Das ganze Leben des Padre Pio's
war ein geheimnisvoller Aufstieg
zu unserem Herrgott. Es war ein
langer Weg, der in Pietrelcina begann
und in San Giovanni Rotondo endete.
Sein Leben war übersät mit Momenten
des Bündnisses und der perfekten
Identifikation, angefangen mit den
Opfern Christi bis hin zum Leiden
und Schmerz. Er respektierte stets
die Regeln des Kapuzinerordens,
dessen bewundernswerter Vertreter
er war.
Pietrelcina ist ein kleines Dorf, das zwischen
den Tälern der Provinz Benevento liegt. Die
gesunde Luft ist sein einziger Reichtum. Die
wenigen Einwohner, Schäfer oder Bauern, bearbeiten
ergebend die kleinen Landstücke und bringen
die wenigen Schafe auf die Weide. Hier wurde
Francesco Forgione, der spätere Padre Pio, am
25. Mai 1887 als Kind von Grazio Forgione und
Maria Giuseppa Di Nunzio, in einem modrigen
Haus mit zwei Zimmern gleich allen anderen des
Dorfes, geboren. Das neugeborene Kind wurde
nur 13 Stunden nach seiner Geburt getauft, weil
die Eltern befürchteten, es könne sterben wie
es bereits den zwei Kindern widerfuhr, die vor
Francesco auf die Welt gekommen waren.
Die ersten Lebensjahre des kleinen Francesco
verliefen normal ohne nennenswerte Ereignisse,
obwohl eine gewisse Ruhelosigkeit und Ungestüm
seines Wesens auffallend war. Nachts hielt er
die ganze Familie mit seinen Tränen wach und
der Vater verlor oft die Geduld und schimpfte
ihn heftig aus. Francesco hatte noch fünf weitere
Geschwister und die Familie war sehr fromm;
Sie beteten regelmäßig vereint am Herd und beachteten
die Gebote und die Bräuche der Kirche.
Die Eltern achteten sehr darauf, ihren Kindern
den Glauben einzuimpfen und oft griffen sie
auf die Drohung zurück, nachsichtig, es versteht
sich, jede Missetat dem Beichtvater zu erzählen,
wenn sie sich nicht schicklich benehmen würden.
Im Laufe der Zeit wurde Francesco ein immer
ruhigeres und folgsameres Kind. Mit ungefähr
sechs Jahren schickte ihn der Vater zusammen
mit einem anderen Schäfer, namens Baldino Vecchiarino,
der einige Jahre älter war als er, auf die Weide.
Es ereignete sich tatsächlich, daß Francesco
während der lang andauernden Stunden zwischen
den Feldern mit Beten anfing. Er betete lange,
einmal kniend auf der Erde, nachdem
er ein großes Kreuz auf den Boden gemalt hatte;
ein anderes Mal stehend und zum Himmel aufschauend.
Sein Begleiter blieb die ersten Male bestürzt
und vielleicht erschreckt durch Francescos ungewöhnliches
Verhalten, so daß er sich stets beeilte, jede
Einzelheit den Eltern zu erzählen, die ihm jedoch
nicht Glauben schenken wollten. Manchmal setzte
auch er sich mit dem Freund zum Beten hin, aber
er unterbrach sein Gebet immer wieder und hielt
es nicht soviele Stunden aus wie hingegen Francesco.
Man weiß nicht viel über die Kindheit des
Padre Pio. Wir wissen nur, daß er die Grundschule
des Stadtteils Castello besuchte und daß er
ein eifriger Schüler war; er zog es oft vor,
zu lesen anstatt mit seinen Altersgenossen zu
spielen. Nur ungern nahm er an gewaltsamen Spielen
teil und ein wenig grausamen, die typisch für
Kinder sind. Wenn er einige Schimpfwörter oder
schlimmer, einige Flüche hörte, brach er in
Tränen aus. Es wechselten sich Momente der ausgeglichenen
Unbeschwertheit mit Momenten der großen inneren
Verwirrungen ab. Wenn ihn etwas tief im Inneren
betrübte, verfinsterte sich sein Gesicht und
es schien, als ob er litte.
Mit zehn Jahren ging er zur ersten Heiligen
Kommunion und mit zwölf Jahren erhielt er das
Sakrament der Firmung. Schon früh lernte er
in der hl. Messe zu dienen, mit solch einer
Andacht, daß jede Mutter seinen engelhaften
Ausdruck und seine tiefe Gläubigkeit bewunderte,
die durch sein Äußeres und durch seine Gestiken
sichtbar wurde.
In allen Biographien des Heiligen berichtet
man die Episode des Wunders in der Wallfahrtskirche
von Altavilla Irpina, die er als Kind besucht
hatte. An diesem Ort begleitete er seinen Vater
eines Sonntags auf Wallfahrt und eben an diesem
Tag vollzog sich die Heilung eines verkrüppelten
Kindes, das die Mutter in einem Akt der Verzweiflung
auf den Altar drückte, so als ob sie es dem
Herrgott zurückgeben wolle. Padre Pio blieb
verwirrt durch diesen Vorfall, bestärkte aber
in seinem Glauben und eben dort machte er den
Glaubensschwur, der während des ganzen Lebens
nie schwankte. Ein anderer bedeutender und bestimmender
Moment für seine Berufung war die Begegnung
mit Bruder Camillo, ein Kapuzinermönch mit einem
langen weißen Bart, der sich in Pietrelcina
befand, um Allmosen zu sammeln. Er beeinflußte
den zukünftigen Bruder insofern, daß er ihn
überzeugte, den Kapuzinerorden zu wählen.
Nach Beendigung der Schule, verkündete Francesco
der Mutter, daß er vorhabe, Mönch zu werden;
In Wahrheit wunderte sich die Mutter nicht sehr
über das Vorhaben des jungen Sohnes, es schien
eher ein voraussehbares Ereignis zu sein und
er beschloß, es nur den nächsten Verwandten
mitzuteilen.
Am 6. Januar 1903 trat er in das Kloster
von Morcone ein, das nur wenige Kilometer von
Pietrelcina entfernt lag.
Mit 15 Jahren verließ er für immer die Welt,
in der er geboren war und bereitet sich darauf
vor, Kapuzinermönch zu werden. Bruder Camillo
in Person empfing ihn und er war auch das Instrument
Jesu, durch den ihm die Berufung zur Priesterschaft
ins Herz gelegt wurde. Am 22. Januar 1903 entledigte
sich Francesco unter dem Namen Bruder Pio seiner
Kleider vor dem Provinzialvater Pio von Benevento,
um sein ganzes Leben dem Herrgott zu widmen.
Die Jahre des Noviziats waren hart, die Zelle
in der er schlief war so klein, daß sie mit
Mühe sein Bett, einen Strohsack, einen Stuhl
und ein Tischchen faßte. Die Kälte war durchdringlich
und das Essen spärlich. Aber es schien, daß
Bruder Pio diese Entbehrungen nicht bemerkte.
Er verbrachte seine Tage in vollkommener Einsamkeit
und im Gebet vertieft.
Wenn er mit den Mitbrüdern zusammenkam, in
Momenten der Erholung, beteiligte er sich nicht
an den Diskussionen und den Unterhaltungen.
Er zog es vor, mit Meditation und Gebet fortzufahren,
fast eine mystische Besessenheit.
Gegen Ende des Jahres 1903, hatte Bruder
Pio eine Vision, die er seinem Beichtvater erzählte
und die sehr gut seine geistige Einstellung
über das Leben, seine Nächstenliebe, sein tiefer
christlicher Glaube und die große Aufopferung
für alle Leidenden und Schwachen beschreibt.
In dieser Vision hatte er an seiner Seite einen
wunderschönen Mann, der ihn anspornte, mit Würde
und Tapferkeit zu kämpfen: Sie befanden sich
vor einer weiten Fläche, wo auf einer Seite
in einer Reihe Männer ganz in weiß gekleidet
und mit außergewöhnlich schönen Anblick aufgestellt
waren. Diesen gegenüber waren Männer ganz in
schwarz gekleidet und mit widerwärtigem Anblick.
In der Mitte der zwei Scharen befand sich ein
riesengroßer Mann, schrecklich anzusehen, gegen
den der junge Francesco kämpfen sollte, mit
Hilfe seiner Wundertätigkeit. Das Gefecht fand
statt und hatte schreckliche Ausmaße, aber am
Ende konnte er alle Bösen und Häßlichen besiegen
und in die Flucht schlagen. Der Bruder erhielt
eine wunderbare Krone und es wurde ihm eine
andere versprochen, wenn er sein ganzes Leben
gegen die Bösen kämpfen würde. In dieser Vision
triumphierte das Gute über das Schlechte und
das ganze Leben von Padre Pio war von diesem
Ziel bestimmt.
Am 22. Januar 1904, in Anwesenheit der Eltern
und der ganzen Gemeinde, versprach Bruder Pio
Gott in Gehorsam, in Armut, in Keuschheit, nach
dem Beispiel des Bruders von Assisi zu leben.
DIE NÄHERUNG AN DIE PRIESTERWÜRDE
Vom Kloster Morcone ging Bruder Pio in das
von Sant' Elia in Pianise, wo er bis 1906 blieb.
Hier begann er mit dem Studium der Philosophie
und machte sich auf, Priester zu werden. Darauffolgend
ging er in das Kloster von San Marco La Catola
in der Provinz von Foggia. Während dieser Jahre
war der Unsrige stets ein leidenschaftlicher
Student und ein inbrünstiger Verfechter der
Regeln seines Ordens. Es war aber auch in dieser
Periode, daß sein körperlicher Zustand kränklich
wurde; seltsame Symptome überfielen ihn wie
plötzliches Erglühen und Totenblässe, Schwäche,
die ihn niederwarfen zum Punkt der totalen Essensverweigerung.
Er litt auch unter Schmerzen in der Brust, unter
dauernden Husten, unter Schweißausbrüchen und
von Zeit zu Zeit unter hohem Fieber, von dem
man die Ursache nicht kannte.
Eines Abends im Juli 1907 stand einer seiner
Betbrüder ihm bei, nachdem er klägliche Laute
aus seiner Zelle hörte; man dachte, daß ein
Aufenthalt in seinem Geburtshaus, in den Tälern,
wo die Luft derart sauber war, seinen gesundheitlichen
Zustand verbessern könnten. Tatsächlich kehrte
Bruder Pio für einige Monate nach Pietrelcina
zurück und es schien, als ob er eine gewisse
Erleichterung gefunden hätte. Am Jahresende
zog er nach Serracapriola und dann, im Februar
1908, wurde er in das Kloster von Montefusco,
in der Provinz von Avellino geschickt. Am 10.
August wurde er im Dom von Benevento zum Priester
geweiht, in Anwesenheit seiner Mutter und Geschwister,
der Vater war abwesend, weil er nach Amerika
ausgewandert war. Francesco war zu diesem Zeitpunkt
23 Jahre alt.
Vier Tage später sang er seine erste Messe
in der kleinen Kirche von Pietrelcina und er
schrieb wie folgt auf die Gedenktafel, die an
sein Heiliges Werk erinnern soll:
Jesus, mein Atem und mein Leben
heute, daß ich ängstlich dich erhebe
in ein Geheimnis der Liebe
mit dir sei ich für die Welt
Weg, Wahrheit, Leben
und für dich heiliger Priester
vollkommenes Opfer.
DIE GÖTTLICHEN VISIONEN UND DIE SELTSAMEN UNBEHAGEN
In
dieser Periode wurden Padre Pio zahlreiche göttliche
Visionen gegeben, aber er wurde auch von teuflischen
Qualen heimgesucht: Seine Haltung solchen Phänomenen
gegenüber war sorglos; wie die Haltung eines
Mannes, der aus Liebe zu Gott alles auf sich
nimmt. Er sprach über diese Erscheinungen mit
seinem geistlichen Vater, Padre Benedetto aus
San Marco in Lamis und mit seinem Beichtvater,
Padre Agostino. Er sprach auch manchmal von
akuten Schmerzen in der Herzgegend, die bis
in die Hände und in die Füße zu gehen schienen
und ihn die ganze Woche von Dienstag bis Samstag
quälten.
Wir erfuhren aus einem Brief, den Padre Pio
an seinen geistlichen Sohn schrieb, von einer
solchen Erscheinung, als sich ihm Jesus direkt
nach der Heiligen Messe näherte.
"Mein Sohn, laß nicht ab, aufzuschreiben,
was du heute aus meinem Mund vernimmst, weil
du es nicht vergessen mögest. Ich bin wahrheitsgetreu.
Keine Kreatur wird sich verirren, ohne es zu
wissen. Ganz anders ist das Licht der Finsternis.
Die Seele, mit der ich sprechen will, werde
ich immer anziehen; die List des Teufels hingegen
strebt danach, sie von mir abzuhalten. Die Befürchtungen
um die Gesundheit, die die Seele in bestimmten
Momenten des Lebens fühlt, sie haben mich als
Urheber. Man erkennt sie am Frieden und an der
Seelenruhe, die sie nach sich ziehen, wieder.
"
Padre Pio betete viel, auch neben den Gebetstunden
der Bruderschaft. Er betete viele Rosenkränze,
bis zu 15 Stück an einem einzigen Tag.
Er blieb in Pietrelcina für sechs Jahre und
verbrachte sein Leben zwischen den Gebetstunden
damit, den Armen beizustehen, mit hilfsbedürftigen
Familien zusammenzukommen, um ihnen Trost zu
spenden und die Kleinen des Dorfes zu unterrichten.
In Foggia lebte eine edle Dame, namens Raffaelina
Cerase, franziskaner Tertiarierin, die durch
ihren Beichtvater, Padre Agostino aus San Marco
in Lamis von Padre Pio gehört hatte. Padre Pio
begann mit dieser Dame einen sehr regen Briefwechsel,
mit dem er sein religiöses Wissen erweitern
wollte und er wollte sie mit seinen Ratschlägen
geistig bereichern. Unterdessen ging Padre Pio
in das Kloster von Sant' Anna, von wo aus er
sich jeden Tag nach Foggia begeben konnte, um
sie zu besuchen, ihr beizustehen und um ihr
Trost zu spenden, da sie schwer erkrankt war.
Als die Kranke am 25. März 1916 verstarb, sendete
Padre Benedetto an die Kapuzinerkommune von
Sant' Anna die Anordnung, Padre Pio aufzuhalten,
sei es "tot oder lebendig", und Padre Pio gehorchte.
Im Kloster von Sant' Anna durchschritt Padre
Pio eine Periode der Freude und Redseligkeit,
indem er viel Zeit mit den anderen Brüdern verbrachte.
Er betete mit dem üblichen Eifer und jeden Tag
kam eine große Schar von Leuten ihn besuchen,
um seine Ratschläge und seinen seelische Unterstützung
zu erhalten. Auch hier fuhren die Krankheiten
fort, ihn zu verfolgen, ohne daß er ein wenig
Frieden finden konnte. Sein Körper war von Zittern,
Schweißausbrüchen und sehr hohem Fieber gepeinigt.
Er befand sich in totaler Erschöpfung.
Des Nachts geschahen in seiner Zelle unerklärliche
Dinge; laute Geräusche erschreckten seine Mitbrüder.
Diese fragten sich, was sich wohl zwischen den
Mauern zutrage und Padre Pio antwortete, daß
er unentwegt jede Nacht mit dem Teufel kämpfe
und da er diese Kämpfe stets siegreich beendete,
zöge sich der Teufel dann mit Getöse zurück.
Es schien schwer, diesen mittelalterlichen
Phänomenen Glauben zu schenken, aber Monsignor
D' Agostino, der Bischof von Ariano Irpino und
Padre Paolino von Casacalenda, die in dieser
Periode in der Bruderschaft waren, wurden Zeuge.
IM KLOSTER VON SAN GIOVANNI ROTONDO
Es war Padre Paolino, der um die Erlaubnis
bat, Padre Pio nach San Giovanni Rotondo zu
bringen, damit er die gute Luft dieses Ortes
atmen könne. San Giovanni Rotondo ist ein Ort,
der auf dem Berg Gargano gelegen ist, der Spor
Italiens, der das Tiefland von Apulien vom adriatischen
Meer trennt.
Bis vor einigen Jahrzehnten gab es dort nur
wenige Bewohner und einige Viehbesitzer, die
ihr Vieh eifersüchtig im Haus bewachten, da
es die einzige Quelle des Reichtums war. Heute
ist San Giovanni Rotondo das obligatorische
Ziel aller Gläubigen und die Quelle der Hoffnung
und des Trostes für die Leidenden.
Als Padre Pio sich das erste Mal nach San
Giovanni Rotondo begab, befand sich das Kloster
mit dem Kirchlein Santa Maria delle Grazie am
Ende einer ansteigenden nicht befestigten Landstraße
von vielleicht zwei Kilometer Länge. Es war
ein angenehmer und einsamer Ort, der das Gebet
und die Meditation begünstigte und Padre Pio
fühlte sich sofort inspiriert und von tiefer
Dankbarkeit erfüllt.
Padre Pio erholte sich innerhalb kurzer Zeit
sowohl geistig als auch körperlich. Er sammelte
Energie und war in der Lage, sein Werk des Trostes
und der seelischen Hilfe für alle Gläubigen,
die sich an ihn wandten fortzuführen. Er half
allen, die ihn um Rat fragten oder Trost brauchten.
Im Kloster von Santa Maria delle Grazie verbrachte
Padre Pio fast alle Tage im Gebet und mit der
Lektüre religiöser Bücher. Am Abend unterrichtete
er denen, die es wünschten, gemäß seines Beispiels
zu beten. Er war großzügig mit Ratschlägen und
Lehren. Er führte auch die tägliche Meditation
ein und wünschte es, das seine Schüler den Gehorsam
übten. tadellos und bescheiden seien.
Santa Maria delle Grazie im Jahr
1998
links der Beichtstuhl von Pater Pio
Padre Pio blieb in San Giovanni Rotondo von
August bis Dezember 1916, als er in die Armee
eingezogen wurde, während des Krieges von 1915-18.
Am 18. Dezember 1916 mußte er sich bei der
10. Sanitätskompanie des Distrikts von Neapel
melden. Seine militärische Karriere war im Ganzen
nur eine kurze Parenthese, weil er im Lauf des
Krieges bis zu seinem Ende verschiedene Male
beurlaubt wurde wegen seines extrem kränklichen
Gesundheitszustandes. Die Ärzte sahen ihn dermaßen
unterernährt und leidend, daß sie ihn gerne
für lange Perioden beurlaubten. Am 5. Mai 1918
wurde er definitiventlassen, damit "er zu Hause
in Frieden sterben könne".
Für Padre Pio war es eine große Entbehrung
San Giovanni Rotondo zu verlassen, derart, daß
er seinen Superior bat, dem Kloster von Santa
Maria delle Grazie definitiv zugeteilt zu werden.
Nur zwei Tagen nach seiner unlimitierten Entlassung
kehrte er in den Gargano zurück und dieses Mal
für immer, beauftragt mit seinem Amt.
So schrieb er in einen Brief an seine Eltern:
"Liebste Eltern,
nach einer ermüdenden Reise, bin ich in meiner
Residenz San Giovanni, Rotondo angekommen. Der
gute Padre Agostino von San Marco in Lamis hat
mich begleitet und wir beteten den ganzen Weg
mehrere Male zum Herrgott, daß er uns die Kraft
geben möge, die Seelen der Leidenden zu heilen.
Im Kloster bin ich mit meinen zwei Brüdern,
Paolino und Nicola. Wir haben schon zusammen
drei Rosenkränze für die Madonna rezitiert.
Ich denke, hier für eint sehr lange Zeit zu
bleiben und mich niemals wieder zu entfernen.
Für mich ist es ein großer lag, auch wenn ich
mich im Geist von etwas erstickt fühle, was
mir Angst bereitet. Seid unbesorgt hinsichtlich
meines Gesundheitszustandes. Meine Mitbrüder
helfen mir und rufen Jesus stets an, damit er
mir die Kraft gebe für Euch alle und die ganze
Bruderschaft zu beten. Laßt Euch umarme" und
betet zum Herrgott, Euer Sohn Padre Pio. "
Wenn man diesen Brief gelesen hat, ist es
leicht die Emotionen zu verstehen, denen Padre
Pio bei seiner Ankunft an seinem auserwählten
Ort empfand. Der Ort, an dem er sein Amt ausüben
sollte: Seine Seele war von der vollkommenen
Hingabe zu Christus erfüllt. Und gerade hier
in San Giovanni bekam er die Wundmale, dieses
große unerklärte und unklärbare Wunder, das
seine Leidenschaft für Christus bezeugt und
die jetzt, immer mehr, ihn Christus ähnlich
machen und ihm näher bringen.
DIE WUNDMALE
Die Wundmale sind die fünf Wunden Jesu, die
sich bei Padre Pio in der Mitte seiner Hände
und Füße und an der linken Seite zeigten. Die
Verletzungen an seinen Händen und Füßen waren
so tief daß sie von einer Seite zur anderen
durch gingen, ohne daß das Blut je trocknen
konnte.
Wir befinden uns tatsächlich vor einer übernatürlichen
Tatsache, für die man keine logische oder wissenschaftliche
Erklärung finden kann, nur lediglich eine Erklärung
im Glauben findet. Die kirchlichen Autoritäten
beschlossen, dieses unerklärte Phänomen zu beleuchten
und glaubte, es sei nützlich, die Wunden von
einem berühmten Arzt untersuchen zu lassen.
Dabeirichtete man sich an Professor
Bignami, Pathologe an der Universität Rom, der
behauptete, es handle sich um eine pathologische
Krankheit, die mit Hilfe einer angemessenen
und effizienten Behandlung kuriert werden könne.
Solche Behandlungen erwiesen sich aber als unnütz.
Andere Ärzte versuchten Diagnosen zu stellen,
die in der Lage seien, eine Genesung herbeizuführen.
Jedoch scheiterte jeglicher Versuch.
Die Wundmale waren jedoch nicht die einzigen
unerklärlichen Phänomene, die Padre Pio trafen,
auch wenn sie die weltweit Berühmtesten waren.
Er hatte auch die Gabe der "Transverberation"
.
In einem Brief von August 1918 schrieb Padre
Pio an seinen geistlichen Vater:
"Als ich am Abend des 5. Augustes unseren
Jungen die Beichte abnahm, überkam mich plötzlich
eine extreme Angst beim Anblick einer himmlichen
Figur; die sich vor meinem irdischen Auge präsentierte.
In der Hand trug sie eine Art Waffe, die einer
sehr langen Eisenklinge ähnelte, mit einer scharfen
Spitze. Mir schien es, als trete aus dieser
Spitze Feuer aus. Es war ein einziger Vorgang,
mit anzuschauen und zu beobachten, wie die Figur
voller Kraft die oben erwähnte Waffe mir direkt
in die Seele schleuderte. Ich sprach mühsam
eine Klage aus. Ich fühlte mich sterben. Zu
dem Jungen sagte ich, er möge sich zurückziehen,
weil ich mich elend fühle und keine Kraft mehr
habe, fortzufahren. Dieses Martyrium dauerte
ununterbrochen bis zum Morgen des 7. Augustes
an. Die Qualen, die ich in dieser Zeit erlitt,
waren derart schmerzhaft, daß ich es Dir nicht
beschreiben kann... Seit jenem Tag bin ich tödlich
verwundet. Ich fühle im Innersten meines Herzens
eine Wunde, die immer offen ist und die mich
ununterbrochen quält. Mag dies die neue Bestrafung
sein, die mir die göttliche Gerechtigkeit auferlegt?"
Also, für Padre Pio ist auch die Transverberation
ein Zeichen der Bestrafung Gottes und nicht
ein Zeichen der Liebe. Allerdings der geistigen
Prüfung, der immer weiteren engeren Annäherung
durch das Leiden an den Glauben zu Gott. Auf
der anderen Seite zwang ihn aber sein menschlicher
und einfacher Geist, alle außergewöhnlichen
Sachen wahrzunehmen, die ihm widerfuhren. In
einem anderen Brief an seinen geistlichen Vater
schrieb er über die Wundmale:
'Liebster Vater,
Du Jesus, Born der Gerechtigkeit, der Du immer
im Bewußtsein Eures Geistes glänzt, der umgeben
ist von der mysteriösen Dunkelheit der von ihm
selbst und direkt gewollten Prüfung. Vater weshalb
seid Ihr so bekümmert und voller Furcht in Eurem
Herzen? Beruhigt Euch, denn Gott ist mit Euch!
Mir zerreist es das Herz, Euch in so großem
geistigen Leiden zu wissen. Wieviele Stunden
habe ich für Euch zum Herrgott gebetet ...Ihr
bittet mich, von meiner Kreuzigung zu sprechen;
was soll ich Euch mitteilen? Mein Gott! Welche
Verwirrung und Demütigung muß ich verspüren,
indem ich das kundtuen muß, was Du Herr
in diese klägliche Kreatur hineingelegt hast!
Es war am Morgen des 20. letzten Monats.
Ich befand mich nach der Heiligen Messe im Chor;
als ich von einer Müdigkeit überrascht wurde.
Es war ähnlich eines süßen Traumes. Alle inneren
und äußeren Sinne sowie der Zustand meiner Seele
befanden sich in einer unbeschreiblichen Ruhe.
Im Ganzen war eine unbeschreibliche Ruhe um
mich herum. An die Stelle des vollkommenen Verzichts
und des Zusammenbruches, trat ein großer Friede.
All das kam wie ein Blitz. Und während all dessen,
sah ich mich vor einer mysteriösen Gestalt,
ähnlich der des 5. Augustes. Sie unterschied
sich von der Ersten nur darin, daß sie an den
Händen, Füßen und an der Rippengegend blutete.
Ihr Blick war erschreckend. ..Das was ich in
diesen Sekunden fühlte, weiß ich nicht zu sagen...
ich fühlte mich sterben und ich wäre auch gestorben,
wenn der Herrgott nicht eingegriffen hätte,
dem Herzen beizustehen, das ich in Stücke zerspringen
fühlte.
Der Anblick der Gestalt verschwand und ich
bemerkte, daß meine Hände, Füße und Rippen durchbohrt
waren und Blut heraussickerte. Stellt Euch die
Qual vor; die ich durchlebte und die ich fast
täglich durchlebte. Aus der Verletzung der Rippen
fließt von Donnerstag Abend bis Samstag ständig
eine Art Blut aus. Mein Vater ich sterbe vor
quälenden Schmerzen und vor andauernder Verwirrung,
die ich im innersten meines Herzens spüre. Ich
habe Angst zu verbluten, und wenn der Herr nicht
die Klage meines Herzens hört und nicht dieses
von mir abnimmt.
Wird mir Jesus diese Gnade erweisen, der
doch so gut ist? Wird er wenigstens diese Verwirrung
von mir nehmen, die ich deswegen durchmache?
Mein Vater; jetzt daß mein Innerstes Euch bekannt
ist, verachtet es nicht, mir das Wort des Trostes
in Mitten einer so blühenden und harten Bitterkeit
zukommen zu lassen. Ich bete immer für Euch,
für den armen Padre Agostino, für alle. Segnet
mich immer, Euer untergebenster Sohn, Bruder
Pio".
Am Abend des 5. August, hatte Padre Pio die
Transverberation erhalten. D.h. die Wunden an
der Rippe, ein mystisches Phänomen, das auch
der Sankt Teresa D' Avila widerfuhr. Alle diese
Phänomene wurden recht schnell allgemein in
der Öffentlichkeit bekannt, auch wenn Padre
Pio mit seiner menschlichen und diskreten Persönlichkeit
nichts unternahm, um die Aufmerksamkeit auf
sich zu ziehen; das geschah und in einer außerordentlichen
Art und Weise, in Konsequenz der Außergewöhnlichkeit
der mystischen Ereignisse, deren Objekt er in
San Giovanni Rotondo war. Im Laufe weniger Jahre
wurde der Wallfahrtsort eine obligatorische
Etappe für alle Gläubigen, vom Glauben angetrieben
und in der Hoffnung, Padre Pio zu sehen oder
anzufassen.
Manchmal verwandelte sich aber die höchste
Andacht in Fanatismus und der Bruder war gedrängt
und gepeinigt von den unaufhörlichen Bitten
der Leute.
ANDERE GEHEIMNISSE:
DER DUFT DIE BILOKATION
Es wurde viel von dem intensiven Duft, den
Padre Pio ausstrahlte, gesprochen. Es war ein
liebliches Parfum, das den Duft von Jasmin,
Rosen und Veilchen verbreitete. Dieses Parfum
war natürlich nicht mit den üblichen im Handel
käuflichen Düften zu vergleichen und seine Gläubigen
nannten es den Duft der Heiligkeit. Für die
Wissenschaft nennt sich dieses Phänomen "Osmogenesia".
Der Arzt Romanelli, der damit beauftragt
war, die Wundmale zu begutachten, schrieb in
einem Brief vom 7. November 1920 wie folgt:
"im Jahre 1919, also begab ich mich das erste
Mal nach San Giovanni Rotondo. Sobald ich Padre
Pio vorgestellt wurde, ging von ihm ein bestimmter
Duft aus, so daß ich dem hochwürdigen Vater
E. E. da Valenzano, der mich begleitete, sagte,
daß es mir als keine gute Sache erschiene, daß
ein Bruder Parfum benutze.
Während der anderen zwei Tage des Aufenthaltes
in San Giovanni Rotondo bemerkte ich keinen
Duft mehr, obwohl ich mich in der Zelle aufhielt
und immer in Begleitung von Padre Pio. Bevor
ich abfuhr und das war in den Nachmittagsstunden,
während des Hinabsteigens der Stufen, vernahm
ich auf einmal denselben Duft wie am ersten
Tag, wenn auch nur für einige Augenblicke.
Und halten sie es im Gedächtnis, Hochwürdiger
Vater, daß es keine Suggestion meinerseits war;
erstens, weil mir niemand von einem solchen
Phänomen erzählt hat und dann, falls ich suggestiert
gewesen wäre, hätte ich diesen Duft immer und
nicht nur hin und wieder riechen müssen. Und
ich wollte diese aufrichtige Erklärung machen,
weil es eine zu übliche Gewohnheit ist, diese
Phänomene der Suggestion zuzuschreiben, die
sich aber nicht erklären lassen. "
Das Phänomen der Bilokation ist es in der
gleichzeitigen Anwesenheit an zwei verschiedenen
Orten. Offensichtlich ist diese Begebenheit
derart außergewöhnlich, daß es keine rationale
Erklärung dafür gibt. Die Möglichkeit dieses
zu glauben und dieses zu akzeptieren ist nur
im Glauben zu finden. Es gibt viele Beweise
der Bilokationsfälle im Falle Padre Pio's.
Berühmt ist der Fall, als dieser neben General
Cadorna stand, obwohl er sich in seiner Zelle
befand, und seinen Selbstmord nach der Niederlage
von Caporetto verhinderte. Oder als er sich
am Sterbebett des Monsignor Schinosi zeigte,
der ihn zum Priester geweiht hatte. Ferner wollen
wir an das Zeugnis des Don Orione erinnern,
der berichtete, er habe Padre Pio in San Pietro
gesehen, zur Heiligsprechung der Heiligen Teresa
der Kinder Jesu.
Mutter Speranza, die im Duft der Heiligkeit
gestorben ist, erzählte, daß sie Padre Pio während
eines ganzen Jahres in Rom gesehen habe. Jeden
Tag, obwohl es bekannt ist, daß er nur ein einziges
Mal in Begleitung seiner Schwester in Rom war.
DIE GABE DIE HERZEN ZU ERFORSCHEN
Ein weiteres geheimnisvolles Phänomen, das
der Kapuzinerbruder besaß, war das Durchdringen
der Herzen. Diese Fähigkeit gab ihm die Gabe,
in den Herzen der Menschen zu lesen wie in einem
offenen Buch. Es schien, daß dieser schon bevor
er die Leute traf, in der Lage war, ihre Lebensumstände,
die Tatsachen und die wichtigsten Ereignisse
über sie zu wissen. Darüber hinaus wußte er
zu verstehen, ob in ihren Herzen Liebe zu Christus
vorhanden sei oder Gleichgültigkeit. Kraft dieses
Charisma, tadelte er mal die Gläubigen, die
sich ihm in schlechter Art näherten, bis soweit,
daß er ihnen die Beichte verweigerte oder sie
sogar eigenhändig aus der Wallfahrtskirche jagte.
All dies machte er immer nur in der Absicht,
damit sich die Menschen Gott und dem Glauben
näherten.
Der berühmte Beichtstuhl von Pater Pio
in der Wallfahrtskirche
Santa Maria delle Grazie
Man erzählt sich, daß sich eines Tages Cesare
Festa von ihm die Beichte hat abnehmen ließ.
Padre Pio, noch bevor der andere anfing zu sprechen,
sagte ihm, daß er ein Freimaurer sei und in
diesem Sinne die Aufgabe hätte, die Kirche von
der politischen Sicht aus zu verteidigen. Also
fixierte Padre Pio ihn lange mit den Augen,
er nahm ihn bei den Händen und begann von der
Größe und der Großzügigkeit Gottes zu sprechen
und erzählte ihm die Parabel des Wundersohnes.
Es ereignete sich so, daß der Freimaurer sich
vor ihn hinkniete, um seine Sünden zu beichten
und um Sühne zu bitten.
Padre Pio hatte auch die Gabe der Prophezeihung,
wie als er dem Kardinal Montini voraussagte,
daß dieser Papst werden würde, wie es auch geschah.
Alle diese übernatürlichen Gaben bewirkten
aber nichts anderes, als sein Leiden zu verschlimmern.
Die Wundmale quälten ihn in unbeschreiblicher
Weise. Das Blut, das er ständig aus den offenen
Wunden verlor, entkräftete ihn. Der zerreißende
Schmerz der Wunde an den Rippen war eine tägliche
Pein. Trotzdem war Padre Pio glücklich über
die Leiden, da er darin das einzige Mittel sah,
die Rückkehr der Menschen zu realisieren. Der
Schmerz als die Buße der Weltsünden. Manchmal
geriet er in Wut über die Sünder, die sich zu
ihm begaben und ihn um Vergebung baten. Er verhielt
sich entgegen seiner Natur und nahm eine harte
Haltung ein. In einigen Fällen brachte er es
fertig, am Ende die Absolution zu verweigern.
Im Ganzen ist der Grund dieser Haltung in
der Notwendigkeit zu finden, "... bestimmten
Seelen einen Anstoß zu geben, weil man bei bestimmten
Arten von Sünden leicht von der Beichte zur
Sünde und von der Sünde zur Beichte geht. "
Andere Male ist die Erklärung seiner weniger
orthodoxen Methode pure Selbstverteidigung,
weil die Menschen ihn erstickten, indem sie
ihn immer zu berühren wollten, ihn küssen wollten,
quasi daß sein Körper der kürzeste Weg sei,
um die Erlösung und die Rettung zu erlangen.
Und Vater Pio hatte fast Angst vor diesen Veranstaltungen,
die er als zu überschwänglich und als reinen
Fanatismus betrachtete.
ABWEHR VON SAKRILEGIEN
(Unwürdige Kommunionen)
Hier einige Ereignisse:
Pater Pio überging
öfters einzelne Gläubige bei der Spendung der
Hl. Kommunion,
da für Seelenzustand nicht in Ordnung war. Jeder
erkannte dann selbst den Grund und sein Gewissen
rührte sich.
Eine Dame um
die Vierzig
kniete einmal als Letzte an der Kommunionbank.
P. Pio herrschte
sie streng an: "Weg, weg mit Dir!"
Weinend und
totenbleich verließ sie die Kirche. Warum wohl
wurde sie vor aller Augen von ihm weggeschickt?
Sie selber wußte
es;
sie erzählte, sie habe bei einem anderen Pater
gebeichtet und sogar den öfteren
ihren Ehebruch bekannt
– dies jedoch ohne Reue und ohne den Vorsatz,
von ihrem Jugendfreund zu lassen.
Dieser Pater freilich konnte ihr nicht in die
Seele schauen und mußte so ihren Worten und
Vortäuschungen glauben.
Pater Pio aber
hatte sie sofort durchschaut
und ihr diesen heilsamen Schock versetzt. Tagelang
rang sie nun mit sich, bis sie den Entschluß
faßte, ein neues Leben zu beginnen.
Nach einer reuigen
Beichte
kniete sie wieder bei P. Pio an der Kommunionbank
und empfing aus seiner Hand dankbar den Heiland.
Ein junger Mann
wurde ebenso von P. Pio vorerst von der Kommunionbank
verwiesen.
Er legte dabei die hl. Hostie in den Kelch zurück
und verwarnte ihn:
"Du
hast zuerst die Beichte nötig! Weg, weg!"
Die wirkliche Gegenwart Jesu in der Heiligen
Kommunion
Zeugnis von P.
Pio
"O, wie werden sich die Menschen einmal wundern,
daß dieser Heiland, der sich so unscheinbar
in der heiligen Hostie verbirgt, derselbe Heiland
ist, der einst auf den Wolken des Himmels mit
großer Macht und Herrlichkeit kommen wird, um
zu richten die Lebendigen und die Toten!"
Der stigmatisierte
Kapuziner Pater Pio
in Giovanni Rotondo, Süditalien, ein Märtyrer
des Beichtstuhls, besaß die göttlichen Gaben
der Seelenschau und der Bilokation. Unzählige
aus allen Kontinenten verdanken seinem Gebet,
seinem Meßopfer und seinem Leiden ihre Bekehrung
und körperliche Heilung.
Viele Tausende,
die seiner Person, seinem Leben und Wirken dem
Heiland begegneten, zählten sich zu seinen geistlichen
Kindern.
Pater Pio ist wie wenige in das Opfer Christi
hineingenommen worden, hat es mit ganzer Hingabe
gefeiert, erlebt und gelebt. Er hat die Gläubigen
stets ermahnt, so oft als möglich die hl. Messe
mitzufeiern: Von ihm stammt der Satz: "Eher
kann die Welt ohne Sonne existieren als ohne
das hl. Meßopfer!"
DIE FEINDE DES GLAUBENS
Wir sprachen über die unvorstellbaren physischen
Leiden des Padre Pio, die durch die Wundmale
und die Transverberation hervorgerufen wurden.
Recht bald darauf kommen zu diesen tiefgreifende
geistige Leiden hinzu, die von einer verleumderischen
Kampagne verursacht wurden, die gegen ihn von
einer Partei des Klerus durchgeführt wurde,
die offensichtlicht nicht erfreut über das Aufsehen
waren, das um die Person Padre Pio's und um
die Kirche von San Giovanni Rotondo gemacht
wurde. Mit der Ausbreitung der Nachricht über
die Wundmale, formierte sich eine starke Opposition,
die dazu tendierte, solche Begebenheiten lächerlich
zu machen und ihn als Betrüger, der in der Verkleidung
eines Bruders operiert, darzustellen. Man sagte,
daß Padre Pio vielleicht ein Psychopath wäre,
der sich die Wunden selbst suggestiere; man
sagt von allem etwas.
Padre Pio hingegen, mit seinem menschlichen
und ehrbaren Charakter, intolerant gegen jeglichen
kleinen Abfall der Qualität des Kirchenamtes;
überzeugter Integralist bezüglich der Auslegung
der Worte Gottes, hat sich nicht wenige Feindschaften
im lokalen Klerus gemacht.
Es war eigens Monsignor Pasquale Gagliarde,
Erzbischof von Manfredonia, der das Problem
vor der Kongregation des Heiligen Amtes in Rom
vorgebracht hat. Die damalig denominierte Kongregation
für die Glaubensdoktrin behauptete, daß Padre
Pio ein Besessener sei. Von da ab mußte der
Heilige Stuhl eine Meinung einnehmen und mit
dem Ziel, beauftragte er eine Reihe von Sachverständigen,
um zu begutachten, was sich mit Padre Pio zutrug.
Wir haben den Bericht des Professor Bignami
erwähnt, der sich in dem Sinne äußerte, jegliche
mystische Natur der Wunden des Padre Pio zu
verneinen.
Doktor Romanelli verkündetet eine klare Antithese
hinsichtlich seines Vorgängers, indem er bestätigte:
'als ich Padre Pio das erste Mal besuchte, zeigte
die Wunde der Brust einen Schnitt genau parallel
zu den Rippen, 6 bis 7 cm lang und sehr blutig.
Die Verletzungen an den Händen, als ich sie
das erste Mal sah, waren von einer geschwollenen
Haut bedeckt, die rotbraun schien. Es war die
Überzeugung, vielmehr die Sicherheit, daß diese
Wunden nicht oberflächlich sein konnten. Denn
als ich einen bestimmten Druck mit meinen Fingern
ausübte und die ganze Hand an dieser Stelle
umfaßte, hatte ich den Eindruck, daß zwischen
den beiden Verletzungen Leere sei. "
Der Heilige Stuhl war aber immer noch nicht
zufrieden und so beauftragte er andere Experten,
den Professor Giorgio Festa, der wie folgt Bericht
erstattete: "während ich die Wunden an den Händen
und an der Seite untersuchte, rannen schwach
aber kontinuierlich Blutstropfen aus ihren Konturen.
..um die Verletzung Padre Pios gut untersuchen
zu können, half ich ihm selbst, die Strümpfe
auszuziehen und sofort nahm ich wahr, daß sie
reichlich mit Blut gefüllt waren. "
Im Jahre 1923 beschloß der Heilige Stuhl,
mit einem Erlaß des Heiligen Amtes, indem er
behauptete, daß die Phänomene, die Padre Pio
zugeschrieben wären keine übernatürlichen Charakters
aufwiesen. Es wurden eine Reihe von Restriktionen
für ihn erhoben. Er durfte nicht mehr die Heilige
Messe in der Öffentlichkeit zelebrieren, nur
noch in einer inneren Kapelle des Klosters.
Er durfte weder die Beichte abnehmen, noch die
Gläubigen in Empfang nehmen. Sogar verbot man
ihm die Führung jeglicher Korrespondenz. Neben
diesen restriktiven Maßnahmen und Strafen, die
Padre Pio auferlegt wurden, forderte der Heilige
Stuhl die Gläubigen auf, es zu unterlassen,
Padre Pio in der Wallfahrtskirche zu besuchen.
Wahrscheinlich war die kirchlich römische
Autorität von dem Fanatismus beunruhigt, der
sich um die Person des Bruders und das Phänomen
der Wundmale formiert hatte. Man fürchtete,
daß die Andacht in Vergötterung ausarten könnte.
Hier ist anzumerken, daß die Gläubigen sich
bestimmt nicht von den Anweisungen des Heiligen
Stuhls einschüchtern ließen, insofern, daß
ein tumulthaftes Gedränge ausgelöst wurde, als
sie davon erfuhren, daß sie Padre Pio ins Kloster
von Santa Maria transferieren könnten.
Welche auch immer die Leiden Padre Pios sein
mögen, vor dem Hintergrund all dieser Fakten,
kommt der sofortigen Intuition nahe: Er war
bestürzt und niedergeschlagen über allem, weil
die Strafe von seiner Kirche aus kam, von denselben
Brüdern, die ihm den Rücken zugekehrt hatten.
Padre Pio fand Trost während dieser schmerzlichen
Jahre, nur im Gebet und dies was ihn mehr zerriß
war, daß er nicht mehr seine Hilfe an all die
Seelen geben konnte, die sich an ihn richteten,
um Mitleid zu erlangen:
Er schrieb folgendermaßen an Padre Bernardo
von Alpicella: "Ich habe ihren Brief gelesen
vor Jesus geheiligt und nur er weiß wieviele
Tränen ich vergossen habe. Aber welche Tränen
waren es? Ich weiß nicht, ob sie aus Freude
oder aus Schmerz waren. Bestimmt ist, daß ich
mich nicht wenig verletzt fühlte. Es war seit
gestern, daß mein Geist sich alleine fühlte,
völlig alleine, nur gegleitet von einer sehr
innigen Überzeugung, gegen meinen Willen von
allen verlassen zu sein. Vergeblich habe ich
mich bemüht, mit Gott übereinzukommen, umsonst
zu ihm zurückzukehren, alles verschweigend,
alles, den Himmel selber nicht ausgeschlossen,
der für mich aus Bronze geworden war. Ich habe
ein halbes Inferno gelitten: Ich sage ein halbes,
weil auch in Mitten eines so herzzerreißenden
Martyriums fühlte ich mich noch nicht ganz verzweifelt.
"
Ein weiterer Brief von ihm:
"Mein hochwürdiger Vater Bernardino hat mir
Ihren Brief übergeben und ich überlasse Euch
die Vorstellung, welche Qual er in meinem Herzen
hervorgerufen hat. Ich fühle, daß meine Seele
zerreißt und zerbricht, daß ich es nicht mehr
ertragen kann. Mein Vater, welche Schmach haben
Sie Euch geschrieben, obwohl sie wissen, daß
sie nicht die Wahrheit sagen werden und verleumderisch
lügen wollen. Dies ist also der Dank, den Sie
mir erweisen, nachdem ich mein ganzes Leben
meinem Heiligen Amte widmete. Nennt mir die
Personen, sie sich nie erlaubt haben, zu meinem
Beichtstuhl vor Ablauf von 8 Tagen zu gehen,
und noch viel weniger habe ich anderswo mit
ihnen besprochen, wie sie euch fälschlicher
Weise berichteten. ..was dann das Küssen meiner
Hände während der Beichte betrifft, das weiß
Gott und das wissen all diejenigen, die sich
in unserer Kirche befanden, wieviele Male ich
sie deswegen gescholten habe. Und, daß wenn
ich es nicht schaffte sie davon abzuhalten ,
welche Schuld trage ich daran? Hätte ich sie
etwa Ohrfeigen sollen? Wenn wenigstens meine
Hände gut gewesen wären, hätte ich es vielleicht
auch getan. Wenn dann die Personen, von denen
ihr mit berichteten, mir sagen ließen oder mir
oder ihnen das sagten, was man sich hätte nie
träumen lassen zu sagen, was soll man dann tun?
Sie Gott anvertrauen und hoffen, daß Gott wieder
alles gut werden läßt? Ihr sagt auch daß ich
der Grund für den Unfrieden meiner Mitbrüder
sei. Oh mein Vater; dieses zerreißt mir die
Seele bis zur grausamsten Todesangst. Welchen
Friede, habe ich denn je gestört? Mein Gott,
verkürze mein Exil, welches ich nicht mehr ertragen
kann. Ich bin so darauf bedacht, niemanden Frieden
zu stören und keinen der da sei zu belästigen.
Was meinen Frieden betrifft, sage ich, daß diese
der härtesten Prüfung ausgesetzt ist. Aber deswegen
beschuldige ich niemanden bis auf den Teufel.
Ich lasse alle meinen Seelenschmerzen freien
Lauf vor Gott und bemühe mich alles in meinem
Herzen zu begraben. Und jetzt würde ich gerne,
im Angesicht einer solchen Menge von ,Schmach,
Verleumdungen und Zeugenaussagen die soviele
sind, daß man aus ihnen einen Sargdeckel fabrizieren
könnte, bin ich kurz davor; das ganze Inferno
hinauszuschreien und zu fragen, welches Wort
zu Gunsten der Wahrheit und der Unschuld gesprochen
wurde? Hinsichtlich dessen, könnte ich tatsächlich
die Geduld und den Kopf verlieren, wenn der
barmherzige Herrgott nicht wäre und mir mit
seiner reinen Gunst beistehen würde. Und jetzt,
mein Vater, verzeiht mir, wenn ich euch traurig
besorgt gestimmt habe. Es war nicht meine Absicht
und ich will nichts mehr davon hören und Ihr
seid mir Vater und ich wollte Euch nur einen
Teil meines Seelenschmerzes zuteil werden lassen.
"
Als das Bistum von Manfredonia dem Erzbischof
Mons. Andrea Cesarano anvertraut wurde, änderte
sich auch endlich für Padre Pio etwas. So erreichte
das Kloster in der Tat, am 14. Juli 1933 die
Nachricht daß Padre Pio erneut die Messe lesen
könne.
Doch alsbald kam ein neuer Schmerz auf Padre
Pio zu: es war der Tod seiner Mutter, die er
immer innigst geliebt hatte.
Sie hatte sich für die letzten Jahre ihres
Lebens nach San Giovanni Rotondo begeben um
ihrem Sohn den sie wie einen Heiligen anbetete
und verehrte näher sein zu können. Durch diese
körperliche Nähe war es ihr möglich jeden Morgen
die heilige Messe, die von ihm gelesen wurde
zu besuchen. Wegen ihres nicht mehr so jungen
Alters hatte sie Mühe die kleine Straße, die
zur Kirche von Santa Maria delle Grazie führte,
hinaufzusteigen, um das zu tun was alle Gläubigen
taten, nämlich um ihm die Hände küssen zu können.
Doch Padre Pio wollte niemals daß seine Mutter
ihm die Hände küsse, und er wiederholte ihr
immer wieder, er sei es der ihr die Hände küssen
müsse und nicht umgekehrt.
In der Nacht des Weihnachtsfestes von 1928,
es war eine kalte Nacht, voller Schnee, geschah
es zum letztenmal, daß diese heilige Frau ihrem
Sohn zuhören konnte. In der Tat erkrankte sie
an einer schweren Lungenendzündung an der sie
nach wenigen Tagen starb. Es war Padre Pio persönlich
der ihr die letzte Ölung brachte, denn er sah
den nahen Tod kommen. Und jener Schmerz dieses
zu wissen war für ihn so zerreißend und niederschmetternd,
daß die Ärzte die zu seinem Bett gerufen wurden,
ernsthaft um sein Leben besorgt waren, denn
er war drei Tage lang in Tränen aufgelöst, betend
in seinem Bett geblieben.
DIE GRÜNDUNG DES HAUSES
"SOLLIEVO DELLA SOFFERENZA"
(ERLÖSUNG DER LEIDEN)
Als es das erste mal geschah, daß Padre Pio
von seinem Vorhaben sprach ein großes Krankenhaus
zu gründen, um die bedürftigsten Kranken zu
heilen, befand er sich in seiner Zelle, zusammen
mit einem Gemeindearzt, dem Doktor Gulielmon
Sanguinetti, einem Apotheker, Carlo Kisvaroaj,
einem Agronom und Mario Sanvico, die alle seine
geistigen Söhne waren. Es war ein kalter Januarabend
des Jahres 1940 und es war Krieg. Und so sagte
Padre Pio: "Von diesem Moment an wird mein großes
Werk auf dieser Erde seinen Anfang haben.",
und so legte er als erster eine Spende hierfür
hin, eine Goldmünze, die er von einer alten
Dame als Opfergabe empfangen hatte.
Diese großartige Idee Padre Pio's erwuchs
aus seiner enormen Güte und aus seinem tiefen
Wunsch die Schmerzen der Leidenden erleichtern
zu wollen. Er hatte den körperlichen Schmerz
und die Aufruhr die eine Krankheit verursachte
kennengelernt. Und genauso kannte er die nicht
immer geeigneten Behandlungen die den Kranken
im Krankenhaus zuteil wurden, denn er hatte
direkte Erfahrungen damit gemacht. Das was er
gründen wollte war ein Ort, an dem man nicht
nur die Krankheiten heilen könne, sondern auch
den Geist des Erkrankten heilen könne. Er pflegte
immer wieder zu wiederholen, daß man um die
Sünden zu heilen den Glauben brauche, aber daß
man um die körperlichen Leiden zu heilen sowohl
gute Ärzte brauche als auch einen guten Ort
brauche an dem der Kranke Unterstützung, Komfort
und Respekt gegenüber seiner Krankheit erfährt.
Er träumte von einem großen Krankenhaus in
der nähe seiner Kirche, ein Zufluchtsort für
bedürftige Kranke, welchem er den Namen "Casa
Sollievo della Sofferenza" geben wollte. Eine
so großartige Idee fand sofort Unterstützung
und alsbald fingen Spendengaben für ihre Verwirklichung
einzutreffen. Der Bürgermeister von New York,
der ursprünglich aus Foggia stammte, spendete
250 Millionen, und seinem Beispiel folgten sofort
andere Personen. Sie schickten aus allen Teilen
der Welt Spenden zur Verwirklichung dieses Traumes
der Güte. Im Mai 1947 begannen die Bauarbeiten,
und neun Jahre später, am 5. Mai 1956 wurde
dieser große Gebäudekomplex von Kardinal Giacomo
Lercaro eingeweiht. Er sagte: "Die Hand Gottes
Befindet sich hier. Habt ihr es gemerkt in San
Giovanni Rotondo? die ganze Welt hat es gemerkt.
"
Casa Sollievo della Sofferenza
Europas modernstes
1.000 Betten-Krankenhaus
Es wurde ein großartiger Gebäudekomplex errichtet,
der mit den modernsten medizinischen Geräten
ausgestattet war. Von einigen Personen wurde
er als zu luxuriös angesehen und das war der
Grund weswegen ihm seine Gegner Vorwürfe machten,
und ihn kritisierten... Vor allem warfen sie
Padre Pio vor, zu kostbare Materialien, wie
etwa Marmor verwendet zu haben, weswegen das
Hospiz mehr nach einem großen Hotel, als nach
einem Krankenhaus aussah. Aber nach der Meinung
Padre Pio's sollte dies ein Ort sein, "...an
dem sich die Menschheit wiederfinden soll wie
mit Jesus Christus: wie eine geschützte Herde
unter dem Schutz des Hirten. " alle sind gleich
im Angesicht Christus', die Reichen wie die
Armen. Bald kamen die größten italienischen
und ausländischen Ärzte um ihren Dienst umsonst
der Klinik zu Verfügung zu stellen.
Hauskapelle für die Ärzte und Besucher
des Krankenhauses
Casa Sollievo della Sofferenza
Heute nach über dreißig Jahren des Betriebes,
funktioniert das Casa dellaSofferenza
immer noch, und es wird weiter ausgebaut, denn
die Anzahl der Betten ist immer ungenügend,
und die Kranken kommen in großen Mengen aus
allen Teilen Italiens.
DIE BETGEMEINSCHAFTEN
Der zweite Weltkrieg wütete gerade, Italien
war zerstört, und alle Völker litten unter dem
Hunger. Pabst Pio XII Appellierte ohne Unterbrechung,
daß man beten solle, denn das Gebet wäre die
einzige Lösung die existiere um den Frieden
herbeizuschaffen, und das Blutbad und die Zustände
der Unordnung zu beenden. Und so richtete der
große Pabst sein Wort an die Gläubigen : "Betet,
betet, und betet nochmal. Das Gebet ist der
Schlüssel zum Schatze Gottes. In jedem Kampf
für das Gute und gegen das Böse ist es die Waffe
des Kampfes und des Sieges. Kann man denn nicht
anders als das Gebet anzuhimmeln? Ihm günstig
gestimmt zu sein, mit ihm Gott anzuflehen und
für es zu danken? Wir brauchen starke geschlossene
Schlachtreihen von Männern und Jungen, die fest
zu Christus halten und die jeden Monat das Brot
des Lebens erhalten und andere dazu anhalten
ihrem Beispiel zu folgen. "
Dieses war der Aufruf Pabst Pio's XII. Man
sollte Betgruppen gründen, um das Wort Gottes
anzuwenden und es zu verbreiten, um die Botschaft
von Liebe und Brüderlichkeit der katholischen
Religion in die Tat umzusetzen. Padre Pio erschuf
die erste Betgemeinschaft schon im weit entfernten
Jahr1940, als sich um ihn herum seine geistlichen
Söhne versammelten, gab ihnen der Ordensbruder
vom Gargano mit diesen Worten den Rosenkranz
auf: "Betet, betet mit mir zusammen zum Herrn
weil die ganze Welt das Gebet braucht. Und jeden
Tag wenn euer Herz noch mehr die Einsamkeit
dieses Lebens spürt, dann betet, betet zum Herrn,
denn auch Gott braucht eure Gebete. "
Sehr langsam verbreiteten sich die Betgemeinschaften
im Laufe der Jahre über die ganze Welt, weil
jene die San Giovanni Rotondo verließen, nachdem
sie Padre Pio gesehen hatten und mit ihm gebetet
hatten, gründeten sie nachher eine neue Betgemeinschaft.
Es ist nicht schwierig eine Betgemeinschaft
zu gründen. Es reichen wenige Leute und ein
Priester, der die Gruppe leiten möchte, sowie
die Segnung des Bischofs. Zusammen betet man,
und verbreitet die Lehren Padre Pio's und die
Christus'. Man trifft sich ein oder zweimal
im Monat.
Schon 1968 gab es 726 Betgruppen, von denen
668 in Italien, 21 in Frankreich, 8 in Australien,
6 in der Schweiz, 5 in Belgien, 5 in den USA,
3 in Deutschland, 2 in Luxemburg, 1 im Reich
von Monaco, in Marokko, in Süd Afrika, Tunesien,
Türkei, und EI Salvador.
ANDERE EHRLOSIGKEITEN: DER FALL "DER BANKIER
GOTTES"
Padre Pio sah die Verwirklichung seines Traumes
in der Gründung des Hauses " Sollievo della
Sofferenza" (Erlösung des Leidens).
Leider begann Anfang der sechziger Jahre
für den armen Ordensbruder eine neue Serie von
Skandalen und Verfolgungen. Seinem Krankenhaus
flossen große Summen von Geld zu; gestiftet
von Gläubigen, die so mit dieser konkreten Hilfe
ihrem Enthusiasmus für das wundervolle Werk
Pafre Pio's Ausdruck verliehen. In großen Mengen
floß Geld in die Kassen der Kirche von San Giovanni
Rotondo und skrupellose Personen stürzten sich
darauf. Unter ihnen befanden sich auch Geistliche
verwirrt von Machtbesessenheit und Begierde.
In dieser Zeit verursachte der Skandal um
den Bankier Giuffre viel Aufruhr. Sein Spitzname
war "Bankier Gottes". Als Finanzangestellter
verlieh er Gelder, zu übertrieben hohen Zinsen
für die Verwirklichung von Wohltätigkeitswerken
in Norditalien.
Wegen einer Reihe falscher Spekulationen
wurde der Bankier also bald in einen Finanzzusammenbruch
mit hineingezogen. Unzählige kirchliche Stiftungen,
Betriebe und Handelsgesellschaften wurden davon
beeinträchtigt. Wie auch die Geistlichen aus
der Provinz von Foggia in den Skandal verwickelt
durch ihre Beteiligung an Arbeiten, die durch
die Vermittlung Giuffre zustande kamen, wandten
sie sich an Padre Pio, der ihnen schon große
Summen von Geld hatte zukommen lassen, um ihre
Schulden auszugleichen. Und Padre Pio in seiner
Güte und Großzügigkeit, hielt nicht inne in
Verweigerungen und gewährte ihnen weitere Gelder.
An diesem Punkt der Verwicklungen entbrannte
ein großer Skandal in Bezug auf das Haus Sollievo
della Soffrenza" und der Verwendung und Verwaltung
der Gelder, daß seine Kassen aus allen Teilen
der Welt zuflossen.
Selbst Padre Pio wurde in die Verwicklungen
mit reingezogen. Der Vatikan beauftragte Kardinal
Maccari, Licht in den Stand der Dinge zu bringen
und festzustellen, ob die umgehenden Gerüchte
auf Tatsachen beruhen oder nicht. So begann
der Kardinal mit einer Art Inquisition des Ordensbruders
vom Gargano mittels eines Untersuchungsgespräches
mit all den Personen, die mit der Kirche und
dem Krankenhaus zu tun hatten. Einige Ordensbrüder
wurden gar an andere Orte versetzt, weil sie
Padre Pio zu heftig verteidigten.
Der gesamte Schriftwechsel wurde geöffnet
und untersucht, um einen sicheren Anklagepunkt
herauszufinden. Nie konnte etwas Falsches nachgewiesen
werden, noch konnte bewiesen werden, daß die
Gelder aus Padre Pio's Krankenhaus für nicht
legitime Bestimmungszwecke ausgegeben wurden.
Nichts desto trotz war Padre Pio sehr erbittert
über die Unruhen und die üblen Nachsagen, die
ihm zu Last gelegt wurden.
Emanuele Brunatto, einer seiner geistlichen
Söhne verfasste eine umfassende Beschreibung
der Vorfälle, die Padre Pio verteidigen sollte
und präsentierte sie den Vereinigten Nationen.
Genauso war er es, der in einem Brief an den
Vatikan sein ganzes Bedauern ausdrückte über
die unwürdige Behandlung Padre Pio's.
Wegen den üblen Nachreden gegenüber der Figur
des Ordensbruders und seines Lebenswerkes verurteilte
Emanuele Brunatto den Vatikan und warf den von
ihm geschickten Abgesandten vor, verantwortlich
zu sein für die Anklagevollstreckung Padre Pio's
und seiner Vertrauten; ebenso war es geschehen,
daß auf einer Pressekonferenz Zweifel und Verdachtsmomente,
ohne die geringsten Beweise dafür zu haben verbreitet
wurden.
Und so schrieb er: "... Das angerichtete
Übel ist unermeßlich. Nach fünfzig Jahren Erfahrung
im Dienste der Kirche, nach ertragenen körperlichen
Leiden und unaufhörlicher Sittenlehre, nach
vergossenem Blut (an Menge zehn mal dem Gewicht
eines Mannes entsprechend), nach 50 Jahren Gleichgerechtigkeit,
Liebe und Intelligenz im Dienste der Kirche.
..soll all das in Frage gestellt sein, erniedrigt,
verunstaltet sein, von einem "Minus-Habens"
der vorgibt, im Namen des obersten Kirchenhauptes
zu sprechen und in jedem Fall aber auf Anordnung
und mit dem Einverständnis und der Toleranz
gewisser kirchlicher Autoritäten gehandelt hat,
von diesen nicht zuletzt das hochwürdige Sekretariat
".
Nichtsdestotrotz, dem unterstützenden Eingreifen
verschiedener Personen zur Verteidigung Padre
Pio's, hatte er bis 1963 unter moralischen Lynchjustizen
und Demütigungen zu leiden, und nur vom Jahr
1964 an konnte er wieder dazu übergehen alle
Funktionen in seinem Büro auszuüben. Es war
ein Zeitabschnitt gefüllt mit Sorgen und zerreißenden
Leiden in dem er jedoch nie müde wurde zu beten
und an die Güte des Herrn zu glauben.
Sein Tagesrythmus war immer gleichbleibend.
Jede Nacht um halb drei Uhr erhob er sich, Sommer
wie Winter, weder Kälte noch Hitze spürend aus
seiner feuchten Zelle, ohne Heizung, betete
und bereitete sich auf die Heilige messe vor,
die jeden Morgen um halb vier Uhr pünktlich
gelesen wurde.
Viel ist geredet worden über diese Messe,
gelesen von Padre Pio. Der Grund dafür ist,
daß sie einen besonderen Moment der Annäherung
an den Herren darstellte, auf Grund der besonderen
Fähigkeit dieses Priesters, sich in die Liturgie
hineinzufühlen und sie zu interpretieren. Zur
Lesung dieser Messe kamen Pilger aus ganz Italien.
In demütiger Stille wurde der Lauf des Ritus
verfolgt, bei dem sich Padre Pio schwer wankenden
Schrittes dem Altar näherte. Demütig laß er
den Confteor und schlug sich so fest auf die
Brust, daß es Anschein hatte er wolle sich für
all das Übel dieser Welt bestrafen. Während
langsam die Zeit vorbeistrich und der Zeitpunkt
der Verteilung der Hostie kam erleuchtete sich
sein Gesicht.
Die Durchdringung Christi brachte ihn in
Momente der Extase und alle Gläubigen nahmen
in demütiger Andacht teil.
Padre Pios Messe war sehr lang und sie bedeutete
die Grundlage seines Tagesablaufes. Sie brachte
Glaube und Rührung in die Herzen. Jemand fragte
ihn, warum er während der Heiligen Messe weine
und vor allem, warum dieses während der Lesung
des Evangeliums passiere. Padre Pio antwortete
folgendermaßen: "Nicht kleine Tränen, sondern
Sturzbäche von Tränen würde ich vergießen wollen
des unglaublichen Wunder Gottes Opfers wegens.
Er scheint es euch wenig, wenn sich ein Gott
mit seinen Schöpfungen bekehrt? Und daß ihm
von ihnen widersprochen wird? Und daß er von
ihnen unaufhörlich verletzt wird durch ihre
Undankbarkeit und Ungläubigkeit?"
Angriffe
des Teufels
1906 kam es dort zu einem der ersten Kontakte
von Pater Pio mit dem Prinzen des Bösen. Der
Pater war eines Nachts im Sommer in das Frauenkloster
von Sant'Elia zu Pianisi zurückgekommen und
er konnte wegen der großen Hitze nicht einschlafen.
Er hörte die Schritte eines Mannes aus einem
nahegelegenen Zimmer. Pater Pio dachte: "Bruder
Anastasio kann nicht schlafen, so wie ich. "Ich
will ihn rufen, dann können wir ein wenig miteinander
sprechen." Er ging zum Fenster, und rief den
Begleiter, doch seine Stimme blieb in der Kehle
stecken: tatsächlich sah er auf der Fensterbank
des nächsten Fensters einen monströsen Hund.
Pater Pio sagte: "voller Schrecken sah ich,
wie der große Hund durch das Fenster ging; aus
Maul des Hundes kam eine Menge Rauch heraus.
Ich fiel auf das Bett, und ich hörte eine Stimme
aus dem Hund heraus sagen: "es ist er; er ist
es !", während ich mich nicht rühren konnte,
sprang das Tier auf die Fensterbank, schwang
sich auf das Dach und dann verschwand es."
Der Teufel griff Pater Pio mit Versuchungen
in jeder Form an. Pater Augustine bestätigte,
daß der Teufel ihm unter verschiedenen Formen
erschien: "Der Teufel erschien in der Gestalt
junger Mädchen, die nackt tanzten; er erschien
als ein Kruzifix; als ein junger Freund der
Mönche; als der Geistige Vater oder als der
Provinzoberste; als Papst Pius X, als ein Schutzengel,
als St. Francis und als Mutter Gottes. Der Teufel
erschien auch in seinen schrecklichsten Formen,
mit einer Armee höllischer Geister. Manchmal
gab es, keine Erscheinungen aber Pater Pio fühlte
sich wie erschlagen. Er wurde von ohrenbetäubendem
Lärm niedergerissen und mit Spucke angefüllt,
usw. Pater Pio konnte sich nur damit von den
Angriffen schützen, indem er sich auf Jesus
Namen berief.
Die Kämpfe zwischen Pater Pio und Satan wurden
härter, als Pater Pio begann, die vom Teufel
besessenen Seelen zu befreien ! Pater Tarcisio
von Cervinara bezeugte, dass der Teufel mehr
als einmal, ehe er den Körper eines Besessenen
verließ, geschrieen habe: "Pater Pio, du machst
uns mehr zu schaffen als der Heilige Michael".
Und ebenso: "Vater Pio, nicht stören wir und
wir werden dich in Ruhe lassen."
Pater
Pio beschrieb die Angriffe des Teufels in den
Briefen, die er seinen geistigen Vätern schickte.
Brief an Pater Agostino, vom 18. Januar 1912
"... Der Teufel will den Kampf nicht aufgeben.
Er kam in verschiedenen Formen. Einige Tage
kam er zusammen mit seinen Brüdern, bewaffnet
mit Stöcken und Eisenstücken. Das Schlimmste
daran sind ihre Verkleidungen. Mehrere Male
haben sie mich aus dem Bett geworfen und aus
dem Zimmer geschleppt. Aber, keine Sorge ! Jesus,
die Gottesmutter, mein Schutzengel, St. Joseph
und St. Franziskus sind mit mir."
(PADRE PIO DA PIETRELCINA:
Epistolario I° (1910-1922) a cura di Melchiorre
da Pobladura e Alessandro da Ripabottoni - Edizioni
"Padre Pio da Pietrelcina" Convento S.Maria
delle Grazie San Giovanni Rotondo - FG)
Brief an Pater Agostino vom 5. November 1912:
"Geehrter Pater, dies ist der zweite Brief durch
die Gnade Gottes und er steht unter dem gleichen
Schicksal wie der erste. Ich bin sicher, daß
Pater Evangelista Sie schon über den neuen Krieg
informiert hat, den die unreinen Apostel mit
mir führe. Mein Pater, sie können nicht gewinnen,
weil ich einen festen Willen habe. Ich möchte
Sie über die Fallen informieren, die sie mir
stellen und darüber, dass sie mich am Liebsten
dadurch zum aufgeben zwingen würden, dass sie
mich von Ihren Vorschlägen abhalten. In Ihren
Briefen finde ich Halt, daher werde ich zum
Ruhme Gottes und um sie zu verwirren, es ertragen.
Ich kann Ihnen nicht erklären, wie sie mir zusetzen.
Manchmal glaube ich, daß ich sterben muss. Samstag
glaubte ich wirklich, daß sie mich töten wollten;
mir fiel kein Heiliger mehr ein, den ich um
Hilfe anrufen konnte. Ich wandte mich an meinen
Schutzengel, er aber ließ mich auf lange Zeit
warten. Als er schließlich kam, flog er um mich
herum und, mit seiner engelhaften Stimme, sang
er Hymnen an Gott. Dann passierte eine jener
üblichen Szenen; Ich schalt ihn rauh, weil er
mich solange hatte warten lassen, obwohl ich
ihn zu Hilfe gerufen hatte. Ich wollte ihn zur
Strafe nicht ins Gesicht schauen, ich wollte
sogar, dass er wieder verschwindet, wollte vor
ihm fliehen, jedoch, ich armer Mensch, er brachte
mich zum Weinen, nahm ich in den Arm, bis ich
ihn anblickte, ich starrte in sein Gesicht und
erkannte, dass es ihm leid tat". PADRE PIO DA
PIETRELCINA: Epistolario I° (1910-1922) a cura
di Melchiorre da Pobladura e Alessandro da Ripabottoni
- Edizioni "Padre Pio da Pietrelcina" Convento
S.Maria delle Grazie San Giovanni Rotondo -
FG)
Brief an Pater Agostino datierte
18. November 1912..... "Der Feind will mich
nicht in Ruhe lassen, er schlägt mich ständig.
Er tut alles, um mein Leben mit seinen höllischen
Versuchungen zu vergiften. Es passt ihm nicht,
dass ich Ihnen diese Tatsachen erzähle. Er rät
mir, Ihnen die Vorfälle nicht zu erzählen, die
zwischen ihm und mir passieren. Er trägt mir
auf, Ihnen nur von den guten Besuchen zu erzählen,
die ich erhalte; er behauptet, dass Sie nur
diese Geschichten mögen. Der Pfarrer ist von
dem Kampf informiert, den ich mit den Dämonen
führe. Bezüglich Ihrer Briefe schlug er mir
vor, gleich nach Ankunft eines Briefes zu ihm
zu kommen und gemeinsam den Brief zu öffnen.
Als Ihr erster Brief ankam, machte ich es so
und ging in sein Büro um ihn zu öffnen. Aber
sobald ich den Brief zusammen mit dem Pfarrer
öffnete, fanden wir den Brief total verschmiert
mit Tinte. War es die Rache des Teufels? Ich
kann nicht glauben, daß Sie mir einen verschmutzten
Brief geschickt haben, weil Sie wissen, daß
ich nicht gut sehen kann. Am Anfang waren wir
nicht fähig, den Brief zu lesen, aber es ging,
nachdem wir das Kruzifix auf den Brief gelegt
hatten, obwohl wir nur schlecht lesen konnten
... PADRE PIO DA
PIETRELCINA: Epistolario I° (1910-1922) a cura
di Melchiorre da Pobladura e Alessandro da Ripabottoni
- Edizioni "Padre Pio da Pietrelcina" Convento
S.Maria delle Grazie San Giovanni Rotondo -
FG)
Brief an Pater Agostino datierte
"Jetzt 13. Februar 1913, zweiundzwanzig Tage
ist es her, seit Jesus den Teufeln erlaubt hat,
ihren Ärger auf mir abzuladen. Mein Pater, mein
Körper ist noch immer voller blauer Flecken
von den Schlägen, die ich von unseren Feinde
erhalten habe. Mehrere Male haben sie sogar
mein Hemd entfernt, um mich auf diese Weise
zu schlagen"... PADRE PIO DA
PIETRELCINA: Epistolario I° (1910-1922) a cura
di Melchiorre da Pobladura e Alessandro da Ripabottoni
- Edizioni "Padre Pio da Pietrelcina" Convento
S.Maria delle Grazie San Giovanni Rotondo -
FG)
Brief an Pater Benedetto
datiert vom 18. März 1913, "Diese Teufel hören
nicht auf, mich zu schlagen und mich vom Bett
zu stoßen. Dabei reißen Sie mir sogar das Hemd
herunter. Aber jetzt können sie mich nicht mehr
erschrecken. Jesus liebt mich, er hebt mich
auf und setzt mich auf das Bett"(PADRE
PIO DA PIETRELCINA: Epistolario I° (1910-1922)
a cura di Melchiorre da Pobladura e Alessandro
da Ripabottoni - Edizioni "Padre Pio da Pietrelcina"
Convento S.Maria delle Grazie San Giovanni Rotondo
- FG)
Satan unternahm eine alles
überbietende Herausforderung, als er in Gestalt
eines Beichtwilligen zu Padre Pio kam. Hier
der wörtliche Bericht Padre Pios: „Eines Morgens,
als ich Beichte höre, kommt ein Mann zu mir,
groß, gewandt, mit einer gewisen Sorgfalt gekleidet,
von freundlichen und höflichen Manieren. Er
beginnt, seine Sünden zu beichten, die von jeder
Art waren: gegen Gott, gegen den Nächsten, gegen
die Moral. Alle widerwärtig! Auffallend war:
Sooft ich ihn für seine Übertretungen tadelte,
wobei ich auf das Wort Gottes, das Lehramt der
Kirche und das Vorbild der Heiligen verwies,
widersprach der rätselhafte Beichtende meinen
Worten und rechtfertigte mit äußerster Gewandtheit
und vollendet im Ausdruck jede Art von Sünde,
indem er alle Bosheit darin leugnete und gleichzeitig
versuchte, alle Übertretungen als normal, natürlich
und menschlich verständlich darzustellen. Und
das nicht nur bei den schauderhaften Freveln
gegen Gott, die Gottesmutter und die Heiligen
– von denen er mit respektlosen Umschreibungen
sprach, ohne sie je beim Namen zu nennen – sondern
auch bei den Sünden gegen die Moral, die so
abgrundtief roh und schmutzig waren, dass sie
dem Bodensatz der ekelerregendsten Kloake glichen.
Die Antworten, die er auf meine Argumentationen
von Mal zu Mal mit großem Scharfsinn und verhüllter
Bosheit gab, beeindruckten mich. Ich fragte
mich: Wer ist das? Aus was für einer Welt kommt
er? Wer kann das nur sein? Und ich versuchte,
ihn genau in den Blick zu nehmen, um in seinen
Gesichtszügen zu lesen. Gleichzeitig spitzte
ich die Ohren bei jedem seiner Worte, damit
mir keins davon entging und ich ihre ganze Bedeutung
ermessen konnte. Dann, zu einem bestimmten Zeitpunkt,
wusste ich durch ein blitzartiges inneres Licht
mit Klarheit, wer mein Gegenüber war. Entschieden
und in gebietendem Ton sagte ich ihm: „Sprich:
Es lebe Jesus! Es lebe Maria!“ Im selben Augenblick,
als diese geliebten und machtvollen Namen ausgesprochen
waren, zuckte eine Flamme auf und Satan verschwand
in ihr. Zurück ließ er einen unerträglichen
Gestank, der mir den Atem nahm.“
Auf dieselbe Episode bezieht sich möglicherweise
der folgende Bericht Don Pierinos, eines Priesters
und geistlichen Sohnes von Padre Pio: „Eines
Morgens saß Padre Pio im Beichtstuhl, verborgen
hinter zwei Vorhängen. In der Mitte, wo die
Vorhänge nicht ganz schlossen, konnte ich Padre
Pio sehen. Die wartenden Leute hatten sich ordnungsgemäß
auf einer Seite in langer Reihe angestellt.
Ich saß an meinem Platz und las im Brevier.
Gelegentlich hob ich den Blick und schaute nach
Padre Pio. Aus dem Türrahmen des Nebeneingangs,
zur Rechten des Kirchleins, trat ein kräftiger
Mann, gutaussehend, mit kleinen, schwarzen Augen
und graumelierten Haaren, mit einer dunklen
Jacke und gestreifter Hose. Ich wollte mich
nicht ablenken lassen und im Brevier weiterlesen,
aber eine innere Stimme befahl mir: „Lass es
und schau hin!“ Ich ließ das Brevier sinken
und schaute. Der Mann wartete nicht, bis er
an die Reihe kam. Er ging ein paar Schritte
auf und ab, dann blieb er genau vor dem Schlitz
der Vorhänge stehen, und als der Beichtende
sich von der Kniebank erhob und den Beichtstuhl
verließ, ging er sofort zwischen den Vorhängen
hindurch und blieb aufrecht vor Padre Pio stehen,
den ich von da an nicht mehr sehen konnte. Nach
einigen Minuten sah ich noch, wie der Mann mit
gespreizten Beinen unter dem Fußboden verschwand,
während ich auf dem Platz, wo Padre Pio gesessen
hatte, nicht mehr Padre Pio sah, sondern Jesus,
jung, blond und schön, ein wenig im Sitz zurückgelehnt,
um jenem Mann nachzublicken, der in die Tiefe
fuhr. Dann sah ich wieder den Padre, der aus
der Höhe herab an seinen Sitz zurückkehrte,
während seine Gestalt mit der Gestalt Jesu verschmolz.
Schließlich sah ich den Padre allein auf seinem
Platz. Und sofort hörte ich seine kraftvolle
Stimme: „Jungen, wollt ihr euch erleichtern?“
Das Ereignis war von den Wartenden nicht bemerkt
worden. Ohne Zögern setzten sie die Reihe fort.
DIE WUNDERSAMEN
GENESUNGEN
Es ist unmöglich all das zu schreiben, was
im Leben Padre Pio's passierte. Für den Gläubigen
ist es nicht schwierig, In den vorhandenen Wundmalen
den Hauch der Größe Gottes zu erkennen, die
sich durch die Person des Priesters in allen
Gläubigen wiederspiegelt. Hier nach einer gültigen,
begründeten wissenschaftlichen Erklärung zu
suchen, ist abgesehen vom Glauben nicht menschenmöglich.
Heute ist uns keine Wissenschaft bekannt, die
uns diese Wundmale erklären kann, die so tief
sind und die niemals heilen und die währen der
Messe heftig bluten.
Gleichermaßen gibt es keine wissenschaftlichen
Erklärungen der Bilokation, das heißt, für die
Eigenschaft gleichzeitig an zwei verschiedenen
Orten zu sein wie es Padre Pio des öfteren unwiederlegbar
gelang. Das selbe gilt für die Phänomene des
Parfüms und der unerklärbaren Heilung von schwer
Kranken, Verunstalteten, Krüpeln und Blinden,
die alle von Padre Pio geheilt wurden.
Wachsfigur in einem Hotel von
San Giovanni Rotondo
Auf der anderen Seite ist sein aufreibendes
Leben zu betrachten, gequält von unsagbaren
Leiden, die ihn die Wunden, die Entbehrungen
sowie die von ihm selbst gewollten Umstände
unter denen der Priester lebte zufügte. Sie
stehen jenseits jeglicher menschlicher Vorstellungskräfte
und sind als unerklärliche, wundersame Vorkommen
anzusehen, die aber wirklich passiert sind.
Es gibt viele Zeugen für die von Padre Pio vollbrachten
Heilungen und nach seinem Tod kommen immer neue
dazu. Die Anzahl der wundersamen Heilungen,
die er an leidenden Menschen vollbracht hat
ist so groß, daß es unmöglich ist sie alle aufzuzählen.
Wir werden nur einige als Beispiele nennen.
Ein Arbeiter, der aufgrund eines Unfalles
an einer Lähmung der Beine litt, fühlte in der
Nacht des 12. Dezembers 1968 wie ihn jemand
an der Schulter berührte, er sah Padre Pio,
der ihm sagte, er solle sich erheben und versuchen
ohne Stock zu gehen. Und so geschah es, daß
er nach so vielen Jahren wieder vollkommen gesundete.
Eine Frau, die einen Tumor
im fortgeschrittenen Stadium am linken Schienbein
hatte, es war ihr vollkommen unmöglich sich
zu bewegen; und sie härte die Amputation des
Beines erleiden müssen. Jedoch vor der Operation
entschloß sie sich, das Grab des Heiligen aufzusuchen.
Sie trug ein Taschentuch bei sich, daß in Kontakt
mit Padre Pio's Herzgegend gewesen war und sie
legte es auf ihr kranken Bein. Später träumte
sie von ihm und er sagte ihr, sie könne ihre
Krücken stehen lassen, denn sie werde normal
gehen können und so geschah es. Später ließ
sie sich ärztlich untersuchen. Hieraus ging
hervor, daß sich der Knochentumor zurückgebildet
hatte und der kranke Knochenteil anfing sich
neu zu bilden. Es gibt tausende von solchen
Beispielen, die alle gemeinsam haben, daß die
Krankheit wirklich geheilt wurde durch die Fürbitte
Padre Pio's.
PADRE PIO UND
SEINE FESTE VERBUNDENHEIT MIT DER KIRCHE
Der hier vorgeführte Buchauszug stammt aus
dem Buch Antonio Pandiscia's über Padre Pio.
Es ist ein intelligentes und interessantes Buch
über das Leben des Heiligen. Hier stellen wir
die Rede des Kardinal Giacomo Lercaro vor, die
er vor einer Gruppe von Gläubigen hielt, die
sich am 8. Dezember 1968, wenige Monate nach
dem Tode Padre Pio's , in Bologna versammelt
hatte:
"Mit dem Geiste tiefer Demut spreche ich
zu euch, Ordensangehörige, Gläubige aus den
Betgruppen und ihr da, ihr allen Brüder. Dieser
Geist tiefer Demut wird mir aufgelegt von der
Figur Padre Pios, dessen erwarteter und doch
so plötzlicher Jod ihn jenseits der irdischen
Geschehnisse befordert hat und es uns allen,
selbst den verbittertsten Gegnern, ermöglicht
hat, in seinen Geist einzusehen.
Ich werde schweigen über die einzelnen Tatsachen,
die es geschafft haben, auf diesen demütigen
Mönch aus einem Kloster des Gargano die Aufmerksamkeit
der Welt zu ziehen: Die Wundmale, das wundersame
Parfüm, die Gabe zu Prophezeihen, die Gabe die
Herzen zu erforschen... Ihre Existenz leugne
ich nicht ab, noch bezeuge ich sie, noch lege
ich Urteil und Einsicht in die Hände der Kirche.
Ich glaube zusammen mit San Paolo, daß nicht
dieses die Geistesgaben sind, aus denen man
den Ruhm ziehen sollte, denn wie alle Charismen
sind sie kostenlose Gaben, die der einzige Herr
verteilt wie er will, sind es Gaben, die zum
Wohle des mystischen Körpers, der kirchlichen
Gemeinschaft dessen Oberhaupt Christus ist,
vergeben werden.
Im Angesicht dieser Darstellung des Geistes
Gottes, bleibt uns nichts, als der Güte Gottes
zu danken für die Größe dieser Erleuchtung,
für die Bekehrung, für die Ermutigung zum Guten,
für den Zuspruch und die Hoffnung, die sie in
die wundersame Welt der Seelen bringt. Sie schafft
es gar, verhärtete Herzen zu erweichen, in dunkelste
Winkel zu dringen und auf wegen, die noch bis
gestern ausgetrocknet waren durch geistige Spröde
und Sünde, Energien der brennensten Großzügigkeit
zu streuen.
Aber ich bin dazu berufen, an Padre Pio zu
erinnern, ich liebe es mehr seinen Verdienst,
als seinen Ruhm zu beschreiben. Für ihn sind
alle charismatischen Erscheinungen nicht mehr
als eine Umrahmung und ein widerrufbares Element,
daß die Menschen viel zu oft ablenkt und kurzsichtig
macht, obgleich es ihre Blicke, ihre Aufmerksamkeit
und ihre Verehrung auf das eigentliche Ziel
des Christentums lenken sollte, das Gestalt
in Jesus Christus annimmt. Der einzig wahre
Sohn Gottes, in dem der Vater sein Wohlgefallen
findet -und wir unseren Meister und oberstes
Vorbild haben. Paulus bestätigt, daß diejenigen
gerühmt werden, welche aus göttlichem Zeichen
der Güte, der Herr dem Bild seines Sohnes für
ebenbürtig hält.
Diese Aufgabe, die er dem Apostel Paulus
auferlegte, in seinem ganzen faszinierendem
Wortlaut, bedeutet auch für ihn, den so mächtigen
Herrn, dieselben Gefühle Christi spüren zu können
und doch fest zu verankern, daß es er Paulus
war der lebte aber er war es doch nicht, weil
Christus in ihm lebte. ..
Padre Pio bemühte sich ständig in seiner
Askese und wie auch der Apostel Paulus, hatte
er seine erleuchtende Versieglung in der Teilung
des Kreuzes; wie Paulus konnte Padre Pio zustimmen,
daß er zu Christus gehörte, daß er mit Christus
gekreuzigt wurde und daß er mit Christus mitlebte...
So füllte er mit seinem Leiden das Fehlende
in Passion Christi.
Leider ist es mit nicht möglich, das scheinbar
so gleichtönige, monotone Legen des
Ordensbruders in sich ziemender Art zu erforschen,
um euch sein dem Herrn gegenüber so liebendes
und großmütiges Wesen darzulegen. Ich werde
es beruhen lassen auf drei Elmente, die mir
und ich denke wohl auch euch heute besonders
wichtig erscheinen.
Es ist vor allem der Geist zum Gebet, der
die Seele des Apostels ausmacht; Padre Pio ist
wie Jesus, ein Mann, der mit dem Herrn spricht,
ein Mann des Gebetes.
Ich erinnere mich an mein erstes Zusammentreffen
mit ihm, es war nunmehr in längst vergangenen
Jahren: Ich fand ihn im Hof der antiken Kirche
"delle Grazie': an seinem Gebetsort. Ich war
darüber zufrieden gestimmt, auch wenn es meine
Unterredung mit ihm verzögerte; natürlich wollte
ich sie nicht vor das Gespräch mit Gott stellen.
Es scheint mir; daß man eine Unterhaltung, genauso,
im Gebet wiederfindet. Die Messe vor Tagesanbruch,
inmitten der geballten Menge so alles zusammenfassend
und berührend und ebenso das stille Gebet im
verlassenen Klosterhof waren in der Tat die
Wurzeln jener übernatürlichen Kraft, die seine
erleuchtenden, mürrischen, manchmal harten,
aber doch so überzeugenden und stärkenden Worte
kräftigten.
Padre Pio fühlte zutiefst die übermenschliche
Kraft, die ihm das Beten gab. Er wollte es seinen
geistlichen Brüdern, die jeden lag mehr wurden,
in der ganzen Welt, erleichtern und es ihnen
überlassen, diesen wertvollen Nachlaß anzutreffen
und fortzufahren sich in konstanter Eifrigkeit
mit der Zukunft des Reich Gottes zu befassen
und so wie es sich in den Seelen und in der
Welt widerspiegelt. Und so wurden die Gebetsgruppen
gegründet, die periodisch ihre geistlichen Söhne
vereinigten um zusammen zu beten und um über
die versorgende Genüge der unersetzbaren Kraft
Gottes für all das Gute dieser Welt nachzudenken.
Es ist überraschend und es wäre uns heute
unverständlich, wenn uns das Evangelium nicht
Nachricht überbracht hätte von der Torheit der
Menschen, daß die Gebetsgruppen genau da, wo
sie eigentlich hätten Ermutigung, Gelingen hätten
finden sollen, auf große Schwierigkeiten und
Hindernisse gestoßen sind. und doch, wenn man
tiefgründet, ist es der selbige Herr Jesus gewesen,
der sie dazu ermutigte, sobald sich zwei oder
drei Menschen in seinem Namen trafen. Er würde
unter ihnen weilen und was auch immer sie dem
Herrn fragen würden, würde er ihnen gestatten.
Aber es ist um so überraschender und sogleich
erbitternd, daß man wirklich bisher noch keine
Wachposten aufgestellt hat, nach dem Ebenbild
Jsaias, die in der Nacht des Tempels wachen
sollen, und nicht die Aktualität dieses Aufrufes
zum Lichte und zur Kraft Gottes wahrnehmend,
in einer Welt leben, die unter dem Vorwand der
Jahrhundertverläufe Gott verneint oder ignoriert,
während sein Werk, das nicht in die Höhe baut,
sondern den Horizont für jegliche Hoffnung außerhalb
dieser Welt öffnet, denn es ist diese Aussicht
auf diese selbige Welt, die mit aller Kraft
ihrer wissenschaftlichen Forschung und den Energiequellen
ihrer fortgeschrittenen Technologie so fürchterlich
mit Blut befleckt hat und mit Kriegen zerstört
hat, so niedergedrückt hat vor Hunger und so
vergiftet hat mit den explodierenden Keimen
der Teilung, des Hasses und der Gewalt. ..Auf
diesem Panorama, daß so traurigbeherrscht wird,
was paradoxer weise und nicht ohne den bitteren
Anklang der Wahrheit die Technologie des Todes
Gottes genannt wird, hat sich das Messiastum
des Marxistmus angewurzelt, als einzige Hoffnung
für die Welt, die so zerrissen ist, von sozialen
Ungleichheiten:
Ein sofortiges Messisatum, das die Erlösung
der Dinge zum Ziel hat und sie mit dem Kampf
und nicht mit der Liebe zu erreichen sucht.
Als wenn es möglich wäre, den Anspruch des Geistes
zu befriedigen mit der einzigen Üppigkeit der
Wohlstandsgesellschaft; es ist als wenn Haß
aufbauend sein könne. In einer Welt, die so
beschaffen ist, sind Gebetsgruppen der Rückruf
des nach dem Evangelium lebenden Menschen, nach
der Notwendigkeit Gottes nach seien Sicherheiten
und Hoffnungen nach seiner Erbarmung und seiner
Gnade für ein Leben nach dem Leben; Sie sind
eine gemeinsame Berufung auf die Errettung in
der liebenden Väterlichkeit des Herrn und zur
gleichen Ziet bedeuten sie für die Teilnehmenden
ein Stückchen Brüderlichkeit, daß über Unglück,
Elend und Leiden hinaus bestehen bleibt.
Wie auch Christus so war Padre Pio arm und
das nicht nur Aufgrund seines Armutszeugnisses,
sondern in der Tat verbrachte er sein Mönchsdasein
in einer feuchten Zelle eines Klosters im Süden
Italiens. Nie verließ er sie um etwa seinen
Blick auf weitere Horizonte zu werfen. ..
Im Kloster "delle Grazie" besaßer eine Zelle,
ein Bett, ein Kopfkissen, aber um zu reden ließ
er sich auf den Anemonenbewachsenen Hügeln nieder;
er erklomm die Berge, er durchquerte den See
auf dessen Oberfläche der Wind das Wasser kräuselte...
Fast war er ein Poet und er ersann das Haus
"Sollievo della Sofferenza" und wollte es verwirklichen
trotz der ganzen realen Schwierigkeiten. Er
baute es in funktioneller Art und Weise, ausgestattet
mit all dem was uns heute Wissenschaft und Technik
bieten können, es ist schön, schmuckvoll, reich
und nobel in seiner Verwirklichung.
Für die Armen ist der Aufendhalt gratis,
für die Wohlhabenden ist er nicht zu überteuert,
die Behandlungen und die liebevolle Assistenz
ist gleich für alle.Dieses Werk für das Padre
Pio soviel Leiden mußte, und das in vielen Herzen
den großen Herzschlag des großzügigen Christentums
hervorrief ist die glücklichste und reinste
Verwirklichung der Caritas nach dem Evangelium.
Lieber guter Pater Pio, bitte für uns, bete
mit uns
und segne uns und die ganze Welt.
Segne auch diese Homepage
und schenke uns Nette Leute
die uns mit Berichten
und Bilder unterstützen.
AMEN
Und so hatte sich nach dem Vorbild Jesus
Padre Pio arm und demütig gemacht, um den Armen
zu geben und im Sinne der Brüderlichkeit den
Reichen die Erleichterung ihres Reichtums darzulegen.
Er hatte dem Weltgeist die soziale Fruchtbarkeit
der Gnade Christus und seiner Armut vorgeführt.
Aber die Verbindung Padre Pios mit Christus
wird vor allen Dingen leuchtend durch seine
Leiden. ..Sein Leben ist eine Passion und nur
zu einsichtig sind die Ähnlichkeiten mit den
Leiden des Erretters! Angefangen mit genau diesen
Ungläubigkeiten und Verfolgungen genau derjenigen,
die als erste hätten kapieren müssen und können,
während die demütige ehrliche Menge der Gläubigen
die Kirche "delle Grazia" aufsuchte und zum
Ordensbruder in Beichte ging. Sie kamen aus
aller Welt um ihm zuzuhören, um sich Krankheiten
von ihm heilen zu lassen, und alle versuchten
ihn zu berühren, weil von ihm eine Kraft ausging
die alle heilte.
Man kennt in Padre Pios Leben zwei besonders
intensive Momente: Einer war als sein Name in
weiteren Kreisen bekannt wurde. Die außerordentlichen
Fenomäne, die auf den Mönch vom Gargano die
Aufmerksamkeit zogen, wurden diskutiert, während
die Würde seiner Demut ins Leben gerufen wurde,
störten der Eifer seiner Worte und sein verborgener
Mythus die einheimischen Hirten, und beschworen
eine Krise herauf in der Kirche in Manftedonia,
vergiftet von Ungläubigkeit und aus der Bahn
geworfen von durch Mißbräuche diese heiligen
Ortes, bedeckt mit monströsen Mittäterschaften
und Komlizenhaftigkeiten.
Die Verurteilung der oberen Kircheninstanzen
und das Urteil, daß aus ihr hervorging ohne
jegliche objektive Untersuchung, dieser setzte
Padre Pio entgegen, was er ihr immer entgegensetzen
wird, bereit zur stillen Pflichterfüllung: "
...Jesus autem tacebat"
Die Ruhe! Ist der Bestandteil des asketischen
Lebens: Sie ist die Vorraussetzung für ein Gespräch
mit Gott und für ein inneres Leben. Sie ist
ein Versprechen für jedes vernünftige Wort,
das den Menschen Licht und Kraft bringen kann.
Für ihn war es die mythische Propädeutig für
alle großen Missionen von Elias, Moses und Giovanni
Batista ...Jesus, der das Lebende und ewige
Wort des heiligen Vaters darstellt, war es ein
einziges Wort der Wahrheit, des Lebens, das
er dreissig Jahre innehielt. Aber die Stille
wird zum Heldentum wenn sie im Angesicht der
Verleumdung schweigt, wenn sie sich nicht gegen
üble Nachreden verteidigt, nicht das gute Recht
zurückfordert, nicht den Mißbrauch, die Ungerechtigkeit,
das Delikt anklagt ...Und so kam es zum zweiten
Teil des mysteriösen Dramas.
Als alte Bitterkeiten von Männern die das
Leben längst überholt hatte verleumdungswütig
auf unglaublich wilde und zynische Weise neue
Aussichten im Geld auf sich zukommen sahen.
Diese jenigen hatte der demütige Ordensbruder
in der Zwischenzeit durch die Wahrheit der Fakten
erleuchtet. Durch die Justiz wurde das Gute
des Neuen erneut verfolgt, entwaffnet wurde
die Seeligkeit der Armen.
Es schmerzte Padre Pio mit ansehen zu müssen,
daß man gegen jegliches Recht versuchte über
die Reichtümer des Hauses "Sollievo della Sofferenza"
(Erlösung des Leidens) zu verfügen. Diese Reichtümer
flossen ihm durch die Karitas seiner geistlichen
Brüder zu ...Natürlich mußte er die Absichten
der Spendengeber verteidigen, und sie überwachen,
weswegen es ihm obgleich seines Armutszeugnisses
gestattet war darüber als sein Eigentum zu verfügen.
Dies tat er in dem Glauben, daß bis er sich
nicht einer höheren Macht gegenüber sehen sollte,
die ihm im Zeichen seiner Gehorsamkeit das so
vollendete Werk entzog, er andächtig und still
in seinem Werk fortfuhr...
Aber das was ihn zutiefst schmerzte, ihn
leiden ließ wie den Herrn im Olievenhain, war
die Tatsache daß er nicht so sehr für die Kirche
litt, als es die Kirche war die ihn leiden ließ
Und dieses ertrug er von Menschen die der Kirche
angehörten und die in diese Gemeinschaft, die
Christus mit seinem Geist befruchtet hatte,
der für das Gewicht ihrer Leiden ein wunderbares
Mittel der Errettung vergibt, in diese Gemeinschaft
bringen sie Gier, Dürftigkeit, schlechte Absichten
und Abwegigkeiten ...Mit Bitterkeit sah er diesen
willkürlichen Vorgängen, den härtesten, ungerechten,
schlechten Maßnahmen zu ohne zu reagieren, ohne
zu reklamieren ...
Er isolierte sich von den Freunden und wie
Jeses hätte sagen können: " vergebens suchte
ich nach dem, der mich trösten hätte können.
.." An ihren Platz traten die Gegner unterstützt
in ihrer niederträchtigen Mißgunst des Mittelmäßigen,
der nicht die hohe Gabe der Tugend trägt, und
der aus seinem mächtigen Rückhalt die Mitbrüder
selbst zu seinen Komlizen werden ließ Ihm dem
als Stütze seines Alters das Kapuzienermönchtum
gegeben wurde, er verriet, er trieb seinen verräterischen
Kuß bis zum Sakrileg hin. "
Diese sind die Worte des
Kardinal Giacomo Lercaro nach dem Tode Padre
Pio's verfasst, sie beschreiben das geistige
und körperliche Leben des Ordensbruders vom
Gargano und bezeugen seinen tiefen Glauben in
das Wort Gottes.
KURZ VOR ENDE
SEINES WELTLICHEN LEBENS
Die letzen Jahre Padre Pio's Leben in dieser
Welt waren von seinen großen Leiden gekennzeichnet,
die sich als er sich seinem Ende näherhte noch
steigerten. Von 1964 bis 1968, dem Jahr seines
Todes, gab es viele kritische Momente, in denen
man um sein Leben fürchtete. Sein Körper war
von schweren Leiden gekennzeichnet. Er hatte
unerträgliche Schmerzen in der Magengegend und
brachte ganze Nächte damit zu sich vor Schmerzen
zu krümmen. Manchmal konnte er sich nicht aus
dem Bett erheben um die Messe zu zelebrieren,
so war er von Anstrengungen und Schwäche mitgenommen.
Jedoch gelang es ihm immer seine wenigen Kräfte
zu sammeln um seinem Charakter voll von guter
Laune und Fröhlichkeit Ausdruck zu verleihen.
Es war ein Born der Freude ihm zuzuhören wie
er Anekdoten und Witze erzählte, die immer voll
waren mit Belehrungen und prüfenden Gedanken,
und es schien als ob in diesem Moment der von
Schmerzen und Leiden erfüllte Mann tausende
von Meilen weg wäre.
Hier ist ein Beispiel von einer Erzählung
von Padre Pio, die gut die Fülle und Ironie
darstellt, mit der er begabt war. Er erzählte
sie einem Rechtsanwalt um ihn davon zu überzeugen,
daß er niemals ins Paradies kommen würde: "Wisst
ihr warum Sankt Ivon der einzige Rechtsanwalt
ist, der jemals ins Paradies gekommen ist? ich
werde es Euch erzählen. Sankt Ivon befand sich
seit einiger Zeit im Paradies, und er hatte
noch nicht daran gedacht sich mit Rechtsfragen
oder Tatsachen zu beschäftigen. Doch eines 1ages
als er Sankt Petrus in der Pförtnerei zusah,
fragte er sich mit welchem Recht Sankt Petrus
über das Privileg des heiligen Schlüssels verfüge.
" Der erste Apostel ist weder Jungfrau. ..noch
Doktor ...noch Jurist. ..noch ist er der sympathischste
der Aposteln, er hat doch den Herrn verraten
..."
Und so begann diese seine Gedanken im himmlischen
Hof zu verbreiten. Es wurden Grüppchen gebildet
und es wurde diskutiert, und man befand, daß
die Überlegungen Sankt Ivons sehr klar und vernünftig
wären. "ich würde verstehen wenn Sankt Giovanni
diesen Posten besetzen würde, er Jungfrau und
Lieblingsapostel. ..aber Petrus verfügt über
diese Privileg ohne keinerlei gerechtfertigte
Gründe dafür zu haben. "
Von diesem Moment an begann Petrus zu merken,
daß ihn böse Blicke trafen, daß die Leute sich
entfernten und ihn mieden. "Oh, so etwas, was
mag nur geschehen sein? ", Endlich fand sich
jemand der ihm offen die Angelegenheit vortrug
...
Sankt Petrus war beeindruckt davon und es
kamen ihm Skrupel. Kurz gesagt, die Angelegenheit
kam dem himmlischen Vater zu Ohren und er ließ
Sankt Ivon und sein Opfer zu sich rufen. Sankt
Ivon, aufgerufen die Angelegenheit vorzutragen,
begann seine Anklage. Er zählte die Verdienste
auf die Sankt Petrus fehlten, und redete lang
und breit über seine Defekte ...Er zeigte wie
rechtlich gesehen, Sankt Petrus keinerlei Recht
hätte die heiligen Schlüssel zu verwalten, und
er hob die engelhafte Reinheit, die Berufung
bis zum Goigotha des Apostels Giovanni, des
Apostels der Liebe her vor...
Ein zufallspendendes Murmeln ging durch die
Reihen des himmlischen Hofes. Der himmlische
Vater zeigte mit einem Kopfnicken sein Einverständnis.
Sankt Petrus ließ die Schlüssel aus der Hand
gleiten.
" Ivon hast Du zuende geredet ?': fragte
der himmlische Vater.
" Oh, Allerhöchster': antwortete Ivon, "es
scheint mir gezeigt zu haben,
" Jawohl, mein lieber Ivon, Du hast gezeigt,
daß ..., und alles was Du angeführt hast scheint
mir richtig und den Tatsachen entsprechend zu
sein, aber das was mein Sohn getan hat, hat
er getan, und es ist gut daß es getan wurde.
" Und indem er seine Kalotte aufsetzte war die
Sitzunggeschlossen.
Petrus frohlockte und fühlte sich bestätigt,
er nahm den Schlüssel auf und näherte sich Ivon,
der sich ärgerte, er sagte ihm: "Hör zu, Du
bist ins Paradies gekommen, und wohl sei es!
Aber ich versichere Dir; daß Du der erste und
letzte Rechtsanwalt bist, der Fuß ins Paradies
setzt. "
Auch dieses war Padre Pio: Die Fähigkeit
in Anekdoten und Metaphern große Lebenswahrheiten
in einfacher und klarer Weise zu erzählen.
Wir
haben schon gesagt, daß die letzten Jahre Padre
Pio's Leben für ihn schwer waren auf Grund seiner
körperlichen Leiden, und er sagte oft für ihn
wäre der Moment gekommen, der Moment zu gehen,
denn er könne seinen Brüdern nicht mehr helfen.
Auch in einem solchen Gedanken sehen wir, wie
es das einzige Ziel seines Lebens war, anderen
zu helfen, sie zu trösten. Als er die Möglichkeiten
dies zu tun geringer werden sah, schwand mit
ihnen der Grund seines Lebens.
Es war ein andere schmerzhafter Moment, als
er darauf und dran war zu sterben. Für drei
Tage, zwischen dem 7. und 10. April 1968, es
war sein letztes Osterfest, in der Woche der
Passion Christus, daß er unter einer Verschlimmerung
seiner Leiden litt. Die Wundmale öffneten sich
noch mehr und fingen an stark zu bluten. Sein
allgemeiner Gesundheitszustand verschlechterte
sich stark. Und so schrieb Antonio Pandisca,
Giornalist und Autor eines Buches über Padre
Pio:
"... Wir befanden uns bei Padre Pio am Karfreitag,
einem Tag an dem seine Leiden an der Schwelle
des menschenerträglichen standen. Die ganze
Nacht hatte er damit verbracht zu beten, auf
dem Ruhelager in seiner Zelle sitzend. Der Ordensbruder,
der ihm Beistand leistete, hatte ihm ungefähr
zehnmal die Handschuhe gewechselt, und das Wundmal
das verdreckt war von Blut und Schweiß gesäubert.
Wir haben so einen anderen Padre Pio gesehen.
Sein Gesicht war hager und abgemagert, der weiße
Bart und seine weißen Haare unterstrichen so
noch mehr den Eindruck seines Erschöpfungszustandes.
Das erste mal haben wir dem Blick Padre Pios
standgehalten und das erste mal haben seine
Augen voller Licht uns nicht unsere niederschlagen
lassen! Seit Jahren gehen wir Padre Pio besuchen
und seit Jahren war es uns nicht gelungen, seinem
forschendem Blick standzuhalten. Jetzt haben
wir ihm diesen Blick voller Licht voraus, aber
immer in einem schwächeren Maße. Du kannst ihm
in die Augen sehen und in einem Gefühl des Erstaunens
und der tiefen Milde verharren. Wir haben uns
vor ihm niedergekniet und ihm die Hand geküßt,
ohne sie jedoch zu berühren, in der Angst wir
könnten ihm wehtun. "Hast Du es Dir etwa abgewöhnt
mir die Hand zu drücken ?': fragte Padre Pio
mit leiser Stimme.
" Nur dieses mal reiche ich Ihnen nicht die
Hand zum Händedruck, weil ich genau weiß daß
Sie am Karfreitag besonders leiden müssen. "
'Aber was, was denn weißt Du darüber ? Du
glaubst immer alles zu wissen und weißt nie
irgendetwas. ': antwortete Padre Pio mit einer
fast genervt klingenden Stimme. Als er dies
sagte schien er fast wieder der alte Padre Pio
zu sein, der manchmal sogar mürrisch wurde wenn
anfing über Sachen zu reden die ihn persönlich
angingen, oder wenn man über seine übernatürlichen
Fähigkeiten sprach.
'Padre, wie geht es Ihnen? Ich habe erfahren,
daß es Euch in letzter Zeit nicht so gut ging.
': fragten wir ihn wieder Mut aufnehmend.
"Mein Sohn, wie kann es geschehen, daß es
mir in meinem Alter gut geht? " 'Padre, wir
wünschen Ihnen, daß Sie noch tausend Jahre leben
mögen. Die Menschheit braucht Ihre Gebete. Sehen
Sie denn nicht wie viele Menschen zu Ihnen kommen
um ein Wort des Trostes zu hören ? ': 'Ich würde
zu gerne für das Wohl der Menschheit zum Herrn
beten, aber es hängt nicht von mir ab.
Schau mit Deinen Fragen läßt Du mich Zeit
verlieren, die ich nützen könnte um zum Herrn
zu beten!"
"Habt Ihr von den Friedensverhandlungen in
Vietnam gehört? Seit Ihr glücklich darüber?"
"Du fragst mich, ob ich glücklich bin über
den Frieden in der Welt, Du fragst es mich,
der für den Weltfrieden leidet? Ich bete immer
dafür; daß der Herr diejenigen erleuchten möge,
die die Führungen der Nationen in ihrer Hand
haben, und daß er ihnen die Kraft geben möge,
die Konflikte mit der Güte des Herzens zu überwinden.
': antwortete Padr Pio und wendete die Augen
dem Himmel zu.
"Padre können Sie uns einige Worte für unsere
Leser sagen ?"
"Das sie für den Frieden in der Welt beten
mögen, für die Kranken, für die Eingekerkerten.
Ich sage ihnen sie sollen gut sein, im Namen
des Herrn, sie sollen die Gabe des Lebens zu
schätzen wissen, im Einverständnis mit Gott
leben, und sich mit Gebeten und guten Werken
umgeben. "
...Während der Messe haben wir mit großer
Aufmerksamkeit alle Bewegungen Padre Pio`s verfolgt.
Es ist uns aufgefallen, daß während der Elevation
sich sein Gesicht erleuchtete. Sein Blick ruhte
auf der Hostie, die er jedoch nur einige Minuten
in die Höhe hielt. Denn plötzlich fielen die
Arme Padre Pio`s auf den Altar zurück; Nicht
daran zu denken, daß noch bis Vor kurzem die
Elevation bis zu zehn, zwanzig Minuten und manchmal
Sogar noch länger dauerte. Es schien als ob
Padre Pio mit der Hostie sprach, So fest war
sein Blick auf sie gerichtet, fast verwandelter
sie.
Padre Pio ist müde, seine Glieder halten
nicht mehr dem Gewicht stand, daß ihnen Jahre
und Leiden auferlegt haben. Auf einmal fingen
Tränen an zu fließen aus Padre Pio`s Augen.
Ein unterdrücktes Schluchzen, das ihn bis zum
Schluß der Messe begleitete. "
PADRE PIO'S TOD
Am 20. September war der fünfzigste Jahrestag
der Erscheinung der Wundmale Padre Pio's. Die
Kirche San Govanni in Rotondo befand sich im
Inbegriff des Feierns, und aus allen Teilen
Italiens waren die Gläubigen angereist um an
diesem Ereignis teilzuhaben. Auch an jenem Tag
zelebrierte Padre Pio die heilige Messe und
er ging ans Fenster um die Segnung auszusprechen.
Er war vollkommen erschöpft und hatte große
Schmerzen und doch fand er noch die Kraft seinem
Amte nachzukommen. Am 22. September empfing
er die Gebetsgruppen. Er segnete sie alle, und
dies war auch der letzte Abend an dem er am
Fenster erschien um all die Gläubigen zu segnen,
die dort im Gebet versammelt waren.
Zwischen 21.00 Uhr und 2.30 Uhr gab es ein
Kommen und Gehen von Mitbrüdern und Ärzten,
die in seine Zelle kamen um zu versuchen ihn
dem doch nun schon so nahen Tode zu entreißen.
Sein Atem wurde immer keuchender, das Herz schlug
immer langsamer, und doch war Padre Pio bis
zuletzt bei klarem Verstand. Von seinen Lippen
hörte man den so schwachen Klang seiner Stimme,
die unaufhörlich zu Jesus und Maria betete,
Jesus und Maria. Padre Paolo verabreichte ihm
die letzte Ölung und allen Mitbrüdern um ihn
herum wurden die Augen feucht vor Rührung. Um
2.30 Uhr zeigte ein röchelndes Stöhnen seinen
Übertritt ins ewige Leben.
Die Glocken der Kirche wurden so mitten in
der Nacht geläutet und so verbreitete sich sehr
schnell die Nachricht vom Tode Padre Pio's über
das ganze Land. Ununterbrochen klingelte das
Telefon des Klosters. Sie riefen aus allen Teilen
Italiens an.
Es wurde beschlossen die Salme Padre Pio's
in einen mit einem Kristalldeckel versehenen
Sarg zu legen, so daß ihn alle ein letztes mal
grüßen könnten.
Vier Tage dauerte dieser Abschied, zwischen
Szenen der Verzweiflung, des Schmerzes, des
Mitfühlens und des Weinens aller Gläubigen,
aller seiner geistlichen Brüder die zu seinem
Begräbnis gekommen waren. Alle sie hatten den
Zuspruch Padre Pio's und seinen Segen erhalten.
Es war eine unglaublich große Menge.
Das Begräbnis fand am 26. September um 16.00
Uhr statt. Langsam wurde der Sarg unter einem
Blumenregen durch die Straßen des Dorfes getragen.
Er wurde von Ordnungshütern begleitet, die verhindern
sollten daß es zu Szenen des Fanatismussees
käme.
Zum Schluß wurde der Sarg
in der Krypta des Klosters Santa Maria delle
Grazie beigesetzt.
Letzte Ruhestätte
von Pater Pio in der
Krypta des
Klosters Santa Maria delle Grazie
1998
DER BEGINN DER
SELIGSPRECHUNG
Kurz nach dem Tode Padre Pio's kam es zu
Anfragen von Gläubigen an den Papst, aus allen
Teilen der Welt, in Bezug auf die Seligsprechung
Padre Pio's. Dies geschah solange bis die Seligsprechung
in die Wege geleitet wurde. Eine Prozedur die
lange Jahre der Forschung und der Studien über
die Tugenden des künftigen Heiligen voraussetzen.
Im November 1969 begann Monsignor Antonio
Cunal, apostolischer Verwaltungsangestellter
einleitende Untersuchungen durchzuführen, die
die Eröffnung des Prozesses zur Seligsprechung
Padre Pio's darstellten. Es wurden alle Schriftstücke
des Ordensbruders gesammelt und alle verlangten
Unterlagen wurden der Sagra Congregazion, die
für die Angelegenheiten der Heiligen zuständig
ist, vorgelegt.
1973 wurde die Genehmigung zur Einführung
des Seligationsprozesses veranlaßt. 1982 leitete
Pabst Wojtyla den offiziellen Festakt ein, der
den Beginn der Anerkennung des Lebens, der Tugenden,
d. h. der Wunder darstellt, die Padre Pio in
seinem Leben vollbracht hat. (Für eine Heiligsprechung
ist es notwendig daß mindestens zwei Wunder
bestätigt wurden.)
Dieser Prozess der Anerkennung
geht nunmehr seit vielen Jahren voran und ist
noch nicht beendet. Es muß noch Zeit verstreichen
bevor der Ordensbruder aus Pietralana selig
gesprochen wird. Und doch ist der ununterbrochene
Strom der Gläubigen die zu seinem Grabe pilgern
seit seinem Todestage nie abgerissen. Unverändert
ist die Liebe und die Andacht diesem Mann gegenüber
geblieben, der mehr als jeder andere die Leiden
Christus auf der Erde dargestellt hat.
EINE ZEUGENAUSSAGE
VON GANZ BESONDEREM WERT
Aus dem Werk "Die Abenteuer eines armen Christen"
Von Padre Nazareno Fabbretti.
"Padre Pio ist arm gestorben, so wie er bauch
gelebt hat. Durch seine Hände gingen Millionen,
aber er besaß keinen Pfennig. Und diese Armut
ist es gewesen, die wie bei allen wahren Freunden
Gottes ein Zeichen innere Freiheit ist und ihn
in die Lage versetzt hat allen das zu sagen
was er dachte, und es so zu sagen, wie er es
glaubte. Während seines langen Lebens hat er
alles mit einer dermasenen Klarheit gesagt,
das es ein "Zeichen des Wiederspruches "war.
Er hatte die Gabe in den Seelen zu lesen, das
Gute und das Böse im Konflikt miteinander in
den verstecktesten Winkeln des Bewußtseins zu
sehen. Und deswegen geschah es auch, daß Millionen
von Menschen in diesen fünfzig Jahren seiner
Einsiedelei auf den Gargano stiegen, zu der
Kirche San Giovanni Rotondo, um sich in ihrem
Inneren lesen zu lassen, um die Straße zu finden
und sie wiederzufinden.
Es waren gar nicht so sehr die wundersamen
Wundmale, die er an dem weit entfernten 20.
September 1918 empfing, (letzten September war
der fünfzigste Jahrestag dieses Ereignisses)
die die Leute zu seinem Altar und seinem Beichtstuhl
zogen. Die Wundmale waren außerdem mehr eine
Bestätigung für das Andere, für seine Gabe im
Inneren der Menschen lesen zu können.
Nur die Kirche wird es zu Zeiten sagen ob
Padre Pio ein "Heiliger" ist, nach dem katholischen
Sinn dieses Wortes (wurde am 16.Juni 2002 von
der katholischen Kirche Heilig gesprochen).
Aber es steht außer Zweifel daß er immer ein
großer Freund Gottes und der Menschen war. Und
um diese s zu sein, hatte er von Anfang an geglaubt,
daß er aus Prinzip nicht auf seine ländliche
Natur des wortkargen Bergmenschen verzichten
müsse. Er gebrauchte keine halbseidenen Ausdrücke
und vergoldete niemandem sein Wort. Entweder
liebte man ihn oder man haßte ihn. Viele waren
es die ihn geliebt haben, bis zur Übertriebenheit
hin, bis zum Aberglauben und das ist das Übelste
was man einem Heiligen antun kann.
Er scheint ein Anachronist zu sein, außerhalb
unserer Zeit zu leben. Das Gute war gut und
das Böse war böse: Er ließ keine Mittelwege
zu. Er hatte einen instinktiven ländlichen Scham
mit dem er die unsicheren Episoden seines Lebens
verdeckte, wie es zum Beispiel die Wundmale
waren, aber er zweifelte nicht daran daß Gott
einen wichtigen Anteil an seinem Leben und an
seinem Verhältnis zu den Seelen habe.
Denen die ihn seit fünfzig Jahren zu seinen
Wundmalen befragten, antwortete er nur: "Sei
beruhigt, ich bin sicher daß es sich nicht um
ein Werk des Teufels handelt. "
Und doch war sein Leben so bewegt wie kaum
das eines anderen.
Richtigerweise war die Kirche besorgt keinerlei
Erscheinungen des Fanatismusses Gewicht zu geben,
auch nicht indirekt, irgend eine Irrationalität,
von der der Ordensbruder umgebeben war zu rechtfertigen.
Und so wurden ihm harte Kontrollen, strenge
Befragungen und sehr genaue Grenzen für sein
Wirken vorgeschrieben. Aber sowohl Papst Pio
XI als auch Papst Pio XII ehrten ihn wie einen
Heiligen.
Während dessen war es ein andere Heiliger
Papst Giovanni XXIII, der wollte oder es zuließ
daß jene religiöse Finanznachforschung, die
dem hellsehenden Ordensbruder so viele Schmerzen
verursachte durch die Art und Weise in der sie
durchgeführt wurde, leitete.
Doch all dies war von zu vielen seiner Gläubigen
abhängig, von seinen geistlichen Söhnen, die
oft fanatisch, intolerant, Analphabeten waren
und unter die sich oft Profitjäger aller Arten
mischten.
Auch die "Betgruppen" wurden in vielen Bistümern
verboten, während sie dann vom Vatikan kurz
vor dem Tode Padre Pio's offiziell anerkannt
wurden. Er selbst stand immer außerhalb jeglicher
Anzweiflungen, aber er war kein Askete außerhalb
unserer Zeit, er war ein Mythos ohne irdische
Dimensionen.
In diesen letzten Jahren war er mehr eine
Reliquie als eine reale Presenz. Er konnte nur
wenige Leute empfangen, und konnte nur Männern
die Beichte abnehmen. Niemand beklagte sich
über die immensen Warteschlangen, die man überwinden
mußte um ihn zu sehen oder um sich ihm nähern
zu können.
Und wenn kurz vor Sonnenaufgang in der mit
dicht aneinander gedrängten Menschen gefüllte
Kirche "delle Grazie" , die Hostie von seinen
mit schwarzen Wollhandschuhen bedeckten Händen
in die Höhe emporgehoben wurde, verschwanden
alle Gegensätze und Zweifel. Tausenden von Menschen
wurde auf einmal bewußt wer er war und was dieser
unheimliche Ordensbruder für eine Bedeutung
hatte. Er war einer der wirklich daran glaubte,
einer der dafür jeden Tag seines Lebens gab,
der Tropfen für Tropfen, für jene Hostie, für
jene Plagen, und vor allem für diese Menschen,
die aus aller Welt kamen um ihre Sünden zu beichten,
für all dieses, um all dieses zu segnen. Sie
waren bereit Szenen und Beschimpfungen von ihm
zu akzeptieren, die sie von niemand anderem
akzeptiert hätten. Der Aberglaube und der Fanatismus
der sich um ihn herum gebildet hatte, war nicht
durch seine Handlungen begründet, die immer
gegen Pietismus und die oberflächlichen Emotionen
der Leute agierten.
Er ist ein "Heiliger'; und die Leute haben
dies auf eigene Kosten, den eigenen Ängsten
und Hoffnungen folgend versucht auszudrücken.
Weil es genau dieser Aberglaube, dieses süßliche
Christentum war, der es verhinderte und ohne
Gnade niedermachte. Zusammenfassend war er ein
einfacher Mann, auch wenn er vielen als schlau
erschien, hätte er sie nie betrügen können und
solange auf seinen Namen spekulieren können.
Er der in den Seelen lesen konnte merkte es
noch nicht einmal, daß sie in seinem Empfangszimmer,
wo er die teuersten Freunde empfing, ein Mikrofon
versteckt hatten, und vielleicht ist es richtig
so, denn ein "Heiliger" ist immer das Gegenteil
eines "Schlauen".
Jetzt werden die Polemiken
geringer werden, die Widersprüchlichkeiten werden
abfallen. Sein reiner einzigartiger Charakter
wird immer klarer werden, isoliert in seiner
gewaltigen Heiligkeit, und das Gute das er in
die Herzen brachte, den Unsicheren helfend,
den Zweifelnden, und den Verzweifelten zusprechend,
von ihrem Zorn abzulassen und sich in dem selben
Moment der Güte Gottes zuzuwenden, all das wurde
nur noch klarer. Weil es geschieht immer aus
diesem Grund daß Gott die Heiligen, die mit
oder ohne offiziellen Heiligenschein, auszeichnet
in der Kirche und in der Welt.
DIE WUNDER
Karol Wojtyla und Padre Pio
Im Jahr 1947 hatte ein junger polnischer
Priester Padre Pio kennen gelernt und war zutiefst
beeindruckt. Sein Name war Karol Wojtyla.
Er war alleine auf der Welt, er hatte in
jungen Jahren seine Mutter und seinen älteren
Bruder verloren, und mit 21 Jahren verlor er
auch noch seinen Vater. Mit brennensten Eifer
fuhr er in seinen Studien fort, er wurde Universitätsprofessor,
und bald darauf wurde er Bischof von Krakow.
Er hatte zwei große Freunde, ein verheiratetes
Paar, die oft mit ihm zusammen arbeiteten, indem
sie Bücher über das Problem der Familie schrieben.
Sie, Wanda und Andrej, stellten für Wojtyla
jene liebevolle Familie dar, die ihm gefehlt
hatte. Deswegen geschah es daß der junge Bischof
erschreckte als er einen Brief erhielt der ihm
die schwere Krankheit Wanda's mitteilte. Die
junge Frau Mutter von vier großartigen Mädchen
hatte einen Tumor und die Ärzte mußten einen
Eingriff wagen, der jedoch keinerlei Resultat
garantierte. Karol Wojtyla erinnerte sich an
den Ordensbruder den er einige Jahre vorher
kennen gelernt hatte, er schickte ihm einen
Brief, in Latein geschrieben, in welchem er
Padre Pio bat für die junge Frau zu beten, die
nicht sterben durfte weil sie Töchter hatte
die sie noch zu sehr brauchten. Der Brief wurde
Padre Pio übergeben der sich an den jungen Priester
erinnerte, dem er den Namen des Papstes vorrausgesagt
hatte. "Dazu kann man nicht nein sagen.", rief
Padre Pio aus, als Angelo Battisti ihm den Brief
vorlas.
Nach einigen Tagen, erreichte ein neuer Brief
S. Giovanni, er kam von Wojtyla: Es war ein
Dankschreiben, für die Gebete Padre Pio's für
die junge 44 Wanda, die auf wundersame Weise
geheilt war ohne daß es nötig war medizinisch
einzugreifen.
Ein mißgebildeter Junge
im Alter von vier Jahren hatte Antonio d'
Onofrio den Typhus gehabt und von da an litt
er unter einer Form der Rachitis, die ihm zwei
Mißbildungen auf dem Rücken verursacht hatten.
Im Jahr 1919 kam er zu Padre Pio um bei ihm
zu beichten, der ihm mit seinen mit den Wundmalen
bedeckten Händen seinen Rücken berührte. Als
sich der Junge aus dem Niederknien erhob, war
er nicht mehr mißgebildet.
Das Mädchen ohne Pupillen
Ohne Zweifel war Gemma di Giorgi ein außergewöhnlicher
Fall. Sie war blind, ohne Pupillen geboren.
Alsbald bemerkten die Eltern die Mißbildung
der Kleinen, und sie beteten, denn nur ein Wunder
hätte dem Mädchen das Augenlicht wiedergeben
können. Eines Tages riet ihnen eine befreundete
Ordensschwester sich an einen Ordensbruder der
Wundmale hatte zu wenden, denn er vollbrächte
mit seinen Gebeten Wunder. Die (Großmutter des
Mädchens klammerte sich sofort an diese Hoffnung
und bat die Ordensschwester Padre Pio zu schreiben.
Sie schrieb doch erhielt sie keine Antwort,
jedoch erschien ihr der Ordensbruder eines Nachts
irm Traum; er wollte das Mädchen kennenlernen.
Und immer in diesem Traum machte Padre Pio das
Zeichen des Kreuzes über die Augen des Mädchens.
Am Tag danach erhielt die Ordensschwester
die Antwort Padre Pio's, die seine Gebete für
das Mädchen bestätigten. Und so ermutigte sie
die Familie dazu mit dem Mädchen nach San Giovanni
zu reisen, obgleich die Reise lang und anstrengend
sein sollte, reiste auch die Großmutter voll
mit Hoffnungen mit ihnen.
Gemma schien es als könne sie Schatten erkennen,
aber die skeptische Großmutter wiedersprach
ihr, denn es währe nicht möglich, weil ihre
Augen noch keine Pupillen hätten.
Die Großmutter setzte dem Mädchen zu, sie
solle Padre Pio um die Gnade der Heilung bitten,
aber das Mädchen blieb so vollkommen starr vor
Erstaunen den Priester, der ihr mit geschlossener
Hand die Augen segnete, zu sehen, daß sie es
vollkommen vergaß. Die Großmutter weinte darüber,
denn sie dachte daß diese Reise zu nichts führen
würde. Doch als es ihr gelang mit Padre Pio
zu sprechen, beruhigte er sie denn das Mädchen
könne jetzt sehen.
Die Freude der Großmutter war so groß, daß
sie das Mädchen ihre erste Kornunion in der
Kirche von San Giovanni machen ließ, wo sie
die Gnade erhalten hatte. Während der Rückreise
erkrankte die Großmutter und sie waren gezwungen
sich in Cosenza aufzuhalten. Bevor sie ihre
Reise wieder aufnahmen, schickte sie das Mädchen
zum Augenarzt, der sich nicht erklären konnte
wie es möglich sei daß das Mädchen sehen könne.
Dank Padre Pio konnte das Mädchen Gemma ein
normales, ernsthaftes Leben führen.
Eine schlechte Vorahnung
Aurelio Fierro, ein napolitanischer Sänger,
war ein teurer Freund Padre Pio's und er kam
ihn oft grüßen bevor er auf Tournee ging.
Und so geschah es auch bevor er nach Brasilien
aufbrach, doch als Padre Pio ihn sah schien
er beunruhigt, er segnete ihn und sagte: "Du
brauchst keine Angst zu haben, denn ich werde
bei Dir sein." Diese Worte beunruhigten ein
wenig den Sänger, doch er brach desgleichen
auf zu seiner Reise. Am Flughafen von San Paolo,
holte ihn ein Freund ab. Er kam mit einem schönen
komfortablen Auto und zu sechst machten sie
sich auf den Weg in die Stadt. Doch auf ein
mal merkten sie, daß die Bremsen des Autos nicht
mehr funktionierten.
Das Auto fuhr den Berg runter
und wurde immer schneller. Auf der einen Seite
war die Felswand und auf der anderen der Abgrund.
Besorgt nahm Fierro die Krone in die Hand, die
ihm Padre Pio vor seiner Abreise geschenkt hatte,
als auf einmal das Auto stoppte. Alle verwirrt
aus. Das Auto war in einem Punkt gegen die Felswand
gefahren, wo sich Sand am Boden befand, und
der Sänger dankte Padre Pio im Geiste. Nachdem
er seine Tournee beendet hatte, und wieder nach
Italien zurückgekehrt war, ging er sofort nach
San Giovanni, um Padre Pio zu danken, doch der
sagte noch bevor er ihn sprechen hörte: "Ich
hatte Dir doch gesagt, Du sollst keine Angst
haben denn ich würde bei Dir sein."
DIE BEKEHRUNGEN
Ohne Zweifel sind die Bekehrungen, die größten
Wunder die Padre Pio vollbrachte, denn man kann
sie nicht konkret erklären weil es bei ihnen
um das innere Leben jedes Menschen geht. Für
den Blick des Bekehrten ändert sich alles, jede
alltägliche Realität wird neu gesehen. Der Mensch
lebt in einem Zustand der gewährten Gnade, die
er bisher nicht kannte.
Diese Entwicklung ist langsam und voller
Leiden, er ist überschüttet mit Ängsten, und
schafft es die alte Welt so zu verändern, daß
er sich in ihr nicht mehr wiedererkennt. Das
Wunder das Padre Pio vollbrachte ist daß er
es in kurzer Zeit schaffte den Geist eines Menschen
so zu verändern, daß er in jenen Zustand der
Gnade, des Glaubens versetzt wurde. Padre Pio
verbrachte Stunden damit Menschen die sich in
einem Zustand geistiger Leiden befanden die
Beichte abzunehmen, und fast immer kamen aus
dem Beichtstuhl Menschen die wie neu geschaffen
waren durch ihren wiedergefundenen Glauben.
Eine unglaubliche Bekehrung, auf die andere
folgten, war die des Rechtsanwaltes Cesare Festa.
Cesare Festa war als junger Bursche den Freimaurern
beigetreten und hatte es zu einer wichtigen
Position bei ihnen gebracht. Er kämpfte mit
großer Entschiedenheit gegen die katholische
Kirche.
Sein Ciusin, Doktor Giorgio Festa hatte die
Wundmale Padre Pio's studiert und er forderte
ihn öfters auf nach San Giovanni zu gehen um
sich des neuen zu bekehren.
Eines Tages neugierig geworden, ging er zu
Padre Pio, der ihn jedoch als er ihn sah, ihn
fragte :
"Sind sie nicht ein Freimaurer?"
Verwirrt bejahte Festa diese Frage. Und so gab
ihm Padre Pio zu verstehen daß ein Freimaurer
keinen Grund hätte in die Kirche zu gehen. Doch
dann sprach Padre Pio lange und freundlich mit
dem Rechtsanwalt, so daß dieser das Bedürfnis
hatte sich die Beichte abnehmen zu lassen, aber
dieser Moment war noch nicht gekommen. Er ging
nach Gemma zurück und war zutiefst verändert,
er wollte nicht mehr den alten Zielen dienen.
Eine Woche später kam er erneut zu Padre Pio.
Wie er ihm geraten hatte ging der Rechtsanwalt
nach Lourdes, er sagte der Freimaurerei ab,
und wurde ein Apostel Padre Pio's, der mit seiner
Überzeugungskraft reihenweise Bekehrungen vollbrachte.
Zeuge des Übernatürlichen
Mit Pater Pio lebte ein Mönch in dieser Welt,
der in allem konsequent war. Sein Versprechen
der Nachfolge Christi erfüllte er ganz und glaubwürdig.
Ruhm und Ansehen war ihm zuwider, obwohl er
weltbekannt war, und er verzichtete auf alle
irdischen Güter, obwohl man ihm Millionen schenkte.
Pater Pio strebte in erkennbarer Heiligkeit
nach dem Himmlischen. Daß ihm dabei außerordentliche
Gnaden geschenkt wurden, "ertrug" er - und setzte
sie unermüdlich für das Heil der Menschen ein.
Pater Pio war ein Apostel. Einer der lehrte,
ermahnte und heilte. Er heilte die Seelen tausender
Menschen, die zu ihm in den Beichtstuhl kamen,
führte sie zu Gottvertrauen, Hoffnung und Umkehr.
Er heilte aber auch die körperlichen Leiden
vieler Menschen. Sein Ruf als Wundertäter war
weltbekannt und beruhte auf dem Zeugnis vieler.
Pater Pio:
Er hat in der Nachfolge Jesu gelebt und
war ein glaubwürdiger Zeuge Christi
Pater Pio war wie ein "zweiter" Christus.
Er trug die Wundmale des Herrn und wurde zum
"Zeichen dem widersprochen wird". Die Menschen
folgten ihm nach. Zu Tausenden. Doch sie verfolgten
ihn auch. Vor 30 Jahren starb dieser außergewöhnliche
Mensch, dessen Eltern nicht einmal lesen und
schreiben konnten. Vergangenes Jahr hat ihn
die Kirche zur " verehrungswürdigen Person"
erklärt; ein Akt, dem die Seligsprechung folgt.
Mit Pater Pio hat die Kirche einen Zeugen,
der in einer Zeit lust und gewinnorientierten
Denkens, ganz in die Dimension des Übernatürlichen
weist. Einen, den in der Moderne des 20. Jahrhunderts,
Himmel, Engel und Wunder wie selbstverständliche
Realitäten begleiten. während die Russen und
Amerikaner begannen, den Weltraum zu erobern,
und dabei keinen Gott "fanden", bezeugte dieser
einfache Kapuzinermönch am Rande des Gargano-Gebirges
die Wirklichkeit des Glaubens und des Himmels.
Genau das hat ihn zu einem Heiligen unserer
Zeit gemacht, zu einem, dem die Menschen vertrauten
und den sie über seinen irdischen Tod hinaus
verehren und um Beistand bitten.
»Ich aber will mich allein des Kreuzes Jesu
Christi, unseres Herrn, rühmen« (Gal
6, 14).
Pater Pio von Pietrelcina hat wie der Apostel
Paulus das Kreuz des Herrn als Kraft, Weisheit
und Ruhm in den Mittelpunkt seines eigenen Lebens
und Apostolates gestellt. Er hat Jesus Christus
glühend geliebt und sich ihm in voller Selbsthingabe
für das Heil der Welt gleichförmig gemacht.
In der Nachfolge und Nachahmung Christi, des
Gekreuzigten, war er so hochherzig und vollkommen,
da$ man hätte sagen können: »Ich bin mit Christus
gekreuzigt worden, nicht mehr ich lebe, sondern
Christus lebt in mir« (Gal2, 19). Die
vielen Gnaden, die Gott ihm in so einzigartiger
und reichhaltiger Weise geschenkt hatte, teilte
er durch seinen Dienst aus, indem er die immer
zahlreicher herbeiströmenden Männer und Frauen
aufrichtete und eine unübersehbare Schar von
geistlichen Söhnen und Töchtern hervorbrachte.
Der verehrungswürdige Jünger des heiligen
Franz von Assisi wurde am 25. Mai 1887 in Pietrelcina,
Erzdiözese Benevent, als Sohn von Grazio Forgione
und Maria Giuseppa De Nunzio geboren und am
nachfolgenden Tag auf den Namen Francesco getauft.
Im Alter von zwölf Jahren empfing er die erste
heilige Kommunion und die Firmung.
Mit 16 Jahren trat er am 6. Januar 1903 als
Novize in den Orden der Kapuzinerminoriten in
Morcone ein, wo er am darauffolgenden 22. Januar
eingekleidet wurde und den Ordensnamen Bruder
Pio erhielt. Nach dem Noviziatsjahr legte er
die einfachen Gelübde ab und am 27. Januar 1907
die ewigen Gelübde.
Nach der Priesterweihe am 10. August 1910
in Benevent blieb er zunächst aus gesundheitlichen
Gründen bei seiner Familie. Im September 1916
wurde er in das Kloster San Giovanni Rotondo
eingewiesen, wo er bis zu seinem Tod verblieb.
Pater Pio lebte in vollendeter Gottes- und
Nächstenliebe seine Berufung, um zur Rettung
des Menschen beizutragen. Diese sein ganzes
Leben kennzeichnende besondere Sendung verwirklichte
er durch die geistliche Begleitung der Gläubigen,
durch die sakramentale Versöhnung der Reumütigen
und durch die Feier der Eucharistie. Der Höhepunkt
seiner apostolischen Tätigkeit war dann erreicht,
wenn er die heilige Messe zelebrierte. Die Gläubigen,
die daran teilnahmen, spürten die Tiefe und
Fülle seiner Spiritualität. Im Bereich der christlichen
Nächstenliebe bemühte er sich, die Leiden und
Nöte zahlloser Familien zu lindern, hauptsächlich
durch die Stiftung »Casa Sollievo della Sofferenza«,
die am 5. Mai 1956 eingeweiht wurde.
Leben bedeutete für Pater Pio zugleich glauben.
All sein Wollen und all sein Tun standen im
Licht des Glaubens. Er betete unablässig. Den
ganzen Tag und einen Großteil der Nacht verbrachte
er im Gespräch mit Gott. Er pflegte zu sagen:
»In den Büchern suchen wir Gott, im Gebet finden
wir ihn. Das Gebet ist der Schlüssel zum Herzen
Gottes.« Der Glaube bewog ihn, dem geheimnisvollen
Willen Gottes immer zuzustimmen.
Eingetaucht in die übernatürlichen Wirklichkeiten,
war er nicht nur ein Mensch voller Hoffnung,
der seine ganze Zuversicht auf Gott setzte,
sondern er vermittelte diese Tugenden allen,
die ihn aufsuchten. Er tat dies durch sein Wort
und Beispiel.
Die Liebe zu Gott, die ihn erfüllte, übertraf
alle seine Erwartungen. Leitprinzip seines Tagesablaufs
war die Liebe: Gott lieben und dazu beitragen,
daß er geliebt wird. Seine besondere Sorge war
es, in der Liebe zu wachsen und auch den anderen
dazu zu verhelfen.
Er liebte den Nächsten bis zur Vollendung,
indem er mehr als fünfzig Jahre lang unzähligen
Menschen, die um seinen Dienst baten und seinen
Beichtstuhl aufsuchten, durch Rat und Trost
beistand. Es war fast eine Belagerung. Sie suchten
ihn in der Kirche, in der Sakristei und im Kloster
auf. Und er schenkte sich allen, indem er Glauben
weckte, Gnaden austeilte und Erleuchtung brachte.
Er sah vor allem in den Armen, Leidenden und
Kranken das Bild Christi und schenkte ihnen
besondere Aufmerksamkeit und Zuwendung.
In vorbildlicher Weise übte er die Tugend
der Klugheit; er handelte und erteilte seinen
Rat im Licht Gottes.
Sein Ziel war der Lobpreis Gottes und das
Heil der Menschen. Er behandelte alle gerecht,
aufrichtig und voller Achtung.
In ihm erstrahlte die Tugend der Tapferkeit.
Er begriff sehr bald, daß sein Weg ein Kreuzweg
werden sollte, den er sogleich mutig und voll
Liebe annahm. Viele Jahre hindurch hatte er
seelisch schwer zu leiden. Jahrelang ertrug
er die Schmerzen seiner Wunden mit bewundernswerter
Gelassenheit.
Als er Schwierigkeiten und Auflagen in seinem
priesterlichen Dienst durchstehen mußte, nahm
er das in Demut und Gelassenheit hin. Angesichts
ungerechtfertiger Anklagen und Verleumdungen
schwieg er. Er vertraute auf das Urteil Gottes,
hielt sich an die Weisungen seiner unmittelbaren
Vorgesetzten und blieb seinem eigenen Gewissen
treu.
Er war gewohnt, sich abzutöten, um die Tugend
der Enthaltsamkeit zu üben, wie es dem franziskanischen
Lebensstil entspricht. Er suchte die Mitte in
seinem Denken und war maßvoll im Leben.
Im Bewußtsein der mit dem geweihten Leben
übernommenen Verpflichtungen beobachtete er
hochherzig die Ordensgelübde. Er befolgte in
allem gehorsam die Anweisungen seiner Oberen,
auch wenn sie eine schwere Last bedeuteten.
Sein Gehorsam war übernatürlich ausgerichtet,
allumfassend angelegt und ganzheitlich gelebt.
Er übte die Armut durch das totale Loslassen
seiner Selbst, der irdischen Güter, der Bequemlichkeiten
und Ehrungen. Er hatte immer eine ganz besondere
Vorliebe für die Tugend der Keuschheit. Sein
Betragen war überall und allen gegenüber bescheiden.
Er hielt sich für unnütz und der Gaben Gottes
unwürdig; er glaubte von sich, voll von Gebrechlichkeiten,
aber gleichzeitig mit göttlichen Gnadenerweisen
überschüttet zu sein. Bei aller Bewunderung
seitens der Welt wiederholte er: »Ich möchte
nur ein einfacher Bruder sein, der betet«.
Seit seiner Jugend
von zarter Gesundheit, wurde er mit zunehmendem
Alter immer gebrechlicher. Bruder Tod holte
ihn, wohl vorbereitet und voll Gelassenheit,
im Alter von 81 Jahren am 23. September 1968.
Seine Beisetzung fand unter außergewöhnlich
großer Beteiligung des Volkes statt.
Am 20. Februar 1971, knapp drei Jahre nach
dem Tode Padre Pios, äußerte Paul VI. gegenüber
den Oberen des Kapuzinerordens: »Seht, welchen
Ruhm er erlangt hat, welch weltweite Gefolgschaft
er um sich gesammelt hat! Und warum? Weil er
vielleicht ein Philosoph war? Weil er ein weiser
Mann war? Weil er bemittelt war? Weil er demütig
die Messe feierte, vom Morgen bis zum Abend
Beichte hörte, und weil er, schwer zu sagen,
ein mit den Wundmalen unseres Herrn gezeichneter
Stellvertreter war, ein Mann des Gebets und
des Leidens«.
Schon während seines Lebens stand er im Ruf
der Heiligkeit, die seinen Tugenden, seinem
Gebetseifer, dem Opfergeist und der Ganzhingabe
für das Heil der Menschen zuzuschreiben war.
In den Jahren nach seinem Tod wurde der Ruf
der Heiligkeit und Wundertätigkeit zu einem
Ausdruck des kirchlichen Lebens und verbreitete
sich unter allen Volksschichten in der ganzen
Welt.
So gab Gott der Kirche seine Absicht kund,
seinen treuen Diener auf Erden zu verherrlichen.
Nach nicht allzu langer Zeit unternahm der Kapuzinerorden
die nach dem kanonischen Gesetz vorgeschriebenen
Schritte, um den Selig- und Heiligsprechungsprozeß
einzuleiten. Nach eingehender Prüfung erteilte
der Heilige Stuhl gemäß dem Motu Proprio
»Sanctitas Clarior« am 29. November 1982
das »Nihil obstat«. Der Erzbischof von Manfredonia
konnte so das Kanonisierungsverfahren einleiten
und den Ermittlungsprozeß durchführen (1983-1990),
dessen rechtliche Gültigkeit von der Kongregation
für die Heiligsprechungsprozesse am 7. Dezember
1990 bestätigt wurde. Nach Abschluß der Positio
wurde wie üblich überprüft, ob der Diener
Gottes den heroischen Tugendgrad erreicht hatte.
Am 13. Juni 1997 fand die zuständige Versammlung
der theologischen Berater statt und endete mit
positivem Ergebnis. In der ordentlichen Sitzung
vom darauffolgenden 21. Oktober bestätigten
die Kardinäle und Bischöfe im Beisein des Referenten
Bischof Andrea Maria Erba (Velletri-Segni),
daß Pater Pio von Pietrelcina die göttlichen
Tugenden, die Kardinaltugenden sowie die damit
verbundenen Tugenden in heroischem Grad geübt
hat.
In Gegenwart von Papst Johannes Paul II.
wurde am 18. Dezember 1997 das Dekret über den
heroischen Tugendgrad promulgiert.
Für die Seligsprechung von Pater Pio legte
die Postulation dem zuständigen Dikasterium
die Heilung von Frau Consiglia De Martino aus
Salerno vor. Dieser Fall wurde in einem ordentlichen
kanonischen Proze$ beim kirchlichen Gericht
der Erzdiözese Salerno-Campagna-Acerno in der
Zeit von Juli 1996 bis Juni 1997 geprüft. Bei
der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse
tagten am 30. April 1998 der medizinische Konsult
und am 22. Juni desselben Jahres die zuständige
Versammlung der theologischen Berater. Am 20.
Oktober 1998 fand im Vatikan eine ordentliche
Versammlung der Kongregation mit ihren Mitgliedern,
Kardinälen und Bischöfen statt. Am 21. Dezember
1998 wurde im Beisein von Papst Johannes Paul
II. das Dekret über das Wunder promulgiert.
Am 2. Mai 1999 hat Papst Johannes Paul II den
ehrwürdigen Diener Gottes Pio von Pietrelcina
im Rahmen einer Eucharistiefeier selig gesprochen
und den 23. September als Tag für die entsprechende
liturgische Feier bestimmt.
Betreffs der Heiligsprechung
des seligen Pio von Pietrelcina hat die antragstellende
Postulation dem zuständigen vatikanischen Dikasterium
den Fall der Genesung des kleinen Matteo Pio
Colcha aus San Giovanni Rotondo vorgelegt. Vom
11. Juni bis 17. Oktober 2000 wurde dieser Fall
in einem ordentlichen Prozess beim Gerichtshof
der Erzdiözese Manfredonia-Vieste verhandelt.
Mit Datum vom 23. Oktober 2001 wurde der Kongregation
für die Heiligsprechung das Resultat der medizinischen
Untersuchung überreicht. 1997 erklärte ihn der
Heilige Stuhl zum „Ehrwürdigen Diener Gottes“,
am 5. Mai 1999 wurde Pater Pio selig gesprochen.
Dieses Ereignis gilt als „Seligsprechung des
Jahrhunderts“ – der Petersplatz war zu klein,
um alle Gläubigen aufzunehmen, die ihrer Verkündung
beiwohnen wollten.
Pater Pio
ist am Sonntag den 16. Juni 2002 von Papst Johannes
den II Heilig gesprochen worden
San Giovanni
Rotondo liegt im Süden Italiens, 30km von der
Adriaküste in Apulien zu Füßen des Gargano-Gebietes
(siehe Landkarte). In der Klosterkirche S. Maria
delle Grazie in San Giovanni bedfindet sich
das vielbesuchte Grab Pater Pios.
Man kann mit dem Auto über die A1 von Mailand
und die A14 bis zur Abfahrt San Severo fahren
und von dort über die SS 272 nach San Giovanni
Rotonda gelangen. Mit dem Zug bis Foggia fahren
und dann die Linie "Sita" benutzen. Der nächstgelegene
Flughafen ist in Foggia, der nächste größere
im 120km entfernten Bari. Hotels und Pensionen
gibt es vor Ort in jeder Preislage. Die Anschrift
der Kapuzinermönche:
Die Untersuchungen der Stigma zu Pater Pios Lebzeiten
Die unfaßbare Nachricht eines stigmatisierten Paters in San Giovanni
Rotondo verbreitet sich schnell. Die Zeitungen
berichten. Orden und Vatikan wissen, daß
sie handeln müssen. Am 16. Mai 1919, also
acht Monate nach dem Ereignis, beginnt der
kritische Arzt Dr. Luigi Romanelli mit der
ersten Untersuchung. „Als ich die Wunden
mit meinen Fingern drückte, spürte ich eine Leere, die die ganze
Stärke der Hand durchquert. Jeder Druck
ruft beim Patienten heftige Schmerzen hervor.
Dennoch habe ich ihn wiederholt morgens
und abends dieser harten Prüfung unterworfen
und jedes Mal die gleiche Feststellung gemacht.
Die Seitenwunde ist eine glatte Schnittwunde
von sieben bis acht Zentimeter Länge, von
schwierig festzustellender Tiefe, reichlich
blutend. Dieses Blut hat alle Merkmale arteriellen
Blutes, und die Lippen der Wunde zeigen,
daß sie nicht oberflächlich ist. Ich habe
P. Pio in fünfzehn Monaten fünfmal untersucht.
Ich konnte keine klinische Formel finden,
um diese Wunden zu klassifizieren.“
Der Vatikan läßt noch zwei weitere Ärzte untersuchen.
Dr. Amico Bignami versieht die Wunden mit versiegelten Verbänden,
um sicherzustellen, daß sie nicht immer
wieder künstlich geöffnet würden. Doch die
Wunden heilen nicht wie erwartet ab, sie
bleiben offen, ohne sich zu infizieren oder
zu eitern.
Und Dr. Georg Festa kommt nach langwierigen Untersuchungen zu dem
Ergebnis:
„Die fünf Wunden müssen als wahre und wirkliche Verletzungen der
Gewebe betrachtet werden. Ihre Fortdauer
zwei Jahre nach dem ersten Erscheinen, das
ständige Durchsickern echten roten, wohlriechenden
Blutes, die Stellen, an denen die Wunden
vorkommen, ihr Auftreten an den Teilen des
Leibes, an denen unser Herr selbst das große
Opfer des Kreuzes vollbrachte, sind Dinge,
die nur denen rätselhaft vorkommen, die
natürliche Tatsachen nicht mit Religion
und Glaube in Einklang zu bringen vermögen.“
Dr. Festa, der P. Pio psychologischen Untersuchungen
unterzieht, stellt ein kerngesundes, tief
demütiges und in jeder Hinsicht geradliniges
Seelenleben fest, das von Zuständen der
Hysterie weit entfernt ist.
Bericht von Dr. Festa[4]
„In
beiden Handflächen, genauer: auf der Höhe
des letzten Drittels der Mittelhand war
bei der einfachen Untersuchung eine weinrote
Pigmentbildung der Haut festzustellen; sie
überzog auf der rechten Hand die Oberfläche
von der Größe etwa eines 5-Pfennig-Stückes
und auf der linken eines 2-Pfennig-Stückes;
die Umrisse waren leicht eingekerbt, von
einer fast runden Form. Wenn man genau hinschaut,
bemerkt man an jener Stelle anstatt der
Haut ein Epithel oder besser: eine glänzende
Membran, die sich in der Mitte etwas erhöht
und so etwas wie ein Knöpfchen bildet; von
ihm gehen subtile dunklere, fast zum Schwarzen
neigende Streifen aus. Diese ganze Zone
hebt sich vom sie umgebenden Gewebe ab,
das unverändert und normal ist. Beim vorsichtigen
Betasten spürt man darunter weder Knochen
noch Muskeln, vielmehr zeigt sich die Membran
als ausgesprochen elastisch; es ist auch
keine Öffnung da oder ein Ausfließen von
Flüssigkeit [...]
[Ähnliches steht über die Wunden an den
Füßen, weiter heißt es dann:] An der
linken Brustseite, genauer: zwischen der
Linie der Brustwarze und jener der vorderen
Achselhöhle, auf dem sechsten Rippenzwischenraum
ist eine geradlinige, in Richtung der Rippen
verlaufende Risswunde festzustellen, 6 cm
lang, mit klaren Rändern, die etwas gekräuselt
erscheinen; bemerkenswert die weichen Gewebe.
Laut Untersuchung schien die Wunde von unten
nach oben gerichtet und etwas von außen
nach innen mit Ausfluß von etwas arteriellem
Blut. [...] Es ist schwer zu sagen, bis
wohin die Wunde reicht und welche Richtung
sie in der Tiefe nimmt. Sie hat alle Anzeichen,
wie sie für eine Schnittwunde charakteristisch
sind.“[5]
Tatsächlich waren seine Wunden nicht spirituell,
sondern konkret aus Fleisch und Blut.
Pater Pio ließ diese
Untersuchungen immer nur sehr widerwillig
über sich ergehen.
[4]
Zit nach Pasquale, P. Gianluigi OFMCap:
Pater Pio – der Kapuziner mit den Wundmalen.
[5]
Zit nach Pasquale, P. Gianluigi OFMCap:
Pater Pio – der Kapuziner mit den Wundmalen,
dort die Anrmerkung 2: G. Festa, Misteri
di scienza e luci di fede. Le stigmate del Padre Pio da Pietrelcina, Rom ²1949, 273-279.
Die Wundmale nach dem Tod des Pater Pio
Am 23. September 1968 betrachtete der Guardian Carmelo
da San Giovanni in Galdo zusammen mit anderen
Zeugen den Leichnam. Er bezeugt: Die Hände waren
ganz anders als früher. "Alle Stigmen waren
vollständig verschwunden ohne eine Spur von
Narben".
Dr. Sala, der nach dem Tod Pios zugegen war
sagte am 7. Juli 1969 aus: "Einige Monate vor
dem Tod wurden die Füsse trocken und jene schorfigen
Erhebungen liessen sich nicht mehr ertasten,
wie sie früher deutlich festzustellen waren.
Die Hände behielten ihre charakteristische Art
bis zum Tag vor dem Tod, an welchem sich bei
betonter Blässe der Haut eine Verminderung der
Bildung von Krusten, die sich abgelöst haben,
und ein Verschwinden der Wunden auf dem Handrücken
einstellte. Während der ganz kurzen Agonie zeigte
die linke Handfläche noch eine schorfige Erhebung,
welche nach dem Tode aufbewahrt wurde. Zehn
Minuten nach dem Tod wurden die Hände, die Brust
und die Füsse des Paters Pio unter meiner Unterstützung,
wie hervorgeht aus dem Vorhandensein meiner
Hände auf den angefertigten Photographien, von
einem Bruder in Gegenwart von noch vier anderen
Mitbrüdern photographiert. Die Hände, die Füsse,
die Brust und jeder andere Teil des Körpers
zeigten keine Wundreliefs; auch keine Narben
waren vorhanden an den Händen und an den Füssen,
weder auf dem Rücken noch in der Handfläche
oder an den Fusssohlen, auch nicht in der Rippengegend,
wo er zu Lebzeiten Wundmale hatte, die gut begrenzt
und sichtbar waren. Die Haut an diesen erwähnten
Stellen war gleich derjenigen an jedem anderen
Teil des Körpers, weich, elastisch, beweglich,
und der Druck mit dem Finger zeigte kein Einsinken
der Haut oder der Unterhaut oder eine Verschiebung
der Knochen oder ein Nachgeben derselben. Das
Aussehen, die Farbe, die Konsistenz liessen
keine Besonderheiten erkennen, weder ein Vorhandensein
von Zeichen vorausgegangener Einschnitte, von
Zerreissungen, Verletzungen, Wunden, noch von
Entzündungsreaktionen. Schliesslich, die Flächen
und Rücken der Hände, die Fussrücken und Fusssohlen
und die linke Brust hatten eine normale Haut,
rein, von durchgehend gleicher Farbe wie der
übrige Körper".
Ripabottoni schreibt: "Als nach und nach der
entseelte Leib erkaltete, verschwanden die Stigmen,
die Gewebe rekonstruierten sich rapide und die
Haut erschien frisch, zart".
P. Raffaele da Sant' Elia a Pianisi war dabei,
als Pater Pio starb. Er war auch anwesend, als
die Wundmale untersucht wurden. Am 27. September
1968 gab er die Erklärung ab, er habe nach dem
Tode des Paters "keine Wunden mit frischem Blut"
gesehen wie früher, "sondern nur feuchte Narben,
die wie mit einer Messerspitze durchstochen
und mit einem weissen Hautfilm überzogen waren".
Viele Heilige der katholischen Kirche besaßen
das Charisma, weit entfernte Ereignisse zu kennen
oder in die Zukunft zu sehen. Pater Pio hatte
das Charisma dieses übernatürlichen Wissens,
und er konnte tatsächlich in die geheimsten
Tiefen der Seelen schauen. Viele bezeugen, dass
dies die Gabe Pater Pios war.
Eine Frau von Bologna sagte: "Einmal
ging meine Mutter mit einigen Freunden
zu Pater Pio. Sie traf sich mit Pater
Pio in der Sakristei von San Giovanni
Rotondo. Pater Pio fragte sie: "Warum
sind Sie hier? Gehen Sie nach Hause,
Ihr Ehemann ist krank". Meine Mutter
dachte, daß sie ihren Ehemann in guter
Verfassung verlassen hatte. Dennoch
nahm sie den nächsten Zug und fuhr nach
Hause zurück. Nach ihrer Ankunft fragte
sie nach der Gesundheit meines Vaters.
Es gab keine Neuigkeiten. Aber während
der Nacht hatte mein Pater ernste Atemprobleme.
Etwas drückte ihm die Kehle zu. In der
Nacht wurde mein Vater ins Krankenhaus
eingeliefert und um elf Uhr Nachts in
den Operationssaal gebracht. Der operierende
Chirurg, entnahm mindestens zwei Schüsseln
Eiter seiner Kehle. Pater Pio hatte
dies im voraus gesehen und mit seinem
Gebet den glücklichen Ausgang dieses
Falles bewirkt.
Ein geistiger Sohn Pater Pio's, der
in Rom wohnte, war mit einigen Freunden
zusammen. Er unterließ aus Scham, das
zu machen, was er normalerweise machte,
wenn er in der Nähe einer Kirche vorbeiging,
nämlich eine kleine Bezeugung der Ehrfurcht
vor Jesus. Plötzlich hörte er die Stimme
von Pater Pio's, die sagte,: "Feigling"!
Nach einigen Tagen ging er nach St.
Giovanni Rotondo, Pater Pio machte ihm
Vorwürfe: „Seien Sie vorsichtig! Dieses
Mal habe ich Sie nur gescholten, nächstes
Mal werde ich Ihnen einen Klaps geben."
Eines Tages war Pater Pio bei Sonnenuntergang
im Garten des Klosters. Er unterhielt
sich mit einigen Gläubigen und geistigen
Kindern, als er merkte, dass ihm sein
Taschentuch fehlte. Er bat einen Anwesenden:
"Bitte, hier ist der Schlüssel zu meiner
Zelle, gehen Sie und holen Sie mir ein
Taschentuch." Der Mann ging zur Zelle,
aber außer dem Taschentuch nahm er noch
einen der halben Handschuhe von Pater
Pio mit und steckte ihn in seine Tasche.
In der Tat war er nicht fähig, die Chance
vorbei gehen zu lassen, eine Reliquie
zu nehmen! Aber als er zum Garten zurückging
und Pater Pio das Taschentuch gab, sagte
Pater Pio ihm: "Danke, aber jetzt gehen
Sie zurück zur Zelle und legen den halben
Handschuh, den Sie in Ihre Tasche gesteckt
haben, in die Schublade zurück.“
Eine Dame pflegte jeden Abend vor dem
Schlafengehen vor dem Foto Pater Pio's
zu knien und seinen Segen zu erbitten.
Ihr Ehemann, der ein guter Katholik
war, glaubte, dass dies eine Übertreibung
war, und fing jedes Mal an zu lachen
und zu sie zu necken. Sobald er Pater
Pio von der Gewohnheit seiner Frau erzählte:
"Jeden Abend kniet meine Frau vor Ihrem
Foto und bittet Sie, sie zu segnen."
antwortete Pater Pio: "Ich weiß, ich
weiß... und Sie fangen an zu lachen.“
Ein Mann war ein guter Katholik und
wurde hochgeschätzt im kirchlichen Milieu.
Einmal ging er zur Beichte bei Pater
Pio. Weil er sein Verhalten rechtfertigen
wollte, fing er an, von einer "geistigen
Krise“ zu sprechen. Tatsächlich aber
lebte er in Sünde. Nachdem er geheiratet
hatte, vernachlässigte er seine Frau
und versuchte, die Einsamkeit durch
eine andere Frau zu bewältigen. Dummerweise
dachte er nicht daran, vor einem „abnormen“
Beichtvater zu knien. In der Tat stand
Pater Pio plötzlich auf und schrie:
"Was für eine geistige Krise? Sie sind
ein Mülleimer, und Gott ist böse auf
Sie. Gehen Sie fort!“
Ein Gentleman sagte: "Ich hatte beschlossen,
das Rauchen aufzugeben und Pater Pio
dieses kleine Opfer anzubieten. Seitdem
stand ich jeden Abend mit dem intakten
Päckchen Zigaretten vor seinem Bild
und sagte: "Pater, ... es ist eines"...
Am zweiten Tag: "Pater, es sind zwei"...
Drei Monate später ging ich zu San Giovanni
Rotondo, um Pater Pio zu sehen, nachdem
ich jeden Abend die gleiche Sache gemacht
hatte. "Pater", sagte ich ihm, sobald
ich ihn sah, „es sind jetzt schon 81
Tage, die ich nicht rauche, 81 Päckchen...
"Und Pater Pio sagte: "Ich weiß alles,
Sie brachten mich dazu, jeden Abend
die Pakete zu zählen.“
Ein Busfahrer, der Touristen zum Gargano
transportierte, war in der Sakristei
und wartete, wieder zu gehen, wenn Pater
Pio gekommen war. Der Busfahrer, der
inmitten der Gruppe von ungefähr zehn
Leuten war, wurde von Pater Pio bemerkt,
der ihn fragte: "Sohn, bitten Sie nicht
einmal einen Segen"? Der Fahrer staunte,
ging von der Gruppe weg und kniete,
um den Segen von Pater Pio zu empfangen.
Aber Father Pio, statt ihn zu segnen,
fragte ihn: „Was haben Sie gemacht?
„Nichts, Pater, ich habe nichts gemacht.
Ich habe gebeichtet, als ich zu Monte
Sant'Angelo ging, und ich habe sogar
die Messe mit den Touristen besucht,
die ich führe". "Und danach?" "Ich habe
einige religiöse Gegenstände gekauft".
"Nein, es sind nicht die heiligen Bilder
gewesen, die Sie zum fluchen brachten,
sondern jene süßen Sachen." Der erstaunte
Fahrer erinnerte sich, daß er nach der
Messe geflucht hatte, weil die Anzahl
der gekauften Nougats kleiner war als
die Anzahl der Fahrgäste. Der gedemütigte
Fahrer wollte etwas sagen, aber Pater
Pio zog ihn weit weg von der Gruppe
und sagte,: "Das ist noch nicht alles:
Als sie nach Giovanni Rotondo hineinfuhren,
haben Sie einen Fahrer, der auf der
falschen Seite der Straße fuhr, geschnitten
und beleidigt. Der Mann, der gesagt
hatte, dass er nichts gemacht habe,
begann, einen Akt der Reue zu setzen...“
Eine Dame kam aus England, um ihre Beichte
bei Padre Pio vorzunehmen lassen. Sie
ging zu seinem Beichtstuhl, aber Pater
Pio schloss das Fenster und sagte: "Ich
stehe Ihnen" nicht zur Verfügung".
Die Frau blieb mehrere Wochen lang und
während dieser Zeit, kam sie täglich
zu seinem Beichtstuhl zurück und wurde
täglich wieder abgewiesen. Schließlich
willigte Pater Pio ein, ihre Beichte
zu hören. Sie fragte den Pater, warum
er sie so lange warten ließ, bis er
bereit war sie zu hören. Pater
Pio antwortete: "Und du"?
"Wie lange hast du unseren Herrn warten
lassen"? Du solltest dich fragen, wie
Jesus dich wieder willkommen heißen
konnte, nachdem du so viel Frevel begangen
hast. Du hast dein Urteil jahrelang
hinausgezögert und außerdem gegenüber
deinem Ehemann und deiner Mutter gesündigt,
du bekamst die Heilige Kommunion in
tödlicher Sünde. Die Frau war niedergeschmettert
und gelobte Besserung. Sie weinte, als
sie Absolution erhielt. Einige Tage
später kehrte sie sehr froh nach England
zurück.
Ein Mann erzählte mir: “Ich hatte einmal
sehr viele Feigen gegessen und hatte
deshalb ein schlechtes Gewissen. Ich
dachte eine “Sünde der Kehle begangen
zu haben, die ich beichten wollte. Am
nächsten Tag wollte ich zu Pater Pio
beichten gehen. Der folgende Tag kam
und als ich langsam die Straße zum Kloster
entlang ging, überprüfte ich mein Gewissen.
Die “Sünde der Kehle³ kam mir nicht
in den Sinn. So beichtete ich Pater
Pio, aber vor der Absolution beunruhigte
mich etwas und ich sagte zu Pater Pio:
,Ich glaube, dass ich schuldig bin,
aber ich erinnere mich nicht daran.
Das Vergessen ist vielleicht die größte
Sünde. ,Sorgen sie sich nicht um zwei
Feigen, antwortete Pater Pio lächelnd.
Gott sieht alles, was
wir tun, und wir werden uns für alles,
was wir tun, vor ihm verantworten müssen.
Die folgende Geschichte zeigt, dass
Gott selbst unsere innersten Gedanken
kennt. 1921 hatte sich ein Mann, der
zu einer Bande ruchloser Verbrecher
gehörte, entschieden, seine Frau zu
töten, um frei zu sein, eine andere
Frau zu heiraten. Er schmiedete einen
Plan, der ihm ein gutes Alibi geben
würde. Seine Frau war eine Anhängerin
von Padre Pio, der in der kleinen Stadt
Gargano wohnte. Da niemand in dieser
Stadt etwas von ihm und seinem schlechten
Ruf wusste, dachte er, dass hier
der richtige Platz sei, um seinen mörderischen
Plan in die Tat umzusetzen. Eines Tages
schlug er seiner Frau vor, eine Reise
nach Gargano zu machen. Hierbei hätte
sie Gelegenheit, den Ordensbruder zu
besuchen, den sie so sehr bewunderte.
Als sie in der Stadt ankamen, ließ er
seine Frau im Hotel zurück und ging
zum Kloster, um für sie einen Beichttermin
bei Padre Pio zu vereinbaren. Er glaubte,
dass es sein Alibi bestätigen würde,
wenn er in der Stadt gesehen wird, während
seine Frau bei der Beichte ist. Er suchte
nach einem Gasthaus, in dem er einige
Bewohner der Stadt zu einem Getränk
einladen würde. Unter irgend einem Vorwand
würde er das Wirtshaus verlassen, seine
Frau umbringen, die gerade ihre Beichte
beendet hat, und danach in die Kneipe
zurückkehren. Das Kloster war einsam
auf offenem Land gelegen und er war
sicher, dass niemand in der Abenddämmerung
etwas sehen würde. Der Plan war perfekt.
Als er das Kloster erreichte, sah er
Padre Pio im Beichtstuhl. An dieser
Stelle fühlte er einen Drang, dem er
sich nicht entziehen konnte. Er kniete
vor dem Beichtstuhl nieder und begann,
das Kreuzzeichen zu machen. Bevor er
damit fertig war, kamen Rufe aus dem
Beichtstuhl: „Gehen Sie fort, gehen
Sie fort, gehen Sie fort! Wissen Sie
nicht, dass es verboten ist, jemanden
zu töten?“ Dann packte Padre Pio den
Mann am Arm und führte ihn weg. Der
Mann war erstaunt, fassungslos und bestürzt.
Er rannte aufs Land hinaus, wo er über
einen Felsblock stolperte und mit dem
Gesicht in den Schlamm fiel. Zum ersten
Mal erkannte er die Schrecken seines
Lebens voller Sünde. Nach einer Weile
sah er all sein boshaftes Handeln und
seine Bosheit bereitete seinem Verstand
unendliche Qualen. In den Tiefen seiner
Seele aufgewühlt kehrte er zur Kirche
zurück und fragte Padre Pio, ihm die
Beichte abzunehmen. Padre Pio stimmte
zu und mit unendlicher Freundlichkeit
sprach er zu ihm, als ob sie alte Freunde
wären. Padre Pio führte das ganze Leben
des Mannes auf, Augenblick für Augenblick,
Sünde für Sünde, Verbrechen für Verbrechen,
alles in jeder Einzelheit, bis er schließlich
zu seiner letzten Absicht kam, die Frau
zu töten. Der Mann hörte Padre
Pio zu, wie der von dem Mord sprach,
den er in seinem Kopf geplant hatte.
Nie hatte er zu jemandem davon gesprochen.
Erschöpft, aber letztendlich frei warf
der Mann sich dem Mönch zu Füßen und
bat um Vergebung. Aber dies war nicht
das Ende. Vor der Absolution fragte
Padre Pio ihn: „Haben Sie sich nicht
Kinder gewünscht? Nun, verstoßen Sie
nicht mehr gegen die Gebote Gottes und
Sie werden ein Kind haben.“ Ein Jahr
später kam der Mann zu Padre Pio zurück.
Er hatte sein Leben völlig geändert.
Er war der Vater eines Kindes, das von
derselben Frau geboren worden war, die
er töten wollte.
Die Mönche des Klosteres von Venafro,
die Pater Pio für wenige Zeiten bewirteten,
waren auch Zeugen von anderen unerklärbaren
Phänomenen neben den Visionen. Als Pater
Pio ernsthaft krank war, kannte er die
Gedanken der Leute. Eines Tages suchte
ihn der Ordensbruder Augustino auf.
Pater Pio fragte, ob er für ihn während
der Heiligen Messe, die Pater Augustino
im gleichen Konvent hielt, beten würde.
Auf den Treppen zur Kirche hinunter,
nahm sich der Ordensbruder Augustinus
vor, während der Messe für den Bruder
Pio zu beten. Aber er vergaß es dann
während der Messe. Als er zu Pater Pio
zurückgekehrt war, fragte ihn der Pater:
„Haben Sie für mich gebetet?“ - "Nein,
ich habe es vergessen", antwortete Pater
Augustinus. Pater Pio entgegnete: Machen
Sie sich nichts daraus, Gott hat Ihre
Absicht zu Beten bemerkt, während Sie
die Treppen hinuntergingen."
Ein Priester
erzählte von einer Begebenheit, die
einem Mitbruder geschah: Er war von
sehr weit her gekommen, um bei Padre
Pio zu beichten. Nach der Beichte fragte
ihn Padre Pio: "Mein Sohn, hast Du sonst
noch irgendetwas zu beichten?" "Nein,
Padre"- Padre Pio forderte ihn auf,
darüber nachzudenken, ob er nicht doch
etwas vergessen haben könnte. Er dachte
nach und überprüfte sein Gewissen -
ohne Erfolg. Er wusste nicht, was
er
noch hätte beichten können.
Darauf
teilte es ihm Padre Pio mit Freundlichkeit
mit: Mein Sohn, gestern bist Du um 5.00
am Morgen in Bologna angekommen, als
die Kirchen noch verschlossen waren.
Anstatt dort zu warten bist Du in das
Hotel gegangen, um Dich vor der Messe
auszuruhen. Und dann bist Du zu Bett
gegangen hast hast so tief geschlafen,
dass Du erst um drei Uhr am Nachmittag
aufgewacht bist. Da war es bereits zu
spät, um die Messe zu besuchen. Ich
weiss, dass Du das nicht mit bösem Willen
getan hast, aber es war eine Nachlässigkeit,
die unseren Herrn verletzte.
Zu der
Zeit, als große Ereignisse über Pater
Pio hereinbrachen, wurden zwei Polizisten
zum Konvent geschickt, um Pater Pio
zu beschützen. Eines Tages, in der Sakristei,
im Anschluss an die "Heilige Messe",
während Pater Pio sich der heiligen
Gewänder entledigte, wandte er sich
lächelnd einem der Polzisten zu: "Sobald
ich mich für die "Heilige Messe" bedankt
habe und Sie hier fertig sind, kommen
Sie doch bitte in mein Zimmer, weil
ich Sie sprechen möchte". Der Polizist
war über diese Einladung sehr glücklich
und als er seinen Dienst beendet hatte,
ging er zu Pater Pios Zelle. Der religiöse
Mann sagte zu ihm: "Hören Sie! In nicht
weniger als acht Tagen werden Sie im
Hause Ihres Vaters sterben, mein Sohn".
Der Polizist antwortete: "Aber Pater,
ich fühle mich sehr gut". - Aber Pater
Pio sagte: "Machen Sie sich keine Sorgen.
In acht Tagen werden Sie sich besser
fühlen. Was ist denn schon das Leben?
Eine Pilgerfahrt, wie in einem Zug,
mein Sohn! Fragen Sie Ihren Chef, ob
er Sie nicht zu Ihrer Familie gehen
lässt, um die Zeit mit ihr zu genießen.....
Sie werden sterben.....und Ihre Verwandten???
Sie wissen überhaupt nichts davon....."
Der Polizist war sehr erstaunt über
diese Worte und fragte: "Vater, darf
ich weiter erzäheln, was Sie mir berichtet
haben?" "Jetzt noch nicht", antwortete
der Vater, "Sie dürfen es erst erzählen,
wenn Sie Zuhause sind". Der junge Mann
ging in die Stadt St. Giovanni Rotondo
und fragte um Erlaubnis, nach Hause
gehen zu dürfen. Sein Vorgesetzter wollte
ihm die Erlaubnis nicht geben, da er
keine nachvollziehbare Motivation erkannte.
Aber durch Pater Pios Einwirken bekam
der Polizist die Erlaubnis. Als der
Polizist sein Zuhause erreichte, erzählte
er seine Eltern: "Ich komme um Euch
zu grüßen, denn Pater Pio hat mir gesagt,
dass ich in acht Tagen sterben werde".
Nach
acht Tagen starb der Polizist tatsächlich.
Die Mönche des Klosteres
von Venafro, die Pater Pio für einige
Zeit aufnahmen, waren auch Zeugen von
anderen unerklärbaren Phänomenen außer
den Visionen. Als Pater Pio ernsthaft
krank war, konnte er die Gedanken der
Leute lesen. Eines Tages suchte ihn
der Ordensbruder Augustino auf. Pater
Pio fragte, ob er für ihn während der
Heiligen Messe, die Pater Augustino
im gleichen Konvent hielt, beten würde.
Auf den Treppen zur Kirche hinunter,
nahm sich der Ordensbruder Augustinus
vor, während der Messe für den Bruder
Pio zu beten. Aber er vergaß es dann
während der Messe. Als er zu Pater Pio
zurückgekehrt war, fragte ihn der Pater:
„Haben Sie für mich gebetet?“ - "Nein,
ich habe es vergessen", antwortete Pater
Augustinus. Pater Pio entgegnete: Machen
Sie sich nichts daraus, Gott hat Ihre
Absicht zu beten bemerkt, während Sie
die Treppen hinuntergingen."
Pater Pio wurde einmal mehr gebeten,
die Sünden eines Mannes zu sühnen. Pater
Pio, der gerade im Chor betete, hob
den Kopf und sagte schwerwiegend: „Dieser
Mann hat unseren Herrn fünfundzwanzig
Jahre lang auf die Beichte warten lassen,
und nun ist er nicht fähig, fünf Minuten
lang auf mich zu warten? Es stellte
sich dann heraus, daß der Mann tatsächlich
seit 25 Jahren nicht mehr gebeichtet
hatte.
Vom prophetischen Geist des Pater Pio
erzählt Pater Carmelo, der ehemalige
Superior vom Kloster St. Giovanni Rotondo:
"Während des letzten Weltkrieges sprachen
wir jeden Tag vom Krieg und von den
militärischen Siegen deutschlands an
allen kämpfenden Fronten. Ich erinnere
mich, daß ich an einem Morgen im kleinen
Saal des Klosters war und ich las die
Zeitungsnachrichten, daß die deutschen
Truppen inzwischen in Richtung in Moskau
zogen. Es war eine wichtige Nachricht
für mich: in der Tat sah ich in dieser
Nachricht das Ende vom Krieg mit dem
letzten Sieg von Deutschland. In den
Korridor hinaus gehend, traf ich Pater
Pio und so rief ich ihm freudig zu:
„Pater, der Krieg ist bald beendet!
Deutschland gewinnt!" „Wer hat Dir das
gesagt?“ fragte Pater Pio. „Pater, die
Zeitung", antwortete ich. Und Pater
Pio sagte: „Hat Deutschland den Krieg
gewonnen? - Behalte das für dich! Dieses
Deutschland wird dieses Mal den Krieg
schlechter als das letzte Mal verlieren!
Erinnere dich daran!“ Ich sagte: „Pater,
die Deutschen sind schon vor Moskau,
deshalb...“ Er ergänzte: „erinnere dich,
was ich dir gesagt habe!“ Ich sagte:
„Aber wenn Deutschland den Krieg verliert,
wird Italien auch den Krieg verlieren!“
Und er antwortete bestimmt: "Wir werden
sehen, wenn sie den Krieg zusammen beenden
werden.“ Ich verstand jene Wörter nicht
und glaubte an das Bündnis von Italien
und Deutschland. Aber es wurde im folgenden
Jahr nach dem Waffenstillstand mit den
Engländern und Amerikanern vom 8. September
1943 mit der italienischen Kriegserklärung
gegen Deutschland klar.
Eine Frau sagte: "Ich will an einer
Reise nach St. Giovanni Rotondo teilnehmen,
um Pater Pio kennen zu lernen und ihn
zu treffen. Das war 1961. Ein Mann im
Bus weinte plötzlich: "Meine Frau will,
daß ich sie zu diesem "Betrüger" bringe.
Der Hinweis auf den Pater war offensichtlich,
denn diese Beleidigung hatte mich zu
tiefst berührt. Als wir bei St. Giovanni
Rotondo ankamen, gingen wir sofort zur
Kirche, um an der Heiligen Messe teilzunehmen.
Am Ende der Masse kam Pater Pio zu uns.
Als er neben uns war, hielt er nur vor
dem Mann, der ihn im Bus beleidigt hatte,
und sagte: „Kommen Sie her! Kommen Sie
zu diesem Betrüger!" Der Mann wurde
blaß, er kniete und stotternd brachte
er hervor: „Vergeben Sie mir Pater!
Vergeben Sie mir!“ Dann legte Pater
Pio die Hand auf seinen Kopf und segnete
ihn und sagte: "Steh auf, ich vergebe
dir“. Dieser Mann wandelte sich und
alle sprachen von einem Wunder.
Eine Dame erzählte:
"1945 brachte meine Mutter mich nach
St. Giovanni Rotondo, um mich persönlich
mit Pater Pio bekannt zu machen und
mich bei ihm beichten zu lassen. Es
gab sehr viele Leute! Auf meine Beichte
wartend, dachte ich über das nach, was
ich ihm mitteilen
wollte. Aber als ich vor ihm war, war
wußte ich nicht mehr, was ich sagen
wollte Der Pater merkte meine Schüchternheit
und sagte mir lächelnd: „Darf ich für
dich sprechen? "Ich nickte
und kurz darauf war ich sehr erstaunt:
Es war kaum zu glauben! Pater Pio teilte
mir, Wort für Wort, das mit, was ich
ihm sagen wollte. Ich blieb ruhig und
gelassen, und ich dankte ihm geistig
dafür, daß er mir mit seiner Gnadengabe
geholfen hatte. Die Frau hat daraufhin
ihre Gesundheit und die ihrer Verwandten
Pater Pio zum Schutz anvertraut. Er
entgegnete ihr: „Ich werde ewig Ihr
geistiger Pater sein!“ Ich ging mit
einer riesigen Freude im Herzen. Während
ich im Zug in der Straße zurückkam,
roch ich einen intensiven Geruch von
Blumen, den ich nie vergessen werde!
Pater Pio war
fähig, zu erkennen, wenn ein Mann ein Priester
war, und wenn Gegenstände schon gesegnet worden
waren. Das Phänomen des "Scharfsinnes" war eine
von Pater Pios Gnadengaben.
Pater: Eines Tages war ein Mann mit
einer Jacke und Bundhosen in der Sakristei,
um mit anderen Männern auf die Ankunft
des Pater Pios zu warten. Er war in
der ersten Reihe. Als Pater Pio ihn
bemerkte, sagte er: „Pater, Sie kommen
verkleidet, aber Sie müssen sich nicht
verkleiden. Nächstes Mal, wenn Sie kommen,
kleiden Sie sich als Priester."
Pater Pio trug einem jungen Mann auf,
der sich mit Hosen und Pullover kleidete,
fortzugehen und mit einer Mönchskutte
zurück nach St. Dominic zu kommen. Verwirrt
und verlegen gestand der junge Mann
vor allen, ein dominikanischer Priester
zu sein.
Manchmal, wenn zu Pater Pio einige Gegenstände
wie Rosenkränze oder heilige Bilder
gebracht wurden, um sie zu segnen, gab
er einige Gegenstände mit der präzisen
Aussage zurück: "Dies ist schon gesegnet
worden.“ Und so war es dann auch.
Pater Pio spürte, wenn Wasser „gesegnetes
Wasser“ war. Und wenn ihm jemand eine
Flasche mit Wasser von Lourdes gab,
ohne ihm zu sagen, wo dieses Wasser
her kam, legte er die Flasche an seine
Lippen und küßte die Flasche.
Ein aus Rom stammender Busfahrer hatte
eine Erscheinung der Gottesmutter an
einem Ort, der die "Höhle mit den drei
Springbrunnen" genannt wird. Dieses
Ereignis war in Italien sehr berühmt.
Als dieser Mann zu Pater Pio ging, nahm
er einen Briefumschlag mit, in den er
Erde von der Stelle tat, an dem er die
Erscheinung der Gottesmutter hatte.
Der Busfahrer gab Pater Pio den Umschlag.
Da Pater Pio die Fähigkeit besaß, gesegnete
oder geweihte Dinge zu erkennen, nahm
er den Umschlag und küsste ihn, ohne
dass ihm jemand gesagt hatte, was er
enthielt. Und er gab ihn nicht zurück,
sondern behielt ihn immer bei sich.
Litanei zu Ehren des Heiligen Padre
Pio
Vorbeter
Gemeinschaft
Herr, erbarme dich
Herr, erbarme dich
Christus, erbarme dich
Christus,erbarme dich
Herr, erbarme dich
Herr, erbarme dich
Christus, höre uns
Christus, höre uns
Christus, erhöre uns
Christus, erhöre uns
Gott Vater im Himmel
erbarme dich unser
Gottes Sohn, Erlöser der Welt
erbarme dich unser
Gott Heiliger Geist
erbarme dich unser
Heiligkeit dreifaltiger Gott
erbarme dich unser
Heilige Maria
bitte für uns
Heilige Mutter Gottes
bitte für uns
Heilige Mutter das Fleisch gewordenen
Wortes
bitte für uns
Heilige Mutter der Kirche
bitte für uns
Braut des Heiligengeistes
bitte für uns
Heiliger Pio, heiliger des 3. Jahrtausends
bitte für uns
Hl. Pio, Sohn des heiligen Franz von
Assisi
bitte für uns
Hl. Pio, Vorbild der geweihten Seele
bitte für uns
Hl. Pio, Muster an Gehorsam
bitte für uns
Hl. Pio, Muster an Armut
bitte für uns
Hl. Pio, Muster an Keuschheit
bitte für uns
Hl. Pio, Muster an Glauben
bitte für uns
Hl. Pio, Muster an Hoffnung
bitte für uns
Hl. Pio, Muster an Liebe
bitte für uns
Hl. Pio, Muster an Klugheit
bitte für uns
Hl. Pio, Muster an Gerechtigkeit
bitte für uns
Hl. Pio, Muster an Standhaftigkeit
bitte für uns
Hl. Pio, Muster an Mäßigkeit
bitte für uns
Hl. Pio, Muster an allen Tugenden
bitte für uns
Hl. Pio, Ebenbild Christie
bitte für uns
Hl. Pio, Mann der Schmerzen
bitte für uns
Hl. Pio, Stigmatisierter vom Gargano
bitte für uns
Hl. Pio, aus Liebe verwundet an den
Händen
bitte für uns
Hl. Pio, aus Liebe verwundet an den
Füßen
bitte für uns
Hl. Pio, aus Liebe verwundet am Herzen
bitte für uns
Hl. Pio, Märtyrer des Altars
bitte für uns
Hl. Pio, dessen Ruhm das Kreuz Christi
ist
bitte für uns
Hl. Pio, Muster an Buße
bitte für uns
Hl. Pio, unermüdlicher Diener des Beichtstuhls
bitte für uns
Hl. Pio, Prophet Gottes
bitte für uns
Hl. Pio, glühender Missionar
bitte für uns
Hl. Pio, Bezwinger der Dämonen
bitte für uns
Hl. Pio, mit Gott "fest im Sinn und
im Herzen eingeprägt"
bitte für uns
Hl. Pio, "einfacher Bruder, der betet"
bitte für uns
Hl. Pio, zum Gebet gewordener Mensch
bitte für uns
Hl. Pio, Apostel des Rosenkranzes
bitte für uns
Hl. Pio, Gründer der Gebetsgruppen
bitte für uns
Hl. Pio, Gründer des Krankenhauses -
Zur Linderung der Leiden -
bitte für uns
Hl. Pio, Gründer der - Zentren für spastische
Kinder -
bitte für uns
Hl. Pio, der du uns "in Liebe und
Schmerz für Christus neu geboren"
hast
bitte für uns
Hl. Pio, Beschützer dessen, der dich
anruft
bitte für uns
Hl. Pio, wirksamer Wundertäter
bitte für uns
Hl. Pio, Beschützer der Kinder
bitte für uns
Hl. Pio, Stütze der Schwachen
bitte für uns
Hl. Pio, Wohltäter der Armen
bitte für uns
Hl. Pio, Trost der Kranken
bitte für uns
Hl. Pio, Hoffnung der Sterbenden
bitte für uns
Hl. Pio, der du "an der Pforte des
Paradieses auf uns wartest"
bitte für uns
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde
der Welt
verschone uns, o Herr
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde
der Welt
erhöre uns, o Herr
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde
der Welt
erbarme dich unser
.
Novene zu
Pater Pio von Pietrelcina
1.Tag
Pater Pio von Pietrelcina, du hast an deinem
Leib die Zeichen der Passion unseres Herrn Jesus
Christus getragen. Du hast für uns alle das
Kreuz getragen und ertragen die physischen und
moralischen Leiden, die Seele und Leib in einem
dauernden Martyrium geißelten. Bitte für uns
bei Gott, damit jeder von uns lernt, die großen
und kleinen Kreuze des Lebens anzunehmen und
jedes Leiden in ein sicheres Band zu verwandeln,
das uns mit dem ewigen Leben verbindet.
Es ist gut, sich an die Leiden zu gewöhnen,
die Jesus gefielen, euch zu senden. Jesus, der
es nicht ertragen kann, euch leiden zu sehen,
wird kommen, um euch Erleichterung zu verschaffen
und zu trösten und eurem Geist neuen Mut zu
schenken.“ (Pater Pio)
Bete den Rosenkranz zum Heiligsten Herzen Jesu
2.Tag
Pater Pio von Pietrelcina, der du an der Seite
unseres Herrn Jesus Christus bist, du wusstest
den Versuchungen des Bösen zu widerstehen. Du
hast die Schläge und Qualen der höllischen Dämonen
durchlitten, die dich dazu bringen wollten,
deinen Weg der Heiligkeit aufzugeben. Bitte
für uns beim Höchsten, damit auch wir mit deiner
Hilfe und der Hilfe des ganzen Paradieses die
Kraft finden, der Sünde abzusagen und den Glauben
bis zu unserem Todestag treu zu bewahren.
„Hab Mut und fürchte nicht den düsteren Zorn
Luzifers. Denk daran: solange der Feind gegen
deinen Willen von außen lärmt und brüllt ist
es ein gutes Zeichen, denn es zeigt dir, dass
er nicht in deinem Willen ist.“ (Pater Pio)
Bete den Rosenkranz zum Heiligsten Herzen Jesu
3.Tag
Pater Pio von Pietrelcina, du hast die himmlische
Mutter so sehr geliebt, dass du täglich Gnaden
und Tröstungen von ihr empfangen hast. Bitte
für uns bei der heiligen Jungfrau, und lege
unsere Sünden und unsere unandächtigen Gebete
in ihre Hände, damit – wie einst zu Kana in
Galiläa – der Sohn sein „Ja“ zur Mutter spricht
und unser Name in das Buch des Lebens eingetragen
werden kann.
„Maria sei der Stern, der euren Weg erleuchtet
und euch die sichere Straße weist, auf der ihr
zum himmlischen Vater gelangt; sie sei der Anker,
mit dem ihr euch in Zeiten der Prüfung umso
fester verbinden sollt.“ (Pater Pio)
Bete den Rosenkranz zum Heiligsten Herzen Jesu
4.Tag
Pater Pio von Pietrelcina, du hast deinen Schutzengel
so sehr geliebt, der dir diente als Führer,
Verteidiger und Bote. Die Engel brachten vor
dich die Gebete deiner Kinder im Geiste. Bitte
für uns beim Herrn, damit auch wir lernen, uns
unseres Schutzengels zu bedienen, der während
unseres ganzen Lebens bereit ist, uns zum Weg
des Guten zu raten und vom Tun des Bösen abzuraten.
Rufe deinen Schutzengel an, der dich erleuchten
und führen wird. Der Herr hat ihn dir dazu an
die Seite gestellt. Deshalb bediene dich seiner.“
(Pater Pio)
Bete den Rosenkranz zum Heiligsten Herzen Jesu
5.Tag
Pater Pio von Pietrelcina, du hast eine innige
Andacht zu den Armen Seelen gepflegt, für die
du dich als Sühnopfer angeboten hast. Bitte
den Herrn, auf dass er in uns die Gefühle des
Mitleids und der Liebe eingieße, die du für
diese Seelen gehabt hast, damit auch wir helfen,
ihre Zeit im Exil zu verkürzen, und uns mühen,
mit Opfern und Gebeten ihnen den notwendigen
Heiligen Ablass zu erwirken.
Oh Herr, ich bitte dich, über mir die Qualen
auszugießen, die den Sündern und den Seelen
im Fegfeuer vorbehalten sind; wenn es sein muss,
vermehre sie über mir, damit du die Sünder bekehrst
und rettest und rasch die Seelen aus dem Fegfeuer
befreist.“ (Pater Pio)
Bete den Rosenkranz zum Heiligsten Herzen Jesu
6.Tag
Pater Pio von Pietrelcina, du hast die Kranken
mehr geliebt als dich selbst, denn du hast in
ihnen Jesus gesehen. Du, der du im Namen des
Herrn Heilungswunder vollbracht hast, dem Leib
die Hoffnung auf Leben und dem Geist die Hoffnung
auf Erneuerung wiedergegeben hast, bitte den
Herrn, damit alle Kranken auf die Fürsprache
Mariens deinen mächtigen Schutz erfahren und
aus der leiblichen Heilung geistlichen Gewinn
ziehen, indem sie dem Herrn, dem ewigen Gott,
danken und ihn preisen.
Wenn ich also weiß, dass eine Person schwer
heimgesucht wird, sei es an Seele oder Leib,
was tue ich nicht alles beim Herrn, um sie frei
von ihren Übeln zu sehen? Gerne nehme ich alle
ihre Leiden auf mich, um sie gesund weggehen
zu sehen, und trete ihr die Früchte solcher
Leiden ab, so es der Herr mir gestattet.“ (Pater
Pio)
Bete den Rosenkranz zum Heiligsten Herzen Jesu
7.Tag
Pater Pio von Pietrelcina, so sehr hast du den
Heilsplan Gottes mitgetragen, dass du deine
Leiden angeboten hast, um die Sünder aus den
Schlingen des Satans zu befreien. Bitte für
uns bei Gott, damit die Ungläubigen zum Glauben
finden und sich bekehren, die Sünder aus tiefstem
Herzen bereuen, die Lauen mit neuer Leidenschaft
für ihr Christsein erfüllt werden und die Gerechten
aushalten auf dem Weg des Heiles.
Wenn die arme Welt die Schönheit einer Seele
im Stand der Gnade sehen könnte, alle Sünder,
alle Ungläubigen würden sich auf der Stelle
bekehren.“ (Pater Pio)
Bete den Rosenkranz zum Heiligsten Herzen Jesu
8.Tag
Pater Pio von Pietrelcina, du hast deine geistlichen
Kinder sehr geliebt und viele hast du für Christus
gewonnen um den Preis deines Blutes. Gewähre
auch uns, die wir dich nicht persönlich kennen
gelernt haben, uns als deine geistlichen Kinder
zu betrachten, damit auch wir dich - durch deinen
väterlichen Schutz, durch deine heilige Führung
und die Kraft, die du für uns vom Herrn erlangen
wirst - in der Stunde unseres Todes an der Paradieses
pforte antreffen können, wo du auf unsere Ankunft
wartest.
„Wenn es mir möglich wäre, wollte ich vom
Herrn nur eine einzige Sache erbitten; wenn
er zu mir sagte ‚Geh ein in das Paradies!’ wollte
ich nur diese Gnade von ihm erlangen: ‚Herr,
lass’ mich erst dann ins Paradies eingehen,
wenn das letzte meiner Kinder, wenn die letzte
der Personen, die meiner priesterlichen Sorge
anvertraut waren, vor mir hineingegangen ist.’
“ (Pater Pio)
Bete den Rosenkranz zum Heiligsten Herzen Jesu
9. Tag
Pater Pio von Pietrelcina, du hast so sehr die
heilige Mutter Kirche geliebt. Bitte für uns
beim Herrn, damit er Arbeiter in seiner Ernte
sende und jedem die Kraft und den Geist der
Kinder Gottes gebe. Wir bitten dich darüber
hinaus, bei der Jungfrau Maria einzutreten,
damit sie die Menschen zur Einheit der Christen
führe und sie in einem einzigen großen Haus
versammle, das wie ein Leuchtturm des Heiles
im sturmgepeitschten Meer unseres Lebens sei.
„Halte dich immer eng an die Heilige Katholische
Kirche, denn sie allein vermag dir den wahren
Frieden zu geben, denn sie allein besitzt Jesus
im Sakrament, der wahrhaft der Fürst des Friedens
ist.“ (Pater Pio)
Bete den Rosenkranz zum Heiligsten Herzen Jesu
Leseempfehlung:
"Das größte Wunder - Pater Pio über das heilige
Meßopfer" (Mediatrix-Verlag)
"Pater Pio hat geholfen" (Mediatrix-Verlag)
"Pater Pio, Freund Gottes, Wohltäter der Menschen",
(Parvis-Verlag, Schweiz)
"Pater Pio spricht zur Welt", (Parvis-Verlag,
Schweiz)
[...] Francesco Forgione wurde 1887
in Pietrelcina, einem süditalienischen
Marktflecken geboren. Bereits in sehr
jungem Alter wurde ihm die Gnade häufiger
Visionen der Allerseligsten Jungfrau
zuteil. Auch der Teufel erschien ihm,
oft in der Nacht, in schrecklichen Gestalten.
Bereits in seinem neunten Lebensjahr
betrat er sozusagen einen Kreis schwerer
Krankheiten, die erst bei seinem Tod
aufhörten. Trotzdem wurde er mit sechzehn
Jahren in den Kapuzinerorden aufgenommen
und legte seine Gelübde unter dem Namen
Bruder Pio ab. Doch die Gesundheit des
jungen Mönches besserte sich nicht:
Der linke Lungenflügel war schwer geschädigt;
seine Fieberschübe brachten die Thermometer
zum Platzen! In der Hoffnung, dass ein
milderes Klima der Heilung dieser unerklärlichen
Krankheit dienlich ist, ließ man ihn
mehrfach das Kloster wechseln, dann
kehrte er zwischen 1910 und 1916 nach
Pietrelcina zu seiner Familie zurück.
Am 10. August 1910 wurde er trotz allem
zum Priester geweiht: «Wie war ich glücklich
an diesem Tag», sagte er später. «Mein
Herz brannte vor Liebe zu Jesus... Ich
begann das Paradies zu schmecken.» Im
Juli 1916 gelang es ihm schließlich,
sich im Kloster San Giovanni Rotondo
in der Nähe von Foggia in Apulien niederzulassen.
Am 20. September 1918 empfing er im
Alter von 31 Jahren die Gnade der Stigmatisation,
d.h. er bekam blutende Wunden an den
Händen, an den Füßen und an der Seite,
die denen des gekreuzigten Jesus entsprachen.
Von da an verlor er fünfzig Jahre lang
etwa so viel wie ein Glas Blut jeden
Tag. «Er wies nicht nur Flecken auf»,
wie einer seiner Mitbrüder bezeugt,
«sondern wirkliche Wunden, die durch
seine Hände und Füße gingen. Ich konnte
die Wunde an seiner Seite beobachten:
Es war ein richtiger Riss, der ständig
Blut absonderte.» Diese Wunden verursachten
eine andauernde körperliche Schwäche,
die, so süß sie ihm auch war, sich nicht
weniger schmerzlich bemerkbar machte.
Angesichts einer solchen Gnade fühlte
sich Padre Pio zutiefst unwürdig, doch
er war glücklich, äußerlich Christus
gleichgemacht worden zu sein.
Seine Vorgesetzten zogen namhafte Ärzte
zu Rate, um die Wundmale zu untersuchen.
Die Spezialisten bestätigten die Echtheit
der Verletzungen. Manche führten sie
auf eine magnetische Kraft, andere auf
Autosuggestion, wieder andere auf «physiologisch-pathologische
Zusammenhänge» zurück; doch viele gaben
zu, dass die Ursache dieser Wunden der
medizinischen Wissenschaft entging.
«Stigmen», schreibt der Kardinal Journet,
«haben den Zweck, uns auf erschütternde
Art an die Leiden des für uns zu Tode
gequälten Gottes zu erinnern sowie an
die Notwendigkeit für die gesamte Kirche,
zu leiden und zu sterben, bevor sie
in die Herrlichkeit eingehen kann...
Die Stigmen sind eine blutende, tragische
und zugleich glänzende Predigt. Sie
lassen uns nicht vergessen, was die
wahren Zeichen für die Aufrichtigkeit
der Liebe sind.»
Zu Beginn des Monats Mai 1919 wurde
ein kleines Mädchen plötzlich geheilt,
nachdem ihr Padre Pio erschienen war.
Am 28. Mai ließ sich ein junger Soldat,
der während des Krieges verletzt und
von den Ärzten für unheilbar erklärt
worden war, zu Padre Pio transportieren,
der ihn segnete: Er war augenblicklich
völlig geheilt. Diese zwei Wunder, von
denen auch in der Presse berichtet wurde,
rührten die Massen: Ab Juni 1919 begaben
sich jeden Tag drei- bis fünfhundert
Pilger oder Neugierige zu San Giovanni
Rotondo. Es wurde das Gerücht verbreitet,
dass Padre Pio im Inneren der Seele
lesen könne. Und wirklich, das kam häufig
vor. Die hübsche und überaus reiche
Luisa V., die aus reiner Neugier nach
San Giovanni Rotondo gekommen war, fühlte
sich gleich nach ihrer Ankunft von einem
solchen Schmerz wegen ihrer Sünden übermannt,
dass sie mitten in der Kirche in Tränen
ausbrach. Der Padre ging zu ihr und
sagte: «Beruhigen Sie sich, mein Kind,
die Barmherzigkeit kennt keine Grenzen,
und das Blut Christi wäscht alle Verbrechen
der Welt hinweg. – Ich will beichten,
mein Vater. – Kommen Sie erst wieder
zur Ruhe. Sie können morgen wiederkommen.»
Luisa V. hatte seit ihrer Kindheit nicht
mehr gebeichtet. Padre Pio kam ihr bei
der Aufzählung der Sünden zu Hilfe und
sagte dann: «Erinnern Sie sich an nichts
weiter?» Luisa erzitterte beim Gedanken
an eine schwere Sünde, die sie nicht
zu bekennen wagte. Padre Pio wartete
und bewegte still die Lippen... Sie
fasste sich schließlich: «Es bleibt
noch dieses, mein Vater. – Gott sei
gelobt! Ich erteile Ihnen die Absolution,
meine Tochter...»
«Ich bin ein Beichtvater», pflegte Padre
Pio zu sagen. Mitunter widmete er in
der Tat fünfzehn bis siebzehn Stunden
täglich dem Anhören der Pönitenten.
Sein Beichtstuhl war mehr eine Seelenklinik
denn ein Richter- oder ein Lehrstuhl.
Die Beichtenden wurden von ihm in unterschiedlicher
Weise, je nach den Bedürfnissen eines
jeden begrüßt. Dem einen streckte er
mit überschäumender Freude die Arme
entgegen und sagte ihm, bevor er auch
nur den Mund öffnete, woher er kam.
Anderen verpasste er Vorwürfe; er ermahnte
und bedrängte sie sogar. Bisweilen war
er einem «guten Christen» gegenüber,
der seine Pflichten nicht erfüllt hatte,
anspruchsvoller als einem großen Sünder
gegenüber, der die Gesetze Gottes mehr
oder weniger gar nicht kannte. Streng
fiel sein Urteil über die Sünden gegen
die Reinheit und gegen die Gesetze der
Weitergabe des Lebens aus; er vergab
sie nicht, bevor er sich nicht von der
festen Absicht des Beichtenden überzeugt
hatte, und manch einer musste Monate
der Bewährung hinter sich bringen, bevor
er die Absolution erhielt. Padre Pio
unterstrich so die Bedeutung der Reue
und des festen Vorsatzes zur Besserung
vor dem Empfang des Sakraments der Buße.
Doch wo er Aufrichtigkeit vorfand, war
er wohlwollend, und zwar von einem Wohlwollen,
der einem das Herz aufgehen ließ.
Fünf oder sechs Minuten genügten ihm,
um eine ganze Existenz zu verändern
und ein aus der Bahn geratenes Leben
wieder auf Gott hin auszurichten. Es
kam vor, dass der Pater das Beichtkind
noch vor dem Ende wegschickte: «Hinaus!
Geh fort! Ich will dich nicht wiedersehen,
bevor...» Sein Ton wurde befehlend und
streng. Er wusste, dass das «Fortschicken»
eine heilsame Maßnahme war, die den
Sünder erschütterte, zum Weinen brachte
und ihn zu einem Anlauf zur Umkehr zwang.
Die mit dieser speziellen Energie behandelten
Leute fanden keinen Frieden, bis sie
sich nach aufrichtiger Reue ihrem Beichtvater
zu Füßen werfen konnten, der sich dann
als überaus zärtlicher Vater erwies.
Doch der Padre litt unermesslich darunter,
wenn er zu solchen Maßnahmen greifen
musste: «Wenn du wüsstest, von welchen
Pfeilen mein Herz zuvor durchbohrt worden
ist!», bekannte er eines Tages einem
Mitbruder, nachdem er einen schlecht
vorbereiteten Pönitenten weggeschickt
hatte. «Wenn ich aber nicht so handle,
würden sich so viele nicht zu Gott bekehren!»
Da er in außergewöhnlicher Weise leiblich
wie seelisch am Erlösungswerk beteiligt
war, nahm er mit besonderer Schärfe
die Schwere der Sünden wahr. Eines Tages
kniete ein Mann reiferen Alters, der
seit dem Alter von sieben Jahren nicht
mehr gebeichtet hatte, im Beichtstuhl
von Padre Pio nieder. Während er sein
Gewissen erleichterte, wurde der Pater
zusehends immer blasser und verschwitzter.
Manche Pönitenten behaupteten, sie hätten
Bluttropfen auf seiner Stirn perlen
gesehen, während sie ihre Treulosigkeit
schilderten. «Seelen, Seelen! Welchen
Preis kostet euer Heil!», rief der Pater
eines Tages aus. «In den Beurteilungen
von heute», sagte Papst Paul VI., «betrachtet
man die Menschen nicht mehr als Sünder;
sie werden als Gesunde, Kranke, Rechtschaffene,
Gute, Starke, Schwache, Reiche, Arme,
Gebildete und Unwissende eingestuft;
doch das Wort Sünde kommt niemals vor»
(20. September 1964). Es gibt indessen
auch Menschen wie den Padre Pio, die
nicht mit dem Bösen paktieren und angesichts
der Sünde und des Unglücks derer, die
im Zustand der Todsünde leben, erschüttert
sind. [...] Padre Pio weinte und schluchzte,
als er bei der Lektüre der Besuche bei
der Allerseligsten Jungfrau Maria vom
heiligen Alphons von Liguori folgende
Worte sprach: «Ich danke dir für alles,
was du getan hast, insbesondere dafür,
dass du mich vor der Hölle bewahrt hast,
die ich so viele Male verdient habe.»
Die übernatürliche Kraft, das Böse zu
bekämpfen, schöpfte Padre Pio aus dem
Gebet. Trotz seiner durch die fünf Wundmale
verursachten Schmerzen betete er viel.
Jeden Tag widmete er sich vier Stunden
lang religiösen Betrachtungen. Er betete
mit dem Seufzen seines Herzens, mit
Stoßgebeten (kurzen Gebeten die wie
Pfeile zum Himmel geschleudert werden),
vor allem aber mit seinem Rosenkranz.
Man hörte ihn oft sagen: «Geht zur Madonna,
lasset sie geliebt werden! Betet immer
den Rosenkranz. Betet ihn richtig! Betet
ihn so oft, wie ihr könnt!... Seid Seelen
des Gebets. Werdet nie müde, zu beten.
Das ist die wichtigste Sache. Das Gebet
bezwingt das Herz Gottes, es erwirkt
die notwendigen Gnadengaben!»
Der Höhepunkt des Tages und des Betens
von Padre Pio war die Zelebrierung des
heiligen Messopfers. «In diesem göttlichen
Opfer, das in der Messe vollzogen wird,
ist jener selbe Christus enthalten und
wird unblutig geopfert... der auf dem
Altar des Kreuzes ein für allemal sich
selbst blutig opferte» (Konzil von Trient;
vgl. Katechismus, Nr. 1367). Durch seine
Stigmen Christus ähnlich geworden, erlebte
Padre Pio die Messe in inniger Verbundenheit
mit der Passion Christi. Oft weinte
der Pater während des Messopfers und
erklärte das jemandem, der sich darüber
wunderte, so: «Erscheint es Ihnen etwa
von geringer Bedeutung, dass Gott mit
seinen Geschöpfen spricht? Und dass
ihm manchmal von diesen widersprochen
wird? Und dass Er durch ihre Undankbarkeit
und ihren Unglauben ständig verletzt
wird?» Die Messe von Padre Pio konnte
anderthalb bis zwei Stunden dauern.
Ein französischer Botschafter beim Heiligen
Stuhl, der einer dieser Messen beiwohnen
durfte, schrieb: «Nie in meinem Leben
habe ich eine so erschütternde Messe
erlebt. Die Messe wurde – was sie in
Wirklichkeit ja auch ist – zu einem
absolut übernatürlichen Akt. Als die
Glocke zur Elevation der Hostie und
dann des Kelches erklang, erstarrte
Padre Pio in Betrachtung. Für wie lange
Zeit?... Zehn, zwölf Minuten, vielleicht
mehr...»
Doch Padre Pio betete nicht nur viel,
er brachte auch andere zum Beten und
organisierte auf ausdrücklichen Wunsch
von Papst Pius XII. Gebetsgruppen für
Laien. Jeden Abend leitete er persönlich
die Zeremonie, die in der kleinen Kirche
des Klosters die Gläubigen zusammenführte.
Es wurde der Rosenkranz gebetet und
der Segen des Heiligen Sakramentes gespendet;
es wurde die «unwiderstehliche Novene»
zum heiligsten Herzen Jesu ebenso gefeiert
wie die «Heimsuchung Mariä». Die von
Padre Pio ins Leben gerufenen Gebetsgruppen
breiteten sich in der ganzen Welt aus.
Zu seinem 80. Geburtstag entsandten
mehr als tausend dieser Gruppen Vertreter
nach San Giovanni Rotondo.
So erwachte nach und nach die religiöse
Inbrunst in San Giovanni Rotondo wieder,
dessen spiritueller Zustand vor der
Ankunft Padre Pios erbärmlich gewesen
war. Doch der apostolische Eifer des
jungen Kapuziners rief Widerstand hervor.
Mehrere Domherrn des Landes, die sich
daran gewöhnt hatten, ein liederliches
Leben zu führen und ihre Amtspflichten
zu vernachlässigen, fanden seine Präsenz
überaus lästig. Darüber hinaus missfielen
einem Teil der örtlichen Geistlichkeit
sowohl die plötzliche Berühmtheit des
Stigmatisierten als auch der Zustrom
der Pilger und die reichlich fließenden
Almosen für sein Kloster. Der Bischof
des Ortes, dessen Ruf überaus schlecht
war, ließ von Priestern und Gläubigen
eine Anzeige über die angeblichen Skandale
im Kloster San Giovanni Rotondo unterschreiben
und leitete somit einen langen, in Rom
geführten gerichtlichen Prozess ein.
Als Folge der schweren Verleumdungen
wurden von der irregeführten kirchlichen
Obrigkeit ab Juni 1922 strenge Maßnahmen
gegen Padre Pio verfügt: Verbot jeglicher
geistlicher Korrespondenz, selbst mit
seinen Beichtvätern; Verbot öffentlicher
Messfeiern; Verlegung des Paters in
ein anderes Kloster. Tatsächlich konnten
die letzten beiden Verfügungen wegen
des heftigen Widerstandes der örtlichen
Bevölkerung nicht durchgesetzt werden.
1931 gipfelte dann die Verfolgung darin,
dass ihm die Ausübung jeden Amtes untersagt
wurde, mit Ausnahme der privaten Messfeier.
Padre Pio sollte abgeschieden in seinem
Kloster leben. Diese schmerzliche Situation
dauerte zwei Jahre, danach erhielt der
Padre alle priesterlichen Befugnisse
wieder (Juli 1933). Währenddessen endete
eine Untersuchung über das skandalöse
Verhalten mancher dem Pater feindlich
gesonnener Kleriker mit der Verurteilung
der Schuldigen.
«Nach dem Sündenfall», sagte Padre Pio,
«wurde das Leiden zum Hilfsinstrument
der Schöpfung; es ist der mächtigste
Hebel zur Wiederaufrichtung der Welt;
es ist der rechte Arm der Liebe, die
unsere Wiederherstellung erreichen will.»
Da er jedoch Schmerz und Krankheit aus
eigener Erfahrung kannte, war er eifrig
bemüht, sie nach dem Vorbild des Erlösers
zu lindern, der die der Heilung Bedürftigen
gesund machte und seine Apostel aussandte,
das Reich Gottes zu verkünden, und die
Kranken zu heilen (Lk 9, 11 und 9, 2).
Zu diesem Zweck fasste Padre Pio die
Errichtung eines Krankenhauses in San
Giovanni Rotondo ins Auge: Dort würden
vor allem arme Kranke in einem bequemen
und würdigen Rahmen fachkundige Aufnahme
und Pflege erhalten, doch man würde
sich ebenso um ihre Seelen kümmern,
damit «die geistig und körperlich Erschöpften
dem Herrn näherkommen und in ihm Trost
finden können». 1947 wurde mit dem Bau
der «Casa Sollievo della Sofferenza»
(des Hauses zur Linderung von Leiden)
begonnen, die eines der modernsten Krankenhäuser
Italiens wurde und bis zu tausend Kranke
aufnehmen kann.
Dieses Werk führte allerdings zu einer
erneuten Verfolgung des Padre, der auf
Grund eines ausdrücklichen Dispenses
vom Armutsgelübde durch Papst Pius XII.
Besitzer des Krankenhauses wurde. Denn
trotz aller Warnungen des Heiligen Stuhles
hatten sich mehrere Diözesanverwaltungen
und religiöse Einrichtungen Italiens
unvorsichtigerweise in eine Finanzaffäre
verstrickt, wodurch sie all ihr Hab
und Gut verloren. Angesichts der hohen
Geldverluste, versuchten dann einige
Kapuzinerpatres und andere Kleriker,
sich an den finanziellen Reserven des
Padre Pio schadlos zu halten, der sich
in weiser Voraussicht nicht an der Affäre
beteiligt hatte. Diskussionen, Drohungen
und Pressekampagnen sollten den Padre
sowie die von ihm für die Führung der
Casa ausgewählten Verwalter in Verruf
bringen. Im April 1960 gingen einige
Geistliche in ihrer Anmaßung so weit,
dass sie an verschiedenen Orten Abhörmikrophone
anbrachten, um die Gespräche der Gläubigen
mit dem Padre aufzuzeichnen. Dieses
Manöver hatte frevelhaften Charakter,
denn es wurden dabei auch während der
Beichte erteilte Ratschläge abgehört,
um den Beichtvater bei einem Fehler
zu ertappen. Die Abhörmaßnahmen dauerten
vier Monate lang; dann förderte eine
rasche Untersuchung die Namen der Schuldigen
und ihrer Komplizen ans Tageslicht,
und sie wurden allesamt bestraft. Um
das Werk des Krankenhauses vor aller
Begehrlichkeit zu schützen, ersuchte
der Heilige Stuhl 1961 den Padre, das
Ganze ihm zu vermachen, was dieser mit
beispielhaftem Gehorsam auch tat. Dennoch
wurde er immer noch wie ein «Verdächtiger
in Halbfreiheit» behandelt, bis Papst
Paul VI. zu Beginn des Jahres 1964 ihm
die völlige Freiheit zur Ausübung seines
Priesteramtes wieder verlieh.
Bei all diesem Ärger übte Padre Pio
heldenhaften und beständigen Gehorsam.
«Den Vorgesetzten gehorchen, heißt Gott
gehorchen», pflegte er zu sagen. Nie
stellte er die Anordnungen seiner Vorgesetzten
in Frage, mochten sie auch noch so ungerecht
sein. [...] Für Padre Pio waren die
Liebe zu Christus und die Liebe zur
Kirche untrennbar. Einem seiner geistlichen
Söhne, der seine Verteidigung in unannehmbarer,
weil für die Kirche demütigender Weise
betreiben wollte, schrieb er: «Wenn
du in meiner Nähe wärst, würde ich dich
an mein Herz drücken, ich würde mich
dir zu Füßen werfen, um dich anzuflehen,
und ich würde dir sagen: Lass den Herrn
über das menschliche Elend urteilen
und kehre in dein Nichts zurück. Lass
mich den Willen des Herrn ausführen,
dem ich mich völlig ausgeliefert habe.
Lege unserer heiligen Mutter, der Kirche,
alles zu Füßen, was ihr Vorurteile und
Trauer einbringen könnte.»
In der Kirche sah er eine Mutter, die
trotz der Schwächen ihrer Kinder immer
geliebt werden muss. Sein Herz bebte
vor Liebe für den Stellvertreter Christi,
wie sein kurz vor seinem Tod an Papst
Paul VI. gesandter Brief vom 12. September
1968 zeigt: «Ich weiß, dass Ihr Herz
in diesen Tagen viel leidet wegen des
Schicksals der Kirche, wegen des Friedens
in der Welt, wegen der so vielen Nöte
der Völker, vor allem aber wegen des
Ungehorsams bestimmter Katholiken der
hohen Lehre gegenüber, die Sie mit Beistand
des Heiligen Geistes und im Namen Gottes
erteilen. Ich biete Ihnen mein Gebet
und mein tägliches Leiden an..., damit
der Herr Sie durch seine Gnade trösten
möge und Sie den geraden und schweren
Weg weitergehen können, indem Sie die
ewige Wahrheit verteidigen... Ich danke
Ihnen auch für die klaren und entschiedenen
Worte, die Sie insbesondere in der letzten
Enzyklika Humanæ vitæ (über der Geburtenregelung)
gesprochen haben, und ich bekennne erneut
meinen Glauben und meinen unbedingten
Gehorsam Ihren erleuchteten Weisungen
gegenüber.»
Padre Pio erfüllte bis zum Schluss seine
Mission als Beichtvater und Opfer. Im
Jahre 1967 nahm er etwa 70 Personen
täglich die Beichte ab. Unter seiner
Ausstrahlung gab es immer mehr Wunder,
Prophetien, Bekehrungen und religiöse
Berufungen. Doch sein eigenes spirituelles
Leben spielte sich in der «Nacht des
Glaubens» ab. «Ich weiß nicht, ob ich
richtig oder falsch handele», gestand
er. «Und das überall, in allem, am Altar,
im Beichtstuhl, überall. Ich schreite
wie durch ein Wunder vorwärts, doch
ich begreife nichts... So zu leben ist
recht mühsam... Ich überlasse Jesus
Christus die Sorge, darüber nachzudenken.»
Der heilige Johannes vom Kreuz schrieb:
«Die Dürre lässt die Seele auf dem Wege
der reinen Liebe zu Gott vorwärtskommen.
Sie fühlt sich danach nicht mehr dazu
getrieben, unter dem Einfluss des Gefallens
und des Geschmacks zu handeln, die sie
früher an ihren Handlungen gefunden
hat; sie regt sich nur noch, um Gott
zu gefallen.» Die gleiche Lehre lässt
sich aus den Briefen des Padre herauslesen:
«Ich sage euch, liebt eure Zerstörung.
Das besteht darin, in den Zeiten der
Finsternis und der Ohnmacht demütig,
heiter, sanft und vertrauensvoll zu
bleiben; das besteht darin, euch nicht
zu sorgen, sondern euer Kreuz und eure
Ungewissheiten bereitwillig auf euch
zu nehmen – ich sage nicht freudig,
sondern entschlossen und standhaft.»
Doch über all seine verschiedenen Belastungen
hinweg war Padre Pio im Grunde zufrieden,
glücklich und fröhlich: Darin liegt
das christliche Geheimnis.
Padre Pio starb sanft am 23. September
1968 in seinem Kloster San Giovanni
Rotondo. Er hatte geschrieben: «Wenn
unsere letzte Stunde geschlagen hat,
wenn unsere Herzschläge verstummt sind,
wird alles für uns beendet sein, die
Zeit, Verdienste zu erwerben, und die
Zeit, sie zu verspielen... Es ist schwierig,
heilig zu werden; schwierig, aber nicht
unmöglich. Der Weg der Vollkommenheit
ist lang wie das Leben eines jeden.
Bleiben wir also nicht auf halbem Wege
stehen, und der Herr wird uns unfehlbar
den Trost seiner Gnade schicken; Er
wird uns helfen und uns durch einen
ewigen Triumph krönen.» [...]
Am 23. September 1968 betrachtete der
Guardian Carmelo da San Giovanni in
Galdo zusammen mit anderen Zeugen den
Leichnam. Er bezeugt: Die Hände waren
ganz anders als früher. "Alle Stigmen
waren vollständig verschwunden ohne
eine Spur von Narben.
Leiche von Pater Pio exhumiert !
Vierzig Jahre nach dem Tod von Pater Pio ist
die Leiche exhumiert worden.
Exhumierter
Leichnam Hl. Pater Pio
24.04.2008
Hl. Pater Pio zur Verehrung
ausgestellt
Vierzig Jahre
nach dem Tod von Pater Pio sind
viele Gläubige nach San Giovanni
Rotondo gekommen, um seinen
exhumierten Leichnam zu sehen.
Obwohl der Zeitpunkt
der Exhumierung geheim war, versammelten
sich viele Leute zum Gebet vor der Kirche.
Die Sargöffnung fand unter der Leitung
von Bischof Domenico D'Ambrosio statt.
D'Ambrosio sagte anschließend;
Padre Pios Fingernägel sahen aus, als
ob sie gerade eine Maniküre hinter sich
hätten.
Pater Pio lebte von 1887 bis 1968. Mit 23
Jahren hatte er erstmals die
Stigmata an seinen Händen, Füßen und
Brust. Bereits zu Lebzeiten wurde er wie ein
Heiliger verehrt. Im Jahr 2002 sprach Papst
Johannes Paul II. Pater Pio heilig.
Anlässlich des bevorstehenden 40. Todestages
ist der Leichnam des italienischen Heiligen
Padre Pio in der Nacht auf Montag exhumiert
worden.
Die Exhumierung der sterblichen Überreste des
Franziskaner-Mönchs, der einer der am meisten
verehrten Heiligen in Italien ist, wurde in
Anwesenheit einer Kommission aus mehreren Ärzten,
eines vatikanischen Experten und einer Nichte
des Heiligen durchgeführt.
Am 24. April soll die Leiche öffentlich ausgestellt
werden. Bis dahin wird der Leichnam in einer
Krypta der Kirche Santa Maria delle Grazie aufbewahrt.
"Einige Teile des Leichnams, wie die Füße, sind
intakt", sagte Erzbischof Domenico Umberto D'Ambrosio.
"Wir hoffen, dass auch der Papst zum Leichnam
von Padre Pio pilgern wird."
Am 23. September, dem Jahrestag seines Todes,
soll das Grab des 2002 heiliggesprochenen Padre
Pio in eine neue Kirche überführt werden, die
vom Stararchitekten Renzo Piano in der südital-
ienischen Ortschaft San Giovanni Rotondo - 40
km nordöstlich von Foggia - erbaut wurde.
Das kleine Dorf im Hinterland Apuliens, in dem
der Mönch gelebt und Wunder gewirkt hatte, ist
längst einer der größten Wallfahrtsorte Europas.
In der 27.000-Einwohner-Gemeinde gibt es 194
Hotels, 132 Bars und 110 Restaurants.
Die Einweihung der Piano-Kirche soll zur Belebung
des Pilgerstroms nach San Giovanni Rotondo beitragen,
der rückläufig ist. Trotzdem werden auch dieses
Jahr sechs Mio. Besucher erwartet.
Padre Pio ist in Italien der Volksheilige Nummer
Eins. Die Hälfte aller Italiener dürfte den
Kapuzinermönch um Hilfe anrufen, wenn sie sich
in irgendeiner Notsituation befinden.
Der 1887 als Francesco Forgione in der Region
Kampanien geborene Kapuziner verbrachte bis
zu seinem Tod ein halbes Jahrhundert in San
Giovanni Rotondo.
Quelle: APA
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AP - Rom
Vertreter der katholischen
Kirche haben den Leichnam des italienischen
Volksheiligen Padre Pio exhumiert. Er soll aus
Anlass seines 40. Todestages in diesem Jahr
aufgebahrt werden, damit die Gläubigen vor dem
Toten ihre Gebete sprechen können.
Die Leiche sei kaum verwest,
erklärte am Montag
Bischof Domenico D'Ambrosio, der die Exhumierung
am Vorabend überwacht hatte. «Padre Pios Fingernägel
sahen aus, als ob sie gerade eine Maniküre hinter
sich hätten.
»Der vom Volk sehr verehrte Kapuziner war zu
Lebzeiten mit blutenden Wundmalen - ähnlich
den Kreuzigungswunden Jesu Christi - stigmatisiert.
Zeichen für diese Wunden seien an der Leiche
nicht zu finden gewesen, sagte der Bischof.
Pio war vor sechs Jahren vom damaligen Papst
Johannes Paul II. heiliggesprochen worden. Zu
den Wundertaten des 1968 verstorbenen Mönches
gehört nach kirchlicher Darstellung unter anderem
die Heilung eines Jungen in Süditalien, wo Pio
gelebt und gewirkt hat.
Kritiker des Kapuzinermönches hatten die Echtheit
seiner Wundmale, die bei Pio schon früh auftraten
und bis zu seinem Tod anhielten, bestritten.
Der Vatikan hatte dem Padre angesichts seiner
stetig wachsenden Anhängerschaft sogar das öffentliche
Abhalten von Messen und die Abnahme von Beichten
untersagt.
Einer der wichtigsten Fürsprecher Pios bei der
Heiligsprechung war Johannes Paul II., der als
junger Priester extra aus Polen nach Italien
gereist war, um den Padre zu sprechen. Die Heiligsprechung
von Padre Pio zog damals rund 200.000 Pilger
nach Rom.
Sein Konterfei klebt in Restaurants, er wird
verehrt wie Elvis: In Italien ist Pater Pio
der Star unter den Heiligen. Nun ließ die katholische
Kirche den Leichnam des italienischen Geistlichen
exhumieren - und musste Erstaunliches feststellen.
Rom - Pater Pio soll aus Anlass seines 40. Todestages
am 23. September aufgebahrt werden, damit die
Gläubigen vor dem Toten ihre Gebete sprechen
können. Seine Leiche soll in der von Stararchitekt
Renzo Piano erbauten Kathedrale im apulischen
Dorf San Giovanni Rotondo ausgestellt werden.
Die Leiche sei kaum verwest, erklärte Bischof
Domenico D'Ambrosio, der die Exhumierung gestern
Abend überwacht hatte. "Pater Pios Fingernägel
sahen aus, als ob sie gerade eine Maniküre hinter
sich hätten." Pater Pio, der von vielen Gläubigen
als zweiter Christus verehrt wird, war aufgrund
seiner Stigmata - blutenden Wundmalen ähnlich
den Kreuzigungswunden Jesu Christi - eine der
umstrittensten Persönlichkeiten Italiens -Zeichen
für diese Wunden seien an der Leiche nicht zu
finden gewesen, sagte der Bischof.
Pio war vor sechs Jahren vom damaligen Papst
Johannes Paul II. heiliggesprochen worden. Zu
den Wundertaten des 1968 verstorbenen Mönches
gehört nach kirchlicher Darstellung unter anderem
die Heilung eines Jungen in Süditalien, wo Pio
gelebt und gewirkt hat.
Kritiker des Kapuzinermönches hatten die Echtheit
seiner Wundmale, die bei Pio schon früh auftraten
und bis zu seinem Tod anhielten, bestritten.
Der Vatikan hatte dem Padre angesichts seiner
stetig wachsenden Anhängerschaft sogar das öffentliche
Abhalten von Messen und die Abnahme von Beichten
untersagt.
Einer der wichtigsten Fürsprecher Pios bei der
Heiligsprechung war Johannes Paul II., der als
junger Priester extra aus Polen nach Italien
gereist war, um den Pater zu sprechen. Die Heiligsprechung
von Pater Pio zog damals rund 200.000 Pilger
nach Rom. han/AP
Exhumierter
Leichnam Hl. Pater Pio
24.04.2008
Hl. Pater Pio zur Verehrung
ausgestellt
Vierzig Jahre
nach dem Tod von Padre Pio sind
tausende Gläubige nach San Giovanni
Rotondo in Süditalien gekommen,
um seinen exhumierten Leichnam
zu sehen.
Alter
Original- Dokumentarfilm
Sehr informativ
59 Min
Die letzte
Messe Padre Pios
Pater Pio
feiert in fortgeschrittenem Alter die Eucharistie
Der heilige Pater
Pio - Heilungen
Audio Pater Pio
Ein Vortrag von Friedrich Abresch
aus dem Jahre 1968
(aus S.Giovanni Rotondo)
Friedrich Abresch
gebürtig in Deustchland besuchte aus lauter
Neugier Pater Pio im Jahr 1925 in San Giovanni
Rotondo, er selbst war 28 Jahre. Er ist als
evangelischer Christ aufgewachsen, wurde aber
nicht religiös erzogen. In Italien heiratete
er römisch-katholisch, aber auch nur aus formalen
Gründen.
"Ich hatte keinen Glauben" -
gestand er...
Als er bei Pater Pio beichten war - zählte ihm
Pater Pio sämtliche Sünden
auf und Abresch war zutiefst erschüttert und
beeindruckt.
Ein Jahr später wurde bei der Frau von Herrn
Abresch ein Tumor in der Gebärmutter
diagnostiziert. Amalia Abresch war
durch die Sicherheit keine Kinder haben zu können
zu tiefst erschüttert und ging zu Pater Pio.
Dieser sagte ihr sie solle sich nicht operieren
lassen und er würde sich um ihre Gesundheit
kümmern. Danach hörten ihre Blutungen auf und
sie gebar einen Sohn im Alter
von 40 Jahren, der später in San Giovanni Rotondo
ein Fotostudio aufmachte und für viele Jahre
der offizielle Fotograf von Pater Pio und seinen
Brüdern war.
Friedrich Abresch war noch über viele Jahre
sehr eng mit Padre Pio verbunden, lebte in San
Giovanni Rotondo und hielt vor Pilgern, in seinem
Haus Vorträge über Pater Pio
und starb am 18.August 1969 .