES und Seinem Hauch,
in dem Alles wieder heimkehrt
IN SEIN HERZ.
Sie weidet wie ein Lämmlein auf grüner Weide
Immerfort fließen die Wasser der Gnade über sie.
Jedes Wort überlegt sie im Licht des Engels
Allzeit umhüllt sie der Brustschleier des Geheimnisses,
o wie schön bist Du MARIA!
Ein
wenig mag uns dazu verhelfen, wenn wir die hier angeschnittenen Geheimnisse
im Rosenkranz immer wieder neu durchbeten; zuerst in der vorgegebenen
Ordnung, nur dass die Einleitung mit dem „GOTT allein“ in die Mitte
hineinkommt, wie es uns die traditionellen Geheimnisse des Rosenkranzes
weisen. Immer ist das Mittegeheimnis MITTE für die 2x2 umgebenden. Das
sollte unsere westliche Weise des Immerwährenden Gebetes sein. Nichts haben
wir heute mehr nötig. In der Kraft dieses in der Einheit mit den hl. Engel
immerwährenden Gebet, das zutiefst in der Mitte auf die Anbetung zugeht,
helfen wir am meisten mit, dass sich das „Siehe, ICH mache Alles neu!“
erfülle! Schauen wir nicht in den jeweils fünf Geheimnissen immer auf die
Kostbaren Wunden Unseres HERRN?
Auferstehung und Apokalypse
I.Teil: Erdbeben und erstes Licht
Teil I schaut auf den HEILIGEN GOTT,
in der Gegensatz - Spannung:
Wachstum in der Führung des hl. Engels
(im Licht der Neun Engelchöre)
- hin auf das Geheimnis einer Neuen Geburt (IX).
+++
Gebet am Anfang, da wir uns dem GEHEIMNIS nahen
Verhülle mich, o Herr,
da ich Dein Eigen bin
und DU verhüllt bist.
Lasse meine Seele leben in DIR, wie DU lebst,
nur mehr preisend den VATER,
in dieser tiefsten Liebe, die nimmt,
um tausendfach geben zu können. (Hymnen, MB)
+++
Heute wo das Kreuz leise oder laut verschwindet, müssen sich die Getreuen um
so mehr an diesem Weinstock festhalten, ohne den die Weinrebe am Boden
schlängelt und endlich verdirbt. Leben kann nur gedeihen, wenn es nach Oben
strebt. Im Gleichnis von der Weinrebe, die der HERR auf sich bezieht, gibt
ER uns nüchternen Hinweis, wie auch wir uns im Kreuz in und durch IHN aus
dem Morast ein dem Verfall verurteilten Welt herauswindet, um ins Ewige
Licht zu gelangen.
15:1
„Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer. 2 Jede Rebe an
mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die Frucht
bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.
·
Wir müssen uns nur
beschneiden lassen, dafür sorgt die tägliche Gewissenserforschung mit dem
hl. Engel, der uns in unserer je eigenen Berufung am besten beraten kann.
·
In einer Welt die bis in
die Jugend hinein dem Todeskult verfallen ist und ihm täglich Leben schon im
Mutterleibe opfert, muss unsere opfernde, gehorsame Hingabe an das LEBEN
reiche Frucht bringen.
·
Im Opfer, das in Seines
eingeht, soll unser Leben, nicht zuerst unser äußeres Tun GOTT
verherrlichen, der DAS LEBEN ist.
·
Damit wir in diesem Opfer
der hl. Messe bleiben, den ganzen Tag hindurch (wie ein hl. P. Pio!), halten
wir uns an unseren guten hl. Schutzengel, er bleibt auch mit uns in ewiger
Anbetung allzeit vor GOTT. Nicht nur örtlich war er dem hl. Erzengel (in
Monte Gargano) nahe, viel mehr war er es noch in seinem Herzen. GOTT braucht
Kämpfer, nicht mit äußeren Waffen der Gewalt, sondern wie er kraft der
Ganzhingabe: „WER IST WIE G O T T !“!
Der ganze Mensch muss
antworten
Das
Anliegen dieser Arbeit ist in anderen Arbeiten vorbereitet: „Einstieg in die
GO.“
„Wunderkraft der Sühne“, „ An der Hand MARIENS und des hl. Engels“
Nicht um neues Wissen geht es uns, sondern um die persönliche Antwort, die
GOTT von Jedem von uns fordert, spätestens wenn ER uns heim ruft.
Darum wollen wir uns in dieser Arbeit, ausgehend von den
Auferstehungsberichten fragen:
1.
Was haben die hl. Engel mit der Auferstehung zu tun, da
sie in den Auferstehungsberichten im Wirken des HEILIGEN GEISTES in
besonderer Weise nach vorne treten? (Gabe der Erkenntnis)
2.
Was vermitteln sie uns, im Blick auf MARIA, die
Unbefleckte und doch zugleich „Mutter der Straße“, in der allein der
geistige Kampf dieser Tage bestanden werden kann? (Gabe der Weisheit)
3.
Wie bestimmen sie den Aufbau der Kirche, auch wenn sie
nach der Auferstehung zurücktreten, damit ER, der HERR, in der Mitte stehe?
(Gabe des Rates)
4.
Warum treten sie in dieser Zeit, leider zuerst von der
anderen Seite ins Zwielicht gestellt, leise (um unsere Freiheit zu achten),
aber umso bestimmender (da es um unser ewiges Heil geht) nach
vorne?(Wissenschaft „des Kreuzes“)
5.
Wie können sie uns in dieser Zeit des geistigen Kampfes
um das Reich GOTTES das Licht und die Kraft der Auferstehung CHRISTI
vermitteln?(Gabe des Starkmuts)
6.
Wie erkennen wir sie in ihrem Anruf und Wirken in der hl.
Schrift, aber auch im Alltag? (GOTTESfurcht)
7.
Was ist das Ziel der Läuterung der Kirche, in der sie
nicht nur als Werkzeuge der Gerechtigkeit, sondern vor allem als unsere
stärksten Verbündeten dienen? (Gabe der Frömmigkeit >der GOTTseligkeit)
Halten wir uns diese Fragen in ihren Bezug auf die Sieben Gaben des Hl.
GEISTES in unserem Betrachten, zu dem auch dieses Buch in erster Linie
anregen soll, vor Augen.
Fest der
Barmherzigkeit,
Seligsprechung des hl. Vaters Johannes, Paul II
durch Papst
Benedikt XVI
In der Nähe dieser beiden Päpste zueinander ist eine tiefe Gegensätzlichkeit
verhüllt. Papst Benedikt schaut zurück auf ein Europa, das die Wiege des
Glaubens wurde, aufbauend auf dem Römischen Reich. Das mit die Struktur der
Kirche bestimmte.
Papst Johannes Paul seht voraus auf eine Kirche in ihrem Auftrag alle
Menschen, alle Rassen, Religionen und Nationen, die sich zu dem EINGEN GOTT
und VATER JESU CHRISTI bekennen, bewusst in der Kirche, unbewusst in allen
Menschen „Guten Willens“ der ganzen Erde.
In dieser Gegensätzlichkeit – in der sich zugleich ein gemeinsamer Weg kund
tut, offenbart sich in anderer Weise die Prüfung dieser Zeit. Alles
menschliche Besserwissen und –wollen stehen vor dem unbestechlichen Auge des
VATERS unseres HERRN JESUS Christus im Gericht. Retten kann uns arme Sünder,
wo immer wir stehen, nur die Größere, UNBEGREIFCHLICHE BARMHERZIGKEIT
GOTTES, die Mensch geworden in Seinem SOHN, uns entgegen kommt, wie sehr wir
uns auch im Dschungel dieser Welt verirrt haben. Nehmen wir alles nur
menschliche Urteilen zurück und lassen uns von ihr umfangen.
1.Mai, Tag des hl. Josef, Beginn des MARIENmonates, Tag der „Ersten Posaune“
„Verheißung und Erfüllung“
Das Buch der Geheimen Offenbarung (GO) ist das schwierigste der ganzen
Bibel. In der Kirche sind es nur Wenige, die sich daran gewagt haben. Obwohl
Alles, was GOTT uns als Offenbarung schenkt, angefangen vom Alten Testament
bis zur GO „Offenbarung“ ist, so gilt dies noch in einem besonderen Sinne
von der GO. Es geht hier um die „letzte Wahrheit“, die GOTT allein ist. Auch
wenn der Mensch nach dem Willen GOTTES ein Geschöpf der Hoffnung ist und
deswegen ein Suchender, er kann das, was Wahrheit im Letzten ist, nicht
erreichen, wenn wir dies nicht nur intellektuell verstehen. Nicht um
Wahrheit geht es bei der Offenbarung, die wir im Licht unseres Geistes
verstehen können, sondern die Wahrheit, die in uns Fleisch, wirklich werden
soll, wie sie für alle Menschen, die sich GOTT öffnen in JESUS CHRISTUS
verheißen ist.
Gerade heute stehen wir hier in einer entscheidenden Prüfung:
Auf der einen Seite die Wahrheit, die dem Geschöpf, Engel, Mensch zugänglich
ist, die dem ersterschaffenem Engel, im Rang der Seraphim, dem Lichtträger
zu wenig war. Da er mit allen Engeln gerufen war, dem Menschen auf seinem
Weg zu GOTT zu dienen, lehnte er sich gegen IHN auf, setzte sich selbst als
„gott“ und riss mit sich die Engel, die sich ihm anschlossen.
Auf der anderen Seite die Wahrheit in JESUS CHRISTUS, dem Fleisch geworfenen
WORT GOTTES, in dem der VATER uns aufweist, was das Ziel des Menschen ist
und wie er es erreichen kann. Sie muss in ihm als Adoptivsohn GOTTES in
JESUSCHRISTUS Fleisch werden, je nach der verschiedenen Berufung, die dem
Einzelnen in der Weisheit GOTTES zugedacht ist.
Diese dem Menschen zugängliche Wahrheit kann er bis zu einem gewissen Grade,
erkennen, doch sie ist vor GOTT erst dann ganz, wenn der Mensch sie
aufgenommen hat und in ihm Fleisch geworfen ist nach dem Maß, das ihm im
SOHN gewiesen ist.
In diesem Sinne, das mag uns überraschen, sind auch die hl Engel noch auf
dem Weg. Obwohl sie nach der Prüfung das Höchstmaß der Erkenntnis im Geiste
erhalten haben, das ihnen nach ihrer Stellung in der Hierarchie zukommt,
letztes Maß ist auch für sie der GOTTmensch JESUS CHRISTUS, dem sie sich im
Dienste am Menschen verpflichtet haben und in dem sie ihre letzte Vollendung
in Einheit mit dem Menschen erfahren sollen. Das ist der tiefere Sinn schon
des Schutzengeldienstes, in den jeder Engel einmal gerufen ist, um diesen
Dienst praktisch zu erfahren. Im Maße wir in die letzte Zeit eintreten, in
der sich der Plan GOTTES über die Schöpfung schon hier auf Erden
vorbereitend erfüllen soll, sind sie gerufen, in den letzten Kampf mit ihren
gefallenen Brüdern einzutreten.
Dies ist das GEHEIMNIS DER GEHEIMEN OFFENBARUNG, das in der übrigen
Offenbarung der Bibel verborgen anwest. So weit sie Wort ist, gilt auch
hier: sie muss notwendig „Fleisch wer-den“. Wo der HERR vor den drei
auserwählten Aposteln verklärt wird, wirft der VATER auf dieses Geheimnis
ein erstes Licht, um ihnen das Ärgernis der Passion zu nehmen. Dieses letzte
Geheimnis wird sich nur denen öffnen, die schon hier in das Neue Leben im
GEISTE im Einsein mit dem hl. Engel gerufen sind. Wie wir es in JESUS
CHRISTUS leibhaft erfahren, gilt auch für sie: sie müssen das Nadelöhr der
Passion, die ER auf sich genommen hat, im Zeichen des Kreuzes
durchschreiten, wie ER es in der Auferstehung durchschritten hat. „Per
Crucem ad Lucem“, „Durch das Kreuz ins LICHT!“. Dies ist die Prüfung in der
zuerst die Kirche, mit ihr aber die ganze Menschheit heute steht. Schon zu
erkennen, was in der GO aufgeschrieben ist, ist dem Menschen unmöglich, dazu
bräuchte er den Geist des hl. Engels. Zu erfahren, was dies im Blick auf die
Menschwerdung bedeutet, ist selbst dem hl. Engel noch verschlossen. Er muss
wie im Anfang in unbedingter Unterwerfung unter den Unbegreiflichen Willen
GOTTES sein Ja zu GOTT wiederholen und im geistigen Kampf, der auch von ihm
das Letzte fordert, bewähren.
Letztlich gilt das auch für den Menschen, seiner anderen, erdgebundenen
Natur angepasst:
·
In seiner Geburt auf die
Erde, die seinen Eltern im Fleisch in die Hand gegeben ist, haben diese für
ihn das erste Ja, hier zum VATER alles Lebens gesprochen.
·
In seiner Taufe, die im
Normalfall seine Eltern von der Kirche erbeten haben („Was begehrst Du…?)
haben wieder die Eltern für ihn in JESUS CHRISTUS ihr Ja gesprochen.
·
Das Ja in der hl.
Kommunion wie dann in der Firmung muss der Getaufte wenigstens mitsprechen
und dann im HEILIGEN GEIST in seinem Leben durchtragen.
Auch wenn sich im Umbruch der Zeit Manches verändert hat, diese drei
Schritten, sind dem Mensch in Verantwortung vor GOTT aufgegeben. Für ihre
Erfüllung muss er im persönlichen Gericht, sein hl. Engel ist mit ihm, dafür
Rede und Antwort stehen.
Die ganze Schwere solcher Verantwortung wird uns erst bewusst, wenn wir
nüchtern überlegen, dass wir damit, selbst wenn wir Heiden bleiben, in den
geistigen Kampf um das Reiches GOTTES stehen, der im Anfang der Schöpfung
begann (Siehe die Scheidung schon am ersten Tag) und erst am Letzten Tag,
dem Weltgericht beendet sein wird.
Weil der Feind heute in knirschender Nüchternheit weiß, die Zeit für ihn ist
kurz, setzt er alle Kräfte ein, um sich gegen GOTT durchzusetzen. Wir können
es heute handgreiflich erleben. Es geht um den Sieg des GEISTES GOTTES gegen
den Geist des Geschöpfes, das sich gegen GOTT auflehnt. Der Mensch ist hier
nur Spielball in der Auseinandersetzung mit Mächten, die ihm als
erdgebundenen Geschöpf nicht greifbar sind. Nüchtern gesehen, kann er diesen
Kampf von sich aus unmöglich bestehen, wen ihm hier die Gnade GOTTES nicht
im Höchstmaß entgegen kommt. Gerade heute, wo sie bis in die Kirche hinein
nicht mehr erkannt wird, weil dem Humanismus der Vortritt gegeben wurde.
Die Gnade, die er braucht, ist wieder nicht eine allgemeine. Hier werden
alle Parteiungen in der Kirche scheitern, in denen der Feind sie zerspalten
will. Darum hat GOTT in Seiner Weisheit in das aufbrechende Chaos in Einheit
mit dem Fest des Weißen Sonntags (Erstkommunion) das Fest der BARMHERZIGKEIT
gesetzt als letzten Halt für alle, die GOTT nicht einfach leichtfertig für
„tot erklären“, ob bewusst oder unbewusst. Nur in der Barmherzigkeit GOTTES
gibt es noch Heil, notwendig muss hier alles pharisäische Besserwollen und –
wissen scheitern.
Um die vorausgehende Gnade der hl. Faustina zu wissen, ist schon ein
Schritt, der zweite, den Barmherzigkeitsrosenkranz, wo möglich täglich zu
beten. Doch das Geheimnis dieser letzten Gnade muss wieder in jedem auf je
einmalige Weise Fleisch werden. Dazu brauchen wir das Feuer der Läuterung,
das jetzt schon zu erfahren ist und bald die ganze Menschheit in der
Garabandalgnade vor Gericht bringt. Nicht erst hier, doch spätestens hier
muss uns der hl. Schutzengel zu Hilfe kommen, er der mehr weiß als wir um
unsere je einmalige Berufung. Denn um die geht der letzte Kampf: hier kannst
Du Dich nicht mehr auf Deinen Taufschein berufen, hier musst Du schon hier
und jetzt in Einheit mit Deinem hl. Engel Dein je persönliches Ja vor GOTT
sprechen oder wie Pilatus bei dieser Frage ausweichen auf „Was ist
Wahrheit?“ und damit dem in die Hände fallen, der als Erster meinte, vor
GOTT ausweichen zu können.
Das Anliegen dieses Buches ist, diesen Anruf der GO in ganz persönlicher
Weise weiter zu geben.
Das Buch soll Zeugnis sein zum Anruf: „Auferstehung und Apokalypse“. Er ist
mir Lebensthema geworden. Darum schon hier ein persönliches Wort. Erster
Anruf war die Zerstörung von Würzburg im März 45, da die Stadt, ohne
jegliches militärische Ziel, in einem Bombenangriff zerstört wurde. Von 100
000 Menschen starben 25000, meist eines Feuertodes. Zeitbomben explodierten
noch eine halbe Stunde nach dem Angriff. Wo Menschen sich aus den brennenden
Häusern zu retten versuchten, wurden sie auf der Straße zerrissen. Am Rande
der Stadt gelegen, mussten wir zusehen, wie unser Haus herunterbrannte.
Als der Angriff begann, flog mein Vater, der draußen frische Luft schöpfte,
durch die aufgerissene Kellertüre herein. Wir waren in den letzten
Kriegsmonaten daran gewöhnt, die Nächte im Keller zu verbringen. Viele waren
wohl eingeschlafen, da kam die Meldung: „Fluggeschwader der Royal Air Force
nahen von Westen.“ Schon fielen die ersten Bomben. Seltsamerweise erinnere
ich mich nur an das, was meinem Vater passierte. Heute erscheint mir, Alles
um mich herum verschwand. Es war ein Erlebnis außerhalb von Ort und Zeit
.Vergaß sogar, wer ich war. Sah nur, als ich hinausging, dass die Stadt
brannte vom einen Ende zum anderen lichterloh, über ihr wie eine Fackel die
Feste Marienberg.
Weiß auch nicht mehr, wann ich hinausging, wohl nachdem kein Pfeifen der
fallenden Bomben mehr zu hören war. Sah nur das Feuer, nicht zuerst mit den
fleischlichen Augen, sondern wie von Innen. Kann dies nur so beschreiben.
Sehe das Feuer noch heute, in mir und um mich. Seltsam, dass ich keine Angst
hatte. Oft waren wir unter Tag auf dem Balkon gesessen und sahen wie die
Fluggeschwader in Formation von der Bombardierung von Schweinfurt
zurückgekehrten. Einmal haben sie in einem anderen Viertel ihre letzten
Bomben abgeladen. Es war nicht einmal Voralarm. Auch damals kein
Erschrecken. Nachts war es unheimlicher, wenn wir aus verdunkelter Wohnung
die Treppe hinunter stiegen. Doch Angst habe ich auch da nicht erfahren. Was
damals und dann auch beim Großangriff geschah, ich konnte es nicht greifen.
Wir versuchten noch Einiges aus dem brennenden Haus zu retten, meist in dem
wir es zum Fenster hinauswarfen. Ich machte mit, doch wie ohne Bewusstsein,
was ich eigentlich tat. Von der Straße weg brachten wir die Sachen hinüber
in die Ringanlagen vor unserem Haus. Dort lagerten wir, bis wir am
übernächsten Tag von einem Militärwagen aufs Land gebracht wurden. Begriff
nicht, was geschehen war, als sei in mir alles Denken ausgeschaltet: sah nur
das Feuer, das weiter drei Tage lang brannte. Von einem Ende der Stadt zum
anderen nur Ruinen: gespenstisch. Kam mit dem Vater kaum in die Stadt
hinein, wo Vater sein Geschäft hatte. Gingen den Weg am Mainquai, doch kamen
nicht hinein, erst als das Feuer vorbei war. Nur der Keller war unversehrt.
Lebte damals nur wie mechanisch. Ähnlich war es mit der Flucht deutscher
Soldaten, hinter ihnen die Panzer der Amerikaner, die links und rechts
streuend um sich schossen, als sie in das Dorf einzogen. Auch hier hatten
wir Glück, die Häuser hatten nur Lehmwände. Weiß nicht ob wir uns auf den
Boden geworfen hatten. Die erste Frage, die ich mir später einmal stellte,
war: „Wie kam es, dass ich nicht einen Augenblick an die Menschen dachte,
die damals grausam zugrunde gingen? Sie starben fast wie KZ Häftlinge im
Krematorium. Ganz im Hintergrund war die Frage: „Was ist der Mensch“. Nach
GOTT konnte ich nicht fragen, denn ich war nicht getauft und kannte Kirchen
nur als Museum. Wie konnte ich so gefühllos sein.
So gehen wohl bei den meisten Menschen auch entscheidende Ereignisse vorbei.
Man nimmt es auf sich und vergisst mit der Zeit, auszulöschen sind sie
nicht, irgendwann, wohl spätestens im Sterben müssen wir Antwort stehen,
auch für das, was an uns geschehen ist. Es sollte uns etwas sagen, auch wenn
sich die Frage wie bei mir erst spät, spät stellte. Zunächst waren die
Folgen des Zusammenbruches des Dritten Reiches zu tragen. Hitlerjugend, drei
Appells die Woche, wer nicht kam wurde von der Polizei geholt. Immer wieder
kamen mir die Kriegsmeldungen in den Kopf. Nur langsam dämmerte mir, welch
einem Betrug wir zu Opfer gefallen waren. Die einzig unpraktische Folgerung
daraus war: „Nie mehr Krieg!“ Wir waren voll Misstrauen gegenüber jedweder
Autorität, das wirkt noch heute nach bald 70 Jahren.
Selbst als ich langsam, wie auf wohl bedachten Schritten (nicht meinerseits,
sondern von Oben) zum Glauben fand, hatte ich hier am Meisten zu kämpfen.
Vielleicht hat das der Studentenpfarrer in Mainz, der mich 1955, zusammen
mit zwei Protestanten, in drei Katechismusstunden auf die Taufe
vorbereitete, gespürt: „Lass ihn seinen Weg allein finden!“ Es war Führung
von Oben und nicht Nachlässigkeit. Wir haben uns später manchmal wieder
gesehen. Obwohl mir inzwischen aufgegangen war, dass ein wenig mehr an
Wissen um die Kirche nicht geschadet hätte, habe ich nie gefragt: „warum nur
drei Stunden“. Mit der Firmung ging es dann auch so schnell, dass ich
vergaß, dass ich schon gefirmt war. Damals wurde einer der Schulklassen, wo
ich lehrte, zur Firmung in der Jesuitenkirche in München gerufen. Ich nahm
die Gelegenheit wahr, gefirmt zu werden.
Noch seltsamer: Jahre später im Seminar in Freising fand der Präfekt mein
Taufzeugnis, auf dem sehr wohl die erste Firmung eingetragen war (hatte
dieses Papier nie vorher angeschaut!), bei der zweiten hat man es wohl
versäumt zu fragen, auch nicht, ob ich irgendwie vorbereitet war Es war das
Alles wie ein Nachklang von dem, was mir in der Bombennacht widerfahren war.
Es geschah auch Dieses an mir, als hätte ich daran keinen Anteil, obwohl ich
doch sehr wohl bewusst mir wenigstens einen Firmnamen vorher ausgesucht
hatte. Sehr spät erst kam mir in den Sinn, dass ich einmal meinen
Schutzengel in Lichtgestalt nachts im Zimmer gesehen hatte wo ich als Bub
gegenüber von meiner Schwester schlief. Da ich regelmäßig böse Träume hatte:
überfahren oder gemartert wurde und oft im Schlaf aufschrie, dass der Vater
nebenan aufstand und nachschaute, war dieses das einzige Licht in meiner
Heidenzeit. Musste erst Boden finden.
Später, schon als Priester, da ich vom Orden abgestellt, Zeit fand, mein
Leben im Licht meines guten hl. Engels durchzugehen und aufzuschreiben
wurde
mir betrachtend klar,
wie sehr ich schon als Heide in von ihm auf all meinen Irrwegen geführt
wurde. Damit war auch diesem Erlebnis alles Außerordentliche genommen. Im
Dunklen Glauben, an der Hand des hl. Engels sollte ich bis heute Seine Hand
erfahren – und dies obwohl ich gerade in der Zeit des Suchens, von der
anderen Seite angestachelt, nach Zeichen und Wundern verlangte. Sie
geschehen, doch so leise, dass ich sie wohl meist übersehe oder erst später,
rückschauend erkenne. So ging ich auch in mein zweites Studium, das der
Theologie, unbelastet hinein. Ist das Leben nicht ein wunderbares Abenteuer?
Ich wollte dieses Mal lernen, wie man richtig lernen soll (schielte dabei
auf Sokrates!), wofür in der Schule und im ersten Studium nach dem Krieg im
Ringen um den Lebensunterhalt kaum Gelegenheit war. Bleibend von aller,
ersten und zweiten Studierei ist die Begegnung mit den wenigen Lehrern, die
nicht zuerst durch ihr Wissen, sondern durch ihr Leben beeindruckten. Papier
hat mich schon immer unsicher gemacht. Da ich im Gymnasium anfing, Bücher
aus dem Amerikahaus in Nürnberg zu lesen und dabei auch in den Zwirn der
Psychologie geriet, schrieb ich eine Fünf nach der anderen. Das Warum wurde
mir nicht erklärt, es ging mir später auf.
Da ich den Buchstaben nicht ernst nahm, musste ich wohl in Kirchenrecht
durchfallen und in Moral gerade noch so durchkommen. Das passte wenig für
einen „Doktor“, der ich im ersten Studium, nach meiner Berufung suchend,
geworden war. Doch wenn ich nicht darauf von Außen aufmerksam gemacht worden
wäre, hätte ich wohl nicht einmal daran gedacht. Hatte ER nicht die
Führung?“ Auch der „Doktor“ war nicht „mit Wissen“ verdient, sondern mehr
gelebt als geschrieben
Da wir mit dem Studium, das zwischen Scholastik und protestantischer
Theologe schwankte, wenig zufrieden waren, kamen damals
Arbeitsgemeinschaften auf, in denen wir uns selbst zu helfen. Der
Vorlesungszwang fiel unmerklich weg. Da mir der Sprachunterricht für die
Amerikaner und Spanisch sprechenden zufiel,(vorher war die
Unterrichtssprache Latein!) war mir eine Aufgabe vorgegeben. Daneben noch
ein Arbeitskreis um die Gedichte von Trakl „Offenbarung und Untergang“, in
dem sich mir das Thema der GO von anderer Seite zu erschließen begann.
Dieses „Daneben Studieren“ schenkte mir die wunderbare Gelegenheit,
streitlustig mich mit all dem auseinanderzusetzen, was mir da an Philosophie
und Theologie in der Zeit, genau in der Zeit des Vat.II bei den Jesuiten in
Innsbruck vorgelegt wurde. Das tat ich, wieder still geführt, schon nach den
Vorlesungen, jeweils in den Pausen. Der Weg zur Empore der Kirche war direkt
bei den Hörsälen. Für die Examina versuchte ich allein oder mit Anderen
durch zu arbeiten, was mir bedenkenswert schien. Nur so war die im Seminar
unaufhaltsam fortschreitende Krise im Glauben wie organisch zu bewältigen.
Nicht Weniges musste ins Feuer geworfen werden, was die Mitbrüder auf sich
nahmen oder rebellierend von sich warfen. War jedes Mal betrübt, wenn wieder
Einer aus der Dritten Welt uns verließ, die am meisten unter diesem Umbruch
litten.
Wie gerne hätte ich mit ihnen vorher gesprochen. Doch dazu waren sie im
Lernen zu fleißig und für uns so verschiedene Deutsche, die wir (wie unsere
Amerikaner meinten) vor allem „Grundlagenforschung betrieben“, zu fremd.
Gerade ihnen war ich menschlich am nächsten. Wie sehr sehnten sie sich nach
Familie, wie es sich die Amerikaner bald selbst gestalteten mit ihrem
durchgesetzten, eigenen Sonntagsfrühstück im Zimmer, zu dem sie sich
gegenseitig einluden. Noch heute erscheint mir dieses Leben im Seminar wie
unwirklich, gespenstisch; war der HERR hier nicht so wie die Jünger im
Seesturm, als ER über die Wasser zu ihnen kam „wie ein Gespenst“? Wirkliches
Leben schöpften wir im Winter wie im Sommer, da wir die freien Donnerstage
in die Berge stiegen und aus dem gemeinsamen Leben unter einem Dach mit mehr
als 24 Nationen. Hier war ein letzter Schein von Apostelgeschichte,
Gelegenheit das Studium praktisch zu nutzen. Der Besuch von Aldo mit einer
Gruppe von Focolarini weckte in mir Tränen der Rührung. Welch eine Gnade,
lebendigem Glauben zu begegnen! Er kann nicht ausgelöscht werden, man muss
ihn nur suchen!
Exkurs: „Apfel“
In allem inneren, tieferen Fragen nach GOTT drängte immer immer wieder die
Versuchung, „den Weg abzukürzen. In ähnlicher Weise, wie sie Eva vorgelegt
wurde. Statt das geschenkte Geheimnis des Lebens in Seiner Gnade ausreifen
zu lassen, griffen sie handfest danach. Dass dafür gerade der „Apfel“ als
Bild steht, hat viele uns noch verborgene Gründe. Nehmen wir drei heraus:
·
er ist – auch nach
Hildegard – eine besondere Frucht, die Frucht des Westens,
·
er ist rund, lädt ein,
hinein zu beißen
·
und ihn bis auf den Stil
zu verspeisen.
Schon diese Eigenschaften, lassen sich tiefer verstehen. Wir wollen mit dem,
was uns aufgegeben ist fertig werden, um etwas Neues anzufangen. Auch wenn
wir nicht wissen, was dieses Neue ist. Neues lockt unwiderstehlich. Schauen
wir nur einmal einen Apfel an: er ist schön. Um besser zu verstehen, machen
wir einen kurzen Sprung hinein in die Philosophie. Mit dem „Schönen“ kommen
wir an die Vier Transzendentalien: Ureigenschaften des Seins, nach denen
schon die Griechen frugen. Nach dem Unum=Eins, Verum=dem Wahren, dem Bonum=Guten,
folgt, oft vergessen, das Pulchrum=das Schöne, Erst in ihm findet Alles
seine Vollendung. Es weist geradewegs auf den „Baum des Lebens“ im
Hintergrund, der dann auch beim Fall des Menschen in der Genesis erwähnt
wird: Was blieb GOTT noch, um Seinen Plan mit der Schöpfung organisch zur
Vollendung zu bringen? Er musste den Menschen aus dem Paradies verweisen. Er
hätte sonst nach dem Baum des Lebens gegriffen.
Der Mensch sucht nichts Anderes als „Leben“, und zwar „in Fülle“, wie es
JESUS verheißt, auch wenn er darin nicht das ihm von GOTT verheißene Ewige
Leben erkennt. Er sucht es nicht nur material, wenn auch die Meisten schon
hier hängen bleiben, sondern, wo der Geist wacher wird, vor allem im dem im
Leben verborgenen Geheimnis: „GOTT“ Nicht nach einer Sache, einer lösenden
Idee, einem Begriff geht sein Verlangen, sondern nach dem Antlitz, der
Person. Auf der Höhe des Menschen nach dem Bild GOTTES muss das Leben
personal sein, verantwortet, auf den Ursprung gerichtet, oder es zerfällt,
wie wir es heute erleben. Auch hier speist uns der Böse mit billigen
Lösungen ab. Im Augenblick, wo wir sie in der Hand haben, sind sie uns schon
fad. Er kann um sein Ziel, die Vernichtung des Lebens zu erreichen, nur auf
dem Weg der Lüge, der Vorblendung falsche „Tatsachen“ kommen. Seine
Entscheidung gegen GOTT hat ihn zum Nichts gemacht. Dies ist sein Anfang,
sein Weg und notwendig sein Ende.
Kinder, wenn sie nicht schon verbogen aus dem Mutterleib zur Welt kommen,
wenn sie getauft sind, wissen darum.
Das kann man bei ihnen beobachten: am schnellsten sind die gemachten
Spielzeuge erledigt, wenn sie nicht wie die CP – Sachen wenigstens den
Schein des Lebens , der Bewegung mit sich bringen. Wo im erwachsenen
Menschen durch das Gift der Sünde selbst der Lebensinstinkt gelöscht ist,
bis hinein in die Ehe, da ist die Seele des Menschen schon tot. Gogol hat
dies an den Adligen vor der Revolution in seinem Roman: „Tote Seelen“
aufgezeichnet. Aus diesen „Toten“ sollte durch den Millionenmord der
Revolution in Rußlland das Neue Leben der menschlichen Gemeinschaft wachsen!
Es hat mit dem Zwillingsbruder dem Kapitalismus, der die „Fülle des Lebens“
in anderer Weise verkündet (Weltmarkt) diesen toten Ursprung gemeinsam. Er
lebt aus dem Tod der Sklaven, einer mechanischen Welt und der nicht endenden
Zahl der Kriege. Beide vernichten die Quelle des Lebens, die Familie. Hier
kommt die erschreckende Frage des HERRN:“Wird der MENSCHENSOHN, wenn ER
wieder kommt noch Glauben finden?“ (Lk 18,8b).
Der Zugriff des Bösen auf das Leben, das erfahren wir mit der
Geburtenverhütung und der Abtreibung geht noch tiefer. Er geht auf die
Schöpferkraft GOTTES, an der er dem Mann in der Zeugung Anteil gegeben hat,
im Blick auf die Zeugung des Leibes. Die Seele gibt GOTT dazu. Darum geht
die Frage, haben künstlich gezeugte Kinder, wie sie heute die Wissenschaft
zu erzeugen versucht, noch eine Seele. Kann GOTT hier noch eine Seele dazu
geben? Sie geht über die Zeugungskraft des Mannes letztlich auf den
Priester, der berufen ist, in, mit und durch JESUS CHRISTUS kraft des Opfers
CHRISTI Neues Leben zu schaffen, wie es uns in MARIA und Johannes unter dem
Kreuz als erster Kern der Kirche bewiesen wird. In der Christenverfolgung
sind die Priester die Ersten, die gemordet werden. Am liebsten würde der
Widersacher sie wie auf einen Schlag vernichten. Da es ihm materiell noch
unmöglich ist, versucht er es geistig. Schauen wir in diesem Licht auf die
weltweite Krise des Priestertums – und die eine Antwort GOTTES im hl. Pater
Pio, dann erkennen wir besser, wohin der Böse im Letzten zielt. (Ende
Exkurs). Es ist wahrlich ein „totaler Krieg!“
Viel Studieren bringt nicht wenig Fragen, das Feuer zu vergessen, das mich
auf den Weg zu GOTT gebracht hatte, nur betend und betrachtend kann man von
diesem lästigen Fliegenschwarm frei werden. Es waren da solche Wüsten zu
durchqueren, dass es mich heute nicht wundert, dass so Viele auf dem Weg
verdursten. Wo anders Brunnen graben, nur ER verspricht „Wasser ewigen
Lebens“ (vgl. Jo 4). Für Scheinersatz hat der Böse in eifriger Mitarbeit in
der Kirche gesorgt: wir selbst graben das Loch, in das wir gefallen sind,
immer tiefer. Wer von den Priestern lebt noch allein aus der Kraft der
Sakramente, Seines Wortes, dem Hauch des GEI:STES, der ihn durch den hl.
Engel fürhen soll? Es kommt heute alles aus „zweiter Hand“, „prozessiert“,
wie man es bei den Lebensmitteln nennt, wo sie den Geschmack nach Leben
verlieren.
Das Feuer der Vernichtung 1945 hat mich immer wieder erinnert: „Licht kann
nur von Oben kommen“, auch wenn es nach Außen das der Vernichtung ist. Im
Geist sucht es das Innen! So ist auch das vorliegende Buch ein Versuch,
dieses Licht einzufangen und „nach Hause“ zu bringen, wie ich es in meinem
ersten „katholischen Jahr“ zum ersten Male an einem eiskalten, windigen
Wintermorgen mit dem Feuer von Lichtmess versuchte. Es ist damals
tatsächlich gelungen. Und es wird notwendig GOTT gelingen. Daran zu glauben,
es in den kleinsten Funken der Liebe zu erkennen und aufzuheben, die uns
noch geblieben sind, ist ein Schritt mehr hinein in dieses wunderbare Licht
der Auferstehung, das uns entgegenleuchtet.
Die Frage „Was ist es um die Auferstehung?“, die in der Kirche zu einer
Chiffre geworden ist, oder zu einem billigen Trost für Solche, die sich
schon anderen Trost hier gesucht haben, kann nüchtern und doch zugleich
leuchtend nur von der Apokalypse, dh. hier nüchtern: von der Vernichtung im
Zorn GOTTES, dem wir entgegen laufen, beantwortet werden. Diesem Licht nur
zu nahen, es von dem flickernden, täuschenden Licht des Widersachers zu
scheiden, mag mehr als ein ganzes Leben kosten. Es ist jeden Preis wert,
denn was kann der Mensch als Lösepreise für dieses Leben geben, das seine
Seele und seinen Leib, auch wenn er hier sterben muss, für die Ewigkeit
rettet? Was ist unsere mühseligst aufgebaute Geduld im Vergleich zu Seiner,
die selbst vor solchem Bild der Vernichtung, die wir bereitet haben mit der
Hilfe des Anderen, nicht aufhört zu lieben! Wie können wir da im Angesicht
Seiner bleibenden BARMHERZIGKEIT bis zuletzt, noch streiten, Parteiungen
über Parteiungen schaffen, die dem Feind in die Hände arbeiten, wie jetzt
die harte Exkommunikation der beiden hl. Väter durch den Patriarchen der
Orthodoxen? Bald ist die Bresche die wir in die zutiefst erschüttert Einheit
der Kirche schlagen, so groß, dass die „äußeren Feinde“, denen es nur um
materielle Macht geht, einfach einziehen brauchen!
Wenn ihr betet um den „Anderen Wind“, von dem Johannes den HERRN vor
Nikodemus spricht, dann mag auch dieses Buch helfen, dem „SIEHE ICH MACHE
ALLES NEU“, das mir immer mehr aus der Geheimen Offenbarung entgegen sprang,
ein wenig näher zu kommen. Jetzt weiß ich endlich auch besser, warum nicht
einmal eine Regung des Mitleids mit den Opfern der Bombennacht aufspringen
konnte. ER wird im Feuer jeden Einzelnen ins Auge fassen. Es naht sich uns,
seid bereit!
Kein Weg zur
Auferstehung als durch das Kreuz
Der
Versuch auch im Glauben, geraden Weges auf die Auferstehung zuzugehen,
gehört zu den Ideologien unserer Zeit, die jeweils von einer meist sehr
engen Sicht her, Antwort auf alle Fragen des Menschen zu geben versuchen. In
einer Welt, die immer heidnischer wird, sind sie der Versuch, sich in aller
Verlorensein in dieser Welt irgendwie zurecht zu finden. Da wir immer mehr
im Zeitraffertempo leben, überschlagen sich erhoffte Lösungen. Die Suche,
irgendwo noch einen Halt zu finden, endet in Alkohol, Drogen Selbstmord.
Da
wir als Glaubende nicht vor solcher Ansteckung gefeit sind, müssen wir uns
dagegen wappnen. Glauben, der nicht immer neu geprüft wird, ist kein Glaube.
Nichts untergräbt den Glauben mehr als vereinfachende Lösungen, wie sie uns
über den geistigen Weltmarkt, der nicht weniger über uns verfügt wie der
materielle, täglich neu zukommen. Nach der Not des letzten Weltkrieges und
der Nachkriegsjahre, nach der Enttäuschung die auch der Wohlstand mit sich
bringt, hat man genug des Kreuzes. Man schiebt es weg, und greift nach der
Auferstehung und dem HEILIGEN GEIST. Inzwischen wird deutlicher, dass diese
Versuch ernste Folgen haben kann, ja immer offensichtlicher auf eine
Beseitigung des Kreuzes, sage: Verfolgung, zusteuert. Hier gibt es keine
allgemeinen Lösungen mehr, hier werden sich Fronten auflösen, die sich in
der Kirche gebildet haben, um nur den Modernismus und Traditionalismus zu
nennen.
Es
kann und darf in der Kirche keine Parteien geben. Der Anruf zum Einen
Notwendigen zurück zu kehren, verlangt Umkehr jedes Einzelnen hin zum HERRN.
Du musst Deine Antwort einbringen, dann wird Dich GOTTES barmherzige Führung
an den Platz stellen, wo ER Dich braucht und wo Du deshalb auch Gemeinschaft
finden wirst, ohne die der Mensch nicht leben kann. Nur so kann der
unbehauste Mensch in allem Umbruch seinen Ort vor GOTT wie unter den
Menschen finden.
Wenigstens erwähnt sei, wie sehr auch von der Naturwissenschaft her, das
Kreuz im Makro- wie Mikrokosmos die Struktur der Welt anzeigt, die hinauf
weist bis in den DREIEINIGEN GOTT. Wir könnten kein Haus bauen, keine allen
Menschen verbindliche Ordnung vorlegen ohne das Kreuz. Wir tragen es in uns
bis in die Zellen unseres Körpers hinein, wir erkennen es in der Ordnung der
Schöpfung. Wo immer sie von uns verletzt wird, schlägt das Kreuz auf uns
zurück. Wer es zurückweist wird einmal von ihm erschlagen. Die
Gegensätzlichkeit, die wir im Kreuz erkennen, wird uns zur Prüfung bis in
die Kleinigkeiten des Alltags, sie wird fordert zur Entscheidung: Leben oder
Tod. Es gibt keinen Weg zur Auferstehung außer durch das Kreuz, nur im Kreuz
erreicht der Mensch das Maß, das ihm GOTT im Anfang setzte, da ER ihn schuf
nach Seinem Bild und Gleichnis. Auch wenn wir es zuerst in der Kreuzigung
JESU erkennen, so ist es doch das Maß des DREIEINIGEN GOTTES. GOTT ist in
sich selbst Gekreuzigte Liebe. Keiner der Drei Personen lebt für sich
selbst:
Kreuz, höchste
Seligkeit in GOTT
·
Der VATER lebt für den
SOHN, ER will sich im SOHN erkennen.
·
Der SOHN ist Antwort auf
die Hingabe des VATERS und schenkt sie IHM zurück.
·
Der HEILIGE GEIST ist das
Band der LIEBE zwischen den Beiden.
IHR
„Kreuz“ ist die Hingabe ohne Ende, am deutlichsten ist dies im HEILIGEN
GEIST, der diese Hingabe ist, da Er um ihretwillen sogar auf sein Personsein
verzichtet. ER will nur Band sein, das die Beiden bindet die sich zueinander
verlieren. Hier muss aufleuchten, dass Kreuz höchste Vollendung, höchste
Seligkeit bedeutet, dass uns der VATER in der Teilnahme am Sterben des
SOHNES am Kreuz in IHM alle Seligkeit für alle Ewigkeit verheißt. Das kann
dem Menschen nur im Glauben aufgehen, denn GOTTES Maße sind anders. Hier
geht es auch nicht um einen nach gesprochenen Glauben, sondern um die dunkle
Hingabe an die allein schöpferische Kraft GOTTES. Denn wahrlich ein Neuer
Mensch soll aus uns werden.
Warum ist es uns Kreuz
dann Leid, Schmerz, Sterben?
·
Es ist Leid weil wir
kurzsichtig sind und die Weisheit GOTTES uns verhüllt bleibt, bis wir zu IHM
heimfinden. Hier leuchtet auf die erste Herausforderung des HERRN in Seiner
Nachfolge: „Verleugne dich selbst!“
·
Es ist Schmerz, weil wir
uns selbst suchen, uns nicht von uns selbst lösen und darum nicht hinüber,
nicht zu GOTT, nicht zum Nächsten finden. In der Verdammnis schließt sich
dieses Gefängnis, das wir uns selbst schaffen. Wir haben die Zeit unseres
Lebens nicht genutzt, weder um uns zu verschenken, um uns im Anderen zu
finden, noch waren wir bereit, dem Anderen in uns Platz zu geben. „Nimm dein
Kreuz auf dich!“ kann uns nichts bedeuten, weil wir es auch in der Kirche
kaum mehr erkennen und nie darüber nachgedacht, was unser je eigenes Kreuz
ist, an dem wir wachsen könnten nach oben wie der Weinstock.“Nimm Dein Kreuz
auf Dich!“
·
Es ist Sterben, weil der
Alte Mensch in Adam dem Neuen Menschen in CHRISTUS weichen muss. Als
Christen, nicht nur als Mönche, müssen wir wissen, das jede Stunde, jeder
Tag ein „Unssterben“ sein muss, wenn wir unser Leben hin auf GOTT, den
DREIFALTIGEN leben. „Folge Mir nach!“
Dieses „ABC“ müssen wir uns täglich neu vorsagen, besonders dann, wenn wir
in dem, was das Unsere ist erschüttert werden. Genau dies geschieht heute
mit der ganzen Menschheit. Die Erdbeben und inneren Erschütterungen, die wir
erleiden, sind dafür Zeiche: Mensch kehre um!
LEBEN IN FÜLLE – oder – TOD FÜR IMMER!
Der
Mensch hin auf GOTT geschaffen, hat, verführt durch den Bösen, mit ihm das
Nein gegen GOTT gewählt, und damit sein Leben schon im Anfang verspielt.
GOTTES Erbarmen hat ihm den SOHN geschickt, damit er in IHM wieder das Leben
finde und den Tod, den er in seinem Nein gewählt hatte, überwinde. SEIN
LEBEN unter uns fasst unser aller Leben vom Anfang der Schöpfung bis zu
ihrem Ende.
Vor
GOTT kann nur
ein Mensch bestehen: Sein SOHN, der für uns Mensch geworden ist und für
uns diese Forderung bis ins in Letzte, im Sterben am Kreuz, erfüllt hat. In
IHM ist die Erfüllung, die wir verführt durch den Bösen im Anfang an uns
reißen wollten und dadurch verloren haben. In eins in, mit und durch den
SOHN muss endlich die ganze Menschheit wieder wie Eins, das ist in den Einen
GOTT zurückkehren, nach dessen Bild sie ins Leben gerufen wurde. Am
einfachsten ist dies im einfältigen Wort der Hirten auf dem Feld von
Betlehem gefasst: „Lasst uns hinüber gehen, um zu schauen, was die Engel uns
verkündet haben!“ Immer neu musst Du hinüber. Denn nur in diesem Hinüber
kannst Du etwas von Deiner Geburt erkennen, wie schrittweise, organisch. Es
ist nicht zufällig, dass die Welt im Suchen nach mehr Gesundheit da und dort
Antwort gefunden. Wo sie sich darauf versteift und eine Gesundheitsindustrie
aufbaut, hat sie das Heilsangebot GOTTES ausgeschlagen. Auch wenn er hier
auf Erden mit einem gesünderen Leben beginnt, es muss die Sehnsucht: „heil
zu werden“ ein Gnadenweg werden, den allein GOTT eröffnen kann. Bei GOTT ist
es nicht nur ein Heilen, es verspricht ein Neues Leben in Seiner Gnade.
Heilen heißt bei GOTT heilig werden wie GOTT heilig ist!
Die
hl. Engel, schon in ihrer Erschaffung auf den Dienst am Menschen gerufen.
Der Mensch als umfasst als Mitteglied die beiden anderen Schöpfungswelten,
den Engel als Geist wie die Materie. Hier wurden die Engel schon im Anfang
in ihrer Bereitschaft zu dienen geprüft. Die Prüfung des Menschen geht durch
die Zeit, bis sie endlich im Letzten Gericht in die Ewigkeit zurückkehrt.
Diese Prüfung steht über jedem Menschen und wird spätestens im Sterben
offenbar, sie stand im Anfang über den Engeln, die in ihr geschieden wurden.
Sie steht heute, wo der Mensch mündig geworden ist, über der ganzen
Menschheit. Weil der Mensch Materie und Geist umfasst, sind die beiden
anderen Schöpfungswelten, die Engel, wie die Materie in diese Prüfung, wie
sie uns in JESUS CHRISTUS auf Golgotha geoffenbart wurde, mit hinein
gestehen. Sie stehen dem, was in dieser Zeit als Prüfung über uns gekommen
ist, nicht in ihrer Seligkeit unberührt und unbeteiligt gegenüber. GOTT
schickt sie uns als in harter Prüfung bewährte Helfer zur Hilfe.
Weißt du, wann ER kommen wird und vor dir stehen?
Ich weiß nicht die Stunde - und weiß sie doch,
ich weiß nicht den Ort - und weiß ihn doch,
selig ist diese Zeit des Wartens!
Kein Leid ist mehr da, der Trennung,
denn schon sind die Boten des Himmels um uns.
Das Herz hat die Augen der Liebe,
und die Liebe hat IHN bereits entdeckt!
Da
der hl. Engel die erste Prüfung in Seinem unbedingten Ja zu GOTT schon
bestanden hat, geht er um des Menschen willen erneut mit der materiellen
Schöpfung hinein in diese dritte Prüfung. Er kann nicht mehr wie der Mensch
aus dem Willen GOTTES herausfallen, doch auch er muss in der Hilfe an seinem
Bruder Mensch, „dem Verlorenen Sohn“ noch einmal dieses sein erstes Ja zu
GOTT in der Bereitschaft bestätigen. ER soll in der Nachfolge CHRISTI auf
seine Weise (im GEIST) helfen, den „Verlorenen Sohn“ als seinen Bruder zu
GOTT heimzuholen bewähren. Die Liebe zu GOTT, die der getreue Engel in
seiner ersten Entscheidung gegen das Nein seiner Brüder, in Treue
durchgetragen hat, muss in der erbarmenden Bereitschaft des SOHNES, den
Verlorenen Sohn heimzuholen. Das Wort: „Was ihr auf Erden bindet, ist
gebunden im Himmel“ hat deswegen im konkreten Fall: Einsetzung des Festes
der Barmherzigkeit, auch im Himmel seine Geltung. Nicht umsonst erinnert uns
das Gleichnis vom Verlorenen Sohn bei Lukas im zu Hause gebliebenen Sohn an
den Engel, für den es nicht so leicht ist, sich der unbegreiflichen
Barmherzigkeit des VATERS zu beugen. .
Die
Liebe zum Nächsten, die dem Menschen näher liegt und sich auf alles
Geschaffene ausweiten soll, muss sich in letzter Hingabe wie sie der SOHB am
Kreuz vorgelebt hat vollenden. Wunderbar ergänzen sich beide Geschöpfe:
Engel und Mensch, in dieser verschiedenen Ausrichtung hin zu letzter
Vollkommenheit in GOTT. Die größere Weisheit GOTTES umfasst aber auch noch
den Rebellen, sei es im Engel, sei es im Menschen. Wer sich bewusst wie sie
gegen GOTT gestellt hat, muss in diesem unabänderlichen Nein zu GOTT
verbleiben bis zuletzt, bis in alle Ewigkeit, wenn GOTT ihn nicht zu
„unsterblicher Asche“ werden lässt.
·
Durch die hl. Engel soll
uns nach dem Maß unseres Glaubens
·
in der uns gestellten
Prüfung in der Vermittlung des HEILIGEN GEISTES
·
die KRAFT zukommen, die uns
in den Auferstehungsberichten verheißen ist.
Helfet uns anbeten, heilige Engel,
durch eure Augen durch euer Licht!
Wir geben das Herzblut dazu
und die Tränen der Reue!
Es
genügt nicht, wenn wir nur allgemein, im besten Falle philosophisch über die
Weisheit des Kreuzes nachgedacht haben. Damit wir die Prüfung des Kreuzes,
in der heute die Kirche und mit ihr die Menschheit steht, bestehen, müssen
wir wissen um unser je persönliches Kreuz. Nur dann werden wir auch aus den
folgenden Überlegungen zu der Umkehr kommen, die jetzt und hier von uns
gefordert ist.
Nicht wenig Hilfe ist Sein Bild in uns. GOTTES Erbarmen mit uns verlorenen
Schafen kommt uns helfend entgegen in den „wahren Ikonen“ („Ver- onika!“)
des Leichentuches von Turin und Manupello, ergänzt durch das von Oviedo. Je
länger wir sie betrachten und im Wort das Bild JESU im Neuem Testament, je
mehr dieses Bild unseren bis in den Alltag hinein bestimmt, um so mehr prägt
es sich uns ein in Seele und Leib. Weil es sich zuerst in MARIA ausgeprägt
hat, gehört hier notwendig auch die einzig authentische Ikone MARIENS im
Bild von Guadalupe dazu und nicht weniger die Ikonen der Ostkirche, die auch
bei uns das oft zu menschliche Bild JESU wie der Heiligen ergänzen. Das Bild
von Guadalupe, das die MUTTER in Mexiko 1531 in der Tilma Juan Diegos
hinterlassen hat, kann uns in Bild und Zeichen Hinsicht in ihrer
endzeitlichen Sendung als „Sonnenumkleidete FRAU. Sie weist auf das SIEGENDE
LAMM der GO, der mit Seinen hl. Engeln im GEISTE die Schöpfung bereitet auf
Sein letztes Kommen als Richter der Lebenden und des Toten. Es gibt keinen
Weg zu IHM außer in und durch MARIA. Der SOHN sucht wie der VATER auch in
uns zuerst MARIA, denn in Ihr hat ER dem SOHN von Ewigkeit her ein Zuhause
in dieser Schöpfung bereitet.
Das
Schauen auf das äußere Bild muss ergänzt werden durch das INNERE SCHAUEN AUF
IHN, wie ER in uns lebt und wirkt, wie ER mit uns geht, wie ER uns leitet,
und dies in ganz persönlicher Weise durch unseren Schutzengel. Weil wir
Menschen im Geist schwach sind, uns leicht versteigen und täuschen lassen,
ist der heilige Schutzengel mit MARIA, nicht nur nächster Mittler hin zu
GOTT, er ist als solcher unser bester, nächster und getreuester Freund.
Diese Freundschaft muss wie unter Menschen erst errungen werden. Sie ist für
beide Teile keine leichte Schule. Die folgende „Ortsbestimmung“ will in je
persönlicher Weise verstanden werden, nur dann wird sie Dir helfen, Dein
Kreuz klarer zu erkennen. Sie muss in der täglichen Gewissenserforschung
weiter wachsen, und das Bild JESU tiefer in Dir prägen.
Jeden Tag von Neuem
töne unser Lob!
Heute ist es anders, als es morgen sein wird.
Denn das Kleid der Liebe, -
heute heißt es "Kommet,
ihr Gesegneten des VATERS"!
- Wie es morgen heißen wird,
sonnenüberglänzt, voll blanker Tränen?
D U weißt es, mein GOTT!
Ein
schönes Beispiel solcher Ortsfindung, sei im Evangelium des dritten
Fastensonntags aufgezeigt, damit uns an ihm zugleich deutlich werde, wie um-
und tiefgreifend sie sich auswirken kann.
Die Samariterin findet ihren „Ort“. Nur bei Johannes ist
solche Durchsicht möglich, wie sie uns hier in der Perikope von der
Begegnung JESU mit der Samariterin erschlossen wird. Sie wird in den beiden
folgenden Versen wie zusammengefasst, doch es empfiehlt sich, sie noch
einmal als ganze betend durchzugehen.
24 Gott
ist Geist, und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit
anbeten. 25 Die Frau sagte zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, das
ist: der Gesalbte (Christus). Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden. 26
Da sagte Jesus zu ihr: Ich bin es, ich, der mit dir spricht.
Der
HERR kommt ermüdet zum Jakobsbrunnen, die Samariterin ist gerade dabei
Wasser zu schöpfen. Er bittet um einen Trunk: „Bettler der Liebe“, der doch
nur LIEBE verschenken will, die gerade auch hier weite Kreise zieht, bis
zurück den Patriarchen: Isaak, Jakob, notwendig Joseph, den Nährvater
einschließend und die ganze Geschichte hin auf das Gelobte Land, wie sie im
Buch Genesis und Exodus nach zu lesen ist, wo JAHWEH das Fundament legte für
Sein Auserwähltes Volk. Notwendig ist in diese Begegnung auch all das hinein
genommen, wo wir menschlich kaum durch schauen: die vier Frauen um Jakob,
die Geschichte der Kinder, nicht ausgeschlossen die Gewalttat an Dinah. All
dies nimmt der HERR hier auf in Seine Erlösersendung hin zum Kreuz und durch
die Auferstehung zurück zum VATER. Es ließe sich darüber ein ganzes Buch
schreiben, wir müssen nur lernen, die Schrift wie die Väter im GEIST zu
lesen, niemand ist uns hier mehr Helfer als unser hl. Engel.
Die
„Ortsbestimmung“ wie sie die Samariterin durch den HERRN erfährt, lässt sich
in vier Punkten umreißen:
-
Weil der HERR immer im Gespräch ist, auch wo niemand ihm antwortet, nimmt er
den Hinweis auf Jakob als Erstes auf. Für die Frau ist es nicht mehr als
Tradition, die sie übernommen hat. Der HERR aber nützt sie, um sie darauf
aufmerksam zu machen, dass sie für ihre Ortsbestimmung im Kreuz nicht
unerheblich ist. Sie darf erkennen, woher auch sie schon gnadenhaft kommt.
Auch als Samariterin, abgetrennt von den Juden, lebt sie an einem heiligen
Ort in der Heilsgeschichte des jüdischen Volkes. Es gibt Nichts, was im Blut
CHRISTI nicht eingebunden werden könnte. Auch wenn Du wenig von Deinen Ahnen
weist, oft genügt schon ein kleines Lichtlein, das Du nur betrachtend
aufnehmen muss, um auch zurück Deinen Weg zu finden.
-
Die nächste Bestimmung, die die Frau erfährt ist, dass sie erkennen darf,
wer sie ist. Sie hat fünf Männer, doch keiner ist ihr Mann. Zu erkennen,
dass wir keinen Ort haben, kann ein erster Schritt, ihn suchend zu finden.
In GOTT ist er allezeit zu erkennen, wenn wir nur darum bitten.
-
Die dritte Bestimmung: ER muss wohl ein Prophet sein, dass ER so
durchschaut. Auch wenn sie IHN noch nicht als Messias erkennt, sie weiß sehr
wohl, was es um den Messias ist. Doch jetzt ist es nicht nur ein Aufschauen
„Irgendwie“ auf etwas Höheres: ER steht da plötzlich vor ihr. ER ist ihr
Ort!
- Die vierte Bestimmung: ohne dass sie es weiß, steht sie
schon in Seiner Sendung, da sie ins Dorf zurück geht. Man hört sie an, weil
ER hinter ihr steht und sie mit trägt.
Nicht mehr aufgrund deiner
Aussage glauben wir, sondern weil wir ihn selbst gehört haben und nun
wissen: Er ist wirklich der Retter der Welt. (4,42)
Wie einfach wird Alles, wenn ER führt. Spalten schließen
sich, neue Kraft, Freude und Zuversicht erwachsen, die Einheit wächst! Hier
sollten auch wir kraft der Auferstehung einsteigen, wenn wir das Kreuz, das
uns aufgeladen ist, fester umgreifen!
Ortsbestimmung im Kreuz
Wenn
Du heute im Navigator in jedem Augenblick erfahren kannst, wo Du Dich gerade
befindest, so verdankst Du auch diese „neue Errungenschaft“ dem Kreuz, denn
das Kreuz ist die Erste und Letzte Gestalt dieser Schöpfung und unsere
sicherste Orientierung in aller Weglosigkeit. Sie ist es zuerst im GEIST
GOTTES, dann im Blick auf den SOHN und letztlich im Anruf des VATERS,
heimzukehren. Immer ist die Schöpfung „Vier“, sei es in den Vier klassischen
Elementen, sei es in den Vier Himmelsrichtungen, sei es in unserem
aufrechten Stehen vor GOTT, sei es wo immer.
Stumm bin ich vor DIR und ausgebrannt.
Zünde D U das Feuer an in meiner Hütte,
wo ich doch vergeblich jahrelang gewartet habe,
dass der Ostermorgen flamme!
Streiche über meine Augen
und hebe mich empor,
dass das Wunder Deiner Liebe
auch mich auferstehen lasse!
Gewöhne es Dir langsam durch Deinen hl. Engel an, wo immer Du bist, Dich zu
fragen, „in welcher Kreuzung“ befinde ich mich?“ – materiell, lokal,
geistig…..,? nur so kommst Du als armes Sandkorn aus dem Sandsturm heraus,
der immer heftiger durch unsere Zeit weht. Nur so wirst Du auf dem Weg des
Kreuzes einmal in die GOTTESstadt gelangen, Vollendung der Maße des Kreuzes
in vier Dimensionen! Diese Übung: „Ortsbestimmung" solltest Du keinen Tag
unterlassen und abends in Deine Gewissenserforschung nehmen.
Bereitschaft zu
Gespräch, Fragen und Antworten
Wir
sind hier nicht in einem Klassenzimmer, wo der Lehrer vom Pult aus bestimmt
oder zuhause, wo Du schluckst, was man Dir im Fernsehen vorlegt. Von GOTT
her bist Du in jedem Augenblick zum Gespräch gerufen. Auch im stummen
Aufschauen zu IHM, Denn nur im Gespräch kann mit der Zeit deutlicher werden,
wo Du, wo wir stehen und wie Wir am besten zusammen arbeiten können. Je
nachdem ergibt sich ein Ja oder Nein, ein Mehr oder Weniger, kurz ein
rechtes Zusammen, wie wir es einmal in der GOTTESSTADT in Vollkommenheit
erleben dürfen. Hier ist kein Großmarkt mit Massenabfertigung, sondern hier
will der HERR, wie ER es uns vor allem im Evangelium von Johannes weist:
persönliche Begegnung, persönliche Ansprache, persönliche Antwort. Weil wir
beschränkt sind, bleibt der tröstliche Hinweis, dass es GOTT nicht ist. ER
ist immer zu erreichen und wird nie müde, uns zu antworten und zu helfen.
Auch dies sollten wir stets bedenken und berücksichtigen.
Unser STANDORT
Wo
immer wir etwas Neues anfangen, müssen wir zuerst unseren Standort
bestimmen. Der „Durcheinanderwürfler = diabolos macht es uns hier nicht
leicht. Darum zuerst kleine Schritte, bis wir festen Boden unter den Füßen
haben. Beim Klettern heißt es nüchtern: drei Punkte müssen immer sicher
sein. Füße oder Hände allein genügen nicht, es braucht eine Diagonale
zwischen den Vieren. Dies sei uns ein vereinfachender Hinweis. Wir sind
nicht gerufen von dem Einen GOTT Mohammeds (welcher Art Gott er ist, wäre
erst zu bestimmen) sondern, der uns ruft, ist der DREIEINIGE GOTT durch das
WORT, das unter uns Fleisch wird und nicht aufhört im Sakrament des Altares
BROT zu werden („wahrer Leib und wahres Blut“) bis ER den letzten Sünder in
Seinem Erbarmen heimgeholt hat. Ist es uns bewusst, dass wir nur in Seiner
BARMHERZIGKEIT in dieser Zeit Stand finden? Wenn sich die verschiedenen
Parteien streiten um ihre jeweils andere Gerechtigkeit, dann ist schon Feuer
der Reinigung für Alle, die in diesen unbegreiflichen Zeiten es besser
wissen wollen als ER.
Gib unsern Augen, Herr, die rechte Klarsicht,
zu erkennen, wo Deine Hilfe nötig ist!
Hast DU nicht unsere Sehkraft heute gesegnet,
als DU uns angeschaut im Heiligen Opfer, -
und willst, dass wir mit D e i n e n Augen schauen
und D e i n e Strahlen weitergeben,
damit die Dunkelheit verschwinde, im Raum der Kirche
und die Augen Deiner Priester wieder klarer werden!
Lass darum diese Sehkraft, Herr, wir bitten DICH,
auf unsren Sühnewegen sich verzweigen
und alle blinden Priester finden
und helfen, dass der Nebel weiche
Dies ist also die erste Bestimmung: Wenn wir im Nebel
dieser Zeit Standort haben wollen, so müssen wir zuerst nach Oben schauen.
Weil dieses Oben Fleisch, ja Brot in unseren Händen wird, ist hier bei aller
äußeren Bestimmung ein Innen! Sie hilft uns, damit Oben, Unten und „Umuns“
nicht durcheinander kommen. Darum hat ER, der DREINIGE GOTT das Kreuz auf
Golgotha in einen Felsen gerammt. Dieser Fels muss auch in uns werden! Nur
in der Tiefe des Innen wird auch das Außen immer mehr durchsichtig auf IHN
allein.
Dies wird in der zweiten Bestimmung verdeutlicht:
Wo der SOHN ist, ist notwendig der VATER. Auch
hier gibt uns Johannes den deutlichsten Hinweis. Doch nicht nur dies: der
SOHN ist der „Zweite“ nach dem VATER, der allein der „ERSTE“ sein kann, ER
ist das „DU“: Wer keinen Bezug zum Nächsten hat, kann auch nicht zu GOTT
finden. Er fällt wie von selbst dem in die Hand, der nur und ausschließlich
„Ich“ ist. Der VATER könnte ohne den SOHN nicht sein. Ermessen wir, dass ER
IHN um unsertwillen preisgibt den Schergen? Wo der SOHN ist, ist der VATER
und umfängt IHN der HEILIGE GEIST. So wird der SOHN (auch in uns) durch und
aus dem VATER ewig neu: „Heute habe ICH DICH gezeugt!“ ER muss in uns
wachsen, wie ER auf Erden gewachsen ist, bis hin zum Kreuz. Das ist unser
Weg das ist unsere Bestimmung. Nur so kommt ER auch in uns zum Leben.
Die dritte Bestimmung ist:
Die DREI ist EINS, der DREIFALTIGE GOTT allein ist der Wahre GOTT. Darum
gibt es für IHN auch keinen Widerspruch, keine Gegensätzlichkeit, die nicht
zu lösen wäre im HEILIGEN GEIST. Er verzichtet auf Sein Angesicht, um ganz
im Dienste von VATER und SOHN aufzugehen. Der GEIST ist „nur“ Band. Das ist
das Unbegreifliche: ER ist wie die beiden Anderen Person gerade dadurch,
dass ER auf dieses Personsein verzichtet. Am nächsten kommt diesem Geheimnis
MARIA in ihrem Magdsein. Die Einheit von VATER und SOHN steht für die
Untrennbarkeit der beiden ersten Gebote: der GOTTES- und Nächstenliebe. Auch
wenn die GOTTESliebe das Erste ist, sie verlangt notwendig als Beweis ihrer
Wahrheit die Liebe zum Nächsten. In Wahrheit ist sie nur im HEILIGEN GEIST
zu erreichen, vorher sind wir noch immer auf dem Wege. Weil sie ein Geschenk
des GEISTES ist, muss ER es tun in unserem Nichtsein. Nur dann kann auch der
Mensch „Alles“ werden in GOTT. Deutlich weist der HERR darauf im Gleichnis
der „Böcke und Schafe“ hin: „Wann haben wir DICH gespeist, besucht……….?“
Erst wenn wir heimkehren dürfen wir darum wissen. Wie wichtig ist es
deshalb, auch um den HEILIGEN GEIST als den Verborgenen GOTT zu wissen und
IHN anzurufen. Im Schutzengel haben wir den besten Vermittler. Vertrauen wir
ihm unser Anliegen an, er wird es, wenn es dem Willen GOTTES entspricht,
nicht nur weitergeben, sondern auch unterstützen.
Die vierte Bestimmung ist das KREUZ,
das in dem Maße, wie es aus dem Außen unseres Lebens immer mehr
verschwindet, im Innen des Menschen neu auferstehen muss. Nur dieses Kreuz
trägt durch alle Prüfungen, sogar des Todes. Es muss ebenso tief in unser
Sein, unseren Leib und unsere Seele gerammt sein wie das Kreuz auf Golgotha,
dass es den HERRN und alle Last der Sünde, die ER mit hinauf trug, tragen
kann. Paulus sagt theologisch: In Adam und Eva haben Alle gesündigt! Wenn
wir hier weiter fragten, müsste uns das Geheimnis der Sünde, aber auch der
einzig möglichen Abhilfe: „Blut CHRISTI“ aufgehen. Wenn wir nur bereit sind,
nimmt uns der HERR in Seine Sühne hinein, denn keiner kann von sich aus
weder die eigene, noch die Sündenlast der Anderen tragen. Hier öffnet sich
ein wenig das Geheimnis der Sühneseelen und des Wirkens JESU’ durch sie. Für
Millionen Seelen ist P. Pio eingestanden! Lässt sich dies nicht auch im Bild
und Gleichnis der Fülle der Chromosomen, die wir in uns tragen deuten? Wird
uns dies nur ein wenig klar, dann tragen wir die ganze Menschheit in uns,
vor, um und nach uns. Genau dies musste JESUS am Ölberg als den Berg
erkennen, der IHN zu erschlagen drohte. Selbst die Kirche weiß seit Luther
immer weniger davon zu sagen: „Hat nicht ER für uns genug getan?“ Kein
Zweifel, doch leise, schweigend, verborgen lädt ER die Wenigen ein, die ihr
Leiden im GEIST hin in Seines geöffnet haben.
Halten wir hier für einen Augenblick inne, anbetend vor dem hl. Kreuz, es
steht für die Ordnung GOTTES – einfach und doch Alles umfassend!
Wo
das KREUZ ist , da ist das BROT, da ist das WORT. Da die Hirtenkinder in
Fatima mit St. Gabriel anbeten, ahnen sie etwas von dieser Dreiheit.
Nur in ihr kann uns schon jetzt etwas von dem Ziel, zu dem wir gerufen sind,
das Neue Jerusalem, aufleuchten.
Hier mag uns von Außen auch helfen, wenn wir etwas von der ordnenden Kraft
der Zahlen, wie sie schon die Pythagoräer erkannten, lernen. Dafür steht
schon die Gegensätzlichkeit von „Eins“ als Ursprung und Ziel, und die „Zwei“
für alle Vielfalt, die einmal in die „Eins“ zurückkehren muss.
Prüfung in der Gegensätzlichkeit
Die
Prüfung des Geschöpfes ist, dass GOTT es in die Gegensätzlichkeit einer
Schöpfung stellt, die ER endlich in Sich heimholen will. In tausend Weisen,
wie immer sie uns hier entgegen tritt, ist sie Herausforderung, sie in
SEINEM LICHT auf IHN zu durchdringen, sie wieder zu ihrem Einen Ursprung
zurück zu führen, aus dem auch wir gekommen sind: GOTT. Eines Tages, da
dieser letzte Tag in die Ewigkeit eingehen wird, wird sie der SOHN zum
Hochzeitsmahl mit dem VATER nach Hause bringen. Weil diese Prüfung, wie wir
es Alle auf dem Pilgerweg über die Erde erfahren, so schwer ist, muss sie in
„Einem“ Menschen schon gelöst sein. Dieser Eine Mensch, auf den Alles
zuläuft, ist MARIA. Wo sie dem hl. Engel ihr Ja zur Menschwerdung des SOHNES
spricht, ist sie im Keim schon bestanden, wenn sie auch noch durch das Feuer
der Kreuzigung gehen und in der Himmelfahrt alle Erdenschwere überwinden
muss.
Erst
in ihr wird uns auch greifbar, was es um das Innen im Menschen ist, in dem
Himmel und Erde einmal eins werden sollen. Sie gibt aus der Tiefe des Innen
ihr JA: „Siehe ich bin eine Magd des HERRN“, sie hält es durch bis unter das
Kreuz, in diesem Ja wächst sie hinein in die Himmelfahrt, sie ist nur der
letzte Schritt, den GOTT mit ihrer Zustimmung an ihr tut. Prägen wir uns
dies tief ein: denn ER allein kann es vollbringen! Das größte, zugleich aber
das schwerste Geschenk, das GOTT uns gemacht hat, ist die Freiheit. Sie geht
in MARIA wie organisch ein in den Unbegreiflichen Willen GOTTES über Seine
Geschöpfe. Ihr Ja, das unseres werden muss, schließt die beiden anderen
Schöpfungsteile ein, die Welt der hl. Engel wie der stummen Schöpfung.
Der fünfte Schritt
kann bezeichnenderweise nur aus der Fünf kommen, der Herzwunde des HERRN.
Der HEILIGE GEIST kommt nicht erst zu Pfingsten über die Apostel, ER tritt
schon in der Durchbohrung aus dem Herz des HERRN aus. Halten wir mit
durchbohrtem Herzen unter dem Kreuz mit MARIA aus, dann werden auch wir das
geheime Wehen des GEISTES (denke an Nikodemus!) erfahren. Nur weil DER GEIST
in MARIA den HERRN untrennbar mit Ihr verbindet, kann Er über und durch Sie
dann auch wie von Außen über die Apostel und die wartende Menge kommen. Wie
wenig ist dies den meisten Gläubigen noch bewusst, dass wir JESUS nur im
HEILIGEN GEIST begegnen können. Sonst ist es Einer der Theologen, die es
besser wissen! Immer ist das Ziel des GEISTES, die Einheit von Innen und
Außen, wie es ja schon die ersten Philosophen in der Bestimmung der Wahrheit
als Übereinstimmung von Wort und Aussage fest zu halten versuchen.
Der sechste Schritt:
In solcher Erfüllung wird MARIA zum vollkommenen Spiegel der HEILIGSTEN
DREIFALTIGKEIT. Die Zahl Sechs will uns in einfachster Weise daran erinnern.
Wo wir sie auf den Kopf stellen, haben wir die Neun, Hinweis auf unseren
irdischen Geburtsweg aus dem Leibe unserer Mutter wie auf dem himmlischen
Geburtsweg durch die Neun Chöre der hl. Engel hin zu GOTT.
DER
dies wirkt,
im
siebten Schritt, ist der „VERBORGENE GOTT =
DER HEILIGE GEIST, zeichenhaft dargestellt in den Sieben Gaben wie im Bild
der Taube. Der eine Flügel steht für die ersten drei Gaben, der zweite für
die zweiten drei. In der Mitte leuchtet die Botschaft: „Dies ist das Ewige
Leben, dass sie DICH erkennen!“
Im achten Schritt
ist angedeutet, was schon im sechsten durch
MARIA angedeutet wird: in MARIA wird alle Schöpfung vollkommen und darf
einkehren in GOTT: zweimal vier. Die Zwei steht hier jeweils für den SOHN in
Seiner doppelten Natur.
Im neunten Schritt
erfahren wir, dass die
neun Chöre der hl. Engel in die Vollendung der
Schöpfung von Anfang an mit hinein genommen sind. Im Anfang durch ihre
Prüfung, in der Durchführung durch ihre Mithilfe. Von ihr sind auch die
gefallenen nicht ausgeschlossen, sie helfen uns zu der notwendigen Prüfung.
Im zehnten Schritt
sind wir bei GOTT, von dem Alles ausgegangen ist!
Alleluja!
Prüfe mit dem Maß des Lebens, das auch Leitmaß unserer Exegese sein soll:
„Wer mein Wort tut, wird erkennen, dass es wahr ist!“
Ein wenig „Biographie“
Der
Anruf zum Thema geht zurück auf den Brand meiner Heimatstadt im letzten
Kriegsjahr 1945 im März, sie folgte der ähnlichen barbarischen Zerstörung
von Dresden. Sie brannte drei Tage und drei Nächte!
„Dichtung
und Offenbarung“
Ohne
Glauben aufgewachsen, „gottgläubig“ sagte man im „Dritten Reich“, war es
schon damals ein Suchen an der Hand des hl. Engels. Das konnte ich nur viel
später erkennen. Nach langem Zaudern und Überlegen hatte ich mich nach dem
Abitur 1951 am humanistischen Gymnasium in Fürth/Bay. für das Studium der
Philologie entschieden. Auch dies war sicher Hilfe des hl. Engels.
Journalist u.ä., war nicht mein Weg, dies durfte ich bei zwei Zeitungen
nüchtern erfahren. Später sollte mir deutlich werden: woher soll uns
Erkenntnis kommen als durch das Wort? Da mir Sein Wort fremd war, suchte ich
in der Literatur, es war nicht mehr als eine Ahnung, ein Spürsinn, der mich
auf diese Fährte führte; erst über Trakl und seine Gedichte, war mir nach
aller Enttäuschung über das Theologiestudium dies ganz klar geworden. Muss
das Wort GOTTES nicht notwendig schön sein, aufleuchten, wie die erste
Verkündigung des HERRN aufleuchtete, nicht nur in dem, was ER kündete,
sondern auch in der Art und Weise, wie ER sprach.
Da
war die ganze Natur um IHN mit herein genommen mit ihren Elementen: die
Wüste wie das Meer, die Sonne und die Sterne, Wind und Sturm. Die
Örtlichkeiten, wo Er sprach, es waren ja immer mehr Menschen, die ihn
umdrängten, sorgten dafür, dass Sein Wort auch noch die Entferntesten
erreichte. Welch’ eine Sprache, das erkannten die einfachen Menschen besser
als die Gescheiten. Welch’ ein Gegensatz zum Papierwort der Pharisäer! Schon
damals begann die Schule des Lebens an der Hand des guten Begleiters, der
nie nach vorne drängt. Ist ihm nicht aufgegeben, in Allem auf unsere
Freiheit zu acht, die wir heute auf dem Jahrmarkt der Welt verschleudern?
Kein Wunder, dass solche Schule ein versteckter Schatz bleiben musste. Wie
leicht hätte in einem geordneten Schulsystem der Ehrgeiz auf falsche Wege
geführt. Neun Jahre Latein, fünf für Griechisch, es langte im Studium der
Theologie gerade als dürftige Basis für ein ehrliches Weiterarbeiten. Ein
Schuljahr nach dem Krieg war meist ausgefallen, die übrigen wurden von
Lehrern unter schwierigsten Umständen durchgetragen, die „kv“ = für den
Krieg nicht taugten, dazu eine verwilderte Jugend. Als wir anfingen, stiegen
sie beim Fenster ein und aus, spielten Karten oder lasen Zeitung. Entweder
Arbeit oder Schule, sonst gab es keine Marken, um Essen zu kaufen!
Nicht Sprache als solche trat zuerst nach vorne, sondern das Wort, in dem
sie sich zu erkennen gibt. Und da wurde ich wieder zuerst auf die moderne
Literatur verwiesen. Auch hier wie ein Ahnen, irgendwie hat sie am ehesten
die Hand am Puls dieser Zeit. Kirche kannte ich nur, um mit Trakl zu
sprechen, von den „leeren Vorhöfen“ vor den Kirchen. Bei Besuchen vor
Kriegsende, durfte ich unsere Gäste in ihnen herumführen, ohne zu wissen:
wofür? Da Bücher damals nicht zu haben waren, nützte ich die Gelegenheit,
mit englischer Literatur anzufangen im „Amerika Haus“. So wurde ich der
beste Schüler in den letzten drei Jahren Englisch. Obwohl ich ein ganzes
Jahr Schule auf dem Bauerndorf verloren hatte, konnte ich in den „Discussion
Groups“ der „German Youth Activities“ um beim Lesen bald nachholen. Als
erstes Buch kam mir wohl nicht zufällig die „Mutiny on the Bounty“ unter die
Hand. Die Enttäuschung des „1000 jährigen Reiches“ öffnete uns für den Keim
des Revolutionären. Schade, dass ich nicht beim protestantischen Pastor
Hebräisch genommen habe. Da ich mich bald in der amerikanischen Psychologie
verfing, kam ich nicht wenig durcheinander.
So
viel wie damals habe ich in meinem ganzen Leben nicht mehr gelesen, in all
den Sprachen, die mir langsam zugänglich wurden. Hängen blieb ich bei der
modernen Literatur; hier war ein erstes Licht für die drängende Frage: „Wo
stehen wir?“ Sie hat mich nicht mehr losgelassen. Im Studium hat mir Romano
Guardini in seinen „Weltanschaulichen Vorlesungen“ am meisten weiter
geholfen. Hier ist mir zum ersten Male das Thema aufgeleuchtet, das mich bis
heute beschäftigt. Wäre ich nicht Priester geworden, es wäre wohl eine
Habilitationsschrift geworden “Dichtung und Offenbarung“ – diese
Formulierung kam mir zuletzt, als wir in der Not des Umbruches hin zum Vat
II im Canisianum in Innsbruck bei den Jesuiten im eigenen Arbeitskreis. Erst
viel später erfuhr ich dass die Malertochter von Mutter Gabriele dem
Expressionischen Kreis um Herrn Ficker angehörte, dem auch Trakl nahe stand.
Nicht Zufall, gnadenhafte Führung!
Da
ich zum Pastoraljahr, ernüchtert vom Studium ins Heimatseminar umkehrte,
hatte ich mehr an ein Jahr der Stille und Überlegung als eine letzte
Bereitung auf die Priesterweihe gedacht und deswegen auch die Gelegenheit
genützt, mit dem Romanisten Prof. Rheinfelder in München ein erstes Mal mein
„Thema“ zu besprechen. Wenn Garabandal und P. Pio nicht auf wunderbare Weise
vermittelnd dazwischen gekommen wären, wäre wohl daraus etwas geworden….. es
blieb ein Stachel im Fleisch. Sie haben Jahre vorher gespürt, was auf uns
jetzt wie eine Lawine zukommt, die uns zu erschlagen droht in unserem satten
Leben. Im Raum der Kirche hat R. Guardini geantwortet. Wo er in der
Ludwigskirche zum GOTTESdienst die Psalmen auslegte, war sie bis auf den
letzten Platz gefüllt, zur Opferung halb leer. Seine Vorlesungen zu R. M.
Rilke und Dostojewsky bestätigten, dass ich mit meinem Philologiestudium auf
dem rechten Weg war. Wo etwas heute als „neu“ auftritt, geht es meist nur
darum, das Einerlei eines absterbenden Glaubens aufzulockern. Wie sehr
werden wir im Besserwissen wir im Suchen nach Freiheit vom Weg der Wahrheit
abgetrieben: auch hier ist Weltmarkt, sei es materiell, sei es geistig. Die
„Enge Pforte“ des KREUZES muss täglich neu bestanden werden.
Zur
heiligen Schrift kam ich, als ich nach fünf Jahren Unterricht ins Seminar in
Freising eintrat, nur in den Ferien. Mein schwaches Latein und Griechisch
kamen aus der Schublade. Da das Latein von selbst in der Kirche zurück trat,
halfen mir die Briefe des hl. Paulus miteinem Wortschlüssel aufzuholen und
langsam das NT in der Ursprache zu lesen. Wunderbar, die Geduld GOTTES in
der Wirrsal unserer Tage! Auf vielen Umwegen bringt ER uns durch die treue
Führung des hl. Engels endlich dorthin, wo ER auf uns wartet. Dafür soll
auch diese, wohl letzte Arbeit ein dankbares Zeugnis sein. Die Tage von
Aranjuez gehen zu Ende!
So
nahe ich auf verschiedenen Wegen der Pfingstbewegung gekommen bin, besonders
als dann auch das Werk der hl. Engel unter den Boden musste, bin ich nichz
hängen geblieben. So sehr mich einige seiner namhaften Vertreter, denen ich
begegnete, beeindruckten. Es fehlte am Angesicht, wo es bei der „Bewegung“
blieb – mit heiligen Ausnahmen, denen ich begegnen durfte. Sie waren im
HEILIGEN GEIST gerufen, das war schon an ihrem Einsatz zu erkennen, doch wie
schnell versandet, was nicht tiefer im Herzen eingedrungen ist. Es wird ein
Rezept, das man nachmacht. Bei den Focolarini, dann den „Seligpreisungen“
war es ein echtes Miterleben, da ich Zeuge der Anfänge wurde. Doch der hl.
Engel führte weiter, in einer inneren Bewegung, die ich nicht erkannte.
IHN
finden
Wonach mein Herz dürstete, war IHM zu begegnen. Wunderbar still und
verschwiegen hilft hier vermittelnd der heilige Engel, der uns auch auf
unseren Irrwegen nicht verlässt. Wo können wir einen treueren Freund finden?
Wenn ich auch das Meiste aus der Philosophie nicht mehr gegenwärtig habe,
die eine Frage nach der „Individuation“: „Wie komme ich nach aller
Abstraktion zum Einzelnen, zur Person, die einmalig ist“? hat mich im
Studium mehr bewegt als alle nicht endenden Versuche, „System“ zu schaffen,
die als Ideologien enden. Sang – und klanglos ist in Innsbruck bei den
Jesuiten die Scholastik abgetreten. Wie mussten meine Doktorandenbrüder über
den 180 Thesen, über die geprüft wurden, schwitzen. Wer war P. Karl Rahner
gewachsen? Nicht einmal der „Magister“ hat damals im Studium verlockt.
Auch
dieses Mal verwelkte bald die Hoffnung, als ich vom Katheder zur Schulbank
zurückkehrte, ein „ordentliches Studium“ zu machen? Schon das Vat II machte
in seiner Auswirkung hier einen dicken Strich durch die Gelehrtenrechnung.
Betend bin ich in der Jesuitenkirche nach den Vorlesungen oben vor dem
Allerheiligsten gekniet, um unterscheidend zu erkennen, was mir in meinem
Suchen nach GOTT weiter helfen konnte. So habe ich dann auch die damals noch
recht rigorosen Examen vorbereitet. In Kirchenrecht und Moral, wo noch
lateinische Definitionen verlangt wurden, musste ich demütig nachsitzen. Das
Latein als Lehr- und Lernsprache verschwand schon im ersten Jahr. In der
Exegese wurde der alte Stil im Dienst der Dogmatik treu zu bleiben, bald
durch die Protestanten überrannt. Auch hier galt es den eigenen Weg zu
finden. Schon damals erfuhr ich dankbar, wie sehr das betrachtende Gebet
nährte..
Umbruch
auf allen Gebieten
Es
war nicht leicht, den Umbruch nach dem Konzil in der Seelsorge ohne Schaden
durchzustehen. Von Heute auf Morgen stand der Priester am Altar wie am
Pranger: die Gläubigen streckten nicht nur die Hand aus nach „neuem Brot“,
wo immer es möglich war, wurde bis zum Unmöglichen Alles durchprobiert. Die
Reihen lichteten sich zusehends. Bei der Priesterweihe waren wir noch 25, im
nächsten Jahr, das „Provinzseminar“ in Freising, gerade erst renoviert mit
großem Aufwand, sollte bald eine Bildungsburg werden. Wir zogen ins
Gregorianum in die Stadt zu ziehen: Ergebnis nur noch sieben Weihekandidaten
im folgenden Jahr. In Garmisch, meiner ersten Kaplansstelle hatten die
Amerikaner mit ihrem „Health Resort“ schon Jahre vorher aufgeräumt. Es blieb
uns nur noch die Seelsorge an den Alten, die mehr als verlassen, dankbar
einen Besuch empfingen.
Musste ich nicht die Hand der MUTTER suchen, um in diesem Seesturm nicht zu
kentern. Da halfen auch die Berge nicht mehr wie in Innsbruck. Eine
Nachtpilgerfahrt zu Mamma Rosa nach Italien ist mir schlecht bekommen, zu
viel zugemutet. Doch der Hinweis der MUTTER an Rosa auf ihr Reich, das SEIN
Wiederkommen bereite, hat tief gewurzelt. Hier flammte „Auferstehung“ auf in
mitten allem vordergründigen Zerfall. Der GEIST weht, wo ER will, es war wie
Sein Säuseln?
„Auferstehung“
Wenn
das Wort heute nicht so abgenutzt wäre, wäre hier ein Treffpunkt wie am
Flugplatz, wo man sich so leicht verliert. Doch auch hier fordert der Glaube
zuerst: „Was sagst Du dazu?“ In den Auferstehungsberichten öffnet sich uns
über die uns Menschen gegebene Grenze unseres Menschseins eine Sicht
„Hinüber“. Hier ist der ganze Mensch gefordert, der um die Untrennbarkeit
von Kreuz und Auferstehung weiß und sie täglich neu leben muss. Auch hier
ist zuerst unser Bekenntnis gefordert ist und nicht „Wissenschaft“ im
Schlepptau des modernen Humanismus. Hier am wenigsten kann es der Mensch,
mit den Mitteln, die ihm heute gegeben sind, allein schaffen. Die
Hilfswissenschaften sind damit nicht zur Seite geschoben. Es braucht das
LICHT des HEILIGEN GEISTES! Es braucht den Kompass des Kreuzes, um
festzustellen, wo stehen wir? Wir haben keinen Ort mehr, wenn wir das Kreuz
verloren haben!
Man
studiert darauf los mit nicht wenig Eifer und Fleiß, das Gedächtnis ist noch
jung, schafft die Examen und hängt dann in der ersten Begegnung mit dem
anderen Geschlecht den Priesterberuf an den Nagel. Wie oft musste ich dies
bitter erleben. Seit der Bombennacht im März 1945 bin ich auf der Suche. Wie
dankbar, bin ich da R. Guardinis Buch: „Vom Ende der Neuzeit“ und seinem
Hinweis, wie notwendig wir als Christen nüchtern leben müssen in dieser Welt
und demütig wissen, wo uns GOTT uns ruft. Das Ende der Neuzeit ist heute
sehr wohl zu bestimmen. Doch wo sind wir jetzt, was sagen die Zeichen der
Zeit, die am ersten in der Studierstube verblassen?
In
meinem mehr „privaten Studium“ der Modernen Literatur und Kunst bin ich
unermüdlich dieser Frage nachgegangen. Schon hier wurde mir über Holthusens
„Unbehauster Mensch“ eine erste Unterscheidung der Geister noch vor aller
Entscheidung im Glauben, war ich doch nicht einmal getauft. Die
Notwendigkeit, den Zusammenbruch des „Dritten Reiches“ zu verarbeiten,
belastet mich noch heute. Dankbar bin ich für die harten Jahre des
Pfadfindens nach dem Krieg. Nicht selten ist das Licht des Suchens in aller
Dunkelheit, die zu durchstoßen war, in „Bitternis“ umgeschlagen, wenn es
Richtung jugendlichem Besserwissen und Protest zu flackern begann. Wie nahe
ist dem jungen Menschen gerade in der Krisis dieses „Alles umsonst!“, das in
der ersten Zeit laut aus der Seele nicht Weniger heraus schrie. Kann den
Titel eines Buches über diese Not noch heute nicht vergessen: „Es schreit in
mir?“ Was da schreit, sollte ich bei meinem ersten Einsatz bei den Gut
Hirtinnen, deutlicher erfahren. Erst da wurde mir bewusst, dass es nicht
weniger in mir geschrieen hatte. Nicht zufällig kam als Lehrer der Gedanke
eines Notrufes für junge Menschen. Schon der erste Einsatz weckte in mir die
priesterliche Berufung. Wo dieser Schrei erstickt wird, wird der Mensch
krank und kann bald nicht mehr ohne Drogen, welcher Art auch immer, leben!
In
dieses Dunkel fiel eines Tages das Licht der hl. Engel als die mir von GOTT
zugedachte Hilfe. Vier Jahre hatte ich in Innsbruck studiert. Die
Gemeinschaft mit 25 Nationen unter einem Dach, die Berge vor der Tür,
hielten die Krise zurück, die dann im Heimatseminar durchbrechen musste. Nie
habe ich nur ein Wort von dem stillen Licht hinaus gegeben, das dort im
Verborgenen für mich in der nächtlichen Anbetung, meist um Mitternacht,
brannte. Das „Hinaus“ mit dem Schrei in der Seele wollte auch in Freising
täglich neu verarbeitet werden. Mit Fasten und Beten war dem allein nicht
bei zu kommen. Nicht wenig half mir in der schweren Krise meiner ersten
Priesterjahre ein geistlicher Ausflug nach Assisi, Collevalenza und eine
stille Zeit in der Nähe des hl. Hauses von Loreto. Hier kam mir auf
Entfernung das Licht der hl. Engel in der Person von Mutter Gabriele
Bitterlich entgegen. Wie tief ist mir in Familiennamen letzter Trost
aufgebrochen: „Nomen est omen! = Namen ist Zeichen!“
Bitteres
heilt
Bitternis, „Absinth, Wermut“ ist der Name der Dritten Posaune! Bitternis
heilt. Nichts Süßes hat die Begegnung mit dem hl. Engel. Wir können keinen
nüchternen Begleiter und Lehrmeister finden als diesen stillen, heute
vergessenen Freund, den GOTT uns persönlich in der Taufe mit auf den
Pilgerweg über die Erde zur Seite gegeben hat. Wenn auch die Freundschaft
geschlossen war und in mancher Not sich bewährt hatte, es war eine noch
bittere Prüfung zu bestehen. Da wir nicht hinauf wuchsen in dieses Licht,
wie es uns die Mutter vorlebte, hat die Kirche nüchtern für eine Zeit das
Licht vom Leuchter genommen. In der GO heißt es im Brief an die erste der
Sieben Gemeinden in Ephesus. Sie ist Anerkennung und Mahnung zugleich:
2:1 „So spricht Er, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält und mitten
unter den sieben goldenen Leuchtern einhergeht: 2 Ich kenne deine Werke und
deine Mühe und dein Ausharren; ich weiß: Du kannst die Bösen nicht ertragen,
du hast die auf die Probe gestellt, die sich Apostel nennen und es nicht
sind, und hast sie als Lügner erkannt. 3 Du hast ausgeharrt und um meines
Namens willen Schweres ertragen und bist nicht müde geworden.“
Wie nüchtern wird hier die Krise erkannt, in der wir stehen, unserer
Anstrengung, sie zu überwinden nicht vergessend und doch auf das eine
fehlende hingewiesen: die Erste Liebe, wie sie die Mutter brennend bis zu
ihrem letzten Atemzug lebte! Wie sollten wir das Ziel erreichen, das uns mit
dem hl. Engel in Allem überfordert, wenn wir im Geist dieser Zeit nur eine
„bessere Lösung“ suchen? 4 „Ich werfe dir aber vor, dass du deine erste
Liebe verlassen hast. 5 Bedenke, aus welcher Höhe du gefallen bist. Kehr
zurück zu deinen ersten Werken! Wenn du nicht umkehrst, werde ich kommen und
deinen Leuchter von seiner Stelle wegrücken.“ Offb 2,1- 5.
Der
Tod der Mutter nahm uns die Säule weg, die uns noch zu sehr von Außen
gestützt hatte. Man vergleiche den Brief an die siebte Gemeinde. Es fehlte,
was uns heute Allen fehlt, letzter Einsatz hin zu GOTT aber zugleich hin zum
Nächsten. Die Kirche konnte nur von Außen helfen, Innen blieben wir
verantwortlich. Die Entscheidung der Kirche wurde zur Scheidung, in der wir
bis zur Stunde stehen. Das letzte Urteil steht allein GOTT zu. „Wer steht“,
zu stehen glaubt, wo und wie immer, „sehe zu, dass er nicht falle. Notwendig
muss die Reinigung, die heute die Kirche und die ganze Menschheit ergreift,
die am ersten treffen, die der HERR zu Hilfe mit den hl. Engeln gerufen
hatte. Nichts steht heute so im Kampf wie das Ringen um Einheit. Wo der
Blick auf GOTT getrübt wird, hat der Feind jeweils eine billigere Lösung
bereit. Nüchtern geben uns hier gerade die beiden letzten Briefe an die
Gemeinden in der GO einen Hinweis, der unser Gewissen treffen muss. Weil es
um Sein und Nichtsein geht, müssen sie in der Tiefe der Seele getroffen
werden.
Wenn
wir auf den Abschluss des sechsten und auf den siebten Brief schauen, mag
uns aufgehen, wo wir gefehlt haben. Der hier verheißene Sieg kann nur in
Einheit und durch die Kraft GOTTES werden.
12 „Wer siegt, den werde ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen,
und er wird immer darin bleiben. Und ich werde auf ihn den Namen meines
Gottes schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem,
das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und ich werde auf ihn auch
meinen neuen Namen schreiben. 13 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den
Gemeinden sagt.“
Mutter Gabriele ist der Überforderung gestanden, die im Anruf des HERRN am
25. März, im Jahr der Verkündigung der Leiblichen Himmelfahrt MARIENS in der
Offenbarung der Hilfe der hl. Engel an sie ergangen ist. Einfache Hausfrau,
kaum verheiratet, mit drei Kindern. Die Priester, die sie führen durften,
der Bischof der ihr damals vorstand, waren nicht weniger überfordert. Sie
musste es allein auf den HERRN hin wagen wie eine hl. Therese von Avila.
Dies blieb auch ihr Leitsatz: „GOTT allein genügt!“ in allen inneren und
äußeren Schwankungen, die sie durchstehen musste. Sie starb an der Überlast
der Sühne, in erster Linie für uns Brüder und Schwestern, dann aber für den
hl. Vater, die Bischöfe, die Priester. Die Hilfe der hl. Engel sollte in
erster Linie eine Hilfe sein für die Hierarchie in dem sich steigernden
geistigen Kampf, dessen Höhepunkt wir in diesen Tagen erreichen. GOTT kann
hier nicht mit halbem Einsatz, mit Taufscheinchristen arbeiten. An der Seite
seiner hl. Engel braucht ER Heilige, die nichts anderes wollen als dies: die
größere Ehre GOTTES und die Rettung der Seelen. Alles was nach Unten zieht,
alle Lauheit und Mittelmäßigkeit, an der wir uns oft bis zuletzt, sogar im
religiösen Leben festhalten, muss in diesem Anruf dem Feuer übergeben
werden.
14 „An den Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: So spricht Er, der
«Amen» heißt, der treue und zuverlässige Zeuge, der Anfang der Schöpfung
Gottes: 15 Ich kenne deine Werke. Du bist weder kalt noch heiß. Wärest du
doch kalt oder heiß! 16 Weil du aber lau bist, weder heiß noch kalt, will
ich dich aus meinem Mund ausspeien. 17 Du behauptest: Ich bin reich und
wohlhabend, und nichts fehlt mir. Du weißt aber nicht, dass gerade du elend
und erbärmlich bist, arm, blind und nackt. 18 Darum rate ich dir: Kaufe von
mir Gold, das im Feuer geläutert ist, damit du reich wirst; und kaufe von
mir weiße Kleider, und zieh sie an, damit du nicht nackt dastehst und dich
schämen mußt; und kaufe Salbe für deine Augen, damit du sehen kannst.19 Wen
ich liebe, den weise ich zurecht und nehme ihn in Zucht. Mach also Ernst,
und kehr um!“
Wer weiß heute in der Kirche noch etwas von „Zucht!“, da sie im Dritten
Reich so schmachvoll missbraucht wurde. Millionen haben im Krieg einem
Götzen ihr Leben geopfert, der armes Werkzeug dunkler Schachzüge war. Heute
ist es ein anderer, nicht weniger gewaltsamer Götze: der Wohlstand und in
besseren Kreisen der Humanismus. Wer hört im Lärm dieser Welt noch die
lautlose Stimme des hl. Engels, der für den HERRN an die Türe unseres
Herzens klopft? Wer ist sich noch bewusst, dass er in der hl. Eucharistie
zum „Mahl“ mit dem HERRN geht? Ist das im Zeichen des Fünfsterns geeinte
Europa bereitet für die Prüfung, in der wir stehen? Wird es dort noch Zeugen
und Bekenner geben, die wie Säulen stehen? 20 „Ich stehe vor der Tür und
klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich
eintreten, und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir. 21 Wer
siegt, der darf mit mir auf meinem Thron sitzen, so wie auch ich gesiegt
habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe. 22 Wer Ohren
hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.“ (Offb 2,14 - 21)
Die
Sekten sind, wenigstens dem Buchstaben nach offen diesem Wort, wagen es mit
dem „Wachturm“ an den Straßen zu stehen, während wir uns im Babylon unserer
vielen Worte verirren. Es bleibt dem Erbarmenden GOTT nichts anderes, als
auf den Einzelnen zu warten, der die allgemeinen Lösungen, woher immer sie
kommen, durchschaut und mit MARIA und an der Hand seines hl. Engels Tag und
Nacht als Knecht um ein „Adsum = Hier bin ich!“ oder als Magd um ein „Ecce =
Siehe ich bin eine Magd des HERRN“ ringt.
„GOTT ist größer“, dieses Zeugnis war schon in der Bombennacht im März 45,
da ich als armer Heide nicht einmal den Namen „GOTT“ kannte, ahnend in
meinem Herzen. In der Begegnung mit P.Pio, in Fatima, Garabandal, Guadalupe
wurde die Ahnung zur Erkenntnis: ER ruft! Der Fels der Kirche muss aus
vielen kleinen „Felsblöcken“, die ER selbst behauen hat, neu gefügt und im
Feuer der Prüfung in Eins geschmolzen werden. Dieses Feuer, das ER selbst
ist, ist nicht auszulöschen, da die MUTTER es uns mit auf den Kreuzweg
gegeben hat.
Lobpreis
„Ressurrexi et adhuc sum
tecum posuisti manum tuam super me
mirabilis facta est Scientia”
(Introitus der Ostersonntagmesse, Ps. 138, 18, 5f)
ICH bin auferstanden und bei DIR!
DU hast Deine Hand auf mich gelegt!
Wunderbar ist diese Wissenschaft (dieses Wissen)°!
Was
ist diese „Wissenschaft, Wissen, Weisheit“, wie verschiedene Übersetzungen „scientia“
übersetzen? Wie ein Posaunenstoß will uns dieses Wort schon am Anfang der
Ostermesse aufmerksam macht, dass der HERR uns Großes zu künden hat. Was ist
diese Wissenschaft, die wir an diesem Hochfest der Kirche lernen sollen, wie
unter der Hand GOTTES, des VATERS, der den SOHN aus tiefster Schmach der
Sünde hinein hebt in die Herrlichkeit, die IHM von Ewigkeit her zu eigen
ist? Was ist es um die Auferstehung, die wir wie andere große
Glaubenswahrheiten eingebaut haben in die Kapelle unserer Frömmigkeit, dass
wir nicht mehr zu sagen wissen, was sie eigentlich bedeutet? Bevor wir
beginnen, darüber nachzudenken, sind wir schon dabei „Alleluja“ zu singen
mit den Anderen, die es ebenso wenig wissen.
Die
Glaubenswahrheiten werden dort, wo sie nicht mehr gelebt werden, zu
Hieroglyphen, die niemand mehr recht zu entziffern weiß und zu denen doch
Jeder, der etwas zu verstehen meint, seinen Kommentar zu geben für nötig
findet. Wenn da nicht Einer durchstößt in der Frage des Herzens: „was ist
diese Wissenschaft?“, die uns der SOHN in Seiner Auferstehung lehrt, dann
wird die Kirche mit all ihren heiligen Wahrheiten zu einem Museum von
Denkwürdigkeiten, die uns verschlossen sind. Wir müssen an einem anderen
Lobgesang ansetzen, um besser zu verstehen. Das Benedictus, das der Vater
des Johannes des Täufers anstimmt.
Hier
nimmt der Vorläufer des HERRN die Sendung CHRISTI voraus, die ER zur
Vollendung führen wird: „Du aber Knabe wirst vorausgehen, um dem Volk die
Wissenschaft von der Vergebung der Sünden zu künden“. Der Mensch, der wach
ist hin zu GOTT, versteht: das ist die einzige Wissenschaft, auf die alles
ankommt. Wer sie lebt, geht ein in den Himmel, wer sie verwirft, ist
verworfen. Von dieser Wissenschaft kündet uns die Kirche im Aufblick auf die
Auferstehung CHRISTI. Ein ganzes Leben, wie unseres, hat ER unter und gelebt
und lebt es noch jetzt in Seinem Mystischen Leibe der Kirche mit uns,
eingesperrt, Gefangener. Wenn ER doch wenigstens Gefangener der Liebe wäre!
Ja ER lebt auch unser Leben, das Leben aller Menschen, die schon waren, die
noch kommen werden. Auch als Mensch blieb ER GOTT! Ja noch weniger ist Er
geworden: ein Stückchen Brot, eine Brotkrume, die der Priester vom Tisch
fegt. Um unserert- um Deinetwillen!
In
Nichts will ER uns fremd sein, darum lässt ER es zu, bis in den Staub
erniedrigt zu werden. ER muss unser, Dein Menschsein mitlernen, von der Pike
an bis zum bitteren Sterben am Kreuz, bis in die letzte auch geistige
Verlassenheit des „Mein GOTT, warum hast DU Mich verlassen!“ Um die Jünger
auf dem Kreuzweg zu stärken, schenkt IHM der VATER den Augenblick der
Verklärung mit den drei Auserwählten, die doch nichts verstehen. Erst da ER
aufersteht, bricht durch, was dort angekündigt wurde. Nein, es war nicht in
drei Hütten zu fassen, wie wir sie eifernd heute aus Beton bauen! Die
Auferstehung erst hat alle Finsternis des Todes durchbrochen. Sie ist nicht
vor IHM, wie ein Gegenstand, den man erkennt, sie ist in IHM für alle
Ewigkeit, dass Jeder sie erlernen kann, der mit, in IHM zu IHM aufschaut.
Nur im Kreuz kann die Schuld des Menschen, die zurück reicht auf den
Ungehorsam Adams und Evas, überwunden werden!
Hier
ist uns der Schlüssel zu dieser Wissenschaft gereicht: im Kreuz! Wo immer
wir eine Not, eine Bedrängnis, ein Leid, kurz ein von GOTT gewolltes oder
zugelassenes Kreuz auf uns nehmen, ihm ins Antlitz schauen, statt
auszukneifen und den bequemeren Weg zu suchen, gehen wir aus dem alten
Menschen, der zum Tod ist, hinüber zu JESUS, der uns das Ewige Leben
verheißt. In der Annahme des Kreuzes haben wir teil an der Großen Wandlung,
die der MENSCHENSOHN in Seiner Auferstehung am Ostertag erfährt. Hier dürfen
wir am eigenen Leib, in unserer Seele, im Geist erfahren, was konkret
Auferstehung bedeutet. Wenn es auch nur ein kleines Wissen ist, wie ein
erste Nachplappern des ABC, so hilft es uns doch menschlich besser zu
verstehen, was es um das gewaltige Mysterium der Auferstehung CHRISTI ist.
Nicht nur die Katastrophe des Kreuzes ist gewaltig, dass sie die Jünger in
die Winde verstreut, nicht weniger gewaltig ist das Erdbeben der
Auferstehung, vor dem nicht nur die Wächter des Grabes wie tot zur Erde
fallen, sondern auch die Frauen nach Markus in Erschrecken und Entsetzen
davon laufen, ohne einen Gedanken an den Auftrag, den der Engel im Grab
ihnen im Namen des HERR an die Apostel übermitteln will. Kreuz und
Auferstehung sind wahrhaft die e i n e Katastrophe, an der der Mensch
aufwachen sollte. Wenn er ihr nur einen Augenblick mit seinem guten
Schutzengel ins Auge schaut, wird das schön gefügte Häuschen unserer selbst
gebastelten Frömmigkeit wie im Wirbelwind mitgerissen.
Auferstehung ist die eine, die heilige Seite des Glaubensabfalls, den wir
heute über die ganze Welt hin erleben; es ist die der Welt verborgene: wir
müssen geschüttelt werden in diesem Sturm, ja vielleicht müssen wir sogar
für einen Augenblick irrewerden im Glauben: an der Kirche, ihren Priestern,
ihrer Lehre. Wie sollen wir sonst die Verheißung erfahren, die das Dunkel
der Zeit durchbricht: „Siehe, ICH mache Alles neu!“? Die andere Seite, die
den Blätterwald der Kommunikationsmittel bewegt, verbirgt den Tod der Seele,
die keinen GOTT mehr braucht. Sie wird noch einmal gewaltig aufschreien und
dann verstummen für Immer! Notwendig müssen Katastrophen über die Erde
kommen, wie die immer heftigeren Posaunenstöße der Engel, die aus diesen
Katastrophen ertönen. Nur in einem durchbohrten Herzen kann offenbar werden,
was der Mensch eigentlich nach dem Plan GOTTES sein sollte.
„Die
heilige DREI“
Dies
ist die Oster-Botschaft, die für still betrachtende Seelen zur Wissenschaft
wird, vor der aller aufblähender Stolz unserer Wissenschaft nur Staub ist.
Wer ist je von all dem Wissen, mit dem schon die Kinder tot gefüttert
werden, satt geworden? Selig der die Osterbotschaft in seinem Herzen hört
und von nun an behutsamer seinen Weg durch diese dunkle Zeit geht, um wach
zu sein, für den leisesten Anruf des Kreuzes, denn nur im Kreuz kann er
gewandelt werden zum Neuen Menschen in JESUS CHRISTUS und so erlernen die
Wunderbare Wissenschaft der Auferstehung.
Dreißig Jahre Sich bereitend in der Stille
Drei Stunden Blut schwitzend am Ölberg
Drei Abschnitte grausamen Quälens bis zum „Es ist
vollbracht!“
Dies ist die Wissenschaft des Kreuzes,
die das Alleluja der Auferstehung weckt und uns mit ihm!
Auch
wenn die Auferstehung nur e i n Abschnitt in den Evangelien ist, so ruht sie
doch auf, auf den Dreißig Jahren der Stille des HERRN, auf Seinen Drei
Jahren der Verkündigung des Wortes, auf den drei Abschnitten Seiner Passion,
am Ölberg, auf dem Kreuzweg, in den drei Stunden am Kreuz. Der Gnadenstrom,
eröffnet in der Durchbohrung Seines HERZENS, wird in uns „zum Quell, der in
uns aufspringt ins Ewige Leben“. Aus ihm können wir immer neu schöpfen
können, mag stündlich um uns die Wüste wachsen. Nichts ist für uns, die wir
im Kampf stehen, notwendiger, als die Welt, Satan und unser Ich überwindende
Kraft der Auferstehung In ihr wird noch einmal das Evangelium über die Welt
gehen, erst dann kommt das Ende. Es ist nicht Kraft des Menschen, die die
Welt als ihren Bauplatz nützt zu eigenem Nutzen und zu eigener
Verherrlichung, sondern die Kraft aus der Gnade GOTTES, die unserer
Bereitschaft, IHM nachzufolgen, entgegen kommt.
Wir
dürfen erfahren, wie über die Bindung an den hl. Engel in der Auferstehung
JESU auch unsere Auferstehung beschlossen ist. In ihr wird uns die Einheit
mit GOTT, mit der MUTTER, den hl. Engeln, ja der ganzen Schöpfung. Sie ist
nicht mit unseren Augen zu erkennen, sie verlangt, täglich neu gelebt zu
werden. Was uns in dieser Prüfung rettet, ist Sein Zeugnis in uns!
Auferstehung und Apokalypse
Zweiter Teil
Die Dreifaltige Wirklichkeit der Auferstehungsberichte
Teil II schaut auf den WEISEN GOTT
im Licht der Gegensätzlichkeit der Gaben des HEILIGEN
GEISTES
-
hin auf die dreifaltige Ordnung der Auferstehung (VIII).
Der Gegensatz liegt hier im Bezug auf die drei
theologischen Gaben: Glaube, Hoffnung, Liebe – zu den Vier Kardinaltugenden:
Maß, Klugheit, Gerechtigkeit, Starkmut.
Der Glaube wächst auf dem Boden der Gnade
und nicht auf dem der Gelehrsamkeit!
Wohl greift er gern nach dem Beweis durch Wunder,
das aber ist Zuckerbrot,
und Gnade ist armes und lauteres Kornbrot,
das im Geheimnis der Wandlung
zum Wunder der Liebe erblüht.
Die
vorliegende Arbeit ist ein Versuch, das über Jahre hin Aufgeschriebene über
die GO zusammen zu fassen und im Licht der GO zu sichten und zu betrachten.
Exegese, Auslegung der Schrift, bleibt die Grundlage, um nicht in den Text
hinein zu deuten. Weil die GO Wort an die Kirche ist, ergeht dieses Wort
notwendig an Jeden von uns, der über die Zeichen unserer Zeit betend
nachdenkt. Dies muss schon „am Leeren Grab“ deutlich werden. Es sei versucht
Schritt für Schritt an der Hand unseres guten hl. Engels in dieses Thema
hinein. Zuerst heißt es die Schrift, lesen, wieder lesen, sie zu betrachten
und sich zu fragen, was sagt sie mir für diese Zeit, für mich persönlich?
Erste Stufe ist das „Leere Grab“,
Wir
müssen es sehen in Einheit mit dem „Grab“, das Johannes in apoklayptischer
Weise in der Höhle von Patmos erfährt. Der Mensch kann nicht GOTT schauen,
ohne vorher zu sterben. In einer Zeit, die über die Erde nicht hinauskommt,
sie aus eigener Kraft ewig machen will, hilft uns der Feind, mit „guten
Gründen“ die Furcht vor dem Grab zu löschen. Spätestens, doch dann zu spät,
müssen wir ihr im eigenen Sterben stehen.
Offb
1,10 Am Tag des Herrn wurde ich vom Geist ergriffen und hörte hinter mir
eine Stimme, laut wie eine Posaune….7 Als ich ihn sah, fiel ich wie tot vor
seinen Füßen nieder. Er aber legte seine rechte Hand auf mich und sagte:
Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte 18 und der Lebendige.
Ich war tot, doch nun lebe ich in alle Ewigkeit, und ich habe die Schlüssel
zum Tod und zur Unterwelt. 19 Schreib auf, was du gesehen hast: was ist und
was danach geschehen wird.
Der GEIST, den JESUS mit Seinem menschlichen Geist im Sterben aushaucht,
sucht nach dem Leib der Kirche, der aus der Katastrophe aus dem Grab
auferstehen soll. In der Durchbohrung mit der Lanze wird ER frei. Er nähert
sich, schon jetzt den Getreuen, Johannes, MARIA und den Frauen nähert. Von
Innen ER sie ansprechen und zugleich „sichtbar“ werden. Es hat dieses Hören
und Sehen schon hier auf Erden Teil am Schauen GOTTES in der Ewigkeit. An
dieser Gnade will uns der VATER Anteil geben, wo immer ER im Mystischen Leib
im Sohn ein Charisma weckt. Wo immer eine Berufung im GEISTE sich öffnet,
lebt sie aus der Kraft der Auferstehung. Verantwortend müssen wir einmal für
sie vor dem Richterstuhl GOTTES gerade stehen.
Wir
müssen uns wie die Apostel der Erfahrung des Leeren Grabes stellen. Was
bedeutet sie für uns hier und jetzt? Sie muss uns mehr sagen als das
Schlagwort: „GOTT ist tot“, das Bischof Robinson in die Arena geworfen hat,
um uns herausfordern. Die Bequemen haben es auf ihre Art genutzt, um sich
auf Erden einzurichten. Nur wenn wir ihr nicht ausweichen, haben wir den
rechten Einstieg. Standen die Apostel nach der Katastrophe nicht vor dem
Trümmerhaufen ihrer messianischen Hoffnungen? Wer weiß um Johannes in Patmos
im Exil, um seinen sicheren Tode entgegen zu gehen? Woher kam ihnen die
Kraft, aus der Tiefe dieser Enttäuschung, die ihnen der HERR nüchtern
vorausgesagt hatte, wieder aufzustehen, zuzupacken, wo ER sie anrief?
Ohne den Kristall MARIA, wären sie wie die Emmausjünger auf den Wegen der
Welt weiter gegangen. Hören wir es nicht noch aus dem Worte Petri, als er
die Jünger zum Fischfang einlud: „Ich gehe fischen!“
Jo 21,3 Simon Petrus sagte
zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie
gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie
nichts. 4 Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger
wußten nicht, daß es Jesus war. 5 Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt
ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. 6 Er aber sagte zu
ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet
etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen,
so voller Fische war es.
Nüchtern erfahren sie hier, sie können
nur anfangen im unbedingten Gehorsam auf das Wort des Herrn, den sie hier zu
lernen beginnen. Nur im Gehorsam bis hin zum Tod wird uns Auferstehung. Dies
erfahren wir schon. wenn wir dem Geheimnis Seiner Allgegenwart schon in der
Schöpfung nachspüren im „Stirb’ und Werde auch des materiellen Lebens, In
der Erlösung ist Voraussetzung dafür das „Leere Grab“.
Der
zweite Schritt ist, Ihm zu begegnen, Jeder auf seine Art!
Wie
sind die Apostel, die Frauen, die am Kreuz durchgehalten haben, dem
Auferstandenen begegnet? Sie weisen auch uns den Weg. Müssen wir ihn heute
nicht auch wieder suchen, zuerst einzeln, dann in der auch jetzt im
Verborgenen um MARIA wachsenden Gemeinschaft der Getreuen?
Der dritte Schritt: die Sendung
Die
Drei Schritte, in denen der HERR ihnen vorausgegangen war, müssen auch
unsere werden. Im HEILIGEN GEIST stehen auch wir in einer dreifaltigen
Sendung. Jeder muss sie auf die Art seiner Berufung im HEILIGEN GEIST
durchschreiten.
·
In der Sicht von Mk/Mt
dort, wo ER mit ihnen angefangen hatte: in Galiläa,
·
bei Lukas ausgehend von
Bethanien, wo sie zuletzt in Gemeinschaft zusammen
·
Sie müssen brennen im Feuer
der Liebe, mit dem HERRN geopfert zu werden.
Es
sind die drei klassischen Schritte:
„Verleugne Dich selbst!“, „Nimm Dein Kreuz auf Dich!“,„Folge mir nach!“
Weil
in dieser Arbeit immer wieder auf die GO geschaut wird, gehen wir auch im
zweiten Teil „Aufbau der Kirche“ dieser Frage nach. Je mehr wir heute mitten
in der Wirksamkeit der GO stehen, umso mehr bedürfen, um aus der immer
drückenderen „babylonischen Gefangenschaft“ in der scheidenden Kraft des
GEISTES befreit zu werden. Wir können sie nur erfahren, wenn wir wie die
Apostel und die Frauen durch die Katastrophe des Kreuzes gegangen sind und
alle unseren eigenen Vorstellungen und Erwartungen im Feuer Seiner Liebe
verbrennen lassen. Den Weckruf der Posaunen wird nur der recht aufnehmen,
der in der Prüfung: „Kreuz/Auferstehung“ demütig erkennt, dass der Mensch
hier überfordert ist. Bis in die Kirche hinein hat uns im Westen der
Wohlstand abgeschirmt, blind und müde gemacht. Noch sind die Christen des
Ostens allein ausgeliefert noch müssen sie die Prüfung des Kreuzes allein
tragen.
Johannes, kraft seiner Nähe zu JESUS, dann zu MARIA und zuletzt in der
Führung durch den hl. Engel durfte als Einziger schon auf Erde zu seiner
Vollgestalt in CHRISTUS im HEILIGEN GEIST heranwachsen. Ihm wurde im Zeichen
des LW Adler die Gnade des Durchschauens, mit dem hl. Engel und durch ihn.
Als Menschen einer im Materiellen gesättigten Zeit stehen wir der Gegenwart
GOTTES im dreifaltigen Geheimnis des KREUZES, des WORTES, des BROTES fremd
gegenüber. Notwendig muss eine Hilfe der hl. Engel, die uns gnadenhaft
zugesagt ist uns „fremd“ erscheinen und abgelehnt werden. Wir vergessen,
dass auch die Engel im Anfang der Zeit im Zeichen des Kreuzes, des Wortes,
des Brotes, geprüft wurde um unsertwillen. Den Dienst hat am Menschen hat
Luzifer abgelehnt und sich gegen GOTT gestellt. Die getreuen Engel haben
sich in dieser Prüfung für den Dienst an GOTT und damit auch am Menschen
entschieden. Sie sind uns näher als Vater und Mutter. GOTT hat sie bestellt,
uns, die das Heil in JESUS CHRISTUS erben, nicht nur als Schutzengel auf
unserem Pilgerweg über die Erde zu geleiten, sondern im Geisterkampf der GO.
Ohne ihre gnadenhafte Hilfe können wir die Prüfung, in der wir stehen, nicht
schaffen.
Die
billige Lösung: „ER allein hat für uns gut getan!“ öffnet der Ansteckung
durch die Selbstherrlichkeit des Feindes GOTTES Tür und Tor. In einem
seichten Humanismus wollen wir selbst über uns entscheiden. Wie sollen wie
ihren endzeitlichen Einsatz im geistigen Kampf erkennen und annehmen? Die
gnadenhafte Offenbarung ihrer Hilfe durch Frau Gabriele Bitterlich wird von
der Kirche als „fremd“ zurück gewiesen, denn sie überschreitet in ihrer
apokalyptischen Ausrichtung den Rahmen der traditionellen Engellehre. Ein
wesentlich intellektueller Glaube ist in Gefahr, sich selbst zu genügen.
Hier offenbart sich der Pferdefuss des Widersachers. Wo GOTTES Erbarmen noch
das Herz des Menschen treffen will, muss ER zu den Kleinen und
Zurückgebliebenen hinunter steigen.
Die
Armen im GEISTE wie die Hirten auf dem Felde von Betlehem, die im Schweigen
der Nacht aufschauen auf den gestirnten Himmel, gehen voraus. Woher sonst
soll ihnen Hilfe kommen? Die Frauen mit MARIA sind es, die unter dem Kreuz
ausgehalten haben, da die Apostel in entscheidender Stunde flohen. Sie sind,
gestärkt durch MARIA, die Ersten, die die Botschaft der Auferstehung
weitergeben, da die Apostel noch darum ringen, mit ihrer Enttäuschung fertig
zu werden. Ohne die Sühne MARIENS und der Frauen, ihnen das Licht zu ihr
eigenes Versagen zu erkennen und sich dem größeren Erbarmen GOTTES zu
öffnen. Petrus ist hier vor den Anderen, angesprochen. Die dreimalige Frage
bei der Erscheinung am See Tiberiades, muss seinen dreimaligen Verrat am
Wachtfeuer löschen. Sie wird ihn bis zuletzt gebrannt haben, wie auch uns
aller Verrat brennen muss, wenn der HERR mit uns neu anfangen soll.
Weil
heute die äußere Ordnung der Kirche zerbricht, kann sie nur durch behauene
Steine, Bekenner und Märtyrer neu aufgebaut werden. MARIA hat unter dem
Kreuz ihr Unbeflecktes Herz dem Schwert des Leides entgegen gehalten, mit
ihr die getreuen Frauen, die von Galiläa mit dem HERRN hinauf nach Jerusalem
gezogen waren. Ähnlich hat die Botschaft der apokalyptischen Hilfe der hl.
Engel unter dem Kreuz wie ein Schwert das Herz von Frau Gabriele Bitterlich
getroffen. Im Sühneeinsatz für die Priester hat sie der HERR für diese
Aufgabe von Kindheit her vorbereitet. Doch sie blieb unter dem Schleier
MARIENS, bis sie als Mutter von drei Kindern (drei musste sie verlieren) für
die Wucht des Kreuzes, das ihr hier auferlegt wurde, reif war. Schon im
Einsatz für die Priester, durfte sie erkennen, dass die Kirche in der
Bedrängnis dieser Zeit solcher Hilfe von Oben bedürfe.
Der
HERR nannte die kleine Gemeinschaft getreuer Schwester, die zu ihr standen:
„Gemeinschaft der Armen Sünder für die Rettung der Armen Sünder“. Sie wurde
zum Betlehem für das Werk der Heiligen Engel. Sie hat als das Samenkorn, das
in die Erde gefallen ist, den Weg für die Kirche, für Alle, die sich nach
dem Licht der Wahrheit ausstrecken, welchen Glaubens sie auch heute seien
bereitet. Ihr Sterben war Apokalypse. Mit ist von Anfang an die Sühne der
Grundstein des Werkes der hl. Engel von unserer Seite. Schon die erste Weihe
an die hl. Engel die der HERR schenkte, sollte diesen Einsatz unter dem
Kreuz stärken, wie der HERR am Ölberg durch den hl. Engel gestärkt wurde, um
menschlich sein Letztes hinzugeben. Wenn wir diesem Geheimnis nachsinnen in,
mit und durch MARIA, dürfen wir etwas von der Weisheit der Wege GOTTES
erkennen, die notwendig der Welt Torheit sind.
An
kaum einer Stelle wird das Eingreifen der hl.Engel in die Heilsgeschichte so
deutlich wie in den Perikopen der AUFERSTEHUNG JESU. Hier leuchtet auf: DIE
AUFERSTEHUNG JESU IST EIN ENDZEITLICHES GEHEIMNIS. Sie weist in ihrer Gewalt
und Größe hinüber auf die LETZTEN DINGE, wie sie in der Geheimen Offenbarung
enthüllt werden. Es sind «ENGELGEHEIMNISSE», nicht nur, weil die hl. Engel
im HEILIGEN GEIST diesem Geschehen näher stehen, sondern auch, weil sie als
Geistwesen IHM als Knechte im Kampf zugewiesen sind.
Ohne
ihre Vermittlung kann sich der Mensch diesem Geheimnis weder nahen, noch es
aufnehmen! Es braucht dazu im apokalyptischen Kampf das Einswerden! Dabei
kann die Weise der Vermittlung, wie wir sehen werden, verschieden sein. Der
Normalfall ist, dass der Engel an den Menschen herantritt, wie es besonders
die Auferstehungsberichte der Synoptiker darlegen. Die Gegenwart des Engels
macht den Menschen aufmerksam, dass er der Wirklichkeit der Auferstehung nur
im GEISTE begegnen kann. Dazu hin muss der Mensch gewandelt werden, wie wir
es am Sühneleben der M.Magdalena erkennen dürfen. Allein die Bereitschaft
zur Sühne öffner die Türe. Hier war die MUTTER Beispiel und Wegweisung.
Nicht umsonst durfte sie, da MARIA, da sie noch in Jerusalem war, wie
später, als sie (nach der Tradition der Ostkirche) mit nach Ephesus gehen in
anderer Weise als Johannes ihre Nähe erfahren. Da wir mitten im
apokalyptischen Kampfe stehen sind wir auf beider leuchtende Wegbereitung
gewiesen.
Johannes bleibt ein Ausnahmefall als Lieblingsjünger des HERRN. Wie ein
nacktes Kind lief er in panischem Erschrecken der Mutter GOTTES in die Arme.
Musste er nicht mehr als die Anderen bis ins Innerste erschüttert sein, da
ihm DER entrissen war, an dessen Brust er wie ein Kind gelegen hatte? Im
Wechsel vom Herz des HERRN hin zum Herzen der MUTTER hat er die tiefste
Wandlung unter den Jüngern erfahren. Mehr als der Vermittlung durch den hl.
Engel bedurfte er der Gegenwart der MUTTER. In der Einsamkeit des Exils
durfte er in Patmos in geistiger Einheit mit der MUTTER die Vollendung
seiner Sendung erfahren. Er allein durfte eintreten in den Spannungsbogen
Alpha – Omega im Geheimnis der endzeitlichen Hilfe der hl. Engel entgegen
wachsen. Lesen wir daraufhin das Sigillum OA = Opus Sanctorum Angelorum in
hebräische Leseweise, von hinten nach vorne: „A – O!“
Wo
M. Magdalena den langsamen Weg der Buße gehen musste, durfte er sich in der
Nähe MARIENS und in kindhafter Reinheit dem Geheimnis des Auferstandenen
nahen. Auch er war notwendig zuerst von Außen angestoßen, da er über das
schweigende Zeugnis der Tücher erfuhr: “ER ist wahrhaft auferstanden!“ Er
war in Bethanien, einziger irdischer Heimat des HERRN, in der Kopflosigkeit
der Flucht als zu Hause! In, mit und durch MARIA müssen sich auch heute die
Priester der letzten Zeit um MARIA sammeln. Der hl. Louis Maria Montfort hat
um sie vor mehr als 300 Jahren in seinem „Feuergebet“ mit dem HERRN
gerungen. Johannes hat ihnen den Weg bereitet.
In drei
Schritten durfte er als Erster der Apostel erkennen
·
Über die Ordnung der
Leintücher und das zusammengelegte Schweißtuch im Grabe hörte er im
Unbefleckten Herz MARIENS das HERZ des HERRN schlagen und er weiß: («sehen =
wissen: eidenai»), der HERR ist auferstanden.
·
In der Nähe MARIENS nach
der Auferstehung, zuerst in Jerusalem, dann in Ephesus, wächst er tiefer
hinein in die mystische Dimension der Gegenwart des HERRN in Seiner Kirche
durch die Hlst. Eucharistie.
·
Er beschließt sein Leben in
Patmos, da ER die Vollendung dieses Geheimnis in der Schau der Apokalypse zu
bezeugen gerufen ist.
In
den Gemeindenbriefen der GO wird deutlich, die Kirche wird an Haupt und
Gliedern durch die hl. Engel geführt. In, mit und durch sie stößt sie durch
zu einer immer vollkommeneren Erfüllung des hl. Willens GOTTES, auf die es
im letzten Kampf gegen den Widersacher, der sich verzweifelt aufbäumt,
ankommt. Wer anders sollte die «Tücher» in Ordnung gebracht haben als die
hl. Engel, die durch den HEILIGEN GEIST geistig im Pulsschlag der Liebe
GOTTES leben. Was den hl. Engeln fehlt, ist die geist - leibliche Erfahrung
Seiner Gegenwart, die uns in der Hlst. Eucharistie geschenkt wird. Sie kann
ihnen gnadenhaft (weil der HERR es so will!) durch uns vermittelt werden,
wenn wir uns der Engelreinheit nähern. Im Schutzengeldienst wird der hl.
Engel dafür bereitet. Als getreuer Begleiter des Menschen erlebt er an
seinem Schützling das Geheimnis der Menschwerdung JESU. Wo der Mensch den
HERRN in der hl. Kommunion empfängt, wirft er sich geistig vor diesem
Geheimnis zu Boden. Seine hl. Kommunion ist im GEISTE, da der Hl. GEIST
durch ihn zieht.
Wo
der HERR die hl. Engel[12]
uns in der geistigen Auseinandersetzung
unserer Tage in, mit und durch MARIA zur Hilfe sendet, treten nach und nach
alle hl. Engel ein in den Kampf um das Reich GOTTES mit und im Menschen.
Nicht mehr nur von Außen kommen sie dem Menschen nahe, wenn er sie anruft.
Immer mehr wächst in ihnen die Sehnsucht an diesem mystischen Hochzeitsmahl
teilzunehmen. Sollte der HERR diesem Sehnen nicht gnadenvoll entgegen gehen,
um so Mensch und Engel in Sich zu eins zu verbinden? Hier muss die hlst.
Eucharistie vermitteln und zum „Brot der Engel“ werden, anders als in der
geistigen Teilnahme im Wehen des HEILIGEN GEISTES. Über den HERRN und in
Seinem Dienste dürfen sie jetzt den Menschen von Innen führen. Im Blick auf
IHN sind beide, Engel und Mensch Lernende.
Wir
begegnen hier einem Endzeitgeheimnis, das sich nur im HEILIGEN GEIST betend
erschließen lässt. Hier darf nicht nur der reine Mensch aufsteigen zur
Engelerkenntnis[13],
wie es angeldweise de MUTTER und dem hl. Johannes geschenkt wurde. Auch der
hl. Engel darf jetzt nicht nur von Außen, sondern im Menschen tiefer
erkennen, was es ist um das Geheimnis der Menschwerdung JESU in Seinem
Mystischen Leib der Kirche. Das ist die schweigende Revolution (in MARIA!)
die das Werk der hl. Engel wie einen Fehdehandschuh in die Arena der
Diskussionen um die Sendung der Kirche in dieser Zeit wirft. Die Posaune
Absinth, Bitternis (vgl. Offb 8,10ff), die mit dem Werk wie ein Stern auf
Erden fällt, ist eine Herausforderung, die scheidet wie am ersten
Schöpfungstag.
In
den hl. Engeln durchbricht das Licht der Auferstehung JESU das Dunkel der
Katastrophe des Kreuzes, in das die Kirche als Mystischer Leib des HERRN
hineingerufen ist. Die hl. Engel sind schon in der historischen Auferstehung
JESU Vermittler nicht nur der Botschaft Seiner Auferstehung, sondern auch
Seiner Gegenwart in der Kirche im HEILIGEN GEIST. Dass Johannes, nach MARIA,
der Mutter des HERRN, der Zweite ist, der dem AUFERSTANDENEN HERRN im GEISTE
begegnen durfte, kann nur von der größeren Liebe des HERRN zu diesem ihm
besonders nahen Jünger her verstanden werden. Diese Liebe ist uns, durch
alle Gebote hindurch und über sie hinaus, gegenwärtig in der Hlst.
Eucharistie. Sie bereitet wie in Johannes diese Endzeitgnade der Einung
beider so verschiedenen Geschöpfe vor. Dreifaltig ist sie in Johannes
gewachsen:
·
über das Zeichen der Tücher
im Grabe,
·
in
Vermittlung durch MARIA[14]
·
im Anruf der Geheimen
Offenbarung.
Zu
dieser dreifaltigen Sicht sollen in schwerer Prüfung die Getreuen durch die
hl. Engel geführt werden. Über das Unbefleckte Herz MARIENS, wie neu geboren
im Feuer von Golgotha, nur in, mit und durch sie, wird sie uns zuteil, wenn
wir uns nach ihr als arme Sünder ausstrecken. Wie wenig wird hier Fatima
noch verstanden, da doch die Kinder, bereitet durch den hl. Engel, diesen
Weg weisen! Der hl. Vater Johannes Paul II hat im Feuer der Prüfung
bestanden und dafür am 13. Mai 2000 in Fatima sein Zeugnis abgelegt. Wie
sollen wir ohne die tiefere Erfahrung der Hlst. Eucharistie in uns den
dritten endzeitlichen Schritt mit dem Engel hinein in die Apokalypse dieser
Zeit tun? Hier mag uns deutlich werden, warum uns der VATER MARIA als die
Mutter der Straße auf den Weg schickt, um uns eine Brücke zu bauen. Nur über
die Mutter der Straße finden wir die Hand des hl. Engels. Wurde sie ihr
nicht „als Mutter der Straße“ auf dem blutigen Kreuzweg hinauf nach Golgotha
in ähnlicher Weise zuteil wie dem HERRN in der Not des Ölberg die Stärkung
des Engels? Sinnen wir diesen Geheimnissen nach und es wird uns Licht
werden!
In
der Liebe, wo sie vom HL. GEIST angehoben wird, wie es MARIA in der
Verkündigung geschah, kann der Mensch Erden «hinüberreichen» in das Reich
der Himmel und so schon hier Drüben sein, ohne den Boden der Erde zu
verlieren. Nur in solcher Liebe, wie sie Mutter Gabriele geschenkt war,
können wir die hl. Engel als Träger und Vermittler der endzeitlichen Liebe
GOTTES im HL. GEIST erfahren. Darum kann das Werk der hl. Engel, mit dem
endzeitlichen Auftrag der Rettung von Kirche und Welt, auch nicht von einer
Theologie verstanden werden, in der das verstandesmäßige Denken vorherrscht.
Es wird sich aber dem öffnen, der GOTT liebend mit dem HERRN leidet um den
immer mehr offenbar werdenden Verfall und die Verflachung in der Kirche. In
der Sehnsucht des GEISTES wird er ausschauen nach der nie ausbleibenden
Hilfe GOTTES. Sie wurde den Jüngern zuteil durch Vermittlung der Engel, sie
soll uns nicht weniger durch die Engelhilfe des Werkes gnadenhaft zuteil
werden.
Je
mehr wir dem Engel im HL. GEISTE begegnen, umso weniger bedürfen wir ihrer
sichtbaren Gegenwart. Sie wird notwendig heute, wo der Mensch ohne Ehrfurcht
nach dem Geheimnis: GOTT greift, zum Ausnahmefall. Denn «GOTT IST GEIST -
und die IHN anbeten, müssen IHN im GEISTE und in der WAHRHEIT anbeten! » (Jo
4,24). In dieser Sicht wird auch deutlich, warum wir uns nicht auf das
Wissen um die hl. Engel beschränken können, wie sie in der Schrift und
Tradition der Kirche geborgen ist. Wir sind herausgefordert, sie im Licht
des hl. Engels tiefer zu durchdringen, dann nähern wir uns der engelhaften
Erkenntnis, in die auch der hl. Johannes an der Hand der MUTTER erst
hineinwachsen musste. Sicher ist es eine der Aufgaben dieser Zeit für das
geistige Erbe der Kirche einzustehen, da es heute weitgehend geleugnet wird.
Doch GOTT will mit dem OA mehr: ER will durch die hl. Engel als Diener der
Sonnenumkleideten Frau dem Drachen den Kopf zertreten. Nicht der Mensch ist
der erste, sondern wie es auch in Fatima in der der Erscheinung der Mutter
GOTTES vorausgehenden Erscheinung der Engel deutlich wird, der Engel muss
den Weg bereiten. Am leichtesten ist ihm dies in kindhaften Herzen wie bei
den Hirtenkindern. Nur im Hl. GEIST kann die Geisterschlacht gewonnen
werden!
Wo
die Verwirrung des Geistes uns jeder Richtung zu berauben droht, müssen wir
einen letzten unbeirrbaren Halt. Nicht nur als allgemeine Weisung wie in den
Geboten GOTTES GOTT, sondern je persönlich, wie ihn uns der hl. Engel
vermittelt, wenn wir nur lernen im GEIST auf ihn zu hören. Wir müssen mit
dem Engel und durch ihn lernen, GOTT anzubeten und für IHN zu kämpfen, wo
immer uns GOTTES weise Vorsehung hinstellt. Es geht hier nicht um eine
weitere Frömmigkeitsübung, sondern um die Hilfe, die wir brauchen, um uns
nicht zu verlieren. Der engelhafte Weg, den schon die ersten Väter der
Kirche in der Wüste bewusst eingeschlagen haben, ist Weg zu GOTT, der uns
durchträgt auch, wenn aller äußerer Halt verloren geht. Sein Licht muss uns
durchdringen, damit wir wahrhaft „Kinder des Lichtes“ werden. im
schweigendem Horchen und Gehorchen auf die Stimme des Gewissens, durch die
sich der hl. Engel zuerst kund tut.
Der
Mensch muss sich und seinen Wünschen sterben, um GOTT wahrhaft im GEIST und
der Wahrheit zu begegnen. Dieser Anruf ist nicht tief genug in uns
eingedrungen. Wo wir bereuen und in der Stille neu anfangen, wird nach aller
Prüfung Neues werden. Das Wie bleibt in Seiner Hand, auch die hl. Engel
müssen sich hier im Dunkel durch kämpfen im bleibenden Licht GOTTES, das sie
in sich tragen und uns Innen vermitteln wollen. Schauen wir auf die
Hirtenkinder in der Vorbereitung ihrer Sendung mit dem Engel, sie weisen uns
den Weg, den sie heroisch bis zu Ende gegangen sind. Ohne ihr Einssein im
Gebet mit dem Engel von Portugal, da er mit ihnen am Boden geworfen den
HERRN anbetet, wäre wohl schon damals die Sendung MARIENS als
Sonnenumkleidete Frau der Geheimen Offenbarung (wie 1531 in Mexiko!) in
frommer Weise umgedeutet worden, wie es heute in Fatima und an anderen
MARIENorten verflachend geschieht.
Weil
wir als Menschen an die Erkenntnis durch die Sinne gebunden sind, schickt
uns die LIEBE GOTTES die MUTTER auf den Weg, dass sie uns helfe. Auch wenn
es nicht in der Schrift steht, sie durfte als Erste dem Auferstandenen
begegnen. Darum hat der HERR ja auch ihr in besonderer Weise das Werk der hl
.Engel anvertraut und durch sie einer einfachen Familienmutter. Wir müssen
es nur immer wieder in Demut und dankend aus ihren Händen empfangen, dann
werden wir wie Johannes der WIRKLICHKEIT DES AUFERSTANDENEN schon jetzt im
Zeichen begegnen und so mit dem Engel die Botschaft Seiner endzeitlichen
Hilfe hinaustragen können.
Hinweis
Versuchen wir, uns langsam in die Auferstehungsberichte einzulesen,
betrachtend sie mit uns zu tragen in MARIA. Das ist nüchterne Vorarbeit,
wenn wir tiefer kommen wollen und den Honig aus ihnen schöpfen. Manches das
hier einführend gebracht wird, wird später in anderer Weise wieder
aufgenommen. Wiederholung gehört zum Betrachten dazu, denn über Vieles gehen
wir leicht hinweg. Wer aufmerksam liest, wird bald jeweils das Neue
erkennen, das notwendig im Rahmen des schon Erkannten gebracht werden muss.
Die
Dreifaltige Erfahrung der Auferstehung CHRISTI
Drei
Schritte
In
allen vier Evangelien sind es drei Schritte hin zum Geheimnis der
Auferstehung des HERRN in der dem jeweiligen Evangelium eigenartigen
Sichtweise des dahinter stehenden Lebenden Wesen. So ergibt sich auch hier
eine zwölffache Sicht. Die z w ö l f T o r e des Himmlischen Jerusalem sind
damit schon in den Evangelien angedeutet, durch die einmal alle Menschen
einziehen werden.
So
wie die zwölf Stationen des Kreuzweges diese Tore auf Erden gegenwärtig
setzen im Erbarmen des VATERS durch die Erlösungstat des SOHNES im HL.
GEIST, so werden in der Auferstehung diese Tore im SOHN geöffnet, durch die
alle zum Ewigen Leben Berufenen im HEILIGEN GEIST in den Himmel eintreten
können.
Die
d r e i S c h r i t t e , in denen sich die AUFERSTEHUNG den Jüngern
kundtut, sind ein Hinweis auf die trinitarische Struktur alles
Heilgeschehens.
Der
e r s t e Schritt ist die Erfahrung des leeren Grabes.
Der
z w e i t e Schritt ist die Erkenntnis des AUFERSTANDENEN HERRN im HL.
GEIST.
Der
d r i t t e Schritt ist die SENDUNG.
Immer ist da ein inneres, wie organisches Erkennen im Herz des Menschen,
erinnernd und im Geiste MARIENS betrachtend. So durften die Apostel, die
Frauen voran langsam tiefer in dieses Unbegreiflich nicht nur eindringen,
sondern hinein wachsen. Der Anstoß war von oben, so hat wohl Jeder die
Auferstehung in besonderer Weise erlebt, auch wenn sie ihm mitgeteilt wurde.
Hier wird jeweils der hl. Schutzengel mit geholfen haben. Wo der Mensch
nicht betend eindringt, ist er jeweils versucht, seinem eigenen Denken und
Willen zu viel Raum zu geben. So entstehen, schon zur Zeit der Urkirche die
Sekten. Ohne die Hilfe der Väter in der Wüste und der Kirchenväter – lehrer,
geführt vom HEIIGEN GEIST wären solche Einbrüche nicht mehr abzuriegeln
gewesen. Der Feind ist der beste Psychologe und findet die schwachen Stellen
im Einzelnen wie einer Gemeinschaft heraus, stellt sich mit seinem Wissen
dahinter und versucht so die Bresche auszuweiten.
Da
wir heute wahrhaft am Ende der Neuzeit stehen, muss die MUTTER auf die
Bedeutung des Gebetes, der Umkehr, der Betrachtung und Sühne drängen. Genau
hier ist in einem zu vordergründigen Verständnis der Feind in die Reihen der
Gläubigen eingebrochen und hat die Einfalt des Glaubens in Besserwissen
aufgelöst, gleichzeitig die äußere Ordnung durch die beiden Weltkriege
gebrochen, die mit getragen hatte. Das ist schon in der Bereitung des
jüdischen Volkes auf das Erste Kommen JESU hin zu erkennen: Zersetzung von
Außen durch die Fremdherrschaft, von Innen durch die Verführung der
Verantwortlichen im Glauben, Spaltung in „modern“ und traditionell: wie
heute. Der Spaltpilz tut das Übrige: Auflösung nach Innen wir nach Außen.
Hier stand nach kurzer Überraschung dem HERRN eine Front gegenüber, die
nicht mehr zu durchbrechen war. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Prophetien treten nach vorne, wo die Führung der Kirche nicht erkennt und im
Angriff des Feindes das Feld räumt. Notwendig fehlt in Sachen Prophetie die
Unterscheidung der Geister. Es bleibt das einfältige Volk allein,
ausgeliefert den Wölfen. Wenn der HERR die Zeit nicht abkürzte, werden wie
bei der Verurteilung JESU selbst die Letzten mitgerissen, auch wenn sie
wunderbar vorher geheilt wurden. Nur dort, wo Einer betend der Gnade der
Heilung tiefer sein Herz geöffnet hatte – dafür stehen die Frauen, die JESUS
folgten – war über die Erschütterung von Kreuz und Auferstehungng der Boden
für den HEILIGEN GEIST bereitet. Wie sehr drängt die MUTTER in all ihren
Erscheinungen auf die Notwendigkeit des Betrachtens.
Wie
viel wird da den Getreuen zuerst von Innen, wo sie zusammenhalten, auch in
Gemeinschaft (Versiegelte Gemeinden) an neuer Widerstandskraft im HEILIGEN
GEIST geschenkt werden! Wer vertrauend auf den eigenen Geist die Zeichen der
Zeit übersieht, wird ausgeschieden. Hier erleben wir schon heute das Wirken
des HL. GEISTES, wie beim ersten Kommen des HERRN. Wo der Glaube geschwunden
ist, muss der Feind durch sein immer unverhüllteres Wirken die Sache des
Glaubens von der negativen Seite her nach Vorne bringen. Die vom HERRN
ausgetriebenen Geister mussten hier ein erstes Zeugnis geben, das wir nur
dann überhören, wo wir schon in seiner Hand sind. Die GO spricht hier von
der Scheidung in Dritteile:
·
Das erste Drittel: die
verstehen, dieser Gnade nachbeten. Sie erkennen, wo der HERR auf sie wartet.
·
Das zweite Drittel: die auf
der Gegenseite stehen.
·
Das dritte Drittel, um die
noch von beiden Seiten gekämpft wird.
Hier
liegt die Aufgabe der Posaunen.
In
der Auseinandersetzung und Deutung der Zeichen der Zeit, sind wir
vorbereitet, die Schrift zu befragen Sie soll uns nicht nur in einem
allgemeinen, über die heilsgeschichtliche Koordinaten von Ort, Zeit,
Umstände belehren und sie durchleuchten. Der einzelne Gläubige muss im Licht
seines hl. Engels erkennen, welche Antwort der HERR von uns in MARIA
erwartet.
Unterschiede bei den Synoptikern
Auf
Johannes wird später hingewiesen. Der Auftrag an die Jünger, nach Galiläa zu
gehen ist Mt und Mk gemeinsam, auch der Auftrag, davon den Jüngern zu
berichten. Nur Mt spricht ausdrücklich von der «Auferstehung von Toten».
Sein ist im LW Engel die Torheit des Kreuzes, in der die Engel am Anfang auf
Sein oder Nichtsein geprüft wurden. Sie greift zurück auf Gen 1
(„Priesterhandschrift“):
in dieser Scheidung von Licht und Finsternis hat die Schöpfung begonnen Im
„Ersten Tag“, in der Scheidung von Licht und Finsternis, liegt der Hinweis
auf die Engelprüfung. Diese Scheidung bleibt im Kreuz bis zum Ende. Der Hl.
GEIST wird sie über die LW zur Vollendung bringen, sie legen das Kreuz über
die ganze Schöpfung. Die beim Tod des HERRN gesehen werden. Die falsche
Gegensätzlichkeit ist im Sieg CHRISTI im Kreuz überwunden, doch dieser Sieg
muss sich erst im Mystischen Leib CHRISTI in der Zusammenarbeit von Engel
und Mensch durchsetzen. In der Sicht Mts sind die die Toten, die nach der
Auferstehung gesehen werden Zeichen dafür, dass sich die Kraft der
Auferstehung auswirkt und Alles ergreift. Sie wartet nur darauf, dass wir
erkennen, in JESUS beginnt ein Neues:
·
Mt erinnert, da er von den
Toten spricht, die gesehen werden, dass der Tod, der über den alten Adam
herrschte, überwunden ist. Vertrauen wir der Führung unseres hl. Engels,
dann werden wir es je persönlich erfahren.
·
Bei Mk tritt Petrus nach
Vorne in der ihm vom HERRN verliehenen Autorität, die unseren Gehorsam der
Kirche gegenüber verlangt.
·
Bei Lk erinnert uns der
HERR an das Wort der Schrift von der «Notwendigkeit des Leidens», von dem
der HERR auf dem Weg nach Jerusalem gesprochen hat. Er hebt hervor, dass ER
«schon in Galiläa» (vgl. Lk 24, 44) darauf hingewiesen hat. Lk bindet damit
wie die beiden andern Evangelien das Ende zurück an den Anfang.
Ein Blick auf die Vier Lebenden Wesen
Der
Hinweis auf die LW wurde ahnend zuerst von den Griechen in den Vier
klassischen Elementen, her und den Himmelsrichtungen erkannt, da sie
philosophisch nach dem „Einen Bleibenden in allem Wechsel“ forschten. Sie
ist wie eine erste Erkenntnis des Kreuzes als der Struktur der Schöpfung.
Die
nächst höhere, dem Menschen zugeordnete Sicht ist die der Vier
Erkenntnisfähigkeiten des Menschen:
Wille, Gefühl, Geist, Sinne.
In
übernatürlicher Sicht werden die Vier Kardinaltugenden zu „Geistigen
Richtungen“ die dem Menschen helfen, sich im Leben zurecht zu finden.
Sie weisen hinauf zu den Vier Eigenschaften GOTTES.
In
graphischer Darstellung:
Das
Wort der Erlösung ist Leben und muss gelebt werden, es gibt Richtung, es
baut uns auf im HEILIGEN GEIST durch die Sakramente. Es will uns anheben,
weg von der Erdenschwere und der Sünde, es hebt uns wie in einer Spirale. Wo
es nur Wiederholung ist, hat es seine Kraft verloren, nur im seinem Lichte
lebend, können wir seine Wahrheit und schöpferische Kraft erfahren. Wie tief
der HEILIGE GEIST ansetzt, um menschliches Erkennen zu heben, wird uns
deutlich in der Bemerkung, dass die Botschaft der Frauen an die Jünger
„ihnen als leeres Geschwätz“ erscheint. (vgl. Lk 24,10). Wo der Mensch das
Wort GOTTES nach seinen irdischen Maßstäben einzureihen versucht, verliert
es die Kraft der Torheit des Kreuzes. Im Zeichen des Kreuzes baut sich die
Schöpfung auf. Sie wächst wie die Weinrebe an ihm empor bis sie in JESUS
CHRISTUS eingehen darf in GOTT. Wer die Torheit des Kreuzes wie unsere Zeit
verkennt, ja ablehnt, weil er dem menschlichen Geist allein vertraut, hat
sich der Auflehnung des Widersachers am Anfang der Zeit angeschlossen und
muss endlich mit ihm fallen. Dies ist die KREUZUNG, in der die Menschheit
heute steht. Sie wird blind für das Kreuz, wo sie der Ansteckung des
„Humanismus“ dem Ungeist : „Wir schaffen es allein!“ vertraut. Sie wird es
schaffen, wo der Mensch sich mit dem hl. Engel verbindet, der sich als
Erstes Geschöpf GOTT als Knecht Seiner Pläne bekannt hat.
Hier
erkennen wir, dass wir in einer Prüfung des Geistes stehen. Was ihm an
Überheblichkeit anhängt, muss erliegen beim Aufstieg nach Golgotha. Im Bild
der himmlischen Hierarchie, die sich nach der Prüfung im Bild der „Weinrebe“
am Kreuz empor rankt ist allem Aufbau der dreifachen Schöpfung der Weg
gewiesen. Wer sich nicht im GEIST GOTTES an der Hand des hl. Engels nach
GOTT ausstreckt, weil es ihm zu mühselig ist, verfällt der Schwerkraft der
Sünde, scheidet sich von selbst aus. Denken wir an Pilatus’ hämische
Bemerkung „Was ist Wahrheit?“, aber auch an das Besserwissen der Apostel
gegenüber den Frauen. Notwendig sind wir Alle in diese Prüfung gerufen.
Bestehen kann nur, wer im GEISTE entscheidet. Mk zeigt auf, dass auch die
Frauen, als der hl. Engel sie im Grabe anspricht, erschrocken weglaufen. Sie
müssen ihren Auftrag an die Jünger erst nach einer Zeit der Besinnung weiter
gegeben haben.
Mk,
mit dem Lebenden Wesen „Löwe“ nach Westen, in den Endkampf gestellt, weiß es
besser in Seinem GEIST. Auch in uns muss erst die ALLMACHT GOTTES siegen,
nach aller Erschütterung des Kreuzes und aller nachfolgenden Enttäuschung.
Wie hart urteilt er über den „Unglauben“ der Jünger. Nur so hat das
schneidende Wort: „Wer nicht glaubt, ist verdammt!“ Darüber steht nicht das
unangreifbare Urteil eines Machthabers, sondern die Gerechtigkeit GOTTES,
die dem Irrenden in Barmherzigkeit hilft, den rechten Weg des Kreuzes zu
wählen und zu gehen. Die Auferstehung wirft den Menschen aus der Bahn,
stellt ihn vor eine Wirklichkeit, die ihm fremd ist, fordert eine Antwort,
die der Mensch von sich aus nicht geben kann. Dies wird bei ihm dreifach =
trinitarisch angedeutet:
·
im Hinweis, dass die Frauen
in Schrecken weglaufen,
·
durch den weg gewälzten
Stein,
·
in der Gestalt des
Jünglings mit der weißen Stola.
In M. Magdalena wird uns dies noch deutlicher werden. Im Kreuz ist nicht nur
Gesetz für die Schöpfung, es ist letztlich das Wesen GOTTES in der
Gegensätzlichkeit von VATER und SOHN, die nur im HEILIGEN GEIST gelöst
werden kann. Dieser GEIST macht sich wie der HERR klein im Schutzengel, zum
Diener des Menschen, damit er an diesem Dienen für seinen Weg lerne. M.M.
hat wir Keiner sonst diesen Anruf aufgenommen. Nur im Gehorsam finden wir zu
GOTT. Die Erschütterung über das leere Grabe, die Sehnsucht nach IHM allein
machen blind für alles Andere, auch den Engel. Sie ist nicht geringer als
die über sein grausames Sterben am Kreuz Sie weist zurück auf das Geheimnis
Empfängnis/Geburt JESU und voraus auf das endzeitliche Geschehen der
Geheimen Offenbarung. Weil der Mensch nach dem Ebenbild GOTTES geschaffen
ist, kann er nur im Kreuz selig werden. Hier stehen heute in der Kirche an
vorderster Front die Sühneseelen.
Der
den drei Zeugnissen gemeinsame Nenner ist: hier bricht in den in sich
geschlossenen Lebensraum der Menschen eine Macht ein, die dem Menschen fremd
ist und nur von ihm erfahren und aufgenommen werden kann, wenn er sich ihrem
Licht öffnet. Dieses Licht ist der HEILIGE GEIST, der Jedem Glaubenden in
der Person des hl. Engels persönlich zu Hilfe kommt, nicht nur unmittelbar,
sondern, wenn er still geworden ist, in der Hilfe, diese Erfahrung
aufzuarbeiten, anzunehmen und im Leben wirksam werden zu lassen.
Diese Grundstruktur umfasst auch unseren Weg zu GOTT:
I.1
Sie findet sich bei Lk wegweisend in der Verkündigung an MARIA:
Sie
zeigt sich dreifach:
I,1a: in der Befremdung MARIENS über den Gruß des Engels. besonders über die
gnadenhafte Erwählung, die ihr im Gruß zugesagt wird: „Du bist gebenedeit
unter den Frauen…“:
29 Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser
Gruß zu bedeuten habe. Es ist bei MARIA nicht ein
Erschrecken wie bei den Frauen (MK), sondern ein Sichwundern, Überraschtsein
im Blick auf die ihr zugesagte Gnade. MARIA, dies ist Teil ihrer Erwählung,
erschrickt nicht, wie wir es schon im AT erfahren. Sie lebte von Anfang an
in ihrer Gegenwart.
Wo
der Glaube nicht mehr überrascht, ist er schon gestorben. Die Wunder, die
der HERR wirkt, sollen dies nach Außen kund tun. Sie sind wie eine erste,
allgemeine Anrede JESUS, an den, der hören will. Weil der Glaube hier auf
Erden nie am Ende ist, muss er in Jedem immer neu die Frage wecken: „Wie
soll das geschehen?“
I,1b: In Demut wundert sie sich darüber, dass gerade ihr diese gewaltige
Gnade zuteil werden soll, um die sie für ihr Volk wohl immer gebetet hat.
32 „Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr,
wird ihm den Thron seines Vaters David geben. 33 „Er wird über das Haus
Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.Hat
ihr hier GOTT nicht zu Großes zugemutet?“ Wie soll sie Solches tragen? Sie
erinnert an den Fels vor dem Grab. - Sie kann es nur in, mit und durch
JESUS.
I,1c: Da sie darüber nachsinnt, kommt dazu die beunruhigende Frage: da sie
als Tempeljungfrau Jungfräulichkeit gelobt hat, wie soll dies geschehen?
34 Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann
erkenne?“ Auch der Hinweis des hl. Engels auf das Wirken des HEILIGEN
GEISTES in ihr muss sie befremden und will bedacht werden.
Weil
der Glaube hier auf Erden nie am Ende ist, muss er immer neu die Frage
wecken: „Wie soll das geschehen?“ Genau hier übernimmt der hl. Engel die
Antwort auf der Brücke zwischen dem Sichtbaren und Unsichtbaren.
In
diesen drei Schritten begegnet sie den Drei Göttlichen Personen.
Der
vierte Schritt bringt ihr Ja. Die vier Schritte weisen hin auf die Vier
Eigenschaften GOTTES und damit auch auf die Vier Ecksäulen der Kirche als
ihre Grundstruktur. GOTT der im SOHN Mensch geworden ist, will sich in uns
ein Haus bauen. Die Pfeiler werden gesetzt, im Kreuz aufgerichtet, am Ende
als Zeichen des Gerichtes über die Schöpfung, Die Kirche ist bei Johannes
geboren unter dem Kreuz, wo MARIA und die Frauen ausgehalten haben, sie wird
sichtbar im Wunder von Pfingsten, sie wird sich im Zeichen des Neuen
Jerusalem vollenden in der Geheimen Offenbarung. Man vergleiche dazu die
Dreierstruktur in den Auferstehungsberichten.
I. Der Auftrag –
entsprechend dem Gruß in der Verkündigung
I,1. Die Sendung
an Johannes, übermittelt durch den hl. Engel – Johannes ist wie überfallen.
I,2. Sein Auftrag
an den Sieben Gemeinden von Asien, das Evangelium umfasst Himmel und Erde.
I,3 Die Botschaft
entfaltet sich, verschieden an jede der Sieben Gemeinden - MARIA bedenkt den
Auftrag = was der Gruß bedeute?
Zu II. Bereitung
der Sendung,
Die Vier Lebenden
Wesen breiten das Kreuz über die ganze Schöpfung, ausgehend vom Thron GOTTES
(Offb 6) Vgl. „wird ihm den Thron seines VATERS David geben“ - St. Gabriel
erläutert den Anruf an MARIA. Er steht im Zeichen des Kreuzes wie hier durch
die Lebenden Wesen.
II,1 Hinweis auf
die Folgen (sie nehmen das weitere Wirken der GO voraus!)
II.2 Die
Versiegelung der Getreuen
II.3 Die drei
Posaunen als Weckruf
(II.4)
Zusammenfassung in der „Sonnenumkleideten Frau“ in ihren Geburtswehen
(entspricht dem „Ja“ MARIENS als Antwort an GOTT über St. Gabriel.
In diesem Ja, wie
hier in den Geburtswehen MARIENS, ist der Vollzug des Gerichtes über Kirche
und Menschheit zusammengefasst, Im Bild der von der Sonne umkleideten Frau
ist der Sieg CHRISTI zu erkennen.
Zu III. Vollzug
des Gerichtes = entspricht der Erlösungstat GOTTES durch die Menschwerdung
CHRISTI = „Wer dieses BROT isst ohne Unterscheidung, isst sich das Gericht!“
Der HERR wirkt kraft Seiner Gegenwart in der Hlst. Eucharistie in Seinem
Mystischen Leib der Kirche, wie zuerst im Schoß MARIENS. Ohnmacht wird zur
Allmacht!
III.1 durch die
Gerichts- und Ernteengel
III.2 Durch die
Sieben Zornschalenengel
III.3 Durch den
HERRN selbst auf Weißem Ross mit den Seinen
(III.4) Sieg
CHRISTI und Verheißung des Neuen Jerusalem, das vom Himmel herabsteigt,
gerufen durch das Ja MARIENS in der Verkündigung
Zusammenfassung
Diese trinitarische Ordnung soll uns darin erinnern, Aussage, Form und
Struktur sind ein Ganzes. Wenn wir über Weinreb noch auf die Wortwahl und
durch sie zurück auf das Hebräische schauten, müsste selbst dem Zweifler
etwas von der HEILIGKEIT DES WORTES, wo immer wir ihm begegnen, aufgehen.
Notwendig muss diese Ordnung des WORTES, das der VATER uns sandte und in
MARIA Mensch werden ließ, erfüllen, was die Geheime Offenbarung verheißt:
„SIEHE ICH MACHE ALLES NEU!“
Sie soll auch weiter verfolgt werden, damit uns bewusst werde:
·
es ist das EINE WORT,
gesandt vom VATER, in dem allein Heil zu finden ist.
·
Es ist in den Evangelien
Anruf, wie er schon im AT vorbereitet ist und in den Propheten die Brücke
zum Neuen Bund schlägt.
·
Es wird in den
Auferstehungsberichten Kraft des Neuwerdens.
·
Es bringt durch die hl.
Engeln in der Geheimen Offenbarung die Vollendung der ganzen Schöpfung.
WORT aber fordert Antwort – die allein in MARIA vollkommen
gegeben ist. In diese Antwort müssen wir eingehen, wenn wir des Ewigen
Lebens teilhaftig werden wollen. Weil der Mensch durch die Sünde das Nein
des Widersachers aufgenommen hat, muss nicht nur die Macht des Widersachers
über ihn gebrochen, es muss auch das verhärtete Herz des Menschen
aufgebrochen und weich werden. Dies wird uns deutlich in den
Auferstehungsberichten. Auch die Apostel sind hier nicht ausgenommen. Sie
müssen erst durch MARIA wieder zurück finden.
Das Wort des Engels an sie kann erst dann in ihnen aufgehen, wenn sich die
Erschütterung, die sie bis in den Leib hinein schüttelt («tromos») gelegt
hat. Es ist wahrhaft und wirklich Entsetzen (auch so kann man «ekstasis»,
übersetzen), das sie gepackt hat bei Mk. Sie sind aus der Bahn geworfen, sie
müssen erst wieder zu sich selbst zurückfinden. Das Geheimnis und die Größe
des Lebens, das uns GOTT geschenkt hat und in JESUS CHRISTUS neu schenkt,
muss ihnen im HEILIGEN GEIST neu aufgehen. Zu wenig haben wir in den
Auferstehungsberichten auf das Wirken des Hl. GEISTES geschaut, als sei es
beschränkt auf das Pfingstwunder.
ER ist schon dort geheimnisvoll wirksam, wo der HERR von der Lanze des
Zenturions durchstochen wird: Blut und Wasser kommen heraus – und unsichtbar
der HEILIGE GEIST. ER tritt schon hier im Verborgenen Seine Herrschaft in
denen an, die sich IHM mit und in MARIA öffnen. Der HERR wird ihnen, da ER
sich lebend zeigt, im Wort deutlich machen, was an ihnen geschehen soll,
damit sie neu werden.
Von der GO geht unser Blick betrachtend zurück auf die Geburtshöhle von
Betlehem, wo das JESUSkind geboren wird in Armut, umhüllt vom unsichtbaren
Glanz der Herrlichkeit des HEILIGEN GEISTES. Ja er sollte noch weiter zurück
gehen bis zur Höhle von Mamre, wo Abraham begraben wurde:
9 „Seine Söhne Isaak und Ismael begruben ihn in der Höhle von Machpela bei
Mamre, auf dem Grundstück des Hetiters Efron, des Sohnes Zohars (Gen 25,9).In
Mamre waren die drei Engel zu Abraham gekommen um ihm den Sohn Isaak zu
verheißen. Dort war auch seine Frau Sarah begraben. Später wird es das
Heiligtum von Hebron. Es ist eine ganze Geschichte, die dieser Ort
aufzuweisen hat. Wie tief ist das Heil in dieser Erde verankert. Die Eichen
von Mamre sind schon Hinweis auf das Kreuz. Wo der hl. Engel im Auftrag des
Gekreuzigten, Auferstandenen HERRN an den Menschen herantritt, muss die Erde
erbeben. Der Riss des Erdbebens ist noch heute in der Felsenhöhle von Patmos
zu erkennen, wo der hl. Engel an Johannes herantrat um ihm zu zeigen „was
bald geschehen wird“.
Hier
setzt L u k a s mit seiner Erzählung an. Der «Schrecken», der die Frauen
gepackt hat, scheint überwunden. Die Frauen gehen in aller Stille zum Grabe.
Das «ganz früh», das bei Markus die Erregung der Frauen auf diesem
morgendlichen Wege kennzeichnet, ist weggefallen - auch die Erwähnung der
«aufgehenden Sonne» (Mk 16,2), die wie ein Zeichen der Auferstehung des
HERRN gedeutet werden kann, fehlt bei Lukas, wie auch der wie hilfesuchende
Blick nach oben, hin zum Stein vor dem Grabe, der Stein ist ja schon
weggewälzt! (24,2) - nicht nur vom Grabe, sondern auch von ihrem Herzen. All
dies hat schon das tiefere Betrachten, für das Lukas steht, gebracht. Der
Blick der Frauen geht mehr nach unten, wie es dem Wesen des LW Stier
entspricht! Von der plötzlichen Erscheinung des Engels aufgeschreckt,
«neigen sie ihr Angesicht zur Erde», mehr aus Ehrfurcht vor der Lichtgestalt
des Engels. Die Botschaft des Engels: «Was sucht ihr den Lebenden unter den
Toten, ER ist nicht hier, ER ist a u f e r s t a n d e n !» muss erst durch
den folgenden Hinweis auf das prophetische Wort von Seinem Leiden,
verarbeitet werden, bevor sie ihren Blick wieder zum Himmel erheben können.
Im
vollen Sinne wird das erst beim zweiten Kommen des HERRN «auf den Wolken des
Himmels» sein - wie es Lukas ausdrücklich in der apokalyptischen Rede des
HERRN ausspricht: «wenn all dies geschieht, dann streckt euch und erhebt
eure Häupter, denn die Zeit eurer Erlösung ist nahe» (21,28). Der HERR sieht
schon bei Lukas w e i t e r bis ans Ende der Zeit, wo erst die ganze Fülle
der Erlösung sich ausgewirkt haben wird und ER als AUFERSTANDENER mit der
Beute der erlösten Menschheit und der heimgeholten Schöpfung, in die
Herrlichkeit des VATERS eingehen wird.
Die von außen einbrechende Nachricht von der Auferstehung des HERRN - wie
sie durch den Engel bei Mk vermittelt wird, muss erst - in, mit und durch
MARIA, im Menschen betrachtend erarbeitet werden, um Frucht zu bringen. Dies
ist die Lukas e i g e n e Botschaft, die bei Johannes, im Blick auf die
RECHTFERTIGUNG des Menschen noch einmal vertieft wird: das Heil ist für uns
erst wirklich, wenn wir es in uns aufgenommen haben und in JESUS CHRISTUS
gerecht geworden sind. Vor der Betrachtung der Botschaft vom Leeren Grab bei
Johannes, müssen wir noch einen Blick auf den «unechten M a r k u s schluss»
(16.9f) werfen.
In
der Sicht der LW gibt es keinen «unechten Markusschluss (16,9f) –
weil
wir hier das Evangelium nicht von unten, mit menschlichen Maßstäben
betrachten, sondern mit dem Engel auf die Auferstehung in der von den
Evangelisten aufgezeichneten dreifachen Sicht schauen.
Im
ersten Mkschluss ist uns nur die erste Sicht auf das Leere Grab gegeben - es
fehlen die Sichten auf die Begegnung mit dem HERRN und die Sendung durch
IHN, wie sie sich in den drei anderen Evg. finden. Die Evangelien rufen uns
an, legen uns aber auch die Antwort nahe, die der HERR für uns alle dem
VATER gegeben hat. Die Antwort, die das Evg. nach Mk in der Sicht des
ALLMÄCHTIGEN GOTTES von uns fordert, ist die des G l a u b e n s . Der
Glaube kann aber in uns nur wirksam werden, wenn wir unseren Platz vor GOTT
finden: als Seine Geschöpfe und zugleich, von Adam her, als arme Sünder.
Wir
müssen dem GRÖSSEREN GOTT begegnen. Das Erschrecken der Frauen in der
Begegnung mit dem Engel im Grabe ist dazu der erste Schritt: ANRUF DES
ALLMÄCHTIGEN GOTTES an uns arme Sünder zur Umkehr, zum Ausgehen aus dem
alten Adam («ekstasis»), damit wir eingehen können in den NEUEN MENSCHEN IN
JESUS CHRISTUS.
Im
«zweiten Schluss» wird in aller Nüchternheit die «Grabwirklichkeit» des
Menschen gekennzeichnet: «M. Magdalena, aus der der HERR sieben Dämonen
ausgetrieben hat» (und noch ist sie nicht «leer» für IHN!) - das Weinen und
Klagen der mit ihr Klagenden und Weinenden (es waren wohl nur Frauen - die
Jünger waren ja geflohen!) und nicht zuletzt der Unglaube gegenüber der
Botschaft von Maria Magdalena zeichnen die dreifach traurige Wirklichkeit
des Menschen. Er bleibt im Alten gefangen, findet von sich aus nicht hinüber
zum AUFERSTANDENEN, der Glaube muss in ihm erst durch den HEILIGEN GEIST
geweckt werden. Der HEILIGE GEIST muss ihn lösen aus allem Klagen und Weinen
und seinen Blick erheben in Hoffnung auf die Verheißungen der Schrift, um in
JESUS den Neuen MENSCHEN zu erkennen. Wenn da etwas von Liebe zu JESUS in
ihm war, so muss diese Liebe wie bei M. Magdalena erst geläutert werden und
wachsen im HEILIGEN GEIST.
Markus berichtet von zwei weiteren Erscheinungen, wohl der vor den Jüngern
von Emmaus und der im Abendmahlsaal, wie sie auch bei Lk u. Jo aufgezeichnet
sind. In einem dritten Teil dieses «zweiten Schlusses» folgt dann die
Sendung der Jünger. Auch dieser zweite Schluss zeigt die trinitarische
Ordnung der Auferstehungsberichte der anderen Evangelien:
·
in GOTT SOHN, Den der VATER
vom Himmel sendet (Anfang des Evg. - zugleich Anruf an den Menschen)
·
Der vom Tode des alten
Lebens umkehrt (Erfahrung des Leeren Grabes)
·
Und uns ein NEUES LEBEN
schenkt.
„Neuanfang in Galiläa!“
Es
ist dieser Abschnitt eine nicht sichtbare Unterteilung des Ersten
Abschnittes: des Leeren Grabes. Er gehört zu ihm und ist doch in der vom
Engel erteilten Weisung, besonders bei Johannes ein Schritt hinüber zum
nächsten Schritt: der Begegnung mit dem HERRN und darüber hinaus ein erster
Hinweis auf die Sendung, die die Jünger erwartet.
Es
geht hier um die BEGEGNUNG MIT DEM GRÖSSEREN, DEM UNBEGREIFLICHEN GOTT UND
SEINER UNANTASTBAREN MAJESTÄT, wie sie, vorbereitend schon in der
heidnischen Philosophie eines Plotin aufscheint. Wir «Christen» haben in
unserer Lauheit und Gleichgültigkeit viel dazu beigetragen, dass dieser
Begriff des GRÖSSEREN GOTTES der Menschheit immer mehr verloren gegangen
ist. GOTT ist für die «Gescheiten» eine «Chiffre» geworden (Jaspers), für
die, die IHN zu besitzen glauben, eine seichte Selbstverständlichkeit Wie
notwendig ist für die ganze Christenheit die Erfahrung des LEEREN GRABES,
wie sie besonders Markus in der Erschütterung der Frauen am Grabe aufzeigt
(16,8). Sie ist nüchterner Anruf: „Wenn das Samenkorn nicht stirbt, kann es
keine Frucht bringen. Nur aus der Asche, in der noch die Glut der Sehnsucht
nach GOTT glüht, gibt es ein Neues!
Entlässest DU, Herr, nun Deinen Diener in Frieden,
weil seine Augen Dein Heil gesehen haben?
Noch entlasse ICH dich nicht, spricht der Herr,
da du noch sieben Häutchen wie Tobias
über deinen Augen hast,
obschon du schon besser sehen kannst
und trotzdem noch nicht siehst.
Aber jedes Häutchen muß mit der ganzen Schöpfung
und aller Geschöpflichkeit erlitten und erstorben werden!
Dann erst kannst du das unfaßbare Licht
Meiner Augen als Unsterblicher,
als Mein Gerufener und ohne Tod ertragen.
M a t t h ä u s
scheint in seinem Bericht vom Leeren
Grabe anzudeuten, dass die Frauen Zeugen der Auferstehung waren. Doch wenn
wir den Text näher betrachten, muss dieses «Schauen» näher bestimmt werden.
Das griechische Wort «theorein» (26, 1) legt uns nahe, dass dieses
«Schauen», angestoßen durch die Erfahrung des Leeren Grabes, wohl vor allem
in der Betrachtung gewachsen war. Es ist nicht die unmittelbare Erfahrung
eines Augenzeugen, sondern vielmehr die betende Durchdringung der Erfahrung
des Leeren Grabes im Lichte des Engels. Es ist ein «geistiges Bild», das
(cum fundamento in re) die für uns ungreifbare Wirklichkeit der Auferstehung
«erfahrbar» wiedergibt: „Und
siehe, es war da ein gewaltiges Erdbeben. Ein Engel des HERRN (KYRIOU) stieg
vom Himmel, trat heran und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf“
(28,2).
Auch
dieses Geschehen ist dreifaltig zu deuten:
·
Der Engel kommt vom VATER
im Dienst des SOHNES (kyriou = der durch Sein Sterben am Kreuz zum HERRN der
Schöpfung wurde).
·
ER wälzt in der Kraft der
Auferstehung den Stein weg. Alles Wirken der Engel ist auf den SOHN und
damit auf Kreuz und Auferstehung bezogen.
·
Dass er auf dem Stein
sitzt, ist Zeichen, dass der HEILIGE GEIST durch den SOHN die Herrschaft
angetreten hat.
Der
Engel weist nicht nur auf den Ort hin, an dem der HERR gelegen hat, er weist
ihnen auch den Ort, wo sie IHM wieder begegnen werden: GALILÄA, wo der HERR
sie berufen und mit ihnen Seine Sendung begonnen hat. Wenn sie damals mehr
hinter dem HERRN her gelaufen sind, jetzt muss ER in ihnen den Weg
des Kreuzes gehen, den sie als Torheit vorher nicht fassen konnten. Ihre
Vorstellung vom MESSIAS war wie die der meisten Juden ihrer Zeit in
politischen Begriffen befangen; darum muss notwendig das Bild das sie sich
von IHM im Laufe der drei Jahre gemacht haben, im GEISTE, d.h. von SEINER
AUFERSTEHUNG her berichtigt und «gefüllt» werden. Sie müssen im GEISTE neu
anfangen. Ähnliches gilt für uns: selbst die Feste sind Feste, weil sie als
solche übernommen werden, nicht weil wir IHN suchen.
Der HERR beginnt, in der Kraft des
HEILIGEN GEISTES dort anzufangen, wo ER vor drei Jahren mit ihnen begonnen
hat (Mt 28,7): „Dort
werdet ihr IHN sehen ...“(aa0).
Hier verwendet Matthäus nicht mehr das Wort «theorein», das am Anfang, am
Weg der Frauen zum Grabe stand: um zu
schauen,
hier steht das für das ganz normale Sehen gebräuchliche Wort: 'opsesthai',
denn der HERR will ja mit ihnen sein bis in den Alltag hinein. Überall
müssen sie IHM jetzt begegnen können, denn, wie wir im dritten Teil sehen
werden: ER will ja i n ihnen Seine Sendung fortsetzen. Das Außerodentliche
tritt zurück! „Die Frauen eilten vom Grabe
weg, mit Schrecken und großer Freude zugleich, um es den Jüngern zu melden“
(28,8). Markus berichtet in der Parallelstelle (16, 8) vom Zittern und
Entsetzen» (ekstasis = Außersichsein) der Frauen. Sie müssen auf den Boden
der Tatsachen zurück. Der Weg mit dem HERRN muss ein Weg im HEILIGEN GEIST
werden, an der Hand des hl. Engels, der ja mit ihnen war, schweigen und
leiden musste bis….!
Bei Mt ist durch das Licht des Engels schon der Lichtstrahl der Freude
durchgebrochen. Die Auferstehung ist wie eine Hefe, die langsam den Teig
durchsäuert: die Finsternis des Alten Menschen muss dem Licht des NEUEN
MENSCHEN weichen. Hier hat Mt verkürzt und doch das Entscheidende
festgehalten. Das Licht der Auferstehung durchbricht die Finsternis der
Sünde. So hat das Evangelium angesetzt, im Blick auf das Kommen des
HEILANDES auf Erden (vgl. Mt 4,15 f) - so endet es im Blick auf die Erlösung
des Menschen: DIE MACHT DER FINSTERNIS IST GEBROCHEN - auch wenn es noch
Zeit brauchen wird, bis der g a n z e Mensch, die Kirche, von diesem Licht
der Erlösung durchstrahlt sein wird. In den zu den Jüngern eilenden Frauen
hat die FROHBOTSCHAFT JESU ihren Siegeslauf angetreten!
Markus ist auch hier konkreter: er spricht von «vier Frauen» (16,1), vom
Einkauf der duftenden Salben und ihrem Wunsch, mit ihnen den Leib des HERRN
zu salben (bei Lukas zusammenfassend erwähnt, s. 24,1!). Erinnern wir uns im
Blick auf das LW Löwe: in den kleinen, konkreten Dingen offenbart sich die
ALLMACHT GOTTES, nicht wie in der Gnosis ein Höheres Wissen um GOTT oder
Geistiges! Schon auf dem Weg denken sie an die Unmöglichkeit ihres
Unternehmens - wie sollen sie den Grabstein wegwälzen? (16,3). Doch da
«schauen sie» (theorein): er ist schon weggewälzt! Lukas berichtet ähnlich:
sie fanden den Stein weggewälzt! - 24,2.
Gemeinsam mit Lukas ist:
und
sie gingen hinein. Statt eines Engels sehen sie einen Jüngling, zur Rechten,
mit einer weißen leuchtenden Stola» (16,5). Lukas spricht von «zwei Männern»
in blitzstrahlendem Gewand (24,4). Übereinstimmungen und Unterschiede
zugleich weisen darauf hin, wie sehr die Augenzeugen vom Geschehen der
Auferstehung getroffen waren, Jeder auf seine Weise: das Geheimnis ist
unauslotbar. Die Schrift gibt nur die vier entscheidenden Blickrichtungen
an, in denen der Gläubige weiter betrachten soll, um tiefer in dieses
Geheimnis einzudringen soll, Jeder auf seine Weise!
·
Der Engel bei Mt,
·
der Jüngling bei Mk,
·
die zwei Männer bei Lk
stehen für das e i n e Geheimnis der Vermittlung, ohne
die uns die Auferstehung des HERRN verschlossen bleiben müsste.
·
Der Engel sagt an, dass es
ein GEISTgeheimnis ist,
·
der «Jüngling» ist Hinweis
auf das NEUE LEBEN, das aus dem Grabe erwächst,
·
der «Mann» ist Hinweis auf
die schöpferische Kraft GOTTES, die hier wirkt.
Durch das LEERE GRAB soll den Gläubigen die wahre Dimension der Auferstehung
offenbart werden: sie müssen neu anfangen in „Galiläa“, dh. dort wo der
VATER IHN aufwachsen ließ, wo ER begonnen hat. Nur in diesem vom VATER
vorgegebenen «Rahmen» kann Offenbarung geschehen - von sich aus kann der
Mensch nur schweigen ... ! Immer ist solcher Anfang wie in Betlehem,
Nazareth vor der Welt verborgen, nur im GEIST zu erkennen. Wenn Du ihn
finden willst musst Du versuchen, diesen Anfang in Deinem Leben zu erkennen.
Wenn Du betest, bittest, betrachtest, wirst Du ihn finden. Der gute hl.
Engel wird Dir weiterhelfen.
Während Lukas die «Verlegenheit» (aporia) der Frauen herausstellt, als sie
den «Leib des HERRN» nicht vorfinden (24,4), weist Markus auf ihr
abgrundtiefes Erschrecken hin (exethambäsan), als sie im Grabe den Engel zur
Rechten sitzend erblicken. Alle drei Evangelisten berichten das Wort des
Engels vom «Suchen», Mt und Mk sprechen vom «Gekreuzigten», Lk: «den
Lebenden unter den Toten». Gemeinsam ist allen Dreien der Hinweis: ER ist
nicht hier. Lk gibt in der Sicht des LW Stier dem menschlichen Fragen mehr
Raum: darum auch der Hinweis auf ihre «Verlegenheit». Erst dann spricht er
von der Furcht, die die «Männer» den Frauen einflößen, so dass sie sich vor
ihrer Lichtgestalt anbetend beugen. Lk ist ja das «liturgische Evg.»!
Die Sicht auf einen Neuen
Anfang (=“Galiläa“) bei Johannes
Johannes schaut auf die Auferstehung CHRISTI über die Zeichen (siehe
Vorbemerkung!). M. Magdalena geht im Dunkel hinaus zum Grab in früher
Stunde. Die LIEBE sucht, auch wenn sie noch blind ist für die Wirklichkeit.
Sie sucht den HERRN, wie sie IHN gekannt hat, und der Engel geht mit ihr,
wie der HERR mit den Jüngern von Emmaus mitgeht. Der Wille sucht, was noch
fehlt, ist das LICHT DES GEISTES, der den Willen des Menschen aufhellt und
emporhebt. Hier will der Schutzengel helfen, unsere erdgebundene Schwere zu
lösen und unseren Blick nach Oben zu richten, ohne den Boden unter den Füßen
zu verlieren!
Wie
schwer diese Arbeit für den Engel ist, werden wir ihm einmal danken. Kaum
hat sie das Leere Grabe gesehen, ist ihr Urteil gefällt: sie eilt zu Petrus
und Johannes und teilt es ihnen mit. Auch blind tut sie menschlich das
Richtige. Es ist nicht allein ihre Sache! «Sie haben den HERRN aus dem Grabe
weggeholt und wir wissen nicht, wohin sie IHN gelegt haben» (20,2). Ihr
Urteil ist fertig, Zeugnis obwohl allein meint sie die Dinge zu sehen, wie
sie sind und sieht doch nur die Oberfläche. Nur dies kommt ihr in den Sinn,
sie erinnert sich an Petrus. Der HERR hat ihn eingesetzt gegen alle
Versuchung, eigene Wege zu gehen. Da ist noch eine kleine Einheit: Johannes
blendet ein den «Lauf der Jünger zum Grabe». Es ist nicht allein die äußere
Autorität der Kirche, die hier entscheidet, ihr untergeordnet sind die
Propheten. Wo sie wirklich solche sind, fällt es ihnen nicht schwer, sich
der äußeren Ordnung zu fügen. Äußere Autorität, wo sie noch gilt, schützt
vor Spaltung. Wo sich der Führung des GEISTES unterwirft, ist Einheit.
Disziplinarentscheidungen werden nicht selten korrigiert.
M.
Magdalena «geht zum Grab» im dunklen Drang ihres Herzens. Die beiden Jünger
«gingen hinaus, um sich überzeugen. Für sie ist, so gut sie M.M. kennen, ihr
Wort nicht nur Sache von Frauen. Es gilt ihren Bericht zu prüfen (20,3). Sie
schauen nach, so verschieden dieses „Schauen“ auch ausfällt. Der zuerst
eintretende Petrus «schaut» (theorei) die Tücher und das Schweißtuch. Da ist
noch ein Überlegen gefordert. Schauen ist mehr als das bloße «Sehen» M.
Magdalenas, es ist darin etwas von Verwunderung, von möglichem Fragen. Es
ist auch mehr als das erste flüchtige «Sehen» (beide Male «blepein») des
Johannes, der, als Erster ankommend, die auf die Seite gelegten Totentücher
sieht. Das Sehen Johannes‘ unterscheidet. Es will nichts als den HERRN, doch
anders als M.M.. Petrus ist noch nicht so weit, wie es am See Tiberíades
offenbar wird: „Gehen wir fischen!“
Dass
Johannes Petrus vor lässt und erst nach ihm eintritt, ist nicht nur eine
Sache der äußeren Autorität. Der HERR weiß, warum er Petrus bestimmt hat und
nicht Johannes. Erkennen wir schweigend die Weisung: Schauen kann man recht
nur im Abstand von den Dingen, doch in der Not braucht es ein weisendes
Wort, auch wenn es später korrigiert werden muss. „Tut Alles gemeinsam in
Liebe!“ Keiner sieht die ganze Wirklichkeit, selbst einer Sicht von Oben ist
dies nicht gegeben. Sie muss auf den Boden der Tatsachen. Es braucht
Verständigung, Gespräch miteinander, dass verschiedene Sichten in Eins
kommen. Johannes findet in der Spanne vom ersten «Ausgehen» bis zum zweiten
«Hineingehen» die Antwort, nicht nur von Innen: DER HERR IST AUFERSTANDEN!
Da ist das Zeichen der Tücher. Liebe, die im Abstand in der GOTTESfurcht
bleibt, sieht weiter und tiefer.
Sie
kommt dem Erkennen des Engels nahe, der nicht nach Sinneseindrücken urteilt,
sondern die Dinge nach dem Bilde GOTTES sieht, nach dem sie geformt sind.
Der Jünger, der an der Brust des HERRN lag, trägt das geistige Bild des
HERRN, das ihm hilft, durch zu schauen. Er spürt Seine Gegenwart, haben die
Tücher ihn nicht eingehüllt? Etwas von IHM muss geblieben sein. Zeichen
verbergen, um zu enthüllen. Auferstehung muss mehr sein als ein
Sinneseindruck, etwas, das man unbedacht übernimmt und weitergibt. Die
Ordnung der Tücher weist auf Jemand hin, der sie geordnet hat. Dem gilt es
betend nachzudenken. Wo wir dies nicht tun, sind auch die Sakramente nur
etwas Äußeres. Wie sollen sie da wirken, die uns doch umgestalten sollen in
Neue Menschen, nicht nur einmal. Sie sind nicht nur Weisung, nicht nur Weg
zu IHM, sie stehen für IHN selbst. Über ihnen steht die Immerwährende Hilfe,
die MUTTER, der hl. Engel.
Die
reine Liebe ist in der Führung des GEISTES. Die Erkenntnis in Johannes: «der
HERR ist auferstanden!» ist Erleuchtung durch den Engel, die ansetzt am
Sinneseindruck der in Ordnung gefalteten Tücher. Sie sind nicht nur einfach
Tücher, sie haben den HERRN berührt, sie sind von ihm durchatmet. Johannes
sieht jetzt nicht nur wie beim ersten Bücken die Tücher, er bleibt auch
nicht wie Petrus beim Wundern stehen, das der Wirklichkeit noch wie fragend
gegenüber steht. Nur die Liebe wird «wissend sehen» (eidenai) und das
Unsichtbare erschließen, das in Allem, das von GOTT kommt, webt. Das Zeichen
ist einfach: die Ordnung der Tücher auf «einen Ort» hin (7). Das Eine
Notwendige zu erkennen ist Vorrecht der Liebe - je weniger einer «in e i n s
» sieht, in der Kraft der Liebe, umso mehr verliert er sich in seinem Sehen
in der Vielfalt der Dinge und kann zu keinem wirklichkeitsgerechten Urteil
kommen.
Die
letzte Wirklichkeit aller Wirklichkeiten, auf die Alles ausgerichtet ist,
ist GOTT. Je mehr wir deshalb in Allem auf IHN allein schauen, um so mehr
werden wir Wirklichkeit wirklich erkennen und so selbst ein Stück w i r k l
i c h e r werden! Hier wird deutlich: dass allein die Liebe im Glauben schon
jetzt angeldweise zum Schauen über die Zeichen kommt: «ER SAH UND GLAUBTE».
Der Glaube, auf den geliebten HERRN ausgerichtet, ist schon ein Stück
Schauen! Nur in ihm allein ist uns geschenkt, das Wort GOTTES nicht nur
irgendwie zu hören oder zu lesen, sondern es auch zu verstehen (vgl. 20,9).
Verheißung der
„Freiheit der Kinder GOTTES“
Der Weg
M. Magdalenas
Schrittweise wächst das Erkennen auch im blinden Suchen M. Magdalenas. Sie
muss wie die Jünger von Emmaus zuerst von ihrem blinden Suchen umkehren,
bevor sie erkennen darf. Hier wird ihr das Licht des Engels den Weg weisen.
Sie darf nicht stehen bleiben in ihrem so schnell gefällten Urteil: „sie
haben den HERRN weggetragen“. Damit würde sie ja letztlich den Betrug der
Juden, die die Wächter bestechen, bestätigen. Wie leicht ist das falsche
Sehen und das mit ihm verbundene vorschnelle Urteilen in die Hand des Bösen
gegeben! Da heute der Böse als der Vater aller Lüge die Öffentlichkeit
beherrscht, ist die Gefahr solchen falschen, vorschnellen Urteils viel
größer als je zuvor, wo der Mensch von den Ordnungen christlichen Lebens
getragen war. Auch darum braucht er heute mehr denn je das Licht des Engels,
um in allem Zwielicht der Verwirrung der Meinungen die Wahrheit
herauszufinden. Voraussetzung ist freilich auch hier, dass er zuerst von
sich selbst und seiner «Meinung» zurücktritt und bewusst um das Licht des
Engels bittet.
Dieses Licht wird M. Magdalena in der Begegnung mit den beiden Engeln
angeboten. Sie stehen zu Kopf und Füßen, wo der HERR gelegen ist, um Sein
NEUES MASS anzugeben. Verwundert (wie Petrus) schaut sie diese beiden
Lichtgestalten; doch sie kommt nicht darauf zu fragen: was haben die Engel
hier am Grab zu tun? So wie sie zuerst weinend vor dem Grabe stand (11), so
ist sie auch jetzt noch so sehr in ihrer Trauer um den Verlust des HERRN
befangen, dass für sie die Engel mehr Hindernis als Hilfe bei ihrem Suchen
bedeuten. Wie man heute „gescheit“ bemerkt: sie stellen sich zwischen GOTT
und den Menschen und verhindern dadurch den «direkten Kontakt mit GOTT». Mit
M.M. ist es freilich anders und doch gleich, weil sie „ohne Umwege“ direkt
zum HERRN, sie will Ihn berühren, nicht loslassen, auch wenn es nur Sein
lebloser Leib wäre. Und doch ist sie mit dem HERRN schon ein Stück Weg zum
Neuen Leben gegangen. Wie viel blinder war sie, als sie IHM das erste Mal
begegnete und nach IHM zu greifen versuchte. Dumpf wußte sie schon damals:
ER ist es, den meine Seele sucht. Diese Ahnung muss immer mehr durchbrechen.
Diese tiefste Sehnsucht im Menschen zu befreien,
zu
heben, zu lichten, dafür hat der HERR am Kreuz Sein Herzblut hin gegeben! Wo
sie aus ungelichtetem Leid zu schnell urteilt, schneidet sie sich den Weg
zur geistigen Wirklichkeit des Auferstandenen HERRN ab. Sie bleibt mit ihrem
falschen Urteil allein - sie findet nicht hinüber in die WIRKLICHKEIT DES
AUFERSTANDENEN! So können auch ihre Ohren die Frage der Engel nicht
vernehmen, so wenig wie ihre Augen richtig sehen können (13). Sie ist
fixiert auf ihr erstes Urteil: «Sie haben den HERRN weggetragen und ich weiß
nicht, wohin sie IHN gelegt haben.» Mit diesem falschen Urteil im Kopf muss
sie den HERRN, der ihr jetzt begegnet ist, verkennen. Auch wenn sie ihn
verwundert schaut (theorei)!- wie vorher Petrus die Tücher - sie hört Seine
Frage nicht: «Warum weinst du». Als der HERR in diese Szene eintritt, meint
sie, in IHM den «Gärtner» zu erkennen und verdächtigt ihn, den HERRN
weggetragen zu haben. Er möge ihr doch zeigen, wo er IHN hingelegt habe,
damit sie IHN mitnehme.
Der
HERR fragt sie wie vorher der Engel nach der Ursache ihrer Tränen und dem
Ziel ihres Suchens. Doch sie hört auch die liebende Frage des HERRN nicht,
der sie zur Umkehr führen will. Ihr Schmerz um den Verlust des HERRN ist so
groß, dass er sie gänzlich gefangen hält. Sie ist von Außen nicht zu
befreien! Da spricht der HERR das Schlüsselwort, das sie befreit: „ MARIA“.
Wozu anders schickt uns der HERR heute die MUTTER als Mutter der Straße auf
die Erde? Doch wer hört Sie, wer vertraut ihr? Der Böse hat uns den letzten
Rest Innerlichkeit gestohlen. ER spricht sie in, mit und durch MARIA, und
damit mit dem Namen an, der in MARIA alle Berufung in JESUS CHRISTUS
umschließt, auch wenn er hier noch verborgen bleibt, er ist ja zuerst
Auftrag! Doch schon andeutend rührt er an das letzte Geheimnis ihrer Seele,
dem die meisten Sterblichen erst in der Stunde ihres besonderen Gerichtes
begegnen.
Das
Braugeheimnis
Dieses «letzte Wort» kann wohl nur der HERR sprechen - auf den hin alle
Seelen vom VATER hin geschaffen sind. Es ist im tiefsten Sinne ein
Brautgeheimnis, bewahrt zwischen GOTT und der Seele! Hier bleibt auch der
Engel «vor der Tür“, er ist «nur» Wegbereiter für diese höchste, gnadenhafte
Begegnung des Geschöpfes mit GOTT! Wie sehr müssten wir Priester um dieses
Wort bitten, dass wir, in und durch den HERRN die Seelen aufschließen können
für IHN. Hat der HERR dies nicht denen verheißen, die wahrhaft Sein HERZ
verehren! Weit sind wir entfernt von der wahren Verehrung Seines Herzens,
wenn wir auf Johannes schauen, dem dies geschenkt war! Nur die MUTTER kann
uns dazu helfen! M.M. kehrt auf dieses Wort des HERRN hin um: im
buchstäblichen wie im geistigen Sinne, hatte sie sich doch schon, auch
äußerlich, von IHM abgewendet, da sie IHN für den Gärtner hielt!
Solche Umkehr aus der Tiefe aber ist Anfang aller Heilung. Im Anruf an ihre
Seele hat der HERR die tiefste Sehnsucht der Frau nach Liebe angerührt. Und
doch ist das «Alte» - der Zugriff - in ihr noch stärker als die Kraft der
Umkehr. Sie darf IHN noch nicht berühren, wie es doch den Jüngern erlaubt
ist (vgl. Thomas!). Der HERR ist noch nicht in ihr von Innen durchgebrochen.
Gilt nicht hier konkret das Wort: „Nur GOTT kann SICH erkennen?“ nach dem
Leitsatz der ersten Philosophen: „Nur das Ähnliche vermag Ähnliches zu
erkennen = Simile simili cognoscitur“. Es braucht ein langes Büßerleben ,
damit sie einholt, was ihr in diesem Augenblick geschenkt wurde. Der
Sauerteig des Neuen Lebens muss ihr ganzes Sein durchsäuern. In M.M.
leuchtet eine Sinngebung der Buße auf, die wir tiefer durchdringen müssen.
Wie
Vieles in der Kirche ist einer gedankenlosen Praxis geworden. Es fehlt das
Eine Notwendige: die unbedingte Ausrichtung auf IHN. Nur so kann sie wieder
aufwachen, lebendig, wahr werden, in IHM der die WAHRHEIT IST. Aus
brennendem Feuer ist Licht geworden von Seinem LICHT. Nur IHN hatte sie
gesucht in aller Ausschweifung, nur IHM will sie jetzt ganz gehören. Erst
jetzt ist sie so weit, den Auftrag des HERRN an die Jünger weiterzugeben.
Was sie zu sagen hat, werden weder diese noch sie zunächst verstehen: die
Unterscheidung zwischen «MEINEM und eurem VATER». (18). Doch es geht hier ja
auch noch nicht zuerst um dieses Geheimnis, sondern zunächst um das
HEIMGEHEN des HERRN, das von ihnen allen die Lösung vom bloß irdischen Bild
des JESUS VON NAZARETH verlangt!
Schon in diesem «ersten Schritt» am leeren Grab sind bei Johannes die
folgenden Begegnungen mit IHM und die Sendung mit angedeutet. Notwendig ist
alles Erkennen GOTTES trinitarisch, auch wenn einmal der VATER, ein zweites
Mal der SOHN, ein drittes Mal der Hl. GEIST unter den DREIEN besonders
hervortritt, immer sind die anderen BEIDEN mit dabei! (actiones SMAE.
TRINITATIS ad extra sunt unum!). Im Dunkel des Leeren Grabes ist das Licht
Neuen Lebens aufgeleuchtet, in ihm muss Seine Sendung weiter geführt werden.
Wie schwer ist dies dem Menschen: dem Sein vor dem Tun den Vorrang zu geben.
Die Prüfung, in der wir stehen, weist in diese Richtung.
Nur
der Verlorene, der dennoch den letzten Funken Hoffnung nicht aufgibt, wird
es langsam verstehen. War der Jüngste, der am Ölberg vor Angst sogar sein
Oberkleid zurück ließt nicht bis in den Leib der Verlorenste. Immer ist
unser Urteilen zuerst auf Rangunterschiede gerichtet. Der HERR aber lässt
gerade den am tiefsten fallen, der IHM am nächsten schien. Nur so kann er –
für IHN stehend – Anderen Vorbild werden. Als Jüngster ward er berufen, als
Ältester findet er heim: in ihm ist das Maß des wahren Jüngers voll geworden
Ernüchterung: „nicht ohne den HEILIGEN GEIST!“
In
den Auferstehungsberichten begegnen wir nicht nur den vier verschiedenen
Sichtweisen der Evangelisten, wie sie die Lebenden Wesen verkörpern. Im
Zeichen des verheißenen GEISTES wird daraus eine schon in den feurigen
Zungen von oben und den verschiedenen Sprachen von unten sich immer mehr
entfaltende Vielfalt der Antwort, je nach der Eigenart der Menschen, die
hier im GEIST angesprochen sind. Im HEILIGEN GEIST muss die Botschaft JESU
wirksam werden, wohin immer sie kommt. Genau dies macht die Größe und den
Vorrang der hl. katholischen Kirche vor allen anderen christlichen
Bekenntnissen und anderen Religionen aus. Sie will von jedem Getauften je
eine eigene, einzigartige Antwort. Wir können dem Vat. II nicht genügend
danken, dass dies in einer Welt in aller Klarheit ausgesprochen ist, die die
Menschheit durch Wirtschaft und Politik auf einen Nenner bringen will, um
sie dem Einen, der sich gegen den Einen, Dreieinigen GOTT stellt, in die
Hand zu liefern.
Angst
vor der wahren Freiheit
In
der Angst des Menschen in allem Umbruch der Zeit, geht die Freiheit der
Kinder GOTTES verloren. Für sie ist unter den Aposteln der hl. Paulus
aufgestanden, für sie ist er eingetreten, und hat gewagt, selbst den hl.
Petrus – ohne Respekt der Person und formalen Autorität – zu Recht zu
weisen, da sie durch ihn gefährdet war. Was hier schon im Anfang der Kirche
notwendig war, musste immer neu durch Bekenner aufgenommen und verteidigt
werden.
Schonungslos nimmt Dostojewsky im Roman „Die Brüder Karamassow“ den
Übergriff einer kirchlichen Autorität in der Person des Großinquisitors auf
die Zielscheibe. Hart ist hier die Gegensätzlichkeit aufgerissen: Der
Großinquisitor erhebt sich zum Anwalt der kirchlichen Ordnung, die notwendig
sei, um den Menschen von der Last der freien Entscheidung zu lösen. „Sie
sind dafür nicht reif!“ JESUS, der für diese Freiheit als ein unverlierbares
Geschenk GOTTES an den Menschen auftritt, wird der Scheiterhaufen angedroht,
wenn er nicht den Platz räume.
Dostojewsky stand am Vorabend der Oktoberrevolution in Russland. Mit anderen
liberalen Geistern war er vom Zaren des Aufruhrs angeklagt. Er stand am
Hinrichtungspfahl, die Gewehre der Soldaten waren schon auf ihn gerichtet,
als eine Depesche des Zaren eintraf und ihn freisprach. Der Münchner
Russische Geisteswissenschaftlich Fedor Stepun, der selbst noch die
Revolution miterlebt hatte und dann den Kommunisten entkommen war, weist
darauf hin, dass der Schock, den Dostojewsky erlitt, in ihm eine Tiefsicht
in die Hintergründe der Revolution geweckt hat, die in der Weltliteratur
seines Gleichen sucht. Hier ist Dichtung und Prophetie eins geworden, sie
reicht hinein in unsere Tage. Sie weist auf die tiefere Wurzel im Umbruch
dieser unserer Zeit. Der Feind will mit allen Mitteln die
GOTTebenbildlichkeit des Menschen zerstören? Im Roman „Die Dämonen“ bringt
er die dunkle Macht, die immer unverblümter vorstößt, ans Licht.
Was
sind dagegen die „humanen“ Verheißungen der Charta der Menschenrechte? Was
geschieht unter der Decke? Wir sind blind, bis in die Kirche hinein. Die
Weltkriege, mehr noch der künstliche Wohlstand haben ganze Arbeit getan, wir
können es in unseren Tagen erfahren. Die Gesetzlosigkeit, von der der HERR
in der apokalyptischen Rede bei Mt spricht, hat heute schon die
Machtübernahme des Antichristen vorbereitet. Die Moslem Anarchisten sind
hier nur die Spitze! Wer hilft dem verwalteten Menschen, gegen die
Vermassung seine je einzigartige Berufung durchzuhalten? Wir sind als Kinder
dieser Zeit mit den Mitteln dieser Zeit in den Wettlauf eingestiegen, die
Kirche ist dabei, ihren Kurs zu verlieren. Ratlosigkeit auf allen Ebenen –
Gespräche und Konferenzen vermögen kaum in einzelnen Punkten Klarheit zu
bringen. Wo die Vertikale auf unserer Seite betont wird, wird auf eine
vergangene christliche Lebensordung zurückgegriffen.
Die
Ratlosigkeit der wenigen Getreuen nach der Kreuzigung JESU spiegelt die
unsere – mit dem entscheidenden Unterschied, dass dort die Frauen die
Passion durchgestanden und zurück zum Grab gekehrt sind. Sie lassen den
HERRN nicht, auch dort nicht, wo sie ihn materiell verloren haben. Hier
kommen den Suchenden die hl. Engel als die Hilfe entgegen, um ihren Blick
von Außen nach Innen zu lenken, um dieses „Ich lasse DICH nicht HERR, bis DU
mich segnest“ eines Jakob anzuheben ins Licht der Weisheit GOTTES, wie es
besonders der hl. Lukas tut. Da sie in die Leere des Grabes schauen, tritt
ihnen der Engel entgegen. Sie müssten sonst in die Tiefe dieser Leere
fallen, wie es denen geschieht, die nicht wie die Frauen mit letzter Kraft
um den Glauben in aller Verzweiflung ringen. Genau dies ist uns heute
abverlangt, genau hier fallen die Meisten zurück, denn wir sind an einfache
Lösungen gewöhnt.
Nicht allgemeine
Lösungen
werden in den Auferstehungsberichten angeboten. Besonders
bei Johannes sind sie jeweils personale Antwort an den Suchenden, die seine
Not, sein Dunkel, seine Verzweiflung aufnehmen und lichten, besonders
deutlich in Maria Magdalena. Auch wenn sie den hl. Engel großzügig
übersieht, weil sie den HERRN will und keine ablenkende Vermittlung - wie
wir den Engel heute deuten – der HERR selbst führt sie Schritt für Schritt
zurück, bis sie so weit ist, dass sie sich selbst der Führung des hl. Engels
überlässt. Weil unsere christliche Lebensordnung zerbricht, geht es uns wie
M. Magdalena und den getreuen Frauen. Es muss unser Herz wie bei ihnen nach
IHM allein rufen, IHN allein suchen. Weist die MUTTER der Straße nicht
diesen Weg, da sie den verlorenen Kindern dieser Zeit nachgeht, wo die
Kirche sie aus dem Blick verloren hat? Ist es nicht seltsam, dass in
Medjugorje, das so Vielen, besonders jungen Menschen zur Umkehr geholfen
hat, die hl. Engel in keiner Weise aufscheinen?
Die Antwort der MUTTER
Die
Not dieser Zeit verlangt die Antwort der MUTTER, sie bemächtigt sich nicht
nur unseres Geistes, sie ergreift den ganzen Menschen. Hier kann nur die
MUTTER selbst antworten, so wie das verlorene Kind alle andere Hilfe, die
sich dazwischen drängt zurückweist. Es will und es braucht allein die
MUTTER! Sie sind wie M. Magdalena, die verlorenen Kinder unserer Zeit. Sie
sind nicht mit schönen Worten abzuspeisen, sie brauchen die Milch der MUTTER
wie neugeborene Kinder. Welche Wunder hat da die MUTTER schon getan, sie
werden einmal in Dank und Lobpreise in den versiegelten Gemeinden verkündet
werden, Einer wird den Anderen stützen, in der Gnade, die ihm zuteil wurde.
So werden sie lebendige Gemeinde in JESUS CHRISTUS, die auch die schwersten
Prüfungen bestehen.
Wo
bleibt der hl. Engel, den GOTT doch jedem Einzelnen von uns zur Seite
gegeben hat? Ehrfurchtsvoll tritt er vor der MUTTER zurück. Auch wenn wir
das nicht recht verstehen, er muss seine Aufgabe durch die MUTTER wie neu
empfangen, verstehen und leben lernen in all der äußeren Unordnung dieser
Zeit. Wie falsch ist da das Abziehbild, das wir vielleicht noch von unserem
hl. Engel haben. Mehr denn je ist er in das Chaos dieser Welt hinein
gestellt, muss es auf sich nehmen, durchleiden, wie der HERR seine Passion
durch gelitten hat, bevor ER den ratlosen und aus der Bahn geworfenen
Jüngern Antwort stehen konnte. Wie notwendig ist. es dem hl. Engel konkret
in unserer Not zu begegnen, über die MUTTER, über den HERRN, die notwendig
die Ersten sein müssen, auf die wir schauen. Er hilft uns in homöopathischen
Dosen unsere geistige und leibliche Gesundheit aufzubauen. Demütig tritt er
in die Fußspuren, die der HERR und die MUTTER vorgetreten haben.
Das
können wir auch bei M. Magdalena beobachten. Erst im Anruf des HERRN an sie
„MARIA“ erwacht sie zu der Begegnung mit dem HERRN im HEILIGEN GEIST. Immer
ist das Erste – wenn auch vermittelt – der HERR. Sonst sind wir auf dem Weg
zu einem falschen „Engelkult“, wie ihn der Hebräerbrief im ersten Kapitel
zurückweist. Der Mensch muss im HEILIGEN GEIST lernen, den HERRN mit den
Augen des Herzens zu schauen. Diese Gnade wird nur den Betrachtenden, die
tiefer fragen, die IHN mehr lieben, die weiter wachsen wollen im Geheimnis
der GOTTESfreundschaft. Auch hier zeigt sich: der hl. Engel, von sich aus,
drängt nicht nach vorne. Er bleibt eher wartend im Hintergrund, bis der
Mensch selbst auf ihn aufmerksam wird. Nicht die Begegnung im “Fleisch“ – im
übertragenen Sinne gemeint, wie sie Paulus im Blick auf den HERRN nennt –
führt weiter, sondern die im GEISTE. Und auf die kommt es an, wenn wir dem
hl. Engel begegnen wollen.
Hilfe des Engels,
Hilfe im HEILIGEN GEIST
Weil
die Hilfe des hl. Engels ganz aus dem Geistigen kommt, hilft sie, unseren
Geist aufzurichten, dass er sich von der Erden- und Sündenschwere löse, dass
er frische Bergluft atme, dass sich sein müder an die Asphaltstraßen
gewöhnter Schritt kräftige. In der Tradition ist deshalb die Hilfe des hl.
Engels außerordentlicher Art, in Not, Gefahr und Bedrängnis, in der Stunde
des Todes, des persönlichen Gerichtes. Doch all dies ist heute Teil unseres
Alltags, den wir nach Weisung der Medien leben, weil wir zu eigener,
persönlicher Entscheidung nicht mehr fähig sind. Aus dieser anonymen Führung
will der hl. Engel lösen. Nur in der Begegnung mit dem persönlichen GOTT,
können wir selbst Person werden. Wir erfahren, dass ER auf uns schaut bis in
die Kleinigkeiten unseres Alltags. Da die äußere Ordnung, die uns im Glauben
früher gestützt hat, wegfällt, müssen wir mit seiner Hilfe uns eine Ordnung
aufbauen, die uns trägt, auch wenn wir in Bedrängnisse kommen.
Stiller Sang MARIENS
Wann ich IHN sehen werde,
mit den Augen des Leibes,
das liegt an Dir, VATER!
Gehe ich doch, damals wie heute
mit dem Kind meines Herzens,
Das ich im Brot genau so empfangen
wie damals in Nazareth,
durch meine stillen Stunden.
Letztes Geheimnis bleibt immer verhüllt.
Der
hl. Engel im Verzicht des Hl. GEISTES
Wie
der HEILIGE GEIST, um dem VATER und dem SOHNE zu dienen auf Sein Personsein
nach Außen verzichtet, so ist es in der Nachfolge JESU auch den hl. Engeln
aufgegeben, wo der HERR sie in den geistigen Kampf dieser Zeit ruft. Die hl.
Engel drängen in den Auferstehungsberichten nach vorne drängen, doch sie
ziehen sich dort, wo der HERR und Seine MUTTER dem Hunger nach menschlicher
Begegnung entgegen kommen, solange zurück, bis der Mensch selbst nach ihrer
Hilfe greift und es lernt an ihrer Hand sein Leben zu meistern und auf den
HERRN auszurichten. Nüchtern heißt es im Hebräerbrief: 1,4
„Sind sie nicht alle nur dienende Geister, ausgesandt, um denen zu helfen,
die das Heil erben sollen?“
Wir
stehen hier an der Schwelle einer Zeit, die im Materiellen zu ersticken
droht, die den Menschen selbst zu Materie macht, über den die Großen dieser
Welt großzügig für ihre Pläne verfügen. Wie sollen wir diesem Sog entgehen,
wenn wir die je persönliche Hilfe des hl. Engels, der uns gegeben ist, damit
wir unsere Berufung leben, nicht nützen? Notwendig werden auch wir Masse,
auch wenn wir unseren religiösen Hunger noch für eine Zeit in frömmelnder
Weise zu decken versuchen.
Der
HEILIGE GEIST will im Mystischen Leibe der Kirche die Führung übernehmen,
doch nicht nur von Oben her. ER sucht Menschen, nicht nur in der Verwaltung,
die sich bemühen, ihre je einzigartige Berufung im Aufbau der Kirche zu
erkennen und bis in den Alltag hinein zu leben. Heute kommen solche Anstöße
auch von der Hierarchie, doch da wir nicht miteinander von uns aus im
Gespräch sind, finden sie wenig Echo. Damit ist nicht einer Art
„protestantischem Individualismus“ das Wort geredet. Der hl. Schutzengel
bleibt ach in seinem Dienst an uns, Teil einer heiligen, hierarchischen
Ordnung steht, die er uns wie organisch vermitteln will.
GOTTES nüchterne Weisheit muss uns von einer „Ordnung“ befreien, die
unterwandernd in die Kirche eingedrungen ist, weil wir mehr nach
Sicherheiten als nach GOTT suchen. Hier ist auch der Feind, selbst dort, wo
er zerstört, nur Werkzeug GOTTES. GOTT will Dich, je Dich allein, nicht die
Ordnungen, die Du um Dich aufgebaut hast und Dich hindern, IHM persönlich zu
begegnen. Was die Kirche als mitleidige und verstehende Mutter in ruhigeren
Zeiten den Glaubenden als Rückhalt vermittelt, damit sie auf ihrem Weg zu
GOTT nicht auf Nebenwege kommen, das muss ER ihnen, um ihrer je persönlichen
Heiles willen heute nehmen. Zeichenhaft werden die Geleise der Kleinbahnen
abgebaut! Entscheidung für GOTT, wie bei jedem Menschen in der letzten
Stunde will, dass Du schon jetzt bewusst auf IHN schaust, ihn fragst, was Er
von Dir erwartet. Das ist Teil des Umbruches unserer Zeit, von GOTT gewollt,
den wir uns stellen müssen.
Wo
die Kirche die Zügel der äußeren Führung loslässt , mit denen sie bisher
führte, die Laien aber zurückstehen, dringt der Feind täglich ein Stück mehr
vor, um unser Leben an sich zu reißen. Damit ihm nicht Alles in die Hand
fällt, muss GOTT endlich mit Gewalt eingreifen, um die Seinen aus der
Übermacht der Bedrängnis in die Freiheit der Kinder GOTTES zu retten. Dies
ist nicht mehr möglich, wenn Alles über uns zusammen bricht. Wir müssen uns
daraufhin bereiten, Tag für Tag und Stunde für Stunde und dies an der Hand
unseres guten Begleiters, der mit uns diesen dunklen Weg teilt und doch
zugleich allzeit in der Anschauung GOTTES bleibt. Er kann uns den Willen
GOTTES in jedem Augenblick vermitteln und wird uns, zurecht gehauen als
Baustein dort einfügen, wo es die Weisheit GOTTES beschlossen hat. So hat
sich im Wehen des GEISTES die Kirche zuerst aufgebaut, so muss sie heute
wieder wie von unten anfangen.
Die BEGEGNUNG mit
dem Auferstandenen HERRN
Schon im ersten Abschnitt, Leeres Grab und Auftrag ist eine erste Begegnung
mit dem HERRN, doch sie ist nur wie ein Anstoß, sich darüber Gedanken zu
machen, was diese Erscheinung wie die Anrede bedeuten, sei sie durch den hl.
Engel oder den HERRN.
Bei M a t h ä u s
Auf dem Rückweg vom Grabe
Da
die Frauen dem HERRN auf dem Rückweg begegnen, stehen sie noch unter der
Erfahrung des Leeren Grabes. ER selbst begrüßt sie: «Freuet euch!» (chairete)
28,9. „Sie hielten IHN an den Füßen fest und beteten IHN an» (ds). Hier
zeigt sich deutlich die Spannung zwischen Furcht und Freude; Furcht, der
HERR werde ihnen wieder genommen, Freude: IHN wieder zu sehen. Sie fallen
wie anbetend nieder, hier drängt sie wohl der Engel. Sie spüren etwas von
der höheren, geistigen Wirklichkeit des HERRN. Das Wort des HERRN: «Fürchtet
euch nicht», hilft die Spannung zu lösen, bringt sie näher.
Die
Jugend, die oft auf wunderbarem Wege aus dem Dunkel und der Verwirrung
dieser Zeit zum Glauben findet, findet wie von selbst den Weg zur Anbetung,
sie ahnen, erkennen, es ist ihnen da etwas Großes geschenkt, das weiter
wachsen will. Anbetung ist dazu der nächste Weg, es ist der nächste Weg zum
HEILIGEN GOTT, den wir in aller Gleichmacherei heute verloren haben. Dies
ist die erste Ecksäule des Hauses GOTTES, die der HEILIGE GEIST in der
Urkirche aufbaut, als ER an Pfingsten über die Apostel und Gläubigen kommt.
Es ist die erste Frucht, die die Kinder von Fatima in der Anbetung mit dem
hl. Engel erfahren. Luzia hat es aufgeschrieben: „Erst jetzt wussten wir
„Wer GOTT ist und wie sehr ER uns liebt!“ Es soll uns schon dieses Wort in
allem Zusammenbruch Halt. Hier muss die Gewissheit wachsen: „GOTT ist“,
nicht als philosophische Wahrheit, sondern als beginnende Erfahrung: „ER
schaut auf mich“, wenn ich nur zu IHM aufschaue.
Wie
der ersten gesprochenen Erscheinung in Fatima drei „undeutliche“ im Jahr
vorher vorausgehen, so ist die erste Anbetung noch undeutlich. Sicher ist
der eigene hl. Engel maßgeblich mit dabei, doch erst wenn er bewusst erkannt
und gerufen wird, kann er persönlich zur Hilfe. Es ist so wie bei Freunden,
sie sind uns immer nahe, doch muss diese Nähe auch immer wieder durch eine
ganz persönliche Begegnung aufgefrischt und gestärkt werden. Wenig oder
Nichts wissen die wenigen Jugendlichen, die zum Glauben gefunden haben vom
hl. Engel. Wer wird ihnen helfen, seltsam bleibt, dass in der
Charismatischen Bewegung dieses Licht im HEILIGEN GEIST noch nicht
aufgegangen ist, hier müssten die Brüder im Werk ansetzen. Es scheint ein
Hinweis zu sein, dass sie noch nicht zu einer persönlichen Begegnung mit dem
HERRN im GEIST durchgestoßen sind.
Wo
sie sich der Führung des Engels übergeben und sie wachsen lassen, sind sie
an sicherer Hand. Es war die Hilfe des hl. Engels die sie schon damals stark
machte gegen allen Zweifel von Außen und alle Unsicherheit. Dabei war das
Miteinander, in dem sie gerufen waren, nicht gemindert, sondern im Gegenteil
gefestigt worden. Das Gebet und die Sühne von Jacintha und Franzisko, haben
Luzia zurückgeholt. Wie kann da Einer sich der ganz persönlichen Liebe JESU
öffnen, wenn er nur von Anderen mitgerissen wird. Da wird das Handy bald zum
einzigen Band. Der HERR wiederholt den Auftrag für die Jünger, nach Galiläa
zu kommen: «dort werden sie MICH sehen.» Der Hl. GEIST wird ihnen beistehen,
die Spannung zwischen dem «irdischen JESUS» und dem Auferstandenen zu
bestehen. Paulus wird dies später drastisch aussprechen:
«So kennen wir denn von nun an niemand mehr nur dem Fleische nach. Selbst
wenn wir einmal Christus nach dem Fleisch gekannt haben sollten, j e t z t
kennen wir IHN nicht mehr als solchen» (2 Kor 5,16). Dies ist die den
Jüngern schon jetzt aufgegebene Scheidung von Licht und Finsternis. Sie geht
weiter auch unter den Jüngern, da sie IHM in Galiläa begegnen. «da sie IHN
sahen (idontes), fielen Sie IHM zu Füßen, Einige aber zweifelten (edistäsan)»,
26,17. Es gibt keinen Weg vom äußeren Sehen (opsesthai) zum «wissenden
Sehen» (eidenai) außer im Hl. GEIST! In dieser Scheidung steht heute die
ganze Kirche. Die den HERRN nur im «Fleische kennen», werden vom
Antichristen mitgerissen werden, der ihnen alle irdische Glückseligkeit
verspricht!
Der Betrug der
Hierarchen
Wir
haben auf „den Betrug der Hierarchen“ mit dem Auferstandenen bei Mt schon in
anderem Zusammenhang hingewiesen. Das Licht der Auferstehung zwingt den
Willen des Menschen nicht. Der Kampf zwischen Licht und Finsternis geht auch
nach dem Kreuzessieg des HERRN weiter, bis die ganze Schöpfung Licht im
LICHTE GOTTES geworden ist. Wo der Mensch nicht glaubt und seinen Zweifeln
nachgibt, fällt er wie von selbst auf die Seite des Widersachers, der als
erster an der Güte GOTTES gezweifelt und diesen Zweifel den Menschen
weitergegeben hat.
Die
Finsternis, die den HERRN zum Tode gebracht hat, muss sich immer mehr als
Finsternis bekennen, bis sie endlich von der letzten täuschenden Vermischung
mit dem Licht geschieden ist. Hier sind die hl. Engel uns unentbehrliche
Helfer, ohne die wir Gefahr laufen, uns in dieser Zeit zunehmender
Verwirrung im Zwielicht zu verlieren. GOTT verlangt von jedem Einzelnen wie
von der ganzen Kirche (und jeder Gemeinschaft) ein klares, eindeutiges JA
zum LICHT. Auch die Macht der Finsternis steht hier im Dienste dieses
Willens GOTTES, der Feind zwingt uns durch sein Nein, Stellung zu nehmen:
für oder gegen GOTT. Die Hierarchen nützen den «Schleier der Nacht»: sie
sollen sagen, «die Jünger hätten den HERRN in der Nacht gestohlen, als sie
(die Wächter) schliefen» (19) Sie bestechen sie mit Geld - und bringen so
dieses Gerücht in die Welt, das noch heute zu hören ist. Abhängigkeit, Lüge,
Bestechung erweisen sich auch hier wieder als drei Schritte satanischer
Weisheit. Um hier zu bestehen, braucht es nüchterne Unterscheidung und Kraft
des Willens, die in jeder weiteren Sünde geschwächt werden.
M a r
k u s
berichtet im «zweiten Schluss» von den drei Begegnungen, auf die wir schon
im Blick auf das Leere Grab gesprochen haben. Es sind die Begegnungen:
am Grab mit M. Magdalena,
mit den Jüngern von Emmaus,
im Abendmahlsaal, wo der HERR sie wegen ihrem Unglauben und ihrer
Hartherzigkeit tadelt (16,14).
Es ist Sendung der Engel, uns im G l a u b e n, und der Liebe zu stärken,
uns im HEILIGEN GEIST die Augen zu öffnen und unseren Willen zu schmieden,
dass wir zum Licht der Auferstehung stehen. Da sie selbst die Prüfung am
Anfang der Zeit bestanden haben, wissen sie besser um ihre Schwere und
unsere Verantwortung. In der ersten Schutzengelweihe bitten wir in
besonderer Weise um Glaube und Liebe: „Ich bitte dich, hl. Engel GOTTES, um
die ganze Kraft der LIEBE, dass ich von ihr entzündet werde; um die ganze
Kraft des Glaubens, damit ich nicht mehr strauchle!» Um die Hoffnung können
wir den Engel nicht bitten, da er schon in der Anschauung GOTTES lebt. Der
Mensch, hineingebunden in diese materielle Welt, in Zeit und Raum, kann sich
nur in der Hoffnung vollenden. Hier wurde er deshalb vom Bösen Feind schon
im Garten Eden versucht: die Zeit zu überspringen, um sofort zur
Vollkommenheit, «wie GOTT» zu gelangen.
Der
Engel war schon in seinem natürlichen, vorprüflichen Zustand als Geistwesen
vollendet, er hatte eine dieser Natur entsprechende vollkommene GOTTESschau,
darum war auch seine Prüfung unwiederholbar, einmalig. Er musste sich über
diese natürliche GOTTESerkenntnis hinaus im blinden Glauben zu einem GOTT
entscheiden, der von ihm das «Unmögliche» des Dienstes an einem, im
Vergleich zu ihnen minderwertigen Geschöpf verlangte. Wenn die Liebe zu GOTT
nicht größer war als diese «Zumutung» GOTTES, musste der Engel fallen. Da
GOTT die Nacht der Prüfung über den Engel aufhob, waren die, die sich für
IHN entschieden hatten, eingegangen in die übernatürliche Schau GOTTES und
damit vollendet. Die freie einmalige Entscheidung für GOTT hat ihnen die
Ewige Seligkeit verdient, um die wir in jeder Entscheidung auf dem Erdenwege
neu ringen müssen.
L u k a s
spricht, entsprechend der Eigenart seines Evangeliums als «Weg hinauf nach
Jerusalem» zuerst von der Begegnung der Jünger mit dem HERRN auf dem Weg von
Jerusalem. Ihr folgt, als die beiden Jünger im Obergemach angelangt sind,
eine zweite in der Mitte der versammelten Jüngern (24,33-43). Jerusalem
bleibt auch in den Auferstehungsberichten für Lukas das Ziel auf das wir im
Glauben zugehen.
Auf dem Weg nach E m m a u s (24,13-35)
Die
Bewegung der Jünger, die von Jerusalem weggehen, läuft der der Frauen, die
zum Grabe eilen, von der auch Lukas zuerst berichtet, entgegen. Die Frauen
wissen besser, wo sie den HERRN suchen sollten, sie sind, auch in ihrem
blinden Suchen wie M. Magdalena, dem HERRN näher. Die Männer sind zu sehr in
ihrer politischen Enttäuschung befangen, als dass sie auf den HERRN zugehen
könnten. Es kommt ihnen wohl nicht einmal der Gedanke, dem Grab des HERRN
einen pietätvollen Besuch zu machen. Es fehlt ihnen die Brücke des Gebetes,
die der HL.GEIST schlagen muss. Sie tauschen ihre Enttäuschung aus und
bleiben doch in ihr gefangen, wem sollen sie öffnen in ihrer Not und doch
hoffen sie noch auf einen Ausweg aus der «Sackgasse», in die sie mit dem
HERRN geraten sind.
«Es
geschah, da sie miteinander plauderten und rätselten (syzätein: 24.15) «dass
JESUS sich ihnen nahte und mit ihnen ging». Der HERR geht in ihr «trauriges
Gespräch» mit ein, versucht den verlorenen «Faden» aufzunehmen. Er gibt
Unwissenheit vor und bringt sie so dazu, IHM alles nach ihrer Sicht
vorzulegen: «und wir hofften so sehr, dass ER es sei, der Israel befreien
werde» (21). Ihre Hoffnung ging auf eine politische Sendung JESU. Wie leicht
sind Männer in Plänen und Ideen der Weltverbesserung verfangen und blind für
die wirkliche Not, in der sie wenigstens dem Bruder helfen sollten. Die
Botschaft der Frauen, die sie empfangen haben, muss solchen „Politikern“ wie
leeres Geschwätz erscheinen, «Frauendratsch», auf den man besser nicht hört
(22).
Erst als sie sich ausgeredet haben, nimmt der HERR das Wort an sich. Das
Neue kann nur beginnen, wo das Alte an seine Grenze gekommen ist. Erst jetzt
kann der HERR sie weisen: «Wie seid ihr ohne Vernunft (= tieferes Verstehen
- eidenai) und langsam von Herzen, all dem zu glauben, was die Propheten
angesagt haben!». Besser: « Wie wenig sinnt - (nous) ihr den Dingen nach!».
Durch die Sünde ist das der innere Mensch verschüttet, er sucht des Außen.
Heute mehr denn je geht es um den „Messias“, die Diktatoren wissen es zu
nützen. Doch nicht zuerst von Außen kann die Erneuerung des Menschen kommen.
Darauf weist gerade Lukas immer wieder hin. Wie sehr ruft der HERR die
Jünger an: „Sich zu erinnern!“ sei es gesagt, sei es geschehen. Wenig kann
der Mensch aus dem Augenblick heraus erkennen.
Immer wieder muss er sich Vergangenes vor das innere Auge rufen, um es zu
lichten. Auf dieses Nachsinnen zielt bei Lk die ganze Unterweisung des
AUFERSTANDENEN bis zur Himmelfahrt. Sie müssen die Zeit mit IHM noch einmal
durchgehen. Dies ist mit gemeint, wenn ER sich nach Galiläa zurückruft. Auch
Johannes wird den HERRN vom Erinnern sprechen lassen, doch im Blick auf die
GÖTTLICHE GERECHTIGKEIT, die sie vorher noch nicht erkennen konnten! «...
Sie sind langsam von Herzen» = «schwerfällig, festgefahren» - wir haben
schon darauf hingewiesen, wie wenig bei den Aposteln in ihrem «Suchen nach
dem HERRN» das Herz mit ins Spiel kommt. Obwohl auch die Apostel über den
tragischen Ausgang der Sendung des HERRN betroffen sind; sie geben dieser
Erschütterung nach Innen nicht Raum. Sie versuchen das Geschehene mit ihrem
Kopf, mit Reden im Schach zu halten. Letztlich ist es Angst vor dem Schmerz,
dem Leiden, der Ungewissheit. Hier muss erst die größere Gnade des HERRN
«anheben». Er hebt das Dunkel der Passion ins Licht: ER zeigt ihnen bei
Lukas wie bei Johannes Seine Wunden. Thomas darf sie betasten. Der HERR muss
die Seinen aus der Zerstreuung, dem Außen zurückholen, sie würden sonst, wie
Johannes in der letzten Erscheinung andeutet, in den Alltag zurückkehren. So
«kurz» ist der Sinn des Menschen durch die Sünde geworden.
Die
Aufgabe, sie zurückzurufen, übernimmt der TRÖSTER, der PARAKLET (= ERMAHNER,
nicht nur TRÖSTER!)» Das Heil in JESUS CHRISTUS gegenwärtig zu setzen bis
ans Ende der Zeit. Alle Unterweisung des HERRN in dieser letzten Zeit mit
den Jüngern ist schon Unterweisung im HEILIGEN GEIST. Seine menschliche
Person tritt zurück vor dem Geheimnis SEINER GÖTTLICHKEIT. Langsam, behutsam
geht er vor: hier ist IHM MARIA nahe. Er versucht die Knoten zu lösen, die
Augen zu öffnen, dass sie im AUFERSTANDENEN, JESUS VON NAZARETH erkennen,
der mit ihnen von Galiläa nach Jerusalem heraufgezogen ist. ER will sie
zurückführen in den Verheißungen der Schrift, die sich auf IHN beziehen. Sie
sollen lernen, die großen Zusammenhänge im Heilgeschehen zu erkennen. Je
mehr der Mensch in der Sünde ist, um so mehr wird sein Leben punktuell, er
lebt von einem Augenblick zum anderen, er ist letztlich nur ein Bündel von
Reaktionen, ohne Mitte, um das Erlebte zu kristallisieren.
Die hl. Engel wollen uns aus der Welt der Schatten herausholen, hinauf heben
in die höhere Sicht des Lebens und der Erlösung, wie sie in besonderer Weise
im Evangelium des Johannes hervortritt. Der Mensch muss den tieferen Sinn
des Leidens im Blick auf das Kreuz erkennen. Wo er ausweicht, hat er wieder
eine Gelegenheit verloren in JESUS zu wachen. Der Böse steht ihm hier mit
allen nur möglichen technischen, psychologischen und anderen Mitteln zur
Seite. Und doch kann nur durch das Leid der Asphalt der Gleichgültigkeit und
Kälte, der sich über die menschliche Seele gelegt haben, aufgebrochen werden
zu neuem Wachstum. Hier zielt die Unterweisung des HERRN im HL. GEIST auf
das tiefere Verstehen des KREUZES, vor dem die Jünger geflohen sind. ER
prüft sie, ob sie anfangen zu verstehen, ob sie fähig sind, einen Augenblick
inne zu halten. Immer ist der Mensch in Gefahr, linear seinen Gedanken
nachzugehen, als könnte er in der Verlängerung seiner selbst das Heil
finden. Solcher Eigensinn ist zur Umkehr unfähig und muss notwendig zur
Selbstzerstörung, zum Selbstverlust führen, weil wir uns, von GOTT
geschaffen, nur in IHM besitzen können. Schon in unserer Geschöpflichkeit
liegt das Geheimnis der Umkehr! Das Geschöpf muss zu DEM heimkehren, von DEM
es gekommen ist. Sünde Flucht ist Flucht vor GOTT, ist der Versuch, sich
gegen GOTT selbst zu behaupten. Er rührt an die Ursünde Luzifers, der sich
selbst als GOTT zeugen will.
Die Ankunft in Emmaus, die hereinbrechende Nacht helfen auf ihre Weise zu
diesem Halt, als erstes notwendiges Moment der Umkehr. Drei in der Sünde
verlorene Gesetze spielen hier zusammen: der rechte Ort, die rechte Zeit,
die rechte Weise.
·
Der Weg mit ihnen bis hin
nach Emmaus steht für den rechten Ort,
·
die hereinbrechende Nacht
schließt sie ab von Außen, bringt sie zu Sich zurück.
·
Da sie zusammensitzen und
ER das Brot bricht, öffnen sich ihre Augen.
Da sie innehalten beginnt der DREIEINIGE GOTT in ihnen zu wirken:
·
Der Ort ist des VATERS, ER
ist der uns Bergende.
·
Die Zeit gehört dem SOHN,
ER soll sie zurückführen in die Ewigkeit.
·
Die innere Bewegung der
Jünger, die sie dazu antreibt, den HERRN zu bitten, bei ihnen zu bleiben,
weist auf den HL.GEIST.
ER
ist es, der sie über ihre hl. Engel miteinander ins Gespräch bringt, dass
sie bekennen voreinander:„brannte uns nicht das Herz, als ER………..“!
Die
Geborgenheit, die sie im Brotbrechen erfahren, löst die Verhärtung des
Besserwissens und öffnet sie für die Begegnung mit JESUS im HEILIGEN GEIST,
wie ER wirklich ist - nicht wie sie IHN sich in ihren Messiasträumen
vorgestellt haben. Sie dürfen die Mitte des Kreuzes erkennen: Sein
durchbohrtes HERZ. Hier bewährt sich der Satz vorsokratischer
Erkenntnistheorie: «Simile simili cognoscitur»: das Gleiche will durch das
Gleiche erkannt werden oder wie es später die deutsche Mystik mit Seuse
sagen wird: «Was kann Einer verstehen, der nicht gelitten hat!»
In
der Geste des Brotbrechens des HERRN ist den beiden Jüngern die Erinnerung
an Seine Passion und ihren Verrat an IHM gegenwärtig: all das, was sie in
ihren Gesprächen abgetan zu haben glauben als Männer. Der HERR spricht hier
sehr nüchtern von der «Schwerfälligkeit des Herzens» (25), die das nicht
wahr haben will, was man nicht mit dem «Verstande erkennen kann»! Nur im
Leid kann das durch die Sünde versteinerte Herz wieder aufgebrochen werden -
so wird das Leid notwendig der Weg zum tieferen Verständnis der ERLÖSERLIEBE
DES HERRN, die im Herzen des Menschen den ersten Funken von Gegenliebe
entzündet.
Wie
nahe ist uns in dieser Erzählung das liebegeöffnete HERZ der Mutter des
HERRN, die uns mit dem HERRN auf all unseren Irrwegen begleitet und nur
darauf wartet, dass wir innehalten und aufschauen, wer da so still und
unerkannt an unserer Seite geht. So ist auch der Engel als Schutzengel des
Menschen Vertreter des GUTEN HIRTEN, wie der Guten Hirtin, wie sie der VATER
heute über die staubigen Straßen der Welt schickt! Der Weg nach Emmaus ist
ein schönes Beispiel, wie wir den Schutzengel verstehen sollen. Hat ihn doch
der HERR, bevor ER ihn uns zur Seite stellte, durch MARIA durchziehen
lassen, damit er, der reine GEIST, in MARIA zum ersten Mal erkennen dürfte,
was es um den Menschen und sein in den Stoff hineingebundenes Sein ist. Der
Schutzengel muss wie der HERR aus Seiner himmlischen Herrlichkeit hinein in
unsere Armut und Verlorenheit absteigen, auch er ist auf diesem Weg zur
Kreuznachfolge des HERRN gerufen!
In der behutsamen Zeichnung dieser Perikope können wir ein wenig erahnen,
wie der HL. GEIST durch Seine Werkzeuge, die hl. Engel das Heilswerk CHRISTI
über Zeit und Raum hinweg fortführt. Muss es nicht einen Engel geben, der
das Gewissen des Menschen aufrüttelt, einen, der ihm das Vergangene wieder
lebendig vor Augen stellt, einen, der an das steinerne Herz des Menschen um
Einlass klopft, einen der ihn in seinem rastlosen Suchen zum Halten bringe,
einer der ihm die Augen des Herzens öffnet? Erst im Himmel werden wir einmal
das wunderbare Zusammenspiel dieser verschiedensten Engel im Heilswerk
CHRISTI näher erkennen dürfen und über sie das unfassbare Geheimnis der
menschlichen Seele, die vom VATER auf die Seele CHRISTI hin geschaffen ist.
Erst jetzt da sie mit dem HERRN zusammensitzen schauen sie IHN wirklich an,
früher sind sie nur ihren eigenen Gedanken gefolgt und haben an IHM
vorbeigeschaut. Der Mensch, der in der Sünde lebt, lebt nicht nur an der
Wirklichkeit vorbei. Um sich gegen die Wirklichkeit GOTTES zu behaupten,
baut er sich eine eigene «Wirklichkeit» die «Superstrukturen» (Gehlen) der
modernen Welt, die mit ihrer immer weitergehenden Technisierung dem Menschen
den Atem nehmen. In dem Augenblick, wo sie IHN erkennen, wird der HERR
unsichtbar! Denn GOTT ist GEIST, der über die Sinne nicht zu erkennen ist!
Ein Funken des GEISTES ist in ihnen entzündet. Auf dem Weg zurück beginnen
sie immer besser zu verstehen. Alle Sichtbarkeit dieser Welt und ihrer
Zeichen, besonders im religiösen Raum, zielt auf die UNSICHTBARKEIT GOTTES,
die JESUS CHRISTUS, ABBILD DES UNSICHTBAREN GOTTES; zeichenhaft vermittelt.
Erst „umkehrend“ erkennen sie, dass ER ja schon auf dem Weg mit seinen
Worten an ihr Herz rühren wollte. Seine Worte steigen im Licht des GEISTES
neu auf: sie gehen noch einmal ihr Gespräch mit dem HERRN durch, und mit
jedem Wort, das jetzt Licht wird, ist ihnen der HERR in Seiner geistigen
Gegenwart näher. Damit sind sie aber auch schon auf dem «Weg MARIA», auf dem
sich langsam alle Jünger wieder sammeln sollen. Auch wenn sie nicht
ausdrücklich erwähnt wird, sie ist, wie die ihr dienenden hl. Engel, mitten
unter ihnen. In ihrer Demut teilt sie schon jetzt mit dem Auferstandenen
HERRN etwas von Seiner zunehmenden Unsichtbarkeit. Schon vor ihrer
Himmelfahrt wird sie Brücke hinüber in DIE UNSICHTBARE WELT DES GEISTES, der
sich über ihnen geöffnet hat. Wie in Genesis ist er als „Firmament“
Scheidung „der Wasser oben und unten!“. Für den Menschen der Welt, gibt es
nur die „unteren Wasser“, den Menschen unterhalb des Gürtels (Sokrates), wo
der Kirche diese Unterscheidung durch die Leugnung des Kreuzes = Firmament
genommen wird, ist sie schales Salz auf den Straßen das zertreten wird. Und
doch selbst da wird der HERR in den verlorenen Partikeln mit hineingestreut,
ob Einer vielleicht doch noch erkenne?
In der Mitte MARIA treffen und beleuchten sich die verschiedenen Erfahrungen
des Auferstandenen, die den einzelnen Jungem geschenkt werden, in ihr sind
sie geborgen und überhöht. Sie bleibt noch eine Zeit unter ihnen, damit die
Kirche an ihr wachse. Doch weil ihr Herz nur im Herz des SOHNES leben kann,
wird sie zugleich Zeichen der jenseitigen Wirklichkeit des Reiches, in dem
ihr SOHN jetzt zur Rechten des VATERS thront. Durch sie als Tabernakel der
Hlst. Eucharistie bleibt ER in der Kirche bis ans Ende der Zeiten!
Die Begegnung in
Jerusalem
(20,36-42)
Sie
ist wie bei Johannes schon eng mit der Sendung der Jünger verbunden. Sie
fasst alle weiteren Begegnungen mit dem Auferstandenen HERRN zusammen. Hier
gibt der HERR den überzeugendsten Beweis, dass er mit Leib und Seele ihnen
nahe ist. Lukas ist Brücke hinüber zu Johannes. Die Sendung gehört in den
Raum von Jerusalem, denn sie weist über das irdische Jerusalem hinüber auf
das himmlische. Lk zeigt hier mehr den Weg, Jo, besonders in der Apokalypse
das Ziel. Bei Mt ist sie an den Anfang in Galiläa zurückgebunden, Hinweis,
dass sie aus dem VATER kommt. Bei Mk ist Galiläa der Ausgangspunkt Seiner
Sendung an den die Jünger gebunden sind, wenn sie jetzt im HEILIGEN GEIST
Seine Sendung aufnehmen wollen. Da wir das Urbild der Dinge in GOTT
verlieren, verlieren auch die irdischen Bilder an Wirklichkeit. Wer weiß in
der Jugend von Heute noch etwas von „Heimat“, „Zuhause“…..dafür steht die
Disko…..“ Die Erde mit all ihren Schätzen, die der Böse verspricht und in
allen täuschen Farben ausmalt, ist bei näherem Zuschauen eine Wüste, in der
der Mensch geistig verdurstet.
das
müsste uns im Herzen brennen, wenn Morgen der Antichrist mit seinem
Zauberwort: „share = teilen“ verspricht unsAnteil zu geben an den
Reichtümern des „Fürsten dieser Welt“, Hirngespinste des in sich verbrannten
Widersachers, der es allein machen will! Leer in sich, kann er nur in
solchen, die es in ähnlicher Weise sind!
Der HERR ist plötzlich in ihrer Mitte; als sei ER durch das Gespräch der
beiden Jünger auf dem Rückweg nun auch körperlich gegenwärtig geworden. ER
nimmt ihre Zweifel und Fragen auf und versucht sie von der Schrift her zu
lösen. Er tadelt sie, doch nicht mit der Härte, die Markus aufzeichnet. Er
passt sich ihrer Not an. Da sie jetzt mit ihren Brüdern im Abendmahlsaal
gemeinsam «auf IHN zugehen», kann Er in ihrer Mitte erscheinen. Der Hl.
GEIST wirkt unter ihnen, dass sich Außen und Innen angleichen. Am Ende wird
sich das Innerste im Äußersten spiegeln, das Äußerste ein Spiegel des
Innersten sein. GOTT wird Alles durchdringen und so werden alle Dinge in IHM
wirklich werden. Dies ist das letzte Geheimnis der Apokalypse=Offenbarung
Letzter Wahrheit, die uns erschlagen muss, wenn wir nicht auf sie im Leben
zugewachsen sind: Wahrheit ist Wirklichkeit und vv.
Solche Vollendung beginnt in der Begegnung des Auferstandenen mit den
Jüngern. Sie soll durch Maria immer mehr in der Kirche wachsen, damit nicht
nur der Einzelne, sondern die ganze Kirche Spiegel des DREIEINIGEN GOTTES
werde. Auch wenn der Feind durch den Spalt der Sünde immer wieder bis in das
Innere der Kirche dringt und in sie seinen Spaltpilz setzt, zuletzt wird die
Kirche in der Kraft des HEIILIGEN GEISTES alle innere und äußere Spaltung
überwinden und so Zeugnis für den EINEN GOTT IN DREI PERSONEN geben können.
Die Einheit ist ein Geschenk des DES AUFERSTANDENEN HERRN.
Im Hohepriesterlichen Gebet (Jo 17) bittet der HERR: „Die Herrlichkeit, die
DU Mir gegeben hast, habe ICH ihnen gegeben, damit sie eins seien wie wir;
ICH in ihnen und DU in MIR, damit die Welt erkennen, dass DU MICH gesandt
hast und sie geliebt hast, wie Du MICH geliebt hast (7,22f). Nur Seine
Herrlichkeit kann endlich alles Dunkel verbrennen. Hier muss deutlich
werden, worum die Theologie nicht wenig gestritten hat: Alles von GOTT her
ist letztlich Gnade, doch nur die können sie aufnehmen, die sich nach ihr
ausstrecken: Das ist das Werk, das GOTT erwartet: der Glaube. Dieses Wort
steht am Anfang der Eucharistischen Rede. Wo der HERR, den wir in der hl.
Kommunion aufnehmen in uns Raum findet, steht ER in Seiner Menschwerdung
auch in uns für den Glauben. Da die hl. Engel Licht sind vom LICHTE GOTTES,
sind sie es, die uns diese Herrlichkeit als Kraft zur Überwindung von Ich,
Welt und Teufel je persönlich vermitteln. Wer möchte nicht nach dieser Gnade
greifen, wenn sie ihm angeboten wird?
MARIA hat aus diesem Glauben gelebt, die Qual der Passion durchstanden und
ist endlich in ihr aufgefahren. Darum ist sie berufen, sie den Jüngern zu
vermitteln, auch und besonders in dieser letzten Zeit. Damit wird sie aber
auch zum Zeichen der Scheidung wie am Anfang in der Engelprüfung. Ihre
Gegenwart ist heilige Verheißung und leuchtet über aller Prüfung der Kirche.
Wer in ihr ist, hat sie schon bestanden., wie in ihrer Nachfolge die
heiligen Engel, darum sind sie die Gegenmedizin gegen alles Gift des Bösen.
Sie wissen besser, was Prüfung bedeutet! Zum ersten Mal spricht sie von
dieser Sendung in ihrer Erscheinung in Mexiko (Guadalupe): «Ich bin die
Mutter aller, die auf Erden in EINS sein wollen» im SOHN! Die hl. Engel als
erste Zeugen der Auferstehung sind ihre Werkzeuge. Sie verheißen in ihrer
Vielfalt, dass Einheit in der Weisheit GOTTES Jedem seinen Platz zuweist.
Die Nüchternheit des Evangelisten verschweigt nicht, dass auch in dieser
Erscheinung in Jerusalem die Jünger zuerst erschrecken. Wie bei der
Überfahrt über den See glauben sie in JESUS einen Geist zu sehen! Wieder
geht der HERR liebend auf sie zu (38): «Seht an meinen Händen und Füßen,
dass ICH es BIN! ...» (39). ER lässtt sie beschauen und betasten, sie sollen
sich persönlich überzeugen. Nicht nur Thomas braucht diesen
«Tatsachenbeweis», er ist allen angeboten, denn sie sind alle noch wie
kleine Kinder vor dem Geheimnis der Auferstehung. Ja, bei Lukas, dem
«Erdgebundenen» (dem LW «Stier» verpflichtet!) geht der HERR sogar noch
einen Schritt weiter! Jetzt ist es auch nicht mehr so sehr der Unglauben,
der sie hindert, als das Staunen, das Nicht - Fassen-können dieser Neuen
Wirklichkeit, die ihnen hier begegnet: «Da sie noch mit dem Unglauben zu
kämpfen hatten vor Freude und Staunen» ... «da nimmt ER aus ihrer Hand ein
Stück Fisch und aß es vor ihren Augen“.
In zwei Handschriften wird auch von «einem Stück „Honigwabe» (42)
gesprochen! Mit dem «Fisch» wird das OPFER CHRISTI, mit der Honigwabe das
HIMMLISCHE JERUSALEM angedeutet, das uns der HERR durch Seinen Opfertod am
Kreuz verdient hat! Es leuchtet ein, dass bei Lukas, dem Evangelisten des
«Weges hinauf nach Jerusalem», dieser Bezug auf die Himmlische GOTTESstadt
nicht fehlen darf. Es ist auch hier, wie beim Gang nach Emmaus eine
MAHLGEMEINSCHAFT, die der HERR in dieser Seiner Erscheinung unter den
Jüngern stiftet, begründet in Seinem Opfer, gegenwärtig gesetzt in der Hlst.
Eucharistie, ausgerichtet auf ihre Erfüllung im Himmlischen Jerusalem. Bei
Johannes in der Mahlszene am See Genesareth weist sie, ähnlich der
DREIFALITIGKEITSikone Rubljews, hin auf ihre Mitte im DREIFALTIGEN GOTT. Mit
dieser Nahrung nimmt der HERR all ihre Sehnsucht, die inzwischen in ihnen
durch den HEILIGEN GEIST gewachsen ist, in sich auf, damit sie weiter wachse
und so der Seinen begegnen kann: «mit SEHNSUCHT habe ich verlangt, dieses
Mahl mit euch zu essen!» (22,15).
DIE
SENDUNG
Bei
Johannes
Auch
bei Johannes tritt der HERR «bei verschlossenen Türen» in ihre Mitte («aus
Furcht vor den Juden»!) - mit dem Wort: «DER FRIEDE SEI MIT EUCH!» bereitet
ER sie für die Sendung. Dreimal wird dieses Wort wiederholt, doch immer in
einer anderen, tieferen Bedeutung:
·
Vom VATER her bedeutet es:
dass sie angenommen sind, geborgen in der Liebe des VATERS. Sie haben die
GERECHTIGKEIT DES VATERS nicht mehr zu fürchten, da der SOHN sie sterbend
für unsere Sünden am Kreuz auf sich genommen hat. Wie als Beweis dafür zeigt
ER ihnen seine durchbohrten Hände und Seine geöffnete Seite (19). «Und die
Jünger freuten sich, dass sie DEN HERRN sehen durften» (20) - es ist hier
das Wort «Kyrios = HERR» in besonderer Weise betont: ER IST DER HERR auch
über den Tod, den die Menschen um ihrer Sünde willen verdient hätten.
·
Im Blick auf den SOHN: nur
auf dem Frieden mit dem VATER stehend, können sie ihre Sendung vom SOHN her
übernehmen. Sie sind mit diesem zweiten Wort des HERRN hineingenommen in das
TRINITARISCHE GEHEIMNIS DER SENDUNG: «Wie der VATER MICH gesandt hat, so
sende ICH euch!» (22) Wirksames Zeichen ihrer Sendung ist, dass der HERR sie
anhaucht im HEILIGEN GEIST. Wir werden daran erinnert, dass die Seele bei
der Zeugung des Menschen eingehaucht wird. GOTT hat uns dieses Leben
geschenkt schon im Hinblick auf unsere Sendung in und mit und durch den
SOHN. Wie ihnen vom VATER her die Sünden nachgelassen sind, um DES STERBENS
des SOHNES willen, so wird ihnen in der Sendung die Vollmacht der
Sündenvergebung gegeben, in und durch den HERRN im HEILIGEN GEIST.
·
Vom H E I L I G E N G E I S
T E her spricht der HERR das Wort des FRIEDENS an Thomas, der bisher allen
Zeugnissen der Auferstehung widerstanden hat. Die Gewalt des Leidens CHRISTI
wird nur im HEILIGEN GEIST offenbar. Thomas steht hier für die anderen
Jünger, die wohl nicht weniger zu kämpfen hatten, doch mit ihrem Zweifel
zurückhielten. Bei Lukas hat der HERR sich an alle Jüngern gerichtet
(24,40): «Betastet mich und seht, dass ein Geist kein Fleisch und keine
Knochen hat, wie ihr es bei seht!» (4 1). Der HERR tritt in die Mitte des
Unglaubens (Jo 20,26). Unglaube ist letztlich Unfrieden, der Mensch hat in
seinem Dasein noch nicht den Boden gefunden, auf dem er allein feststehen
könnte. In diese Unsicherheit hinein, die durch den Eigensinn und den
Selbstdünkel des Menschen sich verhärtet, spricht der HERR sein d r i t t e
s «DER FRIEDE SEI MIT EUCH! » ER bietet Thomas den Beweis an: GOTT läßt sich
an Großmut nicht überbieten. Thomas hat klein gedacht, GOTTES Großmut hebt
ihn aus der Enge in die Höhe: «MEIN HERR UND MEIN GOTT!»
Dies
ist der Friede: DIE ANERKENNUNG GOTTES! Der Mensch kann sich, seine Not und
seine Zweifel in der Erkenntnis der GRÖSSEREN LIEBE GOTTES vergessen. Er ist
beim HERRN, geborgen in Seiner MILDEN HERRSCHAFT. Das Wort des Friedens ist
ein Wort an uns Alle, die wir immer wieder über allen Unglauben hinaus
müssen - hinein in den HERRN. Hier ist das ZIEL angezeigt, dem wir auf dem
Weg des Glaubens zustreben: die vollkommene Anerkennung der KÖNIGSHERRSCHAFT
GOTTES durch SEINEN SOHN JESUS CHRISTUS! In diesen Frieden dürfen wir alle
einmal eingehen, wenn wir im Glauben über uns selbst hinaus gewachsen sind -
aufgegangen im DU des HERRN! Der Mensch muss verbrennen in der Liebe GOTTES!
Denn wie es Johannes nicht müde wird zu wiederholen: GOTT ist die LIEBE -
und das Zeichen für solche brennende LIEBE ist das FEUER, das die Jünger
nach dem wunderbaren Fischfang am Ufer des Sees Tiberias erwartet!
Die
Sendung der Jünger bei M a t t h ä u s
Sie
folgt der Perikope vom Betrug der Hierarchen und ist so hineingenommen in
die SCHEIDUNG VON LICHT UND FINSTERNIS. Die sollen sie weiterführen, bis
alle Finsternis endgültig ausgeschieden ist. „Die elf Jünger zogen nach
Galiläa, auf einen Berg, wie es ihnen der HERR aufgetragen hatte» (28,16).
Der Berg, auf den sie der HERR bestellt hat, wird Zeichen dafür, dass sie
«höher» ansetzen müssen. Ihre erste Berufung war am galiläischen Meer. Es
ist nicht nur ein Kreis, der sich hier schließt hin zum Anfang ihrer
Berufung, sondern sie bewegen sich in einer S p i r a l e. Wir werden an den
«Berg der Seligpreisungen» erinnert, wo der HERR Seinen Jüngern die Magna
Charta seines Reiches verkündet hatte. Durch Seine Auferstehung sind die
Jünger «angehoben», ein Stück näher der Gnade der Verkündigung an MARIA, die
sie in den DREIEINIGEN GOTT entrückte. Bei Johannes ist diese Gnadenerhebung
bei der Fußwaschung angedeutet, als Er im Blick auf Petrus sagte: «wer
gewaschen ist, braucht nur noch die Füße zu waschen und er ist ganz rein!»
Die Fußwaschung wird zum sakramentalen Zeichen für die Ablösung vom
Irdischen, die in den Jüngern durch die Passion und Auferstehung des HERRN
wirksam wird.
Keine Gnade ohne vorhergehende Scheidung: «Als sie IHN sahen, fielen sie IHM
zu Füßen, doch einige zweifelten». Die Scheidung, die sie selbst im Namen
des HERRN im HEILIGEN GEIST weiterführen sollen, trifft zuerst sie selbst:
vgl. 1 Peter 4:17 „Denn die Zeit ist gekommen, dass das Gericht anfange beim
Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer, die dem
Evangelium Gottes nicht gehorchen?“ Immer ist in der Liebe GOTTES der f r e
i e Wille des Menschen gewahrt: GOTT hat Ehrfurcht vor seinem eigenen
Geschöpf, das sich nur dann in Liebe zu IHM entscheiden kann, wenn es frei
ist. Diese Freiheit ist den Jüngern auch nicht durch die verschiedenen
Erscheinungen des HERRN genommen. Lukas hat dies im Gang der Jünger nach
Emmaus in aller Feinsinnigkeit angedeutet: der HERR ginge weiter, wenn sie
nicht, im Herzen angerührt, um Sein Bleiben bäten. Bei Matthäus genügt die
nüchterne Feststellung des Zweifels.
Es ist diese Perikope wie eine ferne Andeutung des letzten allgemeinen
Gerichts: der HERR auf dem Berge thronend: so wie Er vom Himmel aus Seine
Engel voraus gesendet hat, den Weg des SOHNES zu bereiten, zuletzt im
«Engelhaften Johannes dem Täufer», so sendet ER jetzt von seinem irdischen
Thron aus (wir dürfen hier an das Kreuz auf Golgotha denken) seine Jünger
aus, alle Völker vom Reiche GOTTES zu belehren, denn: «ES IST MIR ALLE MACHT
GEGEBEN IM HIMMEL UND AUF ERDEN!» Es ist keine Belehrung «von oben herab»,
denn Mt lässt den HERRN weiterfahren: «Und taufet sie auf den Namen ... ».
Alle Belehrung muss hinfuhren auf die «Taufe», auf das EINSEIN MIT DEM
HERRN, das Johannes in der letzten Begegnung mit dem HERRN hervorhebt. Der
Weg dazu ist, nüchtern bemerkt, die Gebote zu halten, die dem Himmelreich
eigen sind. Sie sind unsichtbar in der Himmlischen Hierarchie gegenwärtig,
auf die die Kirche in besonderer Weise ausgerichtet ist. Die Kirche steht
als Fels durch das letzte Wort des HERRN: «und Ich werde bei euch sein alle
Tage bis ans Ende der Welt! »
Das Reich GOTTES ist durch die HEILSTAT CHRISTI ein für alle Mal verankert
in dieser Erde. Es muss sich nur, und hier sind wir aufgerufen «unseren
Teil» beizugeben, immer mehr durchsetzen, bis der in Armut im Tabernakel
«thronende» HERR endlich vor allen Augen, nicht nur von den Jüngern, sondern
von Allen, die auf Seinen Namen getauft sind, als KÖNIG ALLER KÖNIGE
anerkannt sein wird. Dies wird auch in dem griechischen Wort für «Ende -
synteleia» angedeutet = wenn sich Alles in IHM durch den HEILIGEN GEIST
vollendet haben wird.
Die S e n d u n g bei M a r k u s
Sie soll in der ALLMACHT GOTTES die ganze Schöpfung umfangen (16,15): «gehet
und kündet aller Kreatur die Frobotschaft. Ihre Zusammenfassung ist
nüchtern: «Wer glaubt, wird gerettet, wer nicht glaubt, ist verworfen.» Das
Wort GOTTES, das uns Mk überliefert, ist G e w a l t , denn diese Welt ist
durch die Sünde für GOTT verschlossen. Wer das Angebot der LIEBE GOTTES
nicht ergreift, muss mit dieser Welt verloren gehen (= «ist mit ihr
verurteilt» - katekrithäsethai).
V i
e r f a c h sind die ZEICHEN, die die Sendung begleiten. Sie weisen wie im
Johannesevangelium die fünf Verheißungen des HG in den Abschiedsreden darauf
hin, dass sich die Kirche in den Vier E c k s ä u l e n aufbauen muss.
Zeichen der HEILIGKEIT GOTTES ist ihre Macht, Dämonen auszutreiben.
Zeichen der Weisheit GOTTES: dass sie in neuen Sprachen reden werden.
Zeichen der GERECHTIGKEIT GOTTES, dass kein Gift ihnen schaden wird.
Zeichen der ALLMACHT GOTTES, dass ihr Segen Kranke heilen wird.
Der
HERR hat in der immer unsichtbar anwesenden Mutter GOTTES die Kirche auf
Erden gefestigt, sie kann von den «Pforten der Hölle» nicht mehr überwältigt
werden. ER ist im ZEICHEN DES KREUZES bei ihr, auch wenn ER jetzt zum VATER
im Himmel auffährt und zu Seiner RECHTEN thront! Das Werk der Erlösung, das
der HERR schon am Anfang des Evangeliums begonnen hat: er heilt in der
Allmacht GOTTES die drei wesentlichen Folgen der Erbsünde (siehe das erste
Kapitel!), ist in der Aufrichtung des Kreuzes der Ecksäulen (überall, wo wir
die Vier treffen, treffen wir auch das Kreuz), vollendet; die Jünger sind
Träger dieser Vollendung in dem Maße wie sie sich von der Kraft des Kreuzes
tragen lassen.
Die
Sendung bei Lukas
Sie
findet sich im zweiten Teil der Perikope Seiner Erscheinung in der Mitte der
Jünger. Der HERR weist noch einmal in der WEISHEIT GOTTES auf die Erfüllung
aller Weissagungen der Schrift hin (24,44) und schenkt ihnen zugleich die
Gnade, die Schrift zu v e r s t e h e n . «ER öffnete ihnen den SINN für DAS
VERSTEHEN DER Schrift.» «SO ABER STEHT GESCHRIEBEN: Dass DER GESALBTE LEIDEN
UND AM DRITTEN TAGE VON DEN TOTEN AUFERSTEHEN MUSS.» «In SEINEM NAMEN» soll
allen Völkern die UMKEHR gekündet werden zur Nachlassung der Sünden -
«angefangen von Jerusalem»: Der Mensch muss sich einordnen IN DIE PLÄNE DER
WEISHEIT GOTTES und abwenden von der Torheit der Sünde und ihren
Verirrungen. Dies kann nur in der Kraft des HEILIGEN GEISTES geschehen, den
der HERR vom VATER zu senden verspricht. Darum sollen sie auch in der
«Stadt» bleiben, bis sie SEINE KRAFT VON OBEN erhalten (vgl.Lk 24,49).
Johannes: Die Sendung ins Opfer (21,1-23)
Eigentlich schließt das Evangelium von Johannes mit der dritten Erscheinung
des HERRN in Jerusalem, bei der auch der heilige Thomas anwesend ist.
Johannes weist ausdrücklich in den folgenden Versen darauf hin, dass noch
mehr von den Erscheinungen des HERRN zu berichten sei, doch das
Aufgeschriebene genüge zu beweisen, dass der Gesalbte der «SOHN GOTTES» sei:
«damit ihr durch den Glauben des Ewigen Lebens teilhaftig werdet! » (20,3
1). Jo verwendet hier das Wort «sämeia = Zeichen», das gleiche Wort, das er
für die Wunder des HERRN verwendet, die ihrerseits auf die Sakramente in
ihrer Siebenzahl hinweisen. Der gemeinsame Nenner für diesen verschiedenen
Wortgebrauch oder auch die Vielschichtigkeit dieses Wortes ist, dass die
«Zeichen» an der Grenze der Sichtbarkeit zur Unsichtbarkeit liegen.
Der
den Jüngern erscheinende HERR ist «auf dem Wege», unsichtbar zu werden, Er
nähert sich Seiner in der Kirche bleibenden «Sichtbarkeit» in den
Sakramenten. Auch hier schlägt Johannes eine «Brücke» vom «historischen
JESUS» zum JESUS im Hlst. Sakrament des Altares. Erinnern wir uns, dass der
HERR schon am Anfang des Evangeliums in der Verkündigung des Johannes als
«LAMM GOTTES» erscheint, wie wir IHN in der Hl. Kommunion der Hl. Messe
ansprechen. Was Johannes im folgenden, dem 21. Kapitel in der Perikope über
die Erscheinung des HERRN am See Tiberias bringt, muss in der Tiefe der
Sicht auf den Prolog im Anfang des Evangeliums zurückbezogen werden. Es ist
nicht einfach eine «weitere Erscheinung», in dieser Erscheinung offenbart
sich das TIEFSTE DES GEHEIMNISSES DER HLST. DREIFALTIGKEIT!
DIE SENDUNG DES HERRN endet dort, wo sie im Anfang begonnen hat: im HERZEN
GOTTES: «GOTT hat niemand gesehen. DER EINGEBORENE SOHN, DER im Schoße des
VATERS ist, ER hat von IHM Kunde gebracht» (1,18).
Jetzt am Ende Seiner irdischen Sendung, da der HERR sich anschickt, zum
VATER zurückzukehren, bleibt als Zeichen Seiner bleibenden Gegenwart in der
Kirche «das FEUER DES OPFERS, darauf der Fisch und das Brot»: Zeichen dafür,
dass der SOHN sich für uns am KREUZ hingeopfert hat und dass dieses Opfer in
der Kirche bleibt. Es ist ZEICHEN, dass GOTT DER DREIFALTIGE GEOPFERTE LIEBE
ist.
Die
S e n d u n g der J ü n g e r ist wie eingeschmolzen in die des SOHNES, der
vom VATER ausgegangen ist und zum VATER zurückkehrt. Darum ist es auch ein M
o r g e n m a h l , denn EIN NEUES HAT BEGONNEN. Der Mensch ist durch GOTTES
ERBARMEN in JESUS CHRISTUS aufgenommen in das GÖTTLICHE LEBEN!
Zur Exegese des
„Fischfangs“:
Die
Jünger scheinen noch immer nicht verstanden zu haben. Nur langsam dringt das
Geheimnis der Auferstehung in sie ein. Sie müssen in ihr neu werden, das
braucht ein heiliges Wachstum von Außen nach Innen, wie umgekehrt. Es ist
wohl nicht einmal mit ihrem jeweiligen Martyrium zu Ende, sondern reicht
hinüber, bis endlich die ganze Schöpfung im SOHN durch den HEILIGEN GEIST
dem VATER unterworfen ist. Da sie Alle noch ringen, ist ihnen die Einladung
des Petrus Weisung, der sie folgen. Hier ist ein erster leiser Gehorsam
gegenüber der Petrus verliehenen Autorität. Sie ahnen, dass in ihm und durch
ihn der HERR zu ihnen spricht. Schlicht nehmen sie die Arbeit, von der der
HERR sie im Anfang weggerufen hat, wieder auf Ob sie daran denken, dass der
HERR sie am Anfang zu einem anderen Fischfang gerufen hat? Hier müssen ihre
hl. Engel im geschoben haben.
Schon nach Außen wird bei genauerem Zuschauen deutlich: es ist da schon ein
Unterschied. Nur zum Teil sind es die gleichen Jünger, die der HERR am
Anfang gerufen hat: Petrus, Nathanael und Johannes. Sie werden hier auch in
anderer Ordnung genannt: Johannes und Andreas waren ja die Erstgerufenen,
Nathanael, unter den ersten Fünf der letzte. Neu dazugekommen sind Thomas
und zwei nicht genannte Jünger (21,2). So sind es insgesamt s i e b e n (mit
Jakobus, dem Br. des Johannes).
Die Sieben ist Hinweis, wie sehr die SENDUNG DER JÜNGER im Zeichen des
HEILIGEN GEISTES steht, wie die Fünfzahl im Anfang für die Fünf Wunden des
HERRN, die ihnen vorausweisend und vorauswirkend das Tor ihrer Berufung
eröffnen. Auch wenn sie es selbst noch nicht wissen, sie sind durch die
Gegenwart des HERRN in ihnen in der Hlst. Eucharistie, die sie im
Abendmahlsaal empfangen haben, in der FÜHRUNG DES HEILIGEN GEISTES. Es ist
in ihnen etwas gewachsen, was am Morgen des Pfingstfestes offenbar werden
wird. Vorher aber müssen sie erfahren, dass sie auf dem alten Weg, den sie
auf den Ruf des HERRN hin verlassen haben, nichts mehr «einholen» können:
«In jener Nacht aber fingen sie nichts!» Der zuerst vergebliche Fischfang
wird Lehre für die ganze Kirche: nur wenn sie zum HERRN aufschaut und IHM
allein gehorcht, kann sie ihre Sendung der Rettung der Seelen aus der Nacht
dieser Welt an das Ufer der Ewigkeit erfüllen. Jeder eigenwillige Weg muss
notwendig wieder in die Nacht zurückführen, aus der der HERR uns in SEIN
LICHT gerettet hat.
Wieder ist der HERR der z u e r s t Fragende, damit sie, die dabei sind,
sich von IHM zu entfernen, wieder zurückfinden. Er ist der «Bettler unserer
Liebe»; ER bettelt, damit wir merken, dass wir keine Liebe haben, doch sie
uns von IHM erbitten können. Auch hier ist es zuerst Johannes, der den HERRN
erkennt. Er war mit den Anderen mitgelaufen. Doch er muss es in seinem
Herzen gespürt haben, dass der Weg nicht recht war. Er muss darunter
gelitten haben, denn seine Seele verlangte nach Dem, an Dessen Brust er
gelegen hatte, dessen Auferstehung er in den Zeichen der Tücher im Grab als
erster erkennen durfte. Warum ist er der Aufforderung Petri zum Fischfang
gefolgt?
Weil
der HERR ihn zusammen mit den Anderen gerufen hat, weil er mit zu ihnen
gehörte, weil er nichts von sich aus tun konnte, wollte er sich nicht
abspalten als ein Besserwisser oder Privilegierter. Er musste seinen
Mitbrüdern gegenüber in der Liebe bleiben, freilich mit einem wunden Herzen,
das nach dem HERRN verlangte, geborgen im Unbefleckten Herz MARIENS, das den
HERRN herbeirief. Nach MARIA war Johannes wohl der Erste, der durch den
HEILIGEN GEIST zu verstehen begann, dass er für seine Brüder eintreten
müsse, denen er durch die besondere Liebe, die ihm der HERR schenkte, voraus
war. Dieses AUSHARREN MIT DEN BRÜDERN, auch wenn sie offensichtlich auf
falschem Wege waren (solange die Gebote GOTTES nicht verletzt sind!) haben
so Viele, die wie Johannes besonderer Gnaden in der Kirche gewürdigt wurden,
nicht bestanden. Sie sind ausgebrochen aus der Gemeinschaft ihrer Brüder,
weil sie es besser wussten und sich für besser hielten - und so ist immer
wieder ein Stück der Kirche abgebrochen.
Auch
hier ist uns Johannes Wegweisung in der Not unserer Zeit, wo der Böse so
viele «bessere Lösungen» heran schiebt, Sie könnten Gnaden GOTTES sein, wenn
sie sich ins Ganze einordneten und der Mensch nicht aus eigenem Vermessen
und eigener Selbstherrlichkeit nach ihnen griffe. Es ist dieses Ausharren,
bis zuletzt, bis der HERR selbst eingreift, wohl eines der schwersten
Kreuze, die GOTT uns auferlegen kann. Immer wieder werden wir versucht sein,
auszubrechen, den «besseren» Weg zu wählen, wie es wohl auch Luther und Alle
vor und nach ihm gemeint haben, im «besten Gewissen» - doch ohne dieses
heilige Aufschauen zum LEIDENDEN HERRN UND SEINEN GEHORSAM bis ans Kreuz -
in dem allein das Maß unserer Prüfung abzumessen ist. Hier braucht es nicht
nur eine menschliche, sondern eine göttliche Geduld! Und der HERR hat den
Gehorsam Johannes gelohnt: er durfte es den Jüngern ansagen: «es ist der
HERR! » (7) - nicht als Besserwisser, sondern aus der Demut eines blutenden
Herzens, das hier getröstet wurde.
Da
er den HERRN erkennt, ist er auch schon bei IHM. Er braucht sich nicht erst
wie Petrus bekleiden und IHM entgegen schwimmen. Die Liebe ist IHM immer
nahe, auch im tiefsten Leiden, auch in scheinbarer Verlassenheit. Jetzt
dürfen die Jünger von ihrem Fischfang dem Opfer dazugeben, ist es doch,
durch den Gehorsam, den sie IHM geleistet haben: Sein Opfer, an dem sie
Anteil halten. Dies meint der HERR in der Sendung der Jünger: die Teilnahme
an Seinem Opfer. An ihr allein misst sich die größere oder geringere Nähe
zum HERRN! Da der HERR sie zum Mahle ruft, sind ihnen die Augen des Herzens
aufgegangen. Obwohl ER ein ANDERER ist, als sie IHN gekannt haben, wissen
sie jetzt innen durch den HEILIGEN GEIST: es ist der HERR! Und keiner der
Jünger wagte zu fragen: wer bist du? Denn sie w u ß t e n (eidotes - das
gleiche Wort für das Erkennen Johannis im Grab!): ER IST ES! Der HERR gibt
ihnen Brot und Fisch, Zeichen Seines geopferten Leibes und seiner geopferten
Seele. Erst jetzt haben sie die HEILIGE KOMMUNION, die der HERR ihnen im
Abendmahlsaal reichte, vollkommen empfangen. Erst jetzt ist der HERR in
ihnen als DER AUFERSTANDENE!
Johannes schließt diesen ersten Teil der Perikope mit dem Hinweis, dass dies
das dritte Mal war, dass der HERR den Jüngern erschienen ist. Dieser
trinitarische Bezug ist noch zu betrachten. Die Erscheinung vor M. Magdalena
sei ausgeklammert, sie ist Vermittlung hin zu den Jüngern. Es geht dem HERRN
nach Seiner Auferstehung in erster Linie um die Jünger, sie sollen im HL.
GEIST auf ihre Sendung vorbereitet werden. Den übrigen Gläubigen wird diese
Gnade erst von Pfingsten an zuteil werden. In den Jüngern legt der HERR das
Fundament der Kirche, in ihnen werden, wie wir schon in den Abschiedsreden
sehen, die Struktur der Vier Ecksäulen gesetzt. Sie müssen sich als erste
zur Erkenntnis des HEILIGEN GEISTES, der von nun an die Kirche führen soll,
durchringen. Doch diese unsichtbare Führung geht über das sichtbare
Oberhaupt der Kirche: Petrus (vgl.21,15).
Der «Primat» Petri wird bei Johannes anders gesetzt als bei den Synoptikern:
er wir verankert in der LIEBE GOTTES, die ihnen als Ersten durch den HERRN
zuteil wurde. Es ist nicht menschliche Liebe (darum die dreimalige Frage an
Petrus: „liebst du MICH?). Gefordert ist die LIEBE des HEILIGEN GEISTES. Sie
ist auch der Boden für die Amtsgnade der BINDE- und LÖSEGEWALT, wie der HERR
sie den Jüngern in der ersten Erscheinung verleiht. Der HERR fordert nicht
nur den größeren Glaubens, der b l i n d vertraut (selig, die nicht sehen
und doch glauben!), sondern ER verlangt die LIEBE, in der sie allein Seine
Sendung vom VATER her - im HEILIGEN GEISTE - weiterführen können.
Über
Petrus geht dieser Anspruch an alle Jünger. Nur in der LIEBE DES HEILIGEN
GEISTES kann die Kirche ihre Sendung vollkommen erfüllen. Darum muss
notwendig die Kirche der letzten Zeit ganz in Führung des HL. GEISTES
stehen. In der Geheimen Offenbarung steht dafür zeichenhaft die erste der
Sieben Gemeinden von Asien. Sie sind, wie hier die s i e b e n Jünger durch
die Engel, die ihnen vorstehen, dem HEILIGEN GEISTE untergeben. Hier ist
auch der Bezug zum DREIEINIGEN GOTT herausgestellt:
·
Der VATER spricht sie an im
Namen des SOHNES, den sie, in der ihnen zugedachten Prägung darstellen
sollen.
·
Der SOHN ist in seiner
lebendigen Gegenwart in der Kirche ihr Gericht (ihre Rechtweisung und
zugleich Rechtfertigung).
·
Der HEILIGE GEIST
verspricht die Erfüllung, wenn dem Anspruch des SOHNES Rechnung getragen
wird!
Hier
lässt sich etwas vom Geheimnis der SENDUNG DER HL. ENGEL erkennen: sie
sollen der Kirche helfen, wie MARIA Spiegelbild des DREIEINIGEN GOTTES zu
werden. Die Kirche muss im HEILIGEN GEIST so in den GÖTTLICHEN WILLEN
hineinwachsen, dass sie wahrhaft «SEINER GOTTHEIT» teilhaftig werde (2 Pt
1,4 und vgl. 1 Pt 3,5). Was aber für die ganze Kirche gilt, muss in jedem
einzelnen Berufenen grundgelegt sein. Das ist die erste Aufgabe des
Schutzengels, dem Menschen den Platz im Mystischen Leib JESU zu weisen und
ihn dort zu verankern. Geheimnisvoll wird dadurch auch ihr Platz nach dem
Letzten Gericht bestimmt. Es geht doch um „Einen Neuen Himmel und eine Neue
Erde!“
Der
GÖTTLICHE Anteil wird dem Geschöpf immer unbegreiflich bleiben. Er verlangt
die bedingungslose, blinde Unterwerfung unter GOTT, wie der HERR sie zuerst
von seinen Engeln, in der Prüfung am Anfang der Zeit verlangt hat, wie sie
jetzt auch von denen gefordert die im HEILIGEN GEIST mit ihren hl. Engeln
hinein in die Wandlung der Kirche hinein in das Neue Jerusalem erwartet
wird. Wir sind so sehr daran gewöhnt, dass sich die Kirche an uns anpasst,
dass wir heute das «aggiornamento der Kirche» umdeuten in eine
«Vermenschlichung der Kirche». Wer die Zeichen der Zeit versteht, weiß, dass
der HEILIGE GEIST uns ausrichtet auf den GRÖSSEREN GOTT, der uns über das
bloß Menschliche hinaufheben will in SEIN GÖTTLICHES Leben. Der HEILIGE
GOTT, wie ER sich im Alten Testament vor allem vor Moses und den Propheten
geoffenbart hat, ist nicht einfach überholt, wie man heute leichthin
feststellt. JESUS weist uns besonders bei Johannes immer wieder auf den
GRÖSSEREN VATER hin. Auferstehung bedeutet deshalb für den wachen Christen:
wach werden für die GÖTTLICHKEIT JESU, denn der sündige Mensch kann nur
durch GOTT selbst wieder den Weg ins VATERhaus zurückfinden.
Weil die Sendung der Jünger im DREIEINIGEN GOTT durch JESUS CHRISTUS im
HEILIGEN GEIST verankert sein muss, muss der HERR von Petrus und durch ihn
von der Kirche diese GRÖSSERE LIEBE verlangen. Sie wird uns dort zuteil, wo
wir von uns selbst leer geworden sind, wo wir um unser Nichts, unser
Sündersein vor GOTT wissen. Darum die «grausam» scheinende Wiederholung
derselben Frage an Petrus: «Simon Petrus, liebst du MICH mehr, über Alles?»
Vergessen wir nicht, Petrus hat den HERRN verleugnet, dreimal, wie es ihm
der HERR vorausgesagt hat. Er kann also wirklich nicht auf sich bauen, wenn
er dem HERRN in rechter Weise Antwort stehen soll. Er muss «hinüber zum
HERRN», wenn er diesen Auftrag als Oberhirte erfüllen will. NUR DER HERR in
ihm kann diesen Auftrag erfüllen, erst der «sterbende Petrus» erreicht
dieses Maß.
Es ist da ein Wortspiel mit den beiden Worten für «lieben»: der HERR fragt
die beiden ersten Male mit «agapan» = lieben, im weitesten und tiefsten
Sinn, wohl alle Bereiche der Liebe umfassend. Das dritte Mal verwendet ER «philein»,
mit dem auch Petrus dreimal antwortet (vgl. 21,15 ff). Philein ist die Liebe
der Freundschaft, so wie der HERR zu den Jüngern in den Abschiedsreden sagt:
«ICH nenne euch nicht mehr Knechte, sondern Freunde» (15,15). Petrus kann
nur mit dem antworten, was der HERR ihm geschenkt hat: die
GOTTESfreundschaft, zu der sie der HEILIGE GEIST hinaufheben will. Nur im
HERRN kann Petrus der ihm vom HERRN übertragenen Verantwortung genügen.
Petrus wird durch die dreimalige Frage des HERRN erschüttert. In sich selbst
kann er keine Sicherheit für seine Antwort finden, nur im HERRN, in Seiner
verzeihenden, neu schaffenden Liebe, die gerade er erfahren hat. Darum sein
Wort: «HERR, Du weißt es, dass ich DICH liebe» (15f). Wohl erst bei der
dritten Frage wird ihm bewusster, dass der HERR sich auf seinen dreimaligen
Verrat bezieht. Gerettet im letzten Augenblick durch den Blick des HERRN und
die Begegnung mit MARIA vor dem gleichen Schicksal wie Judas, weiß Petrus,
dass er ganz und gar vom HERRN abhängt, nur von IHM sein Leben hat. Die
nüchterne Liebe GOTTES hat es gefügt, dass ihn zeit seines Lebens der Engel
des «Wachtfeuers» begleiten durfte, der ihn an diese schwerste Stunde seines
Lebens erinnern sollte.
Weil die Kirche erst aus der AUFERSTEHUNG DES HERRN lebendig wird, müssen
wir hier nicht nur den GEISTwesen, den hl. Engeln im GEIST begegnen, wir
sind gerufen, mit ihnen eins zu werden im Lobpreis GOTTES und der Sendung
der Rettung und Heimholung der Seelen. Das bedeutet nicht, dass wir mit
ihnen verschmelzen. Die drei Geschöpfe GOTTES, Engel, Mensch, Materie sollen
ihre Eigenart in diesem Einswerden nicht verlieren, sondern im Gegenteil
klarer erkennen und in den Dienst GOTTES stellen. Ihre Erscheinung vor uns
in menschlicher Form ist nicht nur Hinneigen zu unserer menschlichen Armut,
er ist nur der äußere Rahmen für ihre viel weiter und tiefer gehende
unsichtbare Wirklichkeit, für die sich unser blindes Auge nur langsam
öffnet.
Begegnung will im HEILIGEN GEIST verstanden sein, wie wir es beispielhaft in
der Begegnung von MARIA und Elisabeth erahnen. Dann öffnen sich unsere
inneren Augen wie bei den Beiden für die Eine Sendung, die uns im HERRN in
Gemeinsamkeit aufgetragen ist. Diese Wandlung beginnt schon dort, wo wir dem
HERRN in und durch MARIA uns nahen (Marienweihe nach L.M. Montfort). Nur
dann finden wir im HEILIGEN GEIST auch durch MARIA die Engelreine und
zugleich Königin der hl. Engel hin zum hl. Engel. Nur so kann das „Fremde“
in der Engeloffenbarung Teil unseres Lebens und Kraft der Wandlung hin in
die Neue Schöpfung werden, die uns in JESUS CHRISTUS verheißen ist. Die
«Bausteine Seines Lebens», wie wir sie aus den Evangelien kennen, jetzt
schon in der „Laufenden Lesung“ einander angenähert, helfen uns durch das
Rundschauen des hl. Engels die Eine GEISTgestalt JESU zu erkennen, und uns
ihr anzunähern. Nur in der Weise, wie ER uns anschaut, können wir eins und
ganz werden.
Hier müssen sich Engel und Mensch ergänzen, wir im Blick auf GOTT-GEIST, im
Blick auf den GOTTmenschen. In jeder, auch der kleinsten Begebenheit werden
wir dann auch den Engel, der für diese Wirklichkeit im GEISTE steht,
erkennen. Die hl. Engel geben den geistigen Hintergrund des Lebens JESU!
Vorausgesetzt ist die persönliche Begegnung, wie sie einer Kirche, die über
den Menschen JESUS sein GOTTsein vergisst, verloren gegangen ist. Hier muss
uns der hl. Engel im GEIST lösen von der Schwerkraft der Erde und dem
Gewicht der Sünde, damit die Person des HERRN wie bei der Verklärung vor den
Jüngern für einen Augenblick in Seinem GOTTSein aufstrahle. ER muss der
Boden sein, auf dem wir stehen, der uns festhält. Auch er muss verwandelt,
verklärt werden un so mit durch uns einkehren in das Himmlische Jerusalem.
Der Engel lässt uns nicht nur durchschauen auf GOTT- GEIST, er hilft uns in
IHN einzugehen.
Der d r i t t e Teil dieser Perikope von der letzten Erscheinung des HERRN
vor den Jüngern zeigt uns die GEGENSÄTZLICHKEIT zwischen Petrus und Johannes
auf, in die jede Nachfolge des HERRN eingespannt ist. Sie ist nur im
HEILIGEN GEIST zu lösen. Auch hier wird die Kirche über sich hinaus
gewiesen,
·
wie zuerst beim Fischfang,
·
dann in der Frage an
Petrus,
·
hier im Verhältnis des
rechten Zueinander im Geheimnis des Mystischen Leibes.
Johannes hat schon im ersten Kapitel des Evangeliums in der Berufung der
Jünger die Verschiedenheit der Berufungen angedeutet - auch im Blick auf den
Aufbau der GOTTESstadt, im Bezug zu ihren Toren. Dort war Petrus in die
Mitte der fünf Berufungen hineingestellt, zwischen Johannes und Andreas
einerseits und Philippus und Nathanael anderseits. In diesen Berufungen
ergibt sich das erste Dreieck der GOTTESstadt, das sich durch die Berufung
von Thomas für das zehnte Tor verdoppelt zum Viereck.
Jetzt ist Petrus der «Erste» und Johannes der «Letzte», die übrigen Jünger
sind in diese Spannung eingeschlossen und von ihr umschlossen. Hier
offenbart sich die heilende, ordnende und vollendende Kraft der HLST.
DREIFALTIGKEIT. Die GEGENSÄTZLICHKEIT VON VATER und SOHN wird im HEIILIGEN
GEIST «gelöst». Sie muss vollendend die Kirche prägen, wenn sie durch MARIA
im HEILIGEN GEIST Abbild der HLST.DREIFALTIGKEIT sein soll. Petrus muss
hineinwachsen, in das Geheimnis seiner Berufung als «Eckstein» der Kirche,
auf dem Weg der Kreuzigung des alten Menschen, die er in seinem Martyrium
einholt. Erst im Kreuz wird seine Berufung ihre Vollendung finden. Auch hier
steht Petrus für den Weg der meisten Christen; für den Pilgerweg über diese
Erde. Nur in ständiger Selbstverleugnung wird der NEUE MENSCH. Es ist die
nüchterne Liebe GOTTES, die hier durch den HERRN zu Petrus spricht, Antwort
auf sein Wort: « Du weißt es, dass ich Dich liebe.» Ja, der HERR weiß es,
und er sagt es ihm ganz deutlich in Seinem Wort.
Erst in seinem Sterben am Kreuz wird er GOTT vollkommen verherrlichen, wird
seine Liebe zum HERRN ganz wahr, wird er zum H i r t e n , wie ihn der HERR
haben will: «Keiner hat eine größere Liebe als der, der sein Leben hingibt
für seine Freunde.» Hier, in Petrus sieht der HERR in aller Nüchternheit den
Weg der Kirche voraus, mit all ihrem Fallen und Wiederaufstehen, mit allem
guten Willen und doch mit allem Verrat über die Jahrhunderte hinweg. Erst am
Ende wird sie durch den HL. GEIST ganz das sein, was sie nach dem Willen der
Liebe GOTTES sein sollte: reine Braut CHRISTI nach dem Bilde MARIENS, der
Unbefleckten. Darum das letzte Wort an Petrus: «Folge mir nach!»
Petrus weiß im Innersten, dass dies ein anderer Weg ist als der des J o h a
n n e s . Darum blickt er um nach Johannes, da er doch nur auf den HERRN
schauen, IHM nachfolgen sollte! Irgendwie weiß er, dass sein Weg noch nicht
sicher ist, und wenn er sich umschaut, ist es nicht nur aus Neugierde für
diesen anderen Weg, sondern auch weil er Hilfe sucht, Hilfe braucht.
Johannes ist mehr als ein «Nachfolgender». Er ist als „Kind“ von Anfang an
in IHN hinein gewachsen. Das Martyrium steht bei ihm nicht nur am Ende
seines Lebens, es hat ihn wie MARIA langsam durchdrungen. So wird er immer
mehr ein „Bleibender“, da in ihm die Vollgestalt des Priestertums von Innen
heraus im hl. GEIST heranwächst bis hinein in das Einssein mit den hl.
Engeln, das ihm in der GO geschenkt wird. Darum soll er auch nicht
niederfallen, vor dem weisenden hl. Engeln. Er ist zum Mitknecht in ihren
Reihen geworden, Weisung und Verheißung für das Priestertum der „Letzten
Zeit“.
Petrus kann nicht zurückhalten mit der Frage: «und was ist mit d i e s e m »
(Johannes)? Wieder gibt der HERR eine mehr als nüchterne Antwort: «Und wenn
ich will, dass dieser bleibe, bis ich wiederkomme, was geht es dich an?» D u
f o l g e MIR nach!» (22). Der HERR unterscheidet den N a c h f o l g e n d
e n und den B l e i b e n d e n . Auch wenn der Nachfolgende hier auf Erden
als der Erste eingesetzt ist, weil er für uns alle d e n Weg der
KREUZESNACHFOLGE DES HERRN angibt, es gibt doch jetzt schon einen der b l e
i b t , in dem, was die Gnade ihm von Anfang an geschenkt hat. Hier wird
noch einmal besonders deutlich die Nähe Johannes zu MARIA, wie wir sie im
«ersten Schöpfungstag» des Evangeliums dargelegt haben! Er steht schon am
Anfang wie MARIA, wie Johannes d.T. ganz im Lichte GOTTES.
Die Kirche braucht solche gnadenhafte Erwählung, dieses «Sein beim HERRN»,
damit sie auf dem Weg über die Erde im HERRN gegründet bleibe! Auch wenn das
Charisma mit Johannes der Hierarchie, dem Petrus unterstellt ist, so darf
die Hierarchie nicht vergessen, dass in solchen Bleibenden GOTT der HERR ihr
in besonderer Weise nahe ist. Hier kristallisiert sich SEINE GEGENWART
menschlich am stärksten. Hier sind wir der Erfüllung S E I N E S GOTTLICHEN
WILLENS am nächsten. Nur dieser HEILIGE, UNANTASTBARE WILLE GOTTES wird
endlich die Vollendung der ERLÖSUNG zustande bringen, die wir durch unsere
Untreue, unseren Abfall hin zur Welt verhindert haben. Darum gibt es endlich
nur noch die Entscheidung zwischen: heilig und verworfen. Die Kirche dieser
letzten Zeit muss nach dem Vorbild des hl. Johannes, in den Priestern und
GOTGEWEIHTEN eine durch und durch h e i l i g e Kirche sein, wenn sie dem
Ansturm der Hölle, standhalten soll. Darum wird notwendig auch das
charismatische Element in der Kirche stärker hervortreten: wie es schon bei
den Propheten (besonders Joel) verheißen ist.
Auch
das Nachwort, das ZEUGNIS DES JOHANNES, gehört noch zu den
Auferstehungsberichten, denn nur in der Kraft der Auferstehung des HERRN ist
dieses Zeugnis möglich. Überall ist Johannes, der MARIA so nahe ist,
zurückgetreten: hier wo es um das Zeugnis für JESUS geht, «muss er Farbe
bekennen!» Die ihm gnadenhaft geschenkte Nähe zum HERRN verlangt dieses
Zeugnis im HEILIGEN GEIST: nur in IHM ist Wahrheit, letzte Übereinstimmung
von Innen und Außen. Für diese Wahrheit darf er mit seinem ganzen Leben, das
er dem HERRN übergeben hat, stehen, bleiben, leuchten wie kein anderer
Apostel. In ihm ist das schweigende Zeugnis der Mutter GOTTES beredt
geworden. Sein Zeugnis ist anders als das des Lukas, der auf die Mutter des
HERRN gehört hat, um seinen «Bericht zu vervollständigen». Es erwächst aus
der kindhaften Nähe seines Herzens zur Engelreinheit der Mutter GOTTES. Sie
stimmen überein im S e i n, das gilt auch im Blick auf die außerordentlichen
Gnaden, die dieser Jünger erhalten hat.
Diese Bevorzugung war eine nicht geringe Last. Er hat sie nicht gesucht, sie
ist im gnadenhaft geschenkt worden und er steht zu ihr, denn nur so kann er
die ihm damit auferlegte Verantwortung erfüllen. So wird auch sein Wort
Antwort seines Herzens an die bevorzugende Liebe des HERRN. Unser GOTT ist
kein Gleichmacher, sondern ein GOTT der Liebe, und Liebe muss notwendig
Unterschiede machen, muss Ordnungen stiften und einhalten, die ein
Außenstehender nicht verstehen kann. Liebe ist wie Hierarchie = gestufte
Ordnung, denn nur in solch gestufter Ordnung kann sich der Reichtum
GÖTTLICHER LIEBE entfalten und darstellen.
Seinem Zeugnis verdanken wir es, dass wir uns dem HERRN ein Stück nähern
können, auf diesem unbegreiflichen Weg liebender Herablassung. Ihm verdanken
wir es, dass wir das unlösbare Zueinander von GÖTTLICHER LIEBE und
GERECHTIGKEIT annehmen können - denn nur so kann schon hier auf Erde ein
Stück des Himmels werden: in der Gerechtigkeit GOTTES, die unbeirrbar ihre
Wege geht - vor der auch die Henker zu Boden fallen (vgl. die Verhaftung des
HERRN in Gethsemani!), die auch in der tiefsten Erniedrigung S i e g e r
ist. Kein Evangelium strahlt so wie das des Johannes die Zuversicht der
Liebe GOTTES aus, nur die Apokalypse wird diese Sicht noch einmal überhöhen
Was Johannes aufzeichnet, ist aufgezeichnet im Hauche ewigen Lebens, ist
Spiegel der Himmlischen Herrlichkeit des HERRN auch in aller menschlichen
Erniedrigung. ER ist hier schon Richter durch seine Welt überwindende Liebe.
Wer sie annimmt, empfängt das GÖTTLICHE LICHT, wer sie zurückweist, fällt in
die Finsternis (vgl. besonders die Perikope vom Blindgeborenen, Kap. 9).
Weil Johannes, der Seher von Patmos, alles Vordergründige durchschaut, ist
der Himmel auf Erden schon gegenwärtig. Wer immer sich mit Johannes durch
MARIA dieser Sicht nähert, hat schon jetzt den Frieden des Herzens gefunden,
der das deutlichste Zeugnis ist, dass ER bei uns bleibt. Denn dies ist die a
n d e r e Sicht auf das B l e i b e n Nicht wir sind es letztlich, die bei
IHM bleiben, sondern ER ist es, der bei uns aushält, wenn wir IHN nur
aufnehmen und IHN tun lassen. Johannes ist ein Bleibender insofern der HERR
ganz von IHM Besitz genommen hat, und so ist sein Zeugnis ganz und gar das
des Herrn im HEILIGEN GEISTE geworden.
Der
Bericht des hl.Paulus über die Erscheinungen JESU
(1
Kor 15,3-8):
3
Denn ich habe euch vor allem überliefert, was ich auch empfangen habe: dass
Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; 4 und dass er
begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den
Schriften ; 5 und dass er Kephas erschienen ist , dann den Zwölfen . 6
Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die
Meisten bis jetzt übrig geblieben, Einige aber auch entschlafen sind. 7
Danach erschien er Jakobus, dann den Aposteln allen, 8 zuletzt aber von
allen, gleichsam der unzeitigen Geburt, erschien er auch mir.
Was
Paulus hier schreibt, «überliefert und empfangen» ist wie ein erster Ansatz
zum Glaubensbekenntnis: «gestorben für unsere Sünden nach den Schriften,
begraben und dann am dritten Tage nach den Schriften auferstanden ... »
Petrus, hier «Kephas» genannt, wird als erster Zeuge genannt - ein Hinweis,
wie sehr Petrus schon im HL GEIST in sein Amt hineingewachsen war! Dann
folgen die zwölf Apostel, hier schlicht: «die Zwölf», Petrus mit
eingeschlossen in das Apostelkolleg, ihm war die Führung der Kirche
anvertraut: ein deutlicher Hinweis dafür, wie sich die Kirche in ihrer
Struktur festigt und dies nach außen kundtut! «Zuletzt erschien er
fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute da sind,
nur einige sind schon gestorben»: Der HERR ist zuletzt auch, über die Schar
der Apostel hinaus, der wachsenden Kirche erschienen ist.
Die AUFERSTEHUNG ist Fundament der Kirche,
nicht nur im Glaubensbekenntnis,
sondern die Kirche selbst wird sie erfahren.
Paulus setzt noch einmal an (diese Erwähnung gehört wohl an den Platz nach
Petrus?): «dann erschien er Jakobus» (wohl Jakobus dem Jüngeren, dem erste
Bischof von Jerusalem). Paulus geht es um die Festigung der Kirche in ihren
ersten Strukturen angezeigt!
1)
Haupt der Kirche ist Petrus;
2)
mit ihm verantwortlich für die Führung der Kirche das Apostelkolleg, dem er
mit angehört: «die Zwölf».
3)
Verantwortlich für die Kirche in Jerusalem ist Jakobus der als Bischof
zusammen mit den Presbytern der Christengemeinde in J e r u s a l e m
vorsteht. Diese Gemeinde ist das V o r b i l d für die Weise, wie die Kirche
in der Mission aufbaut
4)
Danach werden noch einmal die Apostel genannt - hier wohl im Sinn von
«Jüngern», die dem HERRN nachgefolgt waren. Auch sie sind für die «Mission»
G e s a n d t e des HERRN im HEIILIGEN GEIST!
5)
Als letzter nennt sich Paulus selbst, «wie eine Fehlgeburt!» - denn auch er
hat die Vollmacht der Sendung, wie die übrigen Apostel, direkt vom HERRN
empfangen.
Der
Auferstehungsbericht des hl. Paulus ist: SENDUNGSBERICHT in der Kraft des
AUFERSTANDENEN, durch den HEIILIGEN GEIST!
Wieder fällt hier die Fünferstruktur des Berichtes in die Augen, wie sie am
deutlichsten in den fünf Erwähnungen des HL. GEISTES in der Abschiedsrede
des HERRN bei Johannes zu erkennen ist.
Petrus steht für die HEILIGKEIT DER KIRCHE,
das
Kolleg der Zwölf für die WEISHEIT DER PLANUNG GOTTES,
die
Fünfhundert für die GERECHTIGKEIT GOTTES,
Jakobus für die ALLMACHT GOTTES, die sich in der SENDUNG DER KIRCHE kundtut:
Wie
der VATER MICH gesandt hat, so sende ich euch! (ER will ja im Geheimnis des
Glaubens mit ihnen sein, wie ER es in Seinem Erdenleben war!).
Paulus aber steht als letzter in ihrer Mitte für das Zeugnis des
AUFERSTANDENEN, wie es unsichtbar in MARIA die ganze Kirche trägt.
Das Zeugnis
der jungen Kirche für die Hilfe der hl. Engel
Im
Übrigen (in der Konkordanz nachzulesen) weiß Paulus nicht nur sehr wohl
Bescheid über die Sendung der hl. Engel im Alten Bund, sondern auch aus
persönlicher Erfahrung, ähnlich wie bei Petrus besonders dort, wo er
gefangen ist (vgl. Apg 23,8,9; 27,23, ) , deutlich ist auch in seiner
Mission nach Westen die Erfahrung der Führung durch den Engel, als sie
hinüber gerufen werden nach Mazedonien, um dort ihren Weg fortzusetzen. Hier
erscheint der hl. Engel als Mazedonier, wohl um ihnen deutlich zu machen, wo
der HERR sie wartet (vgl. 16,9 -12).
Das
Zeugnis der Jünger, der jungen Kirche, voran des hl. Petrus, fügen sich hier
nahtlos an:
Die
hl. Engel kommen den Aposteln zur Hilfe, um sie aus dem Gefängnis zu
befreien, in das sie durch die Pharisäer gebracht wurden (5,19).
Hinweis auf die Vermittlung der hl. Engel bei der Gesetzübergabe an Moses am
Berge Sinai (Stephanus) S. 7, 36.
Die
Führung des hl. Philippus, um den Kämmerer auf dem Heimweg von Jerusalem im
Glauben zu bestärken und zur Taufe zu bringen (8,26).
Die
Hilfe des hl. Engels, Petrus vom Willen des HERRN zu überzeugen, dass auch
die Heiden zum Glauben gerufen sind, besonders deutlich im Ruf, Cornelius
zum Glauben zu bringen (S. Kap 10).
Seine Befreiung aus dem Gefängnis, heimgeleitet durch den befreienden hl.
Engel (12. Kap.).
Darf
sie sich nicht im HEILIGEN GEIST im Schatten des Kreuzes und damit der Fünf
Wunden des HERRN erkennen? Diese Zeugnisse sind in einer Zeit der immer
offeneren Verfolgung der Kirche mehr als historische Angaben, sie sollen uns
Müde im Glauben, aufmuntern, alle Angst zu überwinden, in die Spuren unserer
Väter zu treten und wie sie ohne Furcht unseren Glauben zu bekennen. Hier
liegt eine eigene Aufgabe der hl. Engel, die von Zeugen der Verfolgung in
unserer Zeit vielfach belegt wird. Wo der Mensch am Ende ist, wie der HERR
am Ölberg, da ist ihm die Hilfe der hl. Engel besonders nahe. Sie kommen
dort durch, wo kein Mensch mehr durch kann. Sie sind die besonderen Zeugen,
dass GOTTES Liebe nichts unmöglich ist, wenn wir nur glauben.
Der
hl. Engel wird „unsichtbar“
Je
mehr wir uns zeitlich von der AUFERSTEHUNG entfernen, umso mehr treten die
HEILIGEN ENGEL zurück in die ihnen von ihrem Wesen her eignende
Unsichtbarkeit. Und doch sind sie nicht weniger anwesend, denn sie tragen ja
die Ordnung des Reiches GOTTES, die sich schon in den zusammengelegten
Leinentüchern im Grabe andeutete, an denen der hl. Johannes als erster die
Auferstehung des HERRN erkannte. Dies ist ihre Sendung: die Ordnung der
Kirche aufzubauen. Im Bericht des hl.Paulus zur Auferstehung ist deutlich,
wie weit diese Ordnung schon gewachsen ist, ja die Grundstruktur der Kirche
zu bilden beginnt - immer in Richtung auf das Kreuz und die e i n e Mitte
des Kreuzes, das durchbohrte HERZ, aus dem Blut, Wasser und GEIST kamen und
damit als «Zeugnis auf Erden»: die Sakramente! Die Engel treten in dem Maß
zurück, wie sich die Kirche nach dem unsichtbaren Bild der Hierarchie der
hl.Engel aufzubauen beginnt.
Sendung aus der
Mitte des Abendmahlsaales
Der P r o l o g des hl.
Lukas zur Apostelgeschichte
Das
Evangelium geht bis zur HIMMELFAHRT DES HERRN: H i e r beginnt die
Geschichte der hl. Kirche - in der Kraft des NEUEN LEBENS, das ihr durch den
HEILIGEN GEIST i m AUFERSTANDENEN geschenkt wird: «ER zeigte sich l e b e n
d nach Seinem Leiden in vielen Zeugnissen und in der Unterweisung über das
REICH GOTTES (1,2f). Bezeichnend ist es, dass ER während eines MAHLES den
Jüngern aufträgt, in JERUSALEM zu bleiben und die Verheissung DES VATERS zu
erwarten, von der sie durch IHN gehört haben (1,3).
Wie
das Evangelium von Lukas auf das Letzte Abendmahl hinzielt, das der HERR in
Sehnsucht erwartet hatte, so nimmt die Geschichte der Kirche im Heiligen
Mahl mit dem HERRN ihren A n f a n g. Johannes wird dies später noch
deutlicher in seinem Evangelium herausstellen. Für ihn ist es nicht mehr
notwendig, eine Geschichte der Kirche wie die Apostelgeschichte zu
schreiben, nicht nur weil diese ja schon durch Lk geschrieben ist, sondern
weil die Geschichte der Kirche schon i m Evangelium des HERRN gegenwärtig
ist. Lukas n ä h e r t sich über MARIA diesem Geheimnis, die letzte
Erkenntnis ist Johannes, dem Seher, vorbehalten. Die Betrachtung, wie sie
Lukas durch MARIA geschenkt war, führt im HEILIGEN GEIST zur S c h a u bei
Johannes, wie in ähnlicher Weise ein Evangelium aus dem anderen hervorgeht
(siehe die Vorlesung zu den Synoptikern).
Es
sind drei Stufen im Aufbau der Kirche in Richtung auf das Himmlische
Jerusalem:
·
Die Zeit der Vorbereitung,
da der HERR die Seinen ruft, mit ihnen nach Jerusalem hinauf zieht und dort
den Tod erleidet.
·
Die 40 Tage nach der
Auferstehung bereiten Seine unsichtbare Führung der Kirche durch Seine
Gegenwart in der Hlst. Eucharistie vor. Auf diese Mitte hin und von dieser
Mitte her muss die hl. Kirche leben.
·
Es sind die 50 Tage hin auf
Pfingsten in der Erwartung des HEILIGEN GEISTES
Die
50 Tage haben eine Parallele in den „1000 Jahren“ von Offb 20. Die Engel
helfen nicht nur die Kirche von Außen in ihrer Struktur aufzubauen (wie sie
sich wunderbar in den mittelalterlichen Kathedralen abbildet), sie werden
die Kirche immer mehr durchdringen, dass sie wahrhaft nicht nur in der
Horizontale alle Völker umfaßt, sondern in der Vertikale auch die stumme
Schöpfung und das Reich der Engel einschließt.
Das
Reich GOTTES muss im Zeichen des Kreuzes, kraft der Auferstehung CHRISTI
noch hier auf Erden sichtbar werden. Erst dann kommt das Ende, wenn der
SOHN, der jetzt als CHRISTKÖNIG in der Mitte Seiner Kirche thront, Seine
Herrschaft dem VATER unterwirft.
Die
Offenbarung über den endzeitlichen Einsatz der hl. Engel, wie sie Mutter
Gabriele B. geschenkt wurde, erwächst aus dem Geheimnis der GEGENWART DES
HERRN in der Hlst. Eucharistie. Auch wenn die Kirche hier in einem
Disziplinardekret Zurückhaltung auferlegt hat, weil ihr noch das lebendige
Zeugnis ihrer Glieder fehlt, ist nicht gerade dieses Dekret Anruf zum
Zeugnis, nicht zuerst durch das Wort, sondern in unserem unerschütterlichen
Glauben, dass gerade die die Hilfe ist, die die Kirche im geistigen Kampf
dieser Tage notwendig hat.
Sie
ist im GEIST, so sehr sie an die Engeltradition in der Kirche anknüpft
gerade im Zeugnis von M. Bitterlich zuerst Leben und dann erst Wort, das auf
unser Zeugnis wartet. Doch wie kann es zu solchem Zeugnis kommen, wenn
gerade denen, die die Kirche offiziell dazu erkannt hat, darüber schweigen
müssen? Sie will zuerst in schweigende, betrachtende Herzen wie das MARIENS
gelegt werden, bevor sie hinausgeht. Hier hat die Kirche nur Recht, wenn sie
uns zur Disziplin ruft. Es braucht ein Warten, ein Reifenlassen, gerade im
Umbruch dieser Zeit, wo der Feind so viel Verwirrung bis in die Kirche
bringt. Notwendig muss die Kirche hier ihr Wort sprechen. Dieses Wort darf
nicht zuerst in Angst als striktes Gebot verstanden werden, sondern eher als
ein Anruf, mit kleinen Schritten vorwärts zu gehen, im Gespräch mit der
Kirche, die aber gerade unseren Glauben an die Richtigkeit und Notwendigkeit
dieser Hilfe fordert.
Nur
in IHM und auf IHN hin, als DEN IN DER KIRCHE und bei der Kirche BLEIBENDEN
HERRN (vgl. den Mt - Schluß!) ist die Sendung der hl.Engel in rechter Weise
zu verstehen. Sie ist Sendung hin auf die Vollendung der ganzen Schöpfung.
Mit ihnen und den Getreuen, die sich dem hl. Engel verbinden, wird der
„achte Tag“. Das Neue Jerusalem wird schon hier Wirklichkeit, bevor es im
Wachstum von HERR, Mensch und hl. Engel aufsteigen darf zu letzter
Vollendung in und durch den DREIEINIGEN GOTT. Immer mehr muss sich das
Hohepriesterliche Gebet, Jo 17 erfüllen! In diesem Sinne wollen auf die
Offenbarungen St. Gabriel an den „Bruder Angelicus“ verstanden werden. St.
Gabriel ist für den, der sich tiefer in die Geheime Offenbarung vertieft,
nicht nur der hl. Engel der Verkündigung, sondern auch der „Engel mit dem
Büchlein“ (Offb. Kap. 10), der von der Kirche Rechenschaft fordert: „Was
habt ihr mit dem höchsten Geheimnis der Liebe der Hlst. Eucharistie
gemacht?“
Anruf:
BLEIBEN!
Das
B l e i b e n , das der HERR den Jüngern hier aufträgt, will sie tiefer
einwurzeln im Glauben, der in ihren Herzen durch die Gegenwart des HERRN und
nicht zuletzt durch die Hilfe der hl. Engel immer mächtiger gewachsen ist.
Sind sie nicht, geprüft in ihrem Bekenntnis zur Majestät GOTTES in letzter
Härte geprüft worden auf ihren Glauben. Steht heute nicht die Kirche und mit
ihr die ganze Menschheit in der gleichen Prüfung, da wir „mündig geworden
sind“? Sie sind wahrhaft die Bleibenden im Zeugnis für den HEILIGEN GOTT;
den wir vergessen haben. Erinnern wir uns: die hebräische Wortwurzel für
Bleiben und Glauben ist dieselbe. Nur wenn wir uns auf diese Seine bleibende
GEGENWART ausrichten, wie sie es tun, können wir den HL.GEIST empfangen und
in IHM unser Zeugnis geben. Darum werden Apostel nüchtern gemahnt, in
Jerusalem zu bleiben, geschart um das bleibende Zeugnis der MUTTER, um die
Sendung des Auserwählten Volkes weiterzuführen. Wie sehr brauchen wir ihre
Gegenwart, von der Lk am Ende dieses Abschnittes sprechen wird (1,14).
Der
HERR erklärt ihnen die «Verheißung des VATERS» noch näher: «Johannes taufte
im Wasser, ihr aber werdet in wenigen Tagen im HEILIGEN GEIST getauft werden
(1,5). Der HL. GEIST aber ist es, der sie in den HERRN hinein tauft, der ihr
Leben immer mehr in das BLEIBENDE LEBEN IN DER HLST. EUCHARISTIE hinein
nimmt.
Da
die Jünger noch nicht verstehen, muss notwendig die Frage aufstehen nach der
Wiederherstellung des Reiches (6). Der HERR weist die Fragen zurück: nicht
um ein Wissen geht es, sondern um die Sendung im Heiligen Gehorsam. Hier
wird schon im Anfang der Kirche eine der gefährlichsten Häresien: die
Gnosis, gebrandmarkt, die sie auch heute zu zerstören versucht. Nicht mehr
wissen müssen sie, sondern sie brauchen die Kraft zur Erfüllung ihrer
Sendung («dynamis»), um ZEUGNIS abzugeben über die ganze Welt hin! (8). Wo
sie die Sendung erfüllen, werden sie besser erkennen.
Nach
diesen Worten wird ihnen die Gegenwart des HERRN entzogen. Sie wissen jetzt
angeldweise, dass der HERR ein ANDERER ist, dass ER in anderer Weise bei
ihnen bleibt. In diese andere Gegenwart müssen sie sich mit der Hilfe des
HEILIGEN GEISTES immer mehr hineinbeten - hier wird ihnen die Mutter GOTTES,
die b l e i b t, die größte Hilfe sein. Nicht umsonst ist auch auf sie im
Bild der Wolke, in der der HERR sich entzieht, angespielt. Aus ihr wurde der
HERR geboren, in ihr bleibt ER im Geheimnis der Hlst. Eucharistie bei uns.
Wo ER ist, da ist auch Sie, dh. auch wenn kein Bild von ihr in der Kirche
hängt, sie ist dort, Sie ist der Tabernakel. Wo die Kirche fromme Gewohnheit
wird, wird Alles immer mehr versachlicht, wir müssen an der Hand des hl.
Engels und MARIENS den umgekehrten Weg gehen, wie ihn uns die Ostkirche
besonders durch die Ikonen weist.
Wie
am Anfang, vor dem leeren Grab, müssen die hl. Engel dem Unglauben, der
Blindheit des Menschen für die geistige Gegenwart des HERRN zu Hilfe kommen.
Da die Jünger ihre Augen nicht vom Himmel abwenden können, wohin ihnen der
HERR entzogen wurde, kommen zwei Männer in «weißen Gewändern» auf sie zu
(11) und belehren sie: «auf die gleiche Weise, wie ER von euch geschieden
ist, werdet ihr IHN wiederkommen sehen (11). Wie der HERR über die Neun
Chöre der Engel zur Erde herabgestiegen ist, so kommt ER in MACHT UND
HERRLICHKEIT (wie sie die Chöre der Engel darstellen), wieder am Ende der
Zeit.
Die R ü c k e h r der Jünger nach J e r u s a l e m (12ff).
Nach
der letzten im Evg. des Lk erwähnten Erscheinung führte der HERR sie hinaus
nach Bethanien (24,50), wo ER «Seine Hände über sie erhob und sie segnete».
«Und während ER sie segnete, schied ER von ihnen.» (5 1)
Bethanien war die letzte Station vor Seinem Leiden, es liegt nach der Angabe
der Synoptiker unweit vom Ölberg (vgl. zur Ortsangabe: Mt 21,17.26,; Mk
11,1, 11f, 14,3, Lk 19,29,24,50; Jo 11,1,18; 12,1). Es ist die Heimat der
Familie Marias, Marthas, Lazarus - wo der HERR nicht nur Seine Liebe
verschenkt hat, sondern auch Gegenliebe fand. Bethanien ist wie ein erster
Hinweis auf die Kirche als familia christiana, ein Stück «Himmel auf Erden».
An diesen Ort hat der HERR die Jünger zurückgeführt, nicht nur um in ihnen
die Erinnerung an das Vergangene wieder aufleben zu lassen, damit sie sie im
HEILIGEN GEIST besser durchdringen.
Die
Jünger dürfen erahnen, dass in dieser Liebeseinheit mit dem HERRN in der
Hlst. Eucharistie ihr K r e u z w e g hinauf zum Himmlischen Jerusalem von
neuem beginnt, dass ER in ihnen diesen Kreuzweg gehen will zur gänzlichen
Erlösung der Welt von allen Sündern. Für dieses Neuwerden des Menschen hat
ER am nahen Ölberg Blut geschwitzt. Wenn der HERR an dieser Stelle von ihnen
scheidet, so ist dies ein Hinweis, dass der HEILIGE GEIST diese Erneuerung
des Menschen im Blute CHRISTI vollenden wird. Sie ist gebunden an Jerusalem
- nur dass hier das Irdische immer mehr auf das Himmlische, auf das wir
zugehen, transparent wird. Bethanien liegt vor Jerusalem; vor der Stadt hat
der HERR gelitten, mit dem Blick auf sie ist ER gestorben am Kreuz. Wenn die
Kirche das Kreuz aufnimmt, wird sie endlich heimkehren.
Mit
«T e m p e l» (vgl.14,53 ist nicht zuerst der materielle Tempel der Juden
gemeint. Tempel ist, wie es endlich Johannes in der Schau des Neuen
Jerusalems aufweisen wird: die GEGENWART GOTTES unter den Menschen (vgl. Apk.
21,23). Die äußere Konstruktion des Tempels ist nur Zeichen für diese SEINE
GEGENWART unter uns. Die Wirklichkeit des «Tempels» beginnt, wo GOTT in
einer Menschenseele einwohnt! In der Apg. wird besonders auf das Obergemach
hingewiesen - in dem HERR mit ihnen das Letzte Abendmahl gehalten hatte.
Am
Ende des Evangeliums schauen wir auf das Ende, hin zum Himmlischen
Jerusalem. Hier sind wir am Anfang: die Kirche beginnt dort, wo der HERR in
der Hlst. Eucharistie SEINE GEGENWART unter ihnen und in ihnen gesetzt hat.
Hier ist auch materiell der Anfang der Kirche, hier wurde die erste Heilige
Messe durch den HERRN selbst gefeiert. Die Kirche muss dort ansetzen, wo der
HERR sie zurückgelassen hat - in der Sehnsucht, mit IHM das MAHL zu feiern
(22,15ff). «Denn wahrlich ICH sage euch, ich werde es nicht mehr mit euch
teilen, bis es sich im REICHE GOTTES erfüllt haben wird» (16). Auch die
Einheit mit dem hl. Engel, die in uns wachsen soll, muss dort ansetzen. Es
gibt nur Eine Mitte: den HERRN, und dies in der HLST. EUCHARISTIE.
Das
Reich GOTTES beginnt dort Wirklichkeit zu werden, wo die Jünger das
Gedächtnis des HERRN feiern im Abendmahl, das Er in diesem Obergemach
eingesetzt hat. Hier wird auch offenbar, dass das REICH GOTTES weiter reicht
als die Kirche - es erfüllt sich im Hochzeitsmahl DES LAMMES, wie es uns die
Geheime Offenbarung aufzeigt (vgl. 21,1ff) - Die Einladung zu diesem
«Hochzeitsmahl» ergeht schon in 19,7 u. 9!). Hier wird deutlich, was G e b e
t b e d e u t e t und warum sie vorher nicht wirklich beten konnten, auch
wenn es der HERR ihnen im VATERunser gelehrt hatte!
G e
b e t ist T e i l n a h m e am Gespräch des SOHNES mit dem VATER, das mit
der Empfängnis des SOHNES in MARIA auf Erden wieder begonnen hatte (es war
durch die Sünde des ersten Menschenpaares verloren gegangen, immer mehr
hatte sich der Feind dazwischen geschoben, um es endlich ganz von GOTT
abzubiegen und auf sich zu richten!) Nur im Gebet und zwar konkret im Gebet
i n und durch JESUS im HEIILIGEN GEIST, können wir wieder der lebendigen
Wirklichkeit GOTTES begegnen. Gebet ist nur dann wirklich, wenn es in MARIA
seinen Anfang nimmt und sich auf ihr Gebet stützt - denn sie ist der erste
Mensch, der mit seinem ganzen Sein GOTT Antwort gestanden hat und damit in
das Gespräch des VATERS mit DEM SOHNE eingehen durfte.
Das
Gebet in dieser ersten Gemeinde im Obergemach des Abendmahlsaales ist Gebet
in dem Maße wie der HERR in MARIA und den Aposteln gegenwärtig ist im im
HEILIGEN GEISTE! Darum gehört, wie es hier Lukas ausdrücklich festhält, die
Einheit der Jünger in JESUS CHRISTUS DEM AUFERSTANDENEN dazu! Sie haben in,
mit und durch MARIA im HEILIGEN GEISTE zu der Einheit miteinander
zurückgefunden, die der HERR unter ihnen gestiftet hat: die Aufzählung der
Namen der Jünger weist darauf hin; erst jetzt sind sie wahrhaft Jünger des
HERRN geworden im Einsein mit dem HERRN IM HEILIGEN GEIST, mit, durch, in
MARIA.
Die
je persönliche Erfahrung der Hilfe des Engels, ist Voraussetzung, dass die
Kirche sich nach dem Bild der Hierarchie der hl. Engel aufbaue. Die
Kathedralen und Dome der Christenheit sind uns dafür heute noch ein
sichtbares Zeugnis, wie sehr sich hier heilige Ordnungen aufgebaut haben,
die der Feind heute nieder rennt, weil die persönliche Begegnung mit dem hl.
Engel verloren ist. Notwendig müssen neue Steine in der Einheit von Engel
und Mensch geprägt werden, die die Verheißung tragen: „Siehe ICH mache Alles
neu!“ Es geht nicht um Menschenwerk – das wird zerfallen, sondern die je
personal angenommene und gelebte Hilfe der hl. Engel. Wer die Prüfung
besteht, den werden sie bergen in die ARCHE DES KREUZES, des BROTES, des
WORTES.
Auferstehung und Apokalypse,
III. Teil
Der Aufbau der Kirche im Zeichen des KREUZES
Blick hin zur Geheimen
Offenbarung
Teil III schaut auf den GERECHTEN GOTT
Hier verspricht das Opfer des Kreuzes
- Heilwerden von Mensch und Schöpfung (VII)
+++
Ich trage keine Blumen mehr zu Seiner Grabestüre,
denn sie ist offen und der Duft der Lilien
liegt schon im ganzen Garten ausgegossen,
darüber Seine ewgen Augen hingeblickt.
So schmerzlich ER gegangen,
so selig wird ER kommen.
Ich habe nur zu warten, bis ER kommt.
+++
Ein Blick in die
Apostelgeschichte
S t
r u k t u r der Kirche ist das KREUZ, da sie Abbild der himmlischen
Hierarchie ist, ist hier der Ort, wo sie den hl. Engeln begegnet: im Zeichen
der vier Säulen des Hauses GOTTES, die hier wir dort aufstehen in MARIA und
in MARIA ihren Abschluss finden. Sie hat das Kreuz nicht nur unter dem Kreuz
gestanden mit Johannes’, sie hat es auf sich genommen. Musste sie nicht mit
IHM sterbend unter dem Kreuz absteigen bis hinunter auf den Felsen, in das
es gerammt wurde? Musste sie nicht hinter IHM einziehen in den Limbus, wo
die Gerechten auf IHN warteten, als bleibendes Zeichen der Erlösung bis ans
Ende? Hier wurde unlösbar die Verbindung der streitenden, leidenden und
triumphierenden Kirche gesetzt. Der Fels aber bleibt als Zeichen des Sieges
in der Mitte der Hölle, bis auch im Mystischen Leibe die Dreifache Kirche,
eins in der Siegenden mit IHM heimgekehrt ist. Sie selbst ist mit Johannes
Fels geworden und bleibt mit ihm bis die Kirche ihr Altersmaß in CHRISTUS
erreicht hat.
Wir
müssen auch in der Apostelgeschichte durch das Wort durchschauen auf die
Wirklichkeit, die hier aufgerufen ist. Das stumme Zeugnis der MUTTER wird
sich dem Betrachtendem im GEIST erschließen, damit er tiefer verstehe! Hier
sind uns die Väter in ihrer pneumatischen Exegese wegweisend vorausgegangen.
Die Goldmine, die sie hier erschlossen haben, ist fast verschüttet. Danken
wir GOTT, dass unser hl. Vaters Benedikt XVI in den Fußstapfen des
Franziskus und hl. Bonaventura das Zeugnis der Schrift aufgenommen hat, das
bleibt, weil es Fels ist, wie das eingerammte Kreuz, wie unsere Nahrung in
allem Hunger nach GOTT. Wer Sein „Fleisch isst, Sein Blut trinkt, wird leben
in Ewigkeit!“ So ist es auch hier ein Dreifacher Fels, der in aller Brandung
des Hasses zusieht, wie dieser Hass sich aufreibt zu unsterblicher Asche! Im
Maße die hl. Engel stützen und stärken die Wenigen Getreuen, wird sie schon
hier auf Erden eine triumphierende Kirche. Alle äußere Struktur, die der
Feind in glühender Wut nieder reißt wird in der Wandlungskraft des Feuers
nach Innen heiliges Rückgrat ihres Wachstums hinein in den Himmel.
Auch
in der folgenden Betrachtung wird hilft uns die GO , das Geheimnis der
Kirche nicht nur im Buchstaben des Gesetzes zu fassen, der uns verführt, uns
zu rechtfertigen. In der GO wird es aufgerissen im strahlenden LICHT des
GEISTES. Um es tiefer zu erkennen, müssen wir erst frei werden von all den
Sicherheiten, die uns gegen den Größeren GOTT abschirmen, der uns heute ruft
zum Kampf an der Seite Seiner hl. Engel. Hier sind wir in der Schlinge des
Feindes. Nur mit dem Schwert des Kreuzes in der Kraft der Auferstehung kann
die babylonische Gefangenschaft, in die wir durch unsere Sünden geraten
sind, gebrochen werden. Was hier, nur wie am Rande von der Offenbarung an
Fr. G. Bitterlich erwähnt wird, will das Disziplinardekret zum OA im Licht
der Auferstehung anheben, ist es doch mit Anruf unseren Gehorsam GOTT und
der Kirche in eins zu sehen.
Die
Auferstehungsberichte sind, wo sie im Licht des Siegenden Kreuzes verstanden
werden Zugang zum Geheimnis der uns unbegreiflichen Einheit von
Gerechtigkeit und Barmherzigkeit GOTTES, wie sie in der GO dem Betenden
offenbar wird. Das „Siehe ICH mache Alles neu!“, das über ihr steht ist
Anruf, sich Seiner Gerechtigkeit zu stellen, um sie in Barmherzigkeit zu
wandeln. Es weist dieses Wort zurück auf die Bergpredigt mit ihren
Seligpreisungen, die zuerst eine Herausforderung sind an die immer Wenigen,
die bereit sind, für die Sache GOTTES Alles und das Letzte hinzugeben. In
dieser Ganzhingabe, in der die Meisten überfordert sind, stehen sie
fürbittend und sühnend für die Vielen, die hier nicht mitkommen und doch in
ihrem Herzen spüren, dass auch für sie dieses Wort gilt. Spätestens in der
Stunde des Todes, müssen sie über den Alten Menschen hinweg den Mut
aufbringen in das „Neue Land“ einzutreten, das uns der HERR in Tod und
Auferstehung erschlossen hat.
Schon hier muss der Halt am Ich und der Welt im rücksichtslosen Angriff des
Feindes als Werkzeug der Reinigung in uns brechen oder uns als Feiglinge
noch mehr dem Feind in die Hände treiben. Die Gefangenschaft, in die die
Kirche geraten ist, wird zum KZ. In Mauthasen wurden die Meuternden in der
berüchtigten „Hasenjagd“ wie Freiwild abgeschossen. Vorher hatten sich die
Tapfersten auf die Elektrozäune geworfen, um den Nachfolgenden den Weg zu
öffnen. Heiliges Zeugnis wie immer die Wenigen den Weg in die Freiheit der
Kinder GOTTES mit dem eigenen Leben bezahlen müssen, wie ER es getan hat für
uns Alle! Nicht weniger laut spricht das Zeugnis vom 20 Juli, auch wenn es
wie dort keine äußere Frucht brachte. In Mexiko hat die Tat eines Einzelnen,
das Land von der Diktatur befreit. Der Zeugnis ist hier kein Ende.
Das einfältige
Geheimnis der Ecksäulen
Wo
es um den Aufbau der Kirche – sei es in unserem Herzen, sei es nach Außen –
geht braucht es einen vorbereiteten Grund. Zeichenhaft ist es der
Grundstein, der manchmal sogar heute noch gesegnet wird, einfach weil er
Anfang ist. In der Kirche ist dieser Grundstein in ihrem „Fiat“ zum HERRN
MARIA. In der Himmelfahrt wird sie offziell von der Kirche als der
Schlussstein hingestellt. Himmelfahrt hat nicht nur Bedeutung für sie
allein, hier bleiben wir gerne stehen. Dieses letzte entscheidende Dogma hat
eine Bedeutung für die Kirche und die ganze Menschheit, die wir heute noch
gar nicht absehen können. Sie kann uns nur im Licht der GO tastend aufgehen.
Mir
dieser dogmatischen Entscheidung hat die Kirche unterstrichen, was im ihr im
HEILIGEN GEIST im Laufe der Kirchengeschichte immer deutlicher geworden ist.
Wenn JESUS Alpha und Omega, Anfang wie Vollendung der Schöpfung wie unseres
Heiles ist, dann ist es, wie in geschöpflichem Spiegelbild auch MARIA. Im
Bild ULF von Guadalupe ist dies zeichenhaft festgehalten.
Hier
kommen wir dem Wort von Romano Guardini vom „Ende der Neuzeit“ entgegen. Wo
MARIENS Ja zur Erlösung des Menschen von der Sünde eingeht in das JA des
VATERS zu ihr, der sie mit Leib und Seele in den Himmel aufnimmt, eingeht,
ist die Heilsgeschichte zeichenhaft in ihrer Person vollendet. Weil sie das
JA aber im Namen der ganzen Schöpfung gesprochen hat, steht die Erfüllung im
Mystischen Leib der Kirche aus. Wir, arme Sünder, können hier im Glauben mit
ziehen, vollbringen kann es allein GOTT. Doch stoßen wir hier nicht, wenn
wir nicht ganz blind sind, konkreter geht es nicht, auf die Verheißung der
GO: „Siehe ICH mache alles neu!“ Müssen wir hier dann nicht die
erschreckenden Zeichen der sich überschlagenden Katastrophen, ebenfalls in
einem ganz neuen Lichte sehen?
Sie
sind nicht nur Zornschalen, das sind sie für die, sich bewusst an der Seite
Satans gegen GOTT stellen, sie sind für uns, neuer Beweis, dass GOTT nicht
abseits steht. Doch ER lässt ihm die Freiheit der je persönlichen
Entscheidung zu IHM oder gegen IHN. Bewusst hat der hl. Vater Benedikt XVI.
zuerst von der Liebe, als dem einzig notwendigen gesprochen. Doch gerade die
„Liebe“ schon vom Weltmarkt „aufgekauft“ ist, wer hat verstanden, was er
damit meint. Sein mutiges Eintreten gegen die Empfängnismittel, hat ihn in
England zum Menschenfeind Nr. 1 gestempelt, der vor das Gericht gestellt
gehört. Nur in einem Inneren Kreis, den die hl. Engel in den versiegelten
Gemeinden erst aufbauen müssen, ist der wuchernden, bewussten Verdrehung
aller heiligen Begriffe Einhalt zu gebieten. Inzwischen gehört diese
Sprachreinigung notwendig mit in unsere tägliche Gewissenserforschung. Nur
so können wir der wie eine Pest um sich greifenden Vergiftung auch der
Sprache entgegen arbeiten. Im Licht der hl. Engel ist uns hier eine
entscheidende Aufgabe gestellt, da die Ansteckung nicht nur in den
Sprachgebrauch der Theologie, sondern schon vorher in der Übersetzung der
Schrift eingedrungen ist.
Nichts ist heute so in allen Farben schillernd wie der Begriff der „Liebe“
Wo GOTT für die Menschen tot ist, weil wir längst unsere eigenen götter
gewählt haben, hat hier Jeder seine Deutung vom Sex bis hin zum Paradies auf
Erden, das uns die Eine Weltherrschaft verspricht.. Darum macht der Eine „gott“
der Moslem heute große Beute. Man muss sich ihm fügen und doch dabei, so
meinen sie, das Beste noch für sich herausholten. Diese „Beste“ aber ist
nichts anderes als das „Süße Leben“, das der Feind gerne als Werbegeschenkt
mit dazu gibt. Es hat in der ganzen Welt durchschlagend gewirkt. Der
„Lügenprophet“, der sich vielerorts schon sichtbar gibt, hat hier in der
Weltwirtschaft (wo sogar die Kommunisten mitziehen müssen!) vorgearbetet:
Die GO spricht von ihm nüchtern als dem „Tier“. Er ist der Dritte im Bund
der falschen dreifaltigkeit, die mit dem 12. 0Kapitel nach vorne tritt und
im 13. Kapitel ins unfehlbare Rampenlicht der hl. Engel rückt. Die „Zahl“
ist uns allen bekannt, ihr Hintergrund nicht.
Offb
13,13 Es tat große Zeichen; sogar Feuer ließ es vor den Augen der Menschen
vom Himmel auf die Erde fallen. 14 Es verwirrte die Bewohner der Erde durch
die Wunderzeichen, die es im Auftrag des Tieres tat; es befahl den Bewohnern
der Erde, ein Standbild zu errichten zu Ehren des Tieres, das mit dem
Schwert erschlagen worden war und doch wieder zum Leben kam. 15 Es wurde ihm
Macht gegeben, dem Standbild des Tieres Lebensgeist zu erleihen, so daß es
auch sprechen konnte und bewirkte, daß alle getötet wurden, die das
Standbild des Tieres nicht anbeteten.
16
Die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die
Sklaven, alle zwang es, auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn ein
Kennzeichen anzubringen. 17 Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das
Kennzeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. 18 Hier
braucht man Kenntnis. Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres.
Denn es ist die Zahl eines Menschennamens; seine Zahl ist
sechshundertsechsundsechzig[16].
Wir
stehen mitten in diesem Tun des Bösen, doch wer erkennt. Weil unsere Augen
nur auf die Dinge dieser Welt gehen, sind wir blind für das Wirken des
Feindes. „In trüben Wassern ist am besten fischen!“ Er selbst hat uns dazu
gebracht. Die erkennen und nicht einstimmen, sind Feinde des Fortschrittes,
die schon heute verfolgt werden. Auch wenn sie der „anderen Seite überlassen
ist: die notwendige Säuberung von Kirche und Menschheit hat begonnen.
Bestehen können wir sie nur, wenn wir die flehenden Anrufe des VATERS durch
MARIA um Gebet und Buße, seit Beginn der Neuzeit, das ist sei 1531 der
Erscheinung ULF von Guadalupe, mit dankbarem, lobpreisenden Herzen
aufnehmen. Wir werden kommen nicht weniger in die Prüfung, doch nicht wie
die Welt in Sinnlosigkeit und Auflehnung gegen GOTT. Wo wir dieses unser
Leiden als Sühne mit der Schmerzensmutter aufopfern, helfen wir Seelen
retten, die sonst verloren gehen. Weder durch unser Wort noch unser Tun
können wir etwas ändern. Bis in unsere Familien erfahren wir die Ohnmacht
JESU in Seiner Passion. Wir teilen mit IHM alle Schmach, die er als
Gefangener der Liebe in der Hlst. Eucharistie erleidet. Nicht umsonst hat
St. Gabriel in Fatima den Kindern das Sühnegebet gelehrt und mit ihnen drei
Stunden lang gebetet.
MARIA ist das rettende Schiff mit dem Mast des Kreuzes und der Hlst.
Eucharistie als Segel (nach der Vision Don Boscos). Sie wird uns an Bord
nehmen, wenn wir nach ihr rufen, auch wenn die Wellen schon über uns
zusammen schlagen. Sie bleibt mit ihrem SOHN Anfang und Ende, darum auch
Boden und Vollendung der Ecksäulen, die jedes Haus braucht, um im Sturm der
Zeit zu bestehen. Die Hierarchie der hl. Engel ist nicht eine menschliche
Erfindung, dies ist schon den heidnischen Neuplatonikern vor CHRISTUS
aufgegangen. Sie ist das geistige Rückgrat aller Ordnung, die uns von GOTT
in JESUS CHRISTUS im HEILIGEN GEIST zukommt.
In
ihr ist kein Platz für allzu menschliches Beiwerk, für „freies Maurern“. In
der Erschütterung, die wir erfahren, kann nur bestehen, was GOTT selbst
aufgebaut hat. Nach ihrem Maß ist die Schöpfung aufgebaut, ist die Kirche
gewachsen. Diese Gnade ist im Stein unsrer Kathedralen Zeugnis gegen uns. Da
wir sie, verführt durch den Widersacher. Dem Fortschritt geopfert haben,
zieht sie GOTT zurück und gibt sie in die Hände der Getreuen. Nur in, mit
und durch die hl. Engel, auf dem Boden MARIA und aufschauend zu ihr, kann
die Kirche an Haupt und Gliedern neu werden! Zeichenhaft stehen die
Ecksäulen als Teil für das Ganze der uns in den hl. Engel vorgegebenen
Ordnung der Schöpfung im hl. Kreuz. Sie weisen in ihren Namen auf die Vier
wesentlichen Eigenschaften GOTTES, dem Vierbuchstabigen Namen JAHWE. In der
Philosophie erkennen wir ihre Auswirkung in den Kardinaltugenden Maß,
Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit. Sie erinnern uns an das Geheimnis der
Menschwerdung GOTTES in JESUS CHRISTUS. In IHM hat sich der DREIEINIGE GOTT
mit der Viergestalt der Schöpfung für immer verbunden.
Die
Ecksäule HEILIGE GOTT zeigt sich im Leben und Sterben des SOHNES (FILIUS
PATRIS). Diese setzt der HEILIGE GEIST als erste in der Auferstehung JESU.
Sie ist nicht zu überrennen, alle täuschende Macht des Bösen wird an ihr
zerbrechen: Für sie steht Das Lebende Wesen „Engel“ mit dem hl. Matthäus Im
Betrug der Verantwortlichen vom „Gestohlenen Leichnam“ hat GOTT die
Scheidung gesetzt bis ans Ende der Zeit. Das Licht wird die Finsternis
überwinden. Das Lebewesen Engel/Mensch lässt uns nüchtern erkennen: nur wenn
uns in Einheit mit dem hl. Engel neues Licht und neue Kraft zukommt, werden
wir den ungleichen Kampf mit den Mächten der Finsternis bestehen.
Die
Ecksäule WEISER GOTT ist angedeutet im Letzten Abendmahl. ER wird mit uns
bleiben im Sakrament des Altares bis ans Ende der Welt. In den
Auferstehungsberichten kommt sie uns besonders bei Lukas entgegen, da der
HERR die Jünger zuerst auf dem Weg nach Emmaus und dann noch vor der
Himmelfahrt auf die GOTT gewollte Notwendigkeit Seines Leidens hinweist. ER
geht mit ihnen wie Einer von ihnen, hier offenbart sich das Lebende Wesen:
Stier mit dem hl. Lukas, das in christlicher Sicht als Lamm gedeutet werden
muss. (AGNUS DEI).
Der
Ecksäule GERECHTER GOTT begegnen wir bei Johannes. Da wir IHM nicht geglaubt
haben, nimmt IHN der VATER zu sich für „eine Zeit“ ER wird wieder kommen als
Richter der Lebenden und Toten und uns die Einheit von Liebe und
Gerechtigkeit erkennen lassen: (REX GLORIAE). Hier steht das Johannes
Evangelium mit seiner Adlerschau. Der Adler durchschaut von Oben Alles hin
auf GOTT, wie wir es in den Auferstehungsberichten bei ihm erkennen.
Der
ALLMACHTIGE GOTT offenbart Seine Ecksäule im Wort des HERRN bei Markus
((DEUS JUDEX): „Neuer Wein braucht Neue Schläuche!“ Diese Ecksäule
verschränkt sich mit der vorhergehenden. Sie trägt das Wort der GO: „ICH
mache Alles neu!“ GOTTES Gerechtigkeit muss endlich triumphieren. Sie
bereitet die GOTTESstadt noch auf Erden als „Stadt auf dem Berge“, „Licht
auf dem Leuchter“
Die
beiden letzten bilden wie das Tor, durch das die Schöpfung eingehen in den
DREIEINIGEN GOTT. Die Gerechtigkeit GOTTES hat in Erbarmen auf den letzten
Menschen gewartet, sie spricht in Allmacht ihr gerechtes Urteil. Sie wird
die Neuordnung Himmels und der Erde für alle Ewigkeit festlegen.So ist die
Kirche schon in ihrem Anfang durch das KREUZ dem VIERBUCHSTABIGEN NAMEN
GOTTES zugeordnet: sie darf im KREUZ über den SOHN, Sein irdisches Abbild
sein. In dieser Viererstruktur spiegeln sich die viermal drei Mächte der
Kirche, die diesen Signa zugeordnet sind. Deutlich erkennen wir schon in der
Apostelgeschichte, wie sich die Kirche gegen alle Widerstände von Innen und
Außen in Macht aufbaut, um schon auf Erden die Große Leuchte zu sein für
Alle, die das Licht suchen!
Ecksäulen in der
Apostelgeschichte
Die
Gegenwart des H E I L I G E N GOTTES erkennen wir schon im ersten Abschnitt,
Apg 1, 1 - 3, im Zeugnis über das Leben JESU, wie es uns im Evangelium
gegeben wird und wie es am Anfang der Apg. kurz zusammengefaßt wird. Nur
durch den SOHN können wir vor GOTT heilig werden. Diese Heiligkeit aber
müssen wir uns «aneignen» durch ein Leben der Nachfolge: SEIN LEBEN muss
unser Leben werden, wir müssen (Adoptiv) Söhne im SOHNE werden. Dazu will
uns im Chor der Mächte besonders die Gruppe der Mächte der Kirche[17]
verhelfen, die die drei liturgischen Zeiten des Kirchenjahres tragen. Jahr
für Jahr führen sie uns tiefer in das LEBEN JESU in der Kirche ein! Sie sind
dem Signum: «FILIUS PATRIS» (SOHN des VATERS) zugeordnet, denn sie fassen
das Leben JESU auf Erden zusammen. Es sind die drei Engel:
der
Zeit des Advent und der Weihnacht,
der
Zeit der Fasten, der Passion und Ostern,
der
Zeit von Pfingsten und der Pfingstauswirkung.
Auch
wenn wir nicht um ihre Namen wissen, wir erfahren ihr Wirken jedes Jahr neu
in de liturgischen Zeiten. Sie setzen das Leben JESU in der Kirche
gegenwärtig bis zum Letzten Tag. Welche geistige Strahlung in ihnen wirkt,
beweisen die Feste der Kirche, die oft sogar die Fernsten noch herbeilocken,
auch wenn sie sich ganz hinten verstecken. Wo Feste nur noch für die
arbeitsfreien Tage stehen, müssen sie notwendig verschwinden. Nicht wenige
sind schon gefallen, besonders die doppelten Feiertage. Der Arbeitsstress
hat sie überrannt, andere „Feste“ sind an ihre Stelle getreten, um die Lücke
zu schließen.
Die
Gegenwart des W E I S E N GOTTES spiegelt sich in 1,4f, der HERR bleibt
gegenwärtig in Seiner Kirche:
durch die Hlst. Eucharistie,
durch die Einsetzung des Priestertums,
durch MARIA.
Darum wird das Signum «L A M M E S GOTTES getragen von den drei Mächten, die
stehen
für
das Priestertum,
für
die Struktur der Kirche, wie sie durch die Hierarchie verkörpert wird,
für
MARIA als Fundament der Kirche.
Die
Gegenwart des G E R E C H T E N GOTTES spiegelt sich in 1,6-11 wieder
dreifach:
Im
Hinweis auf Jerusalem, wo sie auf die Verheißung des GEISTES warten sollen.
Von dort sollen sie ausgehen, um Zeugnis zu geben über die ganze Erde hin!
Im engeren Sinne ist der Tempel gemeint, wo die Kirche versucht den Alten
Bund aufzunehmen. Hier hat Jahweh, da ER unter Salomon einzog, Seine
Herrlichkeit kundgetan. Auch wenn er, um der Sünde der Untreue willen,
dreimal geschleift wird. Er bleibt der HEILIGE ORT, den der VATER gesetzt
hat. Jetzt ist er vom Tempel der Moslem zugedeckt, den Juden bleibende
Mahnung zur Umkehr. Für die Christen ist es seit seiner ersten Zerstörung
durch die Römer die Grabkirche der heilige Ort geworden. In Seiner
Wiederkunft wird der HERR dort vor aller Augen den Widersacher in der Kraft
Seines Wortes schlagen, da er versucht, sich gerade dort als Messias
auszugeben. Im «Entzug» des HERRN durch die Himmelfahrt hat das Gericht über
die Juden begonnen. Seither ist Jerusalem Streitapfel der drei Großen
Religionen. Doch der Engel weist bei Lukas gelegentlich der Himmelfahrt, die
Jünger darauf hin, dass der HERR wiederkommen wird, wie ER jetzt aufgefahren
ist: in offenbarer MACHT UND HERRLICHKEIT! (vgl.auch Jo 16,8ff).
im
Hinweis des Auferstandenen, dass es ihnen nicht zusteht, die «Zeit der
Wiederherstellung des Reiches» zu wissen. Sie ist dem VATER vorbehalten.
Im
Aufbau der Kirche nicht nur nach der Ordnung der Ecksäulen: zuerst die des
HEILIGEN GOTTES, dann die des Weisen GOTTES. dann die des Gerechten und
zuletzt des ALLMÄCHTIGEN GOTTES. Dann aber auch in der sich im GEIST
fügenden Ordnung der kirchlichen Hierarchie und ihrer Aufgaben. Zuerst
müssen die Apostel um MARIA zueinander finden, Matthias wird an den leeren
Platz Judas gerufen, dann müssen in der Ernennung der Diakone die
verschiedenen Dienste geordnet, dann die Sendung der ersten Sendlinge hinaus
bestimmt werden – alles in der Gemeinsamkeit der Liebe, die der HERR ihnen
gewiesen hat. Hier ist ein erster Ansatz für die Stände der Kirche, wie sie
heute verloren ist und nur noch als leere Tradition im Maibaum, der früher
für diese Ordnung stand, erinnert wird.
Wir
erinnern, dass die letzten zwei Gruppen der Mächte sich verschränken: Der
Richtende GOTT wird eins mit dem Allmächtigen im Zeichen des:«REX GLORIAE» =
KÖNIGS DER HERRLICHKEIT
Zugeordnet sind:
Der
Engel der Wandlung - nicht die Zeit zu wissen ist wichtig, sondern dass wir
alle Zeit nützen zu unserer Wandlung hinein in den HERRN!
Der
Engel der inneren Struktur der Kirche durch das Kreuz, durch das sie allein
Zeugnis geben können in der Verkündigung!
Der
Engel der Sakramente trägt die lebendige Nahrung der Kirche im HEILIGEN
GEIST, durch die die Kirche immer mehr in ihren HERRN eingewandelt wird. In
den Sakramenten ist der Kirche die bleibende Gegenwart des HERRN gesichert.
Auch wenn ER nach der Himmelfahrt zur Rechten des VATERS thront, im
Geheimnis Seiner Menschwerdung ist ER in ihr gegenwärtig bis ans Ende der
Welt!
Die
Gegenwart des A L L M A C H T I G E N GOTTES spiegelt sich im letzten
Abschnitt 1, 12ff,
wo
von der Rückkehr der Jünger in den Abendmahlsaal, von ihrem einmütigen Gebet
und der Gegenwart der Mutter GOTTES und der Frauen unter ihnen berichtet
wird.
Hier
zeichnen die hl. Engel der Liturgie ab: „ihrer Räume, Zeiten, Stände“.
Über
ihnen steht das Signum «DEUS JUDEX» (GOTT der RICHTER) mit den drei Mächten:
Dem
Engel der Heiligen Orte: wie sehr ist das Obergemach, in dem sie weilen
durch das Abendmahl des HERRN geheiligt!
Es
ist der Engel der heiligen (liturgischen) Zeiten - Ostern ist die Mitte
aller liturgischen Zeiten!
Es
ist der Engel der Stände, der Ordnung der Menschen in der Kirche und durch
die Kirche, dass sich auch im weltlichen Bereich wie im Mittelalter die
Heilige Ordnung der Kirche spiegle. Wesentliches Kennzeichen dieser Ordnung
ist die Ausrichtung aller Stände, alles Zueinander und Miteinander der
Menschen auf die eine Mitte: JESUS CHRISTUS, den ERLÖSER!
Nur
in IHM kann die Kirche immer mehr Abbild des DREIEINIGEN GOTTES werden, nur
in IHM ihre Sendung im Kreuz über die Erde hin beginnen, um sie endlich über
die Zwölf Tore heimzubringen Wo die Ordnung nur von Außen verstanden wird,
kommt sie unserer Schwäche entgegen und steht in Gefahr, von ihr hinunter
gezogen zu werden. Sie wird Buchstabe, leere Form, löst sich auf. GOTT muss
sie mit der Hilfe der hl. Engel und der Getreuen neu aufbauen! Die hl.
Engeln sichern das Geheimnis: Kirche als Verheißung Ewigen Lebens schon hier
auf Erden. Hier beginnt deswegen auch ihr Gericht über uns! Nicht nur den
LEIB DES HERRN UND SEIN BLUT gilt es von der gewöhnlichen Nahrung zu
unterscheiden. Die Kirche steht für die Gegenwart GOTTES unter uns, wie sie
in der Menschwerdung des WORTES gesetzt wurde. Sie ist Angeld des Himmels
auf Erde, des wieder geschenkten „Paradieses“. So wie der hl. Schutzengel
den einzelnen Christen leitet, so soll er auch nach Außen in einem
abgegrenzten Raum beschützt aufwachsen.
(4x3).[18]
Die Wahl des Apostels Matthias
(Apg 1,15-26)
Auch
in der folgenden Perikope von der Wahl des Apostels Matthias wird
hingewiesen auf den Aufbau des Reiches GOTTES, wie er in der Hierarchie der
hl. Engel vorgebildet ist. Die Zahl Zwö1f ist eine h e i l i g e Zahl - es
ist die Zahl der Bestimmung der Kirche in ihrer Vollendung im Himmlischen
Jerusalem mit seinen zwölf Toren, auf die geheimnisvoll schon die 12 Stämme
Israels zugehen - darum müssen es notwendig 12 Apostel sein, die das
Fundament der Kirche bilden.
Dreimal muss diese Zahl in der Heilsgeschichte verwirklicht werden:
in
den 12 Stämmen des Auserwählten Volkes;
in
den 12 Aposteln, bestimmt durch den HERRN;
in
den 12 Toren des NEUEN JERUSALEM, die die Scharen der Erlösten aufnehmen
werden.
So
erfüllt sich der Plan des Erbarmens GOTTES, dass sich die
GOTTebenbildlichkeit im Menschen in dreifaltiger Weise auspräge: hin auf den
VATER, den SOHN und den HEILIGEN GEIST. Dieses Ziel ist aber nur zu
erreichen auf dem Weg des KREUZES: der Platz des Judas muss neu besetzt
werden. Nur in der Annahme des Kreuzes, wie es jetzt auf Matthias fällt,
hätte Judas eine Säule der Kirche werden können. Nur im KREUZ ist der Kirche
der Sieg verheißen - nur im KREUZ ist GOTT mit ihr! Das Kreuz, das Judas
weggeworfen hat, muss von einem aufgenommen werden, der bereit ist, es in
seiner ganzen Schwere auf sich zu nehmen.
Nirgends ist bisher den Aposteln so deutlich geworden, wie sehr ihre
Berufung in den Kampf zwischen Himmel und Hölle hineingestellt ist, wie im
furchtbaren Schicksal des Judas, der seinen eigenen Willen, gegen den Willen
GOTTES bis zur letzten Konsequenz, dem Selbstmord, durchgeführt hat in der
selben eisigen Konsequenz, wie sich der erstgeschaffene Engel, Luzifer gegen
GOTT gestellt hat. Auch für ihn war GOTT nur ein Mittel, um s e i n e Pläne
durchzufahren. Als er sah, dass GOTT es anders fügte, ist er nicht
zurückgekehrt im Bekenntnis seiner Schuld, sondern hat durch die Tat des
Selbstmordes selbst den Schlussstrich unter sein verfehltes Leben gezogen.
Matthias wird auf d e n Platz gerufen, wo sich der Abgrund unter Judas
aufgetan hat. Darum ist seine Berufung a n d e r s als die der übrigen
Apostel, die eigentlich noch nicht recht wussten, WEM sie nachfolgten, als
sie dem HERRN nachgingen. Nicht wenig hat bei jedem von ihnen der Gedanke
mitgespielt, dass Er der politische Messias sei, den Israel erwartete, also
derselbe Gedanke, der Judas wohl von Anfang an durchdrungen hat und um
dessentwillen er gegen alle «bessere Einsicht», drei Jahre mit dem HERRN und
den Jüngern ausgeharrt hat. In den Jüngern hat sich die Scheidung langsam
und allmählich vollzogen. Matthias steht mit seiner Berufung im Licht der
Engelprüfung des Anfangs. Nach Tod und Auferstehung des HERRN war der Traum
des politischen Messias «ausgeträumt». Die Jünger müssen hinüber auf die
«andere Seite»: Johannes hat diese Entscheidung in ihrer ganzen Tragweite an
die eucharistische Rede des HERRN geknüpft: «Wollt auch ihr gehen?» In
diesem scheidenden Zeichen steht heute jeder priesterliche Berufung,
letztlich auch die der Laien in ihrem allgemeinen Priestertum. Nur als
Geopferte in JESUS CHRISTUS werden wir bestehen
Der
HERR macht schon hier den Juden deutlich: «Keiner kann zum VATER kommen,
wenn der VATER Ihn nicht zieht!» (6,44). Dieses Gezogenwerden im Heiligen
GEIST ist Grundbedingung aller Berufung. Im Zeichen des Kreuzes muss aller
«Zug nach unten», des Fleisches, des «bloß Menschlichen» wie des
Dämonischen, das sich unserer Schwächen bedient, überwunden werden. Nur dann
kann der Gerufene immer mehr dem HERRN nachfolgen. Matthias, von dem es
heißt, er sei als ein Schweigender der MUTTER GOTTES besonders nahe gewesen,
hat sich in der Annahme seiner Berufung ganz und gar auf die MUTTER gestützt
und damit auf ihr engelhaftes Ja des Anfanges[19].
Nur so konnte der HEILIGE GEIST ihn über den Abgrund stellen, der sich unter
Judas geöffnet hatte. Es wird uns ahnend hier schon ein wenig deutlicher,
wie sehr Matthias für die endzeitlichen Berufungen steht, von denen der hl.
Ludwig Maria Montfort schon vor dreihundert Jahren gesprochen hat.
Die
Heiligen der Letzten Zeit müssen HEILIGE MARIENS sein, wie der hl. Matthias
- nur so werden sie den Kampf mit der Hölle bestehen können. Die
ENTSCHEIDUNG, die hier von Matthias verlangt wird, kann nur in der Kraft des
HEILIGEN GEISTES, durch die Hilfe der Heiligen Engel bestanden werden.
Entscheidungen, wie die des Judas und des Matthias bedeuten nicht nur Heil
oder Unheil des Einzelnen, sie stehen in einem Geisteskampf, der über das
Schicksal zeigen die Polarität des Kreuzes: im „Werde, Komme und Weiche!“,
das über jeder Berufung steht.
Solange die Menschheit in einem Raum der Entscheidungslosigkeit lebt, wie
ihn die orientalischen Religionen mit der Wiedergeburt anbieten, kann der
Engel in seiner Bedeutung nicht sichtbar werden. Wo der Mensch aber des
Abgrundes bewusst wird, vor dem er steht, wo er die Entscheidung wie
Matthias in aller Nüchternheit und Hellsichtigkeit des Geistes ins trifft,
da wird er von selbst nach der ihm im hl. Engel gebotenen Hilfe greifen
Diese Hilfe ist für uns CHRISTEN zuerst die HILFE DER CHRISTENHEIT: Die
MUTTER DES HERRN und mit ihr sind es ihre Helfer, voran der hl. Schutzengel
und mit und durch ihm die Hilfe der Erzengel, der Kämpfer GOTTES, ja aller
hl. Engel.
Matthias war seinem Engel als Schweigender in besonderer Weise nahe, darum
schaute er nicht nach unten, hin zum Abgrund, der der Teil Judas geworden
war, sondern hinauf mit seinem Engel zum HERRN, der ihn im HEILIGEN GEIST an
diesen Platz gerufen hat. Seine Berufung wie die des hl. Paulus haben den
Ballast menschlicher Anhänglichkeit von sich geworfen. Paulus wurde davon
gereinigt auf dem Weg nach Damaskus, selbst wenn der hl. Matthias von Anfang
(wie gefordert) beim HERRN war, muss ihn wie Paulus diese Entscheidung tief
getroffen haben.
Exegese des Textes zu Matthias:
Dass
Petrus «aufsteht in der Mitte seiner Brüder und das Wort übernimmt» (1,15),
ist ein deutliches Zeichen, wie sehr die Schar der Jünger durch das Gebet in
der Führung des GEISTES steht. Auch die Zahlangabe «hundertundzwanzig» hat
sicher nicht nur eine konkrete, sondern vor allem auch eine geistige
Bedeutung: 10 mal 12: eingeordnet in die Berufung Israels und ausgerichtet
auf die GOTTESstadt. Darauf weist auch schon der erste Satz seiner Rede hin:
«Der HEILIGE GEIST hat durch David vorausgesagt ... » So wie der HL. GEIST
sie zu 120 zusammengefügt hat, so muss jetzt auch ihre Zahl in der 12 wieder
voll werden!
Judas ist nicht nur aus der Zahl der Zwölf heraus gefallen, auch die Weise
seines Sterbens ist noch ein Hinweis für die Leere, in die er gefallen ist:
«da er sich erhängte, brach sein Leib auf und die Eingeweide fielen heraus»
(Apg 1,20). Da Judas den HERRN als die EINE MITTE verfehlt hat, hat er, bis
in seinen Leib hinein, keine Mitte mehr, er ist nur noch Leere, wie die
gefallenen Engel. Dieses GOTTESgericht ist ganz Jerusalem bekannt geworden,
so dass man das Stück Feld, das mit mit dem Blutgeld gekauft wurde,
«Blutacker» nennt (vgl. 19). Wehe den Berufungen, die mit dem HERRN ihr
Spiel treiben. Der Böse hat sie schon überschattet. Petrus, selbst nicht
wenig geprüft, kann jetzt dieser schrecklichen Wirklichkeit ins Gesicht
sehen: es ist FÜGUNG GOTTES.
So
wie sie durch die reine Gnade und Barmherzigkeit GOTTES auf den «Weg des
Lebens» gefunden haben, so hat hier einer von ihnen in seiner Unbotmäßigkeit
den Weg verfehlt. Sie haben ihre messianischen Träume gelassen und fügen
sich dem Wirken des GEISTES! Petrus und die Jünger sind auf dem Wege, Neue
Menschen zu werden in JESUS CHRISTUS! Nur dort ist Führung durch den GEIST
GOTTES möglich, wo wir Wirklichkeit anerkennen, auch und zuerst die
furchtbare Wirklichkeit der Sünde! Im Schlagschatten des Judas muss der
Christ festen Stand in dieser von der Sünde zutiefst gezeichneten Welt
suchen; nur so kann er Seinem HERRN und GOTT als demütiger Knecht dienen.
Nicht umsonst ist die Erkenntnis des Todes Judas' und der Macht der Hölle,
die sich hier offenbart, Mahnung im Anfang, unsere Berufung ernst zu nehmen
und sie täglich neu dankend ins Licht des Erbarmens zu stellen. Hier ist,
schon vor der Ausgießung des GEISTES am Pfingsttag, die erste GEISTgabe der
Erkenntnis am Werk. Petrus darf dafür als Erster vor den Jüngern Zeugnis
ablegen. Der HEILIGE GEIST ist dabei, etwas von den Maßen DER HEILSTAT JESU
CHRISTI zu offenbaren, die ihnen vorher verschlossen waren. Hier wird uns
ein erster Blick auf die GEISTgaben, vermittelt durch die hl. Engel!
In
der ersten GEISTgabe sind jeweils in Einem die anderen sechs wie in einem
Keim enthalten:
GEISTgabe Erkenntnis: «Die Engel mit den Schalen der Gaben des HL.GEISTES»
wandeln das Angesicht der Erde.
In
der Sicht auf die tieferen Zusammenhängen, in denen ihre Berufung steht,
wird die Gabe der Weisheit offenbar.
Im
inneren Anruf, den leeren Platz des Judas zu besetzen, die GEISTgabe des
Rates.
In
der Sicht auf die Zusammenhänge der Schrift die Gabe der Wissenschaft.
In
Anruf, über dem Abgrund fest zu stehen, die Gabe des Starkmutes.
In
der Anerkennung des GERICHTES GOTTES über Judas die Gabe der GOTTESfurcht.
Im
Beugen vor den Wegen GOTTES die Gabe der Frömmigkeit! (vgl. 1,21-26!)
Erst
jetzt, wo es wieder zwölf Apostel sind, ist die Kirche bereit für das Kommen
des GEISTES an Pfingsten. Sie hat ihre Vollzahl und Einheit in MARIA durch
das Wirken des HEIILIGEN GEISTES gefunden. So ist in ihr nicht nur das
Fundament gelegt, sie ist mit und durch MARIA bereit, Thron GOTTES zu
werden, dass sich in ihnen wie in Ihr der Heiligste Wille GOTTES erfülle.
Die Offenbarung des GEISTES zu Pfingsten tut dies auch nach außen kund..
Hier
ist der oberste Engel in der Mitte der vier Ecksäulen «sichtbar», der den
Willen GOTTES über Luzifer trägt, auch Thron MARIENS genannt, in dem die
vier Ecksäulen im Ring der Anbetung GOTTES zusammenlaufen. Je mehr die
Kirche in diesem Willen GOTTES über den Erzfeind fest wird, um so mehr wird
sie unangreifbar, auch wenn sie im selben Maße wie ihr HERR immer mehr ans
Kreuz kommt. Im Kreuz ist die Verheißung des Sieges! So ist schon in diesem
ersten Kapitel offenbar: die KIRCHE muss sich im Kreuz und durch das KREUZ
aufbauen, von dem es heißt, dass es als HEILIGSTER WILLE GOTTES in der Mitte
der Hölle aufgepflanzt ist: Zeichen der Erlösung für den «verlorensten
Sünder», wenn er bereut; Zeichen der ewigen Verdammnis für den, der sich
gegen den Willen GOTTES auflehnt wie Luzifer und sein Anhang.
Mit
der Wahl des hl. Apostels wird die Kirche im Kreuz verankert, das der HERR
in Seinem Abstieg in der Mitte der Hölle aufgerichtet hat. Wo sie dieser
Mitte in JESUS CHRISTUS durch den HEILIGEN GEIST treu bleibt, kann sie von
den Pforten der Hölle nicht überwunden werden. Hier hat sich an Petrus mit
seiner Entscheidung für Matthias das Wort seiner Einsetzung in Mt 16,19 zum
ersten Male erfüllt. In seinem Kreuzestod und in dem des hl. Paulus in Rom
ist der Grundstein für die HEILIGE KATHOLISCHE KIRCHE gelegt.
Auferstehung und
Apokalypse Eine Hoffnung
Wer
sollte IHN zuerst sehen, als die Mutter!
Sie
hat IHN empfangen vom Himmel
und
hat IHN in Schweigen getragen,
in
die Welt hineingeboren
und
aus der Welt im Blut und Wasser
dem
VATER wieder dargebracht.
Wer
sonst IHN auch zuerst gesehen,
immer ist es die Mutter,
weil
sie unter dem Kreuz
die
ganze Welt in sich aufnehmen sollte.
Vorüberlegung
Nicht zufällig wird heute auch die Auferstehung des HERRN angezweifelt. Es
geht hier um mehr als theologische Spitzfindigkeiten. Wenn der HERR nicht
auferstanden ist, dann ist unser Glaube leer (vgl. 1.Kor 15:13 „Wenn es aber
keine Auferstehung der Toten gibt, so ist auch Christus nicht auferweckt;),
dann gibt es auch weder Gericht noch ewige Seligkeit. Schon hier dürfte
deutlich werden, wer hinter diesen Zweifeln steht. “Wer die
Auferstehungsberichte mit gläubigem Herzen betrachtet, findet unschwer den
Bogen hinüber zur Geheimen Offenbarung, insbesondere zu den umstrittenen
„1000 Jahren“ (Kap.20): Verheißung der Königsherrschaft JESU nach vorher
gegangener Reinigung schon hier auf Erden, bevor das Ende kommt.
In
drei Schritten wollen wir wieder das Thema angehen:
Das
Leere Grab ist Gericht und Verheißung zugleich – Gericht für die die nicht
glauben, Verheißung: Offb.21:5 „Und der, welcher auf dem Thron saß , sprach:
Siehe, ich mache alles neu“ für den, der sich vom Engel weisen lässt.Es ist
Begegnung mit GOTT- GEIST: 4:23 „Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da
die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden ; denn
auch der Vater sucht solche als seine Anbeter.“ Die Vier Lebenden Wesen
werden das Kreuz über die ganze Schöpfung breiten: 6:1 „Und ich sah, als das
Lamm eines von den sieben Siegeln öffnete, und hörte eines von den vier
lebendigen Wesen wie mit einer Donnerstimme sagen: Komm!“
Dass
im Reiche GOTTES Alles mit Allem verbunden ist, mag dem, der auf GOTT
schaut, keine Frage sein, doch notwendig fragen wir weiter: „Wie?“, „Wo?“,
„Wann? Sollten wir die Frage in diesem Sinne stellen, ist sie schon leichter
zu beantworten. Fangen wir in die Mitte mit dem „WO?“ an, dann haben wir den
sichersten Ausgangspunkt, so meinen wir…. Es ist ein Versuch wert.
Das
„Wo?“ der Auferstehung ist durch die Auferstehungsberichte in den Vier
Evangelien klar bestimmt: der HERR steht dort auf, wo man IHN nach der
Kreuzigung ins Grab gelegt hat.
Das
„Wann?“ ist schon nicht mehr so genau. Es muss am Sonntag sehr früh gewesen
sein.
Das
„Wie?“ ist am schwierigsten, weil die verschiedenen Berichte keine Berichte
von Augenzeugen sind.
So
wie die Wachen vor dem Grab fast vor Schrecken gestorben wären, so wäre es
für die Frauen, schon durchgerüttelt durch das Mitleiden in der Passion,
genau das Zuviel geworden, das sie umgeworfen hätte. Schon die Erscheinung
des hl. Engels warf sie um: sie standen plötzlich vor etwas, das ihnen fremd
war. Es war nicht nur Leere, sie öffnete die Enge des Grabes hinein in die
Weite des Himmels. Sie verloren den Boden unter den Füßen. Kein Wunder, dass
sie den Auftrag, den der hl. Engel ihnen mitteilte, überhörten und vor
Schrecken davon liefen.
Schon hier berühren wir etwas von der Erfahrung Johannes in der Grotte von
Patmos, die aufbrach, dass noch heute die Spalten an Decke und Boden zu
erkennen ist. Musste es dort nicht ähnlich sein, da bildlich die Enge
menschlichen Erfahrens aufgerissen wurde in Dimensionen von Raum um Zeit,
die sie auslöschten. Freilich Keiner, wenn man so sagen darf, war besser
bereitet als dieser Apostel, der wie ein Kind an der Brust des HERRN
gelegen, unter dem Kreuz ausgehalten, in Ephesus mit der MUTTER war und nun
als mehr als Hundertjähriger auf dieser Insel gefangen lebte und seiner
Verurteilung nüchtern ins Auge sah. Hier wurde die Erschütterung der drei
Stunden unter dem Kreuz gegenwärtig gesetzt, darum erstreckt sich das
Geschehen der GO auch über die ganze Geschichte der Kirche. Die Erfahrung
des Kreuzes ist der Schlüssel hinein in die Herrlichkeit GOTTES. Nur der
Mensch, der am Kreuz vorbeigeht und doch etwas vom Licht GOTTES greifen
will, ist versucht, die beiden Pole auseinander zu nehmen. Doch das Kreuz
wird ihn dann auch erschlagen. Wo es nicht den Menschen umgeformt hat, fällt
es notwendig von Außen auf ihn, das sehen wir in Judas.
Halten wir hier diese erste Einheit von Tod JESU und Auferstehung JESU fest.
Sie ist menschlich weder von der einen noch der anderen Seite zu fassen. Sie
ist das Maß, nach dem GOTT den Menschen geschaffen, dieses Maß muss je
einmalig erfüllt werden. In ihm wird der Mensch heil, heilig, des Himmels
fähig im HEILIGEN GEIST. Weder mit den Sinnen, noch dem Gemüt, noch im Geist
kann es der Mensch aufnehmen, GOTT muss es an ihm tun, wie ER es an MARIA in
Seinem SOHNE getan hat. Es sprengt nicht nur jede selbst gefügte
Frömmigkeit, es stellt den Menschen mitten im Leben an die Todesgrenze, vor
der er notwendig zurück schaudert. Nur in der lösenden und heilenden Gnade
des GEISTES, wie sie MAR
IA vermittelt, fanden die Frauen, voran M. Magdalena in der Katastrophe des
Kreuzes wieder Boden unter den Füßen.
Auch
dies soll uns in der Betrachtung von Tod/Auferstehung aufleuchten. ER hat
nicht nur um der Rettung der Menschen willen Seinen SOHN den Mördern
ausgeliefert, ER lässt uns nicht weniger unvermittelt erfahren, dass nur so
der Himmel, der durch die Sünde des Menschen verschlossen war, aufgerissen
werden kann. Erbarmend hilft ER denen auf, die durchgehalten haben und
wahrlich am Ende ihrer Kräfte sind, die Kraft, dieses Ungeheuren
durchzustehen und ihr Ja zu sprechen, wie es MARIA unter dem Kreuz für uns
Alle getan hat.
Die
Entscheidung für oder gegen GOTT in der GO
Im
Licht der Gegensätzlichkeit „Matthias – Judas“ will die GO schon in ihrem
ersten Vers, der die Berufung Johannes als Seher bringt, verstanden sein. Wo
immer uns GOTT gerufen hat, wohin ER uns auch gestellt hat, sind wir in
diese Gegensätzlichkeit hinein gestellt, in der sich unser Schicksal
entscheidet. In der GO wird dieser Ruf durch Johannes Anruf an jeden
Einzelnen von uns, ob wir uns ihm stellen oder nicht. GOTT lässt ihn durch
Johannes gegenwärtig setzen über Zeit und jedem Ort, besonders aber jetzt,
wo ER auf die Reinigung der Kirche drängt. ER ruft seine Himmlischen
Heerscharen, die Antwort des Menschen zu erzwingen.
Offb
1:1 „Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat, damit er seinen
Knechten zeigt, was bald geschehen muß; und er hat es durch seinen Engel,
den er sandte, seinem Knecht Johannes gezeigt.. 2 Dieser hat das Wort Gottes
und das Zeugnis Jesu Christi bezeugt: alles, was er geschaut hat. 3 Selig,
wer diese prophetischen Worte vorliest und wer sie hört und wer sich an das
hält, was geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe“.
Auch
für Johannes setzt dieser Anruf die oben angedeutete Polarität im Zeichen
von „Werde, Weiche und Komme!“ gegenwärtig, jetzt steht das „Weiche!“ nach
vorne. Erst wer sich ihm in der verfügten Reinigung stellt, wird das
„Komme!“ erfahren. 1,7 Siehe, ER kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird
ihn sehen, auch alle, die ihn durchbohrt haben; und alle Völker der Erde
werden seinetwegen jammern und klagen. Ja, Amen. 8 Ich bin das Alpha und das
Omega, spricht Gott, der Herr, der ist und der war und der kommt, der
Herrscher über die ganze Schöpfung.
Wo
sich der Mensch seiner Errungenschaften rühmt und meint, er werde mit der
Zeit HERR der ganzen Welt werden, wird ER schon in der Reinigung hinein
gestellt in die gewaltigen Zusammenhänge der Heilsgeschichte, die auf einen
Endpunkt zugeht, ohne schon das Ende der Schöpfung selbst zu bringen. Ob der
Einzelne, ob eine Gemeinschaft, ob die Kirche, die Menschheit, sie müssen
dieser Entscheidung stehen oder fallen. Es gibt keine Möglichkeit mehr ihr
auszuweichen. Der Feind selbst, der seine letzten Mittel einsetzt, zwingt
uns zum: „Ja oder Nein!“
DER
HEILIGE GOTT ist ein Anderer als der unseres Humanismus, der alle
Gegensätzlichkeit, an der wir wachsen sollten, einzuebnen versucht. Wie
Nebel im Sonnenschein schwindet die Überheblichkeit des Menschen, die IHN
nach eigenem Bild umzubilden versuchte!
4
„Sein Haupt und seine Haare waren weiß wie weiße Wolle, leuchtend weiß wie
Schnee, und seine Augen wie Feuerflammen; 15 seine Beine glänzten wie
Golderz, das im Schmelzofen glüht, und seine Stimme war wie das Rauschen von
Wassermassen.16 In seiner Rechten hielt er sieben Sterne, und aus seinem
Mund kam ein scharfes, zweischneidiges Schwert, sein Gesicht leuchtete wie
die machtvoll strahlende Sonne“.
Dass
es um Leben oder Tod geht, wird im folgenden Zitat unterstrichen:
1,17
„Als ich ihn sah, fiel ich wie tot vor seinen Füßen nieder. Er aber legte
seine rechte Hand auf mich und sagte: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste
und der Letzte, 18 und der Lebendige. Ich war tot, doch nun lebe ich in alle
Ewigkeit, und ich habe die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt.“
Wenn
wir versucht haben, uns eine Welt ohne GOTT zu bauen, wie es immer
offenbarer wird, dann werden wir vor dem Lebendigen GOTT vor Schrecken wie
tot niederfallen. In einem Augenblick werden uns alle unsere Sünden bewusst
Nur wer seinen Glauben im Angesicht der über uns stehenden Reinigung gelebt
hat, wird hier bestehen. Selbst Johannes ist „wie tot“, doch GOTTES rechte
Hand hebt ihn wieder auf. Die in Garabandal verheißene Gnade, dass wir uns
im Höhepunkt der Bedrängnis für einen Augenblick vor GOTTES persönlichem
Gericht erkennen dürfen, wird nicht Wenigen, die nicht bereitet sind, den
Tod bringen. Das böse Spiel, das wir bis in die Kirche hinein mit Seinem
Wort und den Sakramenten getrieben haben, wird offenbar und erschlägt uns.
Nicht umsonst hat der HERR das Werk der hl. Engel gerufen, um zuerst die
Priester in ihrer Verantwortung anzurufen. Ist nicht dort wo die Welt uns
rücksichtslos und übertreibend die Makse vom Gesicht gerissen hat, schon
Sein Gericht zu erkennen ?
1 Pt
4,17 Denn jetzt ist die Zeit, in der das Gericht beim Haus Gottes beginnt;
wenn es aber bei uns anfängt, wie wird dann das Ende derer sein, die dem
Evangelium Gottes nicht gehorchen?18 Und wenn der Gerechte kaum gerettet
wird, wo wird man dann die Frevler und Sünder finden? 19 Darum sollen alle,
die nach dem Willen Gottes leiden müssen, Gutes tun und dadurch ihr Leben
dem treuen Schöpfer anbefehlen.
Schon hier am Anfang der GO stehen wir vor dem LEEREN GRAB, das wir in den
Texten zur Auferstehung als Erstes betrachtet haben. Auch wenn wir meinten,
„GOTT sei tot!“, hier steht ER vor uns in MACHT und HERRLICHKEIT! Die Frauen
im Grab haben im hl. Engel, dem sie begegneten, etwas von Seiner
Herrlichkeit erfahren. Markus stellt nüchtern fest: sie flohen entsetzt!
Solches Entsetzen fällt über die Menschheit, wenn der HERR zum Gericht
aufsteht. Hier passt das letzte Wort an die letzte des Sieben Gemeinden:
Offb
3,19 Wen ich liebe, den weise ich zurecht und nehme ihn in Zucht. Mach also
Ernst, und kehr um! 20 Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme
hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten, und wir werden Mahl
halten, ich mit ihm und er mit mir. 21 Wer siegt, der darf mit mir auf
meinem Thron sitzen, so wie auch ich gesiegt habe und mich mit meinem Vater
auf seinen Thron gesetzt habe. 22 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den
Gemeinden sagt.“
Es
lohnt sich in diesem Licht die „Briefe“ an die Gemeinden in Asien durch zu
betrachten. Sie sind insbesonders gerichtet an die Kirche, wie wir sie heute
erleben. Sie muss neu werden im Blick auf den HERRN, der Sich in Seiner
Anrede an sie siebenfach wandelt im HEILIGEN GEIST!
Das Reich GOTTES ist in
eurer Mitte!
GOTTESfurcht erst öffnet den Weg zur Begegnung, wie sie den Frauen und
Johannes nach dem ersten Erschrecken zuteil wird. Der HEILIGE GEIST,
verborgen wirkend, sammelt die Zerstreuten auf die ENE MITTE GOTT. Das Kreuz
selbst ist diese Mitte. Gott opfert nicht nur Seinen SOHN, ER ist als der
DREIEINIGE Der, Der in Ewiger Hingabe lebt, das ist Sein Ewiges: „Stirb und
Werde!“. Diese Hingabe sollen wir in der Nachfolge Seines SOHNES lernen. Auf
diese Mitte weist uns der HERR schon mit seinen Worten:
«verleugne dich selbst“;
nimm
dein Kreuz auf dich;
und
folge MIR nach!“
Markus steht für die Herausforderung des Kreuzes, uns der Allmacht GOTTES
anzuvertrauen.
Auf
den Weg zum Kreuz will uns das Evangelium des hl. Lukas führen (Weisheit).
Matthäus zeigt uns mehr das Kreuz als die innerste Struktur der Kirche
(Heiligkeit).
Johannes lässt uns die unbegreifliche Gerechtigkeit des Kreuzes erkennen.
„Kreuz, du einzige Hoffnung!
Immer ist in dieser vierfachen Weise die Ordnung des Kreuzes eine Ordnung
der Liebe und damit eine Ordnung der Mitte, auf die alle Wege hinfuhren
müssen. Das KREUZ ist der Kristall, den die Liebe GOTTES in die «Lauge» der
Menschheit wirft, damit sie sich an dieser Ordnung kristallisiere.
«Gläsernes Meer» nennt sie sie die Offb 4,5; 5,2 im Hinweis auf die
Hierarchie der hl. Engel. Sie haben in der Prüfung am Anfang ihren Platz bei
GOTT gefunden. Mit ihrer Hilfe werden auch wir ihn in dieser Endprüfung
finden. Nicht zufällig wird diese Mitte am Kreuz in der Herzwunde des HERRN
offenbar. Ohne sie wäre das Kreuz nur Marterwerkzeug, so wird es mit seinem
vier Armen Anruf zur Heimkehr in die LIEBE GOTTES. Schon die Erfahrung des
Leeren Grabes braucht in Annahme, im Aufnehmen, in der Verkündigung, die
Hilfe des HEILIGEN GEISTES, der geheimnisvoll bei der Durchbohrung aus
Seinem Herzen hervorgetreten ist, um Seine Erlösertätigkeit im Namen des
SOHNES und im Auftrag des VATERS zu übernehmen.
Es
sind drei Stationen, die im HEILIGEN GEIST zu durchschreiten sind, um dem
DREIEINIGEN GOTT zu stehen:
Das
Leere Grabe, wo wir am meisten der Unbegreiflichkeit der Wege GOTTES
begegnen;
Der
Anruf des hl. Engels, der ihnen im Blick auf die Menschwerdung des SOHNES
das Dunkel des Grabes aufzuhellen versucht.
Die
Verkündigung, die sie nur im HEILIGEN GEIST in Einheit mit den hl. Engeln,
die hier vermitteln, auf sich nehmen können.
Schauen wir demütig für einen Augenblick auf uns zurück, die wir über das
Leere Grab blicken auf die GO. Nüchtern muss uns aufgehen, es gibt da von
der Leere des Grabes hin zum Gewaltbild der Apokalypse, wie es Johannes
aufzeichnet, nur dann einen Weg, wenn wir in der Kraft des GEISTES zuerst
die Leere des Grabes ertragen. Sie wird uns erschlagen, allen Mut wegnehmen,
dass wir lieber ins alltägliche Leben zu unseren Aufgaben zurückkehren wie
Petrus am See Tiberias: „Gehen wir fischen!“, um die Zumutung der Leere zu
vergessen. Wenn es irgendwo und bei Irgendwem noch weitergeht, so kann dies
nur der HEILIGE GEIST wirken.
Wer
heute das Schlagwort des anglikanischen Bischofs „GOTT ist tot“ nicht nur
als eine gescheite Phrase nimmt, sondern versucht, dahinter zu schauen, wird
nach einigem Überlegen und Beten zugeben müssen: genau dies mutet uns GOTT
in dieser Zeit zu. Das Bild vom Leeren Grab, muss wie ein brennender Pfeil
in unserem Herzen stecken. Dass dies nur Wenige aushalten, wird durch den
immer schnelleren Abfall im Glauben greifbar. An der Leere des Grabes müssen
sich die Geister scheiden: alle billigen und nur „frommen“ Lösungen von
Gestern, fallen wie die Blätter im Herbst. Es bleibt der leere Baum, das
nackte Kreuz ohne Korpus.Wenn wir auf die GO schauen bekommen wir eine
ähnliche Antwort: Johannes ist in die leere Höhle auf der Insel Patmos
verbannt. In der Führung des GEISTES hat er dorthin mit seinem bewachenden
Begleiter den Weg gefunden. Die Maße der Höhle hier und dort, dürften
einander nahe kommen, doch dies ist hier nicht die Frage. Schauen wir das
dreifache Zeichen der „Höhle“!
in
Bethlehem, bereit für die Geburt des HERRN
nahe
Golgotha als Grab eines Vornehmen unter den Juden,
als
Offenbarungsstätte für Johannes in Patmos.
Halten wir diese drei Bedeutungen im Auge. Sie ergänzen und durchdringen
einander, weisen hin auf Geburt in Verborgenheit und Geborgenheit wie im
Schoß der Erde, wie aus ihm. Und doch greifen sie hinaus bis über die
Sterne.
Text
zum Grab[20]
Im Grab öffnet sich in der Auferstehung
JESU die Erde hinauf in die unsichtbare und doch zeichenhaft gegenwärtige
Welt des Jenseits, hier ist wahrhaft Ort der Begegnung im Frieden GOTTES,
die dreifache Schöpfung: Erde, Mensch und Engel treffen sich im WORT GOTTES,
der unsertwillen Fleisch angenommen und damit auch die stumme Schöpfung
aufgenommen hat. Es ist wie ein gegenseitiges Sich Bergen und Schützen vor
allem harten Zugriff der Welt draußen, die in der Suche nach dem Einen Weg,
sich zu verwirklichen, diesen stillen Anruf zur Einkehr, ja Heimkehr,
überhört. Hier ist wahrhaft in aller Armut des Geistes ein Stück des
Paradieses zurück gewonnen. Das spüren sogar die Suchenden, die Draußen
bleiben an Weihnacht und doch von diesem warmen Licht unwiderstehlich
angezogen sind.
[21]
Die
Fülle des Heiles, die uns der HERR gebracht hat, ist in dieser DREIFACHEN
GEBURT wie in einem leuchtenden Kristall gefasst, der nicht nur die
verborgene Schönheit der drei Schöpfungsteile widerspiegelt, sondern
gegenwärtig setzt. Hier ist Verkündigung ohne Worte aus der Tiefe des
Schweigens in der sich diese drei so verschiedenen Welten zueinander neigen.
In letzter Gewalt und zugleich Schönheit soll im Schweigen des Himmels vor
der Siebenten Posaune das Bild der Sonnenumkleideten FRAU aufleuchten, die
in Schmerzen gebiert. Hier mag dem Einfältigen eingehen, dass aller Schmerz
der Geburt nichts ist als stilles Angeld der verheißenen Geburt im „Siehe,
ICH mache Alles neu!“ Kreuz, Auferstehung und Himmelfahrt schmelzen in eins!
Doch immer heißt es,: die Enge Pforte des Kreuzes zu durchstehen, wie sie
schon in der Öffnung der Siegel im 6. Kapitel der GO geschildert wird. Auch
hier ist von Höhlen gesprochen, in die sich die Menschen vor dem Zorn GOTTES
flüchten wollen. Da sie sich der Geburt im HERRN verweigert haben, gibt es
für sie keine Zuflucht mehr. In Ewigkeit werden sie versuchen vor IHM zu
fliehen, das ist ihre Hölle!
Offb
6:1 „Dann sah ich: Das Lamm öffnete das erste der sieben Siegel; und ich
hörte das erste der vier Lebewesen wie mit Donnerstimme rufen: Komm!“ Schon
in diesem ersten „Komm!“ Wird deutlich wo der Engel im Anfang und der
Mensch, von ihm verführt, gefehlt haben: im Hören, im Horchen im Gehorchen
auf das Wort GOTTES. GOTTES Erbarmen hat den SOHN hingegeben als Lösegeld,
in IHM allein gibt es ein Entrinnen vor dem Zorn GOTTES, der schon hier in
den Siegeln zusammenfassend offenbar wird. Der HERR tritt aus der Ohnmacht
Seiner Erniedrigung bis zum BROT heraus als Sieger auf Weißen Ross, wie am
Ende der GO, da ER mit den Seinen diesen Sieg vollendet. Das Kreuz liegt
über der Schöpfung in der Polarität von Heil oder Untergang.
„6,2
Da sah ich ein weißes Pferd; und der, der auf ihm saß, hatte einen Bogen.
Ein Kranz wurde ihm gegeben, und als Sieger zog er aus, um zu siegen.“ Die
Plagen werden in den folgenden Siegeln angedeutet. Die Freiheit die wir
heute, angestachelt vom Feind für uns und gegen GOTT nützen, gibt dem Gegner
GOTTES über den Menschen ungeahnte Macht, er nützt sie kraft der Technik, um
sich als HERR auch über GOTT aufzuschwingen erkennen. Im schon jetzt
offenbaren Gericht (siehe Japan!) schlägt, was wir als unser Heil priesen,
zerstören als Unheil auf uns zurück. Eine Katastrophe, ein Krieg löst den
anderen ab. Der vom Antichristen verheißene Frieden, letzte gewaltsame
Täuschung, bringt das Ende allen Friedens und doch endlich Befreiung von
aller babylonischen Gefangenschaft.
Offb
6,3 „Als das Lamm das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite Lebewesen
rufen: Komm!
4 Da
erschien ein anderes Pferd; das war feuerrot. Und der, der auf ihm saß,
wurde ermächtigt, der Erde den Frieden zu nehmen, damit die Menschen sich
gegenseitig abschlachteten. Und es wurde ihm ein großes Schwert gegeben. 5
Als das Lamm das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Lebewesen
rufen: Komm! Da sah ich ein schwarzes Pferd; und der, der auf ihm saß, hielt
in der Hand eine Waage. 6 Inmitten der vier Lebewesen hörte ich etwas wie
eine Stimme sagen: Ein Maß Weizen für einen Denar und drei Maß Gerste für
einen Denar. Aber dem Öl und dem Wein füge keinen Schaden zu!“
Es
braucht nicht mehr viel, dann wird die aufgeblähte Weltwirtschaft zusammen
brechen, das Hungertuch über die Erde breiten und letzter Gewaltherrschaft
vom Osten her Tür und Tor öffnen.
6,7
„Als das Lamm das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten
Lebewesens rufen: Komm! 8 Da sah ich ein fahles Pferd; und der, der auf ihm
saß, heißt « der Tod »; und die Unterwelt zog hinter ihm her. Und ihnen
wurde die Macht gegeben über ein Viertel der Erde, Macht, zu töten durch
Schwert, Hunger und Tod und durch die Tiere der Erde.“
„Der
Lügner von Anfang an“, der uns ewiges Leben auf Erden verspricht, bringt
denen, die in seine Netze geraten, den Ewigen Tod. Nicht er hat das letzte
Wort, sondern GOTTES Getreue!“ Offb 6,9 „Als das Lamm das fünfte Siegel
öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen aller, die hingeschlachtet
worden waren wegen des Wortes Gottes und wegen des Zeugnisses, das sie
abgelegt hatten. 10 Sie riefen mit lauter Stimme: Wie lange zögerst du noch,
Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, Gericht zu halten und unser Blut an den
Bewohnern der Erde zu rächen? 11 Da wurde jedem von ihnen ein weißes Gewand
gegeben; und ihnen wurde gesagt, sie sollten noch kurze Zeit warten, bis die
volle Zahl erreicht sei durch den Tod ihrer Mitknechte und Brüder, die noch
sterben müssten wie sie.“
Hier
wird uns ins Gedächtnis gerufen, was wir in unserer Blindheit selbst als
Christen nie ins Auge gefasst haben: dass die dreifaltige Schöpfung eins
ist. Darum ist der Christ nicht nur für seinen Mitbruder verantwortlich,
sondern auch für die stumme Schöpfung die er in Raffgier für seine Zwecke
ausbeutet. Sie steht schon heute auf in nicht mehr endenden Katastrophe, die
keine menschliche Hand mehr in die Grenzen weisen kann, hinter ihnen stehen
die hl. Engel des Zornes GOTTES. Das folgende Bild will uns etwas vom
Schrecken über das Leere Grab in Erinnerung rufen. Für den Glaubenden öffnet
es sich nach Oben, für den Ungläubigen ist es Finsternis, die ihn in die
Tiefe reißt, aus der es keine Rückkehr gibt.
6,12
„Und ich sah: Das Lamm öffnete das sechste Siegel. Da entstand ein
gewaltiges Beben. Die Sonne wurde schwarz wie ein Trauergewand, und der
ganze Mond wurde wie Blut. 13 Die Sterne des Himmels fielen herab auf die
Erde, wie wenn ein Feigenbaum seine Früchte abwirft, wenn ein heftiger Sturm
ihn schüttelt. 14 Der Himmel verschwand wie eine Buchrolle, die man
zusammenrollt, und alle Berge und Inseln wurden von ihrer Stelle weggerückt.
15 Und die Könige der Erde, die Großen und die Heerführer, die Reichen und
die Mächtigen, alle Sklaven und alle Freien verbargen sich in den Höhlen und
Felsen der Berge. 16 Sie sagten zu den Bergen und Felsen: Fallt auf uns und
verbergt uns vor dem Blick dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn
des Lammes; 17 denn der große Tag ihres Zorns ist gekommen. Wer kann da
bestehen?“
DAS LEERE GRAB: GERICHT
UND VERHEISSUNG
Der Bogen vom Auferstehungsbericht über das Leere Grab zur Apokalypse
Das
leere Grab in der Sicht Ezechiels (37, 1-14)
37,11 „Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine, sie sind das ganze
Haus Israel. Siehe, sie sagen: Unsere Gebeine sind vertrocknet, und unsere
Hoffnung ist verloren; es ist aus mit uns . 12 Darum weissage und sprich zu
ihnen: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich öffne eure Gräber und lasse
euch aus euren Gräbern heraufkommen als mein Volk und bringe euch ins Land
Israel . 13 Und ihr werdet erkennen, daß ich der HERR bin, wenn ich eure
Gräber öffne und euch aus euren Gräbern heraufkommen lasse als mein Volk. 14
Und ich gebe meinen Geist in euch , daß ihr lebt, und werde euch in euer
Land setzen. Und ihr werdet erkennen, daß ich, der HERR, geredet und es
getan habe , spricht der HERR .(Ez 37)
Versuchen wir den jetzt gegliederten Text noch einmal durchzugehen!
A) In sieben Abschnitten: Sie weist darauf hin, dass der HEILIGE GEIST hier
am Werk ist°
I. Das
Kommen zum Grab mit wohl-
riechenden Ölen |
IHM
entgegen, Bestimmung der Zeit: sehr früh |
Am
Sabbat, erster Tag der Woche: Ein Neues beginnt |
Die
getreuen Frauen: M. Magdalena, die am Kreuz ausgehalten haben |
II.
Hindernis, das bedrückt |
Menschliche Sorgen |
„Wer wird
ihn weg wälzen?“ |
Er ist
schon weggewälzt
|
III. Sie
sind nicht die Ersten
|
Der Engel
erwartet sie |
Sein
Aussehen |
Furcht
vor ihm |
IV.
Anrede des Engels |
„Er ist
nicht hier, ER ist auferstanden!“ |
„Fürchtet
euch nicht“ |
Wo ist
ER? |
V. Er
weist sie zurecht |
Was sucht
ihr IHN unter den Toten? |
Seht die
Stelle, wo ER gelegen |
Sagt den
Jüngern: ER ist auferstanden |
VI. ER
geht euch voran nach Galiläa |
Aufnahme
des Auftrages |
Verlassen
des Grabes |
Hinweis
auf ihre innere Verfassung |
VII.
Weitergabe der Botschaft |
|
|
|
Dort
wo arme Menschen nur das Dunkel des Todes sehen, bricht plötzlich durch die
hl. Engel das tröstende Licht des Himmels herein,
Wieder sind es drei Abschnitte im Blick auf die Erfüllung aller Dinge im
DREIEINIGEN GOTT.
I)
Der Weg zum Grab
II)
Die Begegnung mit dem Engel im Grab
III)
Der Auftrag
Es sind sieben Elemente in ihrer Eigenprägung, die wir hier erkennen
Abschnitt |
Elemente |
Bei Mt |
Mk |
Lk |
Jo |
A. DAS LEERE GRAB |
|
|
|
|
|
I. Das Kommen zum Grab |
1.Bestimmung der Zeit: sehr
früh. |
Spät am Sabbat, in der
Dämmerung des 1. Wochentages |
Und als der Sabbat
vergangen war, ganz in Frühe, in der 1. Stunde. des 1.Wtg., als die
Sonne aufging |
Am ersten Wochentage, in
der ersten Stunde (es war noch tiefe Nachtorthou batheos) kamen sie
zur Gruft |
In der ersten Stunde, als
es noch finster war |
II. Bestimmung der Zeit |
des ersten Tages |
Spät am Sabbat |
..am Sabbat |
..am Sabbat |
.. am Sabbat |
III. Bestimmung |
der Personen |
Maria Magdalena u. die
andere Maria |
M.M., M.die Mutter des Jak.
u. Salome |
...sie.. |
|
IV. Ihr Beitrag |
Salben (Kräuter,
Duftstoffe) |
Um das Grab(taphos, sonst:
mnäma)zu schauen |
Sie hatten Salben
gekauft,..um IHN zu salben |
Und sie brachten, was sie
an Gewürzen bereitet hatten |
--------- |
IV. Der weg gewälzte Stein |
Wer wird ihn wegwälzen? |
Und es gab eine großes
Erdbeben. Ein Engel stieg vom Himmel, wälzte den Stein weg und
setzte sich darauf (28,2) |
- Und sie fragen sich, wer
wird den Stein...?
- Als sie aufschauten,
sahen sie (theoreisthai), daß er schon...
- Er war aber sehr groß. |
Sie fanden den Stein schon
vom Grabe weggewälzt |
Sie (M.M.) sieht, wie der
Stein schon weggenommen ist (20,2) |
III. Der Engel |
1.Aussehen |
Sein Aussehen aber war wie
ein Blitz, sein Gewand leuchtend wie Schnee; |
Als sie in das Grabmahl
hineingingen, sahen sie einen Jüngling mit einer weißen Stola. |
Da sie hineingingen fanden
sie den Leib den HERRN JESUS nicht. Als sie darüber verlegen waren,
siehe, da waren zwei Männer in strahlendem Gewand bei ihnen. |
Sie sagt ihnen, sie haben
den HERRN aus dem Grab weggenommen (20,2b). Petrus geht
hinein...(4), der andere Jünger geht hinein(8)...M.M. geht hinein
und sieht (theorei) zwei Engel in weißen Gewändern (11f) |
V. Was in ihnen geschieht |
Furcht vor ihm |
Aber aus Furcht vor ihm
bebten die Wächter und waren wie tot |
Sie entsetzten sich
(exethambäthäsan) |
Als sie aber Furcht befiel
und sie ihr Angesicht zur Erde neigten |
Sie fragen sie, warum sie
weint. Auseinandersetzung mit dem Engel(13). |
VI. Hilfe des Engels |
Anrede |
Fürchtet euch nicht |
Er aber spricht zu ihnen:
Entsetzt euch nicht. |
Sprachen sie zu ihnen: |
Direkte Begegnung mit dem
HERRN, den sie zuerst für den Gärtner hält. |
|
Erklärung des Engels |
Ich weiß, dass ihr JESUS,
den Gekreuzigten sucht.
|
Ihr sucht JESUS, den
Nazarener, den Gekreuzigten- |
Was sucht ihr den Lebenden
unter den Toten? |
|
|
Zurechtweisung |
ER ist nicht hier. ER ist
auferstanden, wie ER gesagt hat |
ER ist auferstanden, er ist
nicht hier. |
ER ist nicht hier, ER ist
auferstanden. |
|
|
Seht den Ort... |
Kommt und seht die Stelle,
wo ER gelegen hat. |
Siehe da die Stätte, wohin
sie IHN gelegt hatten, |
Was sucht ihr den Lebenden
unter den Toten? ER ist nicht mehr hier sondern auferstanden.
|
|
|
Sagt den Jüngern |
Daß ER von den Toten
auferstanden ist |
Aber geht hin und sagten
den Jüngern und Petrus |
Gedenkt daran, wie ER zu
euch geredet hat, |
|
VII. Auftrag und |
ER geht voraus nach
Galiläa,
|
...dort werdet ihr IHN
sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. |
Daß ER euch nach Galiläa
vorausgeht. Dort werdet ihr IHN sehen, wie Er euch gesagt hat |
Als ER noch in Galiläa
war....Der MenschenSOHN muß leiden...... |
|
Erledigung des Auftrages |
Verlassen des Grabes |
1.Verlassen des Grabes
|
1.Verlassen des Grabes
|
1.Meldung an die Elf und
die Übrigen |
|
|
Ihre innere Verfassung |
2.sie liefen in Furcht und
Freude |
2.zitternd und wie außer
sich |
2.Es waren M.M.. Johanna,
Maria des Jakobus und die mit ihnen |
|
|
Weitergabe |
3. 1.Begegnung mit dem
HERRN |
3.Keine Weitergabe |
3.Sie erzählen es den
Aposteln |
|
|
Aufnahme |
4. Der HERR bittet die
Jünger nach Galiläa |
|
4.Doch es erschien ihnen
wie leeres Geschwätz |
|
Die gemeinsamen Elemente:
Auch
in den Auferstehungsberichten erweisen sich die 4 Evangelien als das eine
Evangelium JESU CHRISTI; das zeigt sich in den 3 Grundelementen, die bei
allen vier zu finden sind:
I.
Das Kommen zum Grab und der weg gewälzte Stein,
II.
Der Engel,
III.
Der Auftrag an die Jünger. Sie sind auch dort zu erkennen, wo sie in der
jeweiligen Sicht der Evangelisten abgewandelt werden:
I. Das Kommen zum
Grab:
Die
Zeitbestimmung
Die
Zeit des Kommens zum Grab wird der Sache nach in der gleichen Weise, in der
Aussage jedoch verschieden gegeben: „sehr früh, Dämmerung, ganz in der
Frühe, als die Sonne aufging, in der ersten Stunde, als es noch finster
war“. Gemeinsamer Nenner ist: es war noch sehr früh!
In der Bestimmung des Tages mag die Verschiebung
des jüdischen Sabbat auf den Sonntag der Christen mitgespielt haben. Bei Mk
ist der Unterschied am deutlichsten. Sabbat in der Einzahl steht für den
jüdischen Sabbat, im Plural für den ersten Wochentag, den Tag der
Auferstehung, wie er .in allen 4 Evangelien gebraucht wird.
Sabbat im Plural hat drei Bedeutungen: 1). Mehrere Festtage, 2) 1. Tag der
Woche – wie in den Evangelien, 3. die Wochentage überhaupt. Sabbat ist der
Tag, an dem GOTT von all Seinen Werken ausruhte (Gen 2,3) Er wird einmal
alle Zeit der Schöpfung, die sich in „7 Tagen“ entfaltet, aufnehmen. Mit dem
Erlösungstod JESU CHRISTI hat GOTT in Seiner Liebe das Letzte getan. An ihm
sind wir in die Ruhe GOTTES eingetreten, wir müssen nur zulassen, dass sie
an uns offenbar werde. Nicht zufällig betet die Kirche in der Einleitung zur
Matutin bis heute täglich den Psalm (95/94): wir sollen versuchen: „in Seine
Ruhe einzugehen“. Diese „Ruhe“ ist eine der tieferen Dimensionen des Grabes
in der Auferstehungsperikope. Der HERR ist eingegangen in die Ruhe des 7.
Tages – wir müssen IHM nachfolgen!
Heben wir auch hier den trinitarischen Charakter der Ruhe hervor wie er in
anderer Weise im dreimaligen „Frieden“ aufscheint, den der HERR den Jüngern
bei Johannes in der Erscheinung im Obergemach verheißt.
Vom
VATER her:„Er ruhte am siebten Tag, nachdem ER Sein ganzes Werk vollbracht
hatte. (2,2)
Vom
SOHN her. ist er die Vollendung der Schöpfungstage der Erlösung, wie wir sie
in Parallele zu den 7 Tagen der Genesis sehen. Sie ist das „Es ist
vollbracht des HERRN“ am Kreuz.
Vom
Hl. GEIST her sind es im Blick auf die Kirche die „1000 Jahre“ von Offb 20,
in der die Fülle der Erlösung noch hier auf Erden im HEILIGEN GEIST offenbar
wird.
Wieder reichen hier die Auferstehungsberichte hinüber in die Geheime
Offenbarung. Sie sind: „Eschata“, dh. Letztes, das uns GOTT zu sagen hat und
in ihrer Tiefe nur im Blick hinüber zum Ende aller Dinge zu verstehen.
Dreifaches Zeugnis der Auferstehung
Von
der Schöpfung her: Der weg gewälzte Stein
Bei
den Personen, die als Zeugen gerufen sind, steht Maria Magdalena im
Vordergrund, bei Mt noch die „andere Maria“, wohl die Mutter des Jakobs, wie
bei Mk, und Salome.
Der,
(die beiden) Engel im Grab
Der
„Stein“ findet sich bei allen 4 Evangelien, er wird zum dreifachen Symbol:
Überwindung des Todes,
Verheißung der Auferstehung
ferner Hinweis auf die Kirche, die Fels sein wird im Sturm der Welt.
Die
vierfache Sicht der Vier Evangelisten, im Hintergrund, weist auf die Zahl
12=3x4. In der Auferstehung wird das Neue Jerusalem auf Erden und im Himmel
grundgelegt, seine zwölf Tore werden geöffnet.
Ringen um das Zeugnis
zwischen Engel und Mensch
Der „Engel“ ist erster Zeuge und Säule für die Auferstehung in den vier
Evangelien, wenn er auch verschieden gezeichnet wird. Sein Auftrag steht in
der Spannung:
leeres Grab-
Verheißung: JESUS in Galiläa zu treffen,
darum weist der Engel am Anfang noch einmal ausdrücklich auf das Grab und
weckt damit die Erinnerung an die Passion und den Tod des HERRN! Bei
Johannes steht für diese Spannung die Verwechslung des HERRN mit dem Gärtner
durch M.M..
Die
Erfüllung des Auftrages teilt notwendig diese Spannung, sie kennt vier
Schritte im Kreuz:
Das
Verlassen des Grabes,
Hinweis auf die innere Verfassung der Frauen
die
Botschaft ist in Gefahr, missverstanden zu werden
ihre
zwiespältige Aufnahme.
Gemeinsam ist seine Lichterscheinung, doch in verschiedener Deutung:
„wie
der Blitz“: der Mensch wird davon getroffen, doch kann es nicht greifen
(Strahlung)
„weiße Stola“: priesterliche Sendung in Verlängerung des Opfers CHRISTI am
Kreuz
„strahlendes Gewand“, umhüllt den hl. Engel wie ein Kraftfeld
„in
weißen Gewändern“: Die hl Engel haben Teil am LICHTE GOTTES (Strömung).
Die
Frauen fürchten sich vor ihm, das Licht des Engels vermag noch nicht, das
Dunkel der Passion zu lichten. Es ist da in ihnen noch der Kampf von Licht
und Finsternis. Ausnahme ist M.M.. Sie will den HERRN, wie immer er jetzt
sei. Er ist für sie nicht tot! Zu sehr ist sie noch voll von IHM Hier setzt
in der Gnade MARIENS ihre lebenslange Wandlung ein. Allen ist aufgegeben,
den Tod zu überwinden. Darum auch der mahnende Hinweis des hl. Engels, nicht
den „Gekreuzigten“(Mt, Mk), unter „den Toten“(Lk) zu suchen, denn er sei
auferstanden.
Im Blick auf die Eigenprägung der Evangelien
Das Kommen zum Grab
Bestimmung der Zeit:
Bei
Matthäus steht die Zeit nicht weniger wie das ganze Evangelium in der
Spannung des Kreuzes: Wir meinen auf einen Widerspruch in der Bestimmung des
Tages zu stoßen: „spät am Sabbat – in der Dämmerung der ersten Stunde des
ersten Wochentages. Es ist als wollte Mathäus als Jude die Zeit des Sabbat
ausdehnen hinein in den ersten Wochentag. Es ist hier nicht nur eine
Zeitangabe, sondern schon eine theologische Deutung: die Auferstehung des
HERRN ist Erfüllung des jüdischen Sabbat!
Der
Sabbat, höchster religiöser Tag für die Juden, ist dabei, entthront zu
werden; auch wenn die Juden noch blind sind: der Messias, den sie erwarten,
ist in der Auferstehung Wirklichkeit geworden! Zeichenhaft drückt dies auch
das Wort „Dämmerung“ aus. Die dunkle Erwartung des „Sabbat shalom = Gruß dir
Sabbath!“, den die Juden jeden Freitagabend feiernd begehen, beginnt sich zu
erfüllen. Der Plural von Sabbat =sabbaton, weist nüchtern darauf, daß die
letzte Erfüllung, auf die die Juden warten, noch aussteht. Es braucht noch
die Wochentage der Zeit nach Christus, bis endlich der Sabbat eingeholt ist.
Markus steht schon mehr am „anderen Ufer“: das Neue löscht das Alte, das nur
Vorzeichen war: „ganz in der Frühe, in der ersten Stunde des Sabbat, des
Ersten Wochentages, als die Sonne aufging.“ Auch hier müssen wir wie bei Mt
die „Dämmerung“, so hier den Sonnenaufgang tiefer verstehen im Blick auf den
„Sol invictus = die unbesiegbare Sonne=CHRISTUS, Sieger.
Lukas scheint die Spannung zum Alten hinter sich gelassen zu haben. Der
wahre Sabbat ist für die Christen der Tag der Auferstehung. Die ersten
Christen haben in der Erfahrung der Auferstehung sehr wohl gewusst, daß hier
ein Neues begonnen hat! Wir haben es heute verloren.
Der weggewälzte
Stein:
Die
Frage: „Wer wird ihn wegwälzen“ ist nicht durchgehend ausgesprochen und doch
steht sie in allen vier Evangelien im Hintergrund, am meisten ist sie in Mt
zurückgenommen, wo der Himmel mit Gewalt einbricht. Mk ist der einzige, der
das bedrückte Fragen der Frauen wiedergibt, das sich im „Aufschauen“ löst.
Menschlich ist es unmöglich. Bei Mk hat es die Allmacht GOTTES vollbracht,
du brauchst nur Glauben, dh. IHM gehorchen! Da mag in ihnen ein Ahnen sein,
was einmal der „Fels der Kirche“ bedeuten wird. Keine Macht von Außen wir
ihn mehr wegrücken!
Bei
Mt hat der Himmel eingegriffen. Die Frage braucht nicht mehr ausgesprochen
zu werden, auch wenn sie sicher im Herzen der Frauen aufgestiegen ist. Was
menschlich keine Lösung hat, ist vom HEILIGEN GOTT her schon gelöst. Die
dreifache Bestimmung umgreift:
von
oben den Engel, Anruf,
von
unten das Erdbeben. Die Erde vermag den Gekreuzigten nicht zurückzuhalten:
Antwort.
Der
Engel thront auf dem Stein als Zeichen des Sieges: bleibendes Zeichen:
Die
Spannung zwischen Himmel und Erde, die der HERR im Kreuz durchgetragen hat,
ist überwunden. Auch hier lässt der Stein im Bild den Blick auf die Kirche
zu. Sie ist erst voll Kirche, wo sie mit dem Engel für den Sieg CHRISTI
steht. Die Heiligkeit GOTTES überwindet als Licht alle Finsternis! Auch
diese bange Frage wird im Aufschauen gelöst. Immer verlangt der Engel, auch
wenn wir ihn nicht sehen, den Blick nach Oben.
Mt
schaut mehr von Oben herunter: die HEILIGKEIT GOTTES hat es schon
vollbracht. Der Engel hebt bei MT den Blick den Menschen weg vom Dunkel
hinein ins Licht der HEILIGKEIT GOTTES: vgl.28,5: „ich weiß, daß ihr JESUS,
den Gekreuzigten sucht!“ Wie könnt ihr den, der heilig ist, unten suchen?
Bei
Markus ist es ein Dreischritt. Er reißt mit Löwenschrei den Blick des
Menschen nach Oben im Vertrauen auf die Allmacht GOTTES.
Lk
hat betrachtend in der Weisheit GOTTES die Antwort schon gefunden. Es kann
nicht anders sein: sie finden den Stein weggewälzt vom Grabe. Wer ihn
weggewälzt hat, steht hier nicht zur Frage. GOTTES Weisheit findet immer
einen Weg.
Johannes lässt uns über M.M. erkennen, wie der HERR im Herzen des Glaubenden
zur Auferstehung kommt. Auch hier muss erst ein Felsblock weg geschoben
werden, bevor der Mensch wahrhaft den Auferstandenen HERRN erkennt. Der
Engel ist hier nur Wegbereiter. Doch ist er der Erste, der den Blick des
Menschen im Geist anzuheben versucht: die GERECHTIGKEIT GOTTES. muss den
SOHN in ihr Licht heben.
Die
„DREI“, das Maß des Engels
Je
mehr wir uns dem Geheimnis der Auferstehung nähern, um so mehr tritt ihr
trinitarisches Geheimnis nach vorne: es sind bei allen vier Evangelisten
drei Schritte in der Begegnung mit dem Engel. Die Gewalt seiner
Lichterscheinung ist am deutlichsten von Mt gezeichnet, sie lässt das
Gewicht des Steines, der über dem Grab liegt, wie vergessen. Sein Lichtsein
wird hier mit dem Blitz verglichen, das das Dunkel der Nacht der Passion
zerreißt. Es ist für den Menschen kaum zu ertragen und erinnert an das Wort
Jahwes an Mose: keiner kann GOTT schauen, ohne zu sterben. Die Wächter haben
es erfahren!
Der
von Mk gezeichnete „Jüngling mit einer weißen Stola“ ist menschlich schon
näher, und doch sind die Frauen über seine Erscheinung entsetzt. Er gehört
einer anderen Welt an, sie hat keinen Boden wie die Erde. Die Stola erinnert
an den priesterlichen Dienst JESU in Seiner Aufopferung am Kreuz. Die
Allmacht GOTTES reißt uns hinein in das Opfer CHRISTI, nur im Opfer des
Menschen ist Antwort auf diese Großtat GOTTES!
Bei
Lukas wird der Engel noch deutlicher Vermittler hinüber zu dem
Unbegreiflichen, das hier im Grab geschehen ist: „als sie verlegen waren“,
ist hier wohl die schwächste Übersetzung. Besser wäre: „als sie ratlos
waren“. Daß es bei Lk und Jo zwei Engel sind, mag mit dem Zeugnis
zusammenhängen, das hier die Engel für die Auferstehung des HERRN ablegen,
vgl. Jo 8,17: “Aber auch in eurem Gesetz steht geschrieben, daß das Zeugnis
zweier Menschen wahr ist.“ Die Leere des Grabes ist menschlich nicht
fassbar. Sie wirft den Menschen um, nimmt ihm den Boden unter den Füßen. Er
weiß nicht mehr weiter. Das tiefste menschliche Fragen ist hier aufgerufen.
Die Gestalt des Jünglings bei Mk ist Antwort des Lebens, neuen Lebens. Der
Jüngling steht in den Mythen für das Neue Leben des Frühlings, er ist
Antwort auf die Entwaffnung des Menschen durch den Tod. Die Erscheinung des
Engels in Fatima will in diesem Sinne verstanden werden.
Bei
Jo greift M.M. in tiefem Schmerz zuerst ins Leere. Sie will es nicht
wahrhaben, daß ihr der HERR genommen ist, sie schlägt wie um sich und trifft
zuerst die beiden Engel, die sie als solche gar nicht erkennt. Weil sie den
HERRN mehr vom „Fleische“ her kennt, ist es nicht verwunderlich, daß sie für
die Geistwirklichkeit des Engels nicht offen ist. Wer den HERRN nicht im
GEIST erkennt, kann sich nicht öffnen für die Wirklichkeit des Engels, der
Träger und Werkzeug des Hl. GEISTES ist. Die Leugnung der hl. Engel in der
Kirche ist Hinweis, daß wir JESUS CHRISTUS zu sehr vom Menschlichen her
verstehen. Die Sendung der Engel will uns erinnern: GOTT ist GEIST und die
IHN anbeten wollen, müssen IHN anbeten im GEIST und in der Wahrheit! Die
zwei Engel, einer zu Füßen, einer dort wo der Kopf des HERRN war, geben das
geistige Maß CHRISTI, sie erinnern an das Wort des HERRN an Nathanael,
Jo1,51 vom Auf - und Absteigen der Engel über dem MENSCHENSOHN!
Die
Gewalt des Lichtes
ist
am stärksten bei Mt ausgesprochen im Hinweis, daß die Wächter vor Furcht
fast starben. Hier ist am deutlichsten, wie sehr Auferstehung und Engel
zusammengehören. Nur der hl. Engel als GEISTträger kann dem Menschen im
HEILIGEN GEIST ein Licht über das Geheimnis der Auferstehung schenken. Wo
dieses Licht wie heute weitgehend in der Kirche erlischt, ist die
Auferstehung auch eine Chiffre des Glaubens, die der Christ übernimmt. Hier
setzt der kritische Geist der Theologen an. Statt Antwort Diskussion..
Bei
Mk wird das Entsetzen der Frauen vor der Erscheinung des Engels noch einmal
im Wort an sie unterstrichen. Der Engel bestätigt damit, daß es nicht nur
subjektiv verstanden werden darf und übertrieben ist, sondern der
Wirklichkeit, die sie erfahren entspricht. Der Engel hebt uns aus der Welt
heraus, die wir weitgehend selbst gestaltet haben.
Lukas in seiner liturgischen Sicht lässt die Frauen sich in Ehrfurcht vor
den Engeln verneigen, ähnlich wie die Kinder von Fatima mit dem Engel
beteten, mit der Stirn auf dem Boden. Hier ist in anderer, feierlicher Weise
etwas von der Größe des Engels angedeutet, den wir verkitscht und
verniedlicht haben.
Bei
Johannes ist für die tief erdgebundene M. Magdalena der Engel Teil dieser
irdischen Wirklichkeit, sie muss erst zur Wirklichkeit des GEISTES erwachen!
Um dem Menschen zu helfen, muss der hl. Engel sich hinunter beugen zum
Menschen. Erste Schule ist für ihn das Schutzengelamt. Er lernt es, das
Fleisch geworden WORT im Menschen zu suchen, IHM entgegen zu kommen, IHM zu
helfen, dass ER durchbreche durch das Dunkel des Unglaubens. Wie er den
Menschen anheben soll, den HERRN im GEIST zu erkennen, so wird dem Engel
Hilfe, das Geheimnis der Menschwerdung aus nächster Nähe zu erleben. Auch er
als Engel lernt hier in der Schule des EINEN, der unser Lehrer ist. Er steht
vor einem Geheimnis, das ihm nicht weniger unbegreiflich ist als dem
Menschen: GOTT – GEIST und doch Mensch. Wunderbare Ergänzung, die erst
möglich ist, wenn beide Geschöpfe herangewachsen sind zu dieser höchsten
Erfüllung ihrer Berufung in GOTT.
Seine Brüder sind im Anfang dieser Herausforderung nach ihrer Seite
ausgewichen. Die Prüfung im Anfang bestanden zu haben, bedeutet für den hl.
Engel noch nicht, ihre ganze Spannweite in beiden Richtungen zu ermessen.
Darum ist bei aller Last der Dienst am Menschen auch für sie Anruf, den
Größeren GOTT bei aller ihm bleibenden Anbetung in Herrlichkeit, in Seiner
Erniedrigung als Mensch zu erfahren. Der endzeitliche Einsatz der hl. Engel,
den das Werk kündet, bedeutet auch für sie Vollendung ihres Dienstes in und
mit CHRISTUS bedeutet. Darüber können wir betend nicht genug mit MARIA
betrachten. Auch sie muss noch zur letzten Fülle des MUTTERseins im
Mystischen Leib des SOHNES heranwachsen. Selbst lernend aber ist sie uns
Erste Lehrmeisterin in ihrer besonderen Auserwählung, wie sie es für
Johannes aber auch schon für Lukas war. Immer ist alles Heilswirken GOTTES
ausgerichtet nicht nur auf Seine Größere Ehre, sondern auf das heilige Mit-
und Füreinander der drei Schöpfungsteile: materielle Schöpfung, der Mensch
in der Mitte und der hl. Engel.[22]
Bei
Mt ist die Spanne im Blick: Mensch hin zum HEILIGEN GOTT am größten, darum
unterstreicht er, dass der hl. Engel sich herunter beuge zur Armut, zum
Unverstehen der Jünger, wie der HERR an Zachäus getan hat. „Ich weiß, daß
ihr JESUS, den Gekreuzigten sucht“. Im Wort vom „Gekreuzigten“ nimmt er den
Schmerz der Frauen bei der Passion auf und versucht ihm die Richtung nach
oben zu geben. Das Wort: „ER ist nicht hier, ER ist auferstanden!“ findet
sich fast wortwörtlich bei den anderen beiden Synoptikern. Mt fügt noch
hinzu: „wie er gesagt hat“ – in Erfüllung der Schrift. Der HERR weist mit
diesem Wort der Verkündigung der Apostel den Weg.
Johannes zeigt, wie notwendig es ist, daß der Mensch sich der Auferstehung
vergewissere und zwar jeder nach seiner Weise: angefangen mit der
erdschweren M. Magdalena, dem nicht weniger schwerfälligen Petrus, dem
jungen Stürmer Johannes (er nimmt sich nicht aus!) bis hin zum skeptischen
Thomas. Wie sich die Auferstehung erst am Ende vollendet, so gilt es für
jeden Gläubigen. Keinem bleibt die Prüfung des Todes erspart – erst hier
wird sich erweisen, ob die Auferstehung in ihm Leben geworden ist, das den
Tod überwindet.
Der Auftrag
Der
hl. Engel knüpft noch einmal direkt an das letzte Wort der Anrede an: „ER
ist nicht hier“. Die Frauen müssen in anderer Weise wie die Männer leer
werden von all den menschlichen Vorstellungen, die sie mit JESU verbinden.
Nur so kann der Auferstandene im HEILIGEN GEIST in ihnen lebendig werden.
Auch hier erweist sich die Wahrheit des Wortes Jahwes an Moses: „Steig
hinab, warne das Volk, dass sie nicht zum HERRN durchbrechen, um zu schauen;
sonst müssten viele von ihnen fallen“.(Ex 19,21). Der Engel weist sich schon
hier aus als der Wegweisende, als der, der den Auftrag hat, uns zu GOTT zu
führen.
Mt
hebt dies mit dem „Und siehe ER geht voraus…“ noch besonders hervor.
Bei
Mk geht der Auftrag noch besonders an Petrus, als Hirt der Kirche.
Lukas erinnert: sie gedachten an Seine Worte. Weitergegeben kann nur werden,
was wir in, mit und durch MARIA im Hl. GEIST bedacht haben.
Jo
zeigt den Engel als den, der sie im Hl. GEIST erinnert, Wort und Leben des
HERRN ins Gedächtnis ruft, wie es der HERR in der Abschiedsrede verheißen
hat: 14:26 „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird
in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was
ich euch gesagt habe!“ Wenn wir das Wort ernst nehmen, dann ist der Auftrag,
den der Engel hier erteilt nur in Einheit mit dem Engel im HEILIGEN GEIST zu
erfüllen. Johannes in der Sicht der Gerechtigkeit GOTTES verlangt, dass wir
Wort und Leben des HERRN in uns durchkämpfen, durchleiden, bis es ganz Licht
in uns geworden ist. Wir könnten hier sagen: bis wir es so vom Engel
empfangen, wie er es uns übermittelt.
Die Erfüllung des Auftrages
Hier
zeigen sich, weiter entfaltet in den Nachgeschichten, deutliche Unterschiede
in der Wiedergabe bei den verschiedenen Evangelisten. Die Verarbeitung
dieser erschütternden Erfahrung muss notwendig ihre ganze Tiefe offenbaren.
Schon das Weggehen vom Grab ist verschieden gezeichnet: Bei Mt zeigt es die
ganze Spannung zwischen Furcht vor der Gewalt des Geschehens und zugleich
Freude, den HERRN lebend zu wissen. Es ist die Mt eigene Spannung von Dunkel
und Licht. Vgl wir Gen 1,1ff, wo auf die Schöpfung und die Prüfung der hl.
Engel im Bild von Licht und Dunkel hingewiesen wird. Denken wir daran: „Wie
im Anfang….so am Ende!“ Die Prüfung, in der wir heute stehen, steht in der
Verheißung: der HERR will uns im Zeichen des Kreuzes hinauf heben in ihr
Licht. Mensch und Engel sollen in dem Licht eins, das den hl. Engeln schon
im Anfang wurde, da sie sich in den Dienst der Erlösung gestellt haben!
Diese Engelsicht muss notwendig bei Mt nach Vorne stehen! Sie ist wohl auch
für die Meisten von uns der Zugang zum hl. Engel. Doch da sind auch noch die
drei anderen Zugänge.
Bei
Mk verlassen die Frauen das Grab wie auf der Flucht – sie können das, was
sie hier gesehen und gehört haben noch nicht fassen und deswegen auch nicht
weitergeben. Es zerreißt sie; da sie weglaufen, machen sie dieser Spannung
Luft. So wird uns notwendig in der Sicht des Löwen, wenn wir nur wahrhaftig
mit uns selbst sind, der blinde Schrecken anfallen. Doch im Maße wir uns
hinüber neigend zu Lukas an die Gegenwart MARIENS als der Sonnen umkleideten
FRAU erinnern, kommen auch wir in ihr, der Schmerzhaften MUTTER, dazu, unter
dem Kreuz zu stehen. Erinnert uns ULF nicht in allen Erscheinungen an die
Notwendigkeit des betrachtenden Gebetes? Nur in ihr, in der Kraft des
HEILIGEN GEISTES ist das Gewaltige, das auf uns zukommt zu verkraften
Lukas hat betrachtend schon verarbeitet; die Frauen sind bereit, den Elf die
Botschaft weiter zugeben. Doch es zeigt sich, da sie (nochmals) die Sache
erzählen, dass sie nur Unglauben und Ablehnung finden.
Johannes gibt der Auseinandersetzung, die sich im Herzen von M.M. abspielt
am meisten Raum. Erst da sie den HERRN wirklich als den Auferstandenen
erkannt hat, kann sie hingehen und melden.
Rückblick
Was
uns in der Betrachtung der Berichte über das Leere Grab als „Gericht und
Verheißung“ aufgehen sollte, ist die Vielfalt der Perspektiven, die hier von
den Evangelisten aufgezeigt werden und doch ihre Einheit im EINEN
DREIFALTIGEN GOTT. Hier ist „Wissenschaft des Kreuzes“ , „admirabilis
scientia“ wie es im Introitus der Ostermesse heißt: „wunderbare
Wissenschaft“, die in aller Klarheit der Aussage das Geheimnis des
Geschehens nicht antastet, sondern noch mehr hervorhebt.
Die
vier Perspektiven, bedingt durch die Evangelisten und die dahinter stehenden
Lebenden Wesen, weisen die Auferstehung als ein Geheimnis des Kreuzes aus:
aus dem Dunkel der Kreuzigung bricht das Licht der Auferstehung, über die
Auferstehung fällt das Licht hinein in das Dunkel unmenschlicher
Grausamkeit. Immer ist es das LICHT DES DREIFALTIGEN GOTTES, nur in ihm
finden wir heim durch eine der Tore des Neuen Jerusalem.
Es
sind die Auferstehungsperikopen in besonderer Weise HEILSBERICHT, an dem
sich der Gläubige im HEILIGEN GEIST aufrichten soll. Es geht hier um unsere
je persönliche Auferstehung in JESUS CHRISTUS, wie sie besonders an der
Person der Maria Magdalena in der Sicht des hl. Johannes deutlich wird.
Steht sie in dieser Sicht nicht anderen „Einzigen“ wie MARIA und Johannes
besonders nahe, da sie ihren je einzigartigen Weg aus dem Chaos hin zum
Bekenntnis im Schweigen ausreifen ließ?
Das Licht der „Sonnenumkleideten Frau“
Hier
gilt abgewandelt das Wort bei Lukas: 21,28 „Wenn aber diese Dinge anfangen
zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung
naht.“ Wollen wir dieses Wort im Blick auf unsere Betrachtung deuten, heißt
es für uns: Schaut in die Richtung des Lichtes, das uns in der Auferstehung
JESU vermittelt wird. Nur so finden wir Zugang zur GO. Nicht die Greuel des
Zornes GOTTES sind das Letzte, sondern die Herrlichkeit GOTTES, die durch
alles Dunkel hindurch bricht und die stärkt, die sonst letzten Halt
verlören, wenn GOTT die Zeit der Prüfung nicht abkürzte. So weisen die
Auferstehungsberichte hinüber zur Geheimen Offenbarung, in der über Gericht
und Verheißung diese Schöpfung ihre Erfüllung findet
In
den Auferstehungsberichten ist noch Zeit für eine innere Auseinandersetzung
mit dem Gewaltigen, das hier geschehen ist, in der GO ist diese Zeit vorbei:
„Sie bekehrten sich nicht!“ heißt es nach der Siebten Posaune! Nur
wenigstens im Funken ansetzender Glaube kann hier vielleicht noch aufflammen
und Rettung bringen. Hier ist innerer Kampf, doch ohne dass das Antlitz des
Bösen sichtbar wird. Im Licht der Auferstehung ist er wie ein Nichts. Dort
ist der Kampf außen, wie er zwischen den Engeln des Lichtes und der
Dunkelheit entbrennt und endlich ein Ende im Sieg des Weißen Reiters findet.
12:1
„Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne
bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen
auf ihrem Haupt. 2 Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren
Geburtswehen. 3 Ein anderes Zeichen erschien am Himmel: ein Drache, groß und
feuerrot, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben Diademen auf
seinen Köpfen. 4 Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom Himmel und
warf sie auf die Erde herab. Der Drache stand vor der Frau, die gebären
sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war. 5 Und sie
gebar ein Kind, einen Sohn, der über alle Völker mit eisernem Zepter
herrschen wird. Und ihr Kind wurde zu Gott und zu seinem Thron entrückt. 6
Die Frau aber floh in die Wüste, wo Gott ihr einen Zufluchtsort geschaffen
hatte; dort wird man sie mit Nahrung versorgen, zwölfhundertsechzig Tage
lang.“
Es
kommt uns hier schon etwas von dem milden Licht des Trostes über dieses Bild
entgegen, wie es uns die Erscheinung in Guadalupe hinterlassen hat. So sehr
auch in ihm noch das Dunkel des vorhergehenden Kampfes zu erkennen ist, sind
doch die lichten Elemente im Bild vorherrschend: GOTTES Erbarmen hat in
MARIA schon jetzt gesiegt, auch wenn dieser Sieg in dieser ersten Etappe
erst in den Einzelnen und auf je persönliche Weise durchdringen muss. Er
wird dort durchdringen, wo sich die Zerstreuten um MARIA versammeln und ihre
Erfahrungen stärkend austauschen. Auferstehung ist noch Weg, GO ist Gericht!
Es
ist der HERR!
Größte Gnade für uns Arme Sünder!
In
der GO bleibt die je persönliche Begegnung der Menschen mit dem Richter über
Lebende und Tote verhüllt, sie ist Teil des je persönlichen Gerichtes wie
des Weltgerichtes am Ende, in dem die Seele die Vielfalt der Beziehungen
ihres eigenen Lebens mit GOTT dem HERRN der Schöpfung, Erlösung und
Heimholung erkennen darf. Sie wird nach dem Maß ihrer Heiligkeit höher oder
niedriger liegen, wie es für die hl. Engel schon jetzt gilt. Immer ist sie
einzig, Geheimnis GOTTES, immer geht sie über MARIA, besonders die
Sonnenumkleidete FRAU, die Braut des HEILIGEN GEISTES. Weil sie die ganze
gerettete Menschheit umfängt, versucht sie schon jetzt ihre Kinder in ihrem
Reich zu sammeln, das dem des CHRISTKÖNIGS, wenn ER kommt in Herrlichkeit,
voraus geht.
Nirgendwo können wir besser erkennen, wie wir dem Gericht entgegen gehen
sollen wie in der Person von M. Magdalena. GOTT hat sie über den „Goldenen
Weg“ der Buße gestellt, der dem Kleinsten wie dem Größten offen steht, wenn
er sich unter die Hand GOTTES stellt, wie sie es von der ersten Stunde ihrer
Begegnung mit IHM getan hat. M. Magdalena hat im Blick auf diese Verheißung
die uns schon jetzt nicht mehr fremde Aufgabe, sich in besonderer Weise der
verirrten Sünder anzunehmen, die wie sie einen letzten Funken Sehnsucht nach
GOTT in aller Verwirrung und Verdunkelung des Geistes nicht verloren haben.
Weil sie sich in ihrer Begegnung mit dem HERRN vom ersten Augenblick an
Seiner Gerechtigkeit übergeben hat, um sich Seiner Liebe ohne Vorbehalt zu
öffnen, kommt sie der Sehnsucht Seines HERZENS, von der uns schon M.M.
Alacque gesprochen hat, entgegen.
Ist
ER es doch, der Sich zuerst nicht nur für die Menschheit, sondern für jeden
Einzelnen der Gerechtigkeit GOTTES ausgeliefert und den bitteren Tod am
Kreuz auf sich genommen hat. M.M. ist darum in besonderer Weise der Sendung
MARIAS als „Mutter der Straße“, sie fügt sich ein in das geheimnisvolle
Zueinander der Herzen JESU und MARIAE, auf die die GO im 11. Kapitel als
Zeichen endzeitlicher Vollendung hinweist[23]:
Das Herz steht für den ganzen Menschen, der in MARIA seine Antwort auf die
ihm geschenkte Liebe JESU geben soll. Im irdischen Leben MARIENS ist sie
vollkommen, sie muss auch im Mystischen Leibe JESU vollkommen werden. Was
außerhalb dieses Liebesverhältnisses liegt, wird Beute des Feindes, der sich
darüber einen Augenblick freut. Offb 1:1 „Dann wurde mir ein Messstab
gegeben, der aussah wie ein Stock, und mir wurde gesagt: Geh, miss den
Tempel Gottes und den Altar, und zähle alle, die dort anbeten! 2 Den Hof,
der außerhalb des Tempels liegt, lass aus, und miss ihn nicht; denn er ist
den Heiden überlassen. Sie werden die heilige Stadt zertreten,
zweiundvierzig Monate lang. 3 Und ich will meinen zwei Zeugen auftragen, im
Bußgewand aufzutreten und prophetisch zu reden, zwölfhundertsechzig Tage
lang. 4 Sie sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn
der Erde stehen.“
In
MARIA, der „Miterlöserin“ und „Mittlerin aller Gnaden“[24]
ist der Erlösersehnsucht die Antwort gegeben, auf die der VATER in Jedem von
uns wartet. Ihr wird die Fülle Seiner LIEBE im HEILLIGEN GEISTE[25].
Wie notwendig ist es uns, mit MARIA diese „über alle Maßen überschreitende
Liebe GOTTES“ zu betrachten, Tag und Nacht. Dann werden wir ihr, wenn wir
heimgerufen werden, nicht unvermittelt und erschrocken gegenüber stehen, wie
es den Frauen bei Mk ergangen ist. Hier kann uns MM bis in den Alltag hinein
helfen, den Weg mitten durch das Rote Meer der Sünden unserer Zeit zu
finden.
Die
Begegnung mit dem HERRN hat in MM nicht nur den Boden ihres Menschseins bis
in die Tiefe aufgerissen, bis dorthin, wo sie dem Bösen in die Arme lief und
mit ihm des Weges ging. Von „sieben Dämonen besessen“ besagt mehr als
„Sieben“[26],
es weist auf die Unzahl und Schwere ihrer Sünden, da sie sich zuerst dem
Urfeind GOTTES überlassen hatte. Aus dieser Tiefe hat sie der HERR
herausgeholt an der Angel des letzten Funkens Lichtes, das in ihrer Seele
geblieben sein muss. Wie wir aus anderen Teufelsaustreibungen wissen, ist
Besetzung durch den Feind nicht auf einen Schlag zu heilen. Der Feind hat ja
nicht nur die Seelenburg umlagert, abgeriegelt, ja besetzt. da Leib und
Seele eins sind, ist er auch in den Leib des Menschen eingedrungen, um
seinen Besitz zu sichern. Die hl. Hildegard wusste um diese Zusammenhänge.
Wo eine Austreibung notwendig war, hat sie die ganze Gemeinschaft zum Gebet
gerufen. Der Feind muss zuerst durch dauerndes Gebet –nach Möglichkeit rund
um die Uhr- so bedrängt werden, dass er es kaum mehr aushält. Dies ist der
rechte Zeitpunkt für den Exorzismus des Priesters, um durchzuschlagen. Nicht
weniger entscheidend ist die Nachbereitung, dass der Feind dann nicht mit
sieben noch stärkeren Dämonen zurückkehrt, wenn das Haus gereinigt und
gesäubert ist.
Exkurs: „Sieben Dämonen ausgetrieben“
Wer
in der Konkordanz diese Stelle sucht, wird sich wundern, sie nicht im
direkten Zusammenhang mit einer konkreten Teufelsaustreibung zu sehen. Darum
ist es zur Deutung dieses Zitates notwendig, zuerst sein Umfeld zu
bestimmen. Wir finden folgende Bestimmungen:
Auch
Zeichen und Wunder wirken nicht
Schon im „Zweiten Schöpfungstag“, im Zeichen des „Firmamentes“ (Siehe Gen 1)
des Evangeliums von Matthäus[27],
wo es um die „Verkündung durch Zeichen und Wunder“ geht, um die die
Wortverkündung des HERRN in der „Bergpredigt“ zu unterstützen, drängt der
HERR auf Entscheidung. Es sind dort folgende Wunder:
Zeichen seiner Erlöserkraft. 1. Gruppe,
Zeichen, die die Nachfolge JESU bestärken, 2. Gruppe
außerordentliche Wunder, die das Neue und Unerhörte Seiner Verkündigung
zusammen fassen (3. Gruppe). Sie lösen die Gegenstellung der Pharisäer aus.
Die außerordentlichen Wunder sind: Erweckung der Jairustochter, die Heilung
der blutflüssigen Frau, der beiden Blinden, die alles hinaustragen.
In
das Dunkel, das hier ausgelöst wird, stiftet der HERR am III. Schöpfungstag
Seine Familie, die das Licht des Erbarmens GOTTES in die Welt tragen soll.
Hier
steht am Anfang die Jüngerunterweisung im 10. Kapitel, mit dem Hinweis, dass
seine Sendung auf die „Verlorenen Schafe Israels“ beschränkt ist.
Im
nächsten Abschnitt geht es um die Scheidung für oder gegen IHN (11,1-12,50).
Trotz aller Wunder kann der HERR Israel nicht bekehren. Was hat er nicht
alles versucht?
Mt
11,16 „Mit wem soll ich diese Generation vergleichen? Sie gleicht Kindern,
die auf dem Marktplatz sitzen und anderen Kindern zurufen: 17 Wir haben für
euch auf der Flöte (Hochzeitslieder) gespielt, und ihr habt nicht getanzt;
wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt euch nicht an die Brust
geschlagen. 18 Johannes ist gekommen, er isst nicht und trinkt nicht, und
sie sagen: Er ist von einem Dämon besessen. 19 Der Menschensohn ist
gekommen, er isst und trinkt; darauf sagen sie: Dieser Fresser und Säufer,
dieser Freund der Zöllner und Sünder. Und doch hat die Weisheit durch die
Taten, die sie bewirkt hat, recht bekommen. 20 Dann begann er den Städten,
in denen er die meisten Wunder getan hatte, Vorwürfe zu machen, weil sie
sich nicht bekehrt hatten“.
Zuerst im Wort „Wehe Chorazim und Betsaida….“(20 -24), danach der Jubelruf
JESU (11,25 – 30)
Dann
im Werk: Bezug auf das Sabbathgebot (Heilung der „Verdorrten Hand“), die
Pharisäer beraten, wie sie IHN umbringen können.
Rückzug JESU „ER löscht den glimmenden Docht nicht aus!“, doch wie soll ER
noch ansetzen?
Zuspitzung der Auseinandersetzung mit den Pharisäern (22-45) wegen der
Heilung am Sabbath, 17. „Auf diese Weise sollte sich erfüllen, was durch den
Propheten Jesaja gesagt worden ist: 18 Seht, das ist mein Knecht, den ich
erwählt habe, mein Geliebter, an dem ich Gefallen gefunden habe. Ich werde
meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Völkern das Recht verkünden. 19
Er wird nicht zanken und nicht schreien, und man wird seine Stimme nicht auf
den Straßen hören. 20 Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den
glimmenden Docht nicht auslöschen, bis er dem Recht zum Sieg verholfen hat.
21 Und auf seinen Namen werden die Völker ihre Hoffnung setzen.“
Die
Zuspitzung erreicht ihren Höhepunkt in der Heilung eines Besessenen. Man
wirft IHM vor: ER treibe die Dämonen mit Belzebul aus. Hart antwortet JESUS,
da er sie hinweist, dass diese Sünde gegen den Hl. GEIST nicht vergeben
werden kann (31).
Die
Beschuldigung der Pharisäer, die Seine Wunder dem Feind zuschreiben, wird
unterstrichen, wo man ein Zeichen fordert. Sind sie so blind im Geist, dass
sie auch in den Wundern, die JESUS gewirkt hat, nur einen Angriff gegen ihre
wankende Autorität sehen. Schon hier stehen sie mit Herodes, der von JESUS
mit Wundern unterhalten werden möchte, auf einem Boden. Ob in Politik oder
in Religion, es gilt nur der Buchstabe! Die wachsende Uneinigkeit in der
Kirche zeigt den gleichen Hintergrund. Da der Buchstabe abstößt, sucht dass
irre geführte Volk im Außerordentlichen seine Wegweisung. 38 „Zu dieser Zeit
sagten einige Schriftgelehrte und Pharisäer zu ihm: Meister, wir möchten von
dir ein Zeichen sehen. 39 Er antwortete ihnen: Diese böse und treulose
Generation fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein anderes gegeben werden
als das Zeichen des Propheten Jona. 40 Denn wie Jona drei Tage und drei
Nächte im Bauch des Fisches war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und
drei Nächte im Innern der Erde sein. 9 Er antwortete ihnen: Diese böse und
treulose Generation fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein anderes
gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona.“
Muss
der HERR nicht in „anderer Richtung“ suchen? Hier begegnet ER MM!
Sie
gehört in die Gruppe der Anawim = der Armen Israels, die von Abraham her
gegen alle Widrigkeiten in ihren Herzen den Begriff des Messias rein bewahrt
haben.
Wann
immer der HERR zuerst MM begegnet ist, hier ist eine Frau zur Gruppe der IHM
folgenden Frauen dazu gestoßen, in der die ganze Verlorenheit Israels zum
Ausdruck kommt, da es sich in den Vorstehern dem Feind ausgeliefert sieht.
MM und die IHN begleitenden Frauen haben SEIN ZEICHEN erkannt und
aufgenommen. Jede von ihnen hat der HERR, ähnlich wie MM aus der Flut des
Bösen gerettet. Er hat sie, um im Gleichnis zu bleiben, aus dem „Bauch des
Fisches“ heraus ans Licht führen dürfen, Schritt für Schritt. Denn dies hat
sie den Gesetzesbesserwissern voraus, sie kann IHN nicht mehr lassen. Sie
kommt Seinem Erbarmen Schritt für Schritt entgegen, sie kann ihn nicht
lassen, während die Besserwisser sich immer mehr in diesem Besserwissen auf
die Seite des Lichtträgers rutschen.
Wir
begegnen hier wahrhaft einer apokalyptischen Finsternis, wie sie sich heute,
nicht aufzuhalten, über die ganze Menschheit legt und von Jedem wie von
Allen eine persönliche Entscheidung fordert, wie sie MM in jedem kleinen
Schritt hin zu IHM unter Beweis gestellt hat.
Nicht auf einmal ist sie wie Jonas aus dem Bauch des Fisches ausgespuckt
worden auf festes Land. Sie musste mit IHM und auf IHN hin jeden Schritt
gegen den Feind, der sie nicht lassen wollte, erkämpfen – und dies nicht
nur, da sie in Seiner Nähe sein durfte. Ihr ganzes weiteres Sühneleben ist
sie auf diesem Weg geblieben. Darf man sie in diesem Licht nicht mit Recht
als Wegbereiterin für die Letzten in dieser letzten Zeit bezeichnen? Ist sie
nicht auf ihre Weise dem Erlösungsweg JESU bis in den „Bauch des Wales“, bis
in die letzte Dunkelheit hinein Tag für Tag neu nachgegangen, in tiefster
Dankbarkeit? Wer durfte näher all die Stufen des Ringens JESU am Ölberg
nachvollziehen, da Er den VATER um Hilfe anfleht?
40
„Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird
auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Innern der Erde sein. 41
„Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten
und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt.
Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona. 42 Die Königin des Südens wird
beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie
kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist
einer, der mehr ist als Salomo.“
Wer
weiß aus Erfahrung besser, was es bedeutet, dem Feind ausgeliefert zu sein,
wie sie es in ihrer „siebenfachen“ Besessenheit erfahren hat. Hier kommt sie
als Hilfe in wunderbare und doch so gegensätzliche Nähe zur MUTTER des HERRN
in ihrer Engelreinheit, die nie von einer Sünde getrübt wurde. Dies ist die
Gegensätzlichkeit zu ihr, zugleich aber die wunderbare Ergänzung zur MUTTER
der IMMERWÄHRENDEN HILFE.
43
„Ein unreiner Geist, der einen Menschen verlassen hat, wandert durch die
Wüste und sucht einen Ort, wo er bleiben kann. Wenn er aber keinen findet,
44 dann sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe.
Und wenn er es bei seiner Rückkehr leer antrifft, sauber und geschmückt, 45
dann geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er
selbst. Sie ziehen dort ein und lassen sich nieder. So wird es mit diesem
Menschen am Ende schlimmer werden als vorher. Dieser bösen Generation wird
es genauso gehen.“
Sie
weiß sehr wohl, was der HERR mit den „sieben anderen Geistern“ meint, die
bereit sind einzuziehen…….! Nicht auf einmal werden sie die „Sieben“
verlassen haben, und immer wieder werden die Gebliebenen ihr vorgehalten
haben, dass sie es mit ihnen doch nicht schaffen würde. Mit Nichts arbeitet
der Feind mehr als mit Zermürben, mit dem „Umsonst“, „Du kommst nicht mehr
heraus“, das ist die „Wissenschaft“ ihres Verlorensein, die sie hier weiter
bringen wollen, denn dieses Wissen: „Sie kommen nie mehr heraus!“, erschlägt
sie schon heute. Wer dies nur annähernd einmal erfahren hat, wird diese
furchtbare Erinnerung erst verlieren, wenn er es hinüber schafft. Sie weiß
was auf die zukommt, die die Wunder JESU angenommen, aber dann nicht zu
innerer Begegnung heranreiften! Ist das größte Wunder, das wir erfahren
haben als Christen nicht die Gnade der Taufe, die heute eine tote Zeremonie
geworden ist, nach der es ein Festmahl gibt………..und das ist Alles. Wie
furchtbar! Selbst wenn da im Übermaß der Gnaden Menschen im Nahtod von
Drüber wieder herüber kommen um Zeugnis abzulegen…..wer lässt es sich zu
Herzen gehen? Für die Meisten ist nur ein neuer Kitzel, morgen vergessen!
Auch
wenn wir durch solche Hinweise wie die der „Sieben Dämonen“ ein wenig mehr
Licht bringen in das Geheimnis der Liebe des HERRN zu dieser „Großen
Sünderin“, das Letzte bleibt immer eifersüchtig gehütetes Eigen GOTTES
allein mit der Seele. Und doch, wie notwendig ist es besonders für uns
heute, für die es keine Sünde gibt, die man nicht irgendwie rechtfertigen
könnte, durch arme Sünder wie diese „Große Sünderin“ belehrt zu werden, dass
die Sünde, in die wir gedankenlos hineinrutschen, „weil es heute eben so
ist“ wenig wiegt im Vergleich zur der des Besserwissens der
Bessergestellten, die wir durch das Wirtschaftswunder irgendwo alle geworden
sind. Wo gibt es noch Arme……..? nur im Fernsehen, auf entsprechendem
Abstand, für die wir am Sonntag ja gerade 50 cent in den Klingenbeutel
geworfen haben. Wie nüchtern kann uns dies in der Begegnung mit MM klar
werden, dass dies wahrhaft die größte Sünde ist, dass wir GOTT nicht mehr
brauchen, weil wir uns selbst gott geworden sind. Der Böse hat uns sehr in
seine nächste Nähe gerückt: „Wozu das LICHT GOTTES, da wir uns mit unserem
Besserwissen genug Licht sind?
Ist
es nicht eine furchtbare Sünde, dass wir die Existenz des Bösen leugnen, für
ein Märchen der Kirche halten (das sie inzwischen selbst überwunden hat!),
aber die Gegenwart des LEBENDIGEN GOTTES leugnen. Haben wir nicht Alles von
IHM. Den Anderen, der Nichts ist als ein aufgeblähter, gegen GOTT geworfener
Gedanke (wie sie uns tausendfach im Kopf schwirren!) aber haben wir unser
Haus geöffnet, dass er ein und aus gehen kann, als sei er der beste unserer
Freunde. Wie sehr ist es dem Bösen gelungen, die Pole auszutauschen! In der
Verfolgung werden wir bald erfahren, was es für uns bedeutet, diesem Tausch
entgegen zu stehen.
An
MM können wir erkennen, wie sehr der HERR heute auf die Ärmsten schaut, um
ihnen aus den Klauen des Würgengels zu helfen!
Hl.
M.M. bitt’ für uns, dass das Gift des Besserwissens nie in uns eindringe!“
Mit
Johannes zusammen ist sie in der Nähe MARIAS geblieben (Tradition der
Ostkirche) bis in Ephesus. Erst dann hat sie den Ort ihrer letzten Wandlung
als Einsiedlerin in Südfrankreich gefunden. Wenn in einem Zeugen, dann hat
sich in ihr die Gnade der Wandlung durch den Auferstandenen HERRN reifend
bis zur ihrer gänzlichen Wandlung ausgewirkt. Sie ist es, die in
spannungsgeladener Einheit mit der Schmerzhaften MUTTER erste Zeugin der
Gnade der Sühne geworden istr. Sie ist in anderer Weise als Johannes in der
Schule MARIENS gewachsen.
Die Salbung JESU durch M.
Magdalena
Sie
geschah im Hause Simons, des Aussätzigen. Eine nähere Verbindung zum Haus
des Lazarus gegeben war durch beider Nachbarschaft zu Gethsemani gegeben
oder auch durch JESUS angebahnt. Die Perikope will deshalb wie im
„Kraftfeld!“ des Hauses Lazarus gesehen werden.
Jo
12,7 Jesus antwortete ihm: „Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch
später wirst du es begreifen. 8 Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir
die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du
keinen Anteil an mir. 9 Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur
meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. 10 Jesus sagte zu ihm: Wer
vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen.
Auch ihr seid rein, aber nicht alle. 11 Er wusste nämlich, wer ihn verraten
würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein.“
Wir
sehen hier ab von der Unsicherheit der meisten Exegeten, die von einer
„anderen Magdalena“ sprechen. Seltsam und tiefer zu betrachten ist, dass
gerade Simon dem Hause von Bethanien nahe ist, wohl nicht nur äußerlich.
Simon scheint sehr wohl eine Beziehung zur Familie des Lazarus gehabt zu
haben. Hier geschieht nicht nur Außergewöhnliches, das alle äußeren Formen
durchbricht, sondern hier geht es um Letztes, zu dem in Hingabe nur MM s
a. im Hause Simons Lk 7, 31 - 39
31 Mit wem soll ich also die Menschen dieser Generation vergleichen?
Wem sind sie ähnlich?
32 Sie sind wie Kinder, die auf dem Marktplatz sitzen und einander
zurufen: Wir haben für euch auf der Flöte (Hochzeitslieder)
gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder
gesungen, und ihr habt nicht geweint.
33 Johannes der Täufer ist gekommen, er ißt kein Brot und trinkt
keinen Wein, und ihr sagt: Er ist von einem Dämon besessen.
34 Der Menschensohn ist gekommen, er ißt und trinkt; darauf sagt
ihr: Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und
Sünder!
35 Und doch hat die Weisheit durch alle ihre Kinder recht bekommen.
36 Jesus ging in das Haus eines Pharisäers, der ihn zum Essen
eingeladen hatte, und legte sich zu Tisch.
37 Als nun eine Sünderin, die in der Stadt lebte, erfuhr, daß er im
Haus des Pharisäers bei Tisch war, kam sie mit einem Alabastergefäß
voll wohlriechendem Öl
38 und trat von hinten an ihn heran. Dabei weinte sie, und ihre
Tränen fielen auf seine Füße. Sie trocknete seine Füße mit ihrem
Haar, küsste sie und salbte sie mit dem Öl. |
b. beim Abendmahl
Jo 12:1 - 8
Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus nach Bethanien, wo Lazarus
war, den er von den Toten auferweckt hatte.
2 Dort bereiteten sie ihm ein Mahl; Marta bediente, und Lazarus war
unter denen, die mit Jesus bei Tisch waren.
3 Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus
die Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Das Haus wurde vom Duft
des Öls erfüllt.
4 Doch einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später
verriet, sagte:
5 Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denare verkauft und
den Erlös den Armen gegeben?
6 Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt
hätte, sondern weil er ein Dieb war; er hatte nämlich die Kasse und
veruntreute die Einkünfte.
7 Jesus erwiderte: Laß sie, damit sie es für den Tag meines
Begräbnisses tue.
8 Die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer
bei euch.
|
39
„Als der Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, das sah, dachte er: Wenn er
wirklich ein Prophet wäre, müsste er wissen, was das für eine Frau ist, von
der er sich berühren lässt; er wüsste, daß sie eine Sünderin ist. 40 Da
wandte sich Jesus an ihn und sagte: Simon, ich möchte dir etwas sagen. Er
erwiderte: Sprich, Meister! 41 (Jesus sagte:) Ein Geldverleiher hatte zwei
Schuldner; der eine war ihm fünfhundert Denare schuldig, der andere fünfzig.
42 Als sie ihre Schulden nicht bezahlen konnten, erließ er sie beiden. Wer
von ihnen wird ihn nun mehr lieben? 43 Simon antwortete: Ich nehme an, der,
dem er mehr erlassen hat. Jesus sagte zu ihm: Du hast recht.
44
Dann wandte er sich der Frau zu und sagte zu Simon: Siehst du diese Frau?
Als ich in dein Haus kam, hast du mir kein Wasser zum Waschen der Füße
gegeben; sie aber hat ihre Tränen über meinen Füßen vergossen und sie mit
ihrem Haar abgetrocknet. 45 Du hast mir (zur Begrüßung) keinen Kuß gegeben;
sie aber hat mir, seit ich hier bin, unaufhörlich die Füße geküsst. 46 Du
hast mir nicht das Haar mit Öl gesalbt; sie aber hat mir mit ihrem
wohlriechenden Öl die Füße gesalbt. 47 Deshalb sage ich dir: Ihr sind ihre
vielen Sünden vergeben, weil sie (mir) so viel Liebe gezeigt hat. Wem aber
nur wenig vergeben wird, der zeigt auch nur wenig Liebe. 48 Dann sagte er zu
ihr: Deine Sünden sind dir vergeben. 49 Da dachten die anderen Gäste: Wer
ist das, daß er sogar Sünden vergibt? 50 Er aber sagte zu der Frau: Dein
Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden!
Gemeinschaft in der GO
Erinnern wir uns: Johannes ist in Patmos ausgesondert aus jeglicher
Gemeinschaft. Er ist Gefangener auf der Insel und wohl auch in der Grotte,
auch wenn die Wache ihm gewisse Freiheiten lässt wie Paulus in Rom. Der
Anruf GOTTES geht an ihn über die Kirche hinaus an die Vollendung aller
Dinge zu denken. Es muss eine neue Art von Gemeinschaft werden, die über
das, was der Kirche aufgetragen ist, hinausgeht. Immer wieder rutscht sie ab
von einem Wellenberg, auf den sie ein Heiliger für kurze Zeit gebracht hat.
Das Gewicht der Erde und der Sünden, die immerwährende Bedrängnis durch den
Feind brauchen andere Kräfte, um sie zu überwinden. Wie kann die Kraft des
GEISTES, der ihr zu Pfingsten geschenkt wurde, tiefer dringen, wenn sie das
Irdische immer wieder hinunter zieht?
Johannes geht auf diese Frage zu in der Begegnung mit Nikodemus, wie in
einer anderen Welt, verhüllt im Dunkel der Nacht. Nie kann sie gelöst werden
im grellem Licht des Tages. Schon dieses können die Menschen dieser Tage
nicht mehr ertragen. Sie haben ihr eigenes Licht, mit dem sie tun, was sie
wollen, nicht wissend, dass der Lichtscheue es ihnen unterschiebt, damit sie
nicht merken, dass sie GOTTES Licht in der Seele verloren haben. Darum muss
er es auch ständig wechseln, unruhiger auf sie eindringen lassen, bis das
immer härtere Licht den Menschen aufgelöst hat. Er hat alle Mitte verloren,
aus der doch sein Leben gekommen und gewachsen war. Etwas Ähnliches muss
Nikodemus in seiner Zeit erfahren haben. Muss er nicht fragen, da ihn die
Wunder JESU einen Weg der Heilung zu weisen scheinen?
Er
fragt, wie wir Menschen alle, von Außen. So kann er den ersten Hinweis JESU,
dass es notwendig sei, neu geboren zu werden, nicht fassen. JESUS packt ihn
bei seinem Ehrgefühl als Lehrer Israels. Sollte es IHM gelingen, wenigstens
Einen, die aus dem Glauben ein Totenhaus gemacht haben, wieder ans Licht zu
bringen? Einfacher kann ER es nicht sagen als im Hinweis auf die
Notwendigkeit, neu geboren zu werden. „Aber wie?“ Sind sie damals nicht wie
heute beim Lebensunterhalt fest gefahren, um den Rest, der am Leben blieb,
noch zum Grab zu schleppen. Wo die Lüge nicht in der Wurzel heraus gerissen
wird, muss sie alles Leben vernichten. Wie scharf zielt JESUS auf die
Wahrhaftigkeit, den Hunger an Licht, ohne die das Leben schon lebend tot
ist. Wo ER diesen Hunger wecken kann, ist der erste Schritt zurück zum VATER
schon getan.
Den
zweiten zeigt Johannes auf in der Perikope der Samariterin. Wo einmal die
aus dem Herzen aufsteigende Frage nach GOTT leise geweckt ist, muss tiefer
aufgebrochen werden, um begraben unter toten Traditionen, letzte
Lebenswurzeln frei zu legen. Es ist da tief Wahres um den „Vater Jakob“, der
den Brunnen gegraben hat, doch es ist vergessen. Nur ein Buchstaben von
Erinnerung ist geblieben. Das Wasser, das die Frau schöpft, kann den Durst
der Seele nie und nimmer löschen, denn er geht in die Tiefe, hinein in den
Ursprung alles lebendigen Wassers: GOTT.
Dem
dritten Schritt begegnen wir in der Perikope der Heilung des Knechtes auf
Entfernung, der die Erfahrung des HL. GEISTES bindet an die Forderung
aufzubrechen jenseits des Greifbaren, in dem sich der Mensch selbst gefangen
hat. Wo nur einer durchstößt, kann eine ganze Familie zu Neuem Leben kommen.
Es beginnt mit der Bekehrung des Hauptmann, greift über auf seine Familie,
doch um tiefer zu wurzeln, muss das Samenkorn in die Erde fallen, bis die
rechte Zeit da ist, ein ganzes Volk zum Glauben zurück zu führen. Wie
organisch greift Johannes diese entscheidenden Fragen an! Das Ziel, die
Einheit in der LIEBE, kann nur in kleinen, demütigen Schritt erreicht
werden. Israel muss hinter seinen Anfang zurück, um dem Messias zu begegnen,
wie es verheißend der Samariterin geschah. Hier sind die hl. Engel als
Geburtshelfer (Offb 12!) gerufen, nicht nur helfend von Außen, wie es auch
weiter ihre Aufgabe bleibt, auch nicht nur als Schutzengel des je einzelnen
Getauften, sondern hin auf JESUS CHRISTUS, in IHM eine neue Gemeinschaft zu
bilden, die dem Totenreich den Boden nimmt und neu, in der Asche beginnt.
Versteckt ist in ihr letzte Glut geborgen. Das ist das Anliegen der
Gemeindebriefe, die wir daraufhin befragen müssen.
[28]
Der
HERR selbst gibt hier den ersten Hinweis: die Kirche muss im HEILIGEN GEIST
von den hl. Engeln geführt werden, wie einst beim Auszug der Israeliten von
Ägypten: 2,20 „Der geheimnisvolle Sinn der Sieben Sterne, die du auf meiner
rechten Hand gesehen hast, und der sieben goldenen Leuchter ist: Die sieben
Sterne sind die Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind die
sieben Gemeinden“ (1,20). Damit die Kirche endlich werde, wozu GOTTES weise
Vorsehung bestimmt hat, nämlich das Neue Paradies, muss in jedem Glied wie
im Ganzen der WILLE GOTTES erfüllt werden, wie er grundlegend und Richtung
gebend in MARIA erfüllt wurde in der Überschattung durch den HEILIGEN GEIST.
Jedes einzelne Glied ist dabei so entscheidend wie die Erfüllung Seines
Willens im Miteinander und hin zu GOTT. Das kann nicht mehr administrativ
von der Hierarchie bestimmt werden, sondern muss in der Kraft des BLUTES
CHRISTI das einzelne Glied wie den ganzen Leib CHRISTI durchströmen. Darum
muss diese Erneuerung bei denen beginnen, die GOTT zu Hirten Seiner Herde
bestimmt hat: die Priester. Dies ist erster Wille GOTTES, da ER das Werk der
hl. Engel auf Erden gründete, damit es von der Kirche als Keim für das
„Siehe, ICH mache Alles neu!“ aufgenommen werde.
Die
Botschaft, die Johannes vermitteln muss, ist eine Engelbotschaft. Menschlich
ausgedrückt: „Finger weg!“, wir können sie abweisen oder annehmen. Wo wir
sie annehmen, müssen wir ihrer Weisung gehorchen! Die Begegnung Engel –
Mensch bedeutet für beide, eine Schwelle zu überschreiten: der Engel muss
sich herabbeugen zum Menschen, der Mensch soll zum Engel aufschauen. Beide
sollen im endzeitlichen Geisterkampf wie eins werden. Die Einheit zwischen
beiden ist der HERR, in dessen Dienst Engel und Mensch gerufen sind, um die
Schöpfung zum VATER heimzubringen. ER stellt sich für jede der Sieben
Gemeinden in anderer Weise da. Es ist uns Hilfe, wenn wir hier an die Sieben
Gaben des HEILIGEN GEISTES denken, die je nach Adressat eine andere Prägung
erhalten. Immer steht der HERR hier für den DREIEINIGEN GOTT. Wenn diese
Seine Dreifaltige Gegenwart auch in den Evangelien, besonders bei Johannes
zu erkennen ist, so wird sie hier doch eine „Engelprägung“, auf die wir, um
dem HERRN mit den hl. Engeln näher zu kommen, bewusst achten müssen.
Vereinfachungen sind ausschließend, denn sie achten nicht auf den
apokalyptischen Plan GOTTES, die ganze Schöpfung heimzuholen. Der Mensch
muss zur GOTTebenbildlichkeit der Schöpfung in aller Vielfalt Ja sagen. Je
verschieden auch unser jeweiliger Zugang ist, er darf nie von diesem von
GOTT gewollten Ziel absehen. Hier ist ein Anliegen des Vat II aufgenommen,
das sicher im Licht der hl. Engel noch geklärt und vertieft werden müsste.
Hier müssen wir, um besser zu verstehen auf die Viergestalt der Evangelien
schauen, die geheimnisvoll die Sicht auf die DREI GÖTTLICHEN PERSONEN mit
einschließt. Nur dort, wo wir die Vielfalt der Schöpfung sowohl vom VATER,
wie vom SOHN, wie vom HEILIGEN GEIST im Blick auf das Eine und doch
Vierstrahlige Kreuz sehen, kommen wir zur Vollendung, wie sie in der Zwölf,
Zahl der Patriarchen, der Propheten, der Zwölf Tore des Neuen Jerusalem
gegeben ist. Nicht nur die DREI sind eins, sondern auch die Vier! Diese
„heilige Mathematik“ hilft uns im Geheimnis: GOTT und Seiner Abbildlichkeit
in der Schöpfung zu bleiben.
Sie
muss dreifach, im Blick auf die Drei GÖTTLICHEN PERSONEN
und
zugleich vierfach im Blick auf den Einen Weg zu GOTT, das Kreuz, geprägt
sein.
Es
ist richtig im Blick auf den VATER zu sagen: „GOTT ist die Ordnung“, doch
nicht in der verängstigten Enge, wie sie die Traditionalisten beanspruchen.
Sie bleibt ferne der Engelsicht des hl. Mt, der sie vom VATER her seinem
Evangelium über das LW „Engel“ voran stellt. Wie viel größer, weiter, weiser
die Ordnung GOTTES ist, als unser sehr menschliches Bemühen, alles auf Einen
Nenner zu bringen, das werden wir „Drüben“ nachzuholen haben. Fast immer
wirkt im Menschen, wo er auf Ordnung pocht, das Besserwissen – und wollen
der eigenen Ich mit, das die Rundsicht des hl. Engels als „zusätzlich“, ja
überflüssig beschneidet. Dabei ist nicht zu leugnen, dass das Mt Evangelium
die katholische Kirche fast 2000 geprägt hat und wohl noch weiter prägen
wird. Die LW sind immer Vier, auch wo eine Prägung nach vorne tritt, sind
die anderen drei Prägungen mit gegeben und wollen in der Deutung des
Evangeliums beachtet werden.
Das
Wort ist des SOHNES, dafür steht vor allem die erste Verkündigung JESU. Es
ist „Tat“, es wirkt, was es aussagt. Hier ist besonders durch Markus die
Sendung des Evangeliums über die ganze Schöpfung, nicht nur die Menschheit,
mit ausgesagt. Dafür steht über dem Evangelium das LW Löwe, das als Erstes
den bedingungslosen Glauben, den Gehorsam verlangt, der uns heute fremd
geworden ist in aller Anpassung an die Welt. Und doch endet nicht auch Mt
mit dem Auftrag, hinauszugehen in alle Welt, um die Frohbotschaften allen
Völkern zu künden, hier jedenfalls mehr im Blick auf den Menschen. Das Wort
des Mk ist zuerst Tat, frisch, zupackend, nicht nur auf den Menschen, es
will auch die Schöpfung in seinen Griff nehmen und GOTT unterordnen, nach
dem Auftrag im ersten Schöpfungsbegriff. Wer tiefer sieht, wird in dem
Auftrag des Mt den hl. Engel mitwirkend erkennen, wie es der letzten
Verkündigung aufgegeben ist. L.M.Monfort hat sie den „Aposteln der Letzten
Zeit“ zugeschrieben. Wie viel feiner werden Unterscheidungen, wenn uns der
hl. Engel dabei zu Hilfe kommt. Bei uns geht es immer darum, möglichst bald
und praktisch mit einer Aufgabe fertig zu werden. Der hl. Engel kennt keinen
Zeitdruck, er kennt nur den von GOTT gegebenen Auftrag, der erfüllt werden
muss, Zeit ist dabei nicht mehr als begleitendes, für uns Menschen nicht
auszuschaltendes Element. Erstes bleibt: die Aufgabe mit letzter Hingabe zu
erfüllen. Dies werden die meisten Menschen erst in der Läuterung erfahren,
wo ihnen auferlegt ist, das Versäumte in heiliger Geduld nachzuholen.
Doch
das Wort ist nicht nur „Tat“, es ist wie wir es über das immerwährende
Betrachten MARIENS erkennen, Besinnung, Betrachtung, Schauen auf das, was
uns das Wort sagen will. Nur der Betrachtende kann schon hier auf Erden,
wenn auch bruchstückhaft, in den Sinn dessen, was uns aufgegeben ist,
eindringen. Nur betrachtend kann er ganz werden, was er nach dem weisen Plan
GOTTES sein sollte. Nur „ganz“ kann er in den Himmel eintreten. Hier wird
nicht wenig nachzuholen sein. Das macht das „Fegfeuer“ für uns unbegreifbar,
auch wenn die Kirche uns hier in den Indulgentien mit Zahlen zu Hilfe kommen
will. Drüben fällt immer mehr die Zeit mit der Ewigkeit GOTTES zusammen. Je
mehr einer mit ihr auch drüben weiter zu rechnen versucht, um so länger wird
es dauern!
Nicht zuletzt in der Sicht des Adlers, wie sie Johannes gegeben ist, will
uns GOTTES Erbarmen und Güte schon hier über das Nächste hinaus hinaufheben
in die Adlerschau, die vergleichsweise ganze Ländereien übersieht. Wenn wir
im betrachtenden Schauen des hl. Lukas schon die Nähe des HEILIGEN GEISTES
ahnen, der behutsamer an Dinge und Menschen heran geht, wie wir es hier
zugreifend tun, bei Johannes ist es nicht nur der Hl. GEIST, der uns anhebt
zur Adlersicht, es ist der DREIFALTIGE GOTT selbst. Nicht zu Unrecht wird
deshalb Lukas’ Sicht dem HEILIGEN GEIST, Johannes’ ‚Sicht der HLST.
DREIFALTIGKEIT zugerechnet Wie viel könnte der hl. Engel uns helfen, wieder
zum Staunen der ersten griechischen Philosophen zurück zu kehren, die nicht
aufhörten das Wunder der Schöpfung auf ihre inne wohnende Ordnung zu
befragen. Wir können sicher sein, dass MM in ihrer liebenden Nähe zum HERRN
wegweisend voraus eilt. Warum nicht wie sie wenigstens zeitweise ein wenig
Abstand vom Nächstnotwendigen finden, das uns erschlägt.
Die Kirche ist dort, wo sie sich den hl. Engel öffnet die sie betreuen,
nicht allein auf Erden. Sie hat in ihnen nicht nur ihr Widerbild im Himmel.
Hier wie dort ist der HERR mitten in ihr - dort sichtbar den hl. Engeln,
unten im Geheimnis des Sakramentes wie im Dunkel, aus dem sich die sieben
Gemeinden im Bild von Säulenbögen erheben. Es ist Eine Kirche, auch wenn sie
jetzt noch dreigeteilt ist in die glorreiche (die Heiligen mit den hl.
Engeln im Himmel), die kämpfende auf Erde (in der von GOTT im HEILIGEN GEIST
gegebenen Ordnung) und unter ihr noch die leidende Kirche der Seelen im
Reinigungsort, hier nur wie in Schemen zu erkennen.
Die Begegnung nach dem Tod
JESU
Die
Begegnung MMs mit Simon im Sinne einer vollkommenen Umkehr hin zum Neuen
Leben, wird im Blick auf das Herz des Menschen durch das Bekenntnis der
römischen Hauptmanns wie durch die Erschütterung bis zum Tod der Soldaten am
Grab als hingeordnet auf die Letzten Dinge unterstrichen.
51 Da riss der
Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde bebte, und
die Felsen spalteten sich.
52 Die Gräber
öffneten sich, und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen
waren, wurden auferweckt.
53 Nach der
Auferstehung Jesu verließen sie ihre Gräber, kamen in die Heilige
Stadt und erschienen vielen.
54 Als der
Hauptmann und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten, das
Erdbeben bemerkten und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und
sagten: Wahrhaftig, das war Gottes Sohn! |
38 Da riss der
Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei.
39 Als der
Hauptmann, der Jesus gegenüberstand, ihn auf diese Weise sterben
sah, sagte er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn. |
47 Als der
Hauptmann sah, was geschehen war, pries er Gott und sagte: Das war
wirklich ein gerechter Mensch.
48 Und alle, die
zu diesem Schauspiel herbeigeströmt waren und sahen, was sich
ereignet hatte, schlugen sich an die Brust und gingen betroffen weg.
49 Alle seine
Bekannten aber standen in einiger Entfernung (vom Kreuz), auch die
Frauen, die ihm seit der Zeit in Galiläa nachgefolgt waren und die
alles mit ansahen. |
31 Weil Rüsttag
war und die Körper während des Sabbats nicht am Kreuz bleiben
sollten, baten die Juden Pilatus, man möge den Gekreuzigten die
Beine zerschlagen und ihre Leichen dann abnehmen; denn dieser Sabbat
war ein großer Feiertag.
32 Also kamen die
Soldaten und zerschlugen dem ersten die Beine, dann dem andern, der
mit ihm gekreuzigt worden war.
38 Josef aus
Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur
heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und
Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab.
|
Seite JESU durchstochen
bei Johannes
Jo
19, 33 Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war,
zerschlugen sie ihm die Beine nicht, 34 sondern einer der Soldaten stieß mit
der Lanze in seine Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus. 35 Und
der, der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr. Und er
weiß, dass er Wahres berichtet, damit auch ihr glaubt. 36 Denn das ist
geschehen, damit sich das Schriftwort erfüllte: Man soll an ihm kein Gebein
zerbrechen. 37 Und ein anderes Schriftwort sagt: Sie werden auf den blicken,
den sie durchbohrt haben.
Salbung und
Begräbnis bei Johannes
Zu
den Einzelnen, die schon in der Stunde des Gerichtes im Bekenntnis zu JESUS
stehen, gehören notwendig auch die Ältesten aus dem Kreis der
Schriftgelehrten, auch wenn ihr Zeugnis noch hinkt. Sie müssen wachsen hin
auf die Stunde, da ihr Volk sich als ganzes zum HERRN bekehrt.
39
Es kam auch Nikodemus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte.
Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund. 40 Sie
nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit
den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist. 41 An
dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten, und in dem Garten war
ein neues Grab, in dem noch niemand bestattet worden war. 42 Wegen des
Rüsttages der Juden und weil das Grab in der Nähe lag, setzten sie Jesus
dort bei.
Begräbnis Freitag gegen Abend
Betrachten wir hier vor allem, wie sehr es auf unserer Seite Zeugen bedarf,
die bei all der Unbegreiflichkeit der Ereignisse die Brücke von Tod JESU
hinüber zu Seiner Auferstehung bilden. In diesem Licht will auch das
außerordentliche Zeugnis Johannes des Evangelisten in der Geheimen
Offenbarung gesehen werden. Es zieht über Tod/Auferstehung den Bogen hinüber
zur Vollendung aller Dinge in der Apokalypse.
Bei Mt 27,55 - 61 |
Mk 15,40 – 47 |
Lk 23,49 |
Jo 19,25 – 30 |
Matthäus
Grablegung
27, 55 Auch viele
Frauen waren dort und sahen von weitem zu; sie waren Jesus seit der
Zeit in Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient. 56 Zu ihnen
gehörten Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus und des
Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.
57 Gegen Abend kam
ein reicher Mann aus Arimathäa namens Josef; auch er war ein Jünger
Jesu. 58 Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl
Pilatus, ihm den Leichnam zu überlassen. 59 Josef nahm ihn und
hüllte ihn in ein reines Leinentuch. 60 Dann legte er ihn in ein
neues Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen
lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und
ging weg.
61 Auch Maria aus
Magdala und die andere Maria waren dort; sie saßen dem Grab
gegenüber.
|
Markus
Grablegung
15,40 Auch einige
Frauen sahen von weitem zu, darunter Maria aus Magdala, Maria, die
Mutter von Jakobus dem Kleinen und Joses, sowie Salome; 41 sie waren
Jesus schon in Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient. Noch
viele andere Frauen waren dabei, die mit ihm nach Jerusalem
hinaufgezogen waren.
42 Da es Rüsttag
war, der Tag vor dem Sabbat, und es schon Abend wurde,
43 ging Josef von
Arimathäa, ein vornehmer Ratsherr, der auch auf das Reich Gottes
wartete, zu Pilatus und wagte es, um den Leichnam Jesu zu bitten. 44
Pilatus war überrascht, als er hörte, dass Jesus schon tot sei. Er
ließ den Hauptmann kommen und fragte ihn, ob Jesus bereits gestorben
sei. 45 Als der Hauptmann ihm das bestätigte, überließ er Josef den
Leichnam.
|
Lukas
49 Alle seine
Bekannten aber standen in einiger Entfernung (vom Kreuz), auch die
Frauen, die ihm seit der Zeit in Galiläa nachgefolgt waren und die
alles mit ansahen.
50 Damals gehörte
zu den Mitgliedern des Hohen Rates ein Mann namens Josef, der aus
der jüdischen Stadt Arimathäa stammte. Er wartete auf das Reich
Gottes und hatte dem, was die anderen beschlossen und taten, nicht
zugestimmt, weil er gut und gerecht war.
– 51 - 52 Er ging
zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. 53 Und er nahm ihn vom
Kreuz, hüllte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab,
in dem noch niemand bestattet worden war. 54 Das war am Rüsttag,
kurz bevor der Sabbat anbrach. 55 Die Frauen, die mit Jesus aus
Galiläa gekommen waren, gaben ihm das Geleit und sahen zu, wie der
Leichnam in das Grab gelegt wurde.
|
Johannes siehe
vorher!
38 Josef aus
Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur
heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und
Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab.
39 Es kam auch
Nikodemus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er
brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund.
40 Sie nahmen den
Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den
wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist.
41 An dem Ort, wo
man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten, und in dem Garten war ein
neues Grab, in dem noch niemand bestattet worden war.
42 Wegen des
Rüsttages der Juden und weil das Grab in der Nähe lag, setzten sie
Jesus dort bei.
|
Salbung und Begräbnis bei Lukas
(Hinweis auf den Stein)
46
Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz, wickelte ihn in das Tuch
und legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war. Dann wälzte er
einen Stein vor den Eingang des Grabes. 47 Maria aus Magdala aber und Maria,
die Mutter des Joses, beobachteten, wohin der Leichnam gelegt wurde.
Bereitung der Salben bei Lukas
56
Dann kehrten sie heim und bereiteten wohlriechende Öle und Salben zu. Am
Sabbat aber hielten sie die vom Gesetz vorgeschriebene Ruhe ein.
Am nächsten Morgen
Der
Text sei hier noch einmal zur besseren Erinnerung vorgelegt
28:1 Nach dem
Sabbat kamen in der Morgendämmerung des ersten Tages der Woche Maria
aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.
2 Plötzlich
entstand ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom
Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich
darauf. 3 Seine Gestalt leuchtete wie ein Blitz, und sein Gewand war
weiß wie Schnee. 4 Die Wächter begannen vor Angst zu zittern und
fielen wie tot zu Boden.
5 Der Engel aber
sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus,
den Gekreuzigten. 6 Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie
er gesagt hat. Kommt her und seht euch die Stelle an, wo er lag. 7
Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den
Toten auferstanden. Er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet
ihr ihn sehen. Ich habe es euch gesagt.
8 Sogleich
verließen sie das Grab und eilten voll Furcht und großer Freude zu
seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden.
|
16:1 Als der
Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des
Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um damit zum Grab zu gehen
und Jesus zu salben. 2 Am ersten Tag der Woche kamen sie in aller
Frühe zum Grab, als eben die Sonne aufging. 3 Sie sagten zueinander:
Wer könnte uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen? 4 Doch
als sie hinblickten, sahen sie, dass der Stein schon weggewälzt war;
er war sehr groß.
5 Sie gingen in
das Grab hinein und sahen auf der rechten Seite einen jungen Mann
sitzen, der mit einem weißen Gewand bekleidet war; da erschraken sie
sehr. 6 Er aber sagte zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus
von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht
hier. Seht, da ist die Stelle, wo man ihn hingelegt hatte. 7 Nun
aber geht und sagt seinen Jüngern, vor allem Petrus: Er geht euch
voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch
gesagt hat.
|
24:1 Am ersten Tag
der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie
zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. 2 Da sahen sie, dass der
Stein vom Grab weggewälzt war; 3 sie gingen hinein, aber den
Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht.
4 Während sie
ratlos dastanden, traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu
ihnen. 5 Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer
aber sagten zu ihen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? 6 Er
ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das,
was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war:
7 Der Menschensohn
muss den Sündern ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten
Tag auferstehen. 8 Da erinnerten sie sich an seine Worte.
|
Am frühen Morgen
20:1 Am ersten Tag
der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war,
zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. 2 Da lief
sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und
sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir
wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.
3 Da gingen Petrus
und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab;
4 sie liefen beide
zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als
Petrus, kam er als erster ans Grab. 5 Er beugte sich vor und sah die
Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein. 6 Da kam auch Simon
Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die
Leinenbinden liegen 7 und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu
gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern
zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.
8 Da ging auch der
andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah
und glaubte. 9 Denn sie wussen noch nicht aus der Schrift, dass er
von den Toten auferstehen musste.. |
Unterschiede der Erzählung
nach dem Besuch des Grabes
28,9 Erste
Begegnung mit JESUS bei Matthäus
Plötzlich kam
ihnen Jesus entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu,
warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. 10 Da sagte
Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern,
sie sollen nach Galiläa gehen, und dort werden sie mich sehen.
|
16,8 Schrecken
8 Da verließen sie
das Grab und flohen; denn Schrecken und Entsetzen hatte sie gepackt.
Und sie sagten niemand etwas davon; denn sie fürchteten sich. |
24, 9 Erfüllung
des Auftrages
9 Und sie kehrten
vom Grab in die Stadt zurück und berichteten alles den Elf und den
anderen Jüngern. 10 Es waren Maria Magdalene, Johanna und Maria, die
Mutter des Jakobus; auch die übrigen Frauen, die bei ihnen waren,
erzählten es den Aposteln.
*Übereinstimmung mit Johannes und
Matthäus |
20,10 Rückkehr der
beiden Jünger
10 Dann kehrten
die Jünger wieder nach Hause zurück |
Die
Begegnung mit M. M bei Johannes.
Die
Begegnung M. Magdalenas mit dem „Gärtner“ bei Johannes:
Sie
steht nicht wie die Hirten dem Geheimnis der Geburt betrachtend und anbetend
gegenüber, sie erleidet sie in allen Schmerzen der Sonnenumkleideten Frau.
So arm sie zum Grabe kommt, so blind und verloren, auch wenn sie es nicht
erfährt, sie ist schon jetzt hinein genommen in die Strahlen – Mandorla, wie
wir sie im Bild von Guadalupe erkennen können.
11
„Maria aber stand draußen bei der Gruft und weinte. Als sie nun weinte,
bückte sie sich vornüber in die Gruft 12 und sieht zwei Engel in weißen
<Kleidern> dasitzen, einen bei dem Haupt und einen bei den Füßen, wo der
Leib Jesu gelegen hatte. 3 Und jene sagen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie
spricht zu ihnen: Weil sie meinen Herrn weggenommen und ich nicht weiß, wo
sie ihn hingelegt haben.“
Neigen sich hier nicht beide so gegensätzlichen Geschöpfe, Engel und Mensch
zueinander über dem Ort, an dem der HERR gelegen? Ist nicht hier etwas von
dieser von GOTT gewollten Einheit beider Geschöpfe zu erahnen, die JESUS in
Seinem Hohenpriesterlichen Gebet vom VATER im HEILIGEN GEIST erbittet? Wird
sie nicht in Seiner Todesstunde gesiegelt, da Er spricht: „Es ist
vollbracht!“? Vorbereitet ist sie schon zu Weihnachten, da die hl. Engel vom
Himmel das Gloria anstimmen und die Hirten bewegen, hinüber zu gehen zur
Geburtsgrotte, die schon hier Zeichen für das Grab auf Golgotha ist.
14
„Als sie dies gesagt hatte, wandte sie sich zurück und sieht Jesus dastehen;
und sie wußte nicht, daß es Jesus war .
Zu
sehr ist noch in ihr das Greifen nach dem, was sie verloren glaubt. Nie wird
sie es erreichen, wenn sie zurück schaut. Doch wie nahe ist ER dort, wo sich
die Blicke von M.M. und des Engels kreuzen über der leeren Stelle, wo der
HERR gelegen war! Das Geheimnis von Tod und Auferstehung ist nicht nur
unauslotbar tief, es ist aus der Hand des VATERS reinstes Geheimnis der
Liebe zum SOHN und durch IHN hin zur dreifaltigen Schöpfung, die nur in IHM
neu werden kann. Muss ER nicht im HEILIGEN GEIST an dem Ort gegenwärtig
sein, wo man IHN hingelegt hatte? Kann es bei GOTT je dort auf Erden eine
Leere geben, selbst wo ER nur einmal Seinen Fuß hin gesetzt hat? Wer betend
die Wallfahrt ins Hl. Land unternimmt, darf es erfahren!
Wie
zart deutet Johannes diese Wandlung an. Notwendig muss MM zuerst zurück
schauen auf den ganzen Weg, da sie IHM zum ersten Mal begegnet war. Doch das
„Zurück“ will, so sehr sie es wirklich tut, im GEIST verstanden werden. Sie
muss wissen, wovon sie sich abwendet, bevor ihr die Lösung und Wandlung
hinein in das Geheimnis der Auferstehung geschenkt wird. Hier wird der hl.
Engel, der sie anspricht wunderbarer Mittler, auch wenn sie es noch nicht
bewusst fassen kann, ja ihn geradezu wegschieben will, um mit IHM, wie sie
IHN kannte, auch wenn ER nur noch Leichnam ist, allein zu sein. Hier wird
das Übermaß ihrer Liebe zu IHM offenbar, das notwendig auf das rechte Maß
gewandelt werden muss. Dies aber ist wesentlich „Engelarbeit“, da wir das
rechte Maß in der Sünde verloren haben.
Immer wird unser Besserwissen und Habenwollen unsere Sicht trüben,
verzerren, bis unmöglich machen. Seien wir behutsam, wenn wir der sich hier
vollziehenden Wandlung nachspüren wollen! Die hl. Engel stehen, wo immer sie
uns im Geschehen der Auferstehung begegnen (das sich schon in der Geburt
JESU andeutet) schon durch ihr Sein für GOTT-GEIST. Hier sind wir auf
falschem Wege, da wir den HERRN nur in der Sicht eines eigenwilligen
Humanismus sehen. Der HL.GEIST muss dazwischen treten, nicht in Seiner
ganzen Herrlichkeit, die würde uns augenblicklich verbrennen, sondern durch
Seine Werkzeuge, Seine Diener. Es bedarf persönlicher Vermittelung, wo es um
unsere Wandlung in Sein Neues Sein als GOTTmensch geht.
M.M.
muss umkehren, sich abwenden vom „Gärtner“ hinter ihr, um IHN über den hl.
Engel, der vor ihr steht, in Seiner im GEIST gewandelten Gestalt zu
erkennen. Die wenigen Worte, die der HERR an sie richtet, wollen sie leise
auf ihren Irrtum aufmerksam machen und ihn berichtigen. Da der hl. Engel
entweder noch da ist oder wenigsten geistig am Platz bleibt, muss sie den
HERRN dort suchen, wo er ihr zuerst begegnet ist. Dies ist eines der zarten
Geheimnisse, die wir im Griff nach der Hilfe der hl. Engel verfehlt haben.
Schauen wir auf die Umkehr M. M.s, und wir werden besser verstehen.
Der
hl. Engel will, wie hier besonders deutlich wird, nichts für sich selbst, so
wie St. Gabriel, der nach der Verkündigung sofort verschwand. Er ist
Platzhalter für den HERRN. Wo wir auf ihn als Vermittler schauen, hat er
augenblicklich seinen Platz frei gegeben für IHN, der allein unsere
Aufmerksamkeit verdient und deshalb auch leise fordern kann. Wie sehr ist
uns das „leise“ im Lärm dieser Zeit verloren gegangen. Notwendig schieben
wir hier wie M.M. immer unsere Sichtweise vor, die vom Haben- und
Besitzenwollen gezeichnet ist. Dass es Wesen wie die hl. Engel gibt, die
davon frei sind, will uns nicht eingehen, da wir den Menschen zum Maß aller
Dinge gemacht haben. Im „besten Falle“ wird aus der Engelhilfe eine
„Engelideologie“, die in gefährliche Nähe mit der Gnosis kommt.
15
„Jesus spricht zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie, in der
Meinung, es sei der Gärtner, spricht zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen,
so sage mir, wo du ihn hingelegt hast! Und ich werde ihn wegholen.“
Irregeführt erkennt sie immer noch nicht. Das Habenwollen weist jedes
fragende Innehalten (wie bei Adam und Eva am Anfang) in Ungeduld zurück. Sie
will IHN haben und steht doch vor IHM! Diesen sinnlosen Widerspruch will uns
der hl. Engel lösen helfen!
16
„Jesus spricht zu ihr: Maria!“
Der
HERR muss sie in aller Zartheit tiefer anrühren im „Zauberwort“ MARIA, das
M.M. wohl lange beiseite geschoben hat, obwohl sie ihr doch auf ihrem Weg zu
JESUS immer wieder wie im Hauch des GEISTES entgegen trat. Wie sehr hat
MARIA wegen der andringenden M.M. in den vergangenen Jahren mit sich kämpfen
müssen. Wie sehr musste ihr hier in anderer Weise als bei der Hochzeit zu
Kana das Wort JESU entgegen treten: „Was ist da zwischen uns, Frau?“ Wie
schwer ist diese Stelle zu übersetzen, belastet von all den Verirrungen, die
seit der Sünde der Voreltern das Verhältnis der Geschlechter verzerren. Und
doch muss der HERR um Seiner Sendung willen MARIA in ihrer mütterlichen
Besorgnis sachte zurückweisen. Ist ER nicht gekommen, um den Menschen in
dieser Wurzelsünde zu heilen? Wie sehr bedurfte ER zugleich ihrer
verzichtenden Hilfe!
Wie
sehr bedürfen wir in unserem Verhältnis zum hl. Engel der Vermittlung
MARIENS! So sehr ihn GOTT als Vermittler im GEISTE zu uns sendet, so sehr
muss der hl. Engel uns menschlich in seinem Geistsein im Blick auf den SOHN
vermittelt werden. Wie anders wird unser Blick auf MARIA, wo uns der GEIST
anhebt und löst aus einer allzu erdgebundenen, eigensüchtigen
Marienfrömmigkeit. Wie heilig ist doch dieses Geheimnis der Vermittlung, wo
immer wir ihm begegnen, wie sehr will es in der Gegensätzlichkeit von
Fleisch und Geist verstanden werden, ohne Abstrich nach der einen oder
anderen Seite! Hier ist später noch Einiges mehr zu M.M. zu sagen, die hier
für uns arme Sünder, MARIA ergänzend ein goldener Schlüssel werden soll.
„Sie
wendet sich um und spricht zu ihm auf hebräisch: Rabbuni ! das heißt
Lehrer“. Angesprochen in MARIA gibt sie die richtige Antwort und sie ist
frei für ihre Sendung in, durch und mit IHM!
17
„Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht
aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen:
Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem
Gott! 18 Maria Magdalena kommt und verkündet den Jüngern, daß sie den Herrn
gesehen und er dies zu ihr gesagt habe.“
Weil
sie jetzt gelöst ist von ihrer zu engen Bindung an JESUS, wird der Friede,
den der HERR ihr schon nach der Salbung bei Johannes zugesprochen hat, in
ihr wirksam und gibt ihr die Kraft, den Auftrag des Engels weiterzugeben.
Auch hier zeigt sich wieder, wie sehr wir sie in ihrem Zeugnis in der Nähe
der MUTTER sehen müssen.
Erscheinung vor den Jüngern
Bevor sie in der Führung des HEILIGEN GEISTES durch ihre hl. Engel zusammen
finden können, muss jeder Einzelne für sich die Katastrophe des Kreuzes
hinter sich gelassen, seine Schuld bereut und persönlich hin zu MARIA seinen
Weg gefunden haben. Thomas steht hier beispielhaft. Jeder musste an der Hand
seines hl. Engels durchbrechen durch das Dunkel der Enttäuschung und des
Zweifels am HERRN. Ohne MARIA, Johannes und die Frauen, wäre die Brücke von
der Katastrophe des Kreuzes hinüber zur Auferstehung nicht zustande
gekommen. Hier haben sühnend mit MARIA die Frauen den Weg bereitet.
Versuchen wir die beiden folgenden Texte zu deuten, beide im Abendmahlsaal,
dort wo der HERR in sakramentaler Hingabe Seines Leibes und Blutes die
Einheit unter ihnen gestiftet hat, die der HEILIGE GEIST dann organisch
entfaltet hat. Weil schon dort MARIA verborgen, für den HERRN stehend (wie
unter dem Kreuz) stehen durfte in ihrem Ja zu JESU Leiden und Sterben, wurde
sie Kristall des Neuwerdens im HEILIGEN GEIST, der nach der Reinigung in
ihrer bleibenden Mystischen Gegenwart die Kirche nach dem Vorbild der
himmlischen Hierarchie neu gestalten wird. Dies mag uns andeutungsweise
deutlich werden, wenn wir die beiden Bilder des „Kristallenen Meeres“ in der
GO tiefer betrachten:
Offb
4,6 Und vor dem Thron war etwas wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall. Und
in der Mitte, rings um den Thron, waren vier Lebewesen voller Augen, vorn
und hinten.
Die
Deutung dieses Bildes auf die Ordnung der Engelhierarchie liegt nahe. Was
könnte es sonst bedeuten? Das Bild erscheint unmittelbar nach dem letzten
Sendschreiben an die Sieben Gemeinden, die vorausgehend im Zeichen von
„Drei“ (TRINITÄT) und „Vier“ (Kreuz) gerichtet werden. Da der Himmel
aufreißt und der Thron GOTTES sichtbar wird sind sie auf diese Ordnung über
ihnen ausgerichtet, wie sie sich wegweisend schon in der Ausrichtung der
Vier LW und den 24 Ältesten um den Thron zu verwirklichen begonnen hat. Als
Kristalle, in Einheit mit ihren hl. Engeln müssen sie sich in diese Ordnung
schon hier auf Erden einfügen.
In
dieser Sicht, gilt es die beiden Texte: Lk und Jo zu betrachten!
Lk
24, 33 - 46
1.Im
Abendmahlsaal
33
„Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück,
und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt.“ Um MARIA und den
unsichtbar anwesenden HERRN hat sich im HEILIGEN GEIST aus der Katastrophe
von Golgotha kristallisierend haben sie nicht nur zueinander gefunden aus
ganz verschiedenen Richtungen, in die sie sich verloren hatten, sie fand
hier zugleich in die Ordnung zurück, die der HERR ihnen im Abendmahlsaal
gewiesen hatte (auch wenn dies dort nicht erwähnt ist).
34
„Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon
erschienen. 35 Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie
ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.“ Bewusst weisen sie vor den
Anderen darauf hin, dass sie IHN vor allem am „Brotbrechen“ erkannt hatten.
Damit ist der vorhergehende Hinweis noch unterstrichen. Der HEILIGE GEIST
muss dort anknüpfen, wo sie erschreckt vor dem Zugriff der Häscher, diese
Einheit gebrochen hatten und davon liefen. Wandlung im HEILIGEN GEIST ist an
ihnen geschehen, auch wenn sie es jetzt noch nicht fassen können. Es genügt,
dass MARIA als die Erstgewandelte unter ihnen ist. Nach der durchstandenen
Todesangst durchströmt sie Neues Leben.
36
„Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu
ihnen: Friede sei mit euch!“ Noch bevor sie der Gruß des HERRN erreicht,
sind sie auf dem Weg hin zu diesem Frieden, den die Welt nicht geben kann.
Notwendig muss hier der HERR auch ihren fleischlichen Augen sichtbar werden,
auch wenn er in seiner Erscheinung notwendig ein ganz Anderer ist, als sie
IHN gekannt hatte. Er fügt sich hier wie vorher nahtlos in die Ordnung ein,
die ER selbst gestiftet hat.
37
„Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu
sehen.“ Notwendig muss die Gegensätzlichkeit des Kreuzes weiter in ihnen
wirken. Im Gegensatz zu einer Auferstehungsideologie heute, die das Kreuz
vergisst, muss das Kreuz die Mitte bleiben, auf die hin sie schon in Galiläa
gerufen wurden.
38
„Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem
Herzen solche Zweifel aufkommen?“
Was
Innen begonnen hat, ist noch wie ein zartes Pflänzlein, das in der Sonne
Seiner Liebe und den sorgenden Tränen MARIENS und der übrigen Frauen wachsen
muss. Es bedarf notwendig, wie ein neu gepflanztes Reis einer äußeren
Stütze, die der HERR ihnen durch seine sichtbare Gegenwart schenkt.
39
„Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an,
und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.
40 Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße.“ Sie wissen im
Herzen durch den hl. Engel: es ist der HERR, doch sie können das Neue an IHM
noch nicht fassen. Das verlangt der HERR auch nicht an ihnen und kommt ihnen
deshalb entgegen.
41
„Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Ob es
Lukas selbst mit erfahren hat? Er gehörte ja nicht zu den Zwölf, kam erst
unter dem Kreuz über MARIA in den inneren Kreis (siehe später!). Als Arzt
konnte er sich psychologisch einfühlen, sie verstehen. Die Kreuzspannung hat
sich inzwischen gewandelt in die Gegensätzlichkeit von Staunen und Freude.
„Da
sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? 42 Sie gaben ihm ein Stück
gebratenen Fisch; 43 er nahm es und aß es vor ihren Augen.“ Tief verstehend
hilft der HERR ihnen wie ein guter Vater verstörten Kindern. Sie brauchen
noch mehr „Beweis“, um durchzustoßen. Über all dem, das ihnen geschieht,
liegt tiefes, erwartendes Schweigen, das Keiner zu brechen gewagt hätte. Es
bedarf Seines klärenden Wortes, wie ER es schon den beiden Jüngern auf dem
Weg nach Emmaus getan hatte.
44
„Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch gesagt habe,
als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des
Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. 45 Darauf
öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. 46 Er sagte zu
ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten
Tag von den Toten auferstehen,“ So beruhigend seine schweigende Gegenwart
unter ihnen auf ihre nicht wenig belasteten Gefühle gewirkt hat, so sehr
wirken seine Worte Frieden in ihrem nicht weniger durcheinander geworfenen
Geist.
Jo,
20, 19 – 29, Sündenvergebung: - 23
Im
Abendmahlsaal
20,19 „Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor
den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und
sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! 20 Nach diesen Worten zeigte er ihnen
seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn
sahen.“ Bei Johannes tritt von Anfang an stärker die beruhigende Kraft
Seines Geistes nach vorne. Er sieht das Geschehene von Anfang an mehr aus
der Warte des Adlers über den Wolken. So will die Freude auch mehr als eine
Gnadengabe des HEILIGEN GEISTES verstanden sein. Den ersten Frieden, den ER
ihnen verheißt, kommt aus der weisen Voraussicht des VATERS.
21
„Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater
gesandt hat, so sende ich euch. 22 Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er
sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! 23 Wem ihr die
Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem
ist sie verweigert.“
Der
zweite Frieden ist der Seine als des Sendling des VATERS, der jeder von
ihnen auf seine Weise werden soll. Was zu tilgen bleibt, ist all das, wo sie
noch nicht mit ganzem Herzen in Seine Sendung sich einfügen. Nur in Einheit
mit dem VATER als Boden der Sendung mit dem SOHN, können sie in IHM ganz
Sendling werden, für den nichts so bedeutsam ist als die Sendung, vor der
alles Andere zurück treten muss.
Die
Bekehrung Thomas’ 20, 24 - 29
24
Thomas, genannt Didymus (Zwilling), einer der Zwölf, war nicht bei ihnen,
als Jesus kam. 25Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn
gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen
Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine
Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. 26 Acht Tage darauf waren
seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren
verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit
euch! 27 Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine
Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht
ungläubig, sondern gläubig! 28 Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein
Gott! 29 Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig
sind, die nicht sehen und doch glauben.
Der dritte Frieden wird nicht im Wort, sondern in der im HEILIGEN GEIST
gefordert, aber auch verliehen, soweit die Einheit mit dem SOHN in ihnen
wirklich.
Alle drei „Frieden“ müssen in ihnen wachsen zur Vollendung,
·
der erste in aller
Statik der Sendung
·
der zweite in der
notwendigen Dynamik, in der die Sendung zu vollbringen ist,
·
der dritte in aller
Beweglichkeit, die allein der HEILIGE GEIST zu schenken vermag.
Nicht nur die Erde wird neu, auch der „Himmel“, das zeigt sich schon in der
Sendung der Zorschalenengel, die die Erde von allen Schlacken der Sünde
reinigen werden, um die Neue Schöpfung in CHRISTUS durchzusetzen. Alles was
nicht von IHM ist und auf IHN hinweist, wird verbrennen, wird Asche.: Offb
15:1
Dann sah ich ein anderes Zeichen am Himmel, groß und wunderbar. Ich sah
sieben Engel mit sieben Plagen, den sieben letzten; denn in ihnen erreicht
der Zorn Gottes sein Ende.
Drei Zeichen im Bezug auf „Kristall“ helfen uns die Zielrichtung der
Reinigung klarer zu erkennen!
Das „andere Zeichen“ von „Kristall“ ergänzt das Zeichen MARIENS im 12.
Kapitel. Beide sind untrennbar verbunden. Auf die Immaculata hin ist alle
Reinigung, in ihr wird sie endlich im Mystischen Leibe vollendet. Um dieses
„wasserklar“ geht es jetzt in der Kirche, das unerbittlich alle
Unwahrhaftigkeit, die sich in der Bindung an Ich, Welt und Satan
einschleichen wollte. Bestehen kann im Feuer der Reinigung nur wer mit Leib
und Seele, mit allem, was er ist und hat, gereinigt ist. Dieses Geheimnis
drückt die GO aus im „gläsernen Meer, mit Feuer vermischt“. Die in der
Prüfung gesiebte Menschheit steht für das Feuer, das mit dem Kristall sich
untrennbar verbindet.
Offb 15,2 „Dann sah ich etwas, das einem gläsernen Meer glich und mit Feuer
durchsetzt war. Und die Sieger über das Tier, über sein Standbild und über
die Zahl seines Namens standen auf dem gläsernen Meer und trugen die Harfen
Gottes.
Ein drittes und letztes Zeichen gilt es zu betrachten:
22:1 „Und
er zeigte mir einen Strom, das Wasser des Lebens, klar wie Kristall;
er geht vom Thron Gottes und des Lammes aus.“
Die von allen Schlacken
gereinigte Schöpfung darf endlich in GOTT eingehen. Der Strom des Lebens aus
dem VATER über den´SOHN und MARIA kann unvermindert durch sie ziehen.
Geheimnisvoll geht in der GO die Sendung JESU, wie wir sie in der
Auferstehung betrachtet haben, auf die sieben verschiedenen Gemeinden und
ihre Glieder über. Im Opfer der Prüfung muss sich auch das allgemeine
Priestertum vollenden. Lebendiges Glied der Kirche ist nur, wer in seiner
Berufung teilhat am Einen, Alles überragenden Opfer CHRISTI, wie wir es in
der hl. Messe feiern.
In
dieser Sicht erklärt sich auch die zweite Stelle, die sich auf den
„Kristall“ bezieht, der kraft der Auferstehung die ganze Kirche nach dem
Bild der hl. Hierarchie der hl. Engel umformen wird. Jeder hat seinen Platz
im Ganzen des Mystischen Leibes CHRISTI gefunden, zusammen mit seinem hl.
Engel: Schon hier auf Erden soll diese Einheit werden.
GOTTES ALLMACHT
muss es tun
Im
zweiten („unechten“) Markusschluss fasst Mk die drei Abschnitte der
Auferstehung nüchtern zusammen. In der Sicht der ALLMACHT GOTTES (Mk), die
mit der Sicht der GERECHTIGKEIT (Jo) im Westen zusammen geht, muss er den
Unglauben und das Zögern der Apostel unterstreichen, nicht als ein
moralisches Urteil, sondern als nüchterne Festsstellung. Vor der Gewalt von
Passion und Auferstehung muss der Mensch zu Boden gehen, ob in Schwäche oder
in Ehrfurcht vor seiner Herrlichkeit. GOTT muss in Seiner Allmacht und
Gerechtigkeit GOTTES dem Menschen in Barmherzigkeit aufhelfen, wo er sich in
Demut öffnet.
Wer
sich nicht beugt, wie wir es in der GO erkennen, muss schon hier vor der
nüchternen Strenge der Aussagen bei Mk zurück schrecken. Wer kann vor GOTT
bestehen? Nur der, der sich blind Seiner Barmherzigkeit in die Arme wirft.
Diese Erkenntnis muss in aller Wahrhaftigkeit in uns aufstehen. Hier erweist
sich, wie sehr der Humanismus unsere Sicht hin zu GOTT trübt, ja verfälscht.
Wir müssen der schweren Verletzung, die wir schon in Adam erlitten haben,
ins Auge schauen, nicht nur in Anderen, sondern zuerst in uns selbst. Keiner
kann sich von ihren Folgen befreien. Darum kommt uns ja auch GOTT gerade
hier in Seiner ALLMACHT entgegen, darum beweist ER uns, dass Seine
GERECHTIGKEIT für uns, solange wir leben, BARMHERZIGKEIT sein muss, wenn sie
uns nicht erschlagen soll.
Hier
wird die Lüge alles Besserwissen und Moralisierens auf der einen Seite, des
humanen Zudeckens auf der anderen Seite offenbar. Dafür steht die nüchterne
Sicht des LW Löwen, der über Mk steht, dem er als Werkzeug GOTTES dient.
Hier fällt auch ein Licht auf das Ausscheiden Markus’ bei der ersten
gemeinsamen Sendung, da er sich von Paulus zurückzieht. Es gibt
Gegensätzlichkeiten, die nur GOTT lösen kann. Sie hatten einen je
verschiedenen Zugang zu einer und derselben Wirklichkeit, der sie deswegen
auch in verschiedener Weise Antwort stehen mussten, jeder auf seine Weise.
So hat Markus seinen Platz an der Seite des Petrus gefunden.
Der Einheit von Allmacht und Gerechtigkeit begegnen wir in ihrem Vollzug in
der GO.
Sie
ist das Buch des Gerichtes GOTTES über eine Welt, die sich dem Licht GOTTES
widersetzt, ja es abweist. GOTT aber muss sie endlich mit Gewalt durchsetzen
nach allem barmherzigen Warten auf die Menschen „guten Willens“. Es zeugt
von mangelnder Einsicht in die Sendung des Mk, wenn man diesen Schluss als
„unecht“ bezeichnet, da er zu der Sicht steht, die ihm durch das LW Löwe
aufgegeben ist und deshalb das ganze Evangelium durchzieht. Wo der Mensch
seiner Berufung in GOTT untreu wird und in diese Untreue verharrt, scheidet
er sich selbst aus. Gerechtigkeit in GOTT Treue zu Sich selbst. Der Mensch
kann dies als Geschöpf und armer Sünder nie und nimmer fassen kann, außer
sie kommt ihm als Barmherzigkeit entgegen! Wo er sie annimmt, wird er besser
verstehen!
Es gilt die drei klassischen Schritte der Auferstehung in der Sicht auf die
Gerechtigkeit des DREIEINIGEN GOTTES zu betrachten, dann wird uns nicht nur
bei Mk aufgehen, dass der Mensch sich ihr anbetend unterwerfen muss, dann
erfährt er etwas von dem dreifachen Frieden, in dem der HERR den Jüngern bei
Johannes begegnet.
Engel und Mensch müssen sich hier ergänzend helfen. Der hl. Engel weiß aus
der Prüfung im Anfang besser um die unerbittliche Gerechtigkeit GOTTES, der
Mensch sollte in diesem nüchternen Licht seines himmlischen Bruders besser
erkennen, was es um die Barmherzigkeit GOTTES ist, die allein ihn retten
kann. An uns armen Sündern darf der hl. Engel was es um die für ihn
unverständliche Barmherzigkeit ist, da er in der Prüfung gelernt hat, sich
ihr blind zu unterwerfen!
Am
Grab
9
„Als Jesus am frühen Morgen des ersten Wochentages auferstanden war,
erschien er zuerst Maria aus Magdala, aus der er sieben Dämonen ausgetrieben
hatte. 10 Sie ging und berichtete es denen, die mit ihm zusammen gewesen
waren und die nun klagten und weinten. 11 Als sie hörten, er lebe und sei
von ihr gesehen worden, glaubten sie es nicht.“
In
persönlicher Begegnung, Beispiel Emmaus
12
„Darauf erschien er in einer anderen Gestalt zweien von ihnen, als sie
unterwegs waren und aufs Land gehen wollten. 13 Auch sie gingen und
berichteten es den anderen, und auch ihnen glaubte man nicht.“
Im
Abendmahlsaal
14
„Später erschien Jesus auch den Elf, als sie bei Tisch waren; er tadelte
ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die
ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten.“
Im
zweiten Schluss zeigt Mk auf, was uns auch heute verloren ist und dem Feind
freie Hand gibt: die Einheit von Glaube, Gehorsam und Treue. Hier überzeugt
neu das Zeugnis, wie es auf dem Hintergrund allgemeinen Versagens in den
Drei: M.M., MARIA, den Frauen und Johannes in besonderer Weise aufleuchtet.
Sendung/Heimkehr
Mt 28,16 - 20
16 Die elf Jünger
gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte.
17 Und als sie
Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel.
18 Da trat Jesus
auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel
und auf der Erde.
19 Darum geht zu
allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie
auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,
20 und lehrt sie,
alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiß: Ich bin
bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
|
Mk 16, 15 – 18
15 Dann sagte er
zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das
Evangelium allen Geschöpfen!
16 Wer glaubt und
sich taufen läßt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird
verdammt werden.
17 Und durch die,
die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In
meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen
Sprachen reden;
18 wenn sie
Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht
schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden
gesund werden.
|
Lk 24, 46 - 49
46 Er sagte zu
ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am
dritten Tag von den Toten auferstehen,
47 und in seinem
Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden,
sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden.
48 Ihr seid Zeugen
dafür.
49 Und ich werde
die Gabe, die mein Vater verheißen hat, zu euch herabsenden. Bleibt
in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet.
|
Jo 19, 15 ff
Als sie gegessen
hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes,
liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du
weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer!
16 Zum zweitenmal
fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er
antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte
zu ihm: Weide meine Schafe!
17 Zum drittenmal
fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde
Petrus traurig, weil Jesus ihn zum drittenmal gefragt hatte: Hast du
mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt,
dass ich dich liebhabe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! |
Jo
21. “Dritte Erscheinung” am See Tiberias
21:1
„Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal. Es war am See von
Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. 2 Simon Petrus, Thomas,
genannt Didymus (Zwilling), Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des
Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. 3 Simon Petrus
sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit.
Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie
nichts.
4
Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wußten
nicht, dass es Jesus war. 5 Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr
nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. 6 Er aber sagte zu ihnen:
Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas
fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so
voller Fische war es.7 Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es
ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich
das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See.
8
Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit
vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den
Fischen hinter sich her.
9
Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch
und Brot. 10 Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade
gefangen habt.
11
Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit
hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren,
zerriß das Netz nicht. 12 Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und eßt! Keiner
von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wußten, dass es
der Herr war. 13 Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso
den Fisch. 14 Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern
offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.“
Auffallen sollte uns wie hier das Zeugnis über die Auferstehung bei Johannes
so dreifaltig endet wie bei Markus. Im Westen, wo es um den Endkampf geht,
stehen beide Evangelisten zusammen:
Gerechtigkeit und Allmacht sind verschmolzen in der einen Hand des Richters
der Lebenden und der Toten. Auch von den Elementen her, denen sie über die
Lebenden Wesen zugeordnet sind, ergibt sich da eine Weisung. Mk steht hier
in anderer Weise als Lukas, der im Norden, dem Gemüt zu, seinen Platz hat,
für das entfesselte Element „Wasser“, das materiell in den Katastrophen alle
Grenzen niederreißt, geistig aber als Gnadenwasser auch alle Schranken, die
unsere geistige Enge ihm setzte, zerbricht. Es werden im Glauben im letzten
Kampfe Menschen in Einheit mit ihren hl. Engel aufstehen, die leuchtend wie
Fackeln auch den letzten Funken in den müden Herzen der Menschen zu Licht
machen.
Johannes, dem Element Luft zugeordnet, steht in der entfesselten Luft nicht
nur für die Stürme, die die Erde peitschen werden, sondern ebenso für die
entfesselte Kraft des GEISTES, der unser Dunkel aufhellt und letzte Kräfte
in uns löst. Beide Elemente kommen im Westen, der Erde zugeordnet, im
Zeichen der Allmacht GOTTES zusammen. Im Wasser und im Geist wird die Erde
gewandelt und kehrt als solche nach Osten in den DREIEINIGEN GOTT zurück.
Die Apostel sind durch das Priestertum nicht nur mit dem HERRN eins
geworden, sie sind hinein genommen in das Leben des DREIFALTIGEN GOTTES.
Notwendige
Unterscheidung der Berufung:
Petrus/Johannes Jo 21, 14 – 23
Dass
Johannes Paul II und Benedikt XVI antreten mit der Frage „Liebst Du mich?“,
zeigt, dass die Kirche auf einen Neuen Kurs gerufen ist, dem nur noch die
Kraft fehlt, sich „in der Kirche durchzusetzen“, gegen die Vormacht der
Administration. Doch wo der GEIST führt, brauchen wir nicht zu sorgen. Nicht
mehr unser Tun bis hin zum Herrschen ist entscheidend, sondern unsere
Bereitschaft, es der Führung des GEISTES zu überlassen, das durchzuführen,
was ER angestoßen und in diese beiden Päpsten zum Zeugnis werden ließt. Die
Exkommunikation durch den Patriarchen der Ukraine mit Unterstützung der
Traditionalisten, kann dies nur noch unterstreichen: nur die LIEBE wird
siegen. Hier muss sich die Türe zur Hilfe der hl. Engel hin öffnen. Muss
nicht der GEIST es tun, da das Werk zuerst SEIN WERK ist? Es braucht von
unserer Seite nur Glaube und Geduld. Die Scheidung hin zur „Kleinen Herde“
und damit zu den Versiegelten Gemeinden ist auf dem Wege!
a.
Sendung Petri: Hirte
14 „Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den
Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war. 15 Als sie
gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes,
liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass
ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! 16 Zum zweiten Mal
fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm:
Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine
Schafe! 17 Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst
du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt
hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du
weißt, dass ich dich liebhabe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! 18
Amen, amen, das sage ich dir:
Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet
und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst
du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und dich
führen, wohin du nicht willst. 19 Das sagte
Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach
diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!
Wo
einer „jung“ ist, vertraut er auf seine eigenen Kräfte, wo er, wie er wie
Johannes Paul II seine letzten Kräfte hingegeben hat („labor solis“) kann er
getrost gehen. Wo er selbstgerechte Grenzen überschritten hat, wie der
Buchstabe richtend vermerkt, kann er der größeren Liebe GOTTES vertrauen,
für die er nicht nur im Fest der Barmherzigkeit, sondern auch im Wagnis
„Assisi“ und ähnlichen „Ungereimtheiten“ Zeugnis abgelegt hat. Seine
Freundschaft mit Therese von Calcutta, ja seine Einheit mit ihr und ihrem
Wagnis heraus aus dem Ghetto einer „gesicherten“ Gemeinschaft, sind vom
HEILIGEN GEIST unterzeichnet. Durfte es in Indien am Ort erfahren! Sein
Zeugnis schlägt die Brücke von Paulus hin zu Johannes. So ist auch er ein
„Bleibender“ geworden! Hat er nicht SEIN Wort aufgenommen vom Bleiben? Auch
wenn es den Sicheren nur Abenteuer erscheint. Wahrlich es ist Abenteuer in
nächster Nachfolge des HERRN, der noch das „Steig’ herab vom Kreuz!“
überhört!
Die
„Sendung“ Johannes’ ist „Bleiben“
20 „Petrus wandte sich um und sah, wie der Jünger, den
Jesus liebte, (diesem) folgte. Es war der Jünger, der sich bei jenem Mahl an
die Brust Jesu gelehnt und ihn gefragt hatte: Herr, wer ist es, der dich
verraten wird? 21 Als Petrus diesen Jünger sah, fragte er Jesus: Herr, was
wird denn mit ihm? 22 Jesus antwortete ihm:
Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Du
aber folge mir nach! 23 Da verbreitete sich
unter den Brüdern die Meinung: Jener Jünger stirbt nicht. Doch Jesus hatte
zu Petrus nicht gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, dass er bis
zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an?“
Das
„Folge mir nach!“ ist im „Bleiben“ überholt! Ist heute, wo wir uns auf die
Garabandalgnade bereiten, nicht dies unsere einzige Aufgabe, in dem zu
bleiben, was das kostbarste Geschenk für jeden wachen Christen ist, unserer
je einzigartigen Berufung, auch wenn wir sie mehr erahnen und ersehnen, als
sie in unserer Hand ist. Geheimnis verlangt nicht Zugriff, sondern
Auslieferung, wie sie vor aller Welt ein Johannes Paul II bis zum letzten
Blutstropfen gelebt hat! Zeugnis des Lebens, nicht des Buchstabens, mit dem
wir nur unsere Feigheit rechtfertigen! Halten wir dagegen die Sicherheit der
Pharisäer, die sie bis heute beanspruchen und durchzusetzen versuchen, auch
gegen das Leben….siehe „den Betrug der Hierarchen“!
NACHTRÄGE
Der Betrug der
Hierarchen bei Mt 28,11 - 15
11
Noch während die Frauen unterwegs waren, kamen einige von den Wächtern in
die Stadt und berichteten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. 12
Diese faßten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluß, die Soldaten zu
bestechen. Sie gaben ihnen viel Geld 13 und sagten: Erzählt den Leuten:
Seine Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir
schliefen. 14 Falls der Statthalter davon hört, werden wir ihn
beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt. 15 Die
Soldaten nahmen das Geld und machten alles so, wie man es ihnen gesagt
hatte. So kommt es, dass dieses Gerücht bei den Juden bis heute verbreitet
ist.
Mk 16.19f
19 Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in
den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.
20 Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen
bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er
geschehen ließ. |
|
Diesem Schlusswort gilt es noch tiefer nachzuspüren. Notwendig wird auch
hier noch einmal deutlich, wie sehr erst die vierfache Schau der Gewalt der
Auferstehung nahe kommt.
Bei
Mt ist das Wort „Himmelfahrt“ nicht zu finden, und doch ist die Wirklichkeit
der Himmelfahrt gegenwärtig in der Sendung und der bleibenden Gegenwart des
HERRN in Seiner Kirche.
16
Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt
hatte. 17 Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber
hatten Zweifel. 18 Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle
Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. 19 Darum geht zu allen Völkern,
und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des
Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, 20 und lehrt sie, alles zu
befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiß: Ich bin bei euch alle Tage
bis zum Ende der Welt.
In
der Sicht des LW Engel erkennen wir die bleibende Gegenwart der hl. Engel im
Aufbau der Kirche und ihre Prüfung durch das Kreuz, das hier im Licht der
Scheidung im HEILIGEN GEIST mit gesehen wird, wie sie schon in Gen 1
angedeutet ist. Sie wird die Kirche noch hier auf Erden vollenden.
Verhüllter und doch zugleich ausgesprochen ist sie bei Lukas:
Lk
24, 50 -53
Himmelfahrt
50
„Dann führte er sie hinaus in die
Nähe von Bethanien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie. 51 Und
während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben 52
sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach
Jerusalem zurück. 53 Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott.“
Warum Bethanien? Dort war die „Kleine Herde“, die im Kreuz aber auch
Auferstehung wusste, ohne sie erfahren zu müssen. Denn wo die Liebe
herrscht, da ist schon ein Stück Himmel!
„Sendung“ in der GO
Der
HERR, der unsichtbar und doch mit Leib und Seele bei Seiner Kirche geblieben
ist, wird langsam mehr von Innen als von Außen den getreuen Gläubigen
sichtbar, es lichtet sich seine demütige Gegenwart im Allerheiligsten
Sakrament des Altares in dem Maße wie unsere Augen durch das Licht des
Engels angehoben werden. Die mehr statische Erscheinung des DREIEINIGEN
GOTTES am Anfang der GO, wird hier im Bild des Reiters dynamisch: der Feind
ist geschlagen, der Weg ist frei, dass das himmlische Jerusalem sich dem
Maranatha der Getreuen entgegen neigt.
Auf
weißem Roß reitet Er den himmlischen Heerscharen voran:
19,12 Seine Augen waren wie Feuerflammen, und auf dem Haupt trug er viele
Diademe; und auf ihm stand ein Name, den er allein kennt. 13 Bekleidet war
er mit einem blutgetränkten Gewand; und sein Name heißt «Das Wort Gottes».
14 Die Heere des Himmels folgten ihm auf weißen Pferden; sie waren in
reines, weißes Leinen gekleidet.“
Nichts von Kampf ist hier an den heimkehrenden Siegern zu erkennen. Das
Dunkel ist geschieden durch Seine Gegenwart. Es braucht da kein Tun mehr,
mit dem wir uns rechtfertigen. GOTTES Licht durchdringt die Schöpfung und
hebt sie hinauf in die Himmlische Herrlichkeit, auch wenn diese letzte
Wandlung noch Äonen dauern sollte. Die Zeit wie wir sie kennen, ist auf dem
Weg in die Ewigkeit.
15
„Aus seinem Mund kam ein scharfes Schwert; mit ihm wird er die Völker
schlagen. Und er herrscht über sie mit eisernem Zepter, und er tritt die
Kelter des Weines, des rächenden Zornes Gottes, des Herrschers über die
ganze Schöpfung. 16 Auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte trägt er den
Namen: «König der Könige und Herr der Herren ».
Auferstehung und Apokalypse
IV. Teil: „Passion MARIENS“
Aus der Ohnmacht des BROTES - kommt der Sieg des Geopferten LAMMES
Für
den Engel bietet der Raum kein Gesetz.
Seine Haltepunkte sind
das
Herz GOTTES, des Auferstandenen,
und
das Herz des Menschen, des mühsam ringenden,
diese beiden Pole,
zwischen denen die Funken sprühen
und
die Blitze zucken,
und
das Heil oder Unheil der Menschheit
in
Rettung oder Verwerfung besiegelt wird.
HLST. EUCHARISTIE und MARIA
Manches in den folgenden Betrachtungen zur „Passion MARIENS“ ist mehr ein
Suchen als ein Finden; doch beides ist dem Unbefleckten Herz MARIENS
anvertraut und der Führung des guten hl. Engels, was heraus kommt, soll auch
allein ihr zu Ehre sein. Es ist da ein stilles Versprechen über dieser
„Letzten Zeit“, die ihr ganz in GOTTES Erbarmen anvertraut ist: dass langsam
so Manches der vielen Geheimnisse, die sie im Herzen bewegte, denen, die sie
lieben, kund getan werde zur größeren Ehre GOTTES und damit auch ihr Glanz
über dieser dunklen Zeit immer mehr aufstrahle wie heilige Morgenröte eines
Neuen Tages, der über dieser Schöpfung aufgehen soll. Erste heilige
Andeutung dieser Hoffnung ist das Bild von Guadalupe, in dem sie in
vielfältigen Bildern und Zeichen zu den einfältigen Indios gesprochen hat –
und sie haben verstanden!
Eine
Freude ersehnen - ist schon Freude
und
das Warten wird selig
wenn
die heilige Hoffnung
die
Erfüllung im Herzen trägt.
„Lazarus“
Beginnen wir bei „Lazarus“, auch wenn wir auch mehr ahnen als wissen, in
welcher Beziehung diese auserwählte Familie zu MARIA stand. Da der HERR
besonders in der letzten Zeit ein Stück „Heimat“ hier auf Erden fand, ist
anzunehmen, dass nicht nur MARIA davon wusste und sich sicher darüber freute
und GOTT dankte. Die Familie Lazarus’ ist schon vor Pfingsten „Angeld der
Kirche“. Sie ist Brücke vom Alten Bund hinüber zum Neuen Bund nicht durch
das Wort, sondern auf dem Weg der Liebe. Nach der Ermordung ihrer Eltern
durch römische Soldaten (wie man erzählt), waren sie nach Jerusalem gezogen.
Sie führten weiter, was ihre Eltern begonnen hatten: Gäste aufzunehmen und
zugleich für die Toten zu sorgen. Dieser stille Dienst hat sie nach dem Tod
der Eltern noch näher an die Grenze von hier und drüben gebracht, an der sie
dem HERRN begegnen mussten.
Hier
brauchte der HERR nicht in Bild und Gleichnissen zu sprechen wie vor den
Menschen, sie auch nicht wie den Jüngern später auslegen. Sie waren in
diesem Bereich zu Hause, seit sie ihre Eltern verloren hatten. Schon damals
durfte Lazarus die Erfahrung machen, dass das Leben nach dem Tode weiter
geht. Er konnte nicht aufhören, mit seinen Eltern zu sprechen, als wären sie
noch im Leben, ja er durfte erfahren, dass sie mehr als „lebten“ und die
Hilfe der Kinder brauchten. Vielleicht ist auf diese Weise noch vor dem
Abstieg JESU ein erster Lichtstrahl der Frohbotschaft nach Drüben gelangt,
wo die Gerechten, die Weg des HERRN bereitet haben, in inniger Teilnahme
darauf warten, dass sich Alles vollende. Sie warten in Geduld auf die
Erfüllung der Verheißung (ist also weder Vorhölle noch Fegfeuer).
Standen die Kinder nicht auch an dieser Grenze, da sie nicht aufhörten um
ihre Schwester Magdalena zu ringen. Sie hat in ihrer Schönheit den Feind ins
Haus gebracht. War der Erste ein römischer Offizier? Wie immer! Die zarte
Blüte war in Gewalt gebrochen, aus ihren Träumen gerissen; wenn sie nicht
JESUS begegnet wäre, die tiefste Sehnsucht ihres Herzens nach reiner Liebe
wäre sie verwelkt. War ihr Triumph über die Männer nicht bittere Rache für
die Gewalt, die sie wohl zuerst erlitten hatte?
Notwendig musste Lazarus in seinem stillen Betrachten JESUS an Seinen
Nährvater Joseph erinnern. In dieser Familie war ein Stück der hl. Familie
lebendig geworden, Musste nicht JESUS in der Mitte kommen? Sie lebten so
sehr am Rande der Gesellschaft, ja religiöser Unterschiede, jenseits alles
bösen Streites um den Messias, dass wir in allem Umbruch wahrlich eine Oase
des Friedens war. Es gibt Hinweise, dass Maria Magdalena der MUTTER und
Johannes nach Ephesus folgten, dass sie erst von dort nach Frankreich kam.
Wie immer! Waren ihr nicht schon Lazarus und die stille Maria Wegweisung hin
zum kontemplativen Leben?
Musste sie nicht immer neu und tiefer ihrer letzten
Begegnung mit dem HERRN als „Gärtner“ nachdenken und all den Gnaden, die sie
durch IHN erfahren hat? Vor allen anderen Heiligen ist sie berufen, den Weg
heiliger Buße zu eröffnen als den sichersten Weg JESUS zu begegnen; hatte er
nicht mit dem Bußruf seine Verkündigung eröffnet? Nicht wenige Frauen sind
mit MARIA und Johannes unter dem Kreuz gestanden, da dort das Herz der
MUTTER bis in seine letzten Tiefen aufgebrochen wurde „damit die Gedanken
vieler offenbar werde“. Ist ihr nicht schon dort Magdalena gefolgt, umso
mehr da sie der HERR in ihrer Verblendung mit „Maria“ angesprochen hatte?
Kam ihre Sehnsucht nach reiner Liebe, die so tief gebrochen wurde, nicht der
Sehnsucht des MUTTERherzens MARIAE nahe? Will sie zusammen mit MARIA nicht
der Menschheit von heute helfen, diesen letzten Rettungsweg nicht zu
verfehlen?
MARIAS Anteil an der
Hlst. Eucharistie.
Schlagen wir von der Betrachtung zur Familie von Lazarus die erste Brücke
hinüber zu MARIA. Muss ihr liebendes Mutterherz nicht schon immer diesen
einen Gedanken im Herzen bewegt haben: „Wie wird ER bei uns bleiben?“. Hat
sie nicht schon in Betlehem = „Haus des Brotes“ im Angesicht des KINDES in
der Krippe darüber nachgedacht? War sie nicht in der Schrift des Alten
Bundes mit all den Stellen bekannt, die auf dieses Geheimnis wiesen,
vorderst im „Brot vom Himmel, dem Mannah in der Wüste“? Hat sie nicht in den
Gleichnissen, die sie JESUS lehren durfte, Sein Wort zum Brot für die
Kleinen bereitet?
So
muss dieser Gedanke immer mehr zu einem heißen Wunsch aufgeblüht sein, den
JESUS in ihrem Herzen lesen konnte, auch wenn sie darüber nicht gesprochen
hat, weil das Geheimnis zu groß war, um es in Worte zu bringen. Hier sollte
ja mehr sein als „Bild und Gleichnis“, wahrhaft Gegenwart in Leib und Blut.
Immer braucht das Kind die Mutter,
wenn
es Kind sein will.
Immer muß die Mutter wissen,
daß
es ihre heilige Pflicht ist,
Vor-Bild ihrem Kind zu sein.
GOTTES Gnade, und ein Pfund ists,
Mutter nach dem Bild MARIENS sein zu dürfen,
weil
im sicheren Selbstvergessen
auch
das sichere Gefühl des rechten Leitens
ihr
gegeben wird,
eine
Blutbahn mit dem Kind,
Herz
zum Herzen bindend.
Wäre
GOTT sonst Mensch geworden,
wenn
ER uns nicht eine Mutter wollte geben,
wie
sie wirklich nach dem Herzen GOTTES ist?
In
der Bereitung des Letzten Mahles, besonders des Brotes hat sie den letzten
Schritt getan, um diesem Geheimnis Gestalt zu geben. Sie hat nicht nur im
Haus des Nikodemus mit den Frauen das Abendmahl bereitet, sie hat auch das
ungesäuerte Brot gebacken, das der HERR dann in Seinen Leib verwandelte. So
wie ER in ihr Mensch wurde, so sollte ER in dem Brot, Brot werden „zum Leben
der Welt“. Es musste das Geheimnis Seiner Gegenwart an diese Erde gebunden
bleiben. Seine Menschwerdung verlangte in letzter Folgerung nach
„Brotwerdung“, schon die wunderbare Brotvermehrung zielte in dieser
Richtung.
So
sehr sie als Mutter im Anfang erschrocken war über die Beziehung JESU zu
Maria Magdalena, denn sie durfte in die Abgründe dieses enttäuschten Herzens
schauen, so sehr wusste sie, dass solche tiefe Verletzung nur geheilt wird,
wenn sie in der Tiefe ansetzen kann. Dazu aber brauchte es das Brot. Als ihr
der HERR am Kreuz genommen war, wäre Maria Magdalena wenigstens für den
Augenblick getröstet gewesen, wenn sie nach der Kreuzigung den toten Leib
für sich gehabt hätte. Sie war noch blind für IHN, der gewandelt war. Sie
wollte IHN greifen; doch der HERR wies sie ab mit dem Wort: „Ich bin noch
nicht zum VATER aufgefahren“(Jo 20,15). Sie musste erst hinüber finden zu
MARIA! Welch’ wunderbares Verhältnis muss damals zwischen beiden Frauen
aufgeblüht sein!
Brot und Jerusalem
Hier
treffen wir auf einen weiteren Zusammenhang, den es tiefer zu betrachten
gilt. Immer wieder ist MARIA auf der Via dolorosa den Leidensweg ihres
SOHNES hinauf nach Golgotha gegangen in all den Jahren, die sie in Jerusalem
blieb. Nicht nur um die Verdienste ihres SOHNES immer wieder dem VATER vor
Augen zu stellen, sondern auch um Erbarmen auf „ihre Stadt“ herabzuflehen.
War sie nicht hier aufgewachsen, ist sie nicht als Tempeljungfrau in den
Tempel eingetreten in den Kreis der Getreuen um den Hohenpriester Hillel?
Die dunkle Prophezeiung JESU über Jerusalem: „Kein Stein wird hier auf dem
anderen bleiben!“, blieb für sie schreiende Herausforderung, der sie ihr
ganzes Gebet und das Blut CHRISTI entgegen halten musste, auch wenn sie wie
später Johannes über das irdische Jerusalem hinaus auf das himmlische
schauen durfte.
Auch
wenn JESUS „draußen vor der Stadt“ leiden musste, ER hatte Seinen Ort in
ihr. Sie ahnte: ER wird Allen neu machen! Wenn bei der Zerstörung durch die
Römer auch nur die Westmauer des Tempels erhalten blieb, geht da nicht eine
Linie von Getsemani hinüber zum Gemach des Abendmahles? Im Blick auf die
„Trennungslinie“, die Johannes in der Beschreibung des Neuen Jerusalems
bringt, die von NW nach SO zieht, ist sie nicht nur Trennung des Lichtes von
der Finsternis, sondern zugleich Verheißung, dass dieses Licht auch im
tiefsten Dunkel durchbrechen wird. Die Verheißung ihres Namens: „Stadt des
Friedens“, die schon im Zusammenhang mit der Begegnung Abrahams und
Melchisedechs aufleuchtet, wird sich erfüllen kraft des Blutes CHRISTI, das
diese Stadt mehr geheiligt hat als alle anderen heiligen Stätten.
„Von der Erde bist du genommen…“
Der
Boden von Jerusalem weist zurück auf den des Paradieses, wo GOTT den
Menschen aus ihr bildete. Ihn konnte der Fluch Jahwes über die Sünde der
Voreltern nicht treffen. Wir müssen nur das Wort Jahwehs an Adam, als er
vertrieben wurde, tiefer betrachten: „Du sollst dorthin zurück kehren, woher
du genommen bist“ (Gen. 3,14). Es meint nicht nur die Vergänglichkeit
unseres Lebens, an der wir besonders am Aschermittwoch erinnert werden. Er
soll „Ackerboden“ werden für einen Neuen Anfang in der Gnade. Jerusalem wird
durch das Blut CHRISTI heilige Erde der Verheißung, zu der nach den
Prophezeiungen des Isaias einmal alle Völker hinaufpilgern werden.
Von
Jerusalem aus hat die Evangelisierung immer wieder neue Länder in das Land
MARIA gewandelt. Von Portugal aus und Spanien, ging es hinüber in die Neue
Welt: „terra de MARIA“ – einmal wird alles Land ihr Land sein und der SOHN
wird es beim Hochzeitsmahl dem VATER zu Füssen legen.
MARIA - Lebensbaum
MARIA ist als Lebensbaum die Mitte des Neuen Paradieses, das in der
lobpreisenden Einheit von Engel, Mensch und Schöpfung zum Neuen Jerusalem
wird. MARIA ist der Ackerboden auf dem das Brot der Engel heranwächst, das
diese letzte Einheit schweißen wird. Das scheint schon Lukas ahnend zu
erkennen, da er von ihr als dem Kelch des Blutes CHRISTI in den
Wandlungsworten spricht, nicht einfach vom „Blut des Bundes“ wie Mt und Mk.
Je mehr wir dem Ende aller Dinge entgegen gehen, um so mehr wird das Neue
Jerusalem schon hier auf Erden Wirklichkeit im Geheimnis der Gegenwart des
HERRN durch die Hlst. Eucharistie, dh. durch MARIA. Nur über sie können wir
diesem Geheimnis näher kommen, wo wir sie außer Acht lassen, wird Sein
Bleiben nur schwer zu deutendes Zeichen, das sich endlich verlieren muss.
Hlst. Eucharistie und
GOTTESstadt
Das
Wort wird nur dann als Wort vom WORT verstanden, wenn der Gläubige es
aufnimmt mit Seinem ganzen (durch das Wort geprägten) Sein über seine vier
Fähigkeiten in Zuordnung zu den Himmelsrichtungen – Elementen – zur
GOTTESstadt. Nur so kann es auch über MARIA in uns Fleisch werden. Dieser
Ansatz ist mit der Hilfe MARIAS von Lukas aufgenommen worden, besonders
deutlich in den Vier Seligpreisungen.
JESUS steigt hier im Gegensatz zu Mt und seinen Seligpreisungen vom „Berg
herunter“ und begibt sich mitten in die Menge hinein, um Sein Wort zu
künden. Es soll den Boden anheben, dem der Mensch verpflichtet bleibt.
Die
„Armen“ rücken in das helle Licht des Südens – da sie einfältig sind wie die
Tauben, gelten ihnen die Geheimnisse des Himmelreiches, im Gegensatz zu den
Reichen und Gescheiten dieser Welt. Hier ist dem Geist des Menschen der
rechte Platz gewiesen.
Die
Hungernden, die im Lebenskampf (Westen) zu unterliegen scheinen, werden
gesättigt und gestärkt mit dem Brot der Engel, der Hlst. Eucharistie. GOTT
ist nicht nur GEIST, ER ist Fleisch geworden, so dürfen sie IHN bis in ihre
Sinne hinein aufnehmen.
Über
den Verachteten und Verfolgten, ins Dunkel des Nordens gestoßen, leuchtet
auf dem Hirtenfeld das Gloria der hl. Engel auf. Die Nacht der Welt wird zum
hellsten Tag. Weil ihr Herz offen ist, sind sie die Ersten, die den Heiland
im Fleische schauen.
Die
nach GOTT Weinenden, werden lachen, wenn sie endlich vor GOTTES Angesicht
treten. Im unbedingten Willen zu GOTT haben sie durchgehalten, jetzt wird ER
selbst ihr größter Lohn.
Dies
ist die GOTTESstadt, die Lukas den Kleinen schon hier auf Erden verheißt, da
der HERR mitten unter sie tritt: sie ist wahrhaft in ihrer Mitte!
Dafür sind die „Brotwundern“ schon die erste Verheißung, die sich in den
Wandlungsworten erfüllen soll. Darum sprechen die Evangelisten auch von dem
„Gras“, das sich dort vorfand. Mk unterstreicht: es war „grünes Gras“, nicht
durch die Sonne verdorrt. Auch die Ordnung in Gruppen, die dort vorgegeben
wird, weist hinüber auf das himmlische Jerusalem, in dem sie sich vollenden
wird, da GOTT endlich in Allem die Mitte und über Allem das Ewige Licht
geworden ist.
Der Sühnetod MARIAS:“Steh’ auf Jerusalem!“
Wie
MARIA neu zum Leben kam, eine Osterbetrachtung. Nur im Licht der
Schmerzhaften Mutter können wir wieder in dieses heute verlorene Geheimnis
GÖTTLICHEN Wirkens eindringen. Ohne das Leiden der Sühneseelen, wäre die
Welt längst am Ende. Sie schieben das verdiente Gericht immer wieder hinaus.
Immer schon hat MARIA das Geheimnis der Hlst. Eucharistie in ihrer Seele
getragen, beginnend wohl in Betlehem bei der Geburt JESU. Über die Jahre ist
dieses Geheimnis in ihr gewachsen, die Höhe der Vollendung deutet der HERR
in Seinem Wort der Eucharistischen Rede an: „ICH bin das BROT DES LEBENS,
wer von diesem Brote ist, wird leben in Ewigkeit“. ER hat es von der MUTTER!
Eine
andere „Verankerung“ ist MARIENS tiefe Verbundenheit mit Jerusalem. Sie war
dort aufgewachsen, erzogen worden, kannte alle messianischen Voraussagen
über diese Stadt. Sie ist 10 Jahre nach dem Tod ihres SOHNES dort geblieben,
bevor sie nach Ephesus ging, um den Kreuzweg ihres SOHNES immer wieder
nachzugehen und Sein Blut dem VATER aufzuopfern für die ungetreue Stadt.
Hier
standen ihr die beiden gläubigen Pharisäer: Joseph von Arimathäa und
Nikodemus zur Seite. Sie sind eingebunden in das Begräbnis JESU im Garten
Josephs von Arimathäa. Der „Garten“ weist zurück auf das Verlorene Paradies,
das in der Kraft des Blutes CHRISTI neu werden soll.
Das Sterben MARIENS unter
dem Kreuz
Aus
charismatischer Quelle wissen wir, dass MARIA immer wieder unter dem Kreuz
in Ohnmacht gefallen ist. Sie musste als Mutter mit IHM sterben. Da man ihr
den Leichnam in den Schoß legte, fiel sie in die letzte und tiefste
Ohnmacht, in der sich die Seele MARIENS fast vom Leib gelöst hat. Man hat
damals Lukas zur Hilfe gerufen und sie in den Abendmahlsaal zurück gebracht,
wo die Frauen, die auch beim Abendmahl mitgeholfen haben, mit ihr blieben.
Ist es schwer zu verstehen, dass sie nicht mehr leben wollte, dass sie
glaubte, jetzt sei ihre Sendung zu Ende?
Die
wartende Liebe klammert sich an das Wort,
des
Trägers der Sehnsucht,
und
je größer und heiliger sie ist,
desto mehr ist die wartende Liebe
in
GOTT geborgen
und
Träger der heiligen Hoffnung,
an
derem Ende,
ohne
Angabe der Zeit,
die
Erfüllung steht.
Lasse DICH loben und preisen, o GOTT,
für
das Gnadengeschenk der wartenden Liebe!
Wir
müssen im Gebet ihrem Sterben tiefer nachbeten. Wenig wissen wir in der
Kirche von dieser Passion MARIAE obwohl schon die Väter von ihrem
„unblutigen Martyrium“ gesprochen haben und von der „Zweiten Geburt JESU“
unter dem Kreuz. Die Schrift gibt hier keinen Hinweis. Hilft uns die Not der
Kirche nicht, uns betrachtend in ihr Mitsterben mit dem SOHN hinein zu
beten? Musste sie dem SOHN nicht ins „Reich des Todes“ folgen? Konnte sie
IHM nicht helfen, schweigend von dem Großen, das auf Golgotha geschehen war,
ihren Vorfahren zu erzählen, während ER die seligen Gerechten ans Licht der
Erlösung führte? Der hl. Joseph mag sie wohl als Erster an das Wort erinnert
haben: „Steh auf Tochter Jerusalem!“, doch wie sollte sie aufstehen von
diesem Tod der furchtbarer war als alle Tode?
Leise mag in ihrer Seele der Gedanke an die Partikel der Hlst. Eucharistie,
die sie beim Abendmahl gesammelt und zu sich genommen hatte, aufgestiegen
sein. Als JESUS das Wort der Wandlung über die Gestalten sprach und das
„Nehmet und esset Alle davon!“,
da war sie mit hinein genommen in Seine Auferstehung, da durfte sie IHM neu
ihren Leib schenken, damit ER Seine Sendung in der Kirche kraft der Hlst.
Eucharistie im Hl. GEIST fortsetze.
ER
sprach ja im Abendmahl, das Wandlungswort nicht nur über Brote und Wein,
sondern notwendig auch über Leib und Seele Seiner MUTTER, über all die
Seinen, ja die ganze Schöpfung, damit sie neu werde.
Hat
sie Seiner Seele nicht in der Empfängnis Leib und Seele geschenkt, dass sie
Mensch werde? Auch wenn ER in Seiner Sendung mehr bei den Jüngern als ihr
nahe war, war sie IHM nicht mit den getreuen Frauen bis unter das Kreuz
gefolgt? Nichts hat IHN in Seiner furchtbaren Passion mehr gestärkt als ihre
Nähe und die Johannes’ und der Frauen, Verheißung Neuen Lebens für Alle, die
aus Seiner Seite geboren werden sollten.
So
wie die Frau aus der Seite Adams genommen wurde, so wie sie IHM zuerst ihren
Leib geschenkt hatte, so hat der VATER sie als Neue Eva aus der Rippe Seines
SOHNES neu gebildet: Aus ihr sollte der Neue Adam werden! Ave MARIA! Aus ihr
sollte im Hl. GEIST in eins mit Johannes die Kirche wachsen. Auch wenn alle
Jünger den HERRN verlassen hatten, Johannes ausgenommen, in ihr war dem
„Mich dürstet“ des SOHNES eine Antwort gegeben, die alle spätere Antwort der
Gläubigen einschließt und übersteigt.
Auch
wenn die Kirche im Ansturm der Hölle zu zerbrechen scheint, dieser Fels
MARIA, umgeben und gestützt von allen hl. Engeln und Heiligen wird dem Sturm
des Bösen nicht nur widerstehen. Es wird der Felsblock, der das Grab JESUS
verschloss durch sie und ihre Gegenwart im Grab, zum Davidstein, der den
Todfeind JESU schlägt, gerade dort, wo er zu triumphieren meint! In MARIA
ist die Verheißung Davids gegenwärtig, auch wenn es nur wenige Gläubige
sind, die unter dem Kreuz durchstehen, sie werden in, mit und durch MARIA
dem Feind endgültig das Haupt zertreten! „Tod wo ist dein Triumph, dein
Sieg?“ In diese Verheißung sind wir heute hinein gerufen mit allen heiligen
Engeln. Mit der hl. Johanna von Orleans dürfen wir zuversichtlich den Banner
der Unbefleckten tragen und ihrem Wort vertrauen: „Unser Kampf heißt Sieg!“
Lösung vom Leib?
Es
ist diese Frage heute nicht mehr so schwer zu beantworten, da wir nicht
wenige Zeugnisse von Menschen haben, die vom Tode wieder zurück gekommen
sind, die der HERR bewusst zurück geschickt hat, damit sie von dieser
Erfahrung einem ungläubigen Geschlecht Zeugnis gäben. Wo sie dieser Sendung
treu bleiben, sind sie mit und durch MARIA „Christoph = CHRISTUS – träger“,
wie wir es als Gläubige in und durch MARIA Alle sein sollten. Doch viel
weiter und tiefer greift dieses Geheimnis in MARIA!
Wie
ist es mit den Aussagen der Schrift zu vereinbaren? Unter den Frauen, die um
die ohnmächtige MARIA waren, war M. Magdalena die Erste, die im Morgengrauen
aufbrach zum Grab. Als sie MARIA nicht mehr schlafend bei den Frauen fand,
wussten sie, sie war schon früher aufgebrochen. In ihrer Ohnmacht war sie
dem SOHN gefolgt auf Seinem Weg zu den Gerechten. Da sie wieder zu sich kam,
eilte sie zum Grabe und durfte auf dem Weg dorthin als Erste dem
AUFERSTANDENEN begegnen. Später hat sie ihnen schlicht und einfach erzählt,
dass sie beim Grab war. So ist bis heute verborgen geblieben dass sie JESU
auf dem Weg zu den Gerechten begleitet hatte.
WANDLUNG und SÜHNE bei
den Jüngern
Der Weg der Jünger nach Emmaus
(Lk 24,13-35)
GOTTES Heilswille
Nur als gewandelte und immer neu zu wandelnde können wir der Größe des
Auftrages, der uns mit den hl. Engeln gestellt ist, entsprechen. Wir gehen
der Binde- und Lösegewalt der Kirche entgegen, wir erkennen ihre Bedeutung
und Weite. Solche Erkenntnis bringt die Gnaden aus den Sakramenten zum
Fließen. Wir nehmen den Heilswillen GOTTES auf, der auf alle Menschen zielt.
Das Vat.II hat hier die Türe aufgestoßen, doch noch verstehen wir nicht in
der Tiefe, was das bedeutet. Der Satz, dass die Heidenkinder nicht zur
beseligenden Anschauung GOTTES kommen, ist heute nicht mehr so allgemein
angenommen wie früher. Teresa von Calcutta hat durch ihr Leben und Wirken
eine Bresche geschlagen.
Sie hat Allen geholfen, ohne je Einen zur Taufe führen zu wollen, wenn er es
nicht selbst verlangte. Dogmatisch bleibt die Türe geschlossen, bis wir alle
Enge des Herzens und Geistes gesprengt haben und die Kirche im HEILIGEN
GEISTE diesen universalen Heilswillen nicht nur als Wille GOTTES bejaht,
sondern auch lebt und dafür einsteht. In solcher „Überforderung“ könnten wir
nüchterner erkennen, warum uns, je persönlich, der hl. Engel zu Hilfe kommen
muss. Wo wir im Heilswillen GOTTES leben und sterben, eröffnet sich der
Kirche eine Sendung über die ganze Schöpfung hin, von der wir heute wenig
ahnen, auch wenn sie schon in Prophezeiungen angesagt ist.
Wir
alle streben zur Mitte,
denn
dort ist der Herr:
unsere Befehlsgewalt und alle Erfüllung,
so
daß wir nichts anderes wollen,
als
durch IHN - und nur mehr durch IHN
sehen - und wiedersehen zu können.
"Das
ist eure nächste Aufgabe", sagt der Herr,
"daß
ihr nur mehr MICH
und
so ausschließlich MICH vor Augen habet,
daß
euer ganzes Denken und Wollen und Schauen
nur
mehr durch MICH geht;
dann
erreicht ihr die Stufe, "wie die Engel" zu sein".
Ihre
Wandlung
Zuerst die kritische Frage: Wo ist da Sühne bei den Jüngern, da sie noch mit
dem HERRN auf dem Weg nach Jerusalem waren, wo noch mehr in der
entscheidenden Stunde der Passion? Haben sie nicht alle versagt?
Es
ist notwendig, diese Frage zu stellen, denn an ihr kann deutlich werden:
Sühne ist nicht etwas, das wir machen, sie ist immer zuerst
Gnadengeschenk GOTTES. Sühnen in Wahrheit konnte nur der Menschensohn, weil
ER zugleich SOHN GOTTES war. Wo wir in der Taufe als Adoptivsöhne angenommen
sind, kann ER uns gnadenhaft daran Anteil geben, wenn wir zu diesem Angebot,
das die Meisten zurückweisen werden, Ja sagen. Wir haben schon auf die
Überforderung hingewiesen, die den Menschen hier anfällt und ihn
niederwerfen, ja zerstören kann, wenn in der Sühne nicht der ausdrückliche
Wille GOTTES liegt. Immer hat der HERR Sühneseelen vorher gefragt. Selbst
hier kann der menschliche Stolz sich einmischen, doch er zerstört.
Wie
wir im Folgenden durch die hl. Engel erkennen dürfen, wird Sühne von den
Mächten, ja von den Gewalten und zuletzt von den Herrschaften in der
Hierarchie mit getragen. Die Mächte sind hier mehr die den Menschen
bereiten, wie man den Ackerboden bereit, bevor die Saat ausgestreut wird.
Der Mensch muss schon vorausgehend gewandelt sein, gelöster von seinem Ich
und seinen Wünschen als der durchschnittliche Christ. Er muss leben aus den
drei theologischen Tugenden von Glaube, Hoffnung und Liebe (dreimal sieben
Mächte) er muss geborgen sein, nicht nur von Außen, sondern noch mehr von
Innen von den viermal drei Mächten, die die Kirche in ihrer Struktur
aufbauen. Wenn sich auch heute, wo das Ordensleben zerfällt, der HERR nicht
wenige Sühneseelen aus den Laien holt, früher waren es meistens Ordensleute.
Die Struktur des Ordensleben hilft nicht wenig, diese schwere Last leichter
zu tragen, denken wir vor allem auch an die stärkende Kraft der Vier
Gelübde. Nicht weniger hilft, wenn die Gemeinschaft lebendig ist, die
Bereitschaft der Anderen, die nicht in der Sühne stehen, mit zu tragen.
Sühne ist nichts Anderes als mittragen dürfen an der Last des Kreuzes, das
der HERR mystisch für seine Kirche trägt.
Die Mächte der Kirche tragen in besonderer Weise das W e i t e n der Seelen
nach Länge, Breite und Tiefe. Sie weiten die Seele, damit GOTT in ihr immer
mehr Platz finde, damit ER a l l e i n in uns bestimme und durch uns hinaus
wirke zum Heil der Welt. Das Siegel der Vierergruppe, zu der St. Hajim
gehört: "REX GLORIAE" bedeutet als Wort des HERRN vor dem VATER im letzten
Gericht: "SIE HABEN MICH VOR DER WELT BEKANNT." In diesem Bekenntnis wirken
drei Kräfte: im VATER tragen die Mächte über die Throne das "Werde!“, im
SOHNE über die Gewalten das "Weiche!", im HEILIGEN GEIST das "Komme!" als
die ihnen eigene Kraft. Diese drei Kräfte wirken in der Perikope von Emmaus.
Wandlung im Strom des Lebens
Die
Jünger beurteilen JESUS nach den irdischen Messiasvorstellungen des
jüdischen Volkes: "wir hatten gehofft, ER würde das Reich aufrichten." Für
sie ist JESUS der versprochene Messias, der prophetischen Verheißung sind
die Flügel beschnitten. Sie sehen IHN nur irdisch, wie es uns heute in der
Kirche im Übergewicht der Horizontale ergeht. Für die F ü l l e des Lebens
die uns der VATER in Seinem SOHN schenken möchte ist in ihnen noch kein
Platz, Was in den Wundern JESU geschehen ist, gehört in den Bereich des
Außerordentlichen, ist nur „Ausnahme von der Regel“, wie uns die
Wissenschaft noch heute zu deuten versucht. Sie hören zwar die Worte, mit
denen der HERR ihnen die Schrift auszulegen versucht, doch sie gehen nicht
ein in ihr Herz und ihren Geist. Die Katastrophe des Kreuzes hat sie in
ihrem Lebenswillen niedergeschlagen, das Licht der Erkenntnis fast gelöscht,
in der Angst vor Verfolgung ihre Liebe zu JESUS gefesselt. Sie laufen neben
dem HERRN einher, ohne zu wissen woher und wohin. Was sie bei IHM hält, sind
ihre Vorstellungen, nicht das was GOTT in IHM wirken will. Es ging auch bei
ihnen um den „besseren Platz“.
Man
vergleiche dazu die Dritte Leidensvorhersage bei Markus:
10.32 „Während sie auf dem Weg hinauf nach Jerusalem waren, ging Jesus
voraus. Die Leute wunderten sich über ihn, die Jünger aber hatten Angst. Da
versammelte er die Zwölf wieder um sich und kündigte ihnen an, was ihm
bevorstand. 33 Er sagte: Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird
der Menschensohn den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert;
sie werden ihn zum Tod verurteilen und den Heiden übergeben; 34 sie werden
ihn verspotten, anspucken, geißeln und töten. Aber nach drei Tagen wird er
auferstehen.
35
Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten:
Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst. 36 Er antwortete: Was
soll ich für euch tun? 37 Sie sagten zu ihm: Lass in deinem Reich einen von
uns rechts und den andern links neben dir sitzen.“
·
·
Sie leben in einer anderen
Welt: ER ist ihnen im wahrsten Sinne des Wortes ein Fremder. So wie der
Kirche heute der Glaube an die hl. Engel „fremd“ ist. Wo sonst finden wir
den Schlüssel für das Eine Buch, das uns den Weg weisen könnte, die GO? Es
sind dort andere Maße, die unsere aus den Angeln heben, sie stehen im
Vergleich wie der uns mit bloßen Augen sichtbare Sternhimmel zu ganzen
Kosmos. Sie müssten erst den Tod, der in ihnen wirkt, überwinden, um neue
Menschen in CHRISTUS zu werden, die politischen Vorstellungen vom Messias
abtun. Nur der Schlüssel des Kreuzes kann hier die Tür öffnen. Der HERR hat
in Seinem Weg hinauf nach Jerusalem das Seine getan, um sie vorzubereiten.
Es bleibt IHM nur, sie der Katastrophe des Kreuzes auszuliefern, die Jedem
spätestens in der Stunde des Todes bevorsteht. Nur im Licht und der Kraft
des HL. GEISTES wird ihnen dazu die Gnade. Das Kreuz hört im Licht des
HL.GEISTES auf, ein Marterwerkzeug zu sein!
Rufst DU noch heute, gern geh ich mit DIR!
Rufst DU zum Kreuztragen, geht es schon langsamer!
Und
sagst DU gar nichts, bleibe ich knien
und
warte so lange, bis ich DICH wieder höre!
Das Kreuz muss in
ihnen aufgerichtet werden
Sie müssen in ihrem Herzen erkennen: "MUSSTE DER MESSIAS NICHT ALLES DIES
LEIDEN, UM IN SEINE HERRLICHKEIT EINZUGEHEN?“ Erst dann wird auch das Wort
der Schrift zum bekräftigenden Licht. Die Erkenntnis kommt im Brotbrechen.
Nur aus DER Größeren LIEBE GOTTES kann die Wandlung kommen. Sie setzt bei
den Emmausjüngern nur dort an, wo sie IHN einladen, mit ihnen in die
Herberge zu kommen. Es ist das erste Zeichen, dass sie IHN nicht mehr nur
als Fremden sehen. Nicht wenig drängt sie freilich dazu die Angst vor der
Nacht, die hereinbricht. doch erst im Mahl mit dem HERRN als Ausdruck der
tiefsten Hingabe an uns sündige Menschen. wird dieser erste Funke des
Erkennens zu einem kleinen Feuer, das unter der Asche ihrer Enttäuschung
über den Tod des HERRN zu brennen beginnt.
Hier könnte uns die Verheißung der Sakramente, besonders der Hlst.
Eucharistie aufleuchten. Erst auf dem Rückweg wird das Wort des HERRN ihnen
im Herz lebendig, der tote Geist der Schriftgelehrten in ihrer Herrschaft
äußeres Ordnung nach dem Buchstaben vermag sie nicht mehr zu unterjochen.
Erinnern sie sich jetzt doch, dass schon bei Seinen Worten etwas vom Feuer
der Hingabe JESU an den Willen des VATERS ihr Herz zu entzünden begann. Hier
beginnt die WANDLUNG im Strom der Liebe.
Es
muss im Herzen Freude und Dankbarkeit erwachen, dass Einer sich der Sühne
hingibt, denn es gibt keine innigere Verbindung mit dem HERRN als die in
Seinem Leiden. Auch dafür steht das Zeugnis der Schmerzensmutter, das zuerst
die Frauen gewonnen hat, nicht nur damals unter dem Kreuz sondern durch die
ganze Geschichte der Kirche. Der Mann ist durch seinen Willen zur Tat meist
so gehemmt, dass ihm schon der Gedanke fremd scheint, auch wenn er später
bereuend erkennen muss, wie sehr er aus dem Stolz des Besserwissens und Tun
kommt.
DER HERR in der Mitte der
Jünger (Lk 24,36 - 49)
Die schöpferische
Kraft der Auferstehung
Neues Leben wird der Schöpfung durch die Auferstehung JESU CHRISTI. Der
Hauch des GEISTES trifft zuerst die Apostel über die Mächte der Kirche,
durch sie geht er an alle Menschen guten Willens und auf die ganze
Schöpfung: DIE MÄCHTE
SIND JENE HEILIGEN KRÄFTE, DIE AUF DEN BEFEHL GOTTES UND NACH SEINEM WILLEN,
den Menschen die Seelen einhauchen, die Seelen weiten, und so im Namen des
HERRN das "WERDE!" sprechen. SIE SELBST ZEUGEN NICHTS. GOTT ZEUGT DURCH SIE
IN DIE SCHÖPFUNG HINEIN.“
Wo
der Mensch verriegelt hat, wenn er nur in der Seele noch einen Funken trägt,
brechen sie auf, lösen das verkrampfte Herz und weiten es hinein in die
größeren Wege GOTTES, wie es den Aposteln in der Begegnung mit dem
Auferstandenen HERRN geschieht. Immer ist das Wort des HERRN an Seine Kirche
Hauch des Hl.GEISTES, doch in besonderer Weise in der Zeit nach der
Auferstehung. Wort und Hauch sind eins. Wo der Hauch verloren geht, ist das
Wort bloßer Schall und fällt in seiner Schwere zu Boden. Wer immer das Wort
GOTTES in bereitem Herzen aufnimmt, wird diesen Hauch verspüren, in dem das
Wort in ihm sich entfaltet, weitet und zu leuchten beginnt.
"AUSWEITEN ist nicht ein Druck von Aussen, sondern ein Weiten von der Tiefe
her, aus den Kraftspeichern des dunklen Glaubens, der dunklen Hoffnung, der
dunklen Liebe. DARIN LIEGT WIE IN EINEM ZEUGUNGSSCHOSS DER MUTTER, DIE
KRAFT, DAS GÖTTLICHE "WERDE" AUFZUNEHMEN UND SCHWEIGEND IN DIE SCHÖPFUNG ZU
HAUCHEN - den Menschen nicht fassbar". (DB I S.28 ff):
In
die Mitte des Regenbogens,
stellst DU das Dunkle Licht
als
eine Gnade,
behütet vom hellen Licht
der
Seraphs-Sonnen auf beiden Seiten.
So
sieht die Mitte Deiner Augen
geradewegs in dieses Dunkle Licht
und,
indem DU
höchste Seligkeit in die Nacht der Sinne haltest,
legst DU auch in dieses Dunkel
Deine Erlösung.
Wandlung der
vierfachen Wirklichkeit des Menschen
Jeder Mensch soll ein Abbild der GOTTESstadt werden, Abbild JESU CHRISTI in
Seiner zweifachen, menschlichen und GÖTTLICHEN NATUR (= 2 x 2). Darum muss
der HERR die Jünger v i e r f a c h ansprechen, im Zeichen des Kreuzes, das
es in Jedem von ihnen aufleuchte.
- Angesprochen im Gemüt
Zuerst wird der Mensch - die Apostel stehen hier für die ganze
erlösungsbedürftige Menschheit - angesprochen in seinem G E M Ü T. Es meint
das T i e f e r e im Menschen, seine Seele - doch in Verbindung mit seinem
Leib. Darum wird für Gemüt auch manchmal Herz gebraucht. Dann liegt der
Akzent mehr auf dem Leibhaften als bei Gemüt. Die lateinische Entsprechung
wäre wohl " mens ", die griechische "nous ". Das althochdeutsche Wort "muot"
bedeutet „ S i n n – Sinnhaftigkeit“. „Mutig“ ist nur der Mensch, der dem
SINN seines Lebens entspricht, der diesen Sinn gegen alle feindlichen Kräfte
in und um ihn durchhält. Der HERR baut den Sinn des Lebens neu auf und will
ihn festigen inmitten einer der Sünde verfallenen Welt, in die er die
Apostel senden wird.
Darum muss ER „IN IHRE MITTE" treten (Lk 24,36). Lukas hat schon einmal
dieses Wort "Mitte" verwendet, wo er den HERRN darauf hinweisen lässt, wo
das REICH GOTTES zu suchen ist .... nicht draußen ....sondern „ SIEHE, ES
IST MITTEN UNTER EUCH“ (Lk 17,20). Schon hier hat das Wort die zweifache
Bedeutung: in der Mitte des Einzelnen – wie: in der Mitte der Gemeinschaft.
Das G e m ü t ist die M i t t e des Menschen, als leibhaftes Geistwesen;
auch eine Gemeinschaft kann dafür Zeugnis geben in der Wärme und
Geborgenheit, die sie ausstrahlt.
-
Anrede an den Geist: zu stehen auf der Flucht!
Die Furcht hat sich bei den Aposteln in dieser Mitte festgesetzt. In dieser
Tiefe sollte sich jeder Mensch von GOTT gerufen erkennen. Bei Ihnen,
letztlich bei uns Allen, legt sich darüber der Todesschatten von Golgotha.
Sie haben auf den HERRN gehofft: doch die Juden haben ihn getötet. In Angst,
es werden Ihnen Gleiches geschehen, sind sie geflohen, einer der Ersten:
Johannes. So tief war sein Erschrecken, dass die Angst sogar in den
eingedrungen, der doch am Herz des HERRN ruhen durfte. Sie sind noch immer
auf der Flucht. Letzter Rest ihrer Hoffnung ist die Frage: wie konnte es zu
dieser Katastrophe (Kreuzes) kommen? Immer wieder tritt sie bei Lukas nach
vorne. Auf diese Furcht geht der HERR zu: “WARUM SEID IHR VERWIRRT, UND
WARUM STEIGEN SOLCHE GEDANKEN IN EUREM HERZEN AUF" (Lk 24,39).
- Herausforderung des Willens
Auch wenn der Messias JESUS in ihren Köpfen spukt, in ihrem Herzen ist
verborgen ein anderes Bild gewachsen in den drei Jahren der Gemeinschaft mit
IHM, Tag und Nacht. Doch es konnte nicht durch. Die Messiaserwartung musste
erst geklärt werden. Jetzt wo der HERR auf sie zukommt, scheint die einzige
mögliche Erklärung zu sein, dass ER ein "Geist" sei, gleichbedeutend mit u n
w i r k l i c h - phantastisch. Sie haben den Boden unter den Füßen
verloren. Wenn Petrus am See Tiberiades einige seiner Brüder einlädt, mit
zum Fischen zu kommen, liegt es nahe zu deuten: „packen wir dort wieder an,
wo der HERR uns am Anfang gerufen hat: beim Fischfang!“.
- Die Hilfe der Sinne
Der HERR muss ihnen seine LEIBHAFTIGKEIT beweisen; nur so kann ER sie aus
ihren sie einkreisenden Überlegungen zurückholen.
Darum ZEIGT ER IHNEN DIE MALE SEINER PASSION. Als sie noch immer zweifeln.
verlangt ER von ihnen etwas zu essen. Die Jünger reichen IHM einen
gebratenen Fisch: Zeichen des Geopfertseins und eine Honigwabe - Bild der
neuen, in hl. Ordnung gefügten Schöpfung. Der Beweis Seiner Wirklichkeit ist
geliefert. Doch was diese Zeichen bedeuteten, können die J ü n g e r nur
ahnen. Es ist ihnen wohl später im Licht des HEILIGEN GEISTES aufgegangen.
- Sendung als
neue Menschen
- durch das Erkennen der Schrift (Erkenntnis)
Erst jetzt, da sie dort angesprochen sind, wo ihre tiefste Not liegt, kann
der HERR sie auch in ihrem Geist aufbauen. Dazu erklärt ER ihnen, wie ER es
vorher den Jüngern von Emmaus getan hat, die Schrift, die all dies, was
geschehen ist, voraussagt.
-
Sendungsauftrag (Wille)
Jetzt kann ER auch ihren WILLEN wecken: „In Seinem Namen soll bei allen
Völkern...Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werden“ (24,47). Damit ist
ihrem Leben der Sinn gegeben, den sie verloren hatten, weil sie IHN falsch
verstanden hatten.
- im Hl. GEIST (der ganze Mensch)
Zuletzt verleiht ER ihnen im Hauch die SENDUNG (Lk 24,48): „Seht, Ich sende
die Verheißung meines VATERS auf euch herab. Bleibt in der Stadt, bis ihr
mit Kraft von oben ausgerüstet seid“. In ihr wird ihr Leben heil, heilig
werden. Das Ganzwerden entspricht in der parallelen Perikope von Johannes
dem Gruß des HERR: „Der FRIEDE sei mit euch." (vgl. Joh 20,19 ff). Wo der
Mensch in JESUS CHRISTUS neu geworden ist, ist er in den Frieden GOTTES
eingegangen und keine Macht des Bösen kann ihn aus diesem Frieden mehr
herausreißen, wie es uns am Beispiel der Märtyrer deutlich wird. Sie sind
bereit, das Leben (des Leibes) hinzugeben, weil sie die Gegenwart des Neuen
Lebens in sich tragen.
Zusammenfassung:
Der Mensch wird in seinen vier wesentlichen Fähigkeiten erneuert:
Im
Norden, wo ihn der Feind zuerst angegriffen hat, in der Tiefe seines
Gemütes.
Im
Süden durch das Wort in seinem Geist.
Im
Osten, weil sein Wille zur Tat aufgerufen wird.
Im
Westen als ganzer, sinnenhafter Mensch durch die Ausgießung des HEILIGEN
GEISTES. Hier ist die Schließe zum Gemüt, wo dieses „Ganze“, die Sinngebung
des Lebens grundgelegt ist. Die drei ersten Schritte sind Bereitung. In der
Sendung wird die Aufgabe der Mächte der Kirche bestätigt: "SIE TRAGEN DAS
MERKMAL DES EINEN GOTTESVOLKES IN SEINEM S E I N , mit der ihm von GOTT
gegebenen Struktur" (siehe dazu DB I S. 28 ff. Und DB II S. 57 ff; ).
Kreuz und Wandlung
Wunderkraft der Sühne II
Sühne als Waffe
Nicht wenige Waffen sind dem Christen gegeben, sie leben aus der Kraft der
Auferstehung CHRISTI. Sie sind uns gegeben, damit wir in der Nachfolge des
gekreuzigten HERRN im Kampf des Lebens bestehen gegen alle Versuchungen der
Welt, des Ich und des Teufels. Sie sind Waffen des HEILIGEN GEISTES, nur
durch IHN können wir lernen, sie in rechter Weise zu nützen. Kinder, in der
Gnade der Taufgnade des GEISTES, nehmen sie im Herzen auf wie Dinge dieser
Welt. Werden sie nicht angehalten sie zu nützen, verfallen sie wie Alles auf
Erden. Es sind ganz einfache Gebete: zum Schutzengel, zur Himmelsmutter, zum
Heiligen ‚Schutzengel, zum Namenspatron. Damit war der Mensch schon von
Kindsbeinen an in eine unsichtbare Gemeinschaft gestellt, ganz abgesehen von
der Ordnung christlichen Lebens, in die er durch eine gute Familie wie von
selbst hineinwuchs.
Sie
ist uns verloren gegangen, selbst auf dem Lande sind nur noch die Alten
letzte Zeugen, dass es „einmal besser und einfacher war“. Schon die mittlere
Generation weiß kaum mehr davon: ihre Welt ist die der Arbeit und des
Vergnügens, und damit Punkt. Dem Menschen ist aufgegeben, sich auf dieser
Erde einzurichten, er ist dabei mit allen Kräften. Die Welt des Glaubens
wird Museum, durch das man gelangweilt geht, weil man jeglichen Bezug dazu
verloren hat. Wo die Kirche versucht, mit der Welt mitzuhalten, reiht sie
sich ein als Mitkonsument, der je nach Beteiligung, beachtet wird. Die
Großveranstaltungen sind wie eine letzte Kraftanstrengung.
Sie
sind so schnell vergessen wie die Tagesereignisse. Sie flackern auf und
erlöschen. Vielleicht, dass in der kommenden Zeit der Prüfung die eine oder
andere Erinnerung aufflammt, wir wollen es hoffen und dafür beten. Wird sie
sich mit den Kindergebeten, die das Kind fast mit der Muttermilch
aufgenommen hat, messen können, die nicht Wenige, die später abgerutscht
sind, noch retten konnten? GOTTES Erbarmen misst nach dem Maß unserer Not!
Kaum ist von hier eine Brücke zu schlagen hinüber zu Sühne. Buße, Sühne,
Opfer sind geistige Wirklichkeiten, die aus unserem Horizont geschwunden
sind und wohl nur gnadenhaft noch erweckt werden können.
Das
Buch: „Wunderkraft der Sühne I“ sollte ein erster Hinweis sein, wie sehr wir
in dieser Zeit auf die Sühne als die entscheidende Waffe im Kampf gegen
Feind hingewiesen sind und wie wir hier notwendig dem hl. Engel in ähnlicher
Weise begegnen wie der HERR ihm am Ölberg begegnet ist. Je mehr uns der HERR
ans Kreuz schlägt, umso besser werden wir verstehen, welche Gnaden uns durch
die hl. Engel angeboten sind. Doch erinnern wir uns nüchtern: hier am Ölberg
steht der HERR dem Widersacher Angesicht zu Angesicht gegenüber wie zuerst
nach den Vierzig Tagen Fasten in der Wüste. Sollte es uns anders gehen, wenn
wir uns mit IHM dem Kampf stellen.
Am Ende heißt es: Mt 4,11
Darauf ließ der Teufel von ihm ab, und es kamen Engel und dienten ihm.
Wenn wir durchhalten, wird uns
ähnlich geschehen. Wir müssen nur den längeren Atem haben. Wenn IHN auch der
Widersache nie aus den Augen gelassen hat, um herauszufinden, wie er IHM
wieder beikommen könnte, so muss er erfahren, was der HERR im Blick auf
„Seine Zeit“ unterstreicht, zuerst in Kana bei der Hochzeit Jo 2,
4 Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch
nicht gekommen. In gleicher Weise
später die Juden. Da sie IHN zu ergreifen suchen: Jo 7,30 Da wollten sie ihn
festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen, denn seine Stunde war noch
nicht gekommen. Der HERR selbst deutet dieses Geheimnis, als die Griechen
über Philippus nach IHM fragen kurz vor Seiner Passion.
Seine Stunde, in der Zeit und Ewigkeit zusammenfallen,
ist die Seines Leidens und Sterbens. Sie ist in Seiner Sendung in eins die
Stunde Seiner tiefsten Erniedrigung wie Seiner Verherrlichung, die einmal in
je anderer Weise auch die unsere sein wird.
Die
Stunde ist gekommen, daß der Menschensohn verherrlicht wird. 24 Amen,
amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,
bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.
25
Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt
gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. 26 Wenn einer mir
dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener
sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.
27
Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus
dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. 28 Vater,
verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon
verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen. 29 Die Menge, die
dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert. Andere sagten: Ein Engel
hat zu ihm geredet. 30 Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese
Stimme, sondern euch. 31 Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt
wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. 32 Und ich, wenn ich
über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. 33 Das sagte er, um
anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde.“
Um
die Bedeutsamkeit dieser Stunde zu erfassen, gilt es sie im Licht unserer
Berufung in IHM zu betrachten. Spätestens in der „Stunde“, da uns der HERR
heim ruft, manchmal auch in schweren Ereignissen, ist unser ganzes Leben wie
auf einen Punkt zusammengefasst. An ihm wird offenbar, wie wir vor GOTT
stehen, welches unser Name in IHM einmal sein wird für alle Ewigkeit. Wir
erkennen, nicht nur die Zeit kommt aus der Ewigkeit, sie wird notwendig
wieder in sie zurückkehren. Doch welche die Stunde sein wird, selbst der
MENSCHENSOHN sollte es erst erfahren, da sie da ist.
In
dieser Stunde stehen wir Angesicht zu Angesicht wie der HERR dem Bösen nicht
nur in einem allgemeinen Sinne gegenüber, wir erkennen konkret die Geister,
die uns zu Fall gebracht haben. Sie warten nur darauf, sich für ihre Arbeit
an und für uns den Lohn zu holen. Der die Fäden in der Hand hält, führt das
Wort. Er kommt über uns in dem Augenblick, da GOTT es ihm gewährt, um das
persönliche Gericht als der Ankläger vor GOTT einzuleiten. Ähnliches hat
JESUS am Ölberg erfahren. Nicht Sünden kann er ihm vorhalten, doch dass all
Seine Anstrengung, die Menschen für GOTT zu gewinnen umsonst war.
Nicht zuerst auf die äußere Erfüllung der Gebote sind wir gefragt, (um uns
zu rechtfertigen), sondern ob unser Leben eins mit unserer Berufung geworden
ist, die wir erst jetzt im Licht GOTTES klarer erkennen. Nur Heilige werden
hier bestehen, die das eine Notwendige gesucht haben: IHN, wie ER in ihnen
leben und wirken wollte. Die Prüfung fasst die Vielzahl unserer Prüfungen im
Leben zusammen: im Blick auf das Eine Notwendige: unsere Berufung im
Mystischen Leib der Kirche. Haben wir IHM dort gedient, wo ER auf uns
gewartet hat? Die meisten Sünden haben eine Wurzelsünde, nicht selten, die
erste war, die wir trotz besserer Erkenntnis taten.
Auf
sie sollte unsere Gewissenserforschung jeweils durchstoßen, um sie immer
klarer ins Licht zu stellen. Was in Sein LICHT gestellt wird, wird Licht
oder fällt ins Dunkel. Nur so bleiben wir im Bild und Gleichnis des Lebens
CHRISTI, und dürfen uns in IHM erkennen. Dies wird in nicht wenigen
Nahtoderlebnissen bestätigt: nicht selten ist da, was wir als Sünde
angesehen haben, im Licht GÖTTLICHER Gerechtigkeit keine Sünde, anderes
jedoch, was mit unserem Versagen in der eigenen Berufung zusammenhängt, das
wir nicht gebeichtet haben, ist Teil der Wurzelsünde unseres Lebens.
Die
in Garabandal versprochene Größte Gnade, die je der Menschheit geschenkt
wurde, will in diesem Licht verstanden und gewürdigt werden. Es heißt dort,
dass im Höhepunkt des geistigen Kampfes mit den Mächten die Bösen allen
Menschen das Licht werde, sich im Augenblick ihres persönlichen Gerichtes zu
erkennen. Braucht es noch einen näheren Hinweis, dass in dieser Zeit die
ganze Menschheit vor Gericht steht, dass uns schon jetzt nichts notwendiger
ist, als uns täglich in der Gewissenserforschung diesem Gericht zu stellen?
Wir könnten dies leicht schon an all den Anstrengungen des Feindes erkennen,
uns den Glauben immer leichter zu machen, um ihn endlich ganz zu rauben.
Es
dürfte nicht zuletzt dem nüchternen Beter, der die Augen offen hält, klar
werden, wie wenig wir bis in die Kirche hinein dieser Prüfung nüchtern ins
Auge sehen, dass selbst diese Garabandalgnade ohne Wirkung an den Meisten
vorbeigehen wird, weil mitten im heftigsten Kampf die Menschen keine Zeit
mehr finden, der Stimme ihres Engels im Gewissen Raum zu geben. Er weiß
besser um unser Versagen aber auch um unser Ringen, das der Feind im
Augenblick der Verwirrung uns entreißen will. Wenn wir Richtung „Gericht“
schauen, sei es auf das persönliche, dem Keiner entgeht, sei es auf das
Schwert der Scheidung, das über uns ist, wird uns leichter die Brücke
hinüber in das Geheimnis der Sühne. Hier kann uns nicht nur theologisch,
sondern für je unser Leben aufgehen, dass wir gefordert sind im Maße unseres
Glaubens für unsere Bruder zu stehen, die noch im Dunklen tasten. Die Gnade
der Sühne ist so groß, dass die Wenigen, die sich ihr ausgeliefert haben,
noch Viele retten können!
Doch
wir müssen unbeirrt auf die Passion JESU schauen, nicht nur die historische,
sondern auf Seine in unserem Leben, in den Unsrigen, in unserer Umgebung.
Erst dann kann uns das tiefere Anliegen der Sühne im HEILIGEN GEIST
aufleuchten. Dies wird bewusst schon im Titel dieser Arbeit angedeutet. Erst
im Licht der Passion JESU erkennen wir gnadenhaft, dass uns die Hilfe
geschenkt ist, die wir heute brauchen. Wo die Ordnung der Kirche zerfällt,
Wort und Sakramente ausgehöhlt sind, sind wir gerufen, dieses End -
Geheimnis tiefer zu erschließen, es in unserem Leben wirksam zu machen und
so im HEILIGEN GEIST zu Vollendung von Schöpfung und Erlösung zu bringen.
Die
hl. Engel stehen nicht irgendwo abseits im Himmel, sondern sie sind
eingebaut in die drei Phasen von Schöpfung, Erlösung und Vollendung. Ohne
ihre Hilfe können wir das Geheimnis der Menschwerdung des WORTES weder
erkennen, noch persönlich mitwirkend erfahren, und im Mystischen Leib der
Kirche verwirklichen. Es beginnt hier in der Heilsgeschichte ein Neues, das
zuerst erkannt, dann gelebt und mehr durch das Zeugnis als durch das Wort
der Kirche als der Neue Weg im Erbarmen GOTTES aufleuchten muss. Im „ Siehe,
ICH mache Alles neu!“ ist es uns von Anfang an dieser Weg in der Geheimen
Offenbarung aufgezeigt. Doch bis auf den heutigen Tag ist dieses Buch selbst
der Kirche verschlossen geblieben. GOTT muss erst die Sieben Siegel dieses
Buches lösen.
ER
hat dies verborgen vor der Welt getan, da ER einer demütigen Magd die Tür zu
den hl. Engeln öffnete und sie auf dem Weg der Passion in dieser Reich
eintreten ließ. Sie hat dafür in Sühne ihr Leben geopfert. Warten wir im
dunklen Glaube, dass das Samenkorn, das er mit ihr in den Boden gelegt hat,
aufgehe. Nicht Menschen sondern Engel – werk doch in Einheit mit ihnen durch
den HERRN!
Dass
Kirche und Menschheit heute in einer Prüfung stehen, die das Antlitz der
Erde erneuern wird, ist in den begleitenden Zeichen der Zeit wenigstens hier
und dort aufgegangen, mehr auf der Seite der Sekten, der Dissidenten im
Glauben, die weniger geschützt, dem Angriff des Feindes ausgesetzt sind.
Hier ließe sich eine ganze Vorgeschichte zum „Engelwerk“ schreiben, zu der
Zeit und Muße fehlen. Es können hier nur Blitzlichter gesetzt werden. Die
Daten 1513, 1713, 1913 unterstreichen, dass die „Neuzeit“ nicht nur ein
Ordnungsbegriff der Geschichtswissenschaft ist, sondern dass in der Wende
vom Mittelalter zur Neuzeit tatsächlich Neues einbricht in die Geschichte
der Menschheit. Über diesem Umbruch steht das Bild der „Sonnenumkleideten
FRAU“, Offb 12.
Die
synoptische Apokalypse gibt uns konkretere Hinweise: über die „Kriege der
Nationen“, die uns seit der Neuzeit heimgesucht haben, bis hin zu den
endzeitlichen Wirren und den kosmischen Zeichen, die das Zweite Kommen des
HERRN begleiten.
Unter den vielen, diesen Umbruch deutenden Zeichen, sei nach Guadalupe 1531
in Mexiko, besonders Fatima erwähnt. Das Dogma der Himmelfahrt MARIENS
einerseits und die Aufmerksamkeit der letzten Päpste auf Fatima sind
Hinweis, dass die Kirche der Sendung MARIENS als Wegbereiterin (wie einst
Johannes der Täufer) entgegen zu kommen versucht. Wir sind in einen
geistigen Kampf gestellt, dessen Bedeutung wir verfehlen, wenn wir im Nebel
der Verwirrung übersehen, dass der Feind sehr wohl erkannt hat, dass seine
letzte Stunde angebrochen ist und Alles daran setzt auf dem Boden eines
billigen Humanismus, die Menschheit vom Weg des Heiles abzubringen.
Wo
immer hier Fragen aufbrechen, in der endzeitlichen Sendung der hl. Engel,
wie sie Frau Gabriele Bitterlich mitgeteilt wurde, ist auf sie nicht nur
eine grundsätzliche Antwort, sie ist jedem Einzelnen in der engeren Bindung
an seinen heiligen Schutzengel gegeben. Nicht das New Age hat diesen
Schlüssel in der Nachfolge der Gnosis, sondern der Schutzengel selbst ist
jedem Glaubenden Schlüssel hinein in das Reich der Engel. Das wahre
Erkennen, das nicht allein durch den Kopf geschieht, sondern durch das Herz
des Menschen, ist hier der Neue und doch alte Weg, auf den uns GOTTES
Erbarmen ruft.
„Sühneseelen, Opferseelen“
Sie
ziehen wir ein goldener Faden durch die ganze Heilsgeschichte, beginnend bei
Abraham mit den „Anawim = den Armen Israels“, die doch den größten Schatz:
den Begriff GOTTES, durchgetragen bis hin auf Sta. Anna, die Mutter MARIENS.
In den Frauen und Johannes unter dem Kreuz, verborgen schon in der Familie
des Lazarus in Bethanien, wird dieser Faden in den Heiligen der Kirche
aufgenommen und durchgetragen bis auf unsere Tage, wo sein Gold das Dunkel
der Prüfung, in der wir stehen, durchbricht. Sie stehen mit Paulus unter dem
Wort: Ich ergänze an meinem Leib, was noch aussteht an den Leiden CHRISTI
für Seine Kirche, den Mystischen Leib. Im Zweiten Korintherbrief lässt uns
Paulus etwas von diesen Leiden erkennen, die er übernehmen durfte, um die
Kirche aufzubauen: 24 „Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich
für euch ertrage. Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem
irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt.“
„Leiden“
Der Mensch läuft wie instinktiv weg von jedem Leid. Der
Auftrag Jahwehs in der Genesis: der Mensch solle sich die Erde unterwerfen,
hat keinen Bezug mehr zu GOTT. Was tieferes Betrachten und Umkehr verlangt,
wird geflissentlich übersehen. Dass der Mensch arbeiten müsse, liegt auf der
Hand, hier weiß der Mensch noch etwas vom verlorenen Paradies, doch auch er
wird es sich langsam aus eigener Anstrengung aufbauen. Von allem Streben
nach Oben ist übrig geblieben der Ehrgeiz, sich durchzusetzen, es dem
Anderen zuvor zu tun, es besser zu wissen. Dieses Gift liegt schon im
schillernden Wort der Schlange:
5 Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die
Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse.
Der
Mensch muss über sich hinaus, doch im Maß seines Geschöpfseins, das der Böse
leugnet und bewusst übersieht: er will sich selbst Schöpfer sein. Auch diese
Verführung des Schöpferischen müssen wir mit einschließen, wenn wir
verstehen wollen, warum auch Arbeit eine Versuchung sein kann, wenn sie
Richtung Maß verloren hat. Der Mensch braucht die Arbeit, um seinen
Lebensunterhalt zu verdienen und die Gemeinschaft mit aufzubauen. Wo ihm
diese natürliche Gnade im Alter immer mehr genommen wird, muss er einen
Ersatz finden. Meist kommt er nur auf Umwegen dazu, zu erkennen, dass die
ihm jetzt gestellte Aufgabe die Arbeit an sich selbst ist.
Selbst im religiösen Raum wird dies kaum mehr erkannt, so sehr sind wir in
die Bewegung nach Außen hinein gerissen. Arbeit an sich selbst setzt voraus,
dass wir den unmittelbaren Raum, den wir uns in Familie, Arbeit, Vergnügen
geschaffen haben, nach Oben überschreiten. überschreiten. Weil selbst das
„Oben“ in der Religion noch als ein Außen gedeutet wird, ist hier eine
weiteres Hindernis zu überwinden. Erst wenn der Mensch sein Innen entdeckt,
öffnet sich hier eine Türe. Der Feind, der einen Stunde früher aufsteht, hat
sie inzwischen schon geschlossen. Für das Außen der Tat, dient die soziale
Hilfe, die ihn vereinnimmt, für das Innen die Gnosis, wie sie uns vom Osten
her überschwemmt.
Überall wartet der Feind an der Grenze, die er selbst am Anfang leichtfertig
überschritten hat. Der blinde Drang nach Freiheit, hat die in Weisheit
gesetzten Grenzen, die Generationen aufgebaut haben, nieder gerissen.
Verloren sucht der Mensch nach Halt und Sicherung. Wo er sie nicht mehr
finden kann, fällt er in der Schwerkraft der Sünde dem Feind entgegen, der
darauf wartet, ihn aufzufangen. Auch dort ist etwas vom Licht, etwas von der
„Gemeinschaft, die wir suchen, seit wir den Mutterleib verlassen haben, doch
es ist ein unruhiges, schillerndes Licht, die Geborgenheit aber fällt über
uns wie ein Netz, das wir nicht mehr zerreißen können.
War
früher noch, getragen von einer mehr christlichen Lebensordnung die Moral
ein Halt, der wenigstens nach Außen gewahrt wurde, sobald die Jugend
rücksichtslos diesen Schleier herunterriss in ihrer Suche nach Freiheit,
musste diese Täuschung fallen. In dieses Loch ist bald auch die Beichte
gefallen, soweit sie sich nur an einer äußeren Ordnung ausgerichtet hatte.
Wo
GOTT als Anker fällt, ist das Lebensschiff des Menschen ohne Steuer. GOTTES
nüchterne Weisheit lässt zu, dass alle Ordnung menschlichen Lebens, die
nicht letztlich auf IHN bezogen ist, fällt, wie es mitleidlos jeder Mensch
in der Stunde seines Todes erfahren muss. Nicht selten haben deshalb auch
Heiden dafür ein besseres Gespür als wir, die wir die uns im Glauben
vorgegebene Ordnung nach unseren Bedürfen umändern, auch wenn sie dann ihren
Inhalt verliert. Der Abbau jeder Ethik hat unseren Moraltheologen nicht
wenig zu schaffen gegeben. Das „Gesetz CHRISTI“ stellt mit Häring den Anruf
CHRISTI an jeden Einzelnen Christen über eine bis ins Einzelne gehende
Moralverpflichtung, wie sie zum Beispiel in der Moraltheologie von Nolding
(die jahrzehntelang neu aufgelegt wurde) die Ordnung christlichen Lebens
bestimmte.
Häring steht am Anfang aller oft gewagten Versuche, die christliche Moral
unserer Zeit anzupassen.
Die
Antwort der Zeit ist nüchterner und geht auf den Kern: christliche
Lebensordnung setzt die Begegnung mit dem HERRN voraus. Wo sie nur von der
Tradition getragen war, muss sie im Ansturm des Bösen zerfallen. Wie sehr
uns auch auf dem Gebiet der Moral auf den nüchternen Boden: Erfüllung des
Willens GOTTES stellt, müsste noch näher beleuchtet werden. Hier möge der
Hinweis genügen: wo wir es langsam lernen, auf den Anruf des hl. Engels sei
es von Außen durch ein Zeichen, sei es von Innen im Gewissen zu hören,
kommen wir fortschreitend auf sicheren Boden, ohne leichtfertig christliche
Wertordnungen zu überspringen. Immer schaut auch der Schutzengel auf GOTT
allein und damit auf die Ordnung GOTTES, auf die er sich in der Prüfung am
Anfang entschieden hat. Zugleich aber ist er verpflichtet, den Willen GOTTES
seinem Schützling kundzutun, ihm nahe zu bringen, ohne seine persönliche
Freiheit anzugreifen.
Im
Umbruch aller Werte ist die Kirche in der Gefahr um der Ordnung willen,
äußere Ordnung mehr zu bewerten als die Freiheit des Gewissens. Wo sich
Parteiungen durchzusetzen versuchen, wird diese verständliche Sorge, je nach
Ausrichtung zur eigenen Rechtfertigung benützt nach dem bleibenden „Vorbild
von Pharisäern und Sadduzäern“. Die Gesetzestreuen versuchen sie in Richtung
Tradition zu verengen, die Sadduzäer sie in ihrer Forderung nach Anpassung
zu lockern. Wieder gibt hier Paulus in der Befreiung von allem äußeren
Gesetz, die er erfahren durfte, die Richtung, die wir nicht verlieren
dürfen: die Liebe des HERRN. In allem Streit und aller Spaltung, die die
Kirche mehr schwächt als der Angriff von Außen, muss notwendig fallen, was
nicht in GOTT verankert ist. Wir sind schon in der Mitte dieser Reinigung,
wo der Feind morgen über uns auch von Außen her fällt, wird die Spreu vom
Weizen getrennt. Wie sehr könnten wir mit offeneren Augen erkennen, dass
hier die hl. Engel am Werke sind!
Die
brutale Gewalt des letzten Weltkrieges, die moralische Verwüstung durch den
Wohlstand haben den Weg für den Feind bis in die Mitte des einst
christlichen Kontinentes Europa bereit. Bis in den Boden hinein sind heilige
Ordnungen geschliffen, nicht nur in den materialen Mahnmalen, unseren
Kirchen und Klöster, viel mehr noch im Menschen selbst. Er ist haltlos und
Beute des Zufalls geworden, der vom Feinde klug gesteuert wird. Der Griff
nach dem Kismet der Moslems, zeigt, dass die Steinwüste des Mondes, von der
wir jetzt besser wissen, Bild der Wüste unseres Lebens geworden ist.
Wo
die Anbetung dieses kalten GOTTES im Feuer der Reinigung zu Asche wird, kann
morgen die Anbetung des Lebendigen GOTTES mit und durch den Engel aus den
Herzen der Getreuen aufsteigen, die in der Gnade GOTTES diese Prüfung
bestanden haben. Sie dürfte in ihrer Gewalt nicht hinter der der Engel am
Anfang stehen. Die Auswirkungen sind für klarsichtige Augen noch heute
spurenhaft auch in der äußeren Schöpfung zu erkennen. Sie werden dieses Mal
auch nach Außen nicht geringer sein: das Angesicht der Erde wird sich
erneuern, nicht nur im Menschen.
Wo
die Erde von Innen auf sich reckt und aufbricht, kann der Mensch der im
Wahnwitz der Technik auf sie seine Hände gelegt hat, sich nur noch in Sein
Innen zurückziehen. Der Feind weiß besser als wir um diese letzte Türe,
darum hat er in uns in Voraussicht auf das nicht Geringere Innen des
Menschen das den Menschen in aller GOTTverlassenheit Zuflucht geworden ist.
Nicht unser Weg, das hat die Hekatombe nicht weniger junger Menschen
gefordert, die im Yoga ihr Heil gesucht haben. Das einfache Wort des hl.
Augustinus: DEUS intimior intimo meo“ hätte hier Korrektur und Weisung sein
können, wenn es irgendwo noch in uns gebrannt hätte. Weil wir ausgebrannt
waren, mussten wir auch diesem Rattenfang in die Hände fallen. Das Feuer,
das von Außen über uns kommen wird, wird nur offenbar machen, was schon
Innen verbrannt ist!
GOTT
hat von weither Wege des Heiles bereitet hat, auch wenn sie über
Jahrhunderte schon in Vergessen geraten sind. Gnadenvoll hat die Theologie
des hl. Thomas die heilige Ordnung Europas mit aufgebaut. Doch schon ein hl.
Franziskus und in seiner Nachfolge der hl. Bonaventura durften weiter sehen.
Was hier aufgebaut wurde, hat der Feind mit Ende des Mittelalters immer
unverschämter an sich gezogen, nur an den Mystischen Weg der Franziskaner,
die schon damals ahnten, was mit der Alten Welt geschehen wird, konnte er
nicht heran.
Der
Aufbruch in die Neue Welt hinter dem mehr war als „Eroberung“ von
Abenteurern war dafür ein äußeres Zeichen wie es die Missionen der
Franziskaner bis an der Westküste bis hinauf nach Kanada noch heute weisen.
Sie schauten schon damals auf das Reich GOTTES, das eine Neue Welt aufbauen
wird, ja sie ahnten wohl sogar, dass dies durch die MUTTER GOTTES geschehen
müsste. Die Erscheinung ULF von Guadalupe in Mexiko sollte sie darin nicht
wenig bestärken. Doch GOTTES nüchterne Weisheit lässt erst den alten Weg
auslaufen!
Der
Weg des Menschen nach Innen ist nicht in östlicher Verzerrung ein Weg tiefer
hinein in das eigene Ich und seine Pläne, sondern der Weg in die Freiheit
der Kinder GOTTES.
Das
hat uns der hl. Franz vorgelebt. Dass ihm die eigenen Jünger nicht folgen
konnten, sondern sich in Auseinandersetzung drittteilten, zeigt wie weit er
in der Gnade schauen durfte, bis hin zum Seraphischen Orden, der nur in
Einheit mit den hl. Engeln wirklich werden kann …., wenn das Herz des
Menschen wie das des Poverello durchbohrt ist von der Liebe GOTTES. Dann ist
Innen und Außen ein Neues. Dorthin will uns der Erbarmende Wille GOTTES
bringen, dass die Herrlichkeit der Neuen Jerusalem schon hier auf Erden
offenbar werde.
Kraft der Sühne
In
der Auferstehung JESU sind durch die hl. Engel diese Endzeitgeheimnisse wie
im Hauch zu erahnen. Je mehr wir sie mit den hl. Engeln betrachten, um so
mehr werden sie in uns, die wir schon hier Neues Jerusalem werden sollen,
wirklich werden. Doch vergessen wir in der nüchternen Liebe GOTTES nicht,
dass der Weg zur Auferstehung über Golgotha geht, für jeden Einzelnen, die
Kirche und die ganze Menschheit. An der Hand des hl. Engels müssen wir
lernen durchzuschauen durch den Leidenden CHRISTUS und Seine Sendung vom
VATER. Wir stoßen hier auf ein dreifaltiges Geheimnis. Wo der Mensch heute,
verführt durch den Bösen, immer mehr nach Außen drängt, muss GOTTES
unerforschliche Weisheit die Kraft der Sühne in Seinen Getreuen anheben, um
das äußere wie innere Gleichgewicht von Mensch, Engel und Kosmos, in der
Kraft Seines Kostbaren Blutes zu stärken.
Priester im Auftrag der Sühne
Von
Amt her ist die Gnade der Sühne zuerst den Priestern der Kirche aufgetragen.
Sie sollen nicht nur nach Außen die heilige Messe lesen, sie soll in ihrem
Leben wirklich werden. Dafür hat ER uns gerade in dieser Zeit, da das
Priestertum seine innere Kraft verloren hat und abzusterben droht, den
heiligen Pater Pio von Petrelcina geschenkt und seine Heiligsprechung
durchgesetzt. Nicht die Ordnung, die die Kirche in der Christenheit der Welt
geschenkt hat, wird uns mehr retten, nicht mehr das Wort GOTTES, das schale
Salz geworden ist, sondern die Wunderkraft der Sühne, die in nicht wenigen
Sühneseelen aufgelodert ist. Ohne diesen heiligen, verborgenen Quell, wäre
unsere Welt schon heute eine Wüste.
Diese Sühnekraft ist wunderbar schon im verborgenen Leben der hl. Familie
da, sie tritt in der Familie des Lazarus schon vor Golgotha in das Licht der
Erlösung, sie lebt von Golgotha weg weiter in den Kleinen und Verachteten,
den „Helden des Alltags“ die all das, was sie kaum tragen können,
hineinwerfen in den Feuerofen der Passion des HERRN. Hier wird der Boden für
das Wort, das der HERR in Seiner Verkündigung hinaustragen wird, bereitet,
hier brechen wie kostbare Rosen die Wunder JESU auf, die Seinen Leidensweg
begleiten. Wo immer sie nicht nur den Leib des Menschen wandeln, sondern den
Weg nach Innen aufbrechen, sind sie mit der Schmerzhaften Mutter GOTTES
verborgene Quellen Neuen Lebens, die in der Kirche aufbrechen.
Die
Sühneseelen öffnen nicht selten in ihrer Hingabe auch eine ganz Neue Sicht
auf das verborgene Leben JESU, das in den Evangelien ja nur wie in wenigen
Strichen angedeutet ist. Dafür stehen nicht wenige Heilige, zuerst die
Mystiker des Mittelalters, dann aber immer auch besonders gerufene Seelen,
denen GOTT etwas mitteilt von dem unsagbaren Schatz des Lebens JESU, wie es
im Herzen MARIA nur darauf wartet, den Getreuen offenbar zu werden. Wie viel
mehr wir nur durch MARIA über die Geheimnisse des Glaubens die uns jetzt
noch verschlossen oder versiegelt sind, erfahren werden, ist uns prophetisch
vorausgesagt. Auch dafür steht die Geheime Offenbarung als Kronzeuge von der
Kirche selbst als letztes Buch dem Neuen Testament eingefügt. Wie sehr schon
sie aus dem Schatz MARIENS schöpft, mag uns in der engen Verbindung des hl.
Johannes mit MARIA in Ephesus ahnend nahe kommen, auch wenn die eigentliche
Offenbarung in Patmos direkt aus der Hand GOTTES kommt.
Wo
die Kirche gegen den Ansturm der Hölle durch die hl. Engel versiegelt wird,
werden sich die Getreuen um diese verborgenen Quelle sammeln. In aller
Bedrängnis und Verfolgung wird hier in der Liebe GOTTES ein neues Leben
aufblühen, das schon jetzt die GOTTESstadt auf Erden bringt, auch wenn ihr
Glanz in äußerer Armut vor der Welt verborgen bleibt. In ihnen bereitet
MARIA durch ihre Getreuen die Wiederkunft des Richters der Lebenden und der
Toten, der am Ende die Kirche im Triumph heimführen wird. Die Kraft, die in
ihnen wirkt, ist keine Andere als die der Auferstehung CHRISTI, die im Maße
die Kirche nach Außen arm wird, in ihrer Fülle offenbar werden soll. Diesem
Geheimnis wollen wir in dieser Arbeit in besonderer Weise nachspüren.
SÜHNE UND AUFERSTEHUNG
Im
Leben der Sühneseelen
Wir
müssten hier zuerst das Leben der meist verborgen gebliebenen Sühneseelen in
der Kirchengeschichte nachgehen. Hier wären sicher nicht wenige Perlen zu
finden. Vielleicht gibt GOTT dazu noch die Zeit. Es wäre eine lohnende
Arbeit. Weil Sühne vom ihrem Wesen her verborgen ist, sich selbst auslöscht,
wo sie bewusst ans Tageslicht tritt, darum kann sie auch nur dort erkannt
werden, wo der Suchende an sich selbst diese Gnade erfahren haben muss.
Nicht zufällig war es im Verfall der deutschen Romantik ein Dichter, Clemens
Brentano, der aus allen Träumen dieser letzten großen literarischen Bewegung
in anderer Weise als Eichendorf festen Boden unter den Füßen fand. Es
braucht ein Gespür für dieses geheime, liebende Wirken GOTTES, um ihm nahe
zu kommen, das mit wenigen Ausnahmen der mehr intellektuellen Theologie
abgeht.
Zeugen dafür, dass Theologie und Mystik nicht unvereinbar sind, sind nicht
nur der hl. Bonaventura und andere mystisch inspierirte Kirchenlehrer….. bis
auf die Kleine Therese…., dafür steht nicht zuletzt, Schüler von Romano
Guardini unser hl. Vater Benedikt XVII. So sehr die Welt draußen ihren
Anspruch auf den Menschen durchsetzt, um so stärker muss in der Kirche das
Soli DEO, für das schon die Kirchenväter stehen, nach vorne drängen, damit
der Glaube sie nicht im Fortschritt der Technik und Wissenschaften
verstricke. Gerade heute, wo nicht Wenige in der Kirche durch eine
sezierende Exegese den Glauben an die lebendige Kraft der Schrift in ihrem
Lebensnerv abgeschnitten haben, haben nicht Wenige über die „wunderbaren
Lebensberichte JESU einer Katharina Emmerich, einer Valtorta u.a.m aus dem
Unglauben heraus einen Weg ins Licht JESU gefunden.
Nicht nur die hl. Engel drängen im Kampf nach vorne, der HERR ruft auch die
Heiligen in die geistliche Schlacht unserer Tage, besonders die Märtyrer
unserer Tage, die ihr Leben für den Glauben hingegeben haben. Zeugnis dafür
ist das 20. Kapitel der Geheimen Offenbarung über das Tausendjährige Reich.
Die nicht wenigen Heilig- und Seligsprechungen unserer Tage wollen nicht
zuletzt in diesem Licht gesehen werden. Da das Wort durch die Medien dem
Feind weitgehend Beute wurde, oder gar gelöscht, muss um so mehr das
lebendige Zeugnis für den HERRN aufsteigen, Sein inkarniertes Wort, das
nicht so leicht zu entstellen ist, wie der ohnmächtig ausgelieferte
Buchstabe der Schrift, den der Feind zu manipulieren ja zu fälschen nicht
müde wird.
Wenn
die Welt in all dem erschreckenden moralischen Verfall, in dem wahrlich die
Hölle triumphiert noch nicht mit schwereren Strafen geschlagen wurde, wie
wir sie jetzt laufend erfahren, dann verdanken wir es wesentlich den
Sühneseelen, die sich bedingungslos ins Feuer des Opfers CHRISTI
hineinwerden, um das Gericht noch aufzuhalten oder zu mildern. Hierzu
gehören nicht nur die Seelen, die spätestens nach ihrem Tode vom frommen
Gespür des einfachen Volkes erkannt und „selig gesprochen werden“, sondern
auch die zahllosen einfachen Seelen, die Lastträger, die Tag für Tag opfernd
die Kreuze auf sich nehmen, die von den Kindern der Welt nicht achtend
weggeworfen werden. Hier ist ein Kapital der Kirche, wieder im Herzen MARIAE
gesammelt, das das Gleichgewicht der Welt noch wie im letzten Augenblick
rettet.
Täglich gibst DU uns den Einen Denar, Herr: D I C H .
Täglich haben wir diesen Denar umzuwandeln
in
Blumen der Liebe, in Licht des Trostes,
in
den schimmernden Faden am Hochzeitsgewand,
wie
es von der starken Frau in der Hl. Schrift heißt.
Jeden Abend knien wir vor DIR
und
der Engel, der Unbestechliche,
der
liebend Gerechte, muß DIR vorweisen,
was
wir für diesen Einen Denar erworben haben.
Hilf, Barmherzigkeit GOTTES,
daß
unser guter Engel sich nicht jeden Abend
verdemütigen und für uns schämen muß!
Hier
ist es, wo die hl. Engel, uns in der Ölbergstunde der Kirche zur Hilfe
gesandt einsteigen, und auch diesen in den Augen der Welt und meist auch der
Kirche vergessenen und verkannten Seelen zur Hilfe kommen. Wie sehr wäre
dies eine Aufgabe der Priester. Wie sehr konnten in der Geschichte hier
Hilfe leisten: denken wir nur an Maria Margaretha Alacoque uam, die in aller
Anfechtung auch durch die Kirche durchgehalten haben, weil da ein Priester
für sie eingestanden ist. Liegt hier nicht eine der vornehmsten Aufgabe der
Priester? Kommen wir hier, die wir uns so leicht in Amtsgeschäften
verlieren, dem lebendig schlagenden Herz des HERRN näher, das uns fremd
geworden ist?