Falschlehrer der Kirche
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Falschlehrer der Kirche (1)
Die Zerstörung des
Glaubens durch Theologen
Im Namen
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Geliebte im Herrn!
Die
Kirchen werden immer leerer. So stellen alle eifrigen,
gläubigen Christen immer wieder besorgt fest. Die
Kirchen werden immer leerer. Und so ist es tatsächlich.
Seit etwa 25 Jahren, ziemlich zeitgleich mit dem
II. Vatikanischen Konzil, hat der Auszug aus dem
Gottesdienst begonnen. |
Prof. Dr. Georg May |
Welches
sind die Ursachen dieses Auszugs? Die einen
sagen: Ja, die Menschen sind halt bequem. Die
Menschen sind bequem, das ist keine Frage, aber
warum sind sie gerade bequem im Gottesdienst?
Sie sind doch sonst nicht bequem. Wenn
es um die Urlaubsfahrt geht, da sitzen sie zehn Stunden
am Steuer, und das ist keine Bequemlichkeit. Oder wenn
sie ein Haus bauen, da wird wochen-, monatelang Abend
für Abend geschafft mit ungeheurer Intensität. Warum ist
man also bequem in Bezug auf den Besuch des
Gottesdienstes? Die Antwort kann nur lauten: Man ist da
bequem, woran einem nichts liegt. Und warum liegt einem
nichts am Gottesdienst? Weil man keinen Glauben hat,
weil der Glaube an den Wert des Gottesdienstes, an die
Nützlichkeit und an die Notwendigkeit des Gottesdienstes
verloren gegangen ist. |
Andere
sagen: Der Wohlstand ist schuld. Ich bezweifle diese
Auskunft. Sind denn diejenigen, die nicht im Wohlstand
liegen, eifrige Kirchgänger? Und gibt es nicht auch
Leute, die im Wohlstand leben und jeden Tag die heilige
Messe besuchen? Ich kenne wunderbare Persönlichkeiten,
Persönlichkeiten fürstlichen Geblütes, die täglich am
Meßopfer teilnehmen, die immer schon im Wohlstand
lebten, aber der Wohlstand hat sie nicht gehindert,
eifrig den Gottesdienst zu besuchen. Nein, der Wohlstand
allein vertreibt die Leute nicht aus dem Gottesdienst,
sondern der Mangel an Glauben, der die Wertschätzung des
Meßopfers lehrt.
Wieder
andere verweisen auf das Fernsehen oder auf die Presse;
und tatsächlich, da ist vieles im Argen. Die meisten
Sendungen, die meisten Artikel, die sich mit Religion
beschäftigen, sind kritisch gegen die Kirche,
überkritisch, legen eine Sonde an die Menschen in der
Kirche an, die sie sonst nicht anlegen, weder an die
Parteien noch an die Gewerkschaften. Keine Frage, daß
die Freudigkeit des Glaubens durch das Fernsehen und
durch die Presse gewaltig gemindert wird. Das ist gar
keine Frage.
Aber was tun die Menschen der Kirche gegen die
Verunglimpfungen ihres Glaubens? Was tun vor allem die
vielen Theologen? Gewiß gibt es auch heute Theologen,
die sich vor die Kirche stellen, sie verteidigen und die
gegen sie gerichteten Schläge abwehren. Aber nicht
wenige von ihnen helfen mit, die Kirche herabzuziehen.
Es gibt ihrer viele, die der Kirchen den Eselstritt
geben.
Ich will
heute von einer Angelegenheit sprechen, die nach meiner
Meinung hauptursächlich für den Auszug aus dem
Gottesdienst und der Kirche vor allem bei der jüngeren
Generation ist. Das ist die Zerstörung des Glaubens
durch die eigenen Theologen. Ich erwähne an erster
Steele deren Umgang mit dem geschriebenen Wort Gottes.
Das II. Vatikanische Konzil hat bezüglich der Heiligen
Schrift gelehrt: Die Bibel lehrt sicher, gewiß, ohne
Irrtum die Wahrheit, die Gott um usneres Heiles willen
aufgeschrieben wissen wollte, hat also an der
Inspiration und an der Irrtumslosigkeit der Heiligen
Schrift nichts geändert. Von den Evangelien sagt das II.
Vatikanische Konzil, daß die Väter des Konzils an der
Geschichtlichkeit der Evangelien festhalten. Die
Evangelien überliefern zuverlässig das, was Jesus
gewirkt und getan hat, als er untern den Menschen lebte.
Diesen
Aussagen, die nichts anderes sind als die immerwährende
Lehre der Kirche, steht aber ein Verhalten vieler
Theologen gegenüber, das dazu einen vollendeten
Gegensatz bildet. Wenn Sie heute moderne Bücher über die
Heilige Schrift lesen, da finden Sie darin oft die Rede
von Geschichten, von Erzählungen. Geschichten sind keine
Geschichte, Geschichten sind Legenden, Märchen, Sagen
und Mythen. Erzählungen sind erfundene Wortzusammenhänge
und Wortkomplexe. Nach diesen Theologen hat Jesus die
Worte, die ihm in der Heiligen Schrift zugeschrieben
werden, niemals gesprochen, hat er die Taten, von denen
die Evangelien künden, niemals getan, sind viele
Ereignisse der Evangelien (und gerade die wichtigsten)
niemals geschehen, sondern diese Worte sind ihm von
seinen Verehrern zugeschrieben worden, diese Taten hat
man ihm - natürlich, ohne daß sie passiert sind -
angedichtet. Die Heilige Schrift, so sagen diese Herren
und Damen, wolle von der Bedeutsamkeit Jesu reden, sie
sei aktuelle Anrede. Die Evangelisten und überhaupt der
Männer des Neuen Testamentes hätten ihren Glauben an
Jesus in Geschichten umgesetzt, ohne daß ein
historisches Fundament diesen Glauben stützt.
Das wird
gelehrt von Dutzenden katholischer Theologen! Die
Erstbetroffenen sind natürlich die Theologiestudenten,
also die künftigen Religionslehrer und Priester. Sie
werden hier systematisch ihres Glaubens beraubt. Von
diesen Religionslehrern und Priestern geht diese
Entleerung des christlichen Glaubens weiter an die
Predigtzuhörer, an die Schüler in der Schule. Sie
brauchen sich nicht zu wundern, wenn Ihre Kinder
allmählich den Glauben verlieren, und das äußere Zeugnis
für den Glaubensverlust ist das Fernbleiben vom
Gottesdienst. Wer den Aufstellungen der genannten
Theologen folgt, wird sich fragen: Wozu soll ich
hingehen an einen Stätte, wo mir Märchen erzählt werden,
Propagandamärchen, die von den Evangelisten erfunden
sind, um Jesus künstlich hochzustilisieren?
Meine
lieben Freunde, über die Gefahr, die sich hier erhebt,
können Sie sich kein adäquates Bild machen, weil Sie die
entsprechende Kenntnis der Literatur nicht besitzen.
Aber daran ist kein Zweifel: Was sich hier erhebt, ist
eine tödliche Gefahr für unsere Kirche! Wenn diese
Positionen das letzte Wort behalten, ist das Ende
unserer Kirche gekommen. Natürlich wird sie sich in
kleinen Resten, wie hoffentlich in uns, die wir hier
versammelt sind, erhalten, aber das Gros wird
unweigerlich dieser Kirche entfremdet werden und sich
vielleicht zu protestantischen Denominationen begeben,
wo man ja immer schon derartige Thesen vertreten hat,
oder wir gar in die Glaubenslosigkeit abwandern.
Was ist
zu diesen Wahnsinnsthesen zu sagen? Zunächst einmal:
Hier wird eine private Auslegung der Heiligen Schrift
gegen die amtliche gestellt. Hier wird nicht etwa die
Bibel gegen die Lehre der Kirche ausgespielt, sondern
private gegen amtliche Auslegung. Dieser Vorgang ist uns
bekannt, z.B. aus dem 16. Jahrhundert. Da trat auch ein
Mann auf, der seine private Auslegung gegen die amtliche
stellte, und in Worms hat Kaiser Karl V., dieser
gläubige Mann, gesagt: "Ein einfacher Mönch, geleitet
von seinem privaten Urteil, hat sich erhoben gegen die
Lehre, die alle Christen seit tausend Jahren bewahrten,
und sagt dreist, sie hätten sich geirrt." So Karl V.
über diesen Mönch in Worms.
Diese
Anmaßung, mit dem privaten Urteil das Urteil der
gottgeleiteten, vom Heiligen Geist belebten Kirche zu
ersetzen, richtet sich selbst. Es sind im Laufe der
Jahrhunderte immer wieder solche Falschlehrer
aufgestanden. Das ist schon im Neuen Testament bezeugt.
Der heilige Apostel Paulus sagt zu den Bischöfen von
Kleinasien: "Aus eurer eigenen Mitte werden sich Männer
erheben, welche verdrehtes Zeug reden, um die Jünger in
ihre Gefolgschaft zu ziehen." Wahrhaftig, dieses Wort
ist heute in ungeahnter Weise in Erfüllung gegangen. Es
erheben sich Männer - und neuerdings auch Frauen -, die
verdrehtes Zeug reden, um die Jünger in ihre
Gefolgschaft zu ziehen.
Diese
Falschlehrer sagen, es komme nur auf die Bedeutsamkeit
der Texte an, daß sie im Menschen eine Antwort finden.
Sie sind "aktuelle Anrede", daß die Menschen eben sich
bewegen lassen, das Gute zu tun. Tja, meine lieben
Freunde, wie soll denn in der Religion etwas bedeutsam
sein, dem die göttliche Beglaubigung fehlt? Wieso sollen
denn diese Worte bedeutsam sein, wenn hinter ihnen nicht
Tatsachen stehen? Wozu soll ich denn reden von
Menschwerdung, Jungfrauengeburt, Wundern, Erlösungstod,
Auferstehung, Himmelfahrt, wenn das alles nicht passiert
ist? Das ist doch offenkundiger Unsinn, etwas bedeutsam
zu nennen, was sich enthusiastische Jünger aus den
Fingern gesogen haben. Die christlichen Wahrheiten sind
doch nur deswegen bedeutsam, weil das, was sie künden,
in Wirklichkeit geschehen ist. Die Berichte des Neuen
Testaments über die Machttaten unseres Herrn sind doch
keine erfundenen Geschichten für irgendwelche
Bedeutsamkeiten, Ideen, Gedanken, Entwürfe.
Die
Apostel und die Verfasser des Neuen Testaments wußten
sehr genau zu unterscheiden zwischen Tatsachen und
Märchen, zwischen Geschichte und Legende. An mehreren
Stellen wird das deutlich. Zum Beispiel schreibt der
heilige Evangelist Lukas am Anfang seines Evangeliums:
"Ich habe allen Ereignissen sorgfältig nachgeforscht und
sie für dich wohlgeordnet aufgeschrieben, damit du
darauf sie Zuverlässigkeit der Erzählungen erkennst."
Die Zuverlässigkeit! Sie hängt also davon ab, daß das,
was da berichtet wird, geschehen ist; nicht, daß es gut
erfunden ist, sondern daß es geschehen ist. Oder um eine
andere Stelle zu zitieren im zweiten Petrusbrief: "Denn
wir haben euch nicht als Anhänger ausgeklügelter Fabeln
die Macht und die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus
kundgemacht, sondern weil wir Augenzeugen seiner Größe
waren." Augenzeugen! Nicht Dichter, nicht Phantasten,
nicht Erfinder von Märchen. Oder um noch eine letzte
Stelle zu zitieren im ersten Johannesbrief: "Jeder
Geist, der bekennt, daß Jesus Christus im Fleisch
gekommen ist, ist aus Gott. Und jeder Geist, der Jesus
nicht bekennt, ist nicht aus Gott." Hier geht es also um
die geschichtlicheh Realität essen, was da von den
Evangelisten und überhaupt von den Jüngern Jesu
berichtet und weitergetragen wird.
Einer
von diesen Falschlehrern sagt: Es geht hier nur um
Bekenntnisformeln, aber nicht um Sachinformation. Ja,
meine lieben Freunde, wie soll ich etwas bekennen, was
gar keinen Inhalt hat? Wie soll ich mich zu Jesus
bekennen, meinetwegen zu seiner Menschwerdung, wenn
diese Menschwerdung niemals geschehen ist, wenn Maria
geboren hat wie jede andere Mutter auch und nicht den
Logos, den menschgewordenen Logos, die zweite Person in
Gott, zur Welt gebracht hat? Ich kann nur bekennen, was
eine geschichtliche Tatsache hinter sich hat. Ich kann
nur einen Glauben nach außen kundtun - das heißt ja
bekennen -, wo eine Sachinformation damit verbunden ist.
Bekenntnis und Information schließen sich nicht aus. Was
ich bekenne, das muß auch stimmen.
Man
rühmt bei diesen Falschlehrern die Theologie der
Evangelisten und der anderen Verfasser des Neuen
Testamentes. Man meint, daß sie große Theologen seien.
Doch groß sind sie nicht als Romanschriftsteller,
sondern als Zeugen. Sie haben ihre Aussagen über Jesus
nicht erfunden, sondern aus der Persönlichkeit Jesu
abgelesen. Das Geschehen um Jesus hatte seine
metaphysische Tiefe. Was da passiert ist, war nicht nur
ein äußeres Geschehen, sonder war von einer himmlischen
Macht und Kraft erfüllt. Und eben diese Macht und Kraft
haben die Evangelisten erkannt und abgelesen aus diesem
Geschehen.
Meine
lieben Freunde, hier geht es um Sein oder Nichtsein des
Christentums. Hier geht es um Sein oder Nichtsein
unserer Kirche. Sie müssen sich darüber im klaren sein,
daß die Realität der Worte und Taten Jesu keine
Nebensächlichkeit ist, sondern daß hier entschieden wird
über die Zukunft unseres Glaubens und unserer Kirche,
auch über die Zukunft des Glaubens Ihrer Kinder und
Kindeskinder. Wenn hier nicht Remedur geschaffen wird,
ist das Ende des Christentums gekommen.
Ein
ehrlicher Mann wie der Herausgeber des SPIEGEL, Rudolf
Augstein, hat den Satz geschrieben: "Die Theologen
wissen sehr genau, daß das Christentum ein unhaltbarer
Irrtum ist, aber sie geben es nicht zu." Augstein hat
ganz recht. Von den Theologen, die ich hier im Auge
habe, gilt das tatsächlich. Ich kann ihm nur zustimmen,
wenn er aus der Lektüre der modernistischen Bücher
diesen Schluß zieht. Ein evangelischer Theologe, Ulrich
Wilkens, hat diese Verwirrung bemerkt. Der Eindruck, den
die Lektüre moderner exegetischer Literatur auf die
Theologiestudenten macht, ist oft so, sagt er, daß sie
verwirrt sind. "Verwirrt" ist ein harmloses Wort; sie
sind durcheinander. Ich stehe seit über 30 Jahren in der
Theologenerziehung, meinen lieben Freunde. Ich kann
Ihnen nur sagen: Wer mit gläubigem Sinn an die
theologischen Fakultäten kommt, der verläßt sie oft als
blasierter Skeptiker. Selten, ganz selten, wird jemandem
in seinem Studium der Glaube wirklich auferbaut. Häufig
ist das Gegenteil der Fall. Das sind die Tatsachen, und
sie muß man zur Kenntnis nehmen.
Was
können Sie, meine lieben Freunde, tun? Sie können sich
bemühen, durch eigenes Studium zuverlässiger Werke, die
natürlich meistens älteren Datums sind, ein genügendes
Wissen zu erwerben, um damit Einwänden zu begegnen. Ich
selbst habe ein Buch geschrieben "Der Glaube in der
nachkonziliaren Kirche", in dem ich auf diese und
ähnliche Erscheinungen eingegangen bin, aber das ist nur
ein Tropfen auf den heißen Stein. Es müßte in einem
großen Umfang eine Schar von gläubigen Theologen
gesammelt werden, die sich diese Irrlehren vornähmen und
ihre Widerlegung sieghaft und überzeugend vortrügen.
Solange das nicht geschieht, müssen Sie mit den
unvollkommenen Mitteln, die Ihnen zur Verfügung stehen,
sich bemühen, in sich selbst den Glauben zu erhalten und
Ihren Angehörigen die Zweifel zu zerstreuen. "Ich weiß,
wem ich geglaubt habe", sagt der Apostel Paulus. In der
Tat: Das Treiben der Falschlehrer hat keine Verheißung.
Es ist ein Wölkchen am Horizont, und das wird
vorübergehen. Eines Tages wird das Kartenhaus dieser
Irrlehren zusammenbrechen. Aber bis dahin gilt es sich
zu wappnen gegen die Versuchungen, die von ihnen
ausgehen. Halten wir uns an das, was die Kirche immer
gelehrt hat. Ihr ist die Heilige Schrift anvertraut. Sie
ist die Hüterin der Bibel, ja, aus ihr kommt die Bibel;
es sind Männer der Kirche, die sie geschrieben haben.
Und ihr obliegt, deswegen auch die Auslegung der Bibel,
die amtliche und erforderlichenfalls die unfehlbare
Auslegung, und diesem Wort der Kirche wollen wir trauen
und uns nicht irre machen lassen. Amen.
26. Februar 1989
Falschlehrer der Kirche (2)
Die
Entkleidung der Geschichtlichkeit der Evangelien
Im Namen
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Geliebte im Herrn!
Vor einiger Zeit unterhielt ich mich mit einem Nachbarn
über die Evangelien. „Ja,“ sagte er, „manches stimmt,
aber manches stimmt auch nicht.“ Sie sehen an dieser
wahren Geschichte, daß die Meinung der Falschlehrer
schon im Volke angekommen ist, daß sie nicht auf die
Kreise der Theologen beschränkt bleibt, sondern daß sie
absinkt und dem Volke den Glauben raubt. Es hat daher
einen tiefen Sinn, wenn wir uns am vergangenen Sonntag
und auch an diesem mit der Geschichtlichkeit der
Evangelien beschäftigen. Die
Falschlehrer erzeugen zwei Christusse, einen, der
wirklich gelebt hat, aber über den wenig Sicheres
bekannt ist, und einen anderen, der das Produkt einer
erregten Phantasie ist, dem man Worte in den Mund legt,
die er in Wirklichkeit niemals gesprochen hat, und dem
man Taten zuschreibt, die er in Wirklichkeit niemals
getan hat.
Ein
Mittel, um die Evangelien ihrer Geschichtlichkeit zu
entkleiden, besteht darin, daß man sagt, Taten und Worte
Jesu seien aus dem Alten Testament "herausgesponnen"
worden; die Jünger hätten Jesus für den Messias
gehalten; mit dieser Vorgabe hätten sie das Alte
Testament gelesen, da seien sie auf Züge gestoßen, die
dem Messias zugeschrieben werden, auf Taten, die er
einmal tun sollte, also auf Weissagungen über den
Messias. Und da Weissagungen nur eine Beweiskraft haben,
wenn sie in Erfüllung gehen, so hätten sie die
Weissagungen des Alten Testamentes hergenommen und
daraus Geschichten fabriziert, die sie dann Jesus
zugeschrieben haben. Über das, was ich Ihnen hier sage,
gibt es ganze Bücher, von solchen Falschlehrer
geschrieben. Die künstliche Erzeugung von Geschichten
aus alttestamentlichen Weissagungen liege vor allem dann
vor, wenn es im Neuen Testament heißt: "Das ist
geschehen, damit die Schrift erfüllt werde."
Diese
Ereignisse sind nach den Falschlehrern nicht wahrhaft
geschehen, sondern sie sind erdichtet, und zwar in der
Absicht, die Vorstellung zu erwecken: Die Weissagungen
haben sich erfüllt. Zum Beispiel die Flucht der heiligen
Familie nach Ägypten. Da heißt es im Matthäusevangelium:
"Das ist geschehen, damit die Schrift erfüllt werde, das
Wort des Propheten: ‘Aus Ägypten habe ich meinen Sohn
gerufen.'" Ein Wort aus dem Propheten Oseas. Solche
erdichteten Geschichten seien aber auch dann anzunehmen,
wenn im Neuen Testament Geschichten erzählt werden, die
mit Worten und mit dem Sprachgebrauch des Alten
Testamentes wiedergegeben werden. Immer dann, wenn das
Neue Testament mit Ausdrücken und Wendungen des Alten
Testamentes etwas erzählt, dann seien das erfundene
Geschichten. Zum Beispiel die Geburt Johannes' des
Täufers. Hier wird berichtet, daß Elisabeth schon betagt
und unfruchtbar war; sie hat gebetet, daraufhin hat sie
einen Sohn empfangen, und dafür hat sie Gott gedankt.
Diese Geschichte - so sagen die Falschlehrer - ist
nachgebildet den Geburtsgeschichten von Samuel und
Samson im Alten Testament. Da haben nämlich auch Frauen,
die kein Kind bekamen, gebetet, und dann wurde ihr Gebet
erhört, sie bekamen einen Sohn, Samuel und Samson, und
sie haben Gott gedankt.
Meine
lieben Freunde, da fragt sich jeder, der nicht von
diesen Vorurteilen befangen ist, welche die Falschlehrer
haben: Gibt es nicht in der Geschichte fortwährend
Parallelen? Gibt es nicht immer wieder Fälle, die sich
ähnlich sind? Gibt es nicht zahllose Frauen, die kein
Kind bekamen, aber ein Kind wollten und darum gebetet
haben, und die dann nach langer Zeit erhört wurden?
Ich
lernte in Mainz einmal ein Ehepaar kennen, das bekam
eine Tochter nach 17 Jahren Ehe. Nach 17 Jahren Eheleben
wurde ihnen die heißersehnte Tochter geschenkt. Und wenn
nun die Geschehnisse ähnlich sind, warum soll man sie
dann nicht mit ähnlichen Ausdrücken wiedergeben?
Ein anderes Beispiel: Der Prophet Elias hat als seinen
Nachfolger den Propheten Elisäus berufen. Elisäus war
ein Bauer. Elias kam zu ihm und sagte: "Folge mir! Ich
berufe dich zum Propheten nach Gottes Willen." Elisäus
war gerade beim Pflügen. Er verließ den Pflug und die
Tiere und seinen Hof und folgte dem Elisäus nach. Aha,
sagen die Falschlehrer, das wiederholt sich im Neuen
Testament. Jesus kommt am See Genesareth vorbei, er
sieht dort die beiden Jüngerpaare Petrus und Andreas,
Jakobus und Johannes; er fordert sie auf, ihm zu folgen.
Tatsächlich, sie verlassen die Schiffe, den Fischfang,
die Netze und folgen ihm nach. Diese neutestamentlichen
Geschichten sind nachgebildet, so sagen die
Falschlehrer, dieser alttestamentlichen
Berufungsgeschichte. Ist es wirklich so?
Meine
lieben Freunde, wenn jemand berufen wird, dann vollzieht
sich doch immer dasselbe. Es kommt derjenige, der ihn
beruft, sei es Gott, sei es ein Mensch, er fordert den
Berufenen auf, seinen bisherigen Beruf aufzugeben und
seiner neuen Berufung zu folgen. Nicht alle folgen dem
Ruf. Das Neue Testament weiß von vielen Berufungen zu
berichten, wo die Berufenen nicht folgen. Einmal sagt
Jesus zu einem Manne: "Folge mir nach!" Er antwortete:
"Ach, laß mich zuvor noch meinen Vater beerdigen!" "Laß
die Toten ihre Toten begraben!" sagt der Heiland. Also
nicht alle Berufenen folgen der Berufung. Aber wenn sie
folgen, dann verlassen sie eben ihren Beruf, ihr Haus,
ihren Besitz und folgen ihm nach. Das geschieht heute
noch. Ein solcher Berufener ist z.B. der Erzbischof
Dyba. Er war ja zunächst Jurist. Er hat seinen Beruf
verlassen und ist dem Herrn nachgefolgt. Ja, das ist
eben immer dasselbe. Da kann man doch nicht sagen, weil
das einmal in der Weise passiert ist wie im Alten
Testament, ist es aus dem Alten Testament
herausgesponnnen, ist es erfunden, sondern das sind
Parallelen, Vorgänge, die miteinander gar nichts zu tun
haben, als daß Berufungsvorgänge regelmäßig in derselben
Weise verlaufen.
Ein
besonderer Angriffspunkt für die Falschlehrer sind
natürlich die Wunder Jesu. Die Wunder, sagt man, sind
ebenfalls aus dem Alten Testament herausgesponnen. Jesus
hat man sich vorgestellt als den Messias, und deswegen
mußte er Wunder tun, ja mußte er noch größere Wunder tun
als die Propheten. So hat man ihm Wunder zugeschrieben,
die er in Wirklichkeit nie getan hat.
Nun
haben die Propheten zweifellos nach dem Zeugnis des
Alten Testamentes große Wunder gewirkt. Aber das
Merkwürdige ist, daß nicht alle Wunder der Propheten
Entsprechungen im Leben Jesu haben, daß Jesus keineswegs
immer die Wunder der Propheten überbietet. Denken Sie an
Elias! Was hat er getan auf dem Berge Karmel? Er lud die
vierhundert Baalspriester ein, eine Wette mit ihm zu
machen. Jeder schlachtete einen Stier, legt ihn auf
einen Altar, zündet aber kein Feuer an, sondern wartet,
ob Gott Feuer sendet, um den Stier zu verzehren. Die
Baalspriester waren einverstanden. Sie machten den
Anfang. Sie riefen zu Gtt, sie tanzten um den Altar. Der
Prophet Elias verspottete sie: Ihr müßt lauter rufen,
vielleicht schläft euer Gott! Aber es half alles nichts,
es fiel kein Feuer vom Himmel. Dann betete Elias, und es
fiel wirklich Feuer vom Himmel und verzehrte das Opfer,
das er bereitet hatte. Ein ungeheures Wunder! Abe wo ist
denn im Leben Jesu von einem solchen Wunder die Rede? Wo
überbietet er den Propheten Elias? Da gibt es überhaupt
keine Parallele im Neuen Testament. Und so ist es mit
anderen Dingen. Zum Beispiel wurde im Alten Testament
dem Messias zugeschrieben, daß er die Kriegswerkzeuge
vernichtet. Wo ist diese Weissagung eingetroffen im
Leben Jesu? Nichts davon, daß er die Kriegswerkzeuge
vernichtet hat.
Das sind doch Indizien dafür, daß in dem Evangelium
nicht Geschichte produziert wird, erfunden wird von den
Evangelisten, sondern daß sie schildern, was sie gesehen
und gehört haben, und daß sie nach dem Ende des
irdischen Lebens Jesu, nach seiner Auferstehung in den
Schriften des Alten Testaments geforscht haben, dabei
auf Texte gestoßen sind, die ihnen sagten: Ja, das ist
im Leben Jesu eingetroffen. Und so haben sie aus den
Tatsachen auf Weissagungen geschlossen.
Die Sache steht also genau auf dem Kopf. Nicht aus
Weissagungen wurden Geschichten produziert, sondern wiel
die Geschichte so verlaufen ist, wie die Evangelisten
sie schilderten, konnten sie an Weissagungen sich
erinnern, die im Alten Testamente gemacht wurden.
Man sagt
weiter, Jesus werde als der zweite Moses dargestellt,
und deswegen müsste er den Moses überbieten. Auch das
stimmt wieder nicht. Das größte Wunder, das Moses
gewirkt hat, war zweifellos der Durchzug durch das Rote
Meer. Wo hat denn Jesus den Moses überboten? Es gibt
kein Wunder, das mit dem Durchzug durch das Rote Meer
verglichen werden könnte. Weil Jesus als der große
Gesetzgeber auftrat, weil er sagte: "Den Alten ist
gesagt worden..., ich aber sage euch..." deswegen haben
die Jünger aus seinen Worten und Taten die Folgerung
gezogen: Das ist ein zweiter Moses. Also sie hatten
nicht die vorgefaßte Meinung: Wir haben hier einen
zweiten Moses, und deswegen muß er bestimmte Taten
verrichten; wenn er sie nicht getan hat, müssen wir sie
eben erfinden, sondern weil er bestimmte Worte sprach
und bestimmte Taten setzte, die ihn in eine Linie zu
Moses setzen, deswegen hat man den Gedanken gefaßt: Das
ist ein zweiter Moses.
Weitere
Beispiele: Jesus ist in Jerusalem eingezogen auf einem
Esel. Die Jünger haben ihre Kleider ausgebreitet. Das
ist das Evangelium vom Palmsonntag. Das ist natürlich
erfunden, sagen die Falschlehrer. Woher erfunden?
Erfunden aus dem Alten Testament. Denn bei dem Propheten
Zacharias heißt es: "Fürchte dich nicht, Tochter Sion,
dein König kommt zu dir. Er sitzt auf dem Füllen einer
Eselin." Aha! Weil dort von einer Eselin die Rede ist,
ist die ganze Palmsonntagsszene gestellt, Komposition.
Ist das wirklich so? Zunächst einmal ist darauf
hinzuweisen, daß das Pferd im ganzen Altertum das Tier
des Kriegers ist. Zu Pferde reitet man in den Krieg.
Entweder als Reiter oder auch als Wagenkämpfer. Dagegen
der Esel ist sanftmütig, der Esel ist friedlich, er ist
das Haustier, das häusliche Last-, Arbeits- und
Reittier. Wer auf einem Pferde kommt, hat kriegerische
Absichten. Wer auf einem Esel sitzt, ist friedlich
gesinnt. Das wußte doch Jesus genauso wie jeder andere,
und deswegen hat er sich bei dem Einzug in Jerusalem auf
einen Esel gesetzt, weil der Esel ein friedliches,
sanftmütiges Tier ist und weil er nicht kam, sein Volk
mit Krieg zu überziehen, sondern es von seinen Sünden zu
befreien durch seine eigene Sanftmut und Milde.
Außerdem berichten die Evangelisten, daß zur Zeit, als
das geschah, die Jünger überhaupt nicht verstanden, was
hier vor sich geht. "Das verstanden seine Jünger zuerst
nicht," heißt es im Johannesevangelium, nämlich daß hier
die Erfüllung einer Weissagung des Alten Testamentes
sich vollzieht. Das verstanden seine Jünger zuerst
nicht. "Als aber Jesus verherrlicht war, da erinnerten
sie sich, daß das über ihn geschrieben stand, und daß
sie ihm das getan hatten." Also die Wirklichkeit ist
genau umgekehrt: Erst die Tatsache, dann das Aufsuchen
der Weissagung.
So ist
es auch bei der nachfolgenden Tempelreinigung. Jesus
schwingt die Geißel und treibt die Wechsler und
Verkäufer aus dem Tempel. Wir alle kennen diese
Geschichte. Tja, sagt da der Falschlehrer, das ist aus
dem Psalm 69 herausgesponnen. Aus welchem Vers? Was
steht in Psalm 69? "Der Eifer für dein Haus verzehrt
mich." Das ist glaubwürdig. Wie soll jemand auf den
Gedanken kommen, aus diesem Satz "Der Eifer für dein
Haus verzehrt mich" einen geißelschwingenden Messias zu
erzeugen? Das ist doch offensichtlicher Unsinn. Wer kann
denn zu solchen Ansichten sich verleiten lassen? Dazu
gehört schon viel Blindheit, ja, ich meine Verblendung.
Nein, weil Jesus so aufgetreten ist wie einer, den der
Eifer für sein Haus verzehrt, deswegen kamen die Jünger
auf den Gedanken: Das steht eigentlich so im Psalm 69
geschrieben. Weil er die Geißel geschwungen hat, weil er
das Haus Gottes reinigen wollte und weil er das mit
brennender Leidenschaft getan hat, deswegen erinnerten
sie sich an das Wort, das da geschrieben steht: "Der
Eifer für dein Haus verzehrt micht."
Die
Falschlehrer machen auch vor dem Tode Jesu nicht halt.
Nach dem Evangelisten Johannes starb Jesus am Nachmittag
des 14. Nisan, also ungefähr, nach unserer Zeitrechnung,
den 14. April. Der 14. Nisan war ein besonderer Tag; an
ihm wurden die Osterlämmer geschlachtet. Aha, sagen die
Falschlehrer, die Evangelisten hatten die Idee, Jesus
sei das neue Osterlamm. Deswegen haben sie seinen Tod
auf diesen Nachmittag verlegt. Sie haben dieses Datum
für ihn erfunden. Wie armselig, meine lieben Freunde!
Woher hatten denn die Jünger, woher hatten denn die
Evangelisten die Vorstellung, Jesus sei das Osterlamm?
Das erklärt sich doch viel natürlicher daraus, daß er
eben am 14. Nisan geschlachtet wurde und daß man dann
auf den Gedanken kam: Das ist ja die Erfüllung der
alttestamentlichen Weissagung: "Ihr sollt an ihm kein
Bein zerbrechen!" Diese Äußerung "Ihr sollt an ihm kein
Bein zerbrechen" geht auf das Paschlamm in Ägypten, das
die Israeliten vor ihrem Auszug aßen. Da sollten eben
die Beine, die Knochen des Osterlammes nicht zerbrochen
werden. Und das konnte auf Jesus angewandt werden, weil
er eben an diesem Tag gelitten hat, gestorben ist und
weil ihm die Knochen nicht wie den beiden
Mitgekreuzigten zerbrochen wurden, sondern weil nur die
Lanze einen Stoß in seine Seite führte. Also weil es so
geschehen ist, deswegen kamen die Jünger auf den
Gedanken, im Alten Testament nachzulesen, was dort über
den Tod des Messias geschrieben steht, und da fanden sie
eine Stelle, die ihnen geeignet schien, diesen Gedanken
auszudrücken. Das alttestamentliche Osterlamm war ein
Symbol, das neutestamentliche ist eine Wirklichkeit,
eine Wirklichkeit, die Erlösung für die Menschen bewirkt
und nicht bloß Erlösunng ankündigt.
Schließlich ist es auch so mit der Auferstehung. Ja,
sagen die Falschlehrer, da sind die Jünger hergegangen,
haben im Alten Testament Stellen gelesen, die von der
Auferstehung sprechen, vor allem im Psalm 15. Im Psalm
15 heißt es nämlich: "Mein Herz ist voll Freude und
meine Zunge jubelt, ja auch mein Fleisch wird auf
Hoffnung gesetzt werden, denn du wirst meine Seele nicht
in der Unterwelt lassen, noch wirst du deinem Heiligen
die Verwesung zu schauen geben." Aus diesem Text, so
sagen die Falschlehrer, haben die Evangelisten die
Auferstehung Jesu herausgesponnen. Das Evangelium
schildert die Auferstehung ganz anders. Im
Johannesevangelium haben wir einen genauen Bericht, wie
sich Petrus und Johannes zum Grabe Jesu begaben. Sie
eilten dahin, als sie von den Frauen die Nachricht
erhielten, der Leichnam Jesu sei aus dem Grab entfernt
worden. Zuerst kam Johannes, er war ja der Jüngere, dann
kam Petrus. Er ging in das Grab hinein und sah die
Binden und das Schweißtuch daliegen, das auf seinem
Haupte war. Da ging auch der andere Jünger, der zuerst
zum Grabe gekommen war, hinein, "er sah und glaubte." Er
sah und glaubte! Er hat sich also nicht an die
alttestamentliche Weissagung erinnert, sondern was er
hier vorfand, das leere Grab, das hat ihn dazu geführt,
zu glauben. Und um uns klarzumachen, daß der Vorgang
tatsächlich so war, schreibt Johannes: "Denn noch hatten
sie die Schrift nicht begriffen, daß er von den Toten
auferstehen müsse." Noch hatten sie die Schrift nicht
begriffen. Erst nachher haben sie dann in der Schrift
Hinweise gefunden, daß der Messias nicht vom Tode
festgehalten werden kann. Dann waren sie natürlich
selig, als sie das vom Alten Testament bestätigt fanden,
was sie im Leben Jesu, im Sterben Jesu, im Auferstehen
Jesu mit ihm erlebt hatten.
Meine
lieben Freunde, das sind Beispiele für das Vorgehen der
Falschlehrer, die sich in unseren Büchern, auch in den
Schulbüchern finden und die den Glauben unserer Christen
zersetzen. Die Falschlehrer haben falsche
Voraussetzungen, von denen sie ausgehen, nämlich daß
Wunder nicht passieren können und daß Weissagungen nicht
möglich sind. Wir wissen aber, daß beides möglich ist,
hier zumal die Weissagungen. Jetzt lese ich Ihnen einen
Text vor und sage nicht, von wem er ist: "Sie haben
durch die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler unser
heiliges deutsches Vaterland einem der größten Demagogen
aller Zeiten ausgeliefert. Ich prophezeie Ihnen
feierlich, daß dieser unselige Mann unser Reich in den
Abgrund stürzen und unsere Nation in unfaßbares Elend
bringen wird. Kommende Geschlechter werden Sie wegen
dieser Handlungen in Ihrem Grabe verfluchen." Das ist
geschrieben im Februar 1933. Der das schrieb, ist der
General Ludendorff, und er schrieb es an den
Reichspräsidenten Hindenburg. Ludendorff hat also schon
bei der Machtübernahme durch Hitler das ganze kommende
Elend vorausgesehen, und niemand kann sagen: Das
unselige Wirken Hitlers sei aus der Weissagung
Ludendorffs herausgesponnen. O nein! Dessen sind wir ja
nun alle Zeugen, daß das wirklich passiert ist;
schmerzhafte Zeugen, nicht wahr, zumal wir
Heimatvertriebenen! Und solche Zeugnisse gibt es viele.
Der Philosoph Oswald Spengler schrieb 1936, daß es in
zehn Jahren wohl kein deutsches Reich mehr geben wird.
1936! Oder ein anderes Beispiel: Hans Kroll, einer
unserer oberschlesischen Landsleute, war Botschafter in
Belgrad. Als Stalin starb, sagte er voraus, daß Malenkov
sein Nachfolger werden würde. Malenkov wurde sein
Nachfolger. Ja, ich muß Ihnen gestehen, ich habe mich
selbst einmal als Prophet betätigt und bin bestätigt
worden. Ich hatte einmal einen Kollegen in Mainz an der
Universität, der hieß Friedrich Wetter. Ich sagte damals
voraus: Das ist der nächste Bischof von Speyer. Wetter
wurde der nächste Bischof von Speyer. Es gibt also
erstaunliche Voraussagen, die rein menschlich zu
erklären sind. In dem Christusgeschehen ist aber mehr
als ein Mensch, hier ist der Gottessohn, der sein Licht
vom Vater empfängt, er sollte keine Weissagungen gemacht
haben? Er sollte nicht haben vor dem Leiden zu seinen
Jüngern sagen können: "Ihr werdet alle Ärgernis an mir
nehmen. Es soll sich das Schriftwort erfüllen: ‘Ich will
den Hirten schlagen, und die Herden werden sich
zerstreuen'"? Wiederum herausgesponnen, sagen die
Irrlehrer, herausgesponnen aus der Weissagung des
Zacharias. O nein, Jesus kannte seine Jünger. Er wußte,
wie ängstlich sie waren, er ahnte, wie sie sich in der
Gefahr verhalten würden, daß sie ihn verlassen würden.
Wie soll er denn eine solche Weissagung nicht gemacht
haben? War er ein so schlechter Menschenkenner?
Lassen
Sie sich, meine lieben Freunde, nicht von Falschlehrern
irre machen! Lassen Sie sich nicht verblüffen durch
zunächst verblüffend wirkende Aufstellungen! Glauben wir
den Evangelien, denn darin spricht das Wort der
Wahrheit, und was kann wahrer sein? Amen.
5. März 1989
Falschlehrer der Kirche (3)
Die Bezweiflung biblisch
bezeugter Geschehnisse
Im Namen
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Geliebte im Herrn!
Die
Verschwörer um Graf Stauffenberg hatten beschlossen, den
Urheber des deutschen und europäischen Unheils, Hitler,
zu töten. Stauffenberg nahm eine Bombe, steckte sie in
eine Aktentasche und legte die Aktentasche unter dem
Tisch nieder, über den gebeugt Hitler seine
Lagebesprechung abhielt. Dann verließ er den Raum,
beobachtete die Explosion der Bombe und flog eilends
nach Berlin. Als er dort ankam, überfielen ihn seine
Mitverschwörer mit der Nachricht: "Keitel hat eben
angerufen, Hitler lebt." "Keitel lügt wie immer," sagte
Stauffenberg. "Es war, als wenn eine 15-cm-Granate
eingeschlagen hat; da ist niemand mehr am Leben!"
Stauffenberg täuschte sich. Das Unwahrscheinliche war
eingetreten. Der, dem die Bombe gegolten hatte, war fast
unverletzt, während einige andere schwer, teilweise
tödlich verletzt waren.
Warum
erzähle ich diese Geschichte, meine lieben Freunde? Weil
wir uns heute mit der Frage der Wahrscheinlichkeit
beschäftigen wollen. Mit der Wahrscheinlichkeit
deswegen, weil die Falschlehrer der Bibel mit diesem
Begriff zu Leibe rücken; weil sie sagen: Dies und jenes
in der Bibel, das ist wahrscheinlich, das kann sich
zugetragen haben, anderes ist unwahrscheinlich, das ist
nicht historisch. Wahrscheinlichkeit ist das Maß für den
Grad der inneren Möglichkeit von Ereignissen.
Wie das
eben erzählte Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit
zeigt, geschieht in der Geschichte oft etwas, was ganz
unwahrscheinlich ist. Wenn man den Maßstab, den die
Falschlehrer an die Bibel anlegen, auf die Geschichte
anwenden würde, dann wären viele geschichtliche
Ereignisse nie passiert. Die Falschlehrer gehen davon
aus, daß sie sagen: Was immer und überall sich zuträgt,
das ist wahrscheinlich.
Was
selten passiert, ist nicht sehr wahrscheinlich. Und was
außerhalb der in den Evangelien beschriebenen Geschichte
Jesu gar noch nicht vorgekommen ist, das ist absolut
unwahrscheinlich. Auf diese Weise wird die ganze Gestalt
Jesu, wird aber auch die Bibel überhaupt auf das Maß der
profanen Geschichte herabgedrückt. Doch selbst diese
weist viele Beispiele auf, daß Dinge, an die die
Menschen nicht dachten, ja, die sie für ausgeschlossen
hielten, geschehen sind. Im Jahre 218 v. Chr. brach der
punische Feldherr Hannibal mit 50000 Fußsoldaten und
9000 Reitern sowie mit 37 Elefanten aus Südspanien auf,
um die Römer zu besiegen. Er nahm den Weg über
Nordspanien, Südfrankreich, und gegen alle Erwartung
überstieg er im beginnenden Winter die Alpen. Unter
ungeheueren Verlusten bezwang er diese Bergwelt und
stand eines Tages in der Po-Ebene. Kein Mensch hatte
damit gerechnet, daß man mit einem großen Heer die
völlig unwegsamen Alpen überwinden könnte. Das
Unwahrscheinliche war eingetreten.
Als im
Jahre 1942 die deutsche Wehrmacht die russische Festung
Sewastopol eroberte, da setzte der führende General
Manstein den Angriff an der Stelle an, an der ihn die
Russen am wenigsten erwarteten, nämlich in der
schwierigsten und steilsten Gegend. Auf diese Weise
wurde die Festung erobert. Das Unwahrscheinliche war
eingetreten.
So,
meine lieben Freunde, ist es bei rein menschlichem Tun.
Das waren alles Menschen wie wir, die hier tätig waren,
sie haben wider alle Erwartung gehandelt. Alle diese
Ereignisse sind beglaubigt. Man kann sie mit Sicherheit
beweisen. Wie muß man erst mit Unwahrscheinlichkeiten
rechnen, wenn Gott ins Spiel kommt, wenn es nicht bloß
um menschliche Kräfte und Pläne, sondern um göttliche
Macht und Weisheit geht. Und davon ist ja nun die
Heilige Schrift voll, von Großtaten göttlicher Macht und
göttlicher Weisheit. Die Israeliten in Ägypten wollten
aus dem Sklavenlande Ägypten ausziehen. Die Ägypter
weigerten sich, sie ziehen zu lassen. Daraufhin sandte
Gott die zehn ägyptischen Plagen. Es wurden enorme
Schäden an den Ägyptern, an ihrem Besitz und am Lande
angerichtet. Erfunden, sagen die Falschlehrer, erfunden!
Erfunden, um Gottes Macht zu zeigen. Wer nachdenkt, wird
sich fragen: Wie kann etwas Erfundenes Gottes Macht
zeigen? Das ist doch Unsinn. Nur wenn sich Gottes Macht
wirklich in Taten geoffenbart hat, kann ich über Gottes
Macht etwas aussagen.
Wir
brauchen zu diesen ägyptischen Plagen keine
geschichtlichen Parallelen. Aber es gibt sie. Im August
1986 ging über Südbaden ein furchtbares Unwetter nieder.
Hagel so groß wie Hühnereier zerschlug Autos,
Fensterscheiben, Hausdächer und richtete größte Schäden
an. Paßt das nicht zu dem Bericht über den Hagel in
Ägypten, der die Tiere auf dem Felde tötete?
Die
Israeliten durften am Ende ziehen und sie standen vor
dem großen Hindernis des Roten Meeres. Das Rote Meer
öffnete sich, und sie zogen trockenen Fußes hindurch.
Tja, Legende, sagen die Falschlehrer, gut erfunden, eine
Komposition! Meine lieben Freunde, in Korea versammeln
sich alljährlich 30000 bis 40000 Touristen, um ein
Naturschauspiel zu beobachten. Korea vorgelagert sind
zwei Inseln namens Zindo und Modo. Einmal im Jahre sind
die Gezeiten und der Wind derart gelagert, daß zwischen
diesen beiden Inseln - von Zehntausenden beobachtet -
sich eine trockene Straße bildet, 2,8 Kilometer lang, 40
Meter breit, und das ganze hält eine Stunde an. Das sind
rein natürlich zu erklärende Vorgänge, aber hier in der
Bibel ist mehr, hier ist Gottes allmächtige Hand am
Werk. Man kann hier nicht mit irdischer
Wahrscheinlichkeit oder Unwahrscheinlichkeit
argumentieren. Man muß vielmehr entgegennehmen, was Gott
getan hat und was seine Zeugen uns übermitteln.
Erst
recht ist das der Fall, wenn der Gottmensch auf Erden
erscheint, Jesus Christus. Die Falschlehrer sagen, dem
Heiland seien von den Evangelisten die größten Worte in
den Mund gelegt worden. Er hat sie also nicht
gesprochen. Es ist zumindest ganz unwahrscheinlich, daß
er sie gesprochen hat. Wahrscheinlich sind lediglich die
harmlosen Redearten, z.B. wenn er sagt: 'Lasset die
Kinder zu mir kommen!' Das kann er gesagt haben. Aber
wenn er sagt: 'Ich bin das Licht der Welt,' oder 'Ehe
Abraham ward, bin ich!', dann sind das Erdichtungen. Das
ist ganz ausgeschlossen, daß er so etwas gesagt haben
könnte. Solche Aufstellungen der Falschlehrer, meine
lieben Freunde, finden Sie in den Schulbüchern Ihrer
Kinder. Die Falschlehrer begehen einen schweren
methodischen Fehler. Sie schaffen zunächst eine erdachte
Gestalt Jesu, indem sie nur das, was harmlos in seinem
Leben ist, was auch bei anderen Menschen passiert, auf
Jesus übertragen: "Das hat er getan. So ist er gewesen,"
und indem sie von vornherein alles, was Übermenschliches
von ihm ausgesagt wird, ausklammern. Wenn dann die
hoheitsvollen Worte und die gewaltigen Machterweise Jesu
in den Horizont des Lesers der Bibel treten, sagen sie:
Das kann Jesus nicht gesagt bzw. getan haben. Sie haben
aber diese Taten und Worte Jesu schon bei der Erzeugung
ihres Bildes von Jesus ausgeklammert und entscheiden
dann von dem selbstmächtig hergestellten Phantombild
Jesu, was er getan und was er gesagt haben könnte. Ein
schwerer methodischer Fehler!
Wenn im
Evangelium von Worten Jesu berichtet wird, die mehrfach
vorkommen, dann sagen sie: Das sind Dubletten, also
Dinge, die zweimal angeführt werden, und zwar natürlich
von den Verfassern der Evangelien. Jeder vernünftige
Mensch wird sich fragen: Kann denn Jesus nicht zweimal
dasselbe gesagt haben? Tut das nicht jeder Lehrer, indem
er nämlich eine Aussage wiederholt und sie so seinen
Schülern einschärft? Warum muß das eine Dublette sein?
Die
Falschlehrer gehen her und sagen: So, wie Jesus im
Johannesevangelium spricht, kann er nicht gesprochen
haben. Das sind erdichtete Reden, die der Verfasser
Jesus zugeschrieben hat. Es besteht zweifellos ein
gewisser Unterschied der Reden Jesu im
Johannesevangelium und bei den anderen drei
Evangelisten. Aber müssen sie deswegen erfunden sein?
Bedenken wir, meine lieben Freunde, ein jeder Redner
stellt sich auf seine Zuhörer ein. Man wird vor
hochgebildeten Menschen anders sprechen können als vor
einfachen Leuten; und man wird - wie Jesus - zu denen,
die in die Weisheit schon eingeführt sind, das waren ja
die Apostel am Ende seiner irdischen Laufbahn, anders
reden können als am Anfang. Auch diejenigen, die die
Reden hören, werden vor allem das aufnehmen, was sie
fassen können. Wenn man nach einer Predigt die Menschen,
die sie gehört haben, niederschreiben läßt, was der
Prediger gesagt hat, kommen so viele verschiedene
Berichte heraus wie Zuhörer. Aber nicht, weil die
Menschen fabulieren, sondern weil sie nach ihrer
Fassungskraft eine Predigt aufnehmen. Und das sollte
nicht der Fall gewesen sein bei den Evangelisten? Sie
haben für eine verschiedene Zuhörerschaft geschrieben,
und sie haben auch, je nachdem, ob sie sehr einfache
oder etwas gebildetere Männer waren, mehr oder weniger
von den Worten Jesu, von seinen Reden, erfaßt und
wiedergeben können. Es braucht nicht die fatale Annahme
von der Wahrscheinlichkeit und von der
Unwahrscheinlichkeit der Ausführungen Jesu, um die
Unterschiede zu erklären.
Auch
viele Worte und Taten Jesu, die ihm von den
Falschlehrern nicht abgesprochen werden, haben
Parallelen. Ich sage noch einmal: Wir brauchen diese
Parallelen nicht, um uns der Zuverlässigkeit der
Evangelien zu versichern, denn wir sind überzeugt, daß
Jesus eine absolut einmalige Persönlichkeit war. Aber
diese Parallelen können uns helfen zu verdeutlichen, daß
unser Glaube ein vernünftiger Glaube ist. Ich denke etwa
an die Geschichte von dem Besessenen in Gerasa. Da ist
im 5. Kapitel bei Markus die Rede von einem Mann, der in
den Gräbern hauste und den man mit Fesseln zu bändigen
versucht hat. Er schrie und schlug sich selbst mit
Steinen. Als Jesus zu ihm kam, da lief er hin und rief:
"Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, du Sohn des
höchsten Gottes? Ich beschwöre dich bei Gott, mich nicht
zu quälen." Jesus erkannte sofort, daß der Mann besessen
war, und so gab er den Befehl: "Fahre aus dem Menschen
aus, du unreiner Geist!" Und er fragte ihn: "Wie heißt
du? Wie ist dein Name?" Er antwortete: "Ich heiße
Legion, weil wir viele sind." Und der Geist bat ihn
inständig, er möge sie nicht aus der Gegend fortjagen.
Nun weidete dort am Berghang eine große Schweineherde.
Da baten ihn die Geister: "Gestatte uns, daß wir in die
Schweine fahren!" Er gestattete es. Da rissen die
unreinen Geister aus und fuhren in die Schweine. Nun
stürmte die Herde den Abhang hinunter in das Meer und
ertrank dort.
Ein
ungeheuerliches Ereignis, dem die Falschlehrer überhaupt
keine Wirklichkeit zusprechen; eine reine Erfindung,
sagen sie. Meine lieben Freunde, im Jahre 1978, also in
unserer Gegenwart, hat sich in Reggio Emilia - in
Norditalien - folgendes zugetragen: Eine Herde von
zweihundert Schafen stürzte aus unbekannten Gründen in
einen reißenden Fluß. Alle Schafe ertranken. Sowohl die
Hirten wie die ansässigen Tierärzte standen vor einem
Rätsel. Ist das nicht eine geschichtliche Parallele zu
dem, was das Evangelium berichtet?
Noch
einmal: Wir brauchen diese Parallelen nicht, aber wenn
es sie gibt, mögen sie uns sagen: Was schon rein
natürlich möglich ist, das sollte dem Herrn der Natur,
unserem Gott und Heiland, nicht möglich sein?
Wir sind
jetzt in die Leidenszeit eingetreten. Jesus steht vor
dem Hohen Rat. Zwei Evangelisten berichten, daß
Mitglieder des Hohen Rates ihn beschimpft, angespuckt
und geschlagen haben. Unmöglich, sagen die Falschlehrer,
wie kann eine solche Behörde so etwas tun? Das ist ganz
unwahrscheinlich. Meine lieben Freunde, im Jahre 1943
waren Hunderttausende von amerikanischen Soldaten in
England und bereiteten sich auf die Invasion vor. Es gab
da ein Lager namens Ridgefield. Der Kommandeur dieses
Lagers hieß Eisenhower. In diesem Lager befand sich auch
ein Arrestgefängnis. In dieses Gefängnis wurden
amerikanische Soldaten, die sich irgendetwas hatten
zuschulden kommen lassen, eingesperrt. Und nun wurde
aufgedeckt, daß hohe und höchste Offiziere aus dem Stabe
Eisenhowers diese wegen geringfügiger Vergehen
eingesperrten Soldaten auf das bestialischste
mißhandelten. Das ist beglaubigt, das ist festgestellt,
das ist untersucht worden. Ist das nicht eine Parallele
zu dem, was da im Neuen Testament berichtet wird? Hohe
Richter benehmen sich nicht so, sagt man. Ja, wie hat
sich denn der Präsident des Volksgerichtshofes, Roland
Freisler, benommen? Er beschimpfte einen angeklagten
Juristen: "Sie sind ja ein schäbiger Lump!" So hat sich
der höchste deutsche Richter benommen.
Meine
lieben Freunde, all diese Fälle und Beispiele, die ich
Ihnen vorgeführt habe, sollen Sie darin überzeugen: Wir
haben keinen genügenden Anlaß, an der Wahrhaftigkeit der
Evangelisten, an der Glaubwürdigkeit der Heiligen
Schrift zu zweifeln. Wir brauchen uns von den
Falschlehrern nicht ins Bockshorn jagen zu lassen. Wir
können uns auf das verlassen, was die Kirche immer
gelehrt hat und in ihren gesunden Vertretern - in ihren
gesunden Vertretern - heute noch lehrt. Der heilige
Evangelist Johannes weist öfters darauf hin, daß die
Taten Jesu diejenigen, die sie erlebt haben,
unentschuldbar machten. "Wenn ihr meinen Worten nicht
glaubt, dann wenigstens meinen Taten!" Wie kann Johannes
so etwas schreiben, wenn diese Taten gar nicht passiert
sind?
Nein,
wir wollen uns, meine lieben Freunde, nicht unsicher
machen lassen. Wir wollen fest zum Glauben stehen, den
wir von gläubigen Priestern und Lehrern überkommen
haben. Wir wollen diesen Glauben unseren Anvertrauten
weitergeben, in diesem Glauben leben und in diesem
Glauben sterben.
12. März 1989