Grundwahrheiten Marienverehrung

   
   





  
Grundwahrheiten über die Marienverehrung
 
Ludwig Maria Grignion von Montfort war Priester, Prophet, Apostel und Reformator. Es gibt ,, wenige Heilige, deren Leben eine ebensolche Spannweite besitzt; denn er sagte nicht bloss Zukünftiges voraus, er ist an der Gestaltung dieser Zukunft selbst beteiligt. Als sein Hauptwerk —die Wahre Andacht zu Maria— wieder aufgefunden wurde, 1842 beginnt er zum zweiten Mal seine Sendung als «Apostolischer Missionar».

1. Wahrheit

Jesus Christus ist das letzte Ziel aller Marienverehrung 

Unser Erlöser Jesus Christus, wahrer GOTT und wahrer Mensch, muss das Endziel aller unserer Andachtsübungen sein; sonst wären sie falsch und irreführend. Jesus Christus ist Alpha und Omega, Anfang und Ende aller Dinge. Unsere ganze Arbeit besteht nach dem Apostelwort darin, alle Menschen in Jesus Christus vollkommen zu machen. In ihm allein wohnt die ganze Fülle der Gottheit und jede Fülle der Gnade, Tugend und Vollkommenheit: in ihm allein haben wir alle geistlichen Segnungen empfangen. Er ist der einziger Lehrer, von dem wir lernen dürfen, der einzige Herr, dem wir angehören, das einzige Haupt, dem wir geeint sein müssen, das einzige Vorbild, dem wir nachstreben müssen, der einzige Arzt, der uns heilen soll, der einzige Weg, auf dem wir wandeln dürfen, die einzige Wahrheit, die wir glauben dürfen, das einzige Leben, das uns beseelen muss, und unser ein und alles in allen Dingen. Er allein genügt. Unter dem Himmel ist uns kein anderer Name gegeben, in dem wir das Heil finden können, als der Name Jesu. GOTT hat unserem Heil, unserer Vollkommenheit und unserer ewigen Seligkeit keine andere Grundlage gegeben als Jesus Christus: jedes Gebäude, das nicht auf diesem Grundstein ruht, ist auf Flugsand gebaut und wird unfehlbar früher oder später einstürzen. Jeder Gläubige, der nicht mit ihm vereint ist wie die Rebe mit dem Weinstock, wird abfallen, verdorren und zu nichts anderem taugen, als ins Feuer geworfen zu werden. Wenn wir in Jesus Christus sind und Jesus Christus in uns, dann haben wir keine Verdammnis zu fürchten; nicht die Engel des Himmels, nicht die Menschen der Erde, nicht die Dämonen der Hölle noch irgendein Geschöpf kann uns scheiden von der Liebe GOTTES, die da ist in Jesus Christus. Durch ihn, mit ihm und in ihm vermögen wir alles: wir können dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes jede Ehre und Verherrlichung erweisen; wir können selbst vollkommen werden und unserem Nächsten ein Wohlgeruch des ewigen Lebens sein.

Wenn wir also die wahre Marienverehrung zeigen, dann tun wir das nur, um die Verehrung Jesu Christi um so vollkommener zu gestalten; wir wollen nur einen leichten und sicheren Weg zu Jesus Christus weisen. Würde die Marienverehrung die Seelen von Christus entfernen, dann müsste man sie als Blendwerk des Teufels verwerfen; aber wie ich schon gezeigt habe und noch ausführlicher zeigen werde, ist genau das Gegenteil der Fall: wir brauchen gerade diese Verehrung, um Jesus Christus ganz zu finden, ihn innig zu lieben und ihm treu zu dienen.

Man kann Jesus nicht von Maria trennen

Nun wende ich mich einen Augenblick lang dir zu, du mein geliebter Jesus; deiner göttlichen Majestät möchte ich es in Liebe klagen: die meisten Christen, selbst die gelehrtesten, kennen nicht das notwendige Band, das zwischen dir und deiner heiligen Mutter besteht. Du, o Herr, bist immer mit Maria, und Maria ist immer mit dir und kann ohne dich nicht sein: sonst würde sie aufhören zu sein, was sie ist. Durch die Gnade ist sie so gänzlich in dich umgestaltet, dass sie selbst gar nicht mehr lebt, nicht mehr ist; du allein bist es, mein Jesus, der in ihr lebt und herrscht, vollkommener als in allen Engeln und Seligen. Ach, wüsste man doch um die Ehre und Liebe, die du in diesem wunderbaren Menschenkind empfängst, dann würde man von dir und von ihr ganz anders denken, als man es tut. So innig ist sie mit dir vereint, dass man eher das Licht von der Sonne, die Wärme vom Feuer trennen könnte, ja dass man sogar alle Engel und Heiligen leichter von dir trennen könnte als Maria. Denn sie liebt dich glühender und verherrlicht dich vollkommener als alle deine anderen Geschöpfe zusammen.

2.  Die Notwendigkeit der Marienverehrung wird oft nicht begriffen.

Du mein liebster Meister, ist es da nicht verwunderlich und traurig, wenn man sieht, mit welcher Unwissenheit, in welch geistigem Dunkel die Menschen hier auf Erden deiner HI. Mutter gegenüberstehen? Ich spreche da nicht einmal von den Götzendienern und Heiden, die deine Mutter nicht zu erkennen suchen, weil sie dich ja nicht kennen. Ich spreche auch nicht von den Irrgläubigen, die sich nicht um die Verehrung deiner HI. Mutter kümmern, weil sie sich von dir und von deiner hl. Kirche getrennt haben. Nein, ich spreche von den katholischen Christen, sogar von den Lehrern unter den Katholiken, deren Aufgabe es ist, andere in die Wahrheit einzuführen, und die doch dich und deine HI. Mutter überhaupt nicht kennen. Sie haben höchstens eine rein verstandesmässige, trockene und unfruchtbare Vorstellung von ihr, die sich nicht auf ihr Leben auswirkt. Diese Herren sprechen nur selten von deiner HI. Mutter und von der Verehrung, die man ihr schuldet, weil sie angeblich fürchten, dass es zu Missbräuchen führt und dass man dir Abbruch tut, wenn man deine HI. Mutter zuviel ehrt. Wenn sie sehen und hören, wie ein Marienverehrer häufig mit Innigkeit, Kraft und Überzeugung von der Verehrung dieser guten Mutter spricht; wenn er darin ein sicheres untrügliches Mittel erblickt, einen kurzen Weg ohne Gefahr, einen makellosen Pfad ohne Fehl, ein wundervolles Geheimnis, um dich zu finden und dich vollkommen zu lieben, dann protestieren sie sofort aus vollem Halse. Sie führen tausend falsche Gründe an, um ihm zu beweisen, dass er nicht so viel von der HI. Jungfrau sprechen dürfe; denn in dieser Andachtsübung gebe es grosse Missbräuche, die man entschieden ausrotten müsse. Daher solle man lieber von dir sprechen und die Völker nicht zur Verehrung der HI. Jungfrau anspornen, die sie ohnehin schon genug lieben. Manchmal kann man diese Herren zwar von der Marienverehrung reden hören, aber nicht, um sie zu verbreiten und zu empfehlen, sondern um die Missbräuche auszurotten, die damit getrieben werden. Dabei sind sie selbst ohne Frömmigkeit und ohne innige Verehrung für dich, eben weil sie keine für Maria haben. Den Marienpsalter, das Skapulier, den Rosenkranz betrachten sie als Altweiberandachten, typisch für die Unwissenden, unnötig zur Erlangung des Heiles; und wenn ihnen ein Marienverehrer in die Hände fällt, der seinen Rosenkranz betet oder irgendeine andere marianische Andacht übt, dann werden sie bald dafür sorgen, dass er seine Einstellung und Neigung ändert. Sie werden ihm raten, statt des Rosenkranzes die sieben Busspsalmen zu beten, und statt der Marienverehrung werden sie ihm die Verehrung Jesu Christi empfehlen. 

0 mein liebster Jesus haben diese Menschen denn wirklich deinen Geist? Machen sie dir Freude, wenn sie so handeln? Kann man dir denn gefallen, wenn man sich nicht bemüht, deiner Mutter zu gefallen? Steht denn die Verehrung deiner Hl. Mutter deiner eigenen Verehrung im Wege? Beansprucht Maria vielleicht die Ehre, die man ihr zollt, für sich selbst? Sondert sie sich etwa von dir ab? Ist sie etwa eine Fremde, die mit dir gar keine Verbindung hat? Missfällt man dir etwa, wenn man ihr gefallen will? Trennt oder entfernt man sich vielleicht gar von deiner Liebe, wenn man sich ihr hingibt und sie liebt?

3.  Maria so lieben wie Jesus sie liebt.

Bewahre mich, o Herr, bewahre mich vor der Gesinnung und dem Gebaren solcher Menschen und schenke mir Anteil an den Gefühlen der Dankbarkeit, Hochschätzung, Ehrfurcht und Liebe, die du deiner Hl. Mutter entgegenbringst. Je besser ich dich darin nachahme, je treuer ich dir darin folge, um so mehr werde ich dich lieben und verherrlichen.

Aber noch viel zu wenig habe ich bisher zur Ehre deiner Hl. Mutter gesagt. Darum verleihe mir die Gnade, sie gebührend zu preisen, allen ihren Feinden zum Trotz, die ja auch die deinen sind. Mit den Heiligen lass mich diesen laut zurufen: »Wer GOTTES Mutter beleidigt, der bilde sich ja nicht ein, dass GOTT ihm gewogen sei.«

Und damit ich durch deine Barmherzigkeit zur wahren Verehrung deiner heiligsten Mutter gelange und die ganze Welt für diese Verehrung begeistere, gib, daß ich dich glühend liebe. In dieser Meinung nimm das feurige Gebet an, das ich mit dem HI. Augustinus und mit deinen wahren Freunden an dich richte (...).

2. Wahrheit

Wir sind das Eigentum Jesu Christi und Mariens

3. Wahrheit

Wir müssen uns von allem Schlechten in uns befreien.

4. Wahrheit

Wir bedürfen einer Mittlerin bei unserem Mittler Jesus Christus

Es ist vollkommener, wenn wir uns GOTT nicht ohne Mittler nahen, denn es bekundet mehr Demut. Wie ich eben gezeigt habe, ist unsere Natur verdorben. Wenn wir da auf unser eigenes Streben, unser eigenes Können und Mühen bauen, um zu Gott zu gelangen und ihm zu gefallen, werden sicherlich alle unsere guten Werke befleckt sein. Sie haben dann wenig Gewicht vor Gott und erschweren es ihm, sich mit uns zu vereinen und uns zu erhören. Nicht umsonst sind uns Mittler bei Gott gegeben. Der Herr sah unseren Unwert und unsere Ohnmacht und hatte Mitleid mit uns; um uns den Weg zu seinem Erbarmen zu öffnen, schenkte er uns mächtige Fürsprecher bei seinem Throne. Wenn wir also diese Fürsprecher missachten und uns dem DREIMALHEILIGEN unmittelbar nahen, dann ist das ein Mangel an Demut und Ehrerbietung gegenüber GOTTES Majestät und Grösse. Das hiesse, dem König der Könige weniger Ehrfurcht erweisen als einem irdischen König oder Prinzen, dem wir uns nicht gerne nahen ohne einen Freund, der für uns Fürsprache einlegt.

Der Heiland ist unser Anwalt und der Mittler unserer Erlösung bei Gott Vater; durch ihn müssen wir mit der ganzen Kirche beten. Durch ihn haben wir Zugang zur göttlichen Majestät, und niemals dürfen wir anders vor Gott erscheinen als unter Berufung auf Christus und angetan mit seinen Verdiensten.

Mittlerschaft Mariens

Aber brauchen wir nicht auch einen Mittler bei unserem Mittler selbst? Sind wir rein genug, um uns unmittelbar an ihn zu wenden? Ist er nicht GOTT, in allen Dingen seinem Vater gleich und darum ebenso heilig und ehrfurchtgebietend wie sein Vater? Wenn er aus seiner unendlichen Liebe heraus unser Bürge und Mittler bei Gott, seinem Vater, geworden ist, um ihn zu besänftigen und ihr unsere Schulden zu zahlen, dürfen wir deswegen weniger Achtung und Ehrfurcht vor seiner Majestät und Heiligkeit haben?

Darum wage ich, mit dem HI. Bernhard zu sagen, dass wir eines Mittlers beim Mittler selbst bedürfen und Maria am besten dieses Amt der Liebe versehen kann. Durch sie ist Jesus Christus zu uns gekommen, und durch sie müssen wir zu ihm gehen. Wenn wir Sünder wegen GOTTES unendlicher Erhabenheit und wegen unserer Armseligkeit Bedenken haben, geradewegs zu Jesus Christus zu gehen, dann wollen wir getrost um die Hilfe und Fürbitte unserer Mutter Maria flehen. Sie ist gut, sie ist zärtlich; nichts an ihr ist streng oder abweisend, nichts zu erhaben oder zu strahlend; wen wir sie betrachten, sehen wir nur unsere eigene Natur. Maria ist nicht die Sonne, die uns durch die Helligkeit ihrer Strahlen blendet, sondern sie ist schön und sanft wie der Mond, der das Licht von der Sonne empfängt und es dämpft, um es unsere schwachen Augen anzupassen. Sie ist so voller Liebe, dass es selbst den ärgsten Sünder nicht zurückweist, wenn er um ihre Fürsprache bittet. Denn wie die Heiligen sagen, ist es seit dem Bestehen der Welt niemals gehört worden, dass jemand mit Vertrauen und Beharrlichkeit seine Zuflucht zur Gottesmutter nahm und abgewiesen wurde. Sie ist so mächtig, dass ihr niemals eine Gunst versagt wird; sie braucht bloss bittend vor ihren Sohn zu treten, und schon ist ihr Anliegen erhört; von seiner Mutter und ihren Bitten lässt er sich stets in Liebe besiegen. (aus dem Goldenen Buch)

Von Anfang an in seiner Hand

Jeder kennt Bilder von der Entstehung des menschlichen Lebens. Heute können wir einen Blick in die staunenswerte Welt des Lebensanfangs werfen, sogar die Erbanlagen sind nicht mehr verborgen. Doch zuerst fasziniert, wie wir ins Leben kommen.

Im Festinhalt von Mariä Empfängnis und im Evangelium ist auch vom Lebensanfang die Rede. Wir feiern den Lebensan­fang Marias. Dabei legt uns der hl. Lukas eine Spur zum Lebensanfang Jesu Christi. Bei diesem Blick auf den Anfang wird nicht die Biologie unter das Mikroskop gelegt oder gar neu geschrieben, sondern der Lebensbeginn wird unter der Lupe der Heilsgeschichte betrachtet und bedacht.
Neben der Entwicklung der Zellen gibt es nämlich am Lebensanfang manch verborgene Wirklichkeiten, die unser Wachsen beeinflussen: die Freude und die Erwartungen der Eltern, Gedanken, Gefühle und Ungewissheiten, die das künftige Leben mitbestimmen. Als Christen glauben wir, dass Gott in all dem wirkt und noch mehr für uns tut. Er schafft jeden Menschen als unverwechselbares Original und liebt jeden gleich. Wir sind in IHM geborgen, in seine Hand geschrieben. Der Herr des Lebens gibt jedem etwas vom Geheimnis des Lebens mit, eine Botschaft für diese Welt. Das Wirken GOTTES am Lebensanfang übersteigt alles gene­tisch Nachweisbare und schenkt jenes Startkapital, das Sinn, Vertrauen und Geborgenheit im Leben gibt.
In der Lebensgeschichte der Jungfrau aus Nazaret zeigt sich dieses Wirken GOTTES hautnah. Gott schenkt ihr einen wachen Sinn, IHN zu ersehnen, IHN zu hoffen und zu empfan­gen. In einem solch bejahenden Menschen wird ER selber Mensch werden und zeigen, dass IHM nichts Menschliches fremd ist. In behutsamer Sprache kündet das Evangelium
(Lk 1 ,26f) vom Geheimnis des Lebens Marias, gar nicht geeignet zu weiterem, indiskretem Nachfragen. Für den hl. Evangelisten Lukas steht die Jungfrau Maria in ihrer Offenheit stellvertretend für alle, die sich auf GOTT einlassen und Jesus Christus nachfolgen. Aus dem Beginn mit Maria wird ein Beginn mit uns. In der Taufe wird unser getrübter Blick reingewaschen, so dass wir Gott finden können und nicht in Misstrauen, Resigna­tion und Oberflächlichkeit gefangen bleiben. Immer wieder wird uns in der Bibel von Menschen erzählt, an denen und mit denen GOTT von Anfang an wirkt. Lassen wir uns einladen, unseren eige­nen Lebensgrund zu spüren, GOTTES ursprüngliche Absicht mit uns zu erahnen! Auch wir brauchen uns nicht mehr zu fürchten, weil wir bei GOTT Gnade gefunden haben. Wenn wir zulassen, dass geschieht, was GOTT mit uns vorhat, dann sollten wir an diesem Tag ein Fest feiern. Z/Ewig

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