von Bischof Robert
William Finn (* 1953),
Diözese von Kansas City - St. Joseph, Missouri, USA,
vom 21. Februar 2007
Quelle: www. diocese-kcsj.org/Bishop-Finn/pastoral-07.htm.
Übersetzung: FMG
Seit der faktischen gesetzlichen Freigabe der
Pornografie in Deutschland vor über 30 Jahren ist
die Flut der Pornografie – der aufreizenden
Darstellung des Sexuellen in Wort und Bild, häufig
um des finanziellen Gewinns willen – unheimlich
angeschwollen, nicht zuletzt auch durch die neuen
elektronischen Medien einschließlich des Internets.
Wenn uns nicht die Erinnerung trügt, hat sich aber
seither kaum mehr eine kirchliche Stimme bei uns
erhoben, die die erschreckenden Ausmaße und
schlimmen Folgen für den Einzelnen, für die Familie
und die Gesellschaft beleuchtet hätte.
Der US-amerikanische Bischof Robert W. Finn, seit
zwei Jahren Oberhirte der Diözese Kansas City – St.
Joseph, zeigt in seinem umfangreichen Hirtenwort
nicht nur die Gefahren auf, er bietet auch – aus der
Mitte des katholischen Glaubens und der
Seelsorgeerfahrung – praktische Ratschläge und
Hilfen an. Bischof Finn scheut sich auch nicht, z.
B. die Hilfe der Heiligen zu erwähnen.
Dies alles hat auch bei uns Gültigkeit, denn die
Situation mit Pornografie in den Zeitschriften und
mehr noch in den elektronischen Medien ist im
deutschen Sprachraum keineswegs besser als in den
Vereinigten Staaten, und die Internet-Pornografie
kennt ja ohnehin keine Ländergrenzen.
Der Hirtenbrief, der offenbar seit Monaten in der
Diözese vorbereitet wurde und in die ganze Breite
der gläubigen Bevölkerung hinein zum Handeln
aufruft, ist keine trocken-soziologisch aufbereitete
Darlegung, sondern – trotz oder gerade wegen seiner
Länge – leicht zu lesen, aufrüttelnd, aber auch sehr
ermutigend. Es wird deutlich gesagt, wie wichtig es
ist, alle Gelegenheiten zur Sünde zu meiden, es wird
die schwere Sünde klar benannt, wird Schamhaftigkeit
und Keuschheit beleuchtet, wird der häufige Empfang
des Bußsakramentes empfohlen - und nicht in
moralisierender Weise, sondern in der wiederholt
überzeugend dargestellten Ausrichtung: Keuschheit
heißt, so zu lieben, wie GOTT liebt!
Übrigens: Bischof Finn hatte im Februar auch den 1.
Fastensonntag zum „Sonntag der Reinheit des Herzens“
(„Purity of Heart Awareness Sunday“) erklärt!
»EINFÜHRUNG
An
die Geistlichen, Ordensleute und Gläubigen der
Diözese St. Joseph von Kansas-City und an alle
Menschen guten Willens:
„Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden
GOTT schauen“
(Mt 5,8)
Ein Weg der Jüngerschaft
In den
Seligpreisungen bietet uns CHRISTUS ein perfektes
Modell für ein wahres christliches Leben. Mehr noch
als die Zehn Gebote selber sind sie eine Urkunde für
die hohe moralische Berufung, die
CHRISTUS
Seinen Jüngern gibt.
Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden
GOTT schauen. Diese eine Zeile der
Seligpreisungen bietet einen großartigen
Anfangspunkt zu unserer Betrachtung. Sie spricht zu
uns über GOTT, über uns selbst und über unser
endgültiges Ziel. Ein reines Herz ist „selig“ oder
„glücklich“. GOTT zu schauen und für immer bei Ihm
im Himmel zu sein, ist GOTTES Plan für unser ewiges
Wohlergehen. Das Alte Testament lehrt, dass diese
Reinheit erforderlich ist, wenn wir uns GOTT nähern
wollen. „Wer darf hinaufziehen zum Berg des HERRN,
wer darf stehen an Seiner heiligen Stätte? Der reine
Hände hat und ein lauteres Herz, der nicht betrügt
und keinen Meineid schwört" (Ps 24, 3-4).
Reinen Herzens zu sein bedeutet, dass unsere Liebe
vollkommen auf das Wohl der anderen Person
gerichtet ist. Wir sind ungeteilten Herzens und in
unserer Liebe nicht gespalten. Israels erstes und
wichtigstes Gebot ist, GOTT zu lieben mit ganzem
Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft (Dtn
6, 4-5). Und JESUS fügt eindeutig hinzu, dass wir
unseren Nächsten lieben sollen wie uns selbst (Mk
12, 29-31). Diese reine Liebe - so fordernd sie auch
sein mag - ist das hohe Ziel, zu dem wir als Kinder
des VATERS berufen sind. Ist es möglich, eine solche
Liebe zu verwirklichen? Ja. Es ist möglich, weil
GOTT uns zuerst geliebt hat (1 Joh 4,10). Als Jünger
JESU CHRISTI sind wir zu einem Glück berufen, das
aus einem reinen, ungeteilten Herzen kommt.
Pornografie: Eine Epidemie, die die Menschenwürde
angreift
Tag für
Tag wird diese reine christliche Liebe
herausgefordert. Einige Monate lang arbeiteten
Vertreter unserer katholischen Diözese mit Führern
anderer Glaubenstraditionen zusammen, um sich mit
der ernsten Gefahr auseinanderzusetzen, die vom
stetigen Anstieg der Pornografie in unserer Kultur
kommt. Pornografie ist nichts Neues, aber sie ist in
unserer Gesellschaft zu einer echten Plage geworden
und hat inzwischen epidemieartige Ausmaße
angenommen. Sie wird weitreichender propagiert als
je zuvor. Über Magazine hinaus ist Pornografie weit
verbreitet in Internet, Fernsehen, Kino und Videos
und jetzt sogar auf Mobiltelefonen und auf anderen
tragbaren Geräten, von denen viele auch Kindern und
Jugendlichen zum Kauf angeboten werden. Pornografie
ist insgeheim zu einer Unterhaltung von Menschen
aller Altersstufen, Lebensläufe und sozialen
Schichten geworden. Pornografie im Internet ist
vielleicht zur schnellsten anwachsenden Sucht in der
Welt geworden.
Pornografie pervertiert die Schönheit inniger Liebe,
wie sie ihren Ort in der Ehe hat, indem sie Bilder
des Körpers und von Geschlechtsakten für niedriges
Vergnügen zur Schau stellt – dabei andere Personen
als Objekte betrachtend, die benutzt, manipuliert
und gekauft werden können. Es ist eine
Multi-Milliarden-Dollar-Industrie geworden, die die
Summen, die vom Profi-Sport erzeugt werden, in den
Schatten stellt (siehe nachfolgendes Kapitel II).
Pornografie entstellt dadurch die eigentliche
Bedeutung und den Zweck unserer Geschlechtlichkeit
und erzeugt schlimme Verletzungen der Würde der
Beteiligten (Schauspieler, Händler, Publikum).[1]
Der
Umgang mit Pornografie ist eine schwere Sünde gegen
die Keuschheit und die Würde der menschlichen
Person. Sie beraubt uns der heiligmachenden Gnade,
trennt uns von der Schau GOTTES und der Güte der
Mitmenschen und hinterlässt in uns eine geistliche
Leere. Die Anziehungskraft der Pornografie und ihre
Befriedigung ist eine falsche „Liebe“, die uns in
eine wachsende emotionelle Isolation und ein daraus
entstehendes sexuelles Ausleben allein und mit
anderen bringt. Pornografie hängt ab von der
Ausbeutung anderer Personen: häufig von Enttäuschten
oder Armen oder von unschuldigen jungen Menschen.
Der Gebrauch von Pornografie hat Menschen ihre
Arbeitsstellen, Ehen und Familien gekostet. Händler
von Kinder-Pornografie können im Gefängnis landen.
Pornografie ist oft mit sexuellen Gewalttaten und
sexuellem Missbrauch verbunden und trägt dazu bei.
In
diesem Hirtenbrief möchte ich an Sie alle als
Glieder am Leib CHRISTI, von Seiner Liebe erlöst,
appellieren, die Gefahren der Pornografie in unserer
Gesellschaft zu reflektieren. Wir werden sehen, wie
die Pornografie eine schwere Beleidigung unserer
Menschenwürde ist. Ich werde Ihnen einige Strategien
mitteilen als Antwort auf dieses Problem. Ich möchte
Sie bitten, zusammen mit mir in einem diözesanweiten
Bemühen diese Plage zu bekämpfen, indem wir uns und
unsere Familien erneut zur Reinheit und Keuschheit
verpflichten. So werden wir vollkommener als Jünger
CHRISTI leben und täglich in der Freiheit der Kinder
GOTTES wachsen. Selig, die ein reines Herz haben;
denn sie werden GOTT schauen.
KAPITEL I
DIE WÜRDE DER MENSCHLICHEN PERSON
„Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns
ähnlich“ (Gen 1,26)
Die Achtung vor der menschlichen Person wurzelt in
GOTT
Die
Würde und der Respekt für jeden Menschen ist uns
weder zugewiesen von irgendeiner Gruppe von Menschen
noch wird sie von einer Regierung bewilligt. Unsere
Würde hängt nicht davon ab, was wir besitzen oder
gar, was wir tun. Wir können sie weder kaufen noch
verkaufen. Diese Würde und dieser Wert kommen von
GOTT als vollkommenes und unschätzbares Geschenk.
Wie sind wir GOTT ähnlich? Wir haben eine
unsterbliche Seele und wir sind dazu bestimmt, für
immer mit GOTT im Himmel zu leben. Wir sind berufen,
heilig zu sein, wie GOTT heilig ist. Und durch JESUS
CHRISTUS und Seine Kirche können wir die Mittel
erhalten, zur Heiligkeit zu gelangen. Wie GOTT haben
wir eine rationale Natur, die Fähigkeit der
Vernunft. Allerdings ist es nicht nur die Vernunft,
die uns zu GOTTES Abbild macht. Wir sind GOTT
ähnlich, weil wir zu lieben fähig sind. Wir können
uns selbst zum Geschenk für eine andere Person
machen.
„Denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden.
Verherrlicht also GOTT in eurem Leib“ (1 Kor
6,20)
Neues
Leben in
CHRISTUS
Auch wenn der Mensch durch die Sünde dieses
GÖTTliche Geschenk seiner Würde schwer verletzt hat,
liebt GOTT uns weiterhin und sandte uns einen
Erlöser. Wir wurden losgekauft - und das um einen
großen Preis!
Das
menschliche Leben wurde angenommen und erhöht in der
Menschwerdung. Bei der Ankunft CHRISTI „im Fleische“
vereinigte sich GOTT gewissermaßen mit jedem
Menschen.[2]
Im Österlichen Geheimnis gewann JESUS durch seinen
Durchgang durch den Tod in die Auferstehung und in
das neue Leben einen endgültigen Sieg für uns und
begründete für uns die Hoffnung auf das ewige Leben
im Himmel. Durch die Taufe erhalten wir Anteil am
Leben GOTTES durch die GÖTTliche Adoption. In diesem
ersten Sakrament wird unsere Reinigung vollbracht
durch das wirksame Zeichen des fließenden und
lebensspendenden Wassers. GOTT hat unseren ewigen
Wert wiederhergestellt. Jeder von uns ist
herausgefordert: „Kind GOTTES, werde ganz, was du
bist!“
Sind wir
es wert, dass jemand für uns stirbt? Sind wir es
wert, dass sich jemand für uns kreuzigen lässt?
GOTTES Antwort ist Ja. Wir müssen uns fragen: „Ist
GOTT es wert, dass wir für Ihn leben?“
„Am Anfang der Schöpfung aber hat GOTT sie als Mann
und Frau geschaffen“ (Mk 10,6)
Die
Würde der menschlichen Geschlechtlichkeit
Diese Würde des Menschen schließt auch unsere
Geschlechtlichkeit mit ein. Unsere Sexualität ist
mehr als unser Geschlecht. Sie ist Teil unserer
Person. Sie gibt uns die Fähigkeit, uns in Liebe mit
einer anderen Person zu verbinden und uns ihr
hinzugeben. Unsere menschliche Geschlechtlichkeit
ist ein wichtiges Mittel, um an der Liebe und
Kreativität GOTTES teilhaben zu können. In der Ehe
werden ein Mann und eine Frau eingeladen, eine
vollkommene, ausschließliche und lebenslange Einheit
zweier Individuen zu gründen. Diese Einheit ist das
rechte Verhältnis, durch das es für sie möglich ist,
Mitschöpfer mit GOTT zu werden und ihre gegenseitige
Liebe fruchtbar werden zu lassen, indem sie einen
weiteren Menschen auf die Welt bringen.
Beim Missbrauch unserer Sexualität können sich
unsere menschliche Schwäche und unser Egoismus
oftmals auf erschreckende Weise offenbaren.
Menschliche Geschlechtlichkeit ist ein Geschenk und
kein Spielzeug. Es ist ein Geschenk, das respektiert
und auf sein rechtes Ziel ausgerichtet werden muss:
Lieben und personale Gemeinschaft mit anderen.
„Denn ich erkenne meine bösen Taten, meine Sünde
steht mir immer vor Augen“ (Ps 51,5)
Die Realität der Sünde
Diese
Vision, wer wir in GOTT sind, ist eine schöne
Vision. Wir wissen aber auch, dass sie gezeichnet
ist von der bitteren, schmerzhaften Wirklichkeit der
Sünde. Die Fähigkeit, lieben zu wollen, schließt
nämlich auch gleichzeitig die Fähigkeit mit ein,
andere zu verletzen oder sie zu ignorieren. Die
Sünde ist real und sie ist zerstörerisch.
Die
ursprüngliche Einheit von Adam und Eva wurde durch
die Erbsünde zerbrochen. So wichtig und fundamental
unsere menschliche Geschlechtlichkeit ist, so gibt
sie uns auch die Möglichkeit, unserer gefallenen
Natur Ausdruck zu verleihen in einer schlimmen und
manchmal ganz erschreckenden Weise. Ehebruch,
Unzucht, Prostitution, Vergewaltigung, sexueller
Missbrauch und sexuelle Ausbeutung, viel von
moderner Sklaverei, Verbrechen aus Leidenschaft und
Pornografie: all das zeigt den Aspekt unserer
gefallenen menschlichen Natur. Die Würde des
Menschen wurde verwundet und entstellt durch die
Sünde. Wenn wir sündigen, werden wir weniger jene
Person, die wir in CHRISTUS zu sein berufen sind.
Sünde entmenschlicht uns. Die Tatsache, dass JESUS
ohne Sünde war, macht Ihn deswegen nicht weniger
menschlich sondern mehr menschlich. Sünde
macht uns weniger menschlich. Die Gnade CHRISTI
stellt uns wieder her.
Wenn wir die Würde des Menschen verstanden haben,
dann können wir besser prüfen, was diese Würde
gefährdet. JESUS sagt: „Du sollst deinen Nächsten
lieben wie dich selbst“ (Mk 12,31).
Jeder
sollte auf den Nächsten so schauen wie auf sich
selbst, dabei vor allem auf sein Leben und die
notwendigen Voraussetzungen für ein menschenwürdiges
Leben bedacht sein, so dass er nicht dem Beispiel
des Reichen folgt, der sich um den armen Lazarus gar
nicht kümmerte. Heute ist es eine dringende Pflicht,
uns zum Nächsten schlechthin eines jeden Menschen zu
machen, egal, wer er sein mag.[3]
Vereinfacht gesagt: Sünde trennt uns voneinander und
von GOTT. Sünde beeinträchtigt das Verhältnis
zwischen den verschiedenen Geschöpfen und auch das
Verhältnis zwischen der menschlichen Person und
GOTT. Letztendlich muss Sünde verstanden werden im
Hinblick auf Freiheit und Liebe. Sünde ist ein
Missbrauch der Freiheit und ein Versagen der Liebe.
Nur im
Wissen von GOTTES Plan für den Menschen können wir
begreifen, dass Sünde ein Missbrauch der Freiheit
ist, die GOTT den geschaffenen Menschen gibt, damit
sie imstande sind, Ihn und einander zu lieben.[4]
„Jeder Wettkämpfer lebt aber völlig enthaltsam...
um einen unvergänglichen Siegeskranz zu gewinnen“
(1 Kor 9,25)
Das Leben von Tugenden
Sünde
trennt uns von GOTT, während Tugend danach strebt,
uns mit GOTT zu vereinen. Wenn wir die Liebe GOTTES
zu uns und unsere hohe Berufung erkannt haben, dann
werden wir wieder und wieder uns mühen, all das zu
erreichen, was GOTT uns zugedacht hat. Und um das zu
erreichen, sind die Tugenden ein äußerst wichtiger
Teil des christlichen Lebens. Mit „Tugend“ meinen
wir „eine beständige, feste Neigung, das Gute zu
tun“.[5]
Indem wir in der Tugend wachsen, streben wir danach,
GOTT ähnlicher zu werden, das heißt heiliger. Die
Sünde kann eine Art Verkümmerung erzeugen, die
unsere moralischen ‚Muskeln’ schwächt und sie sogar
lähmen kann. Die Tugend bringt unsere moralischen
‚Muskeln’ in eine gute Verfassung, sie stärkt uns
und hilft uns, unsere Möglichkeiten bis zum
Äußersten zu steigern. Im moralischen Leben gibt es
in Bezug auf die verschiedenen Lebenssituationen
eine vollständige Gruppierung von Tugenden. Es gibt
eine Tugend, die uns auffordert, unsere menschliche
Geschlechtlichkeit zu respektieren und zu pflegen,
wir nennen sie Keuschheit.
„Erschaffe mir, o GOTT, ein reines Herz“ (Ps
51,12)
Die
Tugend der Keuschheit
Für
manche kann Keuschheit schon eine fast negative
Bedeutung haben. Als Teil der Kardinaltugend der
Mäßigkeit fordert uns die Keuschheit dazu auf,
unsere sinnlichen Vergnügen zu zügeln, den Gebrauch
unserer Sexualität innerhalb angemessener Grenzen zu
halten und diese lebenspendende Kraft nur für ein
wertvolles Ziel zu gebrauchen.[6]
Doch Keuschheit ist eine Tugend im eigentlichen
Sinn, sie ist eine Kraft. Sie ist nicht nur die
Abwesenheit von etwas Schlechtem, sie ist die
Gegenwart von etwas Gutem. Und dieses Etwas ist
Respekt. Die Tugend der Keuschheit wiederholt Akte
des Respekts für andere und für sich selbst.
Keuschheit bedeutet die erfolgreiche Integration der
Geschlechtlichkeit in die Person eines Menschen und
folglich in die innere Einheit des Menschen in
seinem leiblichen und geistigen Sein. Die
Geschlechtlichkeit, in der sich zeigt, dass der
Mensch auch der körperlichen und biologischen Welt
angehört, wird personal und wahrhaft menschlich,
wenn sie in die Beziehung von Person zu Person, in
die vollständige und zeitlich unbegrenzte
wechselseitige Hingabe von Mann und Frau
eingegliedert ist. Die Tugend der Keuschheit wahrt
somit zugleich die Unversehrtheit der Person und die
Ganzheit der Hingabe.[7]
Diejenigen, die andere als Objekte behandeln, mögen
einige vorübergehende Vergnügungen erfahren, aber
sie werden nicht glücklich sein. Die Keuschheit ist
nicht dazu da, Glück zu verhindern, sondern das
Glück zum Reifen und Blühen zu bringen. Keuschheit
hilft uns, Menschen so zu sehen, wie sie wirklich
sind. Sie hilft, uns in der Wahrheit zu verwurzeln.
Keuschheit steht der Liebe nicht im Weg, sondern sie
ist vielmehr dazu da, sie zu schützen. Keuschheit
ist ein Ausdruck von Liebe. Bevor er Papst wurde,
hat Johannes Paul II, Karol Wojtyla, ein Buch
geschrieben mit dem Titel „Liebe und Verantwortung“.
Diese Schrift entstand durch sein pastorales Wirken
unter Universitätsstudenten, das auch
Ehevorbereitung einschloss. Während manche sagen,
das Gegenteil von Liebe sei Hass, lehrte er, dass
das Gegenteil von Liebe das Benutzen einer Person
ist. Der Gedanke ist: Wenn du nicht jemanden liebst,
wirst du diese Person zuletzt nur benutzen. Das
wurde bekannt als „Personalistische Norm“. Negativ
gesagt, bedeutet dies, dass man niemals eine andere
Person als Objekt für das eigene Vergnügen benutzen
darf. Positiv ausgedrückt: Die einzige richtige
Antwort auf eine Person ist Liebe.
„Liebe
und Verantwortung“ besteht darauf, dass die Struktur
der Liebe eine zwischenmenschliche Kommunikation
ist. Dort finden wir eine Reflektion der HEILIGSTEN
DREIFALTIGKEIT als einer Gemeinschaft der Liebe. Der
spätere Papst bestand darauf, dass Keuschheit immer
mit Personen zu tun hat. Er argumentiert: „Liebe ist
eine Bejahung der Person, oder sie ist überhaupt
keine Liebe“.[8]
Die moralische Tugend der Keuschheit kann nur
gedacht werden in Verbindung mit der theologischen (GÖTTlichen)
Tugend der Liebe. Nur die keuschen Menschen sind zur
Liebe fähig. In dem Grad, wie wir keusch sind,
können wir andere lieben, während wir in dem Maß, in
dem wir unkeusch sind, andere benutzen werden.
Somit ist Keuschheit zugleich Voraussetzung und
Ausdruck der Liebe. Keuschheit ist kein Nein
sondern ein Ja, ein Ja zu einer anderen
Person als Person und nicht als Objekt, das benutzt
wird. Keuschheit kann ein Nein einschließen, aber
dieses Nein steht immer im Dienst eines größeren
positiven Zieles.
Keuschheit ist notwendig für alle Christen,
ungeachtet ihres Lebensstandes, ob sie
alleinstehend, verheiratet oder ehelos leben. Alle
sind aufgefordert, die Würde des Menschen zu achten.
Alle sind zur Liebe berufen.
Die
Alleinstehenden sind zu einer Keuschheit
aufgerufen, die andere achtet und die sich des
Geschlechtsverkehrs enthält, der nur Verheirateten
angemessen ist und ausschließlich ihnen zukommt.
Keuschheit ist auch wichtig für die Verheirateten.
Für sie bedeutet Keuschheit gewöhnlich nicht
sexuelle Enthaltsamkeit, sondern Treue, und in ihrer
Ehe tiefe Achtung und Liebe, die den Gatten nie als
Objekt behandelt. In dieser tiefen Liebe sollen sie
die Liebe zwischen CHRISTUS und Seiner Kirche
enthüllen und einen Einblick in das tiefste
Geheimnis GOTTES geben.
Jene,
die zur Ehelosigkeit berufen sind, sind
ebenso zur Keuschheit aufgerufen. In vollkommener
Enthaltsamkeit sollen sie GOTT und ihren Nächsten
um des Himmelreiches willen und als ein Zeichen der
kommenden Welt lieben.
Keuschheit ist wichtig für alle Christen und alle
Menschen guten Willens. Keuschheit fordert uns auf,
so zu lieben wie GOTT liebt. Sie ordnet unsere
Geschlechtlichkeit nach dem Plane GOTTES. Keuschheit
ist Liebe anderer in Aufrichtigkeit und Wahrheit.
KAPITEL II
DAS PROBLEM DER PORNOGRAFIE
„Wollust, der man nachgegeben hat, hungert die Seele
aus“ (Spr 13.19?)
Ein
wirkliches Problem
Unsere menschliche Geschlechtlichkeit ist von GOTT
als etwas Gutes geschaffen. Sie ist ein Geschenk.
Sie leidet auch an den Folgen der Erbsünde und kann
so nicht nur Gutes, sondern auch Übles
hervorbringen. Pornografie ist ein solches Übel. Sie
greift die menschliche Würde an und verändert sowohl
den Menschen wie auch die menschliche
Geschlechtlichkeit. Sie lässt die menschliche Seele
hungern, die eine geistliche Dimension hat, die
durch das Verschenken und Empfangen personaler Liebe
genährt werden muss.
Pornografie verletzt Schamhaftigkeit, Keuschheit und
Wahrheit. Die menschliche Geschlechtlichkeit hat mit
Schamhaftigkeit zu tun. Diese schützt die
Privatsphäre der einzelnen Menschen im Hinblick auf
das, was am persönlichsten und intimsten ist. In
diese Privatsphäre einzudringen und zu enthüllen,
was verborgen bleiben soll[9],
ist ein Angriff auf die menschliche Würde.
Obwohl Pornografie kein neues Problem ist, haben die
Entwicklung der Massenmedien und die neueren
technologischen Fortschritte den Zugang zu diesem
trügerischen Übel sehr erleichtert.
Während
Keuschheit existiert, um der Liebe zu dienen,
behandelt die Pornografie einen anderen Menschen
(oder eine explizite sexuelle Beschreibung oder
Handlung) als ein Objekt, das man gebrauchen kann.
Oftmals kann dies von Narzissmus und Egoismus
herrühren. Sie ersetzt Liebe durch Gebrauch.
Erinnern wir uns an die Personalistische Norm:
Menschen dürfen nie als Objekt für jemandes
Vergnügen benutzt werden. Der Mensch muss geliebt
werden. Menschen dürfen nicht als Rohmaterial für
die Emotionen, Zwänge und Abhängigkeiten anderer
gebraucht werden. Um die Aussagen Johannes Paul’ II.
zu umschreiben: Das Problem mit der Pornografie, ist
in einer Hinsicht nicht, dass sie zu viel über die
Person enthüllt (auf einem Bild dargestellt),
sondern dass sie zu wenig über die Person enthüllt.
Pornographische Bilder werden gezeichnet, um nichts
als die Sexualorgane und sexuellen Fähigkeiten einer
Person aufzuzeigen, nirgendwo erscheint die
einzigartige Persönlichkeit, die Tiefe einer Person.
Die pornografisch dargestellte Person ist, ganz
wörtlich, entpersönlicht: Indem sie ein Objekt für
den Gebrauch eines anderen wird, hört sie auf, als
das betrachtet zu werden, wozu sie geschaffen wurde:
als ein Subjekt, das Liebe und Respekt verdient.
Pornografie verletzt die Wahrheit. Sie führt
Menschen in eine unrealistische Phantasiewelt, die
sie von anderen Menschen und den Verpflichtungen und
dem Respekt, der unsere Beziehungen regieren sollte,
isoliert. Einige suchen Pornografie aufgrund ihrer
Einsamkeit und ihres geringen Selbstwertgefühls. Es
ist eine schmerzhafte Ironie, dass ihr
Pornografie-Gebrauch nur dazu dient, sie mehr und
mehr von anderen Menschen zu isolieren. Je mehr sich
Menschen mit dieser Phantasiewelt beschäftigen,
desto abgesonderter werden sie von wirklichen
Menschen, echten Gesprächsgegenständen und dem
wahren Leben um sie herum. Wollust isoliert, Liebe
vereint. Pornografie führt Menschen weg von der
Wahrheit. Keuschheit hilft Menschen, in der Wahrheit
zu wachsen.
Pornografie führt unweigerlich zu weiteren schweren
Sünden. Zum Beispiel ist der Gebrauch der
Pornografie häufig gekoppelt an Selbstbefriedigung,
eine weitere ungeordnete sexuelle Handlung, die den
Menschen sich immer mehr auf sich selbst ausrichten
lässt und ihn von anderen isoliert. Pornografie
führt oft zu einer Suche nach weiteren ungeordneten
sexuellen Befriedigungen, die die Ausbeutung anderer
für eigene egoistische Ziele miteinschließen.
Pornografie bleibt kein „privates“ Laster; indem sie
jemandem erlaubt, einen anderen Menschen eher als
Mittel anstatt als Ziel zu sehen, zerstört sie
letztendlich alle familiären und sozialen
Beziehungen.
„Tränenbäche
strömen aus meinen Augen, weil man dein Gesetz nicht
befolgt.“ (Ps 119,136)
Die Zahlen
Pornografie ist ein wirkliches Problem und
diesbezügliche Statistiken sind erschreckend. Die
folgenden Fakten sind Zahlen, die in den letzten
Jahren zusammengetragen wurden (mit Angabe der
Quellen) von der „National Coalition for the
Protection of Children and Families“ [Nationale
Vereinigung zum Schutz von Kindern und Familien].
Umfang und Kosten der Pornografie
-
Der IFR Untersuchung von 2004 zufolge,
übersteigen die U.S.-Pornoeinkünfte der
[Fernsehsender] ABC, CBS und NBC 6,2 Milliarden
US-Dollar. Die Pornoeinkünfte sind größer als
alle Einkünfte aller professionellen Football-,
Baseball- und Basketball-Unternehmen zusammen.
Die Pornoindustrie kommt konservativen
Schätzungen zufolge auf 57 Milliarden Dollar im
Jahr, davon sind die Vereinigten Staaten für 12
Milliarden Dollar verantwortlich.
Internet Pornography and Lonelineless: An
Association?
Vincent Cyrus Yoder, Thomas B. Virden III, and
Kiran Amin.
Sexuell Addiction & Compulsivity,
Volume 12.1.2005
-
Durch das Internet wurden 2,5 Milliarden Dollar
von Erwachsenen als Einkommen verdient.
Dirty Downloads Ready to Go on iPods,
Ron Harris, www.macnewsworld.com, 2005
-
Der
Zahl im März 2004 zufolge gab es 800 Millionen
Dollar Mietbeträge auf Erwachsenenvideos und
DVDs. Overdosing on Porn,
Rebecca Hagelin.
www.worldandi.com
-
Aktuellen Schätzungen zufolge werden 20
Milliarden Dollar jährlich für Erwachsenenvideos
ausgegeben. (Verkäufe und Mietbeträge)
-
Die
Hälfte aller Hotelgäste bestellen Pornofilme.
Diese Filme umfassen 80%
in-room-Unterhaltung“-Erlöse [?] und 70% totale
„in-room“-Erlöse [?]. Sex
Film Industry Threatened With Condom
Requirement. Nick
Madigan. The New York Times, 24 August, 2004.
-
Gebührenpflichtiges Kabelfernsehen beläuft sich
auf 2,5 Milliarden Dollar
-
Zeitschriften erbrachten 7,5 Milliarden Dollar.
Umfang der Internet-Pornografie
-
Im
Jahr 2004 gab es 4,2 Millionen pornographische
Internetangebote (websites); 372 Millionen
pornographische Seiten.
-
Im
Jahr 2003 gab es täglich 68 Millionen
pornographische Eingaben in Suchmaschinen (25%
aller Eingaben)
-
Sex
ist das Thema Nummer 1 im Internet.
Overdosing on Porn,
Rebecca Hagelin;
www.worldandi.com, März 2004.
-
2004: täglich 2,5 Milliarden pornographische
E-Mails (8% aller E-Mails)
-
Die
gebräuchlichsten Wege, über die jemand auf
pornographische Inhalte im Web stößt, sind über
plötzlich auftauchende „Pop-up“-Fenster (55%),
falsch dargestellte Links (52%), falsch
geschriebene URLs (48%) und automatische Links
innerhalb von E-Mails (23%) Fifty Percent of
Workers Spend Nine days a Year on Personal
Surfing at Work.
Cerberian Inc. And Sonic WALL, 20 July, 2004.
-
Es
gibt hunderttausend Webseiten, die illegale
Kinderpornografie anbieten.
U.S. Customs Service Schätzung
Statistiken der Erwachsenen-Internet-Pornografie
-
70% der Männer von 18-24 besuchen
pornographische Seiten in einem
durchschnittlichen Monat, 66% der Männer
zwischen 20 und 30 berichten, dass auch sie
regelmäßig pornographische Seiten nutzen.
First-person: the culture of pornography.
R. Albert Mohler, Jr., Baptist Press, 28
December 2005.
-
20%
der befragten Männer und 13% der befragten
Frauen gaben zu, Zugang zur Pornografie am
Arbeitsplatz zu haben. Internet Pornography
Statistics. Internet Filter Review, 2004.
-
40
Millionen US Erwachsene besuchen regelmäßig
pornographische Internetwebseiten.
-
Einer von drei Besuchern auf allen
Erwachsenenwebseiten sind Frauen.
-
Frauen bevorzugen zwei Mal häufiger als Männer
„Chat Rooms“ [virtuelle
„Gesprächsräume“ im Internet].
Auswirkungen der Pornografie
-
40% der befragten Erwachsenen glauben, dass
Pornografie der Beziehung zwischen Männern und
Frauen schadet.
Consensus Among American Public on the Effects
of Pornography on Adults or Children or What
Government Should Do About It.
Harris Poll, 7 October 2005.
www.harrisinteractive.com
-
30%
der befragten Erwachsenen sagten, dass sie
aufgrund des Pornografiegebrauches ihres
Partners sich mehr als sexuelles Objekt fühlen.
Marriage Related Research,
Mark A. Yarhouse, Psy.D., Christian Counseling
Today, 2004 Vol. 12 No. 1. August 2004.
-
Eine
von sechs Frauen kämpft gegen
Pornografie-Abhängigkeit an.
Internet Pornography and
Loneliness: An Association?
Vincent Cyrus Yoder, Thomas
B. Virden III, and Kiran Amin. Sexual
Addiction & Compulsivity, Volume 12.1.,
2005.
-
47%
der befragten Christen äußerten, dass
Pornografie ein Hauptproblem bei ihnen zu Hause
ist.
-
Wenn man sich bloß 6 Stunden der
Soft-Pornografie aussetzt (irgendetwas, was
einen sexuell erregt), reicht dies aus, um die
Zufriedenheit des Betrachters mit seiner
Partnerin oder ihrem Partner zu zerstören; den
Wert der Treue zu vermindern; die Fähigkeit mit
einer Person zusammen zu sein und diese zu
schätzen, zu vermindern; den Gedanken zu nähren,
dass Frauen Vergewaltigungen genießen.
Kinder und das Internet
-
Kinder benutzen das Internet. 96% der Kinder
waren schon mit Internet verbunden (online), 74%
haben Internetzugang zu Hause und 61% benutzen
das Internet an einem durchschnittlichen Tag.
Kids stay connected.
USA Today snapshots.
5. January, 2004.
-
Einer Untersuchung aus dem Jahre 2000 zufolge,
gaben 21% der Jugendlichen zu, schon einmal
etwas im Internet angeschaut zu haben, wovon
ihre Eltern nichts wissen sollten.
A World of Their Own.
Newsweek, 8 May 2000.
Statistiken der Kinder-Internet-Pornografie
-
90%
der 8-16jährigen Internetbenutzer haben sich
Pornografie online angeschaut (meist während der
Hausaufgaben). 2004
-
Das
Durchschnittsalter für die erste Pornoerfahrung
im Internet liegt bei 11 Jahren.
-
Unter nicht volljährigen Pornografiebetrachtern
sind Kinder von 12-17 Jahren die größten
Konsumenten von Internetpornografie. 2004.
-
Eine
Untersuchung von 600 Haushalten durch das
„Nationale Zentrum für vermisste und
ausgebeutete Kinder“ ergab, dass 20% der Eltern
die Passworte, Instant-Messaging-Spitznamen und
E-Mail-Adressen ihrer Kinder überhaupt nicht
kennen. Nur 5% der Eltern kannten das Kurzwort
(Akronym) POS (parent over shoulder) und nur 1%
konnten WTGP (want to go private?)
identifizieren, die beide häufig von Teens
benützt werden, wenn sie „Instant-Messaging“
machen. Ads target online
victimization of children.
USA Today, 20 May 2004.
-
Vorfälle von sexuellem Kindesmissbrauch sind von
4.573 (1998) auf 112.083 (2004) angestiegen
(zufolge dem „Nationalen Zentrum für vermisste
und ausgebeutete Kinder“, Reports of chila
exploitation up. USA
Today, 20 May 2004.)
-
Kinder-Pornografie erbringt 3 Milliarden US
Dollar jährlich. Internet Filter Review, 2004.
„Der Weg der Sünder ist frei von Steinen, doch sein
Ende ist die Tiefe der Unterwelt“ (Sir
21,10)
Die
bittere Frucht der Pornografie
Die Statistiken sind schwindelerregend. Aber
dahinter stehen nicht nur Zahlen, sondern Menschen,
deren Leben geschädigt wurde und deren ewiges Heil
in Gefahr ist. Es gibt Menschen, die durch
Pornografie ausgebeutet werden; andere, die sie
benutzen, und dann die Familien und Bekanntenkreise
beider Gruppen. Pornografie beeinträchtigt das
Leben, die moralische Stärke, Beziehungen, Ehen, das
Leben der Kinder, das Gemeinschaftsleben, und sogar
solche Dinge wie den Eigentumswert und die
Sicherheit der Gemeinschaft.
Manchmal behaupten Menschen, die Pornografie
benutzen: „Ich schade niemandem“. Pornografie, wie
jedes sündhafte Verhalten, beleidigt denjenigen,
gegen den gesündigt wird, denjenigen, der sündigt
und GOTT, den Ursprung aller Wahrheit. Das
zerstörerische Wirken des Teufels, den die Heilige
Schrift den „Vater der Lüge“ nennt, besteht darin,
in uns das Empfinden für das Gute zu verzerren. Er
redet uns ein, dass andere zu unserem Gebrauch und
unserem Vergnügen da sind, dass die Befriedigung
unserer Sehnsüchte uns glücklich macht. Aber dieses
„Glück“ vergeht schnell. Wir sind spirituelle Wesen,
die am Leben GOTTES selber Anteil haben. Dieses
verführerische Abenteuer [der Pornografie] hat keine
spirituelle Substanz. Es lässt uns betrogen,
beschämt, unerfüllt und verwirrt zurück.
Pornografie richtet physischen, emotionalen und
spirituellen Schaden in einer Person an. Pornografie
kann wie Alkohol, Drogen oder Glücksspiel zu
körperlicher Abhängigkeit führen. Die grafischen
Bilder nisten sich in unserem Vorstellungsvermögen
ein; je tiefer und häufiger dies geschieht, desto
schwieriger wird die Straße zur Freiheit sein. Wie
andere Süchte, ist Pornografie ein fortschreitendes
Leiden. Es verlangt immer mehr Bilddarstellungen, um
den gewünschten Effekt zu erreichen. In der
Fortsetzung kann das zum Ausleben der Sexualität und
zu Verbrechen führen.
Pornografie lässt eine Person emotional verkümmern.
Jene, die davon betroffen sind, werden sich
womöglich von Freunden, von der Familie und sogar
vom eigenen Ehepartner zurückziehen. Pornografie
verführt sie in eine Welt der Unwirklichkeit mit
idealisierten, unrealistischen Figuren, die sich
nicht auf wirklich menschliche Art und Weise mit
einem beschäftigen. Wenn diese Menschen sich
zurückziehen, werden ihre zwischenmenschlichen
Fähigkeiten und Beziehungen geschwächt. Sie sehen
andere eher als Objekte an denn als Menschen mit der
Fähigkeit zu Freundschaft und Liebe. In jeder
Situation und bei jeder Person, der sie begegnen,
werden sie mit dem Gedanken bedrängt: Wird mir das
die Befriedigung bringen, die ich suche? Wenn jemand
ernsthaft in dieses Laster verstrickt ist, wird sich
dieses suchtmäßige Verhalten oft verstärken, selbst
wenn es schon zu offenkundigen schädlichen
Konsequenzen geführt hat, z. B. zur Zerstörung der
ehelichen Verbindung oder zum Verlust des
Arbeitsplatzes wegen Porno-Betrachtens während der
Arbeitszeit. Man kann in der Tat der Pornografie
verfallen wie man einer Drogensucht verfällt. So wie
bei anderen Süchten, braucht derjenige, der sich
Pornografie anschaut, immer freizügigeres, nicht in
Ordnung seiendes Material, um den gleichen Effekt
zu erreichen; dies mündet in eine abwärts führende
Spirale, die immer schwieriger zu korrigieren ist.
Beim
geistlichen Leben geht es darum, immer mehr das
Abbild GOTTES zu werden. Pornografie macht uns
weniger GOTT ähnlich, da sie die Menschen dazu
bringt, die anderen als Objekte zu behandeln und
nicht als unwiederholbare Geschenke GOTTES.
Pornografie verleitet einen dazu, nicht sich selbst
in Liebe zu verschenken, nicht zu dienen, sondern
lieber sich bedienen zu lassen. Schließlich wird man
gefangen und versklavt in verletzenden Gewohnheiten
anstatt in der Tugend.
Das
Anschauen von Pornografie um dieses verzerrten
geschlechtlichen Vergnügens willen ist, objektiv
gesehen, eine Todsünde. Sie ist ernstlich dem Leben,
das GOTT für andere und für uns im Sinn hat,
entgegengesetzt. Es tötet das Leben der
heiligmachenden Gnade. Wenn wir in schwerer Sünde
leben, dürfen wir nicht zur hl. Kommunion gehen, bis
wir die sakramentale Beichte abgelegt haben. Oft
schämen wir uns zu sehr, zum Sakrament der
Versöhnung zu kommen, und entfernen uns so immer
mehr vom Leben GOTTES. Unsere Fähigkeit, als ein
lebendiges Glied am Leib CHRISTI zu handeln, ist
beeinträchtigt. Weil dieses Szenarium heute so weit
verbreitet ist, müssen wir uns Sorge machen um den
Zustand unserer Pfarreien und Familien. Jedoch, weil
die Gnadeninitiative GOTTES weiter am Werk ist,
brauchen wir nicht zu verzweifeln. Jederzeit ist Er
bereit, uns zu helfen. Wir müssen uns Seiner
Barmherzigkeit anvertrauen und umkehren zum
Sakrament der Verzeihung und zu einem Neubeginn.
Pornografie schädigt andere. Sie beutet andere
Menschen aus, für gewöhnlich Frauen, aber auch
Männer und Kinder. Sich mit Pornografie zu befassen,
bedeutet, diesen schrecklichen und schändlichen
Missbrauch zu unterstützen. Es bedeutet, sich
finanziell an der Unterstützung einer Industrie zu
beteiligen, die ein fortwährendes schweres
moralisches Übel darstellt. Sklaverei,
einschließlich sexueller Sklaverei, ist heute ein
reales und zunehmendes Problem. Ein Grund für dessen
Anwachsen ist die Tatsache, dass dafür Nachfrage
besteht. Zudem: Wer sich Pornografie anschaut, bei
dem ist es sehr wahrscheinlich, dass er danach
andere Menschen als Objekte ansieht. In dem Maß, wie
der Gebrauch von Pornografie sich ausbreitet, können
Ehen geschwächt werden und zerbrechen. Dies bedeutet
Beschämung, gebrochene Herzen und Elend für die
Ehepartner und für die Kinder, die emotionale Narben
in ihr Leben als Erwachsene und ihre eigenen Ehen
mitnehmen. Kinder und Jugendliche, die der
Pornografie ausgesetzt sind, erfahren Angriffe auf
ihre menschliche Würde und Blockaden in ihrer
authentischen menschlichen Entwicklung. Wenn
Pornografie zunimmt, nimmt auch das Verbrechen zu.
Sexuelle Vergehen sind um 506% höher in den Gegenden
von Phönix (Arizona), wo sich sexuell orientierte
Geschäfte befinden.[10]
Pornografie ist nicht harmlos, sie ist ein schweres
entmenschlichendes Übel.
Auf all diese Weise beleidigt Pornografie GOTT. Sie
missbraucht Seine Geschenke der Freiheit, des
menschlichen Leibes und der Liebe. Wir sind das
Kunstwerk GOTTES (vgl. Eph 2,10), und Pornografie
entstellt dieses Meisterwerk.
„Folg
nicht deinen Begierden, von deinen Gelüsten halte
dich fern!“ (Sir 18,30):
Das Internet und die moderne Technologie
Das Ausmaß der Internetpornografie wächst
explosionsartig. Sie scheint anonym und allgemein
zugänglich. Sie kann den Nichtsahnenden leicht
verführen, einschließlich Kinder und junge Leute.
Darüber hinaus kann Internetpornografie besonders
süchtig machen. Die sinnlichen Bilder und sexuellen
Befriedigungen, die sie auslöst, hinterlassen einen
Eindruck im Gedächtnis. Die Phantasien können wieder
ins Bewusstsein gerufen und fortgeführt werden. Sie
verlocken uns, dass wir nochmals hinschauen. Mit dem
wiederholten Gebrauch entwickelt der Betrachter von
Pornografie eine Toleranz ihren Folgen gegenüber: Es
besteht ein wachsender Bedarf nach stärker
stimulierenden Bildern. Der Gebrauch von Pornografie
verursacht starke physische Veränderungen im Körper
und im Gehirn, die die ungeordneten Gedanken und
Verhaltensweisen verstärken. Bei wiederholtem
Gebrauch erweist es sich als zunehmend schwieriger,
die obsessiven Gedanken und zwanghaften
Verhaltensweisen, die mit Pornografie
zusammenhängen, zu unterbrechen oder ihnen zu
widerstehen.
Bei der
Internet-Pornografie bedarf es keines öffentlichen
Kaufs von neuem Material. Stattdessen können die
Bilder gewechselt werden und viele weitere können
zugänglich gemacht werden. Man braucht nun nicht
mehr in die Öffentlichkeit zu gehen, um sich
Pornografie zu verschaffen. Beunruhigend ist nun
auch der schnelle Zugang zu diesen Bildern per iPods
[tragbare Musik- und Videoplayer] und
Mobiltelefonen. Kinder, deren Eltern in korrekter
Weise den Computer-Zugang in den privaten Räumen
daheim einschränken, können nun die Bilder durch
tragbare Geräte unkontrolliert erhalten.
Die uns
umgebende Kultur, die so bereitwillig eine Umgebung
und einen Markt für diese Art von Übeln zur
Verfügung stellt, ist ein wesentlicher Faktor, der
zum Problem von Pornografie und zu anderen Sünden
beiträgt. Die Technologie an sich ist kein Übel. Das
Problem liegt im Missbrauch der Technologie und in
ihrem Gebrauch in übler Art und Weise. Wie Dynamit
ist sie etwas Mächtiges, das der richtigen
Behandlung bedarf. Sie kann gebraucht werden, der
Menschheit zu dienen oder sie anzugreifen.
Wir
leben in einer Kultur, die in zunehmendem Maß dunkel
und todverbreitend ist. Wir können leicht damit
beginnen, diese negativen Einflüsse zu absorbieren -
indem wir sie aufnehmen, wie Pflanzen durch ihre
Wurzeln aufnehmen, was im Boden oder die „Kultur“,
in der sie eingepflanzt sind, enthalten ist. Wir
stumpfen ab und merken nicht einmal, dass wir
langsam vergiftet werden. Das ist ein ernstes
Problem und verlangt unsere Antwort.
KAPITEL III
ANTWORT AUF DAS PROBLEM
„Wie heißt du?“ (Mk 5,9)
Das
Problem erkennen und benennen
Dieses wirklich
gravierende Problem verlangt von uns eine echte und
ernsthafte Antwort. Es ist leichter, sich abzuwenden
und so zu tun, als existiere es nicht. Doch dieses
Problem besteht tatsächlich, und wir müssen tun, was
wir können. Wir sollten – um uns mit diesen Dingen
ernsthaft zu befassen – nicht warten auf die
Entführung, Vergewaltigung oder Ermordung eines
Mädchens oder eines Jungen aus unserer Familie, auf
eine weitere zerstörte Ehe, auf einen
Arbeitsplatzverlust, oder darauf, dass das Leben
eines anderen Kindes verwüstet wird. Es steht zu
viel auf dem Spiel.
Der
erste Schritt um ein Problem zu lösen ist, darauf
aufmerksam zu machen, es zu benennen. Als JESUS den
Dämon von Gerasa austrieb, fragte Er: „Wie heißt
du?“ (Mk 5,9). Im semitischen Denken bedeutet, den
Namen zu kennen, dass man anfängt, Macht darüber zu
haben. Wir finden eine moderne Entsprechung dazu in
der sog. „12-Schritte-Spiritualität“ solcher Gruppen
wie der „Anonymen Alkoholiker“. Der erste Schritt
bei dieser umwandelnden Spiritualität ist,
zuzugeben, dass man angesichts einer Sucht kraftlos
ist. Menschen sprechen keine Probleme an, die
zuzugeben sie sich weigern.
Eine
wesentliche Charakterschwäche bei heterosexueller
Pornografie kann Selbstsucht oder Narzissmus
[Selbstverliebtheit] sein. Gleichgeschlechtliche
Pornografie kann stark beeinflusst sein von einem
schwachen männlichen Selbstvertrauen, von Einsamkeit
und einem negativen Bild vom eigenen Körper. Wenn
man diese mitwirkenden Faktoren wahrnimmt, kann es
helfen, mit der Suche nach Wegen zu beginnen, um
seine Beziehungen in einen großzügigeren und
gesünderen Zustand zu überführen.
Die
Übel, mit denen wir kämpfen, halten uns oft in
Verschwiegenheit fest. Besonders wenn es sich um
etwas wie Pornografie handelt, können Furcht,
Verlegenheit und Scham intensiv sein. Jemand, der
eine tiefe spirituelle Einsicht in all dies hatte,
war der hl. Ignatius von Loyola.
Er bemerkte:
Wenn der
Feind der menschlichen Natur gerade eine Seele mit
seinen Ränken und Verlockungen verführt, wünscht er
ernsthaft, dass sie im Verborgenen wirken und geheim
gehalten werden. Aber wenn man sie einem Beichtvater
bekennt oder einer anderen geistlichen Person, die
seine Betrügereien und arglistigen Pläne
durchschaut, dann ist der Teufel sehr verärgert.
Denn er weiß, dass er bei seinen üblen
Unternehmungen nicht erfolgreich sein kann, wenn
seine augenscheinlichen Betrugsversuche entlarvt
sind.[11]
Voraussetzung für den Gebrauch von Pornografie ist
irgendeine Art von Stillschweigen. Dieses
Verschweigen zu durchbrechen, indem man mit einer
anderen Person spricht, kann beängstigend sein, aber
auch befreiend.
„Ich
sagte: Ich will dem Herrn meine Frevel bekennen. Und
du hast mir die Schuld vergeben.“ (Ps 32,5)
Das
Bußsakrament
Dass wir
uns unser Problem selber eingestehen, ist ein
wichtiger erster Schritt. Wie der hl. Ignatius
bemerkte, kann dies im Bußsakrament geschehen.
Dieses Sakrament ist eine reiche Göttliche Quelle
der Stärke und geistigen Gesundheit. Es ist für uns
das normale Mittel – eingesetzt von CHRISTUS und
vermittelt durch die Kirche –, um Versöhnung zu
erlangen und spirituelle Heilung. Kurz gesagt:
Pornografie ist sündig und das Bußsakrament
beseitigt Sünde. Dieses Sakrament bringt uns in
Verbindung mit der Tiefe von GOTTES erbarmungsvoller
Liebe. Es entfernt, was schlecht ist. Es stärkt uns
in dem, was gut ist, durch die Gnade GOTTES.
Die
Früchte dieses Sakramentes sind mannigfaltig. Der
Katechismus lehrt, dass es wieder in den Stand der
GÖTTlichen Gnade versetzt und uns in Freundschaft
mit GOTT verbindet. Es bringt uns eine geistliche
Auferstehung und führt uns in das Österliche
Geheimnis, da wir unserer Sündigkeit absterben und
zu einem neuen Leben in CHRISTUS auferstehen. Das
Bußsakrament versöhnt uns mit der Kirche und belebt
das Leben des reuevollen Sünders aufs Neue.[12]
Für
jeden, der mit Pornografie kämpft, bietet das
Bußsakrament eine unfehlbare Quelle heilender Gnade.
JESUS sprach von der Freude des Himmels über einen
reuevollen Sünder (Lk 15,10). Wenn es würdig
empfangen wird, lässt es die Engel im Himmel jubeln.
In diesem Sakrament begegnen wir CHRISTUS, dem
Göttlichen Arzt. Wenn wir Ihm unsere Wunde öffnen,
kann Er beginnen, uns mit Seiner Gnade zu heilen.
„Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er
sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine
Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen?“ (Lk
14,28)
Was
können wir tun?
Dieser Hirtenbrief
wird angeboten als Teil einer umfassenden Bemühung
in der Diözese von Kansas City - St. Joseph, um im
Kampf gegen Pornografie und ihre zerstörerischen
Auswirkungen beim Einzelnen in unseren Familien und
unserer Gesellschaft voranzukommen. Die Taktik, die
wir anwenden, soll die gesetzgeberische Verteidigung
gegen die Lieferanten der Pornografie ergänzen. Das
Unrecht gegen die Darsteller oder Mitarbeiter in den
pornografischen Medien muss benannt und abgestellt
werden. Ich ermutige und unterstütze alle, die – in
Übereinstimmung mit ihrem Amt und ihrer Kompetenz –
diese Plage erfolgreich zurückweisen. Wir wissen,
dieser Dämon ist „Legion“, aber wir machen voll
Hoffnung weiter.
Unsere
Bemühungen und mein Ziel beim Schreiben ist
vorrangig, uns allen zu helfen, dass wir geistlich
stärker werden in unserem Kampf gegen die
Pornografie. Wir müssen uns gegenseitig helfen, im
Wege einer Gefolgschaft, die gründet in Keuschheit
und Reinheit des Herzens, was uns hilft, GOTT zu
schauen.
„Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und
Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und
Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren
Welt.“ (Eph 6,12)
Einen
Plan entwickeln, um fest zu bleiben
Wir haben über den
ersten und notwendigen Schritt in unserem
spirituellen Kampf gegen die Lügen und
Verflechtungen der Pornografie gesprochen.
Ernsthafte Reue wendet unseren Blick wieder GOTT zu
und das Bußsakrament erneuert in uns die Gnade und
das Leben CHRISTI. Um Ausdauer zu bewahren, müssen
wir einen Plan entwickeln, um „nüchtern zu bleiben“
und die Vergiftung durch Pornografie zu vermeiden.
Wir werden keinen Erfolg haben, wenn wir meinen, wir
könnten die Versuchungen, Pornografie zu gebrauchen,
leicht beiseite schieben. Wir müssen die Gelegenheit
zur Sünde meiden, das heißt, alles, was in diese
Richtung führt.
Was sind unsere
besonderen Schwächen gegenüber diesen Verlockungen?
Rechtschaffen und demütig müssen wir oft vor ihnen
weglaufen wie vor einem wilden Tier, vor dem wir
nicht genügend Schutz haben.
Wir sind anfälliger
für heimliche Sünden: 1. wenn wir allein oder mit
gewissen Leuten zusammen sind, 2. wenn die
Gegenstände erreichbar sind und 3. wenn uns Zeit zur
Verfügung steht.
Verschwiegene
oder verführerische Umgebung meiden.
Wir
müssen achtsam sein und genau planen, was wir tun,
wenn wir privat sind. Allein für uns müssen wir auf
der Hut und uns unserer Schwachheit bewusst sein.
Können wir jemand einladen, unseren Computer zu
überwachen? In vielen Geschäftsbüros wird dies nur
auf gut Glück gemacht. Manchmal bewahrt das Risiko,
aufzufallen, Menschen vor bestimmten Gelegenheiten,
Pornografie anzuschauen. Die Verpflichtung eines
verlässlichen Partners, der ein Protokoll der
Internetseiten erhält, die wir besucht haben, mag
uns helfen, in dieser Hinsicht ehrenhaft zu bleiben
(vgl. Anhang II). Zu Hause sollte ein Computer eher
in einem für jeden zugänglichen Raum stehen als in
einem Privatraum.
Gleicherweise
müssen wir Situationen vermeiden, wo das
Zusammensein mit gewissen Leute einen
ungebührlichen Druck auf uns ausüben könnte, am
Gebrauch von pornografischen Videos oder
Zeitschriften usw. teilzunehmen. Wir müssen
versuchen, gesunde und hilfreiche Freundschaften zu
pflegen. Wenn wir stärker geworden sind, können wir
versuchen, unsere Kollegen in Aktivitäten
einzuführen, die nicht so erniedrigend für die
Menschenwürde sind.
Pornografisches
Material entfernen.
Wir
müssen jegliche gerade erreichbare Pornografie
beseitigen. Vernichten Sie Ihren Zugang so rasch wie
möglich. Zerstören Sie Videos, werfen Sie Fotos und
Zeitschriften weg, kündigen Sie problematische
Kabel- oder Satellitenkanäle.
Da wir damit
aufgewachsen sind, von Computern abhängig zu sein,
ist es schon schwieriger, wenn es um Beschäftigung
mit Internetpornografie geht. Zuerst können wir die
Computer-Bookmarks [Lesezeichen, Favoriten]
wegschaffen, die leichten Zugang ermöglichen:
Benützen Sie einen Filter (vgl. Anhang II). Wenn Sie
wüssten, dass der Verzehr gewisser Lebensmittel oder
die Einnahme gewisser Medikamente, gegen die Sie
allergisch sind, Sie töten wird, würden Sie sehr
sorgfältig diese Sachen meiden. Wenn das Losmachen
vom Computer der einzige Weg ist, Ihre Keuschheit –
ihre sexuelle „Nüchternheit“ – sicherzustellen,
können solche Maßnahmen für das Leben Ihrer Seele
unumgänglich sein.
Wenn das
Fernsehen in Ihrem Hotelzimmer eine Gefahr
darstellt, schalten Sie es gar nicht erst ein.
Bringen Sie Lesestoff oder zu erledigende Arbeit
mit. Gehen Sie in den Übungsraum. Telefonieren Sie
mit einem Freund oder Ihrer Gattin oder den Kindern.
Menschen, die „Gewohnheitstrinker“ sind und
Entziehungsprogramme gemacht haben, wissen, dass sie
nie wieder zu einem Glas greifen dürfen, und sie
bleiben von der Bar weg.
Zuhause benützen
immer mehr Familien blockierende Vorrichtungen am
Fernsehapparat, oder sie verwenden das Fernsehen nur
gelegentlich, um familienfreundliche Filme oder
Sportereignisse gemeinsam anzuschauen.
Gute Verwalter
unserer Zeit sein.
Müßige Zeit kann die Gelegenheit für unseren
Pornografie-Gebrauch sein. Wir kennen die
Binsenweisheit: „Müßiggang ist aller Laster Anfang“.
Wir wollen in unseren Aktivitäten nicht übertreiben.
Es ist wertvoll, sich Zeit für Ruhe und Erholung zu
nehmen, aber wir müssen gute Verwalter unserer Zeit
sein. Vor fast einer Generation hörte ich jemanden
das Fernsehen als eine „Gesellschaft ohne
Verantwortung“ beschreiben. Wir sollten unsere Zeit
verwenden, um in aufbauender Weise Dinge zu tun, die
Teil der Lebensorientierung sind, die wir für uns
wollen, und die unsere Verpflichtungen anderen
gegenüber ausdrücken und bekräftigen.
Unsere Schwächen kennen. Mögen wir beginnen, uns
einzugestehen, dass unser Verlangen nach
ausdrücklicher Pornografie dahinter steckt, wenn wir
(zunehmend freizügigere und zweideutigere)
Fernseh-Shows, Reality-TV oder schamlose Werbung
anschauen oder Illustrierte (die nicht ausdrücklich
als erotisch gelten [...]) oder Romane mit
freizügigen Szenen lesen, im Wissen, dass sie mit
der Verlockung spielen.
Ehrlich
zu sein hinsichtlich unserer persönlichen
Schwachstellen auf diesem Gebiet, wird uns helfen,
„die Gelegenheiten zur Sünde“ – ferne oder nahe
Gelegenheiten – zu meiden, die zu unserem Fall
führen können. Um in diesem Kampf erfolgreich zu
sein, müssen wir unsere Stärken und Schwächen
abwägen und uns vergegenwärtigen, wie wir beide
berücksichtigen können. Versuchen Sie nicht, die
Schlacht „innerhalb der Festung“ auszutragen;
begegnen Sie dem Feind, ehe er in Ihre
Verteidigungsanlage eine Bresche schlägt. Lernen Sie
die drohende Gefahr zu erkennen, bevor sie zu nahe
kommt oder zu stark wird.
„Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer
himmlischer VATER ist.“ (Mt 5,48)
Einen
Plan entwickeln, um als Jünger in der Heiligkeit zu
wachsen
Die Seligpreisungen
und der Rest der Bergpredigt CHRISTI zeigen ein
Modell für das gewissenhafte und gläubige
Jünger-Sein. Es genügt nicht, das Böse zu entfernen.
Wir müssen das Gute hereinbringen. Wenn wir das
Schlechte nicht durch etwas Gutes ersetzen, kann es
leichter zurückkehren (vgl. Lk 11,24-26). Durch Reue
und sakramentale Versöhnung begeben wir uns aus dem
Dunkel ins Licht, aber wir brauchen einen Plan, um
im Licht zu bleiben. Die Einzelheiten dieser
Programms werden einige ganz wesentliche Punkte
einschließen.
Verpflichtung zum täglichen Gebet. Der wirkliche
Kern dieses Gebets muss ein sich steigernder
Ausdruck unserer Beziehung zu GOTT, unserem VATER,
sein, zu JESUS CHRISTUS, der uns erlöst, und zum
HEILIGEN GEIST, der uns heiligt und uns hilft,
CHRISTUS in der Welt ähnlicher zu werden. Es ist
nötig für uns, GOTTES Bestätigung zu hören – die
Bekräftigung unserer angeborenen Güte und Würde –,
so dass wir anfangen können, andere auf ähnliche
Weise zu lieben. Das ist mehr, als nur Gebete zu
sprechen, so wichtig das ist. Es verwurzelt unser
Sein in GOTT. Es öffnet unsere Herzen und lässt Ihn
uns Sein Wort der Liebe, der Barmherzigkeit, des
Trostes und der Aufforderung sagen. Unsere
katholische Überlieferung ist ungeheuer reich an
vielerlei Arten des Gebetes. So etwa Eucharistische
Anbetung, Lectio Divina (betendes Lesen der
Hl. Schrift), Meditation, Betrachtung, und fromme
Gebete einschließlich des Rosenkranzes, des
Barmherzigkeitsrosenkranzes und der
Kreuzwegstationen. Diese unsere reiche und
vielfältige Tradition hilft uns, tiefer ins
GÖTTliche Leben hineinzuwachsen.
Meditation, anschauliche Reflexion der Geheimnisse,
des Lebens und der Taten CHRISTI, und der fromme
Gebrauch religiöser Bilder, Statuen etc. liefern uns
positive Bilder für die sinnliche Vorstellung und
das Gedächtnis. Diese können mehr und mehr die
Bilder und Phantasien verdrängen, die uns
Gelegenheit zur Sünde bieten.[13]
Heiliges
Messopfer.
Für uns Katholiken ist die hl. Messe
und der würdige Empfang der hl. Eucharistie der
Quell, aus dem wir unsere geistliche Stärke und den
höchsten Ausdruck unserer Anbetung und Danksagung
GOTT gegenüber schöpfen. Hier schenkt sich JESUS
buchstäblich selber. Hier treten wir in die Stunde
Seines Opfers ein. An jedem Sonn- und
verpflichtenden Feiertag an der hl. Eucharistie
teilzunehmen, stärkt uns, und hält uns in der
Gemeinschaft mit der Kirche. Öfter an der hl. Messe
und am Kommunionempfang teilzunehmen - vorausgesetzt
wir haben uns nicht von GOTT durch eine schwere
Sünde entfremdet -, kann für uns eine unschätzbare
Hilfe sein, um im Licht zu bleiben.
Tägliche Gewissenserforschung und häufige Beichte.
Niemand kann hoffen, im geistlichen Leben ernsthaft
zu wachsen, ohne die beständige Bußgesinnung, zu der
uns CHRISTUS auffordert. Vor allem wenn wir
versuchen, mit den Gewohnheiten verderblicher Sünden
zu brechen, bereitet uns ein kurzer Rückblick auf
unseren Tag, bei dem wir unsere Reue über die Sünde
erneuern und unseren Fortschritt beobachten, auf
eine würdige Feier der Beichte vor. Die Heiligen
lehren uns, unsere tägliche Gewissenserforschung
kurz zu halten, damit nicht die Leidenschaft unserer
Sünden wieder angefacht wird. Neue Versuchungen
Satans und gelegentliche Entmutigungen werden nicht
ausbleiben. Aber wir müssen in der Hoffnung
ausharren trotz unseres Versagens. Eine ehrliche,
vollständige und demütige Beichte, monatlich oder
öfters, wenn möglich beim selben Beichtvater, wird
uns gewaltig gut tun, wenn wir durchhalten und nicht
den Mut verlieren.
Wie der
Weg zum Arzt ist der Empfang der Wiederversöhnung
sowohl heilsam als auch vorbeugend. Er ist heilsam,
weil er die Sünde beseitigt, und er ist vorbeugend,
weil er uns stärkt und erlaubt, gesund zu bleiben.
Selbst wenn wir keiner schweren Sünde schuldig sind,
verleiht uns dieses Sakrament Kraft und Hilfe, auf
ebener Bahn weiterzulaufen. Ich kann die große
Bedeutung der häufigen Beichte auf meinem eigenen
geistlichen Weg bestätigen. Es ist eine wertvolle
Möglichkeit, mit der auch ich versuche, nahe bei
CHRISTUS zu bleiben und das Geheimnis des GÖTTlichen
Erbarmens und der Versöhnung im meinem eigenen Leben
lebendig zu halten.
Geistliche Lektüre lesen. Ein anderes
Hilfsmittel findet man im Lesen. Als Wort GOTTES an
uns ist die Bibel lebenspendend und unersetzlich.
Unsere Überlieferung ist reich an klassischen
geistlichen Werken, besonders den
Lebensbeschreibungen der Heiligen oder ihren
persönlichen Schriften. Das Lesen der Päpstlichen
Enzykliken und anderer lehramtlicher Schreiben wird
uns behilflich sein, die geoffenbarte Wahrheit zu
verstehen. Die katechetischen Ansprachen von Papst
Johannes Paul II., die manchmal zusammenfassend als
„Theologie des Leibes“ bezeichnet werden, bieten ein
positives und wesentliches Verständnis der
menschlichen Geschlechtlichkeit.
Sich
der Gegenwart GOTTES bewusst werden. Die
tägliche Hingabe unseres Seins und unserer
Bemühungen an GOTT - ein Morgenopfer - und die
Erneuerung des Bewusstseins Seiner Gegenwart und
Seiner Liebe inmitten unserer täglichen
Beschäftigungen werden uns helfen, alle unsere
Alltagstätigkeiten zu heiligen. Andachtsgegenstände
oder Sakramentalien wie z. B. eine geweihte Medaille
oder ein Skapulier können eine Quelle der Gnade sein
und uns erinnern an unsere Beziehung zu GOTT und
unser Gliedsein in CHRISTI Leib, der Kirche. Eine
religiöse Medaille oder ein Heiligenbild an oder
nahe dem Computerbildschirm oder oben auf dem
Fernsehgerät können uns helfen, uns an unser
Versprechen, ein neues Leben in CHRISTUS zu führen,
zu erinnern.
„Jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; jetzt ist er
da, der Tag der Rettung.“ (2 Kor 6,2)
Stark
werden in der Übung der Tugend
Die Entwicklung
eines Planes, um in der Heiligkeit zu wachsen, wird
umso vollständiger sein, wenn wir anfangen,
hochherzig eine apostolische christliche Liebe zu
praktizieren. Wir müssen über uns selbst
hinauswachsen, uns nach den anderen ausstrecken aus
der Liebe zu CHRISTUS heraus. Diese aktive
Nächstenliebe, die sich in einer selbstlosen und
edelmütigen Liebe ausdrückt, ist das Gegenstück zur
Pornografie und zu anderen sich sexuell
ausdrückenden Symptomen der Selbstsucht.
Mäßigkeit
in der Ausübung unseres sexuellen
Verlangens, die unerlässlich ist für den Erfolg
gegen die Verlockungen der Pornografie, kann
gestärkt werden, wenn wir Maß halten in Speise und
Trank. Je mehr wir lernen, unseren Willen zu stärken
durch gelegentliches Ablehnen erlaubter Genüsse,
umso mehr wird uns wahrscheinlich die Mäßigkeit
gelingen, die die Keuschheit stützt. Wenn wir dies
aus dem Beweggrund der Liebe zu CHRISTUS tun, wird
aus der „Zucht“ die ‚Jüngerschaft“. Es ist eine Art
geistigen In-Form-Bringens, das uns für andere
Herausforderungen stärkt, die kommen werden.
Schamhaftigkeit ist die Schicklichkeit und
Zurückhaltung in der Art, wie wir uns kleiden, wie
wir handeln und sprechen. Sie schützt das Geheimnis
der Person und ihrer Liebe.[14]
Die Haltung der Schamhaftigkeit und Bescheidenheit
in der Bekleidung zu leben, kann helfen, die
voyeuristischen Neigungen, die Teil der Pornografie
sind, zu vereiteln. Eine erneuerte Verpflichtung zur
Schamhaftigkeit hilft uns, die Ungerechtigkeit der
Pornografie, die die Würde der Person untergräbt, zu
bekämpfen. „Wachsamkeit der Augen“ bedeutet, dass
wir uns von jenem Starren abwenden, das auf unsere
Befriedigung und unsere Neugier abzielt. Diese
uralte Praxis kann uns helfen, Gelegenheiten zur
Sünde zu meiden, die uns sonst dazu führen, andere
auszubeuten.
Reinheit ist die wunderschönste Eigenschaft der
Liebe und des Lichtes JESU CHRISTI. Wenn wir der
Reinheit CHRISTI ausgesetzt sind, werden wir selbst
gereinigt. Jene, die verliebt sind, suchen ihre
Selbsthingabe mit ungeteiltem Herzen und auf eine
Weise auszudrücken, die auf das Wohlbefinden des
anderen abzielt. Der ausbeuterische Gebrauch der
anderen durch die Pornografie ist ein direkter
Widerspruch zu dieser Reinheit, die GOTTES Liebe
charakterisiert und die das Modell für unsere Liebe
sein muss. Wenn wir nachdenken über unsere
natürliche Ausübung der Reinheit, die wir in der
Beziehung zu unseren Kindern, unseren Eltern und
Geschwistern haben, werden wir zunehmend unsere
Fähigkeit steigern, andere Menschen ebenso mit
reinem und ungeteiltem Herzen zu lieben.
Keuschheit, wie wir sie oben ausführlich
beschrieben haben, kann auf positive Art
verwirklicht werden. Sie bedeutet, andere mit dem
Respekt zu behandeln, der ihnen wegen ihrer
Menschenwürde und ihres Wertes zukommt – etwas, das
von GOTT selber stammt. Keuschheit ist der
verantwortungsvolle Umgang mit unserem Gefühlsleben,
und zwar so, wie es für die jeweilige Beziehung am
angemessensten ist. Wenn wir uns erlauben, durch
irgendjemanden, den wir überhaupt nicht kennen,
geschlechtlich befriedigt zu werden – was in der
Pornografie geschieht –, so ist das der Inbegriff
der Unkeuschheit. Wenn wir uns entscheiden, uns zu
jeder Person in der Weise zu verhalten, die am
besten mit ihrer Würde und dem Wesen unserer
Beziehung übereinstimmt, so ist das eine positive
Übung der Keuschheit. Wenn wir keusch sind –
Menschen bewusst in dieser tiefen respektvollen
Weise lieben –, so stärkt uns das wirklich gegenüber
Akten der Unkeuschheit.
Was will
ich damit sagen? Ein Weg, sich erfolgreich von der
Versuchung der Pornografie abzuwenden, bedeutet, die
Tugenden der Mäßigkeit, Schamhaftigkeit, Reinheit
und Keuschheit „aufzubauen“. Der tiefste Grund – das
höchste Ziel – aller Tugenden ist die Liebe, die
sich in einer hochherzigen Hingabe ihrer selbst
ausdrücken muss.
„Ein treuer Freund ist wie ein festes Zelt;
wer einen solchen findet, hat einen Schatz
gefunden.“ (Sir 6,14):
Ein
Unterstützungssystem aufbauen
Menschen, die Süchte überwunden haben, halten daran
fest, dass dies nicht im Alleingang zu leisten ist.
Die Sache zu bekennen, sich selbst zu überprüfen,
täglich zu beten und Vergebung im Beichtsakrament zu
suchen, sind gute, wichtige und heilige Schritte.
Ein sachverständiger Seelenführer kann uns helfen,
uns zu entwickeln und am Lebensplan festzuhalten,
den wir weiter oben vorgeschlagen haben.
Falls
Sie (oder jemand, den Sie kennen) jedoch bereits den
Punkt des Süchtigseins und sogar schon der
Abhängigkeit erreicht haben, ist möglicherweise mehr
Hilfe notwendig. Es ist wichtig, ein
Unterstützungssystem aufzubauen. Dieses System
beinhaltet möglicherweise beratende Begleitung durch
einen kompetenten Profi. Es beinhaltet vielleicht
eine Unterstützungsgruppe. Unsere Diözese bietet
bereits eine solche Unterstützungsgruppe für Männer
an, und wir hoffen, eine andere für Frauen
einrichten zu können. Die „Nationale Koalition für
den Schutz der Kinder und der Familien“ sponsert
eine Telefonberatung für die, die mit Pornografie zu
kämpfen haben und für diejenigen, die versuchen
ihnen zu helfen (vgl. Anhang II). Eine andere, immer
populärer werdende Maßnahme sind Gruppen von
füreinander Verantwortlichen [Selbsthilfegruppen].
Eine Anzahl von Personen treffen sich regelmäßig, um
sich über ihre Kämpfe und Erfolge zu besprechen. Sie
geben einander die Erlaubnis zu überprüfen,
nachzufragen und andere Mitglieder der Gruppe
herauszufordern.
Es gibt
noch zusätzliche Hilfsmöglichkeiten für diejenigen,
die mit Internet-Pornografie zu kämpfen haben. Eine
solche Möglichkeit ist es, einen Computerfilter zu
kaufen und einen Freund zu bitten, diesen
herunterzuladen und mit einem Passwort zu sichern,
das einem selbst nicht mitgeteilt wird. Eine andere
Möglichkeit ist ein „Dienst der Verantwortlichkeit“,
wo über jede im Internet besuchte Seite ein Bericht
an zwei Freunde dieser Selbsthilfegruppe gesendet
wird. Dies kann in Verbindung mit einem Filter
gemacht werden.
Die
Gesellschaft, in der wir uns aufhalten, kann uns
entweder schaden oder in unseren Bemühungen helfen.
Der Zweck jeder Freundschaft ist es, dass Menschen
sich gegenseitig nach oben ziehen, nicht nach unten.
Wenn Freunde uns in die Sünde führen, dann sind es
keine wahren Freunde, und es ist notwendig, Menschen
zu suchen, die wahre Freunde sein können.
Unser
Unterstützungssystem hört nicht mit Profis und
Freunden auf. Es gibt noch eine ganze weitere
Kategorie eines ganz unterschiedlichen Kreises von
Freunden und Profis. Wir nennen sie die Heiligen.
Diese heiligen Männer und Frauen regen uns an
durch ihr heldenhaftes Leben, sie geben uns ein
Beispiel, dem es nachzufolgen gilt, und sie
helfen uns durch ihre beständige Fürbitte.[15]
Die
heilige Jungfrau Maria zeigt uns, was es
bedeutet, treu zu GOTT zu stehen in der Reinheit des
Herzens. Sie ist unsere allerreinste Mutter, unsere
allerkeuscheste Mutter, unsere unversehrte Mutter,
unsere unbefleckte Mutter[16]
und hilft uns mit ihren Gebeten, ihrem Sohn in
Wahrheit zu folgen. Der heilige Josef wird in
ähnlicher Weise als rein und keusch angerufen. Als
Patrone unserer Diözese bitte ich sie beständig um
ihre Hilfe und Führung und bitte sie nun um ihre
Hilfe für alle, die mit Pornografie zu kämpfen
haben.
Die hl. Maria
Goretti (1890-1902) und der hl. Karl Lwanga (+1886)
sind nur zwei Beispiele von jungen Menschen, die
lieber zum Märtyrer wurden als in sexuelle
Unreinheit einzuwilligen. Andere Heilige sind
bekannt für ihre Bekehrung von einem sündigen Leben.
Sie sind Vorbilder für uns dafür, was möglich ist,
wenn wir uns selbst ganz der verwandelnden Gnade
CHRISTI übergeben. Möge die Glaubenstreue und die
Keuschheit dieser himmlischen Freunde uns zu
größerer Treue und Keuschheit in unserem Lebensstand
führen.
„Wir
wollen mutig für unser Volk... kämpfen.“
(1 Chr 19,13)
Aktiv werden
Es steht viel auf
dem Spiel. Dies ist ein Problem, das von uns allen
Handeln erfordert - von jedem einzelnen und von der
Kirche.
An
jene, die mit Pornografie zu kämpfen haben: Gib
nicht auf! Dies kann ein gelegentliches Problem
sein, eine richtige Abhängigkeit oder ein Problem,
das irgendwo dazwischen liegt. Wo immer du auch
bist, sei ehrlich zu dir selbst. Suche das Sakrament
der Versöhnung. Finde jemanden, dem du traust, der
verlässlich ist und dir zur Seite steht und hilft.
Erforsche dein
Leben und finde heraus, was dich zu diesem Verhalten
treibt. Beschaffe dir einen Computerfilter und sorge
für ein solches „System der Verantwortlichkeit“ [wie
oben beschrieben]. Professionelle Beratung ist eine
weitere wichtige Hilfe. Die Unterstützungsgruppe,
die von unserer Diözese gesponsert wird,
funktioniert wie eine Auffangstelle, um Menschen in
ihrem Heilungsprozess zu helfen. Im Anhang II sind
eine Reihe von Hilfsangeboten aufgelistet; halte
durch und verliere nicht den Mut!
An
die Eltern: Eure Rolle im Leben eurer Kinder
ist unersetzlich. Eure Aufgabe ist eine zweifache:
schützen und ausrüsten. Es gibt viele Dinge die ihr
tun könnt, um eure Kinder zu schützen. Ihr habt
Schlösser an den Türen eurer Häuser, um sie vor
unwillkommenen Fremden zu bewahren. Eure Computer
sind offene Türen für eure Kinder, wenn ihr sie
nicht mit Sicherheitsvorkehrungen schützt.
-
Bewahrt den Computer in einem offen zugänglichen
Bereich eures Heimes auf.
-
Verseht Euer Internetprogramm mit einem
Passwort, so dass eure Kinder nicht ins Internet
können - es sei denn, ihr loggt sie ein.
-
Besorgt euch einen Computerfilter.
-
Handelt vorsorglich. Geht nicht davon aus, dass
solche Dinge nur in anderen Familien vorkommen.
-
Bevor ihr eurem Kind erlaubt, bei einem Freund
zu übernachten, erkundigt euch erst, ob die
Eltern einen Computerfilter installiert haben.
Dieses
Problem ist aber viel größer als das Internet. Neben
der veröffentlichten Pornografie gibt es auch noch
„Chat Rooms“ [virtuelle „Gesprächsräume“ im
Internet], iPods [tragbare Musik- und Videoplayer]
und Fotohandys. Diese können leicht missbraucht und
zu einem Mittel werden, Kinder und junge Menschen
der Pornografie auszusetzen.
Blogs
[Internet-Tagebücher] stellen ein weiteres Problem
dar. Falls euer Kind einen Blog hat, besucht diesen
regelmäßig. Achtet darauf, dass keine Adressen,
Telefonnummern oder andere Informationen, die der
persönlichen Identifizierung dienlich sind, dort
aufgelistet werden, und dass auch kein obszönes oder
aufreizendes Material dort auftaucht. Manche
Blog-Seiten können so eingerichtet werden, dass nur
bestimmte Freunde Zugang dazu bekommen. Schutz ist
der erste wichtige Schritt.
Der
zweite Schritt ist ebenfalls sehr wichtig: Bereitet
euer Kind darauf vor, mit einer Welt umzugehen, in
der so viel Pornografie so leicht zugänglich ist. Es
ist notwendig, Filter und andere Schutzmaßnahmen auf
eurem Computer zu haben; aber eines Tages werden
eure Kinder vielleicht mit einem ungefilterten
Computer in Berührung kommen. Werden sie zu diesem
Zeitpunkt genügend erzogen und moralisch gestärkt
sein, um der Versuchung zu widerstehen?
Zu
gegebenen Zeitpunkten haben Eltern die
Verantwortung, ihre Kinder über die Schönheiten der
GOTTgegebenen Sexualität und die Wahrheiten der
sexuellen Moral zu unterrichten. Dies verlangt zuvor
ein Studium der Lehre der Kirche[17],
und ein rechtes Vorbild der Eltern. Es muss
zugegeben werden, dass der weit verbreitete Gebrauch
von künstlichen Verhütungsmitteln eine verheerende
und systematische Auswirkung auf die Familien und
die Kultur hatte. Eltern, die bisher noch nicht in
der Lage waren, ihre eigene eheliche
Geschlechtlichkeit mit Verantwortung zu leben,
werden es schwerer haben, ihre Kinder wirkungsvoll
in der richtigen Ordnung dieser vitalen menschlichen
Kräfte zu unterweisen – dieser Kräfte, die ihre
bedeutsamste Ausprägung in der lebenslangen Liebe
haben, die auf die Weitergabe des Lebens
ausgerichtet ist.
Betet
zusammen als Familie. Geht zusammen beichten und zur
hl. Messe. Nehmt gemeinsam Mahlzeiten ein. Stellt
Regeln auf für den Gebrauch von Telefon, Fernsehen,
Videospielen und Internet. Eltern, erzählt euren
Kindern von der Heiligkeit reiner, keuscher Liebe,
und helft ihnen, gutes Lesematerial zu finden.
Ihr
könnt sie nicht vor allen Gefahren bewahren, denen
sie irgendwann ausgesetzt sein werden, aber ihr
könnt sie so ausrüsten, dass sie diesen Gefahren
begegnen können.
An
die Pfarrer, anderen Priester und Diakone:
Ihr dient mit dem Volk GOTTES in vorderster Linie.
Die Menschen
bedürfen eurer moralischen Führung und Leitung.
Scheut euch nicht, über dieses Thema zu sprechen.
Geht es mit Schamhaftigkeit und Klugheit an, aber
vergesst nicht, uns alle daran zu erinnern, welche
Gefahr dieses Übel für unsere Seele darstellt.
Verkündet mit klaren und mutigen Worten die Wahrheit
der Kirche zu Fragen der sexuellen Moral und
Verantwortung. Sprecht von der Schönheit der
Keuschheit, zu der wir alle berufen sind. Tut dies
zum Wohl eurer jungen Leute: um die zu unterstützen,
die sich mühen, ein Leben in Keuschheit zu führen,
ebenso wie für diejenigen, die sich in
Schwierigkeiten befinden.
Katholiken können und sollten mit anderen Christen
und Menschen guten Willens zusammenarbeiten, um in
dieser Hinsicht das Bewusstsein zu schärfen,
Bildungsangebote zu schaffen und Quellen zur
Verfügung zu stellen, die dieses Problem behandeln
und eine positive zielgerichtete Beschäftigung damit
eröffnen.
Als
Verwalter des Bußsakramentes sind die Priester auf
einzigartige Weise dazu berufen, Menschen zu helfen,
die mit diesem Problem kämpfen, und ihnen Hoffnung
und Heilung anzubieten. Beschäftigt euch eingehend
mit dieser schwerwiegenden pastoralen
Herausforderung, um denen, die eure Hilfe suchen,
besser zu Diensten sein zu können. Schafft häufige
Gelegenheiten zum Empfang des Sakraments der
Versöhnung. Predigt über die Notwendigkeit dieses
Sakraments.
Unglücklicherweise
sind Geistliche vieler christlicher Traditionen –
auch unserer eigenen – selbst in diese Problematik
verstrickt. Wenn dies der Fall ist, so lasst euch
bitte helfen – nicht nur um euer selbst willen,
sondern auch wegen der Menschen, denen ihr im Namen
JESU dient.
An
die Lehrer, Schulleiter [der
kirchlichen Schulen in den USA] und
Pfarrei-Mitarbeiter: Ihr alle seid auf
einzigartige Weise wertvolle Mitarbeiter der Kirche,
und die Kirche braucht eure Hilfe im Kampf gegen das
Böse. Durch die Aufgabe, die ihr übernommen habt,
tragt ihr zum Aufbau des Leibes CHRISTI bei. Ihr
Lehrer, zeigt euch bereit, gute moralische Werte
weiterzugeben. Habt keine Angst, mit den Eltern zu
reden und sie in ihrer elterlichen Verantwortung zu
unterstützen.
Schulleiter, ihr könnt von eurer Stelle aus auf
besondere Weise wegweisenden und erzieherischen
Einfluss sowohl auf das Lehrerkollegium als auch auf
die Schulgemeinschaft ausüben. Bietet zu der
anstehenden Thematik eine schulinterne Fortbildung
an. Stellt sicher, dass die Computerräume der
Schulen entsprechend geschützt sind.
Jugendseelsorger,
ihr seid in besonderer Weise dazu berufen, jungen
Menschen zu helfen, die sich euch öffnen. Macht euch
selber mit den vorhandenen Hilfsmöglichkeiten
vertraut und unterstützt die jungen Leute, sich an
ihre Eltern und andere Familienmitglieder zu wenden,
die ja eine einzigartige Verantwortung für die
Erziehung ihrer Kinder auf diesem Gebiet haben.
An
die Verantwortlichen in den Medien:
Ihr seid die Hüter von machtvollen Entwicklungen auf
den Gebieten von Kommunikation und Technologie.
Diese Entwicklungen können dem Aufbau einer
menschlichen und solidarischen Gesellschaft dienen.
Sie können die Menschen aber auch in die Isolation
treiben, ihnen schaden und sie auf einen Weg führen,
der weniger menschlich ist. Bitte nützt diese
technologischen Entwicklungen zum Wohl der
Allgemeinheit. Distanziert euch im Interesse eures
eigenen Seelenheils vollständig von einer Industrie,
die aus dieser Ausbeutung ihren Vorteil zieht. Sorgt
für gute Unterhaltungssendungen und für eine
Kommunikationstechnologie, wie sie in der heutigen
Zeit nützlich und notwendig ist, ohne jedoch die
niedrigsten menschlichen Instinkte zu befriedigen.
An
die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst:
Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist ein
wertvolles Gut, das ich zutiefst schätze und
verteidige. Laut einer Entscheidung des Obersten
Gerichtshofes gehört Obszönität nicht zur
geschützten Meinungsäußerung, wenn es auch im
Ermessen der einzelnen Ortsbehörden liegt, zu
definieren, was als obszön gilt. Pornografie ist
dazu geeignet, Ehe und Familie zu schwächen,
Kriminalität zu fördern und die Achtung vor dem
Eigentum anderer zu untergraben. Bitte setzt euch im
Interesse des wirtschaftlichen und moralischen
Wohles derer, denen zu dienen ihr geschworen habt,
gegen Pornografie und für das Allgemeinwohl ein.
An
die Berater, Ärzte und andere im Gesundheitswesen
Tätigen: Auch ihr habt eine spezielle
Aufgabe, Menschen auf vertraulicher Basis zu helfen.
Internetsucht und Internetpornografie haben ernste
Auswirkungen. Daher bitte ich ganz besonders die
Berater, Psychologen und Ärzte, sich vermehrt
darüber zu informieren, wie Menschen mit diesen
Problemen geholfen werden kann. Gebt euer Wissen
dann an Eltern, an Geistliche und an die
Öffentlichkeit weiter in einer Weise, die die Würde
der menschlichen Person und die von GOTT gewollte
Bedeutung und Aufgabe der menschlichen
Geschlechtlichkeit respektiert. Berücksichtigt dabei
ganz bewusst die heilende Kraft des übernatürlichen
Glaubens als Ansporn und Quelle der Erneuerung für
alle, die unter den schädlichen Auswirkungen der
Pornografie leiden.
Schließlich an alle Menschen: Mögen
wir alle – und ich schließe mich hier selbst ein –
uns täglich bemühen, in Übereinstimmung mit unserem
Lebensstand zuzunehmen an Reinheit des Herzens und
Keuschheit. Dies ist der Weg zum wahren Glück, und
so wachsen wir in der Liebe und werden GOTT
ähnlicher. Herzensreinheit ist nicht einfach eine
nette Tugend. Sie öffnet uns dafür, GOTT zu schauen.
SCHLUSS
„Darum lasst uns ablegen die Werke der Finsternis
und anlegen die Waffen des Lichts.“ (Röm
13,12):
Das Licht der GÖTTlichen Gnade
Liebe
Freunde! Das oben angesprochene Problem der
Pornografie geht uns alle an. Es betrifft nicht nur
unser geistliches Leben und unsere moralische
Gesundheit, sondern die Gesundheit unserer Nation
und unserer Welt. Es greift unsere menschliche Würde
an, die sich auf das Bild und Gleichnis GOTTES
gründet und durch Seine Menschwerdung noch einmal
geadelt wurde. Viele Menschen kämpfen mit der
Pornografie. Vorbeugung kann hier unendlich viel
Gutes bewirken, Vernachlässigung dagegen
verantwortlich sein für entsetzliche und lebenslange
Schäden. Kinder und junge Menschen müssen geschützt
und gewappnet werden, um sich solchen und ähnlichen
Problemen erfolgreich zu stellen, die uns heute
begegnen.
Darüber
hinaus brauchen die Menschen die positive Botschaft
der Kirche über die menschliche Geschlechtlichkeit.
Die Keuschheit ermahnt uns, so zu lieben wie GOTT
liebt. Die Reinheit des Herzens ist ein gnadenvoller
Weg der Nachfolge. Gelegentlich werden wir zu Fall
kommen, aber mit der Gnade GOTTES gehen wir weiter
auf dem Pfad des Lichtes, des Lebens und der Liebe.
Eine der
weisen Lehren, die der hl. Benedikt in seiner
Mönchsregel niederschrieb, lautet in wenigen und
doch so tiefen Worten: „Niemals an der
Barmherzigkeit GOTTES verzweifeln.“[18]
Die schwerste Versuchung, der man ausgesetzt sein
kann, besteht darin, an der Wahrheit der Liebe und
Barmherzigkeit GOTTES zu zweifeln. Obwohl wir diese
Barmherzigkeit nicht missbrauchen dürfen, dürfen wir
niemals jene starke und lebenspendende Hoffnung
aufgeben, deren uns auch der hl. Johannes, JESU
Lieblingsjünger, in seinem Brief an die frühen
christlichen Gemeinden versichert:
„Meine
Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht
sündigt. Wenn aber einer sündigt, haben wir einen
Beistand beim VATER: JESUS CHRISTUS, den Gerechten.
Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur
für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen
Welt.“ (1 Joh 2,1-2)
Wenn
euch auch nur ein Satz aus diesem Hirtenbrief im
Gedächtnis bleibt, so möge es dieser ein: Niemals
an der Barmherzigkeit GOTTES verzweifeln.
In
CHRISTUS und Maria
Robert W. Finn, Bischof von Kansas City - St.
Joseph, Aschermittwoch., 21. Februar. 2007.
ANHANG I
Gebet
in Zeiten der Versuchung
(basierend auf Hebr 4,14-16)
HERR JESUS CHRISTUS, unser großer Hoherpriester, der
Du in allem wie wir in Versuchung geführt worden
bist, aber nicht gesündigt hast. Lass mich hingehen
zum Thron Deiner Gnade, um Erbarmen und Gnade zu
finden und Hilfe zu erlangen. Mach mir Deine
Gegenwart bewusst. Stärke mich in meiner
Schwachheit. Führe mich durch die Versuchungen in
diesem Leben hindurch zu der Liebe, in der Du lebst
in der Gemeinschaft mit dem VATER und dem HL.
GEIST, ein GOTT von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Gebet über einen neuen Computer
Liebender GOTT und VATER, Quelle alles Guten und
alles Wissens, wir preisen Dich für Deine liebende
Güte, die Du uns durch Deinen SOHN JESUS CHRISTUS
erwiesen hast, der Fleisch annahm und unter uns
lebte, und die Du durch Deinen HEILIGEN GEIST
weiterhin in unsere Herzen ergießest. Gewähre, dass
dieser neue Computer zum Dienst für Dich und für
alle Wahrheit benützt wird. Er möge ein Instrument
sein, das uns nach oben erhebt und nicht nach unten
zieht. Mögen Pornografie, Hass oder andere solche
Übel nie auf diesem Bildschirm erscheinen. Lass mich
und alle, die diesen Computer nutzen, das mit der
Reinheit des Herzens und frei von allem Bösen tun.
Möge meine Arbeit an diesem Computer beitragen,
Deinen Namen zu verherrlichen und Dein Reich
aufzubauen. Führe uns durch dieses Leben dahin, dass
wir an der vollkommenen Liebe und Freude teilhaben,
in der Du mit JESUS CHRISTUS, Deinem SOHN, unserem
HERRN, und dem HEILIGEN GEIST lebst von Ewigkeit zu
Ewigkeit. Amen.«
[Weitere Gebete, die angeführt werden: Seele
CHRISTI; Gedenke, o gütigste Jungfrau; ein Teil aus
der Litanei zum hl. Josef; Gebet zum hl. Erzengel
Michael; Gebet zum Schutzengel]
ANHANG II
[Anhang II des Hirtenwortes nennt eine Reihe von
nützlichen amerikanischen Internetadressen;
Telefonnummern von Beratungsstellen; schließlich
eine kurze Literaturliste, auf der unter anderem
neben dem Dokument des Päpstlichen Rates für die
Familie von 1995 drei Dokumente des Päpstlichen
Rates für die Sozialen Kommunikations-mittel über
„Kirche und Internet“ (2002), „Ethik im Internet“
(2002) und „Pornografie und Gewalt in den
Kommunikationsmedien“ (1989) angeführt werden.]
[Übrigens
bietet auch die (englische) Internetseite der
Diözese Kansas City – St. Joseph (www.diocese-kcsj.org/myhousekcsj/)
mehrere Beiträge zum Thema „Anti-Pornography Effort“
unter dem Titel „Ich aber und mein Haus, wir wollen
dem HERRN dienen.“ (Jos 24,15), z. B. eine
„Checkliste für eine geistlich gesunde Familie“.]