Zu Lebzeiten erschien
Pater Pio an verschiedenen Orten und
verschiedenen Personen durch das Phänomen der Bilokation. Auch
nach seinem Tod
erfolgen solche Erscheinungen. So ist er auch einer begnadeten Seele
erschienen
und übergab ihr folgende Botschaften.
Erste Botschaft an die Welt von heute
Lieber Mitbruder!
Schreibe! Fürchte dich nicht! Ich bin Pater Pio. Es
lebe Jesus,
der König, der Herr des Weltalls! Vom Thron meiner
Herrlichkeit
sende ich dir mein Wort, der du im stürmischen Meer
dieses
Lebens bist, das im Schlamme jeglichen Unrates versunken
ist.
Ich, Pater Pio, Liebhaber des Gekreuzigten, lebendiges
Abbild
seines gekreuzigten Lebens, darf dir bekanntgeben, was
mir
unmittelbar nach meinem Tod begegnet ist. Der
gerechteste,
liebenswürdigste, allmächtige Gott hat es gefügt,
dass meine
Seele, nach meinem Hinscheide, noch drei Tage zu Füßen
des
Tabernakels weilen sollte, um alle Ehrfurchtslosigkeiten
zu sühnen,
die meinetwegen vor dem Allerheiligsten begangen wurden.
Diese
drei Tage der Anbetung zu Füßen des Tabernakels haben
die Heiligkeit,
die mir die ewige Heiligkeit, die mir die ewige Güte
Gottes verliehen hat,
nicht beeinträchtigt.
Im Augenblick meines Heimganges habe ich im Lichte
Gottes
die Notwendigkeit eines einzigen, vollkommenen
Sühneaktes erkannt,
als Genugtuung für alle Mängel an Verehrung, die
während vieler Jahre
die Seelen meinetwegen in Gegenwart des Allerheiligsten
begangen haben. Die gottliebende Seele erkennt dies im
Lichte der ewigen Sonne, und sie stürzt sich von selbst
in einen letzten Akt der Liebe und Sühne. Daher die
Notwendigkeit der drei Sühnetage! Zur selben Zeit bin
ich gewürdigt worden, Christus ähnlich zu sein bis zum
Eintritt in die leuchtende Herrlichkeit, die mir
zugedacht war. Ist nicht auch Jesus drei Tage und drei
Nächte im Grab gelegen? Und ist nicht der unbefleckte
Leib unserer lieblichsten Mutter drei Tage und drei
Nächte auf Erden geblieben? Unerforschlicher Rat
Gottes, den der Mensch nur schwer zu erkennen vermag!
Doch während die heilige Seele Jesu die beseligende
Herrlichkeit seiner Gottheit im Schoße des himmlischen
Vaters genießen durfte, waren die drei Tage zu Füßen
des Tabernakels für mich schmerzvoll. Dann aber erhob
sich meine Seele zur Anschauung des allerheiligsten
Gottes empor, von Stufe zu Stufe. Dann durcheilte ich
die letzte Stufe, wo sich meine Seele in die Geheimnisse
des himmlischen Reiches ergoss.
Durch überreichen Lohn für die vielen durchgestandenen
Schmerzen will ich nicht erwähnen. Wäre es mir
möglich gewesen, hätte ich es vollzogen, bis zum Ende
der Welt auf Erden zu weilen, um die Beleidigungen
gegenüber einer so großen Majestät zu sühnen und um
noch andere Seelen zu retten.
Ihr gleichgültigen Seelen, bereichert doch euer Dasein!
Sammelt Schätze für das ewige Leben!
Meine Mission wird fortdauern. Ich werde nicht untätig
bleiben. Ich werde die mir anvertrauten, liebgewonnenen Seelen weiterhin führen. Die
Glaubensschwachen werde ich stützen. Ich werde solange
bei euch sein, wie es Gottes Wille fügen wird!
In schweren Anliegen ruft mich an in diesem stürmischen
Tränental.
Ich werde euch helfen und beistehen, damit euer Glaube
nicht wanke
und ihr Gott, der euch aus dem Nichts erschaffen hat,
die Ehre gebt!
Im Himmel stehe ich in ständiger Zwiesprache mit Gott
für das Heil der Seelen. Vor allem rufe ich die
Königin des Himmels und der Erde an: zusammen mit U.L.
Frau erfülle ich meine Mission. Auf Erden herrscht
heute große Verdorbenheit. Es ist aber auch die Zeit
einer großen Barmherzigkeit Gottes, der immer darauf
wartet, dass Jesu unendliche Verdienste ausgewertet
werden.
FEGFEUER und HIMMEL
Ich habe dir gesagt, dass ich das Fegfeuer zu Füßen
des Tabernakels abgebüßt habe. So hat es Gott
gefallen. Ich hätte noch mehr und noch anders leiden
können. Mein Fegfeuer habe ich auf Erden abgebüßt.
Durch die Wundmale des Gekreuzigten gezeichnet, stand
meine Seele in ständiger Qual, ähnlich derjenigen, die
Jesus am Kreuz gelitten hat. Nur durch den Beistand des
Herrn habe ich solange leben können! Möchtest du
wissen, wie groß meine Verherrlichung ist? Du wirst dir
nur eine schwache Vorstellung davon machen können!
Es gibt Himmelsfreuden, die stets neu entdeckt werden
und die die Seele immerfort entzücken! Doch nicht allen
ist die gleiche Herrlichkeit zugedacht. Die Seele, die
mehr geliebt, mehr gelitten und sich in echter Reinheit
bewährt hat, diese Seele ist fähig, das herrliche
Geheimnis des himmlischen Jerusalems zu erkennen. Ich
befinde mich an der Seite meines lieben Vaters
Franziskus, von Seraphim und Cerubim umgeben, im
Jubelsang der Liebe und Verherrlichung.
Auf Erden lebt man ohne Glauben oder nur mit einem
schwachen Glauben.
Wer immer dem Herrn nahe ist, sollte mehr wirken für
das Heil der Seelen und seine Seele mit Verdiensten
schmücken. Selig die Seelen, emsigen Bienen gleich, die
die ewige Herrlichkeit erlangen, geschmückt mit der
Krone des Lebens!
Statt dessen will man das Leben genießen, und man
sündigt
drauflos! Und doch gibt es unerbittliche göttliche
Drohungen.
Der ganze himmlische Hof fleht anbetend die göttliche
Allmacht
an, sich zu sänftigen. Darum betet auch ihr und bringt
Opfer!
DIE MACHT des GÖTTLICHEN LEBENS
Alle sagen: Pater Pio ist tot! Doch wie kann von Tod
gesprochen werden,
wenn jemand das wahre Leben erlangt hat? Die
unsterbliche Seele verlässt ihre Hülle, um die wahre
Glückseeligkeit zu genießen. Tot sind jene, die fern
von Gott leben, ohne das wahre Leben zu besitzen, die
göttliche Gnade. Die Seele, die der Gnade abgestorben
ist, lebt in der Finsternis! Das göttliche Leben
durchwirkt Leib und Seele. Daher ist das Wort
"Tod" für die wahren Jünger falsch. Man
sollte von einem "Übergang" von "einer
Reise ins Vaterhaus" reden!
In der Welt wird viel gereist, wobei die Seele in der
armseligen Hülle herumgeführt wird. Es sind also die
geistigen Kräfte der Seele wirksam. Wehe denen, die
nicht wissen, was es heißt, von der Erde zum ewigen
Leben einzugehen!
Man empfindet große Angst, weil man wirklichkeitsfremd
lebt;
dadurch wird dem Menschlichen zu große Bedeutung
eingeräumt,
und man fristet ein Leben voller Halbheiten!
Liebt das wahre Leben, das euch zu Christus führt! Das
Fleisch
soll als Werkzeug dienen, um den Weg zur Ewigkeit
wertvoll zu
gestalten. Seid furchtlos! Wer recht zu pilgern
versteht, wird
zum Triumphe gelangen. Es ist der Triumph der
unsterblichen Seele
über die sterbliche Hülle, die einst glorreich
auferstehen wird,
um die himmlische Seligkeit zu genießen.
Je mehr man den Leib im Zügel hält durch Abtötung der
sinnlichen Triebe,
desto mehr dient er dem Guten und um so herrlicher wird
er erstrahlen
in der seligen Ewigkeit. Der Tod ist kein Tod für den,
der das Leben
Christi gelebt hat, sondern Leben. Die Seele ist der
lebensspendende
Mittelpunkt des ganzen menschlichen Seins. Kaum vom
Leibe getrennt,
fliegt sie einem Pfeile gleich zu Gott, zur Quelle des
Lebens, um
ein Leben ohne Ende zu beginnen. Angesichts dieser
Wirklichkeiten
sollten die im Stande der Gnade lebenden Seelen keinen
Schrecken
empfinden beim Herannahen der letzten Stunde, die sie
vor Gottes
Angesicht führt, und beim Gedanken an die Begegnung mit
ihrem
Schöpfer.
RICHTET NICHT!
Viele haben mich als vierschrötigen, zornmütigen
Menschen gehalten.
Hier der Grund! Wie viele Kämpfe musste ich bestehen
gegen den Feind
der Demut, der mir hart zusetzte, so dass ich bisweilen
heftig reagieren
musste. Man darf daher einen Menschen, der in Demut lebt
und alles zur
Ehre Gottes tut, nicht leichtfertig richten.
ZUM UNBEFLECKTEN HERZEN EMPOR!
Mein lieber Bruder in Christus und mit Christus! Ich
empfehle dir in der
gegenwärtigen Stunde, die Verehrung der hehren Mutter
Gottes und unserer Mutter immer stärker zu fördern!
Wärest du im Himmel, wo du das Unreine im Herzen des
Menschen erkennen kannst, das die göttlichen Pläne
umstürzen möchte, die durch die Erlösung und
Mitwirkung des Unbefleckten Herzens Mariens offenbar
wurden, dann würdest du, wenn es dir möglich wäre,
dich auf die Erde stürzen, um die unfehlbare Wahrheit
des menschgewordenen Wortes Gottes zu offenbaren, das im
reinsten Schoß Mariens, unter Mitwirkung des heiligen
Geistes, Fleisch geworden ist. Selbst wenn du das, was
immer auf Erden vorgeht, erkennen würdest, könntest du
es dennoch nicht ganz erfassen, da dir das ewige Licht
Gottes noch nicht leuchtet. Welch angstvolle Bestürzung
- menschlich gesprochen - bewirkt in uns die göttliche
Gerechtigkeit, die handeln möchte angesichts der
Verachtung und Verhöhnung der ewigen Majestät!
Du, mein Bruder, möchtest erkennen, wie die Seligen
zugleich
glücklich und angstvoll bestürzt sein können. Da wir
selige
Himmelsbewohner sind, wisse, dass wir, um uns
verständlicher
machen zu können, uns gleichsam vermenschlichen
müssen.
War nicht auch das Wort Gottes gezwungen, Mensch zu
werden,
um die Menschen zu retten? Es ist daher nicht zu
verwundern,
wenn wir Gefühle des Schmerzes kundtun und wenn wir
erschüttert
sein werden angesichts des großen, furchtbaren Unheil,
das die
ganze in Schuld versunkene Menschheit treffen und wovon
es kein
Entrinnen geben wird.
Nehmen nicht auch die Engel, obwohl sie reine Geister
sind,
menschliche Gestalt an, wenn sie euch erscheinen? Bei
Gott
ist alles möglich! Wie die Erlösung Gott Opfer
gekostet hat,
wird auch das Unheil schmerzvoll sein, damit der Mensch
der
Abscheu bewusst werde, die Gott beim Anblick der
menschlichen
Schuld empfindet. Wenn am blauen Himmel die Sonne lacht,
freut
sich der Mensch, da er ungehindert seiner Arbeit
nachgehen kann;
ist aber ein Gewitter im Anzug, dann sucht er einen
Unterschlupf
...., so er will.
Wie viele verabscheuungswürdige Unzucht wird getrieben!
Die
Bösen möchten ihre Verdorbenheit dadurch tarnen, dass
sie
die Gebote und die Eigenschaften Gottes verwischen und
oder
verleugnen. Doch die Welt wandelt in Finsternis!
Es gibt keinen Ausweg mehr. Sie sollte noch schlimmer
als Sodom
und Gomorrha bestraft, ja vernichtet werden! Säume
nicht, etwas
Himmelslicht in die Seelen zu tragen! Dieses Licht
sollten in
erster Linie die gottgeweihten Seelen empfangen - die
modernisierten -,
die das himmlische Manna mit Tierfutter verwechseln!
DIE GOTTGEWEIHTEN VORAN!
Was wird in der Welt geschehen? Unsere himmlische
Seligkeit
wird schmerzlich erschüttert, denn wir alle haben liebe
Angehörige auf Erden. Beeile dich! Die Zeit zum
Überlegen
ist vorbei! Schreibe, rede, rüttle die Herzen auf, die
im
Schmutz versinken!
Es sind vor allem die geweihten Mitbrüder, die das
"Brot des Lebens" verbittern, denn ihr
Verhalten
geht in Verwesung über! Welch traurige Zuversicht!
Welch babylonische Verwirrung!
Die Stunde ist äußerst ernst! Und sie werden die
ersten sein,
die vom Unheil ereilt werden, denn durch sie geschieht
so viel
Böses in der Welt!
Entfalte dein Programm:
1.
Künde der Welt die Unversehrtheit der allerseligsten
Jungfrau Maria:
2.
Künde, dass die gottgeweihten Seelen, die nicht den
Weg
der Keuschheit und der jungfräulichen Enthaltsamkeit
beschreiten
wollen, nicht würdig sind, den Dienst Gottes am
Tabernakel zu versehen.
Sie müssen viel beten, Buße tun, mehr die Nähe des
eucharistischen Heilands pflegen, mehr Einsatz und
Hingabe an den Tag legen!
Es braucht Opferseelen, die Sühne leisten, Seelen, die
ganz Hostie,
ganz rein sind. Die Leiden reiner Seelen dringen in den
Himmel.
Die Gläubigen sollten nicht schlafen! Sie sollen die
Interessen
ihres Schöpfers vertreten! Die sinnlosen Zerstreuungen
sollten
sie meiden! Das lange Sitzen vor dem Fernsehen!
Entbehrungen
tun not! Buße und Eifer für die Ehre Gottes!
Wandelt
in Gottes Gegenwart!
Ich
empfehle dir, der Welt noch zwei weitere Anliegen
bekanntzugeben, die für die himmlische Seligkeit von
grosser Bedeutung sind.
1.
Wenn es uns möglich wäre, auf Erden zurückzukehren.
möchten wir jene kleinen und grossen Zeitversäumnisse ausfüllen,
die ihr durch Zeitverschleiss verursacht. Gott hat den
Menschen nicht erschaffen, damit er sich in der Zeit
verliert, sondern damit er sich in und durch die Zeit
retten und heiligen möge im Hinblick auf die himmlische
Heimat, die uns allen verheissen ist. Die In der Sünde
verlorene Zeit ist es, die nach und nach zur Hölle führt.
2.
Das zweite Anliegen: Zeige die Notwendigkeit, in Gottes
Gegenwart zu leben ! Der Herr selber sprach zu Abraham,
als er ihn zum Vater einer grossen Nachkommenschaft
machte: ·
Wandle in meiner Gegenwart und sei vollkommen! Josef,
Sohn des Jakob, als er im Hause Putiphars zum Bösen
versucht wurde, widerstand entschieden mit den Worten ·
Wie sollte ich in Gottes Gegenwart Böses tun können? ·
In der Folge wurde er verleumdet und in den Kerker
geworfen. Doch der Herr war mit Josef und er belohnte
ihn, indem er ihn beim Kerkermeister Gnade finden liess,
der ihm die Häftlinge anvertraute, die seinen Befehlen
gehorchten. Zudem schenkte ihm der Herr die Gabe
der Prophezeiung und so konnte er befreit und Vizekönig
Ägyptens werden.
Die
keusche Susanna, zur Sünde gereizt, antwortete mit
einem entschiedenen Nein, da sie wusste, ·
Gott sieht mich! Die enttäuschten Versucher
verleumdeten sie und verlangten die Todesstrafe. Der
Herr aber belohnte sie und sandte den Propheten Daniel,
der die Verleumdung aufdeckte. So wurden die Verleumder
bestraft, sie aber freigesprochen.
Diese
von Skandalen schwangeren Letztzeiten schaffen äußerst
ernste Zustände! Man lebt, wie wenn Gott nicht
existieren würde, und jene, die vom göttlichen Dasein
Kenntnis haben, suchen dem Auge Gottes zu entfliehen,
damit sie in ihrer sündhaften Freiheit nicht gestört
werden. Wie viele Seelen weiden sich an dem, was ich in
San Giovanni Rotondo gewirkt und gesagt habe; sie ziehen
aber nicht die notwendigen Folgerungen daraus!
Der
Tabernakel: Quelle
des Lebens!
Ich
bitte dich, dränge auf die Liebe, damit die Ganzhingabe
Jesu an die Seelen in diesen ein lautes Echo finden möge!
Vor allem eine dankbare, gelebte Liebe zum
eucharistischen Heiland!
Der
Tabernakel ist die Quelle des Lebens! Ist Stütze
, Friede, Hilfe, Trost für die niedergebeugten Seelen.
Man soll mit lebendigem Glauben zu Jesus gehen, nicht
bloss gewohnheitsmässig, sonst entschwindet er gleich
wieder unserm Bewusstsein. Aus dem Glauben leben, so
dass dieser lebendige Glaube die Seele zu himmlischen
Dingen emporträgt und sie den irdischen entzieht.
Die Welt ist ein Übergang. Man soll kämpfen, um sich
allem Vergänglichen zu entwinden. Wenn sich die Seelen
nicht oft dem eucharistischen Feuer nahen, bleiben sie
ausgemergelt, ohne Eifer, lau und schmucklos. Wie sollte
Jesus von diesen Seelen getröstet werden können, da
sie sich nicht über die geschaffenen Dinge zu erheben
vermögen?
Man
muss sich immer wieder bewusst werden, wie man Gott
lieben und ihm dienen kann. Wenn doch die Seelen die
grosse Gabe Gottes, durch die er lebendig unter uns wohnt,
kennen und schätzen würden! Wie ganz anders würde man
leben! Vom Tabernakel wird uns jeder Schatz zuteil! Die
Seele ist beglückt und lebt in Gott verwandelt! Wer
keinen Hunger, keinen Durst nach dem lebendigen Gott
empfindet, lebt ein leeres, dunkles Leben, das keinen
Auftrieb erfährt!
Öffnet
ihm die Herzenstür!
Man
schreibt mir Wunder, Prophezeiungen, Bilokationen,
Wundmale usw. zu. Doch ich war nichts weiter als ein unwürdiges
Werkzeug des Herrn. Ohne himmlischen Regen bringt die
Erde nur Disteln und Dornen hervor. In irgendeiner Form
muss sich Jesus irgendeiner Seele bedienen, um der Welt
sein Dasein und seine Allmacht zu beweisen. Vielen
Seelen hat der Herr viele Gnaden gewährt; dann aber hat
er sie zurückgenommen, denn er will, dass man sich
ihrer würdig erweist. Der Same muss spriessen. Das
Erdreich muss fruchtbar sein.
Man
muss Gott, der anklopft, hereinlassen. Wenn man Ihm aber
die Herzenstür nicht grossmütig auftut.., geht er vorüber...,
wird er nicht Wohnung nehmen. Man muss Bereitschaft
zeigen Das ist Pflicht. Alles übrige tut er, und er tut
es gut. Die Seele aber, die von Gott heimgesucht werden
will, muss sich vom Lärm der Welt zurückziehen. Der
liebe Gott hat mich gefunden... in der Einsamkeit und im
Gebet. Er hat an meiner Herzenstür geklopft, und ich
habe ihn aufgenommen, überzeugt, dass es meine Pflicht
sei, Gott, der mich erschaffen hat, zu empfangen.
Gott
zu lieben ist die höchste Lebenspflicht! Und das habe
ich schon als Kind verstanden, wie es auch heute noch
Kinder verstehen, die die Welt noch nicht verdorben hat.
Die Familien sind es, die dem Licht der Sonne die Tür
verschliessen. Es sind die zeitverschleissenden Eltern
um das Fernsehen herum, umgeben von ihren Kindern! Sie
sind nur mehr auf interessante Sendungen erpicht und kümmern
sich nicht um ihre Kleinen, die soviel Gift in ihre
unschuldigen Herzen aufsaugen..., und so geht der Herr
vorüber!
Das
ist unsere heutige Zeit! Vorübergang Gottes, dem man
die Freiheit des Rastens verwehrt!
Und
dann..., arme Familien, die aus ihrem Haus eine Hütte
der Revolte machen. Ich habe durch Gottes Gnade meine
Lebenstage ausgefüllt, und ich glaube, meine Pflicht erfüllt
zu haben, indem ich der Ewigen Liebe all das gegeben
habe, was sie auf dem Kreuzweg mir geschenkt hat.
Wenn
man nur wüsste, wie Gott jede kleinste Liebestat hundertfach
belohnt!
Wallfahrten
verpflichten zum Apostolat!
Die
vieltausend Personen, die trotz aller Unbill und Opfer
mich in San Giovanni Rotondo besucht haben, frage ich:
Habt ihr euer Verhalten geändert? Welche Früchte habt
ihr reifen lassen durch die Begegnungen mit einem
armseligen Diener Gottes ? Wenn ihr euch geändert hättet,
hättet ihr der Welt das Licht gebracht. Eure
Begegnungen mit mir haben wenig Früchte gezeitigt,
ansonst die Welt sich nicht ständig verschlimmern würde!
Bedenkt: wenn der Same unter der Erde nicht stirbt,
treibt er keine Wurzeln. Wenn der Mensch nicht allen Gelüsten
des Fleisches abstirbt, kann er das Leben nicht
besitzen.
Die Folgen der
Erbsünde
Im
irdischen Paradies haben Mann und Frau dem teuflischen
Kampf des Stolzes nicht widerstanden, und sie wurden
besiegt und fielen in die Krallen Satans. Ihre Sünde
kam über die ganze Nachkommenschaft bis zum Ende der
Weit. Somit lebt der Kampf, durch die Sünde verursacht,
immer neu auf.
Wie
ein entarteter Vater, der ein schändliches Leben führt,
durch sein schlechtes Beispiel auch seine Kinder
entartet, so hat Adam die Welt entartet, so hat Adam die
Welt entartet!
Was
ich dir nun mitteile, lieber Bruder, magst du
unbehindert verbreiten, denn es ist höchste Zeit, dass
die Menschheit erwache und nicht weiterlebe im Schlamm
der Schuld dass sie die Allmacht des dreimal heiligen
Gottes anerkenne und dass aus ihrem Herzen Milch und
Honig fliesse und nicht Groll! Der Mensch ist es, der
die Strafgerichte auf sich herabzieht durch seine
Rebellion gegen den Allerhöchsten! Der Mensch, von Gott
sich selbst überlassen, schreitet zum Abgrund der
Verlorenheit.
Mein Vermächtnis!
Schreibe
auch dieses!
Man
erwägt zu wenig die grosse Bedeutung der Seele, wenn
sie vor der unendlichen Majestät des Richtergottes
erscheinen muss! Selbst Heilige wurden, obwohl sie einen
hohen Heiligkeitsgrad erreicht hatten, für einige
Augenblicke von der ewigen Herrlichkeit zurückgehalten
wegen gewisser Dinge, die dem menschlichen Auge als ein
Nichts gelten. Jede Seele muss nach den vom Herrn
empfangenen Talenten wirken!
Mein
Bruder, ich übergebe dir dieses Vermächtnis: das
Kruzifix, die Eucharistie, das Unbefleckte Herz Mariens
und die zu rettenden Seelen!

Zweite Botschaft an die Welt
in Verfall
Lieber
Mitbruder, schreibe !
Der
Herr will sich zuerst meiner und dann deiner bedienen.
Sein Wille soll durch mich kundgetan werden und du musst
ihn der heidnisch gewordenen Welt weitergeben. Ihr alle,
ihr Männer und Frauen, ihr Jugendlichen, erkennt, dass
die Erde dem Willen des Schöpfers und seinen Gesetzen
Folge leistet. Indessen seufzt und trauert die Erde, fühlt
sich erschüttert und zertreten ob ihrer Bewohner, die
gegen ihren Schöpfer und Erlöser rebellieren. Alles
habt ihr, was ihr zum Leben und zur Entfaltung eures
menschlichen Daseins benötigt. So sorgt Gott für euch
! Ihr aber, statt dankbar zu sein, zeigt eurem Wohltäter
die kalte Schulter und verwünscht durch euer schlechtes
Verhalten den Herrn des Himmels.
Merkt
ihr nicht, dass ihr düstere und furchtbare Tage
durcheilt, wo Todesschatten euer von Lust erfülltes
Verlangen einhüllen ? Wollt ihr nicht die Augen
öffnen, um euer böses Tun sonnenklar zu erkennen ?
Warum
wollt ihr den himmlischen Botschaften keinen Glauben
schenken, da sie euch, verirrte Schäflein, zurückrufen
wollen ?
Ich
habe euch gesagt, euer Schöpfer lasse euch an nichts
mangeln. Daher steht mir Red und Antwort:
Gleicht
euer Leib etwa einem Lasttier, das nur unter den
Peitschenhieben eines unbarmherzigen Herrn gehorcht?
Worin besteht denn euer irdisches Leben ? Und was wird
aus eurem Geistesflug, mit dem ihr jedem Wagnis trotzend
die Himmel zu erforschen euch erkühnt
?...
Und
was für einen Nutzen zieht eure Seele aus diesen von
einer unbesonnenen, verwegenen Menschheit begeistert
bejubelten wissenschaftlichen Unternehmungen ?
Der
Herr hat euch viele Möglichkeiten zur Verfügung
gestellt, um gut zu leben. Vor allem aber hat er euch
kostbare Hilfen zur Rettung eurer Seele bereitgestellt.
Eure Intelligenz müht sich ab, Erfindungen auszuwerten;
nur für die Seele, die für die Ewigkeit erschaffen
wurde, findet sie keine Schwingen, um sich zu ihrem Schöpfer
und Erlöser emporzuheben.
Ihr
lebt ein vollendetes Heidentum, weil euer Herz käuflich,
ichsüchtig ist. Jeder liebt sich selbst zum Schaden
seines Bruders, weil ihr den Weg der wahren Gottesliebe
verlassen habt. Denkt ernstlich darüber nach. Der Herr
vermag euren Stolz, eure Anmassung, euer in der Sunde
versteinertes Herz nicht mehr zu ertragen.
Eure
ganze Lebenshaltung erschöpft sich in Unzucht und Hoffart
der Welt. Ihr steht am Rande des Abgrundes und gebt euch
darüber keine Rechenschaft.
Wacht
auf!
Erhebt euch von eurem Taumel und lasst euch von
eurem höllischen Feind nicht betören, der euch schon
sehr in Besitz genommen hat und der seinen
pestilenzialischen Einfluss immer mehr verstärkt. Es
bleibt nur mehr wenig Zeit, die Furchen eurer Seelen zu
glätten. Tut etwas Busse!
Verbannt alle verderblichen Vergnügungen am Tag und
bei Nacht. Wenn ihr nicht reumütig zu Gott zurückkehren
werdet, werden Todesschatten euch auf Schritt und Tritt
verfolgen.
Ehrfurcht
im Heiligtum
Es
naht die Sommerszeit und da werden die Kirchen entweiht
durch die nachlässige Haltung schlapper und neuerungssüchtiger
Priester. Sie wachen nicht über die Ehrfurcht
und Schamhaftigkeit, die dem im Heiligtum lebendig gegenwärtigen
Gott entgegengebracht werden soll.
Der
Herr hat für sein Kommen eine Zeit gewählt, da in Palästina
die Frauen das Haupt immer bedeckt hielten und die Männer
die Tunika und einen Überwurf trugen. Die himmlische Königin
zeigt euch das auf allen ihren Bildern langes Kleid und
bedecktes Haupt. Daher, im Namen Gottes, nichts
Unschickliches soll das Heiligtum betreten. Die Diener
Gottes sollen ihre Feigheit überwinden. Sie sollen mit
offenen Augen über die Gläubigen wachen, In allem
sollen sie die Ehre Gottes suchen und mit väterlicher
Bestimmtheit sollen sie das Volk führen, um dadurch den
Zorn Gottes zu besänftigen, denn er hat schon
allzulange Geduld geübt.
An
die Frau
Die
Frau ist von Natur aus zart und sie soll ihr Zartgefühl
ausstrahlen durch ein liebenswürdiges Wesen. Ihr
Benehmen, das jenes des Mannes an Zartheit übertrifft,
sollte sich durch Reinheit und persönliche Zurückhaltung
auszeichnen. Nun
aber verführen viele Frauen die Menschheit, die
Gesellschaft, die Familie, die Unschuld, die sie umgibt,
da sie
die Ordnung Gottes umstürzen. Ihr Frauen, füllt nicht
die Strandbäder mit eurem sündhaften Benehmen! Ihr trübt
das Auge des Mannes, statt es zu erhellen. Euer Vorbild
sei die Schönheit, der Tugendglanz und die Reinheit
der himmlischen Jungfrau. Verschreibt euch nicht Satan,
diesem unheilvollen, frechen Verderber.
Kleidet
euren Leib nicht leichtfertig. Eines Tages wird er zum
Abscheu selbst der Totengräber werden.
Lebt
klug und weise, nicht als Gedankenlose ! Wiederholt oft
die Anrufung -
O
Maria, ganz schön, ganz rein, ganz heilig bist
du ! Hilf mir meine arme Seele retten !
Nur
eines ist notwendig!
Eine
zweifache Begierde treibt in dieser letzten Zeit den
Mann in den Abgrund; die Geldgier und die Vergnügungssucht;
die Frau aber die totale Ausschweifung.
Das
Leben des Mannes auf Erden sollte auf die Eroberung des
ewigen Lebens ausgerichtet sein, indem er gegen die bösen
Leidenschaften kämpft. Mit wieviel Kampfesgeist sucht
man auf dem stürmischen Meer des Lebens seine Position
zu verbessern, sich gegen Misserfolge zu schützen,
seinen guten Ruf zu sichern und jeden Konkurrenten
niederzuhalten. Habt ihr denn vergessen, dass jeder
Seele jenes ewige Wort Gottes eingeprägt wurde:
Lasst
uns den Menschen nach unserem Bild und Gleichnis machen.
Daher sollte der Mensch, der eine Frucht der unendlichen
Liebe Gottes ist, der wahren Wirklichkeit leben, sich
mit dem Ewigen verbinden. Das erreicht man aber nur
durch das Gebet. Jesus hat uns das Beispiel gegeben. Er
zog sich selbst von den Aposteln zurück, um zu beten.
Darum hat er seinen Auserwählten, den Aposteln gesagt:
Wachet
und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet. Wer
betet, wird gerettet, wer nicht betet, wird verdammt !
Man hat den Weg verloren. Warum wollt ihr nicht ein
wenig Zwiesprache mit Gott pflegen? Das Beten ist euch lästig
geworden. So sehr seid ihr von der Welt in Beschlag
genommen, dass ihr kein Bedürfnis mehr nach Gott spürt.
Ihr findet nur mehr Zeit, in todbringender Entspannung,
unheilvolle Abende vor dem Fernsehapparat zu fristen,
der euren Geist immer mehr verdunkelt und durch die
vielen unheilvollen Revolten verseucht.
Denkt ernstlich darüber nach, dass die Seele der wahre
Reichtum eures Lebens ist, denn sie wurde erschaffen und
erhöht durch Gott, den Schöpfer des Weltalls.
Ausserhalb dieser Wirklichkeit ist alles wertlos. Sät
ihr nicht für die Ewigkeit, so lebt ihr in einem leeren
Raum, indem ihr die eigene Würde, eure Seele zertretet.
Erweckt
euren Glauben Betet, und ihr werdet euch retten ! Denkt
an die Hochherzigkeit vieler Märtyrer für die Rettung
ihrer eigenen Seele. Und ihr, was werdet ihr tun, eure
Seele zu retten?
Gilt
denn das Lasttier mehr als sein Herr ? Und wenn eure
Seele einen unendlichen Wert hat, warum zertretet ihr
sie und behandelt sie gleich einem Lasttier? Ist denn
die Seele euer Eigentum?
Die
Wahrheit lässt sich nicht leugnen. Ihr habt eine
lebendige Seele, die euch belebt. Wenn sie sich vom Leib
trennt, um in die Ewigkeit einzugehen, wird der Leib
leblos und fällt der Verwesung anheim. Dennoch seid ihr
ganz und gar nicht besorgt um dieses so grosse
Geheimnis, als ob euch auf Erden das ewige Leben
beschieden wäre.
Der
wissenschaftliche Fortschritt zieht euch ganz in seinen
Bann. Das Wissen um göttliche Dinge und die göttliche
Tugend der Liebe, die euer ganzes Leben durchwirken
sollte, wird immer mehr verschmäht.
Dieser
wissenschaftliche Fortschritt! Welch ein Unheil für so
viele törichte Seelen ! Man kann sagen, die moderne
Wissenschaft ist die Bibel des Teufels.
Jede
Erfindung, jede Ausbeutung der Naturgesetze, die
Weltraumfahrt, all das sollte euch Gott näher bringen,
der euch durch den Verstand befähigt, in so viele
herrliche Geheimnisse dieser Welt einzudringen. Der
Mensch hingegen, das kleine Atom im Wellall, verliert
sich in seinem Grössenwahn. Er wähnt sich gross, weil
er forscht und sich in das Weltall wagt, dabei aber sein
ewiges Ziel, seinen Schöpfer, vergisst. Der Mensch
denkt nur an die Zelt und ist von seiner Wissenschaft
ganz eingenommen. Doch der Glaube, der die wahre
Wissenschaft ist, überragt die menschliche
Wissenschaft.
In
der Welt ist alles begrenzt. Gott allein kennt keine
Grenzen, weder der Vergangenheit, noch der Zukunft. Er
ist der Unerschaffene, der Allmächtige, Allwissende,
der unendliche Abgrund, der nicht auszufüllen
ist.
Daher
könnt ihr seinem Blick nicht entfliehen. Er sieht alles
und wird euch mit jenem Zeitmass messen, mit dem ihr ihm
gemessen haben werdet. So werdet ihr bestimmt gemessen
werden am letzten Tag, wenn er in seiner unendlichen
Majestät, mit Vaterrechten über alle Völker, euch
sagen wird: << Weicht, ihr Verfluchten, ins
ewige Feuer ! Ich kenne euch nicht. >>
Diese
meine Ermahnungen sind unermessliche Gnaden, die euch
Gott verleiht, denn ich rede zu euch in seinem Namen,
damit ihr euch einer wahren Erneuerung befleisst. Wenn
ihr diese aber nicht vollziehen werdet und ihr weiterhin
taube Ohren habt, werdet ihr der göttlichen
Gerechtigkeit nicht entgehen.
Ihr
habt viele Mittel zur Rettung, vor allem das Gebet, um
Gott näher zu kommen. Die Kirchen sind entvölkert. Ihr
zeigt keinen Eifer mehr, ihn aufzusuchen, der immer auf
der Suche nach dem verlorenen Schäflein ist. Und jene,
die noch in die Kirche gehen, mit welcher Eile und
Ehrfurchtslosigkeit stehen sie in der Gegenwart Gottes,
der wirklich und lebendig in den Tabernakeln weilt.
Einige betreten gewohnheitsmässig mit solcher
Andachtslosigkeit, Lieblosigkeit und Schamlosigkeit im
Benehmen das Gotteshaus, dass die heilige Stätte
entweiht wird. Ich wiederhole es euch: Geizt nicht mit
der Zeit dem lieben Gott, noch eurer Seele gegenüber,
sondern bedenkt ihren Wert, behütet sie und führt sie
geradewegs zu eurem Schöpfer.
Ihr
wisst doch, dass ihr plötzlich vor dem Richterstuhl
Gottes stehen könnt. Gewisse jähe Todesfälle sind
Zeichen göttlicher Strafe, da man gottvergessen lebt.
Der
Herr ist überaus barmherzig, aber auch unerbittlich in
seiner unendlichen Gerechtigkeit. Selig, wer das Ziel
kennt, wofür er erschaffen worden ist! Aber es sind
wenige.
An
die
Gottgeweihten
Die
Priester !...
Welch
grosse Würde ist ihnen verliehen! Und mit welcher
Torheit entwürdigen sie sich ! Hört mich an, ihr
Gottgeweihten!
Gott,
der die wesentliche Reinheit ist, hat sich auf Erden
eine makellose Familie erwählt. Die intime Familie
Gottes wird durch die von ihm erwählten jungfraulichen
Seelen gebildet. Wo immer eine reine und jungfräuliche
Seele lebt, da ist Gottes Tempel.
Eure
Herzen, ihr Priester, sind Altare Gottes, wo er sich
opfert. Selig, wenn ihr göttliche Gnade ausstrahlt,
Blumenbeeten, Glaubenstempeln, Priesteraltären gleich!
Die
Werke der reinen Seelen sind frei von Bitterkeit und voller
Lieblichkeit, denn die Reinheit ist in Gott beheimatet.
Euch, ihr geweihten Seelen, ist ein besonderer Schutz
zugesichert, denn ihr seid jene, die das Eheband des
Herrn unbefleckt erhalten.
Die
jungfräuliche Seele ist ein Opfer, das sich für die
Mutter Kirche verzehrt. Die jungfräulichen Priester
sind jene, die mit ihren Lippen das Leiden Christi
preisen und verherrlichen,
und indem sie im Leibe das Leiden Christi tragen, sind
sie die duftenden Lilien der Kirche.
Wie
das klare Wasser die Sonne widerspiegelt, so
widerspiegelt die reine und keusche Seele das Bild
Gottes, das sich dem reinen und unbefleckten Herzen
offenbart. Prägt es eurem Gedächtnis ein: der
schönste und kostbarste Schmuck der Priester ist die
jungfrauliche Reinheit. Die Reinheit steigt über die
Himmel empor und vermittelt die Schau und die Erkenntnis
erhabener Dinge. Sie ist ein Widerschein der Klarheit
Gottes, vermittelt Sinn und Geschmack für alles, was
heilig ist, hat ein besonderes Gespür für geistliche
Dinge, schafft das Heldentum der Tugend und des
Martyriums und verleiht feurige Hingabe für das Heil
der Seelen.
Was
werdet ihr tun, liebe Brüder, um euch inmitten so
vieler Gefahren einer verführerischen und trügerischen
Welt rein und unbefleckt zu bewahren ? Durch Abtötung
der äußeren Sinne, vorab der Augen und der Ohren,
durch Vermeidung gefährlicher Vertraulichkeiten, die
das Grab der Reinheit sind.
Ja,
um die jungfräuliche Reinheit werdet ihr selbst von den
Engeln beneidet.
Sie
verleiht dem Auge und eurer Erscheinung Glanz. Die
Reinheit stammt vom Himmel. Man muss sie unaufhörlich
vom Herrn erbitten und achtgeben, dass sie nicht
getrübt werde. Man muss der irdischen Begierlichkeit
die Türen schliessen, wie wenn man Fenster und Türen
verrammelt, damit niemand eindringen kann.
Die
Schau der Allmacht und Hoheit Gottes möge euch
entzücken und lasse euch das himmlische Leben schon
hienieden geniessen. Die Gläubigen mögen sich merken: Man
soll heute in den Pfarreien oder wenigstens zu Hause
jeden Donnerstag eine Gebetsstunde für die Heiligung
der Priester halten.
Was
Gott verbunden hat...
Du,
mein lieber Bruder, du bittest mich um eine Botschaft
betreffend die Ehescheidung.
Meine
Botschaft aber wird nach so vielen öffentlichen Ärgernissen
keine Kraft haben.
Ehescheidung
?..
Nicht
bloss Ehescheidung Es ist sündhafter Ehebruch, was die
Verfolger der Kirche in Italien einführen wollen! Wie
kann wohl mein Wort die schmachvolle, sündhafte
Auflehnung gegen das grundlegende göttliche Gesetz
beseitigen ?...
Welch
einen Spiegel wird man einem so heidnischen und
leidenschaftlich berauschten Volke vorhalten können ?
Die Anhänger Satans haben ihr Reich in der Welt.
Wieviel Feuer glimmt unter der Asche, das immer mehr zu
einer Explosion drängt!
Botschaften
! Was kann meine Botschaft fruchten, da man den
Botschaften wenig Glauben schenkt, sie gar unterschlägt?
Überdies... Nun ist es schon zu spät ! Dennoch
schreibe:
Die
Ehescheidung ist das Schandmal der letzten Zeiten,
gesellschaftliche und familiäre Verwirrung,
schauderhafte Verwaisung dieser Welt!
Man
halte sich den Alarmruf der Bitternis und des Schmerzes
des Herzens Gottes gegenwärtig! Doch die Menschen sind
zum Spielball der höllischen Abgründe geworden. Wie
soll man die Trümmer wieder aufrichten ? Nur ein
machtvolleres Gebet und die Leiden der Guten, verbunden
mit dem Gebet, können einige Funken Licht in die
verfinsterten Köpfe bringen.
Wenn
ich mich auch in der ewigen Herrlichkeit befinde, vermag
ich dank der Liebe, die mich mit der heiligen Mutter
Kirche und mit euch durch ein einziges Band verbindet,
im Namen Gottes und mittels meines Bruders mein feuriges
Wort an euch zu richten, das vom Himmel ausgeht, um euch
im Sturm der Welt zu erreichen.
Besonders
richte ich mich an alle jene, die mich leibhaftig
gesehen und mit einer innigeren Liebe zu Gott meine
Glaubensgesinnungen geteilt haben.
Treu
zu Christus! Treu zur Kirche!
Hört
mir aufmerksam zu!
Der
Tag hat sich geneigt und es wird schon Nacht im Leben
der Welt. Die Flut des Bösen breitet sich immer mehr
aus und beherrscht das Feld. Die Menschheit rast immer
schneller dem Abgrund zu, der die Seelen der kleinen
Zahl Guter und Glaubensstarker bestürzt und sie In
tiefe Trauer und Trostlosigkeit versenkt.
Ein
Hilferuf und tiefe Bitternis steigt auf aus dem
schmerzerfüllten Herzen der Kirche, des Stellvertreters
Christi und seiner Getreuen. Sammelt euch noch einmal um
mich. Hört auf den Schrei meines beschwörenden Wortes!
Ihr
Seelen, die ihr im Glauben noch standhaft seid, hebt
euer Friedensbanner, euer Liebesbanner, euer
Glaubensbanner für Christus und mit Christus empor, um
eure persönlichen Rechte nach den vom Allerhöchsten
bestimmten und in der Lehre der Kirche enthaltenen
Grundsätzen zu verteidigen. Mobilisiert euer Heer gegen
den Strom des Bösen!
Euer
Pater Pio wird euch beistehen.
Erklärt
null und nichtig und weist ab die beklagenswerte Formel
<<Ehescheidung
. — Unzucht.>>
Die
Ehescheidung ist der Triumph des eigenen Fleisches und
des eigenen Blutes, herabgewürdigt zu einem Leben
unreiner Tiere, in Gegenwart des Himmels und unter den
Augen des Schöpfers des Weltalls.
Welch
unverzeihliche, verabscheuungswürdige Verblendung vor
Gottes Angesicht!
Ehescheidung
heisst, das Mass der Verdammung, die Gott über die Erde
und das Menschengeschlecht ausgesprochen hat, voll
machen. Verteidigen wir die Wahrheit, die Unauflöslichkeit
der von Gott gesegneten Ehe, der gesagt hat: Was Gott
verbunden hat, soll der Mensch nicht trennen.
Der
durch die Schuld verblendete Mensch will sich mit Satan
verbrüdern, denn die Ehescheidung steht im Zeichen der
Rebellion gegen Gott und die Kirche.
Unser
Herr, Vater von allen, nachdem er sein heiliges Leben um
den Preis seines Blutes hingegeben hatte, sprach, ehe er
die Welt verliess:
Ich
werde euch nicht als Waisen zurücklassen. Ich werde bei
euch sein bis zum Ende der Welt.
Die
grausamen und törichten Menschen fordern das Gegenteil:
Wir
wollen die Ehescheidung! Wir schaffen Familien von
Waisen! Wir vermehren die Skandale und beschleunigen den
Zerfall der Welt.....
Seht
die mit Satan entfesselte Rebellion !
Ihr
niederträchtigen Menschen, bedenkt und erwägt diese düsteren
und verheerenden Folgen die Zerstörung der Familien und
das bittere Los so vieler unschuldiger Kinder, Opfer der
Ehescheidung.
Der
Herr hat die Ehe gesegnet, indem er die Erbsünde
tilgte, um euch die ewige Seligkeit zu verleihen. Und
dies wollt ihr rückgängig machen. Die Familien dürfen
nicht der Gefahr der Auflösung erliegen. Die Irrlehren
müssen nichtig erklärt werden. Ihr dürft nicht die
Zersetzung fördern. Ihr habt den Begriff der wahren
Lebenskultur verloren. Die Ehescheidung führt zu einem
katastrophalen Leben.
Gebt
euch Rechenschaft über euer Tun. Frevelt nicht weiter
gegen das Werk Gottes, das euren Seelen eingeprägt
ist. Handelt nicht weiter als Rebellen ! Ihr habt eure
persönliche Würde zu sehr erniedrigt, da ihr vom Weg
der göttlichen Würde abgeirrt seid.
Ihr
solltet euch eurer Würde, eurer Vollmacht und Gewalten
bewusst werden.
Das
Gegenteil geschieht: die Frau habt ihr brutal zu einem
schamlosen Gegenstand der Lust erniedrigt.
Ehescheidung...
Unzucht... Man lässt und nimmt nach Lust und Laune...
Die Unzucht, der Ehrgeiz und die Gier haben euch zu
Sklaven der Welt gemacht. Alle politischen Mächte sind
dem Bösen verfallen. Doch der Hochmut wird von Gott
verabscheut. Öffnet die Augen! Man braucht nicht
Pessimist zu sein. Schaut euch um und ihr werdet
feststellen, wie alles zugrunde geht! Wie schmerzlich
bedrückend ist all das! Beachtet die Ursachen!
Erforscht eure Haltung ! Bedenkt, dass jeder Augenblick
eures Lebens eine vor Gott begangene Schuld ist.
Kehrt
zu einem normalen, gesunden, tadellosen, von der Gnade
getragenen Leben zurück. Seid nicht mehr Übertreter
des vollkommenen Gesetzes Gottes ! Ihr sollt seinen
väterlichen Zorn nicht mehr herausfordern ! Vermindert
die Übel ! Werdet nicht mitschuldig! Beendet den Kampf
gegen Gott, gegen den Papst, den Stellvertreter Christi.
Ihm steht jegliche Entscheidung zu, was immer es sein
mag. Er wird als wachsamer Fährmann das von Stürmen
hin und her gepeitschte Schifflein sicher führen. Der
Papst ist der liebevolle Wächter der sittlichen Zukunft
der Menschheit.
Lasst
euch nicht mitreissen von der Gewalt der Strömung, die
alles vernichten will. Habt eine hohe Auffassung von
Gott und verliert nicht viel Zeit für die menschliche
Wissenschaft, wobei ihr letzten Endes doch leer ausgehen
werdet.
Baut
nicht immer auf Irdisches, sondern baut auf Gott In
eurem Sein, das keinen Untergang kennt.
Wirket,
ehe es zu spät ist!
Die
Seele wird ernten, was sie gesät hat. Bedenkt dies gut
! Strebt einem edlen, fruchtbaren, unvergänglichen Ziel
entgegen und verabscheut nicht das Leiden, das euren
Lebensweg begleitet, um euch zu läutern. Um ein
bequemes Leben zu fristen, um dem Vergnügen
nachzujagen, um alles geniessen zu können, verliert ihr
den Frieden und die Ruhe, und ihr gerät in einen Sog,
der alles zu verschlingen droht. Verzichtet auf
unerlaubte und überflüssige Dinge. Das Leiden ist es,
was das Leben verdienstvoll macht. Je mehr man das Leben
schätzt, desto mehr gilt es. Doch keine bloss
menschliche Bewertung, die nur das schätzt, was den
Sinnen front, sondern eine Bewertung, die euch Gott
finden lässt in einem Leben des Glaubens, der Liebe zu
Gott und zu den Menschen. Nähert euch oft den von Gott
selbst eingesetzten Sakramenten !
Es
spricht zu euch jener, der auf Erden das Leben eines
Gekreuzigten lebte, eines Märtyrers des Leibes und des
Geistes, um Seelen zu Christus zu führen.
Und
ihr wollt ein genussreiches Leben führen, unbekümmert
um das wichtigste Ziel eures Lebens, die Rettung eurer
Seele.
Wendet
euch eurem Schöpfer zu ! Tretet euren Gegnern kühn
entgegen !
Macht
die diabolisch aggressiven Mächte und Kräfte
wirkungslos ! Seid Verfechter der Unauflöslichkeit der
Ehe!
Es
gibt nur ein wahres Gesetz : Gott. die Kirche, die
Gesellschaft in ihren konkreten Beziehungen.
Meine
Botschaft möge Vertrauen wecken. Nehmt sie nicht
leicht! Dankt Gott, der sich freut, in eurer Mitte zu
sein, um euch zu ermutigen. Seitdem ich von der Erde
geschieden bin, ist bis auf den heutigen Tag ein grosser
Schritt zum Schlimmeren gemacht worden. Finsternis
bedeckt das ganze Angesicht der Erde. Ich will euch
daran erinnern. wie euer Verhalten nach eurem Verderben
ruft. Ihr beschleunigt die Zeit der Strafgerichte. Statt
die göttliche Gerechtigkeit zu entwaffnen, legt ihr ihr
die Waffen in die Hand für die entscheidende Schlacht.
Ich
wiederhole es euch von neuem Betet! Betet! Betet ! Geht
zu eurem Heiland, der am Kreuze hängt, ganz verwundet
und blutüberströmt für eure Rettung, für euer Heil.
Macht seine unendlich kostbaren Verdienste fruchtbar.
Lasst allen Undank, alle Gefühllosigkeit ! Entzündet
in euren Herzen die Flamme der wahren Liebe zu Christus!
Liebt ihn, der euch liebt! Zerreisst die Ketten der
Sünde, die euch fesseln und knebeln. Erweckt einen
Glauben, einen tiefen, echten Glauben, der euch zu einem
Handeln anleitet, das eines wahren Lebens würdig ist.
Verwerft alles, was euch von Gott, von der Kirche, von
den Sakramenten entfernt. Werft euch vertrauensvoll zu
Füssen und in die Arme des himmlischen Vaters! Er wird
euch aufnehmen. Eine reumutige Seele weist er nie
zurück. Sagt ihm aus ganzem Herzen:
Herr.
was willst du, dass Ich tue ?
Dabei
wird das Unbefleckte Herz Marieris euch eine grosse
Hilfe sein. Maria ist der letzte Rettungsanker für ihre
verlorenen Kinder. Wie klagt und blutet ihr
mütterliches Herz, euch fern von Jesus zu sehen. Eilt
vertrauensvoll zu ihr, damit sie euch zu Jesus
zurückführe. Sie wird euch zum Heile führen.
Vergesst
nicht, wie ihr mich In San Giovanni Rotondo besucht
habt, und handelt nach meinen vielen Ratschlägen. Mein
sichtbar gekreuzigtes Leben rühre euer Herz für die
Rettung der Seelen.
Ich
bete für alle und segne alle.
Euer
Pater PIO
Quellenangabe:
Parvis-Verlag, CH-1648 Hauteville / Schweiz
ISBN 3-907523-15-6 1992
Gemäß den Dekreten Urbans VIII. und des Zweiten
Vatikanischen Konzils werden die Aussagen dieser Schrift dem Urteil der obersten
kirchlichen Autorität unterworfen.
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