Der Tod
-
das
Tor zum Leben
Die
HI. Schrift spricht vom Tod in Ausdrücken, die tröstlich
klingen und nichts mehr von jenem Schmerz erkennen
lassen, der uns schüttelt, sooft er uns einen
nahestehenden Menschen geraubt hat. Für Paulus bedeutet
Sterben nicht «grausamer Abschied“, sondern im
Gegenteil «Heimkehr (Phil
1, 23, 2 Tim 4, 6).
Trennung
von Seele und Leib ist in seinen Augen und für den
Christen endgültiges Weilen der Seele bei GOTT. Er
kennt zwar auch die Möglichkeit, dass einer verloren
gehen kann (1 Kor 9,27), aber er hofft auf den Herrn (1 Kor 4,4),
und immer geht er von der Annahme aus, dass
unser Schicksal im Jenseits unserer Lebensführung im
Diesseits entspricht; er lehrt, |
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genau wie der Herr im
Evangelium, dass der Tod jener Augenblick ist, wo die
endgültige Entscheidung über unser ewiges Heil oder
Unheil fällt. Die Überlieferung sagt: Mit dem Eintritt
des Todes hört die Möglichkeit des Verdienens und des
Missverdienens und die Möglichkeit der Bekehrung auf. Die
Idee von einer Seelenwanderung Wiederverkörperung ist
also absolut unbibisch. Man
sollte vielmehr darüber nachdenken ob durch den Tod
nicht nur Leib und Seele getrennt werden, sondern die
Seele aus der zeitlichen Veränderlichkeit in den Zustand
der Unveränderlichkeit verwandelt wird. Das würde
bedeuten, dass der Tod der Augenblick ist,
in dem wir uns unwiderruflich, auf ewig, GOTT
ganz
hinschenken oder uns ihm ganz versagen können.
In diesem Leben ist das nicht möglich, denn auch dem
feierlichsten Versprechen, das wir vielleicht GoTT gemacht
hatten, haftet noch Zeitlichkeit an, es ist veränderlich,
es kann zurückgenommen werden. Das hört mit Tode auf,
diese innere Labilität all unserer Vorsätze und
Willenshaltungen wird nicht mehr sein, und darum liegt
es in der Natur der Todeserfahrung, dass der Mensch nach
dem Tode GOTT
gegenüber
die
Grundeinstellung
beibehält, die er im Augenblick des Todes gehabt hat.
Das bedeutet: Der Eintritt des Todes ist das Ende der
Entscheidungsmöglichkeit für oder gegen GOTT.
|
Bedenke,
dass du sterblich bist!
Bild:
Beinhaus in Naters Wallis CH
Was ihr seid / das
waren wir
Was wir sind / das werdet ihr
»Hab‘
acht auf dich selbst!» Dieser Spruch wird dir, auch
wenn du einmal herrlich schöne Tage siehst und dir das
ganze Leben ruhig nach Wunsch verläuft, nützlich sein
und wie ein guter Berater dich daran erinnern, was
menschlich ist. Und wenn du auch einmal von Widerwärtigkeiten
niedergebeugt wirst, dürfte er zur rechten Zeit in
deinem Herzen erklingen, dass du nicht aus Stolz und
trotzigem Übermut dich fortreissen lässt, noch aus
Verzweiflung in kleinlichen Missmut versinkst. Mit
Reichtum willst du prunken, und du machst dich gross mit
deinen Ahnen? Du bist stolz auf Vaterland und körperliche
Schönheit und die allseitigen Ehrenbezeugungen? »Hab‘
acht auf dich!« Bedenke, dass du sterblich bist,
dass du Erde bist und zur Erde zurückkehren wirst! Sieh
dich um nach jenen, die vor dir in gleichem Glanz gelebt
haben! Wo sind sie, die einmal eine politische Rolle
gespielt haben? Wo die kampferprobten Redner? Wo die
Leiter der Volksversammlungen? Wo die berühmten
Pferdehalter, die Feldherrn, Provinzstatthalter,
Tyrannen [PS Red: Sport- und
Musik-Idole. ]?
Ist
nicht alles Staub? Nicht alles Sage? Ruht nicht in ein
wenig Gebein das ganze Andenken ihres Lebens? Bücke
dich über die Gräber, ob du unterscheiden kannst, wer
der Knecht und wer der Herr, wer der Arme und wer der
Reiche war! Unterscheide, wenn du kannst, den Gefangenen
vom König, den Starken vom Schwachen, den Schönen vom
Hässlichen! Wenn du deiner Natur eingedenk bleibst,
wirst du dich nie überheben. Du wirst deiner eingedenk
bleiben, wenn du auf dich selbst acht hast.
Basilius
d. Gr. Predigt 'Hab
acht auf dich‘
Geistliche
Totenklage
In
GOTTES Namen
bezeugen wir und verkünden wir es immer wieder, dass
wir wegen der Brüder und Schwestern, die unser Herr
heimgeholt und von dieser Welt befreit hat, nicht
trauern können. Wissen wir doch, dass sie nicht
untergehen, sondern vorausgehen, dass sie hingehen und höher
steigen, dass man sich nach ihnen sehnen, nicht aber sie
beklagen soll; dass man sich hier nicht in schwarze
Kleider zu werfen braucht, während jene bereits das
weisse Gewand der Verklärung tragen, und dass man den
Heiden nicht Anlass geben soll, uns mit Recht zu tadeln,
weil wir diejenigen, von denen wir sagen, sie lebten bei
Gott, wie Verlorene betrauern und so den Glauben, den
wir in Worten bekennen, durch das Zeugnis des Herzens
nicht bewahren. Wir sind Verräter an unserer
Glaubenshoffnung und machen den Eindruck, wir
heuchelten.
Darum
missbilligte es der Apostel Paulus, dass manche beim
Heimgang der Ihrigen sich der Trauer überliessen. «Ihr
sollt nicht trauern wie die andern, die keine Hoffnung
haben, sagt er (1
Thess 4,13). Jene trauern über den Heimgang der
Ihrigen, die keine Hoffnung haben. Wir aber glauben an
jenen, der sagte: Ich bin die Auferstehung und das
Leben. Wer an mich glaubt. wird leben, auch wenn er
stirbt!>< So lasst uns zu Christus mit froher
Zuversicht eilen. Dass wir vorerst sterben, ist der Übergang
zur Unsterblichkeit. Das ewige Leben kann nicht
nachfolgen, wenn nicht das Scheiden vom irdischen Leben
stattgefunden hat. Es ist kein Untergang, sondern ein
Heimgang. Es ist nach Vollendung des zeitlichen Laufes
der Übergang zum Ewigen. Wer wollte nicht eilen, zum
Besseren zu kommen? Wer sollte sich nicht freuen,
verwandelt und nach dem verklärten Urbild Christi
umgestaltet zu werden?
Cyprian
v Karthago
Die
Gnade der göttlichen Fürsorge
Wer
auf die Auflösung unseres Leibes blickt, wird
schmerzlich berührt und hält die Zerstörung des
Lebens für ein hartes Geschick; ja, er bezeichnet das
Verlöschen unseres Daseins im Tod als das grösste Übel.
So betrachte er die übergrosse Wohltat, die uns Gott
durch dieses dunkle Los erweist; vielleicht wird er dann
dazu gebracht, dass er die Gnade der göttlichen Fürsorge
für den Menschen bewundert. Wer lebt, hat das Verlangen
in sich, sein Leben im Genuss des Angenehmen zu verbringen;
wer daher sein Leben in Leid verbringen muss, wird das
Sterben einem leidvollen Dasein vorziehen. Fragen wir
nun, ob der Spender des Lebens für uns beim Tod einen
anderen Wunsch hat, als dass wir ganz glücklich leben.
Da wir durch freie Willenstat, indem wir das Böse wie
ein mit Honig versüsstes Gift aus Lüsternheit unserer
Natur beimischten und da wir hierdurch der offenbar in
Leidensfreiheit bestehenden Glückseligkeit verlustig
gingen und eine Umgestaltung erfuhren, wie es unserer Sünde
entsprach, so wird der Mensch wie
ein irdenes Gefäss wieder in Erde aufgelöst, damit er
nach Ausscheidung des Schmutzes, den er jetzt an sich trägt,
durch die Auferstehung zu seiner ursprünglichen Schönheit
umgebildet werde, vorausgesetzt, dass er sich im gegenwärtigen
Leben die Ebenbildlichkeit mit Gott zu retten versteht. GOTT
wusste sehr wohl, was eintrat, und doch hinderte ER mit
vollem Bewusstsein den Lauf der Dinge nicht, die da
kommen sollten. Denn der Abfall der Menschen vom Guten
konnte dem nicht verborgen sein, der durch seine
Vorsehung alles beherrscht und das Künftige ebensogut
kennt wie das Vergangene. Allein wie er jenen Abfall
voraussah, so nahm er zugleich auch die Zurückrufung
des Menschen zum Guten in seinen Plan auf. Was war nun
besser: in der Voraussicht, dass der Mensch vom Guten
abweiche, ihn überhaupt nicht ins Dasein zu rufen oder
aber ihn dennoch zu erschaffen und nach dem Fall wieder
durch Busse zur ursprünglichen Gnade zurückzurufen?
Gregor
v. Nyssa Grosse
Katechese 8,1.3
Auch
DU wirst einmal sterben! |
JA! Du wirst einmal sterben! |
|
Weißt Du schon wann ? |
Weißt Du schon wo ? |
Weißt Du schon wie ? |
Nein! Du weißt es
nicht! Nur eines weißt Du, daß Du einmal sterben mußt.
Jeder Mensch, jedes Tier muß sterben! Das ist die
einzige Gewißheit, die wir haben: Das Sterben! DER TOD!
Einmal kommt er, aber weißt Du wann er kommt?
Und wenn er kommt, wo bist Du und was tust Du dann
gerade?
Und wie wird er Dich töten?
Sterbe ich im Auto, im Bett, im Krankenhaus, beim
Einkaufen, während der Ferien, beim Skifahren? Ich weiß
es nicht, Du auch nicht! Nur eines weiß ich ganz
sicher, daß ich einmal sterben muß. Und Du weißt
auch, daß Du einmal sterben mußt!
Einmal muß ich meinen Leib verlassen. Ich muß! Und Du
auch!
Was ist dann mit meinem Geld? Was wird mit meinem Haus?
Was wird mit meinem Schmuck? Was geschieht mit meinen Möbeln?
Was geschieht mit meiner Leiche? Nun, meine Leiche wird
vergraben, weil sie anfängt zu riechen und zu verwesen.
Und was wird mit mir, mit meiner Persönlichkeit?
Noch hast Du einen Leib. Du kannst mit ihm machen, was
Du willst. Eines Tages kannst Du nichts mehr mit ihm
machen! Dann kannst Du nur noch sagen: Ich hatte einen Körper.
Warum habe ich ihn nicht mehr? Weil ich nicht mehr da
bin. Ich mußte meinen Leib verlassen! Warum habe ich
ihn denn verlassen?
Wollte ich ihn überhaupt verlassen?
Nein! Ich wollte ihn nicht verlassen! Ich mußte ihn
verlassen.
Er ist tot.
Er wird kalt.
Die Leichenstarre
tritt ein.
Mein Herz schlägt nicht mehr.
Mein Blut ist
in den Adern geronnen.
Wo bin ich jetzt?
Wohin gehe ich?
Ja, wohin????
Egon wußte es auch nicht:
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Egon und sein Körper
Es war einmal ein Körper, der sagte immerzu zu seinem
Besitzer, der Egon hieß: »Egon, gib mir was zu essen!
Egon, gib mir mehr zu essen! Egon, gib mir noch Besseres
zu essen! Egon, hole mir das Allerbeste zu essen!«
Egon sagte: »Jetzt habe ich aber kein Geld mehr, um dir
soviel zu essen zu kaufen!«
»Verdiene es dir«, sagte der Körper. Und Egon
verdiente und verdiente, um dem Körper recht viel Essen
zu geben.
Nun rief der Körper: »Egon, gib mir zu trinken! Gib
mir Gutes zu trinken! Gib mir den schönsten und den
besten Wein zu trinken!«
»Dazu hab' ich kein Geld«, antwortete Egon.
»Gut!« sagte der Körper, »dann leg' ich mich einfach
auf die Seite und steh' nicht wieder auf!«
»Du mußt aber aufstehen«, schrie ihn Egon an. »Ich
muß ja mit dir stehen, gehen und arbeiten. Wo denkst du
hin?«
»Gib mir erst etwas Gutes zu essen und zu trinken und
auch noch zu rauchen dazu!« sagte der Körper. Darauf-
hin mußte Egon lauter gute Sachen kaufen. Alles, was er
verdiente, aß der Körper auf.
Als der Körper nichts mehr essen mochte, rief er: »Du
könntest mich wirklich besser anziehen. Kaufe mir einen
schönen warmen Pelzmantel. Aber einen teuren, vom
allerbesten Fell, damit ich anständig aussehe! Auch ein
paar elegante Lederschuhe und sieben Krawatten, damit
ich jeden Tag in der Woche eine andere anziehen kann.«
Egon ging gehorsam, kaufte Pelz, Schuhe, Krawatten, auch
noch eine Lederweste. Aber immer noch wollte der Körper
neue schönere Sachen zum Anziehen.
»Ich kann es wirklich nicht mehr schaffen«, jammerte
Egon. »Jetzt aber will ich mich gerade amüsieren«,
sag- te der Körper. »Jetzt will ich Autofahren,
reiten, segeln, tüchtig tanzen und zwischendurch Bier
trinken.«
Der arme Egon mußte nun den ganzen Tag arbeiten und die
halbe Nacht tanzen und Bier trinken. Auf einmal sagte
Egon: »Donnerwetter, Körper, ich habe dich so gut
gepflegt, aber deine Haare werden trotzdem grau!«
»Färbe sie mir!« sagte der Körper und Egon tat es.
Nach einiger Zeit rief Egon: »Deine Zähne fallen ja
aus!« -
»Laß mir ein Gebiß machen!« sagte der Körper - und
Egon tat es.
»Du kannst ja auf einmal gar nicht mehr recht gehen!«
sagte Egon. »Ich habe Rheumatismus«, sagte der Körper,
»hole den Arzt!« - »Bald habe ich ja gar keine Zeit
mehr, für etwas anderes zu sorgen als nur noch für
dich!« schrie Egon den Körper an.
»Ich bin ja auch das Wichtigste!« sagte der Körper.
»Ja, richtig«, antwortete Egon, »was soll ich ohne
dich auch anfangen!« Eines Tages aber will der Körper
sich gar nicht mehr bewegen, er wird kalt und kälter
und ehe sich Egon versieht, ist der Körper tot. Was
soll ich nun machen, denkt Egon. Nun hab' ich keinen Körper
mehr! Ins Grab will ich aber nicht - nein, ich will
nicht ins Grab! Und Egon schreit furchtbar, aber der Körper
hört nichts mehr.
»Egon, wohin willst du denn?« fragt eine Stimme.
»Das weiß ich nicht«, antwortet Egon.
»Steh auf!« sagt die Stimme.
»Ich kann doch nicht aufstehen, ich habe keine Beine!«
»Komm!« sagt die Stimme.
»Ich kann doch nicht kommen, ich habe doch keinen Körper,
um zu gehen!«
»Egon, du bist doch jetzt in dem Lande, wo du keinen Körper
mehr brauchst.«
»Wo bin ich denn?« fragt Egon.
»Du bist im Jenseits, in der Ewigkeit!«
»Was soll ich da?« fragt Egon. »Ich habe nur gelernt,
für meinen Körper zu sorgen. Etwas anderes verstehe
ich nicht.«
»Hast du denn gar nicht daran gedacht, daß dein Körper
einmal sterben muß und du weiterleben wirst?«
»Nein!«
sagt Egon.
»O weh, o weh!« sagt die Stimme.
Damit endet die Geschichte. - Nur eine Geschichte?
Vielleicht sagst Du: Mit dem Tod ist alles aus. Fertig!
Basta! - Und wenn doch nicht alles aus ist? Wenn es doch
einen Himmel und eine Hölle gibt? Bist Du Dir ganz
sicher, daß wirklich alles aus ist? Bist Du Dir
wirklich ganz sicher? Ganz sicher?
-
Auch dann noch,
wenn der Todesschweiß auf Deiner Stirne perlt?
Kein Gericht? Keinen Himmel?? Keine Hölle???
Wo kommst Du her? Wo
gehst Du hin?
Gott ist der Schöpfer aller Dinge, sowohl der
sichtbaren, als auch der unsichtbaren Schöpfung. Gott
ist ewig. Gott hat nie irgendwann angefangen. Gott weiß
alles, denn Er hat alles erdacht und erschaffen. Er weiß
wirklich alles. Er kennt jeden Gedanken, jedes Wort und
jede Tat eines jeden Menschen.
Und Er weiß und kennt es
schon seit Ewigkeit.
Er wußte auch, daß die für uns noch unsichtbare Schöpfung,
z.B. die Engel, nicht alle die Prüfung bestehen würden,
die Gott Ihnen auferlegte, damit sich für Ihn oder
gegen Ihn entscheiden könnten. Die Engel, die sich
gegen Gott entschieden, wurden Teufel und gründeten für
sich das Reich der ewigen Hölle. Es sind viele
Milliarden Engel, die sich gegen Gott entschieden haben!
- Um die frei gewordenen Plätze im Himmel wieder zu
besetzen, erschuf Gott den Menschen, sozusagen eine
"Mischung" aus Engel und Tier.
Worin bestand die Prüfung, die ein Großteil der Engel
nicht bestanden hat? Da Gott wußte, daß sehr viele
Engel nicht im Himmel bleiben wollten und deren Plätze
frei würden, wollte Gott diese Plätze wieder besetzen.
Mit Engeln konnte Er sie nicht mehr besetzen, denn die
Schöpfung der Engel und deren Zahl war abgeschlossen.
Und so erschuf Gott für diese leeren Plätze die
Menschen. Auch die Menschen mußten geprüft werden. Wie
wir wissen, bestanden Adam und Eva diese Prüfung nicht.
Kein Mensch konnte seither in den Himmel eingehen, denn
die Sünde der beiden Stammeltern vererbte sich durch
alle Geschlechter, daher nennen wir sie "Erbsünde."
(Durch das Sakrament der Taufe können wir von der Erbsünde
befreit werden.)
Um die Menschheit aus diesem Zustand zu erlösen, mußte
Gott ein Mensch werden, und als Mensch die Menschheit
durch seinen Tod am Kreuz mit sich selbst versöhnen. -
Von den Engeln verlangte Gott, daß sie IHM auch in
seiner Menschengestalt dienen müßten. Da erhob sich
Luzifer und sagte: "Ich werde nicht dienen, denn
ich bin ja selbst wie Gott!" Da sprach ein anderer
Engel: "Michael?" - "Wer ist wie
Gott?" Dann entstand der Engelkampf und Luzifer
wurde mit seinem milliardenfachen Anhang aus dem Himmel
vertrieben und schuf sich selbst sein Reich: Die Hölle.
- Jeder Mensch hat nun aufgrund der Erlösung durch
unseren Herrn Jesus Christus die
Möglichkeit, den Platz einzunehmen, den ein
Engel, der ein Teufel geworden ist, verloren hat. Es
liegt nun am Menschen selbst, ob er sich für diesen
Platz entscheidet, oder ob er einen Platz bei den
Teufeln in der Hölle einnehmen will!!!
Der Mensch ist in seiner Entscheidung völlig frei, denn
Gott gab ihm den freien Willen. Gott hat den Menschen für
den Himmel erschaffen und nicht für die Hölle. Die
Entscheidung aber liegt beim Menschen - bei Dir! Gott
kann daher einen Menschen weder in den Himmel zwingen,
noch in die Hölle! Gott hat jedem Menschen soviel
Gnaden für sein Leben mitgegeben, daß er als Heiliger
in den Himmel eingehen kann. Dazu noch die geistige
Hilfe durch die Heiligen Sakramente der katholischen
Kirche! Jeder, der sich bemüht, nach den Geboten Gottes
und nach dem Evangelium zu leben, den Mitmenschen zu
helfen und den Willen Gottes zu tun, wird in den Himmel
kommen und braucht sich vor der Hölle nicht zu fürchten!
Bedenke!
GOTT hat Dich aus Liebe erschaffen, nicht Deine Eltern!
Durch Deinen Vater und durch Deine Mutter hat GOTT Dich
als Mensch in diese Welt geboren. Gott hält Dich Tag
und Nacht am Leben - nicht Du! - bis zu dem Augenblick,
wo er Dich aus dieser Welt abberuft! - Der Sinn Deines
Lebens ist, dazu bist Du in dieser Welt, um Dich für
das Böse oder das Gute zu entscheiden, für die Hölle
oder für den Himmel!
Einmal wirst Du sterben, und dann mußt Du Rechenschaft
ablegen über Dein ganzes Leben, über jedes Wort, über
jede Tat, über jeden Gedanken und über jede
Unterlassung des Guten! Denke daran, am Gericht Gottes
kommt niemand vorbei. Auch Du nicht!
Dabei ist es vollkommen unwichtig, ob Du daran glaubst
oder nicht. - Jesus sagt: "Wer nicht glaubt, ist
schon verdammt!" - Hier auf Erden kannst Du tun und
lassen was Du willst. Nach Deinem Tod ist damit Schluß!
... endgültig SCHLUSS!!! ... endgültig!!!
Hier mag Dein Wille gelten, nach Deinem Tod gilt nur
noch der Wille Gottes. - Und das gilt für jeden Men-
schen!! Auch für Dich! Hier kannst Du nach Lust und
Laune leben und Dir selbst eine Lebensregel machen.
Nach Deinem Tod gilt nur noch das Gesetz Gottes: Die 10
Gebote! - Nach diesen 10 Geboten wirst auch Du einmal
gerichtet, nicht nach Deinen Ansichten und nicht nach
Deinen Meinungen! Gott hat das letzte Wort! Nicht DU! -
Du kennst diese 10 Gebote! Sie sind auch Dein Wegweiser
und führen Dich in den Himmel, wenn Du sie befolgst!
Wenn nicht, nicht!
Heute magst Du noch darüber lachen, aber eines Tages
kommt der Augenblick, wo Dir das Lachen vergeht, wenn
die Todesangst über Dich kommt und Dein Herz stehen
bleibt, wie eine abgelaufene Uhr!
Lieber Bruder, liebe Schwester,
damit Dein Leben gelingt und Du am Ende Deines Lebens
die richtige Tür findest, gibt es hier einen
kleinen Kompaß für Deinen Weg zu GOTT: |
1. |
Verrichte jeden Morgen das Morgengebet! -
Danke Gott für die Ruhe der Nacht, danke Ihm für den
neuen Tag und schenke Ihm Dein ganzes Tagewerk, alle Mühen,
Sorgen und Leiden des Tages. Bitte Gott um Seinen Segen
für den neuen Tag!
Denke auch tagsüber an Gott! |
2. |
Arbeite gewissenhaft! Deine Arbeit soll Dein Gottes-
dienst sein! |
3. |
Bete bei Tisch! - Vor und nach dem Essen! Auch im
Gasthaus! - Von Gott kommt das tägliche Brot, die tägliche
Nahrung! - Sei mäßig und zufrieden! |
4. |
Erholung ist notwendig, soll aber auch geheiligt
sein. Hüte Dich vor Vergnügungen, durch die Du Gott
beleidigst und Deiner Seele Schaden zufügst! |
5. |
Im Umgang mit den Mitmenschen sei freundlich und
wohlwollend! Hüte Dich vor bösen Reden! |
6. |
In Leiden und Widerwärtigkeiten sei geduldig und
gottergeben! - Denke an Jesus, der auch für Dich
gekreuzigt worden ist, und befolge seine Lehren! |
7. |
Die heiligmachende Gnade ist das Leben der Seele.
durch die Todsünde stirbt das Leben der Seele! |
8. |
Heilige die Sonn- und Feiertage! Fehle durch eigene
Schuld nie beim Gottesdienst. -Wie gelebt, so gestorben! |
9. |
Abends verrichte Dein Abendgebet! - Danke Gott für
die Wohltaten des vergangenen Tages, erforsche Dein
Gewissen, erwecke vollkommene Reue über Deine Sünden
und erbitte Gottes Schutz für die Nacht! |
10. |
Bete darum, daß in
allen Deinen Angelegenheiten stets der Wille
Gottes geschieht. Du überblickst nur den
Augenblick, Gott überschaut Dein Leben bis zum
Tod.
|
Wie
Dein Sonntag, so dein Sterbetag!
GOTT weiß alles, er weiß auch schon jetzt, wie Du Dich
bis zu Deinem Tod entscheiden wirst, und er weiß um
Deinen Platz in der Ewigkeit!
- Du weißt es aber
nicht!
Z/Ewig
Wie sie sterben
Aus dem Volkskalender für
Freiburg und Wallis 1942
Wenn es die Menschen nur
wüßten, wie viel heiliges Streben und heldenhaftes
Wollen unsere Klöster bergen!
Der Strafanstaltspfarrer Stephan Berghoff hat ein Buch
geschrieben über das tapfere leiden und frohe Sterben
von Ordensschwestern. Er hat so viele arme Pfarrkinder
im Gefängnis, die immer nur Schwäche und Sünde sahen und
kaum noch an reine gute Menschen glauben. Hier konnte er
seinen Gefangenen eine andere Welt zeigen. Hören wir,
was eine Krankenschwester ihm berichtet:
„Sie fragten soeben, ob die Schwestern vor dem Sterben
Angst hätten. Da fällt mir eine Begebenheit ein, die ich
im Jahre 1923 erlebte. Unsere Krankenabteilung war
überfüllt. Wir wußten nicht, wohin mit den vielen
schwerkranken Schwestern. Auf einem Zimmer lagen drei
Schwestern, alle so dreißig Jahre alt.
Eines Morgens sagte eine von ihnen, Schwester Ludgera,
zu mir: ,Schwester, sollen wir drei nicht eine Novene
halten, daß wir bald sterben? Dann haben Sie Platz. Ich
habe mich mit Schwester Aventina und Cassilda
abgesprochen. Wir können doch nichts mehr leisten.
Ich war überrascht und sagte ihnen, ihr Leiden brächte
größeren Segen als Arbeiten. Da bestürmten mich alle
drei: ,Gestatten Sie uns doch bitte diese Novene.
Schließlich sagte ich halb im Schmerz: ,Na,
meinetwegen.'
Die Schwestern begannen die neuntägige Andacht am
Samstag. Am nächsten Dienstagmorgen sagte ich zur
Schwester Oberin: ,Schwester Ludgera gefällt mir nicht.
Sie muß die heilige Ölung empfangen. Die drei haben
ausgemacht, daß sie innerhalb neun Tagen sterben.'
Schwester Oberin antwortete mir: ,Davon weiß ich ja
nichts. Nun, wenn es Gottes Wille ist, dann tritt es
ein, sonst nicht.' In der folgenden Nacht starb
Schwester Ludgera. Vor ihrem Tode lachte sie still vor
sich hin und bemerkte: ,Die Kaffeemühle geht so herum.
Nach mir kommt Schwester Aventina dran.'
Am Freitagmorgen veränderte sich Schwester Aventina
plötzlich. Ich holte schnell den Priester, der die
heilige Ölung gab. Der Priester war noch nicht wieder in
seinem Zimmer, da war Schwester Aventina tot. Vor ihrem
Tode bat sie mich kindlich: ,Schwester, gehen Sie bitte
mit meinem Begräbnis. Ich habe ja weder Vater noch
Mutter noch Geschwister.' Ich versprach es ihr.
Am Montagmorgen, am letzten Tage der Novene, wurde
Schwester Aventina begraben. Vor dem Begräbnis sagte
Schwester Oberin zu mir: ,Schwester Cassilda gefällt mir
nicht. Bleiben Sie bei ihr.' Das hörte Schwester
Cassilda. Sie rief: Schwester Oberin, unsere Schwester
muß mit zum Begräbnis gehen. Sie hat es der Schwester
Aventina versprochen. Ich warte mit dem Sterben, bis
unsere Schwester zurück ist.' Ich ging mit zum
Begräbnis, aber nicht mit zum Totenamt in die Kirche.
Eine Schwester holte mich, Schwester Cassilda sei sehr
schlecht. Als ich an ihr Bett trat, sagte sie:
,Schwester, ich meine, jetzt ist es Zeit. Holen Sie
bitte den Herrn Pater. Dann beten wir noch ein wenig.'
Nach einer Viertelstunde war sie tot." -
„ Sie sehen, Hochwürden, unsere Schwestern haben keine
Angst vor dem Sterben, sie beten den Tod herbei. Der
Vater im Himmel erfüllt seinen Kindern ihre Bitten."
„Und dann, Herr Pfarrer", fuhr die Krankenschwester
fort, „wissen wir auch schon mal, daß eine Schwester in
den Himmel gekommen ist. Oder wissen Sie eine andere
Erklärung, wenn ich Ihnen folgendes erzähle:
Eine Schwester kam zum Mutterhaus, um Exerzitien zu
machen. Sie sah so krank aus den Augen, dass wir gleich
den Arzt kommen ließen. Er untersuchte sie genau und
sagte mir hinterher: ,Nur noch vierzehn Tage.' Von Tag
zu Tag wurde die Kranke schwächer.
Sie bekam die heilige Ölung. Ich mußte ihr sagen, wie es
um sie stand und begann: ,Liebe Schwester, ich glaube,
daß der liebe Gott von Ihnen ein Opfer verlangt.' Da
schaute sie mich mit ihren reinen, großen Augen an und
sagte: ,Ich sterbe doch nicht?' Ich antwortete: ,Bringen
Sie dem lieben Gott Ihr junges Leben zum Opfer.
Sie sollen sehen, wie der liebe Gott es Ihnen lohnt.
Da sprach sie mit fester Stimme vor sich hin: ,Ich will
mich ergeben. Lieber Gott, Dir ergeb' ich gänzlich mich,
ja, Dir leb' und sterbe ich.
Es war in einem der Kriegsjahre. Auch in unser
Mutterhaus war bittere Not eingezogen. Wir Schwestern
waren bei der armseligen Kost nicht mehr sicher auf den
Beinen. Nachher haben wir uns mit Lebertran geholfen.
Ich klagte dieser kranken Schwester eines Tages:
,,Es ist ein Elend! Das Lazarett haben wir voll
Soldaten, und keine Briketts sind da, kein Koks, kein
Grieß. Nebenan liegt die arme Schwester, und ich kann
ihr nicht einmal ein Stücklein Weißbrot geben. Da gab
mir die todkranke Schwester die Hand und versicherte in
allem Ernst: ,Schwester, ich helfe Ihnen.
Nachmittags drei Uhr war die Schwester gestorben. Vor
vier Uhr knarrten Karren über den Hof. Wir hatten
Briketts, Koks und Grieß geliefert bekommen. Punkt vier
Uhr — die Schwestern waren im Gebete — schellte es. Ich
ging zur Pforte. Ein Bäckerjunge reichte mir ein
prächtiges Weißbrot hinein. Wir Schwestern haben vor
Freude geweint. Wir wußten, unsere Schwester ist im
Himmel. Sie hat ihr Wort gehalten."
So erzählte die gute, alte Schwester dem
Strafanstaltspfarrer.
Andächtig saß er vor ihr, lauschte und war ergriffen von
der schönen Welt, in die sie ihn schauen ließ. |