Hl. Christophorus
 

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Der Hl. Christophorus (=Christusträger) erlitt als Christusprediger unter Kaiser Decius um 250 den Tod durch Enthaupten, nachdem er die Zerfleischung mit Eisenruten, das Feuer und die Durchbohrung mit Pfeilen überlebt hatte. Seine Reliquien wurden zuerst nach Toledo (Spanien) und dann in die Abtei St. Denys (F) gebracht. Er wird als Patron gegen Pest, Zahnweh und Hunger, aber auch von Autofahrern und Reisenden, Schiffern und Flössern angerufen. Als Nothelfer zum Schutz gegen Hagel und Feuer ist er in vielen Gegenden bekannt. Der morgendliche Anblick seines Bildes bietet Schutz gegen jähen und unbussfertigen Tod bis zum Abend (deshalb wurden viele Grossbilder an Aussenwänden von Kirchen gemalt...).

Patron: Des Verkehrs, der Furten und Bergstraßen, der Flößer, Fähr- und Seeleute, Schiffer, Kraftfahrer, Pilger und Reisenden, Luftschiffer, Zimmerleute, Buchbinder, Hutmacher, Färber, Lastenträger, Bergleute, Gärtner und Obsthändler, der Kinder, gegen einen unerwarteten Tod, gegen die Pest und andere Seuchen, gegen Feuer- und Wassergefahren, Dürre, Unwetter und Hagel, gegen Augenleiden, Zahnschmerzen und Wunden.

HI. Christophorus
Fresko in der Nothelfer-Kapelle in Silenen ( Uri).

 

Attribute
Als "Christusträger" wird der wohl volkstümlichste Nothelfer immer mit dem Jesuskind auf der Schulter, vor einem Fluss oder Meer, dargestellt, oft mit grünender Märtyrerpalme in der Hand.

 

Legenden des Hl. Christophorus

Um das Leben des Christophorus, dessen historische Existenz durch frühe Zeugnisse der Verehrung und Weihe einer Kirche im Jahr 454 in Chalkedon - dem heutigen Stadtteil Kadiköy in Ístanbul - gesichert ist, ranken sich viele Legenden.

Der Hl. Christophorus soll von ungewöhnlicher Grösse gewesen sein und aus Chanaan (Num 13, 29) stammen, woher die Riesen kommen. Es wird erzählt, dass er als Heide nur demjenigen mit seinen Riesenkräften dienen wollte, welcher der Mächtigste in dieser Welt sei. Auf seiner Suche gelangte er zu einem König, der ihn nicht mehr gehen lässt. Eines Tages kommt ein Gaukler am Hof vorbei und singt ein Lied. Als der Name des Teufels fällt, bekreuzigt sich der König. Christophorus will wissen, was das Kreuzzeichen zu bedeuten hat und droht, den König zu verlassen. Widerwillig erklärt dieser: "Ich will dem Teufel mit dem Kreuzzeichen die Macht nehmen, mir zu schaden."- "Wie, Du hast Furcht vor dem Teufel? Dann ist er mächtiger als du! Und ich glaubte, dem mächtigsten Herrn zu dienen! Ich verlasse dich." Und er suchte den Teufel, kreuz und quer durch die Welt wandernd. ln einer Wüste begegnete er einer schreckhaften Gestalt, die sich ihm als Satan zu erkennen gab, der alle Macht besässe. So trat Christophorus, der damals noch Reprobus (=der Verworfene) hiess, in seinen Dienst und folgte ihm. Eines Tages standen sie unvermutet vor einem Kreuz... und der Teufel machte einen grossen Umweg. "Warum meidest du das Kreuz?" fragte Christophorus. Erst nach hartnäckigem Drängen gestand der Teufel, dass er das Kreuz fürchte, seitdem Jesus Christus daran gestorben sei. "Du hast Furcht. Du bist also nicht der Mächtigste. Leb wohl, ich werde wandern, bis ich Jesus Christus finde." Und er wandte sich vom Teufel ab. Ein Einsiedler gab ihm den Rat, sich am Ufer eines reissenden Flusses niederzulassen und die Reisenden zum andern Ufer zu tragen: "Sei jedermanns Diener, und du wirst den König der Könige ¬Jesus Christus- sehen." Und nach vielen Jahren eines Nachts hörte Christophorus eine Kinderstimme rufen, konnte aber in der Dunkelheit nichts erblicken. Nach dem dritten Ruf nochmals hinausgehend sah er ein Kind, das hinübergetragen werden wollte. Als er aber mit diesem Kind auf der Schulter ins Wasser stieg, wurde die Last immer schwerer, das Wasser schwoll an, er fürchtete zu ertrinken. Als er erschöpft am Ufer das Kind niedersetzte sagte er: "Ich glaubte zu sterben. Es war, als ob die ganze Welt auf meinen Schultern läge. Ich hätte es nicht länger ertragen."- "Christophorus', erwiderte das Kind:
Du hast mehr getragen als die Welt, du hast den Schöpfer der Welt getragen. Ich bin der König Jesus Christus.
Und seitdem trägt er den Namen Christophorus, der Christusträger.

Nach dieser älteren Legende hatte Christophorus „auf wunderbare Weise” die Taufe empfangen und zog nun lehrend und predigend durch die Lande. Er kam zu einem König nach Lykien, wo er die Sprache nicht verstand und verwirrt darniederlag, als man ihn im Gebet fand. Durch dieses Gebet wurde ihm das Verständnis dieser Sprache erschlossen und er konnte nun auf dem Richtplatz den dort Gemarterten Worte der Stärkung zusprechen. Ein Richter schlug ihn, Christophorus steckte seinen eisernen Stab in den Boden, der grünte und blühte, dieses Wunder bekehrte 8000 Menschen.

Der die Christen verfolgende König ließ Christophorus einkerkern und schickte zwei Dirnen zu ihm, Micäa und Aquilina, die ihn abspenstig machen sollten. Aber sie wurden von Christophorus bekehrt, deshalb vom König grausamen Martern unterworfen und enthauptet. Dann schickte der Herrscher 200 Kriegsknechte aus, um den Riesen zu greifen; sie vermochten es nicht, denn er erhielt übermenschliche Kraft aus dem Gebet. Weitere 200 Knechte wurden ausgeschickt, aber sie bekehrten sich und wurden enthauptet. 400 Bogenschützen sollten ihn nun erschießen, die Pfeile blieben aber in der Luft stehen, und als der König dies für Zauberei hielt, traf ihn ein Pfeil und machte ihn blind. Christophorus sagte zu ihm: „Morgen bin ich tot, dann nimm von meinem Blut, mische es mit Erde, lege es auf dein Auge, und du wirst geheilt.” Christophorus wurde dann enthauptet, der König tat nach seinen Worten, wurde sehend und bekehrt. Mühsam schleppten die Kriegsknechte den Leichnam des hundsköpfigen Riesen zum Stadttor hinaus.
 

Die Verehrung wurde schon im 15. Jahrhundert oft kritisch betrachtet, sein Kult von Lokalsynoden verboten und von Humanisten abgelehnt. Das Christophoruslied aus dem späten Mittelalter wurde nach der Reformation von Hans Sachs protestantisch umgedichtet. Luther sah in der Christusträgerlegende eine Allegorie des Christenmenschen. In späterer Volkstradition wurde Christophorus zur Märchen- und Sagengestalt. In moderner Zeit gilt er als Schutzpatron für Autofahrer und Verkehrsmittel, manche Menschen ließen ihr Auto in seinem Namen segnen oder haben eine Plakette in ihrem Fahrzeug. Umritte, Umfahrten, Einsegnungen und Bruderschaften halten das Gedenken wach. Christophorus wurde 1962 aus der Liste der kanonischen Heiligen zwar gestrichen, weil seine Existenz legendär sei, er blieb aber im deutschen Diözesankalender erhalten; 2001 wurde er auch wieder ins Martyrologium Romanum aufgenommen. Er ist einer der 14 Nothelfer.

 

Solche Fürbitter bei GOTT sind alle Heiligen im Himmel, im besonderen die 14 Nothelfer. Darum lehrt uns die Kirche beten:
Alle ihr Hl. Engel und Erzengel, alle ihr Heiligen Gottes, bittet für uns!
Unserem Jahrzehnt der körperlichen und geistigen Epidemien ist ein Aufschwung der Verehrung der "14" zu wünschen. Gebetserhörungen brauchen nicht an vergangene Zeiten gebunden zu sein: Wunder geschehen auch heute!

"Die 14 Nothelfer" von J. Riemenschneider im Hofspital zu Würzburg

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