Die 14 Nothelfer" von J.
Riemenschneider im Hofspital zu Würzburg
Die
Nothelfer sind vom Volk in Not und Bedrängnis
vertrauensvoll angerufene Heilige. Die Verehrung und
Anrufung der 14 Nothelfer ist
im Abendland erst im 14.Jh. nachgewiesen, was auch durch
die zahlreichen damals entstandenen Werke in den
darstellenden Künsten belegt wird (z.B. Wandmalerei von
ca. 1331 in der Dominikanerkirche in Regensburg).
Die gleichen Heiligen standen allerdings schon lange
vorher beim Volk in hoher Gunst; denn manche
Gebetserhörungen wurden ihnen immer wieder
zugeschrieben. Warum gerade diese "14"? Man vermutet man
einen Zusammenhang mit den damaligen sozialen Nöten und
den Pestseuchen, wobei die Wahl gerade dieser Zahl und
dieser Namen noch ungeklärt ist: Achatius, Barbara,
Blasius, Christophorus, Cyriacus, Dionysius, Erasmus,
Eustachius, Georg, Katharina, Margaretha, Pantaleon,
Vitus (alles Märtyrer) und Ägidius als einziger
Nicht-Märtyrer.
Durch Ersetzen oder Hinzufügen (z.B. Magnus, Leonhard,
Oswald, Rochus, Nikolaus, Wolfgang u.a.) können lokale
Abweichungen entstehen.
In Zeiten
der Not wurden die Nothelfer immer wieder als Fürbitter
und Helfer angerufen. Es lässt sich nachweisen, dass vor
allem zu Zeiten von Epidemien ansteckender Krankheiten
(z.B. Pest),
die Anrufung der 14 Nothelfer wieder aufblühte. Dies äusserte sich im
Kirchen- und Kapellenbau, aber auch in der darstellenden
Kunst. Manche verbürgte Gebetserhörung wurde uns
schriftlich oder in Votivbildern überliefert Fromme
Leute von heute bezeugen glaubhaft, dass solche
Erhörungen nicht an vergangene Jahrhunderte gebunden zu
sein brauchen: Wunder geschehen auch heute, was oft
Ärzte bei Heilungen von hoffnungslosen Fällen
bestätigen. Die Ratlosigkeit von Wissenschaft und
Medizin vor Seuchen des 21.Jh. lässt vielleicht die
Nothelfer eine Renaissance erleben. Aber dazu müsste
vorerst der Boden des Glaubens neu gepflügt werden.
In Zeiten des Überflusses
verstehen nur wenige den Spruch "Not beugt die Knie".
Ein Blick in die Geschichte lehrt uns, wie in Notzeiten
von Epidemien, Hungersnöten u.a. die Nothelfer immer
wieder als Fürbitter und Helfer angerufen wurden. Fromme
Leute von heute bezeugen glaubhaft, dass solche
Erhörungen nicht an vergangene Jahrhunderte gebunden zu
sein brauchen: Wunder geschehen auch heute, was oft
Ärzte bei Heilungen von hoffnungslosen Fällen
bestätigen. Die Fürbitter am Throne des Herrn erweisen
uns ihre Wohltaten dank ihrer Verdienste als Gerechte.
Das Studium ihres Lebens könnte auch unsern Tagen neue
Impulse verleihen. Und unsere Nöte werden den "14"
sicher nicht verborgen geblieben sein. Erinnern wir uns
ihrer!
Die Verehrung der
Nothelfer ist in der Lehre der Kirche verankert. Sie
will uns, die noch wandernd unterwegs sind, auffordern,
nach dem gleichen Ziel der Heiligkeit zu streben. Die
Nothelfer bieten den Leidenden und Kämpfenden reichen
Trost und viele Hilfen. Von jeher wurden einzelne
Heilige mit besonderer Vorliebe vom gläubigen Volk
verehrt:
Einige, weil ihr Bild in der Geschichte mit solcher
Treue überliefert ist, dass wir uns eine klare
Vorstellung von ihrem hl. Leben und Wirken machen
können. Wir bewundern das harmonische Zusammenwirken von
GOTT und Mensch, der göttlichen Gnade und dem freien
menschlichen Willen. Andere, weil ihre Fürbitte in
besonderen Lebenslagen, in bestimmten Angelegenheiten,
in besonderen Leiden des Leibes oder der Seele sich als
auffallend wirksam erwiesen hat.
Lebensbeschreibung,
Brauchtum, Attribute, Geschichte und Legende der 14
Nothelfer
Hl. Barbara
(4.Dez.)
Die Hl. Barbara ist eine populäre, in vielen Anliegen
angerufene Heilige. Sie gilt als Patronin der Bergleute,
Gefangenen, Architekten, Maurer, Dachdecker,
Zimmerleute, Hutmacher, Giesser, Köche, Glöckner, aber
auch von Bauten wie Türme, Festungen, Pulverkammern. Sie
ist Beschützerin gegen Gewitter, Feuer, Fieber und Pest
und wird insbesondere als Helferin gegen den jähen Tod
verehrt, womit auch das Privileg der Gebetserhörung für
die Sterbestunde verbunden ist: "St.Bärbel, die
vermag zu stärken; denn wer in ihren Diensten steht, nie
ohne Sakrament von hinnen geht"
(Spruch seit 1435).
Brauchtum
Das Schneiden von Barbarazweigen gilt als bekanntester
Volksbrauch. Ursprünglich wurden Zweige nach Ende des
Weidebetriebes geschnitten und in Stall oder Stube in
Vasen eingestellt. Die Zeit der Blüte wurde zum
Winteranfangsfest. Seit dem 15.Jh. gilt der Festtag der
Heiligen vom 4. Dez. als Schnittag, hoffend, dass die
Blüten sich zu Weihnachten öffnen, um daraus auf Segen
für das kommende Jahr zu schliessen.
Attribute
Die HI. Barbara wird vorwiegend mit einem Turm
oder Kelch, oft aber auch als vornehmes Mädchen
mit Palme und Buch dargestellt.
Legende
Ihre Lebensgeschichte ist von Legenden
überdeckt. Gelebt hat sie Ende des 3. Jh. als
Tochter des reichen heidnischen Dioscuros im
heutigen lzmid
(Türkei).
Die wohlhabendsten Söhne hielten wegen ihrer
ausnehmenden Schönheit und ihrer Gelehrtheit
um
ihre Hand an. Sie wies alle ab. Häufig suchte
sie die geheimen Treffpunkte der brutal
verfolgten Christen auf. |
|
HI. Barbara
als Fresko
in der
14-NothelferKapelle
in Silenen/Uri,
Die Wand- und
Deckenmalereien
der 14-Nothelfer-Kapelle stammen
aus dem Jahr 1666. |
In langen
Gesprächen ergründete sie den Glauben der
Verfolgten und sah ihren weitern Lebensweg
vorgezeichnet. Ihr Vater, ein fanatischer
Christenhasser, bemerkte die Veränderung und
liess bei seinem Haus einen Turm errichten. Als
er von einer kurzen Reise heimkehrte, überkam
ihn beim Anblick des Turms eine grosse Wut:
Barbara hatte drei statt der zwei vom Vater
angeordneten Fenster einmauern lassen, um auf
das Symbol der Dreieinigkeit hinzuweisen. Als
sie ihm den heimlichen Empfang des
Taufsakramentes gestand, raste er vor Zorn und
er wollte sie schlagen. Doch ein sich öffnender
Bodenspalt verbarg das Mädchen. Später übergab
er seine Tochter dem als Christenverfolger
berüchtigten Statthalter Maximinus Daza, der sie
geisseln liess. Nachts soll ihr Christus
erschienen sein und ihre Wunden geheilt haben.
Darauf liess sie der Statthalter mit Keulen
schlagen, mit Fackeln brennen und ihr die Brüste
abschneiden. Als er das Mädchen so entstellt
durch die Stadt führen wollte, erschien
plötzlich ein Engel und hüllte den blutenden
Körper in ein weisses Gewand. Als ihr Peiniger
erkannte, dass sie nie vom Glauben ablassen
würde, sprach er das Todesurteil durch das
Schwert, das ihr eigener Vater vollstreckte (306
n.Chr.). Kaum hatte er seine ruchlose Tat
ausgeführt, wurde er auf dem Richtplatz vom
Blitz erschlagen. |
Hl. Blasius
(3. Februar)
Der Hl. Blasius
(Italien. San Biagio)
war Bischof von Sebaste in Armenien und ist am 3. Febr.
316 als Martyrer gestorben. Er wird als Wundertäter v.a.
bei Halsleiden und Zahnweh
(früher auch bei Pest)
seit dem 9.Jh. (im
Orient seit dem 6.Jh.)
hoch verehrt. Er ist Patron der Arzte, Schneider, Weber,
Hutmacher, Steinmetze und Schuster, wird aber auch für
Haustiere angerufen und gilt zudem als Wetterheiliger.
Reliquien in Paris, Tarent, Maratea
(wo aus seinen Gebeinen
dauernd eine ölige Flüssigkeit quillt),
Ragusa (Dalmatien)
und St. Blasien im Schwarzwald u.a.m.
Brauchtum
Vor seinem Tod hat Blasius Gott im Gebet darum
gebeten, allen Kranken zu helfen, wenn sie in
seinem Namen darum bitten. Vor allem im
deutschen Sprachgebiet wird seit dem 11.Jh. am
3.Febr. der Blasiussegen erteilt: Mit zwei
geweihten, in Andreaskreuzform vor dem Hals
gehaltenen Kerzen und einer eigenen
Benediktionsformel. Noch nach dem 16.Jh. weihte
man auch das Blasius-Wasser und segnete damit
das Vieh oder gab es ihm zu trinken.
Attribute
Der HI. Blasius wird oft mit zwei gekreuzten
Kerzen
(Andreaskreuz)
dargestellt. Oft finden sich die grausamen
Folterwerkzeuge seines Martyriums: Hechel =
eiserner Kamm und Mühlrad
(siehe Wappen St.
Blaise).
Der Krummstab ist das Zeichen seiner
Bischofswürde.
Legende
Christlich erzogen, opferte er sich in seinem
Beruf als Arzt ganz für den Nächsten auf,
ungeachtet ob Heide oder Christ. Nach dem Tode
ihres Bischofs wählte ihn die junge
Christgemeinde als dessen Nachfolger. Als Kaiser
Licinius 314 Konstantin dem Gr. unterlag,
übertrug sich dessen Hass auf die Christen, die
er gnadenlos verfolgte. Auf göttliche Weisung
verbarg sich Blasius in der Wildnis in einer
Höhle. Nach seiner Entdeckung wurde er in den
Kerker geworfen, wohin ihm die Christen im
Vertrauen auf seine Gebetshilfe viele Kranke
brachten, welche er heilte. Darunter war auch
ein an einer Fischgräte erstickender Knabe, den
er vor dem Tod bewahrte. Ein Dokument des griech.
Arztes Ätius aus dem 6.Jh. rät schon:" ...den
schmerzhaften Teil des Halses berühren und
vertrauensvoll zu sprechen: "Hl. Blasius,
Märtyrer und Diener Gottes, befiehl, dass das
Übel weiche!"
Rutenschläge, Räderung und Zerfleischung mit
eisernen Kämmen brachten ihn nicht vom Glauben
ab, so dass er enthauptet wurde. |
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HI. Blasius als Fresko
in der
14-NothelferKapelle
in Silenen/Uri
1m Wappen von St.
Blaise am Neuenburgersee blieb der Heilige
erhalten, nicht aber in der Kirche von 1177. Im
16. Jh. wurde sie neu gebaut, aber ohne Altäre,
Bilder und Statuen, weil der Kanton Neuenburg
damals zum reformierten Glauben übertrat.
(siehe auch Attribute) |
Altes Gebet
O Gott, der Du uns durch das
Gedächtnis des Hl. Bischofs und
Märtyrers Blasius erfreuest:
Gib uns gnädig, dass wir,
die wir seinen Namen ehren, sein
standhaftes Beispiel nachahmen
und über seine Hilfe und Beistand
erfreuet werden. Amen.
Hl. Georg
Märtyrer, 23. April
Die Verehrung des Hl. Georg ist in Lydda
(Palästina)
seit dem 4. Jh. bezeugt. Er stammte aus Kappadokien und
war römischer Offizier. Unter Kaiser Diokletian erlitt
er 303 einen grausamen Tod. Bei den Griechen wird er
deswegen Erzmärtyrer oder Megalomartyr genannt
(er erlitt 1000 Tode
nacheinander).
Viele Wunder werden seiner Fürbitte zugeschrieben.
Er wurde zum grossen Patron der Soldaten und Bauern, der
Reiter, der kath. Pfadfinder, zum Nationalheiligen der
Engländer und Schutzherr zahlreicher Georgs-Ritterorden.
Das Land zwischen Gr. und Kl. Kaukasus heisst nach ihm
Georgien.
Brauchtum
Der alte Brauch des Pferdesegnens und des
anschliessenden Georgi-Frühjahrsrittes lebt
wieder auf. Es handelt sich um die
Verchristlichung eines heidnischen
Schimmelopfers.
Attribute
Seine Kennzeichen sind Fahne mit rotem Kreuz,
Drache, etwas seltener das Rad als
Marterwerkzeug. Zu Pferd erscheint er auf einem
Schimmel, wenn der Künstler sich am heidnischen
Brauch orientierte. Ein braunes Pferd soll an
die Saatzeit des Festes erinnern.
Die
Drachenlegende
In jener Zeit wurde das Land von einem Drachen
tyrannisiert, dem täglich zwei Schafe zur
Besänftigung geopfert wurden. Schliesslich
verlangte er Menschenopfer und das Los fiel auf
die Tochter des Königs. Georg griff den Drachen
mit einer Lanze an, verwundete ihn und führte
ihn vor das Volk. Er versprach, das Untier zu
töten, wenn sich alle taufen lassen würden.
Darauf tötete er den Drachen, und der König
liess sich mit 20 000 Untertanen taufen.
Geschichte
Er wurde 305
gefangen genommen. Nachdem ihn alle Foltern
nicht vom Glauben abbrachten - seine Wunden
heilten nachts jeweils auf wundersame Weise -
wurden neue Martern ausgedacht
(z.B. in
ungelöschten Atzkalk geworfen).
Durch diese Wunder beeindruckt, liess sich die
Kaiserin bekehren. Beide wurden zusammen
enthauptet. Die Kopfreliquie befindet sich seit
ca. 896 im Reichenauer-Georgskloster. Andere
Reliquien sind in Prag, Weingarten, Lorch,
Georgenberg b.Aibling
(urkundl.813). |
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Viele
Kirchen (in England allein 160) und Altäre sind
dem HI. Georg geweiht.
Foto: Eine der eindruckvollsten Darstellungen
des Drachentöters ist der Hochaltar in der
Barockkirche des Klosters Weltenburg
(bei Kelheim am
Donaudurchbruch).
Egid Quirim Asam hat ihn 1721 geschaffen.
Weltenburg ist wegen seiner geografischen,
kulturellen und kulinarischen Vorzüge ein
beliebtes Ausflugsziel
(älteste Klosterbrauerei der Welt). |
HI. Erasmus
Märtyrer, 2.
Juni
Der HI. Erasmus (=
der Liebenswürdige)
gehört seit dem 13. Jh. zu den Nothelfern. Er starb 303
als Märtyrer in Formiae
(Campagna).
Sein Martyrium gehört zu den gut beglaubigten unter der
schrecklichen Christenverfolgung Kaiser Diokletians.
Seine Gebeine kamen 842 nach Gaeta
(Dom S. Eramo).
In den Küstengebieten der Mittelmeerländer wurde er
vorerst als Patron der Seeleute verehrt; deshalb
Schiffswinde mit Ankertau als Attribute. In den
Binnenländern wurden diese fälschlich als
Marterwerkzeuge gedeutet. Später wurde er auch Patron
der Drechsler und Helfer gegen Unterleibsschmerzen,
Geburtswehen, Krämpfe und Kolik.
Brauchtum
In gewissen ländlichen Gegenden wird der HI.
Erasmus auch bei Viehseuchen angerufen.
Das Elmsfeuer ist eine physikalische
Lichterscheinung an Metallenden von
Schiffsmasten u.ä. Der Name geht auf ein
Ereignis im Leben des HI. Erasmus während einer
Meerüberfahrt zurück, als ein Sturm alle
Bootsinsassen an die letzte Stunde glauben
liess, ausser Erasmus, der mit ausgebreiteten
Armen laut betete. Und Sturm und Meer beruhigten
sich.
Attribute
Schiffswinde mit aufgewickeltem Ankertau.
Irrtümlich
(siehe nebenan)
wird die Schiffswinde häufig als Marterwerkzeug
dargestellt, das dem Heiligen die Gedärme aus
dem Leib windet.
Geschichte
Der HI. Erasmus stammt aus Antiochien, wo er
später Bischof wurde. Unter der diokletianischen
Christenverfolgung floh er auf einen Berg im
Libanon, wo er sieben Jahre einsam lebte. Ein
Engel befahl ihm, in sein Bistum nach Antiochia
zurückzukehren. Dort wurde er von Diokletians
Häschern in den Kerker geworfen und brutal
gefoltert.
Legende
Ein Engel soll ihn eines Nachts befreit haben In
Sirmium und Lugridum
(Jugoslawien)
verkündete er das Evangelium und wirkte Wunder.
Als Christ wurde er wiederum gefangengenommen
und nach Formia
(südlich von Rom)
gebracht, wo er den Märtyrertod starb. |
|
Der HI.
Erasmus als Fresko in der Nothelfer-Kapelle
in Silenen ( Uri).
Sein Martyrium hat Künstler zu vielen Werken
angeregt: Lucas Cranach
(Gemälde),
Michael Pacher
(Statue am Erasmusaltar in Gries/Bozen),
ein Gemälde in Stift Gottweig, ein Mosaikbild in
der Peterskirche in Rom. Die bekannteste
Darstellung stammt von Matthias Grünewald,
dessen Bild als ein Juwel in der Pinakothek in
München gehütet wird. |
Hl. Vitus
(Veit) Märtyrer, 15.
Juni
Der Hl. Vitus (=
der Lebensstarke)
ist eine der volkstümlichsten Gestalten der christlichen
Märtyrer. Seine Verehrung ist seit dem 5. Jh. bezeugt;
als Nothelfer wurde er v.a. im 13./14. Jh. angerufen. Um
304 starb er in Sizilien als 7-jähriger Märtyrer in der
diokletianischen Verfolgung. Seine Reliquien wurden 836
ins Kloster Korvey an der Weser übertragen, wo sie im
30-jährigen Krieg geraubt wurden. Ein Teil seiner
Reliquien kam 1355 von Pavia unter Kaiser Karl IV. nach
Prag, wo der berühmte St. Veits-Dom gebaut wurde. Der
Hl. Veit ist ein wunderbarer Fürsprecher und Helfer in
vielen Anliegen , weshalb er zum Patron vieler erkoren
wurde (40):
Apotheker, Theaterleute, Jugend, Haustiere; von Böhmen,
Prag, Sachsen, Sizilien. Oft wird er v.a. angerufen bei
Veitstanz
(Epilepsieart),
Augenleiden, Tollwut, Schlangenbiss, Aufregung,
Bettnässen, Feuergefahr, Unwetter...
Brauchtum
Seine vielen Patronate erklären sich aus der
Legende, der Ikonografie
(Deutung alter
christl. Bilder)
und seinem Fest am 15. Juni, das lange als
Sonnenwendefeier begangen wurde. Ende des Barock
verschwand seine Verehrung weitgehend. Trotzdem
zeugen noch 1300 Orte, wo er als Haupt- oder
Nebenpatron von Kirchen, Kapellen und Altären
erwählt wurde, von seiner Beliebtheit.
Attribute
Stehend in Kessel mit siedendem Pech; Löwe zu
Füssen; Adler; Hund an Leine; auch mit Buch, auf
dem ein Hahn
(Adler)
sitzt; Märtyrerpalme.
Legende
Das Leben dieses hl. Knaben ist legendär. Es
enthält aber viele Begebenheiten, deren innerer
Gehalt sich über Jahrhunderte als wahr erwies. -
Sein heidnischer Vater verlangte von ihm, dass
er seinem Glauben abschwöre, nachdem er
bemerkte, dass ihn seine Amme Kreszentia und
sein Erzieher Modestus christlich erzogen
hatten. |
|
Der HI.
Vitus als Fresko in der Nothelfer-Kapelle in
Silenen ( Uri). |
Die Arme der
Knechte, die ihn prügeln sollten, wurden gelähmt
und Vitus heilte sie durch Gebet. Vitus weigerte
sich abzuschwören. Ein Engel bewog alle drei,
nach Lucana in Unteritalien zu fliehen. Der
Knabe predigte dort vor viel Volk und wirkte
viele Wunder. Nach der Legende wurden sie dort
von einem Adler mit Essen versorgt. -
Diokletians Sohn wurde von einer unheilbaren
Besessenheit befallen und er liess nach Vitus
suchen, dessen Wundertaten bis nach Rom
gedrungen waren. Und er heilte des Kaisers Sohn
im Namen Jesu durch Handauflegen. Weil sie ihrem
Glauben nicht abschwörten, war der Kerker ihr
Los. Sie wurden in einen Kessel mit siedendem Öl
geworfen, dem sie unversehrt entstiegen. Dann
wurden sie einem Löwen vorgeworfen, der ihnen
die Füsse leckte. Der rasende Diokletian liess
sie foltern und enthaupten. In der gleichen
Stunde erhob sich ein Unwetter mit Erdbeben, die
Göttertempel stürzten ein. Der Kaiser rief aus:
"Weh mir, ein Kind hat mich überwunden!" |
HI.
Achatius
Märtyrer, 22
Juni
Im Griechischen heisst Achatius
( Achazius, Achaz)
der Unschuldige, im Hebräischen bedeutet er "GOTT hält".
Oft wird der Hl. Achatius als Nothelfer mit andern
Märtyrern gleichen Namens verwechselt. Der Hauptmann
stammte aus Kappadokien und war ein geachteter Offizier
im römischen Heer. Am 8. Mai 311 wurde er in Byzanz nach
vielen Martern mit dem Schwert hingerichtet. Der HI.
Achatius hat das Patronat der Bewahrung vor allen Übeln
inne, wird bei schweren Krankheiten und Todesangst
angefleht und zur geistigen Stärkung in Zweifeln
angerufen.
In Bayern, Osterreich und Böhmen ist er als Schutzpatron
am meisten verbreitet. Eine Reliquie befindet sich in
Skylla (Kalabrien).
Brauchtum
In der lateinischen Hymnodie
(=gottesdienstlicher Hymnengesang)
wurde der HI.
Achatius bis vor dem Konzil noch vielerorts
durch 11 erhaltene Reimoffizien,
19 Hymnen, 20 Sequenzen, 7 Reimgebete, und
1 rhythmische Messe gedacht.
Attribute
Dornstrauch oder dürrer Ast in der Hand;
Dornenkrone; oft auch mit Fahne, grossem Kreuz
und Schwert.
Legende
Die tiefsinnige Legende besagt, dass im Kampf
gegen das Böse der Christ immer siegt, wenn er
mit GOTT streitet.
Achatius befehligte ein Heer von 9000 Soldaten,
das von den Kaisern Hadrian und Antonius gegen
eine zehnfache Übermacht von Aufständischen
eingesetzt wurde. Vor der Schlacht opferten sie
wie gewohnt ihren Göttern; trotzdem wollten die
Truppen entmutigt fliehen. |
|
Der HI.
Achatius als Fresko in der Nothelfer-Kapelle
in Silenen ( Uri). |
Da erschien
Achatius ein Engel des Herrn und forderte ihn
auf, den einzigen und wahren GOTT anzubeten,
Jesus Christus, der ihnen zum Siege verhelfen
werde. Die Soldaten liessen sich von Achatius
überzeugen und traten geschlossen zum
Christentum über. Und sie besiegten den
übermächtigen Feind mit der Hilfe GOTTES. Danach
führte der Engel die 9000 auf den Berg Ararat.
Dort öffnete sich der Himmel und sie sahen
sieben Männer herabsteigen, die zu ihnen
sprachen: "Fürchtet euch nicht, wir sind Engel
des Herrn. GOTT ist mit euch, Er wird euch stark
machen, denn Er wacht über die, welche an ihn
glauben." 30 Tage wurden sie von GOTT mit
himmlischer Nahrung gespeist. Kaiser Hadrian
erfuhr von der Konversion und sandte starke
Barbarenheere gegen sie. Doch trotz aller
Drohungen und Foltern schwörte keiner dem
Glauben ab. Beim Steinigen flogen die Geschosse
auf die Peiniger zurück; beim Geisseln
verdorrten die Hände der Folterer. Schliesslich
ordnete Hadrian das Kreuzesmartyrium an. Dabei
traten 1000 heidnische Soldaten zu den Christen
über, so dass nun 10 000 Soldaten auf dem Ararat
ans Kreuz geschlagen wurden, während Achatius
ihnen das Glaubenbekenntnis vorsprach. Um die
sechste Stunde erhob sich ein gewaltiges
Erdbeben, die Sonne wurde finster und der Mond
blutrot. Darauf vernahmen sie eine Stimme vom
Himmel, die ihnen Erhörung verhiess. Und sie
sprachen: "Gedenke unser, o Herr, denn wir
hängen am Galgen des Kreuzes für Deinen Namen.
Herr, Dein Name sei gepriesen! Amen". |
Hl. Christophorus
Märtyrer, 24 Juli
Der Hl. Christophorus
(=Christusträger)
erlitt als Christusprediger unter Kaiser Decius um 250
den Tod durch Enthaupten, nachdem er die Zerfleischung
mit Eisenruten, das Feuer und die Durchbohrung mit
Pfeilen überlebt hatte. Seine Reliquien wurden zuerst
nach Toledo (Spanien) und dann in die Abtei St. Denys
(F) gebracht. Er wird als Patron gegen Pest, Zahnweh und
Hunger, aber auch von Autofahrern und Reisenden,
Schiffern und Flössern angerufen. Als Nothelfer zum
Schutz gegen Hagel und Feuer ist er in vielen Gegenden
bekannt. Der morgendliche Anblick seines Bildes bietet
Schutz gegen jähen und unbussfertigen Tod bis zum Abend
(deshalb wurden
viele Grossbilder an Aussenwänden von Kirchen gemalt...).
Attribute
Als "Christusträger" wird der wohl
volkstümlichste Nothelfer immer mit dem
Jesuskind auf der Schulter, vor einem Fluss oder
Meer, dargestellt, oft mit grünender
Märtyrerpalme in der Hand.
Legende
Der HI. Christophorus soll von ungewöhnlicher
Grösse gewesen sein und aus Chanaan
(Num 13, 29)
stammen, woher die Riesen kommen. Es wird
erzählt, dass er als Heide nur demjenigen mit
seinen Riesenkräften dienen wollte, welcher der
Mächtigste in dieser Welt sei. Auf seiner Suche
gelangte er zu einem König, der ihn nicht mehr
gehen lässt. Eines Tages kommt ein Gaukler am
Hof vorbei und singt ein Lied. Als der Name des
Teufels fällt, bekreuzigt sich der König.
Christophorus will wissen, was das Kreuzzeichen
zu bedeuten hat und droht, den König zu
verlassen. Widerwillig erklärt dieser: "Ich will
dem Teufel mit dem Kreuzzeichen die Macht
nehmen, mir zu schaden."- "Wie, Du hast Furcht
vor dem Teufel? Dann ist er mächtiger als du!
Und ich glaubte, dem mächtigsten Herrn zu
dienen! |
|
Der HI.
Christophorus als Fresko in der
Nothelfer-Kapelle in Silenen ( Uri). |
Ich verlasse
dich." Und er suchte den Teufel, kreuz und quer
durch die Welt wandernd. In einer Wüste
begegnete er einer schreckhaften Gestalt, die
sich ihm als Satan zu erkennen gab, der alle
Macht besässe. So trat Christophorus, der damals
noch Reprobus
(=der Verworfene)
hiess, in seinen Dienst und folgte ihm. Eines
Tages standen sie unvermutet vor einem Kreuz...
und der Teufel machte einen grossen Umweg.
"Warum meidest du das Kreuz?" fragte
Christophorus. Erst nach hartnäckigem Drängen
gestand der Teufel, dass er das Kreuz fürchte,
seitdem Jesus Christus daran gestorben sei." Du
hast Furcht. Du bist also nicht der Mächtigste.
Leb wohl, ich werde wandern, bis ich Jesus
Christus finde." Und er wandte sich vom Teufel
ab. Ein Einsiedler gab ihm den Rat, sich am Ufer
eines reissenden Flusses niederzulassen und die
Reisenden zum andern Ufer zu tragen: "Sei
jedermanns Diener, und du wirst den König der
Könige - Jesus Christus- sehen." Und nach vielen
Jahren durfte er das Jesuskind über den Fluss
tragen, das er erschöpft am Ufer niedersetzte:
"Ich glaubte zu sterben. Es war, als ob die
ganze Welt auf meinen Schultern läge. Ich hätte
es nicht länger ertragen. "Christophorus"',
erwiderte das Kind, "du hast mehr getragen als
die Welt, du hast den Schöpfer der Welt
getragen. Ich hin der König Jesus Christus. Und
seitdem trägt er den Namen Christophorus, der
Christusträger. |
Hl. Margareta
Märtyrerin,
20. Juli
Das Todesmartyrium der Hl. Margareta v. Antiochien
(in der Ostkirche
Marina) im Alter
von 15 Jahren wird auf 305 in der Zeit der
diokletianischen Verfolgung festgelegt. Ihre Reliquien
wurden 908 von Antiochien ins Kloster S. Pietro in Valle
(bei Viterbo)
gebracht, nach dessen Verfall 1185 nach Monte Fiascone
über dem malerischen Bolsenasee, wo ihr M. Sanmicheli
1519 einen einzigartigen Dom errichtete. Sie ist
Patronin des Nährstandes, der Jungfrauen, der Gebärenden
und wird auch gegen Unfruchtbarkeit und bei Versuchungen
des bösen Feindes angerufen. In die Nothelfergruppe
wurde sie aufgenommen, weil sie vor ihrem Martertod GOTT
gebeten hatte, allen Müttern, die sich in schwerer
Stunde an sie um Fürbitte wenden würden, zu helfen.
Attribute
Mit Drachen (=Teufel) dargestellt, den sie mit
dem Kreuzesstab oder Kruzifix besiegt; oft mit
ihren Marterwerkzeugen Fackel und Kamm; auch mit
Engel, der ihr Palme u. Siegeskrone als Zeichen
der Jungfräulichkeit reicht.
Brauchtum
Schon im 12. Jh. war der 20. Juli als
Margaretentag ein wichtiges Datum für den
Bauernstand: Bei gutem Wetter begann man mit der
Ernte. Er war zugleich Zinstag für bäuerliche
Pachten. Ihr Jahrestag hatte im bäuerlichen
Recht für Norddeutschland lange eine ähnliche
Bedeutung wie der Walpurgis- und Martinitag für
den süddeutschen Raum.
Auf Abbildungen sind die Heiligen drei Madl
- Margareta, Katharina und Barbara- oft zusammen
zu sehen. Sie sind entsprechend Patronin des
Nähr-, Lehr- und Wehrstandes. Viele Orte tragen
ihren Namen:
- 7
Margeret in England, - 14 St. Margaretha in
Deutschland,
- 14 Ste
Marguerite in Frankreich, - 5 Santa Margarita in
Italien und Spanien, - St. Margrethen
(SG), St. Margarethen (TG) in der Schweiz, -
Margarites auf Kreta ... |
|
Die HI.
Margareta als Fresko in der Nothelfer-Kapelle
in Silenen ( Uri). |
Legende
Die Hl. Margareta (= Perle) war als Tochter des
Götzenpriesters Ädesius nach dem Tod ihrer
Mutter einer Amme anvertraut worden, die sie für
die Religion des Kreuzes gewann. Als ihr Vater
von dem Wandel erfuhr, zeigte er sie beim
römischen Statthalter Olybrius an. Angetan von
ihrer Schönheit, versuchte dieser sie zur Frau
zu gewinnen und vom Christentum abzubringen. Sie
erklärte ihm, dass sie ihr Leben dem himmlischen
Bräutigam Jesus Christus geweiht habe. Trotz
verschiedener Marterstufen
(Götzenopfer
darbringen, mit Fackeln brennen, an den Haaren
aufhängen, mit Ruten schlagen und mit eisernen
Kämmen zerfleischen)
blieb sie standhaft. Im Kerker erschien der
Schwerverletzten ein Drache. Mit dem Kruzifix
bannte sie den sie versuchenden Teufel und ein
helles Licht erleuchtete den dunklen Kerker.
Anderntags wurde sie vor den Statthalter
geführt, der sie öffentlich neuen Folterungen
aussetzen wollte. Das Volk sah die geheilten
Wunden. Ihre Standhaftigkeit und die Wunder
liess viele Heiden die Taufe verlangen. Der
erzürnte Statthalter ordnete darauf die
öffentliche Enthauptung an. |
Hl. Pantaleon
Märtyrer, 27.
Juli
Der Hl. Pantaleon starb um 305 nach grausamen Foltern
und verschiedenen misslungenen Hinrichtungen den
Martertod durch Enthaupten mit auf den Kopf genagelten
Händen (sein Haupt
kam um 800 nach Lyon).
Vor seinem Tod hatte er für seine Henker Erbarmen
erfleht; eine Stimme vom Himmel soll ihn Panteleemon
(=der
Allerbarmende)
gerufen haben. Seine Verehrung ist seit dem 4. Jh. gut
belegt. Er ist Patron der Arzte und Hebammen, wird gegen
Kopfweh, bei Verlassenheit und um die Gnade wahrer Busse
angerufen. In ländlichen Gegenden gilt er als
Schutzheiliger gegen Viehseuchen.
Attribute
Oft in langem Mantel an einen Ölbaum gebunden,
die Hände aufs Haupt genagelt; auch mit
Mühlstein um Hals oder neben sich
(weil er bei
diesem Todesurteil ohne im Fluss zu versinken an
Land gespült wurde);
mit Schwert und Arzneischale, mit Lanze und
Schild (geistiger Kämpfer), einen Löwen
streichelnd
(er überlebte das
Urteil im Löwenkäfig).
Brauchtum
In den Alpenländern wird der 27. Juli nur noch
selten als "Dreiärztetag" begangen.
Pantaleon-Ampullen
(Glasgefässe mit
Blut des Heiligen)
werden in Konstantinopel, Bari, Lucca,
Venedig... aufbewahrt. Das Blut verflüssigt sich
am Festtag, ähnlich dem Blutwunder des Hl.
Januarius in Neapel. Sein Name lebt fort in
verschiedenen in Ortsnamen in Italien
(2 San Pantaleone),
Frankreich (3), Österreich (2) und Galizien
(Pantalowice);
als Stadtparon von Köln
(Kirche und
Kloster St. Pantaleon mit Reliquien),
Kloster Pantaleimon auf dem Berg Athos; in Rom
sind ihm vier Kirchen geweiht; Wallfahrt nach
Niederrotsweil
(Freiburg i.Br.).
|
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Der HI.
Pantaleon
mit Nagel in der Nothelfer-Kapelle
in Silenen ( Uri). |
Geschichte
und Legende
Pantaleon wurde als Sohn eines heidnischen
Vaters und einer Christin in Kleinasien geboren.
Als Arzt traf er am Bett kranker Christen oft
den Priester Hermolaus. Dieser weckte den Funken
christlichen Glaubens -von seiner früh
verstorbenen Mutter in seine Seele gelegt- und
führte ihn zur Taufe. GOTT begnadete ihn mit
Wunderkraft, durch welche er viele Kranke
heilte. Durch Heilung eines blinden Knaben
öffnete er auch die Augen seines Vaters, der
sich darauf taufen liess und sein Vermögen unter
die Armen verteilte. Ein von einer Natter
getötetes Kind führte Pantaleon unter Anrufung
GOTTES ins Leben zurück. Darauf berief ihn
Kaiser Maximian als Leibarzt an den Hof. Eines
Tages versuchte Pantaleon dessen Gattin zum
Christentum zu bekehren. Tribun Galerius
belauschte das Gespräch und verzeigte ihn als
Christen beim Kaiser; denn Galerius war mit
seinen Annäherungsversuchen bei der Kaiserin
abgeblitzt. Der Kaiser sei darauf zurückgetreten
und mit seiner Gattin in die Verbannung gezogen.
Sein Nachfolger Galerius liess Pantaleon in den
Kerker werfen und auf grausame Arten foltern.
Nach der Enthauptung mit auf den Kopf genagelten
Händen begann der dürre Olbaum, an den er
gefesselt war, zu blühen und trug Früchte. Wo
sein Blut hinrann, sprossten Rosen, Lilien und
Veilchen. |
Hl. Cyriakus
Märtyrer 8. August
Der Hl. Cyriakus (griech.=
der dem Herrn Gehörige)
erlitt unter Maximian
(Nachfolger
Diokletians) im
Jahre 304 den Martertod in Rom. Sein Fest wird seit 354
am 8. August
(zugleich auch Hl. Dominikus)
gefeiert. Eine Arm-Reliquie kam unter Otto I. in den Dom
von Bamberg, die andere 1049 durch Papst Leo IX. in die
Abtei Altdorf (bei
Strassburg jetzt Pfarrkirche).
Obwohl er als grosser Wundertäter gilt, ist sein
Bekanntheitsgrad unter den Nothelfern eher gering. Er
wird als Patron gegen Besessenheit und böse Geister, bei
Anfechtungen und bei knechtlichen Arbeiten und von
Zwangsarbeitern
(Sklaven)
angerufen.
Attribute
Als Diakon mit gefesseltem Dämon, den Teufel
austreibend; oft mit Geldbeutel in der Hand
(Almosen).
Brauchtum
Bei Worms besitzt das Kollegiatsstift Neuhausen
seit 847 eine Reliquie des Heiligen
(Freiburg i.Br.).
Daselbst gab es den Brauch, am sogenannten
Cyriakus-Brunnen mit der gleichnamigen Waage
nach alter Sitte die Kinder zu wägen, d.h. das
entsprechende Gewicht in Weizen für die Armen zu
spenden.
Geschichte
und Legende
Als Maximian von Kaiser Diokletian zum
Mitregenten erhoben wurde, baute er zu Ehren des
Imperators die Prunkbauten der sog.
diokletianischen Thermen
(Bäder).
Beim Bau wurden v.a. Christen als Sklaven unter
unmenschlichen Aufsehern eingesetzt. Schweiss
und Blut dieser Bekenner haben es wohl bei GOTT
erwirkt, dass das Gebäude später
(unter Papst
Honoris I.)
zur Kirche U.L.Frau von den Engeln umgestaltet
wurde. |
|
Der HI.
Cyriacus
als Diakon gekleidet;
Fresko in der Nothelfer-Kapelle
in Silenen (Uri). |
Als Diakon
kümmerte sich Cyriakus v.a. um die Linderung des
menschenunwürdigen Loses der Sklaven. Doch schon
bald wurde er mit seinen Helfern Smaragdus,
Largus u.a. gezwungen, ebenfalls Frondienste zu
leisten. Als sie ihre apostolischen Aktionen
nicht einstellten, wurden sie in den Kerker
geworfen. Dort heilte Cyriakus unter Anrufung
von Jesus und mit dem Kreuzzeichen mehrere
Blinde. Diokletian liess ihn darauf in den
Palast kommen, um seine besessene Tochter zu
heilen. Cyriakus gebot dem Teufel, dass er
ausfuhr und das Mädchen rief laut
"Ich glaube an
Jesus Christus, den Sohn des allmächtigen
GOTTES."
Bald wurde sie getauft.
Unter Maximian wurden Cyriakus und seine
Getreuen gefoltert, mit siedendem Pech
übergossen und schlussendlich enthauptet. Darauf
geschahen wundersame Dinge, und viele Heiden
liessen sich taufen. |
Hl. Aegidius
1.
September
Der Hl. Aegidius (griechisch-Schildträger;
franz..gilles)
starb um 721-25 eines natürlichen Todes
(einziger Nicht-Märtyrer
der 14 Nothelfer).
Sein Grab in der nach ihm benannten Stadt St-Gilles
(Provence)
ist seit ältesten Zeiten ein berühmtes Volksheiligtum.
Er wird als Patron der Hirten, Jäger und Bettler
angerufen. Seine Fürbitte wird bei Aussatz, Pest
(Seuchen),
Krebs, Irrsinn, ehelicher Unfruchtbarkeit, bei Dürre,
Sturm, Feuersbrunst, Unglück, Menschenfurcht, für eine
gute Beichte, von stillenden Müttern, von Krüppeln und
in grosser geistiger Not und Verlassenheit erfleht. In
ländlichen Gegenden gilt er als Schutzheiliger für das
Vieh.- Die Wallfahrten zum Grab in Saint-Gilles
(an der Pilgerstrasse
nach Santiago d.C.),
wo die herrliche romanische Kirche seiner Abtei noch
steht, erreichten v.a. in häretischen Zeiten Rekorde.
Seine Reliquien ruhen in Toulouse
(Abtei St. Serain).
Attribute
Dargestellt wird er als Abt oder Einsiedler mit
einer Hirschkuh, die den Heiligen anspringt oder
zu seinen Füssen liegt; oft auch mit Buch in der
Hand.
|
Brauchtum
Der 1. September
(St.
Gilgentag, vielenorts Verena-Tag)
ist ein wichtiger Lostag: |
Wie
der St. Egidi -Tag,
so der ganze Monat mag. |
Bei
Bauern gilt er gleichzeitig als
Herbstbeginn, und vielerorts beginnt die
Roggenaussaat:
Wenn St. Aegidius bläst ins Horn, so
heisst's: Bauer säh dein Korn... |
Als
Kirchenpatron ist er in England in 160
Kirchen verehrt . In Frankreich und
Belgien gibt es 18 Orte mit dem Namen
St. Gilles, in Italien 3 St. Egidio, in
Österreich und Ungarn Sct. Egyd, Egyden,
Egydi (3), Szt. Egyed. |
|
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Der HI.
Aegidius
mit der Hirschkuh;
Fresko in der Nothelfer-Kapelle
in Silenen (Uri). |
Geschichte
und Legende
Um 640 in Athen geboren, verteilte er nach dem
Tod seiner Eltern seinen ganzen Besitz unter die
Armen. Selbst sein Obergewand schenkte er einem
armen Kranken, der, nachdem er es anzog,
plötzlich gesund wurde. Als Folge anderer Wunder
wurden ihm die Ehrenbezeugungen unerträglich und
er floh in die Provence, wo er jahrelang als
Einsiedler nur dem Gebet und der Betrachtung
lebte. Jeden Tag wurde er von einer Hirschkuh
besucht, die ihn mit Milch ernährte. Diese wurde
eines Tages von den Jagdhunden des Gotenkönigs
Wamba verfolgt. Die Hirschkuh flüchtete zur
Höhle ihres Beschützers, der GOTT um Schutz
anflehte. Die Hunde blieben wie gebannt. Tags
darauf jagte der Jägertrupp das Tier erneut.
Wamba schoss blind einen Pfeil in das Gestrüpp
vor der Höhle und traf den Heiligen. Der König
und der Bischof boten dem Schwerverwundeten
medizinische Hilfe an, der sie ausschlug und
sich auf GOTTES Beistand verliess. Der Ruf
seiner Heiligkeit verbreitete sich rasch, Jünger
schlossen sich ihm an. Sie lebten nach der
Benedikt-Regel. Der König ermöglichte den Bau
eines Klosters, das lange ein geistiges Zentrum
blieb. |
Hl. Eustachius
20. September
Der Hl. Eustachius
(griechisch=der
Ährenreiche, Fruchtbare)
ist ein eher unbekannter Nothelfer, obwohl seine
Verehrung im Abendland seit dem 4. Jh. belegt ist. Er
lebte im 1. Jh. und starb 118 den Feuertod. Als Patron
wird er von den Jägern, Förstern, Klempnern und
Tuchhändlern angefleht. Als christlicher Hiob
-wegen vieler Schicksalsschläge- erhört er oft Fürbitten
bei traurigen Familienschicksalen oder in verzweifelten
Situationen. Der Leib des Märtyrers ruht bis heute in
einem Porphyrsarg in der Kirche S. Eustachio in Rom;
einzelne Reliquien kamen in die Pfarrkirche St-Eustache
in Paris.
Attribute
Der Hl. Eustachius wird meist mit einem Hirsch,
der ein strahlendes Kruzifix zwischen dem Geweih
trägt, dargestellt. Oft sieht man ihn auch als
Jäger, manchmal das Jagdhorn blasend.
Geschichte und Legende
Der Hl. Eustachius war als Heide geboren und
hiess Placidus. Unter den Kaisern Titus und
Trajan stieg er im röm. Heer bis zum Oberst auf.
Durch seine grossmütige Liebe zu den Armen
verdiente er die Berufung zum Christentum: Auf
einer Jagd setzte er einem grossen Hirsch nach,
der plötzlich stehen blieb. Während er den Bogen
spannte, erblickte er zwischen dem Geweih ein
leuchtendes Kruzifix, und aus dem Munde des
Heilandes vernahm er:
"Placidus, warum verfolgst du mich? Glaube an
mich; ich bin Christus und habe lange nach dir
gejagt. Geh zum Bischof und lass dich taufen;
denn weil du Almosen spendest, will auch ich dir
barmherzig sein." |
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Der HI.
Eustachius
mit dem Kruzifix zwischen dem Hirschgeweih;
Fresko in der Nothelfer-Kapelle
in Silenen (Uri). |
Mit seiner
Gattin (Theophista)
und den zwei Söhnen
(Agapitus,
Theophistus)
wurde er getauft.
In einer 2. Vision wurde ihm offenbart, dass er
vieles für GOTTES Ehre zu leiden haben werde.
Durch verschiedene Schicksalsschläge verlor die
wohlhabende Familie ihr Hab und Gut und wanderte
verarmt nach Ägypten aus. Auf der Überfahrt
raubte ihm der Kapitän seine Gemahlin, und seine
Söhne wurden vor seinen Augen von wilden Tieren
verschleppt. Nun diente er 15 Jahre in
christlicher Demut als Landknecht in Badyssus.-
Unterdessen erlitten die Römer gegen die Perser
lauter Niederlagen. Trajan liess nach dem
erprobten Feldherrn Eustachius suchen. Soldaten
fanden und erkannten ihn an einer Nackennarbe.
Unter seiner Führung errang die Legion einen
wichtigen Sieg über die Perser. Auf dem Rückweg
fanden zwei seiner Hauptleute
(es waren seine
beiden Söhne. weiche Landleute den wilden Tieren
abgejagt und aufgezogen hatten)
ihre Mutter als Hausmagd wieder
(der Kapitän war
eines plötzlichen Todes gestorben und die
Matrosen hatten sie als Sklavin verkauft).
Zusammen ersuchten sie den Feldherrn, nach Rom
reisen zu dürfen. Dabei erkannten sie in ihm
ihren Gemahl und Vater.- Inzwischen war Trajan
gestorben und sein Nachfolger Hadrian empfing
Eustachius mit hohen Ehren. Dazu gehörte ein
Dankopfer im Tempel des Apollo. Eustachius
lehnte als Christ ab. Hadrian liess die ganze
Familie den Löwen vorwerfen. Diese legten sich
zu ihren Füssen und leckten ihnen die Hände. Nun
befahl Hadrian, sie in einen glühenden Ofen zu
werfen. Nach 3 Tagen öffnete man den Ofen: Die
Leichen waren vollkommen unversehrt! |
Hl. Dionysius
9.
Oktober
Der Hl. Dionysius
(in Frankreich St-Denis)
kam als Bischof im 3. Jh. auf Wunsch von Papst Fabian
von Rom nach Gallien, um dort zu missionieren. Er
errichtete zahlreiche Kirchen, u.a. in Chartes und
Paris. Irrtümlich wurde er lange Zeit mit dem
Paulusschüler Dionysius Areopagita gleichgesetzt. Er
gehört zu den Nationalheiligen von Frankreich und ist
als solcher Schutzpatron des Landes
und von Paris (wie
auch von Arles, Lausanne, Lüttich u.a.).
Als Patron der französischen Könige erlangte er hohe
Bedeutung. Als Fürbitter wird er bei Kopfweh und bei
Unruhe des Gewissens angerufen. Seine Reliquien ruhen in
St-Denis, wo über seinem Grab schon 625 eine der
schönsten Kathedralen Frankreichs errichtet worden ist.
Dort ruhen auch die meisten französischen Könige mit
ihren Ehefrauen.
Attribute
Er wird als Bischof mit abgeschlagenem Haupt auf
dem Arm dargestellt. Um 286 wurde er als
Märtyrer unter Decius auf dem Montmartre in
Paris enthauptet.
Brauchtum
Das Grab des Heiligen war über Jahrhunderte
Schauplatz vieler Wunder. Man kam auch zu
Eidschwüren dahin, um die Wahrheit
herauszufinden. An seinem Festtag galt im Raum
von Paris eine Verordnung, wonach die Gläubigen
bei 7 Kirchen der Stationen des Lebens und
Martyriums des Heiligen gedachten.
Saint-Denis war der Kampfruf der Franzosen im
frommen Mittelalter. Die Kirchenfahne von
Saint-Denis erlangte unter dem Namen Oriflamme
als Siegesfahne der französischen Könige
Berühmtheit. In Frankreich gibt es 44 Orte mit
dem Namen St-Denis, in England einige Dennis und
Dennisville.
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Der HI.
Cyriacus
mit abgeschlagenen Haupt im Arm;
Fresko in der Nothelfer-Kapelle
in Silenen (Uri). |
Geschichte
und Legende
Verschiedene Fassungen von Legenden sind im
Umlauf, weil der Hl. Dionysius von Paris
irrtümlich lange Zeit mit dem Paulusschüler
gleichen Namens aus Athen gleichgesetzt wurde.
In Paris hat der Heilige viele zum
Christenglauben bekehrt. Oft zogen bewaffnete
Schasren gegen ihn aus, um ihn umzubringen.
Sobald sie sein Angesicht erblickten, verloren
sie alle Wildheit. Der Teufel aber, der voll
Neid erkannte, dass Dionysius der Kirche so
viele Seelen zuführte, reizte den römischen
Präfekten Feszennius, dass dieser Dionysius
gefangennehmen liess. - Sein Martyrium wird
ausführlich geschildert. Zuletzt nahm man seine
Gefährten Rustikus und Eleutherius gefangen und
schlug allen dreien, weil sie immer wieder laut
die Dreieinigkeit bekannt hatten, zusammen die
Häupter ab. Dionysius aber erhob sich alsbald,
nahm sein Haupt in die Hände und trug es, von
einem Engel geführt und von himmlischem Licht
umgeben, zwei Meilen hinweg von dem Ort, der
Mons Martyrium (= Montmartre) genannt ist, zu
der Stätte, wo er nach dem Willen GOTTES ruhen
sollte. Katulla, eine fromme Matrone, die der
Heilige bekehrt hatte, nahm das Haupt und
bestattete dasselbe nebst dem Leichnam
ehrenvoll. Später erbaute die Hl. Genoveva auf
den Trümmern der 1. Kapelle eine Kirche (St-Denis). |
Hl. Katharina
25. November
Die Hl. Katharina
(= die allzeit Reine; Käthe, Kati, Karin)
ist eine der volkstümlichsten Schutzheiligen. Als
Märtyrin wurde sie nach grausamen Foltern unter Kaiser
Maxentius 306 enthauptet. Sie wird als Patronin der
Gelehrsamkeit
(Schüler und Studenten; Schulen,
Universitäten, Bibliotheken),
der Jungfrauen und Ehefrauen, Theologen und Juristen,
als Schutzheilige der Wagner und Müller, Schuhmacher und
Buchdrucker verehrt. Sie wird als Fürbitterin angerufen
bei Migräne, Zungenkrankheiten und zur Auffindung
Ertrunkener. Viele Kirchen, Kapellen, Spitäler... wurden
ihrem Schutz unterstellt. Ihre Reliquien befinden sich
im Katharinenkloster auf Sinai.
Attribute
Dargestellt wird sie gewöhnlich mit zerbrochenem
Rad
(Folter),
auch mit Buch
(ihre
Gelehrsamkeit),
Ring (dem
Bräutigam Jesus verlobt),
Palme oder Krone; oft zusammen mit den andern
Hl. Jungfrauen
(Margareta mit
dem Wurm, Barbara mit dem Turm, Katharina mit
dem Radl, das sind die 3 hl. Madl).
Brauchtum
Im bäuerlichen Leben ist die Hl. Katharina tief
verwurzelt:
- Am
Kathreinfest endete früher die Weidezeit.
- Beginn
der Schafschur
- Mägde und
Knechte erhielten ihren Lohn und konnten den
Hof wechseln.
- Am Abend
des 25. findet der traditionelle
Kathreinstanz statt.
Ein steinernes
Denkmal ist das weltberühmte Katharinenkloster,
ein "Pflichtbesuch" nicht nur der Kreuzfahrer
vor tausend Jahren, sondern auch der heutigen
Jerusalem-Pilger. Damals beschützte der wenig
bekannte Ritterorden der HI. Katharina das Grab
in diesem Kloster. |
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Die HI.
Katharina
mit zerbrochenen Rad, Schwert und Palme;
Fresko in der Nothelfer-Kapelle
in Silenen (Uri). |
Geschichte
und Legende
Katharinas Verehrung verbreitete sich spät
(nach Entstehung griech.,
lat. u. arab. Fassungen ab 8. Jh. der
überlieferten Legende).
Danach entstammte sie aus königlicher Familie in
Alexandrien. Sie war gelehrt, reich und schön;
ihr Stolz liess alle Bewerber abblitzen, bis ein
Eremit sie christlich unterwies. Nach ihrer
Taufe erschien ihr Jesus in einer Vision und
streckte ihr zum Zeichen Seiner mystischen
Vermählung mit ihr einen wunderbaren Ring an den
Finger. - Als Kaiser Maxentius in Alexandrien
das Volk zum Opfern für heidnische Götter
aufrief, trat sie ihm mutig entgegen. Der Kaiser
berief die 50 besten Philosophen zu einer
öffentlichen Disputation, die sich -von der
Weisheit der 18-jährigen besiegt- alle zum
Christentum bekehrten. Der rasende Maxentius
liess alle verbrennen und Katharina mit
schrecklichsten Foltern zum Abschwören ihres
Glaubens bringen. Doch sie genas stets
wundervoll von den schlimmsten Verletzungen. Die
Kaiserin fand sie bei einem Gefängnisbesuch in
strahlendes Licht getaucht, umgeben von Engeln,
die ihre Wunden pflegten. Sie liess sich darauf
ebenfalls christlich unterweisen und taufen. Auf
Befehl Maxentius wurden vier eiserne
Spezialräder
(mit spitzen
Nägeln)
angefertigt. Auf das Kreuzzeichen und Gebet
Katharinas zerbrachen die Räder. Maxentius liess
sie daraufhin enthaupten. Engel trugen den
Leichnam zum Sinai an den Ort der Übergabe der
Gesetzestafeln an Moses. Jahre darauf wurde ihr
Leib unverwest gefunden. Später entstand dort
das berühmte Katharinenkloster. |
Litanei zu den 14
heiligen Nothelfern
Herr, erbarme Dich
unser!
Christus, höre uns!
Gott Vater vom Himmel!
Gott Sohn, Erlöser der Welt!
Gott Heiliger Geist, erbarme Dich unser!
Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott,
Heilige Maria, bitt
für uns!
Hl. Maria, du
mächtige Nothelferin,
Hl. Joseph, du Helfer
in jeglicher Not,
Alle hl. Patriarchen
und Propheten,
Alle hl. Apostel und
Evangelisten,
Alle hl. Martyrer und
Bekenner,
Alle hl. Jungfrauen
und Witwen
Alle hl. Engel und
Chöre der seligen Geister,
Alle hl. Nothelfer,
Hl. Georg, du Held
des Glaubens,
Hl. Blasius, du
Zierde der Bischöfe,
Hl. Erasmus, du
Schild der Verfolgten,
Hl. Pantaleon, du
Arzt der Kranken,
Hl. Vitus, du Schutz
in der Versuchung,
Hl. Christophorus,
Beschützer der Reisenden,
Hl. Dionys(ius), du
Stärke der Gläubigen,
Hl. Zyriakus, du
Schutzwehr gegen den Bösen Feind,
Hl. Achatius, du
Liebhaber des Kreuzes,
Hl. Eustachius, du
Spiegel der Geduld,
Hl. Ägidius, du Mann
des Gebetes,
Hl. Margaretha, du
reine Jungfrau,
Hl. Barbara, du Hilfe
der Sterbenden,
Hl. Katharina, du
Wunder göttlicher Weisheit, bitt für uns!
Alle Heiligen Gottes,
bittet für uns!
O Du Lamm Gottes usw.
Bittet für uns, ihr
hl. Nothelfer!
Auf daß wir würdig
werden der Verheißungen Christi!
Lasset uns
beten!
Ihr vierzehn hl.
Nothelfer und glorwürdige Siegeshelden, die ihr für
den wahren Glauben Leib und Leben in den Dienst
Gottes gestellt, eurem mächtigen Schutz empfehle ich
mich und alles, was mir lieb und teuer ist.
O ihr glorreichen und
verehrungswürdigen Blutzeugen Jesu Christi, demütig
knie ich vor euch und bitte flehentlich um eurer hl.
Marter und eures Todes willen, seid meiner eingedenk
und stehet mir bei in allen meinen Anliegen und
Nöten des Leibes und der Seele! Ich lege all mein
Kreuz und Leiden in eure hl. Wunden und Verdienste,
damit sie durch eure Fürbitte zu meinem Seelenheile
dienlich seien.
Mein Leben, Leiden
und Sterben befehle ich in eure Hände und Füritte
und bitte euch durch die kostbaren Blutstropfen, die
ihr um Christi willen vergossen, ihr wollet mir ein
seliges Ende erflehen und zur ewigen Glückseligkeit
verhelfen, durch Jesum Christum unsern Herrn. Amen
Litanei zu
Ehren der hl.
Vierzehn Nothelfer
Herr, erbarme dich unser!
Christus, erbarme dich unser!
Herr, erbarme dich unser!
Christus, höre uns!
Gott Vater vom Himmel,
erbarme dich unser!
Gott Sohn, Erlöser der Welt,
Gott, Heiliger Geist,
Heilige Dreifaltigkeit, ein
einiger Gott.
Heilige Maria,
bitte für uns!
Heilige Gottesgebärerin,
Heilige Jungfrau aller Jungfrauen,
Heilige Maria, du Helferin der
Christen,
Heiliger Erzengel Michael,
Alle heiligen Engel,
Alle heiligen Chöre der seligen
Geister,
Heiliger Johannes der Täufer,
Heiliger Josef,
Alle heiligen Patriarchen und
Propheten,
Heiliger Petrus,
Heiliger Paulus,
Alle hl. Apostel und Evangelisten,
Heiliger Georg, du Überwinder
aller Zweifel wider den Glauben,
Heiler Blasius, du Helfer in
Halsleiden.
Heiliger Erasmus, du Tröster in
körperlichen Schmerzen,
Heiliger Vitus, du Patron der
Jugend,
Heiliger Pantaleon, du Patron der
Kranken,
Heiliger Christophorus, du Retter
in Gefahren zu Wasser und zu Land.
Heiliger Dionys, du Erleuchter in
Gewissensunruhen.
Heiliger Cyriakus, du Helfer in
Anfechtung des bösen Feindes.
Heiliger Achatius, du Beistand in
Todesängsten.
Heiliger Eustachius, du Ratgeber
in den verwickelsten Drangsalen
des Lebens.
Alle heiligen Märtyrer,
Heiliger Ägidius, du Patron der
Beichtenden,
Alle heiligen Mönche und
Einsiedler,
Heilige Margareta, du Helferin der
Mütter,
Heilige Katharina, du Patronin der
büßenden Sünder,
Heilige Barbara, du Patronin der
Sterbenden,
Alle heiligen Jungfrauen und
Witwen,
Alle Heiligen Gottes,
Sei uns gnädig, verschone uns, o
Herr!
Sei uns gnädig, erhöre uns, o
Herr!
Von allen Übeln, erlöse uns, o
Herr!
Von aller Sünde,
Von deinem Zorne,
Von Zorn, Hass und bösem Willen,
Von heimlicher Nachstellung des
bösen Feindes,
Von Pest, Hunger u. Krieg,
Von Blitz und Ungewitter,
Von dem ewigen Tode,
In all unseren Nöten und schweren
Anliegen,
Durch das Geheimnis deiner
heiligen Menschwerdung,
Durch Dein Kreuz und Leiden,
Durch die Verdienste und
Fürsprache Deiner heiligsten
Mutter und mächtigsten
Nothelferin,
Durch die Verdienste und
Fürsprache der vierzehn heiligen
Nothelfer,
Durch die Verdienste und
Fürsprache aller Heiligen,
Am Tage des Gerichtes,
Wir armen Sünder, wir bitten dich
erhöre uns!
Dass du uns verschonest,
Dass du uns verzeihest,
Dass du uns zur wahren Buße und
Erkenntnis der Sünden führen
wollest,
Dass du deine heilige katholische
Kirche regieren und erhalten
wollest,
Dass du unserem Volke Frieden und
Einigkeit verleihen wollest,
Dass du die Früchte der Erde geben
und erhalten wollest,
Dass du den Verstorbenen die ewige
Ruhe schenken wollest,
Du Sohn Gottes.
O du Lamm Gottes, welches du
hinweg nimmst die Sünden der Welt!
Verschone uns, o Herr!
O du Lamm Gottes, welches du
hinweg nimmst die Sünden der Welt!
Erhöre uns, o Herr !
O du Lamm Gottes, welches du
hinweg nimmst die Sünden der Welt!
Erbarme dich unser, o Herr!
Christus, höre uns!
Christus, erhöre uns!
Herr, erbarme dich unser !
Christus, erbarme dich unser!
Herr, erbarme dich unser!
Vater Unser...
Gegrüßet seist du...
V.: Bittet für uns, ihr
heiligen vierzehn Nothelfer!
A.: Dass wir würdig
werden der
Verheißungen Christi.
Lasset uns beten!
Allmächtiger Gott, der du die
vierzehn Nothelfer wegen ihrer
vorzüglichen Tugenden mit ewiger
Herrlichkeit gekrönt und sie
dadurch ausgezeichnet hast, dass
wir schwache Menschen sie in
unseren Nöten anrufen sollen; wir
bitten dich durch die Verdienste
dieser Heiligen, gib uns die
Gnade, dass wir ihnen in der
Tugend nachfolgen und für das Heil
unserer unsterblichen Seele
sorgen. Schenke uns Nachlassung
aller unserer Sünden und deinen
Beistand zum Guten,
damit wir bis zum Ende in deiner
Liebe verbleiben, und nach diesem
vergänglichen Leben
mit der Krone der ewigen
Glückseligkeit belohnt werden
mögen. Erhöre gnädig unser Bitten
durch Christus, unseren Herrn.
Amen.
Schlussgebet
Gott, du Ausspender der Gnade und
Liebhaber des menschlichen Heils,
wir flehen deine Güte an, dass du
die Brüder und Schwestern der *
Vierzehn-Heiligen-Bruderschaft,
welche aus dieser Welt
abgeschieden sind, auf die
Fürbitte der allzeit reinen
Jungfrau Maria und aller deiner
Heiligen zur Teilnahme an der
ewigen Seligkeit gelangen lassest.
Gott, du Schöpfer und Erlöser
aller Gläubigen, verleihe den
Seelen deiner Diener und
Dienerinnen Nachlassung aller
Sünden, damit sie die Verzeihung,
die sie allzeit gewünscht, durch
fromme Fürbitte erlangen. Der du
lebst und regierst von Ewigkeit zu
Ewigkeit. Amen.
Nothelfer-Novene
An allen neun Tagen bete man:
O ihr heiligen Nothelfer! Ich grüße euch und
bewundere eure Tugenden, mit denen ihr Gott auf
Erden gedient habt. Voll Staunen betrachte ich euren
Mut, mit dem ihr freudig für Christus in den Tod
gegangen seid. Ich freue mich mit euch ob der großen
Seligkeit, die ihr nun bei Gott im Himmel auf ewig
genießt.
Erfleht mir von Gott Tugend und Heiligkeit und Hilfe
in meiner jetzigen Sorge.
Erstes Gebet zu den
vierzehn heiligen Nothelfern
Ihr heiligen
Nothelfer, ihr treuen Nachfolger Christi, der zum Heil
aller Menschen Todesangst, Schmerz, Leid und Tod auf
sich genommen hat. Wir bitten euch um Fürsprache für die
Nöte, die uns überfallen:
Ihr Heiligen Dionysius, Blasius und Erasmus: euch
empfehlen wir besonders die Menschen, die unter
körperlichen Schmerzen leiden, die Kranken, Verwundeten,
Gefolterten und Gekreuzigten.
Christus, der Mann der Schmerzen, schenke ihnen
Linderung und Bereitschaft, sein erlösendes Todesleiden
für diese Zeit mitzutragen.
Ihr Heiligen Georg, Pantaleon und Vitus, euch empfehlen
wir die Menschen, die mit unheilbarer Krankheit
geschlagen sind.
Christus gebe ihnen die Kraft, ihr Kreuz zu tragen und
Zeugnis für das unvergängliche Leben abzulegen.
Heiliger Christophorus, auf deine Fürsprache bewahre uns
Gott vor Unfall und plötzlichem Tod...
Auch die schlimme geistige Not tragen wir vor euch und
bitten besonders die heiligen Eustachius, Ägidius,
Katharina und Margareta für alle, deren Leben ausweglos
verstrickt scheint, für alle, die das rechte Wort des
Bekenntnisses, des Trostes, der Vergebung nicht über die
Lippen bringen, die in der Not ihrer Schuld den Weg zur
Buße nicht finden.
Für die Mütter, die angstvoll einer schweren Niederkunft
entgegen sehen: Der Herr allen Lebens löse ihnen Enge,
Verkrampfung, Verstrickung oder Schuld und führe alles
zu einem guten Ende.
Ganz besonders tragen wir vor euch die Not des Todes.
Ihr heiligen Achatius, Cyriakus und Barbara, bittet den
Herrn, der das Herz jedes Menschen kennt, dass er uns in
der Stunde unseres Todes vor Angst bewahre und uns
glücklich heimführe zur ewigen Freude. Amen.
.
Zweites Gebet zu
den Vierzehn heiligen Nothelfern
Herr, du
weißt, dass sich viele Menschen von früh bis spät Sorgen
machen, wie alles weiter gehen soll. Du warnst uns vor
der ängstlichen Sorge und lädst uns ein, alle Sorgen auf
dich zu werfen.
Die vierzehn Nothelfer haben sich dir ganz anvertraut
und uns so das Beispiel christlichen Sorgens gegeben.
Wir bitten dich: auf ihre Fürsprache befreie uns von
aller übertriebenen Sorge um den morgigen Tag und
schenke uns jene heilige Gelassenheit, mit der du deine
Heiligen ausgezeichnet hast. So bitten wir durch
Christus, unseren Herrn. Amen.
.
Drittes Gebet zu
den Vierzehn heiligen Nothelfern
Allmächtiger
und barmherziger Gott, in den heiligen vierzehn
Nothelfern hast Du uns herrliche Vorbilder geschenkt. In
einem unerschütterlichen Glauben und Vertrauen haben sie
Kreuz und Leid auf sich genommen und dadurch viele
Menschen zum Glauben an Dich und Deine unendliche Liebe
und Güte geführt. Du hast sie mit der Krone des
Martyriums und der Heiligkeit gekrönt und sie als
machtvolle Helfer für bedrängte Menschen auf dieser Welt
in die grosse Schar der Heiligen aufgenommen. Ungezählte
Menschen durften schon die Fürbittmacht der heiligen
vierzehn Nothelfer erfahren. Voll Vertrauen wende ich
mich darum an sie. Ich bitte dich inständig um Erhörung
ihrer Fürbitte. Ihr heiligen vierzehn Nothelfer: Georg,
Blasius und Erasmus, Pantaleon, Vitus, Christophorus,
Dyonisius und Cyriakus, Barbara, Katharina und
Margaretha, Achatius, Eustachius und Aegidius, voll
Vertrauen auf eure Fürbittmacht komme ich mit meinen
Anliegen zu euch. Um der Verdienste willen, die ihr euch
durch euer vorbildliches Leben und euren Tod erworben
habt, bitte ich euch um eure Fürbitte und um eure Hilfe.
Ich glaube, dass euer gemeinsames Lob sein Wohlgefallen
findet und Gott euch gütig Erhörung eurer Bitten
schenkt. Ich will selber versuchen, eurem Vorbild
entsprechend ein gottgefälliges Leben zu führen und
dadurch eurer Hilfe würdig zu sein. Helft mir bitte auch
in diesem Bemühen. - Heilige Gottesmutter, Du Königin
der heiligen vierzehn Nothelfer, Du Königin aller
Heiligen bitte für uns. Im Namen des Vaters +, und des
Sohnes +, und des heiligen Geistes +. Amen.
Viertes Gebet zu den
Vierzehn heiligen Nothelfern
Der Gott des Egidius
Helfe dir bei Verletzungen der Seele und des Leibes.
Der Gott des Georg
Befreie dich aus den inneren und äusseren Zwängen.
Der Gott des Erasmus
Helfe dir, deinen Gefühlen und Wahrnehmungen zu
vertrauen.
Der Gott des Vitus
Bewahre dich vor Rechthaberei und Zorn,
und helfe dir zu heiterer Gelassenheit.
Der Gott des Pantaleon
Halte in der schlimmen Erkrankung mit dir aus,
und lasse Dich Hilfe und Liebe annehmen.
Der Gott der Margaretha
Lass das werdende Kind in dir gesund sein,
und lasse dich deine Schattenseiten annehmen.
Der Gott der Barbara
Stehe dir bei, wenn du in etwas gefangen bist,
und schenke dir Licht in der Schwermut.
Der Gott der Katharina
Heile dich, wenn deine Pläne in die Brüche gehen,
und gebe dir Klarheit für die weiteren Schritte.
Der Gott des Dyonisius
Stehe dir bei, wenn du den Kopf hinhalten musst,
Und verleihe dir Stärke verbunden mit Barmherzigkeit.
Der Gott des Cyriakus
Löse dich von Verhärtung und Vergeltung,
und gebe dir die Lebensfreude wieder zurück.
Der Gott des Achatius
Stehe dir bei in deinen Ängsten und Aggressionen,
und schenke dir Mut und Kraft zu neuen Taten.
Der Gott des Blasius
Schenke dir Vertrauen und Glauben,
und lindere dein Halsweh.
Der Gott des Eustachius
Löse die Spannungen in deinen Beziehungen,
und lasse dich der Liebe begegnen.
Der Gott des Christophorus
Sei dir nahe in den Übergangen des Lebens,
und helfe dir bei Zahnweh.
Der Gott von Jesus Christus halte seine segnenden Hände
über dich,
und gehe mit dir den schönen und schwierigen Weg durch
die Zeit.
Gott, der in, unter und über allem ist, - Ihm sei Lob,
Ehre und Dank. - Amen. |