Maa de Jesus de Agreda
Maria von Agreda
 
Ratsversammlung in der Hölle

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Spanische Franziskanerin und Mystikerin.
Geb. 2.4. 1602 in Agreda (Soria/Spanien)
† 24.5. 1665 Ratgeberin König Philipp IV. von Spanien.

Aus:
«Leben der jungfräulichen Gottesmutter Maria»
§ 10. Schluß de Auslegung des 12. Kapitels der Geheimen Offenbarung§ 10. Schluß de Auslegung des 12. Kapitels der Geheimen Offenbarung

 
Ratsversammlung in der Hölle

Als Luzifer und sein teuflischer Anhang in der Hölle angekommen war, hielt er gleich mit allen eine Ratsversammlung. In dieser Zeit bot Luzifer seinen Verstand und seine ganze teuflische Bosheit auf, mit seinen höllischen Genossen zu überlegen, wie sie Gott am ärgsten beleidigen und sich an ihm für die über sie verhängte Strafe rächen könnten.

 

Das Endergebnis dieser Versammlung war kurz folgendes: Weil Gott aller Voraussicht nach die Menschen sehr lieben werde, würde die ärgste Rache und schwerste Unbill darin bestehen, dass sie die Wirkung der göttlichen Liebe verhinderten, indem sie die Menschen betörten, verführten und so viel wie möglich aufreizten, gegen Gott undankbar und rebellisch zu sein. Dadurch würden sie Seine Gnade und Freundschaft verlieren.

 

Luzifer sagte: Nach dieser Erkenntnis müssen wir arbeiten, und alle Kräfte und Sorgen aufbieten. Wir wollen die Menschen unseren Einsprechungen und unserem Willen unterwürfig machen und sie dadurch verderben.

 

Wir wollen das ganze Menschengeschlecht verfolgen und es um seinen verheenen Lohn bringen. Wir wollen unsere ganze Wachsamkeit aufbieten, dass die Menschen nicht zur Anschauung Gottes gelangen, weil diese uns ungerechter Weise verweigert wurde. Gren Triumph werde ich über sie feiern. Alles werde ich verheeren und meinem Willen unterwerfen. Ich will Irrtümer und Sekten und meine den Gesetzen Gottes zuwiderlaufenden Gesetze verbreiten. Ich selbst werde aus den Menschen Propheten und Anführer erwecken, in sie meine Irrlehren säen, die sie überall verbreiten sollen. Darauf will ich aus Rache gegen ihren Schöpfer sie zu mir in die Qualen der Hölle hinabziehen.

 

Die Armen will ich bedngen, die Notleidenden unterdrücken, die Verlassenen verfolgen. Ich will Zwietracht en, Kriegsflammen entzünden, Völker gegen Völker hetzen, Hochmütige und Freche hervorbringen, die das Gesetz der Sünde überall ausbreiten. Alle die mir folgen, will ich im ewigen Feuer vergraben. Jene die sich mir am engsten anschließen, will ich in den Ort der größten Qualen versenken. Daraus wird mein Reich sein, das ist der Lohn, den ich meinen Knechten gebe.

 

Dem menschgewordenen Wort (Christus) will ich einen blutigen Krieg ankündigen. Wenn Er auch Gott ist, so wird Er doch auch Mensch sein, also von einer niederen Natur als ich. Ich will meinen Thron und meine Würde über die Seinige erheben, durch meine Macht und Arglist Ihn überwinden und stürzen. Die Frau, die Seine Mutter wird, soll unter meinen nden vergehen. Denn was sollte für meine Macht und Größe eine einzige Frau bedeuten? Ihrmonen aber, die ihr mit mir vergewaltigt worden seid, folgt mir nach und gehorcht mir jetzt in der Rache, wie ihr mir damals im Ungehorsam gefolgt seid. Heuchelt Liebe zu den Menschen und richtet sie dadurch zugrunde. Dienet ihnen betrüglich, um sie zu stürzen. Macht sie schlecht und zieht sie zu mir hinab in die Hölle.“

 

Keine menschliche Zunge vermag den Grimm und die Bosheit dieser ersten höllischen Ratsversammlung gegen das Menschengeschlecht zu schildern, das noch gar nicht erschaffen war.

Damals wurden alle Laster und Sünden der Welt ausgedacht.

Von dorther entspringen alle Lügen, Irrtümer und Glaubensspaltungen. Alle Ungerechtigkeit hat in dieser chaotischen Versammlung ihren Ursprung. Alle die Bosheit verüben, dienen dem Fürst der Hölle.

 

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