HI.
Dismas,
25. März
(nach Simon Zihlmann)
Das römische
Martyrologium begeht am 25. März in
Jerusalem die Gedächtnisfeier des heiligen
Schächers, der am Kreuze seinen Glauben an
Christus bekannte und dafür die tröstliche
Verheissung erhielt: «Heute noch wirst du
bei mir im Paradiese sein.« Uralte
Überlieferung sagt, dass dieser Schächer
Dismas geheissen habe.
War Dismas
Jude oder Heide?
Die
Kirchenväter nehmen an, dass er
ein Heide war. Sein Leben war
heidnisch und gottlos. Der heilige
Blutzeuge Eulogius schreibt von
Dismas, dass er sein Leben mit
Stehlen, Rauben und Morden
hingebracht und das Kreuz mit
jenen Händen umfasst habe, die er
zuvor mit dem Blute seines eigenen
Bruders bespritzte. Er soll das
Haupt einer Räuberbande gewesen
sein, die zur Zeit Christi eine
unheimliche Plage in Palästina
waren. Das Gleichnis vom
barmherzigen Samariter erzählt von
einem ihrer Überfälle.
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Sühnende Strafe
Dismas wurde gefangen.
Mit Gesmas, dem linken Schächer, und mit
Barabbas, dem Aufrührer und Mörder, war er
zu gleicher Zeit im Kerker wie der
unschuldige Heiland. Das Urteil lautete
auf Kreuzestod. Die Verurteilten mussten
ihr Kreuz selbst zur Richtstätte tragen
und wurden vor der Kreuzigung gegeisselt.
Bekehrung und seliger
Tod
Der tiefste Grund der
Bekehrung des Missetäters Dismas ist die
zuvorkommende Gnade GOTTES, die unendliche
Barmherzigkeit unseres gütigen Vaters im
Himmel. Keine Sünde ist so gross, dass
Gottes Erbarmen nicht noch grösser wäre,
wenn der Sünder Busse tut und sich bekehrt.
Gott will nicht den Tod des Sünders,
sondern dass er sich bekehre und lebe.
»Ich bin nicht gekommen«, spricht der
Heiland, »um die Gerechten zur Umkehr
zu rufen, sondern die Sünder.» Lukas
erzählt von der Verspottung Jesu am Kreuze:
Einer von den Missetätern lästerte ihn mit
den Worten: »Bist Du nicht der Messias?
Dann rette Dich selbst und uns. <,Der
andere aber verwies es ihm und sagte:
»Hast du denn keine Furcht vor Gott,
obwohl du doch die gleiche Strafe
erleidest? Wir freilich mit Recht; denn
wir empfangen die gerechte Strafe für
unsere Taten; dieser aber hat nichts Böses
getan.« Dann sagte er zu Jesus:
»Herr, gedenke meiner, wenn Du in Dein
Reich kommst.« Jesus entgegnete ihm: »Wahrlich,
ich sage dir, heute noch wirst du bei mir
im Paradiese sein!«
Was veranlasste diesen
Sinneswandel des rechten Schächers? Einige
meinen, der Schatten Jesu sei auf ihn
gefallen; andere glauben, der Anblick der
Gottesmutter habe ihn gerührt und diese
für ihn gebetet. Der geduldig leidende
Heiland, der in seiner Verhöhnung betete
und seinen Feinden verzieh, wird auf sein
Herz eingewirkt haben. Der Gnadenblick aus
dem göttlichen Heilandsauge traf ihn.
Dismas wirkte mit der Gnade mit. Laut und
offen anerkannte er den Heiland als Herrn
und Gott; vor allem Volke, vor der
spottenden Menge verteidigte er als
einziger die Unschuld des Heilandes, sich
selber bekannte er voll Reue schuldig und
nahm seine Kreuzigungsschmerzen als Sühne
an. Aus einem Verbrecher ist ein Heiliger
geworden. Der Heiland selber sprach ihn
heilig und verhiess ihm gleichen Tages
noch die Aufnahme in die Schar der
Gerechten des Alten Bundes, deren Warteort
durch den Besuch des Heilandes zum
Paradies wurde.
Durch vollkommene Reue hat Dismas
Nachlassung aller Sünden und Sündenstrafen
erlangt, der Heiland hat ihm sozusagen
einen vollkommenen Ablass verliehen. Wir
staunen über den Glauben, den Dismas
aufbrachte. Er ist voll Seeleneifer. Er
tadelt seinen Sündengenossen, ermahnt ihn
zur Gottesfurcht, möchte ihn für die
Ewigkeit gewinnen. Dismas ist demütig; er
legt öffentliches Sündenbekenntnis ab,
entschuldigt sich nicht, gibt seine
Missetaten zu. Dismas ist geduldig; er
nimmt die schrecklichen
Kreuzigungsschmerzen als Sühne an,
anerkennt, dass ihm recht geschieht und er
nur leidet, was er verdient hat. Dismas
ist voll Liebe zum göttlichen Heiland. Er
kann die Schmähreden gegen ihn nicht
weiter anhören; er verteidigt seinen
lieben Messias, mutig und unerschrocken
verkündigt er IHN als den Gerechten, den
unschuldig Verurteilten. An ihm hat der
Heiland einen herrlichen Anwalt und
Verteidiger vor allem Volke gefunden. Der
Heiland und die Gottesmutter freuen sich
über ihn; einer wenigstens, der den
Heiland zu verteidigen wagt. Dismas hat
ein grenzenloses Vertrauen zum göttlichen
Heiland. Von allen Menschen verlassen,
nimmt er beim gekreuzigten und
verspotteten Heiland Zuflucht: Herr,
gedenke meiner! Seine Bitte ist so demütig,
so bescheiden. Er wagt nicht um den Himmel
zu bitten; ein stilles Gedenken des Herrn
genügt ihm. Wie herrlich der Heiland diese
Bitte belohnt! Er hat göttliches
Wohlgefallen an den Tugenden, die Dismas
am Kreuze übt. Dismas starb nach Jesus.
Dem geöffneten Herzen Jesu zur Seite litt
er geduldig weiter, bis die Soldaten kamen
und
ihm unbarmherzig
die Gebeine zerschlugen und er so ohne
Halt am Kreuze unter fürchterlichen
Schmerzen den Geist aufgab, um einzugehen
ins Paradies. Sein schmerzliches Sterben
war seliger Tod, weil der Tod eines
Heiligen.
Die Verehrung des
Hl. Dismas setzte schon früh ein. Er ist
der einzige von Jesus selber selig
gesprochene Heilige. Die Kirchenväter
verherrlichten ihn, da die Bulle seiner
Heiligsprechung im Evangelium steht. Mehr
als 200 Schriftsteller haben sein Leben
beschrieben und seinen Tod verherrlicht.
Ohrysostomus nennt Dismas den Advokaten
Christi, weil er Jesus gegenüber dem
Schreien des Volkes für unschuldig erklärt
hat: »Dieser hat nichts Böses getan.«
(Vitale v. Bologna, ca. 1337)
Hl. Dismas
(Auszüge aus verschiedenen Schriften)
Dismas,
der rechte Schächer
Im
Roggenburger Pfarrarchiv befindet sich ein
Buch aus der Klosterzeit, das den Titel »Dismas«
trägt. Es
ist eine Art Tagebuch mit Anweisungen für die
Feier der Gottesdienste im Verlauf des
Kirchenjahres. Nach diesen Aufzeichnungen
wurde am Sonntag nach Christi Himmelfahrt
eines
Heiligen
gedacht, der heute weithin unbekannt ist: des
hl. Dismas. Es ist der Name, der nach alter
Überlieferung dem rechten Schächer gegeben
wurde.
Da wird
nun in dem erwähnten Buch berichtet: „Wegen
sehr vielen geschehenen Einbrüchen und
Diebereien hat das löbliche Convent auf
Einratung des Herrn Präliten Georg des Vierten
ein
besonderes Gelübde zu dem hl. Dismas gemacht,
um durch dessen Fürbitte von allen diesen
Dingen
befreit zu
werden.“
In der
Zeit, da Abt Georg (1753-1783) dem Konvent
vorstand, wurde, wohl um 1770, in dessen
Auftrag
ein Bild des hl. Dismas vom Weissenhorner
Künstler Martin Kuen angefertigt. Einem Kenner
des
grossen Barockmalers, dem Verleger und
Heimatpfleger Anton H. Konrad in Weissenhorn,
verdanken
wir es, dass dieses bedeutsam Ölgemälde, das
sich jetzt im Roggenburger Pfarrhof befindet,
vor
einigen Jahren sehr schön restauriert wurde.
Herr Konrad hat uns auch auf die oben
erwähnten
Aufzeichnungen
aufmerksam gemacht, die über die Verehrung des
hl. Dismas berichten.
Die
Verehrung des hl. Dismas reicht weit zurück.
In der kleinen Schrift „Dismas, der heilige
Schächer“
(Kanisiusverlag)
berichtet der Verfasser S. Zihlmann, dass
schon Kaiser Konstantin der
Grosse um
die Wende des 3. Jahrhunderts ein Bild von
Dismas anfertigen und in der Lateranbasilika
anbringen
liess. Überaus ehrende Worte widmen die
Kirchenväter dem rechten Schächer. Sie weisen
darauf
hin, daß ihn Jesus selbst heiliggesprochen
hätte mit den Worten: „Heute noch wirst du bei
mir
im
Paradiese sein!“ Der grosse
Astronom Kopernikus betete besonders gerne das
Gebet: „Nicht
Gnade nach
Sankt Pauli Art, Vergebung nicht, wie Petrus
ward. Erbarmen, wie's der Schächer fand,
erbitt
ich, Herr, von deiner Hand!“
Den
eindrucksvollsten Bericht über die Bekehrung
dieses Räubers gibt uns freilich die Hl.
Schrift.
Bei Markus
15. 27 heil3t es: „Mit ihm (Jesus) kreuzigten
sie zwei Räuber. den einen zu seiner
Rechten, den anderen zu seiner Linken.“ Und
bei Lukas 23, 39 ff lesen wir: „Einer von den
Missetätern, die am Kreuze hingen, lästerte
ihn mit den Worten: ´Bist du nicht der
Messias? So rette
dich
selbst und uns.´ Der andere aber verwies es
ihm und sagte: ´Fürchtest auch du Gott nicht
und du
leidest
doch die gleiche Pein. Wir leiden allerdings
mit Recht, denn wir empfangen die gerechte
Strafe für
unsere Taten, dieser aber hat nichts Böses
getan!´ Er (Jesus) erwiderte ihm: ´Wahrlich,
ich
sage dir,
heute noch wirst du bei mir im Paradiese sein!
´“ Es scheint, dass Martin Kuen auf seinem
wunderbaren Gemälde gerade diesen Augenblick
festhalten wollte. Im Hintergrund sehen wir
den
Kalvarienberg und die drei Kreuze. Der
Künstler will damit wohl sagen: Hier ist es
geschehen, was
sich auf
wundersame Weise an diesem Räuber innerlich
vollzogen hat. Eben hat er nach seiner tiefen
Reue über
die vielen und schweren Sünden seines Lebens
das erlösende Wort der Verheissung
vernommen:
„Heute noch...“ da schaut er voll Hoffnung und
Zuversicht zum Himmel. Er ist bereit,
die
Todesqualen als Sühne für seine Schuld zu
tragen, denn dort oben beim Vater im Himmel
winkt
ihm ja die
beseligende Vereinigung mit seinem Erlöser.
Stundenlang hatte sich der gequälte Leib auf
dem Marterholz gewunden und vergebens
versucht, sich
von den
Fesseln freizumachen. Sein ganzes vergangenes
Leben mit all den Mordtaten und Überfällen
auf
wehrlose Menschen war vor ihm aufgestanden.
Zur Todesangst war die ganze Abscheu über
seine
Verbrechen
wie eine dunkle Nacht über seine Seele
gekommen. Die Verzweiflung setzte, wie ein
wildes
Ungeheuer zum Sprung auf seine Seele an, um
auch den letzten Funken der Hoffnung im Keime
zu
ersticken. Er hörte die Lästerungen des linken
Schächers, und da geschah es, dass er sich
müden
Blickes
zum Heiland, wandte. Und aus dem brechenden
Auge des Herrn schaute ihn ein so tiefes
Verstehen, eine so grosse erbarmende Liebe an,
dass plötzlich alle Nacht des Zweifels und der
Verzweiflung aus seiner Seele wich. Es war,
als ob Jesus sagen wollte: „Ich nehme deine
ganze
Schuld auf
mich und tilge sie in meinem Blute!“
St. Dismas, der Heilige für unsere Zeit
Vielleicht
müssen wir diesen heute wieder in
Vergessenheit geratenen Heiligen gerade für
unsere Zeit
ganz neu
entdecken. Mitten in einem gewissen Wohlstand
werden die Menschen voll Furcht vor
immer
neuen Gewalttaten ergriffen.
Der Rat des grossen Abtes Georg Lienhardt, dem
eigentlichen
Bauherrn
des Roggenburger Gotteshauses, mag auch uns
gelten: erwählt euch im Hl. Dismas
einen
Beschützer und Helfer bei Gott, wenn Furcht
vor drohenden Gefahren euer Herz befällt.
Sucht
seine Freundschaft! Fördert seine Verehrung!
Betet zu ihm um die Gnade aufrichtiger
Reue und
eines grossen Vertrauens zur Barmherzigkeit
Gottes. St. Dismas wird euch vor allem
einen
lebendigen Glauben auf die unbegrenzte
erlösende Macht des hl. Messopfers vermitteln,
das ja
nach der Lehre der Kirche die Erneuerung des
Kreuzesopfers Christi ist. Dismas hat wie
keiner
dessen erlösende, verzeihende und heiligende
Kraft erfahren!
Reinhold
Schneider, der prophetische Seher unserer
Tage, sagte einmal:
„Auf der
Angst ruht die Macht, das Reich des Bösen.
Darum steigert und verbreitet der Böse die
Angst wo
immer er sein Reich begründen, ausbreiten,
erhalten will. Vor dem Frieden dessen, der bei
Christus
lebt, zerfällt die Angst und mit ihr das
Gewaltreich des Widersachers und seiner
Knechte!“
Nach Anna K. Emmerich
„Bist Du
der Sohn Gottes, so steige vom Kreuze herab!
Ist er der König Israels, so steige er vom
Kreuze
nieder, so wollen wir ihm glauben. Er
vertraute Gott, der helfe ihm nun!“ Auch die
Soldaten
spotteten
und sagten: „Bist du der Judenkönig, so hilf
dir nun.“
Ein
Soldat aber steckte einen Schwamm mit Essig
auf einen Stab und hielt ihn Jesus vor das
Angesicht, und er schien ein wenig zu saugen;
das Höhnen währte fort.
Jesus aber
richtete sein Haupt etwas auf und sagte:
„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht,
was
sie tun“,
und betete still weiter. Dismas, der rechte
Schächer, war tief gerührt, als Jesus für
seine
Feinde
betete. Er erhielt durch das Gebet Jesu einen
inneren Strahl der Erleuchtung, als die
heilige
Jungfrau
herzutrat, und er erkannte innerlich, dass
Jesus und seine Mutter ihm als Kind schon
geholfen
und er
erhob seine Stimme ganz mächtig und laut und
sagte ungefähr folgendes: „Wie ist es möglich,
ihr
lästert Ihn und Er betet für euch, Er hat
geschwiegen und geduldet und betet für euch
und ihr lästert, Er ist ein Prophet, Er ist
unser König, Er ist Gottes Sohn!“
Über diese unerwartete Strafrede
aus dem
Munde des elend hängenden Mörders entstand ein
Tumult unter den Spöttern und sie
suchten
Steine und wollten ihn am Kreuze steinigen.
Der Hauptmann Abenadar aber wehrte ab,
liess sie
auseinandertreiben und stellte Ordnung und
Ruhe her. Es kam ein ungemeines Erschrecken
über
Menschen und Tiere, das Vieh brüllte und lief
von dannen, die Vögel suchten sich
Schlupfwinkel
und fielen
scharenweise auf die Hügel um den
Kalvarienberg nieder, man konnte sie mit
Händen
greifen.
Die Spötter begannen zu schweigen, die
Pharisäer versuchten noch, alles natürlich zu
erklären.
Es gelang ihnen aber schlecht und auch sie
wurden von einer inneren Angst befallen. Alle
Menschen
schauten zum Himmel empor. Viele schlugen an
die Brust, rangen die Hände und schrien: „Sein
Blut komme
auf seine Mörder!“ Manche in der Ferne und
Nähe warfen sich auf die Knie und baten
Jesus um
Verzeihung und Jesus wendete in seinen
Schmerzen die Augen zu ihnen.
Während
die Finsternis immer zunahm und alles nach dem
Himmel schaute und das Kreuz, ausser von
Jesu
Mutter und den nächsten Freunden, verlassen
stand, richtete Dismas, der in tiefer Reue
versunken
gewesen
war, in demütiger Hoffnung sein Haupt auf zu
Jesus und sprach: „Herr, lasse mich an einen
Ort
kommen, wo Du mich erlösen magst, gedenke
meiner, wenn du in Dein Reich kommst!“ Da
sprach
Jesus zu
ihm: „Wahrlich, ich sage dir, heute noch wirst
du mit mir im Paradiese sein!“ Da blickte der
Herr
seine liebe Mutter gar ernst und mitleidig an
und wendete seine Augen zu Johannes und sagte
zu
ihr:
„Weib, sieh, das ist dein Sohn; er wird noch
mehr dein Sohn sein, als wenn du ihn geboren
hättest.“
Er lobte auch noch Johannes und sagte: „Er ist
immer arglos glaubend gewesen und hat sich
nicht
geärgert, ausser damals, da seine Mutter ihn
wollte erhöht haben.“ Zu Johannes aber sagte
er:
„Sieh,
das ist deine Mutter!“ Und Johannes umarmte
die Mutter Jesu, die nun auch seine Mutter
geworden
war, ehrerbietig, wie ein frommer Sohn, unter
dem Kreuz des sterbenden Erlösers.
Es war
nun ungefähr halb zwei und ich wurde in die
Stadt geführt, zu sehen, wie es dort hergehe.
Ich
fand eine
allgemeine Angst und Bestürzung, Nebel und
Nacht lag in den Strassen, die Menschen
tappten
verwirrt umher, viele lagen in Winkeln mit
verhalltem Haupt und schlugen an die Brust,
viele
schauten
nach dem Himmel und standen auf den Dächern
und wehklagten. Es sammelten sich auch
einige
Haufen auf den öffentlichen Plätzen. Pilatus
in seinem Paläste liess die Ältesten aus den
Juden
rufen und
fragte sie: „Was ihnen diese Finsternis
bedeute, er halte sie für ein drohendes
Zeichnen, ihr
Gott
scheine über sie zu zürnen, dass sie den
Galiläer mit Gewalt zum Tode begehrt, der
gewiss ihr
Prophet
und König gewesen sei, er habe seine Hände
gewaschen in Unschuld.“ Sie aber blieben
hartnäckig, legten alles als eine gewöhnliche
Naturerscheinung aus und bekehrten sich nicht.
Jedoch
hie und da bekehrten sich viele Leute, und
zwar auch alle jene Soldaten, die gestern bei
der
Gefangennahme Jesus am Ölberg gefallen und
wieder aufgestanden waren.
Dunkle
Vergangenheit
Das
römische Martyrologium, das Heldenbuch der
heiligen katholischen Kirche, begeht am 25.
März
in
Jerusalem die Gedächtnisfeier des heiligen
Schächers, der am Kreuze seinen Glauben an
Christus
bekannte
und dafür die tröstliche Verheissung erhielt:
„Heute noch wirst du bei mir im Paradiese
sein.“
Uralte Überlieferung sagt, dass dieser
Schächer Dismas geheissen habe, während der
linke
Schächer
Gesmas genannt wird. War Dismas Jude oder
Heide? Die Kirchenväter nehmen an, dass er
ein Heide
war; sein Leben war heidnisch, gottlos, war
ein Verbrecherleben. Der heilige Evangelist
Lukas
schreibt, dass der Heiland mit zwei
Bösewichten zur Kreuzigung geführt wurde. Der
heilige
Evangelist
Markus schreibt vom Heiland, dem König der
Juden. Mit ihm kreuzigten sie zwei
Schächer,
den einen zu seiner Rechten, den andern zu
seiner Linken. So ging das Wort der Schrift in
Erfüllung:
„Er wird unter die Missetäter gezählt.“
Ambrosius sagt von Dismas, er habe sich durch
seine
Mordtaten mit Blut befleckt, habe nie an Gott
gedacht, nie Gottes Gesetze befolgt, seine
Hoffnung ging auf in Verzweiflung und er übte
sich nur in der Grausamkeit. Der heilige
Blutzeuge Eulogius schreibt sogar von Dismas,
dass er sein ganzes Leben mit Stehlen, Rauben
und Morden hingebracht
und dies Kreuz mit jenen Händen umfasst habe,
die er zuvor mit dem Blute seines eigenen
Bruders
bespritzte. Er soll nicht bloss Räuber,
sondern das Haupt einer Räuberbande gewesen
sein.
Die
Strassenräuber waren zur Zeit Christi eine
unheimliche Plage in Palästina. Das Evangelium
vom
barmherzigen Samariter erzählt von einem ihrer
Überfälle.
Einen
Lichtblick in dieses schreckliche Dunkel
bildet die altbekannte, liebliche Legende, die
auch
Pater
Martin Cochem weitererzählt: als Joseph und
Maria mit dem Jesuskinde nach Ägypten fliehen
mussten,
gerieten sie in die Hände eines Räubers, der
mit seinen Mordgesellen sie berauben wollte.
Aus dem
Angesicht des göttlichen Jesuskindleins sah
aber der Räuber einen so hellen Glanz ausgehen,
dass er darüber erschrak und aus einem Wolf in
ein Lamm umgewandelt wurde. Er hielt seine
Gesellen
davon ab, den armen Leuten ein Leid zuzufügen,
und nahm die Heilige Familie mitleidig in
seine
Höhle auf und erquickte sie. Maria benutzte
diese Gelegenheit, um ihr göttliches Kind zu
pflegen.
Als sie es gebadet hatte, badete auf ihren Rat
auch das Weib des Räubers ihr aussätziges
Kind im
gleichen Badewasser. Sogleich wurde das Kind
vom Aussatz befreit. Der erstaunte Räuber
erkannte
daraufhin die Heiligkeit des Jesuskindes. Er
begleitete die drei heiligen Personen ein
Stück
des Weges
und nie mehr vergass er den Blick des
göttlichen Jesuskindleins und die gütigen
Augen
Mariens.
Dieser Räuber soll Dismas gewesen sein.
Es ist
dies eine Legende, eine liebliche,
wunderschöne, eine blühende Ranke, mit der das
gläubige,
christusliebende Volk das Leben des Heilandes
umrahmt hat. Irgendwo und irgendwann wird wohl
auch
Dismas etwas Gutes getan haben, das ihm die
aussergewöhnliche Gnade seiner späteren
Bekehrung
erwirkte.
Sühnende
Strafe
Dem
Mörderleben des Dismas wurde ein Ende gesetzt.
Er wurde gefangen. Mit Gesmas, dem linken
Schächer,
und mit Barabbas, dem Aufrührer und Mörder,
war er zu gleicher Zeit im Kerker wie der
unschuldige Heiland. Das Urteil lautete auf
Kreuzestod. Die Verurteilten mussten ihr Kreuz
selbst zur
Richtstätte tragen und wurden vor der
Kreuzigung gegeisselt. Den Heiland liess
Pilatus früher geisseln,
um durch
seine Jammergestalt das Mitleid des Volkes zu
erwecken. Mit Dismas wurde auch Gesmas
gekreuzigt, den Barabbas aber hatte das
aufgehetzte Volk frei verlangt, ihn dem
Heiland vorgezogen.
Zwischen
den beiden Missetätern hing der göttliche
Heiland am Kreuze. Die Kreuzigung geschah
durch
Annagelung. Die langen, eisernen Nägel wurden
durch die Handwurzeln geschlagen, nicht
durch die
Handteller, wie man es gewöhnlich darstellt.
Durch beide Füsse zusammen wurde ein
langer
Nagel getrieben. Die Kreuzigung war zu jener
Zeit eine schreckliche, schmachvolle Tortur,
eine der ärgsten Todesstrafen,
bestimmt für Sklaven und Schwerverbrecher,
die nicht das römische
Bürgerrecht besassen.
Bekehrung und seliger Tod
Der
tiefste Grund der Bekehrung des Missetäters
Dismas ist die zuvorkommende Gnade Gottes, die
unendliche
Barmherzigkeit unseres gütigen Vaters im
Himmel. Keine Sünde ist so gross,
dass
Gottes
Erbarmen
nicht noch grösser
wäre, wenn der Sünder Busse
tut und sich bekehrt. Gott will nicht den
Tod des
Sünders, sondern dass
er sich bekehre und lebe. „Ich bin nicht
gekommen“, spricht der
Heiland,
„um die Gerechten zur Umkehr zu rufen, sondern
die Sünder.“ Der Evangelist Lukas erzählt
von der
Verspottung Jesu am Kreuze: Einer von den
Missetätern, die am Kreuze hingen, lästerte
ihn
mit den
Worten: „Bist Du nicht der Messias? Dann rette
Dich selbst und uns.“ Der andere aber verwies
es ihm und sagte: „Hast du denn keine Furcht
vor Gott, obwohl du doch die gleiche Strafe
erleidest? Wir freilich mit Recht; denn wir
empfangen die gerechte Strafe für unsere
Taten; dieser
aber hat
nichts Böses getan.“ Dann sagte er zu Jesus:
„Herr, gedenke meiner, wenn Du in Dein Reich
kommst.“
Jesus entgegnete ihm: „Wahrlich, ich sage dir,
heute noch wirst du bei mir im Paradiese
sein!“
Was war
die äussere
Veranlassung dieser merkwürdigen
Sinnesänderung des rechten Schächers?
Einige meinen, der Schatten Jesu sei auf ihn
gefallen; andere glauben, dass
der Anblick der
Gottesmutter ihn rührte und diese für ihn
betete. Vor allem wird das Beispiel des
geduldig leidenden
Heilandes,
der in seiner Verhöhnung betete und seinen
Feinden verzieh, auf sein Herz eingewirkt
haben.
Der Gnadenblick aus dem göttlichen
Heilandsauge traf ihn. Dismas wirkte mit der
Gnade mit.
Laut und
offen anerkannte er den Heiland als Herrn und
Gott; vor allem Volke, vor der spottenden
Menge
verteidigte er als einziger die Unschuld des
Heilandes, sich selber bekannte er voll Reue
schuldig
und nahm seine Kreuzigungsschmerzen als Sühne
an. Aus einem Verbrecher ist ein Heiliger
geworden.
Der Heiland selber sprach ihn heilig und
verhiess
ihm gleichen Tages noch die Aufnahme
in die
Schar der Gerechten des Alten Bundes, deren
Warteort durch den Besuch des Heilandes zum
Paradies
wurde. Durch vollkommene Reue hat Dismas
Nachlassung aller Sünden und Sündenstrafen
erlangt,
der Heiland hat ihm sozusagen einen
vollkommenen Ablass verliehen. Wir staunen
über den
Glauben,
den Dismas aufbrachte. Den verachteten,
verhöhnten Heiland anerkennt er als Herrn,
schreibt
ihm Königsherrlichkeit zu. Dismas ist voll
Seeleneifer; er tadelt seinen Sündengenossen,
ermahnt
ihn zur Gottesfurcht, möchte ihn für die
Ewigkeit gewinnen. Dismas ist demütig; er legt
öffentliches Sündenbekenntnis ab, entschuldigt
sich nicht, gibt seine Missetaten zu. Dismas
ist
geduldig;
er nimmt die schrecklichen
Kreuzigungsschmerzen als Sühne an, anerkennt,
dass ihm recht
geschieht
und er nur leidet, was er verdient hat. Dismas
ist voll Liebe zum göttlichen Heiland. Er
kann die
Schmähreden gegen ihn nicht weiter anhören; er
verteidigt seinen lieben Messias, mutig und
unerschrocken verkündigt er ihn als den
Gerechten, den unschuldig Verurteilten. An ihm
hat der
Heiland
einen herrlichen Anwalt und Verteidiger vor
allem Volke gefunden. Der Heiland freut sich
über ihn;
es freut sich auch die Gottesmutter; einer
wenigstens ist da, der den Heiland zu
verteidigen
wagt.
Dismas hat ein grenzenloses Vertrauen zum
göttlichen Heiland. Von allen Menschen
verlassen,
nimmt
Dismas beim gekreuzigten, verachteten,
verspotteten Heiland Zuflucht: Herr, gedenke
meiner!
Seine
Bitte ist so demütig, so bescheiden. Er wagt
nicht um den Himmel zu bitten; ein stilles
Gedenken
des Herrn genügt ihm.
Wie
herrlich doch der Heiland diese Bitte belohnt!
Er hat göttliches Wohlgefallen an den
Tugenden,
die
Dismas am Kreuze übt. Dismas starb nach Jesus,
dem geöffneten Herzen Jesu zur Seite litt er
geduldig
weiter, bis die Soldaten kamen und ihm
unbarmherzig die Gebeine zerschlugen und er so
ohne Halt
am Kreuze unter fürchterlichen Schmerzen den
Geist aufgab, um einzugehen ins Paradies.
Sein
schmerzliches Sterben war seliger Tod, weil
der Tod eines Heiligen.
Seine Verehrung
Die
Verehrung des heiligen Dismas setzte schon
frühzeitig ein. Er ist ja der einzige von
Jesus selber
selig
gesprochene Heilige. Der heilige Augustinus
sagt, dass die zwei Emmausjünger vom Mörder am
Kreuze
übertroffen wurden. Bernhard von Siena nennt
des heiligen Schächers Liebe eine sehr eifrige
und ganz
brennende. Der heilige Chrysostomus nennt
Dismas den Advokaten Christi. Gegenüber dem
Schreien
des Volkes, dass Jesus des Todes schuldig sei,
erklärt Dismas Jesus für unschuldig: „Dieser
hat
nichts Böses getan.“ Chrysostomus fügt bei,
dass Dismas gewaltsam vom Kreuze aus den
Himmel
erstürmt
habe. Der heilige Bernhardin von Siena hält
dafür, dass Dismas unter die grössten Himmelsfürsten
zu setzen und einer der grössten und
vortrefflichsten Heiligen sei.
Papst
Benedikt XIV. berichtete, dass die Verehrung
des rechten Schächers im Abendlande und im
Morgenlande in Blüte stand. Schon Konstantin
der Grosse liess von Dismas ein Bild
anfertigen und in
Lateran
anbringen. Die Kirchenväter wetteiferten, den
heiligen Dismas zu verherrlichen, da die Bulle
seiner
Heiligsprechung im Evangelium steht. Mehr als
200 Schriftsteller haben das Leben des
heiligen
Schächers beschrieben und seinen Tod
verherrlicht. Die Kirche begeht seinen
Gedächtnistag
am 25.
März; in einigen Diözesen wurde er mit eigenem
Messformular gefeiert, mancherorts betete
man die
Tagzeiten seines Festes regelmässig; es finden
sich darin prächtige Lobgesänge. Ganze
Länder
feierten seinen Namenstag Kirchen, Kapellen,
Altäre wurden, zu seiner Ehre geweiht. Die
Stadt
Gallipoli am Meerbusen von Tarent verehrt ihn
als Stadtpatron. Besonders angerufen wurde er
als
Beschützer gegen die barbarischen Seeräuber.
Die neue Kirche des Clingtou-Gefängnisses in
Plattsburg
in Nordamerika wurde im Jahre 1939 dem guten
Schächer geweiht. Der grosse Astronom
Kopernikus
betete als Lieblingsgebet die Strophe:
Nicht
Gnade nach Sankt Pauli Art, Vergebung nicht,
wie Petrus ward! Erbarmen, wie's der
Schächer
fand, erbitt ich, Herr, von Deiner Hand.
Papst
Pius II. ist der Verfasser dieser Strophe.
Bildchen des rechten Schächers wurden in Menge
verbreitet, häufig finden wir ihn bildlich und
figürlich neben dem gekreuzigten Heiland
dargestellt.
Bei der
Requienmesse erinnert die Kirche an Dismas in
der flehentlichen Bitte:
Hast
vergeben einst Marien,
Hast dem
Schächer dann verziehen,
Hast auch
Hoffnung mir verliehen.
Die
heilige; Helena liess dem Kreuz des guten
Schächers ein Stück vom Kreuze Christi
einfügen und
schenkte
es den Bewohnern der Insel Cypern. In der
Heiligkreuzkirche in Rom wird ein Querarm des
Dismas-Kreuzes aufbewahrt und verehrt.
Der große Helfer
In
schweren, verzweifelten Fällen, in arger
Bedrängnis und Todesnot, in Fesseln der Sünde,
in
Verzweiflung und Gefahr der Unbussfertigkeit
hat sich der heilige Dismas als mächtiger
Helfer
erwiesen.
Besonders wird er angerufen als Beschützer
wider diebische und mörderische Hände, als
Schützer
gegen Gewalt und List, als Wiederbringer
geraubter und gestohlener Dinge, als Retter
vor
Verführung. Wir rufen ihn an um Erlangung
aufrichtiger Bekehrung und wahrer Liebesreue,
um
Glaubensmut und Gottvertrauen, um Geduld im
Leiden und und tiefe, heilige Heilandsliebe.
Grosse
Sünder
verdanken ihm ihre Bekehrung.
Es ist ein
schöner Brauch, Familie, Heim und Hof und Feld
und Besitztum unter seinen Schutz zu
stellen
und ihn besonders als Wächter der Nacht zu
bestellen zum sicheren Schutz gegen diebische,
nächtliche
Gewalttat. Viele Familien und Häuser erwählen
Dismas zu ihrem besonderen Hauspatron.
Es
scheint, als wolle Dismas im Himmel durch
seine Fürbitte gutmachen, was er auf Erden
gefehlt
hat.
Heute, wo die Rechtsbegriffe so verwirrt sind
und die nackte Gewalt eine so große Rolle
spielt,
ist es vor
allem an der Zeit, den heiligen Dismas
anzurufen. Seine Fürbitte möge uns erlangen:
Treue
zu Gott,
Treue zu Christus und seiner Kirche, mag diese
auch so geschmäht und verunglimpft werden
wie
Christus am Kreuze, der in Dismas einen so
mutigen, treuen Fürsprecher fand. Auch beim
Sterben
rufen wir
den heiligen Dismas an als großen Helfer und
mächtigen Sterbepatron.
Verschiedene Gebete zum heiligen Dismas
1. Gebet zum heiligen Dismas, Patron der
Sterbenden
O guter
Schächer, besonderer Haus und Sterbepatron,
heiliger Dismas, der du die Ehre hattest,
neben
Jesus am
Kreuze zu hangen und seine Unschuld öffentlich
zu verteidigen: wir, deine Pflegekinder,
verehren
dich und rufen deine mächtige Fürbitte von
ganzem Herzen an. Glückseliger Leidensgenosse
des
Gekreuzigten! Der Herr wollte deiner in seiner
Barmherzigkeit gedenken, wofür wir ihm innigst
danken,
dich aber zu all deinen Gnaden
beglückwünschen. Ach, gedenke nun in deinem
Reiche auch
unser und
erflehe uns die Gnade, daß wir uns nach deinem
Beispiel aufrichtig zu Gott dem Herrn
wenden,
alle Leiden geduldig ertragen, unsere bösen
Begierden kreuzigen und unterdrücken, in aller
Tugend
heranwachsen, in unseren Nöten aber bei dir
immer Hilfe finden, unter deinem Schutz,
mächtiger
Heiliger, leben, dereinst glücklich sterben
und zu dir in das Paradies gelangen mögen.
Amen.
2. Gebet zum heiligen Distmas um seine
Fürbitte
Heiliger
Dismas, du vortrefflicher Patron der
Sterbenden und besonderes Wunder göttlicher
Barmherzigkeit,
sei mein Fürsprecher bei Gott, damit meine
Seele beim Scheiden von meinem Leibe mit
Gott
vollkommen ausgesöhnt, in Gnaden aufgenommen
werde und ein gnädiges Gericht erlange.
Amen.
3.
Gebet um Geduld im Leiden
Heiliger
Dismas, der du auf dem Kalvarienberg auf der
rechten Seite Christi deine Verbrechen am
Kreuze
gesühnt hast, ich bitte dich, erlange mir, daß
ich alle Leiden mit Geduld aus Liebe zu Gott
trage, vor
meinem Tode meine vielen und schweren Sünden
abbüße und am jüngsten Tage unter die
Zahl der
Auserwählten gestellt werde. Amen.
4. Gebet um
Vertrauen auf die verzeihende Liebe des
göttlichen Herzens Jesu
Heiliger
Dismas, du guter Schächer, der du von Christus
am Kreuze selbst ob deines mutigen Glaubensbekenntnisses
und deiner demütigen Ergebung im Leiden heilig
gesprochen wurdest: wir bitten
dich,
erflehe uns ein felsenfestes Vertrauen auf die
verzeihende Liebe des göttlichen Herzens Jesu.
Wir
empfehlen deinem Schutze unser Gut und Leben;
bewahre uns vor aller Gewalt und List und
schütze
besonders die gefährdete Jugend vor Verführung
zum Bösen.
Erlange
auch den Sterbenden die Gnade einer
vollkommenen Liebesreue über ihre Sünden,
damit sie
gleich dir
das beseligende Wort vernehmen: „Heute noch
wirst du bei mir im Paradiese sein!“ Amen.
5. Gebet um den Geist der Buße und um einen
guten Tod
Gütigster
Jesus, der Du durch Deine unendliche
Barmherzigkeit aus dem Mörder und grossen
Sünder,
der zu
Deiner rechten Seite mit Dir am Kreuze hing,
nicht nur einen grossen Büsser, sondern in
wenigen
Stunden einen grossen Heiligen gemacht hast:
verleihe uns, dass wir durch dessen Fürbitte
mit
Hilfe
Deiner Gnade wahre Busse wirken und in der
Stunde unseres Todes mit den heiligen Sterbesakramenten
gestärkt in die ewigen Freuden des Paradieses
einzugehen verdienen mögen, der Du lebst
und
regierst mit Gott dem Vater und dem Heiligen
Geiste von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
6. Gebet für die Bekehrung der Sünder
Allmächtiger, ewiger Gott, der Du die Sünder
rechtfertigst, wir bitten Dich demütig, Du
wollest mit
dem
milden Blick, durch den Dein Eingeborener den
guten Schächer an sich zog, uns zu wahrer
Busse
rufen und
jene ewige Glorie uns mitteilen, die er
demselben verheissen hat. Amen.
7. Gebet der heiligen Brigitta
O mein
Herr Jesus Christus, ewiger Dank und Preis sei
Dir dafür dargebracht, dass Du im Todeskampfe
liegend, allen Sündern Hoffnung auf Verzeihung
gegeben hast, indem Du dem zu Dir
zurückkehrenden Missetäter die Herrlichkeit
des Paradieses in barmherziger Weise
versprochen hast.
Amen.
Litanei zum heiligen Schächer
(Für den
Privatgebrauch)
Herr, erbarme Dich unser
Christus, erbarme Dich unser H
err, erbarme Dich unser
Christus, höre uns
Christus, erhöre uns
Gott Vater vom Himmel, erbarme Dich unser
Gott Sohn, Erlöser der Welt, erbarme Dich
unser
Gott Heiliger Geist, erbarme Dich unser
Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott,
erbarme Dich unser
Heilige Maria, Königin aller Heiligen, bitte
für uns
Heiliger Joseph, du Schutzherr der heiligen
Kirche
Heiliger Dismas, guter Schächer
Du Verkünder des christlichen Glaubens
Du Prediger der heiligen Furcht Gottes
Du auserlesenes Beispiel der Hoffnung auf die
Erbarmungen des Herrn
Du Lehrmeister des heiligen Gebetes
Du Muster wahrer Busse
Du Meisterwerk der Liebe Christi, des
Gekreuzigten
Du einziger Verteidiger der Unschuld Jesu
Du unerschrockener Bekenner der Gottheit Jesu
Du herzhafter Bestrafer der Lästerer Jesu
Du Trost des am Kreuze sterbenden Jesus
Du Freude der schmerzhaften Mutter
Du Spiegel aller Tugenden
Du glückseliger Gefährte Jesu am Kreuze
Du einziger, von Jesus selbst selig
gesprochener Heiliger
Du besonderer Liebling des heiligsten Herzens
Jesu
Du glorreicher Besitznehmer des Paradieses
Du erste Frucht der am Kreuze vollbrachten
Erlösung
Du mächtiger Beschützer wider alle diebischen
und mörderischen Hände
Du bester Ratgeber aller kleinmütigen Seelen
Du trostreiche Zuflucht aller armen Sünder
Du bester Ratgeber in verzweifelten Fällen
Du glücklicher Zurechtweiser aller irrenden
Seelen
Du Beschützer der im Herren Sterbenden
Du Wunderwerk der göttlichen Gnade
Du Abgrund der unerforschlichen Urteile Gottes
Du aus einem grossen Sünder gewordener
wunderbarer Heiliger
Du vorzüglicher Hauspatron
Du allgemeiner Helfer in der Todesstunde
Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der
Welt; verschone uns, o Herr
Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der
Welt; erhöre uns, o Herr
Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der
Welt; erbarme Dich unser, o Herr
Christus, höre uns. Christus, erhöre uns.
3 Vaterunser und Gegrüsset seist du, Maria, zu
Ehren der Todesangst Jesu.
Bitte für uns, o heiliger, guter Schächer,
Auf dass uns durch deine Fürbitte geholfen
werde.
L a s
s e t u n s b e t e n
!
Heiliger
guter Schächer, ich bitte dich demütigst, dass
du dich meiner erinnerst, wie einst Jesus
deiner gedacht hat, und dass du durch deine
mächtige Fürbitte mir die Gnade erweisen
wollest, dass ich alle meine Sünden von ganzem
Herzen bereue und nach gänzlicher Genugtuung
für dieselben bald nach meinem Tode mich bei
dir im Himmel ewig erfreuen möge, durch Jesus
Christus, unseren Herrn. Amen.
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