Saragossa -
die alte Königsresidenz
Aragoniens
Zur Geschichte Saragossas
Zur
Zeit der Iberer nannte sich der Ort
Salduba. Etwa 23 v. Chr. liessen sich
bier römische Soldaten nieder. Kaiser
Augustus liess ein Militärlager
errichten und benannte es Cäsaraugusta.
Etwa um das Jahr 40 n. Chr:zog der |
|
Apostel Jakobus d. A. in die Stadt
ein und bekehrte sie zum Christentum.
Unter den zahlreichen Verfolgungen
(vor allem im 4. Jh. und unter Kaiser
Diokletian)
erlitt im 5. Jh. die Hl. Engracia mit
ihren Gefährten den Märtyrertod.
Die Stadt wurde spater von den Sueven,
dann von den Westgoten erobert. 716
wurde sie von |
Die herrliche
Kirche der Muttergottes del Pilar
befindet sich an der Stelle, an der
die Muttergottes dem Apostel Jakobus
in Spanien erschienen ist. Am 12.
Oktober wird jedes Jahr das Fest der "Virgen
del Pilar" von Saragossa gefeiert -
nicht nur in ganz Spanien, sondern
auch bei allen spanisch sprechenden
Völkern Amerikas: als Fest der
gemeinsamen Abstammung, Kultur und
ldeale. |
den
Mauren eingenommen und unterstand
darauf dem Kalifen von Cordoba. Erst
im Jahre 1118 gelang es Alfons I., dem
König von Aragonien, die Mauren aus
der Stadt zu vertreiben. Nun entstand
das christliche Zaragossa, die
Hauptstadt des bedeutenden
mittelalterlichen Königreiches
Aragonien. Bei spateren Kriegen und
Belagerungen der Stadt bewahrten sich
die Bewohner Zaragossas durch ihren
Heldenmut. Bei der Belagerung durch
die Franzosen
(1808-1809)
verlor fast die Hälfte der Einwohner
das Leben: etwa 50'000 starben. Seit
dieser Zeit darf sich die Stadt mit
dem Ehrentitel "siempre heroica"
(stets heldenhaft)
schmücken. |
Die
Kathedrale Nuestra Senora del Pilar
Das
Gotteshaus wurde an der Stelle erbaut,
an der dem Apostel Jakobus im Jahre 40
nach Christus die Jungfrau Maria
erschienen war. Zur Erinnerung an
dieses Wunder errichtete man damals
eine einfache Kapelle, in der die
Stelle der Marienerscheinung durch
eine Marmorsäule mit einer
daraufstehenden Madonnenstatue
gekennzeichnet wurde.
Später
entstand als Vorläuferin der heutigen
Kathedrale eine romanische Kirche.
1515 wurde mit dem Bau der jetzigen
Kathedrale in gotischem Stil begonnen;
1677 wurde das Werk im Barockstil
fortgesetzt und 1753 entstanden grosse
Teile der Kathedrale in
klassizistischem Stil. |
Sitzender HI. Jakobus
(Meister von Rabenden, München um
1510) |
Auffallend an dieser Kirche sind die
zahlreichen Kuppeln und die vier hohen
Ecktürme. Die Kuppeln sind mit
farbigen Keramikplatten
(Azulejos)
gedeckt und werden von der
Mittelkuppel überragt.
In der Kathedrale befinden sich
zahlreiche Seitenkapellen. In der
Heiligen Kapelle
(Santa
Capilla)
sind die Szenen der Marienerscheinung
dargestellt. Sie ist reich mit Marmor
und Silber ausgestattet. Im Zentrum
dieser Kapelle befindet sich die
Alabasterstatue der Virgen del Pilar.
Sie wird jeden Tag in einen anderen
prächtigen Mantel gehüllt und ruht auf
einer mit Silber beschlagenen
Marmorsäule - an der Stelle, an der
der HI. Jakobus seine Madonnenstatue
aufgestellt hatte.
In der
Sacristia de la Virgen werden
zahlreiche Votivgaben für das
Gnadenbild aufgestellt. Darunter
befinden sich kostbare Kronen und
Kleidungsstücke sowie Büsten von
Heiligen. |
Die
Marienerscheinung
von Saragossa
Die bekannte
Mystikerin Maria von Agreda beschreibt in
ihren Offenbarungen "Das jungfrauliche Leben
Mariens zwei Erscheinungen der Muttergottes an
den Apostel Jakobus in Spanien. Beide fanden
noch zu ihren Lebzeiten statt!
Das erste Mal erschien die heilige Jungfrau
dem Hl. Jakobus in Granada, um ihn und seine
Jünger vor den Juden zu retten, welche diese
eben mit dem Schwerte hinrichten wollten.
Die zweite wunderbare Erscheinung Mariens fand
anfangs 40 n.Chr. statt, in der Nacht, die auf
den 2. Januar folgte: Zuerst erschien Jesus
seiner Mutter. Er gab ihr den Auftrag,
unverzüglich den Apostel Jakobus in Saragossa
(Spanien) zu besuchen und ihm zu befehlen, er
solle nach Jerusalem kommen. Er solle aber,
bevor er die Stadt verlässt, zu Ehren Mariens
eine Kirche bauen. Jesus versprach, dass er
alle, welche ihn durch ihre Vermittlung hier
anrufen wurden, in besonderer Gunst ansehen
und reichlich segnen werde!
Nun bildeten die Engel aus einer Lichtwolke
einen Königsthron, auf welchem sie die
Muttergottes nach Saragossa trugen. Dort
erschien sie dem Apostel in einer wunderbaren
Lichtwolke. Engel brachten eine kleine Säule
aus Marmor oder Jaspis und eine kleine Statue
der Himmelskönigin, aus anderem Stoffe
gefertigt. Dieser erwiesen sie eine grosse
Verehrung. Sowohl die Säule als auch die
Statue hatten die Engel mit der ihnen eigenen
Geschicklichkeit in jener Nacht verfertigt.
Die Muttergottes richtete den Auftrag von
Jesus aus.
Die
grosse Verheissung
Am
Schluss der Erscheinung sagte die
Muttergottes: "Ich verspreche ihnen im
Namen des Allmächtigen grosse Gnaden,
süsse Segnungen und sicheren Schutz.
Diese Kirche wird mein Tempel mein
Haus, mein Erbteil und mein Besitztum
sein. Zum Zeugnisse dessen lasse ich
dir diese Säule und darauf mein
Bildnis hier. An diesem Orte wird der
heilige Glaube, und in dem Tempel, den
du errichten wirst, wird mein Bildnis
verbleiben bis an das Ende der Welt.
Beginne
alsbald mit dem Bau dieses
Gotteshauses. Wenn es vollendet ist,
reise nach Jerusalem. Mein Sohn will,
dass du Ihm an derselben Stelle das
Opfer deines Lebens bringest, wo Er
das Seinige zur Erlösung der Menschen
hingegeben hat. |
|
Der
Hl. Jakobus erbaute die Kirche und
reiste dann nach Jerusalem, wo er 41
n.Chr. als erster der zwölf Apostel
den Märtyrertod für Jesus starb. Die
Kirche von Saragossa wurde Maria also
schon mehrere Jahre vor ihrem Tode
geweiht!
Auf Maria Gebet befahl GOTT einem
Engel, als Wächter beim Heiligtum zu
bleiben. Maria v. Agreda weist noch
auf die vielen Angriffe hin, welche
die Hölle durch alle Jahrhunderte
unternommen hat, um dieses Heiligtum
zu vernichten. |
Bolschewistischer Angriff
Im spanischen Bürgerkrieg der Dreissigerjahre
hatten die Bolschewisten den Plan gefasst, das
Heiligtum von Zaragossa in Trümmer zu legen.
Sie bemalten eines ihrer Flugzeuge mit den
nationalen Farben, damit es ungehindert bis
Zaragossa fliegen und die Stadt umkreisen
konnte. Es wurden drei Bomben geworfen. Die
erste sauste acht Meter von der Kirche
entfernt auf den Kirchplatz, ohne zu platzen;
nur fünf grossse Steinplatten wurden
zertrümmert, und zwar so, dass die
Aufschlagstelle ein grosses Kreuz bildete. Die
zweite Bombe durchschlug den Turm und fiel in
zwei Hälften auseinander. Die dritte traf
direkt den Chor der Kirche, aber auch sie
explodierte nicht. Die Fachleute, welche die
Bomben untersuchten, erklärten: "So etwas ist
noch nie dagewesen; das kann kein Mensch
erklären. Die Zündschnur durchgebrannt, der
Apparat in Ordnung, 52 kg Sprengstoff -und
keine Zündung! Das ist ein Wunder! Menschlich
gesprochen dürfte von der Kirche kein Stein
mehr auf dem anderen sein." Der Jubel des
Volkes kannte keine Grenzen. Am Abend wurde
zusammen mit dem Erzbischof, der Behörde und
dem General der Garnison eine grosse Dank- und
Sühneprozession gehalten. Der General ernannte
die Virgen del Pilar zur obersten
Befehlshaberin seiner Truppe.
Das Wunder
von Calanda
Miguel Juan
Pellicer war 18 Jahre alt, als er beim
Einbringen der Getreideernte von dem vor den
Wagen gespannten Maultier stürzte. Ein Rad des
Wagens rollte über sein rechtes Bein und
verursachte einen schweren Bruch, der bald zu
eitern begann. Nach mehreren erfolglosen
Heilungsversuchen in verschiedenen
Krankenhäusern wurde ihm im königlichen
Krankenhaus von Zaragossa zur Rettung seines
Lebens das rechte Bein unterhalb der
Kniescheibe abgenommen. Das abgenommene Bein
wurde auf dem Friedhof des Krankenhauses
beigesetzt. Im März 1940 kam er wieder zu
seinen Eltern nach Calanda. Seinen
Lebensunterhalt versuchte er mit Betteln zu
verdienen, um seinen Eltern nicht zur Last zu
fallen. Am Abend des 26. März kehrte er
ermüdet von einer Bettelfahrt zurück.
Als seine Mutter des Nachts nach ihm sah,
bemerkte sie zu ihrem Schrecken, dass er
wieder zwei Füsse hatte. Der Erwachte
berichtete von einem Traum: Er sei in der
Wallfahrtskapelle von Pilar gewesen. wo der
Amputationsstumpf gesalbt worden sei; er
glaubte, es sei die selige Jungfrau Maria, die
ihm das getan habe. Der Heilung folgte eine
lange Untersuchung, auch eine kanonische durch
den Bischof. Das Dokumentarwerk Navals umfasst
533 Seiten mit vielen Abbildungen,
Faksimiledrucke alter Urkunden, sowie eine
vollständige Kopie des Prozesses mit seinem
Urteil. Die Originaldokumente werden noch
heute im erzbischöflichen Archiv von Zaragossa
aufbewahrt.
Das Jesuskind und der
Zauberer von Saragossa
(Spanien 1427)
Dieses Wunder geschah
zur Zeit, da Don Alfonso Arbuello
Erzbischof von Saragossa war. Domherr
Dormer hat wahrheitsgetreu alles, wie
folgt, aufgezeichnet:
,,Im
Jahre 1427 lebte in der Stadt
Saragossa ein Ehepaar in beständigem
Zank und Streit. Statt GOTT um Hilfe
zu bitten und den jähzornigen Mann in
Geduld zu ertragen, klatschte die Frau
ihr Unglück andern Leuten. Da gab ihr
jemand den sündhaften Rat, sie solle
zu einem berüchtigten Mohammedaner
gehen, der allerlei Zaubermittel zu
brauen verstehe. Die gewissenlose
Gattin suchte in der Tat das dunkle
Gässlein auf, wo der Berber hauste.
Schweigend hörte er sie an. Als
Anhänger Mohammeds hasste er Christus
und nicht minder die Christen. Seit
700 Jahren hatten seine Vorfahren
versucht, die spanische Halbinsel zu
knechten und den Glauben auszurotten.
Doch immer wieder konnten sich die
Christen von den Eindringlingen
befreien. Nach 700-jähriger Herrschaft
erlagen endlich die Mauren. Der
Zauberer hoffte immer noch auf den
Tag, da Saragossa erneut die ,,Stadt
des Herrschers“ werde, sowie es der
maurische Stadtname besagt. Durch
diese einfältige Katholikin hoffte er
einer hl. Hostie habhaft werden zu
können, an weicher er seinen
Gotteshass auslassen wollte. Zuerst
bedauerte er, dass er keinen Rat
wisse. ,,Wohl gäbe es ein Mittel, um
dir zu helfen, doch ich kann es leider
nicht ,,herstellen“, sagte er. ,,0,
sagen Sie mir, was Sie dazu brauchen.
Ich werde es beschaffen und wäre es
auch noch so schwierig.“ ,,Wirklich,
kann ich mich auf dich verlassen?“
,,Mein Ehrenwort!“ Da flüsterte der
Gotteshasser: ,,Ich benötige dazu eine
Hostie!“ Die Christin erschrak. Dann
ging sie in die Nacht hinaus wie einst
Judas, der Verräter. Am folgenden
Morgen betrat sie die
St.-Michaels-Kirche. In teuflischer
Verwegenheit kommunizierte sie
unwürdig, nahm in einer dunklen Nische
die hl. Hostie aus dem Munde und legte
sie in ein Köfferchen. Nach dem
entsetzlichen Gottesraub eilte sie
hinweg um ihren göttlichen Herrn und
Meister dem gemeinen Feinde
auszuliefern. Doch, kaum im Hause des
Wahrsagers angekommen, wurde sie durch
ein unerhörtes Wunder bekehrt. Das
geschichtliche Dokument berichtet:
,,Als das Weib ihr Köfferchen öffnete,
erblickte sie statt der hl. Hostie ein
kleines, überaus schönes, leuchtendes
Knäblein. |
Der Mohammedaner riet
ihr, das Knäblein im Köfferchen nach
Hause zu tragen und beides zu
verbrennen. Die ruchlose Frau tat so.
Doch bald bemerkte sie, dass das
Köfferchen bereits verbrannt und zu
Asche geworden war, das Knäblein
jedoch unversehrt blieb und
wunderbares Licht verbreitete.
Verwirrt und ganz ausser sich über das
neue Wunder, |
|
kehrte die Frau
abermals in das Haus des Ratgebers
zurück. Als der Mohammedaner ihren
Bericht vernahm, begann auch er zu
zittern. Beide fürchteten sich vor
einer Strafe des Himmels, wenn sie
sich nicht endlich der Macht dieses
Wunders beugen würden. Sie
beschlossen, gemeinsam zur Kathedrale
zu gehen. Sie, die Christin, wollte
dort reumütig beichten. Der Wahrsager
aber war gewillt, dem Generalvikar
Bericht zu geben und für das
eucharistische Verbrechen um
Verzeihung zu bitten. Der Erzbischof
liess den Fall genau untersuchen.
Nachdem die zu Rate gezogenen Herren
sich von der Wahrheit des Ereignisses
überzeugt hatten, beschlossen sie, das
im hochheiligen Sakramente
gegenwärtige
Jesuskindlein aus dem
Hause jener
Frau in die
Kathedrale zu übertragen. Daher wurde
noch an demselben Tage -es war ein
Samstag- eine Prozession gehalten, an
welcher das Domkapitel vom göttlichen
Erlöser, sowie das Priesterkapitel der
Marienkirche del Pilar, ferner der
Ordens- und Weltklerus, die
Stadtbehörden, der Adel und das Volk
teilnahmen, gefolgt vom Herrn
Erzbischof, welcher unter dem
Baldachin mit grosser Ehrfurcht das
göttliche Kindlein auf einer goldenen
Patene feierlich zur Kathedrale trug.
Alle betrachteten, zu Tränen gerührt,
das wunderbare Kindlein. Als die
Prozession im ,,Seo“ angekommen war,
legte der Erzbischof das Jesuskindlein
auf den Altar des hl. Valero, um dem
Wunsche der Menge nachzukommen, welche
verlangte, es zu sehen. Mit einer
Ansprache des Gnädigen Herrn, welcher
über dieses grosse Wunder tief
ergriffen war, wurde die Feier
beendet. Man liess das Jesuskind die
noch übrigen Tagesstunden und die
ganze Nacht hindurch auf dem Altare,
damit das katholische Volk es
betrachten und verehren konnte. Am
folgenden Sonntagmorgen feierte der
Erzbischof an jenem Altare die hl.
Messe vom ,,Allerheiligsten
Altarssakrament“. Da ereignete sich
ein neues Wunder. Als er nämlich die
Opferungsgebete begann, verschwand das
wunderbare Kindlein, das auf der
Patene gewesen, und an seiner Stelle
lag eine hl. Hostie, welche dann bei
der hl. Kommunion durch den Erzbischof
genossen wurde. Im Archiv des
Metropolitankapitels wird der Bericht
des Wunders, das durch viele
Augenzeugen bestätigt ist, aufbewahrt.
Die Kunst hat dasselbe in grossen
Ölgemälden verewigt.“ Soweit der
Bericht des Domherrn Dormer, den
jedermann nachprüfen kann. In
Saragossa aber ist jahraus, jahrein
täglich in mehreren Kirchen
gleichzeitig das Allerheiligste
ausgesetzt und viele Beter knien stets
davor.
Quelle: P. Mamiel Iraval y Roset SJ.:
,,Prodi9ias eucaristicos“ |
Fotos von der herrlichen Kirche der
Muttergottes del Pilar
U. L. Frau von
der Säule
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