Offene Briefe
Pfr. Dr. habil.
Piotr Nataneks
Im Jahr des Herrn
2010
Grzechynia 2011
Inhaltsverzeichnis
EINFÜHRUNG
GOTT
TEILT DIE KARTEN AUS
OFFENER BRIEF
AN DIE PRIESTER DER KATHOLISCHEN KIRCHE
OFFENER BRIEF AN ALLE KATHOLIKEN DER WELT
NACHWORT
EINFÜHRUNG
Ein großer Fehler des heutigen, beinahe
außerhalb des göttlichen Raums lebenden Menschen besteht darin, dass er sich
selbst und seine Sendung auf der Erde mit demselben Maß misst, welches er auch
an andere Menschen anlegt. Alle Menschen und alle auf der Erde vollbrachten
Werke haben unterschiedliche Aspekte.1
Das Böse ist in der heutigen Welt mit der
Gewalt eines Hurrikans ausgebrochen, es reißt in seinem Rausch Menschen mit
sich, zerstört Nationen und ruiniert die Kirche. Für die Gläubigen ist es eine
gewaltige Hilfe, dass nicht die Kräfte des Bösen über Ausgang und Ergebnis
dieser entsetzlichen Schlacht entscheiden, sondern Gott allein. Gott, dem alle
ergeben sind, Freunde wie Feinde. Nolens volens müssen daher alle Menschen für
die Herrlichkeit Gottes und für die Herrschaft des Reichs Gottes auf Erden
arbeiten.2
Heute glauben weniger Menschen als je zuvor
daran, dass das Reich Gottes nah ist. Deshalb bleibt den Gläubigen nichts
anderes, als Mut, Zuversicht und Vertrauen zu haben und Gott wie Kinder zu
umgeben. Wenn sich die Menschheit retten will, verbleiben ihr drei
Prüfungen: die Glaubensprüfung, die Prüfung
der Anerkennung Gottes als den höchsten Herrn (die Inthronisation) und die
Liebesprüfung.3
Gott ist der Anfang und die erste Ursache
des Lebens auf der Erde, allen Handelns ‒ in allen Sphären dieses menschlichen
Lebens ‒ und des Lebens der Natur. Deshalb werden alle Geschöpfe auf dem Weg zu
ihrem endgültigen Ziel von Ihm, Gott, versorgt, erhalten und gelenkt. Gott ist
die Zweckmäßigkeit von allem und allen. Er versorgt nicht nur, sondern sieht
auch die Bedürfnisse jener vorher, die Ihm bedingungslos vertraut haben und auf
Ihn zählen.4
Ohne den geringsten Zweifel daran zu haben,
dass diese Pseudozivilisation der Sünde, Zivilisation des Todes, Zivilisation
der grenzenlosen menschlichen Dummheit, Zivilisation Satans auf ein großes Chaos
und eine Katastrophe zusteuert, habe ich beschlossen, vier offene Briefe zu
verfassen: an die Machthaber, an die Priester, an die Katholiken der Welt und an
das polnische Volk.5 Die Worte, die in ihnen enthalten
sind, entspringen nicht nur meinem Glauben, sondern auch der Gewissheit, welche
ich durch die Analyse der Worte gewonnen habe, die Gott in den vergangenen
Jahrhunderten an die Menschheit gerichtet hat.
Die Welt hat Gott verlassen und begegnet der
Kirche Gottes heute mit ungeheuerlichem Hass. Die Menschen haben zu Gott Nein
gesagt und sich falschen Götzen zugewandt. Gott leidet deswegen heute
unglaublich: … denk nun darüber nach, wie die „Söhne Gottes”, meine Brüder,
meine „Freunde”, meine Diener und Hirten Mich verlassen, schau und denk darüber
nach, wie sie im Geheimnis der Liebe mit Mir umgehen …
Schau dir die Einsamkeit an, in welcher sie Mich
zurückgelassen haben! Schau dir die Sakrilegien an, mit denen sie Mich
beleidigen! Schau dir an, wie viele Mich verleugnen! Und wie viele Mich hassen!
EINE VERHASSTE LIEBE! Eine Liebe, die nur Liebe will, aber dennoch auf Unwillen,
Feindseligkeit und oftmals Hass stößt!!!
Ich bin der Weg ‒ verlassen!
Die Wahrheit ‒ verraten an den Irrtum!
Das Leben ‒ dem Tod geweiht!
Ich bin das Licht, über welches sich die Finsternis legt!6
Pfr. Dr. habil. Piotr Natanek
katholischer Priester und Historiker
GOTT TEILT DIE KARTEN AUS
Mein Kind, Ich segne dich auf ewig. Sei
Mein Eigentum, damit Ich in dir Mein Reich auf Erden errichten kann. Ich möchte
deine Seele und deinen Körper benutzen, um über all Meine Feinde den Sieg zu
erringen. Ich bediene Mich ganz kleiner Kinder, um Meine Feinde zu beschämen,
die in falscher Vorstellung von ihrer Macht vergessen haben, dass sie bloß
Geschöpfe sind, die Ich auf Erden und für immer vernichten kann. Ich brauche
jene Chaosstifter nicht, Ich brauche die Diener Satans nicht unter Meinen
Schafen. Ich werde kommen und euch, Meine treuen Jünger, befreien. Ich werde
eure Feinde vernichten und über allem Bösen und allem Unrecht triumphieren,
damit ihr beruhigt auf Mein Werk schauen könnt, das frei von satanischen Kräften
sein wird, damit ihr Mich rückhaltlos und ohne Angst verehren könnt, damit Ich
euch auf der Erde und im Himmel ein Vater sein kann, damit ihr Mir als Meine
irdischen Söhne dienen könnt.
Ich möchte unter euch sein, Ich möchte bei euch wohnen, unter Meinen Schafen,
und für immer Tag und Nacht bei euch sein. Wer nach Meinem Kommen Ausschau hält,
wird Mich erblicken. Fürchtet euch nicht, wenn Ich euch Mein Kommen ankündige.
Ich bin der Allmächtige, Mir gehorchen Berge und Meere; nur eure Seelen leisten
Mir Widerstand, und ihr werdet sehen, dass alle Geschöpfe auf Erden Mich
verehren werden und alles, was Ich geschaffen habe, Mir untertan sein wird. Die
Berge türmen sich, um Mich zu erblicken, die schäumenden Meere erwarten Mich
schon, auf dass Ich komme und in ihrem Innern Meinen Geist verströme. Ich will,
dass alles Lebendige sich an seinen Schöpfer erinnert. Erwartet Mich, Meine
geliebten Söhne, denn Ich werde zu euch zurückkehren, und Mein Herz freut sich
auf unsere Begegnung. Fürchtet euch nicht wie Diener, sondern freut euch wie
göttliche Söhne, denn der, der kommen wird, befreit euch von jeglicher Angst und
jeglichem Unrecht.
Ich will, dass ihr Mir für immer treu seid, ihr, die ihr Mich erwartet.
Entzündet eure Lampen, damit Ich sehen kann, welche Seelen Mir ergeben sind und
sich danach sehnen, dass Ich zum Abendmahl bei ihnen einkehre. Ich komme zu all
Meinen Seelen und bringe euch den Frieden. Haltet in der Unterdrückung durch,
denn sie wird nicht ewig dauern. Behaltet euren Glauben und zeigt eurem Retter,
wie sehr ihr euch Sein Kommen wünscht. Zeigt euren Brüdern, wie süß Mein Joch
ist, denn Ich warte darauf, euch alle zu befreien; aber Ich werde nur die
befreien, die wegen Meines Namens Unterdrückung erleiden.
Schreib, Meine liebste Tochter, Ich wünsche Mir, dass ihr nicht furchtsam seid
und den Glauben nicht verliert, denn es gibt für euch nur den einen Herrn und
Gott, Er hält alle Befehle in seiner Hand. Alles Lebendige unterliegt Meinem
Willen. Unterwerft euch also Meinen Befehlen, eure Herzen brauchen sich nicht zu
fürchten, sondern sollen sich an Meinem ewigen Willen erfreuen, in welchem sich
alles erfüllen muss.
Meine Tochter, schreib, dass die Furcht zu Satan gehört, ihr dagegen seid Kinder
Gottes, verhaltet euch also wie Meine Kinder. Behaltet eure Würde und die Gnade,
durch welche Ich selbst in euren Seelen gegenwärtig bin. Wenn Ich kommen werde,
werde Ich die Mir zustehende Ernte einfordern und die guten Arbeiter belohnen;
die schlechten jedoch werde Ich bestrafen und aus Meinem Reich hinauswerfen. Ich
werde Mein Reich der Wahrheit einrichten und jeder, der sich diesem Reich
entgegenstellt, wird umkommen.
Schreib, Mein Kind, und hab keine Angst. Dein Glaube, Polen, muss wachsen.
Bekehr dich zu Mir und komm mit all deinen Bedürfnissen zu Mir, wie eine Tochter
zu ihrer Mutter. Ich lasse dich in deiner Unterdrückung nicht allein und
verlasse deine Heiligtümer nicht. Ich belohne deine Taten und bewahre dich vor
dem Bösen. Kämpfe du für Mein Gesetz und Meine Herrschaft. Mein Reich ist nahe,
aber das, was ihr erblicken werdet, ist nur der Vorabend Meiner Herrlichkeit;
fürchtet euch also nicht und lasst nicht zu, dass eure Seelen erschreckt werden.
Ich vergesse all eure Kinder nicht und erhöre eure Gebete.
Bekehrt euch, Kinder, zu Mir, denn es ist Mein Wille, dich in Besitz zu nehmen,
Mein Volk, auserwähltes Volk, dessen Schicksal Mir nicht gleichgültig ist. Ich
warte in Meiner Verbannung schon darauf, zu dir zurückzukehren, du aber ruf
deinen Gott an, denn Er hat sich nicht von dir abgewandt. Ihr seid so viele.
Nicht alle sind Mir untertan. Ich will, dass ihr für alle Kinder dieses Volkes
betet, nicht nur für eure eigenen. Wenn ihr nur für eure eigenen Kinder betet,
ist dies die geringste Form von Barmherzigkeit. Betet für Meine Kinder, ohne
Ausnahme, damit Ich in euch Mein Reich sehen kann. Erwartet Mich, denn Ich kehre
zurück und befreie dieses Volk. Amen.7
Grzechynia, 2. November 2010
OFFENER BRIEF AN DIE PRIESTER
DER KATHOLISCHEN KIRCHE
Am Vorabend der großen
Reinigung der Kirche wende ich mich in einem offenen Brief an Euch, meine
priesterlichen Brüder, und rufe dazu auf, dass wir unser Priesterleben
überdenken und im Gebet verharren, um unsere Reihen zu schließen. Wie Krähen
werden sie uns zerhacken. Sie sind in die Gotteshäuser eingedrungen. Sie haben
bereits alle Kirchenschiffe auseinandergenommen. Die Demontage des Presbyteriums
haben sie beinahe abgeschlossen. Uns Priester haben sie gespalten und uns einen
anderen Dienst zugewiesen.8
Ziel dieses Appells ist
es,
die Sache der Kirche und der Menschheit in den
Vordergrund zu rücken und das Bewusstsein für den kompromisslosen Kampf zwischen
Gott und Satan zu wecken, zwischen der tödlich verwundeten Menschheit und den
dunklen Mächten der Hölle..9
Die heutige
Welt wurde von einem Rationalismus erfasst, der Gewalt und Entweihung bringt und
den Glauben tötet. Er ist ein Auftragsmörder, der Gott in den Herzen umbringt.10
Seine „Gelehrten” haben die schöne und
heilige Schlichtheit, die reine Fähigkeit zu glauben unter den Steinen und
Ziegeln ihres Wissens erstickt, welches zu sehr von der Erde durchtränkt ist, um
das verstehen zu können, was nicht von dieser Erde ist. Das, was Jesus, der
Herr, mit dem Werk des Geheimnisses der Verkörperung und der Erlösung gesät hat,
stirbt vor unseren Augen.11
Die Welt hat sich dem Körper, dem Geld, der Macht
und dem Teufel verkauft.12
Die heutige rebellische, ungläubige und
atheistische Menschheit, die auf unerklärliche Weise von der Hölle verlockt
wird, erhebt sich gegen Gott und hasst Ihn ‒ gegen jede Logik und ohne jeden
Sinn. Die dunklen Kräfte des Bösen haben die Menschheit zu so einer absurden
Haltung gebracht, dass das Böse angenommen wurde, ihm gehorcht und es geliebt
wird, wobei jegliche Grenzen des Vorstellbaren überschritten werden.13
Die Welt hat
der Kirche den Krieg erklärt, sie baut Dämme und Deiche, um das Vergießen der
göttlichen Gnaden über die Menschheit zu verhindern. In diesem Staudamm soll die
Kirche ertränkt und begraben werden, und zusammen mit ihr soll auch Gott
begraben werden. Es ist ein wahrhaftiger Krieg, wie ihn die Menschheit in der
christlichen Zeit noch nicht erlebt hat. Es ist ein Kampf gegen Christus.14
Die Feinde Gottes, durch die Schwäche
Seiner Kirche gestärkt und durch Satan angespornt, werden immer dreister und
aggressiver. Sie gehen an den zwei Fronten
„Prinzipien” und „Moral”
in eine immer zerstörerischere Offensive über.15
Die allgemeine, apostolische, römisch-katholische,
heilige Kirche wurde von Finsternis erfasst. Diese Kirche wurde dem Spiel Satans
überlassen.16 Eine
Vielzahl Geistlicher hat im Namen irgendeiner Reform oder auch irgendeines
Konzils beschlossen, alles zu verändern, alles umzubauen: die Bibel, das
Evangelium, die Tradition. Christus und der wahrhaftige Gott wurden verdrängt,
immer offener sprach man sich für Seine Menschlichkeit aus und verleugnete damit
die Existenz Seiner Göttlichkeit. Der Wille, Gott, Seine Lehre und Moral zu
„reformieren”, bedeutet, den höchsten Grad an Überheblichkeit und Hochmut zu
erlangen, welchen der Mensch überhaupt zu erlangen fähig ist.17
Diejenigen,
die der Kirche treu sind, sind einem kolossalen Betrug erlegen. Satan hat sich
der Männer der Kirche bedient und beschlossen, seinen teuflischen Plan zu
festigen und jeglichen Gegenangriffen vorzubeugen. In der Konsequenz leiden
viele Seelen, sie erhalten weder Hilfe noch Trost von denen, die eigentlich ihre
Fürsorger und Verteidiger sein sollten. Im Ergebnis dessen wurde die gesamte
menschliche Welt betrogen, und es ist der Wille Gottes, dass diese Wahrheit den
Menschen bekannt gemacht wird. Es ist eine paradoxe und schreckliche
Verschwörung gegen die Kirche und die Völker.18
Die Konsequenz daraus ist das Auftreten einer
großen Häresie und des höchsten Sakrilegs, Satan selbst verkündet diesen neuen
Glauben.19 Es war
der Beginn einer Katastrophe.20
Im nahenden
bitteren Kelch liegt viel Schmerz.21
Die Diplomatie der Kirchenhirten ist mit der
weltlichen Diplomatie in den Ring getreten und hat ein Höchstmaß an Lüge und
Heuchelei erreicht 22;
die heutige Kirche jedoch erlag einer Hypnose.23
Es ist kaum zu begreifen, dass gottgeweihte
Personen es geschafft haben, die Kirche aus ihrer natürlichen Achse zu bringen.
Hochmut, mehr oder weniger verdeckter Hochmut hat diese die ganze Kirche
umgebende Finsternis herbeigeführt. Den Kirchenhirten fehlt oftmals der
Glaube und sie beurteilen alles auf menschliche Art.24
Die Kirche wurde von einer Krise erfasst,
die bis in ihre Basis und die Spitzen Ihrer Hierarchie reicht.25
Jene, die die Kirche verteidigen
sollten, tun in Zeiten der zunehmenden Dreistigkeit der Hölle nichts
dergleichen.26
Es ist der Moment gekommen,
in der Kirche eine allgemeine Bewegung zur Hilfe derer ins Leben zu rufen, die
in den ersten Reihen mit unglaublicher Hingabe und Heldenmut für die Ausweitung
des Reichs Gottes auf Erden arbeiten.27
In diesen ersten
Reihen sollten die Priester stehen, von denen Jesus, der Herr, eine größere
Anteilnahme an Seiner Erlösung verlangt, damit sie in der Eucharistie mit Ihm
zusammen wirken und ihre Rolle in Seinem mystischen Körper besser kennenlernen.
Darüber hinaus verlangt
Er von den Priestern vollständige Vereinigung ihres Leidens mit Seiner Marter.
Schließlich hat Gott den Priestern das Geschenk der Eucharistie überantwortet
und sie zu Seinen Fürsorgern auf Erden gemacht. Er hat ihnen den Auftrag
gegeben, das Wort zu verkünden, und die Macht, die finsteren Mächte der Hölle zu
bekämpfen und Kranke zu heilen. Der Priester ist Bevollmächtigter und
Botschafter Gottes auf der Erde. Er ist der
Initiator aller großen
übernatürlichen Vorkommnisse und Ereignisse in der Kirche Christi. Er ist die
Opferhostie für die Rettung der Gläubigen und soll gleichzeitig ein Diener sein.28
Der Priester ist ein zweiter Christus und gehört ganz Ihm. Auf ihm ruht die
gewaltige Verantwortung für die Rettung der Welt.29
Ein schlechter Priester
gleicht einem Teufel, der die Seelen ins Verderben führt: Er begeht Gottesmord
und Totschlag. Ein kalter Priester ist wie ein Dornenbusch in trockener und
unfruchtbarer Erde. Ein guter Priester bewirkt ein wenig Gutes. Ein tüchtiger
Priester ist wie eine Flamme, die leuchtet, wärmt und reinigt. Ein heiliger
Priester rettet und heiligt viele Seelen. Viele Priester sind ständig in
Bewegung, sie engagieren sich in vielen Dingen und bauen materielle „Gebäude”;
würden sie jedoch all diese Anstrengungen in den Bau Meines Reiches in den
Seelen lenken, wie viel Gutes würden sie dann tun.30
Es genügt, dass der Priester Gott nicht in Seiner
Arbeit als Bildhauer stört, dann bereichert ihn Gott mit Verdiensten und
Tugenden und macht ihn zu einem Meisterwerk der Heiligen Dreifaltigkeit.31
Als Lehrer,
Führer und Vater kann er die Gläubigen anführen und in seiner Kirche an erster
Stelle stehen.32
Je mehr wahre Priester
es auf der Welt geben wird, wenn die Zeit sich erfüllt, desto kürzer und weniger
schrecklich wird die Zeit des Antichristen und der letzten Konvulsionen der
menschlichen Art verlaufen.33
Gott hat den
Priester in ein konkretes Werk eingespannt: Seelen retten, Seelen retten, Seelen
retten.34
An dem Tag, an dem es auf
der Welt keine wahren Priester mehr gäbe, würde die Welt so grauenhaft werden,
dass es sich nur schwer beschreiben lässt. Der Augenblick der „Abscheulichkeit
der Verwüstung” käme, aber er käme mit so einer Gewalt, als würde die Hölle auf
die Erde verlegt werden.35
Mit Blick auf
die vergangenen 70 Jahre sind wir Zeugen, dass sich die dramatische Prophezeiung
Jesu erfüllt:
In der letzten Stunde werden Mich drei Viertel
Meiner Kirche verleugnen, und Ich werde diesen Teil vom Stamm abschneiden
müssen, wie abgestorbene und durch unreinen Aussatz verdorbene Äste.36
Zu diesem Drama haben die Priester in
den letzten Nachkriegsjahrzehnten selbst ihren Beitrag geleistet. Sie sollten
Flamme sein, dabei sind sie zu Rauch geworden. 37
Berufen zur Ausweitung des Glaubens sind sie in Massen zum
Feind übergelaufen.38 Anstatt
tapfer zu kämpfen, sind sie vom Schlachtfeld geflohen.
39 Indem sie den Namen Gottes und Seine Vorsehung
ausrufen, täuschen sie die Menschen und geben sich als Schafe aus, dabei sind
sie inzwischen zu Wölfen geworden.40
Eben die Priester macht Jesus für den Tod der Seelen
verantwortlich.41 Viele
Priester haben „ihren Geschmack” verloren42
und nähren nur sich selbst 43.
Im Geheimnis der
Opferdarbringung nannte der Herr die Priester verwilderte Opferdarbringer
44 und Henker, wobei der
priesterliche Altar kein Altar, sondern ein Galgen ist
45. Dies alles hat dazu geführt, dass das Priestertum
zu einem Handwerksberuf herabgesetzt wurde 46
und die Priester zu vermaterialisierten Fachleuten für das
göttliche Werk der Erlösung geworden sind 47.
Die gegenwärtigen Mitglieder des priesterlichen Sanhedrins nennt Jesus
politisierende Priester. 48
Sie haben den Kult verunstaltet, der
heute eher menschliche als göttliche Formen trägt.49
In der Priesterwelt sind
vier Götzen in Erscheinung getreten: Neid, Sinnlichkeit, Verehrung des Ostens
und der Sekten sowie die Götze der Häresie, welche bei den Priestern den Kult
der Gottesverehrung ersetzt.50
Der Priester hat das göttliche Mandat verraten.
Der Priester als zweiter Christus wird zu einem
räuberischen Wolf, der die Herde auseinandertreibt; aus einem Engel des Lichts
wird er zu einem Boten der Finsternis; als Diener und Botschafter Gottes verrät
er das Endziel: die Schöpfung, die Erlösung und seine eigene Berufung.51
Viele Priester haben Ihre Kirchenpositionen durch
ehrgeizbedingte Intrigen erreicht. Das hat dazu geführt, dass ihre Antriebskraft
in der Kirche Ehrgeiz und Egoismus sind und sie in ihr wie Söldner arbeiten.
Folglich ist auch die Rolle des Vaters verloren gegangen, an seiner Stelle ist
ein Bürokrat und Beamter erschienen.52
Es wurde vergessen, was das Wesen des Priestertums ausmacht,
dass der Priester ein Hirte ist, der inmitten seiner Herde steht und sie hütet.53
In der Kirche gibt es heute zu wenig wahre
Priester. Die Herde hat keine Hirten mehr. Daher rührt vieles von dem, was sie
ist, aus einem Mangel an Obhut.54
In diese große Schlacht,
in das Erbe der vorangegangenen Generationen wurden wir gegenwärtige Priester
eingeführt und sind uns vielfach all dieser Bedrohungen nicht bewusst, da uns
die Erziehungsmechanismen auf clevere Weise auf einen anderen Weg gebracht
haben. Unsere priesterlichen Interessen sind nur die göttlichen Interessen: die
göttliche Herrlichkeit, das Reich Gottes und der Wille Gottes. Wir stehen im
Dienst Gottes, und dieser Dienst schließt die Eigensorge aus.55
Dies alles ist im Geheimnis der Erlösung enthalten. Um
dieses Ziel zu erreichen, braucht die Kirche: Demut, Armut, Gehorsam und das
Golgatha.56 Jesus, der Herr,
hält uns dazu an, dass wir für diesen Kampf die beste Rüstung anlegen: Demut,
Armut, Leiden und Gebet. Mit dem Leid zünden wir das Feuer an, und durch das
Gebet erlangen wir von Gott Erbarmen und Barmherzigkeit.57
Satan weiß, dass die
Priester jene Sterne sind, die er in der apokalyptischen Vision vom Himmel
herunterholen soll.58 Er ist
sich der Tatsache bewusst, dass nur ein Priester Christi im Zusammenwirken mit
der göttlichen Gnade in der Lage ist, die heutige Welt zu retten. Aus
Verantwortung für die Rettung der Seelen dürfen wir diesen Kampf mit Satan, mit
seiner Antikirche nicht aufgeben. Kraft jenes Kampfes sind wir Priester, und
ohne diesen Kampf würde uns die Daseinsberechtigung fehlen.59
Viele von uns Priestern glauben an Satan, aber nicht
auf eine übernatürliche Weise. Viele haben diesen Glauben verloren.60
Satan weiß, dass jede Entartung und jeglicher Unglaube
des Priesters ein Schlag gegen die Kirche ist.61
Deshalb hat er seine diabolische Kirche mit Namen
Freimaurerei ins Leben gerufen. [Sie]
hat im Innern viele Kirchenmitglieder gewonnen, an der Spitze wie auch an der
Basis der Kirche. Äußerlich legt die kirchliche Freimaurerei die Maske der
Heuchelei an, jedoch attackiert sie alle, denen sie begegnet, und steckt sie mit
ihrem ätzenden Gift an.62
Eine
Heilung der so tief in diesem Übel steckenden
Menschheit kann nur durch Gott vollbracht werden.63
Jesus,
der Herr, will eine „Revolution”, die das Gegenteil und die feierliche
Verurteilung der Weltrevolution sein wird. Eine Revolution, die die Welt wollte
und will, ist gekennzeichnet durch Hass, Rache und Zwietracht. Ihr sind Gewalt
und jegliche anderen Verbrechen zu eigen. Meine „Revolution” wird ganz von
Freiheit und Ordnung durchdrungen sein. Gerechtigkeit, Frieden und Respekt für
das natürliche Völkerrecht werden ihre Grundlage sein.64
Deshalb ist die Zeit
gekommen, unsere priesterlichen Kräfte zusammenzulegen und die Verteidigung der
Kirche anzugehen.65 In erster
Linie müssen wir dem gekreuzigten Heiland demütig in die Augen schauen, Sein
barmherziges Herz anrufen und mit dem hl. Petrus rufen:
Herr, rette mich, ich gehe zugrunde!66
Als Nächstes müssen wir die Verteidigungsmittel zur
Hand nehmen, welche die Kirche seit Jahrhunderten empfiehlt: Besonnenheit,
Umsicht, Gebet, die Sakramente und die Sakramentalien.67
Liebe Brüder im Priestertum, ich appelliere an
Euch:
Opfer, Opfer, o Priester! Gebete, Gebete, Gebete,
o Hirten!68
Ich bin mir bewusst, dass
dieser Appell Ursache für weiteren Spott sein wird und mich der Vorschlag, eine
Verteidigung der Kirche aufzubauen, auf eine Stufe mit anderen religiösen
Spinnern und Fanatikern stellt.69
Eine Stimme zu sein, die zu Bekehrung und Verteidigung der
Kirche aufruft, während der Feind bereits alles vorbereitet hat und die Uhr
„fünf vor zwölf” zeigt, ist Wahnsinn. Aber verzeiht mir, ich kann nicht anders
handeln, denn mein Priestertum und mein Verständnis der Kirche stammen nicht von
mir. Meine Boten ‒ Seelen, die so leben,
wie ihr alle leben solltet ‒ sind zu Meinen rufenden Stimmen geworden, um noch
einmal das Wort Meines Herzens zu wiederholen. Sie wurden von euch wie
„Geisteskranke” und
„Besessene” behandelt, und wie oft habt ihr sie getötet. Ihr habt sie immer
gequält. Als Ich auf der Erde gelebt habe, wurde auch Ich ‒ von der
ehebrecherischen und kriminellen Generation ‒ als „Verrückter” und „Besessener”
bezeichnet.70
In dem, was ich durch den
Dienst meiner kleinen Priesterschaft tue, gibt es weder Unrecht noch Anarchie.
Es ist mein kleiner priesterlicher Eifer, für welchen ich gegen jedes Natur und
Kirchenrecht verfolgt werde.71
Ich bin mir der großen Verantwortung Gott gegenüber für mein
Priestertum bewusst. Heute, da ich diese Verantwortung der „gottgeweihten
Seelen” in diesem Werk der Ruine, des Mordes und der Seelenverstümmelung im
Zusammenwirken mit den Höllenmächten sehe, kann ich nicht länger schweigen.72
Deshalb will Jesus, der Herr, dass Seine Stimme durch
die Münder der Priester auf dieser Erde lauter erschallt als die der Dämonen.
Wir werden den Kampf gegen Satan gewinnen.73
Wenn wir uns nicht bekehren und nicht zur Vernunft kommen,
werden wir Priester und alle Gläubigen der Kirche Christi zu Opfern, welche vom
Herrn dazu vorgesehen wurden, den Altar der Erde zu reinigen, der durch die
Sünde des Götzendienstes, der Ausschweifung, des Hasses und des Hochmuts
profaniert wurde … Ihr werdet zu Tausenden und Zehntausenden durch die Sichel
der göttlichen Blitze umkommen.74
Pfr. Dr. habil. Piotr Natanek
katholischer Priester und Historiker
PS
Ich möchte bekannt geben, dass zur
Konsolidierung unserer priesterlichen Kräfte bereits die informelle
Priesterbewegung Christeos (Hoch lebe Christus König) existiert. Ziel der
Bewegung ist der Ultramontanismus und das eindeutige Bekenntnis zum Papst gegen
die schismatischen Bedrohungen aus der Entstehung partikulärer und nationaler
Kirchen. Außerdem das Festhalten an der Tradition der Kirche und dem Glauben der
Väter. Die Mitgliedschaft in dieser Bewegung ist Priestern vorbehalten und
gliedert sich in zwei Stufen. Die erste Stufe ist der Sympathisant. Die zweite
Stufe ist der treue Dienst an Gott, dem Papst und der Kirche. Um diese Stufe zu
erreichen, muss man:
1) eine Prüfung aus ausgewählten Lektüren
vor einer Prüfungskommission bestehen,
2) ein schriftliches Glaubensbekenntnis
ablegen,
3) den Antifreimaurereid ablegen,
4) den Antimodernisteneid ablegen,
5) jegliche Verbindungen zu Satan (Alkohol,
Frauen etc.) abbrechen.
Grzechynia, 3. Mai 2010
OFFENER BRIEF
AN ALLE KATHOLIKEN DER WELT
Zerstörer und Schlächter
Seit dem Zweiten
Weltkrieg setzen freimaurerische und liberale Kräfte, die erbittertsten Feinde
der katholischen Kirche, den Plan eines totalen Kampfes gegen die Kirche Christi
um. Diese Politik der Zerstörung der Kirche begann mit der Verwüstung des
Geheimnisses des Sakraments des Priestertums und der heiligen Messe. Bis zum
heutigen Tag sind dies die beiden wichtigsten Fronten im Krieg gegen die Kirche.
In den Jahren 1964-2004 haben 70 Tausend Priester ihren Posten aufgegeben (jeder
vierte) und über 107 Tausend Ordensbrüder und -schwestern in den Jahren
1966-1988.75
Allein in Frankreich haben die
Bischöfe im Jahr 2008 mit leichter Hand der Liquidierung von 2.800 Kirchen
(jeder fünften) zugestimmt. In Deutschland wird jede Woche eine christliche
Kirche verkauft. In einer kanadischen Diözese stehen heute 200 Kirchen zum
Verkauf. Sie warten auf einen guten Käufer. Die Orte der Heiligung der Welt
durch das Geschenk der heiligen Messe werden aufgegeben.
Angesichts dieser
dramatischen Realität stelle ich dem werten Leser die historischen Quellen vor,
die mir geholfen haben, diese ungewöhnlich schwierige Situation zu verstehen. Es
gibt jedoch einen Weg, um die Kirche zu retten. Er besteht in Gott selbst, und
zwar im Geschenk des Geheimnisses Seiner Königlichkeit. Die von weiteren
Nationen der Welt vollzogene Inthronisation Christi zum König ist dieser Weg. In
dieser Hoffnungslosigkeit müssen wir daran denken, dass
die Kirche eine vollkommene
Gemeinschaft mit menschlichen und göttlichen Eigenschaften ist; menschlichen,
weil ihre Mitglieder Menschen sind, und göttlichen im Hinblick auf ihre
göttliche Herkunft. Ihre Natur, ihre Lehre, ihre Mittel der Heiligung und ihr
angestrebtes Ziel sind göttlich. Die Kirche ist vollkommen, denn es fehlt ihr an
nichts, um ihre Aufgaben zu erfüllen. In ihr pulsiert göttliches Leben, und sie
wird geleitet, belebt und in ihrer irdischen Pilgerschaft geheiligt durch den
Heiligen Geist.76
(…) Sie ist und bleibt die eine heilige, apostolische, römisch-katholische
Kirche. Die Kirche verändert sich niemals für die Menschen.
Niemand wird sie jemals
ihrer Vorrechte berauben können. Meine Kirche ist in der Welt und für die Welt,
sie steht nicht still, sondern ist ständig unterwegs. Sie geht mit der Welt, wie
ein Hirte mit seiner Herde. Ihre Sendung ist eindeutig missionarisch, und es ist
ihre Aufgabe, allen Völkern die Frohe Botschaft zu vermitteln. Die Kirche ist
weder alleinherrschend, noch demokratisch. Die innere Struktur der Kirche ist
hierarchisch, denn so wollte Ich, ihr Gründer, sie haben. Die Hierarchie der
Kirche macht ihren Kern aus. (Ihre Führung wird eine Zwischenform zwischen
Absolutismus und vollständiger Demokratie sein.) Ihre Mitglieder sind alle
Getauften. An der Spitze der kirchlichen Hierarchie steht der Papst, der im
Bedarfsfall allein regieren kann, da er in sich jegliche Entscheidungsund
Exekutivgewalt besitzt. Der Papst ist unmittelbarer Nachfolger des hl. Petrus
und besitzt als solcher jegliche Mittel, um seine Ziele unabhängig von
irgendeiner menschlichen Struktur zu verfolgen. Viele der gegenwärtigen
Strukturen werden aufgegeben, andere vereinfacht werden.77
(…)
Die Kirche leidet heute in ihrem Wesen als
mystischer Leib Christi. Das Haupt dieses Leibes ist Christus selbst, der in
seiner Göttlichkeit und Menschlichkeit persönlich gegenwärtig ist. Christus kann
nach Seiner Auferstehung nicht mehr physisch leiden. Er leidet jedoch geistig
und
moralisch, woran die Menschen die Schuld tragen, da sie die Erlösung und die
grenzenlose Liebe Gottes zurückweisen. Dies ist paradox, sinnlos und dumm, aber
es ist so.
Jesus, das ewige, menschgewordene Wort Gottes, ist kein Betrüger, sondern die
Wahrheit, die ganze Wahrheit. Wie oft musste Er (gegenüber auserwählten Seelen)
zu ungewöhnlichen Vermittlungsmethoden greifen, um den zerstreuten,
gleichgültigen, faulen, bisweilen bösen und hinterhältigen, Ihm, der göttlichen
Liebe, gegenüber hassvollen Menschen zu verstehen zu geben, dass er die Liebe
ist.
Wie oft hat sich der Herr bei den Ihm ergebenen Seelen über diese Undankbarkeit
beklagt. Unendlich viele Male ist Er Heiligen erschienen und hat ihnen Seine
unendliche Trauer und Sein Leiden wegen der Undankbarkeit der Christen sowie der
Undankbarkeit der konsekrierten Priester, Ordensbrüder und -schwestern
anvertraut.
Zur hl. Margareta Maria Alacoque sagte er: „Sieh dieses Herz, das die Menschen
so sehr geliebt hat und von ihnen so viel Kränkung, Undankbarkeit und Verachtung
erfährt …” Manchmal ist Er blutüberströmt erschienen. Du selbst bist Zeuge
dessen gewesen. Wie viele auserwählte Seelen haben Sein mit Dornen umkränztes
Herz zu sehen bekommen? Was haben euch diese Dornen gesagt? Unzählbar sind die
Erscheinungen, die vom Schmerz und der Traurigkeit dieses göttlichen Herzens
zeugen, besonders in diesen Zeiten! Dennoch bleiben leider viele Konsekrierte
weiterhin skeptisch, apathisch und gleichgültig.
Sie wollen die übernatürlichen Tatsachen wegen der mit ihnen verbundenen Folgen
nicht akzeptieren. Ich denke hierbei an die gottgeweihten Seelen, die den Herrn
lieben und gegenüber der atheistischen Welt über Ihn Zeugnis ablegen sollten.
Dabei stimmen Ihn diese Seelen am traurigsten und bereiten dem barmherzigen
Herzen Jesu Enttäuschung.78 (…)
Deshalb gilt auch: Wer
gegen die Kirche Christi arbeitet, ist nolens volens ein Mitarbeiter des
Teufels; er handelt in großem Hass, den der Teufel weckt, wo er nur kann,
zusammen mit diesem gegen den Heiland. Man kann in der Kirche nicht zwei Herren
dienen, denn sie haben auf dieser Welt immer entgegengesetzte Ziele. Es gibt
keine andere Möglichkeit, entweder man dient Gott oder Satan.79
Das heutige Drama der
Kirche wurde bereits im Jahr 1830 von der Muttergottes vorhergesagt, die
seinerzeit zur hl. Catherine Labouré sagte:
Es wird der Augenblick kommen, da die Gefahr
riesig sein wird. Ihr werdet denken, dass alles verloren sei, aber Ich werde
dann bei euch sein.80 Über
diese Zeit sprach die Muttergottes ebenfalls 1846 in La Salette.81
Am 12. März 1913
durchlebte der hl. Pater Pio (1887-1968) eine schockierende Vision, in der er
das Klagen Jesu über das Drama der Kirche und des Leids sah, das Ihm von
besonders geliebten Seelen zugefügt wurde. Damals rief Jesus die Worte aus:
O Schlächter!
Damals wurden auch die folgenden dramatischen Worte an die kirchlichen
Würdenträger gerichtet: Mein Haus ist
für viele zu einem Vergnügungstheater geworden. Auch für Meine Diener, an denen
Ich immer besonderen Gefallen gefunden, die Ich geliebt und wie einen Augapfel
gehütet habe, und die Mein so sehr von Bitterkeit erfülltes Herz trösten
sollten. Sie sind es doch, die Mir bei der Rettung der Seelen helfen sollten.
Wer hätte geglaubt, dass Ich von ihrer Seite Undankbarkeit und Verachtung
erfahre! Ich sehe, Mein Sohn, dass viele (…).82
Dieser große Heilige,
versunken im peinvollen Gebet und besorgt um die Rettung der Seelen, schrieb am
20. April 1914: Ich
möchte vor dir nicht die Qualen verbergen, die mein Herz erlebt, wenn es sieht,
wie viele Seelen Jesus verlassen, und auch nicht, wie sehr mir die Vielzahl an
Seelen das Blut in den Adern gefrieren lässt, die sich von Gott, der Quelle
lebenden Wassers, nur deshalb entfernen, weil sie sich nicht von Gottes Wort
nähren. Die Ernte ist reich, aber es gibt nur wenige Arbeiter. Wer soll denn die
Ernte vom Feld der Kirche einfahren, das Korn, das beinahe reif ist? Wird es
wegen der Faulheit der Arbeiter auf die Erde fallen? Oder wird es etwa von den
Abgesandten Satans geerntet werden, die leider zahlreich und sehr aktiv sind?
Möge der süßeste Gott dies niemals erlauben, möge Ihn die menschliche Armut
rühren, die bereits endgültig wird.83
Über ähnliche Erfahrungen
mit der nahenden Endzeit berichtet uns die hl. Schwester Faustyna (1905-1938).
Jesus, der Herr, legt ihr in vielen Texten das Drama der kommenden Ereignisse
dar. Am schmerzhaftesten sind dabei die Visionen, die die Zukunft der Kirche
betreffen. In einer ihrer letzten Vision, kurz vor Ihrem Tod, schreibt sie über
die dramatischen Rufe Jesu: Ich werde es
zulassen, dass Klöster und Kirchen vernichtet werden … Dieser Lobpreis verwundet
Mein Herz, denn die Liebe wird aus den Klöstern vertrieben. Das sind Seelen ohne
Liebe und Aufopferung, voller Egoismus und Eigenliebe, hochmütig und anmaßend,
voller Arglist und Heuchelei; Seelen, die lau sind und kaum genug Wärme
besitzen, um sich selbst am Leben zu erhalten. Mein Herz kann das nicht
ertragen. Alle Gnaden, die Ich täglich auf sie herabströmen lasse, fließen ab
wie an einem Felsen. Ich kann sie nicht ertragen, denn sie sind weder gut noch
schlecht. Klöster habe Ich dazu berufen, die Welt zu heiligen; aus ihnen soll
eine starke Flamme der Liebe und des Opfers schlagen.
Wenn
sie nicht umkehren und sich nicht in ursprünglicher Liebe entzünden, werde Ich
sie dem Untergang dieser Welt ausliefern …
Wie wollen sie auf dem verheißenen Stuhl des Weltgerichts Platz nehmen, wenn
ihre Schuld schwerer ist als die der Welt ‒ ohne Buße, ohne Genugtuung … O Herz,
du hast Mich am Morgen empfangen und mittags schnaubst du Mir Hass entgegen in
mannigfaltiger Gestalt. O Herz, von Mir besonders erwählt, nur deshalb, um Mir
mehr Leiden zuzufügen?84
An einer anderen Stelle
durchlebt die hl. Schwester Faustyna die mystischen Erfahrungen des Geheimnisses
der Geißelung Jesu Christi, der von vier Männern erbarmungslos ausgepeitscht
wird: Und Jesus gab mir zu erkennen, für
welche Sünden Er sich der Geißelung hingab
‒ es sind Sünden
der Unreinheit! Oh, wie furchtbar war das geistige Leiden Jesu, während Er sich
geißeln ließ! Jesus sagte zu mir:
„Schau
und siehe das menschliche Geschlecht im gegenwärtigen Zustand.”
Im selben Moment erblickte ich
furchtbare Dinge: Die Henker ließen vom Herrn ab und zur Geißelung traten andere
heran. Es waren Priester, Ordensbrüder, Ordensschwestern und ranghöchste
kirchliche Würdenträger, was mich sehr verwunderte, und dazu weltliche Personen
verschiedenen Alters und verschiedenen Standes ‒ alle ließen ihre Wut am
unschuldigen Jesus aus. Als ich das sah, wurde mein Herz wie von einer Agonie
erfasst. Während der Geißelung durch die Henker schwieg Jesus und schaute in die
Ferne, doch als Ihn die oben erwähnten Seelen geißelten, schloss Jesus Seine
Augen und ein stilles, aber sehr schmerzliches Stöhnen entrang sich Seinem
Herzen. Der Herr gab mir in Einzelheiten zu erkennen, wie gewaltig die Bosheit
dieser undankbaren Seelen war: „Siehe, das sind Leiden, die Meinen Tod
übertreffen.”85
Wie bereits oben erwähnt,
ging die von der Freimaurerei geplante Zerrüttung und Zerstörung der Kirche nach
dem Zweiten Vatikanischen Konzil in den Wahn kirchlicher Intoleranz über:
Es gelang, alle davon zu überzeugen, dass die
Tradition mit ihren apostolischen Wurzeln, die Kirchenliturgie, in die
Verbannung geschickt wurde und stattdessen in den Kirchen ein liturgischer
Missbrauch um sich greift, der alle akzeptablen Grenzen übersteigt. (Benedikt
XVI. nannte dies eine Deformierung der Liturgie bis an die Grenze des
Ertragbaren.)86
Henri de Lubac sagte
direkt nach dem Ende des Konzils gegen Ende der 60-er Jahre des 20. Jh. über die
nahende Kirchenkrise: Seit mehreren
Jahren sehen wir die Anzeichen für eine geistige Krise zunehmen, wie sie die
Kirche nur selten erfasst. Unter den zweideutigen Namen
einer neuen Kirche, einer
postkonziliaren Kirche, steckt meine Kirche, die sich von der, die Christus
geschaffen hat, völlig unterscheidet und die in Kürze vor allem zu einer
verlassenen und desintegrierten Kirche werden kann, zu einer anthropozentrischen
Gemeinschaft, die von einer ungeheuren Apostasie bedroht ist. Die Kirche lässt
es zu, dass sie im Moment einer allgemeinen Rücktrittswelle auf Abwege gebracht
wird. Dies geschieht unter dem Vorwand der Verjüngung, der Ökumene und der
Anpassung. (…) Don Luigi Giussani sagte 1994: „In der gegenwärtigen Zeit
dominiert überall der Modernismus. Wenn Gott die Kirche nicht zum Handeln und
zur Verteidigung aufruft, wird die Kirche sich demütig dem Sturm des Zweifelns
und Zögerns ergeben müssen.”87
In dieser durchgeplanten
Schlacht der Entwaffnung der Kirche, von welcher bereits die sel. Anna Katharina
Emmerick 1823 in ihrer Vision spricht 88,
kam es außerdem zum „Phänomen der Ablehnung” der Muttergottes. Die Jahre
1964-1974 werden als „Abkehr” von Maria angesehen. Diese Zeit wird auch der „marianische
Winter” genannt.89 Vielen
wurde der Gnadenfluss durch den Einsatz der Mittlerin der Gnaden verbaut.
Eine unwahrscheinlich
dramatische Aussagekraft hatte der päpstliche Kreuzweg am Kolosseum zu
Karfreitag, den 25. März 2005, der von Kardinal Ratzinger angeführt wurde
(während Papst Johannes Paul II. im Sterben lag). In vielen Betrachtungen
erinnerte der Kreuzweg an die Leiden Jesu Christi im Ölgarten, wie sie die sel.
Katharina Emmerick in ihrem Buch „Pasja” [dt.: Passion] beschreibt und wie sie
Jesus, dem Herrn, jahrhundertelang von der Kirche zugefügt wurden. Der Papst
knüpfte bei der IX. Station des Kreuzwegs daran an:
Müssen
wir nicht auch daran denken, wie viel Christus in Seiner Kirche selbst erleiden
muss? Wie oft wird das heilige Sakrament Seiner Gegenwart missbraucht, in welche
Leere und Bosheit des Herzens tritt Er da oft hinein? Wie oft feiern wir nur uns
selbst und nehmen Ihn gar nicht wahr? Wie oft wird Sein Wort verdreht und
missbraucht? Wie wenig Glaube ist in so vielen Theorien, wie viel leeres Gerede
gibt es? Wie viel Schmutz gibt es in der Kirche und gerade auch unter denen, die
im Priestertum Ihm ganz zugehören sollten? Wie viel Hochmut und
Selbstherrlichkeit? (…)90
Bereits während dieses
Kreuzwegs sagte Kardinal Ratzinger angesichts des Dramas der Kirche:
Herr, oft erscheint uns Deine Kirche wie ein sinkendes Boot, das schon voll
Wasser gelaufen und ganz und gar leck ist. Und auf Deinem Ackerfeld sehen
wir mehr Unkraut als Weizen.
Das
verschmutzte Gewand und Gesicht Deiner Kirche erschüttert uns. Aber wir selber
sind es doch, die sie verschmutzen! Wir selber verraten Dich immer wieder nach
allen großen Worten und Gebärden. Erbarme Dich Deiner Kirche: Auch mitten in ihr
fällt Adam immer wieder. Wir ziehen Dich mit unserem Fall zu Boden, und Satan
lacht, weil er hofft, dass Du von diesem Fall nicht wieder aufstehen kannst,
dass Du in den Fall Deiner Kirche hineingezogen selber als Besiegter am Boden
bleibst.91
Am Tag seiner Einführung
in das Amt des hl. Petrus rief Papst Benedikt XVI. in Anknüpfung an das Netz
voller Fische im Evangelium: Ach, lieber
Herr, nun ist es doch zerrissen.92
Dem bereits verstorbenen
italienischen Priester Ottavio Michelini (gest. 1979) teilte Jesus in den Jahren
1975-1979 Botschaften an die Priester mit. In diesen Botschaften zeigte er ihm
den dramatischen Zustand der Kirche: Das
Gesicht der Kirche wird wegen der sie umgebenden Kontraste und
Gegensätzlichkeiten mit Dunkelheit bedeckt. In der Kirche [gibt es] nur wenig
Seelsorger und gottgeweihte Seelen, und die Gläubigen sind unfähig, sich selbst
als die zu akzeptieren, die sie in Wirklichkeit
sind (…).93
Bischöfe stehen gegen Bischöfe. Charismatiker gegen Charismatiker. Bischöfe und
Kardinäle sind anderer Meinung als der Papst. Der mystische Leib Christi ist von
Wunden übersät. Es gibt ungläubige und sakrilegische Priester. Die gottgeweihten
Seelen sind ohne Seele, also ohne den Heiligen Geist, diese Seele der Kirche und
der Seelen. Die Seelen sind unter dem Einfluss des bösen Geistes kalt, frostig,
steif und wie abgestorben. Manche Seelen sind in diesem schrecklichen Chaos
eingesperrt. Manche leben in diesem Chaos auch gut; die heiligen, mit Gott
vereinten Seelen bilden mit Ihm, Jesus, dem Sohn Gottes, Seinen lebendigen und
leidenden Leib. Diese Seelen steigen täglich unter dem Gewicht ihres Kreuzes auf
ihren Golgatha. Auf diese Seelen stürzen sich unzählige
Teufel (…).94
Auserwählte Meister
[Hierarchen, Priester],
die zur Verbreitung des
Glaubens, des übernatürlichen Lebens und der Wahrheit berufen sind, laufen in
Massen zum Feind
[der kirchlichen Freimaurerei]
über
und haben damit Anteil an der Verbreitung von Häresie und Lüge.
Deshalb verfolgen sie sich auch, spionieren sich nach, hassen sich und spinnen
Intrigen. Aber hab keine Angst; sie werden dir nicht mehr antun, als ihnen für
dein Wohl und das Wohl der Kirche erlaubt sein wird (…).95
Als Folge dieses
Sachstands werden die Kirchenstrukturen, Orden, Kongregationen und andere Gemeinschaften
wie wurmstichige und für die Kirche schädliche
Früchte fallen.96
Ursache dieses Dramas der
Kirche waren Zweifel und Ratlosigkeit vieler Menschen 97;
die allgegenwärtige weltliche Diplomatie, von der viele
Bischöfe erfasst wurden, war nichts anderes als ein Kunststück aus Lüge und
Heuchelei. Sollte ein guter Diplomat
seine Gesprächspartner von Problemen überzeugen können, die denen, von welchen
er spricht, entgegengesetzt sind? Leider handelt ihr anders, als Ich es gelehrt
habe. Meine Diplomatie war immer die Wahrheit, auch wenn sie Mich ans Kreuz
gebracht hat. Es wird vergessen, was das Evangelium sagt: Euer Ja sei ein Ja,
euer Nein ein Nein. Das ist Meine Diplomatie.98
In der heutigen Kirche
Christi leidet Jesus in Seinen Heiligen
und in Seinen Gerechten. Sie leiden in dem Maß, in dem sie lieben; sie leiden,
weil sie den großen Schaden sehen, den alle konsekrierten Seelen infolge der
geistigen Armut davontragen.99
Sie erleiden in der Welt
und der Kirche gewaltige Verfolgungen,
die der Teufel gegen jene weckt, die Gott treu ergeben sind.100
Die heutige Welt ist zum
Heidentum zurückgekehrt. Die gegenwärtige Generation hat sich von Gott
losgesagt, und die Kirche verliert ihre Kraft der Heiligung.101
Die Welt und die Kirche
haben bereits so einen Grad an moralischer und
geistiger Verführung erreicht, dass die göttliche Gerechtigkeit dies nicht
länger ertragen kann. Diese Gerechtigkeit, die die Welt und die Kirche sich
selbst überlässt, erscheint immer deutlicher, und wenn es ihnen an göttlicher
Hilfe fehlen wird, werden sich noch düstere und bösartigere Mächte der Hölle
gegen sie stellen. Da ihnen vonseiten der göttlichen Allmacht keine Hindernisse
mehr entgegenstehen, entladen sie ihren perversen und unmenschlichen Sadismus an
allem und an allen. Die Angriffe auf Kirchen und die Profanation heiliger
Personen und Dinge
werden zunehmen.102
Die Kirche wurde auf
Abwege gebracht, indem man ihr nur erlaubt
über Liebe, aber nicht über Gottesfurcht
zu sprechen. Es
wird gesagt, dass die Gottesfurcht mit der Liebe im Widerspruch steht. In ihrer
Dummheit halten sie die Verbindung von Barmherzigkeit und Gerechtigkeit für
unmöglich, und ebenso die von Liebe und Furcht. Mit
einem Wort ausgedrückt werden
heute die bequemen Dinge akzeptiert, die unbequemen jedoch abgelehnt.103
Weil die Kirche nicht in
der Lage war zu kämpfen, wurde sie auch in den Augen der heutigen Welt auf jede
nur erdenkliche Weise erniedrigt, verleumdet, verspottet und unterdrückt. Die
Priester Christi wurden getäuscht, indem
man sie davon überzeugte, dass man heute nicht mehr von Soldaten, Feinden und
Kämpfen sprechen dürfe, da dies alles nur ein Produkt der Exaltation armer und
an fortschreitender Sklerose erkrankter Menschen sei … Der Feind vollbringt also
sein Werk der geistigen, moralischen und bisweilen auch physischen Vernichtung,
ohne dabei auf irgendeinen Widerstand zu stoßen. Es gibt (außer wenigen
Ausnahmen) niemanden mehr, der sich den immer heftigeren Übergriffen der Mächte
des Bösen entgegenstellen
würde.104
Gegenwärtig hat Gott der
Kirche die Gnade der Verteidigung genommen:
Gleichgültige Konsekrierte sind zum Lager des
Feindes übergelaufen, arbeiten mit ihm zusammen und helfen ihm bei der Umsetzung
dieser ruchlosen Absichten. Den Teufel machen solche Erfolge äußerst hochmütig
und eifersüchtig.105
Die Kirchenführer und die
Hirten der Kirche haben vergessen, dass
die Kirche [Christi]
alle irdischen Autoritäten übersteigt. Die Kirche
hat nämlich einen göttlichen Anfang, und ihre Sendung übersteigt die Güter der
Erde und das Ziel, das sie anstrebt. Das Ziel, für welches Ich, Jesus, der
eingeborene Sohn vom Vater, als die Zeit erfüllt war, zum Leib geworden und am
Kreuz zur Rettung aller Menschen gestorben bin.106
Eine wesentliche Aufgabe
der gegenwärtigen Kirche besteht darin, allen Priestern und Gläubigen den
Glauben an die Existenz des Teufels und das Bewusstsein für die gewaltige
Bedrohung zurückzugeben. In seiner Ansprache vom 15. November 1972 sprach Papst
Paul VI. über die Dramatik der finsteren Macht, die in der Kirche kämpft und den
Namen Satan trägt; er sagte: Welches
sind heute die größten Bedürfnisse der Kirche? Unsere Antwort, die vielleicht
vereinfacht und sogar übertrieben oder irreal erscheinen mag, wird euch nicht
erstaunen: Eines der größten Bedürfnisse ist die Verteidigung des Bösen, das wir
Teufel nennen (…). Wer seine Existenz nicht anerkennen will, wer aus ihm ein für
sich selbst gültiges Prinzip machen will, das seine Herkunft nicht wie jedes
Geschöpf von Gott hat, oder wer ihn als eine Pseudorealität erklärt, als
konzeptuelle und fantastische Personifikation der unbekannten Ursachen unserer
Unglücksfälle, der stellt sich außerhalb des Rahmens der biblischen und
kirchlichen Lehre (…).107
In dieser schwierigen
Situation der Kirche wurden viele Priester auf Abwege gebracht. Viele sind aus
der Herde geflohen 108,
nur wenige interessieren sich für dieses
geheimnisvolle Phänomen und sind dabei mehr mit Dingen beschäftigt, die nichts
mit Mir zu tun haben. Tag und Nacht sollten sie sich mit Meinen Dingen
beschäftigen, Dingen, die mit Meiner Person, der Verteidigung Meiner Angelegenheiten
und somit mit der göttlichen Herrlichkeit und dem Wohl der Seelen verbunden
sind. Über diese Probleme denken jedoch nur wenige nach. Politik, Sport, Filme,
Pornografie im Fernsehen und öffentliche Plätze sind das Einzige, was sie
interessiert, und oft noch Schlimmeres.
Sie sind taub, immer bereit
zu widersprechen, fast immer gleichgültig gegenüber Problemen, für die sie geschaffen,
erwählt und berufen wurden … Diese Haltung sagt Nein zur Liebe, Nein zur
Wahrheit, aber Ja zu entgegengesetzten Dingen. Das ist wahrlich paradox, gedankenlos
und unbegreiflich, und deswegen ist es nur schwer zu ertragen.109
Hier erfüllen sich die in
tiefer Verzweiflung ausgerufenen Worte Jesu über seine Diener, die er im August
1931 an Schwester Lúcia, der Visionärin von Fátima, richtete:
Sag Meinen Dienern, die, wie Ich sehe, den Spuren
des Königs von Frankreich folgen und damit die Erfüllung Meiner Bitte
hinauszögern, dass sie ihm auch in seinen Schicksalsschlägen folgen werden.
Dieser Kummer Jesu hatte seine Ursache in der Tatsache,
dass man Russland nicht dem unbefleckten Herzen Mariä weihen wollte.110
In dieser problematischen
Situation der Kirche gibt es für sie dennoch eine Rettung. Diese Rettung ist
Jesus selbst im ganzen Geheimnis des Werks der Inthronisation. Es ist tröstlich,
dass diese Erneuerung bereits begonnen
hat, aber sie bricht unter dem wunderbaren Wirken des Leben spendenden Geistes
in dem Augenblick aus, der in den ewigen göttlichen Dekreten bestimmt wurde.111
Obwohl ich Euch den
erschreckenden Abgrund vorgestellt habe, auf welchen die Völker und die heilige
Kirche zusteuern, so wurde jedoch die
Reinigung bereits mit großer Gerechtigkeit begonnen, aber auch mit unendlicher
Barmherzigkeit, denn sie eröffnet der Menschheit bis dahin unbekannte Horizonte.112
Wir nähern uns dem Ende dieses unmenschlichen
Konflikts. Es wird eine Zeit sein, in der du Zeuge der seltsamsten Sakrilegien
gegen Gott und die Kirche sein wirst, die durch eben jene vollzogen werden, die
eigentlich deren größte Verteidiger sein sollten.113
Diese bereits begonnene Reinigung wird den
ganzen Morast an hochmütigen und arroganten Pseudotheologen hinauswerfen, die so
viel Gift in Meiner Kirche verspritzt haben. Sie wird den ganzen Morast
fortwerfen, durch welchen das Gesicht der Kirche verunstaltet wurde ‒ das
Gesicht, welches sie bei ihrer Entstehung erhalten hat.114
In der wiederentstandenen Kirche werden die
Seelen in der Reinheit des Geistes des Evangeliums gebildet, erzogen und geformt
werden, frei von irrigen und giftigen Interpretationen hochmütiger und
ehrgeiziger Menschen, die sich selbst mehr lieben als die Wahrheit.115
Die Kirche wird erneuert werden durch den
Heiligen Geist, und folglich befreit von Intrigen, Ehrgeiz, Egoismus und
Spaltungen, die sie verletzen und ihren sichtbaren und unsichtbaren Feinden zum
Fraß vorwerfen.116
In der neuen Kirche
wird sich vieles ändern müssen, und es wird sich ändern. Man wird die
Pseudopropheten, die Pseudomeister und viele Pseudotheologen in die Verbannung
schicken müssen … In der neuen Kirche wird es niemand mehr wagen, Christus,
Seine Kirche, Sein Evangelium oder Seine Moral einem falschen Fortschritt oder
einer modernen Technologie zu unterwerfen, die den Menschen weder Gerechtigkeit,
noch Frieden, noch Liebe zu geben imstande ist.117
Möchtest du noch mehr
darüber erfahren, wie es nach der Reinigung sein wird? In den vorangehenden Botschaften
wurde dir bereits gesagt, dass viele der aktuellen Kirchenstrukturen wegfallen
werden: Kongregationen, Orden und Klöster, die nicht mehr dem Geist entsprechen,
in dem sie gegründet wurden. Es werden neue entstehen, die den Bedürfnissen
einer erneuerten Kirche angepasst sein werden. In dieser Kirche wird es keine
Quellen des Ärgernisses und der Perversität mehr geben. Es wird keine Spuren
einer Spaltung mehr geben, kein Streben nach Ehrenbezeigungen und Reichtümern.
Sie wird schön sein wie die Braut im Hohelied. Die Kirche wird eine mitfühlende
Mutter sein, eine kluge und starke Meisterin, die den vom Himmel anvertrauten
Schatz schützen wird. Es ist dies der Schatz des göttlichen Wortes, des Wortes
der Wahrheit, die sich von keinem Wind beeinflussen lässt. Nicht nur das
unschätzbare Erbe der Erscheinungen muss
geschützt werden, sondern auch Recht und Moral aus dem Evangelium, die sich
niemals an die veränderlichen Zeiten oder an die von Generationswechseln
abhängigen Zivilisationen anpassen können. Im Gegenteil haben sich die Zeiten
und die Generationen an die von Gott gegebene Lehre und Moral anzupassen.
Die tadelnswerte
Unterwürfigkeit der Bischöfe in dieser Hinsicht war Ursache für Anarchie, Chaos
und Aufweichung ‒ diese schweren Krankheiten der sterbenden Kirche. In der neuen
Kirche jedoch wird diese schreckliche Plage der risikoreichen Übereinkunft,
dieser teuflischen Taktik, dieser Ursache für vielfaches Unglück, verschwinden.
Allein die christliche Wahrheit und Moral, diese teuren Gaben Gottes für die
Menschheit und insbesondere für die Kirche, werden die Völker und die Kirche
gesund machen können, denn diese können immer geheilt werden. Die neue Kirche
wird von Christus selbst begründet werden, denn Er wird sie haben wollen. Sie
wird ein Stern sein, der fähig ist, die vereinten Völker zu einem gemeinsamen
Ziel zu führen.
Die Kirche wird wahrlich
ein Sakrament der Rettung sein, das Gerechtigkeit, Frieden und Liebe gebärt. Die
wiederentstandene Kirche wird sich der großen Kräfte bewusst werden, die Gott
ihr zuteilwerden lässt. Ergriffen von ihrer göttlichen Sendung wird die Kirche
in Person ihrer Bischöfe und Priester tapfer kämpfen. Sie werden von der
priesterlichen Größe und Würde ergriffen sein und allen ruchlosen Kräften der
Hölle widerstehen. Sie werden die Seelen und Körper vieler Sklaven Satans
befreien und heilen, denn alle Menschen werden dann an die Existenz und die
Schädlichkeit des Teufels glauben.118
Dieses gegenwärtige
Verhängnis der Menschheit und der Kirche, die tief in diesem Übel stecken, kann
nur von Gott selbst geheilt werden. Er selbst wird in einem bestimmten
Augenblick ‒ auch wenn dieser gerade verloren scheint ‒ kommen und diese
Situation abändern.119
Mit der vorliegenden
Quellmaterialsammlung möchte ich dem werten Leser die Problematik der Endzeit,
der Gottesrede während der letzten Jahrhunderte und des Kampfes Satans mit der
Menschheit näherbringen, sowie die große Hoffnung, welche das Erhören des lauten
Rufens Gottes ist, die Anerkennung Jesu Christi durch die Nationen und jeden
Einzelnen in Seinem Geheimnis der Inthronisation. Seine Anerkennung als König
mit all ihren Konsequenzen. Ehrerbietung für und Einwilligung in Sein Gesetz.
Kehrt in den Dienst des einzigen und einen Herrn zurück!!!
Pfr. Dr. habil. Piotr Natanek
katholischer Priester und Historiker
NACHWORT
Ich habe alles Christus König
überantwortet. Er weiß, was ich brauche. Daher nimmt Er das eine und fügt ein
anderes hinzu. Die Menschheit tritt gerne in griechischen Masken auf, jedoch
sind diese kultisch auf Satan ausgerichtet. Auf den Blättern der Geschichte
schreibt Gott Seine Wahrheit.
Ich schreibe dies in vollem
Bewusstsein und bin bereit, jegliche Folgen aus der Verantwortung für das Wort
zu übernehmen. Im 25. Jahr meines Priestertums bin ich Gott, der Kirche (die ich
niemals aufhören werde zu verteidigen, denn mein Leben habe ich Gott und der
Kirche geopfert) und meinem geliebten Vaterland restlos ergeben.
Pfr. Dr. habil. Piotr Natanek
katholischer Priester und Historiker
Fussnoten:
1 Ottavio Michelini, Orędzia
Pana Jezusa Chrystusa do kapłanów [dt.: Offenbarungen Jesu Christi an die
Priester], 2. Aufl., Breslau 2002, S. 269.
2 Ibidem, S. 270.
3 Ibidem, S. 276.
4 Ibidem, S. 274-275.
5 Die vorliegende deutsche
Ausgabe beinhaltet nur zwei der offenen Briefe: an die Priester der katholischen
Kirche und an alle Katholiken der Welt. [Anm. d. Übers.]
6 Ibidem, S. 267.
7 Orędzia Na Czasy Ostateczne,
które właśnie nadeszły [dt.: Botschaften für die Endzeit, die gerade begonnen
hat], 24.II.2011, Band 10 (Typoskript).
8 Dieser Brief ist die
Ankündigung einer ausführlichen Arbeit zu diesem Thema.
9 Ottavio Michelini, Orędzia
Pana Jezusa Chrystusa do kapłanów [dt.: Offenbarungen Jesu Christi an die
Priester], 2. Aufl., Breslau 2002, S. 296.
10 M. Valtorta, Koniec czasów.
Walka dobra ze złem u progu wiosny Kościoła [dt.: Das Ende der Zeit. Der Kampf
zwischen Gut und Böse an der Schwelle zum Frühling der Kirche], Kattowitz 2005,
S. 63.
11 Ibidem, S. 62.
12 Ibidem, S. 39.
13 O. Michelini, Orędzia …, S.
316.
14 M. Valtorta, Koniec czasów
…, S. 278.
15 O. Michelini, Orędzia …, S.
316.
16 Ibidem, S. 317.
17 Ibidem, S. 297.
18 Ibidem, S. 323.
19 M. Valtorta, Koniec czasów
…, S. 247-248.
20 O. Michelini, Orędzia …, S.
22.
21 M. Valtorta, Koniec czasów
…, S. 197.
22 O. Michelini, Orędzia …, S.
215.
23 Ibidem, S. 299.
24 Ibidem, S. 277.
25 Ibidem, S. 211.
26 Ibidem, S. 314.
27 Bł. A. J. Nowowiejski, in:
Jerzy Tupikowski CMF, Kawa ze świętymi … Rady i myśli świętych na cały rok [dt.:
Auf einen Kaffee mit den Heiligen … Ratschläge und Gedanken der Heiligen für das
ganze Jahr], Warschau 2007, S. 97.
28 O. Michelini, Orędzia …, S.
56.
29 Ibidem, S. 11.
30 Ibidem, S. 15.
31 Ibidem, S. 86.
32 Ibidem, S. 167.
33 M. Valtorta, Koniec czasów
…, S. 22.
34 O. Michelini, Orędzia …, S.
24.
35 M. Valtorta, Koniec czasów
…, S. 22.
36 Ibidem, S. 158.
37 Ibidem, S. 20.
38 O. Michelini, Orędzia …, S.
376.
39 Ibidem, S. 216.
40 M. Valtorta, Koniec czasów
…, S. 161.
41 Ibidem, S. 151.
42 Ibidem, S. 19.
43 Ibidem, S. 150.
44 Ibidem, S. 249.
45 Ibidem, S. 250.
46 O. Michelini, Orędzia …, S.
21.
47 Ibidem, S. 19.
48 Ibidem, S. 266.
49 M. Valtorta, Koniec czasów
…, S. 53.
50 Ibidem, S. 265-267.
51 O. Michelini, Orędzia …, S.
12.
52 Ibidem, S. 295.
53 M. Valtorta, Koniec czasów
…, S. 265.
54 Ibidem, S. 21.
55 O. Michelini, Orędzia …, S.
120.
56 Ibidem, S. 254.
57 Ibidem, S. 83-84.
58 M. Valtorta, Koniec czasów
…, S. 40.
59 O. Michelini, Orędzia …, S.
85.
60 Ibidem, S. 213, 276.
61 Ibidem, S. 328.
62 Ibidem, S. 319.
63 Ibidem, S. 379.
64 Ibidem, S. 184.
65 Ibidem, S. 300.
66 Ibidem, S. 29.
67 Ibidem, S. 279.
68 M. Valtorta, Koniec czasów
…, S. 264.
69 O. Michelini, Orędzia …, S.
165.
70 M. Valtorta, Koniec czasów
…, S. 12.
71 O. Michelini, Orędzia …, S.
291.
72 Ibidem, S. 89.
73 M. Valtorta, Koniec czasów
…, S. 198.
74 Ibidem, S. 155.
75 Antonio Socci,
Ojciec Pio. Tajemnica życia [dt.: Pater Pio.
Geheimnis des Lebens],
Tschenstochau 2009, S. 69.
Ottavio Michelini, Orędzia Pana
Jezusa Chrystusa do Kapłanów [dt.: Offenbarungen Jesu Christi an die Priester],
2. Aufl., Breslau 2002, S. 254.
76 Ottavio Michelini, Orędzia
…, 2. Aufl., Breslau 2002, S. 254.
77 Ibidem, S. 251.
78 Ibidem, S. 218-219.
79 Ibidem, S. 255.
80 Antonio Socci, Ojciec Pio …,
Tschenstochau 2009, S. 70.
81 Arnaud de
Lassus, Sekret Matki Bożej z La Salette o czasach ostatecznych. 150-lecie
Objawienia się Matki Bożej Melanii Calvat i Maksymilianowi Giraud [dt.:
Das Geheimnis der Muttergottes
von La Salette über die Endzeit. 150-jähriges Jubiläum der Marienerscheinung von
Melanie Calvat und Maximin Giraud], 1. Aufl., Komorów 1997.
82 Antonio Socci, Ojciec Pio …,
Tschenstochau 2009, S. 65.
83 Ibidem, S. 72.
84 Hl. Schwester Faustyna
Kowalska, Dzienniczek [Tagebuch], Warschau 2007, 1702.
85 Ibidem, 445.
86 Antonio Socci, Ojciec Pio …,
Tschenstochau 2009, S. 68-69.
87 Ibidem, S. 55.
88 Burzyciele. Tajemnica
bezbożności [dt.: Die Zerstörer. Das Geheimnis der Gottlosigkeit],
www.voxdomini.com.pl/vox_art/emmerich.html.
89 Vittorio
Messori, Opinie o Maryi.
Fakty, poszlaki, tajemnice
[dt.: Meinungen über Maria. Fakten, Indizien und Geheimnisse], Warschau 2007, S.
310.
90 Rozważania podczas Drogi
Krzyżowej w Koloseum rzymskim [dt.: Betrachtungen während des Kreuzwegs im
Kolosseum zu Rom], 25.03.2005. http://www.opusdei.pl/art.php?p=10068, dt.
Zitation nach: http://www.zenit.org/ de/articles/kreuzweg-im-romischen-kolosseum-2005.
91 Ibidem.
92 Predigt Benedikts XVI. zur
Amtseinführung: http://www.benedyktxvi.info.pl/ artykul/2; dt. Zitation nach:
http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/ homilies/2005/documents/hf_ben-xvi_hom_20050424_inizio-pontificato_ge.html
93 Ottavio Michelini, Orędzia
…, 2. Aufl., Breslau 2002, S. 248.
94 Ibidem, S. 226.
95 Ibidem, S. 376.
96 Ibidem, S. 231.
97 Ibidem, S. 225.
98 Ibidem, S. 215.
99 Ibidem, S. 219.
100 Ibidem, S. 245.
101 Ibidem, S. 238.
102 Ibidem, S. 229.
103 Ibidem, S. 212.
104 Ibidem, S. 357.
105 Ibidem, S. 246.
106 Ibidem, S. 247.
107 Antonio Socci, Tajemnice
życia Jana Pawła II [dt.: Geheimnisse aus dem Leben Johannes Pauls II.], Krakau
2009, S. 87.
108 Seelsorger, die tapfer
kämpfen sollten, sind vom Schlachtfeld geflohen und haben ihr größtes und
edelstes Mandat verraten. Sie haben ihren Glauben verloren und sind blind; daher
müssen wir für sie beten und zum Gebet aufrufen, und dürfen den Kampf gegen den
Zweifel nicht aufgeben. Wir müssen im Kampf mit den Mächten des Bösen mithilfe
zuverlässiger und wirksamer Mittel durchhalten, die uns zur Verfügung stehen.
Ottavio Michelini, Orędzia Pana Jezusa Chrystusa do Kapłanów [dt.: Offenbarungen
Jesu Christi an die Priester], 2. Aufl., Breslau 2002, S. 216.
109 Ottavio Michelini, Orędzia
…, 2. Aufl., Breslau 2002, S. 252.
110 Antonio Socci, Ojciec Pio
…, Tschenstochau 2009, S. 67.
111 Ottavio Michelini, Orędzia
…, 2. Aufl., Breslau 2002, S. 230.
112 Ibidem, S. 233.
113 Ibidem, S. 245.
114 Ibidem, S. 248.
115 Ibidem, S. 231.
116 Ibidem, S. 229.
117 Ibidem, S. 234.
118 Ibidem, S. 235.
119 Ibidem, S. 379.
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