Die
neuen Götter
Satan
und die Dämonen haben das Böse hervorgebracht. Ihren
Hass können sie nicht auf Gott ausschütten. Als nach
dem Engelsturz die ersten Menschen erschaffen wurden,
stürzte sich der Teufel auf den Menschen. Hinterlistig
verführte er die ersten Menschen, das Gebot GOTTES zu
missachten. Er redete ihnen ein, GOTT sei
eifersüchtig auf ihre Vorzüge und lege ihnen deshalb
Einschränkungen auf ( Gen 3,5). Satan forderte die
ersten Menschen auf, sich von diesem Joch zu befreien
und wie er selbst es wollte— «wie Gott» zu
werden. So sündigte der Mensch auf Eingebung des
Teufels (= Sündenfall).
Durch die Sünde aber öffnete
der Mensch ein Tor für das Wirken Satans in der Schöpfung.
Er bekam Macht über die Natur des Menschen und brachte
Leid und Tod in die Welt ( Weish 2,24). Dies fasst
Jesus zusammen: «Der Teufel war ein Mörder von Anfang
an..., denn er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge»
(Joh 8,44). An den Wurzeln des Leidens und des Bösen
steht also nicht eine Fehlentscheidung GOTTES, sondern
sein Wunsch und sein Wagnis, Engel und Menschen als
Freie zu erschaffen, um uns in der Liebe als Freunde
gewinnen zu können.
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Aus der missbrauchten Freiheit ist
das Böse hervorgegangen. Gott kam den Menschen zu Hilfe
und begann nach dem Sündenfall der ersten Menschen
einen grossartigen Erlösungsplan
zu verwirklichen. ER setzte Feindschaft zwischen Satan
und das Menschengeschlecht und kündigte den Sieg über
das Reich der Finsternis an (Gen 3,15). Dazu ist der
Sohn GOTTES Mensch geworden und hat unser menschliches
Dasein bis hin zum Kreuz geteilt, «um durch seinen Tod
den zu entmachten, der die Gewalt über den Tod hat, nämlich
den Teufel, und um die zu befreien, die der
Knechtschaft
verfallen waren» (Hebr
2,14f).
Das ist die Gewissheit unseres Glaubens:
«Der
Herrscher dieser Welt ist gerichtet» (Joh 16,11), «der
Sohn GOTTES ist erschienen, um die Werke des Teufels
zu zerstören» (1 Joh 3,8). Jesus Christus, der Gekreuzigte
und Auferstandene, hat sich als der Stärkere
offenbart (
Lk 11,21 f), den Teufel besiegt und ihm die Gewalt
genommen. Erlösung heisst Loskauf der Menschen aus der
Sklaverei Satans, Befreiung der Seelen von seiner
Tyrannei und ihre Rettung für das ewige Leben. Sobald
Satan von der Menschwerdung GOTTES Kenntnis bekommen
hatte, plante er, das Erlösungswerk und seine Früchte
zu zerstören. Seitdem führt er Krieg gegen die Kirche,
der mit dem Nahen vom Ende derZeit immer heftiger wird (Offb 12,1-14,5). Petrus mahnt: «Seid
nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel,
geht wie ein brüllender Löwe
umher und sucht, wen er verschlingen kann. Leistet ihm
Widerstand in der Kraft des Glaubens! «Der
Mensch aber ist nicht automatisch erlöst. Er muss sich aus freiem Willen der Gnade öffnen.
Diese Entscheidung für die Erlösung durch
Christus ist vom Menschen stets neu verlangt. Nur so
kann er in der Gnade bleiben und in ihr wachsen. Ebenso
ist es mit der Gewalt des Teufels über unser Leben.
Satans Macht ist zwar von Christus endgültig besiegt,
aber dennoch sind wir ihr nicht automatisch entzogen.
Erst wenn wir freiwillig zur Gnade Zuflucht nehmen und
uns von ihr stärken und aufrichten lassen, sind wir vor
den Angriffen des Widersachers geschützt. So wird der
Christ zum Kämpfer «in der Kraft des Glaubens» (1
Petr 5,9). In diesem Kampf gegen die ständige
Versuchung, tragen wir unsere unsterbliche Seele zu Gott.
Im Glauben und in der Liebe stehen uns die Sakramente
der Kirche zur Verfügung, die wir zur Verteidigung und
zum Sieg brauchen.
Die
gefallenen Geister
Zu
Beginn waren alle reinen Geistwesen gut. In einem
eigenen Dogma (Glaubenssotz)
lehrt die Kirche, dass «der Teufel und die anderen bösen
Geister von GOTT ihrer Natur nach gut geschaffen, aber
durch sich selbst böse geworden sind». Durch ihren
freien Willen haben sie sich aus Engeln des Lichts in
Engel der Finsternis, in Dämonen verwandelt. So heisst
es im Neuen Testament: «Die Engel, die ihren hohen Rang
missachtet und ihren Wohnsitz verlassen haben, hat er
mit ewigen Fesseln in der Finsternis eingeschlossen, um
sie am grossen Tag zu richten» (Jud
6).
So warnt der Judasbrief vor der Sünde und kündigt an,
was ihr droht: «Daher werden sie mit dem ewigen Feuer
bestraft» (Jud
7). Ähnlich
spricht der 2. Petrusbrief von «Engeln, die gesündigt haben»
und die GOTT «nicht
verschont, sondern in die finsteren Höhlen der
Unterwelt verstossen» hat und sie dort eingeschlossen hält
bis zum Gericht» (2 Petr 2,4). Die HI. Schrift nennt
diesen Ort der Verdammten «Hölle“ ( Mt
10,28+11,23; Lk 12,5)
und verbindet damit die Vorstellung des ewigen Feuers (
Mt
3,10,12 +
5,22 + 18,9 +
25,41). Als Luzifer mit seinen Scharen in den Abgrund
gestürzt wurde, erschuf Gott für sie die Hölle, die
nicht nur ein Feuersee
ist (Offb.
20,14). Der
Ausdruck Feuer bedeutet Vernichtung, ohne vernichtet zu
werden. Es ist ein beständiges Verzehrtwerden von Hass
und Verzweiflung, von Ohnmacht und Auflehnung. Diesen
Zustand drückt Jesus durch ein prophetisches Bildwort
aus (Mk
9,43f; +
Jes 66,24).
Ursprung
der Sünde —
Jesu
Vollmacht der Sündenvergebung
Der
Ursprung der Sünde reicht auf den Stammvater Adam zurück.
Diese Erbschuld ist ein Verführungswerk des Teufels (Joh
8,344; 1 Joh 3,8). In Röm 5,12-14 wird die Parallele
Adam —
Christus aufgezeigt. Der Zustand des unerlösten, erbsündenbelasteten
Menschen wird in Röm 7,14-25 beschrieben. Das Hauptziel
der Menschwerdung des Gottessohnes war, das Volk von
seinen Sünden zu erlösen (Mt 1,21). ER
selbst ist der Sündelose (Joh 8,46; 2 Kor 5,11; 1 Petr
2,22).
Das
Hauptthema der Predigten Johannes des Täufers war die
Vorbereitung zur Sündenvergebung (Mt3,6; Mk 1,4; Lk
1,77). Jesus besitzt die göttliche Vollmacht der Sündenvergebung
(Mt 9,5-8). ER ist das Gotteslamm, das die Weltsünden
auf sich nimmt (Joh 1,29.36). ER spricht den Gelähmten
(Mk2,5-12) und die Büsserin (Lk 7,47-50)
von Sünden los. ER setzt nach der Auferstehung als
erstes das Sakrament der Sündenvergebung ein (Joh
20,22-23). Jesus sendet
seine Apostel zur Predigt der Sündenvergebung (Lk
24,47) und diese tun es (Apg 2,38; 3,19; 10,43; hiezu
Apg 22,16). Aussagen der Apostel: Röm 4,25; 6,6; 1 Kor
15,3; Gal 1,4; Eph 1,7; 1 Petr 2,21-25; Hebr 2,17; 1 Joh
1,7.
Widerstand
gegen die Sünde bis aufs Blut (lieber sterben als sündigen):
Hebr 12,4.
Entstehung
der Sünde mit Gedanken im Herzen: Mt 15,18-19 +
5,27-30;
Jak 1,12-15.
Sündenleugnung
ist schwere Selbsttäuschung: 1 Joh 1,8-10. Heilsames Sündenbekenntnis
(Beichte): Jak 5,16; 1 Joh 1,9; 1 Kor 11,31.
Das
gute Werk der Sünderbekehrung: Jak 5,20. Sündentilgende
Kraft der hl. Krankenölung: Jak 5,14-15. Gehe hin und sündige
nicht mehr: Joh 5,14; 8,11.
Die
neuen Götter
Da
der Mensch unmöglich ohne Gott leben kann, macht er
sich eigene Götter, meistens deren drei. Der erste Gott
ist
der eigene Körper. Der sinnliche Genuss wird zum höchsten
Lebensziel und das Fehlen eines ewig göttlichen
Endziels wird durch erotische Erlebnisse auszugleichen
versucht.
Andere
Menschen machen ihren Geist zum Gott:
«Es
gibt kein Wissen ausserhalb meines Wissens und kein
Gesetz ausserhalb meines eigenen Willens. Alles muss
stets mir zu Gefallen sein.»
Der
dritte Ersatzgott ist die Materie: Reichtum, Geiz und
Habgier. Die wahre Unendlichkeit wird durch die falsche
des «Mehr» ersetzt. Leer im Innern wird vergeblich
versucht, die Leere durch Anhäufung von Äußerlichkeiten
zu verdecken. Man denkt, etwas zu sein, weil man etwas
hat.
Drei
moderne Psychiater haben sich mit diesen Entartungen
beschäftigt. Es fällt auf, dass sich die Psychologie
mehr mit dem
Abnormalen als dem Normalen befasst. Freud war auf
das Geschlechtliche fixiert, Adler auf den
Minderwertigkeitskomplex und Jung auf die irdische
Sicherheit. Jeder hatte zu einem Drittel recht bei der
Entdeckung des Ursprungs der Anomalitäten. Würden alle
drei Ansichten zusammen geltend gemacht, würden sie
bestätigen, dass alles Unglück der Menschen von der
Verherrlichung der drei sinnlichen Begierden herrührt:
der Sinnenlust, des Lebensstolzes und der abnormalen Weltverfallenheit. Wenn das Geschlechtliche aus
GOTT herausgelöst wird, hört es auf, leiblichgeistiger
Natur zu sein und wird tierisch und lebenswidrig. Wenn
der Geist sein Von-Gott-Geschaffen-Sein verleugnet,
schafft er in sich selbst ein zerrissenes Gefühl von Überheblichkeit.
Wer den Glauben an die Unsterblichkeit verliert, wird
verrückt beim Bemühen, ihn durch wirtschaftliche
Sicherheit auszugleichen. Zwei Folgen haben diese
falschen Ewigkeitswerte:
-
Angst,
weil
der Mensch ein ungeheures Missverhältnis spürt
zwischen dem, was er ist,
und
dem, was er sein soll.
Er
fühlt sich wie ein Fisch, der im Netz eingefangen
ist; je mehr er kämpft, umso mehr verwickelt er
sich. Sein Geist, abgeschnitten von der ewigen
Verbindung mit GOTT, wird zu einem Behälter, in dem
sich des Lebens Bodensatz, Abfall und Schlamm
sammelt.
-
Leben
in begrenztem Leerlauf treibt den Menschen zur Verzweiflung.
Er
kann der Sehnsucht nach dem Unendlichen nicht
entfliehen. Hat er sich selbst zum Unendlichen
gemacht, sieht er vor sich nichts als Tod, Auflösung
und Vernichtung. Dies führt zu Furcht und
Verzweiflung. Er ist hin und hergerissen zwischen
dem Mit-GOTT
sein-Wollen
und dem Gott-selber-sein-Wollen. Vom Genuss enttäuscht,
erzeugt die Masslosigkeit in ihm einen Umschwung. Da
er keine Ewigkeitswerte in sich selbst findet, wird
er sich selber zum Gegenstand der Furcht. In
Voraussicht fataler Folgen versucht er, einer
Selbstbestrafung zu entgehen und sich mit
Horrorfilmen, Perversitäten u.a. zu trösten. Er
weiss, er müsste bestraft werden, und so bereitet
er seine eigene Bestrafung vor.
.Z/Ewig
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