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Das
vorliegende Werk des hl. Alfons Maria von Liguori ist
unter dem Titel “Zweite kurzgefaßte Lebens-Ordnung
eines Christen” 1865 in Regensburg in einem Band
erschienen, der den Titel trägt:
“Die
christlichen Tugenden und die Mittel, sie zu erlangen.
Enthält: Die Übung der Liebe zu Jesus Christus. Von
dem Gebete, dem großen Heilsmittel, um die ewige
Seligkeit und alle Gnaden, die wir begehren, von Gott zu
erlangen. Lebensordnung eines Christen. Christliche Gesänge
von der göttlichen Liebe.
Neu
aus dem Italienischen übersetzt von einem Priester der
Congregation des allerheiligsten Erlösers.
Zweite,
gänzlich umgearbeitete Auflage.”
Es
befindet sich auf den Seiten 504 bis 534.
Die
vorliegende Ausgabe folgt dieser Übersetzung und hat
sie nur an wenigen Stellen, wo dies nötig war, dem
heutigen Sprachgebrauch angepaßt.
Vorwort
In
einem Breve vom 25. November 1846 schrieb Papst Pius IX.
über die aszetischen Werke des hl. Alfons Maria von
Liguori (1696‑1787): “Die Bücher dieses
heiligen und überaus gelehrten Mannes, in denen sich
eine wunderbar zarte Frömmigkeit ausspricht, atmen
allerwärts eine innige Liebe zu Jesus Christus und ein
großes Vertrauen auf seine Verdienste und seine
Barmherzigkeit; sie regen mächtig an zur Verehrung der
seligsten Jungfrau und der Heiligen des Himmels; sie befördern
den häufigen Empfang der heiligen Sakramente und bieten
eine reiche Fülle der trefflichsten Mahnungen, Ratschläge
und Vorschriften, durch welche in wirksamster Weise zur
Sicherung des Seelenheils der Gläubigen beigetragen
wird.”
Im
Lichte dieser Empfehlung übergeben wir dem Leser das
vorliegende Werk des Heiligen. Sicherlich entspränge es
einer allzu engen und ängstlichen Haltung, wollte man
sich verpflichtet fühlen, alle Details der vorliegenden
“Lebensordnung eines Christen” unbesehen auf sich
selbst anzuwenden. Alfons zeichnet ein hohes Idealbild
des christlichen Lebens, und der mündige Leser wird fähig
sein, dort Abstriche zu machen, wo die objektiven
Lebensumstände eine wörtliche Umsetzung nicht
erlauben. Ich denke etwa an die Empfehlung der vielen täglichen
Frömmigkeitsübungen, die zusammengenommen ein Ausmaß
an Zeit beanspruchen, das nicht jedem zur Verfügung
steht. Der unkluge Versuch einer unflexiblen Anwendung
auf die eigenen Verhältnisse könnte zur Entmutigung
und schließlich zur gänzlichen Aufgabe des religiösen
Lebens führen, was den Intentionen des Heiligen gerade
entgegengesetzt wäre. Auf der anderen Seite darf man
sicherlich ohne Gefahr, den Leser zu beleidigen,
annehmen, daß die meisten Gläubigen eher der
umgekehrten Versuchung ausgesetzt sind, nämlich das
religiöse Leben zu vernachlässigen. Man braucht sich
nur die Stichfrage zu stellen, wem man mehr Zeit
schenkt, dem lieben Gott oder dem Fernseher, um
schlagartig zu erkennen, wo man steht. In dieser
Beziehung kann uns der hl. Alfons mit seiner Schrift ein
heiliger Ansporn zur Großmut sein, auf daß wir Gott
wirklich an die erste Stelle in unserem Leben setzen und
ihm das Ausmaß an Zeit schenken, das ihm im Rahmen
unserer Lebensverhältnisse gebührt. Das vorliegende
Werk ist nichts anderes als ein Reflex der
Hochherzigkeit und des glühenden Seeleneifers des
Heiligen selber, der den Ehrennamen “Doctor
zelantissimus” trägt.
Am
7. Juli 1871 schrieb Pius IX. über den Heiligen:
“Alfons hat, einzig und allein auf die Ehre Gottes und
das geistliche Wohl der Menschen bedacht, sehr viele Bücher
voll heiliger Gelehrsamkeit und Frömmigkeit
geschrieben, um durch die verwickelten, teils zu milden,
teils zu strengen Lehren der Theologen einen sicheren
Weg zu bahnen, auf welchem die Seelenführer ohne Anstoß
wandeln könnten... Darum wollen Wir durch gegenwärtiges
Schreiben kraft Unserer apostolischen
Machtvollkommenheit dem hl. Alfons Maria von Liguori,
dem Stifter der Kongregation des allerheiligsten Erlösers
und Bischofe von S. Agata dei Goti, den Titel des
Kirchenlehrers bestätigen oder, sofern es nötig ist,
neuerdings zuerkennen, so zwar, daß Alfons auf dem
ganzen katholischen Erdkreis allezeit als Kirchenlehrer
angesehen werde... Außerdem wollen und verordnen Wir,
daß seine Bücher, Kommentare, Abhandlungen und alle
seine sonstigen Schriften gleich denen der anderen
Kirchenlehrer nicht nur privatim, sondern auch öffentlich
an den Gymnasien, Akademien, Schulen, Kollegien, bei
Vorlesungen, Disputationen, Schriflauslegungen,
Predigten, Konferenzen, sowie bei allen kirchlichen
Studien und christlichen Übungen zitiert und, wie es
den Umständen angemessen ist, verwendet werden.”
Dies
schrieb der Papst zur Erklärung und Bestätigung des
von der Ritenkongregation am 23. März 1871 ergangenen
Dekrets, mit welchem Alfons zum Kirchenlehrer erhoben
wurde, 651 Tage vor der Geburt der jüngsten
Kirchenlehrerin, der kleinen hl. Theresia, mit welcher
der hl. Alfons eine Geistesverwandtschaft verband, auf
die hinzuweisen ich im Vorwort zu einem anderen Werk des
Heiligen1 bereits Gelegenheit hatte.
Köln,
den 20. November 1997
P.
Engelbert Recktenwald
1
“Die Art und Weise, vertraulich mit Gott umzugehen”
Kisslegg 1997.
Kurzgefaßte
Lebensordnung eines Christen
I.
1.
Mein Gott, ich bete Dich an, ich liebe Dich von ganzem
Herzen, und ich danke Dir für alle Wohltaten, die Du
mir erwiesen, besonders dafür, daß Du mich diese Nacht
erhalten hast.
2.
Ich opfere Dir alles auf, was ich heute tun und leiden
werde, ich vereinige es mit allem, was Jesus und Maria
getan und gelitten haben, und mache zugleich die
Meinung, alle Ablässe zu gewinnen, die ich gewinnen
kann.
3.
Ich nehme mir vor, o Herr, mich vor aller Sünde zu hüten,
und bitte Dich, Deine schützende Hand über mich zu
halten, damit ich Dich nicht neuerdings beleidige und
verrate. Mutter meines Herrn und meine Mutter Maria,
bewahre mich unter deinem Schutzmantel. Mein heiliger
Schutzengel und meine heilige Schutzpatrone, steht mir
bei.
Zum
Schluß ein Vater unser, ein Ave Maria und den Glauben,
und sodann noch drei Ave Maria zu Ehren der unbefleckten
Reinheit der allerseligsten Jungfrau.
II.
Im
Verlaufe des Tages soll man, sobald es geschehen kann,
durch eine halbe Stunde das innerliche oder betrachtende
Gebet üben. Die Betrachtung ist zwar nicht unbedingt
notwendig, um sich im Stande der Gnade zu erhalten, aber
sie ist moralisch notwendig, das heißt: diejenigen, die
sie nicht üben, werden schwer im Stande der Gnade
ausharren, und zwar aus einem doppelten Grunde. Der
erste Grund ist: weil man die ewigen Wahrheiten nicht
mit den leiblichen Augen sehen kann, sondern nur mit den
Augen des Geistes, wenn man sich nämlich daran
erinnert, sie erwägt und so auf geistliche Weise sich
vor Augen stellt. Wer also nicht betrachtet, sieht diese
Wahrheiten nicht, und weil er sie nicht sieht, sieht er
auch nicht, wie wichtig das Geschäft seines ewigen
Heiles ist, und er sieht weder die Hindernisse und
Gefahren, die ihn umgeben, noch die Mittel, die er
dagegen anzuwenden lernt: und so wird es ihm sehr schwer
sein, sein Heil zu wirken. Der zweite Grund ist: weil
eine Seele, welche nicht betrachtet, auch das Bittgebet
nicht übt, das Bittgebet aber zu unserem Heile
unbedingt notwendig ist, nicht bloß, weil es uns Gott
geboten hat, sondern auch, weil es an und für sich ein
unerläßliches Mittel ist, um die göttlichen Gebote zu
erfüllen. Denn nach dem gewöhnlichen Wege der göttlichen
Vorsehung gewährt der Herr seinen Beistand den
Erwachsenen nur dann, wenn Er darum gebeten wird. Wer
aber nicht betrachtet, erkennt nur wenig oder gar nicht
seine geistlichen Bedürfnisse und die Notwendigkeit des
Gebetes, um den Versuchungen zu widerstehen und sein
Heil zu wirken: er betet deshalb wenig oder gar nicht,
und wenn er nicht betet, wie er soll, wird er ganz gewiß
zu Grunde gehen. Der gottselige Bischof Palafor sagt:
“Wie wird uns der Herr die Beharrlichkeit verleihen,
wenn wir Ihn nicht darum bitten? Wie werden wir Ihn aber
darum bitten, wenn wir nicht betrachten?” Die heilige
Theresia dagegen sagt, daß derjenige, der das Gebet übt,
nicht lange in der Sünde bleiben werde; denn er werde
entweder das Gebet oder die Sünde lassen, weil Gebet
und Sünde nicht nebeneinander bestehen können.
III.
Was
nun die Art und Weise, das innerliche oder das
betrachtende Gebet zu üben, betrifft, so ist vor allem
zu bemerken, daß dasselbe aus drei Teilen besteht: aus
der Vorbereitung, der eigentlichen Betrachtung und dem
Schluß.
Zur
Vorbereitung soll man drei Akte erwecken: des Glaubens
an die Gegenwart Gottes, der Demut und des Bittgebetes,
indem man Gott um Erleuchtung bittet. Man kann zu diesem
Ende sprechen:
1. Mein Gott, ich glaube, daß Du mir
gegenwärtig bist. Ich bete Dich an, ich liebe Dich über
alles.
2. Mein Gott, ich sollte wegen meiner Sünden
jetzt schon in der Hölle sein; ich bereue es aus dem
Grunde meines Herzens, Dich beleidigt zu haben.
3.
Himmlischer Vater, ich bitte Dich durch die Liebe zu
Jesus und Maria: erleuchte mich in dieser Betrachtung,
damit sie mir zum Nutzen und zum Heile meiner Seele
gereiche. Sodann bete man ein Ave Maria zur
allerseligsten Jungfrau und ein Ehre sei Gott etc. zum
heiligen Schutzengel.
Zum
Gegenstande der Betrachtung wähle man sich die ewigen
Wahrheiten, vorzüglich aber das Leiden Jesu Christi,
auf welches man, wenigstens von Zeit zu Zeit, immer
wieder zurückkommen soll. Man lese sodann aufmerksam
den Punkt der Betrachtung und verweile bei jenen
Gedanken oder Vorstellungen, durch welche man sich am
meisten ergriffen oder gerührt fühlt. Es ist jedoch zu
bemerken, daß die eigentliche Frucht und der Nutzen das
betrachtenden Gebetes nicht so sehr im Nachdenken und im
Erwägen der Wahrheiten, sondern vielmehr darin besteht:
1. Daß man Anmutungen erwecke: der Demut, des Vertrauens,
der Liebe, der Reue und des Schmerzes über seine Sünden,
der Aufopferung, der Ergebung in den Willen Gottes etc.
2. Daß man das Bittgebet übe, und vorzüglich Gott um
die Beharrlichkeit und um die heilige Liebe bitte.
3. Daß
man Vorsätze mache, und zwar nicht bloß im
allgemeinen, sondern daß man sich insbesondere
vornehme, einen gewissen Fehler zu meiden, eine gewisse
böse Neigung zu bekämpfen oder sich in einer gewissen
Tugend zu üben.
Zum
Schluß soll man wieder drei Akte erwecken:
1.
Mein Gott, ich danke Dir für alle Erleuchtungen, die Du
mir in dieser Betrachtung verliehen hast.
2. Ich
erneuere die Vorsätze, die ich gefaßt habe.
3. Ich
bitte Dich, o mein Gott, um die Gnade, sie auszuführen.
Auch soll man jedesmal die armen Seelen im Fegefeuer und
die Sünder der Barmherzigkeit Gottes anempfehlen.
Von
größter Wichtigkeit ist es, daß man die gewohnte
Betrachtung niemals unterlasse, möge man sich auch noch
so kalt und unaufgelegt fühlen, und möge der Überdruß,
den man dabei empfindet, noch so groß sein; denn
dadurch würde die Seele, wie die heilige Theresia sagt,
sich selbst den Himmel verschließen und die Hölle
aufschließen. Endlich ist noch zu bemerken, daß Papst
Benedikt XIV. allen Gläubigen, welche durch einen Monat
täglich eine halbe Stunde auf das betrachtende Gebet
verwendet haben, wenn sie beichten und kommunizieren,
einen vollkommenen Ablaß, und außerdem noch einige
unvollkommene Ablässe für jeden einzelnen Tag
verliehen hat.
IV.
Man
soll täglich die heilige Messe hören, wodurch man
gleichfalls mehrere Ablässe gewinnen kann. Die
Hauptsache jedoch ist: daß denjenigen, welche andächtig
der heiligen Messe beiwohnen, die Verdienste des Leidens
Jesu Christi insbesondere zugewendet werden. Dieses
heiligste Opfer ist zu einem vierfachen Zwecke
eingesetzt worden: Um Gott zu ehren und zu
verherrlichen; um Ihm für alle uns erwiesenen Wohltaten
zu danken; um für Unsere Sünden genugzutun; und um die
Gnaden zu verlangen, deren wir bedürfen. Deshalb soll
man auch bei Anhörung der heiligen Messe eine vierfache
Meinung machen und sprechen:
Himmlischer
Vater, ich bringe Dir in diesem hochheiligen Opfer
deinen eingeborenen Sohn Jesus Christus dar und alle
Verdienste seines Leidens und Sterbens:
1. Zur Ehre und
Verherrlichung deiner göttlichen Majestät.
2. Zur
Danksagung für alle mir erwiesenen Wohltaten.
3. Zur
Genugtuung für meine Sünden und die Sünden aller
Lebenden und Abgestorbenen, die im Stande der Gnade
sind.
4. Um alle Gnaden zu erlangen, die mir zu meinem
ewigen Heile notwendig sind.
Wenn
der Priester die Hostie erhebt, spreche man: Mein Gott,
ich bitte Dich durch deine Liebe zu deinem eingeborenen
Sohne Jesus Christus: verzeihe mir alle meine Sünden
und verleihe mir die Gnade der Beharrlichkeit. Wenn der
Priester den Kelch erhebt: Mein Gott, ich bitte Dich
durch das kostbare Blut Jesu Christi: verleihe mir die
Gnade, Dich allezeit zu lieben in diesem und in dem
anderen Leben. Wenn der Priester kommuniziert, soll man
geistlicher Weise kommunizieren und sprechen: Mein
Jesus, ich liebe Dich, meine Seele sehnt sich nach Dir,
ich umfange Dich, wie wenn Du in mir gegenwärtig wärst,
ich will mich nie wieder von Dir trennen.
V.
Man
soll täglich eine halbe oder doch eine Viertelstunde
auf die Lesung eines geistlichen Buches verwenden; am
besten ist es, hierzu das Leben eines Heiligen zu wählen.
VI.
Man
soll nicht unterlassen, täglich das allerheiligste
Sakrament zu besuchen und dabei wenigstens die
nachfolgenden Anmutungen erwecken: 1. Mein Jesus, ich
danke Dir, daß Du Dich uns in diesem allerheiligsten
Sakramente hinterlassen hast aus Liebe zu uns. 2. Ich
liebe Dich, o mein höchstes Gut, von ganzem Herzen und
über alles, und weil ich Dich liebe, bereue ich alle Sünden,
durch welche ich Dich beleidigt habe, die schweren und
die läßlichen. 3. Mein Jesus, ich bitte Dich: verleihe
mir die Gnade der Beharrlichkeit und Deine heilige
Liebe. Zugleich soll man auch die allerseligste Jungfrau
in einem ihrer Bildnisse besuchen und sie um ihre Fürsprache
bitten, um diese beiden Gnaden: die Beharrlichkeit und
die heilige Liebe zu erlangen.
VII.
Man
soll abends immer sein Gewissen erforschen und sodann
die drei göttlichen Tugenden: Glauben, Hoffnung und
Liebe erwecken.
VIII.
Man
soll beichten und kommunizieren wenigstens einmal in der
Woche, und wenn es sein kann, mit Erlaubnis des
Beichtvaters auch öfters. Vor der Beichte spreche man:
Ich danke Dir, o mein Gott, daß Du mich bis jetzt
erwartet hast. Ich hoffe, daß Du mir um der Verdienste
Jesu Christi willen alle Beleidigungen verzeihen wirst,
die ich Dir zugefügt habe. Ich bereue sie von ganzem
Herzen, weil ich dadurch die Hölle verdient und den
Himmel verloren habe, noch mehr aber, weil ich dadurch
Dich, die unendliche Güte, beleidigt habe. Dies
schmerzt mich im Grunde meiner Seele; ich hasse und
verabscheue deshalb alle meine Sünden mehr, als jedes
andere Übel, und nehme mir für die Zukunft vor, lieber
zu sterben, als Dich wieder zu beleidigen.
Nach
der Beichte soll man Gott danken für die hoffentlich
erlangte Verzeihung, den Vorsatz, Ihn nicht mehr zu
beleidigen und alle Gelegenheit zur Sünde zu meiden,
erneuern, und Jesus und Maria um die heilige
Beharrlichkeit bitten.
Die
Kommunion ist, wie das Konzil von Trient sagt, das große
Heilsmittel, das uns von den täglichen Sünden befreit
und vor den Todsünden bewahrt. Wer öfters
kommuniziert, wird mehr von den Sünden befreit werden
und größere Fortschritte in der Liebe Gottes machen,
und es genügt hierzu, daß man das aufrichtige
Verlangen habe, Gott immer mehr zu lieben und sich immer
mehr mit Ihm zu vereinigen. Um jedoch reichlichere Früchte
aus der Kommunion zu ziehen, soll man trachten, nach
derselben wenigstens eine halbe Stunde auf die
Danksagung zu verwenden, und während dieser Zeit fromme
Anmutungen erwecken oder sich zu diesem Ende eines
Andachtsbuches bedienen. Jedoch darf man, was die häufige
Kommunion betrifft, nicht eigenmächtig verfahren,
sondern man muß sich hierin ganz nach dem Rate und den
Vorschriften seines Gewissensführers richten.
IX.
Man
soll sich deshalb einen Beichtvater wählen, zu dem man
Vertrauen hat, sich mit demselben über alle
geistlichen, und auch über die wichtigeren zeitlichen
Angelegenheiten beraten, sich von ihm leiten lassen und
ihn ohne eine wichtige Ursache nicht verlassen. Der
heilige Philipp Neri sagte: “Wer auf den Wegen Gottes
Fortschritte machen will, soll sich einem Beichtvater
anvertrauen, der die nötige Wissenschaft und Einsicht
besitzt, und ihm an Gottes Statt gehorchen; er ist dann
sicher, daß er über das, was er im Gehorsam getan hat,
Gott keine Rechenschaft ablegen wird.” Und dies gründet
sich auf den Ausspruch des Herrn, der im Evangelium
sagt, daß Ihn höre, wer seine Diener hört. “Wer
euch hört, der hört mich” (Lk 10,16). Ein sehr
wirksames Mittel, seine Gewissensangelegenheiten und
seinen ganzen Wandel in gute Ordnung zu bringen, ist die
allgemeine Lebensbeichte. Wer sie also noch nicht
gemacht hat, soll sie ablegen, und es wird sehr gut
sein, wenn er sie bei seinem Gewissensführer ablegt,
damit derselbe in der geistlichen Leitung sich darnach
richten könne.
X.
Man
soll allen Müßiggang, die schlechten Gesellschaften,
die leichtfertigen Reden und vor allem die bösen
Gelegenheiten meiden, besonders diejenigen, die mit der
Gefahr der Unenthaltsamkeit verbunden sind. Deshalb ist
es auch notwendig, die Augen im Zaum zu halten und sich
vor dem Anblicke gefährlicher Gegenstände zu hüten.
Es ist unmöglich, sich im Stande der Gnade zu erhalten,
wenn man die freiwilligen gefährlichen Gelegenheiten
nicht meidet, besonders wenn jemand aus Erfahrung weiß,
daß solche Gelegenheiten ihn schon früher öfters zum
Falle gebracht hatten. “Wer die Gefahr liebt, kommt
darin um.”
XI.
In
allen Versuchungen soll man sich weder auf seine eigenen
Kräfte noch auf seine Vorsätze und Versprechungen
verlassen, sondern sein Vertrauen einzig und allein auf
den göttlichen Beistand setzen, und deshalb sogleich zu
Gott und der heiligsten Jungfrau seine Zuflucht nehmen.
Was insbesondere die Versuchungen gegen die Reinheit
betrifft, muß man achthaben, sich mit denselben nicht
in einen Wortwechsel einzulassen. Manche setzen der
Versuchung Beteuerungen entgegen, daß sie nicht
einwilligen wollen; aber auch diese schweben immer noch
in großer Gefahr. Das Beste und Sicherste in solchen Fällen
ist: den Vorsatz zu machen, eher sterben zu wollen, als
Gott zu beleidigen; sodann aber unverzüglich, ohne
weitere Verhandlung mit der Versuchung, sich mit dem
heiligen Kreuzzeichen zu bezeichnen, sich dem Schutze
Gottes und der seligsten Jungfrau anzuempfehlen und
oftmals die heiligsten Namen Jesus und Maria anzurufen.
Diese heiligsten Namen haben eine besondere Kraft gegen
alle unreinen Vorstellungen und Regungen, und darum soll
man nicht ablassen, sie anzunehmen, solange die
Versuchung dauert. Wir haben aus uns selbst nicht die
Kraft, der Sinnenlust, diesem furchtbaren und gewaltigen
Feinde, zu widerstehen, aber Gott verleiht diese Kraft
jedem, der Ihn darum bittet. Wer dann nicht betet, wird
überwunden werden. Ebenso soll man auch verfahren in
den Versuchungen wider den Glauben. Ohne sich in eine
Verhandlung einzulassen, soll man beteuern, daß man
bereit sei, für den heiligen Glauben zu sterben, und
nicht so sehr Akte des Glaubens, als vielmehr andere
fromme Akte: der Liebe, der Reue, der Hoffnung etc.
erwecken.
XII.
Wenn
man einen Fehler begangen hat, der jedoch nur eine läßliche
Sünde ist, soll man sogleich einen Akt der Liebe zu
Gott und der Reue erwecken, den Vorsatz machen, sich zu
bessern, und sodann in Frieden bleiben, ohne sich weiter
zu beunruhigen. Die Unruhe hierüber wäre ein neuer und
noch viel größerer Fehler und das Übelste, was man
tun könnte, weil man nicht im Stande ist, etwas Gutes
zu tun, wenn das Gemüt unruhig und verwirrt ist. Sollte
man aber so unglücklich gewesen sein, in eine schwere Sünde
zu fallen, so soll man unverzüglich einen Akt der
vollkommenen Liebesreue erwecken, durch welchen man die
Gnade Gottes wieder erlangt, einen festen Vorsatz fassen
und so bald als möglich zur Beichte gehen.
XIII.
Man
soll die Predigten nicht versäumen und das Wort Gottes
anhören, sooft es geschehen kann. Sehr heilsam ist es
auch, alle Jahre die geistlichen Exerzitien zu machen,
und zu diesem Ende, wenn eine Gelegenheit hierzu
vorhanden ist, sich in das Haus einer geistlichen
Gemeinde zurückzuziehen; wenn aber dies nicht tunlich
ist, sich wenigstens zu Hause durch acht Tage auf das
Gebet, geistliche Lesungen und fromme Übungen zu
verlegen, und während dieser Zeit sich von allen
Zerstreuungen, die nicht notwendig sind und nur zur
Unterhaltung dienen, möglichst ferne zu halten. Ferner
soll man, wenn die Verhältnisse es erlauben, in eine
Bruderschaft oder weltliche Kongregation eintreten, in
welcher der öftere Empfang der heiligen Sakramente in
Übung ist. Man darf jedoch hierbei keine andere Absicht
haben als die Förderung seines Seelenheiles. Wer in
solche Kongregationen eintritt und sie besucht, um die
zeitlichen Angelegenheiten derselben zu besorgen, um das
Regiment zu führen oder um zu streiten, wird vielmehr
Schaden als Nutzen davon haben. Um nahrhaft einen Gewinn
daraus zu ziehen, darf man nur seine Seele und die
geistlichen Übungen dabei im Augen haben.
XIV.
Jeder
soll bedacht sein, in allen Widerwärtigkeiten, die ihm
zustoßen: wenn er erkrankt, wenn er verfolgt wird, wenn
er große Verluste erlitten hat etc., sich vollkommen
mit dem Willen Gottes zu vereinigen, sich damit zu
beruhigen und zu sprechen: Gott will es so, und so will
auch ich es; oder: Gott hat es so gewollt, sein Wille
geschehe. Wer sich auf diese Weise in allen Leiden und
Widerwärtigkeiten dieses Lebens in den Willen Gottes
ergibt, wird sich große Verdienste für die Ewigkeit
erwerben und allezeit den Frieden des Herzens bewahrend.
Wer sich dagegen in den Willen Gottes nicht ergibt,
ladet sich eine doppelte Last auf; denn leiden muß er
doch, er mag wollen oder nicht, und dann wird er auch
noch die Strafe für seine Ungeduld erleiden müssen.
XV.
Jeder
soll eine besondere und zärtliche Andacht zur
allerseligsten Jungfrau in seinem Herzen tragen, und um
diese besondere Andacht auch durch die Tat zu beweisen,
täglich einige fromme Übungen zu ihren Ehren
verrichten, wie es alle ihre Diener und besonderen
Verehrer zu tun pflegen. Und in dieser Beziehung, mein
Leser, empfehle ich dir folgendes:
1.
Unterlasse nie morgens, wenn du aufgestanden bist, und
abends, bevor du zu Bett gehst, drei Ave Maria zu Ehren
der unbefleckten Reinheit der seligsten Jungfrau zu
beten und sie zu bitten, daß sie dich vor aller Sünde
bewahren möge. 2. Unterlasse auch nicht, täglich etwas
in einem Buche zu lesen, das von Unserer Lieben Frau
handelt, wenn es auch nur ganz wenig wäre. Bete ferner
täglich die Lauretanische Litanei und den Rosenkranz,
und betrachte dabei die Geheimnisse. 3. Sooft du
ausgehst und nach Hause zurückkehrst, bitte die
Gottesmutter mit einem Ave Maria um ihren Segen, und
begrüße sie ebenso, sooft du an einem ihrer Bildnisse
vorübergehst. 4. Sooft du die Uhr schlagen hörst, bete
gleichfalls ein Ave Maria, und sprich sodann: Jesus und
Maria, Euch liebe ich, gebt nicht zu, daß ich Euch
durch eine Sünde beleidige. 5. Faste endlich an den
Samstagen und den Vorabenden der sieben Hauptfeste der
heiligsten Jungfrau, und halte vor diesen Hauptfesten
Novenen oder neuntägige Andachten, in welchen du
diejenigen Bußwerke üben kannst, die dir dein
Beichtvater erlauben wird. Übrigens sollst du solche
neuntägige Andachten auch vor Weihnachten, vor
Pfingsten und vor dem Feste deines heiligen
Namenspatrons halten.
Kurze
Belehrungen über das Gebet für jeden, wessen Standes
er sein möge, welcher sein Heil wirken will.
Gott
will das Heil aller Menschen: “Er will, daß alle
Menschen selig werden” (1 Tim 2,4). Gott ist auch
bereit, allen die nötigen Gnaden zu verleihen, um ihr
Heil zu wirken, aber Er gewährt sie nur denjenigen, die
Ihn darum bitten. “Er gibt, aber Er gibt nur den
Bittenden”, sagt der heilige Augustinus (In Psalm
100). Es ist deshalb die einstimmige Lehre der Theologen
und der heiligen Väter, daß das Gebet für alle
Erwachsene ein notwendiges Mittel sei, um selig zu
werden, weil derjenige notwendig zu Grunde geht, der
nicht betet und es unterläßt, von Gott die
rechtzeitige Hilfe zu begehren, um die Versuchungen zu
überwinden und die empfangene Gnade zu bewahren.
Gott
dagegen kann nicht unterlassen, uns die Gnaden zu gewähren,
um die wir Ihn bitten, weil Er es uns verheißen hat.
“Rufe zu mir, und ich werde dich erhören” (Jer
33,3). “Was ihr immer wollt, bittet, und es wird euch
geschehen” (Joh 15,7). “Bittet, und es wird euch
gegeben werden” (Mt 7,7). Diese Verheißungen beziehen
sich nicht auf die zeitlichen Güter; denn diese
verleiht Gott uns nur, wenn sie uns zu unserem
Seelenheile gereichen; die geistlichen Gnaden aber hat
Er unbedingt allen versprochen, die Ihn darum bitten,
und folglich ist Er verpflichtet, sein Versprechen zu
erfüllen. “Indem Er versprach, hat Er sich zu unserem
Schuldner gemacht”, sagt der heilige Augustinus (De
Verb. Dom. Serm. 2).
Gott
hat uns aber nicht bloß versprochen, unsere Gebete zu
erhören, sondern Er hat uns zu dem Gebete unter einer
schweren Sünde verpflichtet: “Bittet, und es wird
euch gegeben werden” (Mt 7,7). “Man muß allezeit
beten” (Lk 18,1). Diese Worte: “Betet”, “Man muß”
schließen, wie der heilige Thomas lehrt (III, 39,5),
ein eigentliches und strenges Gebot in sich, welches uns
für unser ganzes Leben verpflichtet, besonders aber,
wenn wir in Todesgefahr oder in der Gefahr sind, eine
schwere Sünde zu begehen; denn wer dann nicht zu Gott
seine Zuflucht nimmt, wird ganz gewiß unterliegen. Und
wer bereits in die Ungnade Gottes gefallen ist, begeht
eine neue Sünde, wenn er Gott nicht bittet, ihm
beizustehen, um aus seinem unseligen Stande in den Stand
der Gnade zurückzukehren. Wie kann er aber Erhörung
finden, da er ein Feind Gottes geworden ist? Gott wird
ihn dennoch erhören, wenn er sich demütigt und Gott
mit zerknirschtem Herzen bittet, ihm zu verzeihen: denn
es steht im Evangelium geschrieben: “Jeder, der
bittet, empfängt” (Lk 11,10). “Jeder”, heißt es;
und folglich hat Gott verheißen, nicht bloß die
Gerechten, sondern auch die Sünder zu erhören. Und an
einem anderen Orte der Heiligen Schrift sagt der Herr:
“Rufe zu mir, und ich werde dich erretten” (Ps
49,15). Rufe zu mir, und ich werde dich von der ewigen
Verdammnis befreien, die schon über dich ausgesprochen
ist.
Es
wird sich daher keiner, der in der Sünde stirbt, am
Tage des Gerichtes entschuldigen können. Es wird ihm
nichts fruchten, sich darauf zu berufen, daß er nicht
die Kraft gehabt habe, den Versuchungen, die ihn überfielen,
zu widerstehen; denn der Herr wird ihm antworten: Wenn
du diese Kraft nicht hattest, warum hast du mich nicht
darum gebeten: ich würde sie dir verliehen haben. Und
nachdem du in die Sünde gefallen warst, warum hast du
nicht zu mir deine Zuflucht genommen: ich würde dich
davon befreit haben.
Wenn
du dich also, mein Leser, im Stande der Gnade erhalten
und selig werden willst, so mußt du oft den Herrn
bitten, seine schützende Hand über dich zu halten. Das
Konzil von Trient hat erklärt, daß der allgemeine
Beistand, welchen Gott allen Menschen verleiht, nicht
genügt, um im Stande der Gnade zu verharren, sondern daß
hierzu ein besonderer Beistand erfordert wird, den man
nur durch das Gebet erlangt (Sess. 6, cap. 13., can.
22). Deshalb ist es die einstimmige Lehre der Theologen,
daß jeder unter einer schweren Sünde verpflichtet ist,
sich öfters Gott anzuempfehlen und Ihn um die Gnade der
Beharrlichkeit zu bitten, wenigstens einmal in jedem
Monate. Dies ist jedoch nur im allgemeinen gesprochen;
denn wenn sich jemand in gefährlichen Lagen oder
Gelegenheiten befindet, so ist er viel öfter
verpflichtet, Gott um die Gnade der Beharrlichkeit zu
bitten. Ein vorzügliches Mittel aber, um diese Gnade
sicher zu erlangen, ist die besondere und zärtliche
Andacht zur Gottesmutter, welche die Mutter der
Beharrlichkeit genannt wird. Wer diese besondere Andacht
nicht hat, wird schwer ausharren, weil, wie der heilige
Bernhard sagt, alle Gnaden, besonders aber die Gnade der
Beharrlichkeit, welche die größte von allen ist, uns
nur durch Maria zukommt.
Wollte
Gott, daß die Prediger mehr darauf bedacht wären,
ihren Zuhörern dieses große Heils‑ und
Gnadenmittel, das Gebet, ans Herz zu legen. Einige
sprechen in den Fastenpredigten kaum ein oder das andere
Mal davon, und dann nur wie im Vorübergehen, während
sie doch eigens und oftmals, und gleichsam in jeder
Predigt, davon sprechen sollten. Sie werden einst vor
Gott eine schwere Rechenschaft ablegen müssen, wenn sie
dies unterlassen. Ebenso richten viele Beichtväter ihr
Augenmerk nur darauf, daß die Beichtkinder den Vorsatz
machen, Gott nicht mehr zu beleidigen, ohne sich die Mühe
zu geben, ihnen das Gebet einzuschärfen, sooft sie von
einer Versuchung überfallen werden und in Gefahr sind,
in eine Sünde zu fallen. Wenn aber die Beichtkinder in
einer heftigeren Versuchung nicht beten und Gott nicht
um seinen Beistand und um die Kraft zum Widerstande
bitten, so werden ihnen alle ihre Vorsätze nichts
helfen; das Gebet allein kann sie retten. So viel ist
gewiß: wer betet, wird selig werden, und wer nicht
betet, wird zu Grunde gehen.
Und
darum, mein Leser, ich wiederhole es: wenn du selig
werden willst, bitte Gott unablässig, daß Er dich
erleuchten und stärken wolle, damit du nicht in die Sünde
fallest. Und bitte Ihn um diese Gnade inständig,
dringend, ja mit Ungestüm. Es ist dies ein Ungestüm,
das Gott sehr wohlgefällig ist. “Diese ungelegenen
Bitten kommen dem Herrn immer gelegen”, sagt der
heilige Hieronymus. Unterlasse nicht, Gott an jedem
Morgen zu bitten, daß Er dich an diesem Tage vor der Sünde
bewahren wolle. Und wenn dir ein böser Gedanke entweder
von selbst in den Sinn kommt oder bei irgend einer
Gelegenheit aufsteigt, lasse dich mit der Versuchung in
keine Verhandlungen ein, sondern nimm unverzüglich zu
Jesus Christus und zur seligsten Jungfrau deine Zuflucht
und sprich: Mein Jesus, komm mir zu Hilfe, meine Mutter
Maria, stehe mir bei! Die Anrufung dieser heiligsten
Namen genügt, um der Versuchung ihre Kraft zu nehmen;
und sollte sie länger dauern, und nicht ablassen, dich
zu belästigen, so lasse auch du nicht ab, Jesus und
Maria anzurufen: und du wirst niemals überwunden
werden.
Lebensregeln
Kürzester
Auszug aus der Lebensordnung eines Christen.
1.
Sobald man des Morgens aufgestanden ist, soll man sein
Morgengebet verrichten und Glauben, Hoffnung und Liebe
erwecken, im Verlaufe des Tages aber eine halbe Stunde
lang die Betrachtung halten und wenigstens eine
Viertelstunde lang aus irgend einem geeigneten Buche
eine geistliche Lesung machen. Ferner täglich der
heiligen Messe beiwohnen, das heiligste Sakrament und
die allerseligste Jungfrau besuchen, und den Rosenkranz
beten. Abends endlich, bevor man zu Bette geht, sein
Gewissen erforschen, Reue und Leid machen, die drei göttlichen
Tugenden: Glauben, Hoffnung und Liebe erwecken, und die
Lauretanische Litanei beten.
2.
Wenigstens alle acht Tage beichten und kommunizieren,
und wenn es sein kann, mit Erlaubnis des geistlichen Führers
auch öfters.
3.
Einen frommen und einsichtsvollen Beichtvater sich erwählen,
mit demselben alle geistlichen und auch die wichtigeren
zeitlichen Angelegenheiten beraten, und ihn ohne eine
wichtige Ursache nicht verlassen.
4.
Den Müßiggang, die schlechten Gesellschaften und
leichtfertigen Reden meiden, vorzüglich aber die gefährlichen
Gelegenheiten, und am meisten diejenigen, die mit der
Gefahr der Unenthaltsamkeit verbunden sind.
5.
In allen Versuchungen, besonders in den unreinen, sich
mit dem heiligen Kreuzzeichen bezeichnen, und die
heiligsten Namen Jesus und Maria anrufen, solange die
Versuchung anhält.
6.
Wenn man eine Sünde begangen hat, sogleich Reue und
Leid erwecken, den Vorsatz machen, sich zu bessern, und
wenn es eine schwere Sünde ist, sobald als möglich zur
Beichte gehen.
7.
Der Predigt beiwohnen, sooft es sein kann, und in eine
Bruderschaft oder weltliche Kongregation eintreten,
jedoch nichts anderes dabei im Auge haben als das Geschäft
seines Seelenheiles.
8.
Zu Ehren der seligsten Jungfrau an allen Samstagen und
an den Vorabenden ihrer sieben Hauptteste fasten, oder
nach dem Rate des Beichtvaters irgend eine andere Abtötung
üben. Ferner vor den genannten sieben Festtagen Novenen
oder neuntägige Andachten halten; und ebenso vor
Weihnachten, Pfingsten und vor dem Feste des heiligen
Namenspatrons.
9.
In allen Widerwärtigkeiten: wenn man erkrankt, verfolgt
wird, einen großen Verlust erlitten hat etc. sich in
den Willen Gottes ergeben, damit sich beruhigen und
sprechen: So will es Gott, und so will auch ich es;
oder: So hat es Gott gewollt, und so soll es sein.
10.
Endlich soll man, wo möglich, alle Jahre die
geistlichen Exerzitien machen in einem geistlichen
Hause, oder an einem anderen abgeschiedenen Orte, oder
wenigstens in seinem eigenen Hause, indem man sich durch
einige Tage, soviel es sein kann, mit dem Gebete,
geistlichen Lesungen und frommen Übungen beschäftigt
und alle Zerstreuungen meidet, die nicht notwendig sind.
Und ebenso soll man in jedem Monate einen Tag in der Zurückgezogenheit
und Sammlung des Geistes zubringen, und an diesem Tage
beichten und kommunizieren.
Kurzer
Inbegriff der Tugenden, in welchen sich eine Seele üben
muß, die ein vollkommenes Leben führen und sich
heiligen will.
(Es
ist sehr heilsam, alle Monate an dem Tage, welchen man
in der Zurückgezogenheit zubringt, diesen kurzen
Inbegriff durchzulesen, um zu sehen, in welchen Tugenden
es am meisten mangelt.)
Vor
allem mußt du ein großes Verlangen haben, in der Liebe
zu Jesus Christus immer mehr zuzunehmen. Erwecke also
oft in dir dieses Verlangen. Die heiligen Wünsche und
Begierden sind die Flügel, mit welchen die Seele sich
zu Gott aufschwingt. Der heilige Aloisius wurde deshalb
so schnell heilig, weil er ein sehnliches Verlangen
hatte, Gott zu lieben; und da er wußte, daß er niemals
dahin gelangen könne, Gott so zu lieben, wie Er es
verdient, ward er von dieser Sehnsucht verzehrt. Dies
war der Grund, warum die heilige Maria Magdalena von
Pazzi ihn einen Märtyrer der Liebe nannte.
Betrachte
oft das bittere Leiden des Herrn. Der heilige
Bonaventura sagt, daß die Wunden Jesu Christi Wunden
sind, welche die Herzen verwunden und mit dem Feuer
heiliger Liebe entzünden.
Erwecke
im Laufe des Tages oftmals Akte der Liebe zu Jesus
Christus, fange damit an des Morgens, wenn du erwachst,
und trachte abends mit einem Akte der Liebe
einzuschlummern. Die Anmutungen der Liebe, sagt die
heilige Theresia, sind das Holz, welches in unseren
Herzen das glückselige Feuer der göttlichen Liebe
unterhält.
Bitte
den Herrn oft um seine heilige Liebe. Die Gnade, Gott zu
lieben, sagt der heilige Franz von Sales, schließt alle
übrigen in sich und hat alle übrigen in ihrem Gefolge;
denn wer Gott wahrhaft liebt, bemüht sich, alles zu
vermeiden, was Ihm mißfällt, und alles zu tun, was Ihm
wohlgefällig ist. Und darum müssen wir Gott unablässig
und vor allen anderen Dingen um die Gnade bitten, Ihn zu
lieben.
Gehe
häufig zum Tische des Herrn. Eine Seele kann nichts
tun, was Gott angenehmer wäre, als wenn sie im Stande
der Gnade die heilige Kommunion empfängt. Der Grund
davon ist der: weil die Liebe nach der vollkommenen
Vereinigung mit dem geliebten Gegenstande strebt. Nun
liebt Jesus Christus unaussprechlich jede Seele, die
sich im Stande der Gnade befindet und folglich trägt Er
ein großes Verlangen, sich mit ihr zu vereinigen. Dies
geschieht aber durch die heilige Kommunion, in welcher
Er sich auf das vollkommenste mit der Seele vereinigt.
“Wer mein Fleisch ist, der bleibt in mir und ich in
ihm" Und darum kann eine Seele nichts tun, was dem
Herrn wohlgefälliger, als wenn sie Ihn in dem
heiligsten Sakramente empfängt. Seelen, die ein
geistliches Leben führen, sollen deshalb trachten, öfters
in der Woche zu kommunizieren, ja, wenn es möglich sein
sollte, alle Tage; jedoch immer nur mit Erlaubnis des
Gewissensführers; denn die Kommunion, ebenso wie die
Abtötungen, die nach seinem eigenen Sinne verrichtet
werden, nähren vielmehr den Eigendünkel und den
Hochmut als den Geist der Andacht und der Frömmigkeit.
Indessen soll man doch den Beichtvater inständig und
angelegentlich um die öftere Kommunion und um Abtötungen
bitten; denn die geistlichen Führer pflegen sie nach
dem Maße des Verlangens zu erlauben, welches das
Beichtkind darnach hat.
Verrichte
im Laufe des Tages öfters die geistliche Kommunion, zum
wenigsten dreimal.
Besuche
häufig das heiligste Sakrament auf den Altären,
wenigstens einmal oder zweimal an jedem Tage, und
erwecke bei diesen Besuchungen zuerst Akte des Glaubens,
des Dankes, der Reue über deine Sünden, und sodann
bitte eifrig und inständig um die heilige
Beharrlichkeit und um die heilige Liebe.
Wenn
dir etwas Widerwärtiges begegnet ist: wenn Mißverständnisse
oder Verwirrungen entstehen, wenn du einen Verlust
erlitten hast, wenn dir eine Beleidigung widerfahren ist
etc., nimm sogleich zum heiligsten Sakramente deine
Zuflucht, wenigstens an dem Orte, wo du dich gerade
befindest, wenn du nicht in die Kirche gehen kannst.
Opfere
dich an jedem Morgen, wenn du erwachst, Gott mit dem
Vorsatz auf, alle Kreuze, die Er dir an diesem Tage
schicken wird, aus seinen Händen anzunehmen, und trage
sie dann friedlich und geduldig. “Herr, dein
Heiligster Wille geschehe allezeit" ist der Spruch,
welchen wahrhaft fromme und heilige Personen beständig
im Munde führen.
Freue
dich und frohlocke, daß Gott unendlich glückselig ist.
Wenn wir Gott mehr lieben als uns selbst, wie wir es
schuldig sind, so müssen wir uns über die Glückseligkeit
Gottes mehr erfreuen als über alles Glück, das uns in
der Zeit und in der Ewigkeit zu Teil werden kann.
Sehne
dich danach, in den Himmel zu kommen, und verlange
deshalb zu sterben, um von der Gefahr, zu sündigen und
die Gnade Gottes zu verlieren, befreit zu werden und um
im Himmel Gott aus allen deinen Kräften und durch die
ganze Ewigkeit zu lieben, ohne Ihn jemals verlieren zu können.
Wünsche
sehnlichst, daß alle Menschen Gott lieben möchten, und
bemühe dich hierzu mitzuwirken, soviel du es vermagst.
Rede deshalb mit anderen von der Liebe, die Jesus
Christus zu uns getragen hat, und von der Liebe, die wir
Ihm schuldig sind, sooft sich eine Gelegenheit dazu
darbietet.
Schaffe
aus deinem Herzen alle Neigungen, die nicht Gott zum
Ziele haben. Behalte dir nichts vor, und versage dem
Herrn nichts, was du erkennst, daß es Ihm wohlgefällig
sei; ja wähle immer dasjenige, das zu seinem größeren
Wohlgefallen gereicht.
Bete
immerfort für die armen Seelen im Fegefeuer und für
die Bekehrung der Sünder.
Nimm
oft zu den Heiligen deine Zuflucht, vorzüglich zur
allerseligsten Jungfrau, damit sie dir durch ihre Fürbitte
die Gnade erlangen, Gott wahrhaft und über alles zu
lieben.
Verehre
die Muttergottes mit einer besonderen und zärtlichen
Andacht, weil Gott an dieser Andacht ein großes
Wohlgefallen hat.
Tue
alles, was du tust, in der alleinigen Absicht, Gott
dadurch zu gefallen, und sprich, bevor du irgend ein
Werk oder eine Verrichtung beginnst: Herr, alles Dir
zulieb.
Biete
dich dem Herrn mehrmals des Tages an, jede Pein aus
Liebe zu Ihm leiden zu wollen, und sprich: Mein Jesus,
ich schenke mich Dir ohne Vorbehalt siehe: hier bin ich,
mache mit mir, was Dir gefällt.
Erneuere
oft den Vorsatz, lieber tausendmal sterben zu wollen,
als mit Vorbedacht auch nur die geringste, läßliche Sünde
zu begehen.
Versage
dir auch erlaubte Dinge, die dir angenehm sind,
wenigstens zweimal oder dreimal an jedem Tage. Wenn du
von den Reichtümern, Ehren und Freuden dieser Welt
reden hörst, so erinnere dich, daß dies alles ein Ende
nimmt, und sprich: Mein Gott, Dich allein verlange ich
und sonst nichts.
Verwende
täglich zwei Stunden oder doch wenigstens eine Stunde
auf das betrachtende Gebet.
Übe
alle äußerlichen Abtötungen, welche dir der Gehorsam
erlaubt: vor allem sei aber bedacht, die innerlichen zu
üben, wie z. B. der Befriedigung einer Neugierde zu
entsagen, auf ein beleidigendes Wort nicht zu antworten,
einen scherzhaften Einfall zu unterdrücken etc., und
tue überhaupt nichts, um dir selbst zu genügen.
Verrichte
alle deine Andachtsübungen so, als ob es die letzten wären,
die du auf dieser Welt zu verrichten hast. Denke deshalb
in der Betrachtung oftmals an den Tod, und wenn du zu
Bett gehst, gedenke, daß du einst in diesem Bett deinen
Geist aufgeben wirst.
Unterlasse
niemals deine gewöhnlichen Andachtsübungen noch sonst
ein gutes Werk, weil du im Geiste trocken bist und Ekel
und Überdruß dabei empfindest.
Wer
einmal anfängt, eine oder die andere Übung
auszulassen, setzt sich der Gefahr aus, am Ende alle
aufzugeben.
Unterlasse
auch niemals ein gutes Werk aus menschlichen Rücksichten.
Wenn
du krank bist, beklage dich nicht über die Ärzte, die
Hausgenossen oder den Krankenwärter, daß sie dir nicht
genug Hilfe leisten, oder zu wenig aufmerksam sind;
suche sogar, soviel es sein kann, deine Schmerzen zu
verbergen.
Liebe
die Einsamkeit und das Stillschweigen, um allein mit
Gott zu sein und mit Ihm dich zu unterreden, und fliehe
deshalb alle weltlichen Gespräche.
Überlasse
dich niemals der Traurigkeit, und suche bei allen
Ereignissen eine gleichförmige Ruhe und äußerliche
Heiterkeit zu bewahren. Wer will, was Gott will, darf
niemals traurig sein.
Empfehle
dich oft dem Gebete frommer Personen.
Wenn
dich eine Versuchung überfällt, nimm sogleich mit großem
Vertrauen zu Jesus und Maria deine Zuflucht, und laß
nicht ab, Jesus und Maria anzurufen, solange die
Versuchung anhält.
Bewahre
ein großes Vertrauen vorerst auf das bittere Leiden
Jesu Christi, und sodann auf die Fürsprache der
heiligsten Jungfrau, und bitte Gott täglich um diese
Gnade.
Wenn
du einen Fehler begangen hast, beunruhige dich nicht und
werde nicht kleinmütig, solltest du auch wiederholt in
denselben Fehler zurückgefallen und deinen Vorsätzen
untreu geworden sein, sondern erwecke sogleich Reue und
Leid, mache den Vorsatz, dich zu bessern, und vertraue
auf Gott.
Tue
Gutes denen, die dir Böses getan haben, und wenn du
nichts anderes vermagst, bete wenigstens für sie.
Antworte
mit Sanftmut denjenigen, die dich mit Worten oder durch
die Tat übel behandeln, und so wirst du sie gewinnen.
Wenn du jedoch aufgeregt bist, so ist es besser, zu
schweigen, bis die Aufregung sich gelegt hat, sonst
wirst du eine Menge Fehler begehen, ohne sie in diesem
Augenblicke auch nur gewahr zu werden. Hast du jemanden
zurechtzuweisen, so suche eine solche Zeit zu wählen,
wo weder du noch der andere in einer gereizten Stimmung
ist, sonst wird der Verweis mehr schaden als nützen.
Rede
von allen Gutes; und kannst du die Handlung nicht
entschuldigen, so entschuldige wenigstens die Absicht.
Komme
deinem Nächsten zu Hilfe, soviel du es vermagst,
besonders denjenigen, die dir abgeneigt waren. Sage und
tue nichts, was einen anderen kränken könnte, es müßte
denn sein, daß die Ehre Gottes es verlangt. Und hast du
gegen jemanden die Liebe verletzt, so bitte ihn sogleich
um Verzeihung, oder suche es wenigstens durch
freundliche Worte gutzumachen. Rede immer auf sanfte
Weise und ohne die Stimme zu sehr zu erheben.
Wenn
dir eine Verachtung widerfährt, opfere sie Gott auf,
ohne dich bei anderen hierüber zu beklagen.
Beobachte
pünktlich die Regeln und Vorschriften, die dir dein
Gewissensführer gegeben hat.
Ehre
in deinen Oberen die Stellvertreter Jesu Christi.
Gehorche ihnen ohne Widerrede, und ohne einen
Widerwillen zu zeigen. Verlange dagegen nie etwas, was
dir zur Ehre gereichen würde oder deiner Eigenliebe
angenehm wäre.
Liebe
die niedrigsten und unscheinbarsten Ämter und
Verrichtungen. Wähle dir zu deinem Gebrauche immer
dasjenige, das mehr der Armut entspricht. Verdemütige
dich auch vor denen, die unter dir stehen.
Rede
niemals von dir, weder Gutes noch Übles; denn oft
findet die Eitelkeit auch in dem, was man zu seinem
Nachteile sagt, ihre Rechnung.
Entschuldige
dich nicht, wenn man dich verleumdet, oder wenn du
zurechtgewiesen wirst, es müßte nur sein, daß dies
durchaus notwendig wäre wegen des Allgemeinwohls, oder
um bei anderen ein Ärgernis zu verhindern.
Besuche
die Kranken, und leiste ihnen so viele Dienste, als du
vermagst, vorzüglich denjenigen, die am meisten
verlassen sind.
Sprich
oft zu dir selbst: Wenn ich heilig werden will, muß ich
leiden; und wenn ich Gott wohlgefällig werden will, muß
ich seinen Willen tun und nicht den meinigen.
Erneuere
täglich den Vorsatz, nach Vollkommenheit zu streben und
dich zu heiligen, und laß dich hiervon nicht
abschrecken, wenn du auch noch so sehr in deinem Eifer
nachgelassen und dich der Lauheit hingegeben hattest.
Wenn
du einem geistlichen Orden angehörst, erneuere auch täglich
deine Ordensgelübde. Die Theologen sagen, daß man
durch die Erneuerung derselben ebenso einen vollkommenen
Ablaß gewinne wie bei der ersten Ablegung.
Das
Notwendigste aber, was eine Seele zu üben hat, die ganz
Gott angehören will, ist die Gleichförmigkeit mit
seinem heiligsten Willen: daß sie sich schon an jedem
Morgen bereite, alle Kreuze, die ihr der Herr schicken
wird, aus seinen Händen anzunehmen, und daß sie dann
alles, was über sie kommt und wogegen die Natur sich
sträubt: Krankheit, Schmerzen, Beleidigungen, Widersprüche,
Verluste an zeitlichen Gütern, den Tod naher Verwandter
oder anderer teurer Personen und jede andere Widerwärtigkeit
willig und geduldig auf sich nehme. Die Leiden und Trübsale
dieses Lebens sind gleichsam die geistlichen Märkte,
auf welchen sich die frommen Seelen die größten Gnaden
und Verdienste einhandeln. Man kann nichts tun, wodurch
Gott mehr geehrt und verherrlicht würde, als wenn man
sich in allen Dingen mit seinem Willen vereinigt. Diese
Gleichförmigkeit mit dem göttlichen Willen sollen wir
unablässig zu üben suchen, und hierzu soll uns das
innerliche oder betrachtende Gebet dienen. “Eines ist
es”, sagt die heilige Theresia, “wonach jede Seele,
die das innerliche Gebet übt, zu streben hat: ihren
Willen mit dem Willen Gottes gleichförmig zu machen,
und sie soll überzeugt sein, daß darin die höchste
Vollkommenheit besteht.”
Dies
soll also das einzige Ziel bei allen unseren Handlungen,
Betrachtungen und Gebeten sein. Wir sollen unablässig
beten: “Lehre mich deinen Willen tun.” Erleuchte
mich, o Herr, damit ich erkenne, was dein Wille ist, und
gib mir die Kraft, es zu tun. “Herr, was willst Du, daß
ich tue?” Sage mir, o Herr, was Du von mir verlangst;
ich will alles tun. “Dein Wille geschehe.” Dein
Heiligster Wille geschehe allezeit und in allen Dingen.
Diese Worte sind immerfort in dem Munde der Heiligen;
und dies ist alles, was Gott von uns verlangt: “Mein
Sohn, gib mir dein Herz.”
Die
Vollkommenheit liegt jedoch darin, daß wir uns in jenen
Dingen mit dem Willen Gottes vereinigen, die dem natürlichen
Gefühle am meisten zuwider sind. Der ehrwürdige
Johannes Avila (1970 von Paul VI. heiliggesprochen)
sagte: “Ein: Gelobt sei Gott! in Trübsalen ist mehr
wert als tausend Danksagungen im Wohlergehen.” Wir müssen
uns ferner auch in jene Kreuze ergeben, die uns durch
die Menschen zukommen: wenn wir verleumdet, bestohlen,
verachtet, beleidigt werden; denn zuletzt kommt alles
von Gott. In solchen Fällen will zwar Gott nicht die Sünde
derjenigen, die uns ein Unrecht antun; aber Er will
unsere Demütigung und Abtötung. “Das Gute wie das Böse
ist von Gott” [vgl. Job 2,10]. Wir sehen das Leiden für
ein Übel und für ein Unglück an, weil wir es mit
Ungeduld ertragen; würden wir aber alle Leiden und Trübsale
dieses Lebens mit Ergebung in den göttlichen Willen
annehmen, sie würden sie uns zu kostbaren Gütern und
Edelsteinen in der Krone werden, die uns Gott im Himmel
bereitet hat. Mit einem Worte: Wer sich in allen Dingen
mit dem Willen Gottes vereinigt, wird heilig werden und
schon hier auf Erden einen beständigen Frieden genießen.
“Den Gerechten wird nichts betrüben, was ihm auch
begegnen mag.”
Du
wirst endlich sehr gut tun, wenn du dich dem Gebete
frommer Personen empfiehlst, aber noch notwendiger und
heilsamer ist es, dich den Heiligen im Himmel, und
besonders der seligsten Jungfrau zu empfehlen. Lege
einen hohen Wert auf die Andacht zur Muttergottes, und
versäume keine Gelegenheit, sie auch anderen ans Herz
zu legen. Wer ein großes Vertrauen auf die Fürsprache
und den Schutz der allerseligsten Jungfrau hat, soll
Gott von ganzem Herzen dafür danken; denn er hat darin
ein großes Unterpfand seines ewigen Heils; und wer
dieses Vertrauen nicht besitzt, soll Gott inständig
bitten, daß Er es ihm verleihen möge.
Geistliche
Sprüche und Grundsätze,
die man sich einprägen soll
Was
nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt,
aber an seiner Seele schaden leidet?
Alles
hat ein Ende, nur die Ewigkeit endet nie.
Möge
alles verloren gehen, wenn ich nur Gott nicht verliere.
Keine
Sünde, wie gering sie auch sei, ist ein geringes Übel.
Wenn
wir Gott gefallen wollen, müssen wir uns selbst
verleugnen.
Alles,
was man tut, um seinem eigenen Willen zu genügen, ist für
die Ewigkeit verloren.
Wer
sein Heil wirken will, muß beständig in Furcht sein,
daß er fallen könne.
Möge
ich sterben, wenn ich nur Gott gefalle.
Die
Sünde ist das einzige Übel, das wir fürchten sollen.
Was Gott will, ist immer gut, und darum müssen wir
immer wollen, was Er will.
Wer
nichts anderes will und sucht als Gott, ist ruhig und
zufrieden, es mag ihm was immer begegnen.
Jeder
soll sich vorstellen, es sei sonst niemand auf der Welt,
als Gott und er allein.
Die
ganze Welt kann unser Herz nicht befriedigen, Gott
allein kann es ausfüllen.
Unser
einziges Gut besteht darin: daß wir Gott lieben, und
alle Liebe zu Gott besteht darin: daß wir seinen Willen
tun.
Ob
wir arm oder reich sein wollen, hängt vom Gebet ab. Wer
betet, erlangt alles, was er sich wünscht.
Den
Tag soll man für verloren halten, an welchem man das
betrachtende Gebet unterlassen hat. Wer das Gebet
aufgibt, sagt die heilige Theresia, verschließt sich
selbst den Himmel und schließt sich die Hölle auf.
Man
soll keinen Tag vorübergehen lassen, ohne etwas in
einem geistlichen Buche zu lesen.
Die
Ehrenpunkte sind eine Pest des geistlichen Lebens.
Um
wahrhaft und von Herzen demütig zu sein, genügt es
nicht, mit dem Munde zu versichern, daß man von allen
Menschen verachtet zu werden verdiene, sondern man muß
sich freuen, wenn man wirklich verachtet wird.
Was
weiß denn ein Christ für Gott zu tun, wenn er eine
Beleidigung, die ihm widerfährt, nicht aus Liebe zu
Gott zu ertragen weiß? Wenn man dich beleidigt, nimm es
wie einen Scherz auf.
Wer
die Armut liebt, besitzt alles. Wenn es sich um Dinge
dieser Welt handelt, wähle dir das Schlechteste, wenn
es sich aber um Dinge handelt, die sich auf Gott
beziehen, wähle das Beste.
Eine
gehorsame Seele ist die Freude des Himmels.
Die
wahre Liebe besteht darin, daß wir denen Gutes
erweisen, die uns Übles angetan haben, und so sie
gewinnen.
Was
nützen alle Reichtümer und Ehren in der Todesstunde?
Es
ist eine große Gunst und Gnade Gottes, wenn man zu
seiner heiligen Liebe berufen ist.
Gott
läßt kein frommes Verlangen unbelohnt.
Außer
der Anhänglichkeit an Gott ist keine Anhänglichkeit
gut, wenn auch der Gegenstand an und für sich gut ist.
Sei
dankbar gegen die Menschen, sei es aber vor allem gegen
Gott. Mache daher den Vorsatz, Gott nichts zu
verweigern, was Er von dir verlangt, und wähle immer
dasjenige, was Ihm das wohlgefälligste ist.
Wenn
du krank bist, kannst du kein besseres und schöneres
Gebet verrichten, als wenn du dich ganz in den Willen
Gottes ergibst.
Ein
frommes, heiliges Leben und weltliche Vergnügungen
vertragen sich nicht miteinander.
Wer
auf sich selbst vertraut, der ist verloren; wer auf Gott
vertraut, der vermag alles.
Was
kann einer Seele eine größere Freude machen, als das
Bewußtsein, daß sie Gott Freude macht?
Gott
ist bereit, sich demjenigen ganz hinzugeben, der aus
Liebe zu Ihm alles verläßt.
Der
einzige Weg, heilig zu werden, ist der Weg des Leidens.
Durch
Versuchungen und durch die Trockenheit und
Trostlosigkeit des Geistes prüft Gott die Seelen, die
Ihn lieben.
Wer
Gott liebt und auf Ihn vertraut, kann nicht zu Grunde
gehen.
Bitten
wir Jesus Christus, daß Er uns eine zärtliche Andacht
zu seiner heiligsten Mutter verleihen möge.
Wer
auf den Gekreuzigten hinblickt, erträgt alles mit
Geduld.
Je
mehr wir Gott lieben, desto zufriedener werden wir auf
dieser Welt sein. Alles, was wir nicht für Gott tun,
wird uns zur Pein werden.
Die
Unruhe kommt nie von Gott, möge sie auch aus einem an
und für sich guten Beweggrunde hervorgehen.
Es
ist genug, daß man niemals ablasse, auf den Wegen
Gottes zu wandeln, und man wird gewiß sein Ziel
erreichen.
Wer
nichts will und sucht als Gott, ist reich und zufrieden;
er bedarf nichts und lacht nur über die Welt und das
Treiben der Welt.
Man
muß alles überwinden und alles verlassen, um alles zu
gewinnen.
Fromme
Gedanken und Erwägungen, um die heilige Liebe zu Gott
und die Andacht zur allerseligsten Jungfrau in unserem
Herzen zu erwecken
Gott
ist die Fülle aller Gnade, alles Guten, aller
Vollkommenheit.
Gott
ist unendlich, Gott ist ewig, Gott ist unermeßlich,
Gott ist unwandelbar.
Gott
ist mächtig, Gott ist weise, Gott ist gerecht, Gott ist
für alles vorsehend.
Gott
ist barmherzig, Gott ist heilig, Gott ist die Schönheit
selbst, Gott ist Licht und Herrlichkeit, Gott ist reich
an allen Schätzen, Gott ist alles. Er verdient daher
geliebt zu werden, und wer kann das Maß von Liebe ausdrücken,
das Er verdient?
Gott
ist sich selbst genügend, Er gibt allen und empfängt
von niemandem. Alles, was wir besitzen, haben wir von
Gott, aber Gott hat nichts von uns. “Mein Gott bist
Du, weil Du meiner Güter nicht bedarfst” (Ps 15,2).
Gott
ist ewig, Er ist immer gewesen, und wird immer sein. Wir
zählen unser Dasein nach Tagen und Jahren; Gott aber
kennt keinen Anfang und kein Ende. “Du aber bist
derselbe und Deine Jahre werden nicht abnehmen” (Ps
101,28).
Gott
ist unermeßlich, Er ist wesentlich an allen Orten
gegenwärtig. Wenn wir an einem Orte sind, können wir
nicht zugleich an einem andern Orte sein; Gott aber ist
überall: im Himmel, auf der Erde, im Meer, in den Abgründen,
in uns und außer uns. “Wo soll ich hingehen vor
deinem Geiste? Und wohin fliehen vor deinem Angesichte?
Wenn ich zum Himmel aufsteigen würde, so wärst Du da,
und wenn ich zur Hölle hinabsteigen würde, so wärst
Du gegenwärtig” (Ps 138,7. 8).
Gott
ist unveränderlich, und alles, was sein Heiligster
Wille von Ewigkeit her gewollt hat, will Er, und wird es
wollen durch alle Ewigkeit. “Ich bin der Herr und verändere
mich nicht” (Mal 3,6).
Gott
ist mächtig, und im Vergleiche mit der Macht Gottes ist
alle Macht der Geschöpfe nur Schwachheit.
Gott
ist weise, und im Vergleiche mit der Weisheit Gottes ist
alle Weisheit der Geschöpfe Unwissenheit.
Gott
ist für alles vorsehend, und im Vergleiche mit der
Vorsehung Gottes ist alle Vorsorge der Geschöpfe eitle
Torheit.
Gott
ist gerecht, und im Vergleiche mit Gott ist alle
Gerechtigkeit der Geschöpfe mangelhaft. “In seinen
Engeln hat Er Bosheit gefunden” (Job 4,18).
Gott
ist barmherzig, und im Vergleiche mit Gott ist alle Güte
der Geschöpfe unvollkommen.
Gott
ist heilig, und im Vergleiche mit Gott ist alle
Heiligkeit der Geschöpfe, selbst die heldenmütigste,
unendlich gering und mit unzähligen Gebrechen behaftet.
“Niemand ist gut als Gott allein” (Lk 18,19).
Gott
ist die Schönheit selbst, eine Schönheit, die alle
unsere Begriffe übersteigt, und im Vergleich mit Gott
ist alle Schönheit der Geschöpfe nur Häßlichkeit.
Gott
ist Licht und Herrlichkeit, und im Vergleiche mit Gott
ist alles erschaffene Licht, selbst das Sonnenlicht, und
alle Herrlichkeit der Geschöpfe nur Finsternis.
Gott
ist unendlich reich, und im Vergleiche mit Gott ist
aller Reichtum der Geschöpfe nur Armut.
Gott
ist alles, und im Vergleiche mit Gott sind alle Geschöpfe
nichts, selbst das höchste, das erhabenste, das
bewunderungswürdigste Geschöpf ist nichts, und alle
Geschöpfe zusammengenommen sind nichts im Vergleiche
mit Gott: “Alle sind wie nichts vor Dir” (Ps 38,6).
Gott
verdient es also, geliebt zu werden; und Er verdient
eine Liebe, für deren Maß es keinen Ausdruck gibt.
Ach,
Gott ist so liebenswürdig, daß alle Engel und Heiligen
im Himmel nichts anderes tun und die ganze Ewigkeit
hindurch tun werden als Gott lieben und in dieser Liebe
zu ihrem Gott unaussprechlich selig sind, und es durch
die ganze Ewigkeit sein werden.
Ach,
Gott ist so liebenswürdig, daß Er gedrungen ist, sich
selbst unendlich zu lieben, und daß in dieser
notwendigen und zugleich so süßen Liebe Seiner selbst
Seine grenzenlose Glückseligkeit besteht. Und wir,
werden wir Ihn nicht lieben?
Betrachten
wir, wie die Heiligen Gott geliebt haben. Der heilige
Franz Xaver riß sich die Kleider auf, um Luft zu
bekommen, und warf sich auf den Boden, weil der Andrang
der göttlichen Liebe so gewaltig war, daß er nicht
mehr aufrecht zu stehen vermochte. Ebenso der heilige
Stanislaus Kostka, der zu einem Brunnen eilte und sich
die Brust mit kaltem Wasser begoß, um die innerliche
Glut zu kühlen. Dem heiligen Philipp Neri ward durch
die Gewalt der göttlichen Liebe das Herz auf sichtbare
Weise erweitert. Der heilige Franz von Sales sagte: Wenn
er wüßte, daß in seinem Herzen eine Fiber nicht von
der Liebe zu Gott durchdrungen sei, so würde er sie
sogleich herausreißen und von sich schleudern.
Die
heilige Katharina von Siena, die heilige Theresia, die
heilige Maria Magdalena von Pazzi und so viele andere
ihnen ähnliche Seelen kamen oftmals durch den Andrang
der göttlichen Liebe außer sich und waren wie von
Sinnen. Die heilige Maria Magdalena von Pazzi begnügte
sich nicht mit dem Feuer der Liebe, das in ihrem eigenen
Herzen brannte, sondern sie lief öfters durch alle Gänge
des Klosters, indem sie dabei, um ihrem Herzen Luft zu
machen, mit lauter Stimme ausrief: “Die Liebe wird
nicht geliebt! Die Liebe wird nicht geliebt!” So
liebten die Heiligen. Und wir, werden wir Gott nicht
lieben?
Fragen
wir aber nach der Ursache, warum wir Gott nicht lieben
oder nur wenig lieben, so erwidere ich: Darum, weil wir
Gott nicht kennen oder zu wenig kennen. Je mehr die
Heiligen Gott erkannten, desto mehr liebten sie Ihn. Bemühen
wir uns also, Gott besser kennenzulernen. Betrachten wir
öfters die Eigenschaften Gottes und seine unendlichen
Vollkommenheiten, wenigstens von Zeit zu Zeit in einem
kurzen Überblicke, wie der vorliegende ist: und das
Feuer der göttlichen Liebe wird sich auch in unseren
Herzen entzünden. Es ist eine unendliche Herablassung,
daß ein so großer Gott so armseligen Geschöpfen
gestattet, Ihn zu lieben, es ist dies aber zugleich sein
Gebot, sein süßes Gebot.
Als
der Herr auf der Höhe des Berges Sinai sein Gesetz dem
Moses verkündigte, lautete das erste Gebot, das Er den
Menschen gab: “Du sollst den Herrn deinen Gott lieben,
aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und
aus allen deinen Kräften” (Dt 6,5). Zugleich befahl
der Herr seinem Diener Moses, diese Worte vorerst seinem
eigenen Herzen einzuprägen: “Und es sollen diese
Worte in deinem Herzen sein”, und sie sodann mit allem
Eifer dem Volke Israel zu verkündigen: “Und du sollst
sie den Kindern Israels berichten.” Lieben wir also
Gott, so wie Er es verdient, bemühen wir uns, auf das
vollkommenste dieses große und süße Gebot zu erfüllen,
welches das
erste und größte unter allen Geboten ist: “Dieses
ist das größte und erste Gebot” (Mt 22,38); leben
und sterben wir in der Erfüllung dieses Gebotes.
Alle
frommen Seelen aber, welche Gott ehren und lieben, ehren
und lieben auch die heiligste Jungfrau.
Selig
ist, wer Maria für sich hat, und zu beklagen ist, wer
Maria nicht für sich hat.
Die
heiligste Jungfrau vermag alles bei Gott, weil sie in
Wahrheit die Mutter seines eingeborenen Sohnes ist und
so sehr von Gott geliebt wird; sie erlangt alles, was
sie will; sie will aber alles für uns, weil sie auch
unsere Mutter ist und uns so sehr liebt.
Suchen
wir also sie immer mehr für uns zu gewinnen, und wir
werden ihr Herz immer mehr gewinnen, wenn wir ihr mit
immer größerem Eifer dienen und sie mit immer größerer
Andacht verehren.
Alle
Tage den Rosenkranz zu ihren Ehren.
An
allen Samstagen Fasten zu ihren Ehren.
Vor
allen Hauptfesten eine neuntägige Andacht und an den
Vorabenden Fasten zu ihren Ehren.
An
allen minderen Festen wenigstens einige Andachtsübungen
zu ihren Ehren.
Nehmen
wir ferner in allen Vorfällen unseres Lebens, in allen
unseren Anliegen und Nöten mit kindlichem Vertrauen zu
Maria unsere Zuflucht, und wir werden sicher sein im
Leben, sicher sein im Sterben, sicher sein durch die
ganze Ewigkeit.
Und
wollen wir den Grund dieser Sicherheit wissen, so erklärt
uns der heilige Bernhard, dieser große Verehrer der
seligsten Jungfrau, wie die Dinge im Himmel vor sich
gehen, um uns zu einem großen Vertrauen aufzumuntern.
Er sagt: “Die Mutter steht vor dem Sohne.” Die
heiligste Jungfrau stellt sich ihrem göttlichen Sohne
vor und erinnert Ihn, daß sie Ihn durch neun Monate in
ihrem reinsten Schoße getragen und mit ihrer Milch ernährt
hat. “Der Sohn steht vor dem Vater und zeigt Ihm seine
Seite und seine Wunden.” Jesus Christus erinnert
seinen ewigen Vater an alles, was Er, um die Menschen zu
erlösen, getan und gelitten, an das Blut, das Er für
sie vergossen, und an die Wunden, die Er für sie
empfangen hat. “Wo aber die Liebe mit solchen
Abzeichen auftritt, kann ihr nichts verweigert
werden.” Bei dem Anblicke solcher süßer Zeichen und
Unterpfänder der Liebe kann der ewige Vater dem Sohne
nichts abschlagen, und wir erreichen alles, was wir
verlangen.
Da
aber die heiligste Jungfrau, weil sie die wahre Mutter
Gottes ist, zugleich “die Mutter der schönen Liebe”
ist, so kommt es ihr zu, uns die heilige Liebe zu
erwirken, und Gott entzündet durch ihre Vermittlung das
Feuer der heiligen Liebe in unseren Herzen.
Es
lebe Jesus, unsere Liebe, und Maria,
unsere
Hoffnung!
Personenverzeichnis
Moses
Palafor
Paul Vl.
Philipp Neri
Pius IX.
Stanislaus Kostka
Theresia von Avila
Theresia von Lisieux
Thomas von Aquin
Aloisius
Augustinus
Benedikt XIV.
Bernhard von Clairvaux
Bonaventura
Franz von Sales
Franz Xaver
Hieronymus
Johannes Avila
Katharina von Siena
Maria Magdalena von Pazzi
———
Zum
Thema der vorliegenden Broschüre empfehlen wir als
weiterführende Literatur:
Hl.
Franz von Sales, Philothea, Einführung in das religiöse
Leben.
Zu
beziehen über jede Buchhandlung.
Wir
empfehlen folgende Werke des hl. Alfons Maria von
Liguori:
Die Art und Weise, vertraulich mit Gott umzugehen,
Kisslegg 1997, 64 Seiten. Der
Wille Gottes. Von der Vereinigung unseres Willens mit
dem Willen Gottes, Jestetten, 21993, 46 Seiten. Beide
gegen Spende zu beziehen bei:
P. Engelbert Recktenwald,
Johann-Heinrich-Platz 12, 50935 Köln.
———
“Diese
Zeit verlangt von der ganzen Kirche eine erneuerte
Antriebskraft für die Evangelisierung, gespeist von
einer aufrichtigen Bekehrung auf persönlicher,
gemeinschaftlicher und sozialer Ebene. Das Leben und die
Lehre des hl. Alfons stellen in dieser Hinsicht einen
wichtigen Ansporn dar. Seit dem Augenblick seiner
Bekehrung im Jahre 1723 lebte er den Drang der
Evangelisierung ohne jeden Vorbehalt, entsprechend den
Worten des Apostels Paulus: ‘Wenn ich nämlich
das Evangelium verkünde, kann ich mich deswegen nicht rühmen;
denn ein Zwang liegt auf mir. Wehe mir, wenn ich das
Evangelium nicht verkünde!’ (1 Kor 9,16).”
Johannes
Paul II. am 24. September 1996