Im
Petersdom steht seine Statue, als Kirchenlehrer,
zu dem ihn Pius
IX.
1871
erhob. Er war in jeder Hinsicht ein begnadeter
Mensch: Von adliger Geburt, hoher Intelligenz
(mit
16 Jahren Doktor beider Rechte) ,
Maler
und Musiker, Dichter und Schriftsteller, stand er
vor einer grossen Karriere als Richter und
Politiker in Neapel, damals drittgrösste Stadt
der Welt, mit 30000 Lazzaroni
(=Clochards).
Doch
dann trat Gott mit voller Wucht in sein Leben, das
er radikal änderte. Seine Fähigkeiten stellte er
restlos in den Dienst der Kirche, um den Armen und
Hoffnungslosen die
überreiche
Erlösung durch
Jesus Christus zu verkünden:
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HI. Alfons v. Liguori, 1762 todkrank wider Willen
zum Bischof ernannt, am 1.8.1787 im Rufe
der Heiligkeit gestorben, 1816 selig--, 1839
heiliggesprochen
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als
Theologe und prophetischer Seelsorger, Mystiker
und praktischer Organisator u. Reformer, Bischof
und Freund der Schwachen, Ordensgründer und
Volksmissionar, Heiliger im Dienst der Armen,
Kirchenlehrer, ein Vorbild und Impulsgeber für
unsere Zeit. |
Das
ganze Leben dieses berühmten Heiligen war
Kreuznachfolge! Leiden und Sorgen, Rückschläge und
Verfolgungen begleiteten ihn durch das ganze Leben.
Er
war der älteste Sohn des neapolitanischen Adeligen und
Admirals Josef von Liguori und erhielt eine vorzügliche
Erziehung. Mit bereits 16 Jahren promovierte er zum
Doktor der Rechte. Schon als Neunzehnjähriger war er
ein äußerst gesuchter Rechtsanwalt. Nachdem er mehrere
Jahre diese Tätigkeit ausgeübt hatte, vertrat er in
einem Prozeß ein Fürstengeschlecht. Er verlor den
Prozeß vor Gericht, jedoch nicht, weil er schlecht
argumentierte, sondern weil die Gegenseite mit
Bestechung gearbeitet hatte. Seine Enttäuschung war so
groß, daß er von dieser Stunde an sagte: “Welt, ich
kenne dich jetzt, Gerichtshöfe, ihr seht mich nie
wieder!”
Alfons
wird Priester. Er will sich für die Armen Neapels
einsetzen. Die unsagbare geistige Not der Landbevölkerung
erschüttert ihn. Niemand will sich für diese Armen als
geistlicher Betreuer und Lehrer zur Verfügung stellen,
die Geistlichen bleiben lieber in den Städten. Daher gründet
er eine Kongregation, die diese Aufgabe übernehmen
soll. Er stellt an seine Mitarbeiter harte
Anforderungen: “Wer nicht heilig werden will, kann
nicht bei uns bleiben.” Nach schweren Rückschlägen
gelang es ihm schließlich, das Werk durchzuführen, und
Papst Benedikt XIV. bestätigte am 25. Februar 1749 die
Ordensregel.
Sie
nennen sich Redemptoristen und haben als Hauptaufgabe,
sich der religiös Verlassenen anzunehmen. Sie
missionieren Dorf um Dorf, halten zehntägige Missionen
ab und reißen die Menschen aus Gleichgültigkeit und
religiöser Unwissenheit heraus. Die Persönlichkeit von
Alfons ist überwältigend. Er bringt es fertig, daß
die Menschen ihr Leben ändern. “Predigt so, daß alle
mitkommen!” Künstliche, verschnörkelte Predigten zu
halten, wie es damals üblich war, verbietet er seinen
Missionaren. Seine Predigten sind einfach, volksnah, für
jeden verständlich. Er predigt von der Liebe Gottes zu
den Menschen, die sich in der Menschwerdung, im Leben
und Sterben Jesu zeigt. “Sucht überall!” ruft er in
einer seiner Predigten, “sucht, wo ihr wollt, ob ihr
jemanden findet, der euch mehr geliebt hätte als
Jesus!”
Alfons
läßt kein Mittel außer acht, wo es um die Verkündigung
des Evangeliums geht. Auch seine künstlerische Begabung
stellt er in den Dienst der Seelsorge. Er malt wunderschöne
Bilder von der Mutter des Herrn und vom Tode Jesu.
Alfons ist aber auch als Dichter und Komponist tätig.
Er schreibt religiöse Lieder, die beim Volk sehr
beliebt sind. “Tu scendi dalle stelle — Du steigst
von den Sternen”, ist bis heute das Weihnachtslied
Italiens. Als Schriftsteller ist er überaus aktiv. Er
verfaßt rund 120 Werke. Schwerpunkte: über das Gebet,
Betrachtungsbücher und moralisch aszetische
Werke. Sie werden bis heute nachgedruckt und auch in
viele andere Sprachen übersetzt.
Mit
66 Jahren wird Alfons zum Bischof ernannt. Vergebens hat
er sich gegen dieses Amt gesträubt. Doch nun begann
seine fruchtbarste Tätigkeit. Er setzte sich für die
Armen ein, für die Kinder und sorgt für eine gute
Ausbildung des Priesternachwuchses. Er investiert Geld für
den Wohnungsbau. Von schmerzhafter Krankheit gezeichnet
legt Alfons 1775 das Bischofsamt nieder. Er stirbt 1787.
.
Maria
im Leben
des Hl. Alfons
An
fast allen Wendepunkten seines Lebens spielt die
Muttergottes eine wichtige Rolle:
Die
,,1. Bekehrung“
Im
Spital der Unheilbaren in Neapel hat der 26jährige
Alfons sein Paulus-Erlebnis. Er wird überwältigt
vom‘Ruf GOlTES:
,,Lass
die Welt
- schenk
dich
mir!“
In
der Kirche Maria
vom
Loskauf
der
Gefangenen
legt der Jurist seinen Degen
als Zeichen des weltlichen Adels vor dem Gnadenbild
nieder:
,,Hier
bin ich. Mach mit mir, was Du willst. Ich bin
bereit. Auch
bereit Priester zu werden.“
Die
,,2. Bekehrung“
In
den Bergen ob Scala bei Amalfi begegnet er den
zerlumpten Ziegenhirten. Dort befand sich die Madonnenstatue
,,Königin
der Apostel“.
Die
Mutter des Herrn hält in der einen Hand die Bibel
und mit der andern den Erlöser Jesus Christus: in
der einen Hand das menschgewordene, in der andern
das schriftgewordene Wort GOTTES. Er scharte
Gleichgesinnte um sich und gründete die
Ordensgemeinschaft der Redemptoristen
um der verelendeten Landbevölkerung, den
Armen das Evangelium zu verkünden. |
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Alfons
v. Liguori war ein grosser Marienverehrer. In
Bildern, Liedern, Hunderten von Gebeten hat er das
Lob der Madonna gesungen.
Schon
als junger Jurist hat er dieses Gemälde U.
L.
Frau gemalt.
Fast
jedes
Kapitel seiner 111
Werken endet mit
einem
Mariengebet. Viele Bücher sind in rund 70
Sprachen übersetzt und erreichten hohe Auflagen,
z.B. ,Die
Herrlichkeiten
Mariens‘ (über 1000).
,,Schmerzhafte
Mutter,
erflehe Du mir die Gnade, dass die Verdienste
Christi mir zuteil
werden.
Ich bitte Dich, erlange mir diese Huld
um der Liebe Deines Sohnes willen, der auf
Kalvaria vor Deinen Augen
Sein
Haupt neigte und starb. Du Königin
der Märtyrer,
Du Fürsprecherin
der Sünder,
eile
mir stets zu Hilfe, besonders aber in der Stunde
meines Todes. Amen.
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Als
praktischer Seelsorger liess er durch das Bild der
Mutter
der Barmherzigkeit etwas von der Liebe des
allgütigen Gottes aufleuchten, entgegen dem rigorosen
Zeitgeist der Jansenisten, die durch Furcht
Bekehrungen zu erwirken versuchten. Liebe und
Freundschaft waren seine Schlüsselworte.
Bei
seinem Tod
Vor
seinem Sterben schaute der 90jährige auf ein
Muttergottesbild, das er in den Händen hielt. Auf
einmal lächelte er und strahlte, seine Lippen
bewegten sich, als ob er mit jemand Unsichtbarem
sprechen würde. Alle Anwesendenwaren waren überzeugt,
dass ihm die Muttergottes erschienen war. |
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