DIE HEILIGE ORDNUNG und VERBORGENE SCHÖNHEIT DES
ROSENKRANZGEBETES
mit Hinweisen auf das Bild der MUTTERGOTTES VON
GUADALUPE
Von
Dr. Harald Eder, Pfarrer in A- 383O Waidhofen/Thaya
Übersicht
A) DER ÄUSSERE AUFBAU 8
I) Die Bedeutung des Kreuzes am Anfang 8
II) ‘Kreuze’ statt Perlen? 9
III) Die Perlen als ‘Rosen’ 9
IV) Die fünf Perlen (1+3+1) am Anfang 10
V) ‘Drei’ Rosenkränze 11
VI) Der Rosenkranz als Ring, Kreis, Kranz 11
VII) Der Rosenkranz im Bild der Ellipse 13
B) DIE INNERE STRUKTUR 13
I) Der Rosenkranz als ‘Haus’ 13
1) Die Heilsmysterien als Grundstruktur 13
2) Fundament des Hauses ist MARIA 13
3) Ein Haus für den DREIEINIGEN GOTT 13
II) Die ‘Geburt“ JESU im Rosenkranz 14
1) Es ist eine dreifache Geburt; 14
2) Die 3x3 Kreise als „Weg der Geburt“. 14
3 ) Die treibende Kraft kommt aus der Gegensätzlichkeit
15
4) Die Gegensätzlichkeit zwischen den Kreisen 16
5) Die Auflösung der Gegensätzlichkeit 17
III) DAS LEBEN JESU in uns 17
IV) Das JA zu MARIA als JA zu JESUS CHRISTUS 18
1) Der Dienst an MARIA und mit MARIA 18
2) Die Liebe zu MARIA, 19
3) Die Nachfolge MARIENS ist unsere SENDUNG hin zur
VOLLENDUNG. 19
C) DER ‚ROSENKRANZ’ IM BILD VON GUADALUPE 20
I) IM BLICK AUF DIE ÄUSSERE GESTALT 20
1) Das Kreuz am Anfang 20
2) Das gerundete Kreuz in der „Vierblättrigen Blume“ 21
3) Die Rosen als Zeichen 21
4) Die glorreiche Sicht auf die Wunden des HERRN 24
5) Die gegenseitige Durchdringung der drei Rosenkränze
24
6) Der Kreis als Bild der Vollkommenheit 26
7) Kreis und Ellipse 26
II) IM BLICK AUF DAS „INNERE HAUS“ 27
1) Die Heilsmysterien als Grundstruktur 27
2) Das verborgene Fundament der Kirche in MARIA 28
3) Die vierblättrige Blume auf ihrem Leib 29
II) Die GEBURT DES DREIEINIGEN GOTTES in der Seele 29
1) Die Sicht auf die glorreiche Geburt 29
2) Entsprechung von Großen Blumen und Kreisen 30
3) Die Bewegung der Heimholung im Zeichen des Kreuzes 30
III) Die Entfaltung des LEBENS JESU im HEILIGEN GEIST 31
IV) EUCHARISTIE UND ROSENKRANZ 32
1) Mittegeheimnis und Sakrament 32
2) Der Betende sucht das ANTLITZ DES HERRN 33
3) Die dreifache Eucharistische Gegenwart DES HERRN 35
Eine vierfache Verheissung 36
E) VERSCHIEDENE
GEBETSWEISEN 37
I) Im Blick auf DEN DREIEINIGEN GOTT 37
II) Im Blick auf die vier Eigenschaften GOTTES 37
III) Im Blick auf die Sieben Gaben DES HEILIGEN GEISTES
38
IV) Im Blick auf die neun Stufen der GEBURT DES HERRN 39
V) BETRACHTUNG DER PASSION NACH MARKUS 39
Zum formalen Aufbau der Passion 40
Vorbemerkung 42
Ü b e r b l i c k über den Aufbau des ersten
Abschnittes: Vorbereitung 43
I. Der dreifaltige Aufbau 43
1. Zuordnung an den VATER 43
2. an den SOHN: 44
II. Durchblick auf die vier Ecksäulen 44
IIIa. Die vier Kreise um die Mitte des Paschahmahles 45
9/1 Im Blick auf die Mitte wird die Größe der Prüfung
deutlich, in die die Jünger und mit ihr die ganze Kirche
gestellt sind. 46
IIIb.Durchblick auf die neun Chöre der Engel, 46
Innerster Kreis: 4/6: der Verrat 46
Zweiter innerer Kreis: 3/7: Ölberg, letzte Hingabe 46
Dritter Kreis: 2/8: Bittgebet 47
Letzter (äußerer) Kreis: 1/9: „wachet!“ 47
Überblick über den zweiten Abschnitt: der vollzogene
Verrat und die Verurteilung JESU 47
I. Der dreifaltige Aufbau dieses Abschnittes 47
Die drei Schritte des Verrates – Bezug zum VATER 48
Die drei Schritte der Verurteilung JESU als Messias der
Juden – Bezug zum SOHN 48
Die drei Schritte der Verurteilung JESU als König –
Bezug zum HEILIGEN GEIST 48
II. Die vier Ecksäulen dieses 2.Abschnittes in ihrer
Verkehrung durch die Sünde des Menschen 49
IIIa. Zuordnung des zweiten Abschnittes auf die Eine
Mitte des Bekenntnisses JESU 50
Der erste innere Kreis: 4/6; Einheit in der Lüge 50
Der zweite innere Kreis: 3/7:der HERR ausgeliefert 50
Der dritte Kreis: 2/8: der Zugriff auf den HERRN 51
Der vierte Kreis: 1/9: Macht der Finsternis und Ohnmacht
JESU 51
IIIb.Der Bezug zu den neun Chören 51
Überblick über den dritten Abschnitt: die Kreuzigung
JESU 52
I. Die Dreiteilung dieses Abschnittes 52
Erster Teil: Die Kreuzigung auf Golgotha – Bezug zum
VATER 52
Zweiter Teil: die Verspottung JESU 52
Dritter Teil: das Sterben JESU 53
II. Durchsicht auf die vier Ecksäulen: 54
IIIa. Zuordnung auf die eine Mitte : der Spott der
Hohepriester: „andere hat ER gerettet...“ 54
Die Mitte 5: Spott und Hohn statt Wahrheit 55
Der innere Kreis: 4/6: der Spott der Welt. 55
Zweiter Kreis: 3/7: Der HERR stirbt in letzter
Verlassenheit und Armut. 55
Dritter Kreis: 2/8: das bittere „Erbarmen“ der Menschen
55
Der letzte Kreis: 1/9: die erzwungene Hilfe Simons 55
IIIb. Durchsicht auf die neun Chöre der hl.Engel 56
VI) Der „12er“ Rosenkranz
im Blick auf die Vollendung der Erlösung im NEUEN
JERUSALEM 57
SCHLUSSBEMERKUNG 58
ANHANG: DER ROSENKRANZ DER SIEBEN SCHLEIER 59
Die sieben Schleier 60
Wie wir ihn beten 60
HINWEIS
So einfach, ja einfältig
das Gebet des Rosenkranzes erscheint und darum gerade
heute, wo wir alles besser wissen, schnell zur Seite
gelegt wird, so tief erschließt sich dem Betrachtenden
dieses Gebet, das wir aus der Hand der MUTTER GOTTES
erhalten haben.
Der HEILIGE GEIST, der uns durch MARIA
dieses Gebet geschenkt hat, wird uns weisen, daß uns
hier ein Weg in die heile, heilige Ordnung der Liebe
GOTTES geschenkt wird, die in der Welt von heute immer
mehr verloren geht.
Es ist eine dreifache
Ordnung, Abbild des DREIFALTIGEN GOTTES, wie sie sich
zuerst in der Schöpfung, dann aber auch im Wort und in
allem heiligen Tun des Menschen spiegelt. Schon die
Phythagoräer wußten, daß sich diese Ordnung vor allem in
den Zahlen darstellt,
sie sind Sinnbild, daß GOTT alles in heiligem Maß
geschaffen hat.
Diese heilige Ordnung
finden wir auch im Aufbau der Evangelien.
Sie hilft uns dort, wo wir sie erkennen, tiefer in das
Geheimnis des Wortes einzudringen.
Betrachtend sollen wir sie in unser Leben aufnehmen, um
die Gesetzlosigkeit,
die alle Ordnungen zu zerstören sucht, zu bekämpfen. Der
Rosenkranz wird als Gebet heiliger Ordnung d i e Waffe
im endzeitlichen Geisterkampf, die uns die MUTTER selber
reicht und die jeder wache Christ nutzen sollte. Wir
Rosenkranzbeter sind gerufen, als Apostel MARIENS die
Wiederkunft und den endgültigen Sieg JEUS CHRISTI über
alle Macht der Finsternis zu künden..
Ziel des Betrachtens ist,
die Geheimnisse des Rosenkranzes in ähnlicher Weise
betend gegenwärtig zu setzen, wie in sakramentaler Weise
in der hl. Messe das Kreuzesopfer JESU CHRISTI.
Als TRINITARISCHES GEBET hilft es uns, den heute so
naheliegenden Vereinfachungen in den Dingen des Glaubens
zu widerstehen.
Im Rosenkranz erweist
sich, daß alle Offenbarung GOTTES durch MARIA schön ist.
Sie ist Anruf an uns, daß auch unser Glaubenszeugnis
schön werde. Das Gebet des Rosenkranzes soll GEBET DES
LOBPREISES, der ANBETUNGund
des DANKES sein für die Gnade der Erlösung, die heute so
vielen, sogar im Raum der Kirche verloren geht. In ihm
lernen wir, die Weihe an MARIA
immer bewußter zu leben lernen und so dem Abfall des
Glaubens entgegen zu stehen.
Alle jene, die wir fürbittend in dieses
Gebet einschließen, dürfen wir bergen in den Mantel
MARIENS, auch wenn sie noch so weit vom Weg abgeirrt
sind, wenn wir nur auf die Heilskraft der Geheimnisse
vertrauen. So wird der Rosenkranz zum Gebet der Fürbitte
und der Sühne. Darum sollten wir auch bewußt den
„Fatimazusatz“ mitbeten.
Mit dem Rosenkranz in der Hand
umschließen wir die dreifache Schöpfung, um sie GOTT
heimzubringen:
·
die
materielle, indem wir die Perlen durch unsere Finger
bewegen, die uns (sie sollten eigentlich aus Holz sein!)
an das Kreuzesholz des HERRN erinnern, in dem alle
Schöpfung geheiligt ist;
·
die
Menschheitsschöpfung durch ihren Bezug zum WORT, da wir
die Geheimnise im Worte beten;
·
die
Geistschöpfung, wenn wir unseren Engel bitten, uns im
Heiligen GEIST zum tieferen Verstehen der Geheimnisse zu
führen.
(Bild 1: ein Rosenkranz, das Kreuz
nach oben, wie ein Schlüssel!)
Es ist DAS ZEICHEN UNSERES HERRN JESUS
CHRISTUS, in dem wir erlöst sind.
Alle Geheimnisse des Lebens, Sterbens
und der Auferstehung CHRISTI kreisen um dieses ZEICHEN
DES HEILES,
nicht nur die schmerzensreichen,
sondern auch die freudenreichen, denn
schon Seine MENSCHWERDUNG ist für den SOHN GOTTES Kreuz
;
auch die glorreichen, denn nur im
Zeichen des Kreuzes kommt die Schöpfung zur Vollendung.
Das Kreuz ist für den Betenden wie der
SCHLÜSSEL, um die Geheimnisse des Rosenkranzes zu
öffnen.
(Bild 2: Kreuz als Schlüssel)
Nur wenn wir mit CHRISTUS gekreuzigt
sind, werden die Geheimnisse in uns Wirklichkeit.
(Bild 3: ein Rosenkranz aus lauter
keinen Kreuzen anstelle der Perlen, in der Mitte das
durchbohrte Herz des HERRN, auf das alle kleinen Kreuze
bezogen sind - angezeigt durch feine Striche)
Alle Geheimnisse sind letztlich „Kreuz“,
doch da MARIA sie in ihr Herzen aufgenommen und in ihm
bewegt hat, sind sie „rund“ geworden und haben alle
„Kanten“ verloren; sie senden als „Rosen“ den Wohlgeruch
des Evangeliums aus.
(Bild 4: eine Rose als Perle)
In der Liebe MARIENS
öffnen sich die Geheimnisse wie Rosen in der Wärme der
Sonne und enthüllen uns die Schönheit GOTTES. In
gleicher Weise soll unsere je einmalige Berufung im
Mystischen Leib der Kirche (auch sie ist ein Geheimnis
GOTTES!) aufblühen zur größeren Ehre GOTTES und Rettung
der Seelen. Dies ist das besondere Zeichen aller
Offenbarung durch MARIA: daß wir die Schönheit der
Erlösung in CHRISTUS erkennen. Sie ist Zeichen der
Vollendung.
Die Rosen, die Juan Diego als Beweis der Echtheit dem
Bischof bringt, sind nicht nur etwas Ungewöhnliches,
gepflückt in der Kälte des Winter auf dem kargen
steinigen Boden des Hügels von Tepeyac, sie sind ein
tiefsinniges Zeichen, das vielfach gedeutet werden kann:
·
Sie
sind Hinweis auf die Heilsmysterien CHRISTI, die sich
durch die Verkündigung in den Herzen der Gläubigen
entfalten sollen.
·
Sie
sind geheimnisvolles Zeichen für die Wunden des HERRN,
aus denen Sein erlösendes Blut über uns strömt, um uns
endlich in EINS zusammenfügen in Seinem Mystischen Leib
der Kirche. Jede Perle, in Liebe gebetet, ist wie ein
Tropfen Seines Kostbaren Blutes.
·
Sie
sind Bild für die Seelen, die im Winter der heidnischen
Zeit in Leid und vielfacher Bedrängnis reif geworden
sind für die Ernte. Denn die MUTTERGOTTES von Guadalupe,
die 1531 am Beginn der Neuzeit im Zeichen der
„Sonnenumkleideten Frau“ von Apk 12 erscheint, ist
wirklich und wahrhaft die MUTTER DER ERNTE, die sie
zusammen mit den Hl.Engeln für ihren SOHN einbringen
soll.
(Bild 5: ein Kreuz: oben VATERunser“,
unten Ehre sei....“, im Querbalken: Bitte um Glaube,
Hoffnung und Liebe)
Die Zahl Fünf ist
Hinweis, daß im Rosenkranz die FÜNF WUNDEN DES HERRN
wirksam sind - die uns von der Gefangenschaft durch den
Bösen im Fünfstern (den er über unsere fünf Gliedmasse,
fünf Sinne und Fähigkeiten legt) befreien sollen.
·
Die
erste Perle zeigt schon hier an, daß sich unser Beten
mit MARIA durch den SOHN an den VATER richtet.
·
Doch
es wird nur dann ein wohlgefälliges Beten sein, wenn wir
in der Kraft der theologischen Tugenden von Glauben,
Hoffnung und Liebe beten (zweite bis vierte Perle).
·
Wie
all unser Tun so muß auch dieses Beten zur EHRE DES
DREIFÄLTIGEN GOTTES sein (fünfte Perle).
·
Immer steht JESUS CHRISTUS für den DREIFALTIGEN GOTT -
so muß notwendig auch Sein Leben dieses Geheimnis
spiegeln. Ersten Hinweis darauf geben die drei
wesentlichen Abschnitte Seines Lebens in der
Menschwerdung, Seinem Leiden und Seiner Auferstehung..
(Bild 6: drei Rosenkränze - in der Mitte
das Bild der Krippe, des Dornengekrönten, der Herabkunft
des HEILIGEN GEISTES)
·
In
der Menschwerdung ist JESUS DAS GESCHENK DES VATERS an
uns arme Sünder, daß wir in Sein Leben eingehen und so
dem VATER „Söhne im SOHN“ werden.
·
Im
Leiden tritt der SOHN in besonderer Weise hervor - durch
seine Fünf Wunden hat Er uns von der Gefangenschaft der
Sünde befreit.
·
Im
der Auferstehung wird die WIRKSAMKEIT DES HEILIGEN
GEISTES offenbar, den der SOHN vom VATER her schickt,
damit ER Sein Erlösungswerk vollende.
Der Rosenkranz ist fernes
Abbild dafür, daß GOTTES Leben in sich geschlossen ist,
in sich ruht, vollkommen ist, daß es in ewiger Seligkeit
in sich selbst kreist.
(Bild 7: der Rosenkranz als Sonne,
Strahlen aussendend, innen voll Feuer, das aus seinem
durchbohrten Herzen hervorschlägt)
·
Durch den SOHN finden wir
im Kreuz Zugang zu diesem Leben, in das wir betend
immer mehr eingehen sollen.
·
Alle
Geheimnisse sind i n GOTT, je mehr wir uns in sie
vertiefen, um so mehr werden wir des GÖTTLICHEN LEBENS
teilhaftig.
·
Der Kreis der Geheimnisse
wird für den Betenden zur SPIRALE, die uns aller
Erdenschwere entheben, von aller Last der Sünde befreien
und GOTT entgegenheben will. Darum müssen wir nicht nur
die Geheimnisse wie Pilger immer wieder betend
durchwandern, wir müssen auch immer mehr in sie selbst
eingehen, und endlich selbst durch diese Geheimnisse
„Geheimnis“ GOTTES werden.
(Bild 8: Spirale, die sich um ein
Kreuz windet)
Je lebendiger wir den Rosenkranz beten,
um so leichter werden wir den Zugang zu den Geheimnissen
finden, die nach den äußeren und inneren Gegebenheiten
unseres Lebens für uns besonders bedeutsam sind. Dem
beharrlichen Beter wird endlich deutlich, welchem der
fünfzehn Geheimnisse unser Leben in besonderer Weise
zugeordnet ist. In solchem Beten wird für uns der
Rosenkranz zum „Siegeskranz“, den wir einmal in Ewigkeit
zur grösseren Ehre GOTTES tragen dürfen. Dies dürfte
auch der tiefere Sinn der „Krönung“ der Marienbilder
sein: in MARIA haben die Geheimnisse des Lebens JESU
ihre Krönung gefunden!
Die Ellipse mit ihren zwei Brennpunkten
steht im Rosenkranz wie im Bild von Guadalupe für die
menschliche und die GÖTTLICHE Natur des HERRN. MARIA ist
es, die durch ihre Betrachtung den Weg eröffnet hinein
in das Leben des GOTTESSOHNES, der in ihr Mensch
geworden ist.
Der Rosenkranz als „INNERES HAUS“
Die
Heilsmysterien CHRISTI, wie sie die Kirche jedes Jahr
neu in der Liturgie begeht, sind die Grundstruktur des
Hauses GOTTES auf Erden, die einmal im Neuen Jerusalem
ihre Vollendung finden wird. Betend sind jedem Gläubigen
diese Geheimnisse zu eigen gegeben, damit durch sie in
der Seele das Haus GOTTES zur Vollgestalt JESU CHRISTI
heranwachse.
·
Bauherr und Architekt ist der VATER,
·
Bauplan ist der SOHN, der in MARIA Mensch wird,
·
Bauleute sind im HL.GEIST die Hl. Engel.
·
Nur
dies ist von uns erwartet, den Glaubensgeheimnissen
immer mehr Raum zu geben.
Immer muß das Fundament dieses Hauses
MARIA selbst sein in ihrem unbedingten Ja zu GOTT. Auf
diesem JA muß sich das Haus mit den Vier Ecksäulen des
Namens GOTTES aufbauen, denn nur so kann der DREIEINIGE
GOTT bei uns wohnen.
(Bild 9: ein vierseitiger Rhombus)
Hinweis auf dieses
Innewohnen des DREIEINIGEN GOTTES im Rosenkranz sind die
3x4 Geheimnisse, die das jeweilige Mittegeheimnis bergen
wie in vier Mauern. Man mag hier auch an die
Beschreibung von „Eden“ denken, das von den vier Flüssen
eingeschlossen wird!
Die vier äußeren Geheimnisse umschließen jeweils in
ihrer Mitte die Geburt des HERRN.
sie wird in den drei Mitte -
Geheimnissen angedeutet:
·
es
ist eine GEBURT IN FREUDEN in den freudenreichen
Geheimnissen, wie sie jeder Seele am Anfang ihres
geistlichen Lebens geschenkt wird;
·
es
ist eine GEBURT IN SCHMERZEN im Geheimnis der
DORNENKRÖNUNG des HERRN. In der Nachfolge des
verspotteten HERRN ist auch für uns die Berufung zum
königlichen Priestertum nur über die Dornen des Spottes,
des Verachtet- und Verkanntseins zu erringen.
·
es
ist eine GEBURT IN HERRLICHKEIT durch die Wirkung des
HEILIGEN GEISTES, wie ER den Aposteln zu Pfingsten
geschenkt wird.
(Bild 10: dreimal drei sich
einschließende Kreise - im mittleren Kreis eine Krippe,
eine Dornenkrone, die Taube als Zeichen des HEILIGEN
GEISTES)
Und doch sind, im Blick auf den
DREIEINIGEN GOTT diese drei „Geburten“ nur eine - wie
GOTT EINER IN DREIEN ist.
Wenn wir die vier äußeren
Geheimnisse in zwei Kreisen um das Mittegeheimnis
anordnen
so ergeben sich, das mittlere Geheimnis auch als Kreis
gerechnet,
drei Kreise. Im Blick auf die drei Rosenkränze sind es
dann neun Kreise. Die „Neun“ aber ist durch die neun
Monate des Kindes im Leib der Mutter Hinweis, daß auch
unsere „Geburt in JESUS“ durch MARIA zeichenhaft über
neun Stufen geht, wie sie in den drei mal drei Kreisen
angedeutet wird.
Die treibende Kraft hinter solchem
„Kreisen“ ist die des Kreuzes in der Gegensätzlichkeit
der jeweils den Kreisen zugeordneten Geheimnisse (siehe
auch III,2).
·
Im
Freudenreichen Rosenkranz:
im ersten äußeren Kreis (Verkündigung -
Verlust in Jerusalem) ist die Gegensätzlichkeit die von
Empfangen - Verlieren und Wiederfinden:
im zweiten äußeren Kreis (Weg zu
Elisabeth - Aufopferung im Tempel) ist es die
Gegensätzlichkeit von GOTTES - und Menschenliebe.
·
Im
Schmerzensreichen Rosenkranz:
im ersten äußeren Kreis (Ölberg-
Kreuzigung) ist es die Gegensätzlichkeit von Kampf nach
innen (im Ringen des SOHNES um den Willen des VATERS)
und Bekennen nach außen (am Kreuz von Golgotha vor den
Augen aller Welt);
im zweiten äußeren Kreis (Geisselung-
Kreuztragen) ist es die Gegensätzlichkeit von Ausharren
in Bedrängnis und Durchtragen der Last des Kreuzes.
·
Im
Glorreichen Rosenkranz:
im ersten äußeren Kreis (Auferstehung -
Krönung MARIENS im Himmel) ist es die Gegensätzlichkeit
von Anfang des Neuen Lebens und seiner Vollendung;
im zweiten äußeren Kreis (Himmelfahrt -
Leibliche Aufnahme MARIENS) ist es die Gegensätzlichkeit
von Heimkehr und Lohn.
Diese Gegensätzlichkeit besteht auch
jeweils zwischen den zwei äußeren Kreise jedes
Rosenkranzes als solchen:
·
Im
Freudenreichen Rosenkranz:
Verkündigung/Finden im Tempel - Weg zu
Elisabeth/Aufopferung stehen in der Gegensätzlichkeit
von Empfangen und Hingabe.
·
Im
Schmerzenreichen Rosenkranz:
Ölberg/Kreuzigung - Geisselung/Kreuztragen
stehen in der Gegensätzlichkeit von Ausharren in der
Bedrängnis und Durchtragen.
·
Im
Glorreichen Rosenkranz:
Auferstehung/Krönung MARIENS -
Himmelfahrt/Leibliche Aufnahme MARIENS in den Himmel
stehen in der Gegensätzlichkeit Durchbruch nach oben und
Wandlung.
Der Gegensatz von
Vertikale und Horizontale ist letztlich der gemeinsame
Nenner für alle im Rosenkranz aufgezeigte
Gegensätzlichkeit.
Das Kreuz, das die Geheimnisse des Rosenkranzes
durchzieht und prägt, reift in den glorreichen
Geheimnissen hin zu seiner letzen Frucht: der Vollendung
des Himmels und der Erde, wie sie schon am Ende des
ersten Genesisberichtes (Gen 2,3) verheißen ist.
Die Auflösung der Gegensätzlichkeit in
den Mittegeheimnissen ist ANGELD DER WANDLUNG, die uns
schon hier auf Erden zuteil wird in dem Maße, wie wir
die Spannung des Kreuzes durchtragen. Auch die
Mittegeheimnisse stehen zueinander notwendig in
Kreuzesspannung; es ist die Spannung hin zur endgültigen
Geburt im HEILIGEN GEIST, wie sie uns in den glorreichen
Geheimnissen verheißen ist.
Die äußeren Kreise als Spirale um die
drei Mittegeheimnisse sind Bild des geistlichen
Wachstums hin auf JESUS CHRISTUS, sie sind sechs
Schritte hin zur Vollendung. Dies gilt besonders, wenn
wir sie im Licht der Sieben Gaben des HEILIGEN GEISTES
betrachten:
·
Verkündigung und Verlust in Jerusalem: Empfangen -
Verlieren wenn das „Samenkorn nicht stirbt, bringt es
keine Frucht!“ (GEISTgabe der Erkenntnis);
·
Besuch bei Elisabeth u. Aufopferung im Tempel: GOTTES -
und Nächstenliebe (Weisheit)
·
Ölberg und Kreuzigung: inneres Ringen und äußeres
Bekenntnis vor aller Welt (Rat)
·
Geisselung und Weg nach Golgotha: Verharren und
Durchtragen (Starkmut)
·
Auferstehung und Krönung MARIENS: Durchbruch und
Vollendung (GOTTESfurcht)
·
Himmelfahrt und Leibliche Aufnahme MARIENS in den
Himmel: Heimkehr und Heimholen (Frömmigkeit,
GOTTseligkeit)
·
Sie umschließen das
MITTEGEHEIMNIS: Die DREIFACHE GEBURT DES HERRN, auf die
unser ganzes Leben ausgerichtet ist (Wissenschaft).
Aus ihm erwächst eine dreifache
Forderung:
Je mehr der Widersacher in dieser Welt
sein „ich diene nicht“ durchsetzt, um so mehr sind wir
vom VATER her angerufen, zu dienen wie MARIA, in, mit
und durch MARIA. Nur so kann der einzelne Christ wie die
ganze Kirche immer mehr hinwachsen zu MARIA, dem „Urbild
der Kirche“ und endlich alles „Nein“ des Widersachers in
uns und um uns hinausdrängen. Nicht nur für die Frau,
für sie in erster Linie, doch auch für den Mann gilt
dieser Anruf, denn nur wenn Kirche und Welt marianisch
werden, gibt es für sie in der letzten Bedrohung des
Lebens, in der wir stehen, eine Rettung. Sichtbar hat
uns dies die Liebe GOTTES immer wieder in all den
vielfältigen Sehergestalten vor Augen gestellt, die die
Mutter des HERRN gerufen hat, ihre Botschaft der Umkehr
dieser Zeit zu verkünden. Immer steht hinter der
Botschaft, wie schon bei Juan Diego 1531, die Person des
„Boten“, der mit dieser Botschaft eins geworden ist.
die der SOHN von uns erwartet, um wie in
ihr auch in uns Wohnung zu nehmen, ist eine Gnade, die
der HEILIGE GEIST in unserer Zeit den Armen („anawim“)
im Geiste (die nicht alles besser wissen!) vermitteln
will, wie ER es bei Seiner Menschwerdung sichtbar getan
hat, da der SOHN GOTTES unter den Hirten zur Welt kam.
Wie GOTT im Hinblick auf Seinen SOHN die Welt geschaffen
und so von Anfang an schon MARIA als Sein „Zelt“ auf
Erden vor Augen hatte, wie ER endlich in der Mitte der
Zeit unter uns Mensch wurde, so läuft notwendig die
Heilsgeschichte auf diese „goldene Schließe“ MARIA zu.
Über sie wird der VATER im HEILIGEN GEIST durch den SOHN
am Ende des 6.Schöpfungstages sprechen : „und siehe,
alles war s e h r gut!“ (Gen1)
Sie verlangt von uns, daß wir in erster
Linie „Magd“ und „Knecht“ sind - wie die Engel, ganz dem
Dienste GOTTES hingegeben. Gegenüber aller Versuchung
zur Aktivität gilt es mit MARIA zu betrachten:
·
Der
HERR hat uns nicht erlöst durch die dreißig Jahre Seines
verborgenen Lebens, so sehr diese das Fundament Seiner
Sendung im VATER sind. Wahres Wachstum und echte Frucht
kommen nur aus der Stille der Anbetung und Betrachtung.
Darum hat auch die Kirche immer, wie schon der HERR
Maria vor Martha, dem stillen Schauen auf GOTT, der
Kontemplation vor dem äußeren Tun den Vorrang gegeben.
·
ER
hat uns auch nicht erlöst durch die mühsamen drei Jahre
Seiner Verkündigung in der Gemeinschaft mit den Aposteln
- so sehr diese Verkündigung notwendig war, denn aus den
Sakramenten, die ER einsetzte, aus Seinem Wort und
Seiner Liebe sollte die Kirche ihr Leben entfalten. Alle
Erlösung kommt aus Seiner Passion, in besonderer Weise
aus den drei Stunden Seines Sterbens am Kreuz. So wird
gerade die Passion in dieser letzten Zeit immer mehr
Anruf an die ganze Kirche! Sie verlangt von uns die
BETRACHTUNG UND SÜHNE, wie sie im Anfang MARIA und
Johannes in Ephesus gepflegt haben um die Kirche im
KREUZ CHRISTI zu verankern.
·
MARIA ist mit Johannes in Ephesus täglich den Weg des
Kreuzes ihres SOHNES gegangen und so durch das Kreuz
immer mehr in den Himmel hineingewachsen. Ihre
Himmelfahrt wächst heraus aus dem Kreuzweg JESU, sie ist
mit ihrer Krönung im Himmel die köstlichste Frucht am
Baum des Kreuzes, die alle einmal verkosten dürfen, die
ihr im blinden Glauben auf dem Weg des Kreuzes
nachgefolgt sind.
Das kleine Kreuz, das die
Mutter GOTTES über der Öffnung des Kleides trägt,
entspricht genau dem Kreuz am Rosenkranz, mit dem uns
der Zugang zum Rosenkranz eröffnet wird. Die schmale
Öffnung ist nüchterner Hinweis, daß wir nur durch die
enge Pforte des Kreuzes in den Himmel eingehen können.
(Bild 11: Brosche mit dem Kreuz am
Hals der MG)
Stellen wir uns einen
Rosenkranz vor, der nach unten an diesem Kreuz hängt und
die ganze Gestalt der MUTTERGOTTES umschließt und
einschließt. Er folgt ihrem Blick der zuerst auf das
Dunkel der rechten Seite ihres Kleides fällt und dann
auf der hellen linken Seite anhebt. Er ist wie eine
heimholende Bewegung, die in ihrem Herzen beginnt und
in ihren Augen sichtbar wird.
Sie ist es ja, die alle Geheimnisse des Rosenkranzes in
ihrem Herzen erwogen hat und durch ihre Schönheit und
Anziehungskraft die Seelen für ihren SOHN zu gewinnen
sucht.
(Bild 12: die vierblättrige Blume)
Auch an der Vierblättrigen Blume über
ihrem Leib, Zeichen für den SOHN, den sie unter ihrem
Herzen trägt, wird deutlich: das Kreuz ihres SOHNES ist
durch ihr immerwährendes Betrachten gerundet worden. Als
Schwert vom VATER gesandt, um zu scheiden zwischen Licht
und Finsternis, hat es für die, die es wie MARIA in
gutem Herzen aufnehmen, alle Schärfe verloren und ist
zum Zeichen der Vollendung geworden Im Zeichen des
Kreuzes soll die ganze Schöpfung in ihren vier
Himmelsrichtungen, ihren vier Grundelementen, in ihrer
Viergestalt, wie sie am Leib und in der geistigen
Struktur des Menschen deutlich wird, heimgeholt werden.
(Bild 13: wie Juan Diego die Rosen vor
dem Bischof ausschüttet)
Da der Bischof Zumarraga von Juan Diego
ein Zeichen der Bestätigung für die Echtheit der
Erscheinung fordert, sendet die MUTTER GOTTES ihn mit
den Rosen hinunter zum Bischof. Sie sind ein
außerordentliches und zugleich tiefsinniges Zeichen,
gepflückt in der Kälte des Winters und auf dem dürren
Boden des Hügels. Da er die Tilma, in die sie die Rosen
in heiliger Ordnung gelegt hat, vor dem Bischof öffnet,
fallen sie nicht nur dem Bischof zu Füßen, sie geben
auch den Blick frei auf das Bild, das sich auf der Tilma
in wunderbarer Weise eingeprägt hat.
Wo die Mutter GOTTES sich
in Fatima als UNSERE LIEBE FRAU VOM ROSENKRANZ
offenbart, legt sie der Kirche erneut die Rosen der
Heilsgeheimnisse ihres SOHNES zu Füßen, diesmal durch
die Hirtenkinder in ihrer dreifachen Einheit. Daß es
hier drei sind, die zum Zeugnis berufen sind,
unterstreicht die dreifache Bedeutung des Knaben im Bild
von Guadalupe. ER ist Kind im Verhältnis zum VATER,
Geopferter im Verhältnis zum SOHN, Bote und Zeuge im
Verhältnis zum HEILIGEN GEIST.
Die Hirtenkinder von
Fatima entfalten in ihrem kindlichen Bußeifer, ihrer
Ganzhingabe an GOTT und der ihnen aufgegebenen Sendung
das Bild der Rosen, wie sie Juan Diego zum Zeugnis für
die Kirche übergeben wurden. Wie Juan Diego sind sie
gerufen, in dreifacher Weise ZEUGNIS für das Erbarmen
GOTTES zu geben: im Wort, durch ihr Leben und in der
Einheit beider.
In der
Einheit von Bild und Rosen wird deutlich:
SIE
SELBST IST D I E R O S E G O T T E S!
Sie ist die R o s a m y s t i c a der
Lauretanischen Litanei. In ihr und durch sie verströmen
die Heilsgeheimnisse JESU CHRISTI ihren wunderbaren
Duft. Nur in ihrem Betrachten können wir dem Geheimnis
von Leben und Wirken ihres SOHNES näher kommen.
Nach dem ersten Jahrtausend des Aufbaus
der Kirche in ihrer Grundstruktur, wird der Rosenkranz
durch den hl.Franz und den hl.Dominikus Anruf der LIEBE
GOTTES an die Christenheit, tiefer in die Geheimmnisse
des Glaubens einzudringen, um den äußeren Raum der
Kirche zu erfüllen mit dem DUFT DES HEILES.
Die Erscheinung der
Mutter GOTTES auf dem Tepeyac als SONNENUMKLEIDETE FRAU
von Apk.12 im Jahre 1531, geschichtlich am Beginn der
Neuzeit, soll die Kirche daran erinnern, daß sie nur in
der Kraft der SCHÖNHEIT MARIENS, die wachsende Macht des
Bösen, überwinden kann. Im Bild der ROSE soll uns
aufgehen, daß GOTT nicht nur der EINE, die FÜLLE DES
GUTEN, und die WAHRHEIT
ist. Er ist auch in der vollkommenen Spiegelung durch
MARIA d i e v o l l e n d e t e S c h ö n h e i t, in
der alle Häßlichkeit der Sünde, wie sie durch die
Tiergestalt des Bösen angedeutet wird, gerichtet ist.
MARIA als die MUTTER
DER S C H Ö N E N L I E B E ist in besonderer Weise
gerufen, uns die SCHÖNHEIT DER LIEBE GOTTES nahe zu
bringen. Im Licht der Betrachtung in, mit und durch
MARIA erschliessen sich der Kirche in der Kraft des
HEILIGEN GEISTES die Glaubensgeheimnisse in ihrer
unauslotbaren Tiefe. DER HEILIGE GEIST eröffnet in, mit
und durch MARIA den INNENRAUM DER SEELE, wie dies
besonders durch das Aufblühen der Mystik
am Anfang des zweiten Jahrtausends zu erkennen ist.
In der himmlischen Schönheit des Bildes
von Guadalupe ist die SCHÖNHEIT der SEELEN angedeutet,
die in der Kraft der Wunden und des Kostbaren Blutes,
besonders aber des Hlst. Herzens des HERRN im Schoße der
Kirche aufgeblüht sind. Die großen Blumen, die
umgedrehten Herzen gleichsehen - mit ihrer Spitze nach
oben weisend - sind ein weiteres Bild für solches
Wachstum in der LIEBE GOTTES.
Weil das Bild von Guadalupe vor allem
das Bild der GLORREICHEN FRAU (Apk.12) darstellt, ist
das Geheimnis der Wunden notwendig in seiner VERKLÄRUNG,
in der überwindenden Kraft des SIEGES CHRISTI AM KREUZ
zu erkennen.
Daß Glaube, Hoffnung und Liebe für die
tiefere Betrachtung und damit das LEBEN IN GOTT
vorausgesetzt sind, daraufhin weisen die ersten drei
großen Blumen unter ihrem Hals, die in anderer Sicht als
Hinweis auf die EINWOHNUNG DES DREIEINIGEN GOTTES in
ihrem Herzen gedeutet werden können.
Daß all unser Beten und Betrachten zur
GRÖSSEREN EHRE GOTTES sein soll, wird in der Fülle des
Lichtes offenbar, das auf dem Bild in besonderer Weise
auf ihren GESEGNETEN LEIB fällt, über dem sie ihre Hände
gefaltet hält.
Als Sonnenumkleidete Frau steht die
MUTTERGOTTES im Bild von Guadalupe in besonderer Weise
für die Glorreichen Geheimnisse des Rosenkranzes, die im
Zeichen des Kreuzes die Freudenreichen und Glorreichen
Geheimnisse durchdringen. So wie der VATER im SOHNE ist
und der SOHN im VATER und der HEILIGE GEIST aus Beiden
hervorgeht, so ist es bildlich auch im Rosenkranz. Die
drei Rosenkränze sind in der Einheit der Personen
notwendig EIN Rosenkranz im Zeichen des Kreuzes, in dem
alle Geheimnisse auf das EINE HEILSWIRKEN DES
DREIEINIGEN GOTTES verweisen.
·
Das
erste Geheimnis in den drei Rosenkränzen:
Die Verkündigung an MARIA ist im Blick
auf das KREUZ CHRISTI notwendig auch Teilnahme an seinem
Ölbergleiden: nie hat ein Mensch eine tiefere Einsamkeit
durchstanden als MARIA in der Folge der Verkündigung.
Wie der HERR am Ölberg mußte sie allein im Schauen auf
GOTT die Wucht dieses Geheimnisses durchtragen. Sie hat
aber in der Verkündigung zugleich auch die Kraft der
Auferstehung erfahren - denn im SOHN GOTTES ist der
ganzen Welt Neues Leben verheißen.
·
Das
zweite Geheimnis
Der Weg MARIENS zu Elisabeth ist für die
werdende Mutter, die aus der Geborgenheit ihres Heimes
aufbrechen muß ein Weg über sich hinaus, hinein in den
unbegreiflichen Willen GOTTES. Die dreifache Geißelung
des HERRN durch die Schächer zerreißt nicht nur die Haut
seines Leibes, sie bricht auch tief ein in das Fleisch.
Unzählig sind die Wunden des HERRN, aus denen sein
erlösendes Blut ausströmt, um uns heimzuholen. Die
Auferstehung CHRISTI ist die Krönung dieser Bewegung
„über sich hinaus“, die mit seinem Abstieg vom Thron des
VATERS hinein in den Schoß MARIENS begonnen hat und im
Weg der MUTTER hin zu Elisabeth zum ersten Mal auch nach
außen sichtbar wird. So ist auch sein Blut Weg der
Erlösung, wenn wir auf Seine Himmelfahrt. Sein Blut wird
endlich die in der Sünde Gefangenen („captivam duxit
captivitatem = er hat die Gefangenschaft gefangen“) zum
VATER heimführen.
Das dritte Geheimnis
ist als Mittgeheimnis der dreifachen
Geburt des HERRN schon erschlossen.
Das vierte Geheimnis
Die Aufopferung des HERRN durch MARIA im
Tempel ist der erste Weg des SOHNES hin zum VATER hier
auf Erden, den ER in MARIA gehen darf. Die Bewegung wird
im Kreuzweg hinauf nach Golgotha gegen alle Macht der
Hölle durchgetragen und nimmt in der Himmelfahrt MARIENS
die ganze Schöpfung hinauf zum VATER.
Das fünfte Geheimnis
Den SOHN zu in Jerusalem zu verlieren
ist für MARIA ein erster unmißverständlicher Hinweis,
daß sie IHN eines Tages in der selben Stadt auf dem
Altar der Kreuzes dem VATER zurückgeben muß. In dieser
Hingabe ihrer selbst in Einheit mit dem SOHN wird sie
zur Königin Himmels und der Erde. Wo wir ihr nachfolgen,
werden auch wir des königlichen Priestertums JESU
teilhaftig und mit IHM herrschen in alle Ewigkeit
Letztes Fundament alles kreisenden
Betrachtens ist das in sich ruhende, in sich kreisende
LEBEN DES DREIEINIGEN GOTTES, das im Bild eines
LICHTRINGES verstanden werden kann. In solchem SELIGEN
KREISEN sind alle Geheimnisse eins - Bild und Gleichnis
der SELIGKEIT GOTTES in sich selbst, an der uns durch
den SOHN gnadenhaft Anteil gegeben ist.
Wie die Heilsgeheimnisse miteinander im
Rosenkranz verbunden sind, so sind es im Bild die Großen
Blumen, die im Herzen der MUTTERGOTTES aufbrechen und
wie Weinblätter an einer Ranke auf der rechten Seite
ab-, auf der linken Seite aufsteigen, bis sie endlich im
Lichte - Bild des EWIGEN LICHTES GOTTES - enden!
Während sich der „Kreis“ als religiöses
Symbol in allen Religionen findet, ist die Ellipse, in
der uns die Mutter GOTTES in ihrem Strahlenkreis
entgegentritt in besonderer Weise ein christliches
Symbol. Die zwei Pole der Ellipse sind Hinweis auf das
Geheimnis der Gegensätzlichkeit, wie sie uns schon im
Rosenkranz als „Motor“ aller inneren Bewegung begegnet
ist. Sie steht in GOTT für die ‘Gegensätzlichkeit’ von
VATER und SOHN, die Göttliche und die menschliche
Natur in JESUS CHRISTUS, Seele und Leib im Menschen,
eine Gegensätzlichkeit, die im HEILIGEN GEIST gelöst
wird und so wieder in den ‘Kreis“ eintritt.
Weil U.L.Frau in ihrem
Schoß den SOHN GOTTES trägt, geht nicht nur ihr Blick
durch alles Dunkel hindurch hinauf ins Licht GOTTES, er
geht zugleich nach innen. GOTT ist nicht nur über ihr im
LICHT des VATERS, um sie im Strahlenkranz des GEISTES,
ER ist auch in ihr im dunklen Licht des SOHNES, den sie
unter ihrem Herzen trägt. Dieses „Innen“ des Bildes,
das wohl schon die Azteken unwiderstehlich angezogen
hat, beginnt erst in unserer Zeit, und dies
paradoxerweise, angeregt durch die Neugier der
Wissenschaft, aufzuleuchten. Zuerst in der wunderbaren
Entdeckung des Sehers, des Bischofs und seines
Dolmetscher in den Augen, dann in der wunderbaren
Harmonie aller Elemente des Bildes, seiner verschiedenen
Schichten und der Bildelemente aztekischer Frömmigkeit.
Auch im Bild der Mutter
GOTTES sind die Heilsmysterien wie Bausteine in
vielfältiger Symbolik. Am augenscheinlichsten ist die
Heilige Ordnung des Bildes in der Kreuzesspannung, wie
sie sich besonders in der Symbolik des Ringens von Licht
und Finsternis und der vielfältigen Beziehung der
einzelnen Elemente zu einander offenbart - auch hier in
deutlicher Parallele zum Rosenkranz!
(Bild 14:, die Struktur des Goldenen
Schnittes)
Die dem Blick ihrer Augen
folgende absteigende Bewegung der großen Blumen, die im
untersten Teil, wo das Dunkel am dichtesten ist,
aufzusteigen beginnt, weist in anderer Weise hin auf das
Geheimnis der Inkarnation, den Kreuzestod, Begräbnis,
Auferstehung und Himmelfahrt. Die gleiche Bewegung ist
bei der Betrachtung der Sternkonstellationen auf dem
Mantel zu beobachten: sie endet bezeichnender Weise im
Sternbild des Löwen, das unsichtbar über die
vierblättrige Blume zu liegen kommt. Der LÖWE VON JUDA
wird siegen und endlich die ganze dreifache Schöpfung
zum VATER heimbringen.
Daß MARIA Fundament der
Kirche ist, wird zeichenhaft in den vier Ecksäulen, die
auf dem unteren Teil des Kleides zu erkennen sind,
angedeutet. Sie gehen wie bei einem Rhombus aus einem
Ansatz hervor, der unsichtbar unter die untere
Kleidfalte, die wie ein Buch aussieht, zu liegen kommt.
Johannes und MARIA, die unter dem Kreuz ausgeharrt
haben, sind der Anfang der Kirche! Dies gilt auch ganz
konkret für den Anfang der Kirche in Mexiko, ja erst
durch die Erscheinung der Mutter GOTTES ist dieses aus
verschiedenen Stämmen zusammengewürfelte Volk e i n
Volk geworden. Die MUTTER und der Seher sind für sie
alle vor GOTT unter dem Kreuz dieser Sendung gestanden
genauso wie einst MARIA und Johannes unter dem Kreuz.
Im Bild des Knaben wird deutlich, in
welcher Weise St. Johannes zu MARIA steht: er steht wie
sie im Zeichen des Kreuzes (durch seine ausgespannten
Arme!), er trägt mit an der Last der Sünde (im Bild der
Mondsichel, die auf seinem Kopf zu lasten scheint), er
hält sich an Mantel und Kleidfalte MARIENS und hat so
teil an ihrer Aufwärtsbewegung (Himmelfahrt), in der
endlich alle Last der Sünde überwunden ist. Hinter ihm
sind die Flügel des Zeugnisses, ganz der Stellung seiner
Arme entsprechend: nur als Gekreuzigte werden wir
wahrhaft Träger des HEILIGEN GEISTES wie MARIA und mit
und durch sie!
(Bild 15: der untere Abschnitt des
Bildes mit den Ecksäulen, dem Buch und dem Knaben)
Die vierblättrige Blume umschließt einen
Kreis, Bild für den DREIEINIGEN GOTT, der in JESUS
CHRISTUS eingeht in den Leib der Allerseligsten
Jungfrau. In dem Maße, wie das Kreuz als Haus GOTTES in
uns wächst, wächst auch die Gegenwart des DREIEINIGEN
GOTTES in uns. Man beachte, daß die vier Blätter nicht
zueinanderhin geschlossen sind. Dies ist wohl ein
Hinweis, daß erst am Ende im Zeichen des Kreuzes die
ganze Schöpfung in GOTT eins wird.
In diesem Kreis der vierblättrigen Blume
ist das dreifache Mittegeheimmnis des Rosenkranzes
angedeutet. Die runde Form des Kreuzes weist hin auf das
LAMM GOTTES, das über der Apokalypse steht und endlich
auch dieses „Fünfte Evangelium“ im Bild entsiegeln wird.
In IHM und durch IHN wird die ganze Schöpfung zum VATER
heimkehren.
Entsprechend der glorreichen Sicht
überwiegt im Bild con Guadalupe die GEBURT IN
HERRLICHKEIT: die Finsternis auf der rechten Seite des
Kleides wird vom Licht durchstoßen und drängt sie auf
der linken Seite zurück. Der aus der neunten Blume
fallende Fünfstern ist dafür das sprechendste Symbol: er
ist Zeichen für den Sturz Luzifers, des Lichtträgers,
der sich gegen GOTT auflehnte. Hier liegt geometrisch
genau die MITTE DES BILDES - und damit seine
wesentlichste Aussage. Je mehr der SOHN in uns Gestalt
gewinnt, um so mehr ist alle Finsternis der Sünde
überwunden.
Die dreimal drei Kreise des Rosenkranzes
sind im Bild durch die neun Blumen gegeben, die auf die
Geburt ins Licht der Verklärung hinweisen. Durch die
Herzform der Blumen mit ihrer Spitze nach oben wird
angedeutet, daß es eine Geburt in LIEBE ist. Der HL.
GEIST hebt die Sehnsucht des Menschen nach GOTT, die
selbst im armen Sünder noch verschüttet lebt..
Die treibende Kraft des Kreuzes wird
besonders in der Bewegung des Heimholens deutlich, die
im Herzen der MUTTER GOTTES beginnt, das auf ihrer
linken äußeren Handfläche zu erkennen ist. Sie ist mit
den drei zeichenhaft angedeuteten ‘Fischerwerkzeugen’
gesendet, die letzte ERNTE heimzubringen. Es sind:
·
das
‘Licht’, wie es die Fischer in der Nacht verwenden, um
die Fische anzuziehen. Dieses Licht steht für die
Ecksäule des HEILIGEN GOTT, die in die Finsternis den
Sündern den Weg ins VATERhaus weist.
·
Der
‘Angelhacken’, gebildet von den beiden folgenden
Ecksäulen des Weisen und Gerechten Gottes - denn immer
findet GOTT wieder im Durst Seines SOHNES, der sich der
Gerechtigkeit des VATERS gestellt hat, einen Weg die
Seelen zu retten.
·
Das
‘Fischernetz’, angezeigt durch die linke herabhängende
Mantelfalte unter ihrem Arm, die auch als Posaunenmund
gedeutet werden kann.
(Bild 16: Zeichnung der drei
Fischerinstrumente)
Alle im Bild zu erkennende
Gegensätzlichkeit ist in der Vierblättrigen Blume
gelöst:
der VATER hat im HEILIGEN GEIST durch
das Kreuz des SOHNES in der Vermittlung MARIENS die
Schöpfung zu sich heimgeholt.
Das Bild von Guadalupe
verbürgt die lebendige Gegenwart der MUTTER GOTTES, wie
sie im Glauben der Ostkirche in den Ikonen verehrt wird.
Jede Kopie des Bildes von Guadalupe ist eine neue
‘Offenbarung’, wo sie uns durch eine Einzelheit, die
gerade uns auffällt, in besonderer Weise anspricht. In
der noch von Cortez selbst erbauten kleinen Kapelle von
Antigua bei Vera Cruz hängt ein Bild der MUTTER GOTTES,
in dem das Dunkel so stark hervortritt, daß man im
ersten Augenblick darüber erschrickt. Ist es ein Hinweis
auf das kommende Gericht? Immer ist alles tiefere
Erkennen in der Betrachtung liebender Anruf GOTTES durch
MARIA an den Betrachtenden, in dem sich Seine Liebe
gerade für diese Seele offenbart.
Je länger und je tiefer wir das Bild
von Guadalupe betrachten, um so mehr wird sich unserer
Seele ihr Bild einsenken und in ihm die Gestalt ihres
SOHNES, auf den wir hin erschaffen und durch den wir
erlöst sind. Diese Gnade wurde zuerst Juan Diego dem
Seher von Tepeyac geschenkt, doch sie ist jedem
verheißen, der vertrauend zu ihr aufschaut und bereit
ist, in ihre Sendung einzutreten.
Sie will in diesem Bilde auf Schritt und
Tritt mit uns sein, denn nur durch sie kann auch in uns
der SOHN GOTTES Gestalt annehmen, darauf hat schon Louis
Maria Montfort hingewiesen. Dies ist die tiefste
Verheissung dieses vollkommensten MARIENBILDES:
DER DREINEINIGE GOTT will uns in der
MUTTER SEINES SOHNES heimholen.
Je mehr wir auf dieses Bild schauend den
Rosenkranz beten, um so mehr wird sie selbst es sein,
die in uns die Heilsgeheimnisse gegenwärtig setzt und
fruchtbar macht. Bild und Rosenkranz müssen uns helfen,
schon hier auf Erden in die BEWEGUNG DES DREIEINIGEN
GOTTES einzugehen, der uns durch den SOHN, am Kreuz
geopfert, an sich ziehen will.
Tiefere Bezüge gehen erst in längerem
Betrachten auf - denn das rechte Betrachten ist nicht
auf die Betrachtungsstunde beschränkt, sondern wirkt im
Betrachtenden (wohl durch den guten Engel!) weiter, auch
wenn er nicht bewußt daran denkt. Es genügt, wenn er auf
den HERRN schaut, auf den ja letztlich all unsere
Betrachten ausgerichtet sein soll.
Die GEBURT JESU IN DER SEELE kann nicht
von Seiner SAKRAMENTALEN GEGENWART in der Hlst.
Eucharistie gelöst werden. Es gehört mit zur Verwirrung
dieser Zeit und ist wohl der tiefere Grund aller
Verwirrung, daß wir Seine GEGENWART in der Kirche nicht
mehr klar erkennen. Sicher ist es eine Gnade des
HEILIGEN GEISTES, daß wir durch das Konzil daran
erinnert werden, den HERRN a u c h im Bruder zu
suchen und in der Mitte des GOTTESvolkes zu finden, wenn
es sich zum GOTTESdienst versammelt.
Doch darf diese Gegenwart in uns nicht
das größere Geheimnis Seiner SAKRAMENTALTEN GEGENWART
zur Seite schieben oder gar auslöschen, wie es leider
geschieht. Man hat den sakramentalen HERRN nicht nur „in
die Ecke“ verwiesen, sondern oft sogar aus dem
gottesdienstlichen Raum herausgedrängt. Den meisten
Gläubigen ist dies nicht einmal bewußt geworden - denn
„es liegt irgendwo in unserer Zeit“.
Nur der vor dem HERRN und auf IHN hin
Betende hat diese Entwicklung schmerzlich erfahren und
erfährt sie heute noch so, denn wirkliches Gebet sucht
instinktiv das Antlitz des HERRN und zwar dort, wo es
ihm am „dichtesten“ begegnet, also in seiner
sakramentalen Gegenwart in der Hlst. Eucharistie und den
übrigen Sakramenten.
Es liegt wohl auch daran, daß der
Betende notwendig für seinen Engel offener ist, als der,
der das Gebet verloren hat. Der Engel, an unsere Seite
gestellt, sucht notwendig in seinem Dienst auf Erden
genauso wie wir die Eucharistische Gegenwart des HERRN,
auch wenn er weiterhin in der beseligender Schau GOTTES
im Himmel verbleibt. So ist wohl der Schmerz, den der
Betende über diese Verwirrung erfährt auch, ein „Schmerz
des Engels“, der sich notwendig seinem Schützling
mitteilen muß-
Es ist nicht von
ungefähr, daß die katholische Kirche in der Führung
durch den HEILIGEN GEIST in einer Jahrhunderte dauernden
Entwicklung von der Konsekration des alltäglichen Brotes
abkommen ist
und dem HERRN im BROT die runde Gestalt der Hostie
gegeben hat. Dies geschah nicht nur, um dieses Brot vom
alltäglichen Brot zu unterscheiden - denn dies ist ja
schon durch seine Bereitung aus ungesäuertem Teig
geschehen (anknüpfend an die jüdische Paschahtradition)
- sondern wohl vor allem durch die RUNDUNG, als Zeichen
der VOLLKOMMENHEIT, wie wir sie im Hinweis auf den
LICHTRING DES DREIEINIGEN GOTTES zu deuten versuchten.
Von hier aus wird uns
betrachtend deutlich, daß der „INNERE KREIS“ der
Geheimnisse, der sachlich eigentlich nur ein „Punkt“ ist
im Vergleich mit den beiden ihn einschließenden Kreisen,
wie von selbst auf das Geheimnis der HEILIGSTEN
EUCHARISTIE hinweist, wie es in anderer Weise in der
gerundeten vierblättrigen Blume auf dem Leib U.L.Frau
angedeutet wird. Auch im Bild von Guadalupe ist die
Gegenwart des HERR nicht zuerst die des „historischen
JESUS“, sondern wie wir es im ersten Kapitel des
Johannesevangeliums
erkennen dürfen, die des EUCHARISTISCHEN HERRN im Bild
des LAMMES GOTTES, „das hinwegnimmt die Sünden der
Welt“(Jo 1.29).
Wenn wir den Rosenkranz
in richtiger Weise beten wollen,
müssen wir notwendig nicht nur auf die Gestalt der
MUTTER GOTTES im Bild von Guadalupe schauen, sondern vor
allem und zuerst auf ihre Mitte, die vierblättrige
Blume, in der diese EUCHARISTISCHE GEGENWART verhüllt
angedeutet wird. Damit ist dem Gebet des Rosenkranzes
eine AUSRICHTUNG gegeben, die es aus dem
Paraliturgischen, der bloßen Volksfrömmigkeit
hereinholt in die Mitte aller Liturgie: die Hlst.
Eucharistie. Es erweist sich, daß der Brauch, den
Rosenkranz bei der hl.Messe zu beten, wie er früher bei
der lateinischen Messe von den „frommen Seelen“ gepflegt
wurde, gar nicht so „daneben“ war. Je mehr wir das
Protestieren verlieren, um so mehr kommen wir auf das
Katholische zurück.
3) Die
dreifache Eucharistische Gegenwart DES HERRN
·
Wir
dürfen die GEGENWART DES HERRN im Hlst. Altarsakramente
nicht nur in einem statischen Sinne verstehen:
„ER ist einfach da“ - so sehr, daß man sich daran
gewöhnt und endlich darauf vergißt, daß er w i r k l i
c h d a i s t.
·
Wir müssen sie auch in
ein dynamischen Sinne erkennen,
als rufend, hinausgreifend, hereinholend
·
und
nicht zuletzt im HEILIGEN GEIST als Kraftfeld um
jeden Tabernakel, in dem der Betende geborgen ist und
aus dem er alle Kraft schöpfen kann, die wir heute mehr
denn je im geistigen Lebenskampf brauchen, um gegen den
Feind bestehen zu können.
Wir sollen den HERRN, wie es der
Kleinen Therese eingegeben wurde, wirklich von „einer
Kommunion zur anderen tragen“, lebendiger Tabernakel
werden, dann wird, wie es
auch bei der ersten Verfolgung der Christen geschehen
ist, überall dort Kirche, wo einer den HERRN hinträgt.
Dies wird freilich nur dann möglich sein, wenn wir IHN
wie MARIA in unser Beten und Betrachten einhüllen, daß
ER wie in Bethanien gerne bei uns bleibt und durch uns
hinauswirken kann. Hier ist der Rosenkranz, ausgerichtet
auf die EINE MITTE: DEN HERRN, eine unentbehrliche
Hilfe.
Sie steht
vierfach - im Blick auf die Vier Eigenschaften GOTTES-
über dem Beten des Rosenkranzes:
·
Es
wird uns im HEILIGEN GEIST aufgehen, daß der HERR
wirklich und wahrhaft auch in uns, in der Gemeinschaft,
in der wir leben, Seinen Kreuzweg zu unserer Erlösung
mit uns geht.
·
Das
Geheimnis der Hl.Messe, das in einem nur äußeren Vollzug
verloren geht, wird uns in MARIA so geschenkt, als würde
der HERR selbst mit und in uns die Hl.Messe feiern. So
wie ER in Seiner Menschwerdung über MARIA die
Wandlungsworte spricht: „Das ist Mein Leib, das ist Mein
Blut“, so wird ER es über uns tun.
·
Wir
sollen den HERRN, wie es der Kl.Therese und einem hl.
A. M. Claret geschenkt war, allzeit in den
Eucharistischen Gestalten betrachtend in uns zu tragen.
Dann wachsen wir in IHM schon jetzt hinein in das Ewige
Leben.
·
Im Rosenkranz wird durch
die LIEBE DER MUTTER GOTTES eine Brücke geschlagen über
den Spalt von Frömmigkeit und Gelehrsamkeit, der sich
seit dem späten Mittelalter in der Kirche immer mehr
verbreitet und den Sektierern, nach beiden Seiten hin,
Raum gegeben hat.Durch
den Rosenkranz klopfen wir wie Juan Diego demütig an der
Tür der hierarchischen Kirche um Einlaß für MARIA, denn
nur in ihr kann im HEILIGEN GEIST die Kirche ihre letzte
Vollendung finden.
Auf den dreifaltigen Bezug des
Rosenkranzes wurde schon verschiedentlich hingewiesen,
so braucht es keiner weiteren Begründung, warum dieses
Gebet auch in „dreifaltiger Weise“ gebetet werden
sollte:
·
im
Blick auf den VATER beten wir den Rosenkranz, wenn wir
die Heilsgeheimnisse des Rosenkranzes als WEG DURCH DEN
SOHN HIN ZUM VATER verstehen, wie ER ihn einst gegangen
ist und in jedem von uns ihn neu zu gehen wünscht.
·
Im
Blick auf den SOHN beten wir den Rosenkranz, wenn wir
auf das Geheimnis Seiner GEBURT IN UNS schauen - also
die Geheimnisse des Rosenkranzes hin auf die
Mittegeheimnisse der drei Rosenkränze beten.
·
Im
Blick auf den HEILIGEN GEIST beten wir den Rosenkranz,
wenn wir nach dem je persönlichen Zugang zu den
Geheimnissen suchen und so mit dem Geheimnis, das uns in
besonderer Weise anspricht, eins zu werden versuchen.
Diese
verschieden Zugagn zu den Geheimnissen verlangt nur, daß
wir jeweils auf Eine der Göttlichen Personen schauen.
·
Blicken wir betend auf zum VATER, dann sind die
einzelnen Stationen des Rosenkranzes Durchgang auf dem
Weg zu IHM..
·
Schauen wir betend auf den SOHN, dann wird unser Leben
ausgerichtet auf die Eine MITTE Seiner GEBURT in uns.
·
Betend in der Kraft des HEILIGEN GEISTES, wachsen wir
immer mehr in unsere je eigene Berufung im Mystischen
Leib der Kirche hinein.
Einmal ist die MUTTER GOTTES für uns vor
allem „WEGBEGLEITERIN“, dann „SCHMERZENSMUTTER, dann
„MUTTER DER VERHEISSUNG“.
Hier schauen wir auf die vier Ecksäulen,
die das innere Haus des Rosenkranzes einschließen. Wir
wollen mithelfen am BAU DES HAUSES GOTTES IN UNSERER
SEELE, der auf dem Fundament des KREUZES ausgeführt
werden muß.
·
In
den Freudenreichen Geheimnissen ist es das HAUS VON
NAZARETH - in dem unser Leben mit GOTT vor den Augen der
Welt verborgen ist.
·
In
den Schmerzensreichen Geheimnissen ist es der TURM
DAVID, der allem Angriff der Welt und des Bösen
standhält, weil in ihm das Geheimnis des CHRISTKÖNIGS
heranwächst.
·
In
den Glorreichen Geheimnissen ist es das HAUS DER GLORIE,
das der Heilige GEIST in uns aufführt, das schon jetzt
hineinwächst in den Himmel der Seligkeiten, wo uns der
HERR beim VATER eine „Wohnung“ bereitet hat (vgl. Jo
14,3).
Wenn wir den Rosenkranz in dieser
vierfachen Sicht beten, bitten wir vor allem um den
Schutz des geheimnisvoll in uns heranwachsenden Lebens
des DREIFALTIGEN GOTTES.
Hier ist die MUTTERGOTTES für uns die
„STARKE FRAU“, der „ELFENBEINERNE TURM, der TURM
DAVIDS“.
Alle ENTFALTUNG DES LEBENS GOTTES in uns
ist GEHEIMNIS DES HEILIGEN GEISTES in einem
siebenfältigen Rythmus.
Wenn wir den Rosenkranz in dieser
Richtung beten wollen, müssen wir zurückgreifen auf die
„drei Kreise“ des Rosenkranzes, doch hier so, daß wir
die Mittegeheimnisse zunächst zurückstellen: sie sind
als drei in eins gefaßt und geben das Ziel an, auf das
wir zugehen, wie wir es in der Darstellung des
Rosenkranzes im Blick auf die Sieben Gaben des HEILIGEN
GEISTES dargestellt haben. Hier können wir den
Rosenkranz in der gewöhnlichen Weise beten oder auch
jeweils die Geheimnisse der beiden äußeren Kreise in
eins zusammenziehen.
Im Blick auf das Bild von Guadalupe
weisen wir hier auf den „Rosenkranz der Sieben Schleier
hin“, der im Anhang dargestellt wird. In ihm geht es
vor allem um das immer tiefere Verhüllen und Bergen des
Geheimnisses der Geburt des HERRN in unserer Seele, wie
es im Bild der MUTTER GOTTES im Zeichen der
Vierblättrigen Blume geschieht.
Die fünfzehn Geheimnisse, den drei
Kreisen entsprechend, werden auf neun zusammengezogen.
Hier können wir auch die jeweils entsprechenden Chöre
der Himmlischen Hierarchie mit einbeziehen, indem wir
besonders auf die neun großen Blumen auf dem Kleid und
die Bewegung der Heimholung schauen, in der sie
aufgereiht sind. Wir können hier den Rosenkranz in
gewöhnlicher Weise beten, doch sollten wir die
Geheimnisse der beiden äußern Kreise jeweils auf eines
zusammenziehen: das erste mit dem fünften, das zweite
mit dem vierten, das dritte allein.
·
Als
Beispiel im Freudenreichen Rosenkranz:
„JESUS, den MARIA empfangen und dann
wieder verloren hat“.
„JESUS, den MARIA Elisabeth und GOTT
aufopferte“.
„JESUS, der in dieser Hingabe, in ihr
neu geboren wurde.“
·
Als
Beispiel im Schmerzensreichen Rosenkranz:
„JESUS, der sich zum Ratschluß des
VATERS durchgerungen und ihn vor der ganzen Welt bezeugt
hat.“
„JESUS, den nichts von der Erfüllung des
Willens GOTTES abbringen konnte“.
„JESUS, der im Spott als König
ausgerufen wurde.
·
Als
Beispiel in den Glorreichen Geheimnissen:
„JESUS, der durch Seine Auferstehung in
MARIA die ganze Schöpfung verherrlicht hat“.
„JESUS, der in Seiner Himmelfahrt auch
unseren Leib vollenden wird“.
„JESUS, der der Kirche den HEILIGEN
GEIST gesandt hat, damit alle Menschen Seiner
Herrlichkeit teilhaftig werden.“
(als Beispiel für die Betrachtung der
Schrift mit Hilfe des Rosenkranz)
A. DIE VORBEREITUNG DER PASSION
(14,1‑41)
1. nach außen (14,1‑11)
a) die Verschwörung (1f)
b) das letzte Mahl in Bethanien (3‑9)
c) der Verrat des Judas (10f)
2. im geheimen (14,12‑21)
a) Vorbereitung des Paschamahls
(12‑16)
b) das Paschahmahl und
c) Hinweis JESU auf den Verrat (17‑21)
3. am Ölberg (14,32‑41)
a) der Weg dorthin, Wahl der drei
Jünger (32f)
b) JESU Bittgebet an den VATER
(34‑37a)
c) der dreimalige Anruf an die Jünger
(37b‑42)
B. Die PASSION: Verrat und Verurteilung
(14,43‑15‑20)
1. Der Verrat des Judas (14,42‑52)
a) das vereinbarte Zeichen (43‑45)
b) die Gefangennahme durch die Häscher
(46‑49)
c) die Flucht der Jünger, der nackte
Jüngling (50‑52)
2. Verurteilt als Messias der Juden
(14,53‑72)
a) die falschen Zeugnisse (55‑59)
b) die Frage des Hohepriesters und das
Bekenntnis JESU; erste Verhöhnung (60‑65)
c) der Verrat Petri (66‑72)
3. Verurteilt von den Heiden als König
(15,1‑20)
a) die Überlieferung an Pilatus (1f),
das Schweigen JESU (2‑5)
b) der Versuch, einen freizugeben
(JESUS od. Barrabas) (6‑14a)
c) die Forderung der Juden, IHN zu
kreuzigen (14b,f.) Seine Verhöhnung durch die Soldaten
(Purpurmantel) (16‑20b)
C. Die KREUZIGUNG (15‑20c‑37)
1. Golgotha (15,20c‑28)
a) Kreuzweg und Hilfe Simons (20c‑22)
b) der angebotene Myrrhewein (23)
c) Verteilung Seines Mantels bei der
Kreuzigung, Angabe der Stunde: „die dritte“!, die
Aufschrift (24‑28)
2. Die Verspottung des gekreuzigten
„Königs“ durch die Umstehenden und die Hohepriester:
„CHRISTUS, König, steig herab vom Kreuz, damit wir sehen
und glauben!“ (15,29‑32)
a) durch die Vorübergehenden: „hilf
DIR selbst und steig vom Kreuz!“ (29f)
b) der Hohepriester: „Andere hat er
gerettet...!“ (31‑32b)
c) durch die Mitgekreuzigten (32c)
3. Das Sterben JESU (15,33‑39)
a) Die Finsternis der 6. Stunde und
der Todesruf JESU (34)
b) letzter Spott: der Essigsschwamm,
„Wir wollen sehen, ob IHM Elias hilft!“ (35f)
c) das Sterben JESU und der Zerrissene
Vorhang des Tempels, das Zeugnis des Hauptmanns und die
umstehenden Frauen, die mit IHM von Galiläa
heraufgezogen waren. Als dreifaches Zeugnis des Sterbens
JESU: Schöpfung, Heiden, Juden (die Frauen stehen aber
auch für das „stumme Zeugnis der Engel“) (38‑41)
D.Das
Begräbnis JESU (15,42‑47)
1) Josef von Arimatheia erbittet den
Leichnam (42f)
2) die Verwunderung Pilatus über den
Tod JESU (44f)
3) die Bereitung des Leichnams durch
die Frauen, die Grablegung (46f)
Es sind vier größere Abschnitte:
Vorbereitung, Verrat, Verurteilung/Kreuzigung, Begräbnis
Sie sind
jeweils dreifach unterteilt, auch die Unterteilung ist
jeweils dreifach.
Schon
durch diesen Aufbau weist der Evangelist hin auf die
Gegenwart des DREIFALTIGEN GOTTES in der Passion.
Wenn wir
die Passion mit dem Rosenkranz betend und betrachtend
durchgehen wollen, müssen wir die Art des Rosenkranzes
der vorgegebenen Struktur der Passion anpassen.
I.
Um den neun Schritten zu
entsprechen beten wir den „9er“Rosenkranz, zu jedem
Geheimnis ein Gesetz, das wir selbst prägen sollten
(dann wird es sich uns auch leichter einprägen, wenn wir
es 10mal wiederholen!) wir können aber auch einfach, wie
man es im lateinischen Raum tut, die hier jeweils
gegebene Formulierung im Gedächtnis behalten.
II.
Im Blick auf die
„Ecksäulen“ um die eine Mitte jedes Abschnittes, beten
wir den normalen „5er“ Rosenkranz, doch nehmen wir das
3.=Mittegeheimnis jeweils voraus und versuchen es im
weiteren Beten im Auge zu behalten, damit uns die
jeweiligen Beziehungen zu den 4 umgebenden Geheimnisse
langsam deutlich werde.
IIIa.
Die 4 Kreise um die eine Mitte können wir in
verschiedener Weise beten:
a.
wie in II mit dem
„5er“Rosenkranz
b.
wie in I mit dem „9er“
Rosenkranz.
Während
wir in zwei auf das Mittegeheimnis zielen (zu gehen),
sollten wir es hier von vier Seiten umkreisen, um es in
all seinen Dimensionen zu erschließen.
IIIb.
Um die Engelchöre in die Betrachtung einzuschließen,
beten wir am besten zuerst den „9er“Rosenkranz.
IIIc.
Wenn wir die ersten drei Geheimnisse in eines
zusammenziehen, ergeben sich zusammen mit dem folgenden
6 7 Geheimnisse, die wir im Blick auf die 7 Gaben des
Hl.GEISTES betrachten könnten.
Sicher
gibt es noch manche andere Abwandlungen, die uns unser
gutes Schutzengel im HEILIGEN GEIST nahe bringen kann.
Hier ist der Freiheit der Kinder GOTTES keine Schranke
gesetzt. Erst in solcher Freiheit wird die Betrachtung
schöpferisch. Sie hilft im HEILIGEN GEIST mit, das Reich
GOTTES schon hier aufzubauen. Dazu vor allem soll uns
diese Anleitung helfen.
In der Verschwörung erkennen wir die
unbegreifliche und doch weise Planung des VATERS.
In der Vorbereitung des Paschahmahles
schlägt der SOHN die Brücke vom Alten zum Neuen
Testament.
Dreimal sind die Jünger angerufen, wach
zu werden für das neue „Werde!“, das der VATER im
HEILIGEN GEIST über den SOHN spricht.
im Blick auf IHN leuchtet in aller
Spannung des Kreuzes die Verheissung:
im letzten Mahl von Bethanien ist es die
Verheissung der Einheit der Kirche durch die
Gemeinschaft der Liebe, die der HERR dort gefunden hat;
im Paschahmahl ist die Einsetzung der
Hlst. Eucharistie die Verheissung Seiner bleibenden
Gegenwart in der Kirche;
am Ölberg verheißt das Bittgebet im
HEILIGEN GEIST an den VATER, daß er für die Kirche beim
VATER im Himmel eintreten wird.
3. an
den HEILIGEN GEIST
Im dritten Abschnitt Lösung der
Kreuzesspannung:
der Verrat des Judas wird zum Auslöser
des Heilsgeschehens der Passion
der Hinweis JESU auf den Verrat ist
Mahnung, an dieser Spannung zu wachsen;
der dreimalige Anruf an die Jünger zu
wachen, mahnt sie, im Kreuz wach zu bleiben!
Das Paschahmahl steht nicht nur
numerisch, sondern auch der Bedeutung nach in der Mitte
für die mittlere marianische Ecksäule, in der die
Erlösung letze Festigkeit erfährt, weil sie in MARIA
Gestalt gefunden hat. Dann stehen die vier Kreise um
diese Mitte für die Ecksäulen, die als Kirche dieses
Mittegeheimnis umgeben und schützen.
Der innerste Kreis:4/6 steht für den
HEILIGEN GOTT: am Licht der Größeren Liebe GOTTES, muß
das Dunkel des Widersachers offenbar werden
Der folgende 3/7 für den WEISEN GOTT,
der die Sühne Seines SOHNES für den Verrat fordert, in
der wir unseren Beitrag an der Erlösung mit einbringen
müssen.
Der dritte 2/8 für den GERECHTEN GOTT,
der uns weist, daß Liebe (Bethanien) Gerechtigkeit
fordert. Nur im Kreuz fügt sich das rechte Zueinander
der Menschen.
Der letzte 1/9 für den ALLMÄCHTIGEN
GOTT, der den Verrat der Sünde, wie er in den Juden und
Judas aufscheint, durch das Leiden Seines SOHNES (das in
der Kirche weiter wirkt) tilgt.
Um diese Mitte baut sich dieser erste
Abschnitt der Passion wie in konzentrischen Kreisen wie
ein neunarmiger Leuchter auf.
1. Die Verschwörung |
Das Dunkel der Verschwörung kann nur |
2. Das letzte Mahl in Bethanien |
Die Verheissung der Gemeinsch.d.Liebe |
3. Der Verrat des Judas |
Der (immer neue) Verrat des Judas kann
|
4.Vorbereitung des Paschahmahles |
Immer trifft der Verrat in der Kirche |
5. DAS PASCHAHMAHL |
PASCHA - EUCHARISTIE |
6. Hinweis auf den Verrat |
Ihre Mitte in der Hlst. Eucharistie |
7.Der Weg zum Ölberg, Wahl der drei Jünger |
Nur im Ölbergleiden gesühnt werden |
8. JESU Bittgebet an den VATER |
Kann sich nur erfüllen weil JESU für uns beim
VATER einsteht |
9. Der dreimalige Anruf an die Jünger zu wachen |
In der Kraft des Blutes CHRISTI durchbrochen
werden |
Deutung des Schemas:
Der ganze Abschnitt ist auf die e i n
e MITTE des Paschahmahles ausgerichtet.
Um diese Mitte legen sich konzentrische
Kreise, die in den beiden angegebenen Polen zueinander
in Gegensatzspannung stehen zueinander und hin auf die
Mitte:
4/5 Die Vorbereitung des Mahles, den
Jüngern aufgetragen ist ein Auftrag der Liebe –
doch – ohne daß die Jünger darum wissen
steht er in Spannung zu dem Verrat des Einen, der hier
in anderer Weise „vorbereitet“ hat.
7/3 Hier wird die Größe des Verrates
Judas‘ deutlicher: sie muß im Ölberleiden des HERRN (in
das ja auch die Jünger gerufen sind) ihr Gegenstück
finden, damit die Mitte: das Paschahmahl, Bild des
Bundes GOTTES mit den Menschen, nicht durch den Verrat
des Einen ausgelöscht werde.
8/2 Nur Kraft der Sendung durch den
VATER kann, die jetzt unwiderruflich den HERRN ans Kreuz
bringt, bleibt für die Kirche die Verheissung von
Bethanien aufrecht: die Liebe wird endlich allen Haß und
alle Kälte, die der Widersacher durch den Verrat der
Jünger in die Kirche wirft, überwinden.
Sie
sollen uns helfen, den Bau der Kirche nach dem Bild des
DREIEINIGEN GOTTES zu vollenden.
In der
folgenden Zuordnung gehen wir davon aus, daß wir in der
Hlst. Eucharistie der größten Liebe GOTTES begegnen,
darum wären hier die Seraphim zuuordnen. Die übrigen
Chöre schließen die Kreise um diese EINE MITTE:
der Hinweis auf den Verrat bringt die
Scheidung von Licht und Finsternis im Kreis der Jünger
und in ihrer Nachfolge in der ganzen Kirche. Hier führen
die Cherubim, vor der Hlst. Eucharistie wie vor dem
Paradies stehend das Schwert der Scheidung.
Die Throne stehen hier für die
Vorbereitung des Paschahmahles. Der Wille GOTTES zur
Hingabe Seines SOHNES ist unabänderlich.
Der Weg des HERR mit den Jüngern zum
Ölberg ist letzte Hingabe an den Willen des VATERS und
Bereitschaft der Sühne, um die zerstreuten Schafe
heimzuholen. Für diese Liebe stehen in endzeitlicher
Kraft die Herrschaften.
Der Verrat des Judas ist Gewalttat der
Hölle – im Engel des Widerspruches in der Mitte der
Gewalten, in der Mitte der Chöre prallt die Gewalt des
Himmels und der Hölle aufeinander. Hier wird das Ja des
Menschen zu GOTT gekeltert.
Das Bittgebet des HERRN am Ölberg um die
Erfüllung des Willens des VATERS geht mit den
Fürstentümer über Zeit und Raum. Hier wird das Reich
MARIENS, das auf ihrem Fiat aufbaut.
Bethanien als Zielbild der Kirche
braucht die Hilfe der Mächte von Glauben, Hoffnung und
Liebe und der Kirche.
Der dreimalige Wachruf an die Jünger am
Ölberg wird getragen von der kämpferischen Gewalt der
Erzengel; wer nicht wacht, fällt auf die Seite des
Feindes.
In der Verschwörung der Juden gegen den
HERRN sind wir alle durch unseren Schutzengel
angesprochen, den Geist des Widerspruches zu überwinden.
Überblick
über den zweiten Abschnitt: der vollzogene Verrat und
die Verurteilung JESU
Dreimal
ist in der Passion nach Markus auf den Verrat Judas
hingewiesen:
-
da er sich den Juden
anbietet (14,10f)
-
da der HERR beim Abendmahl
auf seinen Verrat hinweist
-
und hier im zweiten
Abschnitt, wo dieser Verrat mit der Hilfe der Juden
vollzogen wird
Hier wird indirekt der erste Verrat
Luzifers im Himmel beschworen, da GOTT Luzifer (und über
ihn allen Engeln)
-
Seinen Plan der
Menschwerdung Seines SOHNES mitteilte,
-
die Engel zur Mithilfe
aufrief
-
und damit die Scheidung
auslöste.
Sie verkehren die heilige Ordnung, die
GOTT durch Seinen SOHN über die Schöpfung und besonders
die Menschen gelegt hat:
-
Der Kuß als Zeichen der
Liebe, des Einswerdens mit dem Geliebten wird verkehrt
in das Zeichen des Verrates und der Trennung.
-
Die Gefangennahme JESU
durch die Häscher ist Haßbild Seiner hier gebrochenen
Gemeinschaft mit den Jüngern.
-
Wie durch die Schuld
unserer Voreltern die Bindung an GOTT zerrissen wird, so
hier die Bindung der Jünger an den HERRN. Ihre Flucht
erinnert an die Flucht Adams und Evas (nach dem
Sündenfall) vor dem Angesicht GOTTES. Besonders weist
daraufhin bei Markus der Jüngling, der nackt flieht und
dem Feind die Kleider überläßt.
Sie offenbaren im Lichte des
Bekenntnisses JESU vor dem Hohepriester den Verrat des
Menschen am WORT, nach dessen Ebenbild er geschaffen
und von GOTT gerufen ist. Die Lüge und Gewalt löscht im
Engel wie im Menschen das Bild GOTTES.
-
Die Lüge triumphiert im
falschen Zeugnis derer, die von den Juden gegen hin
aussagen. Das Wesen des Menschen ist dort verkehrt, wo
er Lüge als Wahrheit hinstellt.
-
Im Bekenntnis JESU bricht
das Licht GOTTES in die Finsternis, daß sie als solche
offenbar werde.
-
Im Verrat Petri wird die
Lüge derer gerichtet, die in Seine Nachfolge gerufen
sind.
geben Zeugnis von der Verderbtheit des
Menschen durch die Sünde, aus der er sich nicht mehr
befreien kann. Hier triumphiert der unheilige GEIST des
gefallenen Lichtträgers.
-
Am Schweigen JESU offenbart
sich die Scheinheiligkeit der Juden. In allem lauten
Triumph der Feindes ist es das erste verborgene Zeichen
des Sieges JESU über alle Macht der Finsternis.
-
Der schwache Versuch, JESU
freizugeben muß an der Macht der Finsternis dieser
Stunde scheitern.
-
In der Forderung der Juden,
den HERRN zu kreuzigen, triumphiert die Gewalt der Lüge.
4/6: HEILIGER GOTT: für IHN kann nur der
Heilige Zeugnis ablegen, der alle Lüge und Schwäche der
Welt abgetan hat.
3/7: WEISER GOTT: Vor dem Zeugnis JESU
muß sich die Sünde des Menschen bis in ihre Wurzel
(Erbsünde – der nackte Jünger!) offenbaren. Nur in GOTT
ist Wahrheit. Jede halbe Wahrheit (Pilatus) wird zu
Schanden.
2/8:GERECHTER GOTT: Es gibt eine Stunde
der Finsternis, in der die Wahrheit GOTTES wie
ausgelöscht erscheint – doch zu ihrer Zeit wird sie um
so gewaltiger durchbrechen. Der Mensch kann von sich aus
nichts dazu tun, außer sich ganz auf ihre Seite zu
stellen.
1/9 ALLMÄCHTIGER GOTT: Die Ohnmacht
GOTTES – ihr bleibt nur das Zeugnis des Wortes (im
Bekenntnis JESU – das hier doch niemand hört).
Schema
1. Das vereinbarte Zeichen des Kusses Judas‘ |
Es ist der erste Schritt, JESU dem Feinde
auszuliefern |
2.Die Gefangennahme durch die Häscher |
Weder die Macht äußerer Gewalt |
3. die Flucht der Jünger |
Wo die Jünger fliehen |
4. Die falschen Zeugnisse |
Der bewußte Verrat |
5. BEKENNTNIS JESU vor dem Hohenpriester |
Das Zeugnis JESU steht wie ein Fels in der
Brandung der Sünde |
6. Der Verrat Petri |
Oder der Verrat aus Schwäche geben sich die Hand |
7. Die Überlieferung an Pilatus (Ausflucht der
Juden) |
überlassen sie JESUS der Willkür der Welt |
8. Versuch Pilatus‘, ihn freizusprechen |
noch die Macht der Autorität können den HERRN
treffen. |
9. Die Forderung der Juden, IHN zu kreuzigen |
und IHN so dem Tode preiszugeben |
Das Bekenntnis JESU ist die Achse des
zweiten Abschnittes, im Dunkel von Lüge und Gewalt
bricht hier die Wahrheit durch, gegen die alle
Anstrengung der Hölle, den HERRN einer Schuld zu
überführen, umsonst anbrandet. An Seinem Bekenntnis ist
alles Wort, alles Tun des Menschen unfehlbar gemessen.
Am meisten bedrängen den armen HERRN der
Verrat Petri und die falschen Zeugnisse der gedungenen
Zeugen, die den HERRN einer Schuld bezichtigen wollen.
Hier sind die Fernen wie die Nahen sich eins in der
Lüge.
Die Überlieferung an Pilatus und das
Schweigen des HERRN kommen hier zusammen mit der Flucht
der Jünger und dem Jüngling, der seine Kleider
zurückläßt. In aller Auseinandersetzung JESU mit den
Juden waren die Jünger die einzigen, die um IHN standen.
Da sie sich von IHM zurückziehen, ist er Angriff des
Feindes schutzlos ausgeliefert. Da die Juden IHN nicht
richten können, geben sie IHN Pilatus anheim.
Der Versuch Pilatus‘, JESUS frei zu
geben und Seine Gefangennahme durch die Häscher sind
fruchtlose Versuche, über den HERRN zu bestimmen, Ihn
auf unsere Seite, die Seite der Sünder zu bringen.
Die Forderung der Juden, IHN zu
kreuzigen und das vereinbarte Zeichen des Kusses Judas‘
offenbaren in dieser Stunde der Finsternis die Macht der
Hölle und die Ohnmacht GOTTES.
Wo sich die Finsternis bei der
Gefangennahme und Verurteilung JESU durchgesetzt hat,
muß das Licht der Liebe GOTTES auch in den hl.Engeln wie
ausgelöscht erscheinen vor dem falschen „Licht“ von Lüge
und Gewalt, die ihre Stunde haben. Es ist wie ein
Kreuzweg der Engel mit dem HERRN!
5.
Seraphim: in der Mitte das Zeugnis von Wahrheit und
Liebe
6.
Cherubim: das fehlende Zeugnis Petri
4.
Throne: die falschen Zeugnis – die Wahrheit scheint
entmachtet
7.
Herrschaften: der ohnmächtige Versuch Pilatus, sich zu
rechtfertigen (sich auf seine „Herrschaft“ zu
stützen. Wahrheit ist in dieser Stunde nur im Schweigen
JESU vor allen Anklagen.
3. Gewalten: die Macht der Finsternis
über die Jünger, die sie in die Flucht treibt
8.
Herzogtümer: die Freigabe des Verbrechers Barrabas und
die Verurteilung JESU, des Gerechten.
2.
Mächte: die Wahrheit ist gefesselt
9.
Erzengel: sie wird gekreuzigt
1. Engel:
das verkehrte Zeichen – als Bild der Lüge im Menschen.
Die Wirklichkeit wird durch den Zugriff
des Bösen „umgepolt“: sie ist nur noch ein Außen, das
die Verlorenheit des Menschen an die Sünde spiegelt. Nur
im Glauben kann der Mensch durch diese Verdunkelung der
Welt um ihn noch durchschauen auf das Heil in JESUS
CHRISTUS.
Golgotha steht als Ort in Beziehung zum
VATER, wie die Zeit zum SOHN, das Wie zum HEILIGEN
GEIST. Legendär ist Golgotha der Ort, wo Adam begraben
wurde, wo mit ihm und durch ihn die Geschichte der
Menschen geendet hätte, wenn nicht dort zur Rettung des
Menschen aus der Sünde der VATER den SOHN in den Tod
gegeben hätte.
-
Im Kreuzweg und der
Mithilfe Simons von Cyrene bezieht der VATER die ganze
Geschichte der Menschheit ein. Der Mensch kann nur
gerettet werden, wenn er sich in diesen Kreuzweg des
SOHNES einfügt.
-
Im Myrrhewein wird
zeichenhaft die Bitterkeit des Sterbens JESU offenbar –
er muß den Kelch des Leidens allein und bis zur Neige
trinken.
-
Die Verteilung Seiner
Kleider: letzte Armut. Der unteilbare Mantel, die Stunde
der Kreuzigung, die Aufschrift im HEILIGEN GEIST weisen
als erste verborgene Zeichen auf Seinen Sieg wie schon
bei den Anklagen Sein Schweigen.
Deutlich ist hier ein Ablauf erkennbar –
Bezug zur Zeit im SOHN! Die dreifache Verspottung des
gekreuzigten Königs durch die Vorübergehenden, die
Hohenpriester und die Mitgekreuzigten steht für das
seelisch- geistige Leiden des HERRN über die völlige
Blindheit des Menschen für seine Schuld vor GOTT.
-
Der Spott der
Vorübergehenden zeigt, daß der Mensch in der Sünde sein
Herz und mit ihm alle Innerlichkeit verliert. Er ist nur
noch ein Außen und sieht darum auch nur das Außen, das
ihn selbst dort nicht mehr rührt, wo es ihn „anschreit“.
-
Der Spott der Hohenpriester
ist Zeichen für ihre innere Erstarrung: sie, die für das
Leben aus GOTT zeugen sollten, sind Priester des Todes
geworden. In ihrem „hilf Dir selbst..“ stehen sie für
den Versuch des Menschen, aus eigener Kraft den Tod zu
überwinden und damit für alle Religionen und Ideologien,
die hier wurzeln.
-
Der Spott der
Mitgekreuzigten im Angesicht ihres eigenen Todes zeigt
die Macht des Todes über den Menschen, aus der es ohne
die Heilstat JESU kein Entrinnen gibt.
Hier legt der HEILIGE GEIST Seinen
Finger auf das „Wie“ des Sterbens JESU. Nach außen
bricht im Bekenntnis des Hauptmanns das erste Licht der
Auferstehung durch.
-
Die Finsternis der 6.
Stunde steht für den Mord an GOTT, den die Menschen mit
der Kreuzigung JESU verschuldet haben. Wäre JESU nur ein
Mensch, so hätten sie mit dieser Tat ihren eigenen Tod
gewirkt. Wer in seinem Sterben nicht hinüber findet aus
dieser GOTTverlassenheit
in die Verheissung der Auferstehung, der hat sich selbst
verdammt.
-
Aussteht nach dem
dreifachen Spott im vorhergehenden Abschnitt noch der
Spott der Henker. Der HERR ist in diese vier Ecksäulen
des Spottes und Hohns eingeschlossen. Der Spott der
Menschen verweigert dem Erbarmen GOTTES den Eintritt.
Hier spricht sich mit und durch den Menschen die Hölle
selbst ihr Urteil. Da sie an der Liebe GOTTES gezweifelt
hat, hat sie sich vom Heil ausgeschlossen.
-
Die stumme Schöpfung gibt
im Zerreißen des Vorhangs im Tempel das erste Zeugnis
für den Sieg CHRISTI; es folgt im Wort des Hauptmann das
Zeugnis des gläubigen Menschen und in den umstehenden
Frauen das stumme Zeugnis der Engel.
Mitte ist hier der Glaube des sterbenden
HERRN, der gegen eine Welt des Spottes und Unglaubens
steht.
4/6 Es.: HEILIGER GOTT: der Heilige GOTT
läßt sich nur in der Reinheit des Herzens erkennen. Der
in der Sünde tot, ist kann nur seinen eigenen Tod
erkennen.
3/7 Es. WEISER GOTT: es ist Wille des
VATERS, daß der SOHN in äußerster Armut und
Verlassenheit am Kreuz sterbe, so kann ER auch noch den
fernsten Sünder (der wie der „verlorene Sohn“ alles
vertan hat) heimholen.
2/8 Es. GERECHTER GOTT: dies ist bittere
Wahrheit unseres sündigen Menschseins: wir haben dem für
uns sterbenden HERRN nichts besseres zu bieten als Galle
und Essig.
1/9 Es. ALLMÄCHTIGER GOTT: dort, wo der
Mensch, wenn auch gezwungen wie Simon, in den Kreuzweg
des HERRN einschwenkt, zerreißt der Schleier der
sündhaften Blindheit des Menschen und er kann mit dem
römischen Hauptmann erkennen: „Wahrhaft dieser Mann ist
GOTTES SOHN!“
Schema:
1.Kreuzigung und Hilfe Simons |
Letzte erzwungene Hilfe |
2.Der angebotene Myrrhewein |
Unser „Beistand“: Bitternis |
3.Verteilung der Kleider |
Letzte äußere |
4.Spott der Vorübergehenden |
Spott der Fernen |
5.Spott der Hohenpriester: “Andere hat ER
gerettet...“ |
Erlösung gegen „Selbsterlösung“ |
6.Spott der Schächer |
und der Nahen |
7.Finsternis und Todesruf JESU |
und geistige Armut |
8.Essigschwamm, Elia! |
und Unglauben |
9.Das Sterben JESU, erste Zeichen des Sieges |
Geschenktes Bekenntnis des Glaubenden |
Deutung des Schemas:
Das LW Löwe reißt dem Sünder die letzte
Maske herunter. Die einzige Wahrheit die im Dunkel der
sündhaften Welt bestehen kann, ist die des Evangeliums.
So beginnt das Evangelium: „Evangelium JESU CHRISTI“, so
endet es: „Sie aber zogen aus und predigten überall.“
(15,20) Hier im Sterben JESU am Kreuz ist es nicht mehr
ein Wort, es ist das dem Tode hingegebene Leben JESU
CHRISTI, das wie ein stummer Schrei hinausgeht über die
ganze Welt und alle Lüge, die dagegen aufsteht,
erschlägt. Wo der Mensch dieses Bekenntnis des
sterbenden HERRN aushält, wie es gnadenhaft dem
römischen Hauptmann geschenkt wird, kommt er zum
Glauben, und alles Dunkel wird zum Licht. Daß Markus
diese Mitte setzt, unterstreicht: allein GOTTES größere
Gnade kann das Werk der Erlösung vollbringen.
Beißender Unglaube umgeben den HERRN in
Seinem Sterben, sei es der im Abstand stehenden
Zuschauer, sei es der mit gekreuzigten Schächer.
Er allein
hat die Kelter getreten, in IHM allein ist Heil!
Auch die letzte Hilfe, die man IHM
reicht: Myrrhewein und zuletzt Essig am Schwamm sind
Spott und Bitternis.
Es ist da ein geheimnisvoller
Zusammenhang: daß Simon IHM das Kreuz tragen hilft, läßt
über dem Hauptmann (der sich in das Sterben des HERRN
hinein gebetet hat) das erste gnadenhafte Licht
hereinbrechen.
5. Seraphim: gegen den bittersten Spott
derer, die als religiöse Autorität zuerst für IHN stehen
sollten, steht das Schweigen GOTTES.
6. Cherubim: das Sterben des HERRN als
schweigendes Wort bringt den einen Schächer zur
Erkenntnis und Umkehr (nur bei Lukas aufgezeichnet –
Markus hebt die Übermacht der Sünde hervor, über die der
HERR in Seinem Sterben siegen wird. Dem Erbarmen GOTTES
entspricht bei Markus das unbestechliche Licht der
Wahrheit: wir sind alle arme Sünder, doch wo wir nur
einen Strahl Seiner Wahrheit annehmen, finden wir zur
Umkehr!)
4. Throne: dies ist die bittere Wahrheit
der Sünde: sie vermag das Licht GOTTES nicht zu
ertragen.
7. Herrschaften: auch hier erweist sich
das Evangelium nach Markus als das apokalyptische
Evangelium:
die Todesnot JESU offenbart die tiefste Finsternis der
Sünde.
3. Gewalten: weil der Feind sich in
Seinem Nein gegen GOTT jeglicher Wahrheit entblößt hat,
will er auch den Menschen zur nackten Sünde machen.
8. Fürstentümer: der letzte Spott: „wir
wollen sehen, ob Elias hilft...“ ist schon jetzt Gericht
über den „Fürsten dieser Welt“, der am Kreuz erkennen
muß, daß er durch den Mord an JESUS, sein eigenes Urteil
gefällt hat. Wo wir gegen GOTT ausholen, fällt der
Schlag auf uns zurück.
2. Mächte: sie reichen dem Glaubenden
den (in den Augen der Welt) bitteren Wein des Glaubens,
der Hoffnung und der Liebe und bergen ihn im Haus der
Kirche.
9.Erzengel: sie bereiten schon im
Sterben der Wahrheit CHRISTI den Weg.
1.
Engel: die hl.Schutzengel
wollen uns mit Simon helfen, dem HERRN das Kreuz
nachzutragen, denn in Seinem Kreuz ist unser Kreuz; uns
nur im Kreuz ist Heil!
Rückblick
Es braucht ein wenig Zeit zum
betrachtenden Beten, bis wir uns in die heiligen
Ordnungen des Reiches GOTTES hineinfinden. Die Frucht
aber dieser Anstrengung ist groß. Da die äußere Ordnung
der Christenheit im Ansturm der Bösen zerfällt, baut
sich doch in uns in der Kraft des HlGEISTES die Ordnung
des Reiches GOTTES auf, die nicht mehr zerstört werden
kann, weil sie von Engel und Mensch in Einheit getragen
wird. Dafür steht in besonderer Weise der folgende
„12er“Rosenkranz.
.
Wir beten den normalen „3x5er“
Rosenkranz im Blick auf die Vier Eigenschaften GOTTES.
In den jeweils vier äußeren Geheimnissen des
Rosenkranzes, die die eine Mitte umkreisen, umschreiten
wir in den drei Rosenkränzen die GOTTESstadt mit ihren
zwölf Toren, durch die einmal die erlöste Menschheit in
den Himmel einkehren wird.
Wenn die Kirche einmal alle
Heilsgeheimnisse des Rosenkranzes durchlaufen und in
sich aufgenommen haben wird, dann hat sich die
Heilsgeschichte vollendet, dann wird das NEUE JERUSALEM
in Seinem Glanze vor unser aller Augen stehen - und wir
werden in IHM ewig glücklich sein. In unserem
betrachtenden Beten mit MARIA und den hl.Engel tragen
wir unseren kleinen Teil zu dieser Vollendung bei.
Bild 17: drei Quadrate, die sich über
die GOTTESstadt legen:
Möge diese Betrachtung zur Schönheit des
Rosenkranzes dazu verhelfen, den Rosenkranz zu der
endzeitlichen Waffe zu machen, die der Himmel uns durch
die MUTTER GOTTES in besonderer Weise in dieser Zeit des
geistigen Kampfes in die Hand geben will. Wo wir den
Rosenkranz so betrachtend beten, werden auch die Träger
der geistigen Ordnung des Reiches GOTTES, die Hl.Engel,
mit einsteigen, denn sie sind es, die in besonderer
Weise gerufen sind, das Himmlische Jerusalem schon jetzt
auf die Erde herunter zu bringen. So wird der Rosenkranz
nicht nur zu einer geistigen Waffe erster Ordnung, er
ist auch das Schwert, das den Weg für das Kommen des
Reiches GOTTES bereiten hilft.
ANHANG: DER
ROSENKRANZ DER SIEBEN SCHLEIER
Es sind SIEBEN SCHLEIER, die im Bild von
Guadalupe das Geheimnis der GEBURT DES HERRN
einschließen (von außen nach innen):
Die Wolken als Zeichen des GEHEIMNISSES.
GOTT läßt sich nur im Geheimnis erkennen.
Die Strahlen als Zeichen der
eifersüchtigen LIEBE GOTTES, die jedem Zugriff auf
dieses Geheimnis der Geburt des SOHNES wehrt. Die
Weisheit GOTTES ist nicht zu greifen!
Der sternenbesäte Mantel als Bild für
die heilige Ordnung der Liebe GOTTES, die jedem Geschöpf
(nicht nur den Sternen) den ihm gebührenden Platz
zuweist - wenn es sich nur einzufügen bereit ist. Hier
müssen wir uns von oben wie von unten immer wieder neu
beraten lassen.
Das erdbraune Kleid von Licht und
Schatten durchzogen, Bild für den Kampfplatz Erde und
die ganze Heilsgeschichte. Im Zeichen des Kreuzes wird
endlich die Scheidung von Licht und Finsternis
besiegelt. So ist es die Wissenschaft des Kreuzes, die
wir als erste lernen müssen.
Das weiße Unterkleid MARIENS, Zeichen
ihrer engelhaften Reinheit und Unberührtheit - nur im
Kampf mit aller Unreinheit der Welt können wir zu dieser
Reinheit durchstoßen, ohne die keiner in den Himmel
eingehen darf.
Der heilige Leib MARIENS, vollkommenster
Tempel der HEILIGSTEN DREIFALTIGKEIT, der auch in uns
den HERRN in Ehrfurcht bergen soll.
Die engelgleiche Seele MARIENS
Brautgemach des HEILIGEN GEISTES - Ort immerwährender
Anbetung und Seligkeit.
Über neun Stufen, den Chören der Engel
entsprechend, sollten wir uns für die Betrachtung der
Schleier bereiten, wir beten entsprechend neunmal das „Heilig...Sanctus“
der Hl. Messe.
Zu den einzelnen Schleier beten wir nach
der Weise des Schmerzens -Rosenkranzes: ein VATERunser
im Anfang, dann sieben Ave Maria. zuletzt das Gloria und
ein Sanctus.
Am Ende sollten wir in neunmaliger
Anrufung des Hl. Erzengel Michaels um seinen besonderen
Schutz und seine Hilfe flehen, daß wir im geistigen
Kampf gegen die Mächte der Finsternis bestehen und
endlich in, mit und durch MARIA die ewige Seligkeit
erlangen:
Hl.Erzengel Michael verteidige uns im Kampfe;
gegen die
Bosheit und Nachstellungen des Teufels sei uns
Schutzwehr.
Ihm
befehle GOTT, so bitten wir flehentlich -
du aber
Fürst der Himmlischen Heerscharen
stürze
den Satan und die anderen Bösen Geister,
die in
der Welt zum Verderben der Seelen umherschweifen
in der
Kraft GOTTES in den Abgrund. Amen.
Die
Betrachtung über den Aufbau des Rosenkranzes und
sein Verhältnis zum Bild von Guadalupe wurde im
Mai 1994 zum ersten Male in Fatima im Carmel
vorgetragen und dem Hl.Erzengel Michael am Fest
seiner Erscheinung am Monte Gargano in
Dankbarkeit zugeeignet. Fatima, 8.5.94.
1.Überarbeitung: 18.12.96; 2. Überarbeitung:
März 2000. Sehr verkürzt wurde sie im „Kleinen
Katechismus des Rosenkranzes“ abgedruckt und als
Beiheft dem Buch „Guadalupe, Siegesbanner
MARIENS“, Franziskusverlag, Udligenwil,1996,
beigegeben.
Wir verweisen auf das Buch „Guadalupe,
Siegesbanner MARIENS“ in dem die Botschaft und
das Bild der MUTTERGOTTES von Guadalupe tiefer
erschlossen wird.
deren sich die Raffgier der Menschen heute
bedient, um die ganze Schöpfung in einen
Supermarkt zu verwandeln.
Siehe dazu die unveröffentlichte Arbeit: „Das
Wort GOTTES im Licht der hl.Engel“
Das Wort GOTTES ist anders als das Wort der
Welt. Hier müssen wir aller Verführung durch den
Feind widerstehen. Es ist nicht nur ein heiliges
Wort, es ist Dichtung, vom Hl.GEIST inspiriert.
In der Dichtung aber gilt nicht nur das Wort als
Träger des Sinnes, wichtiger noch ist die Form,
in der sich das Gedicht von der Prosa
unterscheidet.
Sie ist nach der apotkalyptischen Rede JESU bei
Matthäus das hervorstechende Merkmal für die
sich vorbereitende Herrschaft des Antichrist
(vgl. .Mt 24,12) – oft wird das Wort „anomia“
auch als „GOTTlosigkeit“ übersetzt. Wo der
Glaube an GOTT fällt, bricht das Chaos herein.
In China fanden sich in diesem Jahrhundert
christliche Gemeinden, die über 300 Jahre,
nachdem den Missionaren die Tore geschlossen
waren, durch den Rosenkranz den Glauben bewahrt
haben. Es kann nicht anders sein: wo die MUTTER
betend unter uns gegenwärtig ist, ist es auch
ihr SOHN.
Besonders
wenn wir den Rosenkranz mit unserem Engel und
über St. Gabriel mit allen Engeln zu beten
lernen.
Auch
wenn wir sie noch nicht persönlich vollzogen
haben, sind wir durch die Weltweihe an das
Unbefleckte Herz MARIENS, die der Hl.Vater
Johannes Paulus II. l986 vollzogen hat, dem
Unbefleckten Herz MARIENS geweiht.
Auch
hier wird deutlich, daß wir den "Letzten Dingen"
entgegen gehen - das Heilswirken GOTTES zielt
immer mehr auf solche VOLLENDUNG in, mit und
durch MARIA!
Die
vier Fähigkeiten des Menschen: Wille, Gemüt,
Geist, Sinne sind den vier Himmelsrichtungen und
damit der GOTTESstadt zugeordnet, in der der
Mensch seine GOTTebenbildlichkeit vollenden
wird. Sie sind letztlich gerichtet auf die
ERKENNTNIS DES EINEN GOTTES, darum gebündelt,
aufeinander bezogen und ergänzen einander.Nach
Osten ist es der WILLE - nur der Mensch kann
gerettet werden, der mit ganzem Herzen zur
Erlösung in JESUS CHRISTUS ja sagt; nach Norden
das GEMÜT - damit wird angezeigt, daß der Mensch
hier für die Täuschung des Bösen am anfälligsten
ist; nach Süden seine Geisteskraft (Intellekt),
in der er dem Engel und GOTT am nächsten kommt;
nach Westen seine Erkenntnis durch die Sinne,
durch die er in besonderer Weise mit der ganzen
Schöpfung, über die ihn GOTT gesetzt hat,
verbunden ist. Diese vier Fähigkeiten sollen auf
die Mitte, das Herz des Menschen hin, wie eins
werden - so wie die vier Evangelien auf den
Einen JESUS CHRISTUS hin EIN EVANGELIUM sind und
so die Erkenntnis des EINEN ERLÖSERS vermitteln.
Wo immer eine der Fähigkeiten für sich nach
vorne tritt, wird das labile Gleichgewicht des
Menschen gestört - die Philosophiegeschichte der
Neuzeit gibt dafür in der Aufsplitterung der
-"ismen" den besten Beweis: der Willensmensch
wird zum Diktator, der Gefühlsmensch zum
Schwärmer, der Intellektuelle zum eisigen
Berechner, der Sinnenmensch verliert sich an die
Schwerkraft der Erde.
Auf dieses Geheimnis weist uns der
"HEILIGENSCHEIN" der Heiligen und Engel hin - er
ist Hinweis, daß sich ihr Leben in GOTT
vollendet hat.
Hier
wird auch deutlich, daß die Bewegung lebendigen
Gebetes notwendig k r e i s e n d ist. Die
Sehnsucht des Betenden ist in die kreisende
Bewegung des GÖTTLICHEN LEBENS einzugehen! Im
Evangelium des Johannes entfaltet sich das ganze
Leben des HERRN in dieser kreisenden Bewegung ;
wir erkennen sie in den Reden des HERRN - siehe
besonders die "eucharistische Rede" im 6.
Kapitel.
Dies
ist letztes Ziel der LITURGIE DER KIRCHE, im
Bild der "Spirale" tiefer in die Geheimnisse des
Heiles einzudringen.
Gen 2,8 - schon hier wird uns deutlich, daß wir
das Bild der "Mauer" nicht statisch fixieren
dürfen. Im Blick auf die vier äußeren
Geheimnisse, die das eine Mittegeheimnis im
Rosenkranz umschließen, sprechen wir von
"Kreisen". Der Grundbegriff, der hier zugrunde
liegt, muß vom Kreuz her verstanden werden.
Alles geschaffene Leben ist begrenzt, nur im
Kreuz findet es seinen rechten Platz und seine
Erfüllung - GOTTES Leben allein ist ohne Grenze!
Wir können den Geheimnissen GOTTES nur in "Bild
und Gleichnis" nahen. Auch der HERR hat darum
gerungen, wie Er den Jüngern das Geheimnis des
HIMMELREICHES gleichnishaft nahe bringen könnte
- und er hat dazu immer wieder neu angesetzt.
Nur ein eng logisches Denken wird hier einen
"Widerspruch" sehen: wie kann ein Viereck
zugleich ein Kreis sein? Doch hat sich nicht
selbst die Geometrie in der Frage der "Quadratur
des Kreises" (wird das "Vieleck" nicht endlich
notwendig zum Kreis!) bis heute den Kopf
zerbrochen? Letztlich versteckt sich dahinter
die noch viel tiefere Frage: wird der DREIEINIGE
GOTT nicht durch das "Heraustreten" des SOHNES
in der Menschwerdung geheimnisvoll zu "Vier" und
zeigt so die Brücke von der Drei zur Vier (in
den Vier wesentlichen Eigenschaften) auf? GOTT
ist Haus (4) und Innewohnender (3) zugleich - Er
ist, um uns zu retten "Alles" geworden...und
wird endlich im Himmlischen Jerusalem die ganze
verklärte Schöpfung (4) in sich aufnehmen
(3x4=12)!
Dies ist im Bild des "LICHTRINGES" angedeutet.
Das Mittegeheimnis ist auch deshalb "Kreis",
weil es von den beiden anderen Kreisen
eingekreist wird und weil erst in ihm das
Kreisen der beiden anderen Kreise zu seinem Ziel
kommt. Die Geburt GOTTES in der Seele beginnt in
ihrer tiefsten Mitte, die Mystiker sprechen von
„Seelenspitze“ !
Die
Ziffer "9", wie die "6“ sind Bild für die
Spirale - Zeichen alles Wachstums.
Die
Personen, die man in ihren Augen durch vielfache
Vergrößerung (Digitalisierung durch Komputer)
gefunden hat - inzwischen ist eine ganze
Familie! - unterstreichen diesen Hinweis. Sie
stehen für alle anderen, die auch in ihren Augen
und dadurch in ihrem Herzen geborgen sein
wollen.
Dies
wird angedeutet durch sein "Kindsein", das schon
durch die Prüfung des Kreuzes gegangen ist,
durch sein rotes Gewand und die ausgestreckten
Arme, durch die "Flügel des Zeugnisses": im
"Wasser, Blut und HEILIGEN GEIST". Auch die
Hirtenkinder von Fatima zeigen diesen
dreifaltigen Bezug: Luzia als die "Bleibende"
vor allem zum VATER, Jazintha in ihrem Eifer für
die Rettung der Seelen zum SOHN, Franzisko durch
seine Liebe zum Eucharistischen HERRN zum
HEILIGEN GEIST. Immer sind diese Beziehungen
nicht aus - sondern einschliessend, sie zeigen
eine besondere Ausrichtung ihrer Berufung an.
Um die Einheit mit sich selbst und der ihm
aufgetragenen Sendung hat Juan Diego bei der
ersten Abweisung durch den Bischof nicht wenig
ringen müssen. Wir haben darauf im "Kreuzweg"
des Juan Diego" in „Guadalupe, Siegesbanner
MARIENS“ hingewiesen.
Dies sind die drei schon in der antiken
Philosophie erkannten Transzendentalia: „unum,
verum, bonum = das Eine, das Gute, das Wahre“
zu denen sich noch die Schönheit (pulchrum)
gesellt. Sie zielen auf die vier wesentlichen
(transzendenten = jenseitigen) Eigenschaften
GOTTES: die Einheit weist auf die Heiligkeit,
das Gute auf die Weisheit, das Wahre auf die
Gerechtigkeit und die Schönheit auf die Allmacht
GOTTES. Die Häßlichkeit der Sünde und des Bösen
kann letztlich nur durch die Schönheit besiegt
werden – darum hat die Kunst von Anfang an in
der Kirche ihren Platz.
Man denke besonders an die deutschen Mystiker
Tauler, Seuse und Eckehardt, aber auch an die
großen Mystikerinnern: Gertrud, Mechthild u.a.m..
Sie
wird hier vom Bild aus besonders deutlich, darum
wird erst hier darauf verweisen.
Es
sind vier Malstile, die sich im Bild feststellen
lassen, die wie in keinem anderen Bild der Welt
wunderbar zusammenwirken, bis hin auf die
maltechnische Bedeutung der rauhen Unterlage der
Agavefaser, die da und dort, besonders in den
Augen die Dimension der Tiefe vermittelt. Auch
die aztekischen Elemente des Bildes, wie sie die
PP. Guerrero und Rojas erforscht haben, haben
eine solche Tiefendimension. Sie offenbaren die
Tiefe der Weisheit, die den aztektischen Weisen,
den „Tlamantini“ eigen war. Die Weisheit GOTTES
hat sie zu ihrer Evangelisierung wunderbar
genützt.
Hier sei besonders auf den "Goldenen Schnitt"
verwiesen, wie ihn alle große Maler ihren
Bildern zugrundegelegt haben, um die rechte
Proportion der Formen zu sichern. In keinem Bild
dürfte diese Harmonie vollkommener gelungen sein
als in dem von Guadalupe.
Wir verweisen auf die ausführlichere Deutung im
"Siegesbanner". Die Sterne sind Abbild der
Sternkonstellation des 12. Dezember 1531, wie
eine Untersuchung Dr.Juan Illecas, abgedruckt im
ersten Heft der Guadalupe Gesellschaft, erwiesen
hat (inzwischen als Sonderdruck in spanischer
Sprache erschienen!).
Auch dies ist zeichenhaft: die Kirche lebt aus
dem Wort des Evangeliums, das in diesem "Buch"
angezeigt ist.
Man
siehe dazu den „Kreuzweg Juan Diegos“ nach dem
Nican Mopohua, in „Siegesbanner“!
Das Bild von Guadalupe ist unter allen Ikonen
der MUTTER GOTTES die vollkommenste - ist sie
doch von der Hand GOTTES selbst gemalt. In ihr
prägt sich am augenscheinlichsten die ORDNUNG
DES REICHES GOTTES aus. In den Ikonen stehen
dafür die strengen Gesetze, die das Malen
bestimmen.
Die
Ostkirche hat das gewöhnliche Brot beibehalten,
das der Priester in liturgischer Bereitung am
Anfang der hl.Messe in kleine Würfel schneidet.
Im Hochgebet werden sie zum LEIB DES HERRN
konsekriert. Sie hat auch die Segnung des Brotes
beibehalten, wie es in der Urkirche üblich war,
das den Gläubigen am Ende der hl.Messe gereicht
wird. Die Bewegung der „Neukatechumen“ haben
bewußt auf diese alte Form zurückgegriffen -
ohne Widerpruch der hierarchischen Kirche. Sie
feiern die Eucharistie als solche ja auch nur in
geschlossenem Raum in der Gemeinschaft derer,
die dafür bereitet wurden.
Man
siehe dazu die Exegese des Johannesevangeliums
in „Das WortGOTTES im Licht der hl.Engel“.
Johannes sieht in seinem Evangelium durch den
„historischen JESUS“ durch auf Seine
sakramentale bleibende Gegenwart in der Kirche.
Bild dafür ist das „ LAMM GOTTES“, auf das
Johannes der Täufer die ersten Jünger verweist.
Das Bild von Guadalupe entspricht dieser
johanneischen Sicht.
"richtig"
bedeutet hier: "sachgemäß", im Blick auf seine
trinitarische Struktur und Ausrichtung , wie
wir sie ein wenig zu deuten versuchten. Bei
allem Ruf zur "aktiven Teilnahme der Laien" an
der Liturgie der Kirche wird heute oft
vergessen, daß wir manches auch erst lernen
müssen, bevor wir "aktiv" teilnehmen können. Das
gilt auch für den Rosenkranz, wenn wir ihn
bewußter zu beten versuchen. Der Rosenkranz ist
schon deswegen ein liturgisches Gebet, weil
sich in ihm in wunderbarer Weise die heilige
Ordnung des REICHES GOTTES verbirgt. Liturgie
ist mit und durch die Hl.Engel DIENST an GOTT
und Seinem Reiche. In solchem Dienst soll etwas
von der Himmlischen Herrlichkeit aufscheinen,
auf die wir in irdischer Wanderschaft zugehen.
.....wie
sich gern theologische Gelehrte auszudrücken
pflegen.
Diese
dynamische Gegenwart des HERRN ist nicht auf die
hl. Messe beschränkt, in der der HERR in
besonderer Weise durch das Opfer von Golgotha zu
uns kommt. Weil sie vor dem Konzil weniger in
Erscheinung trat, hat man sie heute so sehr in
den Vordergrund gestellt, daß seine statische,
bleibende Gegenwart im Altarsakrament
zurückgedrängt wurde. In falsch verstandener
"Konkurrenz" hat man den HERRN im Tabernakel auf
die Seite geschoben. In Seiner statischen
Gegenwart in der hlst. Eucharistie sind
notwendig die beiden anderen Komponenten: die
dynamische und das Kraftfeld Seiner Gegenwart
mit gegeben.
Nach
"beiden Seiten" bedeutet: hin zu den
rationalistischen Ideologien der Neuzeit
einerseits, die ihrerseits wieder auf die
Theologie der Kirche abgefärbt haben, wie hin zu
einer Frömmigkeit, die sich von der Ordnung der
Kirche abgelöst hat.
Der „Neunerrosenkranz“ soll uns hier helfen,
tiefer in das Leiden und Sterben des HERRN
einzudringen.
Bei der Kreuzigung JESU sind es schon drei
Zeichen, die auf diesen Sieg hinweisen: der
unteilbare Mantel, die Stunde der Kreuzigung und
die Aufschrift.
Hier dürfen wir durchblicken auf die Kälte der
Hölle, die immer mehr das Herz des Menschen in
Besitz nimmt – das Leben nach außen tötet schon
zu Lebzeiten des Menschen seine Seele. Das Außen
muß immer schreiender werden, wie wir es heute
in den Medien erleben, um den Menschen noch zu
treffen.
Der anglikanische Bischof Robinson spricht von
ihr im Zeitungsjargon unserer Zeit als „GOTT ist
tot“. Durch die Sünde erschlägt der Mensch GOTT
immer wieder neu.
Es ist wie das Buch Daniel im Zeichen des Löwen
nach Westen gerichtet, wo wir den HERRN als
Richter der Lebenden und Toten erwarten!