Gegensätze zwischen der röm.
kath. und der frei-kath. Richtung
Wir erleben derzeit eine geheime Spaltung der
katholischen Kirche im deutschen Sprachraum.
Verschiedene Theologen und Seelsorger haben in
den vergangenen Jahren theologische,
moralische und seelsorgliche Lehren
verbreitet, die nicht mehr mit der
römisch-katholischen Lehre übereinstimmen. Wir
wollen versuchen, in Form von pointierten
Blitzlichtern einige auffallende Gegensätze
zwischen der römisch-katholischen Richtung und
der frei-katholischen Richtung aufzuzeigen.
Wer sich untenstehende, keineswegs
vollständige Liste von Gegensätzen vor Augen
hält, gelangt zur nüchternen Feststellung,
dass es zwischen der römisch-katholischen und
der frei-katholischen Richtung bereits eine
Vielzahl von unterschiedlichen Positionen
gibt. Diese Unterschiede beziehen sich nicht
nur auf irgendwelche nebensächliche Aspekte,
sondern betreffen zum Teil zentrale Bereiche
des Glaubens, der Moral und der Seelsorge.
Die Frei-katholischen Anschauungen werden
hauptsächlich von den Vertretern sogenannter
Kirchenvolksbegehren verbreitet. Teilweise
werden diese Anschauungen an den Theologischen
Fakultäten gelehrt und von den kirchlichen
Verbänden vertreten. Dazu kommt, dass diese
Kirchen-Lobby über ihre, katholische Presse`
solche Anschauungen fördert: Sie gibt vor,
auf, demokratisch-pluralistische' Weise zu
informieren, während sie manipuliert und so
die antirömischen Lehren unauffällig unter das
Kirchenvolk bringt. Gleichzeitig versucht man
auch, alle römisch-katholischen
Nonkonformisten als Fundamentalisten und
Störenfriede zu diskriminieren. Auf diese
Weise sind die antirömischen Lehren schon tief
in die katholische Kirche eingedrungen. Die
Unterschiede zwischen der römisch-katholischen
und der Frei-katholischen Richtung sind
inzwischen so zahlreich und fundamental
geworden, dass man ehrlicherweise von zwei
verschiedenen Kirchen sprechen muss. Die
Spaltung der katholischen Kirche ist im
deutschen Sprachraum de facto bereits
Wirklichkeit geworden!
Liste von Gegensätzen
zwischen der römisch-katholischen und der
frei-katholischen Richtung
Römisch-katholische
Richtung |
Frei-katholische Richtung |
Gott ist der Schöpfer der Welt. ER
steht über der Welt, ist aber in
der Welt gegenwärtig. |
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GOTT ist der Weltgrund. ER ist in der
Welt und manifestiert sich in der
Welt. |
Jesus ist der Sohn von Gott und Maria.
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Jesus ist der Sohn von Maria und
Josef. |
Die Wunder Jesu sind ein
übernatürlicher Eingriff in
die natürlichen Abläufe. |
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Die Wunderberichte sind mythologisch;
Jesus aktiviert Selbstheilkräfte. |
Jesus erlöst die Menschen
durch sein Sühneleiden von Sünde und
Schuld. |
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Jesus wirkt als Psychotherapeut. |
Der Leib Jesu ist aus dem Grab
auferstanden. |
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Der Leib Jesu ist im Grab geblieben. |
Jesus wusste von Anfang an um sein
Gottsein. |
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Jesus entdeckte erst sein Gottsein. |
Der HI. Geist wirkt in der Kirche als
ganzer; sein besonderer Beistand ist
den Hirten zugesagt. |
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Der HI. Geist wirkt bei demokratischen
Abstimmungen der Basis. |
Wort GOTTES, Vergegenwärtigung des
Kreuzesopfers, Opfermahl. |
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Wort GOTTES, Gemeinschaftsmahl,
Gedächtnis Jesu. |
Wirkliche Gegenwart Jesu Christi.
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Symbolisch-spirituelle Gegenwart Jesu
Christi. |
Anbetung Jesu Christi in der
Eucharistie. |
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Anbetung eines
Symbols
ist sinnlos. |
Mutter Gottes, Mutter der Kirche und
Hilfe der Christen, Gegenspielerin
Satans. |
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Mutter GOTTES; biblische Gestalt;
Sozialrevolutionärin
(als Magd des Herrn kein Vorbild für
Emanzipation). |
Personale Geistwesen, Boten GOTTES und
Beschützer der Menschen. |
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Personifikationen für die Nähe und das
helfende Eingreifen Gottes. |
Heilige Christen, Fürbitter bei Gott,
Namenspatrone. |
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Vorbildliche Christen. |
Persönliches Bekenntnis der Sünden in
der Beichte. |
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Bussandacht und General- absolution an
Stelle der Beichte. |
Göttliches Fundament der christlichen
Ehe. |
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Zeichen göttlichen Wohlwollens. |
Die Seele ist unsterblich. |
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Die Seele
(Psyche)
stirbt mit dem Leib
(Ganztod-Theorie). |
Befristeter Zustand der Läuterung nach
dem Tod. |
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Kein Fegfeuer; Gericht, Läuterung und
Auferstehung unmittelbar nach dem Tod. |
Ewige Verdammnis. |
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Ewige Verdammnis sei gegen die
Barmherzigkeit GOTTES. |
Personales Geistwesen, Widersacher
GOTTES. |
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Personifikation für „das" Böse. |
Besessenheit durch Dämonen |
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Besessenhelt ist nur eine Krankheit. |
Römisch-katholische
Richtung |
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Frei-katholische Richtung |
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Kirche als das Volk GOTTES unter der
Leitung des Papstes und der Bischöfe. |
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Kirche von unten unter der Leitung von
Theologen, die häufig im Widerspruch
zu Papst und Bischöfen stehen. |
Lehramt des Papstes und der Bischöfe. |
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Lehramt der Theologen. |
Oberster Lehrer, Priester und Hirte
der Kirche. |
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Symbol der Einheit, Sprecher d.
Christenheit, Generalsekretär d.
Basis. |
Oberster Lehrer, Priester und Hirte
der Diözese; steht in Einheit mit dem
Papst. |
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Koordinator der Diözese; soll die
Basis gegenüber dem Papst vertreten. |
Von GOTT berufener u. bevollmächtigter
Hirte für die Gemeinde. |
|
Von der Gemeinde beauftragter Hirte. |
Ungeteilte Hingabe an Gott und die
Gemeinde. |
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Entbindung vom Zwangszölibat. |
Priestertum nur für Männer; Mann und
Frau haben in der Kirche ergänzende
Aufgaben zu erfüllen. |
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Einführung des Frauenpriestertums;
Mann und Frau haben in der Kirche
gleiche Aufgaben zu erfüllen. |
Der Laie ist vom geweihten Priester
wesentlich verschieden; sein Auftrag
ist die Evangelisierung des privaten
u. öffentl. Lebens. |
|
Der Laie ist vom geweihten Priester
nicht wesentlich verschieden; er kann
daher dasselbe tun wie der Priester. |
Römisch-katholische
Richtung |
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Frei-katholische Richtung |
Verbindliche und verpflichtende Normen
GOTTES. |
|
«Angebote» GOTTES. |
Orientiert sich an den Geboten GOTTES
und an der Lehre der Kirche. |
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Befindet darüber, ob die Gebote GOTTES
und die Lehre der Kirche für mich
zutreffend sind. |
Ehebund als Beginn des gemeinsamen
Lebens; Unauflöslichkeit der Ehe. |
|
Voreheliche Beziehungen und
Wiederverheiratung Geschiedener werden
toleriert. |
Empfängnisregelung innerhalb der
Schöpfungsordnung. |
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Empfängnisverhütung durch Manipulation
der Sexualität. |
Gegen Absicht des Schöpfers
(Ergänzung von Mann und Frau; Zeugung
von Nachkommen.)
Moral richtet sich nach den Prinzipien
und Geboten GOTTES. |
|
,Schöpfungsvariante' GOTTES; Moral
richtet sich nach der Neigung des
Menschen. |
WAHRHEIT — KATHOLISCH —
DIALOG — TOLERANZ |
Römisch-katholische
Richtung |
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Frei-katholische Richtung |
Die göttlichen Wahrheiten sind
unveränderlich; sie können nur
vertieft erkannt werden. |
|
Es gibt keine unveränderlichen
Wahrheiten; alle Wahrheiten entwickeln
sich. |
Katholisch bedeutet allumfassend; die
Kirche wendet sich an alle Menschen
und verkündet die unverkürzte Lehre
Jesu Christi. |
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Katholisch bedeutet Weite; alle
Gruppierungen und alle Meinungen haben
in der Kirche Platz. |
Öffnung der Kirche gegenüber der Welt;
die Kirche pflegt den Dialog mit der
Welt, aber sie darf nicht den Geist
der ,Welt' annehmen. |
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Anpassung und Reform der Kirche gemäss
den vorherrschenden Ideologien und
Zeitströmungen. |
Wohlwollendes Gespräch mit
Andersdenkenden im Bewusstsein der
verschiedenen Positionen. |
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Gespräch als Taktik, um auch
antirömische Positionen einzubringen. |
Respektierung anderer Meinungen;
Massstab von Wahrheit und Irrtum
bleibt erhalten. |
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Alle Meinungen sind gleichwertig;
Aufhebung von Wahrheit und Irrtum. |
Suche nach Gemeinsamkeiten unter den
christlichen Konfessionen ohne
Preisgabe der Wahrheit; Bemühen um die
Einheit der Christen, wo immer dies
möglich ist. |
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Anpassung an die anderen
(protestantischen)
Konfessionen; Einheit auch mittels
Preisgabe von Glaubenswahrheiten, well
Konsens vorrangig sei. |
Verkündigung der Frohbotschaft Jesu in
aller Welt, Vorrang der christl.
Religion, weil in Christus GOTT
persönlich erschienen ist und die
Wahrheit unteilbar ist. |
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Alle Religionen sind im Grunde
gleichwertig; Notwendigkeit der
Mission wird in Frage gestellt. |
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