Jeder
Gefirmte ist ein Kämpfer
Die 7
Gaben des Hl. Geistes und die Waffen im
Kampf
Durch die Taufe erhält jeder
Mensch die Gnade, die ihn zum Kinde GOTTES
macht. Durch das Sakrament der Hl. Firmung
wird der Christ im Geist erwachsen und mit
einer unsichtbaren, aber ewigen Prägung, zum
kämpfenden Soldaten
geweiht. Seine
Hauptaufgabe besteht darin, durch Macht und
Kraft gestärkt, im Kampf gegen die Mächte der
Finsternis sich selbst und die Kirche zu
verteidigen und Seelen aus der Tyrannei Satans
zu entreißen. In der Firmung erhält er die 7
Gaben des Hl. Geistes, um in diesem Kampf
gegen die Mächte der Finsternis seine
geistigen Waffen siegreich führen zu können.
1. Die Gabe der
Erkenntnis
Sie erhellt wie Flammen unseren Verstand und
lässt uns die Heiligkeit, Reinheit und
Unsterblichkeit GOTTES besser erkennen.
Diese Gabe bewirkt eine vertiefte
Gotteserkenntnis, Ehrfurcht und Anbetung.
Die Erkenntnis ist die 1. Waffe und Gabe
zugleich. In ihr ist auch die Verpflichtung
enthalten, täglich in der Erkenntnis GOTTES
und der Schöpfungszusammenhänge zu wachsen.
Was wir nicht kennen, das können wir nicht
lieben: Die Liebe ist aus GOTT und jeder
der liebt, stammt von GOTT und erkennt GOTT.
(1
Jh 4,7)
Wir sollen täglich in der Hl. Schrift lesen,
aber auch in den Büchern der Kirche, der
Mystiker und ganz besonders im Leben der
Heiligen. - In der Anbetung wird uns sehr viel
Liebe und Erkenntnis geschenkt.
2. Die Gabe der Weisheit
Sie ist wie eine Quelle, deren Wasser
(Gnade)
ewiges Leben schenkt
(Jh 4,14).
Diese Gnade trägt in sich die Kraft, die
Schönheit und die Harmonie GOTTES und bewirkt
Freude, Wachstum und Kindschaft in GOTT.
Die Gnade ist die 2. Waffe. Weil Maria voll
der Gnade war, konnte der Teufel ihr nichts
anhaben. Im Stande der Gnade vermögen wir
allen Angriffen der Hölle siegreich zu
widerstehen: Meine Gnade genügt dir!
(2
Kor 12,9)
Die grössten Quellen für das Wachstum der
Gnade sind die Sakramente, die wir regelmassig
empfangen sollen. Sie vermehren das göttliche
Leben und die heiligmachende Gnade in uns.
Wenn wir uns ganz Maria weihen, legt sie ihren
Schutzmantel, den der Böse nicht durchdringen
kann, über uns.
3. Die Gabe des Rates
Sie ist wie das Öl, das Hilfe, Trost und
Heilung bringt. Sie bewirkt in uns den
Frieden, Armut und den Gehorsam.
Die Charismen sind die 3. Waffe. Sie sind von
GOTT geschenkte, übernatürliche Gnadengaben
und dienen zum Aufbau der Gemeinden
(1 Kor
14,12),
um den andern zu helfen, sie zu trösten und zu
heilen:
Jagt der Liebe nach! Strebt aber auch nach
den Charismen!
(1
Kor 14)
Da die Geistesgaben Geschenke GOTTES sind,
kann man sie nur demütig erflehen und
eropfern. Die Kriterien echter Charismen sind:
Gehorsam gegenüber der Kirche, Demut,
Verborgenheit und Führung durch Priester.
4. Die Gabe der
Wissenschaft
Diese Gabe ist wie das Licht, das uns Liebe,
Klarsicht und die Unterscheidung bringt. Im
Evangelium finden wir die höchste
Wissenschaft: die Würdigung des Kreuzes; sie
bewirkt in uns Trost, Schmerz und flammende
Liebe.
Das Wort
GOTTES ist die 4. Waffe. Der Sohn GOTTES ist
das ewige Wort, das in die Welt kam und als
Licht in die Finsternis leuchtete. Das Wort
ist das Fundament der Wissenschaft, und seine
höchste Blüte ist die Hl. Schrift: Das Wort
GOTTES ist das Schwert des Geistes.
(Eph 6,17)
Achte auf dein Wort; denn es kann dir den
Himmel oder die Hölle bringen.
Wir sollen das Evangelium, die allein gültige
Wissenschaft, als Licht hochhalten, lieben,
durchdenken, Leben und so selber Licht werden
für andere.
5. Die Gabe des
Starkmutes
Sie ist wie stärkender Wein in der Tiefe der
Unbegreiflichkeit und Torheit des Leidens und
des Kreuzes. Sie bewirkt Kraft zur Liebesreue,
zur Sühne und Innerlichkeit
(Sehnsucht nach GOTT).
Die 5. Waffe ist die Hingabe. Ein Christ
sollte nie sagen: "Da kann man nichts machen!"
Es bleibt ihm immer noch die Bereitschaft,
sein Leben hinzugeben, sich GOTT bis zum
Martyrium anzubieten: Es gibt keine
grössere Liebe, als wenn einer sein Leben für
seine Freunde hingibt.
(Jh
15,13)
Wir sollten durch eine vollkommene Lebensweihe
unser Leben GOTT anbieten und bereit sein,
Krankheiten, Leiden u.a. anzunehmen oder gar
das Opfer des Lebens zu erbringen. So mit dem
sühnenden Opfer Jesu am Kreuz vereint ist uns
der Sieg gewiss.
6. Die Gabe der
Gottesfurcht
Sie ist wie Weihrauch, der brennt und zu GOTT
aufsteigt und totale Hingabe, Lebensweihe und
Bekenntnis GOTTES bewirkt.
Die 6. Waffe ist das Gesetz. Halten wir die
Gesetze, die 10 Gebote, die Gebote Jesu und
die Gebote der Kirche, so sind wir geschützt:
Denn die Liebe zu GOTT besteht darin, dass
wir Seine Gebote halten. Seine Gebote sind
nicht schwer, denn alles, was von GOTT stammt,
besiegt die Welt.
(1 Jh
5,3-4)
Wir sollten die Gebote GOTTES und die
Anordnungen der Kirche halten, auch wenn sie
sie uns schwer fallen. Dadurch bieten wir dem
Feind keine Angriffsfläche.
7. Die Gabe der
Frömmigkeit
Sie ist wie Glut vor GOTT und bringt den
Menschen zum Glühen in der Gottseligkeit. Sie
bewirkt einen festen Glauben, unbedingte Treue
zur Kirche und Demut.
Die 7. Waffe ist der Verzicht. Der Verzicht
ist die stärkste Waffe and zugleich das grösste Opfer. Jesus hat sogar auf sein Leben
verzichtet. Jeder der um meinetwillen und
um des Evangeliums willen Haus oder Brüder,
Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Acker
verlassen hat, wird das Hundertfache dafür
empfangen: jetzt in dieser Zeit... und in der
kommenden Welt das ewige Leben.
(Mk
10,29-30)
Wir sollten GOTT danken, wenn er uns Verzicht
auferlegt durch Krankheiten und Leiden, für
den Verzicht auf Gesundheit und
Arbeitsfähigkeit. Wir sollten bereit sein, aus
Liebe auf alles -auch auf unsern eigenen
Willen- zu verzichten, wenn GOTT es will. Er
wird uns überreich belohnen.
Jeder Gefirmte
ist ein Kämpfer
Rechte und Pflichten
des Gefirmten
Die Firmung ist das große, bedeutungsvolle Sakrament,
das die Christen in das Heer Christi eingliedert, sie an
Würde und Kraft wachsen läßt und zu wahren, echten
Soldaten macht.
Die Firmlinge
müssen wissen, daß jede der drei Personen der
allerheiligsten Dreifaltigkeit auf den Christen
einwirken: Der Vater durch die Schöpfung, der Sohn durch
die Erlösung und der Heilige Geist durch die Heiligung
bei seiner Herabkunft in den Geist eines jeden
Firmlings!
Der Soldat muß kämpfen, um sich und seine Heimat, das
heißt, seine Familie, seine Sprache, seine Kultur und
alle ihre Werte, die ihn umgeben und aus denen er lebt,
zu verteidigen. Dasselbe gilt für den Christen, der
durch die Firmung im Geist erwachsen wird. Durch das
eingesetzte Sakrament wird er zum Soldaten, denn nun ist
er imstande gegen alle gegnerischen Kräfte zu kämpfen,
die vom Generalstab der Hölle, von Luzifer, Satan und
Beelzebub gegen ihn eingesetzt werden. Wenn der Soldat
mit entsprechenden Waffen kämpft, vermag er allen
direkten Angriffen zu widerstehen, auch jenen gegen die
Kirche, das Sakrament des Heiles, das in die Welt
gestellt ist, um die durch die Erbsünde verwundeten
Seelen in ihren Schoß aufzunehmen und das große Heer ins
verheißene Land zu führen, ins wahre Vaterland, ins Haus
des gemeinsamen Vaters, der Christus, seinen
vielgeliebten Sohn, um eurer Rettung willen auf die Erde
sandte und am Kreuz sterben ließ.
Die Gefirmten
müssen also nicht nur für ihre persönliche Verteidigung
kämpfen, sondern auch für die große Familie Gottes, die
Kirche. Sie
wurden mit einer erstaunlichen Uniform bekleidet, auf
die sie stets stolz sein dürfen, mit einem
unzerstörbaren Kleid, das in Ewigkeit bleiben wird, auch
in der Hölle. Dort aber gilt es als Zeichen für eine
fürchterliche Strafe, weil der Verdammte als Soldat
erkenntlich ist, der den Glanz seiner Würde und Kraft,
womit er auf der Erde ausgestattet war, und sich ein
Reich ewiger Glückseligkeit hätte aneignen können, durch
Verrat verloren hat.
Die Firmung ist das Sakrament, durch das der Christ
gleichsam zum kämpfenden Soldaten gegen die Kräfte des
Bösen geweiht wird und das der Seele das unzerstörbare
Zeichen einprägt, das den Soldaten Christi von jenen
unterscheidet, die es nicht empfangen haben.
Es ist also eine kostbare Gabe, die die menschliche
Natur des Christen mit Macht und Kraft bereichert und
den Gefirmten in die Lage versetzt, sich selbst und die
Kirche, deren Glied er ist, zu verteidigen, sie, die
Verwalterin und Wächterin der unschätzbaren Reichtümer
der göttlichen Erlösung ist.
Mit den Gaben, die das Sakrament vermittelt, übernimmt
der Gefirmte auch Rechte und Pflichten, von denen er
eine klare Auffassung besitzen und eine vollkommene
Kenntnis haben muß, denn Pflichten, die man nicht kennt
oder deren man sich nicht bewußt ist, kann man nicht
erfüllen.
Aus diesen Darlegungen geht klar die große Verantwortung
der Hirten, Priester und aller hervor, denen die
schwerwiegende Aufgabe obliegt, die Firmlinge
vorzubereiten und ihnen eine göttliche, übernatürliche
Sicht des Sakramentes zu vermitteln, das nicht eine
menschliche, sich auf den Körper beziehende
Angelegenheit ist, sondern eine göttliche, die den Geist
betrifft mit dem einzigen Zweck, von Gott die nötige
Kraft zu erhalten, den Kampf siegreich bestehen zu
können, den der Gefirmte während seines ganzen irdischen
Lebens zu führen hat.
Die Firmlinge müssen darum die Bedingungen gut kennen,
unter denen die unverdiente Gabe Gottes Früchte
hervorbringen kann.
Die Priester, die sich nicht bemühen, die Firmlinge gut
vorzubereiten und sich nicht vergewissern, ob diese im
Stand der Gnade sind, sündigen schwer vor Gott und
beweisen, daß ihnen die Feinfühligkeit fehlt, die mit
der priesterlichen Vaterschaft verbunden sein müßte.
Was soll man von Priestern denken, die junge Menschen
zur Firmung geleiten, ohne daß diese vorher gebeichtet
haben, als ob es sich um eine belanglose Sache handeln
würde?...
In dieser Beziehung ist der Sinn für die Seelsorge sehr
schwach oder gar völlig ausgelöscht!
Die Firmung ist ein wahres Merkmal des ganzen mystischen
Leibes
Das Sakrament der Firmung muss wieder seinen
eigentlichen Sinn erhalten. Es muß ihm das wieder
gegeben werden, was ihm genommen wurde, weil man es
seines übernatürlichen Inhalts entkleidet hat. Es muß
ihm wieder die volle, ihm gebührende Aufmerksamkeit von
Seiten der Hirten und Priester geschenkt werden, weil
dieses Sakrament formt und ein wahres Merkmal des ganzen
mystischen Leibes ist. Es muß wieder in sein wahres,
richtiges Licht gestellt werden, denn das Sakrament wird
nur verständlich, wenn es hineingestellt wird in den
ungeheuren Konflikt, der immerwährend zwischen den
Mächten des Lichtes und der Finsternis ausgefochten
wird.
Die Augen streben natürlicherweise zum Licht, denn sie
sind für das Licht geschaffen. Der Geist strebt zur
Wahrheit, denn für sie wurde er gegeben. Wie aber das
geschlossene Auge das Licht nicht zerstört, und wie der
Verstand, der sich weigert, der Wahrheit und der
Wirklichkeit ins Antlitz zu sehen, diese auch nicht
zerstört, so will die schuldhafte Blindheit des Christen
Richtigstellungen nicht anerkennen. Es wird keine
Barmherzigkeit geben, der das Licht des Verstandes und
des Glaubens in sich ausgelöscht hat.
Das Sakrament der Firmung muss in der Kirche den Platz
einnehmen, der ihm zukommt und den es im göttlichen Plan
der geistigen Erneuerung des mystischen Leibes besitzt.
Paulus ruft
zum Kampf (Eph 6,11-20)
Zieht die
Rüstung Gottes an, damit ihr den listigen
Anschlägen des Teufels widerstehen könnt. Denn
wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und
Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und
Gewalten, gegen die Beherrscher dieser
finsteren Welt, gegen die bösen Geister des
himmlischen Bereichs. Darum
legt die Rüstung Gottes an... Vor allem
greift zum Schild des Glaubens! Mit ihm könnt
ihr alle bösen Geschosse des Bösen
auslöschen.... Hört nicht auf zu beten und zu
flehen! Betet jederzeit im Geist; seid
wachsam, harrt aus und bittet für alle
Heiligen, auch für mich
(Paulus):
dass Gott mir das rechte Wort schenkt, wenn es
darauf ankommt, mit Freimut das Geheimnis des
Evangeliums zu verkünden... |