Pfarrer
Steven Scheier erlebt sein persönliches Gericht!
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Der
katholische
Pfarrer Scheier erlitt am 18. Oktober 1985 einen schweren
Verkehrsunfall, der
normaler Weise zu seinem Tod geführt hätte. Nur der
Fürsprache der
Muttergottes verdankte er, dass er nicht in die Hölle kam, sondern
nochmals
eine letzte Chance erhielt, sein Priesterleben zu ändern. |
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Pfarrer Scheier:
„Meine Aufgabe ist es, allen Menschen und besonders
den Priestern zu sagen, dass die Hölle existiert und
dass jeder in die Hölle kommen kann! Ich habe meine
Lektion gelernt! Aber ER musste mir das Genick brechen
und mir mit der ewigen Hölle drohen, um meine
Aufmerksamkeit auf IHN zu lenken. Ich würde niemals
mehr zu meinen vorherigen Lebenswandel zurückkehren –
niemals mehr!“ |
«Die Priester, die heute so leben, wie dies bei
den meisten von ihnen der Fall ist, sind die größten
Feinde, welche die Kirche Gottes überhaupt aufzuweisen
hat. Die Verderbtheit der Geistlichkeit ist
die Hauptursache des Verfalls der
Kirche.»
Hl. Vinzenz von Paul (1581-1660)
Pfarrer
Steven
Scheier wurde bereits zweimal von Mutter (Mother) Angelica in der
wöchentlichen
Live-Sendung «Mother Angelica Live» interviewt. Das erste
Mal wurde er am 9.
April 1997 interviewt, das zweite Mal am 17. Juni 1998. Die beiden
Interviews
wurden im Studio des amerikanischen Fernsehsenders EWTN vor
Studiogästen
aufgezeichnet und direkt ausgestrahlt.
Das Interview
Mutter
Angelica und Pfarrer Scheier wenden sich während des Interviews
auch an die
Studiogäste und das Publikum.
Nach der Begrüßung und
einer kurzen Einführung
eröffnet Mutter Angelica das Interview mit folgenden Worten an die
Zuhörer:
Mutter Angelica:
Wisst ihr, was
nicht oft passiert? Ich habe dies seit meiner wunderbaren und
dramatischen
Heilung im Januar erfahren. Es ist selten, nicht wahr, dass wir Wunder
sehen können.
Wir hören davon, oder wir lesen darüber im Evangelium. Nun,
heute Abend weilen
zwei Personen unter uns, die Wunder erlebt haben.
Hier ist Pfarrer
Steven Scheier wieder bei uns, ein guter Bekannter, der zwei
große Wunder
erlebt hat und meine Wenigkeit, die - wie ich fest glaube - ein
eindrückliches
Wunder erfahren hat.
Es ist eine
Gnade für euch alle, weil die Wunder an Pfarrer Scheier eine
dramatische
Heilung der Seele und des Leibes bewirkten. Heute Abend wird Pfarrer
Scheier,
den die meisten von ihnen bereits gehört haben, für all die
neuen Stationen
rund um die Erde wiederholen, was sich ereignet hat. Wir möchten,
dass
jedermann in Südamerika, in Europa, in Afrika und in China das
Wunder der
Gnaden Gottes hören kann.
Herzlich
willkommen, wieder bei uns, Pfarrer Steven Scheier! (...)
Pfarrer Scheier,
darf ich Sie bitten, das Gedächtnis von denjenigen, die hier sind
oder Sie
bereits gehört haben, aufzufrischen und zu sagen, was am Anfang
genau passiert
war und was die Fortsetzung dieser erschütternden Geschichte ist.
Pfarrer
Scheier: Das
werde ich
gerne tun! Im Jahr 1985 war ich im Südosten von Kansas (Vereinigte
Staaten von
Amerika) als Pfarrer tätig. Eines Tages, es war der 18. Oktober,
habe ich mich
entschlossen, nach Wichita zu fahren, um einen Priesterfreund um Rat zu
fragen,
betreffend der Geschehnisse in meiner Pfarrei. An diesem Tage fuhr ich
also nach
Wichita, das ungefähr 86 Meilen (zirka 140 km) entfernt ist. Ich
fuhr auf einer
sehr gefährlichen, hügeligen Landstraße, die von
schweren Lastwagen und
Sattelschleppern stark befahren war und zu den «Flint
Hills» (Flint-Berge) führte.
Als ich am gleichen Tag von Wichita nach Hause fuhr, wurde ich durch
eine
Frontalkollision mit einem Lieferwagen von Hutchinson, Kansas. einer
Stadt nördlich
von Wichita, in einen schweren Unfall verwickelt. Ich wurde aus dem
Fahrzeug
geworfen und verlor auf der Unfallstelle das Bewusstsein. Unmittelbar
danach
hielt eine Mennonitenkrankenschwester
an, die mir in meiner schweren Stunde Erste Hilfe leistete, bis die
Ambulanz von
der nahen Stadt Eureka eintraf. Als die Ambulanz zur Stelle war,
informierte die
erfahrene Krankenschwester die anwesenden Sanitäter, dass ich ein
gebrochenes
Genick habe und entsprechend behandelt werden muss. Sie wusste nichts
von der
tatsächlichen Schwere der Verletzung. Der Arzt im Krankenhaus
Eureka konnte
nicht viel ausrichten. Er nähte die Haut auf der rechten Seite
meines Kopfes.
Meine Kopfhaut war auf der ganzen rechten Seite aufgerissen. Man nahm
an, dass
ich eine Gehirnerschütterung erlitten hatte. Der Arzt rief den
«Life Watch»-Rettungshelikopter
von Wichita. So wurde ich denn mit dem Helikopter ins Wesley-Spital in
Wichita
gebracht, einem Methodisten-Krankenhaus. Nach dem Abheben des
Helikopters, an
das ich mich ebenfalls nicht mehr erinnere, sagte der Arzt zu einer
Krankenschwester, dass er angenommen hatte, dass ich den Transport zum
nahen
Hospital in Wichita nicht überleben würde.
Im Spital kam
ich zuerst auf die Abteilung für Unfalltrauma und danach auf die
Intensivstation, wo ich bis zum folgenden November blieb. Ich wurde in
einen
Streckverband gelegt und von einem Neurologen betreut.
Am Abend meines
Unfalles rief ein Pfarreiangehöriger aus Fredonia an und
erkundigte sich, wie
es mir gehe. Eine Krankenschwester sagte ihm, dass die Ärzte mir
eine
15prozentige Chance zum Überleben geben würden. Ich wurde mit
Morphium
behandelt und die Ärzte entschieden sich vorerst, weder
chirurgische Eingriffe
vorzunehmen, noch Knochen zusammenzufügen. Durch die Wucht des
Aufpralls hatte
ich einen Genickbruch erlitten, der in der Fachsprache
«C2-Bruch» genannt
wird. Das bedeutet, dass der zweite Halswirbel gebrochen ist. Das ist
der
gleiche Typ von Bruch, den ein Erhängter erleidet. Wenn eine
Person erhängt
wird, stirbt diese durch Erstickung. Hätte man auf dem Unfallplatz
meinen Kopf
auf die eine oder andere Seite gedreht, so wäre ich bereits dort
an Erstickung
gestorben.
Ich lag im
Krankenhaus vom 18. Oktober bis zum 2. Dezember. Während dieser
Zeit habe ich
erfahren, dass am Abend des Unfalles in meiner Pfarrei in Fredonia die
Kirchentüren
geöffnet wurden, um für mich zu beten. Die Leute kamen in
dieser Nacht und
opferten ihre Gebete auf für meine Genesung und für mein
Leben.
Auch die
Methodisten sowie die Mitglieder der «Christian Church» und
die Baptisten
beteten für mich. Der Vorsteher der «Assembly of
God»-Kirche sagte mir, dass
er die ganze Nacht hindurch für mich im Gebet verharrt hätte.
Auch die
Mennoniten beteten für mich. Dass ich heute Abend hier sein kann,
verdanke ich
dem Gebet.
Wegen der
schnellen Genesung wurde ich bereits am 2. Dezember aus dem Spital
entlassen.
Die Ärzte hatten nicht geglaubt, dass ich überleben
würde. Da ich aber doch
überlebt habe, wollten sie mir zu verstehen geben, wie ich denn in
ihren Augen
mein Leben bestenfalls zu fristen gehabt hätte. Das war für
mich sehr bestürzend.
Sie sagten, dass sie mich im Falle des Überlebens für den
Rest meines Lebens
an einer Beatmungsmaschine gesehen hätten, gelähmt, mit
unbeweglichem Hals und
für immer unfähig zu sprechen. Offensichtlich plante Gott
anderes für mich.
Im Mai des
folgenden Jahres kehrte ich zu meiner Pfarrei in Fredonia zurück.
Der Bischof
von Wichita hatte meine Pfarrei nicht neu besetzen lassen.
Eines Tages nach
meiner Rückkehr feierte ich wie gewohnt eine Werktagsmesse. Das
Evangelium des
Tages - eine Perikope, die ich schon viele Male las und hörte -
handelte von
jemandem, der einen Feigenbaum in seinem Weinberg hatte. Als er beim
Inspizieren
keine Früchte am Baume vorfand, sprach er zum Weingärtner:
«Siehe, drei Jahre
sind es schon, seit ich komme und Frucht an diesem Feigenbaum suche,
jedoch
keine finde. Hau ihn um! Wozu nimmt er noch den Boden weg?» Wir
lesen weiter im
Evangelium: «Der aber wendete ein und sagte zu ihm: Herr, lass
ihn dieses Jahr
noch! Ich will erst noch rings um ihn aufgraben und Dünger
einlegen; vielleicht
bringt er dann Frucht. Wenn aber nicht, dann magst du ihn
umhauen!» [Lk 13,6-9]
Die Seite mit
diesem Evangelium, das ich gelesen hatte, wurde immer größer
und heller und
bewegte sich schließlich vom Lektionar
zu mir hin. Ich dachte, dass etwas Außergewöhnliches
geschehen war. Das
Besondere an diesem Evangelium war, dass es wie ein Gespräch
anmutete, dem ich
zuhören konnte. Ich beendete die heilige Messe, so gut ich konnte,
ging ins
Pfarrhaus zurück und setzte mich in meinen Sessel. Sehr schnell
erinnerte ich
mich an das Gespräch, das kurz nach meinem Unfall stattgefunden
hatte: Ich
befand mich vor dem Richterstuhl des allmächtigen Gottes und
Seines Sohnes
Jesus Christus. Der Herr ging sehr schnell durch mein ganzes Leben.
Ganz
besonders klagte Er mich schwerer Todsünden an, für die ich
keine Zeit mehr
zum Beichten oder zum Bereuen hatte. Ich dachte, ich könnte mir
hierfür noch
Zeit nehmen. Offensichtlich hatte Er andere Gedanken. Als Er seine
Anklage
beendet hatte, sprach Er:
«Das Urteil
lautet auf ewige Hölle!»
Dies war keine
Überraschung. Ich sagte:
«Ja, Herr, ich
weiß. Das ist, was ich verdiene!»
Wenn man mit der ewigen Wahrheit
spricht, gibt es keine Entschuldigungen oder Ausreden.
Alles, was Er sagte, erkannte ich als richtig und wahr.
Es gab überhaupt nichts zu entschuldigen. Er sagte mir
bloß, dass ich haben könne, was ich wollte. Meine Wahl
war die ewige Verdammnis. Er respektierte also nur meine
Wahl, die ich selbst getroffen hatte.
Kurz darauf
vernahm ich eine weibliche Stimme. Ich sah die Person nicht, sondern
hörte sie
nur. Die Stimme sagte:
«Mein Sohn,
willst Du nicht sein Leben und seine unsterbliche Seele retten?»
Daraufhin sagte
Jesus Christus:
«Mutter, er war während zwölf
Jahren
ein Priester nur für sich selbst und nicht für mich.
Lass ihn die Strafe haben, die er verdient hat.»
Daraufhin sagte
die weibliche Stimme:
«Aber wie wäre
es, mein Sohn, wenn wir ihm besondere Gnaden geben und dann sehen, ob
er Früchte
trägt? Bringt er keine Früchte hervor, dann geschehe Dein
Wille.»
Es folgte eine
kurze Pause. Dann hörte ich Ihn sagen:
«Mutter, er gehört
Dir!»
Und so kann ich
heute Abend hier vor ihnen sein!
Das ist nun
etwas mehr als zwölf Jahre her. Die Muttergottes ist jetzt meine
Mutter. Ich
gehöre ganz ihr, und zwar im natürlichen wie auch im
übernatürlichen Sinne.
Ich weiß nicht, wie ich heute ohne sie leben könnte.
Früher hegte ich keine
besondere Verehrung zu ihr. Jetzt aber verehre ich sie ganz besonders.
Mein
Leben als Priester hat sich dramatisch verändert. Jetzt weiß
ich, dass es ein
Leben lang braucht, ja wirklich ein ganzes Leben, um ein guter Priester
zu
werden, so wie Gott ihn haben will. Das schafft man nicht in einem
Monat, in
einem Jahr oder in fünf Jahren. Unser Herr hat gesagt, dass wir
vollkommen sein
sollen, wie sein himmlischer Vater vollkommen ist. Und das gilt auch
für die
Priester. Ich habe seither erfahren, dass meine Mission ist,
«wieder zurückzukommen»
und den Leuten zu sagen, dass erstens die Hölle existiert, sie
existiert
wirklich, und zweitens, dass auch die Priester zu ewiger Hölle
verurteilt
werden können.
Mutter
Angelica:
Viele
Leute
fragen sich, wie denn ein Priester die Hölle verdienen kann?
Pfarrer
Scheier: Für
uns gelten
die gleichen Gebote wie für jeden anderen auch. Es gibt die Zehn
Gebote Gottes.
Wenn eines oder mehrere dieser Gebote übertreten werden, so
müssen wir zur
Beichte gehen, denn wir haben gesündigt. Wir haben womöglich
schwer gegen den
Herrn gesündigt. Auch Priester können sich schwer
versündigen. Der weiße
Streifen, den ein Priester als Kragen an seinem Hals trägt,
garantiert ihm
keinesfalls den Himmel. Wir müssen an uns ebenso hart arbeiten und
manchmal
noch härter als der durchschnittliche Katholik. Das kommt daher,
weil wir für
mehr verantwortlich sind, denn wir geben den Gläubigen die
Ratschläge, wie man
zu leben hat. Wir vertreten ihnen gegenüber Seine Kirche. Wir
sprechen über
das, was Jesus sagte und lehrte. Folglich sind wir für sehr viel
mehr
verantwortlich. Die Leute glauben das nicht, aber wir tragen wirklich
eine sehr
große Verantwortung. Die Gläubigen sind der Meinung, dass
wir garantiert
gerettet sind. Das stimmt nicht, überhaupt nicht!
Mutter
Angelica:
Wir
müssen alle
den Weg der Heiligkeit gehen, nicht wahr?
Pfarrer
Scheier: Genau
so ist es!
Das ist richtig.
Mutter
Angelica:
Wissen
Sie, was
mich am meisten erstaunt, Herr Pfarrer? Als Sie Gott
gegenüberstanden und Er
Ihnen das schreckliche Urteil «ewige Hölle»
verkündete, schienen Sie so
ruhig darüber zu sein. Gehört das zum Sterben?
Pfarrer
Scheier: Das
gehörte zum
Urteil. Es war etwas, das ich angenommen hatte. Es war die Wahrheit.
Ich wusste
um das Urteil, bevor Er es sagte. Noch bevor Er es sagte, war es
folgerichtig,
dass Er zu diesem Schluss kommen würde. Daher war es
überhaupt kein Schock. Es
war wirklich kein Schock für mich.
Mutter
Angelica:
Und
Sie nahmen
das Urteil an?
Pfarrer
Scheier: Ja,
so war es.
Mutter
Angelica:
Ich
vermute,
dass jeder Sein Urteil annehmen muss.
Pfarrer
Scheier: Ich
denke, wir
alle nehmen es an. Ich hatte es aber anders geplant. Ich hatte viele
Entschuldigungen. Aber damit kann man dem Urteil nicht entgehen. Es
geht
wirklich nicht auf diese Art, weil Gott eben alles weiß. Er kennt
uns besser
als wir uns selbst. Er kennt uns durch und durch. Er beschuldigt uns
nicht
solcher Taten, für die wir nicht verantwortlich sind. Das habe ich
selbst
erfahren.
Mutter
Angelica:
Das
alles ist
ein Wunder. Aber, sagen Sie uns mehr darüber! Fühlten Sie
nicht große
Schmerzen? Ich meine, Sie sind hier, und Sie sollten eigentlich nicht
da sein,
selbst wenn unser Herr zu seiner Mutter sagte: «Gut, Mutter, er
gehört Dir.»
War es medizinisch auch ein Wunder?
Pfarrer
Scheier: Ja,
es war
medizinisch auch ein Wunder. Ich habe überlebt, weil sich die
himmlische Mutter
für mein Leben eingesetzt hatte. Es war unserem Herrn sozusagen
vorbehalten, «den
Stecker zu ziehen». Aber Er tat es nicht. Er war sehr barmherzig
und ließ mich
leben. Er verschonte nicht nur meine Seele vor dem ewigen Tod. Er rettete
auch
mein physisches Leben. Das betrachte ich als ein doppeltes Wunder.
Wir lesen oder hören
im Evangelium das Gleichnis vom reichen Prasser, der am Tisch aß,
und vom armen
Lazarus, der vor dessen Tür bettelte. Nach seinem Tod bat der
reiche Prasser in
der Hölle, dass Lazarus zurückkehre, um seine Brüder zu
warnen, damit diese
nicht auch an diesen Ort der Qual gelangen. Abraham aber erwiderte:
«Sie haben
Moses und die Propheten, auf die sollen sie hören. (...) Wenn sie
auf Moses und
die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht glauben, wenn
einer von den
Toten zurückkommt.» [Lk 16; 27,31] Ich bin jedoch hier! Nie
in meinen kühnsten
Träumen habe ich daran gedacht, dass ich je einmal Gegenstand
dieser Art Seines
Erbarmens sein würde.
Mutter Angelica:
Wir wissen, dass
Sie sich
verpflichtet fühlen, allen Leuten zu sagen, dass es eine
Hölle gibt und dass für
den, der in der Todsünde lebt, die Gefahr groß ist, dorthin
zu gelangen. - Was
möchten Sie uns sonst noch mitteilen?
Pfarrer
Scheier: Ich
habe nach
meiner Bekehrung vom ersten Tag an gewusst, dass es noch mehr zu sagen
gibt, als
nur über die Existenz der Hölle zu berichten. Ich bin
gewissermaßen
beauftragt oder gesandt, zurückzukommen, wenn ich das so sagen
darf, um über
die Hölle und andere wichtige Punkte zu sprechen. Das ist genau
das, was ich
tun muss!
Zeugnis ablegen
über die Tatsache, dass die Kirche und der Klerus erneuert werden
müssen, ist
eine unbequeme Aufgabe, die mir nicht besonders Vergnügen
bereitet. Es ist
etwas, zu dem ich nicht sagen kann: «Warum ich?» Ich habe
öfters darüber
nachgedacht, warum ich dieses Glück gehabt habe und wie ich dem
Herrn dafür
danken kann, denn mit jeder Gnade und mit jedem Segen ist eine
Verpflichtung
verbunden. Und offensichtlich gilt das auch für mich. Ich bin
sehr, sehr froh
darüber, dies alles aus Liebe für Ihn und für meine
Mitbrüder im Priesteramt
zu tun als auch für meine Brüder und Schwestern in Christus,
die in Seine
Nachfolge treten.
Wenn ich nun im
folgenden über die Missstände in der Kirche spreche, bedeutet
das keineswegs,
dass ich solcher Taten, Versäumnisse und Nachlässigkeiten nie
selber schuldig
geworden wäre. Es bedeutet vielmehr, dass dies Bereiche sind, die
man besonders
erwähnen und beachten muss und die in der heutigen Kirche erneuert
werden müssen,
und zwar - das ist besonders wichtig - weltweit, nicht nur in den
Vereinigten
Staaten von Amerika.
Einige der
Themen, die man erörtern und auf die man sich konzentrieren muss,
sind uns
allen sehr wohl bekannt. Der erste Bereich handelt von der Beichte. Die
richtige
Beichte ist die Ohrenbeichte! Sie ist das Sakrament der
Versöhnung. Das wird
auf der Kanzel nicht mehr gepredigt. Die Gläubigen hören von
den Priestern
nichts mehr darüber.
Geht eine Person
einmal zur Beichte, wird ihr oft gesagt, dass sie zu häufig
beichtet. Man sagt
ihr: «Kommen Sie nicht so häufig!» Alle zwei Wochen
beichten, betrachten
gewisse Priester als häufig. Es kommt aber auch oft vor, dass
einer Person, die
ihre Sünden bekennt, erklärt wird, dass dieses oder jenes
keine Sünde sei.
Ich habe das als Beichtender selbst erlebt. Wenn jemand schwere
Todsünden
beichtet, wird ihm oft gesagt, dass er für diese oder jene Tat
nicht schuldig
sei; er sei müde oder des Lebens überdrüssig gewesen,
und sei daher nicht
schuldig.
Häufig sind
auch die Psychologen und Psychiater zu tadeln. Psychologen
erklären den
Menschen öffentlich oder privat: «Fühlen Sie sich nicht
schuldig! Warum
sollen Sie sich schuldig fühlen, wenn die Eltern für ihre
jetzige Lebenslage
verantwortlich sind?» Oder sie sagen: «Ihre Umgebung machte
Sie zu dem, was
Sie jetzt sind. Sie sollten sich daher nicht schuldig
fühlen.»
Die Folge davon
ist, dass man sich sagt: «Warum soll ich überhaupt noch zur
Beichte gehen,
wenn ich ja sowieso ohne jegliche Schuld bin.» Man sieht keine
Notwendigkeit
mehr für die Beichte. Folglich gehen viele Leute nicht mehr zur
Beichte, weil
sie sich nicht mehr schuldig fühlen. Sie werden auch von den
Medien so
unterrichtet. Leider hört man auch von den Priestern das gleiche.
Dasselbe
sieht man auch bei Jugendlichen, wenn sie lernen, wie man beichten
soll. Ihnen
werden die Zehn Gebote zur Erforschung des Gewissens nicht mehr
beigebracht. Nur
wenige Menschen kennen noch die Gebote der Kirche! Viele Jugendliche
der
heutigen Generation kennen nicht einmal den Unterschied zwischen
schwerer und lässlicher
Sünde oder, allgemein gesprochen, sie wissen nicht, dass es zwei
Arten von Sünden
gibt. Sie kennen auch nicht mehr den Akt der Liebesreue. Das weiß
ich aus
Erfahrung.
Die eigenen
Meinungen der Priester sind auch eine der Hauptursachen für die
zurückgehende
Zahl der Beichten. Wenn ein Priester seine persönliche Meinung
sagt, die nicht
mit der Lehre der Kirche übereinstimmt, sollte er besser den
Priesterkragen
ablegen. Weil er ein geweihter Priester der Kirche ist, muss er das
unterrichten, was die Kirche lehrt. Nur dafür ist er von der
katholischen
Kirche ernannt und beauftragt. Etwas anderes - wie seine eigene Meinung
zu sagen
- gehört nicht zu seinen Aufgaben. Infolgedessen führen viele
Priester die
Menschen in die Irre, weil sie ihre persönlichen Meinungen nicht
nur im
Beichtstuhl, sondern auch in der Predigt kundtun.
Einer der Gründe,
warum man nicht über wichtige Dinge des Glaubens sprechen will,
ist, dass man
die Leute auf keinen Fall verärgern will. Die Priester
möchten nicht, dass
sich ihre Pfarreiangehörigen schuldig fühlen, besonders
diejenigen nicht, die
große Schecks für die Kirche ausstellen. Die Priester
wollen, dass die Leute
beim Verlassen der Kirche sagen: «Herr Pfarrer, das war eine gute
Predigt, eine
wirklich gute Predigt!»
Was sind die
Folgen? Es wird überwiegend über «Frieden, Liebe und
Freude» geredet, nicht
mehr über die zentralen Themen der Glaubenslehre und der Moral,
der
Gerechtigkeit Gottes, der Hölle sowie der Beichte. Über das
alles wird nicht
mehr gesprochen.
Paraliturgische
Dienste in Pfarreien sowie Gebetsstunden haben auch stark abgenommen.
Ich kann
mich noch gut erinnern, und die meisten von euch sicher auch, dass man
in der
Pfarrei öfters Novenen und den Rosenkranz gebetet hatte oder dass
Segnungen und
die ewige Anbetung des Allerheiligsten Altarssakramentes abgehalten
wurden. Das
ist jetzt veraltet. Warum wohl?
Wenn Sie die
Pfarrblätter von einigen Pfarreien zur Hand nehmen, können
Sie alles über die
Organisationen lesen, die in dieser oder jener Gemeinde tätig
sind. Diese
Organisationen sind da, um den Menschen, die ihre Probleme nicht selbst
meistern
können, zu helfen: Ledigen. Geschiedenen, Witwen, Alkoholikern und
anderen. Die
Leute kommen zusammen und finden heraus, dass andere Menschen die
gleichen
Probleme haben wie sie selbst.
Aber auf was das
letztendlich hinausläuft, ist doch dies: Man sagt, das Gebet ist
nutzlos! Die
Leute wollen eine Organisation haben, die ihre Bedürfnisse
befriedigt. Sie
meinen, das sei modern und nur das könne helfen. Meistens sind das
nur
gesellige Zusammenkünfte, wo man sich trifft und dann feststellt,
dass andere
Leute die gleichen Probleme haben. Aber das alles nützt eben
wenig.
Im Namen der Ökumene
sind in den Kirchen viele entsetzliche Dinge geschehen! Da werden
Statuen und
Kniebänke aus den Kirchen entfernt, der Tabernakel wird zur Seite
oder sogar in
einen anderen Raum gestellt. Und der Priester sitzt in einer Art
Präsidentenstuhl
und wird zum Mittelpunkt in der Liturgie - in der Mitte des
Altarraumes. In der
Mitte ist der Priester, nicht mehr Jesus. Jesus wird nicht mehr
gesehen.
Nennen wir einen
anderen Punkt. Man hat kein Kruzifix mehr, nur noch ein nacktes Kreuz
ohne
Korpus! Das Kruzifix muss weg! Warum? Weil das unsere protestantischen
Brüder
beleidigt! Wenn sie das Kruzifix sehen, sagen sie: «Warum habt
ihr einen Korpus
auf dem Kreuz? Jesus ist doch auferstanden! Jetzt ist es doch das
bloße Kreuz!»
Das ist wahr. Aber Jesus daran zu sehen stellt eine andere Botschaft
dar. Wir
sehen den Leib von Jesus Christus am Kreuz; wir sehen, wie viel Er
für uns
gelitten hat. Aber das gilt heute nicht mehr.
Vigilien und
Kreuzweg sind nicht mehr modern und werden nicht mehr abgehalten.
Die Gebärden
der inneren Ehrbezeugung der Gläubigen und des Priesters - das
Knien und die
Kniebeuge - gehören der Vergangenheit an.
Theaterstühle
stehen beim Tabernakel ... Eine Verneigung zum Allerheiligsten hin gilt
heute
als ausreichend, die Kniebeuge ist veraltet. Stehen bei der Wandlung
gilt in
manchen Pfarreien als modern. Alle diese Dinge sind einfach schlimm!
Ein weiterer
Punkt ist die Unterstützung von Priestern durch andere Priester.
In vielen Diözesen
gibt es das heute nicht mehr. In den 50er Jahren hörte man von den
Priestern,
dass das Priestertum die erhabenste Gemeinschaft in dieser Welt sei.
Das wird
heute nicht mehr gesagt! Dafür gibt es jetzt ein Spiel, das die
Priester
spielen. Es gibt zwei Arten, es zu spielen. Die eine ist: Wenn der
Priester eine
gute Arbeit leistet, dann sagen die anderen Priester: «Was will
er beweisen?
Was bezweckt er?»
Die andere
Spielart ist folgende: Wenn er im Kleinen oder Großen scheitert,
dann sagt man:
«Seht, ich sagte ja, dass es ihm nicht gelingen wird.»
Was können Sie
von einer solchen Person erwarten? Das Paradoxe solcher Situationen
oder solcher
Diözesen ist, dass es in diesen Diözesen - ja jede
Diözese verfügt darüber
- so etwas wie «einen Priester für Priester» gibt. Es
ist eine Person, zu der
ein Priester gehen kann, wenn er Probleme hat. Diese Person ist
verständnisvoll
und mitfühlend und weiß, wie man mit Priestern umgeht, so
dass diese sie
aufsuchen.
Der letzte
Themenkreis, zu dem ich etwas sagen möchte: katholische
Lehrbücher.
Es ist eine
traurige Tatsache, dass die Kinder heute - das heißt schon seit
den 60er und
70er Jahren - nicht mehr im katholischen Glauben erzogen werden. Die
Lehrbücher
für Kinder, die nicht in private oder konfessionsgebundene Schulen
gehen,
weisen extreme Mängel hinsichtlich der Lehre der Kirche auf,
insbesondere auf
dem Gebiete der Sittlichkeitslehre.
In den 70er
Jahren habe ich einmal an unserer Schule einen katechetischen Lehrtext
eingehend
geprüft. Auf der einen Seite im Buch war eine Abbildung von einem
lächelnden
Jesus zu finden, auf der anderen Seite stand in fetter Schrift
«Jesus liebt
Dich». Das Kind blättert weiter ...
In dieser Art
werden heute unsere Kinder unterrichtet. Die Kinder erfahren weder die
Gebote
Gottes noch die Dogmen oder die Lehre der Kirche, noch wie sie eine
gute Beichte
ablegen können.
Als ich einmal
gesagt hatte, es sei obligatorisch, dass die Erstkommunionkinder die
Zehn Gebote
Gottes auswendig lernen sollen, wurde ich von den Eltern eines Kindes
aufgesucht. Sie meinten, dass dies eine nutzlose Übung sei. Ich
erklärte
ihnen, dass so das Kind sein Gewissen besser erforschen könne, vor
allem auch
später im Leben. Schließlich konnte ich die Eltern
überzeugen.
All dies schadet
heute der Kirche. Es gibt noch viele andere Themen, über die ich
sprechen
sollte.
Wie lange wird
Gott dies alles noch dulden? Ich bin kein Prophet. Wie lange wird Er
noch
zuwarten, bis wir wieder zur Vernunft kommen? Ich weiß - wie es
auch unsere
himmlische Mutter sagte -, dass Er sehr barmherzig und geduldig ist.
Aber
geduldig ist Er nur in einer Hinsicht und nur aus einem Grund: Er will,
dass
alle gerettet werden; Er will, dass alle von uns einst mit Ihm im
Himmel sein
werden. Daher ist Er so geduldig und wartet, bis wir wieder zur
Vernunft kommen.
Mutter
Angelica:
Das
ist eine große
Mission, Herr Pfarrer, weil wir ja immer wieder daran erinnert werden
müssen.
Vor nicht zu vielen Jahren - sagen wir vor zirka 30 Jahren - war
bereits der
Gedanke an die Abtreibung eine Scheußlichkeit für jedermann.
Aber heutzutage
sind wir daran gewöhnt! Ich meine, die Menschen sind vielleicht
noch schockiert
und empört. Was ich jedoch befürchte, ist die Tatsache, dass
wir uns so an
dieses Vergehen gewöhnen, dass wir es nicht mehr beachten und
nicht mehr
wahrnehmen.
Ich denke, dass
Ihr jetziges Zeugnis, Herr Pfarrer, sehr wichtig ist. Auch unsere
Fernsehstation
hat nicht nur den Zweck, die Leute zu belehren, sondern sie auch zu
warnen, dass
es einen Gott und ein Gericht gibt.
Zweier Dinge
sind wir sicher: Tod und Steuern. Alles andere wird kommen und gehen,
aber diese
zwei Dinge sind sicher. Und noch eines ist sicher für uns alle,
für jeden von
uns: Eines Tages müssen wir wie Pfarrer Scheier vor Gott stehen,
und ihr könnt
nicht damit rechnen, dass die Muttergottes dann für euch
Fürbitte einlegen
wird. Ich hoffe, sie wird es tun. Ich hoffe, sie wird es für alle
von uns tun.
Aber ich glaube, das Erlebnis von Pfarrer Scheier war
äußerst ungewöhnlich
und hat einen tieferen Sinn. Ich denke, dass sein Zeugnis von heute
Abend für
sich spricht.
Ein weiterer
Zweck dieses Erlebnisses: Wir alle, die Kirche, die Priester, die Ordensleute
sowie die Laien sollen an die Umkehr erinnert werden! Seien wir
katholisch!
Ende des Interviews
Fragen der
Zuhörer
Nach dem
Interview und einer kurzen Pause konnten Zuschauer telefonisch an
Pfarrer
Scheier Fragen stellen, die wir hier zusammen mit den Antworten
wiedergeben.
Mutter Angelica eröffnet das Wort:
Mutter
Angelica:
Nun, wir sind
zurück mit Pfarrer Scheier und haben diesen ergreifenden und
erschütternden
Bericht gehört. Ich erinnere mich, als Pfarrer Scheier das erste
Mal kam, haben
wir nachher während Monaten die Aufzeichnung zwei- oder dreimal in
der Woche
ausgestrahlt. Der Grund war der, dass wir die Leute wissen lassen
wollten, dass
es eine Hölle gibt. Ich denke, wir alle nehmen an, dass es eine
Hölle gibt.
Aber das Zeugnis von Pfarrer Scheier ist ein Beweis dafür! Nun,
wir haben den
ersten Anrufer. Hallo!
Zuhörerin A: Hallo!
Mutter
Angelica: Woher
kommen
Sie?
Zuhörerin A: Von Dracut, Massachusetts,
Mutter.
Mutter
Angelica: Wunderbar,
was
ist Ihre Frage?
Zuhörerin A: Zuerst möchte ich Ihnen
danken, dass ich mit Ihnen sprechen darf. Ich schätze Pfarrer
Scheier sehr. Ich
hörte ihn soeben. Das erste Mal, als ich ihn hörte, sagte er
etwas, das ich
schon immer wissen wollte. Ich fragte diesbezüglich auch den
Herrn.
Nun, wenn ich je
die Möglichkeit hätte, ihm zu schreiben, so würde ich
ihm die nachfolgenden
Fragen stellen:
Als die
weibliche Stimme der Muttergottes sagte: «Wenn wir ihm jetzt
besondere Gnaden
geben ...» Ich bin so unvollkommen. Muss ich dem Tod so nahe
kommen, um diese
besonderen Gnaden zu erhalten? Wie haben Sie diese besonderen Gnaden
erhalten?
Was hatte sie damit gemeint?
Pfarrer
Scheier: In
den letzten zwölf
Jahren habe ich über viele Dinge, die ich als besondere Gnaden
erachte,
nachgedacht. Aber um Ihre Fragen zu beantworten, möchte ich Ihnen
sagen, dass
Sie nicht bis zum Tod warten müssen. Die Muttergottes ist darauf
bedacht, Ihnen
diese Gnaden zu geben. Sie müssen sie jedoch darum bitten! Sie ist
Ihre Mutter,
und sie will nur das Beste für Sie. Sie schenkt Ihnen diese Gnaden
manchmal
auch dann, wenn Sie sie nicht darum bitten!
Mutter
Angelica: Nun,
welches
sind einige dieser Gnaden?
Pfarrer
Scheier: Manchmal
Botschaften! Ich komme mit Leuten zusammen, die von ihr Mitteilungen
für mich
haben. Diese erachte ich als glaubwürdig. Durch den Glauben komme
ich zum
Schluss, dass sie echt sind. Weiter die Tatsache, dass ich fähig
wurde, in die
Gemeinschaft «Intercessors of The Lamb»
einzutreten, was sozusagen der Glasur auf dem Kuchen entspricht. Ich
habe nie
geglaubt oder geträumt, dass ich jemals fähig wäre, in
eine kontemplative
Gemeinschaft einzutreten, die für Priester betet. Wir beten
für alle Menschen,
aber wir beten besonders für Priester. Für Priester
müssen wir ganz besonders
beten.
Mutter
Angelica: Ich
nehme an,
dass diejenige Gnade, die Ihr ganzes Leben veränderte, die
größte war?
Pfarrer
Scheier: Ja,
genau! Die
Tatsache, dass die heilige Messe mir jetzt viel mehr bedeutet, ist auch
eine
ganz besondere Gnade. Eine weitere außergewöhnliche Gnade
war für mich die
Erkenntnis, dass das einzige wichtige Ziel der Himmel ist und kein
anderes.
Prioritäten werden auf Erden oft falsch gesetzt! Wir haben
hienieden eine
Schattenwelt, die wirkliche Welt ist der Himmel. Es gibt eigentlich
nichts und
niemand, was es wert wäre, den Himmel zu verlieren. Ich bin zur
festen Überzeugung
gelangt, dass es keine Person noch irgend etwas auf Erden gibt, was es
wert wäre,
den Himmel zu verlieren.
Mutter
Angelica: Ich
denke, dass
wir uns alle daran erinnern sollten. Vielleicht aber sollte man das
wiederholen.
Würden Sie, Herr Pfarrer, diesen Punkt wiederholen!
Pfarrer
Scheier: Durch
meine
Erfahrung, den Himmel fast verloren zu haben, bin ich dahin gekommen zu
glauben,
dass es nichts auf Erden gibt, niemand oder nichts es wert ist, den
Himmel zu
verlieren. Ich lese die Stelle, wo der Herr sagt: «Was
nützte es dem Menschen,
wenn er die ganze Welt gewänne, an seiner Seele aber Schaden
litte.» Ich weiß
genau, worüber Jesus sprach. Ich weiß es wirklich genau!
Mutter
Angelica: Wir
haben einen
weiteren Anruf. Hallo!
Zuhörer B: Hallo!
Mutter
Angelica: Woher
kommen
Sie?
Zuhörer B: Von
Alexandria, Virginia!
Mutter
Angelica: Wunderbar,
was
ist Ihre Frage?
Zuhörer B: Ich
habe eine Frage betreffend eines Kommentars, den Sie, Mutter, in der
Vergangenheit gemacht haben, nämlich dass an einem bestimmten Ort
unser Herr
wirklich zugegen ist: in der heiligen Eucharistie und im Tabernakel.
Aber es
scheint, dass wir das nicht mehr richtig wissen ... Ich habe
diesbezüglich eine
Erfahrung in einer Kirche in Illinois gemacht. Aber ich wollte dieses
Thema in
die Frage für Pfarrer Scheier einbinden. Letztes Jahr hatte er in
der Sendung
erwähnt, dass er einer Sache sicher sei, als er nach seinem Unfall
wieder zum
Bewusstsein kam. Die eine Sache, über die er ganz sicher war,
betrifft den
Himmel mit Jesus, der Muttergottes, den Engeln und den Heiligen. Er war
auch überzeugt,
dass wir in einer Schattenwelt leben. Könnte er noch etwas
ausführlicher darüber
sprechen.
Pfarrer
Scheier: Gerne.
Was ich
damals erwähnte, bleibt immer noch meine innerste
Überzeugung: Unser Leben auf
Erden wird oft durch uns angebotene Gelegenheiten und Ziele gesteuert.
Und dies
nimmt eine Vorrangstellung über alles andere ein.
Die Muttergottes
hat an anderen Orten in ihren Botschaften erwähnt, dass nichts
ihrem Sohn
vorgezogen werden soll - nichts und niemand. Das ist genau das, an was
sie uns
immer wieder mahnt! Nur zu oft verlieren wir den Sinn für die
richtigen Prioritäten.
Ich habe erfahren, dass unsere einzige Priorität diejenige sein
soll, alles
daran zu setzen, für immer mit Gott vereint zu sein - für die
ganze Ewigkeit!
Nichts, was auf Erden gewonnen wird, ist damit vergleichbar. Was heute
auf Erden
ist, kann morgen schon vergangen sein. In dieser Hinsicht ist es eine
Schattenwelt. Manchmal glauben wir, dass hinter dem Leichenwagen ein
kleiner
Lieferwagen
nachfolgt, mit dem ich alles mitnehmen kann. Wie falsch ist diese
Meinung!
Der Punkt, der
mich nach meinem Unfall am meisten beeindruckte, über den ich am
meisten
nachgedacht habe und der mich am meisten schockierte, ist, dass der
Herr sich
auf keine Meinung von jemand anderem berief. Nur Er und ich waren
zugegen.
Niemand anderer war beteiligt. Nur Er und ich! Er kannte mich genau.
Die Person,
der ich gefallen soll, ist Er. Niemand anders. Das ist eine wichtige
Lektion!
Wir alle gehen durchs Leben und versuchen jemandem zu gefallen. Wir
werden nicht
wir selbst, sondern jemand anders.
Wir versuchen, der anderen Person zu gefallen und tun Dinge, die man
von uns
verlangt oder erwartet.
Wo unsere
Priorität liegen soll, geht andere Menschen nichts an; sie werden
beim Gericht
nicht mit uns zugegen sein. Nur der Herr zählt!
Er allein kennt
mich. Ihm muss ich nichts vorspielen. Ich kann ich selbst sein. Er
liebt mich
mehr, als ich es je ergründen kann. Und wenn ich beim Gericht vor
Ihm stehe,
muss ich mich nicht verstellen und Ihm sagen, was Er hören
möchte. Er weiß
schon alles! - «Herr, ich bin sündhaft, geh weg von
mir.» Genau so fühlt man
sich in Seiner Gegenwart. Er sagt: «Komm zu mir, ich liebe dich,
ich liebe
dich. Komm, lass mich dich umarmen.»
Manchmal
verlieren wir auf Erden diese Sichtweise. Das meine ich, wenn ich von
dieser
Welt als einer Schattenwelt spreche.
Mutter
Angelica: Wir
haben einen
weiteren Anruf. Hallo!
Zuhörerin C: Hallo! Wie geht es Ihnen,
Mutter?
Mutter
Angelica: Danke,
gut! Und
was ist Ihre Frage?
Zuhörerin C: Zuerst, Herr Pfarrer,
möchte
ich eine Bemerkung zu Ihrem Zeugnis machen. Es ist sehr beeindruckend.
Ich kann
Ihnen nicht sagen, wie groß die Wirkung auf mich ist, wenn Sie
darüber zu mir
sprechen, und ich glaube, anderen geht es genau so. Nun möchte ich
Ihnen
folgende Frage stellen: Sie erwähnten, dass die Beichtväter
den Beichtenden
manchmal im Beichtstuhl falsche Ratschläge geben. Man ist in einer
ausweglosen
Situation und holt sich Rat bei einem Priester. Es kann sich mitunter
um eine
komplizierte Angelegenheit handeln, die man nicht einfach lösen
kann wie zum
Beispiel die Frage: «Soll ich heute diesen Apfel stehlen oder
nicht?»
Man lebt in
einem schwierigen Umfeld und hat Ratschläge nötig. Der
Priester gibt
unpassende oder falsche Ratschläge... Sündigt man dadurch?
Wer trägt im Falle
der Sünde die Verantwortung? Sind wir Beichtende für
Sünden verantwortlich,
wenn wir aufgrund priesterlicher Ratschläge gesündigt haben?
Sind wir auch
dann verantwortlich, wenn man ahnt, dass der Priester falsch geraten
hat? Ich
wage zu sagen, dass es sich um eine sehr ernste Angelegenheit handelt.
Werden
wir dafür verantwortlich sein am Tage des Gerichtes?
Noch eine kurze
Frage: Sie sagten, als Sie beim Sterben in der Gegenwart des Herrn
waren, dass
Sie folgendes fühlten: «Herr, ich bin sündhaft, geh weg
von mir!» Haben Sie
auch etwas von Seiner großen Barmherzigkeit und von Seiner
großen Liebe gefühlt,
als Er dieses Urteil (ewige Hölle) aussprach? Sie erwähnten,
dass Gott uns
mehr liebt, als wir es uns jemals vorstellen können. Haben Sie
etwas davon gespürt,
oder fühlten Sie sich verloren? Seine Liebe und Sein Erbarmen
waren zwar da,
aber Sie konnten diese nicht bekommen.
Pfarrer
Scheier: Ich
danke Ihnen.
In bezug auf Ihre erste Frage kommt es darauf an, wie viel Sie als
Beichtende
wissen. Aber der Priester ist verantwortlich für die
Ratschläge, die er dem
Beichtkind gibt. Die Leute hören auf die Ratschläge des
Priesters! Ein
Priester weiß Bescheid. Er hat das Wissen. Er ist der Fachmann.
Er ist geweiht
als Gesandter der Kirche und sollte daher richtige Ratschläge
geben. Es hängt
auch vom Wissensstand des Beichtenden ab. Wenn er jedoch etwas
bezweifelt, gehe
er zu einem anderen Priester! Wenn ich während der Beichte einen
schlechten Rat
bekommen habe oder dieser etwas mangelhaft war, sage ich nicht:
«Pater, Sie
haben nicht recht, Sie müssen sich so oder so verhalten. Sagen Sie
mir, was ich
zu hören wünsche.» Ich gehe vielmehr zu einem anderen
Priester beichten. Ich
erhalte die Absolution und habe wieder den Seelenfrieden.
Um Ihre zweite
Frage zu beantworten: Ich fühlte Gottes Erbarmen, als Er
«Mutter, er gehört
Dir!» sagte. Ich fühlte Seine Gerechtigkeit, als Er mir
meine Strafe ankündigte.
Das bedeutet nicht, dass Er nicht barmherzig oder liebend ist. Es
bedeutete nur,
dass durch Seine Gerechtigkeit alles in der Art widerhallte, wie ich
gelebt
habe.
Mutter
Angelica: Haben
Sie sich
verloren gefühlt?
Pfarrer
Scheier: Nein,
das nicht,
Mutter!
Mutter
Angelica: Sie
fühlten,
dass es ein gerechtes Urteil war?
Pfarrer
Scheier: Ja.
Mutter
Angelica: Sie
waren
bereit, die Strafe auf sich zu nehmen?
Pfarrer
Scheier: Ja.
Mutter
Angelica: Das
muss ja
schrecklich gewesen sein! Kam dieses Verdammungsurteil jemals wieder in
Ihre
Erinnerung zurück?
Pfarrer
Scheier: Ja,
sehr oft!
Mutter
Angelica: Darauf
hätte
ich wetten können! Erschreckt es Sie zu Tode?
Pfarrer
Scheier: Ja,
das tut es!
Mutter
Angelica: Nun,
ich glaube,
dass Sie so etwas nicht vergessen können ...
Pfarrer
Scheier: Nein,
man kann es
nicht vergessen! Es verging bis heute kein Tag. an dem ich nicht
darüber
nachgedacht habe.
Mutter
Angelica: Und
Sie müssen
auch dankbar sein für die Fürbitte unserer Gottesmutter!
Pfarrer
Scheier: Ja,
und ich kann
nicht genug danken dafür. Ich glaube, unabhängig davon, wie
viel man für sie
tut, scheint es nie genügend zu sein.
Mutter
Angelica: Ich
fühle in
gleicher Weise, dem Herrn für alles zu danken. Was immer Er
für unsere
Fernsehstation und für die Zuhörer gerade jetzt tut, ist
wunderbar! Ich weiß,
dass die Fernsehstation den Menschen dient. Auch meine wunderbare
Heilung dient
den Menschen. Wie können wir für die Umkehr arbeiten?
Vielleicht müssen wir
um Selbsterkenntnis bitten?
Hatten Sie eine
Art Selbsterkenntnis, als Sie starben?
Pfarrer
Scheier: Ja,
Mutter, ich
hatte sie, aber missachtete sie. Das ist der Unterschied! Das Leitwort
ist:
Kenne dich selbst! Gott hilft uns zur Selbsterkenntnis. Aber Er zwingt
uns
nicht, das zu tun, was Er von uns erwartet, weil wir einen freien
Willen haben.
Mutter
Angelica: Aber
gingen Sie
nicht zur Beichte?
Pfarrer
Scheier: Doch,
ich ging,
wann ich wollte. Ich hatte viel Zeit hierfür.
Mutter
Angelica: Sie
sagen, Sie hätten
viel Zeit gehabt. Wie alt waren Sie damals?
Pfarrer
Scheier: Ich
bin jetzt 52
Jahre alt. Es sind nun 12 Jahre vergangen. Somit zählte ich damals
40 Jahre.
Mutter
Angelica: Sie
hätten es
aber besser wissen sollen!
Pfarrer
Scheier: Sehr
wohl!
Mutter
Angelica: Als
Sie zur
Beichte gingen ... Was ich nicht verstehe ... Wie kann ich Sie das
fragen?
Sagten Sie alles oder nur das, was Sie dachten, dass Sie es sagen
sollten?
Pfarrer
Scheier: In
der Beichte
sagte ich jeweils alles! Aber ich hatte für ziemlich lange Zeit
die Möglichkeit
versäumt, zur Beichte zu gehen. Zur Zeit des Unfalls war ich
schuldig wegen
ungebeichteter Sünden und wegen unbereuter Todsünden.
Mutter
Angelica: Sehen
Sie, die
Sache ist folgende: Einst brachte mich eine Frau - ich erinnere mich
nicht mehr,
vor wie vielen Jahren - ins Krankenhaus. Es ging um eine meiner
Operationen.
Diese Frau hatte dauernd gesprochen. Als sie um die Ecke eines
Häuserblocks
fuhr, sah ich ganz plötzlich im Seitenfenster die Kühlerfront
eines großen
Busses. Ich dachte sofort, dass es jetzt mit mir aus ist. Ich wusste,
dass ich
einen Eingriff nötig hatte, und dieser Bus landete plötzlich
vor uns auf dem Bürgersteig.
Was mich beschäftigt, ist, dass ich weder an Jesus, noch an mich
und an meine Sünden
dachte. An alles, was ich dachte, war: Dieser Kühler zermalmt uns!
Was ich
damit sagen will: Wir dürfen nicht bis zur letzten Minute warten!
Pfarrer
Scheier: Richtig!
Die
Krankenschwester, die mir beistand, berichtete mir nach dem Unfall,
dass ich das
«Gegrüßt seist Du, Maria» zu beten versucht
hätte. Man sagte mir auch, dass
ich es noch um Mitternacht versucht hätte zu beten. Ein Priester
glaubte, dass
ich wirres Zeug geredet habe. Ich versuchte jedoch, das
«Gegrüßt seist Du,
Maria» zu beten. Der letzte Teil dieses Gebetes lautet:
«Heilige Maria, Mutter
Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres
Todes. Amen.»
Maria ist unsere Fürbitterin. Was ich damals sagen wollte, war:
«Maria, komme
mir zu Hilfe!» Ich weiß nicht, ob ich dies so sagte, aber
es war das, was ich
ihr mitteilen wollte.
Mutter
Angelica: War
es Ihnen
nicht bewusst, dass Sie beteten?
Pfarrer
Scheier: Nicht,
dass ich
davon wüsste. Anscheinend war ich in meiner Bewusstlosigkeit doch
fähig genug,
um die Muttergottes handeln zu lassen.
Mutter Angelica:
Es
zeigt, dass wir uns der
Macht der
Muttergottes zu wenig bewusst sind!
Pfarrer
Scheier: Richtig!
Mutter
Angelica: Wie
fühlen Sie
sich jetzt?
Pfarrer
Scheier: In
welcher
Hinsicht?
Mutter
Angelica: Nun,
nehmen wir
die gewöhnlichen Sünden. Ich will nicht über die
großen Sünden sprechen.
Ich bin sicher, dass Sie jetzt keine großen Sünden mehr
haben! Aber wir sind
immer wieder ungeduldig. Manchmal möchten wir dem andern mit einer
Banane auf
den Kopf schlagen ... oder ähnliche, banale Dinge. Hat das jetzt
für Sie mehr
Bedeutung als vorher?
Pfarrer
Scheier: Ja,
viel mehr!
Ich bin mir jetzt über meine Sündhaftigkeit bewusster als
vorher. Ich habe das
erkannt und habe den Herrn gebeten, dass Er mich von gewissen Dingen
befreit. Er
will es jedoch nicht tun!
Ich muss sagen,
dass es für mich anfänglich furchtbar war. Jetzt aber ist es
nicht mehr so
schlimm. Wenn ich betete: «Herr, gib mir Geduld!», schickte
Er mir jemanden,
mit dem ich entweder geduldig oder eben ungeduldig sein kann. Ich habe
jedes Mal
versagt. Das ist die Art, wie Er mit mir umgeht.
Wenn ich bete:
«Herr, nimm diese Schwäche weg von mir!», dann sagt
Er: «Nein, in deiner
Schwachheit wird meine Macht vollkommen!» Ich weiß sehr
wohl um meine
Schwachheit, aber Er versichert mir, dass Er mich nichts über
meine Kräfte
tragen lässt und dass Er immer da ist, mir zu helfen, eine gewisse
Aufrichtigkeit und Geradheit zu erreichen, weil ich dazu fähig
bin.
Mutter
Angelica: Herr
Pfarrer, es
bleibt uns noch etwas mehr als eine Minute. Geben Sie uns den Segen!
Pfarrer
Scheier: Der
Segen des
Allmächtigen Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes komme auf
euch herab
und bleibe immerdar bei euch, Amen.
Mutter
Angelica: Nun,
es bleiben
uns noch wenige Augenblicke, gerade genug um dies zu sagen. Falls Ihr
wünscht,
demnächst zu sterben ... und ihr wisst nicht wohin mit all eurem
Geld ..., hier
sind wir!
Erinnert euch
daran, dass ihr vor dem Richterstuhl Gottes nichts anderes bei euch
habt als nur
euch selbst. Was mich immer wieder erstaunt: Wenn eine Million Menschen
zur
selben Zeit sterben, steht jeder ganz allein vor dem Richterstuhl
Gottes! Das
sind ziemlich harte Wahrheiten, es sind aber auch wunderbare
Wahrheiten.
Wenn wir recht
leben, nun, dann haben wir vielleicht unser Fegfeuer, worüber wir
letzte Nacht
gesprochen haben. Aber das Fegfeuer ist ein Trost! Wenn ihr ins
Fegfeuer kommt,
dann könnt ihr sagen: «Alleluja, ich habe es
geschafft!» Das ist, was wir
alle erreichen sollen.
Ich liebe euch
und hoffe, euch nächste Woche wieder zu sehen!
Ende der
Fragen der Zuhörer
Video Pfarrer
Scheier
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