Hingabe
seiner selbst
23.
Dezember 1968
Meine
Tochter, siehe, ich bin da, um dich zu belehren und zu
dir zu sprechen. Ich begleite dich, wo immer du
hingehst. Ich bin in deiner Nähe voll Sorge wie der
beste der Väter; mit der Liebe einer Mutter wache Ich über
dich.
Wenn du dich Mir vollkommen übergibst, handle Ich,
denke Ich, spreche Ich in dir. Dann nimmt alles in dir
einen göttlichen Wert von höchster Vollkommenheit an.
Darum lade Ich dich
ein, die vollkommene Hingabe an Mich oft zu erneuern und
Mich einzuladen, an deine Stelle zu treten. Du lebst
schon in Mir wie der Fisch im Wasser, in das er
untergetaucht ist, aber Ich freue Mich, von Meinen
Kindern eingeladen zu werden, sie in allem zu vertreten.
Mein Wille ist dein höchstes Gut, er ist deine
Vollkommenheit, er ist deine Glückseligkeit. Es bleibt
dir nur, ihm zu entsprechen, um die höchsten Gipfel der
Vollkommenheit zu erreichen.
Du
gehst vorüber,
indem du Gutes tust
Ich
lege dir Wünsche der Güte und der Nächstenliebe ins
Herz. Wenn du
Mir
folgst und das tust, was Ich dir eingebe, wiederholst du
das, was Ich auf
den Strassen Palästinas tat. Du gehst vorüber, indem
du Gutes tust. Auch
von Meiner Mutter hätte man dies sagen können und kann
es sagen. Sie
ging vorüber, indem Sie Gutes vollbrachte. Sie
wirkte keine Wunder, wohl aber an Wunder grenzende Taten
der Güte und der Liebe. Überall,
wo es eine Träne zu trocknen, einen Trost zu spenden,
eine Hilfe zu gewähren galt, war Sie gegenwärtig und säte
Frieden und Freude. Oft sprach Sie zu Mir von Ihren
Freunden, den Leidenden, und stellte sie Mir vor, sobald
Sie dazu Gelegenheit hatte, damit Ich für sie irgendein
Wunder wirkte. Sie tat alles mit grosser Demut und
Einfachheit, so dass in Ihr alles alltäglich und natürlich
wurde.
Führe
auch du dich so auf. Ahme Meine Mutter nach, damit man
auch von dir sagen kann: «Sie ging vorüber, indem sie
Gutes tat», und damit dein Leben zum Segen für alle
werde.
Bedeutung
der Anrufung «MUTTER DER GÖTTLICHEN LIEBE»
C.
- Jesus,
willst Du mir bitte die Bedeutung der Anrufung «MUTTER
DER GÖTTLICHEN LIEBE» erklären? Jesus —
Ja, Meine Tochter, hier bin Ich. Du musst wissen, dass
der Eine Gott in drei Personen die Liebe ist und seit
Ewigkeit existiert.
Du
kannst dir davon keine klare Vorstellung machen, denn
sowohl die Existenz Gottes, als auch die Art und Weise,
wie Er die einzige wahre Liebe ist, und wie Er, in drei
verschiedenen Personen, der Eine Gott ist, sind für
deinen Geist, und jenen der Menschen überhaupt, zu hohe
Wahrheiten. Es
sind Geheimnisse, über die Ich dir wohl eine einfache
Darstellung, aber nicht in die Tiefe gehende Erklärung
geben kann, denn dein Verstand wird nie zu einem
vollkommenen Verstehen der Geheimnisse Gottes kommen können. Wisse
also, dass Gott die höchste unermessliche und
unendliche Güte und das höchste und unendliche Gut
ist. Er ist gut in sich selbst, und Er wünscht diese Höchste
Güte in ihrem Überfluss auf alles Erschaffene
auszugiessen. Gott
kennt sich vollkommen, und weil Er sich kennt, liebt Er
sich. Durch diesen ewigen, vollkommenen und unendlichen
Akt zeugt der Vater das ebenfalls ewige, liebende und
unendliche Wort, seinen Sohn, in allem gleich dem Vater. Diese
zwei Personen sind, existieren und lieben sich mit einer
so vollkommenen, innigen und unendlichen Liebe, dass sie
seit Ewigkeit einer Drittperson Leben geben, die, in
allem dem Vater und dem Sohn gleich, der Heilige Geist
heisst, und von Ihnen ausgeht. Keine
dieser Personen ist älter oder verdienstvoller als die
andere, denn alles wird von den drei Personen gemeinsam
ausgeführt. Es geschah indessen, dass in der Fülle der
Zeit die zweite göttliche Person die menschliche Natur
annahm, d.h. Mensch wurde.
Muttergottes
Um
diese Menschwerdung zu vollziehen, zu der der Vater
einwilligte und der Heilige Geist mitwirkte, wurde das
schönste und heiligste Geschöpf, das je aus den
Händen Gottes hervorgegangen war, auserwählt.
Der
Sohn Gottes nahm also Wohnung in Ihrem Schosse und nahm
einen Körper und eine Seele an wie jedes Kind, das
geboren wird und von der eigenen Mutter Leib und Blut
annimmt. So hatte Ich von der Jungfrau Maria das
Fleisch und das Blut und von Gott die Seele, wie jeder
Mensch, der in diese Welt kommt. Ohne
menschliches Mitwirken, sondern durch das Wirken Gottes,
des Hl.
Geistes, wurde Ich im Schosse Mariens empfangen und von
Ihr geboren. Gott,
Göttliche und Ewige Liebe, nahm Besitz von Ihr, und von
Ihr hatte Er
das natürliche und menschliche Leben, ohne jedoch etwas
in Sich selbst zu
ändern. Maria
gebar einen Sohn, in welchem zwei Naturen sind: Die
menschliche und die Göttliche, aber eine einzige
Person, jene des Sohnes Gottes. Darum
kannst du von Meiner Mutter sagen, dass Sie die
Muttergottes ist und, da Gott die Ewige Liebe ist,
kannst du Sie die Mutter der Göttlichen Liebe nennen. Du
kannst noch ein anderes Motiv anfügen, um Sie so zu
nennen: Die Liebe Gottes, die ihren Sitz in den Herzen
hat und Gabe des Hl. Geistes ist, wohnte in
hervorragender und geheimnisvoller Weise im Herzen
Meiner Mutter. Wenn
du Sie also mit diesem schönen Namen anrufst, bittest
du Sie, dir ein Funke dieser reinen, heiligen und
göttlichen Liebe, von welcher Ihr Herz überfließt,
mitzuteilen. Bitte
Sie deshalb oft um diese Gabe und wende diese Anrufung
an, besonders wirksam in dieser weihnachtlichen Zeit:
«Mutter der göttlichen Liebe, fülle unser Herz mit
Liebe zu Deinem Jesus.»
Sie
wird glücklich sein, dieses schöne Werk an euch zu
vollbringen.
Botschaft
für die Priester
26.
Dezember 1968
Meine
Tochter, Ich will dir eine Botschaft von besonderer
Wichtigkeit geben. Du wirst sie unter Meinen Priestern
verteilen, damit jeder sich selbst prüfen und schauen
kann, was er ausmerzen oder beifügen muss, um zu sein,
wie Ich ihn wünsche.
Wisse
vor allem, dass der Priesterberuf von Gott kommt und ein
sehr grosses Geschenk ist, dass Gott seinen Geschöpfen
macht, indem Er sie auserwählt, Seine Stellvertreter
auf Erden zu sein.
Da jede Berufung ein Anruf ist, verlangt sie eine
Antwort. Da nun die Berufung zum Priestertum ein Anruf
der Bevorzugung und ganz besonderer Liebe ist, verlangt
sie eine entsprechende Liebesantwort und einen ganz
besonderen Einsatz. Mein
Erwählter muss Mich vertreten, Mich ersetzen und
Bindeglied sein zwischen Gott und den Menschen.
Ein
auserwählter Geweihter
Der
Priester, sagt ihr, ist ein anderer Christus. Er ist ein
auserwählter Geweihter in seiner Seele mit ihren Fähigkeiten,
ein Gesalbter in seinem Körper mit seinen Sinnen, ein
Beschenkter in seinem Herzen mit seinen Gefühlen. Dem
Dienste Gottes geweiht sein bedeutet, nicht mehr sein
eigener Meister zu sein, sondern nur Gottes Ruhm, dessen
Willen und dessen Interessen zu suchen, Sich in allem
dem Dienst Gottes anheimzugeben, indem man auf sich
selbst und auf alles menschlich wünschbare verzichtet.
Gott verlangt für sich selbst die Ehre und den Ruhm.
Die Priester, wie sie selbst es jeden Tag bestätigen,
indem sie das Christus gewordene Brot erheben, müssen für
Ihn, mit Ihm und in Ihm die Ehre Gottes für immer
suchen. Du siehst also, dass die materiellen Interessen
nicht nur unwichtig sind, dass ihnen anzuhangen sündhart
ist, und dass rein sinnliche Vergnügen vollständig
auszuschliessen sind. Ich habe gewünscht, dass Meine
Priester frei von allen familiären Verpflichtungen
seien, so dass keine Bande des Fleisches und des Blutes
sie an die Menschen binden, sondern nur die wahre Liebe,
jene, die ein Strahl der Gottheit, Gott selbst ist. Frei
von den Verpflichtungen, die den Mann in der Ehe an die
Frau bindet, machen die Priester das Volk Gottes zu
ihrer Familie. Wie ich es ehemals von der Höhe des
Kreuzes herab tat, und wie Ich es auf unblutige Weise
jeden Augenblick tue, so müssen alle Priester bereit
sein, ihr Leben zu geben für ihre Brüder, um sie dem
ewigen Verderben zu entreissen.
Keuschheit
und Gehorsam
Die Rettung der Seelen muss das Ziel ihres
Lebens, das Ideal ihrer Berufung sein. Ihr Wirken ist
indessen weder individuell noch persönlich, sondern
es muss getan werden in Verbindung mit Mir und im
Gehorsam zur Kirche. Arme Priester, die, angezogen durch
moderne Theorien und philosophische Systeme, die im
Gegensatz zu jenen der Kirchenväter stehen, glauben
nach eigenem Kopf handeln zu können, indem sie ihren
unmittelbaren Obern oder jenen, die als Nachfolger der
Apostel über einen Teil der Herde wachen, oder der höchsten,
von Gott selbst eingesetzten Autorität, ungehorsam
sind, meinen die Seelen auf neue Weiden, die nicht jene
des Heiles und der Heiligkeit sind, führen zu können.
Meine armen Priester! Sie lehren den Gehorsam und
beobachten ihn nicht; sie beanstanden die Befehle; sie
lehnen sich auf gegen die rechtmässigen Obern; sie
zerstören ihre Berufung, indem sie den Gehorsam
missachten und das Gelübde des Gehorsams nicht halten,
das nicht nur für die Disziplin und Ordnung, sondern
auch für die Heiligkeit eine Garantie ist. Die Abtötung
ist ein allgemeines Gesetz. Ich habe es euch gesagt, und
Ich habe es für alle gesagt: «Wenn ihr nicht Busse tun
werdet, werdet ihr alle auf gleiche Weise zugrunde
gehen.» Wenn dieses Gesetz nötig ist für jeden Gläubigen,
um sich persönlich und gegen den Dämon zu stärken, so
ist es dies in noch stärkerem Masse notwendig für
Meine Priester, die der Böse aufs Korn nimmt, und die
bei der Ausübung ihres Dienstes Gefahren ohne Ende
begegnen. Die Priesterberufung und die Priesterweihe
machen nicht unverwundbar für das Böse, auch wenn sie
Mittel sind, Gnaden in grösserer Menge zu erlangen. Die
Abtötung ist unentbehrlich im Leben des Priesters, wenn
er sich in einem Zustand der Würde und Heiligkeit
halten will, wie es sich für seinen Stand gebührt.
Abtötung
und Glaube
Der
Priester ist das Salz der Erde und das Licht der Völker.
In ihm muss, dank der Abtötung, alles kontrolliert und
geregelt sein, um Verehrung und Achtung einzuflössen.
Wenn der Priester auch allen alles werden muss, um alle für
Mich zu gewinnen, darf er doch seine hohe Wurde nicht
vergessen, die ihn auf den Leuchter stellt; er darf sich
jedoch deshalb nicht über seine Brüder erhoben fühlen,
weil Gott selber ihn ja zu Seinem Diener berufen und ihn
aus der Menge heraus gehoben und ihm eine Würde und
eine Bürde gegeben hat, die er mit Selbstachtung tragen
muss, ohne zu erröten oder sich zu erniedrigen. Der
Priester muss ein Mann des Glaubens sein und das muss
sich besonders zeigen bei der Feier der hl. Geheimnisse.
Wie sehr betrüben Mich die Priester, die sich nicht
Rechenschaft geben über das Ärgernis, das sie ihren Brüdern
geben, wenn sie zu eilig und zu oberflächlich die hl.
Messe feiern, die alle Herzen mit Liebe und Reue erfüllen
sollte. Sie scheinen, keine andere Sorge zu haben, als möglichst
bald fertig zu sein. Es ist wahr, dass Ich auf das Herz
schaue, aber auch in der ruhigen Lesung der hl. Texte
gibt man Zeugnis seiner Aufmerksamkeit und seines
Glaubens und man regt die Gläubigen an, mitzufeiern,
sich zu erheben und mit mehr Liebe teilzunehmen an dem,
was die Kirche im Namen der Anwesenden und der ganzen
Welt, vollzieht. Der Glaubensgeist des Priesters wird
ihm auch das Vertrauen in Gott geben, den er fortwährend
anrufen wird, damit durch ihn Gott den Heilsplan
verwirkliche, für welchen der Priester das
priesterliche Kleid angezogen hat. Was muss man sagen
von gewissen Priestern, die vor den kleinsten
Schwierigkeiten den Mut sinken lassen und den Frieden
und die Hoffnung verlieren? Sie zeigen sich wahrlich
schlimmer als die Jünger von Emmaus, die drei Tage nach
Meinem Tode entmutigt vermeinten, dass wirklich alles,
was sie während meiner dreijährigen Predigttätigkeit
gesehen und gehört hatten, Erfindung sei. Möge es
nicht vorkommen, dass Meine Priester denken, dass alles,
was man ihnen im Seminar gesagt hat, unwahr sei, sondern
mögen sie doch Gott nahe bei sich fühlen, bereit sie
zu ermutigen und ihnen zu helfen. Ein wenig Mitarbeit
mit Mir genügt und der Geist des Glaubens wird wirksam.
Arbeitet mit Mir, Jesus, dem Retter und dem Meister, um
eure Arbeit wirksam zu machen.
Alle
lieben
Was
muss Ich Meinen Priestern über die Nächstenliebe
sagen, von der ihr Herz voll sein soll? «Die Liebe
Christi drängt uns», sagte der Heidenapostel und jeder
Priester sollte diesen Satz wiederholen und er sollte im
eigenen Herzen eine verzehrende Flamme spüren, die in
ihm die Überbleibsel der schlechten Gefühle
vernichtet, eine Feuersbrunst der Liebe erglühen macht,
die die ganze Welt umfasst. Man muss lieben, lieben alle
im Herrn! Und
wenn es eine Kategorie Menschen gibt, die hier das
Vorrecht haben, so sind es die Betrübten, die Armen,
die seelisch und leiblich Kranken. Man muss sie lieben
mit dem Herzen Gottes, ihnen helfen mit dem Gebet, mit
Worten, mit Taten, indem ihr etwas von euch selbst
schenkt. Dass
ein Priester einen Armen tröstet, indem er ihm sagt,
Geduld zu haben, ist gut, wenn man weiss, dass auch der
Priester arm ist, dass er kein luxuriöses Haus führt,
dass er nüchtern ist im Essen, dass er das Überflüssige
dem Bedürftigen gibt, dass er nicht spekuliert, keine
grossen Pfründe und Saläre wünscht. Das Wort Meiner
Priester wird nur wirksam sein, wenn es Ausdruck einer
gelebten Heiligkeit ist. Wieviele Predigten sind ohne
Inhalt und ohne Frucht, weil sie weder gefühlt noch
gelebt werden. Jede Predigt sollte Echo eines wirklich
bewahrten christlichen Lebens sein. Vielleicht würden
wenige Worte genügen, um die Gemüter zu ändern und
die Pfarreien umzuformen. Und unter allen schönen
Tugenden, die bei den Priestern einen hohen Grad
erreichen sollten, ist die schönste jene, die besser
als alle anderen, die Ähnlichkeit mit Mir wiedergibt:
«Lernet von Mir, denn Ich bin sanftmutig und demütig
von Herzen.»
Mutige
Demut
Die
Demut ist nicht Schüchternheit oder Angst,
unvorteilhaft dazustehen, sie besteht nicht darin, sich
zu verbergen, um eine Kritik, eine Verleumdung oder eine
Beleidigung zu vermeiden; die Demut ist jene schöne
Tugend, die sich mit Selbstverständlichkeit auf die
Seite des Armen stellt, und die Wahrheit zu sagen weiss,
um ihn zu verteidigen, sogar wenn man deshalb vielleicht
für sich Verspottung und Beleidigung erwarten muss. Die
Demut verbirgt nicht die empfangenen Gaben, sondern
schreibt sie Gott zu, der deren Urheber ist;
die Demut legt sich gar nicht bestehende Verdienste
nicht zu, denn der Demütige weiss wohl, dass der Mensch
ohne die Hilfe Gottes nichts tun kann. 0, möge
sich die Reihe Meiner geweihten Söhne erneuern, die Mir
zu gefallen wünschen und mögen sie sich, wie schon
Meine ersten Apostel, der Güte und der Sorge Meiner
Mutter anvertrauen! Sie, Königin der Apostel, wird sie
zu formen wissen nach dem Bild, das Sie selbst geformt
hat; Sie wird auch dessen Hüterin sein.
Die
unschuldigen
Kinder
28.
Dezember 1968
C.
—
Jesus, willst Du zu mir sprechen?
Jesus
-
Ja, Meine Tochter. Im Andenken an die ersten Märtyrer
des Glaubens, die geopfert wurden, um Zeugnis zu geben
von Meiner Geburt, erneuere deinen Glauben und opfere
dich immer zusammen mit Mir dem Vater, indem du Kreuz
und Leiden annimmst, um Meine Geburt für das Volk
Gottes und für die Menschen fruchtbar zu machen.
Die
Erlösung und die geistige Wiedergeburt der Welt setzen
ein Opfer und die Vergiessung von Blut voraus. Ich bitte
dich, wirke mit deinem täglichen Opfer an der so
notwendigen Verbreitung des Glaubens im Leben der
Menschen mit.

Die
Existenz der
Engel
29. Dezember 1968
Meine
Tochter, in dieser Weihnachtszeit will Ich mit dir über
die Engel sprechen, die in Meinem sterblichen Leben
einen so grossen Platz einnahmen. Diese erhabenen Geschöpfe,
die Gott am Anfang der Welt erschaffen hat, vor der
Erschaffung des Menschen, und die Er mit einer
Intelligenz, die grösser ist als jene des Menschen, und
mit freiem und promptem Willen ausgestattet hat, sind
reine Geister, von ihrer Erschaffung an zum Dienste
Gottes bestimmt. Sie hätten Seine Anschauung und Seine
unendliche Herrlichkeit genossen, wenn sie bei der Prüfung,
der sie unterworfen wurden, in voller Freiheit sich
entschlossen hätten, ihr Untergeordnetsein unter das höchste
Wesen anzuerkennen, und wenn sie bereit gewesen wären,
sich Seinem Dienste zur Verfugung zu stellen.
Die
rebellierenden Engel
Aber
da sich Lucifer, der schönste der Engel, seiner Grösse
und seiner Schönheit bewusst war, wollte er diese nicht
Jenem zuschreiben, der sie ihm gegeben hatte. Da er
glaubte, sich selbst zu genügen und die Macht Gottes zu
erreichen, rebellierte er gegen Ihn und zog eine unzählbare
Schar Engel mit sich, die ihm gehorchten. Diese freie,
von so vollkommenen Geistern vollzogene Untat machte es
Gott nicht möglich, die Verzeihung und die
Wiedergutmachung zu gewähren, die hingegen dem Menschen
zum Geschenk gemacht wurde. Die rebellierenden Engel
wurden Dämonen genannt und in die Hölle gestürzt. Sie
hassen Gott, und um nichts in der Welt verzichten sie
auf ihre Lage, obwohl sie sehr unglücklich sind. Da sie
Gott hassen, hassen sie die Menschen und beneiden sie um
der Menschwerdung und der Erlösung willen. Mit
Erlaubnis Gottes irren sie in der Welt umher und
versuchen den Menschen zum Bösen. Sie vermögen die
Gedanken im Geiste des Menschen nicht zu lesen, aber mit
ihrer Intelligenz gelingt es ihnen, sie zu erraten. In
jedem Geschöpf nehmen sie die schwache Seite wahr und
bedienen sich ihrer, um ihn zu Fall zu bringen. Sie sind
verschlagen und böse; aber sie vermögen nichts über
die Seele des Menschen, wenn es Gott nicht erlaubt und
wenn ihnen der Mensch den Weg nicht öffnet mit seiner
Einwilligung zum Bösen.
Die
guten Engel
Wenn
die Dämonen alles unternehmen, um die Seelen zum Bösen
zu überlisten, machen die Engel alles, um diese zum
Guten zu führen. Bereit, auf das kleinste Zeichen
Gottes zu achten, tun sie den Menschen Seinen Willen und
Seine Wünsche kund, einzig darauf bedacht, Gott die
Ehre zu geben und die Seelen der Menschen zu retten. Auf
die Existenz der Engel kannst du auch schliessen mit der
blossen Vernunft. Wenn du tatsächlich die wunderbare
Ordnung betrachtest, die im Universum herrscht, kannst
du ohne weiteres verstehen, dass an dieser wundervollen
Stufeneinteilung der Schöpfung eine Stufe fehlen würde,
wenn es über dem Menschen nicht höhere Geschöpfe gäbe,
die in bezug auf Gott unter Ihm stehen. Aber wenn dir
dies nicht genügt, kannst du die heiligen, von Gott
inspirierten Bücher öffnen, um die Gegenwart dieser
Wesen, seit dem Anfang der Welt, zu erkennen. Ich nenne
dir einige Beispiele.
Nach
dem Sündenfall von Adam und Eva jagte sie ein Engel aus
dem Paradies. Engelerscheinungen vor vielen Personen des
Alten Testamentes beweisen nicht nur ihre Existenz,
sondern auch ihre Aufgabe, die Menschen
zum
Guten anzuhalten, indem sie ihnen sogar materielle
Dienste leisten, und ihnen in zahlreichen
Schwierigkeiten helfen. Am Anfang Meines menschlichen
Lebens wurden die Engel die grossen Verkünder der
aussergewöhnlichen Geschehnisse. Die Verkündigung an
Maria, die Verkündigung an die Hirten, jene an Joseph
und an die Weisen zeigen den Menschen, wieviel
Vertraulichkeit diese Wesen mit der Familie von Nazareth
gehabt haben und mit allen Familien der Welt noch haben.
Wisse, Meine Tochter, dass der Herr nichts zufällig
macht, und wie jetzt in den Belehrungen, die Ich dir
gebe, Ich Mich an alle jene Seelen wende, die sie lesen
werden und auf Mich hören wollen, so hatte Gott in
jedem Geschehnis, sei es im Alten oder im Neuen
Testament, das Gute im Auge nicht nur für Sein auserwähltes
Volk, sondern für alle Volker aller Zeiten.
Der
Schutzengel
Wie
ein Engel Tobias auf seiner Reise begleitete und Joseph
in seinem Zweifel tröstete, so wird jeder Mensch auf
seiner Pilgerfahrt des Lebens von einem Engel begleitet,
der Gott ständig sieht und unter dessen Führung er ihm
hilft, den Willen Gottes zu erfüllen und das ewige Heil
zu erlangen. So sind die Engel in den Zweifeln und Betrübnissen
des Lebens jedem Menschen nahe, um ihm zu helfen, ihn zu
ermutigen und ihn vor den Gefahren zu schützen. Wenn du
wüsstest, vor wievielen Gefahren du bewahrt worden bist
durch deinen Engel! Gefahren der Seele und des Leibes,
mehr oder weniger grosse Gefahren. Die Engel haben auch
die Aufgabe, die Menschen zu erleuchten, und du hast
viele Beweise dafür erhalten. Wie oft ist deinem Geiste
eine plötzliche Erleuchtung eingegeben worden, um
wichtige Probleme, sowohl des geistigen als auch des
Familienlebens auf beste Art und Weise zu lösen. Du
hast es vielleicht dem Scharfsinn deiner Intelligenz
zugeschrieben, und du hast vergessen, dass dir das Licht
von oben kam, von deinem Engel, der dich nie vergisst,
auch wenn du ihn manchmal vergissest. Er hilft dir,
deine Mission zu erfüllen; er erwartet nur dein Ja der
Zustimmung zum Willen Gottes, wie es der Engel Gabriel
mit Meiner Mutter gemacht hat. Die Engel sind bei euch
in jedem Momente eures Lebens; aber der wichtigste
Augenblick, wenn du ihn so bewerten willst mit
menschlichen Worten, ist der Augenblick des Todes, wo
der Teufel die letzte Schlacht entfesselt, um die Beute
mit sich fortzutragen.
Die
Modernen lachen
Meine
Tochter, die Modernen lachen über die Engel und
verneinen die Existenz der Teufel, aber glaube Mir, es wäre
viel besser, wenn sie, den einen sich empfehlend, und
die anderen fürchtend und bekämpfend, lernen würden,
sich gegen die Gefahren zu verteidigen, von denen der
Mensch umgeben ist. Eine unermesslich grosse Anzahl
Engel, in neun Chore eingeteilt, erfreuen das Paradies.
Wenn du eines Tages in ihrer Mitte empfangen werden
willst, liebe sie schon jetzt, rufe sie an, damit sie
dir helfen, deine Pflichten mit jener Vollkommenheit zu erfüllen,
mit welcher sie sie erfüllen. Höre auf ihre guten
Eingebungen. Einige Heilige, die die Engel besonders
verehrten, hatten die Freude, sie neben sich zu sehen.
Du kannst sie mit den Augen des Glaubens sehen, und sie
unaufhörlich einladen, den Herrn zu loben und zu
preisen an deiner statt, wenn du es nicht tun kannst mit
allen deinen Fähigkeiten, und dich mit ihnen vereinen,
wenn du allein oder zusammen mit anderen betest. Sei
ganz sicher, dass die durch die Engel in den Himmel
getragenen Gebete auf der gleichen Leiter sein werden,
die Jakob im Traume sah und über die euch die Engel
Gnaden und Geschenke zurückbringen werden.
Die
Gegenwart Jesu in der hl.
Eucharistie
30.
Dezember 1968
Meine
Tochter, eine der verschiedenen Häresien, die sich in
diesen Tagen in Meiner Kirche ausbreiten, ist jene,
welche Meine
wirkliche Gegenwart sowie Meine ständige Gegenwart in
der Heiligen Eucharistie verneinen.
Wohlan wisse, dass dieser Glaubenszweifel Mich schwer
beleidigt, denn damit bezweifelt man Meine Macht und Fähigkeit,
ein solches Wunder der Liebe zu vollbringen, wie jenes
betrachtet werden muss, das Brot und Wein in Meinen Leib
und in Mein Blut verwandelt. Schon vom Augenblick an, wo
Ich während Meines Lebens auf Erden versprochen habe,
Mein Fleisch zur Speise zu geben und Mein Blut zum Trank,
gab es solche, die Mir den Rücken kehrten
und sagten: «Was will dieser tun? Was bedeuten Seine
Worte? Wir verstehen eine solche Sprache nicht!»
Meine
ständige Gegenwart
Aber,
dass man jetzt, nach 20 Jahrhunderten fortwährender
Wunder, Zweifel hat, dass Ich in der Unermesslichkeit
Meiner Liebe bei Meinen Kindern bleiben wollte als
Freund, Bruder und Vater, als Nahrung ihrer Seelen und
als Stärkung in ihren Mühen, dieses schmerzt Mich am
meisten! Wisse nun dies, Meine Tochter: Seit dem Tage,
wo Ich, umgeben von Meinen Aposteln und einigen Heiligen
Frauen mit Meiner Mutter im Abendmahlssaal Ihnen Mein
Testament der Liebe hinterlassen und Ihnen Meinen Leib
und Mein Blut als Nahrung gegeben habe, und wo Ich zu
Meinen Aposteln sagte dieses Wunder im Laufe der
Jahrhunderte weiterzuwirken, seit jenem Tage werde Ich
auf die Worte jedes Priesters, würdig oder unwürdig,
welcher die Wandlung wiederholt, gegenwärtig auf allen
Altären der Welt. Und hierauf bleibt Meine wirkliche
Gegenwart, solange die sakramentalen Gestalten vorhanden
sind. Du siehst also, mit welcher Liebe, mit welcher
Ehrfurcht, mit welcher Andacht jeder Gläubige der hl.
Messe beiwohnen, mit welcher Sehnsucht er kommunizieren,
mit welchem Eifer er Mich in den Kirchen besuchen
sollte, wo Ich als stummer Gefangener bleibe und auf
Liebe warte. Leider entvölkern sich die Kirchen, und
man hat nicht nur einen Ekel vor dieser kostbaren
Nahrung, sondern man achtet auch meine Gegenwart gering.
Sühne, Meine Tochter, soviel Undankbarkeit, und vergiss
nicht: Ich wünsche, dass du dich gut vorbereitest, gut
kommunizierst, und dass du auf Mich hören willst, denn,
wenn ich auch nicht hörbar zu dir spreche, werde Ich
gewiss zu deinem Herzen und zu deinem Gewissen sprechen.
Denke daran, dass die Eucharistie ein Unterpfand der
Rettung und der zukünftigen Herrlichkeit ist, nachdem
sie eine Quelle der Gnade und der Erlösung gewesen ist.

Ratschläge
30.
Dezember 1968
Maria
- Meine Kinder,
beunruhigt euch nicht, wenn ihr Verantwortungen übernehmt,
die euch nicht zustehen. Die Zeiten sind traurig und sie
werden noch trauriger werden, aber jedes Geschehnis wird
gelenkt werden und wird seine guten Folgen zeitigen. Es
möge euch genügen, auf dem Laufenden zu sein über
alles, was in der Kirche geschieht, damit ihr euch,
jetzt mehr denn je, verpflichtet fühlt, euch zu opfern
und die Wahrheit zu verbreiten, dank der Belehrungen,
die euch der Barmherzige Jesus gibt.
Warnt die Menschen, die vom guten Wege abkommen,
mit Güte und Liebe, indem ihr ihnen helft, im Lichte
der Kirche die Wahrheit zu sehen. Sie ist immer Lehrerin
und Führerin, vom Hl. Geiste erleuchtet.
Ich werde euch Menschen senden, die euch in eurer
Verpflichtung für den Glauben und die Liebe helfen
werden; darum bleibt ruhig, aber fährt fort mit
intensivem Gebet.
Ich
segne euch.

Das
Leiden bringt Erlösung
31.
Dezember 1968
Meine
Tochter, verliere nie das Ziel aus dem Auge, das du
anstreben und erreichen musst: Den Himmel. Die Zeit
vergeht schnell. Die Jahre, die Monate, die Tage folgen
sich ohne Unterlass, und es kommt der letzte Tag des
Lebens. Nichts wird dich auf der Erde zurückhalten können.
Du wirst abreisen müssen. Wenn
du unaufhörlich gewünscht haben wirst, die Heimat zu
erreichen, wird dich das Exil nicht zurückhalten,
sondern du wirst glücklich sein, es zu verlassen. Wenn
dein Herz immer losgelöst gewesen sein wird von allem
und von allen in dem Sinne, dass du alles in Gott
genossen und alle in Ihm allein geliebt hast, wird dich
nichts zurückhalten, und du wirst glücklich sein, den
Augenblick herannahen zu fühlen, wo du die Bande mit
Gott enger knüpfen, und wo du Seine Umarmung der Liebe
auf immer geniessen wirst. Jeden Tag, der vergeht, ist
eine Stufe, die du hinaufsteigst auf der Treppe, die ins
Jenseits führt. Ich möchte, dass du im Momente, wo du
die Erde verlassen wirst, dich wie ein Vöglein fühlst,
dem sich der Käfig öffnet und der in die Luft fliegt,
endlich die Freiheit geniessend.
Lieben
und leiden
Meine
Tochter, gross ist der Wert des Lebens, denn es ist das
Mittel, um die Ewigkeit zu erreichen; aber alles, woran
die Menschen das Herz hängen, mag es im Leben auch
unentbehrlich scheinen, ist nichts wert. Nur zwei Dinge
sind wichtig: Lieben und leiden. Die Liebe in ihren zwei
Aspekten als Liebe zu Gott und zum Nächsten, und das
Leiden, angenommen und aufgeopfert in allen seinen
Formen: Geistig, physisch und moralisch. Ich litt in
Meinem irdischen Leben und machte aus Meinem Leiden dem
Vater eine Gabe für die Menschen. Ihr müsst dasselbe
tun. Niemand darf vom Leiden verschont bleiben, denn ihr
alle habt gesündigt und ihr sündigt Fortwährend. Das
Leiden ist Mittel der Erlösung. Ich selbst habe dir den
Beweis dafür gegeben. Indem Ich die Sünden aller
Menschen auf Mich genommen habe, bin Ich der Mann der
Schmerzen geworden und Meine Heilige Mutter, die berufen
war, Miterlöserin des Menschengeschlechtes zu sein,
litt mit Mir unsagbare Pein. Mein Leiden konnte, kann
und wird für alle Menschen aller Zeiten genügen, da es
nicht ein Mensch ist, der es fortwahrend dem Vater
darbot und darbietet, sondern Gottes Sohn, selber Gott.
Aber damit die Verdienste dieses Leidens den Menschen
zugute kommen können, ist es nötig, dass auch du dich
auf seinen Weg begibst, dass du dich an das gleiche
Kreuz hängst und dass du dich in das gleiche reinigende
Blutbad tauchst. Ich versichere dir, Meine Tochter, dass
du im Himmel den Herrn preisen wirst, nicht so sehr für
Gaben, die Er dir gewährt hat, als für die Leiden, die
Er dir geschickt oder zugelassen hat und dank welcher du
zu deiner Rettung und jener der Welt hast beitragen können.
Der
eigene Beitrag
Das
Opfer der hl. Messe, das vom Altare fortwahrend durch
den Priester zu Gott aufsteigt, und die Aufopferung
Meines Leidens, Meines Todes und Meines Blutes an Gott,
ist eine wirkliche Tatsache, eine unblutige, aber
wirkliche Erneuerung, und wehe euch, wenn sie nicht
existierte! Aber damit das Opfer vollständig sei und
damit die Menschen Teilhaber seien an Meinem Opfer, muss
jeder Gläubige seinen eigenen Beitrag in den Kelch
Meines Blutes geben.
Erinnere
dich dieser Tatsachen am Ende eines Jahres und am Anfang
eines neuen; lege in Mein Herz alles schon erlittene
Leiden, das du vielleicht vergessen hast — Ich werde
es nie vergessen — und
mache dich bereit, alle Leiden, die dir das neue Jahr
vorbehält, anzunehmen, indem du alles als ein Geschenk
des Himmels betrachtest.

Die
Wünsche Pater Pios
31.
Dezember 1968
Meine
Kinder, seht ich bin bei euch. Ich bin Pater Pio, und
als Begründer der Gebetsgruppen bin ich gekommen, euch
die Neujahrswunsche zu entbieten. Meine Kinder, ich
entbiete euch meinen aufrichtigsten und heiligsten
Wunsch. Möge dieses Jahr, das ihr morgen beginnen
werdet, ein Jahr der Gnade im Herrn sein, reich an guten
Werken, ein Jahr des Glaubens und des Lichtes. Ich
empfehle euch meine Kinder, liebt einander, meint es gut
miteinander, sehr gut, sehr gut, indem ihr euch
gegenseitig aufzuopfern wisst. Lernt die Fehler
gegenseitig zu ertragen, denn die Nächstenliebe will es
so, und das Gute kann man nicht tun, wenn keine Harmonie
vorhanden ist. Möge eure Gruppenarbeit gegründet sein
auf Gebet und auf intensivem geistigem Leben, aber
vernachlässigt eure Pflichten des Hauses nicht. Seid
geordnet in allem, denn die Ordnung wird die Werke
Frucht bringen lassen, und so werden sie Gott angenehm
sein, ohne die Menschen abzustossen. Ich segne euch und
ich begleite euch in jeder eurer Initiativen. Ich werde
gegenwärtig sein bei jener hl. Messe, die ihr jeden
Monat zu Ehren der Mutter
der Göttlichen Liebe feiern lassen werdet, damit in den
Gebetsgruppen der ganzen Welt die Dinge sich erfüllen,
die ich euch gewünscht habe, d.h. die Harmonie und die
Ordnung im Gehorsam zur Kirche und alles mit dem Segen
Gottes.
Ich
erwarte euch immer
Ich
erwarte euch immer in euren Zusammenkünften, die euch
stets anregen sollen, gut weiterzufahren im Dienste
Gottes. Ich bin hier, um euch zu stärken, denn ihr alle
seid meine Kinder, und wenn ich euch auch dem Leibe nach
verlassen habe, bin ich jetzt viel mehr eins mit euch
als in der Vergangenheit, und ich kann euch in allem
helfen.

Die
Beharrlichkeit
- Wünsche der heiligsten
Jungfrau
31.
Dezember 1968
Maria
- Meine Kinder, Ich kann diesen Tag nicht vorübergehen
lassen, ohne euch Meinen Segen zu geben.
Ihr
habt die Worte Meines Dieners und jene Pater Pios gehört?
Jetzt empfehle Ich euch nur noch die heilige
Beharrlichkeit. Vergesst die Vergangenheit und werft
alles ins Herz Meines Jesus, aber schaut vorwärts und
zweifelt nie an der Liebe Jesu und an der Meinigen. Wenn
ihr auf Uns vertraut, wird euch das Neue Jahr mit allen
seinen Sorgen, Schwierigkeiten und Leiden schön
erscheinen, und ihr werdet es mit Verdiensten für den
Himmel füllen. So wird es ein Jahr der Gnade werden.
Ich segne euch alle und Ich segne jeden Tag des Jahres,
das ihr diese Nacht beginnt zur Ehre Gottes. Es wird
diese Nacht solche geben, die schwelgen und sündigen
werden. Ich bitte euch um eine kleine Sühne. Ich möchte
euch um einen Liebesdienst bitten: Entfernt euch nicht
aus eurer Familie, sondern versucht euch eine halbe
Stunde frei zu machen, um Sühne zu leisten.
Ich segne euch alle: Jedes einzelne, und Ich sage euch
nochmals im Namen Meines Jesus:
Allen ein gutes neues Jahr!

Die
Wünsche Jesu
1.Januar
1969
Meine
Tochter, an der Schwelle dieses neuen Jahres will Ich,
Dein Gott, dir Meine Wünsche entbieten. Ich wünsche
dir die Heiligkeit. Ich ersehne sie für dich und helfe
dir, sie zu erwerben. Du wirst sie nicht erlangen können
in diesen wenigen Tagen, die ein Jahr enthält; aber du
wirst deinerseits dafür die grösste Sorgfalt darauf
verwenden. Du weisst, dass die Heiligkeit in der Liebe
besteht, und Ich, schon von jetzt an, erfülle dein Herz
mit Liebe. Du wirst auf Meine Gabe nur zu antworten
brauchen mit aller Liebe, derer dein Herz fähig sein
wird. Es wird eine Feuersbrunst der Liebe sein, die
alles, was Gott beleidigt, zerstören wird; es wird eine
fortwährende Zerstörung deiner Fehler sein, gewirkt in
der Liebe, durch Liebe und mit Hilfe der Liebe. Damit
will Ich nicht sagen, dass es dir gelingen wird, alles
in einem Augenblick wegzuwischen, aber du wirst täglich
deine Werke, deine Gedanken und alles, was in dir
fehlerhaft ist, reiner machen.
Die
Heiligkeit ist Liebe
Die
Heiligkeit erwirbt man, indem man liebt, denn die
Heiligkeit ist Liebe. Von dir wünsche Ich auch eine
besondere Anstrengung, um deinen Hauptfehler zu erkennen
und auszurotten, und hauptsachlich gegen ihn musst du
deinen Kampf aufnehmen. Ich möchte, dass du deine täglichen
Siege aufzeichnetest, damit du das Ende des Jahres
erreichst mit einem Fehler weniger oder mit einem
wenigstens sehr abgeschwächten. Was Ich von dir
verlange und wozu Ich dir helfen werde, Mir zu geben,
ist die Ausgeglichenheit des Charakters und der Laune in
den tausend Widerwärtigkeiten
des Lebens. Du weisst, dass alles, was in der Welt
geschieht, und besonders alles in deinem Leben, von Mir
gelenkt ist. Du musst deshalb eine fortwährende
Anstrengung machen, um diesen Akt des Glaubens zu
erneuern, und in der Gewissheit und im Vertrauen auf
diese Wahrheit musst du die Ausgeglichenheit und den
Frieden bewahren. Versprichst
du es Mir, Meine Tochter? Ja? Wohlan,
so segne Ich schon jetzt dieses Jahr, das du beginnen
wirst, und ich wünsche von dir zum voraus das Opfer,
und nehme es an, von allem, was dir im kommenden Jahr
zustossen wird, zugleich mit allem, wovon es erfüllt
sein wird an Freude und Schmerz, an Güte und Opfer, an
Grossmut und Verzicht. Du
machst Mir daraus eine Opfergabe und Ich nehme sie an;
es ist dies wie wenn du die Adresse auf einen Brief
setzest, den du Mir zukommen lassen willst. Also sei
jetzt ruhig. Willst du arbeiten für Mich? Leiden für
Mich? An Mich denken? Mich lieben? Ich
danke dir und Ich,verspreche dir, dass Ich selbst an
deiner Heiligung arbeiten werde. Ich werde an dich
denken und Ich werde dich lieben. Ich kann dir nicht
sagen, dass Ich dich immer mehr lieben werde, denn man
kann nicht mehr als unendlich lieben, aber Ich werde dir
auf tausend Arten die Grossmut meines Herzens beweisen,
da Ich Mich gewiss nicht an Grossherzigkeit übertreffen
lassen werde.

Der
Name, den du trägst
3.
Januar 1969
Meine
vielgeliebte Tochter, Ich will dir eine kleine Lektion
geben betreffend den Namen, den du trägst. Die Grösse
und Wichtigkeit eines Namens hängt ab von der Person,
die ihn trägt. Du erinnerst dich an gewisse Namen in
der Geschichte oder im Leben der Kirche, die als
Beispiel erwähnt oder die als Helden gefeiert werden;
wenn aber auch andere Personen den gleichen Namen
tragen, kann die berühmte Gestalt doch nicht
verwechselt werden mit jenen anderen, wegen der Grösse
und der Ehre, die ihr zugeschrieben werden. Es gibt auch
Namen von berühmten Personen, die grosse Wohltäter der
Menschheit gewesen sind und die man in Erinnerung ruft
im Geiste der Dankbarkeit. Diesen Namen, an die Ich dich
erinnert habe, und jenen derjenigen, die ihr als Wohltäter
der Menschheit betrachtet, kannst du die abscheulichen
Namen jener gegenüberstellen, die ihrem Nächsten, dem
Vaterland oder der Welt Böses zugefügt haben. Dann
gibt es jene, die Gott, Jesus Christus, Seine Kirche
gehasst haben und die in der Welt Krieg, Streit,
Grausamkeiten, Perversitäten, Irrtümer, Häresien, Sünden
aller Art gesät haben.
Erfülle
deine Pflicht
Du
trägst einen Namen oder die Namen, die dir am Tage
deiner Taufe gegeben worden sind und den Ich schon seit
Ewigkeit kannte. Willst du deinen Namen für alle Zeit
ruhmvoll machen? Ich wünsche es; aber es liegt an dir,
Meinen Wunsch zu erfüllen. Erfülle deine Pflicht,
deine Aufgabe so gut wie möglich. Strenge dich an,
jedermann Gutes zu tun, jedermann zu lieben, allen zu
helfen durch das Gebet, durch das Beispiel, das Wort und
die Werke, und dein Name wird wie Honig sein auf den
Lippen von jenen, die du liebst und jedermann wird sich
deiner segnend erinnern. Du trägst jedoch auch einen
andern Namen, der mit jenem vieler anderer Personen
gemeinsam ist, und der für den, der ihn trägt, eine
grosse Verpflichtung und eine grosse Verantwortung ist
und es sein soll. Du nennst dich Christin, denn du bist
Meine Jüngerin. Wenige denken an die Bedeutung dieses
Namens: Nachfolger Christi zu sein. Ich will dir vor
allem sagen, was Christus bedeutet: Christus will sagen:
Gesalbt sein vom Herrn, Geweihter, Priester. Ich habe
dir schon über die Grösse des Namens Jesu gesprochen,
der Retter bedeutet. Nun wisse, dass du und alle Jene,
die es wünschen, in Jesus und durch Jesus die Rettung
haben werden, unter der Bedingung, dass sie den Namen
Christ nicht mit Fußen treten. Ich, Christus, der
Gesalbte des Herrn, Ich habe Meinen Kindern und Jüngern
ein Buch gegeben, das nicht so sehr enthält als
vielmehr gelebtes Leben und allen habe ich gesagt: Wer
Mich liebt, folgt Mir nach. Mir nachfolgen bedeutet Mein
gleiches Leben leben, wie lch das Kreuz nehmen, den
Kalvarienberg besteigen, gekreuzigt sterben auf diesem
Kreuze, wenn auch nur in einem bildlichen Sinne. Es will
sagen, machen wie Ich es gemacht habe: Lieben, lieben,
lieben: auch die Feinde, auch die Egoisten, auch die Bösen,
alle, eben wegen dieses Namens, den du als Jüngerin
Christi trägst. Aus
diesem Namen entspringt für dich als Folge eine Tätigkeit,
von der Ich dich nicht dispensieren kann.
Geweiht
durch die Taufe
Christus
ist Priester, als Mensch Vertreter Gottes auf Erden
(denn Er selber ist Gott), aber auch du als Seine Jüngerin
musst Ihn vertreten und du musst als Bindeglied dienen
zwischen Deinem Nächsten und Gott. Auch du hast die
Salbung empfangen, und du bist geweiht worden durch die
Taufe und die Firmung. Durch dieses Sakrament ist dir
eine Pflicht des Apostolates gegeben worden und der
Auftrag, deinem Namen als Christin Ehre zu machen. Deine
Würde ist gross, Meine Tochter, vergiss es nie und
entehre Meinen Namen nicht. Schäme dich dieses Namens
nicht, den viele andere trugen und, um ihn zu
verteidigen, ihr Leben hingaben und ihr Blut vergossen.
Mir folgen und Mich lieben will sagen: Herrschen, denn
Christus ist Gott, Christus ist König. Ich
bin nicht ein König zum Verspotten, wie diejenigen mich
behandelt haben, die Mich ans Kreuz schlugen, sondern
ein König der ewigen Herrlichkeit.
Das
Fegefeuer
3.
Januar 1969
Meine
vielgeliebte Tochter, du hast zu Mir für die Seele
eines dir bekannten Priesters gebetet; dies gibt Mir
Gelegenheit, mit dir vom Fegefeuer zu sprechen.
Wisse,
dass es ein Ort ist, der von der barmherzigen Güte
Gottes geschaffen wurde, wo das Leiden herrscht, mehr
oder weniger stark, je nach der Strafe, die die Seelen
abzubüssen haben. Es ist aber ein Ort grossen Friedens,
wo die Liebe Gottes so stark ist, dass das Unvermögen,
Ihn zu sehen zur grössten Strafe wird. Die Hoffnung,
Gott zu erreichen, mildert jedes Leiden, da diese
Hoffnung eine absolute Sicherheit gibt.
Das
reinigende Feuer
Die
Strafen des Fegefeuers sind verschieden je nach der Art
der Sünden, die der Mensch auf Erden beging und für
die er sühnen muss. Das reinigende Feuer, das die
Seelen verzehrt, hat nicht für alle die gleiche Stärke,
und es sucht vor allem jene Teile des Körpers heim, die
im Leben sündigten. Du wirst Mir sagen, dass man nach
dem Tode nur mit der Seele ins Fegefeuer geht, und dies
stimmt; aber die Seele wird alle Strafen erleiden, wie
wenn sie noch im Körper wäre. Sie war so innig mit ihm
verbunden, dass die Trennung, obwohl Tatsache, fast unmöglich
ist. Die Seelen des Fegefeuers wünschen sehnlichst Gott
zu erreichen. Da sie aber nicht für sich selbst beten können,
rufen sie die Hilfe ihrer Lieben an. Wenn eine Seele des
Fegefeuers einige Erleichterung erfahrt in der Qual, die
sie verzehrt, dankt sie Gott und drückt ihre
Dankbarkeit aus, indem sie für jenen betet, der ihr Erleichterung
verschafft hat. Es gibt im Fegefeuer gute Seelen, die in
den Augen der Menschen heilig gelebt haben, von denen
Ich aber eine grössere Vollkommenheit gewünscht habe,
einen höheren Grad der Heiligkeit. Diese Heiligkeit,
die sie im Laufe ihres Lebens nicht erreicht haben,
werden sie dort unten erreichen. Es gibt Seelen, die
verantwortungsvolle Posten bekleideten, und Ich wünschte,
dass sie der Gnade ihres Amtes, das Ich ihnen gab,
entsprachen und sich immer vorbildlich benahmen. Die
menschliche Schwäche, manchmal die Trägheit oder das
Fehlen der Bereitschaft oder des Opfergeistes haben
diese Seelen im Laufe ihres Lebens nicht ganz
vorbildlich geformt. Im Fegefeuer vervollkommnen sich
alle und machen sich würdig der Anschauung Gottes.
Sie
würden
es zurück
weisen
Wenn
Ich in einem Akte barmherziger Güte befehlen wollte,
dass man das Fegefeuer leerte und dass alle Seelen in
die Herrlichkeit des Himmels zugelassen würden in dem
Zustande, wie sie sich befinden, würden sie selbst dies
zurückweisen. Wenn du an ein königliches Bankett einen
unsauberen oder schlecht gekleideten Bettler einladen
wurdest, würde dieser gewiss in erster Linie sich zu
waschen wünschen und sich Mühe geben, ein neues Kleid
aufzutreiben, auch wenn er es selbst entlehnen müsste.
Wisse, Meine Tochter, dass es im Fegefeuer Priester und
Bischöfe gibt, die angesichts ihres Amtes und ihrer
Weihe, die sie empfingen, als Heilige betrachtet wurden,
die aber im grössten Leiden bleiben müssen, bis ans
Ende der Welt, wenn niemand eifrig für sie beten wird.
Die Strafe des Fegefeuers wird nach den erhaltenen Gnaden
gemessen. Darum bleiben in ihrem Leben weniger begnadete
Personen weniger lang im Fegefeuer als andere, die mehr
beschenkt waren, aus dem einfachen Grunde, weil die
letzteren Gnaden im Überfluss erhielten und die
ersteren weniger. Für die armen Seelen des Fegefeuers
beten ist ein gutes Werk, eine Pflicht und ein grosser
Gewinn, denn ihre Macht zu helfen ist sehr gross. In
diesen Seelen wird die Liebe zum Nächsten sehr stark
empfunden und, da sie alle Dinge im Lichte Gottes sehen,
haben sie den Wunsch, mit ihm mitzuarbeiten für das
Heil der Seelen. Darum richten sie ihr Gebet an die
triumphierende Kirche, damit alle Engel und alle
Heiligen ihren Lieben, die noch auf dieser Welt sind, zu
Hilfe kommen, damit sie sich retten.
Auch
materiell
Mit
Erlaubnis Gottes helfen sie ihren Familienangehörigen
und jenen, die für sie beten, auch in materiellen
Belangen, sie verteidigen sie gegen die Gefahren und
begleiten sie liebevoll, um ihre Probleme zu lösen,
auch jene rein menschlichen. Immer und alles ist aber
auf das ewige Heil ausgerichtet. Fast alle Personen
dieser eurer Welt gehen ins Fegefeuer. Nur jene werden
davon verschont, die im letzten Moment ihres Lebens
einen Akt der Liebe oder der Reue erwecken, durch den
nicht nur die Sünde, sondern auch die Strafe erlassen
wird. Auch jene vermeiden das Fegefeuer, die in diesem
Leben zu leiden bereit sind. Es sind sehr wenige Seelen,
die dem letzten Akt der Gerechtigkeit Gottes ausweichen
und direkt ins Paradies gehen. Denn so heilig ihr auch
sein möget, die Vollkommenheit, die Gott von jedem
verlangt, ist so gross, dass sich niemand würdig
findet, vor dem Angesichte Gottes zu erscheinen und in
die Reihen der Auserwählten einzutreten, wenn er nicht
vorher untergetaucht ist in dem heilsamen und
reinigenden Bad des Fegefeuers. Ich versichere dir also,
dass, so gross auch die Leiden dieser Welt sein mögen,
sie nichts sind im Vergleich zu den Strafen des
Fegefeuers; dass aber die Annahme der Leiden in diesem
Leben jene im andern vermindern kann. Darum lade Ich
dich ein, wenn du dich wirklich liebst, alles was du
tust, mit grosser Vollkommenheit und Liebe auszuführen,
um im anderen Leben bittere Überraschungen zu
vermeiden. Nichts entgeht dem Auge Gottes: Gedanken,
Taten, Wünsche und Gefühle sind vor Ihm wie ein
offenes Heft, wo Er jeden Augenblick eures Lebens
abliest. Sei aufmerksam und überlege, um alles zum
Vorteil der andern, die leiden, zu nutzen, und um die
Leiden des Fegefeuers zu vermeiden, die, obwohl
gemildert durch die Hoffnung und die Liebe, schrecklich
sind. Ich
kann nicht umhin, dich einzuladen, oft Zuflucht zu
nehmen zur Königin des Fegefeuers, um Sie zu bitten,
herabzusteigen und die Seelen zu befreien und zu trösten,
die leiden, was Sie auch mit grosser Liebe tun wird.
25.
Mai 1968
Meine
geliebte Tochter, die Lektion, die Ich dir erteilen
werde, wird ein Argument behandeln, das alle als von
wenig Wichtigkeit beurteilen, das
aber in Wirklichkeit eine sehr große Bedeutung hat. Ich
werde mit dir über das Fegfeuer sprechen, über jenen
Ort, wohin sich die
Seelen der Verstorbenen begeben müssen, um gereinigt zu
werden, bevor sie in
den Himmel einziehen, wohin niemand gelangen kann, der
nicht ganz rein ist. Erinnerst
du dich des Gleichnisses des Evangeliums von jenem
Geladenen, der ohne
hochzeitliches Kleid befunden wurde. Nun gut, ins
Paradies hat Eintritt nur der, dessen Kleid glänzend
rein ist, von dem das weiße Taufkleid, das der
Priester dem Neugeborenen bei der Taufe übergibt, nur
ein schwaches Abbild
ist. Da die Seelen
selten in der Taufunschuld sterben, müssen sie diese am
Reinigungsorte von
neuem erwerben. Ein
Akt vollkommener Reue würde an sich genügen, um der
Seele jenen Glanz wieder
zu geben, durch welchen sie sofort nach dem Tode in die
Umarmung Gottes
fliegen könnte; aber es ist schwierig, einen so tiefen
Schmerz zu empfinden; deshalb müssen gewöhnlich alle
durch das Fegfeuer gehen.
Gott
ist nötig
Du
wirst Mich fragen: «Was ist das Fegfeuer?» Es ist sehr
schwierig, es dir zu
erklären.
Du müßtest verstehen können, was Gott für eine Seele
bedeutet, um
zu
erfassen, welche Strafe es ist, fern von Gott zu sein,
auch wenn es nur vorübergehend
ist. Stelle dir vor,
daß Gott der Seele so nötig ist, wie die Luft für
deine Lungen unentbehrlich
ist. Du kennst
gewisse Krankheiten, die der Person, die davon befallen
ist, eine Art
Erstickungsanfälle bereiten, wie z. B. das Asthma.
Gerade dies kann dir eine,
wenn auch blasse Idee geben von einer der Qualen, die im
Fegfeuer die Seele
am meisten bedrängen.
Solange
ihr in der Hülle befangen seid, die ihr Körper nennt,
ist die Seele wie
unempfindlich dem Rufe Gottes gegenüber; aber sobald
sie befreit ist von den
Banden, die sie an die Erde binden, möchte sie im Fluge
zu Gott eilen;
der
Gedanke, Ihn zu entbehren, wird für die Seele zur
unbeschreiblichen Qual.
Alle
anderen Strafen, die die Seelen für ihre besonderen
Fehler verbüßen müssen,
sind, im Vergleiche zur ersten Qual, zweitrangig.
Das reinigende Feuer,
in das die Seelen getaucht sind, wird insbesondere jene
Teile des Körpers
quälen,
die Ursache zur Sünde waren. Ich
habe dir vom Körper gesprochen; obwohl er auf der Erde
zurückgelassen wird,
werden die Seelen das Gefühl haben, ihn noch zu
besitzen, damit er an der Strafe,
die der Herr der Seele auferlegt hat, teilhaben kann.
Akt
der Gerechtigkeit
Dies
ist auch ein Akt der Gerechtigkeit von seiten Gottes,
weil das Fegfeuer nach
dem letzten Gericht nicht mehr existieren wird und der Körper,
der mit
der
Seele gesündigt hat, unbestraft bliebe. Sofort
nach dem Tode fliegt die Seele spontan in diesen
Reinigungsort. Sie könnte
es nicht ertragen, auch nur mit dem kleinsten Flecken
vor Gott zu erscheinen,
und sie möchte das Fegfeuer nicht verlassen, bevor ihre
Reinheit jenes Ortes
würdig ist, wo Gott, umgeben vom Himmlischen Hof,
regiert in Heiligkeit
und Vollkommenheit. Der
einzige Trost für die Seelen, die im Gefängnis der
Reinigung leiden, ist
die Hoffnung, daß sie es schließlich eines Tages
verlassen können. Diese
Seelen vermögen nichts zu tun für sich selbst, während
sie euch, die ihr noch
im Exil lebt, helfen können.
Sie
verschwenden gewiß ihre Zeit nicht. Sie verbringen sie,
um Gott zu lieben
und jenen Menschen zu helfen, mit denen sie ein
geistiges oder natürliches Verwandtschaftsband verband
und jenen, die ihnen geholfen haben, sie
zu retten, Vor allem aber helfen sie jenen, die, indem
sie für sie beten, flehen,
daß ihnen durch sie geholfen werde. Du
verstehst sofort, welche Wichtigkeit das Gebet für
diese Seelen hat: während
es ihnen Trost und Hilfe gibt und ihre Befreiung
beschleunigt, erlangt es
euch von Gott Gnaden und besondere Gunsterweise. Zweifellos
wird Gott diese Gunsterweise gewähren, weil die
Begegnung dieser
Seelen mit Ihm beschleunigen, Ihm eine große Freude
verschaffen.
Niemand
denkt an sie
Es
gibt Seelen, die seit sehr vielen Jahren im Fegfeuer
leiden. Niemand denkt an
sie, vielleicht weil auch sie selbst im Leben nie daran
dachten, anderen zu helfen.
Es ist daher ein großer Liebesdienst, ihnen und Mir
gegenüber, ihre
Befreiung
zu beschleunigen. Damit
du besser verstehst, wie sehr du daran interessiert sein
solltest, für diese
Seelen zu beten, die unbeschreibliche Qualen erleiden,
will Ich dir ein kleines
Beispiel geben. Hast du schon gesehen, wie in gewissen
öffentlichen Anstalten,
z. B. in den Spitälern, Schriften aufleuchten, wenn ein
Kranker klingelt? Nun
gut, denk daran, daß jedesmal. wenn du für die Armen
Seelen etwas aufopferst,
das ihnen helfen kann, sie die Gabe sofort vergelten: es
ist, als ließen sie
die Schrift aufleuchten: «Gott», indem sie Ihn um
Hilfe bitten für die Seele,
die ihnen Gutes getan hat.
Wie
kannst du den Seelen im Fegfeuer helfen? Auf tausend
Arten.
Du
kannst für sie die Verdienste deiner guten Werke
aufopfern, deine Opfer, deine
Almosen, deine Gebete. Aber das Gebet und das Opfer, das
ihnen am meisten
hilft und ihr Los erleichtert, ist das Opfer der
heiligen Messe, da es Mein
dem Vater für sie dargebrachtes Opfer ist.
Bedenke
aber auch, daß dieser Liebesdienst, den du tun kannst,
solange du auf
Erden bist, auch eine Pflicht der Gerechtigkeit ist.
Vielleicht
schmachten im Fegfeuer Vater und Mutter. die von ihren
Kindern im
Leben vernachlässigt wurden. Dies ist die beste Art und
Weise, die Schuld
gutzumachen.
Vielleicht leiden
geweihte Personen, besonders Priester, weil sie zu
nachsichtig waren mit ihren Beichtkindern, oder weil sie
die Heilige Messe abgekürzt oder
mit zu großer Eile gefeiert haben, um die Gläubigen
nicht zu langweilen. Vielleicht
handelt es sich um Personen, die durch zuviel Nachsicht
und zu natürlicher
Güte gesündigt und dadurch das Gesetz Gottes verletzt
haben.
Pflicht
der Gerechtigkeit
Nun
gut, es ist Pflicht der Gerechtigkeit, ihnen zu helfen
und sie zu befreien,
und
ihr könnt und sollt es machen. Höre auf den Schrei,
den sie an dich richten: «Habt
Erbarmen mit uns, ihr, die ihr uns helfen könnt.» Sei
nicht taub ihren
Bitten
gegenüber. Du
siehst sie nicht, Ich weiß es, und darum vergißt du
sie; aber wenn du Glaube
hast, mußt du an Meine Worte glauben und nicht
zweifeln, daß, wenn Ich
im Evangelium gesagt habe, daß ihr für ein Glas
Wasser, das ihr aus Liebe
zu
Mir dem Dürstenden gereicht habt, belohnt werdet, Ich
dir für diese Liebesdienste für Meine Freunde reiche
Belohnung geben werde.
Bitte
Meine Mutter jeden Tag, damit Sie in dieses dunkle Gefängnis
hinabsteige, um die
Seelen zu befreien, die Sie im Leben am meisten liebten
und sei sicher, daß
deine Bitte von Ihr mit Freude erhört und mit Großmut
zurückbezahlt wird.
Sei
eifersüchtig auf die Gabe des
Glaubens
5.
Januar
1969
C.
Jesus, was willst Du von mir? Jesus —
Meine Tochter, sei eifersüchtig auf die Gabe des
Glaubens, den Ich dir gegeben habe. Hüte ihn,
verteidige ihn und suche ihn unaufhörlich zu vermehren.
Denke daran, dass der Gerechte aus dem Glauben
lebt. Glauben an Gott, seinen Schöpfer. Glauben an Sein
Wort, Glauben an Seinen Willen, Glauben an Seine
Verheissungen. Glaube, Meine Tochter, und von der Grösse
deines Glaubens wird die Ruhe und der Frieden deines
Lebens abhängen und die Grösse deiner Werke. Der
Glaube wird dich lehren, zu Gott Zuflucht zu nehmen und
in jedem Ereignis ob freudig oder traurig, Seinen Willen
zu erkennen und in allem, was in deinem Leben geschieht,
das wunderbare Wirken eines Gottes zu sehen, der dich
liebt. Dann wirst du zu allem dein «Ja» sagen können.
Lebt
euren Glauben
5.
Januar 1969
Meine
Kinder, erlaubt, dass Ich zusammen mit Meiner Mutter
euch eine Einladung unterbreite, die ein Befehl sein könnte.
Wisst die grosse Gabe des Glaubens zu leben, die euch
mit der Taufe gegeben wurde. Lebt euren Glauben, seid
stolz darauf. Gebt Zeugnis von eurem Glauben vor den
Menschen. Schämt Euch nie weder des Glaubens noch
meiner Gebote. Errötet nicht, Meine Jünger zu sein und
Verehrer Meiner Mutter. Am letzten Tage wird euch der
Glaube zum grossen Trost gereichen, und beim letzten
Gericht wird er die weisse Fahne sein, die ihr vor allen
Menschen schwenken und derer ihr euch rühmen werdet.
Und sollte auch von euch verlangt werden, für diesen
Glauben zu leiden, für diese Gebote euer Leben zu
geben, seid grossherzig. Die Palme des Martyriums wird
nicht nur jenen zuteil, die hingeopfert wurden durch den
Henker, sondern auch jenen, die, treu ihrem Glauben
und den Geboten Gottes, den Heroismus geübt haben
werden.
Die
Taufgelübde
erneuern
6. Januar 1969
C.
—
Sprich zu mir, Jesus. Jesus —
Meine vielgeliebte Tochter, erneuere oft die Taufgelübde,
denn, wenn ehemals deine Paten für dich und in deinem
Namen gesprochen haben, kannst du jetzt bewusst die Taufgelübde
selbst erneuern. Ich erfülle dein Herz mit dem
Hl. Geist, damit du, von Ihm erleuchtet, wissen kannst,
was du zu machen versprichst und was du nicht machen
willst. Diese
Gelübde enthalten ein ganzes Programm: Glauben, das Böse
fliehen, das Gute tun und das Gesetz Gottes befolgen.
Das Bekenntnis deines Glaubens ist der erste Teil
und er ist so wichtig, dass du ihn jeden Tag erneuerst,
so dass du weisst, was du glaubst.
Du glaubst an Gott, der der Allmächtige Vater
ist. Diese zwei Worte würden genügen, um das ganze
Vertrauen auszusprechen, das du in Ihn haben sollst und
die volle Hingabe, die du Seinem göttlichen Willen
schuldest.
Gott
Vater
In
euer alltäglichen Sprache gebraucht ihr für gewöhnlich
den Namen Vater als gleichbedeutend für Güte oder als
vergleichenden Ausdruck dafür. Aber ihr kennt die Güte
Meines Vaters bei weitem nicht, denn ihr seid zu
kurzsichtig. Erst im Paradies werdet ihr davon einen
genauen Begriff haben und es wird für euch eine grosse
Freude sein. Wenn es Heilige gab, die weinten vor Freude
beim Gedanken, einen Gott als Vater zu haben, sage Mir,
was es sein wird im Himmel, wenn es nicht nur der
Gedanke sein wird, der dich mit Ihm vereinigt, sondern
wenn du dich wie eingetaucht finden wirst in ein
unendliches Meer von Liebe, und wenn die Zärtlichkeit
dieser Liebe auch dir fast unendliche Fähigkeiten geben
wird, dank welcher du alle Engel und die Heiligen des
Himmels und die Geschöpfe des Universums in einem
einzigen Blick umfassen wirst. Wenn du schon auf dieser
Erde die Güte und die Liebe Gottes ganz erkennen und
kosten könntest, wäre es ein vorweggenommenes
Paradies. Was du in seiner Wirklichkeit nicht ganz
kennen kannst, mache zum Gegenstand deiner
Betrachtungen. Du wirst immer mehr fühlen, wie sich
dein Herz der Liebe öffnet und wie dein Wunsch immer grösser
wird, den Willen eines so guten Vaters zu tun, der nur
an dich denkt und nur dein Bestes will. Wenn du dein
Glaubensbekenntnis fortsetzest, wirst du sagen, dass du
an den menschgewordenen Gottessohn glaubst. Ich möchte,
dass dieser Glaubensakt dich klar sehen liesse, dass Ich
neben dir bin, um mit dir dein Leben zu leben. Begleiter
in der Freude, Begleiter im Schmerz, um alles
aufzuwerten, um jedes Leiden zu mildern, um dir zu
helfen, das Kreuz zu tragen, um dich zu lehren, die
Tugend zu üben, um dich fortwahrend auf die
Vollkommenheit hinzuweisen. Glaube an Mich, Ich bitte
dich, damit Ich auch jetzt noch, wie in Meinem
sterblichen Leben, Wunder der Liebe wirken kann. Glaube,
dass Ich Mich dir ähnlich gemacht habe, um dich bis zu
Mir zu erheben. Vergiss nicht, dass Ich der Sohn Gottes
bin. Das wünsche Ich, dass dein Leben sich vergöttliche.
Was Ich von Natur aus bin, kannst du durch Gnade werden.
Das ist Mein Wunsch. Dich fortwährend höher zu heben,
bis du Mich erreichst. Deswegen bin Ich Mensch geworden.
Unsere Vereinigung muss so innerlich und vollkommen
sein, um in Wahrheit sagen zu können, dass «dein Leben»
mit «Meinem Leben» zusammenfallt. Dann kannst du unter
die Menschen gehen und sie werden sagen: «Christus geht
vorüber», und sie werden Mich bei sich fühlen, sie
werden Mich in ihrer Mitte gehen, mit ihnen essen, mit
ihnen leiden sehen. Nur so wirst du von Mir Zeugnis
geben und auch andere anregen, Mein Leben als
Gott-Mensch in der Welt zu leben. Wenn du in deinem
Glaubensbekenntnis fortfahrst, wirst du sagen: «Ich
glaube an den Heiligen Geist.»
Der
Heilige Geist
Der
Geist Meines Vaters und der Meinige ist wie die Sonne,
welche die Erde erwärmt und erhellt, und sie so
befruchtet, wie Er die Jungfrau, Meine Mutter,
befruchtete und Sie so würdig und fähig machte, Mich
dem Licht, dem Leben und der Welt zu schenken. So ist es
mit den Seelen: Durch Seine ununterbrochene Arbeit macht
Er sie fruchtbar, macht Er sie des Göttlichen Lebens fähig,
das ein Leben der Liebe und der Gnade ist, und das im
Christen, um ein solcher zu sein, wachsen muss. An den
Hl. Geist glauben, will heissen an die Liebe glauben,
die die Seelen, die Kirche und die Welt befruchtet und
heiligt. 0, dass doch alle Christen an Ihn glaubten und
an Sein fortwährendes Wirken! Wie anders wären sie und
wie würde die Heiligkeit verbreitet sein! Willst du
heilig werden? Glaube an den Hl. Geist und Er wird dich
heiligen. Er wird dir die Art und Weise offenbaren, Er
wird dir die Mittel dazu geben, Er wird dir den Weg
zeigen, und Er wird dich so stärken, dass du, wenn du
Seinen Eingebungen und Seiner Hilfe entsprichst, fast
unbewusst die Gipfel des Heroismus und der Vollkommenheit
erreichen wirst. Glaube also an die Heilige
Dreifaltigkeit. Mache, dass sie in deinem Herzen wohnt
wie in Ihrem Himmel und dein Leben wird sich umwandeln
in einen strahlenden Leuchtturm für alle.
Man
soll beim Nächsten immer die Seele suchen
9.
Januar 1969
C
— Jesus, sage Mir, welches sind meine Pflichten gegenüber
einem geistlichen Sohn, der Priester ist? Jesus
— Du als
geistliche Mutter musst vor allem für ihn beten und ihm
mit vielen, vielen Opfern helfen. Du musst sein
wirkliches Wohl wollen, d.h. seine Heiligung, und dass
er seine Pflicht und seine Mission auf die beste Art und
Weise erfülle. Du wirst ihm helfen, mit Worten,
wenn ihm dies angenehm ist, aber wenn er es nicht wünscht,
verschwende sie nicht. Sprich über ihn zu Mir, und Ich
werde ihm mehr helfen, als du es kannst. Wenn du sein
wirkliches Wohl suchst, wird dir alles leicht sein. Nahe
oder ferne sein, ist nicht wichtig. Nicht wichtig ist
auch, ob man sich sieht oder nicht sieht, sofern kein
Groll, keine Schuld oder Bosheit vorhanden ist. Was
liegt daran, ob du menschlich gesehen, etwas geben oder
bekommen kannst, wenn daraus Unglück, Unordnung oder
Fehler gegen den Gehorsam oder gegen die eigene Pflicht
entstehen kann? Suche bei deinen geistlichen Söhnen
immer die Seele. Liebe sie und wünsche, dass sie immer
mehr mit der Gnade bereichert werden, das allein muss
dir genügen.
Geistliche
Mutter
Ich
habe gewollt, dass du geistliche Mutter vieler Kinder
seiest, unter denen viele Priester; aber wenn du dich für
alle und für jeden einzelnen hingeben und abquälen müsstest,
was konntest du ausrichten? Du würdest dein Leben unnütz
ruinieren und dein Werk würde jenen Personen die deiner
Liebe sich erfreuen, wohl materielle Wohltaten bringen,
aber vielleicht zum Schaden geistiger Güter. Meine
Tochter, liebe alle auf gleiche Weise, ohne Unterschied,
und wenn Ich einige Zeit lang erlaubt habe, um dich in
deinem grossen Schmerze, den du gehabt hast, zu stärken,
dass du gut verstanden und mit besonderer Liebe
behandelt wurdest, so vergiss jetzt alles, denke nicht
mehr daran, nicht ans Gute, nicht ans Böse. Denke nur
daran, das zu erfüllen, was Ich dir gesagt habe. Ich
werde dir Verdienste geben, die du dir nicht einmal
erahnen kannst: Wie wenn du diese geistlichen Kinder
selbst erzogen, sie Mir selbst gegeben, oder Mir
geholfen hättest, sie zu heiligen. All dies wird dir,
unabhängig von ihnen, von ihrer Mithilfe geschehen,
denn jeder wird belohnt werden für das Gute, das er
getan, nicht nach der Grösse der menschlichen
Dankbarkeit, die er erhalten haben wird, noch gemäss
der Mithilfe der anderen, und wäre es auch im Guten
gewesen. Sei
froh und gut, denn viele erwarten von dir Worte des
Trostes, und wie konntest du trösten, wenn du selbst
nicht den Frohmut und den Frieden besitzest?
Das
Verhalten der Kirche und der Gläubigen in Bezug auf die
Charismen
10.
Januar 1969
C.
— Mein Jesus, scheint es Dir gerecht, dass man
jene Personen dieser Welt, denen Du diese grossen Gaben
verleihst, schlecht behandelt, auch von seilen Deiner
Priester? Jesus
— Meine
Tochter, wie Ich dir schon andere Male gesagt habe, ist
der Glaube eine Gabe Gottes und er umfasst alles, was
der Mensch glauben soll, man kann es folgendermassen
zusammenfassen: Glauben, dass Gott existiert,
glauben an Seine Macht, an Seine Weisheit, an Seine
unendliche Güte. Glauben an Jesus Christus, den
menschgewordenen Sohn Gottes, Gott wie der Vater und wie
der Heilige Geist, und wie Dieser fähig, Wunder zu
wirken und dessen Lehre den Menschen zu verkündigen.
Glauben an den Heiligen Geist, die ewige Liebe, der die
Menschen erleuchtet und sie befähigt zu glauben und
mitzuarbeiten mit Ihm an ihrer eigenen Heiligung und an
jener der andern.
Gott
ist frei
Alles
dies bedeutet Glauben zu haben und wenn man alles
glaubt, was Ich dir gesagt habe, kann man nicht
zweifeln, dass, wenn Gott gut, weise und mächtig ist,
Ihm nichts fehlt, um in der Welt die unvermutetsten,
grandiosesten und nützlichsten Dinge zu machen, zum
Wohle des Individuums und der Menschheit je nach den
Zeiten, den Orten und nach den Bedürfnissen der Welt.
Wenn man an Mich glaubt, wenn man glaubt, dass ich lebe
in der Welt, sei es unter den Gestalten von Brot und
Wein, sei es im Mystischen Leib der Kirche und dass ich
deshalb mit der Menschheit dem Himmel entgegengehe, kann
man nicht daran zweifeln, dass Ich als Bruder unter Brüdern
für die leidende Menschheit alle Mittel ersinnen kann,
um die Leiden zu mildern, ihnen Vertrauen zu geben und
ihnen allen zu helfen, ihr Kreuz zu tragen. Wenn man an
den Heiligen Geist glaubt, Seele der Kirche, Leben der
Seelen und Ewige Liebe, der befruchtet, heiligt und
alles vervollkommnet, indem er zu diesem Zwecke auf
sozialer und individueller Ebene wirkt, kann man nicht
zweifeln, dass Er auf die verschiedensten Arten und
Weisen handeln kann, um das Ziel zu erreichen. Die
Kirche kennt dies alles sehr gut, aber sie kennt auch
die menschliche Schwäche, sie weiss, wie leicht die
Menschen sich täuschen, und wie schlau der Teufel ist
und wie er nicht nur fortwährend auf die Seelen
einwirkt, sondern auch in der Kirche tätig ist, d.h. er
beeinflusst nicht nur die Seelen im allgemeinen, sondern
auch die Gläubigen, die die lebende Kirche sind. Darum
bleibt die Kirche sehr vorsichtig, weil sie fürchtet,
etwas gutzuheissen, was irrig oder fehlerhaft werden
konnte, da es Gegenstand der menschlichen Schwäche ist.
Sehr
vorsichtig
Niemand
verbietet dem Herrn, einem Geschöpfe seine Gaben
(Charismen) zu verleihen, und das wissen die Kirche und
ihre Diener; aber wenn jener, welcher diese Gaben
erhalt, sich deren nicht würdig zeigt, oder sich selbst
Verdienste zuzuschreiben herausnimmt, erlaubt Gott
manchmal, dass die Verwirrung und der Irrtum die Strafe
sei für den Stolz. Deshalb muss die Kirche sehr
vorsichtig sein. Mein Wunsch wäre, dass man nicht alles
im voraus verwerfen würde, ohne davon Kenntnis zu
nehmen, und dass man Gott die Möglichkeit, mit seinen
Kindern auf die verschiedenste Art und Weise zu
verkehren, nicht begrenzen würde. Nichts
verbietet Ihm, sich mit eigener Stimme oder jener der
Menschen hören zu lassen, wie Er es schon
jahrhundertelang durch die Propheten getan
hat, und in ihrem Herzen, in ihrem Geiste und durch
ihren Mund zu sprechen. Wenn es den Dämonen nicht
verboten ist, mittels der Geschöpfe zu sprechen, wie
kann es dann Gott nicht erlaubt sein, durch eine nach
Seinem Bilde erschaffene Seele zu reden?
Es
braucht Zeit
Die
Klugheit fordert von der Kirche und besonders von der
lehrenden Kirche, vorsichtig zu sein und umsichtig
vorzugehen, nicht zu bekämpfen ohne zu untersuchen, und
nicht zu verneinen ohne im Lichte Gottes, des Höchsten
und ewigen Gutes, alles zu studieren: Er, der alles kann
und will, bedient sich aller Mittel, um mit Seinen
Kindern zu verkehren und sie zum Heile zu führen. Zu
allem braucht es Zeit und durch Studium, Opfer und Gebet
führt man das zum guten Ende, was Gott will. Wichtig
ist, dass der, welcher diese vortrefflichen Gaben erhält,
demütig bleibt, diese Gaben nicht vernachlässigt und
sie gebraucht zu seinem persönlichen Fortschritt und
zum Wohle der anderen. Er möge sich gedulden und das
Leiden annehmen als Mittel, den Samen reifen zu lassen,
auch wenn das Leiden von seiten der Kirche oder der Nächsten
kommt.
Denk
daran, den Sonntag zu heiligen
15.
Januar 1969
C.
— Jesus, ich stehe zu Deinen Diensten. Jesus
— Meine Tochter, beharre darauf bei allen, die dein
Haus besuchen und um Gnaden und Gaben bitten, dass sie
zu den hl. Sakramenten gehen und im Stande der
heiligmachenden Gnade leben. Wie können sie in ihren Nöten
Hilfe beanspruchen, wenn sie sich durch die Sünde als
Feinde Gottes erklären? Darum beharre Ich so sehr
darauf, und Ich bemerke mit grossem Schmerze, dass sie
Meine Gaben wünschen und nicht Mich. Ja, sogar mehr als
Meine Gaben — die wahrhaft Güter sind wünscht man
materielle und vergängliche Güter, die im Leben des
Menschen, auch wenn sie als Mittel nötig, doch nicht
das zu erreichende Ziel sind. Zahlreich sind jene, die
Meine Gebote vernachlässigen oder nur einige von ihnen
beobachten; sie halten sich nämlich für heilig oder
zum mindesten für gerecht, weil sie Gott nicht
beleidigen durch Übertretung des fünften oder achten
Gebotes. Andere sind ungehorsam gegenüber den Geboten
der Kirche und ihren Gesetzen, indem sie denken, dass
sie sie leicht ersetzen können durch die Gesetze, die
sie sich selbst diktieren, d.h. ihr Egoismus oder ihre
Bequemlichkeit.
Mit
wahrer Andacht
Erlaube
Mir, dass Ich dir sage, mit welcher Leichtfertigkeit man
das Gebot der Sonntagsmesse vernachlässigt. Wie wenige
wohnen ihr mit wahrer Andacht bei, die überzeugt sind,
dass sie einen liturgischen Akt von grösster
Wichtigkeit darstellt, da sie auf dem Altar den
tragischsten und feierlichsten Augenblick der
Weltgeschichte neu aufleben lasst, jenen nämlich, wo
der Gottmensch sich selbst hingibt und sich opfert, um
alle Menschen und jeden unter ihnen zu retten. Sie
vergessen, dass die HI. Messe nicht eine menschliche
Einrichtung ist, sondern eine göttliche, und dass sie
das Zentrum jener Religion ist, die als solche den
Menschen mit Gott verbindet. Jede Religion umfasst äußere
und innere Kultakte, und die HI. Messe ist der größte
unter ihnen, denn wenn man wirklich mit dem Herzen daran
teilnimmt, bewirkt sie eine wirkliche Umwandlung der Gläubigen,
die zu Teilnehmern des hl. Opfers werden und sich
deshalb mit Mir als dem Geopferten und dem Opfernden
identifizieren.
Die
Hl. Messe wertet das Leben auf
Die
HI. Messe wertet das Leben des Christen auf, indem sie
seinem eigenen Opfer einen unendlichen und universellen
Wert verleiht: Unendlich in sich selbst, weil sie eins
wird mit Mir, und universell, weil alle Menschen aller
Jahrhunderte und aller Orte davon profitieren können.
Jeder Akt der Religion oder des Kultes ist die
Verwirklichung der ersten Gebote, und die hl.
Sonntagsmesse ist die Erfüllung des dritten Gebotes:
«Du
sollst den Sonntag heiligen.»
Und wie kann man ihn heiligen, wenn man den grössten
und Gott angenehmsten Kultakt weglässt, der vom Sohne
dem Vater dargebracht wird? Kein gutes Werk, kein Gebet,
kein Opfer kann je diese kostbare Opfergabe, die die
Welt rettet, ersetzen. Wie sehr betrüben Mich gewisse Mütter,
die diese wichtige Pflicht selber vernachlässigen und
ihre Kinder nicht anhalten, sie zu erfüllen. Wenn sie
die Kinder so erziehen und über die Pflichten im
Ungewissen lassen, Lehren sie sie auch nicht, die
Pflicht zu schätzen. So wachst eine Jugend heran,
angezogen von Dingen ohne Wert, die die wahren Werte
gering achtet. Welche Verantwortung für diese Mütter,
welche, ihre Pflicht vernachlässigend, den Wünschen
der Bequemlichkeit, des Zeitvertreibs und des Vergnügens
ihrer Kinder nachgeben, und ihnen so eine unglückliche
Ewigkeit bereiten. Wie
wäre es wünschenswert, wenn Meine Getreuen nicht nur
am Sonntag, sondern wenn möglich auch alle Tage der HI.
Messe beiwohnten und sich mit der hl. Eucharistie
speisten!
Wieviel Hilfe würden sie haben, wieviel Frieden,
wieviel Freude, wieviel mehr Geduld und wieviel mehr
Heiligkeit wären in der Welt! Und wieviel weniger Hass,
wieviel weniger Leid, weniger Bosheiten, dagegen mehr Güte
und Glück.
Sie
wären noch schlimmer
Du
wirst Mir sagen, dass es viele Leute gibt, die die
Kirche besuchen und an der Heiligen Messe teilnehmen,
vielleicht aber noch schlimmer sind als die anderen. Ich
bin mit dir einverstanden. Bedenke aber, dass, wenn
diese Personen die Kirche nicht besuchen würden, sie
noch viel schlimmer wären, denn so besteht wenigstens
noch die Möglichkeit, dass sie ihre Fehler einsehen und
bereuen werden. Oft ist dieses Urteil jedoch falsch,
weil man jene Personen, die in die Kirche gehen,
beurteilt als Personen, die auf einen Leuchter zu
stellen wären, während man sich keine Rechenschaft
gibt über die menschliche Schwäche, die allen eigen
ist, sei es wegen des Charakters, der erhaltenen
schlechten Erziehung oder anderen zahlreichen Umständen,
die Gott bekannt, den Menschen aber unbekannt bleiben.
Am Gott wohlgefälligsten ist es jedoch, wenn man
niemanden verurteilt, sondern wenn jeder, der sich dem
Altare Gottes naht, sich an die Brust schlägt und sich
als Sünder bekennt und um Verzeihung bittet für sich
und seine Brüder. Die rechte Absicht bei der Teilnahme
an der HL. Messe und am gemeinsamen Gottesdienst
rechtfertigt sehr oft den Sünder, sogar wenn ihm jene
Fehler bleiben, gegen die er mit Beharrlichkeit ankämpft
und die ihn leiden lassen, weil er sie trotz aller
Anstrengung nicht ausrotten oder überwinden kann. Es
ist unnütz und sündhaft, die Kirche mit Hintergedanken
zu besuchen, mit Leichtfertigkeit und ohne den
geringsten Wunsch, sich zu bessern! Das nennt man die
Gaben Gottes verschwenden und sich selbst täuschen.
Sein Elend, seine Unfähigkeit und seinen Wunsch, besser
zu werden, in die Kirche zu tragen, ist eine Garantie
der Rechtfertigung und der Heiligkeit.
Dein
Opfer
Meine
Tochter, höre gut auf Mich. Ich werde dir Gesundheit
und Freude geben, aber wisse dich hinzuopfern, denn die
Hl. Messe, der du täglich beiwohnst, ist nicht vollständig
ohne dein Opfer. Und je grösser das Opfer ist, und mit
mehr Liebe es dargebracht wird, und je reicher die Gnade
ist, die du besitzest, desto fruchtbarer und überfließender
werden die Gnaden und die Hilfen sein, die du daraus
erhalten wirst. Unter dem Kreuze opferte Meine Mutter
dem Vater mit Meinem Blute ihr zerrissenes Herz auf.
Meine Tochter, lerne auch du jede deiner Mühen des
ganzen Tages, ob gross oder klein, aufzuopfern. Sammle
alles wie in einem Schatzschrein, und opfere alles dem
Vater mit Mir als eine Gabe für das Wohl aller.
16.
Januar 1969
Meine
vielgeliebte Tochter, Bete, leide, liebe und arbeite mit
Mir, für Mich, in Mir für deine Familie, für die
Kirche und für die Welt.
Liebe
Mich und mache, dass Ich geliebt werde
17. Januar 1969
C.
- Jesus, was willst Du von mir? Jesus — Liebe
Mich und mache, dass Ich geliebt werde. Nicht die Furcht
vor den ewigen oder irdischen Strafen müssen euch zum
Guten anspornen, sondern der Gedanke an das, was Mein
innigster und glühendster Wunsch ist, d.h. der Gedanke
an die Liebe, die Ich euch seit jeher entgegenbringe und
die Mich veranlasst hat, Mich gänzlich für euch zu
opfern. Ihr müsst Mich lieben aus Anerkennung, aus
Dankbarkeit, aus Pflichtbewusstsein. Es ist ein
unermessliches Geschenk, das ich Meinen Geschöpfen
mache, wenn ich um ihre Liebe bitte, sie erlaube und sie
erbettle. Aber es sollte dann auch für jeden von ihnen
eine Freude sein, diese Liebe zu schenken und sie
kundzutun in jedem Augenblick eures Lebens. Ich verlange
nur dieses: Liebe Mich und mache, dass Ich geliebt werde
in jedem Augenblick deines Lebens und mache aus deinem
Leben eine gewichtige Gabe der Liebe.
6
Uhr 10
Jetzt
verlange Ich von dir noch ein anderes Geschenk: Empfange
jeden in deinem Haus, wie du Mich empfangen würdest.
Habt Achtung die einen vor den andern. Man hat gesagt,
dass der Gast heilig ist, und es ist wirklich so, wenn
ihr hinter dem Bilde des Gastes das Bild Gottes seht.
Ich
segne deine Hand
17.
Januar 1969
Meine
vielgeliebte Tochter, Ich erfülle dich mit aller Kraft,
die du fassen bzw. in dich einschliessen kannst und Ich
helfe dir in allem. Hoffe auf Mich und erfülle mit
Vertrauen deine Aufgabe des Guten, des Friedens, der Güte
und der Liebe. Ich will, dass der Teufel durch dich sich
von vielen Personen entferne, die in seiner Gewalt sind.
Fürchte nichts. Ich segne unaufhörlich deine Hand,
damit sie, geschickt im Schreiben und stark und mächtig
im Segnen, vielen den Frieden und die Freude gebe.
Zuviele Menschen hassen sich und sind, weil sie sich
hassen, ein Spielball des Teufels. Zuviele beneiden
sich, verleumden sich und lieben sich nicht. Sie stehen
ausserhalb des Gesetzes, sie sind nicht in Gott, der
ganz Liebe, Güte und Barmherzigkeit ist. Arbeite unermüdlich,
Meine Tochter, damit Mein Reich der Liebe unter die
Menschen komme und dass sie aufhören, sich zu hassen,
da sie alle Kinder desselben Vaters sind.
Vertrauen
haben
C.
— Jesus, was muss ich jenem Priester sagen, dem
es nicht gelingt, seine Gläubigen zum Guten zu führen?
Jesus - Du wirst ihm sagen, Vertrauen zu haben, Mich zu
lieben und auch seine Pfarrkinder zu lieben, und zwar
mit einer geistigen und so grossen Liebe, dass er bereit
ist, das Leben für sie zu opfern. Die Liebe wirkt
Wunder der Bekehrung, denn jener der heilig liebt,
vereinigt sich mit Gott. Er bleibt in Ihm und Gott wirkt
durch ihn, und im Namen Gottes vollbringt der Priester
wunderbare Dinge. Die Andacht zu Meiner Mutter und das
Beten des Rosenkranzes werden die Waffen sein, mit denen
er die Feinde besiegen und den Glauben stärken wird in
jenen, in denen er schwach geworden ist. Ich segne jenen
Priester und helfe ihm. Er möge sich nicht entmutigen
und bleibe Meinem Stellvertreter Paul VI. treu. Er möge
ihn lieben und machen, dass er geliebt werde. Er möge
ihn lieben mit dem Gebet und möge für ihn beten
lassen.
18.
Februar 1969
C.
— Jesus, ich empfehle Dir alle jene, die in
dieses Haus kommen. Jesus — Ich segne sie alle, einige
werden geheilt werden, andere nicht, aber alle werden
eine Vermehrung des Glaubens und des Friedens erhalten.
Der
Exorzismus
18.
Februar 1969
C.
— Jesus, was meinst Du, sollte jeder Priester exorzisieren
können? Jesus — Meine Tochter, die Ausübung dieses
Werkes der Barmherzigkeit birgt viele Gefahren in sich.
Darum muss sich jeder Priester, der exorzisieren will,
durch ein heiliges und reines Leben in die Lage
versetzen, um es ausführen zu können. Man kann den Dämon
nicht verjagen, wenn er als Meister in einer Seele
herrscht, und man kann es ebensowenig, wenn die
unentbehrlichen Tugenden, die die notwendige Stärke
geben, fehlen. Vor allem muss der Glaube riesengross
sein, da man ja ein Werk des Glaubens vollbringen will.
Man muss an Gott, an die Engel und an die Existenz der Dämonen
glauben. Man muss an das Können glauben, welches
einfache Menschen auszuüben vermögen und an ihre
Macht, wenn sie in Meinem Namen handeln. Es braucht eine
aussergewöhnliche Nächstenliebe, wenn man sich mit dem
Bösen messen will, zum Nutzen von Personen, die von ihm
geplagt werden, und es erfordert einen Geist, der nur
den Wunsch hat, seinem Nächsten mit Selbstlosigkeit zu
helfen, einzig zum Wohle der Seelen.
Die
Keuschheit
Von
der Übung dieser zwei Tugenden -
Glaube und Nächstenliebe -kommt eine sehr grosse Kraft,
doch ist noch eine andere Tugend unentbehrlich: die
Keuschheit. Die Königin, ohne Erbsünde empfangen,
konnte den Kopf des Teufels zertreten, denn, da sie sündenlos
war, konnte Sie ohne Furcht gegen ihn kämpfen. Aber es
ist immer noch so: Die Sünde macht den Menschen zum
Sklaven des Teufels. Und wie kann ein Sklave kämpfen
gegen seinen Meister? Der Mensch ist von Natur aus
schwach und geneigt zur Sünde durch die Lust der Sinne;
aber wenn der Wille bereit ist, beharrlich gegen sie zu
kämpfen, um Gott treu zu bleiben, verlässt Er ihn
nicht, ja Er verteidigt ihn und erhöht ihn über den
Schmutz. So kann der Priester Exorzist sein, wenn er,
bevor er gegen den Teufel kämpft, gegen sich selbst und
seine bösen Neigungen zu kämpfen weiss. Es braucht zu
diesem Zwecke zwei Dinge: Die Busse und das Gebet, zwei
unentbehrliche Waffen. Den Aposteln, die Mich fragten,
wieso es ihnen nicht gelungen war, gewisse
Dämonen zu verjagen, antwortete Ich, indem Ich hinwies
auf die eben genannten zwei Mittel, die immer noch
aktuell sind. Wie viele inhaltsleere Gebete! Wie wenig
werden die Abtötung und die Busse praktiziert, nicht
nur durch die Gläubigen, sondern auch durch Meine
vielgeliebten Söhne! ...
Er
möge
um die Erlaubnis bitten
Wenn
indessen ein Priester ohne Dunkel, aber mit viel Demut
und vom Wunsche erfüllt, dem Nächsten zu helfen, das
unabweisliche Bedürfnis fühlt, sich so vieler Unglücklichen
anzunehmen, segne Ich ihn und helfe ihm. Er möge bei
den Vorgesetzten um die Erlaubnis bitten, dieses Werk
der Nächstenliebe ausüben zu dürfen; er möge sogar
mit Beharrlichkeit bitten, und man wird es ihm nicht
abschlagen. Du verstehst, dass es sich, die verlangte
Heiligkeit vorausgesetzt, nicht um eine allgemeine
Erlaubnis handeln kann, sondern dass sie fakultativ sein
und vom interessierten Priester erfragt werden muss.
Bete, Meine Tochter, dass es heilige Priester gibt, und
du wirst sehen, dass auch mächtige Exorzisten nicht
fehlen werden, die den Dämonen befehlen und sie
besiegen werden.
Mütter,
lernt eure Kinder lieben
21.Januar
1969
Meine
lieben Kinder, Ich bin das Jesuskind, hier inmitten von
euch mit Meiner Mutter, um euch Meine Belehrungen und
Meinen Segen zu geben. Ich danke euch zuerst für den
Ehrenplatz, den ihr Mir gegeben habt; darum sage Ich
euch, je mehr ihr Mich ehren werdet, desto mehr werde
Ich euch segnen; und es war gerecht, dass ihr Mir dieses
Geschenk machtet, da Ich ja wirklich die ewige Liebe des
Vaters bin und die wahre Göttliche Liebe Mariens,
Meiner Mutter. Ich sehne Mich indessen auch nach eurer
wahren und einzigen Liebe in dem Sinne, dass ihr alle in
Mir, mit Mir und für Mich lieben müsst, um alle eure
Liebesbeweise heiligen zu können.
Ihr
Mütter, die ihr hier gegenwärtig seid, lernt eure
Kinder zu lieben, mit der reinen Liebe, mit welcher Mich
Meine Mutter liebte, die bereit war, Mich zu opfern, um
Ihre andern bösen Kinder zu retten. Seid auch ihr
grossmütig, und während ihr das ewige Heil aller eurer
Familienangehörigen wünscht, vergesst nicht, eure
Schwierigkeiten aufzuopfern, auch jene, welche euch eure
Kinder zu ertragen geben für die Rettung aller
Menschen.
Heilige
Mutter
Die
Bereitschaft zum Opfer und das Beispiel des Heroismus
sovieler heiliger Mütter möge euch Ermutigung sein.
Diese haben, den Fussstapfen Meiner Mutter folgend, den
Gipfel des Heldentums erreicht, indem sie dem Herrn
sagten, dass sie sich gerne opfern und auf die Freude,
ihre lieben Kinder bei sich zu haben, verzichten würden,
um diesen zu erlauben, auch weit fort zu gehen, um
andern Kindern das Licht und die Liebe Gottes zu
bringen. Heute jedoch will Ich, dass ihr von Mir, dem
kleinen und wehrlosen Kind, die Sanftmut, die Demut, die
Einfalt lernet, was euch kleinen Kindern ähnlich, Gott
angenehm macht, und sein Herz erobert, so dass Er euch
jede Wohltat gewähre. Ich segne euch alle und drücke
ein jedes an Mein Herz, damit, fern vom Bösen, ihr in
Mir Trost und Freude findet.

Anregung
zum nächtlichen Gebet
22.
Januar 1969
Meine
vielgeliebte Tochter, vermehre deinen Glauben an Mich
immer mehr und demütige dich fortwährend vor Meiner
Majestät, denn in dem Masse, wie du diese zwei
Tugenden, Glaube und Demut, üben wirst, wirst du die
Gaben des Himmels in überreichem Masse erhalten. Wisse
indessen, dass diese nächtlichen Belehrungen Meinem
Herzen sehr wohlgefällig sind. Auch während Meines
sterblichen Lebens gab Ich bei Meinen nächtlichen
Besuchen die tiefsten und freundschaftlichsten
Belehrungen. Die Nachtzeit begünstigt die
Vertraulichkeit. Auch der Fürst der Finsternis arbeitet
während der Nachtstunden und die scheusslichsten Sünden
geschehen und werden gerade während der Nacht begangen.
Wenn aber Seelen, die das Böse sühnen und die
Undankbarkeiten der Menschen mit Opfern und Liebe zurückzahlen
wollen, sich in den Nachtstunden an Mich wenden, indem
sie den Schlaf opfern und auf die Ruhe verzichten, lasse
Ich Mich nicht an Grossmut übertreffen und gewähre
diesen Seelen die Zärtlichkeit Meiner Liebe. Wenn du
diese Worte lesen wirst, werden einige grossmütige
Herzen den Wunsch nach nächtlicher Sühne empfinden,
und Ich werde sehr glücklich sein, wenn ihr euch zu
diesem Opfer verpflichten werdet. Nicht für alle wird
es eine leichte Sache sein, aber Ich freue Mich, euch,
die Ich so bereitwillig sehe, Mich zufrieden zustellen
Meine Wünsche. Die Anregung zum nächtlichen Gebet wird
dazu dienen, jene Unterbrechungen des Schlafes,
verursacht durch Schlaflosigkeit, durch Krankheit oder
durch irgendwelche andere Motive, auch unfreiwillig
aufzuwerten.
Die
Nacht im Gebete
Denke
daran, dass Ich die Nacht im Gebete zugebracht habe.
Ich, der Ich bin Gott wie der Vater und wie der Hl.
Geist, hatte nicht nötig gehabt, zu beten. Ich musste
euch das Beispiel geben, euch von der Notwendigkeit des
Gebetes überzeugen, euch ermutigen, es mit Opfer zu
vereinigen, um es wirksamer und dem Vater wohlgefälliger
zu machen. Es gibt ganz Mir geweihte Seelen, die die
Nacht in Anbetung verbringen, und ich möchte, dass sich
die Zahl dieser Seelen vermehrte. Es sind dies Nachahmer
Meiner Mutter, die im Häuschen von Nazareth mit Mir
betete, wann Ich frei war von den Verpflichtungen mit
den Aposteln, Ihr einige Stunden weihen wollte. 0, Meine
Mutter, wie gut hat Sie die nächtliche Sühne
verstanden! Wende dich also an Sie, damit Sie dir
Lehrerin sei und lerne von Ihr, Nutzen zu ziehen aus
jenen Unannehmlichkeiten, die in sich selbst betrachtet,
dir lästig sein oder dich in schlechte Laune setzen könnten;
aber wenn du sie im Lichte der Liebe Gottes betrachtest
oder in jenem der Begegnung mit Mir, für dich und für
alle sehr tröstlich und für deine Brüder nützlich
werden. Denke daran, dass die wichtigsten Verkündigungen
und die dringendsten
Befehle
immer während der Nachtstunden gegeben wurden. Sei also
glücklich, dich dieser Arbeit hinzugeben, die Ich dir
angewiesen habe und mache, dass diese Begegnungen immer
Begegnungen der Liebe seien.
Familienpflichten
jeder Ehefrau und Mutter
25.
Janaur
1969
Meine
vielgeliebte Tochter, Ich will mit dir, wenn auch nur
kurz, über deine Familienpflichten sprechen, von denen
Ich wünsche, dass jede Frau und Mutter sie mit viel
Liebe und Vollkommenheit erfülle. Wenige Mütter wissen
sich so zu betragen, dass sie wirklich lobenswert sind.
Die geringe Liebe zum Haus macht manchmal diese
Arbeiten, die gewiss viel Mühe erfordern, widerwärtig,
und so wird zuweilen dieses Opfer der Frau, das gewöhnlich
wenig geschätzt und den Familiengliedern fast unbekannt
ist, unerträglich. Liebe die Ordnung, Meine Tochter,
und die Sauberkeit, und sei erfinderisch auch im Schmücken
deines Hauses, das eine angenehme Wohnung sein muss für
den Gatten, die Kinder und für alle, die darin wohnen.
Sie sollen fühlen, dass ein liebendes Herz über ihnen
wacht, welches es nicht unter seiner Würde hält, den
Letzten Platz einzunehmen und allen zu dienen. Ich sagte
eines Tages, dass Ich gekommen war, um zu dienen und
nicht um bedient zu werden. Sei auch du stolz darauf,
Mich nachzuahmen in dieser Haltung, die, wenn sie dich
auch demütigt vor deinen Lieben, dich vor ihnen doch
liebenswert macht und dir den wohlwollenden Blick Gottes
zuzieht, der dich tätig und fleissig deine Pflicht als
Ehefrau und Mutter erfüllen sieht. Verachte nicht die
demütigen Dienste, sondern erfülle sie aus Liebe zu
deinen Angehörigen, indem du jede Arbeit Meinem Vater
aufopferst, damit dir, auch wenn du von seiten der
Deinen keinen Dank erhältst, die Belohnung durch Jenen
gewährt werde, der auch ein einziges Glas Wasser, das
in Seinem Namen und aus Liebe zu Ihm gegeben wird,
vergilt.
Akt
der Hingabe
Sei
geordnet in deinen Arbeiten, indem du immer jenen den
Vorrang gibst, die dich am meisten kosten und die am
dringendsten sind. Wisse auf deine Liebhabereien zu
verzichten, um anderen Freude zu bereiten, so dass dein
ganzes Leben zu einem Akt der Hingabe für deine Brüder
wird. Wisse auch demütig und mit Sanftmut um die Hilfe
deiner Angehörigen zu bitten, damit alle am guten Gang
des Hauses mitarbeiten und damit sie nicht zu sehr den
Kopf verlieren, solltest du einmal fehlen. Das Häuschen
von Nazareth, so arm, so dunkel und elend, war immer so
sauber und in Ordnung, dass man immer gerne dort
geblieben wäre! Und auch Meine Freunde, die Apostel und
andere, die kamen, durften in ihm einen heimeligen
Frieden geniessen. Maria wachte über alles mit grosser
Genauigkeit; Joseph und Ich halfen mit, jeder nach
seinen eigenen Aufgaben. Denke, dass auch in deinem
Hause, ausser dem Gatten und den Kindern, der Herr
wohnt. Darum mache aus deinem Hause Seinen Palast und
aus deinem Herzen Seinen Thron, damit Sein Segen
Garantie für Glück, Harmonie und Friede sei für alle.
Wenn dich die Pflicht ausser das Haus ruft, gehe nie
aus, ohne es dem Engel anzuvertrauen, der sein Hüter
ist, damit er es vor jeder Nachstellung oder Gefahr
verteidige, und so immer jene rette und hüte, die darin
wohnen.
Lasse
die Sünde nicht in dein Haus eindringen
(6 Uhr)
Meine
Ratschläge wären nicht vollständig, Meine Tochter,
wenn Ich dir nicht noch das Wichtigste anempfehlen würde.
Ich habe dir
von Ordnung und Sauberkeit gesprochen, aber Ich
versichere dir, dass diese guten Eigenschaften nichts nützen,
wenn du erlauben würdest, dass die Sünde in deinem
Haus Einlass fände. Ich bitte dich, vergifte nicht die
Luft, indem du erlaubst, dass schlechte oder
pornographische Zeitungen, Bücher oder Illustrierte
aufliegen. Erlaube nicht, dass Personen eintreten, die
deinen Kindern durch obszöne Gespräche oder durch üble
Nachreden Ärgernis geben. Wenn es nötig ist für die
Gesundheit, die Luft rein zu bewahren, so ist es ebenso
wichtig für die Seele; denn dei äussere Schmutz der Sünde
befleckt die Schönheit, entzieht ihr, in sie eindringend,
die Gnade und lässt die Seele ihre Gesundheit und das
Leben Gottes in ihr verlieren. Jedermann
möge wissen, dass man in deinem Hause Gott liebt, Ihm
dient, dass man in Ihn Vertrauen hat und dass man die
Luft durch das Gebet rein hält. Wenn du deinen Nachbarn
Gutes tun kannst, lade sie ein, mit dir zu beten; wenn
du indessen voraussiehst, dass mit der Einladung zum
Gebete Klatscherei oder üble Nachrede oder was noch
schlimmer wäre, Verleumdung entstehen könnte, bete
allein und mit jenen, die dir teuer sind. Liebe alle,
aber unterhalte mit niemandem eine zu enge Freundschaft,
denn wenn du in diesem Sinne übertreibst, läufst du
Gefahr, es zu bereuen und deine Interessen und deine
intimen Angelegenheiten verbreitet oder sogar verspottet
zu sehen. Sei immer klug, liebenswürdig und aufrichtig
mit jedermann.

Rettet
die Jugend, die ins Verderben rennt
26.
Januar 1969
Meine
lieben Kinder, Ich bin hier mit euch und habe eure
Gebetsmeinungen zu den Meinen gemacht. Ich möchte euch
indessen bitten, diese Woche in eure Gebete und eure
Opfer einer Meiner Wünsche einzuschliessen, von dem Ich
zu euch zu sprechen beabsichtige. Ich wünsche, dass
sich in diesem Zönakel eine Jugendgruppe bilde. Die
erste Zusammenkunft werdet ihr am 11. Februar halten.
Ich werde gegenwärtig sein, um diese Gruppe zu segnen,
die eurem Zönakel einverleibt sein und mit euch beten
wird, obwohl sie eine andere Tätigkeit entfalten wird.
Meine Kinder, rettet die Jugend, die nicht mehr weiss,
an wen sie sich wenden soll, um erleuchtet zu werden,
und dem Verderben entgegen geht, da sie vom Dämon
versucht und von Erwachsenen, die ihr als Führer auf
dem Wege zum Guten dienen sollten, getäuscht wird. Wenn
ihr wüsstet, Meine Kinder, es ist wirklich zum
Schaudern! Und wenn ihr wüsstet, welchen Gefahren sich
die Jungen aussetzen und wie traurig ihre Zukunft ist,
die so vorbereitet wird.
Macht
euch Freunde
Ich
bitte euch, helft den Jungen. Betet, betet und beratet
sie, wo ihr könnt, und macht euch zu ihren Freunden, um
ihnen helfen zu können, damit nicht alles verloren
geht. Die Familien müssen durch Aufklärung über ihre
Pflichten vorbereitet werden, aber auch durch die
Beobachtung der Reinheit, durch die Übung des Guten,
der guten Werke und durch das Gebet, durch die Abtötung.
Meine Kinder, Meine lieben Kinder, bewahrt eure Kinder
vor dem Bösen, behütet sie vor den Gefahren, und dort,
wo ihr nichts erreichen könnt mit Worten, werdet ihr mit
dem Opfer hinkommen. Zögert nicht, euch als Opfer
anzubieten zur Rettung eurer Lieben. Was liegt daran,
menschlich gesprochen, dass die Eltern ihren Kindern
eine gute Bildung und eine gute Stellung zu geben
wissen, wenn sie dann den Glauben, die Moral und sogar
das ewige Leben verlieren? Mütter, seid grossherzig,
haltet hoch eure Ideale, und eure Belehrungen seien vom
Beispiel eines unbescholtenen Lebens begleitet, wo der
Gedanke an Gott und die Liebe zum Nächsten Leben und
Licht bedeuten. Das Beispiel eines Lebens, das auf die
Offenbarung und auf die Liebe gegründet ist, wird
Ansporn sein für diese Kinder und für viele andere,
die das Laster und das Vergnügen zu verderben sucht.
Ich segne euch und danke euch für das, was ihr tun
werdet, um Meinen Wunsch zu erfüllen.

Foto von Carmela Carabelli, Mailand
|