Das
Kostbarste, was die Katholische Kirche hat,
sind nicht die herrlichen Dome und wunderschönen
Kathedralen, sondern die Menschen, die ihr Leben
für Gottes Gnade geöffnet haben: die großen
Mystiker, Seligen und Heiligen.
Zu
den leuchtendsten Gestalten des Glaubens zählt
die heilige Philomena. Nicht umsonst bekannte
der heilige Pfarrer von Ars bei jeder
Gelegenheit:
"Philomena hat große Macht im Himmel,
ihr wird nichts verweigert, um was sie auch
bitten mag." |
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Die
hl. Philomena war die Lieblingsheilige des hl. Pfarrers
von Ars! Sie war aber auch die Lieblingsheilige anderer
heiliger oder heiligmäßiger Männer, Frauen und Kinder
wie etwa Pauline Jaricots, Kardinal Mannigs, Ernest
Hellos, Diana C. Wyssdoms und des Papstes Pius X., der
einmal ganz klar betont hat: "Das gewichtigste
Argument für die Verehrung der hl. Philomena ist der
hl. Pfarrer von Ars." - Die hl. Philomenaverehrung
wurde von nicht weniger als neun Päpsten entschieden
gefördert. Papst Pius IX., der zu ihrem Schrein nach
Mugnano/Italien gepilgert war, verlieh der hl. Philomena
den Ehrennamen "Beschützerin des
Rosenkranzes". Auch seine Nachfolger Leo XIII. und
insbesondere der hl. Papst Pius X. förderten kräftig
ihre Verehrung.
Als
Beweis ist uns das Breve vom 21. Mai 1912 dieses hl.
Papstes erhalten, wo es u.a. heißt: "Es sei und
bleibe für immer festgesetzt, gültig und wirksam, daß
man Ihr (der St. Philomena) volle und ungeteilte Ehren
erweise. Nach dieser Regel soll geurteilt und
entschieden werden. Wenn in anderer Weise verfahren
wird, so soll dies null und nichtig sein, von wem immer
es ausgegangen sein mag." - (Welch weise
Voraussicht!) -
Demnach
kann und darf und soll man diese große Heilige auch
heute noch verehren und sie um Hilfe bitten und ihrer am
11. August besonders gedenken. Das Statut des 2.
Vatikanums ist also demnach dogmatisch hinfällig! Im
Heiligenkalender war nämlich der 11. August der Tag der
hl. Philomena - bis er durch Täuschung des Papstes während
des 2. Vatikanischen Konzils "abgeschafft"
wurde: Der Papst weinte daraufhin bittere Tränen, als
er sah, was er unterschrieben hatte! Die Verehrer der
hl. Philomena bleiben aber dem Tag der hl. Philomena
treu und feiern ihren besonderen Tag am 11. August
weiterhin.
Es ist kein Zufall, daß diese Sonnenfinsternis
symbolhaft gerade auf den Tag der hl. Philomena gefallen
ist, welche beim 2. Vatikan. Konnzil entgegen dem Wunsch
des Papstes aus dem Heiligenkalender gestrichen worden
ist! - So macht diese Heilige vom Himmel aus auf
sich aufmerksam!
Am 24.
Mai 1802 stießen schürfende und schaufelnde Arbeiter
auf ein Grab mit der Inschrift: "Pax tecum Filumena"
(= "Der Friede sei mit dir, Philomena"). Man
fand folgende Symbole auf der Grabplatte: mehrere
Pfeile, eine Geißel, ein Palmzweig und ein Anker als
Hinweise auf ihre Leiden, ihre Todesart, ihren Triumph
und ihre Hoffnung. Nur 3 Jahre danach hatte die hl.
Philomena schon einen Altar in der Marienkirche von
Mugnano bei Neapel, wohin ihre Reliquien auf höchst
abenteuerliche Weise gebracht wurden.
1826 gestattete Papst Leo XII. die Feier der Hl.
Messe an ihrem Gedächtnistag, der auf den 11. August
festgesetzt worden war. Jetzt folgt etwas höchst Merkwürdiges:
Bald darauf empfingen drei Menschen, die einander nicht
gekannt haben, im Traum den Bericht über das Leiden,
Sterben und die Verklärung der hl. Philomena von der
hl. Philomena persönlich! Diese drei Berichte stimmen völlig
überein und enthalten nicht den geringsten Widerspruch!
1834 erlaubte Papst Leo XII. die Feier eines
gesungenen Amtes, einer missa cantata, zu ihren Ehren.
1837 wurde die hl. Philomena kirchenrechtlich in aller
Form unter die Heiligen eingereiht, obwohl dies bei
einer offenkundigen Märtyrerin gar nicht notwendig
gewesen wäre. Ebenso wurden ihr eigene
Breviervorlesungen gewährt. 1841 erhob Papst Gregor
XVI. den Tag ihres Andenkens, also den 11. August, zu
einem Fest hohen Ranges. Das Herrscherhaus des Königreichs
beider Sizilien erwählte die hl. Philomena zur
Landespatronin.
Fromme Menschen wie Pauline Jaricot und der hl.
Pfarrer von Ars erlebten am eigenen Leib ihre
Wundermacht und sie verbreiteten ihren Ruhm. Mit dem
o.g. Breve von Papst Pius X. erhob dieser Papst die
schon früher gegründete St-Philomena-Bruderschaft zu
Paris in den Rang einer Universalen Erzbruderschaft. Als
1925 der große Philomenaverehrer, Pfarrer Johannes
Vianney von Ars heiliggesprochen wurde, wurde in den
Akten des Kanonisierungsprozesses immer wieder auf seine
große Liebe und Verehrung zu ihr hingewiesen. In Ars,
Paris, Thivet, Gigny, Sempigny, Lyon, Toulouse, Le
Cannet und vielen anderen Städten Frankreichs wurden
der hl. Philomena zu Ehren neuerrichtete Kirchen und
Kapellen geweiht. Das gleiche geschah in Bayern, im
Schwarzwald, in Böhmen, England und Irland. Ihre
Verehrer verbreiteten diesen Kult auch nach Nordamerika
und Indien.
Zur Lesung für den 11. August wählte der Heilige
Vater diese Stelle aus dem Buch der Weisheit aus:
"O Herr, mein Gott. Du hast meine Stätte auf Erden
erhöht, da ich um Errettung vom Tode betete... Du hast
mich vom Verderben errettet und mich aus ungerechter
Zeit befreit. Darum will ich Dir danken und Dich loben,
unser Herr und Gott." - So hat
"die Kirche" also die heilige Philomena NICHT
aus dem Heiligenkalender gestrichen. Die wahre Kirche
vergißt keinen Heiligen. Tausende pilgern weiterhin
nach Mugnano, zu den Kirchen, die der hl. Philomena
geweiht sind... Die Weltkirche hält sich an den untrüglichen
und unfehlbaren Gott, von dem der Prophet sagt, daß er
die Sterne bei ihrem Namen nennt. Die hl. Philomena ist
so ein heiliger Stern.
(Quelle: Auszüge
aus dem "AVE-Kurier" Nr. 11/12-2000, S. 18ff.,
bestellen Sie diese informative Zeitschrift und die
Philomenabücher aus dem Mediatrix-Verlag. Ich weise
auch auf die Zeitschrift "Philomena" hin: s.
Linktext "Literatur und Adressen")
Schon
an anderer Stelle habe ich auf meinen Webseiten auf den
11. August hingewiesen, und zwar unter besonderer Berücksichtigung
des Papstbeinamens nach den Weissagungen des hl.
Malachias. Der Papstbeiname des jetzigen Papstes lautet
dort: "de laboris solis" und bezeichnet eine
Zeit, wo das "Licht verdunkelt ist", also eine
"Art geistiger Finsternis der Menschheit, der
Welt", die sich von ihrem Gott abgewandt hat, Gott
"nicht braucht" und ihr Heil anderswo sucht:
Ist das letztlich nicht die Ursache für soviele
Katastrophen, die jetzt die ganze Welt heimsuchen? Ist
es verwunderlich, wenn gerade in der heutigen Zeit, in
diesem Jahrhundert, wo der Satan versucht, die Reinheit
des Menschen zu zerstören, die Philomenaverehrung
"abgeschafft" wurde? Wo doch gerade die
Philomena für ihre Reinheit den Märtyrertod starb, ähnlich
wie eine Maria Goretti u.v.a.!
Die letzte Sonnenfinsternis fand nun gerade an diesem
Philomena-Gedenktag statt: am 11. August 1999! Das kann
niemals ein Zufall sein!
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Der
lebendige Rosenkranz |
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Die heilige Philomena ist Patronin des Lebendigen
Rosenkranzes. Letzterer ist verknüpft mit Pauline
Jaricot (s.o.), die als Gründerin dieser einzigartigen
Bewegung gilt. Pauline Jaricot wurde in äußerster
Todesnot und schwerster Krankheit in Mugnano geheilt.
Wir nennen es das "Große Wunder von Mugnano".
Ohne dieses große Wunder wäre Philomena nicht so
schnell zur Ehre der Altäre erhoben worden. Der hl.
Pfarrer von Ars pflegte oft in einer leisen, aber
eindringlichen Stimme zu sprechen, die alle Herzen zu
ihm zog: "Mein Kind, die heilige Philomena hat eine
große Macht bei Gott, und sie hat überdies ein liebes
Herz. Laßt uns in Vertrauen zu ihr beten. Ihre Jungfräulichkeit
und Großzügigkeit beim Annehmen ihres heroischen
Martyriums haben sie Gott gegenüber so wohlgefällig
erwiesen, daß Er ihr nie etwas verweigert, um was immer
sie bittet."
Es wurde bekannt, daß der hl. Pfarrer alles für die
heilige Philomena und sie alles für ihn erwirkte.
Der Pfarrer lernte die wundervollen Kräfte der
heiligen Philomena erst kennen, als er mit Pauline
Jaricot, der Gründerin der "Gesellschaft der
Glaubensverbreitung", bekannt wurde.
Pauline Jaricot wurde im Jahre 1835 durch die Fürbitte
der heiligen Philomena von einer hoffnungslosen
Krankheit wunderbar geheilt. P. Jaricot bot dem Pfarrer
einen Teil der kostbaren Reliquien der Heiligen an, die
sie vom Schrein in Mugnano (Italien) erhalten hatte.
Diese nahm der Pfarrer mit tief empfundener Freude an.
Sofort setzte er die Errichtung einer Kapelle im
Nebenschiff seiner kleinen Kirche in Ars in Gang, um
dort die Reliquien im Heiligtum zu verwahren. Die Stelle
wurde bald zum Schauplatz zahlreicher Heilungen,
Bekehrungen und Wunder.
Erfüllt von großer Liebe zu der kleinen Heiligen wählte
er sie als seine himmlische Fürsprecherin und gelobte
sich ihr. Zu jeder Jahreszeit sprach er von ihr.
Denjenigen, die um seinen Rat baten, empfahl er, zu ihr
Novenen für viele Gebetsmeinungen aller Art zu beten.
Ernsthaft ermahnte er die Kranken, auch zur heiligen
Philomena zu beten. Er segnete sie und schloß sich
ihnen mit seinem Novenengebet an. Aber er legte es ihnen
auch nahe, daß alle heilungen von der kleinen Heiligen
stammten und daß man nach Gott ihr alle Dankbarkeit
schulde. Tausende pilgerten dorthin, um die hl.
Philomena anzurufen.
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Für
viele wurde das Grab des Philomena-Herolds Rev. Don
Francesco di Lucia zur Pilgerstätte. Das Grab befindet
sich in
der
Kirche Unsere Liebe Frau der Gnaden. Obwohl sich der
einfache und demütige Priester ein einfaches Begräbnis
ge-
wünscht
hatte, sorgte seine liebe Freundin Philomena für ein
liebes Zeichen. Im Augenblick seines Todes fingen die
Glocken
der
Kirche von selbst zu läuten an.
Don
Francesco flehte zum Himmel, dass sich die heilige
Philomena doch offenbaren solle. Wir geben das Zeugnis
der Klosterfrau im damaligen Königreich Neapel wieder,
der sich die heilige Philomena offenbarte. Der Bericht
wurde von kirchlicher Seite überprüft und gutgeheißen.
Während sich die Klosterfrau Maria Luisa di Gesù eines
Tages zur Danksagung nach der heiligen Kommunion
niederkniete, schlossen sich ihre Augen, die sie trotz
Anstrengung nicht wieder öffnen konnte. Von der Statue
der heiligen Philomena her hörte sie eine liebliche
Stimme:
"
Meine geliebteste Schwester, der 10. August ist der Tag,
an dem ich dieses irdische Leben beschlossen habe und in
den Himmel eingezogen bin, wo mich mein himmlischer Bräutigam
in den Besitz der ewigen Güter einsetzte, deren Genüsse
kein menschlicher Verstand zu erfassen vermag. Daher hat
es auch Seine Weisheit so gefügt, dass die Übertragung
meines Leibes nach Mugnano, ungeachtet des festgesetzten
Planes des Priesters, der meine sterbliche Hülle
erhalten hatte, nicht am 5. August, wie er es wünschte,
sondern erst am 10. August geschah, und dass ich nicht
in aller Stille in seine Hauskapelle, wie er es
ebenfalls wünschte, sondern unter allgemeinem Jubel und
Freudengeschrei auf eine ganz außerordentliche Weise in
die Kirche gebracht wurde, wo man mich jetzt verehrt, do
dass der Tag meines Martertods für mich auch ein
Triumphtag geworden ist. (...)
Meine
liebe Schwester, ich bin die Tochter eines Fürsten, der
einen kleinen Staat in Griechenland regierte, und auch
meine Mutter war von königlichem Geblüte. Da sie aber
keine Kinder hatten und noch Heiden waren, so brachten
sie ohne Unterlass ihren falschen Göttern Opfer dar, um
ein Kind zu bekommen. Ein Arzt aus Rom, mit Namen
Publius, der sich nun im Himmel befindet, stand im
Dienste meines Vaters und wohnte in unserem Palaste. Er
war ein Christ. Da er die Betrübnis meiner Eltern sah
und mit ihrer Geistesblindheit Mitleid empfand, wagte er
es, angeregt vom Heiligen Geist, mit ihnen von unserem
christlichen Glauben zu reden. Er versprach ihnen, dass,
sofern sie sich taufen ließen, sie eine
Nachkommenschaft erhalten würden. Die Gnade, die seine
Worte begleitete, erleuchtete ihren Verstand und siegte
über ihren Willen. Sie nahmen den christlichen Glauben
an und erhielten den Gegenstand ihrer Wünsche, den
ihnen Publius als Belohnung für den Empfang der Taufe
versprochen hatte. Bei meiner Geburt gab man mir den
Namen LUMENA, der das Licht des Glaubens bedeutet,
dessen Frucht ich war. Am Tage, als ich getauft wurde,
nannte man mich PHILOMENA, weil ich an diesem Tage ein
Kind des Glaubens war. Die zärtliche Liebe, die mein
Vater und meine Mutter zu mir trugen, war so groß, dass
sie mich beständig um sich haben wollten. Dieses war
auch die Ursache, warum sie mich mit nach Rom nahmen,
als mein Vater eine Reise dahin machen musste, da ihn
der tyrannische Kaiser Diokletian mit einem ungerechten
Kriege bedrohte.
Ich
war damals erst 13 Jahre alt. Angelangt in der
Hauptstadt der Welt, begaben wir uns alle drei in den
kaiserlichen Palast, wo wir zur Audienz vorgelassen
wurden. Kaum war Diokletian meiner ansichtig, so heftete
er seine Blicke fest auf mich. Er schien die ganze Zeit
hindurch, während mein Vater mit ihm sprach und ihm die
Gründe seiner Rechtfertigung mit Wärme ans Herz legte,
von seiner Befangenheit nicht zurückzukommen. Als mein
Vater ausgeredet hatte, gab ihm der Kaiser zur Antwort,
er solle sich nicht weiter beunruhigen, alle Besorgnis
beseitigen und nur auf sein Glück bedacht sein. Er fügt
hinzu: "Ich stelle dir die ganze Macht meines
Kaiserreiches zu deiner Verfügung und verlange nichts
anderes als die Hand deiner Tochter."
Mein
Vater, geblendet von der Ehre, die alle seine
Erwartungen übertraf, nahm den Antrag des Kaisers mit
Freude an. Als wir in unsere Wohnung zurückgekehrt
waren, gaben sich mein Vater und meine Mutter alle
erdenkliche Mühe, mich zu bewegen, dass ich dem Wunsche
Diokletians und ihrem Wunsche willfahren möchte. Ich
sagte zu ihnen: "Wie, wollt ihr denn, dass ich, um
einem Menschen zu gefallen, mein Gelübde breche, das
ich schon vor zwei Jahren Jesus Christus gemacht habe?
Meine Jungfrauschaft bleibt Gott geweiht; ich kann über
mich nicht mehr verfügen." Der Vater aber
erwiderte mir: "Um ein solches Gelübde zu machen,
warst du damals noch zu jung." - Er befahl mir, das
Anerbieten Diokletians anzunehmen und fügte die fürchterlichsten
Drohungen bei. Aber die Gnade Gottes machte mich unüberwindlich.
Mein Vater trug die Einwendung dem Kaiser Diokletian
vor. Da ihn dieser von seinem gegebenen Worte nicht
losbinden wollte, sah er sich genötigt, mich ihm selbst
vorzuführen. Aber einige Augenblicke früher musste ich
noch einen Sturm des Unwillens und der Zärtlichkeit des
Vaters bestehen. Auch meine Mutter stimmte ihm bei und
wandte alles an, um mich in meiner Gesinnung wankend zu
machen, Liebkosungen und Drohungen. Endlich fielen mir
beide zu Füßen, beschworen mich mit Tränen in den
Augen und baten mich, dass ich mich ihrer erbarmen möchte.
"Mein Kind", riefen sie, "habe Mitleid
mit deinem Vater und deiner Mutter, erbarme dich deines
Vaterlandes und unserer Untertanen." Ich
antwortete: "Ich kann nicht; meine Jungfrauschaft,
die ich Gott angelobt habe, geht euch, geht meinem
Vaterlande, geht allem andern vor. Mein Reich ist der
Himmel." - Diese meine Worte stürzten sie in
Verzweiflung. Sie führten mich dem Kaiser vor. Dieser
wandte sogleich alles an, was nur immer in seiner Gewalt
stand, um mich zu gewinnen. Aber alle seine
Versprechungen, alle seine Schmeicheleien und Drohungen
waren vergeblich. Er geriet in heftigen Zorn. Vom Satan
entflammt, ließ er mich ins Gefängnis seines Palastes
werfen, wo man mich in Ketten schlug. In der Meinung,
der Schmerz und die Schande werden meinen Mut brechen,
den mir mein göttlicher Bräutigam einflößte, kam er
täglich zu mir, um mich zu sehen. Er ließ mir dann die
Ketten abnehmen, auf dass ich das wenige Brot und
Wasser, das mir zur Nahrung gereicht wurde, zu mir
nehmen konnte. Dann wiederholte er seine verführerischen
Anreizungen, die ohne einen besonderen Beistand Gottes
meiner jungfräulichen Reinheit sehr gefährlich hätten
sein können. Der Widerstand, den er bei diesen Gefährdungen
meiner Unschuld fand, reizte ihn stets, mir neue Qualen
anzutun. Aber das Gebet hielt mich aufrecht und ich ließ
nicht nach, mich jederzeit meinem Jesus und seiner
reinsten Mutter anzuempfehlen.
Am
37. Tage sah ich die seligste Jungfrau Maria, von
himmlischem Glanz umflossen, ihr göttliches Kind in den
Armen haltend. Sie sprach zu mir: "Noch drei Tage
wirst du in diesem Gefängnis schmachten und nach dieser
vierzigtägigen Haft wirst du diesen Ort der Pein
verlassen." Über diese frohe Nachricht war mein
Herz voll Freude. Als aber die Königin der Engel hinzufügte,
dass ich deswegen aus dem Gefängnis entlassen werden
soll, damit ich noch schwerere Martern erleide und einen
noch fürchterlicheren Kampf als den vorhergehenden
bestehe, so verwandelte sich meine Freude in große
Angst. Ich hatte mir nämlich Hoffnung gemacht, man
werde mich sogleich töten. Da sprach Maria zu mir:
"Fasse Mut, meine Tochter! Du weißt ja, dass ich
eine ganz vorzügliche Liebe zu dir trage. Der Name, den
du in der heiligen Taufe empfangen hast, ist ein Beweis,
dass du eine Ähnlichkeit mit meinem Sohne und mir hast.
Dich nennt man Lumena (Licht) und auch dein Bräutigam
wird LICHT, STERN und SONNE genannt. Mich nennt man
MORGENRÖTE, STERN, MOND, SONNE. Fürchte dich nicht;
ich werde dir beistehen. Jetzt übt die Natur ihre
Rechte über dich aus, damit du dich in deiner Schwäche
demütigst; dann aber, wenn es zum Kampfe kommt, wird
dir die Gnade ihre Kraft geben, und dein Schutzengel,
der auch der meinige war, der Engel Gabriel, dessen Name
>Kraft< bedeutet, wird dir zu Hilfe kommen. Ich
werde dich ganz besonders seiner Sorgfalt empfehlen als
meine vielgeliebte Tochter, die ich vor allen andern
liebe." Diese Worte der Königin der Jungfrauen flößten
mir Mut ein. Die Erscheinung verschwand und hinterließ
einen himmlischen Wohlgeruch, der mein ganzes Gefängnis
erfüllte. Was mir angekündigt worden, ging alsbald in
Erfüllung. Diokletian verzweifelte, mich zum Nachgeben
zu zwingen, und fasste den Entschluss, mich öffentlich
martern zu lassen. Er begann damit, dass er mich geißeln
ließ. Er sagte: "Weil sie sich nicht schämt, mir,
dem Kaiser, einen Missetäter vorzuziehen, der von
seinem Volke verurteilt worden ist, so verdient sie nach
Gerechtigkeit so behandelt zu werden, wie er behandelt
wurde."
Er
befahl also, mich zu entblößen und an eine Säule
festzubinden. Hierauf ließ er mich in Gegenwart einer
großen Menge vornehmer Hofleute dermaßen geißeln,
dass mein ganzer Leib vom Blute triefte und nur eine
Wunde zu sein schien. Als der Tyrann sah, dass ich in
Ohnmacht fiel und dem Tode bereits nahe war, befahl er,
mich von seinen Augen zu entfernen und mich neuerdings
in den Kerker zu schleppen. Er meinte, hier würde ich
meinen Geist aufgeben. Er wurde jedoch in seiner
Erwartung getäuscht. Auch mich täuschte die süße
Hoffnung, bald zu meinem geliebten Bräutigam zu kommen.
Zwei von Licht schimmernde Engel erschienen mir und
gossen Balsam in meine Wunden. Nun fühlte ich mich mehr
gekräftigt, als ich vor der Marter gewesen war. Am
folgenden Morgen in der Frühe gab man dem Kaiser
hiervon Nachricht. Er ließ mich vor sich kommen.
Staunend betrachtete er mich und wollte mich überreden,
dass ich meine Heilung Jupiter, dem er diente, zu
verdanken habe. Er wollte mich mit Gewalt zur Kaiserin
von Rom haben, machte mir Versprechungen, mit denen er
Schmeicheleien und Liebkosungen verband. Er wollte das höllische
Werk, das er sich vorgesetzt hatte, vollenden. Aber der
Heilige Geist, dem ich meine Standhaftigkeit verdanke,
erleuchtete mich in so hohem Grade, dass weder
Diokletian, noch irgend einer seiner Hofleute gegen
meine Beweise, die ich für die Wahrheit unseres
Glaubens vorbrachte, etwas einwenden konnte. Dieses
brachte ihn neuerdings in Wut. Er befahl, mich mit einem
Anker an meinem Hals in den Fluten des Tibers zu
begraben. Der Befehl wurde vollzogen. Aber Gott
verhinderte dessen Folgen, denn in dem Augenblick, als
man mich in den Fluss stürzte, kamen mir abermals zwei
Engel zu Hilfe, die das Seil, womit der Anker an meinem
Halse hing, ablösten, so dass der Anker im Tiber zu
Boden sank, wo er sich jetzt noch befindet. Mich aber
trugen sie ganz sanft, angesichts einer ungeheuren
Volksmenge, an das Ufer. Dieses Wunder brachte bei den
Zuschauern glückliche Wirkungen hervor. Viele bekehrten
sich zum Christentum. Diokletian aber, der es einer
unbekannten Zauberkraft zuschrieb, ließ mich hierauf
durch die Gassen der Stadt Rom schleifen und befahl,
einen ganzen Hagel von Pfeilen auf mich abzuschießen.
Mein Leib war ganz durchbohrt; das Blut rieselte von
allen Seiten herab. Erschöpft, wie ich war, und beinahe
sterbend, wurde ich auf Befehl des Kaisers wieder in den
Kerker zurückgebracht. Der Himmel aber begnadigte mich
neuerdings auf wunderbare Weise. Ich fiel in einen süßen
Schlaf. Beim Erwachen fand ich mich vollkommen geheilt.
Diokletian erfuhr es, geriet in Wut und rief wie ein
Rasender: "Wohlan, mit spitzigen Pfeilen durchbohre
man sie abermals, auf dass sie an dieser Marter
sterbe!"- Sein Befehl wurde sogleich vollzogen. Die
Bogenschützen strengten alle ihre Kräfte an. Aber die
Pfeile versagten ihnen den Gehorsam. Der Kaiser, selbst
gegenwärtig, war ganz außer sich vor Wut und nannte
mich eine Zauberin.
In
der Meinung, die Wut des Feuers werde meiner Zauberkraft
widerstehen, befahl er, die Pfeile in einem Ofen glühend
zu machen und sie dann neuerdings auf mich abzuschießen.
Man tat so. Aber die Pfeile, nachdem sie eine Strecke
fortgeflogen waren, nahmen plötzlich eine
entgegengesetzte Richtung und fuhren auf diejenigen zurück,
die sie abgeschossen hatten. Sechs dieser Bogenschützen
starben auf der Stelle, mehrere andere von ihnen
entsagten dem Heidentum. Das Volk bekannte öffentlich
die Allmacht Gottes, die mich beschützt hatte. Der
Tyrann, durch das Murren und das Geschrei des Volkes
erschreckt, beeilte sich, meinem Leben ein Ende zu
machen, indem er mir das Haupt abschlagen ließ. Meine
Seele flog empor in den Himmel zu ihrem göttlichen Bräutigam,
um von ihm die Krone der Jungfräulichkeit und die Palme
des Martyriums zu empfangen und sich eines besonderen
Vorzuges vor vielen Auserwählten in seiner Gegenwart zu
erfreuen. Der für mich so freudenreiche Tag, an dem ich
in die himmlische Herrlichkeit eintrat, war ein Freitag,
und die Stunde meines Todes war die dritte Stunde
nachmittags.
Novene
zur heiligen Philomena
(Gebet für jeden
Tag der Novene)
Treue
Jungfrau und glorreiche Märtyrerin, heilige Philomena,
ich freue mich über deinen Ruhm, und ich frohlocke für
die Ehre, die du Gott durch deine Wunder erweisest,
besonders für die Armen und die Schwachen. Ich bete zur
göttlichen Majestät, deinen Namen immer mehr bekannt
zu machen, deine Macht zu stärken, und deine Diener zu
vermehren. O gute und liebe heilige Philomena, siehe
mich hier zu deinen Füßen in meinem Elend, aber auch
voll Vertrauen zu dir. Ich bitte dich um Barmherzigkeit.
Segne mich, stehe mir bei in allen meinen Nöten, und
verlasse mich nie. O große und liebliche Heilige, schütze
mich gegen die Feinde meines Heiles und bitte unablässig
den Herrn Jesus für mich, damit er mir die Gnade
erweist, Ihm in dieser Welt zu dienen, und ihn in der
Ewigkeit zu besitzen. Amen.
Vater
unser... Gegrüßet
seist du Maria ...
Heilige
Philomena, bitte für uns! (3mal).
Gebet
zur heiligen Philomena
Hehre Patronin
unseres Gotteshauses, heilige Philomena! Wir knien vor
deinem Bilde und legen vertrauensvoll unsere Bitten in
deine Hände. Du bist Märtyrerin. Du hast an Gott
geglaubt, auf Ihn gehofft, Ihn über alles geliebt im
Leben und im Sterben. Heilige Märtyrerin! Du siehst uns
in schwerer Zeit, in Not und drohender Verfolgung. Stärke
unseren Glauben: festige die Treue, bekehre die Lauen, führe
zurück die Getrennten. Hilf uns einander lieben und im
Frieden leben. Erbitte uns größere Liebe zu Christus und
zum Glauben, zum geheiligten Boden unserer Väter. Du bist
Jungfrau. Du hast Ehre und Reinheit geliebt, sie höher
geschätzt als falsche Freuden und goldene Versprechen der
Zukunft. Dein junges Leben gabst du für die Unschuld hin.
Heilige Jungfrau! Heute ist die Welt so böse und die Sünde
tritt werbend auf. Bewahre die Familien unentweiht. Laß
Eltern und Erwachsene die Kinderseelen achten. Lehre die
jungen Leute um ihre Treue beten und kämpfen. Siegreiche
Jungfrau, erbitte und erhalte uns gläubig-fromme Eltern,
unschuldige Kinder, eine keusche, starke Jugend! Heilige
Patronin Philomena! Lange verbarg die Tiefe der Katakomben
Deinen Namen. In neuer Zeit hat dich Gott durch Wunder
verherrlicht und auf deine Fürbitte die Menschen mit
Gnaden überhäuft. Sei unsere «Geschäftsträgerin beim
lieben Gott», wie du es warst für den heiligen Pfarrer
von Ars und sein armes Volk. Dir empfehlen wir unsere
Anliegen, die der Seele wie des Leibes, die privaten und
öffentlichen. Besonders bitte ich / wir um ... O Maria, Königin
der Märtyrer und Jungfrauen, unterstütze die Fürbitte
unserer heiligen Patronin, und laß uns auf gütige Erhörung
hoffen, nach Gottes heiligem Willen und zu unserem ewigen
Heil. Amen.
Kirchengebet
Bitte für uns, heilige Philomena! Auf daß wir würdig
werden der Verheißungen Christi.
Lasset uns beten!
O Gott, Du hast neben den übrigen Wundern Deiner Macht
auch dem schwachen Geschlecht den Sieg des Martyriums
verliehen. Gewähre gnädig, da wir das Geburtsfest der
heiligen Philomena, Deiner Jungfrau und Blutzeugin
begehen, daß wir nach ihrem Beispiel zu Dir
emporschreiten. Durch unseren Herrn Jesus Christus, der
mit Dir und dem Heiligen Geiste in der Einheit lebt und
regiert in alle Ewigkeit. Amen.
[Nihii
obstat; Julius Desfossez, librorum censor.
Imprimatur:
Friburgi Helv., die l. oct. 1945. Ludovicus Waeber, vic.
capitularis.]
(Quelle:
Zeitschrift "Philomena" 2/06, S. 7,
Theresia-Verlag, CH-6424 Lauerz)
Anmeldung
zum LEBENDIGEN ROSENKRANZ
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Schließen auch Sie sich der Heerschar der
Muttergottes an mit dem Beten des Rosenkranzes!
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Die
heilige Philomena Patronin des lebendigen Rosenkranzes
Der
„Lebendige Rosenkranz„ ist eine Gebetsgemeinschaft und
besteht aus vielen sog. „Rosen„; das sind Gruppen von 15
oder (mit den lichtreichen Geheimnissen) 20 Personen,
die täglich ein Gesätzchen des Rosenkranzes beten, das
für sie einmal monatlich (oder zweimonatlich,
vierteljährlich, halbjährlich, jährlich, in
Ausnahmefällen auch lebenslang) ausgelost wird. So betet
jede „Rose„ Tag für Tag gemeinsam einen ganzen Psalter.
Die Mitglieder sind in alle Gebete und Verdienste des
Dominikanerordens hineingenommen und haben an mehreren
Tagen im Jahr das Vorrecht, einen vollkommenen Ablass
gewinnen zu können, u. a. auch am Tag der Aufnahme.
Mitgliedsbeiträge werden nicht erhoben.
Spendenüberschüsse fließen in die weltweiten Missionen.
Das
Versprechen bei der Anmeldung
(z.B. Schweiz)
Ich melde
mich an zum LEBENDIGEN ROSENKRANZ. Ich bin davon überzeugt,
dass nur das gemeinsame Gebet dem Glaubens- und
Sittenzerfall in unserer Heimat Einhalt gebieten kann.
Ich verpflichte mich, täglich ein Geheimnis aus dem
Rosenkranz zu beten. Wenn ich den Rosenkranz am selben
Tag schon bete, in dem auch mein Geheimnis enthalten
ist, muss ich das mir im Heiligen Geist zugeloste
"Geheimnis aus dem Leben Jesu" an diesem Tag
nicht noch einmal beten.
Gegründet wurde der Lebendige Rosenkranz im Jahr 1826 in
Lyon von Pauline Jaricot, die ihr ganzes Leben in den
Dienst Gottes gestellt hat und 1862 im Ruf der
Heiligkeit verstorben ist. Sie war erfüllt vom Gedanken
der Mission, den sie dadurch zu verwirklichen suchte,
dass sie Beterinnen und Beter gewann und Missionare in
aller Welt durch Gebet und Spenden unterstützte.
Wer wenigstens einen
Monat lang alle Tage sein Gesätzchen gebetet hat, kann
(unter den gewöhnlichen Bedingungen) einen vollkommenen
Ablass an folgenden Tagen gewinnen:
-
am Tag des
Eintritts
-
am Fest der ohne
Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria
(8. Dezember)
-
am Fest der Geburt
des Herrn (25. Dezember)
-
am Fest der
Darstellung des Herrn (2. Februar)
-
am Fest der
Verkündigung des Herrn (25. März)
-
am Fest der
Auferstehung des Herrn
-
am Fest der
Aufnahme Mariens in den Himmel (15. August)
-
am Fest Unserer
Lieben Frau vom Rosenkranz (7. Oktober)
Darüber hinaus haben alle
Mitglieder des Lebendigen Rosenkranzes im Leben und
Sterben die Vergünstigung der Teilnahme an allen
heiligen Messen, Gebeten und Verdiensten des
Dominikanerordens.
Fragen sie ihr Bistum nach
Kontaktadressen um sich beim lebendigen Rosenkranz
anzumelden.
http://www.rosenkranzgebete.de/lebendiger-rosenkranz/index.php
http://www.totustuus.at/
GEBETSGEMEINSCHAFT
LEBENDIGER
ROSENKRANZ
Pauline-Marie
Jaricot, die Gründerin des Lebendigen Rosenkranzes, ist
als Tochter armer Leute in Lyon geboren und
daselbst 1862 im Ruf der Heiligkeit gestorben. Auf sie
gehen zwei große kirchliche Werke zurück: Das „Werk
der Glaubensverbreitung“ (1819) und „Der Lebendige
Rosenkranz“ (1826). Mit beiden Werken hatte sie nur
ein einziges Ziel: Die Verbreitung und Erhaltung des
Glaubens. Das erste wurde zum „Päpstlichen
Missionswerk MISSIO“ (1822 durch Papst Pius VII.), das
zweite breitete sich weltweit als Gebetsgemeinschaft
aus. Das von der Gründerin vorgegebene Ziel ist in
beiden Werken erhalten geblieben. Bei ihrem Tod waren es
allein in Frankreich über 2 Millionen eingeschriebene
Mitglieder, die für die Verbreitung und Erhaltung des
Glaubens beteten. Kurze Zeit nach seiner Gründung,
schon am 27. Januar 1832, approbierte Papst Gregor
XVI. diese „neue Gebetsform des Rosenkranzes“. Durch
das „Breve“ Papst Pius IX. „Quod iure“ vom 17.
August 1877 erhielt der Lebendige Rosenkranz „für
alle künftige Zeiten“ einen Generaldirektor in er
Person des Generals des Dominikanerordens, der am 15.
November 1877 und am 5. Juni 1879 im Auftrag des
Papstes eine Reihe organisatorischer Erlasse veröffentlichte,
um die schon in mehreren Kontinenten verbreitete
Gebetsgemeinschaft zu vereinheitlichen. Danach muß jede
Neugründung über einen Geistlichen Leiter („Director
spiritualis“) verfügen, der seinerseits die
Beauftragung durch den zuständigen Provinzial des
Dominikanerordens erhält. Im Verlauf der Zeit
entstanden weitere Rosenkranzgemeinschaften, so:
„Rosenkranzkreuzzug des Dominikanerordens“ 1939;
„Familienrosenkranz“ 1942; der in Europa nebst dem
Lebendigen Rosenkranz wohl bekannteste „Sühnerosenkranz
um den Frieden in der Welt“, Wien 1949, und einige
Rosenkranzbruderschaften.
Am 25. März 1989 wurde der „Lebendige Rosenkranz
Schweiz“ gegründet. Ein Jahr danach waren es fast
100, 10 Jahre nach der Gründung sind es heute rund 340
„Rosen“!
Nach Einsicht sämtlicher Unterlagen der neugegründeten
Gebetsgemeinschaft schreibt der Provinzial der Schweizer Dominikaner in seiner Installationsurkunde am 25. März
1989 an den geistlichen Leiter: „ Gerne erteile ich
Ihnen hiermit die Erlaubnis zur Installierung des
Lebendigen Rosenkranzes in der Schweiz und beauftrage
Sie zu dessen ‚geistlichen Direktor‘. Die
Generalkapitel unseres Ordens haben in den letzten
Jahren immer wieder auf die Bedeutung des Rosenkranzes
als eine Form der Predigt und des Gebetsapostolats
hingewiesen. In diesem Sinne möchte ich Ihnen für
Ihren unermüdlichen Einsatz danken.“
Die Gebetsgemeinschaft ist international und auf
allen Kontinenten verbreitet – echt katholisch! Wir
wollen ein Netz des Gebets für die Gottesmutter
aufbauen. Die Gebetsgemeinschaft ist
kein Verein.
Die
„Jahresversammlungen“ sind die Gebetsnachmittage.
Diese bestehen aus Anbetung vor dem Allerheiligsten und
Rosenkranz.
Hier ein kurzer
Überblick über das Wesentliche des Lebendigen
Rosenkranzes.
Eine
„Rose“ besteht aus 15 Mitbetern/innen (Mitgliedern).
Das einzelne Mitglied einer „Rose“ betet täglich
nur ein Geheimnis aus dem Rosenkranz, gemeinsam jedoch
beten sie täglich den ganzen Psalter (= alle 15
Geheimnisse). Jede Rose hat eine/n Förderer/in, der täglich
stellvertretend für alle 15, das heißt im Namen
„seiner Rose“, das apostolische Glaubensbekenntnis
(beim Kreuz) und bei den ersten drei Perlen um Glaube
– Hoffnung – göttliche Liebe betet. Die Mitglieder
des Lebendigen Rosenkranzes dürfen sich anhand der von
den Päpsten verliehenen Privilegien eines ganzen
Psalters, das heißt der Gnaden aller drei Rosenkränze,
erfreuen.
Der Lebendige Rosenkranz geht einen Schritt über
das „nur Beten“ des Rosenkranzes hinaus: Wir stellen
uns ein Leben lang ganz und vorbehaltlos unter das
„Geheimnis aus dem Leben Jesu“, das uns im Heiligen
Geist zugeteilt wurde und deuten alles, was uns freut
oder was wir ertragen müssen, im Lichte und im Sinne
dieses Geheimnisses. So entsteht mit der Zeit ein
lebendiger Austausch zwischen dem Beter und „seinem“
Geheimnis aus dem Leben Jesu. In dem wir immer mehr in
das geheimnisvolle Leben Jesu eindringen, versuchen wir,
unser eigenes Leben zu verstehen.
Das Leben Jesu war für uns Menschen etwas
geheimnisvolles; wir werden es hier auf Erden nie
verstehen können. An diesem geheimnisvollen Leben
nehmen wir – durch „unser Geheimnis“ – aktiv
teil. Wie die Apostel, denen es gegeben war, das
geheimnisvolle Leben Jesu auf Erden zu begleiten, so
soll „unser Geheimnis“ unser Leben begleiten und uns
zu „Aposteln unserer Zeit für Jesus“ machen!
Wer schon täglich den Rosenkranz betet, sollte jetzt
den nächsten Schritt wagen. Dazu verhilft der Lebendige
Rosenkranz. Die Kürze dieser Form des Rosenkranzgebets
trägt dazu bei, die Familie im Gebet zu einen und zu
umschließen. Daher können auch schon Kleinkinder
angemeldet werden, wenn die Eltern (in Gegenwart des
Kindes) „sein Geheimnis aus dem Leben Jesu“
stellvertretend für das Kind beten. So wächst das Kind
schon frühzeitig in „sein“ Gebet hinein.
In der Gebetsgemeinschaft täglich füreinander
beten. Jeder betet für jeden – und natürlich auch für
sich selbst. Ihre Freude, Ihr Leid ist täglich in eine
große Beterschar eingebettet! Der geistliche Leiter
zelebriert jeden Samstag eine hl. Messe für alle
lebenden und Verstorbenen Mitglieder. Beichtgelegenheit, Kreuzweg um
Priesterberufe, Mediationsrosenkranz, eucharistische
Gebete, Marienlob, großes Exorzismusgebet nach Papst
Leo XIII., in das sich alle Mitglieder – ebenso wie in
die wöchentliche hl. Messe – bewußt einschließen können.
Ein
Gnadenmittel für Kinder und Jugendliche
Oft werde
ich gefragt, ob man Kinder etwa ab 10 Jahren, wenn es
ausdrücklich bereit wäre, Mitglied des Lebendigen
Rosenkranzes zu werden, sich aber noch nicht
verpflichten könne, „täglich“ sein Geheimnis zu
beten, anmelden sollte. Sollen die Eltern dann
„zur Sicherheit“ das Geheimnis des Kindes
stellvertretend beten? Über das stellvertretende Gebet
für Kleinkinder war oben die Rede. Dieselbe Frage wird
auch bezüglich der alten und Kranken Menschen gestellt,
die nicht mehr in der Lage sind, ihr Geheimnis zu beten.
Für letztere gilt: Bitte nicht abmelden, ihr Leiden ist
ja auch „Teilhabe am geheimnisvollen Leben Jesu“-
und was für eine!
Was die Jugendlichen angeht, ist eine Anmeldung
sicher zu befürworten. Wenn ein Jugendlicher die
Bereitschaft zum Mitbeten hat, aber von der
„Pflicht“ sich scheut, muß grundsätzlich
festgehalten werden, daß im Lebendigen Rosenkranz eine
Person nur ein Geheimnis beten soll. Da das Gebet aber
nicht „unter Sünde“ verpflichtet, macht es in
diesem Falle nichts aus,, wenn der Jugendliche das Gebet
einmal „vergißt“ (Kinder in diesem Alter sind
manchmal nach ermüdenden Tagen „zu faul“ zum
Beten). Betrachten wir aber die Vorteile einer
Mitgliedschaft des Jugendlichen in einer
Gebetsgemeinschaft, dann steht fest:
1) Der Jugendliche ist täglich in das Gebet von
Tausenden von Betern, in den Segen des hl. Meßopfers
jeden Samstag und in das Exorzismusgebet an jedem ersten
Freitag eingeschlossen. Und die Gnade wirkt oft Großes
– ohne unser Zutun!
2) Sie sind Mitstreiter Mariens, der Unbefleckten,
deren Macht im Kampf gegen Satan und Sünde das Gebet
– und vornehmlich das Rosenkranzgebet – ist.
3) Vielleicht liest der/die Jugendliche irgendwann
einmal die mit der Anmeldung erhaltene „Marienweihe“
durch und weiht sich in einem Augenblick, den sonst
niemand kennt, durch Maria Jesus. Maria beruft sich die
Beter eben wann und wie sie will. Und die Kraft einer
solchen Weihe können wir mit menschlichen Maßstäben
niemals erfassen.
4) Schließlich macht gerade im Lebendigen Rosenkranz
nicht die „Menge“ es aus, wieviel wir beten, sondern
die Hingabe an das geheimnisvolle Leben Jesu anhand des
zugeteilten Geheimnisses – der zentrale Gedanke des
Lebendigen Rosenkranzes! Die Jugendlichen lernen so, ihr
Leben immer mehr und mehr dem eben Jesu anzugleichen.
Kann es für die große Streiterin im letzten Kampfe,
Maria, eine größere Freude geben, als zu wissen, dass
sich viele Menschen in das Leben des göttlichen Erlösers
„hineinarbeiten“? Damit aber kann man nicht früh
genug beginnen. Die Welt wird immer von neuem versuchen,
sich ihren Teil von uns abzuverlangen. Doch durch die
Angleichung an das Leben Jesu sind wir gewappnet und
werden nach kurzen Irrwegen schneller und leichter den Rückweg
zu Gott finden! Und das ist gerade für den Lebensweg
der Jugendlichen wichtig!
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