Über
die Sakramente im Allgemeinen
Was sind die
Sakramente?
Sakramente
sind von Jesus Christus eingesetzte
heilige Zeichen der Gnade, die bewirken, was sie bezeichnen. Zu einem
Sakrament
gehört also erstens die Einsetzung durch Jesus Christus, zweitens das äußere Zeichen und
drittens die innere Gnadenwirkung.
Alle
Sakramente des Neuen Bundes wurden gemäß
seinem freien Willen und dem göttlichen Ratschluss von Jesus
Christus
unmittelbar und persönlich eingesetzt.
Es
gibt 7 Sakramente, sie heißen:
Taufe, Firmung,
Eucharistie, Beichte, Krankensalbung, Priesterweihe,
Ehe.
Die
Sakramente teilen die heiligmachende und die
helfende Gnade mit.
Gnade
ist jede innere, übernatürliche Gabe, die
uns Gott schenkt, damit wir die ewige Seligkeit erlangen. Um sie zu
erhalten, müssen
wir darum beten und die Sakramente empfangen.
Die
heiligmachende Gnade wird uns in der Taufe
geschenkt. Sie ist heiliges, übernatürliches göttliches
Leben. Sie macht uns
zu Kindern Gottes und Erben des Himmels. Sie befähigt uns, heilig
zu werden.
Ohne sie kann man nicht in den Himmel kommen. Die heiligmachende Gnade
wird
durch die lässliche Sünde geschwächt, sie geht ganz
verloren durch die Todsünde,
wir erhalten sie wieder durch eine gute heilige Beichte.
Die
helfende Gnade ist nicht zum Heil notwendig,
aber sie hilft uns vor allem durch den Empfang der übrigen
Sakramente, das göttliche
Leben in uns zu bewahren und wachsen zu lassen. Sie bewegt
außerdem unseren
Willen, dass wir das Gute tun und das Böse meiden.
Zur
Spendung eines Sakramentes sind drei Dinge
erforderlich: erstens die Materie (z.B. das Wasser bei der Taufe),
zweitens die
Form (z.B. bei der Taufe die Worte: "Ich taufe dich im Namen des Vaters
und
des Sohnes und des Heiligen Geistes.") und der Spender, der die Absicht
haben muss, das zu tun, was die Kirche tut.
Der
eigentliche Spender ist Jesus Christus, in
dessen Sendung und mit der von ihm übertragenen Weihevollmacht nur
die Bischöfe,
Priester und Diakone sakramentale Handlungen vornehmen können. Im
Notfall kann
jeder Mensch, der die rechte Absicht hat, die Taufe spenden. Das
Sakrament der
Ehe spenden sich die Eheleute gegenseitig.
Zur
gültigen Spendung ist erforderlich, dass der
Spender das Sakrament in der rechten Weise vollzieht und dass er die
Absicht
hat, das zu tun, was die Kirche tut. Wichtig: Die Gültigkeit und
Wirksamkeit
der Sakramente ist nicht abhängig
von der Rechtgläubigkeit und vom Gnadenstand des Spenders.
Sakramente
können nur von lebenden Menschen empfangen werden bzw. im Sterben,
so lange die
Seele noch mit dem Körper verbunden ist. Zum gültigen Empfang
des Sakramentes
ist die richtige Absicht des Empfängers erforderlich; zum
würdigen und
fruchtbaren Empfang darüber hinaus die sittliche Verfassung: bei
Taufe und
Beichte sind dies Glaube und Reue, bei den übrigen Sakramenten
muss die
heiligmachende Gnade vorhanden sein, der "Stand der Gnade", der in der
Regel durch vorherige Beichte erreicht wird.
Die
Taufe
Die
heilige Taufe ist ein wahres, von Jesus Christus
eingesetztes Sakrament.
Der
heilige Bischof und Kirchenlehrer Bonaventura
geht davon aus, dass die Materie der Taufe eingesetzt wurde, als Jesus
Christus
im Jordan mit Wasser getauft wurde. Die Form legte er nach
seiner
Auferstehung fest, als er den Aposteln den Sendungsauftrag gab, zu
allen Völkern
zu gehen und die Menschen zu taufen im Namen des Vaters und des
Sohnes und
des Heiligen Geistes.
Nach
der Lehre der Apostel und der Kirchenväter
gibt es im Alten Testament Vorbilder und Hinweise für die Taufe:
Das Schweben
des Geistes Gottes über den Urwassern (Gen 1,2), die Sintflut (Gen
6-9), die
Beschneidung (Gen 17, 1-14), der Durchzug durch das Rote Meer (Ex 13,17
- 14,31)
und durch den Jordan (Jos 3, 1-17) oder das siebenmalige Bad Naamans
des Syrers
im Jordan (2 Kön 5, 1-27). Einen Hinweis findet man auch beim
Propheten
Ezechiel: "Ich gieße reines Wasser über euch aus, dann
werdet ihr rein.
Ich reinige euch von aller Unreinheit (...). Ich schenke euch ein neues
Herz und
lege einen neuen Geist in euch (...)" (Ez 36, 25-26).
Die
Evangelien berichten von der Taufe Jesu durch Johannes
den Täufer im Jordan (Mt 3,
13-17; Mk 1, 9-11; Lk 3, 21-22).
Im Gespräch mit Nikodemus sagt
Jesus: "Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er
nicht
in das Reich Gottes kommen" (Joh 3, 5). Die Apostel tauften schon zu
Lebzeiten Jesu viele Menschen (vgl. Joh 4, 1-2), nach seiner
Auferstehung
erhielten sie den Auftrag: "Geht zu allen Völkern, und macht alle
Menschen
zu meinen Jüngern; tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes
und des
Heiligen Geistes (...)" (Mt 28, 19). Am Pfingsttag trat Petrus auf und
sagte: "Kehrt um, und jeder lasse sich auf den Namen Jesu Christi
taufen
zur Vergebung seiner Sünden, dann werdet ihr die Gabe des Heiligen
Geistes
empfangen" (Apg 2,38).
In
der Taufe wird uns die heiligmachende Gnade
geschenkt, die uns befähigt, heilig zu werden. Ferner werden wir
zu Kindern
Gottes, zu Brüdern und Schwestern Jesus Christi und zu Gliedern
der einen und
einzigen wahren Kirche Jesu Christi, die in der katholischen Kirche
verwirklicht
ist. Mit der Taufe werden wir von der Erbschuld Adams, die im Kern ein
Zustand
der Gottferne ist, befreit. Wird jemand erst in späteren Jahren
getauft wird,
werden ihm auch mögliche Sünden und Sündenstrafen
vergeben.
Die
Taufe ist seit Inkraftsetzung des Evangeliums für
alle Menschen zum ewigen Heil notwendig.
Die
Wassertaufe kann nach der Lehre der Kirchenväter
im Notfall durch die Begierdetaufe und die Bluttaufe ersetzt werden.
Die
Begierdetaufe ist das mit vollkommener Reue verbundene
ausdrückliche oder
eingeschlossene Verlangen nach der sakramentalen Taufe. Die Bluttaufe
ist das
Martyrium eines Ungetauften um des Bekenntnisses des christlichen
Glaubens oder
um der Übung der christlichen Tugend willen.
Das 2. allgemeine Konzil
von Lyon
(1274) und das Konzil von Florenz (1438-1445) erklärten: "Die
Seelen, die
im Stande der Erbsünde aus dem Leben scheiden, sind von der
beseligenden
Anschauung Gottes ausgeschlossen." Dieses Dogma stützt sich auf
das Wort
des Herrn: "Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann
er
nicht in das Reich Gottes kommen" (Joh 3,5). Das Zweite Vatikanische
Konzil
(1962-1965) bekräftigt diese Glaubenswahrheit (vgl. AG 7) und
ergänzt:
"wer das Evangelium Christi und seine Kirche ohne Schuld nicht kennt,
Gott
aber aus ehrlichem Herzen sucht, seinen im Anruf des Gewissens
erkannten Willen
unter dem Einfluss der Gnade in der Tat zu erfüllen trachtet, kann
das ewige
Heil erlangen" (LG 16). Bei diesem "ewigen Heil" handelt es sich
allerdings - wie der hl. Thomas von Aquin lehrt - um einen Zustand
natürlicher
Glückseligkeit, nicht jedoch um die beseligende Anschauung Gottes.
In der Taufe wird
unser getrübter Blick ( wegen Erbsünde) reingewaschen,
so dass wir Gott finden können und nicht in Misstrauen,
Resignation und Oberflächlichkeit gefangen bleiben.
Immer wieder wird uns in der Bibel von Menschen erzählt,
an denen und mit denen GOTT von Anfang an wirkt. Lassen
wir uns einladen, unseren eigenen Lebensgrund zu spüren,
GOTTES ursprüngliche Absicht mit uns zu erahnen! Auch
wir brauchen uns nicht mehr zu fürchten, weil wir bei
GOTT Gnade gefunden haben. Wenn wir zulassen, dass
geschieht, was GOTT mit uns vorhat, dann sollten wir an
diesem Tag ein Fest feiern.
Erneuerung der Taufgelübde
bei
der ersten heiligen Kommunion.
V.
Widersagt ihr demTeufel? A. Wir widersagen.
V. Und
all seiner Pracht? A. wir widersagen.
V. Und all seinen Werken? A. wir widersagen.
V.
Glaubt ihr an Gott, den allmächtigen Vater, den Schöpfer
des Himmels und der Erde?
A. Wir
glauben.
V.
Glaubt ihr an Jesus Christus, Seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn, der für uns Mensch geworden ist und
gelitten hat?
A. Wir
glauben.
V.
Glaubt ihr auch an den Heiligen Geist, die heilige
katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Nachlass
der Sünden, Auferstehung des Fleisches und das ewige
Leben?
A. Wir
glauben.
V.
Glaubt ihr alles, was die katholische Kirche lehrt?
A. Wir
glauben.
V.
Glaubt ihr insbesondere, dass Jesus Christus im
Allerheiligsten Altarssakrament zugegen ist mit Fleisch
und Blut, mit Leib und Seele, mit Gottheit und
Menschheit?
A.
Ja, wir glauben.
V.
Gelobt ihr dieser heiligen Kirche Gehorsam und Treue bis
zum Tode?
A. Das
versprechen und geloben wir.
V. Wollt ihr als wahre katholische Christen leben und
sterben?
A. Das
wollen und geloben wir.
V. So
lasst uns niederknien und beten:
Gebet der Kinder
Wir
danken dir, Gott, himmlischer Vater, /dass du uns zum
wahren Glauben/ und zu Deiner heiligen unfehlbaren
Kirche berufen hast./ Vor dir , o Gott/ vor allen Engeln
und Heiligen/ und vor dieser katholischen Gemeinde/
erneuern wir das Versprechen ewiger Treue, / das andere
einst bei unsere Taufe/ in unserem Namen gaben./ Stärke
uns durch deine Gnade./ Schütze uns in allen
Versuchungen und Gefahren./ Lass uns eher sterben, als
Dir jemals untreu zu werden.
Link:
Nottaufe
Die
Firmung
Die
heilige Firmung ist ein wahres von Jesus Christus eingesetztes
Sakrament.
Nach
der Lehre der Kirche, wie sie sich aus der Heiligen Überlieferung
und der
Heiligen Schrift ergibt, hat Jesus Christus das Firmsakrament, wie alle
anderen
Sakramente, unmittelbar und persönlich eingesetzt. Er trug den
Aposteln auf, zu den Getauften zu gehen,
für sie
zu beten und ihnen die Hände
aufzulegen, damit sie den Heiligen Geist empfingen.
Die
Propheten des Alten Bundes haben die Ausgießung des Heiligen
Geistes als
Kennzeichen der messianischen Zeit vorausgesagt. Beim Propheten
Ezechiel heißt
es: "Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch
(...) und bewirke, dass ihr meinen Gesetzten folgt und auf meine Gebote
achtet
und sie erfüllt" (Ez 36, 26-27).
An
zahlreichen Stellen im Neuen Testament ist vom Heiligen Geist die Rede.
Jesus
Christus hat den Aposteln den Heiligen Geist versprochen, indem er
sagte:
"Wenn aber der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde,
der
Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis
für mich
ablegen" (Joh 15, 26). Am Pfingsttag sandte er ihnen den
verheißenen
Beistand, und alle "wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt" (Apg 2,
4). Ein Hinweis auf die Firmung findet sich unter anderem in der
Apostelgeschichte, dort heißt es: "Paulus legte ihnen die
Hände auf, und
der Heilige Geist kam auf sie herab" (Apg 19, 6).
In
der Firmung (lateinisch: "Stärkung") stärkt uns Jesus
Christus mit
den Gaben des Heiligen Geistes zum mutigen Glaubenszeugnis. Die Firmung
ist
einer der drei Schritte (Taufe, Firmung, Eucharistie) auf dem Weg zur
vollen
Eingliederung in die Kirche. Die Firmung prägt wie die Taufe und
das
Weihesakrament ein unauslöschliches Merkmal ein und kann nur
einmal im Leben
empfangen werden. Solche Prägemale sind Zeichen besonderer
Christusverbindung
und Christusähnlichkeit.
Weisheit,
Verstand, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und
Gottesfurcht.
Sie
ist nicht heilsnotwendig, aber sehr nützlich und hilfreich auf
unserem Weg zum
ewigen Heil.
Die
Stärkung mit den Gaben des Heiligen Geistes hilft uns, dem Urheber
und den
Verlockungen der Sünde besser widerstehen zu können. Dadurch
können wir Gott
und unserem heiligen Glauben treu bleiben und ihn gegebenenfalls
standhaft
bekennen.
Das
äußere Zeichen besteht in: Gebet, Handauflegung, Salbung mit
Chrisam,
Besiegelung mit dem Kreuz und den Worten: "Sei besiegelt durch die Gabe
Gottes, den Heiligen Geist."
Ordentlicher
Spender des Firmsakramentes ist der Bischof, außerordentlicher
Spender ist der
vom Bischof bevollmächtigte Priester. Im Notfall (Lebensgefahr)
darf jeder
Priester die Firmung spenden.
Um
die hl. Firmung würdig zu empfangen, muss man im Stande der Gnade
sein, die
Grundlehren unseres heiligen Glaubens kennen und sich dem Sakrament mit
Andacht
und Ehrfurcht nähern.
Damit
der Firmpate mit Wort und Beispiel dem Firmling den Weg zum ewigen Heil
zeigen
und ihn im geistigen Kampf unterstützen kann, muss er wenigstens
16 Jahre alt,
katholisch, gefirmt sein und ein Leben führen, das dem Glauben und
dem zu übernehmenden
Dienst entspricht.
Link: Firmung - Die 7 Gaben
des Hl. Geistes
Das
Allerheiligste Altarsakrament
Der Ausdruck "Eucharistie" kommt
aus der griechischen Sprache
und hat zwei Bedeutungen: erstens
"gute
Gabe" ("eu charis"), damit wird auf
den Leib und das Blut Christi
hingewiesen;
zweitens "Dank sagen" ("eucharistein"), damit wird auf das
Opfer Jesu Christi hingewiesen, für das der Priester und die
Gläubigen dem
himmlischen Vater danken.
Die
heilige Eucharistie ist das Sakrament, das unter den Gestalten von Brot
und Wein
wahrhaft den Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit Jesu Christi
zur
Nahrung der Seelen enthält.
Jesus
Christus hat die heilige Eucharistie als Sakrament eingesetzt, nachdem
er mit
den 12 Aposteln das Letzte Abendmahl gehalten hat. Mit den Worten "Tut
dies
zu meinem Gedächtnis" trug er den Aposteln auf, in Zukunft
regelmäßig
die Eucharistie zu feiern (vgl. 1 Kor 11, 23ff.).
In
jeder Eucharistiefeier wird das Kreuzesopfer Jesu Christi auf unblutige
Weise
gegenwärtig. Wenn der Priester die Wandlungsworte über Brot
und Wein spricht,
wird das Brot in den Leib Christi und der Wein in das Blut Christi
verwandelt.
Das
Kreuzesopfer Jesu Christi war blutig. Das heilige Messopfer ist
unblutig, Jesus
Christus opfert sich auf geheimnisvolle Weise durch den Dienst des
Priesters,
wendet uns aber die Verdienste des Kreuzesopfers zu.
Das
heilige Messopfer wird Gott dargebracht, um ihm die höchste
Anbetung zu
erweisen, ihm für seine Wohltaten zu danken, ihm Sühne zu
leisten für unsere
Sünden und um Gnaden zu erlangen zum Wohl der Lebenden und
Verstorbenen. Die
heilige Messe beinhaltet somit ein Lob-, Dank-, Sühn- und
Bittopfer.
In
dem Menschen, der die heilige Kommunion würdig empfängt,
geschieht die
innigste Vereinigung mit Jesus Christus. Die Eucharistie erhält
und vermehrt
die Gnade, die das Leben der Seele ist, wie es die Speise für das
Leben des
Leibes tut. Sie vertieft in uns die Liebe zu Gott und zum
Nächsten. Sie schwächt
unsere Leidenschaften und löscht in uns besonders die Flamme der
Begierlichkeit. Sie gibt geistigen Trost und ist uns ein Unterpfand (=
Beweis,
Garantie, Sicherheit) der himmlischen Seligkeit und der künftigen
Auferstehung
des Leibes.
Um
die heilige Kommunion würdig zu empfangen sind drei Dinge
erforderlich: erstens
der Stand der heiligmachenden Gnade (durch regelmäßige bzw.
vorherige
Beichte), zweitens das lebendige Bewusstsein dessen, was man empfangen
möchte
und drittens die Nüchternheit (wenigstens eine Stunde vor
Kommunionempfang
nichts mehr essen und trinken, mit Ausnahme von Wasser oder notwendiger
Arznei).
Wer
in der Todsünde lebt und trotzdem die heilige Kommunion
empfängt, macht sich
des Gottesraubes schuldig und zieht sich das Gericht zu. "Wer also
unwürdig
von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich
schuldig am
Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst
dann soll er
von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken." (1 Kor 11, 27-28)
Die
Danksagung nach dem Kommunionempfang besteht darin, dass wir gesammelt
den Herrn
in unserem Innern verehren, indem wir den Glauben, die Hoffnung, die
Liebe, die
Anbetung, unseren Dank und unsere Aufopferung erneuern. Weiterhin
können wir um
jene Gnaden bitten, die für uns und jene, für die wir zu
beten verpflichtet
sind, am notwendigsten sind.
Die
Beichte
-
Was
ist die Beichte?
Die
Beichte ist das von Jesus Christus eingesetzte Sakrament, um die nach
der Taufe
begangenen Sünden nachzulassen.
Das
Sakrament der Beichte wurde von Jesus Christus eingesetzt, als er den
Aposteln
(und in ihnen ihren Nachfolgern) sagte: "Empfangt den Heiligen Geist !
Wem
ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die
Vergebung
verweigert, dem ist sie verweigert." (Joh 20, 22-23)
Spender
der Beichte ist der vom Bischof ermächtigte Priester.
Um
eine gute Beichte abzulegen, sind fünf Dinge erforderlich:
1.
Gewissenserforschung; 2. Reue über die Sünden; 3. Guter
Vorsatz; 4. Sündenbekenntnis;
5. Buße
Die
Gewissenserforschung geschieht dadurch, dass man sich nach vorherigem
andächtigem
Gebet (besonders zum Heiligen Geist) die Sünden seit der letzten
gültig
abgelegten Beichte in Erinnerung ruft, die man in Gedanken, Worten und
Werken,
durch Unterlassung gegen die Gebote Gottes, gegen die Vorschriften der
Kirche
und gegen die Pflichten des eigenen Standes begangen hat.
Die
Reue ist jenes Missfallen an den begangenen Sünden und jene
Abscheu vor ihnen,
die bewirken, dass wir uns vornehmen, nicht mehr zu sündigen. Es
gibt zwei
Arten von Reue: die vollkommene Reue oder Liebesreue und die
unvollkommene oder
Furchtreue.
Der
gute Vorsatz ist der entschlossene Wille, niemals mehr zu sündigen
und die
Gelegenheit dazu zu meiden.
Das
Sündenbekenntnis ist die dem Priester gegenüber gemachte
Offenbarung der Sünden,
um von ihnen losgesprochen zu werden. Wir sind verpflichtet, uns aller
noch
nicht oder schlecht gebeichteten Todsünden anzuklagen. Es
empfiehlt sich
jedoch, auch die lässlichen Sünden zu beichten.
Die
Genugtuung oder die sakramentale Buße ist das vom Beichtvater zur
Strafe, zur
Zurechtweisung und zur Sühnung der durch die Sünde verdienten
zeitlichen
Strafe den Sündern auferlegte gute Werk.
"Gott,
der barmherzige Vater hat durch den Tod und die Auferstehung seines
Sohnes die
Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur
Vergebung der Sünden.
Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden. So
spreche
ich dich los von deinen Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes. Amen."
Die
Bußandachten sollen den Gläubigen helfen, ihr Gewissen
besser zu erforschen
und haben den Sinn, auf das Beichtsakrament vorzubereiten. Wenn sie,
wie
mancherorts der Fall, dazu führen, dass die Menschen nicht mehr
beichten, haben
sie ihren eigentlichen Sinn verfehlt.
Papst
Johannes Paul II. am 17. November 1980 in Fulda:
"Zusammen
mit mir werdet ihr jedoch mit schmerzlicher Sorge feststellen, dass der
persönliche
Empfang des Bußsakramentes in euren Gemeinden während der
letzten Jahre sehr
stark zurückgegangen ist. (...) Ich
bin überzeugt, dass ein Aufschwung des sittlichen Bewusstseins
und christlichen Lebens eng, ja unlöslich an eine Bedingung
gebunden ist: an
die Belebung der persönlichen Beichte."
Die
Krankensalbung
Zeichen der Hoffnung für
unsere Kranken
Unser Herr Jesus
Christus wußte um die Not des Krankseins. Er hat Kranke
geheilt. Er hat uns ein eigenes Sakrament geschenkt: das
Sakrament der Krankensalbung (siehe Jakobusbrief,
5. Kapitel). |
|
|
Das Sakrament der Krankensalbung ist
nicht — wie bisher oft geschehen — für jene da, die
bereits vom Tod gezeichnet oder gar schon gestorben
sind. Krankensalbung ist vielmehr: Sakrament der
Kranken! Es werden die Stirn gesalbt und die Hände: sie
sind zentrale Ausdrucksfelder des menschlichen Körpers.
|
-
Der Kranke wird gestützt
im Vertrauen auf Gott.
-
Der Kranke wird gestärkt
gegenüber den Versuchungen des Bösen, Pessimismus
und Niedergeschlagenheit; das Sakrament hilft ihm,
die Angst vor dem Tod zu überwinden.
-
Der Kranke wird
instandgesetzt, das Übel der Krankheit zu ertragen
und aktiv mitzuhelfen, damit er wieder gesund wird.
-
Der Schwerkranke begibt
sich so ganz in den Willen Gottes: Herr, Dein Wille
geschehe!
-
Das Sakrament der
Krankensalbung bringt die Vergebung der Sünden und
stellt die Vollendung der christlichen Buße dar.
|
Die
Krankensalbung ist ein wahres und eigentliches,
von Christus eingesetztes Sakrament.
"Ist
einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten
der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn
im Namen des
Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken
retten, und der Herr
wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm
vergeben." (Jak 5, 14-15)
Das
Sakrament der Krankensalbung kann nur von Bischöfen
und Priestern gültig gespendet werden.
Die
Materie der Krankensalbung ist das vom Bischof
in der Chrisammesse am Gründonnerstag geweihte Krankenöl. Im
Notfall darf
jeder Priester das Öl weihen.
Die
Worte bei der Spendung dieses Sakramentes
lauten: "Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem
reichen
Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes. Der
Herr, der
dich von Sünden befreit, rette dich. In seiner Gnade richte er dich auf."
Die
Krankensalbung bewirkt eine Stärkung,
Beruhigung und Ermutigung im Leiden bzw. eine Heilung, wenn diese im
Willen
Gottes liegt. Sollte jemand nicht mehr in der Lage sein zu beichten,
werden ihm
durch die Krankensalbung die Sünden vergeben. Des weiteren bewirkt
die
Krankensalbung die Vereinigung mit dem Leiden Christi und ist Teilhabe
an seinem
Kreuzweg und damit an seinem Erlösungswerk. Die Krankensalbung
bereitet den
Sterbenden auf die letzte Reise vor und macht den Menschen
endgültig dem Tod
und schließlich der Auferstehung Christi gleichförmig.
Grundsätzlich
kann jeder ernsthaft erkrankte,
verletzte oder vor einer schweren Operation stehende Katholik die
Krankensalbung
empfangen. Orthodoxe Christen sind ebenfalls berechtigt, die
Krankensalbung zu
empfangen, wenn sie keinen orthodoxen Bischof oder Priester erreichen
können.
Ausschließlich in Lebensgefahr dürfte auch ein evangelischer
Christ die
Krankensalbung empfangen, sofern er von sich aus darum bittet und den
katholischen Glauben bezüglich dieses Sakramentes bekundet.
Grundsätzlich
können Tote keine Sakramente
empfangen, auch nicht die Krankensalbung. Da aber oft der genaue
Zeitpunkt des
Todes (vollkommene Trennung von Leib und Seele) nicht feststellbar ist,
ist im
Zweifelsfall dieses Sakrament zu spenden. Man spricht dann von einer
bedingungsweisen Spendung der Krankensalbung. Es ist davon auszugehen,
dass sich
nach Eintritt des Herz- oder Gehirntodes die Seele nicht schlagartig,
sondern
langsam vom Körper trennt. So lange der Körper noch warm ist,
kann davon
ausgegangen werden, dass die Seele noch nicht völlig getrennt ist.
In diesem
Zeitraum kann auch die Krankensalbung gespendet werden.
Ja,
es ist in jedem Fall sinnvoll dies zu tun. Denn
der Priester kann neben der Spendung der Krankensalbung, oder
wenigstens der
bedingungsweisen Spendung, den vollkommenen Ablass in der Sterbestunde
erteilen.
Dieser lautet folgendermaßen: "Auf Grund der mir vom
Apostolischen Stuhl
verliehenen Vollmacht gewähre ich dir vollkommenen Ablass und
Vergebung aller Sünden
im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen."
Die
Priesterweihe
Die
Priesterweihe ist das Sakrament, das die Vollmacht verleiht, die
heiligen
Handlungen des allerheiligsten Altarsakramentes und die für das
Heil der Seelen
vorzunehmen. Die Priesterweihe prägt das unauslöschliche
Merkmal eines Dieners
Gottes ein.
Spender
der Priesterweihe ist der Bischof, der durch Handauflegung, Gebet und
das Überreichen
der der Priesterweihe eigenen heiligen Gegenstände den Heiligen
Geist und die
heilige Gewalt gibt, indem er die Worte der vorgeschriebenen Form
spricht.
Das
Sakrament, das zu Dienern Gottes macht, heißt auch Ordo, weil es
verschiedene
Grade von Dienern umfasst, von denen der eine dem anderen unterstellt
ist,
woraus die heilige Hierarchie folgt.
Die
Stufen der heiligen Hierarchie sind das Diakonenamt, das Priesteramt
und das
Bischofsamt.
Die
Würde des Priestertums ist äußerst groß, weil es
die Gewalt über den
eigentlichen Leib Jesu Christi besitzt, den es im allerheiligsten
Sakrament des
Altares gegenwärtig setzt, und die Gewalt über den mystischen
Leib Jesu
Christi (die Kirche) mit seiner erhabenen Mission, die Menschen zur
Heiligkeit
und zum ewigen Leben im Himmel zu führen.
Wer
in den Priesterstand eintritt, darf einzig auf die größere
Ehre Gottes und das
Heil der Seelen abzielen.
Nein,
niemand darf nach seinem Willen in den Priesterstand eintreten, sondern
er muss
von Gott durch den eigenen Bischof berufen sein, das heißt, er
muss zusammen
mit der Berufung auch die Tugenden und
die Haltungen für den heiligen Dienst haben, die der Priesterstand
erfordert.
Die
dem Priester angemessene Lebensform ist die des Zölibates
(Ehelosigkeit um des
Himmelreiches willen), weil Jesus Christus selber ehelos war und weil
er den
Aposteln diese Lebensform empfohlen hat: "Wer das erfassen kann, der
erfasse es." (Mt 19,12)
Der
Priester soll als solcher erkenntlich sein, das heißt, er soll
die
Priesterkleidung tragen und ein beispielhaftes christliches Zeugnis
geben.
Nein,
Frauen können nicht zu Priestern geweiht werden. Papst Johannes
Paul II. hat
1994 in dem Apostolischen Schreiben "Ordinatio Sacerdotalis" in aller
Deutlichkeit erklärt: "Damit also jeder Zweifel bezüglich der
bedeutenden
Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst
betrifft,
beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu
stärken (vgl.
Lk 22,32), dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die
Priesterweihe zu
spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an
diese
Entscheidung zu halten haben."
Die
Gläubigen haben die
Pflicht, den Kindern und Untergebenen volle Freiheit zu lassen, ihrer
göttlichen
Berufung zu folgen. Sie sollen Gott um gute Hirten und Diener bitten
und in
diesem Anliegen Opfer bringen. Schließlich haben die
Gläubigen die Pflicht,
die Priester als gottgeweihte Personen hochzuachten und ihnen zu
gehorchen,
insofern sie übereinstimmen mit Lehre, Recht und Ordnung der
Kirche und von
ihnen nichts Gegenteiliges bzw. Sündhaftes verlangen.
Die
Ehe
-
Was
ist die Ehe?
Die
Ehe ist das Sakrament, das Mann und Frau bis zum
Tode eines Partners unauflöslich vereint, wie Jesus Christus und
die Kirche,
seine Braut, vereint sind, und das ihnen die Gnade gibt, miteinander
heilig zu
leben und die Kinder christlich zu erziehen.
Spender
des Ehesakramentes sind die Brautleute
selbst, die die Ehe eingehen.
Die
Brautleute müssen im Stande der heiligmachenden
Gnade sein, wenn sie den Ehebund schließen, sonst begehen sie ein
Sakrileg
(Gotteslästerung).
Den
Ehebund schließt man durch das gegenseitige
Ja-Wort vor dem Diakon, Priester oder Bischof und vor zwei Zeugen.
Nein,
die nur zivilrechtlich geschlossene Ehe ist
keine Ehe, sondern bloße Formalität vor einem staatlichen
Standesbeamten. Wer
sich daher nicht kirchlich trauen lässt, ist vor Gott nicht
verheiratet und
lebt in einer sündhaften Beziehung.
Die
Eheleute haben die Pflicht, heilig zusammen zu
leben, einander mit immerwährender Zuneigung in den geistigen und
zeitlichen
Bedürfnissen zu helfen und die Kinder gut zu erziehen, indem sie
für ihre
Seele nicht weniger sorgen als für ihren Leib und sie vor allem
mit dem Wort
und dem guten Beispiel zur Frömmigkeit und zur Tugend erziehen.
Die
christlichen Eheleute mit ihren Kindern bilden
eine Hauskirche. Sie sind gerufen, am liturgischen Leben der Kirche in
der Feier
der Eucharistie und der übrigen Sakramente teilzunehmen. Zum
gemeinsamen
Vollzug des christlichen Lebens wird ihnen das Stundengebet, Morgen-
und
Abendgebet, Tischgebet, Schriftlesung, Sakramentenempfang,
Herz-Jesu-Verehrung
und Muttergottesverehrung und besonders das Rosenkranzgebet empfohlen.
Das Gebet
ist daher keineswegs ein Ausweichen vor den täglichen
Anforderungen, sondern stärkster
Antrieb für die Verwirklichung der familiären Aufgaben.
Die
Trauung eines konfessionsverschiedenen Paares
kann nur erlaubt werden, wenn der katholische Partner bereit ist,
Gefahren des
eigenen Glaubensabfalls zu beseitigen und nach Kräften alles zu
tun, dass die
Kinder in der katholischen Kirche getauft und erzogen werden.
Der
Ausdruck "wiederverheiratet geschieden" ist irreführend und
täuscht
über die Tatsache hinweg, dass kirchlich gültig geschlossene
Ehen, die vom
Staat "geschieden" werden, vor Gott bestehen bleiben. Mann und Frau
dürfen
demnach nicht in einer neuen Verbindung wie Eheleute zusammenleben. Tun
sie das
dennoch, so leben sie im Ehebruch und laden daher dauernd schwere
Schuld auf
sich. Wenn sie nicht bereit sind, diese Lebensweise aufzugeben,
können sie auch
nicht zur Beichte gehen, denn die Beichte setzt den Vorsatz zur
Besserung
voraus. Deshalb können sie, da sie im
Zustand einer schweren Sünde sind, nicht die heilige Kommunion
empfangen. Aber
sie sind nicht von der Kirche getrennt, sie können als Getaufte an
ihrem Leben
teilnehmen, ja sie sind sogar dazu verpflichtet; z.B. was den
sonntäglichen
Besuch der hl. Messe betrifft. Da der Kommunionempfang
nicht möglich ist (man würde sich selbst
schaden, vgl. 1 Kor 11, 27-29), besteht doch die Möglichkeit,
Jesus Christus
geistig zu "empfangen" (sog. "Geistige Kommunion"). Wenn
jemand seine Lebenssituation ehrlich betrachtet, und die
Schlussfolgerung daraus
zieht, nicht zur Kommunion zu gehen, zeigt er damit seine hohe Achtung
vor
diesem Sakrament. Sicherlich ist zu beachten, dass manche Menschen
schuldlos in
eine Situation gekommen sind, so dass sie sich von ihrem Ehepartner
trennen
mussten. In diesem Zusammenhang ist es oft besonders schwer, aber eine
christliche Aufgabe, erlittenes Unrecht als Kreuz in der Nachfolge
Christi
anzunehmen.
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