Jesus
als Lehrer...
Jesus schult die Apostel längere Zeit
(Lk 9,51f).
Sein Programm trägt Er mit göttlicher Weisheit vor, oft
in Form von Gleichnissen, deren tieferen Sinn Er nur
Seinen Zwölf erschloss: Auf die Apostelfrage "Warum
redest du in Bildern, und was bedeutet dieses Gleichnis
vom Sämann?" antwortete Jesus: "Euch ist es gegeben, die
Geheimnisse des Himmelreiches zu verstehen..."
(Mk 4,1f).
Seine "Pädagogik" hat "System": Er beruft sie
(Jh 15,16),
Er überträgt ihnen Vollmachten
(Lk 10,16; 1 Kor
4,1 u.a.), Er
weiht sie im Abendmahlsaal in die tiefsten Geheimnisse
ein
(Jh 13-17),
Er nimmt den Unterricht der Augenzeugen Seiner
Auferstehung wieder auf und "verschiebt" die Heimkehr
zum Vater um 40 Tage, ihnen dabei den Sinn für das
Verständnis der Schriften erschliessend
(Lk 24,45),
Er sendet sie
(Jh 20,21)...
und der HI. Geist führt die Kirche und Apostel durch
Höhen und Tiefen bis heute...
...und Seine 10 Gebote
für die Zwölf
Die eigentliche magna
charta für die Zwölf
(später auch für die 72
Jünger) war die
Aussendungsrede (Mt
10), worin die
Grundsätze für alle Zeiten gelegt wurden: |
1. |
Sorge
für das geistliche und leibliche Wohl der Menschen:
"Predigt, heilt, weckt Tote auf, treibt Teufel aus..." |
2. |
Selbstlosigkeit:
Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben! |
3. |
Anspruchslosigkeit:
"Nehmt weder Gold noch Silber..." |
4. |
Beständigkeit:
"Kommt ihr in eine Stadt... bleibt dort, bis ihr
weiterzieht." |
5. |
Friedfertigkeit:
"Betretet ihr ein Haus, so entbietet ihm den Gruss:
Friede diesem Hause!" |
6. |
Klugheit:
"Seid klug wie die Schlangen und arglos wie die
Tauben..." |
7. |
Vertrauen:
"Seid nicht besorgt, wie oder was ihr reden sollt..." |
8. |
Starkmut:
"Ich bin nicht gekommen, den Frieden zu bringen, sondern
das Schwert." |
9. |
Opfermut:
"Wer Vater oder Mutter mehr liebt als Mich, ist Meiner
nicht wert." |
10. |
Beharrlichkeit:
"Wer ausharrt bis ans Ende, wird gerettet
werden." |
Jesus
hat uns Menschen an die Vermittlung dieser Apostel
gewiesen:
Wie niemand zum Vater kommt ohne Jesus, so
niemand zu Jesus, ausser durch die Apostel. Ihre
Vollmacht üben sie aus in einem einheitlichen Verband
unter Petrus als dem Haupt
(Mt 16,18). |
Die Zwölf
lebten drei Jahre mit ihrem Meister zusammen,
und Sein Leben erklärte ihnen auch Seine Lehren.
Drei grosse Gedanken musste Er ihnen einprägen:
●
Den Glauben an Seine geistige Sendung.
●
Die Leidensschule im Aufstieg zum Kreuz.
●
Das Ausrichten allen Tuns auf das ewige
Gottesreich.
Welcher Meister hat höhere Wahrheiten gelehrt,
untauglichere Schüler gewählt, grössere Geduld
geübt, schönere Erfolge gewonnen...?
|
Fra
Angelko, 1387-1455 |
Die spontane
Nachfolge vieler Männer und Frauen in
freiwilliger gottgeweihter Jungfräulichkeit
beeindruckte die Heiden und liess sie die Grösse
des Christentums ahnen. Die Kirche selbst erhob
dieses Prinzip erst im 4.Jh. zum Gesetz. |
Die
Übertragung der Gewalt
Christus
hat den Aposteln den Heiligen Geist versprochen und ihn
am Pfingstfest gesandt. So wurden sie mit dem Heiligen
Geist erfüllt.
Damit empfingen sie die
Weihe und alle
Gnaden,
die ihnen zum Vollzug der sakralen Handlungen
nötig waren. Auftrag und Vollmacht zu diesen
Tätigkeiten hatten sie schon vorher von Christus
erhalten, z.B. zur
Feier des Hl.
Messopfers mit Wandlungsgewalt
(=HI.
Eucharistie)
am
Gründonnerstag, die Sünden nachzulassen
(in der
Beichte)
am
ersten Ostertag, das Evangelium zu predigen
und zu
taufen
unmittelbar vor der Himmelfahrt des Herrn.
Die Apostel haben
bereits die HI. Firmung gespendet. Diese Gewalt
zu firmen -und überhaupt alle Gewalt der
"Vorsteher" - haben sie durch Gebet und
Handauflegung weitergegeben. Die Apostel haben
die von ihnen eingesetzten "Vorsteher"
-Bischöfe- beauftragt, dieses Amt nur an Würdige
weiterzugeben
(1 Tim 4,14 +
5,22; Tit 1,5f).
Streng haben
die Bischöfe immer darauf geachtet, dass sie
ihre Weihegewalt nur von einem gültig geweihten
Bischof -zurückgehend bis auf die Apostel
erhalten haben
(=Successio
Apostolica),
und über die Apostel von Christus.
Wer ist der
Bischof:
●
Nachfolger der Apostel
●
Träger der vollen priesterlichen Gewalt
●
oberster Hirte seiner Diözese
♦
Das
Lehramt
übertrug Jesus ihnen, als er sprach:
"Gehet hin und
lehret alle Völker"
(Mt 28,19).
♦
Zum
Priesteramt
bevollmächtigte er sie:
"Taufet
sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des
Heiligen Geistes"
(Mt 28,19).
"Welchen ihr die Sünden nachlassen werdet, denen
sind sie nach gelassen"
(Jh 20,
23).
"Tut dies zu meinem Andenken"
(Lk 22,19).
♦
Das
Hirtenamt
ist grundgelegt in:
"Lehret sie alles halten, was ich euch befohlen
habe"
(Mt 28,20). |
|
|
|
"Wie aber das
Amt fortdauert, das vom Herrn in einzigartiger
Weise Petrus, dem ersten Apostel, gewährt wurde
und seinen Nachfolgern übertragen werden sollte,
so dauert auch das Amt der Apostel, die Kirche
zu weiden, fort, das von der geheiligten Ordnung
der Bischöfe immerwährend ausgeübt werden muss."
Darum lehrt die Kirche, "dass die Bischöfe
aufgrund göttlicher Einsetzung an die Stelle der
Apostel nachgerückt sind, gleichsam als Hirten
der Kirche; wer sie hört, hört Christus, und wer
sie verachtet, verachtet Christus und den, der
Christus gesandt hat"
aus Katechismus, 862 (Lumen
gentium 20)
Im Auftrag der Apostel liegt eine unübertragbare
Aufgabe: erwählte Zeugen der Auferstehung des
Herrn und Fundamente der Kirche zu sein.
Gleichzeitig liegt darin aber auch eine
übertragbare Aufgabe. Christus hat ihnen
versprochen, bis zum Ende der Zeiten bei ihnen
zu bleiben
(Mt 28,20).
Deshalb wird jene göttliche Sendung, die vor
Christus den Aposteln anvertraut worden
ist,...bis zum Ende der Welt dauern, da das
Evangelium, das von ihnen zu überliefern ist,
für alle Zeit für die Kirche Grundlage ihres
ganzen Lebens ist. Deshalb haben die
Apostel...für die Einsetzung vor Nachfolgern
Sorge getragen. |
Die Überlieferung
der Apostel - unser Glaubensfundament
Von niemand
anderem als von denen, durch die das Evangelium
an uns gelangt ist, haben wir Gottes Heilsplan
gelernt. Was sie zuerst gepredigt und dann nach
dem Willen Gottes uns schriftlich überliefert
haben, das sollte das Fundament und die
Grundsäule unseres Glaubens werden. Frevelhaft
ist die Behauptung, sie hätten gepredigt, bevor
sie selbst die vollkommene Kenntnis besessen
hätten, wie jene zu sagen sich erkühnen, die
sich rühmen, die Apostel verbessern zu können.
Denn diese zogen nicht eher aus bis an die
Grenzen der Erde, um allen die frohe Botschaft
zu bringen und den himmlischen Frieden den
Menschen zu verkünden, als unser Herr von den
Toten auferstanden war und sie alle die Kraft
des Heiligen Geistes empfangen hatten, der über
sie kam. Dadurch empfingen sie die Fülle von
allem und die vollkommene Erkenntnis, und so
besass auch jeder einzelne von ihnen das
Evangelium Gottes.
♦
Matthäus verfasste seine Evangeliumsschrift bei
den Hebräern in hebräischer Sprache, als Petrus
und Paulus zu Rom das Evangelium verkündeten und
die Kirche gründeten.
♦
Nach deren Tod zeichnete Markus, der Schüler und
Dolmetscher des Petrus, dessen Predigt für uns
auf.
♦
Ähnlich hat Lukas, der Begleiter des Paulus, das
von diesem verkündete Evangelium in einem Buch
niedergelegt.
♦
Zuletzt gab Johannes, der Schüler des Herrn, der
an seiner Brust ruhte, während seines
Aufenthaltes zu Ephesus in Asien das Evangelium
heraus.
Sie alle lehren
uns einen Gott als Schöpfer des Himmels und der
Erde, wie ihn Gesetz und Propheten verkünden,
und einen Christus als den Sohn Gottes. Wenn
also jemand ihnen nicht glaubt, dann verachtet
er die Mitgenossen des Herrn, verachtet auch
Christus den Herrn selbst, verachtet auch seinen
Vater und ist durch sich selbst gerichtet, weil
er seinem Heil hartnäckig widerstrebt.
lrenäus v.
Lyon: Gegen die Häresien |
|
"Ihr werdet Kraft
empfangen, indem der Heilige Geist auf euch
herabkommt"
(Apg 1,8). Zungen
wie von Feuer erschienen ihnen... und liessen
sich einzeln auf jeden von ihnen nieder
(Apg 2,3). An
Pfingsten wurde der HI. Geist auch uns gesandt,
nicht nur Maria und den Aposteln. Der Heilige
Geist wurde gesandt, damit auch die Apostel
gesandt werden konnten. Maria betend inmitten
der Zwölf ist den Aposteln aller Zeiten eine
stille mütterliche Mahnung, dass sie andern nur
bringen können, was sie zuerst selber vom HI.
Geist empfangen haben.
Gemälde von El
Greco |
Gnosis der
Lehre der Apostel
Irenäus v. Lyon: Gegen die
Häresien 4,33.7-8
...Die wahre Gnosis
(=Erleuchtung)
ist die Lehre der Apostel und das alte Lehrgebäude der
Kirche für die ganze Welt. Den Leib Christi erkennt man
an der Nachfolge der Bischöfe, denen die Apostel die
gesamte Kirche übergeben haben. Hier sind die Schriften
in treuer Überlieferung bewahrt: nichts ist hinzugetan,
nichts ist fortgenommen. Hier werden sie unverfälscht
verlesen und gesetzmässig, sorgfältig, gefahrlos und
gottesfürchtig erklärt. Hier ist vor allem das Geschenk
der Liebe, das kostbarer ist als die Erkenntnis,
ruhmvoller als die Prophetengabe, vortrefflicher als
alle übrigen Charismen.
Die
Einheit der Kirche
... (Mt 16,18f)
Auf einen baut er die Kirche, und obwohl er allen
Aposteln nach seiner Auferstehung gleiche Gewalt erteilt
und sagt: »Wie
mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Empfanget
den Heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden nachlasset,
denen sind sie nachgelassen, und welchen ihr sie
behaltet, denen sind sie behalten«
(Jh 20,21-23),
so hat er dennoch, um die Einheit deutlich
hervorzuheben, durch sein Machtwort es so gefügt, dass
der Ursprung dieser Einheit sich von einem herleitet.
Gewiss waren auch die übrigen Apostel das, was Petrus
gewesen ist, mit dem gleichen Anteil an Ehre und an
Macht ausgestattet; aber der Anfang geht von der Einheit
aus, damit die Kirche Christi als eine erwiesen werde.
Auf diese eine Kirche weist auch im Hohenlied der Hl.
Geist hin aus der Person des Herrn heraus und sagt:
»Eine ist meine
Taube, meine Vollkommene, sie ist die einzige ihrer
Mutter, die Auserwählte ihrer Gebärerin.«
(Hld 6,8)
Wer an dieser Einheit der Kirche nicht festhält, meint
der am Glauben festzuhalten? Wer der Kirche widerstrebt
und sich widersetzt, ist der noch überzeugt, innerhalb
der Kirche zu stehen? Lehrt doch auch der selige Apostel
Paulus das gleiche, indem er auf das hl. Geheimnis der
Einheit hinweist mit den Worten:
»Ein Leib und ein
Geist, eine Hoffnung euerer Berufung, ein Herr, ein
Glaube, eine Taufe, ein Gott.«
(Eph 4,4-6)
Diese Einheit müssen wir unerschütterlich festhalten und
verteidigen, vor allem wir Bischöfe, die wir in der
Kirche den Vorsitz haben, damit wir auch das Bischofsamt
selbst als ein einziges und ungeteiltes erweisen.
Niemand täusche die Gemeinde der Brüder durch eine Lüge,
niemand fälsche die Wahrheit des treuen Glaubens durch
treulose Entstellung. Das Bischofsamt ist nur eines, an
dem jeder einzelne nur unter Wahrung des Ganzen seinen
Anteil hat. Auch die Kirche ist nur eine, die sich zur
Vielheit nur durch ihr üppiges Wachstum immer weiter
ausbreitet, so wie die Sonne viele Strahlen hat, aber
nur ein Licht, und wie der Baum zwar viele Zweige...
Cyprian: Über die Einheit
der kath. Kirche 4-5
Es
gibt nur eine wahre Kirche,
weil Christus nur eine gegründet hat...
Christus wollte, dass Seine Gemeinde fortdauert, bis zum
"Ende aller Zeiten". Blicken wir 2000 Jahre zurück,
erstaunt uns Seine "Strategie"! Warum hat Er nicht eine
Brigade von Jüngern in die Welt gesandt, um die Herzen
der Menschen mit Begeisterung zu erobern? Als
allmächtiger GOTT hielt Er sich an die Gesetze des
Wachstums, denen auch Seine gesamte Schöpfung
unterworfen ist. Aus dem Senfkorn wächst ein mächtiger
Baum, Grosses entsteht aus kleinsten Anfängen: Mit einem
Kerntrupp von 12 Aposteln und 72 Jüngern beginnt die
Aufrichtung Seines Reiches auf dieser Welt, eine
Handvoll Sauerteig durchsäuert den ganzen Mehltrog...
Die Sukzession = ununterbrochene Nachfolge...
Niemand wusste besser als Christus, dass die Apostel
nicht "bis zum Ende der Welt" leben würden. Mit dem Tod
der Apostel erlischt der Taufbefehl und der
Eucharistie-Auftrag ebensowenig wie die andern
Sakramente
(ca. 90 n. Chr. lebt keiner der Apostel
mehr).
Also
ist das fortdauernde Apostelamt gemeint, dem Jesus den
Beistand durch den HI. Geist verheisst. Es soll immer
Apostelnachfolger geben, die bis zur Vollendung der Welt
Hirten der Kirche sein sollen. So haben offenbar auch
die Apostel -von Christus gelehrt und eingeweiht in die
tiefsten Geheimnisse- Ihren Meister verstanden: darum
haben sie vor ihrem Tod ihre eigene Vollmacht durch
Handauflegung an andere Männer weitergegeben
(2Tim 1,6; 1Tim 4,14 + 5,22; Tit 1,5).
Diese wurden Aufseher genannt (griech.
episkopoi = Bischof). Das 2.
Vatikanum hat ausdrücklich betont, dass die Bischöfe
aufgrund göttlicher Einsetzung an die Stelle der Apostel
nachgefolgt sind (das Kardinalsamt
wurde von der Kirche eingeführt und ist deshalb nicht
zwingend). Diese Nachfolge von den
Aposteln her galt immer als Zeichen der wahren Kirche.
Sie war den alten Christen auch Garantie, dass damit die
Identität mit der apostolischen Lehre sichergestellt
sei.
(Ignatius v.
Antiochien, ca. 100 n.Chr.: "...Die Bischöfe haben
dasselbe Amt wie die Apostel. Ihnen muss man gehorchen,
wie Christus dem himmlischen Vater gehorsam war... "oder
Irenäus, um 200: Durch die apostolische Sukzession ist
die Wahrheit zu uns gekommen, ist die apostolische
Überlieferung in aller Welt bekannt...')
Deshalb hat ein Konzil schon früh im
Glaubensbekenntnis betont, dass die Kirche
apostolisch sein
müsse
(Konstantinopel, 381).
Nur in der kath. Kirche ist diese Aufeinanderfolge durch
das Weihesakrament bis heute lückenlos gewahrt
(die andern christl. Kirchen und
Gemeinschahen haben dieses Kennzeichen nicht, da sie
lange nachher entstanden sind).
Zur Weitergabe der göttlichen Offenbarung ist dem
Apostelkollegium also das Bischofskollegium gefolgt,
wobei nur der Bischof von Rom eine direkte Nachfolge
eines Apostels kennt: Petrus als Oberhirte und Papst.
("...Die Aufgabe, das Wort GOTTES
verbindlich auszulegen, wurde einzig dem Lehramt der
Kirche, dem Papst und den in Gemeinschaft mit ihm
stehenden Bischöfen anvertraut." im neuen
Welt-Katechismus S. 58-63!).
Zu
diesem Thema weitere Links:
Stiftung der Kirche
Der zerrissene Rock
Das Martyrium der Apostel |