Seine
Biografie |
Lebensdaten |
Glaube ist, an das
zu glauben, was man bis dahin nicht sehen kann. Die
Belohnung dafür ist, das zu sehen, was man glaubt!
(Definition des
Kirchenlehrers Augustinus) |
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"Weggehen
von Gott heißt sterben, zurückkehren zu Gott heißt
auferstehen, wohnen bei Gott heißt leben!"
(Augustinus:
Alleingespräche 1,3)
So beschreibt
der hl. Augustinus den österlichen Weg des Menschen. Wir
sind in Gott eingetaucht, eingehüllt in Seine heilende
und liebende Gegenwart. Wir atmen in Gott, weinen
in Gott, lachen in Gott. Wir leben, wenn wir in Gott
sind. Ohne Gott fallen wir ins Nichts.
Das ist die
österliche Blickrichtung: Jesu Auferweckung und
Erhöhung zum Vater verändert unser Gottes-
und Menschenbild. |
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Gott nicht ohne den Menschen und der Mensch nicht
ohne Gott. Wir sind nicht nur auf Gott bezogen, wir
leben, bewegen uns und sind in Gott.
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Vor
diesem Hintergrund wird uns die Tragweite des Augustinuswortes
bewusst: "Weggehen von Gott heißt sterben,
zurückkehren zu Gott heißt auferstehen, wohnen
bei Gott heißt leben!"
Augustinus
hat das in seinem Leben erfahren. Sein Leben war
turbulent: Exzesse, geistige Erschütterungen,
Depressionen, Irrungen, ohne Frieden, ein gequältes
Leben für eine Karriere, krankhafte Selbstzerstörung.
Er ist sich selbst zum Rätsel geworden -sagt er.
"Weggehen von Gott heißt sterben" - so
drückt Augustinus die Entfremdung des Menschen
ohne Gott aus. Die Lebensentscheidung für Gott
schiebt Augustinus ständig vor sich her. Er ist
ein Gefangener seiner Selbstbehauptung und seines
Gotteskomplexes.
Auferstehung
erlebt Augustinus in seiner Bekehrung - die nicht
in einem Augenblick geschieht, sondern ein langer
schmerzlicher Prozess der Heimkehr ist. Er beschreibt im
Buch der Bekenntnisse diesen Durchbruch zu Gott als
tiefen Frieden, als Glück der Befreiung und mit
dem Jubel der Erlösung. Er hat zum österlichen Leben
gefunden.
"Unruhig
ist unser Herz, bis es ruht in Dir. Denn auf
dich hin hast du uns geschaffen"
(Augustinus: Bekenntnisse II/4)
"Gott
ist dir näher als du dir selbst nahe bist!"
(Augustinus:
Bekenntnisse III, 6, 11)
"Deine
Sehnsucht ist dein Gebet!"
(Augustinus:
Psalmenauslegung 37,14)
SEINE
BIOGRAFIE
Augustinus Aurelius wurde am 13.
November 354, in der nordafrikanischen Provinzstadt
Thagaste, in Numidien (heute Souk-Ahras, Algerien)
geboren. Er war der Sohn des heidnischen Stadtrates
Decurio Patricius. Mutter Monika war eine überzeugte
Christin, "willensstark bis zur Starrsinnigkeit und
vom rechten Gottesglauben mehr als überzeugt"1.
361 begann Augustinus
bei einem "literator" in Thagaste zu
studieren, und fünf Jahre später wurde er nach Madaura
geschickt, um die Grammatikstudien zu beginnen. Da die
Familie nicht begütert war, musste Augustinus
mit 16 Jahren sein Studium in Madaura abbrechen und ein
Jahr bei seinen Eltern in Thagaste verbringen. Er
schloss sich einer Strassenbande an und war keineswegs
gottesfürchtig, sondern führte ein ausschweifendes
Leben, was vor allem seiner Mutter missfiel.
371 konnte Augustinus weiterstudieren, weil ein
Verwandter und Freund, Romanianus, dem er später auch
einige seiner Bücher widmete, ihn unterstützte. So
setzte Augustinus seine Studien, unter anderem sein
Jurastudium, in Karthago (heutiges Tunis) fort.
Als Knabe musste er durch Zucht zum Lernen
angehalten werden. Als junger Mann jedoch, wurde er von
einem wahren Lerneifer befallen, weil alles Schöne
und Geistvolle ihn faszinierte.
Nach seinem Studium
war Augustinus als Rhetoriklehrer in Karthago tätig, wo
er auch Floria kennen lernte, jene Frau, die er in späteren
Philosophiegeschichten zu "Konkubine"
schrumpfen lässt. Mit ihr lebte Augustinus immerhin 15
Jahre zusammen.
372 wurde der gemeinsame Sohn Adeodatus, "der von
Gott gegebene", geboren, welcher Augustinus später
immer wieder als "Sohn der Sünde"
bezeichnete. Im selben Jahr starb Augustinus’ Vater.
Mit 19 las der spätere Kirchenlehrer den "Hortensius",
eine (verloren gegangene) Programmschrift von Marcus
Tullius Cicero, der eine nachhaltige Wirkung auf
Augustinus ausübte. Die erschütternde Cicero-Lektüre
bewirkte eine erste Begegnung mit der Philosophie und
Weisheit der Zeit überhaupt und erweckte in Augustinus
die Sehnsucht nach einem philosophischen Leben.
Im Sinne dieser
Sehnsucht schloss er sich als Katechumene oder "hörender"
Manichäer dem Manichäismus an, einer geistig-religiösen
Strömung, die dem Christentum schwer zu schaffen machte
und die eine strenge Teilung der Welt in Gut und Böse
lehrte. Ihr Versprechen, ihm über alle Fragen gültige
Antworten zu geben, faszinierte ihn, konnte ihn aber auf
die Dauer nicht befriedigen.
Die Bibel war ihm unnütz, nicht wert, mit anderen
Schriften der Weisheit und der Wahrheit verglichen zu
werden, er fühlte sich von ihrer ungelehrten Sprache ab
gestossen. Die Mutter litt wegen seines Lebenswandels
sehr. Sie fand Trost im Traumgesicht von der
"Regula lignea"2 und in der
Versicherung eines Bischofs: "Ein Sohn so vieler Tränen
kann nicht verloren gehen."
Folgenreicher als der
"Hortensius" war für Augustinus aber das
Studium von Ciceros "Academica". In diesem
Werk hatte Cicero der gesicherten Erkenntnis die von der
akademischen Skepsis entwickelte
Wahrscheinlichkeitslehre gegenübergestellt und damit
die Grenzen der erfahrbaren Welt erweitert.
Aber was Cicero als grössere Freiheit begrüsste, das
bedeutete für Augustinus Zweifel und quälende
Ungewissheit. In seiner frühen Schrift "Contra
Academicos" rang er um die Gewissheit der
Erkenntnis.
Später las Augustinus auch die lateinischen Klassiker
wie Vergil und Horaz; mit dem Griechischen jedoch hatte
er er ein Leben lang Probleme.
Unter dem Einfluss des Neuplatonismus (Plotin 204-270)
deutete Augustinus die Ideenlehre Platons in einem für
die spätere Philosophie sehr fruchtbaren christlichen
Sinne um: Die Urbilder, von denen alles Irdische nur
Abbild ist, sind die schöpferischen Gedanken Gottes.
374 ging Augustinus
nach Thagaste zurück, wo er als Grammatiklehrer
arbeitete. Die Mutter, die seine Zugehörigkeit zu den
Manichäern kannte, nahm ihn nicht in ihr Haus auf.
Daher lebte er einige Zeit als Gast bei Romanius. Ein
Jahr später zog er wieder nach Karthago und eröffnete
dort eine Schule der Beredsamkeit.
Im Jahre 383 führte Augustinus einige Unterredungen mit
dem manichäischen Bischof Faustus von Mileve, von denen
er grundlegend enttäuscht war.
Gemeinsam mit Floria ging Augustinus nach Rom, um dort
sein Glück zu suchen. Er gründete dort erneut eine
Schule und war wiederum als Rhetoriklehrer tätig. Aber
die Einkünfte waren noch kümmerlicher als in Afrika,
da er von seinen Schülern betrogen wurde. Das
Wichtigste für ihn aber war, dass er endlich vor seiner
Mutter fliehen konnte, für deren Religion er zunehmend
Verachtung empfand.
Schliesslich machte
Augustinus einen Karrieresprung, denn er wurde von den
Manichäern dem mailändischen Stadtpräfekten Aurelius
Symmachus empfohlen. Von diesem wurde er 384 nach
Mailand, der damaligen Kulturhauptstadt des Römischen
Reiches, berufen, um als Hochschullehrer und erster
Redner am kaiserlichen Hof zu arbeiten.
Dort studierte er die Schriften des Mailänder Bischofs
Ambrosius, der ihn zunehmend in seinen Bann zu ziehen
schien. "Allmählich kam mit den Worten auch die
Sache in meinen Geist, und indem ich aufmerksam war zu
vernehmen, wie beredt er sprach, prägte es sich mir
auch ein, wie wahr er sprach." 3
Ambrosius führte ihm
eine Existenz vor, in der weltliche und geistige Macht
scheinbar problemlos ineinander griffen. Ambrosius war
zudem ein Schriftgelehrter, der sich viele Anhänger
verschaffte. Er brachte die christliche
Glaubensbotschaft mit der griechischen Philosophie
zusammen und formte daraus einen Wahrheitsanspruch, der
dem noch immer zögerlichen Augustinus ausgesprochen überzeugend
erschien. Er sah sich nun als Christ, der auf dem Weg zu
seinem Gott war.
Nun war auch die
Stunde seiner Mutter, die ihm 385 mit ihrem zweiten Sohn
Navigius nach Mailand gefolgt war, gekommen. Monika drängte
Augustinus, sich von Floria zu trennen. Sie wurde
schliesslich nach Afrika zurückgeschickt. Stattdessen
sollte er ein junges Mädchen aus besseren Kreisen
heiraten, was aber auch nicht weiter als zu einer
Verlobung führte.
Eine Biografie über
den Mönchsvater Antonius4 faszinierte
Augustinus, und er stürzte in eine Krise: "Als nun
aber meine tiefe Selbstbetrachtung aus dem geheimen
Grund meines Innern mein ganzes Elend hervorgezerrt und
vor die Augen meiner Seele gebracht hatte, erhob sich in
mir ein ungeheurer Sturm, der einen gewaltigen Regenguß
von Tränen mit sich führte. Ich mußte ihm und all
seinen Stimmen in mir freien Lauf lassen, stand auf und
verließ Alypius. Unter einem Feigenbaum warf ich mich,
ich weiß nicht wie, zur Erde nieder. Ich ließ meine Tränen
fließen. Fluten brachen aus meinen Augen hervor, ein
wohlgefälliges Opfer, dir geweiht. Siehe, da hörte ich
aus dem Nachbarhaus vielleicht eines Knaben oder eines Mädchens
Stimme in singendem Ton immer wieder und wieder die
Worte sagen: ‚tolle! lege!’ (‚Nimm und lies!’)
Alsbald verwandelten sich die Züge meines Angesichts...
Ich hielt den Tränenguß zurück und stand auf; denn
ich konnte es mir nicht anders deuten als einen Befehl
vom Himmel, die Schrift aufzuschlagen und das erste
Kapitel, auf das ich treffen würde, zu lesen. Hatte ich
doch gehört, daß Antonius die Worte des Evangeliums,
auf die er ganz zufällig gestoßen war, als eine gerade
für ihn bestimmte Ermahnung aufgefaßt hatte."5
Er ergriff die Bibel und stiess auf den Satz:
"Lasset uns ehrbar wandeln als am Tage, nicht in
Schmausereien und Trinkgelagen, nicht in Buhlereien und
Ausschweifungen, nicht in Streit und Eifersucht, sondern
zieht den Herrn Jesus Christus an und pfleget das
Fleisch nicht so, dass Begierden erwachen!"
"Denn gleich beim Schluss dieses Satzes ergoß es
sich wie Licht und Sicherheit in meine Seele. Alle
Finsternis, aller Zweifel war dahin."5
So erlebte Augustinus seine Bekehrung.
Im
Alter von 32 Jahren gab Augustinus seinen Lehrstuhl in
Mailand auf, um sich gänzlich Gott widmen zu können.
Er zog sich im Herbst 386 auf das Landgut eines Freundes
bei Cassiciacum in der Brianza zurück, wo er in
Gemeinschaft mit seiner Mutter, seinem Bruder und
einigen Freunden mehrere Monate in fruchtbarer geistiger
und seelischer Tätigkeit verbrachte.
Diese Erfahrung mit
gleichgesinnten Gottsuchenden hatte in ihm die Überzeugung
geweckt, dass er berufen sei, in Gebet und Arbeit in klösterlicher
Stille Christus zu dienen.
In der Osternacht 387 liess er sich gemeinsam mit seinem
Sohn Adeodatus und einem Freund von Ambrosius in Mailand
taufen und wollte dann nach Afrika zurückkehren.
Im gleichen Jahr reiste er mit seiner Mutter, seinem
Sohn nach Ostia ab. Während sie dort
auf das Schiff, das sie nach Afrika bringen sollte,
warteten, erkrankte seine Mutter Monika und starb
schliesslich im Oktober 387, zufrieden mit dem
Erreichten. Die Heimkehr von Augustinus verzögerte sich
dadurch, und er verbrachte ein Jahr in Rom, wo er das
Klosterleben kennenzulernen suchte und einige Bücher
verfasste.
Nach seiner Ankunft in
Thagaste gegen Ende 388 gründete er mit einigen
Freunden auf einem Besitz, den er von seinen Eltern
geerbt hatte, eine Gemeinschaft von Laienmönchen. Ein
Jahr später starben sein Sohn und sein Freund Nebridius.
Trotzdem bezeichnete er später die drei Jahre, die er
in Thagaste verbracht hatte, als die glücklichsten
seines Lebens.
Von Thagste aus verbreitete sich der Ruf seiner Frömmigkeit
und Gelehrsamkeit.
Bei einem Besuch in
Hippo Regius im Jahre 391 verlangte die dortige
Christengemeinde einstimmig, dass er für ihre Geschäfts-
und Hafenstadt zum Priester geweiht werde. Er empfing
vom bejahrten Bischof Valerius die Priesterweihe und trat seine Tätigkeit als
Prediger an. Drei Jahre später war die Bischofsweihe.
Er war zunächst Hilfsbischof des Valerius, nach dessen
Tod, wahrscheinlich im Jahre 396, wurde er Bischof von
Hippo.
Dieses
neue, verantwortungsvolle Amt verleitete
Augustinus nicht dazu, sein Klosterideal
aufzugeben. Bis zu seiner letzten Stunde lebte er
treu nach seiner klösterlichen Lebensregel. Als
Priester hatte er auf einem Teil des
Kirchengartens, den ihm Valerius gegeben hatte,
ein Kloster gebaut. Als Bischof benützte er sein
Bischofshaus als Kloster, in dem er mit seinen
Hausgenossen ein vollkommen gemeinsames Leben führte. |
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In Augustinus, dem
Bischof, wuchs mehr und mehr die Überzeugung, dass
Ordensleben und Priesteramt, die Kronen christlichen
Lebens, zu einer Einheit verbunden werden können, die
in der Kirche eine neue priesterliche Elite schaffen
sollte. Da die Gemeinschaft am besten die geistige und
seelische Ausbildung gewährleisten kann, war er der
Ansicht, dass dies nicht nur ein Weg, sondern der einzig
gangbare Weg für den Klerus sei.
Seine Wirksamkeit
erstreckte sich bald bis über die Grenze seines
Bistums. Augustinus wurde zum Mittelpunkt der
afrikanischen, bald auch der abendländischen Kirche. In
seinen unermüdlichen Auseinandersetzungen mit dem
Manichäismus, Donatismus, Pelagianismus (vertrat gegen
Augustins Gnadenlehre die menschliche Willensfreiheit)
und Arianismus (wonach Christus mit Gott nicht
wesenseins, sondern nur wesensähnlich sei) entwickelte
er seine Lehren von der Erbsünde, der göttlichen
Gnade, der göttlichen Souveränität und der Prädestination,
die über Jahrhunderte bis ins hohe Mittelalter sowohl
die katholische Theologie wie auch später die
Reformation beeinflusste.
Eine der zahlreichen
Legenden erzählt, wie Augustinus am Ufer des Meeres
wandelnd und in tiefes Nachdenken versunken einen
kleinen Knaben sah, der mit einem Löffel Wasser schöpfte
und in eine Sandgrube goss. Befragt, was er da tue,
antwortete das Kind: "Dasselbe, was du tust! Du
willst die Unergründlichkeit Gottes mit deinen Gedanken
aussschöpfen - ich versuche, das Meer auszuschöpfen!"
Während der Belagerung seiner Stadt durch die
Vandalen erkrankte Augustinus an einem Fieber. Er wollte
nicht sterben, ohne vorher gründlich Buße getan zu
haben. Teil dieser Buße war, keinen Besuch mehr zu
empfangen, eine Ausnahme machte er nur für seinen Arzt
und für die Diener, die ihm das Essen brachten. Er ließ
sich die Bußpsalmen auf Pergament abschreiben und an
die Wand nageln; niemand konnte ihn bei seiner
ununterbrochenen Lektüre stören. Schließlich starb
Augustinus im Jahre 430 am 28. August
in Hippo Regius.
Seine Gebeine wurden im 8.
Jahrhundert von den Langobarden nach Pavia gebracht.
Den meisten
Menschen gilt Augustinus als der Denker, der der
Philosophie, der Theologie und dem ganzen geistigen
Leben endgültige Richtung gegeben und die
karitativ-soziale Seite im Leben der Kirche stark
mitgeprägt hat.
Augustinus trägt die Ehrennamen
"Kirchenvater" und " Kämpfer gegen
Irrlehren". Er ist Patron der Theologen,
Buchdrucker und Bierbrauer und Nothelfer für gute
Augen. Seine Attribute sind das Buch, ein flammendes
Herz, ein Engel und ein wasserschöpfendes Kind.
1)
Jostein Gaarder, "Das Leben ist kurz, vita brevis",
dtv, Nachwort von Otto A. Böhmer, 1999 S. 102
2) hölzerne Regel, von Augustinus in den "Confessiones"
(im III. Buch) erwähnt
3) Confessiones 5,14
4) Antonius der Einsiedler 251-356
5) Confessiones Ende XIII. Buch
6) Auszüge von:
http://www.ksluzern.ch/klassenstufen/l5/lat_autoren/arbeitenklasse/augustinus/biografie.htm
Augustinus
hinterlässt zahlreiche Schriften (mehr als 500
Predigten sind von ihm noch erhalten). Sie erweisen sich
als sprachlich klare Abhandlungen, als theologisch gründlich
durchdachte, in der Bibel verankerte Textfassungen und
Briefe.
Die wohl bekanntesten sind "Der Gottesstaat"
und seine "Bekenntnisse", in denen die
leidenschaftliche Suche nach GOTT auch für den heutigen
Menschen lebensnah nachvollziehbar ist. Die Bekenntnisse des heiligen Augustinus
Den
meisten Menschen gilt Augustinus als der große Denker,
der der Philosophie, Theologie und dem ganzen geistigen
Leben endgültige Richtung gegeben und die
karitativ-soziale Seite im Leben der Kirche stark
mitgeprägt hat. Man sollte jedoch seinen Beitrag zum
Ordensleben der Kirche nicht übersehen, denn aus dieser
Quelle schöpfte er Kraft für seine großen Leistungen.
Das insbesondere ist unser kostbares Erbe.
Lebensdaten
Jahr |
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354
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in
Thagaste (heute Souk-Ahras in Algerien) geboren;
christliche Erziehung durch seine Mutter Monika
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365
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Besuch
der Schule in Madaura
Ein ausschweifendes, sinnliches Leben ist Ausdruck
seiner Sehnsucht nach Erfüllung und Glück, nach
Wahrheit und Weisheit
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370
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Studium
der Rhetorik in Karthago,
Freundschaft mit einer jungen Frau, aus deren
Verbindung ihm
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372
|
ein
Sohn, Adeodatus, geboren wird.
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373
|
bis
383 Lehrtätigkeit in Thagaste und Karthago, sucht
in der Lehre des Manichäismus Antwort auf seine
bohrenden Fragen
|
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378
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Reise
nach Rom, erneute Begegnung mit dem Manichäismus,
die ihn enttäuscht.
Ruf als Rhetorikprofessor nach Mailand an die
kaiserliche Hochschule
Begegnung mit Bischof Ambrosius, dessen Predigten
ihn mehr und mehr fesseln;
Augustinus erkennt zunehmend in der christlichen
Botschaft die Wahrheit des Lebens.
|
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386
|
Er
bittet GOTT um Umkehr und Neubeginn. Da hört er
eine Kinderstimme "Tolle lege, tolle lege -
nimm und lies, nimm und lies!" und erkennt
darin ein Zeichen für sein Leben, er greift nach
der Heiligen Schrift, die ihn in die Stunde der
Entscheidung bringt.
Zeit des inneren Friedens und der Ruhe beginnt.
Augustinus zieht sich mit seiner Mutter Monika und
einigen Freunden auf ein Landgut zurück und führt
ein spirituelles Leben in Gemeinschaft.
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387
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(Ostern)
Er empfängt zusammen mit seinem Sohn Adeodatus
und seinem Freund Alipius die Taufe durch
Ambrosius.
Seine Überzeugung wächst, als Ziel ein Leben in
Gemeinschaft, in Gebet und Arbeit, in klösterlicher
Stille anzustreben und in allem Christus "zu
suchen und ihm immer neu zu begegnen".
Rückkehr nach Nordafrika, Zwischenhalt in Ostia:
Monika stirbt.
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388
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Nach
seiner Ankunft in Thagaste gründet er mit einigen
Freunden im Haus seines Vaters eine Gemeinschaft
von Laienmönchen. Gemeinschaftliches Gebet,
gemeinsamer Tisch, Stunden der Handarbeit, Lesung
und Studium , religiöse Gespräche und die
Eucharistie stehen im Mittelpunkt der jungen,
wachsenden Gemeinschaft. Diese Jahre gehören zu
den glücklichsten seines Lebens. Bald verbreitete
sich sein Ruf über die ganze römische Provinz.
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389
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Adeodatus
stirbt.
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391
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Besuch in Hippo
Regius (heute Annaba):
Die christliche Gemeinde der Bischofsstadt, deren
soziale Verhältnisse in argem Zustand liegen,
verlangt nach Augustinus und seiner Priesterweihe.
Vom hoch betagten Bischof Valerius wird er zum
Priester geweiht.
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394
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Augustinus
empfängt die Bischofsweihe - ein Amt, das ihm
mehr Last als Freude ist. Er wirkt erst als
Hilfsbischof, um 396 wird er dann als Nachfolger
von Valerius Bischof von Hippo eingesetzt. Sein
Ideal der Klostergemeinschaft gibt er jedoch nicht
auf und führt das in Thagaste Begonnene auf dem
Bischofsgut weiter. Aus der Laiengemeinschaft wächst
eine Gemeinschaft von Klerikern: intensives
Studium löst die Handarbeit ab.
In den folgenden Jahren bewegen Augustinus heftige
Auseinandersetzung mit den Donatisten und mit
Pelagius, der den Willen des Menschen absolut
setzt. Es entstehen zahlreiche Streitschriften.
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430
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28.
August: Augustinus stirbt, während seine
Bischofsstadt von den Vandalen belagert wird. In
ihm jedoch lebt bis zu seinem Tod eine
ungebrochene Hoffnung:
|
"Gott
enttäuscht nicht"
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Empfohlene
Seite : www.augustiner.de
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