Als Paulus nach Ephesus kam, fragte er einige
Jünger, ob sie den
HI.
Geist empfangen hätten.
«Wir
haben nicht einmal gehört, dass ein HI. Geist
ist?»
(Apg 19) Heute könnte Paulus an vielen Orten
Ähnliches
erleben. Man ist katholisch und ist es doch
nicht. Die Gabe des Verstandes liegt brach,
weil die
materialistische Sicht die Christen umnebelt.
Damit wird eine
Unterscheidung der Geister
— der guten und
der dämonischen —
unmöglich. Diese Webseite soll Grundlagen vermitteln.
Angst vor dem Hl. Geist?
Katholiken glauben an den HI. Geist. Sie
nennen lhn bei jedem Kreuzzeichen und im
Credo. Aber sie denken selten an Ihn. Sie
hören nicht auf Ihn, well sie die Konsequenzen
fürchten. Er ist der vergessene Gott! Wir
bauen mehr auf unsere Klugheit und Taktik als
auf Ihn. Deshalb bleibt der Segen aus. Die
Taktik der Urchristen war das Vertrauen auf
den HI. Geist und die Erfolge waren wunderbar.
Der
Heilige Geist ist Feuer.
Viele fürchten das Feuer. Alle Perioden des
Zerfalls in der Kirchengeschichte lassen sich
auf die Angst vor dem
Heilig-Geist-Feuer
zurückführen. Jede Erneuerung begann mit einem
neuen Pfingsten voll Sturm und Feuer, denn nur
Er führt ein in die unteilbare Wahrheit, die
Gott durch lhn offenbart! Dann folgt aber nur
das Ja oder das Nein. Das diplomatische
schaukeln zwischen “Richtungen», hat keinen
Platz, entweder ist man ganz katholisch oder
überhaupt nicht. Wohl deshalb sagen so wenige
ein beherztes Ja, weil sie sich vor dem 'B'
fürchten. Der HI. Geist ist der Heiligmacher
und möchte jeden zur Heiligkeit führen, zur
Nachfolge Christi. Zeit- und Weltgeist stehen
diesem Weg entgegen. Die katholische Religion
ist wesentlich Religion einer Gegenwelt: der
Beginn einer Zivilisation der Liebe.
Der HI. Geist ist das Licht, das uns den Weg
leuchtet.
«Es werde Licht!»
Schon einmal war es wüst und leer. Finsternis
lag über dem Abgrund. Da schwebte der Geist
GOTTES über den Wassern. Und es ward Licht —
und Leben — und Fruchtbarkeit — und Ordnung —
und Schönheit. Der erste Frühling kam. Der
Schöpfungsbericht ist ein Pfingst-Evangelium.
Der zweite Frühling kam im Urchristentum. An
Pfingsten begann die junge Kirche zu knospen
und zu blühen. Es ward Licht in der Finsternis
des Heidentums.
Wann wird es wieder Frühling werden?
-
Wenn Macht und Weisheit der Menschen am
Ende sind.
-
Wenn die gottlose Sintflut des
Neuheidentums alles zu überspülen droht.
-
Wenn die Not unvorstellbar wird.
-
Wenn das göttliche Strafgericht
unaufhaltsam wird.
-
Wenn die Christen vom Versagen ihrer
Vernunft überzeugt sind und nach dem HI.
Geist rufen.
-
Wenn der unbekannte Gott wieder
sehnsüchtig herabgerufen und verehrt wird.
-
Wenn die Christenheit um die HI.
Eucharistie —im Opfer und in der
Kommunion— im Abendmahlssaal um Maria
versammelt ist, wie am Vorabend des ersten
Pfingstfestes.
Der 3. Frühling kommt. Er wird wieder von oben
kommen. Pfingsten ist das Fest des
übernatürlichen Optimismus.
Ein neues
Pfingst-Zeitalter?
Verschiedene Päpste
(Enzykliken: Divinum illud munus von Leo
XIII., Mystici Corporis von Pius XII., Dominum
et vivificantem von Johannes Paul II.)
und das 2. Vatikanum weisen darauf hin, dass
wir einem neuen Pfingstzeitalter
entgegengehen. Natürlich ist Gott
allgegenwärtig, auch der Sohn und der HI.
Geist. Allerdings oft verborgen und
unbeachtet. Die Leugnung des Übernatürlichen
—die Haresie unserer Zeit— hat den HI. Geist
durch den liberalen Naturalismus ersetzt.
Wer ist der Hl.
Geist?
In
seinen Abschiedsreden spricht Jesus vom HI.
Geist
(Joh
13-17):
«Alles
was der Vater hat, ist mein. Deshalb habe ich
gesagt: Er wird von meinem nehmen und es euch
verkünden.»
Deshalb heisst der HI. Geist, der Geist des
Vaters in absolut gleicher Weise auch der
Geist des Sohnes.
Der
eingesperrte Hl. Geist
Im
1. Korintherbrief werden die Gaben des HI.
Geistes aufgezählt: Geistesgaben
(12. Kap. Vers 1),
Gnadengaben
(=
Charismen, V4),
Ämter
(V5),
Wunderwirkungen
(V6),
Offenbarungen
(V7).
Wer glaubt heute noch an die Kraft und Macht
des HI. Geistes, die Gaben und Charismen, die
er verleihen kann? Wer gibt lhm Raum zur
Entfaltung? Die Apostelgeschichte schildert
uns die damaligen Anschauungen vom HI. Geist.
Die Weissagung Jesu ist jetzt erfüllt
(Mt
10,19f; Apg 1,8).
Alle Christen sollen den Geist empfangen. Er
hat sie reichlich mit Zuversicht
(Apg
4,8+32),
Kraft
(Apg
6,8)
und mit Weisheit
(Apg
6,10)
erfüllt und sie zu wirksamen Dienstleistungen
ausgerüstet
(Apg
6,35 + 11,24).
Der HI. Geist war es, der die Schranke
zwischen Juden und Heiden aufhebt
(Apg
10,9)
und Barnabas und Paulus auf die erste
Missionsreise ausgesandt hat
(Apg
13,24).
Der Gemeindeauftrag war so eng mit dem Geist
GOTTES verbunden, dass alle, die das
Evangelium verwarfen, als dem HI. Geist
widerstrebend gelten
(Apg
7,51).
Die ausserordentlichen Wirkungen wie das
Zungenreden und die Prophezeiung
waren Beweise, dass jemand den HI. Geist
empfangen hat
(Apg
2,4 + 10,44f + 19,6).
Der
«Geist
des Herrn entführte den Philippus»
(Apg
8,39)
und gab dem Stephanus eine ekstatische Vision
(Apg
17,55f).
Der Geist bevollmächtigte Paulus, Wunder zu
tun
(Apg
13,9f).
Er sah seine Predigt mit dem Übernatürlichen
bestätigt
(Röm
15,19; 1 Kor 2,4; 1 Thess 1,5).
Die Heilungsfähigkeit, Wunderwirkung,
Weissagung, Unterscheidung von Geistern und
das Zungenreden sind Gaben des Geistes
(1
Kor 12,1f +28f).
Paulus blieb nicht hierbei stehen. Er stellt
den HI. Geist als eine göttliche Kraft vor,
die im Inneren der Seele wirkt und das ideale
Leben hervorbringt, das durch Gerechtigkeit
und Liebe gekennzeichnet ist.
Sprachengabe und
Zungenreden
So geheimnisvoll und vielfältig das
Wirken des HI. Geistes in der Urkirche
war
(Joh 3,8),
so kennt auch die Sprachengabe
verschiedene Formen:
-
Am 1. Pfingstfest sprachen die Apostel
in fremden Sprachen
(Apg 2,4f, vorausgesagt in Mk 16,17).
Es symbolisierte — als Gegenstück zur
babylonischen Sprachenverwirrung —,
dass der Neue Bund völkerumfassend
war. |
Der Neue Bund
sprengt alle Grenzen! Die Apostel
sprachen am 1. Pfingstfest in fremden
Sprachen (Apg 2,4f). Dieses vom Hl.
Geist gewirkte Sprachenwunder
erschütterte die zuhörenden Juden,
Kreter, Araber usw. aus den
verschiedensten Völkern, und 3000
liessen sich taufen. |
-
Davon zu unterscheiden ist das Zungenreden
(=
Glossolalie),
das vor allem in der korinthischen Gemeinde
(1
Kor 12,10 + 14,2f),
in Cäsarea
(Apg
10,46)
und Ephesus
(Apg
19,6)
auftrat. Es war ein ekstatisches Reden in
unverständlichen Lauten und Worten. Es
brauchte einen Dolmetscher mit dem Charisma
der Erklärung
(1 Kor 12,10).
Paulus kannte aber die Gefahren und
Missbrauche hemmungsloser Glossolalie
(1
Kor 14).
Er erliess Weisungen, sie einzudämmen
(1
Kor 14).
Sie galt ihm als niedrigstes Charisma, obwohl
er es selbst besass
(1
Kor 14,18).
Vom Geist und
den Geistern
Die Glossolalie ist auch im Alten
Testament mehrmals erwähnt
(2 Kön 9,11 Jer 23,30f, Jes 8,19)
und auch im Judentum bekannt. Im
Griechentum und bei vielen
Stammesreligionen spielen die Ekstasen
eine ebenso wichtige Rolle wie bei den
Derwischen und Sufis der Mohammedaner,
den Teufelstänzern der Hindus. Der
griechische Dionysos-Kult war ein
orgiastischer «Gottesdienst, mit
lärmender Musik. Zum Tanz gehörten
Schütteln und Schwingen des Kopfes bis
zum «heiligen Wahnsinn».
Heute werden diese Rituale weltweit
ebenso zelebriert wie die
Schamanenriten. Die ekstatischen
Zustände bei Teilnehmern an
Veranstaltungen sogenannter
Erweckungsbewegungen lassen bei
nüchterner Wertung das Gemeinsame
nicht übersehen. |
Solche Bewegungen tauchen in
regelmässigen Abständen wie Epidemien
auf und die Schilderungen ähneln sich:
«Zuerst ergriff das Herz und dann den
ganzen Körper ein Wärmegefühl. Dann
folgte ein Gähnen oder Schäumen des
Mundes, ein Zucken der Arme, ein
Auftreiben des Bauches und überhaupt
krampfhafte Zuckungen. Meistens fielen
sie unter heftigen Krampfen nieder auf
die Erde und sprachen dann, |
Es gibt nur
einen Hl. Geist, aber viele dämonische
Geister! Die alte Schlange, der Lügner
von Anbeginn versteht es, seine Opfer
mit seinen als Tauben getarnten
Helfern zu überlisten. |
ausgestreckt auf dem Rücken liegend
mit bleichem Gesicht und geschlossenen
Augen das ihnen gegebene Wort ohne
eigenes tätiges Bewusstsein und
Hinzutun, so dass sie meist nicht mehr
wussten, was sie gesprochen. Die
begeisterte Rede fand meist nach einem
aufregenden Psalmengesang statt...».
Solche «Propheten» gelten dann als
passive Werkzeuge des HI. Geistes —
und eine neue Sekte ist geboren.
Verzückungen und Ekstasen gehören
weder im Alten noch Neuen Testament zu
Weissagungen! Der Kampf zwischen Licht
und Finsternis ist das Dauerthema der
Weltgeschichte. Wer die dämonischen
Geister leugnet, wird auch kaum die
Gabe zur Unterscheidung der Geister
erhalten. |
Dämonische
Verwandtschaft
Der Heilige Geist ist ein unbekannter Gott
geworden, weil er von Geistern verdrängt
worden ist. Nicht umsonst hat der grosse Papst
Leo XIII. 1888 ein Gebet verfasst, das nach
jeder stillen Hl. Messe verrichtet werden
soll: «Der Satan und die bösen Geister
schleichen zum Verderben der Seelen in der
Welt umher...».
Wer darüber spottet, studiere die Geschichte
seit 1789, als die Sprache der Gotteslästerung
offiziell wurde und Staatsverfassungen gebar,
die jedem erlaubten, seinen Gotteshass über
alle Medien gen Himmel zu schleudern. Der
moderne Geist will das öffentliche Leben von
allem Christlichen reinigen. Er hebt Jesus als
Licht der Welt auf. Antichristentum auf allen
Ebenen! Heute werden Künstler sogar staatlich
um so eher gefördert und ausgezeichnet, je
gotteslästerlicher ihre Werke sind. Und wie
tobt erst der Kampf gegen das Werk Jesu, Seine
Kirche. Der dämonische Geist ist
antikirchlich, priesterfeindlich. «Wer Gott
kennt, hört auf uns
(die Kirche).
Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und
den Geist des Irrtums.
(1
Joh 4,6)
Worte von Pfarrer
Mäder
Der HI. Geist ist
auch jene Person, in welcher der Vater durch den
Sohn schöpferisch nach aussen wirkt. Der HI.
Geist wird darum der Schöpfer-Geist, der
Lebendigmacher und Heiligmacher genannt. Er ist
das Lebensprinzip der Kirche. Die Seele der
katholischen Kirche. Schon vor seinem Tod am
Kreuz hat Jesus auf dieses göttliche
Lebensprinzip der Kirche hingewiesen. Der HI.
Geist bleibt in Ewigkeit bei der Kirche (Joh
14,16). Er ist ihr Beistand (Joh 14,16). Er
lehrt sie alles und erinnert sie an alles. (Joh
14, 26). Er führt sie ein in alle Wahrheit (Joh
16,13). Die Kirche hat also seit Pfingsten nicht
nur ein unsichtbares Haupt, Christus, und ein
sichtbares Haupt, den Papst; sie hat nicht nur
einen Leib, die Gemeinschaft der Gläubigen. Sie
hat als lebendiger Organismus auch ein
Lebensprinzip, eine göttliche Seele. Dieses
göttliche Lebensprinzip, der HI. Geist, nahm vom
Organismus der Kirche Besitz am Pfingsttag. Von
da an ist der HI. Geist die Wirkursache
jeglichen religiösen Lebens in der Kirche. Von
Ihm empfängt die Kirche alle heilwirkenden
Gnaden, die heiligmachenden und die helfenden,
die Tugendkräfte, die Gaben, dazu auch die
ausserordentlichen Charismen des Wunders, der
Krankenheilung, der Weissagung. Ohne Ihn weiss
die Kirche nichts, kann sie nichts, tut sie
nichts, was zum Heile dient. Er gebiert die
Kinder GOTTES durch sie. Er erleuchtet, er
erneuert, er heiligt sie. Er ist ihr
Lebendigmacher und Heiligmacher. Er in Christus. |
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