Wolfgang E. Bastian
(Hrsg.)
Leibgarde Jesu Christi
Tabernakel-Ehrenwache
Im Dienste des
eucharistischen Königs
|
|
Inhaltsverzeichnis
Präfation
vom allerheiligsten Sakrament 2
Vorwort 2
Begleitende
Worte Altabt Dr. Thomas Niggl OSB 2
Worte
des Verfassers 3
Tabernakel
– Haus des Königs 12
Der
Tabernakel, der Thronsitz des eucharistischen Heilandes, 12
Uns
mit Gott verbinden 13
Der
anbetende Gläubige 16
Einen
Augenblick der Besinnlichkeit 17
Gebet 17
Ich
bin bei euch alle Tage 18
Tabernakelgeschichten 20
Beim
Herrn angekommen 21
Beim
Herrn verweilen 21
Die
Sprache des Herrn übersteigt alles 22
Tröste
Mich 23
Die
Hölle wütet 24
Meine
Söhne 25
Bleibe
in Mir 26
Kreuzweg-Gedanken
von P. Peter Lippert S. J. (1936) 27
Tabernakel
– Thron der Liebe 29
Jesus
Christus am Ölberg des heiligen Tabernakels 29
Litanei
von der heiligen Eucharistie 48
Eucharistischer
Rosenkranz vor dem Tabernakel 50
Gebet
für die Mitglieder der Leibgarde Jesu Christi 50
Zur
Ablassgewinnung 51
Einführung
in die kirchlichen Bestimmungen 51
Zu
Jesus im hochheiligsten Sakrament 51
I.
Stoßgebete und Anrufungen 51
II.
Verehrung des Allerheiligsten 53
Gebetsanhang
aus dem Gebetsschatz nach A. M. Weigl 54
Zur
Königin der Engel – Zur Besiegerin Satans 54
„Wie
du einst den Knaben Jesus“ 54
Das
Gebet eines großen Gottliebenden 55
Mein
Gott, ich glaube fest, 55
Jesus,
komm in meine Seele, 55
Denk’
Du in mir, o Jesus, 56
Gott,
wir weihen Dir unsere Herzen. 56
Siehe,
o mein liebreichster Jesus, 56
Du
wartest, Herr, 56
Beim
Besuch des Tabernakels. 56
Stoßgebete
und Anrufungen 56
So
vergessen im heiligsten Sakrament 57
Weihe
an Jesus im heiligsten Sakrament 57
Gebet
vor dem eucharistischen Herrn 58
Gebet
um Lebensbesserung 58
Sühne
dem göttlichen Herzen Jesu 59
O
Quell’ ewiger Liebe 60
Gebet
zum auferstandenen Jesus 60
Zu
Jesus Christus, dem König der Welt 61
Weihe
des Menschengeschlechtes 61
Gebet
zu Jesus, dem König der Zeiten 61
Mein
guter heiliger Engel, 62
Aufnahme-Riten
in die Leibgarde Jesu Christi 62
Weihe
an das göttliche Herz Jesu 62
Unterwerfungssgebet 63
Die
sieben Pflichten der Leibgarde Jesu Christi 63
Ritus
und Aufnahme in die „LEIBGARDE JESU CHRISTI,
Tabernakel-Ehrenwache“ 64
Tägliches
Gebet an St. Paschalis Baylon 67
Weihe
des Eucharistischen Liebesbundes an das unbefleckte Herz Mariens 67
Aufopferungsgebet
für die Leibgarde 68
Eigenhändige
Verpflichtung 69
Gebetsanrufung 69
Gebet
um die Seligsprechung 69
Präfation vom allerheiligsten Sakrament
des Missale Romanum von
1962
„Es ist in Wahrheit
würdig und recht, billig und heilsam, dir immer und überall
dankzusagen, Herr, heiliger Vater, allmächtiger ewiger Gott:
durch Christus, unsern Herrn. Er hat die Schatten und Vorbilder der
irdischen Opfer beendet und uns sein Fleisch und Blut als Opfer
anvertraut, damit an allen Orten deinem Namen das reine Opfer
dargebracht werde, das allein dir gefällt. In diesem Geheimnis
unerforschlicher Weisheit und unermeßlicher Liebe vollzieht er
unaufhörlich, was er einmal am Kreuz vollbrachte: er selbst der
Opferpriester - er selbst die Opfergabe. Uns aber macht er mit sich
zu einer Opfergabe und lädt uns ein zum heiligen Gastmahl, in
dem er selbst als unsere Speise genossen wird, in dem das Andenken
seines Leidens erneuert, das Herz mit Gnaden erfüllt und uns das
Unterpfand künftiger Herrlichkeit gegeben wird. Darum singen wir
mit den Engeln und Erzengeln, mit den Thronen und Herrschaften und
mit der ganzen himmlischen Heerschar den Hochgesang deiner
Herrlichkeit und rufen ohne Unterlaß...“
Vorwort
Begleitende
Worte Altabt Dr. Thomas Niggl OSB 2
Diese Schrift hat es sich
zum Ziel gesetzt, die unfaßbare Tatsache und dieses
unaussprechliche Geheimnis, daß Jesus Christus, wahrer Gott und
wahrer Mensch, im Tabernakel gegenwärtig ist und ununterbrochen
auf einen jeden von uns wartet, wiederum eindringlich ins Gedächtnis
zu rufen. Den Tabernakel mit dem Allerheiligsten zur Stätte der
täglichen Wallfahrt zu machen, dazu dient die beabsichtigte
Tabernakel-Ehrenwache, die sich gleichsam als LEIBGARDE JESU CHRISTI,
Tabernakel-Ehrenwache versteht.
Wie oft erleben wir, daß
gerade in vielbesuchten Kirchen, die der Kunst wegen aufgesucht
werden, nur wenige ihr Knie beugen, um den Herrn wenigstens auf diese
Weise zu grüßen; wie ist es möglich, daß die
Kirche, die Wohnstätte des eucharistischen Königs für
Faschingsmessen benutzt oder gar für Halloween zur Verfügung
gestellt wird? Um so notwendiger ist es, daß viele sich
entschließen, dem Herrn dadurch Sühne zu leisten, daß
sie sich täglich vor dem Tabernakel einfinden. Für die
Anbetung kann der Artikel „Ich bin bei euch alle Tage“
behilflich sein, um sich darauf zu besinnen, daß wir einmal
Rechenschaft für unsere Seele ablegen müssen, was zur
Wiederbelebung des Sakramentes der Versöhnung führen
könnte, im Vertrauen auf die Hilfe der heiligen Engel und der
Muttergottes, die wir als „Miterlöserin, Mittlerin aller
Gnaden und Fürsprecherin in allen inneren Nöten und
Anliegen“ anrufen und durch Sie alles erbitten dürfen.
Eine wertvolle Anregung,
unsere Liebe zum eucharistischen Herrn zu vertiefen, gibt uns das
Wissen, daß Gott schon im ewigen Erlösungsratschluß
Seine Liebe vervielfältigt hat, dadurch, daß die Zweite
Göttliche Person Sich anbot, Mensch zu werden, um uns Menschen
zu retten. Hinweise und Anregungen, was Er von uns erwartet, gibt der
Herr Selbst durch die Weigandschen Schriften, die nunmehr in sieben
Bänden als „Offenbarungen an Barbara Weigand“
veröffentlicht sind. Wir sind daran, wie die Jünger am
Ölberg, Jesus allein zu lassen. Daher die Klage des Herrn,
überall werden die Ruhe und der Frieden gesucht, nur nicht bei
Ihm. Wegen der Leugnung des Übernatürlichen müsse Er
alles zerstören, was die Welt soziale und moralische Ordnung
heißt. Es bedarf der Sühneseelen, die dem Herrn alle
Gefühle ihres Herzens weihen und durch ihre Liebe Ersatz leisten
für alle Lieblosigkeit und Gleichgültigkeit, zumal von
seiten der Priester. Es bedarf der Opferseelen, das sind vor allem
jene christlichen Mütter, die ihre Kinder im wahren christlichen
Geist geistig wiedergeboren haben. Nur durch Maria können sie
ihr schweres Amt vollbringen und so den Fürsten der Finsternis
besiegen, der bald furchtbar in den einzelnen Seelen tobt. Vorbild
ist die Makkabäische Mutter.
Immer wieder beklagt der
Herr Seine Verlassenheit im heiligsten Altarsakrament: „Von
wieviel Tausenden von Gläubigen, die wissen, daß Ich dort
gegenwärtig bin, werde Ich nie besucht.“ Wie dringlich ist
da die Tabernakel-Ehrenwache, um den strafenden Arm der
göttlichen Gerechtigkeit aufzuhalten oder zu mildern, denn ein
strafendes Gericht ist im Anzug, wie die Erde noch nie ein solches
gesehen hat, weil die Völker darangehen, den Thron der
heiligsten Dreifaltigkeit, der da aufgerichtet ist in der Kirche,
umzustürzen und von der Erde zu vertilgen. Was aber wird von der
LEIBGARDE JESU CHRISTI, Tabernakel-Ehrenwache verlangt?
Nichts als
Beharrlichkeit, ein tiefer lebendiger Glaube, eine unerschütterliche
Hoffnung, ein felsenfestes Gottvertrauen und ein festes
Zusammenhalten im Liebesbund.
Nach dem Zeugnis aus den
„Offenbarungen an Barbara Weigand“ bringt der Verfasser
dieser Schrift passende Gebete für den Besuch des
Allerheiligsten, wie die Litanei von der heiligen Eucharistie, den
Eucharistischen Rosenkranz vor dem Tabernakel, das Gebet für die
LEIBGARDE JESU CHRISTI, dann einen reichen Gebetsanhang aus dem
„Gebetsschatz“ von Pfarrer Alfons Weigl, dazu Gebete der
letzten Päpste, angefangen von Papst Leo XIII. bis hin zu Papst
Pius XII., ferner Weihegebete und abschließend ein Gebet zu den
heiligen Engeln, daß wir selber zu einem „wandelnden
Tabernakel“ werden, „in dem der eucharistische König
Seine Wohnstatt hat“. Ein Vorbereitungsgebet und der
Aufnahmeritus in die LEIBGARDE JESU CHRISTI, Tabernakel-Ehrenwache
bildet den Abschluß.
Zu erwähnen ist noch
ein Büchlein des heiligen Antonius Maria Claret: „Eine
Viertelstunde vor dem Allerheiligsten“, eine wertvolle
Einführung in das persönliche Gebet.
So verbleibt nur der
Wunsch und das Gebet, daß diese mit großer Liebe zum
eucharistischen Herrn ausgearbeitete Schrift die Liebe zum Herrn im
Tabernakel wachruft und viele Sühne- und Opferseelen erweckt,
welche die Eiseskälte so vieler Herzen zum Schmelzen bringt, auf
daß Gott das angekündigte Strafgericht zurückzieht
und die Kirche wieder sich füllt mit glühenden Anbetern im
Geiste des heiligen Paschalis Baylon, des Schutzpatrons des
„Eucharistischen Liebesbundes des göttlichen Herzens
Jesu“.
Altabt
Dr. Thomas Niggl OSB, Ettal
am Tage der
Unbefleckten Empfängnis am 8. Dezember 2002
Worte des VerfassersAls Gott den Menschen
erschuf, da erschuf Er das Paradies
Himmlischer Vater zu
Barbara Weigand:
„Der Mensch wußte
nichts von Leiden, obwohl Ich ihn weniger vollkommen als die Engel
erschuf, denn der Engel trägt nicht Fleisch und Blut. Er ist ein
rein geistiges Wesen wie Ich Selbst es bin, weil er erschaffen ist,
um in Meiner allernächsten Nähe zu stehen. Weil Ich ein
anderes Geschöpf erschaffen wollte, erschuf Ich erst das Weltall
und diese große Schöpfung. Ich legte es dir zu Füßen,
o Mensch! Du bist der König der Schöpfung, da hinein setzte
Ich dich, und weil Ich den Menschen materiell erschuf, oder mit
anderen Worten, aus Erde und einem geistigen Wesen zusammensetzte,
und er darum seinen Leib der Erde zuneigt, wußte Ich im voraus,
daß er sinken und schwach sein werde, daß eine Stunde
komme, wo er Meine Gebote nicht halten werde ... Da war es schon, als
Ich den Plan mit Meinem Sohn und Meinem Geist beriet und gelegt, und
Mein Sohn trat vor Mich und sagte: ‚Ja doch, erschaffen Wir den
Menschen, obwohl Wir es wissen, daß er fällt. Siehe, Wir
wollen unsere Liebe vervielfältigen!’ Die Liebe ist etwas
so Großes, daß sie sich vervielfältigen will. Nehmt
euch selbst: wenn ihr liebt, dann treibt die Liebe euch an, euch zu
vervielfältigen, daß ihr demjenigen, den ihr liebt, es
beweist, daß ihr ihn liebt.
Seht, so liebten Wir Uns,
Wir drei Göttlichen Personen, daß Wir unsere Liebe
vervielfältigen wollten. Deswegen erschufen Wir den Himmel mit
den Engeln, und als Wir die Erde erschufen, da trat Mein Sohn vor
Mich hin und sagte: ‚Ja, Vater, obwohl Wir wissen, daß
dieses Wesen schwach sein wird, wollen Wir es doch erschaffen. Wir
wollen recht oft diese Liebe vervielfältigen. Ich Selbst will
hineinsteigen und den Menschen aus freien Stücken erlösen.
Ich will ein Mensch werden und den Menschen zeigen, wie Ich ihn
liebe, und den Engeln zeigen, wie Ich Meine Geschöpfe liebe.
Seht, da war der Augenblick gekommen, als Wir diesen Plan faßten
und ihn Unserem Geschöpfe mitteilten, denn damals war noch kein
Geschöpf als die Engel, die Meinen Thron umstanden und welche
die Nächsten waren, die dieses mit anhörten. Da entstand
der erste Streit, und dieses Geschöpf schaute sich in seiner
Vollkommenheit und in seinem Glanz, und es sagte sich: ‚Wir
sollen einmal einen Menschen anbeten; diesem Plan huldigen wir
nicht!’ Und Luzifer trat vor die Schar hin und sagte ihnen:
‚Wer will mir folgen und es aufnehmen mit diesem Gott, der
einen Plan uns vorlegt. Wir sollen dereinst einen Menschen anbeten,
diesen Gott in der Zweiten Person sollen wir als Menschen anbeten.
Das wollen wir nicht. Wir wollen nicht dienen!’ Das war die
erste Sünde, und weil die Sünde geboren war schon im Himmel
und der Engel herabgestürzt wurde, entstand von da an die Hölle.
Und ehe die Welt erschaffen war, war schon die Hölle. Als Ich
die Welt erschaffen hatte und Satan sich dieses Geschöpf, diesen
Menschen ansah und der Zorn in ihm aufloderte, weil dieses Geschöpf
so mit Mir wandelte in Unschuld und Heiligkeit, und Gott mit ihm
verkehrte, da wollte Satan Mir Meine Freude verderben, aus lauter Haß
gegen Mich, seinen Schöpfer. Und so machte er sich an das
schwache Geschöpf, an die Eva. Seht, Meine Kinder, daher kommt
es nun, weil Ich doch Eva aus der Rippe des Mannes erschuf und sie
die erste Verführerin des Mannes war, sie hat den Mann verführt,
darum muß das Weib, solange die Welt steht, dem Mann
unterworfen sein. Er soll ihr Herr sein und die Frau soll ihm
untertänig sein. So entstand der Streit, habe Ich euch gesagt,
als Ich die Pläne vorgelegt, die Ich faßte, und die Meine
Liebe geboren und nur Meine Liebe.“
Am Gründonnerstag
1897 gestand Jesus der lieben Barbara Weigand: „Nicht das
Leiden allein, das Mir bevorstand, war es, das Mich so ernst machte,
die Liebe ist es, die Liebe, Meine Freunde, Meine Kinder zu
verlassen, Meine Kinder zurückzulassen, Meine teuersten Kinder.
Ich wußte, daß die Welt an sie herantritt, daß
Satan sich alle Mühe gibt, sie Mir zu entreißen. Das alles
betrübte Mein Herz und machte Mich tiefbetrübt, am
allermeisten aber war es die Liebe, die preßte den Schmerz auf
Meine Züge. Ich steige unter den Händen der Priester Tag
für Tag auf den Altar, um unter euch zu wohnen, um eure Bitten
entgegenzunehmen. Seht, dieselbe Liebe ist es, die Mich im Tabernakel
verschlossen hält. Dreiunddreißig Jahre bin Ich unter euch
gewandelt, und habe den letzten Platz eingenommen, den noch kein
Mensch je eingenommen und den keiner einnehmen wird von Adam bis zum
Weltende, um euch zuzurufen: Seht, wie Ich euch liebe!“
In einem kleinen Heftchen
mit „Gebeten und Betrachtungen vor dem Allerheiligsten
Altarsakrament“ (ohne Quellenangabe) richtet die Muttergottes
folgende Bitte an uns: „Bitte geht wieder zu Meinem Sohn! Er
wartet mit Seiner ganzen Liebe auf euch. Geht zu Ihm, betet Ihn an!
Er liebt euch doch so sehr und wartet, daß ihr kommt. Sein Herz
ist betrübt. Ihr könnt Ihm Freude schenken, wenn ihr dieser
Bitte folgt.“ Und weiter: „Er hat Sich aus Liebe für
euch im Tabernakel eingeschlossen. Er ist klein geworden, ganz klein,
so daß Er in euch einkehren kann. Aber Er wünscht von euch
reine Herzen, Herzen, die Ihn lieben, Herzen, die sich nach Ihm
sehnen, Herzen, die vor Liebe glühen. Wieviel Kälte findet
Er heute in der Welt! Wieviel Kälte, die Sein Herz schmerzt. O
Kinder, wenn Ihr wüßtet, wie groß Sein Schmerz ist,
daß man Seine Liebe in diesem Sakrament der heiligen
Eucharistie so verschmäht. Er wartet den ganzen Tag auf euch.
Die Kirchen sind leer und Er ist einsam. Er ist so einsam, daß
ihr es euch nicht vorstellen könnt, denn Seine Liebe ist so groß
zu euch. Er wartet auf euch, jeden Augenblick des Tages. Wie wenig
denkt ihr an Ihn. Er denkt jeden Augenblick an euch.“
Da gibt es die Geschichte
des Sünders, der sich auf den Weg machte, um ein anderer Mensch
zu werden. Dieser Mensch lebte, wie viele, viele andere mit ihm, so
in den Tag hinein, hielt sich nur in den wenigsten Fällen an die
Gebote Gottes, vernachlässigte alle seine Pflichten als
katholisch getaufter Christ und hielt im übrigen sehr wenig von
Gott und der Kirche. Als er inmitten seines Lebens sich befand, da
sandte ihm Gott eine schwere Prüfung. Diese Prüfung bestand
darin, in dem Gott ihm ein fürchterliches Leiden schickte, die
den Sünder voll erfaßte und niederzudrücken drohte.
Aber es war die liebende Hand Gottes, die wahrlich auf ihm ruhte und
ihn bei seinem Namen gerufen hatte. Der Sünder machte sich, im
Augenblick der tiefsten Erschütterung auf den Weg, Gott zu
suchen und Ihn zu finden, Seine Gebote zu achten und sein ganzes
Leben neu zu gestalten. Da erschien ihm Gott und sprach zu dem
Sünder: „Kind, kehre um und folge Mir nach! Ich will dir
alles vergeben, wenn du dich nur bemühst, ein guter Christ zu
sein. Dein Bemühen genügt Mir, alles andere will Ich dir
ersetzen, was dir noch mangelt!“ Diese Erscheinung war so
machtvoll und unglaublich, daß es unseren Sünder zu Boden
schleuderte und er erkannte, daß dies seine letzte Chance war.
Von da an ging er, Schritt für Schritt, einen anderen Weg, so
wie es ihm der liebe Gott aufgetragen hatte und wurde ein anderer
Mensch. Ein jeder, der ihm nun begegnete, und ihn an seinen Taten
maß, mußte erkennen, daß hier die Hand Gottes im
Spiel gewesen ist, und daß Gott Sich nicht scheut, auch die
größten Sünder zur Umkehr zu bewegen. Wenn dies dann
auch gelingt, gehören solche einst großen Sünder zu
Seinen besonderen Lieblingen, denen Er ganz besonders nahe sein will
im Leben, um sie sodann in besonderer Weise als Werkzeuge im
Heilsplan Gottes einzusetzen. Aus großen Sündern formt
Gott große Heilige. Das ist Seine ganze Freude!
Blicken wir als Vergleich
für diese wundervolle, ermutigende Aufforderung Gottes einmal
auf die Heiligsprechung der kleinen Theresia vom Kinde Jesu. Sie hat,
so schreibt der Schweizer Priester und Prälat Robert Mäder
in seinem Büchlein „Eucharistie“, mit der Meinung
aufgeräumt, als ob man zur Erlangung der Heiligkeit
außerordentliche Mittel brauche. Nicht die Zahl und die Länge
der religiösen Übungen macht die Heiligkeit aus, sondern
die Stärke der Liebe. Und die Liebe ist es, die den Menschen zum
Tabernakel führt. Es ist die Sehnsucht, die sie in der suchenden
Seele auslöst und sie zu Taten der Liebe drängt. Der Gang
zum Tabernakel ist immer geprägt von der Sehnsucht, Gott zu
begegnen, Ihm sich anzuvertrauen, von Ihm Zuspruch und Segen zu
erhalten. Es ist die Gewißheit, daß Jesus im Tabernakel
wohnt; es ist auch die Gewißheit, daß Jesus für mich
ansprechbar ist, daß ich mich auf Ihn verlassen, mich mit Ihm
einlassen kann. Aber da ist auch Jesus, der in mir ist. Robert Mäder
sagt in seinem vorbezeichneten Büchlein: Wir dürfen, ohne
uns einer Übertreibung schuldig zu machen, sagen: In meiner
Seele wohnt Jesus. Glaube das, handle danach, und du wirst heilig
werden. Der Verkehr mit dem in dir wohnenden Jesus ist ein
Hauptmittel der Vollkommenheit.
Wenn Jesus doch in mir
wohnt, wenn Er in mir ist und wenn Er durch mich wirkt, dann habe ich
doch alles, was ich brauche zum Leben. Ist da die Tabernakelverehrung
noch von Nöten? Ja, denn da ist ein Stück Himmel auf Erden.
Ich trage beim Gang zum Tabernakel den Geist Gottes zum Gott des
Lebens, zum lebendigen Gott. Der in mir wohnende Gott, wenn ich in
der Liebe und Barmherzigkeit Gottes ruhe und Seine Gebote achte und
beachte, ist und bleibt jedoch Geist Gottes. Aber die Fülle
Gottes, die allumfassende Macht und Liebe Gottes ist im Tabernakel,
und deshalb muß ich Ihn dort in sakramentaler Schönheit
und Machtfülle, in Seiner unendlichen Gewalt und Gestalt
besuchen und Ihn dort anbeten und verkosten.
Wenn ich mich zum
Tabernakel begebe, dann nehme ich teil an dem Gnadenleben Gottes,
denn es ist eine besondere Gnade, an den Tabernakel des Herrn als dem
Königsthron gehen zu dürfen, um dort in heiliger Audienz zu
verweilen. Wenn ich mich Ihm, meinem eucharistischen König,
meinem Herrn und Gott, also nähere, dann haben wir ja oftmals
auch etwas auf dem Herzen, das ich Ihm und nur Ihm allein sagen und
anvertrauen möchte. Nicht, daß Er es nicht schon wüßte,
bevor wir überhaupt dem Gedanken gefolgt sind, zu Ihm zu kommen
und Ihn dort im Tabernakel zu besuchen. Aber Er liebt es, wenn wir
kindlich zu Ihm hintreten und Ihm alles sagen, was uns bedrückt.
Wie sehr wird es Ihm dann zum Bedürfnis, uns mit Seinen Gnaden
zu überschütten.
Jede Gnade ist auch
Teilhabe am Erbe Gottes. Wir haben nicht nur Gemeinschaft mit den
Heiligen und Seligen der triumphierenden Kirche im Himmel, sondern
Gott würdigt Sich auch in besonderer Weise, uns mit himmlischen
Gütern schon zu Lebzeiten zu segnen. Und Er spricht in den
verschiedensten Formen zu uns, denn die Gnade läßt sich
nicht festmachen an eine ganz bestimmte Form. Gott teilt Sich uns
dergestalt mit, daß Er uns sagt: Gehe diesen Weg und nicht den
anderen! Verhalte dich nicht so, wie du es jetzt tust, sondern in der
Weise, wie Ich es dir hier aufzeige! Setze deinen eingeschlagenen Weg
fort, auch wenn du noch nicht das Ende des Tunnels erkennen kannst
oder auch, wenn du so vieles Leid noch abzutragen hast. Gott findet
immer zu Seinem Geschöpf und alles, was Er ihm mitteilen möchte,
was das Geschöpf wissen muß und wissen soll, alles wird
ihm offenbart.
In vielen Kirchen von
heute muß man den Tabernakel erst suchen, weil er nicht mehr an
dem Platz zu finden ist, wo er eigentlich hingehört: in die
Mitte des Altares. Heute wie früher besuchen zwar viele Menschen
die Gotteshäuser, insbesondere Wallfahrtskirchen, aber nicht in
der Absicht, um dem anwesenden Herrn im Sakrament Ehrfurcht zu
erweisen, ihr Knie vor Ihm zu beugen und Ihn darin still anzubeten.
Heute sind die allermeisten Besucher solcher Gebetsstätten,
jedenfalls von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, nur darauf aus, und
zwar und vor allem auch Nichtkatholiken bzw. Neuheiden, solche
Stätten wegen ihrer baulichen Schönheit und Architektur und
auch Ausstattung zu bewundern. Für viele von ihnen bleibt die
Tatsache, daß sie an dem Ort sich befinden, an dem der Herr
aller Welten, das Allerheiligste, im Tabernakel anwesend ist und
gebührende Beachtung, Verehrung und Unterwerfung abverlangt,
unbekannt und bleibt daher auch unbeachtet. Hierin zeigt sich auch
der Zustand des Glaubens in der Kirche, nicht nur bei den Laien,
sondern eben auch bei den verantwortlichen Priestern und Bischöfen,
die es in aller Regel (sträflich) versäumen und bisher
versäumt haben, den Menschen eine katholische Glaubenshaltung zu
vermitteln. Aber sie, und kein anderer, haben als Hirten der Herde
für das religiöse Verhalten der Gläubigen die
Hauptverantwortung zu tragen. Der Salzburger Erzbischof Dr. Georg
Eder war der erste, der zu Beginn des Jahres 2002 die Versäumnisse
der Bischöfe öffentlich beklagte, als er in einem
Hirtenbrief schrieb: „Wir, die vom Herrn bestellten Wächter,
haben unsere Pflicht schlecht erfüllt ... Wir haben uns viel zu
wenig um die Herde gekümmert ... Ja, die Hirten sind schuldig
geworden.“ Auch der Kölner Kardinal Meisner hat dies
erkannt und ausgesprochen. Er forderte eine „Entschlackung“
der pastoralen Strukturen und sprach damit die Überwucherung der
Verkündigung durch das glaubensgefährdende System der
aufmüpfigen Laiengremien und ideologisierter kirchlicher
Laienorganisationen an, welche die Kirche in Deutschland zu ersticken
drohen. Er scheute sich auch nicht, die Verantwortlichen in der
Kirche als einen „müden Haufen“ zu bezeichnen. Noch
weitere unbequeme Tatsachen sprach der Kardinal in seiner Predigt vor
der Fuldaer Bischofskonferenz aus. Er beklagte – und das klingt
aus dem Munde eines deutschen Bischofs heute schon ungewöhnlich
– ausdrücklich, daß nicht nur „der vitale
Glaube uns abhanden zu kommen scheint, sondern daß an seiner
Stelle ein selbstgezimmerter, ideologischer Glaube Einzug gehalten
hat, der nur noch dem Namen nach katholisch ist.“
Sonntag für Sonntag
fesselt Dr. Georg May, em. Professor für Kirchenrecht, mit
seinen Predigten das Gottesvolk, das von überall herströmt,
ungeachtet der Wegstrecken, die sie auf ihrem Weg nach Budenheim auf
sich nehmen, um das Wort Gottes zu vernehmen, die der getreue Diener
im Priesteramt in der Treue zum Glauben und in der Liebe zur
unverbrüchlichen Lehre der Kirche und dem Papsttum weitergibt.
Aus solchen Predigten sind auch folgende Gedanken entnommen, die noch
ergänzt wurden durch eigene Gedanken und die Mahnung, die sich
insbesondere mit der Lage der Kirche in der heutigen Zeit
beschäftigen.
Aber – und bei
aller angemessenen Kritik und Sorge um gefährliche Veränderungen
und Machenschaften in unserer heiligen Kirche müssen wir uns
immer wieder eines vor Augen führen und es auch ernsthaft in
Betracht ziehen und immer wieder neu bedenken: Es kann durchaus sein,
daß uns manches an der Kirche mißfällt, an den
Hirtenschreiben ihrer Bischöfe, an den Maßregeln ihrer
Päpste, an dem Treiben ihres Klerus. Das mag durchaus sein.
Dennoch, auch heute wird man in der Kirche einen Priester treffen,
der für diese Kirche glüht, wird man Menschen treffen, die
ihr Kreuz tapfer tragen, wird man ein Kommunionkind erleben, aus
dessen Augen die Glut des Heilands leuchtet. Auch heute bleibt die
Kirche unsere Herrin, und auch wenn uns manches an ihr mißfällt,
so dürfen wir doch nicht unsere Einfälle, unsere Meinungen,
unsere Launen über ihre Weisungen setzen. Die Kirche ist und
bleibt unsere Herrin. Die Kirche ist aber auch unsere Mutter. Sie
schenkt uns das Licht, sie gibt uns das Leben, sie führt uns zu
den Altären des Schenkens, sie öffnet uns den Taufbrunnen,
sie vermittelt uns die Wahrheit. Das ist ja das Große an der
Kirche, daß sie uns die Wahrheit weiterträgt. Wenn die
Kirche nicht wäre, wäre die Botschaft von Jesus längst
vergessen. Wenn die Kirche nicht wäre, hätten die Menschen
längst die Wahrheit nach ihrem Sinn gemodelt. Wenn die Kirche
nicht wäre, wüßten wir schon lange nicht mehr, was
recht und was unrecht ist. Wir verdanken der Kirche als unserer
Mutter die Wahrheit und das Leben. Die Kirche geht mit uns, sie
betreut uns. Es hat gewiß Menschen in der Kirche gegeben, die
Böses getan haben, Geistliche und Laien, ohne Frage. Aber aufs
Ganze gesehen hat die Kirche doch in 2000 Jahren unendlich viel Segen
über diese Welt gebracht, hat den Menschen Betreuung geschenkt,
hat ihnen Führung gegeben, hat sie getröstet und
aufgerichtet. Das ist doch die Wahrheit. Sie hat sich in 2000 Jahren
doch als Mutter erwiesen. Und unsere Mutter bleibt sie, die Mutter
der Entzweiten, die Mutter der Getrennten, die Mutter der
Zerrissenen.
Um unser Anliegen
„Tabernakelverehrung“ verständlich zu machen, müssen
wir zwangsweise auch auf den Zustand der Kirche zu sprechen kommen,
um die Zusammenhänge zwischen dem Verlust an Ehrfurcht und
Erkenntnis über die Heiligkeit des Ortes, an dem das
Allerheiligste Sakrament aufbewahrt und zur Verehrung dem Gottesvolk
angepriesen wird, zu verdeutlichen. Denn wenn es möglich ist,
den Namen Gottes zu verunehren durch Verspottung, Verhöhnung und
Verächtlichmachung durch unziemliches Verhalten und böswilliges
Handeln, so ist es auch möglich, ihn zu ehren durch geziemende
Anrufung, tiefe Verehrung und kindliches Verlangen. Wir dürfen
den Namen des allwissenden Gottes über uns aussprechen. Wir
dürfen auch Gottes Hilfe anrufen, ja wir sollen sie anrufen und
wir sollten sie auch anrufen. Die Gnade ist Vorwegnahme des
himmlischen Erbes, ist Teilhabe an dem Siegeszug gegen alle Sünde
und Verderbnis. In der Gnadenwirkung zeigt Sich Gott in einzigartiger
Süße und Barmherzigkeit und bedeckt alles Anstößige
in uns mit Seinen tausend Wunden und Schmerzen, die Er Sich für
uns und alle anderen auf Golgatha schlagen ließ. Seine
Sehnsucht, uns zu erretten und uns unsere Erdenpilgerschaft durch
Seine Nähe und Sein Verweilen unter uns zu verschönen, das
ist Gnade, unsäglich schöne, befreiende Gnade, und dafür
dürfen, ja müssen wir Ihn über alles lieben, unseren
eucharistischen König und Herrn in allen Tabernakeln der Welt!
Ja, es ist so! Wer es
einmal erlebt hat, wie Gott zu den Seinen spricht, die Er liebt, der
weiß, daß es mit Worten nicht zu beschreiben ist, wie man
fühlt, wenn man beim Tabernakel bei Ihm verweilt und verspüren
kann, jetzt ist Er da für mich, jetzt spricht Er so tröstliche
Worte zu meiner Seele, jetzt wird mir’s leichter ums Herz, alle
Bedrängnis verfliegt und mir wird leichter, immer leichter. Das
kann nur Er sein, der in mir wirkt und mich aufrichtet! So empfinden
viele, wenn sie ergriffen werden von unserem Herrn im Tabernakel!
Können wir da noch
zurückstehen und uns damit begnügen, daß eine solche
Einladung zum Besuch des Tabernakels für uns nicht in Betracht
kommt? Können wir uns immer noch nicht vorstellen, daß der
liebe Heiland in dem Tabernakel nur unsretwegen verweilt, um uns
kleine Seelen nicht allein zu lassen, in dieser grausamen Welt von
heute, die so gottlos, so heidnisch geworden ist? Gott in einer
kleinen Brotsgestalt, das ist das Unbegreifliche an der Liebe Gottes
zu den Menschen. Er, der Schmerzensmann von Golgatha, der Sich aus
Liebe zu den Menschen ans Kreuz der Schmach schlagen ließ, der
Sich Tausend und aber Tausend Wunden schlagen ließ, um uns mit
Seinem himmlischen Vater zu versöhnen, hat Sich ganz klein
gemacht für uns, um in den demütigen Gestalten von Brot und
Wein im Augenblick der Wandlung durch das priesterliche Machtwort
leibhaftiger Gott für uns zu sein; mit Herzschlag und
Pulsschlag, mit Leben, Gefühlen und mit der unstillbaren
Sehnsucht, für uns auch außerhalb der Eucharistiefeier,
Tag und Nacht, und zu aller Zeit, unter uns zu wohnen. Und warum dies
alles? Eben darum, um nicht nur unser Herr und Gott, Sohn Gottes, zu
sein und unser König, unser alleiniger Herrscher, sondern auch
und insbesondere Vater, Mutter, Bräutigam, Bruder und Freund!’
Wenn wir auf Ihn hören, wie Er zu uns im Tabernakel spricht,
wenn wir Ihn täglich, jedenfalls sooft wie wir es können,
dort im stillen Tabernakel besuchen, um Ihn mit uns zu trösten,
um Ihm unsere Liebe und unsere tiefempfundene Verehrung zu bringen,
um mit Ihm zum himmlischen Vater zu beten, dann erfüllt sich
Seine Liebe und Sein Verlangen nach uns. Wenn wir so zu Ihm und mit
Ihm beten, wie Er sooft gebetet in den stillen Nächten, wenn Er
mit Seinen Aposteln und Jüngern und Jüngerinnen unterwegs
war auf den Fluren Palästinas, oder aber auch in den
schmerzlichen Stunden auf dem Ölberg und am Kreuz, dann sind wir
alles für Ihn. In einem solchen Augenblick wirft Er alles hinter
Sich, was Ihn von uns trennen könnte; dann überströmt
Er uns mit Seinen Gnaden in allen nur erdenklichen Formen, soweit es
für unsere Seele nützlich und möglich ist. Für
unsere Seele bedeutet ein Besuch beim Tabernakel, wenn wir ihn denn
auch in rechter Gesinnung vollziehen, eine solch große
überwältigende Erfrischung und Beglückung, wie es eine
andere hier auf Erden nicht gibt, nicht geben kann. Denn der Herr
wirkt bei einem solchen Besuch bei Ihm am Tabernakel besonders an der
Seele des Menschen und gibt ihr Kraft und Stärke und Zuversicht.
Manchmal läßt Er auch die Seele bei solchen Gelegenheiten
einen Spaltbreit in den Himmel hineinblicken und Seine Herrlichkeit
schauen. Das ist dann die Vorwegnahme himmlischer Glückseligkeiten,
von denen ich eingangs sprach. So können wir Ihn, unseren
himmlischen Bräutigam, schon jetzt verkosten in der heiligen
Brotsgestalt, die im Tabernakel auf uns wartet und nach Anbetung
verlangt!
Dabei sind die Gebete der
Menschen eben verschieden. Der eine betet am liebsten, wenn er allein
ist. Dem anderen gelingt das erst richtig, wenn er in einer
Gemeinschaft mit anderen sich befindet. Der eine betet still und in
sich hinein, der andere mit deutlich sichtbaren Lippenbewegungen;
wiederrum ein anderer in Form einer Gebetsmeditation. Man kann auch
beten, wenn man arbeitet, in der freien Natur sich befindet oder auch
die Schöpfung Gottes bestaunt. Das alles ersetzt jedoch nicht
den Tabernakelbesuch, die Verehrung des Allerheiligsten Sakramentes!
Wichtig ist doch, daß wir mit unserem Gebet Gott erreichen, daß
wir Ihn in uns oder beim Tabernakel auch finden. „Das Gebet im
Geist und in der Wahrheit ist jenes Gebet, das Gottes Namen
ehrfurchtsvoll und vertraulich nennt. Wer immer in Ehrfurcht und
Vertrautheit Gottes Namen anruft, der betet.“ Wenn Gott ihm
begegnet, wenn er Gott anerkennt, wenn er Gott verehrt, wenn er Gott
liebt, dann betet er. Aber wie gesagt, das Gebet ist mannigfaltig.
Darum hat der Herr auch die letzten Worte laut gesprochen. Während
Seines irdischen Lebens betete Er einsam auf Bergen in der
Mitternacht, aber hier spricht Er laut die sieben letzten Worte. Er
spricht sie, damit wir sie hören, damit sie in unser Herz
dringen, damit wir die Gesinnung, die aus ihnen spricht, nachahmen.
Einmal muß das Beten laut werden. Das Beten eines frommen
Menschen hat immer etwas Ergreifendes an sich. Wenn man ein Kind
beten sieht, ein Kind, das wirklich zu beten versteht, da hat man den
Eindruck: Das ist etwas Ähnliches wie ein Engel. Und auch ein
Erwachsener, der in seiner Sammlung und Gehaltenheit, in seiner
Ehrfurcht und Stille betet, der hat etwas Schönes, etwas
Ergreifendes an sich. Aber was ist alle äußere Schönheit
gegenüber der Kraft und der Macht, die in solchem Beten liegt!
Da flüstert einer den Namen Gottes, und dieses Flüstern
dringt in die Unendlichkeit, und es kommt zu Gott, und Gott hört
es, und Gott antwortet. Da entsteht ein Zwiegespräch, ein
Zwiegespräch zwischen Gott und der Seele. „Ich habe dich
bei deinem Namen gerufen“, sagt Gott, und der, der da gerufen
ist, spricht: Mein Gott bist Du, in Deiner Hand sind meine Geschicke.
Ich bin Dein. Wie verfügst Du über mich? Wenn Gottes Name
so ausgerufen wird, da ist das zweite Gebot vom Sinai aufgehoben,
weil es erfüllt ist, weil es nicht mehr verletzt werden kann. Da
hört Gott Seinen Namen so, wie Er ihn hören will, nämlich
aus liebendem Herzen und aus ehrfürchtigem Munde. Da wird Gottes
Geist Selbst betend im Herzen des Menschen und ruft mit
unaussprechlichen Seufzern: „Abba, lieber Vater.“’
Und unser Gebet beim Tabernakel ist ja auch ein Flehen bei Gott, daß
Er uns in unseren Zwängen und Nöten erhören möge
und alles von uns abwende, was uns unmöglich erscheint oder
geschicktes Leid und Bekümmerung abschwächt und für
uns erträglich macht. Aber wir können bei aller Liebe
Gottes nicht in Seine Geheimnisse Einblick nehmen. Keiner kann das!
Niemand hat je Einblick in die göttliche Vorsehung bekommen, ist
gar in das göttliche Geheimnis jemals vorgedrungen. Wir müssen
uns darauf einlassen, was Er uns für unser Leben an Aufgaben und
Bewältigung zuweist. Einen anderen Weg gibt es nicht, als den,
der von Gott für uns bestimmt ist! Aber Seine unendliche Liebe,
Seine Güte und Barmherzigkeit, die dürfen wir sehr wohl
anrufen und sie jetzt schon in vollen Zügen ausschöpfen!
Das dürfen wir und das erwartet Er auch von uns! „Beraubt
Mich all Meiner Liebe zu euch, denn Ich bin voll Verlangen nach
euch!“ Das sagte der Herr oftmals zu Barbara Weigand. Und diese
Botschaft wollen wir immer wieder in den Mittelpunkt unserer
Betrachtungen stellen, wenn wir zur volleifrigen Tabernakelverehrung
aufrufen und Sie dafür gewinnen wollen. Gott ist unser großes
Geheimnis, Gott ist unser ewiges Licht, Gott ist unser persönliches
Du. Ihn kann man nur lieben, ihn darf man lieben. Ja, das ist
eigentlich der Sinn des Gebotes „Du sollst Gott lieben“.
Es ist eine Verheißung, es ist eine Erlaubnis: Wir dürfen
Gott lieben. Wir dürfen Ihn lieben, weil Er der Liebenswürdigste
von allen ist. Wir müssen Ihn lieben, weil Er die
Liebenswürdigkeit in Person ist. Gott zu lieben ist schwer und
leicht. Schwer für den, der ein enges, kleines, verzagtes Herz
hat; leicht für den, der ein weites, großes, großmütiges
Herz hat.“
Es ist das Ziel und der
Zweck der „LEIBGARDE JESU CHRISTI, Tabernakel-Ehrenwache“,
die unbegreiflichen Leiden unseres Herrn und Meisters in den
Tabernakeln der Welt zu mindern und Sein Verlangen nach Liebe und
Anbetung zu stillen und Ihn, den einzig wahren Gott und Herrn der
Welt täglich zu besuchen und anzubeten, uns an Ihm zu erfreuen
und uns von Ihm mit dem Band der Liebe umschlingen zu lassen. Dieser
Gebetsbund der Endzeit steht im ausdrücklichen Willen des
eucharistischen Königs und auf ihm ruhen große
Verheißungen für alle, die sich darin verpflichten und von
Jesus Christus und Maria als Leibgardist(in) erfassen lassen. Die
Mitglieder werden unter dem Antrieb der Gnade ihre Selbstheiligung
mit großer Weisheit und Entschlossenheit vorantreiben und in
gesicherter Freude diese Zeit der Trübsal und Prüfung
bestehen. Die Liebe Gottes wird sie überschatten und der Heilige
Geist wird sie heiligen. Im Lichte Christi werden sie voranschreiten
und Er wird sie zum himmlischen Gastmahl geleiten.
Es ist unser sehnlichster
Wunsch und der Inhalt unserer heißen Gebete, daß sich
Priester, die noch treukatholisch Gott dienen, an die Spitze dieser
Bewegung stellen und diesen Bund unter ihrem machtvollen Schutz durch
Gebet und Weisung begleiten und pastoral betreuen. Der heilige Thomas
von Aquin lehrt, daß wir Gott gegenüber vier wesentliche
Verpflichtungen haben, von denen jede unendlich ist. Die erste ist,
Seine der Ehre und des Lobes unendlich würdige Majestät zu
ehren und zu loben; die zweite, Genugtuung zu leisten für die
vielen Sünden, die wir begangen haben und immer noch begehen,
wie auch für die Sünden aller Menschen; die dritte, Ihm zu
danken für die vielen Wohltaten, die Er uns erweist und in alle
Ewigkeit erweisen wird. Die vierte schließlich, Ihn um die für
uns notwendigen Gnaden zu bitten. Dem unendlich großen Gott
schulden wir unendliche Ehre. Es gibt nur einen Gott im Himmel, dem
alle Anbetung gebührt, den Dreifaltigen Gott. Er hat – in
der menschgewordenen Zweiten Person – im Tabernakel Sein Zelt
unter uns aufgeschlagen, um immer bei uns zu sein, bis zum Ende der
Welt. Die Tabernakel-Ehrenwache ist ein vorzügliches
Mittel, Ihm diese Ehre würdig zu erweisen, Ihm Sühne und
Genugtuung zu leisten, Ihm für alle und alles zu danken und Ihn
um die notwendigen Gnaden zu bitten. Der Verfasser will mit dieser
Gründung einen göttlichen Auftrag erfüllen und
unterwirft sich hierbei in allem dem Urteil der kirchlichen
Autorität.
Als Jesus bei der
Hochzeit zu Kana Sein erstes Wunder wirkte – das zweite
Geheimnis im lichtreichen Rosenkranz – hat Maria die Diener
angewiesen: „Tut, was immer Er euch sagt!“ Er spricht zu
uns durch Seine wahren Stellvertreter auf Erden, die im päpstlichen
Lehramt und in der unverbrüchlichen katholischen Lehre und
Glaubenstradition für uns alle verbindlich gelten. Dieser neue
Zweig der Verehrung des eucharistischen Friedenskönigs hat
seinen Ursprung in den Worten Jesu zur Schippacher Jungfrau Barbara
Weigand. Auch so erfüllt sich göttlicher Wille: Neben den
„Kreuzesbräuten Jesu Christi“ und dem „Bund
der Priester Mariens“ die „LEIBGARDE JESU CHRISTI,
Tabernakel-Ehrenwache“ ins Leben zu rufen und in ihr und
durch sie die eucharistische Liebe zu entzünden. Deshalb ist es
mehr als verständlich, daß wir als Vereinsgebete jene des
„Eucharistischen Liebesbundes des göttlichen Herzens Jesu“
verwenden, und daß alle für ihn gegebenen Verheißungen
allen zugute kommen, die sich der „LEIBGARDE JESU CHRISTI,
Tabernakel-Ehrenwache“ anschließen werden.
Der heilige Ludwig Maria
Grignion von Montfort schreibt in seinem bekannten Goldenen Buch
hinsichtlich der Vollhingabe an Jesus durch Maria: Wenn es auf Erden
keine erhabenere Beschäftigung gibt, als den Dienst Gottes, und
wenn der geringste Diener Gottes reicher, mächtiger und
vornehmer ist als alle Könige und Kaiser auf der Erde, falls
diese keine Diener Gottes sind, wie groß müssen dann der
Reichtum, Macht und die Würde des treuen und vollkommenen
Dieners Gottes sein, der sich seinem Dienste ganz, ohne Rücksicht
und mit allen Kräften weiht! Ein beneidenswerter, glücklicher
Diener Gottes ist derjenige, der sich ganz und gar dem Dienste Jesu,
dieses Königs der Könige, durch die Hände Seiner
heiligen Mutter hingegeben und nichts für sich selbst
zurückbehalten hat, mit allem Gold der Erde und allen
Schönheiten des Himmels ist er nicht zu bezahlen. Aber –
bei aller Prüfung und Erschwernissen in unserem Leben: wir haben
ja noch Maria, die Vollendete und Gekrönte im Himmel! Sie hat
die Prüfung des Lebens bestanden. Schon, als der Engel bei Ihr
eintrat und Ihr die Botschaft brachte, hat Sie Ihr Fiat gesprochen:
Es geschehe so, wie Gott es will: Ich bin die Magd des Herrn. Was hat
Sie alles auf Sich genommen:
Prof. Dr. Georg May aus
seiner Festtagspredigt „Aufnahme Mariens in den Himmel“
vom 15. August 2002 in Budenheim: „Maria brachte in dunkler
Nacht Ihr Kind zur Welt, in der Fremde, außerhalb der Herberge,
wo kein Platz für Sie war. Alles hat Platz in der Welt, nur wenn
Gott in diese Welt eintritt, da hat Er keinen Platz. Und das muß
das Herz dieser Mutter ergriffen und geschmerzt haben. Und dann ging
es weiter mit der Opferung im Tempel, wo Sie schon ahnte, daß
Sie das Kind, das Sie eben empfangen hatte, wieder weggeben müßte.
Dann kam die Flucht nach Ägypten. Man stellt dem Kinde nach, man
setzt Ihm nach, dem menschgewordenen Gotte, man will Ihn umbringen.
Und selbst das ist ihnen gelungen. Sie haben Gott ermordet. Was muß
Maria empfunden haben in den dunklen Stunden auf Golgotha! Da muß
Ihr gekommen sein, daß Sie nichts anderes getan hat, als einen
Gekreuzigten zu gebären. Maria hat einen Gekreuzigten geboren;
das war Ihre Aufgabe. Aber Sie hat nicht gewankt unter dem Kreuz, und
Sie ist nicht gewichen vom Kreuze. Sie hat bestanden, Sie hat den
Lauf Ihres Lebens getreu dem Wort „Ich bin eine Magd des Herrn“
vollendet. Und deswegen können wir heute jubelnd bekennen: „Den
König der Könige, dessen jungfräuliche Mutter heute in
den Himmel aufgenommen ist, kommt, laßt Ihn uns anbeten!“
Weil Sie bestanden hat,
ist Sie gekrönt worden. Wir sprechen, wenn immer wir von Gott
und von göttlichen Dingen reden, wie Menschen. Wir können
nicht anders reden als Menschen; wir haben nur menschliche Begriffe,
nur menschliche Bilder, nur menschliche Vorstellungen. Wir wissen,
daß sie die Wirklichkeit nicht erschöpfen, aber wir sind
auch überzeugt, daß sie die Wirklichkeit treffen. Wenn wir
also von der Krönung Mariens sprechen, dann ist das ein Bild.
Krönung bedeutet das Aufsetzen einer Krone. Ohne Bild
gesprochen, müßte man sagen: Maria hat den Glanz und die
Seligkeit der Erst- und Vollerlösten empfangen. Sie ist die
Königin geworden, erhaben über alle Engel und Heiligen, die
Königin der Patriarchen, die Königin der Propheten, die
Königin der Martyrer, die Königin der Bekenner, die Königin
der Jungfrauen, die Königin aller Heiligen. Sie ist gekrönt,
und das ist ein Grund, warum wir heute voll des Jubels beten: „Den
König der Könige, der Seine jungfräuliche Mutter heute
in den Himmel aufgenommen hat, kommt, laßt Ihn uns anbeten!“
Das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel ist ein Ehrentag für
Maria. Es ist aber auch ein Freudentag für alle Marienverehrer.
Denn Eine von uns ist in den Himmel aufgenommen worden, Eine aus dem
Menschengeschlechte, Eine aus der dumpfen Masse der Menschen hat die
höchste Herrlichkeit erreicht. Man kann ja manchmal, wenn man
die Menschen anschaut, wenn man die Menschen erlebt und wenn man
Erfahrungen mit den Menschen macht, zu der – falschen –
Meinung kommen, daß Gott Sich mit Seiner Schöpfung keine
Ehre eingelegt hat. Zu viel ist, was gegen Gottes Willen aufsteht,
was Seine Herrlichkeit trübt, was den Namen Gottes nicht ehrt,
sondern lästert, und zwar geht das auf das Konto der Menschen.
Aber hier ist einmal Eine, die das Ideal, das Gott Sich gesetzt hat,
verwirklicht hat. Hier ist Eine, die das Bild, das Gott vom Menschen
vorschwebt, völlig verwirklicht hat. Eine von uns hat dem
Entwurf Gottes vom Menschen entsprochen. Und deswegen sind wir
mitgeehrt, denn wenn Maria geehrt wird als Eine von uns, dann fällt
auch ein kleiner Strahl dieser Ehrung auf uns, die wir zu Ihr
gehören, die wir zu Ihr gehören als Geschöpfe, aber
auch natürlich als Marienverehrer. Das ist ein Grund, warum wir
heute jubelnd bekennen: „Den König der Könige, dessen
jungfräuliche Mutter heute in den Himmel aufgenommen wurde,
kommt, laßt Ihn uns anbeten!“
Wenn wir also Sie, die
Wunderbar Prächtige, zuvor bitten, uns bei unserem
Tabernakelbesuch zu begleiten, für uns beim Herrn ein gutes Wort
einzulegen in all unseren Anliegen, Sorgen und Nöten, und mit
Ihr auch unsere Namens- und Schutzpatroninnen und Schutzpatrone, dann
kann der Herr gar nicht mehr anders, dann muß Er einfach uns in
solcher Weise empfangen, wie es sonst nur der Himmelskönigin
gebührt. Es ist noch nie erhört worden, daß der Herr
Seiner geliebten Mutter etwas abgeschlagen hat, um was Sie in Ihrem
Namen für uns von Gott erbeten hat. Mit der Mutter des Herrn ist
jeder Tabernakelbesuch eine Wohltat für uns und unsere Seele und
für den Herrn darin eine Erquickung und Tröstung
ohnegleichen. Maria ist im Himmel unser Vorbild, Maria ist uns
gegeben als Patronin, zu der wir rufen können, zu der wir flehen
können, an die wir unser unstillbares Weinen richten können:
„Maria hilf! Maria hilf! Maria hilf! Es
ist noch nie erhört worden, daß jemand, der zu Dir seine
Zuflucht genommen, Deine Hilfe angerufen, um Deine Fürsprache
gefleht, von Dir sei verlassen worden.“
Dieses Büchlein will
aus dem unendlich kostbaren Schatz der Botschaften an Barbara Weigand
die Teile ihrer Sendung herausgreifen, die im besonderen die edle Tat
der „Tabernakel-Ehrenwache“ als ein herausragender
Liebesdienst am göttlichen Herzen Jesu bekanntmachen und zum
ehrenvollen Dienst darin aufrufen. Denn es ist in der Tat ein
unübertreffliches, einzigartiges und verdienstvolles
katholisches Bekenntnis im Glauben, wenn man sich der hingebenden
Verehrung und Anbetung des eucharistischen Königs im Tabernakel
ganz hingibt, im Vertrauen auf Gottes unendlichen Liebe, Güte
und Barmherzigkeit.
Der Verfasser, der auch
Herausgeber der „Offenbarungen an Barbara Weigand“ in 7
Bänden ist, daneben noch eine Reihe anderer Schriftsachen in den
Angelegenheiten der Begnadigten herausgegeben hat, war von Anbeginn
seiner Arbeiten an (1995/96) dem umfangreichen Nachlaß der
„Schippacher Schriften“ fest entschlossen, ja es drängte
ihn unaufhörlich, gleich nach Fertigstellung des Buchwerkes
diese Schrift, wie überhaupt die Tabernakelverehrung, als eine
Lebensaufgabe zu erkennen und zur alsbaldigen Verbreitung der
„LEIBGARDE JESU CHRISTI, Tabernakel-Ehrenwache“
beizutragen. Das Studium der „Schippacher Schriften“
und auch so vieler anderer noch unveröffentlichter Dokumente,
wie „Der Eucharistische Liebesbund des göttlichen Herzens
Jesu“, die „Theologische Würdigung des Lebenswerkes
der Schippacher Jungfrau und Seherin Barbara Weigand“ u.v.a.m.
haben in mir tiefe Bewunderung und eine ungestillte Sehnsucht
geweckt, dem Herrn darin in Treue zu dienen und zu gefallen.
Wolfgang E. Bastian
Schriftleiter
„Offenbarungen an Barbara Weigand“ und Herausgeber
Friedrichsdorf, am
Tage der Unbefleckten Empfängnis am 8. Dezember 2002
Barbara
Weigand hält Tabernakel-Ehrenwache in der
Antonius-Kirche
Tabernakel – Haus des Königs
Der Tabernakel, der Thronsitz des eucharistischen Heilandes,
das Allerheiligste,
was die Kirche aufbewahrt. O Herr und Meister! Als
eucharistischer König weilst Du dort im Tabernakel, inmitten der
Kirche, der einzig von Dir gestifteten Kirche. Die katholische Kirche
ist das Haus des eucharistischen Königs. Die Kirche wird nur
gebaut, um Dich darin aufzunehmen, des Allerheiligsten Sakramentes
wegen. Sobald die Hostie verschwindet oder der König nicht mehr
in der Kirche, in Seinem Eigentum thront, wird die Kirche zum
architektonischen Unsinn. Wenn der König nicht mehr da ist, muß
man nicht mehr Gotteshäuser, sondern nur noch Versammlungslokale
errichten. Die katholische Religion ist die Religion des
gegenwärtigen Christus. Nicht alle Katholiken sind von dieser
Wahrheit durchdrungen. Nicht alles, was uns in unserer katholischen
Kirche heute vorangestellt wird, ist katholisch. Halten wir uns also
an den unverfälschten katholischen Glauben. Viele sehen im
Katholizismus nur die Moral. Sie betrachten den Katholizismus nur von
der Straße her oder höchstens mit einem Blick durchs
Hauptportal. Der Tabernakel, der Thronsitz des eucharistischen
Heilandes, das Allerheiligste, was die Kirche aufbewahrt, das ist die
große Wahrheit um den gekreuzigten Jesus, die den allermeisten
verlorengegangen ist. Warum halten wir nicht am schönsten aller
irdischen Dinge inne und daran fest und sind beglückt darüber,
daß es Gott gefällt, so unter den Menschen zu wohnen? Wo
immer die Hostie ist, da ist Jesus. Und somit ist die katholische
Kirche, als die Wohnung der heiligen Hostie, die Wohnung Christi.
Hier wohnt Jesus wahrhaft, wirklich, wesentlich.
Nirgends in der Welt ist
mehr Leben als dort. Nirgends wird mehr gearbeitet. Im Tabernakel
wohnt die Allmacht. Im Tabernakel wohnt die unendliche Liebe. Im
Tabernakel wohnt die ewige Wahrheit. Im Tabernakel wohnt die
göttliche Vorsehung. Im Tabernakel wohnt unsere Rettung, unsere
Erlösung, unser ewiges Glück und unsere Bleibe. Von hier
aus werden die Seelen geleitet. Von hier aus gehen die Ströme
des Lebens. Hier wirkt der König. Hier ist das eigentliche
Pfarramt der Pfarreien. Von da erhalten die Engel der Pfarrei ihre
Befehle und Aufträge. Hierher berichten sie. Von hier aus leitet
der König alle Geisteskämpfe in Seiner Kirche. Hier ist die
Residenz des eucharistischen Königs.
Wir sind Blinde. Unsere
geistige Sehkraft sieht nur auf die Oberfläche der Dinge. Wenn
uns Gott die Augen öffnen würde, würden wir in der
heiligen Hostie eine ganze Welt schauen, eine Wunderwelt, einen
Himmel voll von Leben, Licht und Kraft und Schönheit und Trost,
die hineinströmen in alle Gassen, in alle Geister, alle Herzen.
Das ist die Wahrheit über den Tabernakel. Der Tabernakel ist das
auf die Erde gepflanzte Paradies, nicht das sichtbare, aber das
wertvollere, höhere des übernatürlichen Lebens. Die
katholische Kirche ist der Ort, wo Jesus wohnt! Was folgt daraus?
Heimweh nach dem Unsichtbaren in unseren Tabernakeln, dem
eucharistischen Paradies der katholischen Kirchen! Jesus ist das
Zentrum, der Mittelpunkt der Schöpfung. Alles muß nach
Jesus hinstreben. Alles muß von der heiligen Hostie angezogen
werden, Verstand, Phantasie, Wille, Gedächtnis, Herz, auch der
Leib, das Auge, das Ohr, der Fuß, die Hand, die Zunge.
Alles muß
eucharistisch orientiert sein, Jesus denken, Jesus betrachten, Jesus
schauen, Jesus wollen, zu Jesus gehen, mit Jesus reden, Jesus leben.
Es ist die Erfüllung jenes Wortes in der Nikodemusnacht: Ich
werde alles an Mich ziehen. Ich werde herrschen! Daran erkennt man
echtes Christentum in den Christen. Je mehr man die Anziehungskraft
des Magneten unserer Tabernakel, des göttlichen Herzens Jesu,
spürt, je mehr man ihr folgt, desto mehr Christentum haben wir.
Die heilige Hostie ist das Zentrum der Welt, ist die Mitte der
Kirche, ist die Mitte unseres Lebens, ist Heil und Heilung, Sehnsucht
und Ziel, Flucht und Geborgenheit, Erlösung und Befreiung, Gebet
und Erhörung, Glaube und Wissen, Macht und Herrlichkeit,
Erkenntnis und ewige Anschauung; ist Glaube, Hoffnung und Liebe, ist
alles in allem und ersetzt alles! „Kommt und seht, wo Ich
wohne. Kommt und seht, wie Ich euch eine Wohnung in Mir bereitet
habe. Kommt und erquickt euch alle, die ihr mühselig und beladen
seid. Was für ein Glück kann es für euch bedeuten,
eine viertel Stunde mit Mir zusammen zu sein; ein Viertelstündchen
beim eucharistischen König zu verweilen und mit Ihm zu sprechen.
Beuget wieder euer Knie vor eurem Herrn und Gott, vor dem
eucharistischen König dieser Welt! Eine Stunde am Fuße des
Tabernakels ist mehr wert als hundert Jahre auf dem Throne.“
„Herr, wo wohnst Du?“ „Kommt und seht!“
Deshalb, liebe Brüder und Schwestern: Auf zum Tabernakel, zum
Thronsitz unseres wahren Königs! Darin ist Heil und Segen,
Zuspruch und Aufbruch, Erneuerung und Erweiterung, Gnade und
Erquickung, Tröstung und Heil!
Uns
mit Gott verbinden
Wie groß ist doch
die Fülle Deiner Liebe, o Herr! Du schenkst sie allen, die Dich
in Ehrfurcht suchen. Deine verzehrende Liebe im Tabernakel zu uns
Menschen umarmt alle Herzen, die sich Dir öffnen. Du sollst uns
das Kostbarste sein, was wir besitzen wollen. Du bist ja die Quelle
des ewigen Lebens. Was aber bist Du erst für jene, die Dich
lieben und Dir mit ganzem Herzen dienen. Wahrhaft unaussprechlich
beglückend ist es für alle, die Dich lieben, auf Deine
Anschauung zu hoffen. Wie sehr harrst Du unser dort im Tabernakel.
Wie sehr gefällt es Dir, wenn Deine geliebten kleinen Seelen
Dich dort besuchen, wo Du auf sie alle wartest. Wie sehr willst Du
Dich uns darin mitteilen, was Du für uns alle empfindest, wie Du
Dich verströmen möchtest in Deiner Liebe und Sehnsucht zu
uns. Wie sehr willst Du besonders denen darin ein Quell des
immerwährenden Trostes und der Geborgenheit sein, die sich in
ihrem Alltagsleben so sehr abmühen und mit Leid, Trübsal
und Sorgen beladen sind. Wie sehr kannst nur Du ihnen darin ein so
liebevoller und tröstender Gott sein, dem man alles anvertrauen
kann, was einen belastet.
Der Gang zum Tabernakel
ist ein Gang zum Tröster, zum Heilquell, zur Gnadenstätte,
zum allerschönsten Wallfahrtsort in unserer näheren
Umgebung. Wer einmal dieses bewußt getan hat, wer einmal bewußt
und gezielt zum Tabernakel geeilt ist, der weiß, welch eine
Stille und Frieden von diesem Ort ausgehen und das Herz des Suchenden
erwärmt und stille macht. Wer einmal zum Tabernakel des Herrn
gegangen ist mit dem Verlangen, Tröstung zu finden und Rat und
Belehrung, der weiß, was für eine Erquickung er dort
erfahren hat und wie sehr sich danach die Dinge des Lebens wieder ins
Lot bringen ließen und neue Kraft und Tatendrang den Menschen
umfingen, der dies an sich erfahren hat. Der Tabernakel ist der
Quellborn des Heiles, aus dem alles Gute und Neues hervorkommt.
Ja, wie sehr hast Du die
Menschen geliebt und Dich für sie ans Kreuz der Schmach schlagen
lassen. Du hast Dich für uns als Schlachtopfer hingegeben, Du
unendlich gütiger und barmherziger Gott! Weit über alles
Hoffen warst Du barmherzig zu uns Sündern und hast uns trotz
aller Schuld Deine Gnade und Freundschaft geschenkt. Wie sollen wir
all Deine Liebe vergelten? Es ist uns eine große Ehre, ein
großer Ruhm, Dir zu dienen. Als Gefangener im Tabernakel mußt
Du so vieles ertragen und doch sehnst Du Dich nach uns, Deinen
kleinen und doch so undankbaren Seelen. Warum tust Du dies alles? Du
tust es einzig und allein aus Liebe zu uns. In der heiligen Hostie
hast Du Dich so klein gemacht, um in allen Tabernakeln der Welt bis
zum Ende der Zeiten bei uns Menschen zu sein. Du hast uns zugerufen:
„Kommt alle, die ihr mühselig und beladen seid, Ich will
euch erquicken!“
Der Herr sagt zu uns mit
lieblicher, zärtlicher Stimme: Kommt alle, die ihr mühselig
und beladen seid, Ich will euch mit Mir erquicken! Habt doch keine
Angst und haltet euch doch nicht für zu gering, zu Mir zu kommen
und Mir eure Beschwerden, Anliegen, Leiden und Belastungen zu Füßen
Meines Tabernakels zu legen, damit Ich euch Meine Gnaden und Meinen
Segen schenken kann und euch wieder aufrichte und ausrichte auf Mich,
den Gekreuzigten und Auferstandenen. Aufrichte und ausrichte auf Mein
Kreuz, das Ich für euch getragen habe und immer noch trage, denn
die Sünden, die vielen Sünden dieser Welt werfen Mich,
euren Heiland und Schöpfer, immer wieder zu Boden, und treiben
Mir Tränen des Mitleids in die Augen und lassen Mein göttliches
Herz erneut bluten und reißen alle meine Wunden, die Mir
dereinst zugefügt wurden, erneut auf und lassen sie bluten,
tausendfach. Bringt Mir alle eure Sorgen, eure Befürchtungen,
eure Sehnsüchte und auch eure Tränen, Ich will euch ein
stiller Zuhörer und Freund sein in allem, was ihr Mir vor Meinen
Tabernakel bringt und Mir anvertraut.
Man hat noch nie gehört
und es ist undenkbar, daß ein Mensch, der den Herrn im
Tabernakel aufgesucht und sich Ihm anvertraut hat, ungehört
geblieben wäre. Allerdings geschieht die Hilfe des Herrn oftmals
in einer Weise, wie sie von den Menschen weniger erwartet wird. Gott
weiß, was für uns Menschen gut ist und was unsere Seele
braucht, um zu reifen und zu erstarken. Im Leiden liegt das Salz der
Selbstheiligung.
Ich halte es dabei
oftmals so, daß ich nicht zum eucharistischen Herrn im
Tabernakel gehe, ohne mich vorher des Beistandes und der Mithilfe
unserer lieben Gottesmutter Maria zu versichern. Ich gehe zuallererst
zu Ihr, nachdem ich zuvor meine Kniebeuge vor dem Allerheiligsten
gemacht habe, um mir meinen Ablaß mit dem Stoßgebet
„Hochgelobt und angebetet sei ohne End’, Jesus Christus
im Allerheiligsten Sakrament“, noch zu verdienen, und trage Ihr
meine Armseligkeiten vor und bitte Sie sodann darum, daß Sie
mich begleiten wolle beim Gang zum eucharistischen König im
Tabernakel. Auch bitte ich zuvor meinen Schutzengel innig, er möge
bei der Mutter und dem Herrn sozusagen ein gutes Wort für mich
einlegen, damit alles zum Guten sich entwickle. Denn der eigene
Schutzengel hat ja auch ein allergrößtes Interesse daran,
daß sich alles zum Besten entwickelt im Leben seines ihm
anvertrauten Schützlings. Die Mutter wartet schon darauf, daß
wir zuerst zu Ihr kommen und uns Ihrer Mithilfe vergewissern, denn
Sie hat wie kein anderer einen besonders kurzen und direkten Weg zum
Herrn, den Sie uns ebnet und den Herrn für uns so liebevollst
einnimmt.
Viele von denen, die den
Tabernakel entdeckt haben als Stätte der Zwiesprache und
beständigen Hilfe mit dem Herrn, wissen davon zu berichten, daß
der Herr eine solche zärtliche Vertrautheit dabei entwickelt,
daß man solches unter Menschen nicht finden kann. Denn der Herr
freut Sich schon so sehr, wenn man wieder zu Ihm kommt und gar Seine
guten Ratschläge befolgt hat. Daß ist Seine allergrößte
Freude, wenn man geistlichen Nutzen zieht aus solchen Gesprächen.
Wenn man es gar zu einer gewohnten Pflicht macht, Ihn oftmals, ja
möglichst jeden Tag zu einer bestimmten Zeit aufzusuchen, um Ihn
zu begrüßen und sich Ihm mitzuteilen, dann kommt es
unweigerlich zu einer fruchtbaren und in jeder Hinsicht beglückenden
Vertrautheit, an deren Ende letztlich die große Gewißheit
steht, Gott hat mich lieb!
Meine Besuche beim
Tabernakel benutze ich auch oftmals dazu, Ihn auch trösten zu
wollen in Seiner Selbst gewählten Gefangenschaft und Seiner
tiefen Sehnsucht nach uns, Seinen geliebten kleinen Seelen. Wie
berauschend ist es doch für uns Menschen, wie unendlich
berauschend, wenn wir uns in Erinnerung rufen, warum Er Sich so klein
gemacht in einer Hostie, und Sich den hölzernen Tabernakel zu
Seiner Behausung genommen hat: um unter uns Menschen zu sein, alle
Tage bis ans Ende der Zeiten. Wie sehr können wir Ihn darin
trösten, wenn wir uns vor dem Tabernakel auch Seines bitteren
Leidens und Sterbens für uns Menschen erinnern, jede einzelne
Station besonders dabei betrachten und Ihn uns dabei immer wieder vor
Augen führen, wie sehr Er dabei gelitten hat. Es kommt nicht
selten vor, daß Er dann zu solchen Betrachtungen mit Seinem
Geist neue Aspekte Seines bitteren Kreuzganges hinzufügt und mir
dadurch eine völlig neue Betrachtungsweise eröffnet wird.
Überhaupt ist der Herr zu solchen Tabernakelgängern, die es
damit ehrlich meinen und sich darin in Beständigkeit üben,
ganz besonders aufgeschlossen und höchst interessiert für
alle wichtigen Fragen des Lebens. Es interessiert den Herrn sehr, daß
eine solche Seele ihre geistige Entwicklung vorantreibt und sich
dadurch ihr Lebensalltag günstig und friedvoll entwickelt und
die kleine Seele geistigen Fortschritt in ihrer Vervollkommnung
findet. Jesus schätzt die Treue und uneigennützige Hingabe
der kleinen Seele an Sein göttliches Herz und gibt dafür
alles, wirklich alles!
O wie sehr drängt es
mich, wenn ich einige Tage nicht zu Ihm konnte, weil anderes mich
davon abhielt, wieder zu Ihm dorthin zu gelangen, wo Er mit so
unergründlicher Sehnsucht auf mich wartet. Wie wundervoll, wie
herzlich und unbeschreiblich sind dann die ersten Minuten des
Wiedersehens mit Ihm. Wie erkennt dann die eigene Seele, welch eine
Vergeudung an Zeit es bedeutet, wenn man nicht sooft wie möglich
den Tabernakel seines geliebten Bräutigams der Liebe aufsucht,
um den eucharistischen König darin aufzusuchen, um sich mit Ihm
in Gebet, Besinnung und Stille zu versenken und die Schönheit
und unaussprechliche Erhabenheit Gottes zu bestaunen und sich daran
zu erfreuen. Jede Minute, die man nicht in Gott ruht, ist vergeudete
Zeit.
Werde auch Du, kleine
Seele, zu einem Tabernakelgänger, zu einem Verehrer des
eucharistischen Königs im Tabernakel. Überlaß es dem
Herrn, wie Er Sich gerade auch Dir mitzuteilen wünscht: es gibt
für Ihn tausend Wege und Formen, Sich Dir mitzuteilen. Hege
keine Erwartungen darin an Ihn, vor allem mach Dir keine falschen
Vorstellungen. Es sei Dir geraten, wenn Du Dich leerst von jeglichem
Ballast und Dich freimachst von jeglichem Zwang, etwas hören zu
müssen oder so. Vielmehr sei es so, daß Du ausschließlich
nur ein Verlangen hast: Ihm zu gehören, Ihm Dich anzuvertrauen
und Ihn in Dir wirken zu lassen, so, wie Er es will! Freue Dich
darauf, denn der Herr ist ein gar guter Geber, ein getreuer
Liebhaber, ein geduldiger Zuhörer, ein verzeihender und
barmherziger Gott.
Vor allem ist Er ein gar
„vergeßlicher“ Gott, denn Er vergißt all
Deine Sünden und Verfehlungen und wirft alles hinter Sich, was
Dich vor Ihm belasten könnte. Er vergibt Dir immer wieder aufs
neue, sooft Du zu Ihm kommst und Dich vor Ihm verdemütigst. Und
wenn Du ein noch so großer Sünder bist, scheue Dich nicht,
gerade deshalb zu Ihm zu gehen und Ihn um Vergebung zu bitten: Jede
Deiner Reuetränen vergoldet Er und fügt sie Deiner
Lebenskrone zu, um Dich dereinst mit der Muttergottes an Seiner Seite
an der kleinen goldenen Torpforte des Himmels zu empfangen und Dich
damit zu schmücken.
Jesus am zweiten
Donnerstag im Oktober 1895 zu Barbara: „Ja, weil es Meine
Freude ist, bei den Menschenkindern zu sein und Meine Lust, in ihnen
zu wohnen … Dies sind jene treuen Seelen, die Tag und Nacht
ihr Herz bei Mir und mit Mir vereinigen und unterhalten vor dem
Tabernakel. Diese sind Meine liebsten Kinder. Und siehe, der größte
Teil davon kann nicht kosten, wie gut Ich bin. Obwohl Ich Mich ihnen
mitteile im Gebet, in ihren Seufzern, in ihren Gesprächen, so
kann Ich aber doch nicht mit ihnen Mich persönlich vereinigen,
und Ich will aber doch in Person mit ihnen verkehren, wie Ich zu
Meinen Lebzeiten mit der Menschheit verkehrt bin. Das heißt,
Ich will in der Brotsgestalt zu ihnen kommen. Sie sollen wissen, wie
gut Ich bin. Ich will sie in ihren Leiden trösten, in ihren
Bekümmernissen ihnen zur Seite stehen, und sie sollen Tag für
Tag Meine liebliche Stimme hören.“
Der anbetende Gläubige
Wie viele Wunder hast Du
schon gewirkt, o Herr. Du zeigst Dich uns durch Zeichen und Wunder,
daß auch die verstocktesten Sünder zur Einsicht und
Bekehrung kommen können. Wie schrecklich muß es für
Dich sein, daß sich jetzt auch so viele Kinder der katholischen
Kirche im Laster tummeln, sich von Dir abwenden, Dich wie einen
unbekannten Gott behandeln, der nie war, nie ist, und nie sein wird.
Und doch bleibt es Deine Freude, für uns im Tabernakel
gegenwärtig zu sein. Du bist der Mittelpunkt aller Menschen, und
Dein eucharistisches Herz ist die übersprudelnde Quelle des
übernatürlichen Lebens. Aus ihm ergießen sich die
Ströme der Gnade über die sündige Welt. O Jesus, laß
uns erfahren, wie gut Du bist. Gieße den Balsam Deines Trostes
in unsere gequälten Menschenherzen. Wie bist Du so verlassen von
uns. Wie einsam weilst Du in diesem Tabernakel, in den allermeisten
Tabernakeln der Welt. Du weilst aber immer noch darin, nicht des
Holzes oder des Goldes wegen, sondern um Deiner Kinder willen, weil
es Deine Lust ist, bei Deinen Freunden zu sein, um mit uns eins zu
werden. Warum schätzen so wenige Deine heilige Gegenwart im
Tabernakel? Warum beugen so viele nicht ihr Knie vor Dir, dem König
der Könige, dem Herrn über Leben und Tod? Wie sehr wartest
Du darin vor allem auf Deine Priester, die Dich sooft im Stich lassen
und kaum noch ihr Knie vor Dir beugen. Was ist aus Deinen Priestern
geworden, die Du doch am allermeisten vor allen anderen liebst? Wann
werden sie Dich wieder als den erkennen, der Du wirklich bist? Der
König der Könige, der Herr aller Herren und Mächte,
der Retter aller Menschen, die sich noch retten lassen wollen. Wie
lieblos wirst Du gerade von ihnen oft behandelt, die Du doch zur
Würde Deiner bevorzugten Söhne, der Würde des ewigen
Priestertums erhoben hast. O Herr und Meister!
Du weilst für uns im
Tabernakel als eucharistischer König aller Zeiten. Zu Dir wollen
wir uns bekennen als Deine treuesten Anbeter. Je mehr die Welt Dich
verachtet, um so mehr wollen wir als Deine „LEIBGARDE JESU
CHRISTI, Tabernakel-Ehrenwache“ im Dienste des
eucharistischen Königs, vor Dir unser Knie beugen und Dich in
demütigster Ehrfurcht und Liebe anbeten. Wir wollen uns zu Dir
bekennen und den Glauben an Dich und Deinen Leib in der Gestalt des
Brotes verteidigen, wenn nötig mit unserem Leben. Wir wollen vor
jedem Menschen bekennen und bezeugen, daß wir Dich, unser
höchstes Gut, anbeten. Wir wollen dafür sorgen, daß
Irr- und Unglaube, Gleichgültigkeit und Bosheit Dich in Deinen
Tabernakeln nicht erreichen. Wir wollen sühnende Ehrenwache
halten, ein jeder, wie er es kann, kniend in stiller Anbetung, und
vertrauensvoll zu Dir aufschauend. So wollen wir uns vor unserer
Gemeinde und vor denen, die uns kennen und beobachten, als Deine
Leibgarde bekennen.
O mein Jesus, Du kennst
unseren guten Willen, aber auch unsere Armseligkeit. Gib mir, gib uns
allen Deinen Segen und Deine Gnade, damit wir mit Deiner Kraft den
heiligen Dienst erfüllen, den Du von uns erwartest: Deine
Leibgardisten zu sein. Bitte auch Deine gebenedeite Mutter Maria, Sie
möge uns beistehen und uns die Gnade von Dir erflehen, daß
wir diesen Dienst der Liebe würdig, mutig, treu und
hingebungsvoll erbringen, Dich jeden Tag dort in Deinem Tabernakel zu
besuchen und anzubeten, zu erfreuen und zu trösten. Sie ist ja
unsere Königin und unsere Bannerträgerin, Kriegsherrin
gegen das Böse und alle Verderbnis, und Sie ist auch unsere
Gebieterin, deren Führung und Befehl wir uns freudig
unterwerfen. Segne, bitte segne uns und alle, mit denen wir im Herzen
verbunden sind und schütze uns und diesen Bund der Liebe; laß
die „Tabernakel-Ehrenwache“ zu einem machtvollen
und beeindruckenden Anbetungsbund werden und befördere alle, die
sich der ewigen Anbetung des Allerheiligsten Altarsakramentes
verschrieben haben, und alle diese Gebetsstätten auf der ganzen
Welt und schütze und beschütze alle diese Gebetsstätten
und Gläubigen, wo immer diese auch sind. Wir bitten um ein
heiliges Schutzpatronat durch das unbefleckte Herz Mariens, den
heiligen Erzengel Michael, den heiligen Josef, den heiligen Paschalis
Baylon und alle heiligen Martyrer und Martyrerinnen der heiligen
Eucharistie.
Einen Augenblick der Besinnlichkeit
Einmal muß jeder
Mensch unausweichlich vor Gottes Richterstuhl Rechenschaft geben. Wir
müssen dringlich daran denken, daß wir alle nur Verwalter
vieler Gaben Gottes sind, ganz besonders unserer Seele, die wir an
unserem letzten Tag an Gott als mit Seiner Heiligkeit bereichert
zurückgeben müssen. Die erste Frage Gottes an jeden
Menschen wird diese sein: „Was hast du mit deiner Seele
gemacht? Hast du sie Meiner würdig gemacht? Ist sie heilig, wie
ICH heilig bin?“ Wenn wir erst in der Todesstunde an unsere
Rechenschaft beim besonderen Gericht denken und an das, was wir mit
unserer Seele gemacht haben, erst am Tag des Urteils für die
Ewigkeit, wie werden wir dann vor Angst zittern! Wie gut und
fürsorglich ist der himmlische Vater, daß Er uns Seinen
Sohn sandte, der es uns wieder möglich machte, das Vaterhaus zu
erreichen. Wie gut ist doch der Vater, daß Er uns Augen und
Ohren und ein lebendiges Herz gab, um Ihn, den Dreieinigen Gott,
erkennen, sehen, hören, lieben und anbeten und Ihm danken
können. Wie gut ist unser Herr Jesus Christus, der Sein Blut und
Sein Leben für uns gab, damit wir im Gericht bestehen können.
Wie gut ist Er, daß Er uns im Sakrament der Buße zu jeder
Zeit die Hand reicht und unseren Schuldschein zerreißt. Wie gut
ist unser Herr Jesus Christus, daß Er alles hinter Sich wirft,
was unsere vergangenen Sünden und Schuld betrifft, wenn wir uns
in Seinem Blute reinwaschen durch die Sündenvergebung des
Priesters, der dieses von Ihm gestiftete Gnadenmittel verwaltet und
ausspendet. So viele der Berufenen nutzen dieses Sakrament der Buße
nicht, das verlorenzugehen scheint. Wie gut ist unser Herr Jesus
Christus, der es uns ermöglicht hat, daß wir zu Seinem und
zu unserem himmlischen Vater Abba sagen dürfen, und daß
wir Ihn im Namen Seines Sohnes um alles bitten dürfen, was wir
für Leib und Seele benötigen. Wie gut ist doch unser Herr,
daß Er uns nicht in Ruhe läßt und mahnt und zieht
und nicht rastet, bis die Gnade bei uns Einlaß findet, bis die
heiligen Engel uns beistehen können. Wie gut ist doch unser Herr
Jesus Christus, daß Er zuerst unser Gott sein will, vor dem wir
unser Knie beugen müssen, und dann Bruder, unser Freund und
unser alles. Wie gut ist unser Herr Jesus Christus, daß Er zu
uns sprechen will im Tabernakel der Liebe, in dem Er unaufhörlich
auf uns wartet und nach uns Sich sehnt. Wie gut ist Er, daß Er
Seine Mutter Maria nicht nur als Mutter Seiner von Ihm gestifteten
heiligen Kirche gewollt, sondern Sie auch jedem von uns als unsere
Mutter gegeben hat.
Wie gut ist Maria, die
wir als Miterlöserin, Mittlerin aller Gnaden und Fürsprecherin
in allen unseren Nöten und Anliegen anrufen und durch Sie alles
erbitten dürfen. Wie gut ist Maria, die immer auf unser Rufen
hört als die Mutter der Barmherzigkeit und die Pforte des
Himmels. Wie gut ist Gott in Seinen Engeln und Heiligen, die Tag und
Nacht bei uns sind und nur darauf warten, daß wir sie um Schutz
und Hilfe bitten. Du mußt sie bitten, dann können sie noch
viel mehr für Dich tun!
Gebet
Wahrer Leib, sei uns
gegrüßt,
Den Maria uns gebar,
Der am Kreuz für
uns Menschen
Opfer der Erlösung
war.
Aus der Wunde Deines
Herzens
Blut und Wasser floß
im Tod.
Jesus, sei uns Trank
und Speise
In des Lebens letzter
Not!
Milder Jesus, Sohn
Mariens,
Unsrer Seele höchstes
Gut,
Höre huldvoll
unser Flehen:
Sei uns gnädig,
sei uns gut!
Ich bin bei euch alle Tage
V: Gelobt und
gepriesen sei ohne End,
A: Jesus Christus
im heiligsten Sakrament.
V: Herr Jesus
Christus, vor Deiner Himmelfahrt hast Du zu Deinen Jüngern
gesagt: „Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.“
(Mt 28,20).
Wie wunderbar hast Du
Dein Wort hier im Sakrament erfüllt! Mitten unter uns hast Du
Dein Tabernaculum, Dein Zelt, errichtet.
A: Dank sei Dir,
Herr, im Sakrament Deiner Liebe.
V: Du bist bei
uns: Nicht nur in Deiner göttlichen Allgegenwart, wie Du mit dem
Vater und dem Heiligen Geist unsichtbar an allen Orten gegenwärtig
bist; unter sichtbaren Zeichen wohnst Du hier bei uns.
A: Hier ist in
Wahrheit Gottes Haus und die Pforte des Himmels.
V: Du bist bei
uns: Nicht nur in Deiner Gottheit; auch als Mensch, als unser Bruder
und unser Freund, als unser Mittler und Erlöser bist Du hier.
A: Dank sei Dir,
Herr, im Sakrament Deiner Liebe.
V: Du bist bei
uns: Nicht nur an einem Ort, wie ehedem, als Du über diese Erde
gingst; jetzt wohnst Du überall, wo das ewige Licht vor Deinem
Tabernakel brennt. Es sollen alle zu Dir kommen, die mühselig
und beladen sind.
A: Dank sei Dir,
Herr, im Sakrament Deiner Liebe.
V: Herr Jesus
Christus, Du hast uns in diesem Sakrament Deine wunderbare Gegenwart
geschenkt. Laß uns Dir von Herzen Dank sagen für Deine
große, überaus große Liebe. Gib uns, wir bitten
Dich, einen ehrlichen Glauben an dieses Geheimnis, das wahrlich ist,
eine tiefe Ehrfurcht vor Deiner Gegenwart und eine kindhafte,
vertrauensvolle Liebe zu Deinem Herzen, das hier für uns
schlägt. Der Du lebst und herrschest in alle Ewigkeit.
A: Amen.
V: Gelobt und
gepriesen sei ohne End,
A: Jesus Christus
im heiligsten Sakrament.
V: Ehre sei …
A: Wie im Anfang …
Bringe Du nun Deine
eigenen Gedanken und Anliegen vor den Herrn. Er wartet schon
ungeduldig darauf. Sage Ihm alles, was Dich bedrückt. Sei dann
stille, einfach stille! Und lausche Ihm! Lausche!
V: Gelobt und
gepriesen sei ohne End,
A: Jesus Christus
im heiligsten Sakrament.
V: Herr Jesus
Christus, Deine ständige gnadenvolle Nähe, nicht nur die
Erneuerung Deines Kreuzesopfers, wolltest Du uns schenken in diesem
heiligen Sakrament. Zu einem jeden von uns willst Du Selber kommen,
um ihm ganz persönlich die Gnaden Deines Erlösungsopfers
mitzuteilen. Darum hast Du hier die Gestalt unserer alltäglichen
Nahrung angenommen, um Dich so innig, wie es nur denkbar ist, mit uns
zu vereinigen. Als Brot des Lebens willst Du zu uns kommen.
A: Du bist das
lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist und der Welt das
Leben spendet.
V: Du hast gesagt:
„Das Brot, das Ich geben werde, ist Mein Fleisch für das
Leben der Welt. Wer Mein Fleisch ißt und Mein Blut trinkt, hat
das ewige Leben, und Ich werde ihn auferwecken am letzten Tage. Denn
Mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und Mein Blut ist wirklich ein
Trank.“
(Joh 6,51.54 – 55).
A: Herr, dies
Geheimnis ist groß, wer kann es fassen? Aber wir glauben Dir,
Du hast Worte des ewigen Lebens.
V: Brot vom Himmel
hast Du ihnen gegeben,
A: das alle
Erquickung in sich birgt.
V: Herr Jesus
Christus, in unbegreiflicher Liebe bist Du hier in diesem Sakrament
unsere Speise geworden. Gewähre uns, daß wir Dich immer
höchst würdig, höchst ehrerbietig und ehrfürchtig
empfangen, damit Du uns einmal auferweckst am Jüngsten Tage, wie
Du es verheißen hast, der Du lebst und herrschest in alle
Ewigkeit.
A: Amen.
V: Gelobt und
gepriesen sei ohne End,
A: Jesus Christus
im heiligsten Sakrament.
V: Ehre sei …
A: Wie im Anfang …
Sei nun erneut stille
und lausche Deiner inneren Stimme! Höre in Dich hinein und höre
auf Seine liebliche Stimme. Mache Dir kein Bild von Ihm und von dem,
wie Er zu Dir sprechen soll. Überlaß es Ihm, wann und wie
Er zu Dir spricht. Er spricht in jedem Falle zu Dir, jedoch nicht
nach Deinen Wünschen, sondern so, wie Er will und in Seiner
Weise!
Anbetung
V: Sei
gegrüßt, Du heiligstes Sakrament, Du wahres Himmelsbrot,
Du Brot, das lebt und Leben spendet.
A: Gelobt und
gepriesen sei das Allerheiligste Sakrament des Altars.
V: Sei gegrüßt,
Du unbegreifliches Geheimnis, das Geheimnis der Liebe Christi, Du
Reichtum Seiner Kirche.
A: Gelobt und
gepriesen sei das Allerheiligste Sakrament des Altars.
V: Sei gegrüßt,
Du Speise der Kinder Gottes, Du Brot der Hungernden, Du Wegzehrung
der Sterbenden.
A: Gelobt und
gepriesen sei das Allerheiligste Sakrament des Altars.
V: Sei gegrüßt,
Du Leib des Herrn, Du Opfergabe für unsere Sünden,
dahingegeben auf dem Altar des Kreuzes.
A: Gelobt und
gepriesen sei das Allerheiligste Sakrament des Altars.
V: Sei gegrüßt,
Du Band des Friedens und der Liebe.
A: Gelobt und
gepriesen sei das Allerheiligste Sakrament des Altars.
V: Sei gegrüßt,
Du unser Herr Jesus Christus, als Gott und Mensch wahrhaft zugegen in
diesem Tabernakel, Du Sakrament der Fülle und Erfüllung.
A: Gelobt und
gepriesen sei das Allerheiligste Sakrament des Altars.
V: Mit allen
Engeln, mit allen Deinen Heiligen, mit allen, die an Deinen Namen
glauben, beten wir Dich an:
A: Gelobt und
gepriesen seist Du, Herr Jesus Christus, im Sakrament Deiner Liebe.
Amen.
A:
Amen.
V: Ehre sei …
A: Wie im Anfang …
Sei gegrüßt,
Du heiligstes Sakrament V: Sei gegrüßt, Du
heiligstes Sakrament des Altars, Du bist das größte Wunder
der Liebe, das der Dreifaltige Gott durch Jesus Christus, unsern
Herrn, gewirkt hat. Du bist die köstliche Gabe, die der
himmlische Vater uns Menschen auf Erden gegeben hat. Du bist das
Sakrament der Liebe und Hingabe des ewigen Sohnes, durch das wir der
Frucht Seiner Erlösung teilhaft werden. Du bist der lebendige
Brunnen aller Gnaden, die uns der Heilige Geist geschenkt hat.
A: Sei gegrüßt,
Du heiligstes Sakrament.
V: Sei gegrüßt,
Du heiliges Opfersakrament, das Himmel und Erde versöhnt. Du
bist das lebendige Gedächtnis des Leidens, der Auferstehung und
der Himmelfahrt unseres Herrn. Durch Dich fließen die Ströme
der Gnade vom heiligen Kreuz über die ganze Welt und alle
Generationen, bis Er wiederkommen wird in Herrlichkeit.
A: Sei gegrüßt,
Du heiligstes Sakrament.
V: Sei gegrüßt,
Du heiliges Himmelsbrot, Du Speise der Engel, Du wahre Arche des
Neuen Bundes, darin das himmlische Manna bewahrt wird; Du Kelch aller
Gnaden, Du Labung der Schwachen, Du Arznei gegen jede Krankheit der
Seele, Du Stärke im Kampfe, Du Wegzehrung der Sterbenden.
A: Sei gegrüßt,
Du heiligstes Sakrament.
V: Sei gegrüßt,
Du edler Leib Jesu Christi, unseres Erlösers, hier wahrhaftig
unter der Gestalt des Brotes gegenwärtig, Du wahre, lebendige
Hostie, die am Stamm des Kreuzes geopfert ward; Du goldener
Gnadenthron, darauf die Gottheit ruht.
A: Sei gegrüßt,
Du heiligstes Sakrament.
V: Wir fallen vor
Dir nieder und beten mit allen Engeln und Heiligen des Himmels:
A: Gelobt und
gebenedeit sei das heiligste Sakrament des Altars, von nun an bis in
Ewigkeit. Amen.
V: Ehre sei …
A: Wie im Anfang …
Danksagung
V: Wir danken Dir,
Vater, allmächtiger ewiger Gott, für die Gabe der Liebe,
die Du uns im Sakrament Deines Sohnes geschenkt hast. Obgleich Du,
Gott, allmächtig bist, konntest Du uns nichts Besseres geben;
obgleich Du der Weiseste bist, wußtest Du uns nichts Besseres
zu geben; obgleich Du der Reinste bist, hattest Du uns nichts
Besseres zu geben als dieses heiligste Sakrament.
A: Wir danken Dir,
ewiger Vater, für Deine große Liebe.
V: Wir danken Dir,
Herr Jesus Christus, unser Heiland und Erlöser, für die
Vollendung Deiner Liebe, die Du zuerst im Abendmahlsaal Deinen
Jüngern erwiesen hast. Diese Liebe schenkst Du uns täglich
in jeder Eucharistiefeier. Wir verehren in diesem Geheimnis Deinen
kostbaren Leib, den Du für uns dahingegeben hast. Dies ist
derselbe Leib, der für uns im Garten den blutigen Schweiß
vergossen hat. Dies ist derselbe Leib, der für uns so
unbarmherzig gegeißelt, so schimpflich gekrönt und so
schmerzlich gekreuzigt worden ist. Es ist derselbe Leib, in dem Du
zur Rechten des Vaters thronst.
A: Wir danken Dir,
ewiger Vater, für Deine große Liebe.
V: Wir vermöchten
Dich, ewiger Vater, und auch Dich, wesensgleicher Sohn, nicht würdig
zu loben, wir könnten nicht würdig danken, wenn nicht im
Heiligen Geist, den wir empfangen haben. Laßt uns danksagen dem
Vater durch den Sohn im Heiligen Geist. Gebenedeit sei Gott, Deine
unüberwindliche Allmacht, gebenedeit und gelobt sei Deine
unerforschliche Weisheit.
A: Gebenedeit,
gelobt und gepriesen sei Deine unendliche Güte, von nun an bis
in Ewigkeit. Amen.
V: Ehre sei …
A: Wie im Anfang …
Nun laß Dich
umfangen von der unergründlichen Liebe und Barmherzigkeit
Gottes. Laß sie in Dir wirken. Sein Heiliger Geist wirkt in Dir
und tröstet Deine Seele; Er liebkost Deine Seele zärtlich
und süß, denn Er ersetzt Dir alles, was Dir mangelt.
Sprich das Gebet, das Er Barbara Weigand aufgetragen hat zu beten:
Sieh doch mein Jesus, welch armseliges Werkzeug ich bin; nichts als
Gebrechen hab ich zu bringen, nichts als Fehler und
Unvollkommenheiten; ersetze Du mir, was ich elender Sünder nicht
vermag!
Tabernakelgeschichten
Jesus in Zwiesprache
mit einer kleinen Seele
Beim
Herrn angekommen
Kind, wo warst du all die
Zeit, hast du Mein Rufen nicht gehört? Komm, du bist ja bei Mir,
das genügt Mir! Du brauchst Mir nichts zu sagen, Kindlein, es
genügt, daß du jetzt bei Mir bist! Mein geliebtes Kind,
sei jetzt still und sammle dich, ordne deine Gedanken. Lege deine
Sorgen in Meine linke Hand und deine Wünsche in die andere, nimm
dir Zeit dabei. Ich weiß, daß es dir leid tut, daß
du Mich so lange warten ließest, aber du bist ja jetzt bei Mir.
Noch einmal bitte Ich dich: sei jetzt stille und sammle dich!
Ja, beginne mit deinen
Sorgen und lege sie Mir in Meine linke, ausgestreckte Hand. Lege da
alles hinein, was dich bedrängt, besorgt, belastet, berührt
und zu erdrücken droht. Lege bitte alles, wirklich alles, in
Meine linke, ausgestreckte Hand. Kindlein, nein – du hast mir
noch nicht alles gegeben! Gib Mir auch deine vielen geweinten Tränen
da hinein; vertraue Mir auch deine geweinten Tränen an. Ich
danke dir, daß du Mir vertraust! Es macht Mich glücklich,
wenn Meine kleinen Seelen, die Mir Meine Liebsten sind, Mir, ihrem
Gott, vertrauen.
Nun, Kindlein, was für
Wünsche hast du Mir zu sagen? Siehe Meine rechte Hand, wie sie
weit ausgestreckt ist, um alle deine Wünsche aufzunehmen,
wirklich alle! Aber Kindlein, einen Wunsch hast du Mir noch nicht da
hineingelegt, nämlich den, daß du heilig werden willst, um
dereinst dein Erbe im Himmel antreten zu können, wenn die Zeit
für dich gekommen ist. Komm, leg auch diesen heiligen Wunsch in
Meine ausgestreckte rechte Hand. Kindlein, jetzt halte stille, damit
Ich Mich deiner Sorgen annehmen kann. Liebes, geliebtes Kindlein, die
eine oder auch andere Sorge will Ich dir gern abnehmen. Aber viele
Sorgen darunter sind unbegründet und von daher nicht nötig,
weil du zu wenig Vertrauen auf Gott hast, auf Mich, deinen Herrn und
Gott! Vertraue Mir mehr, dann werden deine Sorgen weniger! Kindlein,
Mein kleines Kindlein, wirf doch alles hinter dich, was dich
bedrängt! Schau auf Mich, deinen Herrn und Gott; Ich bin auch
dein Freund und Bräutigam deiner Seele! Ich habe alle deine
Sorgen betrachtet, abgewogen und geprüft, ob Ich dich darin
überfordere. Nein, Ich kann nichts entdecken, was deinem
Seelenheil zuwider sein könnte. Alles, wirklich alles ist gut
abgewogen und dient deiner Heiligung! Du willst doch heilig werden –
oder? Deshalb bist du doch auf dieser Welt! Kindlein, nimm du dein
Schicksal an, so wie Ich es dir gegeben habe und Ich werde Meine dich
liebenden Augen und gute Meinung nicht mehr von dir lassen und
unaufhörlich deine Wege begleiten. Wirf alles, wirklich alles,
was dich belastet, hinter dich, auf Mich, auf Mich! Sei frei und
vertraue auf die unendliche, abgrundtiefe Liebe deines Gottes, der
dich liebt, heiß und inniglich, auf immer! Sei still und
genieße diesen Augenblick mit Mir! Verkoste Mich, der Ich im
Allerheiligsten Sakrament der Liebe auf euch alle mit ungestillter
Sehnsucht warte, auf euch, um Mich euch hinzugeben, zu verströmen!
Liebe Mich, wie du bist!
Beim
Herrn verweilen
Ich will dir nun einige
deiner Fragen beantworten, die du Mir in Meine Hände gelegt
hast, in beide Hände! Denn Sorgen und Wünsche haben oftmals
etwas gemeinsames an sich. Sie entspringen nämlich der einen
Quelle: die des Mangels an Vertrauen zu Mir, eurem Gott! Und die
Unkenntnis über den wahren Grund deiner Erdenpilgerschaft! Siehe
doch Kindlein, was du als deine Sorgen erkennst und den Wunsch hegst,
diese mögen ein Ende finden, geschieht oftmals, um dich klein zu
halten, um dich dicht am Saum Meines Mantels zu halten. Denn Sorgen
und Wünsche müssen, um Mich darin zu erkennen und Meinen
Willen, immer darauf ausgerichtet sein, daß Meine Ehre und Mein
Lobpreis befördert werden und nicht deine Person! Sorgen und
Wünsche lassen sich oft, sehr oft in der einen Frage
zusammenfassen: Herr, was wünschst Du von mir? Meine lieben
Eltern, Maria und Josef, lebten immer in Sorge um das tägliche
Brot und oftmals hatten wir nur das Allernotwendigste für uns
zum Leben. Aber – das schaffte viel Raum und Platz für
reichliches Gebet und gläubige Andacht! Und die Aufopferung
aller Sorgen und Wünsche an Mich, euren Gott, zudem noch Gnaden
über Gnaden!
Deine Krankheit, die du
beklagst, deine Entbehrungen, die damit verbunden sind, sollen dir
ermöglichen, daß du viele deiner kleinen Sünden schon
auf dieser Welt abtragen kannst, um die Zeit deiner Reinigung im
Fegefeuer zu verkürzen. Zudem verdienst du dir dadurch manch
gute Gnade, die Meine heilige Mutter im großen Gnadenstrom den
Armen Seelen im Fegefeuer zuweißt, damit auch sie ihre
Erquickung haben. Und was deinen Ärger und Zwist in deiner
Familie betrifft, so bedenke doch, daß Ich euch zur Zeit Meiner
Erdenpilgerschaft angekündigt habe, daß Mann gegen Frau,
Kinder gegen Eltern, letztlich alle gegen alles gehen und bekriegen
werden. Opfere auch dieses Mir auf, Mein kleines geliebtes Kindlein,
vereinige es mit Meinem bitteren Leiden und Sterben und opfere es
durch das unbefleckte Herz Meiner geliebten Mutter auf, damit alles
ergänzt werde, was daran noch mangelt und es Frucht bringe! So
mußt du es tun. Bitte Meinen heiligen Nährvater, den
heiligen Josef und Meine herzallerliebste Mutter Maria, die ja die
Heilige Familie sind, um Ihren Segen und Gunst und betet in euren
Räumen wieder mehr den Rosenkranz und die anderen Gebete, dann
kehrt dort Mein Friede ein und Ich werde Meine Engel schicken und die
Pforten der Hölle werden eure Türschwelle nicht mehr
übertreten.
Kindlein, geliebtes
Kindlein, erfreue dich doch, wenn Ich dich auserwählt habe, Mir
durch Leiden, Tränen und Bedrückungen Opfer zu bringen; um
so mehr wird die Frucht daraus Gnaden über Gnaden sein. Bedenke
doch: wenn nur ein Mitglied der Familie Mein ist, Mir geweiht ist
durch ein heiligmäßiges, katholisches Leben, dann werde
Ich alle anderen schützen und keiner von ihnen wird
verlorengehen! Kindlein, Ich will nichts als dein Bemühen! Alles
andere werde ich ergänzen, hinzugeben, als hättest du alles
erbracht, was menschenmöglich ist. Meine Gnade und Güte
sind unendlich barmherzig und Ich bin ein gar großzügiger
Bezahler! Glaube es Mir und vertraue auf Mich! Komm doch öfters
zu Mir, hierher zum Tabernakel, der Mein Thronsitz ist! Hier warte
Ich auf dich! Empfange nun Meinen Segen! Gelobt sei Jesus Christus
und die Jungfrau Maria! Sprich oft: Herr, was wünscht Du von
mir?
Die Sprache des Herrn übersteigt alles
Kindlein, wo warst du nur
all die Zeit? Warum beachtest du Mein Rufen nicht? Es ist wichtig für
euch und eure Zeit, daß ihr auf die Einsprechungen eures
Schutzengels hört und sie erkennt! Wie kann Ich dir helfen, dich
trösten, wenn du dich nicht zur rechten Zeit an Mich wendest und
Mir dein Herz ausschüttest? Du sagst, du hättest Mich nicht
gehört. Nun, Ich spreche leise zu dir! Ich bin kein Gott der
großen Worte, kein Magier mit großem Getue! Ich bin ein
Gott der kleinen Schritte, des stillen Wortes und Ich spreche in den
verschiedensten Formen zu dir! Bei dem einen spreche Ich so, wie es
jetzt geschieht. Du hörst Mich in der Stimme deines Herzens.
Nenne es die innere Stimme! Bei dem anderen spreche Ich in Zeichen
und Wunder, die Ich geschehen lasse. Zeichen, die unübersehbar
sind, wenn man mit demütigem Blick und reiner Gesinnung auf Mich
achtet. Wunder, die so häufig sind, daß euch Augen und
Ohren übergehen würden, wenn ihr sie doch noch erkennen
würdet. Aber ihr seid blind! Und Blinde führen Blinde! Das
ist das Übel eurer Zeit! Es kann auch sein, daß ich die
Pläne Meiner erwählten kleinen Seele ein wenig
durcheinander wirbele, um Unerwünschtes zu unterbinden. Wiederum
bei anderen spreche Ich in Träumen, wie es beispielsweise bei
Meinem lieben Nährvater so war. Und wie sehr hat er darin auf
Mich vertraut! Ich spreche also leise! Merke es dir! Wenn du es immer
noch nicht verstanden hast, dann bitte Mich einfach: Herr, Dein Wille
geschehe!
Es ist dabei wichtig, daß
du dich mit deinem Willen Meinem Willen unterwirfst. Ich, dein Herr
und Gott, werde sodann deinen Willen dem Meinigen einverleiben und
nur noch Meinen Willen an dir geschehen lassen. Aber es braucht dazu
einer demütigen Seele und gutwilligen Meinung über Mich!
Mich stört es nicht, es schmerzt Mich zwar, aber Ich vergesse
all deine Sünden und Nachlässigkeiten gegen Mich, wenn du
nur einsiehst, daß Ich Bin! Weißt du, Mein geliebtes
kleines Kindlein, wie du Mich am ehesten für dich gewinnen
kannst? Nun – gehe zuvor zu Meiner herzallerliebsten Mutter und
trage Ihr diese und auch alle anderen Wünschen vor und bitte Sie
um Beistand und Fürsprache an Meinem göttlichen Thron: Ich
werde Mich sogleich deines Seelenheils annehmen und machtvoll und
gnädig sein in allem, was dich erbauen und noch mehr an Mich
anbinden kann. Kindlein, aber Ich habe noch eine Bitte an dich, die
du Mir bitte erfüllen mußt: Trage bitte dein Bündel
an Sorgen und Befürchtungen weiter, all das, was Ich dir auf
deine schmale Schulter gelegt habe oder noch legen werde, denn dies
geschieht alles zu deinem Besten. Ich werde dir nur soviel darauf
legen, wie du tragen kannst. Ihr seid ein gar schwaches Menschenvolk,
und Ich weiß um eure Sorgen und Nöten! Habe ich nicht
gesagt: Ich kenne die Meinen und die Meinen kennen Mich! Mein Vater
im Himmel kennt einen jeden, und kein Sperling fällt vom Himmel,
ohne daß Ich ihn nicht beim Namen kenne. Meine Tröstungen
am Tabernakel sind einzigartig! Ich bin dort für euch, um unter
euch Menschen zu sein, alle Zeit! Es war Mein größtes
Verlangen, unter euch Menschen zu sein, wenn ich den Erdenplan
verlassen werde, um bei Meinem Vater im Himmel zu sein, zu Seiner
Rechten! Nichts, aber auch gar nichts entgeht Mir, mein kleines
Kindlein! Liebe Mich so, wie du bist! Empfange Meinen Segen und auch
den Meiner heiligen Mutter! Danke auch Ihr und auch deinem
Schutzengel, denn er ist ein gar machtvolles Geschöpf! Sein
einziges Verlangen ist, Mir zu gefallen und Meiner heiligen Mutter,
der Himmelskönigin, ein gar getreuer Knecht zu sein. Liebe und
ehre ihn, alle Zeit! Er verabscheut jede Form der Sünde, denn
jede Sünde ist Bruch mit Mir, deinem Gott! Jede Sünde ist
Abkehr von Mir, und damit zugleich auch Rückfall in die
Erbschuld! Durch ihn spreche ich zu dir, Mein Kindlein. Er ist ein
Spiegelbild meiner Gottheit und Mir in allem höchst ergeben! Ich
liebe Dich, lieb du auch Mich! Liebe Mich, so wie du bist!
Tröste
Mich
Kindlein, Ich freue Mich
auf dich! Wie sehr habe Ich deiner gewartet! O ihr Menschen, wenn ihr
doch glauben wolltet, daß Ich euch liebe, daß Ich euch
sehnlichst erwarte an meinem kargen Tabernakel. Ja, nichts deutet
darauf hin, daß hier der König aller Könige thront.
Aber so ist es! Ich bin euer König, der einzig wahre König,
der über alles steht und alles übersieht! Mein Königreich
ist nicht von dieser Welt! Und doch befehlige Ich alles! Ich bin es,
der die Welt beherrscht! Aber man hat Mir meine geliebte Erde
verwüstet! O wie wundervoll habe Ich sie dereinst geschaffen.
Welch ein blühender Garten war sie gewesen. Aber die Menschen
haben sie verwüstet. Die Wüste, das ist die Sünde! Der
Mensch ist weit unter die Gattung der Tiere getreten; er ist tierisch
geworden. Die Tiere haben ihre Ordnung und halten sich darnach. Der
Mensch jedoch hat seine Ordnung, die göttliche Ordnung,
verlassen, und glaubt, sich selbst und eine eigene Ordnung an die
Stelle seines Gottes stellen zu können. Aber das wird scheitern,
so wie alles scheitern muß, was nicht in der göttlichen
Ordnung steht, nicht Meinen Segen hat. Ach, Kindlein, wie sehr
haftest du dieser verkehrten Welt noch an; wie sehr bist du noch
weltlich gesinnt. Aber merke dir: du kannst nicht der Welt dienen und
zugleich Mir! Das geht nicht! Entweder gehörst du Mir ganz
allein, dann wird dir die Welt zur Qual! Oder – du gehörst
der Welt an, tust weltliches, suchst dich darin zu vergnügen,
Wohlstand und Teilhabe an ihrem Glimmer und Tand, dann muß Ich
Mich von dir zurückziehen! Ja, Kindlein, das erschrickt dich;
Ich weiß! Aber Meine Wege sind nicht die Wege der Welt! Du mußt
dich darin entäußern, dich leeren, damit du gefüllt
werden kannst mit den Gütern Meines Vaters im Himmel. Du sollst
in Gemeinschaft mit allen Heiligen des Himmels leben und Meine
heilige Kirche mit befördern, indem du sie liebst, dich Mir und
Meinen Oberen darin unterwirfst. Das verlange Ich von dir! Das sind
die Reichtümer der Welt, wenn du Meine von Mir gestiftete
Heilsanstalt, welche die katholische Kirche ist, liebst und mit ihr
durchs Kirchenjahr lebst und betest. Und sie ist es wahrlich, und nur
so, wie Ich sie gestiftet habe und nicht, wie sie heute verunstaltet
wird durch so viele abgeirrte Diener Meiner Kirche. Ich bin das Haupt
der Kirche. Maße dir nicht an, du könntest darüber
befinden, was darin gesund und was krank ist. Ich bin der Richter
aller Meiner geliebten Kinder, vom Papst bis zum letzten Glied in der
Kette. Aber auch bin Ich der gute Hirte all derer, die nicht zu
Meinem Stalle gehören. Komme öfters hierher in diese
Kirche, wo man Mich so sehr quält und verachtet, Meinen
hochheiligsten Leib mißhandelt und man kaum noch sein Knie vor
Mir beugt. Komme oft zu Mir auch dann, wenn du erkennst, daß
das, was sie Eucharistie nennen, nicht das ist, was katholisch ist.
Halte dich zurück mit deinen Urteilen darüber. Es zürnt
Mich, wenn Ich dich so reden höre! Noch einmal sage Ich dir:
halte dich im Urteil über andere zurück! Es genügt
dir, und es ist eine große Gnade, daß du es erkennen
kannst, was hier und an vielen anderen Orten so geschieht, alles
unter Meinem guten Namen geschieht. Es ist eine große Gnade,
die Unterscheidung der Geister zu besitzen, denn vielen, ach so
vielen, ist diese Gnade nicht mehr zuteil. Hast du vergessen, was Ich
dich alles gelehrt habe dazu? Kindlein, wenn du hierher kommst, um
mit Mir heilige Eucharistie zu feiern, dann tröstest du Mich
sehr! Wenn doch Meine heilige Mutter und mit Ihr alle heiligen Engel
und Heiligen des Himmels sich nicht scheuen, hierher zu kommen, um
sich vor Mir, dem König der Könige, dem Herrn und
Lebensspender, tief zu verneigen und Mich anzubeten, weshalb solltest
du dir darin zu schade sein?
Überhebe dich nicht,
Kindlein, es schmerzt Mich so sehr! Also du tröstest Mich
unbeschreiblich, wenn du in solcher Weise, ungeachtet aller sonstigen
Begebenheiten, mit ganzer zärtlicher und kindlicher Hingabe Mich
darin anbetest und Mir so die Treue hältst. Ich will dir solche
Treue so hoch anrechnen, als hättest du in höchst
ehrwürdiger und ehrerbietigster Weise und alle anderen darin
Eucharistie gefeiert. Wenn du in eine Heilige Messe gehst, in der
sich alles in Treue und Wahrhaftigkeit vollzieht, dann tröste
Ich dich! Kindlein, Ich habe dir auch schon so oft gesagt: Ich führe
dich nur dorthin, wo der Priester noch die Wandlungskraft besitzt,
die Ich ihm verliehen habe. Freue dich und sei dankbar, daß Ich
dir und all das andere in solcher Weise mitteile, denn den Kleinen
und Schwachen teile Ich Mich auch heute noch so mit, wie Ich es seit
ehedem getan habe.
Nun bete Mich an und
empfange Meinen Vatersegen. Gelobt sei Jesus Christus und die
Jungfrau Maria!
Die Hölle wütet
Heute will Ich dir ein
ganz besonders zärtlicher Liebhaber sein. Ja, Kindlein, du
schmunzelst. Aber Ich bin es wirklich, ein Liebhaber! Mein Blick ist
auf deine, auf eure Seelen gerichtet, auf euch, Meine kleinen,
geliebten Seelen in dieser Welt. Warum sollte Ich nicht ein getreuer
und zärtlicher Gott sein zu denen, die Mir in all den Zeiten mit
ihren Grauen und Verführungen in Treue dienen! Ihr alle seid
Martyrer der Liebe, wenn ihr Meinem Glauben treu bleibt und ihr euch
nicht weggezogen habt von Mir.
Der Widersacher, der
Zerstörer der Welt, er brüllt und wütet entsetzlich,
wenn er erkennen muß, daß Ich es bin, der die Seele
dieses Menschenkindes an Mich gezogen habe, fest in Meinen Händen
halte, obwohl er sie schon in seinen Klauen zu haben wähnte!
Tausend Fallen stellt er euch, um euch Mir abspenstig zu machen, um
seine Herrschaft auf der Erde weiter auszubreiten. Er hat auch schon
so viele Meiner besten Kinder Mir abspenstig gemacht. Wie Mich das
schmerzt! Unendlich schmerzt es Mich!
Oft fängt solcher
Abfall vom Glauben bei den kleinen Dingen an. Man vernachlässigt
das Gebet, auch die regelmäßige Beichte, und dann, nach
und nach, auch das Sonntagsgebot. Man fühlt sich zu den modernen
Dingen hingezogen, erliegt letztlich ihrem Werben und glaubt an die
Dinge, die einem vorgestellt werden. Und schon ist es geschehen. Wie
sehr muß ich Mich dann mühen, und Meine geliebte Mutter
und der ganze Himmel, um solche abgefallenen Seelen wieder
zurückzuholen an den Herd, der Liebe heißt. Alles,
wirklich alles, was in der Sünde ist, ist zugleich Abfall von
der Liebe, ist Bruch mit Gott! Die Hölle hat nur dort ihren
Schmaus, wo die Kinder Gottes den Pfad der Liebe verlassen und statt
dessen die Dinge tun, die nicht vom Himmel kommen. Wer Mich wahrlich
liebt, der meidet alles, was Vergnügungssucht und Ramsch
betrifft. Er sucht statt dessen die Stille und das Gebet, und schaut
zu, wo er anderen, die in Not sind, wirklich helfen kann. Denn Liebe
muß sich verschenken können. O ihr Kinder der Welt, wie
sehr wütet Satan! Wie sehr seid ihr seiner unbeschreiblichen
List und Tücke ausgeliefert. Seid stets bedacht, euch zu
schützen und euch ihm zu verwehren. Und wie, fragst du, Mein
geliebtes Kindlein? Indem du deine täglichen Gebete eifrig übst,
das Weihwasser oft benutzt, deine Gedanken ordnest, wenn sie
durcheinander geraten sind, und vor allem: indem du Mich in Meinem
Allerheiligsten oftmals aufsuchst und um Hilfe bittest! O wie sehr
wartet Meine geliebte heilige Mutter darauf, von euch angerufen und
aufgesucht zu werden, um Sie sodann zur Helferin in aller Bedrängnis
zu machen. Denn Sie ist eine gar machtvolle und umsichtige
Beschützerin und Ihre heiligen Engeln warten nur darauf, die
gute Tat des Anrufers zu befördern und die Mächte der Hölle
zurückzudrängen. ‚Kommt alle, die ihr mühselig
und beladen seid, Ich will euch erquicken’, habe Ich einst
gesagt und Ich sage es immer wieder aufs neue! Die Pforten der Hölle
werden Meine heilige Kirche niemals bezwingen! Das ist Mein Wort an
euch! Seid also gläubige Kinder Meiner Liebe und meidet alles,
was euch gefährden könnte! Du fragst, wie man das erkennen
kann? Nun, es gibt ein einfaches, wirklich sehr einfaches Mittel, das
Ich euch dafür in die Hand gegeben habe: Beten, Sühnen,
Leiden, Meiden! Beten zu Gott, das bringt Frieden in die Herzen der
Menschen und Wohlfahrt für alle, die Meine Gebote halten. Ich
weiß, wie schwach ihr Menschen seid. Aber ihr werdet nur in
solcher Weise geprüft, und alles ist Prüfung, wie ihr zu
tragen imstande seid. Sühnen. Nun, die Sühne ist ein
Heilmittel ganz besonderer Weise. Sühne kann in mannigfacher
Weise euch angetragen werden. Alles, was sich im Schicksal des
Menschen anders verhält, als man es gewollt, als man es erhofft
hat, kann Sühnegedanken enthalten. Sie heilt zum einen alle
eigenen Sünden und auch Schuld, und zum anderen aber ist sie der
Gnadenborn, durch den Meine liebliche Mutter viele Gnaden und Gaben
für die Armen Seelen im Fegefeuer erbittet von Mir. Leiden sind
Gaben Gottes, die aus der Liebe geboren sind. Wer sein Leid annimmt,
das Ich ihm zugedacht, der wird erstarken und Mich in Meinem Leiden
am Ölberg besser verstehen. Wer sein Leiden mit Meinem Leiden
vereinigt, hat große Weisheit von Mir! Meiden. Ja, Meine
kleinen Kindlein! Meidet alles, was euch gefährden könnte,
euren Lebensweg, der ein Weg der Heiligung sein soll, krumm machen
kann. Meidet Glimmer und Tand, jedwede Form der Verführung, des
falschen Umgangs mit anderen und heilt euch im Glauben, in der
Hoffnung und in der Liebe zu Mir, eurem Herrn und Gott, der euch
liebt! Nur in Meiner heiligen katholischen Kirche könnt ihr
heilig werden! Empfange nun Meinen Segen!
Meine
Söhne
Mein liebes Kind, komm
und erquicke dich, Ich will dich stärken. Es ist recht, Meine
Kinder, wenn ihr erwägt und betrachtet Meine Leiden, Meine
Schmerzen am Kreuz, wo Ich gesiegt über die Welt und Hölle.
Aber betrachtet auch die Schmerzen Meiner Mutter. Sie war es, die
Mich getröstet und Mir in allem beigestanden ist. Fürwahr
eine große Liebende! Ja, die Größe Meiner Liebe
reicht so weit und spannt sich so weit aus, als Menschenherzen
schlagen, weil sie für alle Menschen gekommen ist, zu suchen und
alles zu retten, was verloren war. Sie verdient es, Sie, die Einzige,
die Meine Liebe erwidern konnte hier auf Erden, so geliebt zu werden
wie Ich. Die Einzige, die aber auch den Schmerz fühlen konnte,
den der Erlöser der Welt fühlen mußte, um Erlöser
der Menschheit werden zu können. Zwar gibt es viele recht gute,
wohlgesinnte Menschen, die Mich lieben und Mir dienen. Aber sobald
eine Prüfung an sie herantritt, da ist es geschehen um ihre
Liebe, da murren sie und hadern mit ihrem bißchen Leben. Siehe,
wenn du leidest, leide Ich in dir. Und wenn du dich freust, freue Ich
Mich in dir. Am allermeisten aber leide Ich in dir, wenn du dich
beeinflussen läßt von dem Gerede anderer Menschen, und du
dich überheben willst über die, die Ich über dich
gestellt habe, Meine Priestersöhne.
Denn du mußt
wissen, daß, wenn Ich von einem Herzen Besitz genommen habe,
dies Herz Mir zu einem Tabernakel dient und Mich dann darin behaglich
fühle, wenn dieser Tabernakel rein bleibt von aller falschen
Lust, von allem Zwiespalt und Ärgernis. Der Tabernakel ist Meine
Wohnung, und da soll kein anderer Geist neben Mir wohnen, und sobald
Zwiespalt und Unfriede einzieht, ist das nicht Meine Lust, das ist
Meines Geistes nicht würdig, das ist die Lust des bösen
Geistes, der einzieht in das Herz. Kindlein, Ich möchte auch der
König deines Herzens sein, der unumschränkte König
aller Herzen, die Mich lieben, Mir anhangen und auf Mich vertrauen!
Und Ich möchte Mich durch nichts verdrängen lassen aus
Meinem Eigentum, wo man Mich aufgenommen hat und von dem Ich Besitz
genommen habe. Darum hüte dich vor Anmaßung und
Besserwisserei! Überlasse es nur Mir, die Dinge zu regeln, und
wenn nötig, zu tadeln! Ich weiß es Selbst, wie es um Meine
Priestersöhne steht. Ich fühle Selbst ihre großen
Ängste und Zurückhaltung in all den Dingen, wo sie lieber
mit festem Fuß und geradem Blick auftreten und die Dinge beim
Namen nennen sollten. Meine Priestersöhne brauchen viele Kräfte,
viel Einfluß von allen Seiten, am allermeisten aber von Meinem
Herzen, denn sie leben in einer Zeit, die an Gottlosigkeit alle
Zeiten überragt und überbietet. Der Priester, der nicht
ganz fest steht in Meinem Geist, und sich nicht unumschränkt
leiten läßt von Meiner Kirche und dem wahren Geist, der
darin herrscht, herrschen muß, der vielmehr in dieser gottlosen
Welt auf die blickt, die mit großen Worten und Getue die
Gebetsquaste ständig bei sich tragen, der wird zu Fall kommen.
Er wird die Prüfung nicht bestehen und noch viele mit sich
herunterziehen. Anstatt die Seelen zu retten, die Ich ihm anvertraut,
führt er die Seelen ins Verderben, die Seelen mit sich in den
Abgrund, bringt großes Leid über sich und alle anderen.
Darum spreche Ich so viel zu den Priestern in dem ganzen Werk, in den
Schriften der Barbara Weigand und gebe so viele Belehrungen darin,
wie Ich Meinen Geist ausgießen will über diejenigen
Priester, die sich recht an Mich anschließen und Meine Worte
zur Ausführung bringen wollen. Es ist und bleibt wahr, daß
dem armen Menschengeschlecht kein anderes Mittel bleibt als das, was
Ich Selbst durchlebt, auf dem Ölberg, wo Mich Todesängste
und die Angst erschütterten und Ich die Dunkelheit, die auch
Mich umgab, mit Erschütterung durchlitt und besiegte. So müssen
auch der Priester, Meine Priestersöhne, ihren Ölberg
durchschreiten und durchleiden, um dann den Kreuzweg gehen zu können,
auf Kalvaria hinauf und höher zu Mir, dem Retter der Welt! Du
tust gut daran, wenn du, statt zu rätseln und zu kritisieren,
was du alles an ihnen erleiden mußt, für sie zu bitten und
zu flehen, damit Meine heilige Mutter, welche ja die Braut aller
Priester sein will, Ihren mitleidigen Blick auf sie werfe und Sie
Mich für diese um Gnade und Erbarmen anfleht. Merke dir, Mein
geliebtes Kindlein, die Macht des Gebets ist es, weshalb Mein
gerechter Arm noch nicht herabgefallen ist und Ich diese verruchte
Erde in ihren Schöpfungsstaub zurückfallen lasse. Gerade,
weil die Menschheit so versunken ist in sich selbst, in diesem
vergänglichen Staub der Erde, weil sie sich keine Zeit mehr
nimmt, an Mich zu denken, nicht mehr der Mühe wert findet, eine
Stunde Mir zu opfern, Mich als ihren Gott zu suchen und zu finden,
denn ich lasse Mich von all denen auch finden, die Mich ernsthaft
suchen, deshalb ist ja so viel Elend auf dieser Welt. Wenn aber der
Christ beim Erwachen sich an Mich erinnert und denkt, wenn seine
erste Handlung das Gebet ist, und er den neuen Tag als ein Geschenk
seines Gottes begrüßt und Mir huldigt, dann wird wieder
eine lichtvolle Morgenröte sein über Meiner Schöpfung
und ihr werdet Meine Kinder sein und Ich euer Gott. Empfange Meinen
Segen und laß dich umfangen mit Meiner verzehrenden Liebe!
Bleibe in
Mir
O wie Ich mich freue, daß
du dich immer wieder aufmachst, Mir zu gefallen. Hab doch kein
schlechtes Gewissen, weil du Mich einige Tage nicht besucht hast!
Wisse, und Ich sage es dir zum wiederholten Male, wisse, daß
ich deine Arbeit in dem Apostolat, in das Ich dich gestellt, auch
Gebet ist. Denn alles Wirken für Mich, euren Herrn und Gott, ist
Gebet, ist Geben! Sei jetzt ganz ruhig, damit Ich in dir wirken kann,
denn ich will dich neu machen. Fliehe noch mehr, als du schon getan,
die Welt, das weltliche Getümmel. Wenn Meine Kleinen doch
erkennen würden, wie sehr Ich Mich nach ihnen verzehre. Wenn sie
doch nur glauben wollten, daß Ich alle an Mich ziehen möchte,
die ganze Menschheit! Aber es sind nur noch wenige, eine Handvoll,
gemessen an der überaus großen Schar Meiner Kinder, die
sich beharrlich mühen, in Meinem Geiste zu wandeln, um Mir zu
gefallen. Es genügt Mir, wenn du dich bemühst, wenn ihr,
Meine kleinen Seelen, euch nur bemüht, Mir in Treue zu dienen.
Ich verlange doch nichts Unmögliches! Ich verlange doch nur
Glauben, Glauben und einfach nur Glauben! Siehe doch, wie zärtlich
Ich zu dir bin, wenn du zu Mir kommst. Wie Ich dich überhäufe
mit Gnaden und Wohltaten. Wie Meine Liebe dich überströmt
und du, wenn du eine Zeitlang bei Mir geblieben bist vor Meinem
Tabernakel, gestillt und überaus glücklich von hier
wegziehst, und du dich einfach nicht mehr daran erinnern kannst, wie
sehr du beladen und bekümmert warst, als du bei Mir ankamst.
Bleibe in Mir, Mein Kindlein, in all deinem Tun! Bleibe in Meinem
Geist, der in dir und auf dir ruht, wenn du nur darum bittest! O wie
sehr Ich Mich freue, wenn du nur oft zu Mir an den Tabernakel kommst,
um bei Mir zu sein, bei deinem Herrn und Gott. Ich bin der
Lebensspender für euch, ich spende dort neues Leben, wo es durch
Dickicht und Dunkelheit abgeschnitten war und zu ersticken drohte.
Mein Heiliger Geist ist es, der neuen Lebensatem einbläst und
die Dunkelheit in Dir muß weichen, denn wo das Licht
hingelangt, muß die Dunkelheit weichen! O liebes kleines
unnützes Seelchen! Wie sehr bin ich gerührt, wenn so eine
kleine Seele wie du es bist, sich immer wieder aufmacht, wenn sie
gefallen ist und unter dem Kreuz zu liegen kommt, um sich Mir
mitzuteilen und bei Mir Tröstung zu finden. Und wie sehr freut
es Mich dazu, wenn ihr euch mit gleicher Hingabe und Vertrauen an
Meine liebste Mutter wendet, um euch unter Ihren Schutzmantel zu
stellen und euch darunter geborgen und geschützt wisset! Ja,
Meine Mutter weiß am besten, wie sich ein Kindlein, eine kleine
Seele, wenn sie denn gefallen ist und sich im Blute des Lammes wieder
reinigen muß, wie sehr sie da des besonderen Beistandes bedarf,
um nicht wieder in die Krallen Meines Widersachers zu geraten. Denn
der Satan heult, brüllt und geifert immer toller nach Meinen
kleinen Seelen, um sie Mir, ihrem rechtsmäßigen
Eigentümer, aus den Händen reißen zu können.
Aber das kann nicht gelingen, solange die Seele nach oben schaut,
nach ihrem Herrn und Meister Ausschau hält, der mit Freuden nur
darauf wartet, diese Seele wieder an Sein göttliches Herz
drücken und liebkosen zu können. Auch wenn es noch so
stürmt und drängt, Meine geliebte kleine Seele, bleibe
immer in Meinem Frieden, bleibe immer in Mir! Ich bin der Hort deines
Friedens! Niemand kann unseren Frieden stören, wenn du dich nur
ganz eng an Mich schmiegst, wie ein kleines Kindlein an der Hand des
Vaters. Es ist alles nur Prüfung, nichts als Prüfung! Wenn
ihr nur erkennen wolltet, daß es nur eine Wichtigkeit in eurem
Leben gibt: Mich! Bleibe in Mir, denn Ich bin es, der dich beim Namen
gerufen hat! Erbitte von Mir immer wieder aufs neue alle Gnaden, die
möglich und für deine Seele auch nützlich sind, und
bitte vor allem immer wieder ohne Unterlaß Meine heilige
Mutter, Sie möge an deiner Stelle Mich bedrängen, damit du
heilig wirst und an Vollkommenheit zunimmst. Ich will es dir
gewähren. Denn Meiner liebsten Mutter kann Ich nichts
abschlagen! Sie ist Meinem Herzen angebunden wie kein anderes
Geschöpf es je sein kann! Sie wartet nur darauf, daß du
Sie rufst! Empfange Meinen Segen und Meine Liebe!
Kreuzweg-Gedanken von P. Peter Lippert S. J. (1936)
Entnommen aus Stimme des
Glaubens Nr. 6/84 v. 15. April 1984
I. Station: Jesus wird
zum Tod verurteilt
Ibis ad crucem; Geh ans
Kreuz! sagt der römische Richter. Menschenwort, aber Jesus hört
darin die Stimme Seines himmlischen Vaters. Jetzt sagt Ihm der Vater:
Geh ans Kreuz. Aber bald wird Er Ihm sagen: Setze Dich zu Meiner
Rechten. Mein Sohn bist Du. Gott spricht zu uns auch durch die
Menschen, die uns kränken vollen.
Il. Station: Jesus
nimmt das schwere Kreuz auf Seine Schultern
Jesus nimmt das Kreuz auf
Sich, das Kreuz, das wir gezimmert haben, das wir tragen sollten. Er
trägt die Bürde der andern. Wie bitter schmerzt es uns,
wenn wir die Schuld anderer auf uns nehmen sollen. Aber so wird die
Welt erlöst, so werden die Seelen gerettet: durch anderer Leiden
und Opfer.
III. Station: Jesus
fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
Der Meister fällt
unter Seiner Last. 0 Meister und Herr, das Joch und die Bürde,
die Du mir auflegst, ist leicht und süß. Deine Last aber,
die Du Selbst tragen willst, ist nicht leicht und süß,
sondern schwer und bitter und drückt Dich zu Boden. Du mußt
etwas davon abgeben und mir aufladen. Laß mich schwer tragen
unter der Sorge für die Seelen, die Du mühsam erlöst
hast.
IV. Station: Jesus
begegnet Seiner betrübten Mutter
Die Mutter! Ein
Augenblick schmerzlichsten Begegnens. Die Begegnung und das
Zusammentreffen war so schwer wie der Abschied, den Sie zugleich
nehmen mußte. Vor Sich und hinter Sich sah Sie Dunkel und
Nacht. Aber es war doch nur ein Augenblick. Was hat das zu bedeuten
gegen die Seligkeit des ewigen Wiederfindens, das am Ostermorgen
begonnen hat!
V. Station: Simon von
Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
Simon, der arme, schwache
Mensch, darf dem Herrn helfen. Die Allmacht läßt Sich
helfen. Es ist die größte Ehre, die Gott uns Menschen
erweisen konnte, daß Er uns zur Mitarbeit beruft, daß Er
auf uns angewiesen sein will. Und für viele Menschen ist es ein
Akt größter Demut und Selbstlosigkeit, wenn sie sich
helfen und beschenken lassen. Es ist leichter zu geben, als zu
empfangen.
VI. Station: Veronika
reicht Jesus das Schweißtuch
Veronika empfängt
für ihr Werk der Erbarmung das Bild des Herrn. Ein schönes
Sinnbild für die Tatsache, daß jedes Werk der Liebe das
Bild unseres Meisters uns in die Seele prägt. Aber es ist das
Bild eines leidenden Angesichts. Jede wahre Liebe trägt die Züge
des Leids.
VII. Station: Jesus
fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
Immer wieder die gleiche
Mühsal, die sich immer wiederholt. Der Herr wußte, daß
uns das am meisten müde macht und verzagt, der immer sich
wiederholende Kampf und die Plage und die Arbeit. Und so wollte Er
auch das durchmachen.
VIII. Station: Jesus
begegnet den weinenden Frauen von Jerusalem
Weinet nicht über
Mich, sondern über euch und eure Kinder! Nicht einmal über
Sein Leiden sollen wir weinen, wieviel weniger um unsere kleinen,
persönlichen Leiden, aber um die Leiden der Seelen, um die
Leiden des Volkes, um die Sünder und die Sünde. Wann werden
wir lernen, unsere eigenen kleinen Kümmernisse zurückzustellen
hinter die großen Anliegen des Reiches Gottes!
IX. Station: Jesus
fällt das dritte Mal unter dem Kreuze
Wie hart wurde Ihm das
Aufstehen! Wie gerne wäre Er dageblieben, um endlich auszuruhen!
Aber Sein drängendes Herz ließ Ihm keine Ruhe. Die wahre
Liebe kann und will nicht haltmachen mitten auf dem Wege.
X. Station: Jesus wird
Seiner Kleider beraubt
Nun wird Ihm das Kleid
ausgezogen, das Ihm Seine Mutter gewoben. Das Kleid der Herrlichkeit,
das Ihm der Vater von Ewigkeit gegeben, hat Er schon abgelegt in der
Menschwerdung, als Er Knechtsgestalt anlegte. So gab Er alles, was Er
vom Vater und von der Mutter hatte, Sein ganzes Erbteil, um uns damit
auszustatten, uns, die Kinder Seines Vaters und die Kinder Seiner
Mutter.
XI. Station: Jesus
wird ans Kreuz geschlagen
Mit eisener Gewalt wird
Sein Leib ans Kreuz geschlagen zum Zeichen, mit welch unauflöslicher,
unzerreißbarer Kraft Seine Seele Sich hingegeben hat an den
Willen des Vaters als Opfer für uns. Es ist schön und groß
und voll Süßigkeit, mit ganzer Unwiderruflichkeit, mit
eiserner Notwendigkeit sich an Gott zu ketten.
XII. Station: Jesus
stirbt am Kreuz
Wie sollten wir den
dunklen Weg des Todes fürchten, da Jesus auf diesem Wege uns
vorausgeht und uns an der Hand nach Sich zieht? Wie sollten wir nicht
freudig den Becher trinken, aus dem Er getrunken hat, und ein
Ereignis an uns geschehen lassen, das genau so an Ihm geschehen ist?
Der Tod ist eine Reliquie von Ihm.
XIII. Station: Jesus
wird vom Kreuze abgenommen und in den Schoß Seiner Mutter
gelegt
Nun kehrt der Sohn zur
Mutter zurück, nachdem Er den Auftrag des Vaters erfüllt
hat. Vom Vater her kann Er zu Ihr kommen, so wie Er vom Vater kommt,
darf Sie Ihn besitzen und lieben und umfangen.
XIV. Station: Jesus
wird ins Grab gelegt
Die Hoffnung Selber
steigt nun nieder in die Hoffnungslosigkeit des Grabes. Nun gibt es
keine Hoffnungslosigkeit mehr auf Erden.
Tabernakel – Thron der Liebe
Jesus Christus am Ölberg des heiligen Tabernakels
(Originaltexte aus den
„Offenbarungen an Barbara Weigand“)
Herz-Jesu-Freitag im
Januar 1896
Jesus: „Die
Menschheit ist so tief gefallen, daß es freilich viel Opfer
kosten wird. Noch nie war der Glaube so geschwunden seit Erschaffung
der Welt, wie jetzt. Deshalb habe Ich sie hingewiesen auf Meinen
Tabernakel, wo Ich in Wirklichkeit noch unter ihnen weile wie damals,
als Ich auf Erden lebte. Glauben, Glauben, Glauben verlange Ich, und
diesen Glauben zu bezeugen, auch mit Werken.“
2. Donnerstag im
Februar 1896 Jesus: „Dies sind jene treuen Seelen,
die Tag und Nacht ihr Herz bei Mir und mit Mir vereinigen und
unterhalten vor dem Tabernakel. Diese sind Meine liebsten Kinder ...
Sie sollen wissen, wie gut Ich bin. Ich will sie in ihren Leiden
trösten, in ihren Bekümmernissen ihnen zur Seite stehen,
und sie sollen Tag für Tag Meine liebliche Stimme hören ...
Siehe, es ist Mir eine große Freude, wenn Ich Meine
Gleichgesinnten, Meine treuen Seelen um Mich sehe, weil Ich doch hier
im Tabernakel wohne mit Fleisch und Blut unter den Gestalten des
Brotes und Weines, wie Ich ehedem auf Erden gewandelt bin, und Ich
will dieses erkannt haben von Meinen Dienern ... denn in jedem der
Herzen will Ich ebenso wohnen wie im Tabernakel.“
2. Freitag im März
1896
Jesus:
„Betet,
leidet und opfert für die Sünder, die es nicht mehr tun.
Ich will all eure Unvollkommenheiten vergessen, wenn ihr tut, wie Ich
euch gesagt. Haltet fest an dem Band, das Ich um euch geschlungen,
das von dem Tabernakel aus- und wieder zurückgeht in den
Tabernakel. Ich werde euch nicht verlassen. Es gibt viele, die mit
Mir leiden, aber nicht den eucharistischen Weg gehen. Verstehst du
das?“
2. Samstag im März
1896
Maria:
„Ihr
sollt den Spott der Welt nicht achten, auch wenn ihr keine
Anerkennung findet, euch nicht irremachen lassen durch das Gerede der
Menschen, ihr sollt nichts suchen als die Ehre Gottes und Seine
Verherrlichung. Siehe, was tut denn Mein Sohn im stillen Tabernakel?
Dort ist Er Tag und Nacht, ob einer kommt oder ob niemand kommt, ob
man kalt an Ihm vorübergeht oder ob man Ihn liebkosend und
freundlich besucht, mit liebevollem Herzen, mit guter Gesinnung. Er
bleibt immer derselbe, weil Er da ist für die Menschen, um von
hier aus ihnen Gnaden zu spenden. So sollt aber auch ihr tun, ob es
euch in eurem Innern schön zumute ist, ob Er liebevoll mit euch
verkehrt, oder ob Er euch Trockenheit fühlen läßt.
Das muß euch immer gleichbleiben. Denn nicht jener Weg ist der
beste, der gut zu laufen ist. Man kommt über Steine und Klippen
eher zum Ziel, als wenn man immer den schönen Weg gehen will.“
Gründonnerstag
1896
Jesus:
„Wie
aber Meine Apostel sich unmittelbar anschlossen an Meine heilige
Mutter, als Ich von ihnen geschieden bin, so verlange Ich jetzt, daß
alle Christen sich anschließen an Meine heilige Mutter. Und wie
Sie Tag und Nacht bei Ihrem lieben Sohne weilte, wenn auch nicht dem
Körper nach, so doch dem Geiste nach, beständig vor dem
Tabernakel auf den Knien oder abgeschieden in Ihrem stillen
Kämmerlein, so sollen die Christen sich immer wieder dorthin
flüchten, wo Ich unter ihnen weile. Darum kommt, ihr
Menschenkinder! Nehmt Platz an Meinem Herzen! Seht, wie die Liebe
euch entgegenschlägt, seht, wie Ich Mein Herz öffnen ließ,
damit ihr eingehen könnt in Mein Herz. Seht dies Herz, wie es
euch entgegenschlägt, wie es euch umfassen möchte mit
Liebe; denn durch dieses Herz sollt ihr eingehen in die ewige Ruhe
... Ja, jene Gemeinden, da ist aber immer eine kleine Gruppe, und es
geht ihnen ein Priester voraus, an der Spitze, und die andern, die
folgen, das sind diejenigen, die mit recht lebendigem Glauben ihre
Gemeinden hinführen vor Meinen Tabernakel, die in ihrer Gemeinde
eifern für den Empfang der hochheiligsten Sakramente, die keine
Mühe, kein Opfer scheuen, um ihre Gemeinde zu retten; jene
Klöster, wo der Obere mit lebendigem Glauben vorangeht und die
Untergebenen anleitet, Mir Freude zu machen, jene sind es, die du an
der Spitze siehst.“
Kreuzauffindung 1896
Jesus:
„Ich
bin der Mittelpunkt und das Band ist Mein Herz, und die Quelle, die
da sprudelt, ist der heilige Tabernakel. Aus ihm sollen sich die
Ströme der Gnaden über die ganze Welt ergießen.
Sprudeln soll die Quelle, denn sie ist durch eine Meiner unwürdigen
Dienerinnen wieder aufgegraben worden, und das bist du! Du hast den
Quell wieder aufgegraben, denn du hast Mein Herz verwundet durch dein
beständiges Verlangen, durch deine beständigen Seufzer, die
du zu Mir geschickt; und siehe, Ich habe dich an die Quelle gesetzt.“
Fronleichnamsfest 1896
Jesus:
„Glaube
Mir nur, so wie Ich Mich in der heiligen Hostie vervielfältige,
um in allen Tabernakeln der Welt zu wohnen, ebenso vervielfältige
Ich Mich heute, um neben jeder Seele einherzuschreiten, die Mich mit
Verlangen sucht und mit Liebe und Vertrauen Mich begleitet.“
Herz-Jesu-Fest 1896
Jesus:
„Welche
Rechenschaft werden diejenigen Meiner Diener abzulegen haben, die das
Brot des Hauses Meinen Kindern verweigern! Weh ihnen, den Armen! Denn
Ich werde einmal mit ihnen zu Gericht sitzen. Bin Ich ja doch da im
Tabernakel eingeschlossen, in diesem Holzwerk, Tag und Nacht, nicht
um dieses Holzes willen, sondern um Meiner Kinder willen, weil es
Meine Lust ist, bei den Menschenkindern zu sein, Mich mit ihnen zu
vereinigen. Warum verweigern sie Mir diese Freude? Warum stören
sie diesen stillen Frieden in Meinem Tabernakel? ...
Vigil von der
unbefleckten Empfängnis Mariens 1896
Maria:
„Ja,
ja, die Zeit ist gekommen. Rufet Mich nur an in der Zeit der Not, Ich
werde euch nicht ohne Hilfe lassen. Deswegen habe Ich gesagt zu
Meiner Dienerin, daß ihr Mich annehmen mögt zu eurer
Braut. Durch Meinen Sohn habe Ich es euch gesagt; Ich will eure Braut
sein, denn ihr habt den Haushalt Gottes zu regieren. Und was ist die
Frau in der Haushaltung? Die Frau ist das Herz des ganzen Hauses.
Seht, darum müßt auch ihr eine Gehilfin haben; Ich will
das Herz sein. Ihr sollt Mich tragen in euren Gedanken, in euren
Worten, in euren Handlungen, und Ich verspreche euch, wahrhaftig eine
treue Gattin zu sein. Ich verspreche demjenigen Priester, der Mich zu
seiner Braut annehmen und seine Kinder hinführen wird vor den
Tabernakel, wo Mein Sohn wahrhaftig weilt, dessen anvertraute Seelen
will Ich betrachten als Meine Kinder, als Meine liebsten Kinder. Denn
sie sind ja auch die Kinder Meines Sohnes, des Vaters, der im Himmel
ist, und Ich will sie alle retten, und keines von ihren Schäflein
soll verlorengehen, denn dort, wo seine Wirksamkeit aufhört, wo
der Arm des Priesters nicht mehr hinreicht, dort will Ich noch
hingehen, dort will Ich arbeiten und sie Ihm zuführen.“
3. Freitag im Dezember
1896
Jesus:
„Aber
seht, Meine Kinder, der Erlöser ist unter euch, Er ist dort im
Tabernakel, aber Er ist verdeckt, verstaubt, zugedeckt, und doch ist
Er da. Damals war es eine arme Krippe, die Ihn barg, jetzt ist es
auch eine arme Krippe; aber dort im Tabernakel sucht den Erlöser
... Ja, ja, Ich lebe unter euch, nicht mehr braucht Er geboren zu
werden wie damals ... So viele Menschen, so viele Christenherzen
schlagen auf der ganzen Welt, sovielmal will Ich geboren werden in
dieser heiligen Zeit durch die heilige Kommunion ... Ihr aber, Meine
Diener, kommt herbei zu Meinem Herzen, hier an die Krippe im
Tabernakel, da will ich eure Stärke und Stütze sein, da
will Ich euch alles sein.“
Vigil vom Fest der
Beschneidung 1896
Jesus:
„Hört
nun, Meine Kinder! Ich habe die Kirche gegründet und habe Mein
Reich befestigt auf Erden in Meiner Kirche. Als Ich unter euch
wandelte, war das Reich Gottes unter euch erschienen; dieses Reich
Gottes war Ich Selbst. Nun aber bin Ich eingegangen in das Reich
Meines Vaters, und das Reich Gottes soll fortbestehen und unter euch
sein und ist noch unter euch wie damals, als Ich lebte auf Erden.
Erstens ist es unter euch im Tabernakel, weil Ich dort noch gerade so
lebe wie zur Zeit, als Ich im Fleische wandelte. Zweitens lebe Ich
noch durch ein anderes Reich unter euch. Und dieses Reich ist Meine
heilige Kirche, ist Mein geheimnisvoller, mystischer Leib, der
gebildet ist und zusammengefügt aus den Millionen Christen, die
auf der Welt leben. Das Herz dieses Leibes ist das Priestertum, die
Glieder sind all die einzelnen Gläubigen in der Kirche.“
2. Sonntag im Januar
1897
Jesus:
„Denn
Seelen, Seelen, verlangt Mein Herzblut, und solange Ich das
Lebenslicht eines Herzens noch nicht ausgelöscht habe, solange
kann er noch gerettet werden. Habet guten Mut, geht Hand in Hand,
schaut auf niemand. Fraget nicht, ob die Zeit da ist, geht, wenn Ich
im Herzenskämmerlein euch rufe vor Meinen Tabernakel. Wenn Ich
euch rufe, dann kommt und leistet Abbitte und Sühne für
jene, die es nicht tun.“
1. Donnerstag im
Februar 1897
Jesus:
„Aber
dies verlange Ich von allen, die Mir nachfolgen, die Mich lieben
wollen, daß sie Mich aufsuchen vor Meinem Tabernakel, wenn Ich
sie rufe, mag in ihrem Herzen bestellt sein wie es will, mag Ich Mich
in ihrem Herzen zurückziehen, oder sie trösten oder nicht,
das alles soll sie nicht genieren. Je mehr Ich sie an Mich ziehe,
desto mehr werde Ich mit Seelenleiden kommen. Sie werden sich
verlassen fühlen, um die Ölbergangst mit Mir zu teilen;
denn nur dies macht ihr Verdienst aus, alles andere ist nichts und
gilt nichts vor Mir. Nur derjenige ist ein wahrer Liebhaber, der im
Schmelzofen sich bewährt hat.“
Herz-Jesu-Freitag im
April 1897
Jesus:
„In
jeder gläubigen Seele wohne Ich mit Meinem Geist, und um dies zu
zeigen und um dies zu bekräftigen, was Ich in dir rede und
anstrebe, darum komme Ich zu dir in so auffallender Weise; denn schon
eintausendneunhundert Jahre wohne Ich unter euch im Tabernakel, um
bei euch zu sein, bei euch, Meinen liebsten Kindern, die ihr allein
das Glück habt, Mich so nahe zu besitzen, und doch will Ich euch
zeigen durch dich und euch, Meine liebsten Kinder, daß Ich noch
viel näher bei euch bin, daß Ich inmitten von euch wohnen
will, daß ein jeder Christ der Tabernakel sein soll, in dem Ich
wohne. Seht, wenn Ich in irgend einem Land hätte wohnen wollen,
wäre es schon genug, um den Menschen zu zeigen, wie gut Ich bin,
wie Ich sie liebe. So aber wollte Ich nicht nur in einem Land, nein,
in allen Ländern der ganzen weiten Welt wollte Ich wohnen, und
nicht nur in den Ländern, sondern in jeder Stadt, in jedem Dorf,
in jeder Kirche, in jeder kleinen Kapelle. Wo nur noch ein Priester
ist, da will Ich wohnen, um euch zu trösten, um euch
beizustehen, um Mein Leben fortzusetzen, das Ich nun einmal begonnen,
als Ich herabstieg auf diese unwirtbare Erde. Dies alles genügt
Mir aber nicht, nein, es genügt Meiner Liebe nicht, denn der
Tabernakel, in dem Ich wohne, ist nur der Aufenthaltsort, wo ihr Mich
besuchen könnt, wo ihr euch hinflüchten sollt, wenn ihr
bedrängt und müde seid auf eurem Pilgerweg von der harten
Reise, die jeder Mensch durch dies Leben, durch diese Sandwüste
zu machen hat. Nein, dieser Aufenthaltsort genügt Mir nicht!
Auch Ich will Mich trösten, und dies kann Ich nur, wenn Ich zu
euch herabsteige.“
Letzter Freitag im Mai
1897
Jesus:
„Eine
Seele, die fest an Mich glaubt, zu ihr will Ich hinabsteigen und mit
ihr reden, da Ich nicht wie ein Stummer in ihr wohnen will. Mein
Geist, der da wohnt im heiligen Sakrament, teilt sich einer jeden
Seele mit; denn so wie Ich dort wohne mit Meiner Gottheit und
Menschheit, kehre Ich ein in jeder Seele, und ihre Seele soll Mir der
Tabernakel sein, in dem Ich immer wohnen will.“
Gründonnerstag
1897
Jesus:
„Ja
seht, Meine Kinder, seht, so wie Ich unter Meinen Freunden saß,
so bin Ich jetzt noch unter euch. Dieselbe Liebe ist es, die Mich
antrieb, Mich euch zu unterwerfen, denn Ich setzte das Priestertum
euretwegen ein; Ich steige unter den Händen dieser Priester Tag
für Tag auf den Altar, um unter euch zu wohnen, um eure Bitten
entgegenzunehmen. Seht, Meine Kinder, wie Ich Meine Freunde
versammelte, um Abendmahl mit ihnen zu halten, sooft feiere Ich
Abendmahl mit euch, sooft als ihr an Meinem Tisch erscheint. Seht,
dieselbe Liebe ist es, die Mich im Tabernakel verschlossen hält,
dieselbe Liebe, um euren Lebensberuf zu versüßen, um euer
Trost zu sein; denn wahrhaftig, Ich habe euch nicht hineingestellt in
diese Welt, um euch zu martern und zu plagen. Nein, die Liebe eines
Gottes ist unbeschränkt, sie ist unermeßlich und
unbegreiflich!
Ich liebe die Menschen,
ob sie an Mich glauben oder nicht an Mich glauben, Ich habe sie
erschaffen, Ich habe sie erlöst, Ich habe ihnen Meinen Geist
gesandt und alles getan, was nur ein Gott tun kann und tun wird, um
den armen, schwachen Menschen an Mich zu ziehen, um ihn zu erhalten
im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe, damit er einstens, wenn
die Prüfungszeit vorüber ist, er auch dann ewig mit Mir
herrschen könne ... Meine Kinder, ihr sollt eine neue Epoche
vorbereiten, von der die Kirchengeschichte viele heroische und
großartige Dinge aufzeichnen wird. Es soll eine Wende geben in
Meiner heiligen katholischen Kirche, in dem Schicksal Meiner Kirche.“
2. Freitag im Juni vor
Dreifaltigkeit 1897
Jesus:
„Seht
nun, ihr treuen Kinder Meines Herzens, euch fordere Ich auf, euch mit
Mir zu vereinigen und Mir für andere Sühne und Ersatz zu
leisten. Seht, Mein Herz blutet, wenn Ich Mich umsehe unter den
Kindern Meiner Kirche, die Ich am Kreuz geboren, wenn Ich Mich umsehe
unter den Kindern der heiligen katholischen Kirche. Die Kirche tritt
jetzt ein in den Kreis, der Meinem Herzen geweiht ist, Meinem
hochheiligen Fronleichnam, wo sie sich ganz besonders Meines heiligen
Lebens erinnert, denn das heilige Fronleichnamsfest soll die Christen
erinnern an Meinen Leib, den Ich zur Zeit dahingeopfert habe für
die sündige Menschheit, soll die Christen erinnern an jenes
Herz, das dreiunddreißig Jahre für sie schlug, das Tag und
Nacht im Tabernakel noch für sie schlägt, und Tag und Nacht
an jedes Christenherz denkt ... Wie viele Christen gibt es jetzt in
dieser Zeit, für die dieses Herz umsonst schlägt, wie viele
Christen gibt es, die nichts mehr kennen als genießen und
verdienen, um zu genießen und wieder zu genießen, die da,
von der Habsucht ganz überwuchert, nichts mehr kennen, als
Schätze zu sammeln und anzuhäufen, Mich aber, ihren Gott,
der unter ihnen wohnt, kennen sie nicht mehr. Ihr Gott ist der Mammon
des Geldes. Und die anderen, die ganz der Fleischeslust leben, was
soll Ich erst von ihnen sagen, die ihren Leib der Sünde
hingeben, der Sünde, die unter Christen nicht einmal soll
genannt werden. Ja, das ist das Übel, das da hineingedrungen ist
bis ins Mark der Kirche. O wie sticht der Dorn in Meinem Herzen, der
Dorn, der da Mir eingedrückt ist und eingegraben selbst von
jenen, die Ich da gestellt habe, um andere zu leiten, um andere zu
hüten, andere herbeizuführen in Meinen Schafstall. Ja, ja,
ihr liebsten Kinder Meines Herzens, wie oft bin Ich getäuscht
und enttäuscht von euch. Wie oft nährt ihr euch an den
Trogen der Schweine. Dies alles tut Mir weh, entsetzlich weh! Und
jetzt, da die Zeit herannaht, wo Mir Sühne und Ersatz von den
treuen Kindern Meines Herzens geleistet werden soll, will Ich euch
auffordern, euch ganz besonders jener zu erinnern, die diesen Dorn in
Mich hineinbohren und hineinstoßen. Ihr sollt euch für
jene Diener einsetzen, Sühne leisten für jene Priester, die
im Begriff sind, ihr heiliges Amt zu schänden. O vergeßt
nicht, ihr Diener der Kirche, welche Schmach Meinem Herzen angetan
wird durch solche Diener der Kirche, nicht nur durch das Ärgernis,
das da gegeben wird Meiner Kirche selbst, sondern auch durch das
Ärgernis, das da hinausdringt in alle Schichten der Menschheit,
bis zum Heidentum hinein, denn überall deutet man mit dem Finger
auf Meine Kirche um solcher Diener willen.“
Fest des Heiligen
Franziskus 1897
Franziskus:
„Der
Oberin von N. sage, sie möge nur recht darauf hinwirken bei
ihren Töchtern, daß sie, wenn sie dort knien vor dem
Tabernakel, vor ihrem himmlischen Bräutigam, unbekümmert
seien um das, was in ihnen vorgeht, ob es auch recht sei, ob Gott mit
Wohlgefallen auf ihre Armseligkeit herabsehe oder nicht. Nein, mit
solcher Gewißheit, mit solcher Freiheit des Geistes sollen sie
Tag für Tag und Jahr für Jahr vor Ihm knien, als ob von
ihnen allein das Wohl und Wehe der Kirche abhinge ... Sie sollen
versichert sein, daß sie viel beitragen können zum Sieg
der Kirche, zum Sieg über all ihre Feinde; denn sie sind die
lebendigen Engel, die Tag für Tag den Thron Gottes umschweben
sollen, die dienstbaren Geister, die Gottes Thron umstehen, die vor
Seinem Angesicht auf den Knien liegen, Ihn anbeten sollen Tag und
Nacht, die Seine Befehle ausführen sollen ... Und welches sind
denn Seine Befehle? Die Menschheit zurückzuführen zum
Tabernakel, dieses wünscht der Herr. Er wünscht, die
Christenheit zurückzuführen zum ersten Geist des
Christentums, die Christen zu scharen um Seinen Altar, die Christen
an Seinen Tisch zu führen.“
5. Freitag im Oktober
1897
Maria:
„Dieses
Licht ist die heilige Kirche, und diejenigen, die in diesem Lichte
wandeln, sind die treuen Kinder der Kirche, die leben in der Gnade
Gottes, vereinigt, verebenbildlicht und verähnlicht Meinem Sohn.
Ihr Geist ist das Abbild, der Abglanz Meines Sohnes, und wenn sie
auch noch im Fleische wandeln, wenn sie auch noch mit vielen Fehlern
behaftet sind, dieser Glanz, den du ausgehen siehst vom Herzen Meines
Sohnes im Tabernakel, das sind diejenigen, die Tag für Tag
hintreten zu Seinem Tisch, die sich vereinigen mit dem Blut des
Lammes im hochheiligen Meßopfer, Tag für Tag, in
Vereinigung mit dem Priester, der dasselbe Opfer darbringt, das Er
Selbst Seinem himmlischen Vater darbringt.“
Freitag vor
Weihnachten 1897
Jesus:
„Denn
du mußt wissen, daß, wenn Ich von einem Herzen Besitz
genommen habe, dies Herz Mir zu einem Tabernakel dient und Mich dann
darin behaglich fühle, wenn dieser Tabernakel rein bleibt von
aller falschen Lust, von allem Zwiespalt und Ärgernis ... denn
der Tabernakel ist Meine Wohnung und da soll kein anderer Geist neben
Mir wohnen, und sobald Zwiespalt und Unfriede einzieht, ist das nicht
Meine Lust, das ist Meines Geistes nicht würdig, das ist die
Lust des bösen Geistes, der einzieht in das Herz. Siehe, Ich bin
der König der Herzen und eine Seele, die Mir ihren Willen zum
Opfer gebracht, die Mir ihren Geist mit all seinen Kräften
geschenkt, gehört Mein, habe Ich in Besitz genommen und um
keinen Preis möchte Ich Mich aus ihr noch einmal verdrängen
lassen.“
2. Januar 1898
Jesus:
„Von
denjenigen, die sich an Mich wenden, an Mich anschließen, die
vor den Tabernakel kommen, um Mich zu besuchen, wird niemand von Mir
hinweggehen, ohne getröstet zu werden, und für diejenigen,
die im Richterstuhl der Buße ihre Sünden abwaschen, ist es
nicht notwendig, die Güter dieser Erde zu besitzen, um glücklich
zu sein.“
Vorabend
Herz-Jesu-Freitag am 3. Februar 1898
Jesus:
„Der
strafende Arm Meiner Gerechtigkeit ist nicht mehr aufzuhalten. Von
allen Seiten, von allen Völkern der Erde, steigen die schwarzen
Massen des Unglaubens, der Sittenlosigkeit und Gottlosigkeit immer
mehr gen Himmel und drohen, den Thron der Heiligsten Dreifaltigkeit,
der da aufgerichtet ist in Meiner Kirche, umzustürzen; denn ihr
sollt wissen, daß nicht Ich allein es bin, der dort thront im
stillen Tabernakel. Der Vater und der Heilige Geist sind mit Mir, und
diesen Thron wähnt man umzustürzen, zu vertilgen von der
Erde. Wisse darum, daß ein solches Strafgericht im Anzug ist,
daß die Erde noch nie ein solches wird gesehen haben, und daß
die Throne vieler gottloser Fürsten und Könige umgestürzt
werden, und auf ihren Trümmern werde Ich Meine Kirche
aufrichten. Meine Kirche wird wieder neu aufblühen und von allen
Völkern der Erde wird Meine Kirche wieder als solche anerkannt
werden.“
Mariä
Verkündigung 1898
Maria:
„Seht,
Meine Kinder, so viel ist eine Seele wert, eine Menschenseele, daß
es der ganzen Heiligsten Dreifaltigkeit nicht zu geringfügig
ist, sie schon hienieden einzuführen in Ihren Heilsplan, sie
teilnehmen zu lassen an Ihrem Rate, sie eindringen zu lassen in Ihre
Ratsversammlung, und diese Versammlung, diese entzückende
Schönheit und schöne Lieblichkeit, soll der arme Mensch die
ganze Ewigkeit genießen und besitzen und in ihr wohnen. Ist es
da nicht der Mühe wert, eine Zeitlang im Dunkeln zu wandeln und
zu glauben, was der Herr durch Seinen Sohn verkündigen ließ,
was der Herr, nachdem der arme Mensch abgefallen war von seinem
Schöpfer, wieder herstellte und gutmachte durch diesen Seinen
eingeborenen Sohn, den Er hineingeschickt in Seine sichtbare
Schöpfung, und dieses Reich, von dem Er dort ausging, in die
Schöpfung hineinbrachte. Dieses Reich, das da Seine heilige
Kirche ist, hat hernieden schon Teil an den Geheimnissen der
Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Den Ort, den du dort geschaut, Meine
Tochter, die Stadt, die du nicht zu begreifen und zu beschreiben
imstande bist, hat sich abgespiegelt und erneuert auf dieser
unwirtbaren Erde in der heiligen katholischen Kirche. Dort im stillen
Tabernakel ist derselbe Ort, dieselbe Lieblingsstätte, wie du
sie geschaut in den Versammlungen der Seligen, wohin ihr alle nach
dieser Pilgerfahrt gelangen sollt, und ganz sicher, so wahr Mein Sohn
lebt, so wahr Er auf Erden erschienen und Mensch geworden, werdet ihr
dereinst alle dahin gelangen und teilnehmen. Aber seht, damit die
Guten schon hier auf Erden einen Teil jener Glückseligkeit
schauen und genießen, hat Mein Sohn Seinen Thron und den Thron
der ganzen Heiligsten Dreifaltigkeit mit Ihm unter euch aufgeschlagen
im stillen Tabernakel.
Gebt euch darum alle
Mühe, daß recht viele himmlische Geister, das da sind die
jungfräulichen Seelen, diesen Tabernakel umscharen und
umstellen, wie du ihn soeben geschaut. Siehe, wie dort die
Ehrenwächter stehen um den Thron Gottes, so stehen die
Jungfrauen hier auf Erden um den Thron der Allerheiligsten
Dreifaltigkeit im stillen Tabernakel, nicht allein die Jungfrauen,
sondern alle guten, gläubigen Christen, die sich da anschließen
an die Jungfrauen. Merkt euch aber: Es muß die Jungfrau so
beschaffen sein, daß sie auch einem Engel, einem himmlischen
Geist, ähnlich ist. Sie darf nichts begehren, als nur ihrem
Bräutigam zu gefallen, ihr Kleid muß rein sein und
unbefleckt, ihre Hände müssen unschuldig sein, gerecht und
sich gern erheben im Gebet vor ihrem himmlischen Bräutigam.
Darum wünscht Mein
Sohn, daß alle die klösterlichen Genossenschaften, die da
auf der ganzen Welt zerstreut sind, im Geist recht erneuert werden,
nichts Irdisches anstreben, den Weltgeist von sich abstreifen, weil
sie in erster Linie die Engel im Fleische sind und sein sollen,
diejenigen sein sollen, die den Tabernakel bewachen, die Wacht halten
um die Allerheiligste Dreifaltigkeit. Zweitens wünscht Mein
Sohn, daß der jungfräuliche Stand zu Ehren gelange
inmitten der Welt, damit die Welt, die da so abgewichen ist vom
rechten Weg, überall solche Engel sieht im Fleische wandeln,
damit sie fortwährend erinnert wird, daß der Mensch nicht
geboren ist, um zu leben, um zu genießen und zu besitzen und
dann zu sterben.“
Gründonnerstag
1898
Jesus:
„Seht,
so wie Ich dort unter Meinen Jüngern weilte und Ich großen
Trost empfand, sie so um Mich versammelt zu sehen, so ist es Mir
jedesmal, wenn Ich Mich zu euch herablasse, in eurer Mitte
gegenwärtig sein kann; denn obwohl Ich im Tabernakel verweile
Tag und Nacht um euretwegen, so ist dieses nur zu dem Zweck, um das
zu erreichen, was Ich hier in euch erreicht habe. In Menschenherzen
will Ich wohnen, nicht im hölzernen Tabernakel dort. Dort habe
Ich Mich niedergelassen, um die Menschen an Mich zu ziehen, um Mich
mit einzelnen Menschenseelen zu vermählen, und dieses habe Ich
in euch verwirklicht.“
1. Freitag im Mai 1898
Jesus:
„Aber
diese Meine Diener sind diejenigen, die dieses Kreuz aufrichten
müssen, die dieses Kreuz, das für jetzt noch von Holz
gearbeitet ist, und unscheinbar dasteht in der Weltgeschichte, mit
Gold belegen sollen. Meine Diener sind es, die dieses Kreuz belegen
müssen mit dem Gold der Liebe. Darum Hand in Hand gehen: Die
Bischöfe mit dem Papst, der Papst mit den Bischöfen, die
Priester mit dem armen, gläubigen Volk, fest und entschieden von
allen Kanzeln herab, fest und entschieden den Glauben hineintragen in
die Herzen der Menschen, feststehen bei dem einen Zentrum, bei dem
einen Punkt, der ihr Zentrum sein soll, feststehen bei Mir im
Tabernakel, alles Volk herbeiführen zu Meinem Thron, zu Meinem
Tabernakel, und nur dann, wenn alles Volk eines Herzens und eines
Sinnes erscheint am heiligen Tisch, wenn alle mit den Priestern
vereinigt dieses Zentrum Meiner Liebe anbeten, gläubig sich
niederwerfen vor dem Allerheiligsten Sakrament, nur dann werden die
Feinde kleinlauter werden. Ich habe ihnen zur Mitgehilfin gegeben
Meine heilige Mutter, Sie hat ihnen Selbst den Auftrag gegeben, Sie
recht zu verehren im Monat Mai, weil Sie weiß, daß es
Mein Wille ist, und daß, wenn jemand Mein Herz erfreuen will,
sie Meine heilige Mutter ehren müssen.“
2. Freitag im Mai 1898
Maria:
„Meine
Kinder, in all euren Herzen, denn das ist der Gottesgarten, in dem
der Herr lustwandeln will, verkehrt Er gerade so wie hier in diesem
Herzen, denn durch dieses trägt Er Seinen Samen aus in eure
Herzen. In sie alle streut Er Sein Wort hinein, will euch ermuntern,
euch helfend zur Seite stehen. Ist es nicht ein großes Glück,
eine große Freude, mitten in der Trübsal zu wissen, daß
es so der Wille Gottes ist, daß der Tag schnell dahin ist und
der Herr wieder von neuem denkt, wie Er Sein Kind wieder heimsuchen,
erfrischen und trösten kann und will. Meine Kinder! Dieses
Zimmer, in dem Mein Sohn und Ich sooft Sich würdigen, hernieder
zu steigen, soll euch eine Lieblingsstätte sein, ein
Lieblingsort, aber hütet euch, daß ihr nicht auf verkehrte
Weise miteinander redet; denn heilig soll der Ort sein, heilig wie
derjenige ist, wo Er Tag und Nacht verweilt im stillen Tabernakel.
Kein ungeziemendes Wort soll hier gesprochen werden. Deswegen hast du
gesehen, wie Mein Sohn erst, bevor Ich dich besuchte, einen Engel
sandte, der im ganzen Zimmer, wie zu reinigen und zu säubern,
geschäftig umherging. Dieses ist das Sinnbild, wie der Ort sein
soll, wo der Herr Sich würdigt, manchmal zu verweilen.“
1. Freitag im
September 1898
Jesus:
„Aber
mehr noch als ihr euch nach Mir sehnt, sehne Ich Mich nach euch.
Glaubt es doch, daß Ich Mich sehne, in eure Mitte zu kommen.
Habe Ich ja doch das Allerheiligste Sakrament des Altars eingesetzt,
um Meine Kinder nicht verlassen zu müssen, da Ich sie ja zu
Meinen Brüdern und Schwestern erhob, indem Ich Fleisch von ihrem
Fleisch annahm, und darum Ich Mich nicht mehr von ihnen trennen
konnte. Solange Mein Fleisch und Blut lebt in dieser Schöpfung,
solange will auch Ich in ihr leben, Ich, der Ich dieses Fleisch und
Blut geschaffen habe. Wenn Ich Mich nun unter euch aufhalte,
verborgen im stillen Tabernakel, und unerkannt von den meisten
Menschen, so glaubt Mir doch, daß Ich Mich sehne, daß die
Menschenherzen sich mit Mir vereinigen und Ich ihre Not und ihr Elend
mit ihnen teilen kann, indem Ich tröstend und helfend ihnen zur
Seite stehen will, weswegen Ich sie ja einlade, zu Mir zu kommen, um
sie in Mich aufzunehmen, um wieviel mehr sehne Ich Mich, Meine lieben
Kinder, zu euch zu kommen, da Ich hier gerade so herabsteige wie auf
den Altar, auf das Wort des Priesters, im stillen Tabernakel auf
geheimnisvolle Weise, das der Mensch freilich nicht versteht und auch
nicht begreifen kann. Und doch ist es so. Bin Ich ja der Schöpfer
aller Dinge und kann tun was Ich will, darf Ich ja nur wollen, und es
geschieht. Wenn Ich Mir nun ein Geschöpf erwähle und dieses
benutzen will, wie einen hölzernen Tabernakel, wo Ich wohne, in
dem Ich Mich aufhalte, weil es Tag für Tag mit Mir verkehrt in
der heiligen Kommunion, und Ich so alle seine täglichen Fehler
wieder auslösche, wie Ich es tue nach jedem guten Werk, sollte
es Mir nicht erlaubt sein, mit ihm zu verkehren wie Ich will; sollte
Ich dieses Geschöpf nicht benutzen dürfen, um Mich durch
dieses Geschöpf euch verständlich zu machen; durch dieses
Geschöpf zu euch zu reden? ...
Deswegen nicht müde
werden, ihr Meine liebsten Kinder, ihr alle, die Ich euch erwählte,
um an Meinem Tisch zu sitzen und auszuteilen das Brot des Lebens, das
sind die Worte, die da heraussprudeln aus der Quelle des ewigen
Lebens, die da fließt über die ganze Welt, über die
ganze sichtbare Schöpfung im Allerheiligsten Altarsakrament;
denn Ich bin es, die Quelle des ewigen Lebens, die da niedergelegt
ist dort im stillen Tabernakel. Dort sprudelt sie; denn hier ist
dieselbe Quelle wie dort im stillen Tabernakel, nämlich Mein
lebendiges Wort. Hinaustragen sollt ihr Meine Worte, die da
ausströmen aus Meinem Mund, unter Meine Kinder. Ihr sollt
verkündigen, wie Ich jedem seinen Stand angewiesen, und mit
diesem Stand ihm auch sein Kreuz auf seine Schultern gelegt; und daß
er dieses Kreuz Mir nachtragen möge; wenn er es mit Mir trägt,
wie Ich es ihm erleichtere und ihm die Krone verdienen helfe, die
seiner wartet in der Ewigkeit.
Große Gefahr steht
Meinem Volke bevor, und je näher die Gefahr heranrückt,
desto leichtsinniger wird Mein Volk. Satans Reich ist ausgebreitet in
Meiner Schöpfung, denn es ist die Zeit gekommen, wo Meine Kinder
gesiebt werden sollen, weil die Völker Mich nicht mehr
anerkennen als ihren Gott; weil man Meine Kirche knetet und
unterdrückt von allen Seiten, aber nur deswegen, weil Ich es
will, weil die Herzen und Gedanken so vieler sollen offenbar werden.
Denn viele Glieder Meiner Kirche sind faul geworden, darum überließ
Ich es Satan, seine Gewalt und seine Bosheiten auszuüben in
Meiner Schöpfung.“
2. Freitag im Oktober
1898
Maria:
„Fürchte
dich nicht, du kleine Herde, denn es hat Meinem Vater gefallen, dir
das Reich zu geben. Also wißt ihr nun, Meine Kinder, warum der
Herr zu euch spricht. Klein und unscheinbar ist das Samenkorn, das Er
da in die Erde legt, aber es soll emporwachsen und unter seinem
Schatten sollen viele, viele wohnen. Alle die guten, treuen Seelen,
die noch auf Erden sich befinden, sie sollen unter Seinem Schatten
wohnen, denn der Baum ist ja das Allerheiligste Altarsakrament, die
Äste sind die verschiedenen Tabernakel in der ganzen Welt; die
Blätter sind die einzelnen Seelen, unter die alle Menschen sich
flüchten sollen, denn jede einzelne Seele soll durch ihr gutes
Beispiel, durch ihre Frömmigkeit, durch ihr inniges anhaltendes
Gebet andere Seelen retten, so daß unter dem Schatten jeder
einzelnen Seele wieder andere Seelen Zuflucht suchen sollen, unter
ihrem Schatten wohnen sollen.“
3. Freitag im Juni
1899
Jesus:
„Das
sind alle die Stunden, die sie vor dem Tabernakel zugebracht hat; mit
jeder Stunde wird ihr Kleid geschmückt, die ganze Ewigkeit
hindurch.“
1. Freitag im Juli
1899
Jesus:
„Du,
Mein Freund, der du an der Spitze einer Gemeinde stehst, und der du
siehst, wie so viele deiner Gemeinde auf Irrwegen gehen, wie alle
deine Worte unnütz und vergebens sind, in den Wind gesprochen,
ja komme, Mein Freund, und stelle dich unter das eucharistische
Kreuz; hier klage deine Not, und trage es mit Mir; denn in so vielen
Tabernakeln wohne Ich und stehe auf der Warte und rufe und warte, und
niemand hört Mich.“
3. Freitag im August
1899
Jesus:
„Die
heilige Eucharistie ist in der Menschheit; in allen Tabernakeln wohne
Ich; sie ist ein Geheimnis, das die Menschen nicht begreifen wollen.
Denn dort wohne Ich mit Gottheit und Menschheit, mit Fleisch und
Blut, wie Ich dereinst unter euch wandelte, aber doch nur jenen
sichtbar, die mit lebendigem Glauben sich an Mich anschließen,
die zu Mir kommen mit lebendigem, kindlichem Glauben, und Mir ihre
Bitten zu Füßen legen. Alle übrigen verstehen Mich
nicht. Daß Ich hier wohne, ist ihnen ein Geheimnis, und weil es
ein Geheimnis ist, darum glauben sie es nicht ... Seht, dieses
Geheimnis möchte Ich recht vielen erschließen, und ihr
sollt die Werkzeuge sein, durch die Ich es befördern will.“
4. Freitag im August
1899
Jesus:
„Seht,
je mehr die Sinnlichkeit überhandnimmt, je mehr das
Menschengeschlecht dem Babylon zuströmt, je näher die
Zeiten kommen wie damals, wo Ich das ganze Menschengeschlecht
vertilgte, von der Erde hinwegschwemmte, desto näher rückt
die Zeit, wo Ich Meinen Arm erheben muß, um das
Menschengeschlecht zu strafen, um es zu vertilgen von der Erde. Aber
siehe, Mein Freund, Ich kann es nicht, Ich kann dieses Geschlecht
nicht vertilgen, denn Ich Selbst stehe unter ihm. Ich müßte
ja Mich Selbst erst vernichten, Ich, der Ich unter euch wohne im
stillen Tabernakel, Tag und Nacht, und zusehe, wie das
Menschengeschlecht sich hineinstürzt, wie Satan Ernte hält
durch Sinnlichkeit, durch die große Vergnügungssucht und
alles mit sich hineinzieht in dies allgemeine Verderbnis des
Unglaubens ... Denkt doch, was dieses Geschlecht Mich kostete. Bin
Ich doch dreiunddreißig Jahre unter ihnen gewandelt. Hätte
Ich denn nicht dieses Geschlecht erlösen können mit einem
Willensakt? Aber Ich wollte euch zeigen, was Ich euch jetzt belehren
will: Nicht durch einen Willensakt wollte Ich die Menschheit erlösen
von der Sünde, sondern mit großen Mühen und Opfern
und großer Anstrengung wollte Ich dreiunddreißig Jahre
unter euch wandeln und Mich gleichsam Selbst hindurcharbeiten, als
müßte Ich Selbst die ganze Welt durcharbeiten und zu
Meinem Vater führen.“
Herz-Jesu-Freitag 1.
September 1899
Jesus:
„Seht,
alle, die da dem Abfall nahe oder schon abgefallen sind unter dem
Priestertum, sind meistens gelehrte Männer, haben meistens
beredte Zungen, aber eine Leichtlebigkeit, wie sie die ganze
menschliche Gesellschaft in sich birgt in heutiger Zeit, hat sie mit
hineingeschwemmt in die Zeitgenossenschaft, und diese hat sie
umstrickt, daß sie den Glauben über Bord werfen. Dann
kommt Satan hinzu mit Versuchungen, und es ist geschehen um sie. Wenn
nun unter dem Priestertum so vieles vorkommt, was dazu beiträgt,
daß das Menschengeschlecht wie Schneeflocken der Hölle
zueilt, wo soll Ich Mich dann hinwenden, wo sind dann diejenigen, die
auf guten Wegen wandeln? Und doch bin Ich vom Himmel herabgestiegen,
um das Menschengeschlecht zu erlösen, und doch blutet Mir das
Herz in allen Tabernakeln, wo Ich wohne, wenn Ich hinschaue über
dieses Geschlecht ... In früherer Zeit, wo Mein Diener
Franziskus lebte, wo eine heilige Hildegard lebte, eine heilige
Brigitta und alle, die sich heiligten in den Orden, war es noch nicht
so Mode, wie es jetzt ist, nur zu putzen und zu scheuern. Da wurde
das Gebetsleben geübt und gepflegt, da wurden Heilige gebildet.
Und so möchte Ich es wissen, daß man darauf bedacht sei,
eine Stunde sich loszuringen, vor dem Tabernakel zu knien und für
die armen, verkommenen Menschen zu beten, die da in der Welt leben,
die Mich nicht kennen. Ein Gebetsleben will Ich bilden, einen Damm
will Ich bilden, und Ich werde nicht eher ruhen und rasten, bis
dieser Damm errichtet ist.“
1. Freitag im Oktober
1899
Jesus:
„Ist
es denn möglich, daß Ich Tag für Tag auf der Warte
stehe und Mich umsehe, ob Meine Kinder kommen und Mich anbeten, daß
Ich die Hände voll Gnaden habe und bereit bin, sie Meinen
Kindern zu schenken, und sie gehen ganz kalt und herzlos vorüber,
sie kennen Mich nicht mehr? Und dieser geheimnisvolle Weg, den Ich im
Tabernakel gehen muß, denn Tag für Tag lasse Ich Mich in
geheimnisvoller Weise durch die Hände des Priesters
dahinschlachten im heiligen Meßopfer; und selbst der Priester
kennt Mich nicht. Er schlachtet Mich und geht hinaus aus der Kirche
und schaut sich nicht mehr um nach seinem Gott, den er
hineingeschlossen hat in die hölzerne Tür, als ob Ich nur
für das Holzwerk da wäre, und dann den ganzen Tag Mich
nicht mehr besucht ... Geht hinaus und merkt euch, was ein Gott von
euch verlangt, denn Ich will, daß das eucharistische Leben, das
Ich hier führe im Tabernakel, wieder aufgefrischt werden soll.
Viele sollen herbeikommen, alle Kinder der heiligen katholischen
Kirche möchte Ich herbeiziehen, ein Band möchte Ich
schlingen um die Menschheit, um die Christenheit, damit Ich Selbst
sie ziehe, sie leite und führe ... Aber zu diesen verschiedenen
Verhältnissen werde Ich jedem so viele Leiden schicken und
dazugeben, daß ein jeder viel, viel Trost braucht. Und diesen
Trost kann Ich nur ihm geben und will Ich ihm spenden durch Mich
Selbst. Dort im stillen Tabernakel, wo Ich weile, dort sollst du Mich
empfangen, und Ich will dein Trost sein und dir dein Leben versüßen
inmitten der Trübsale, deiner Armut, oder deiner sonstigen
schwierigen Verhältnisse, in die Ich dich hineingestellt, daß
du das Paradies auf Erden hast, daß du das Paradies auf Erden
wähnst zu haben.“
Vigil von
Allerheiligen 1899
Maria:
„So
in den Tag hineinleben, wie jetzt die Christen tun, nur noch mit
knapper Not einen flüchtigen Blick ihrem Schöpfer zuwerfen
und dann dahinstreichen, als sei damit alles abgemacht und nur auf
die Erde schauen, damit ist dem Herrn nicht genug gedient. Er will
das ganze Herz besitzen, das ganze Herz des Menschen. Nun ist aber
dieses Christenleben so eingewurzelt in den Materialismus, daß
der Christ sich nicht mehr losbringen kann, kaum eine Stunde, ja bei
den meisten Menschen noch keine halbe Stunde für seinen Gott zu
erübrigen, um Ihm den schuldigen Tribut darzubringen. Wo soll Er
nun Seine Verherrlichung suchen, dieser große Gott? Soll Er
Sich freuen, wenn Er sieht, wie Satan täglich sein Reich und
seinen Thron schöner ausschmückt und ziert? Satans Reich
und Thron sind alle diejenigen, die ihm Handlanger sind, um alles
Böse, alles Gift in die Welt hineinzustreuen, alle diejenigen,
die in der Hochschule sitzen und den Unglauben dem armen Volk lehren,
die die Jugend vergiften. Handlanger, um den Thron Satans
aufzurichten auf der Welt, sind aber auch alle jene, die es nur
darauf abgesehen haben, dem Volk Vergnügen zu verschaffen, und
so den Glauben aus dem Herzen zu reißen, indem sie ihm jeden
Tag neue Spiele auftischen, um sein Herz zu versinnlichen, um es ganz
zu umstricken mit lauter Vergnügen, Putz und Tanz. Dieser Thron
Satans wird mit jedem Tag herrlicher geschmückt. Der Thron
Meines Sohnes aber, dort wo Er wohnt im stillen Tabernakel, wird mit
jedem Tag armseliger; denn Sein Schmuck sind die unsterblichen
Seelen, nicht die schönen Kirchen, die Ihm erbaut sind, nicht
die herrlichen Dome. Diese sind nur erbaut, um eine leere Halle zu
sein. Die Zierde aber und der Schmuck des Thrones Meines Sohnes sind
die gläubigen Christenherzen. Diese sollen herbeikommen und Ihn
zieren und schmücken ...
Aber auf, Meine Kinder,
auf! Jetzt ist die Zeit gekommen, die Zeit der Gnade. Mein Sohn hat
aufgegraben den Born, der da sprudeln soll über die ganze Erde
dahin; überall hin, wo es gläubige Christen gibt, soll
dieser Born dahinsprudeln, und niemand wird es wagen, ihm Einhalt zu
tun. Der Born, der da sprudelt, quillt aus Seinem göttlichen
Herzen. Seine Worte sind es, die da hinübertönen über
Welt und Meer. Es sind die Worte: ‚Leiden, meiden und
schweigen!’ Diese drei Worte sollen die Christenherzen erwägen.
Viele sollen sich anschließen, sie sollen leiden mit ihrem
dornengekrönten, verachteten König, der dort wohnt mitten
unter ihnen im stillen Tabernakel. Sie sollen freiwillige Leiden auf
sich nehmen und Leiden, die Er Selbst ihnen auferlegt, die da über
jeden Menschen kommen, die täglichen Leiden, die Er ihnen
zuschickt, mit Geduld aus Seiner Hand annehmen und so Sein Kreuz
erleichtern, das Er im stillen Tabernakel tragen muß; denn Er
trägt das eucharistische Kreuz Tag und Nacht wie einstens, als
Er es hinaufschleppte auf den Berg Kalvaria.“
1. Freitag im Dezember
1899
Jesus:
„Meine
Kinder! Es ist recht so, euch einzufinden an der Mir geliebten
Stätte. Wißt, daß Ich, obwohl im stillen Tabernakel
wohnend, die Herzen der Menschen erwartend, spähend Tag und
Nacht, ob jemand komme, Mich zu besuchen, und Ich bereit bin, jeden
aufzunehmen und in Meine Arme zu schließen, jedes Herz zu
erleichtern, das zu Mir kommt, so wißt aber auch, daß Mir
ebenso zumute ist wie euch; denn obwohl Ich als Gott im
Allerheiligsten Altarsakrament wohne, bin Ich aber auch Mensch wie
ihr; zwar nicht wie ihr mit Fleisch und Blut euch gegenwärtig
und sichtbar, sichtbar euren Augen, aber den Engeln und Heiligen bin
Ich sichtbar, geradeso wie ihr Mir. Weil Ich Mich in diesem
Sakrament, im Tabernakel, euretwegen aufhalte, und nur die Liebe Mich
zu einem Gefangenen macht, darum kommt die Zeit, wo Ich Mich doch
auch sehne, ein wenig auszuruhen, und menschlich gesprochen, Mein
Herz auszuschütten einem Meinesgleichen; denn Ich bin euer
Bruder, Ich bin euer geliebter Bruder, Ich bin der Bruder, der die
wahre Bruderliebe in Sich trägt und deswegen auch manchmal
Stunden hat, wo Er Sich zu Seinem Bruder begeben möchte und ihm
Sein Herz eröffnen möchte.“
Vigil von Weihnachten
1899
Jesus:
„Erinnert
euch daran, wenn schwere Stunden kommen, wenn das Kreuz euch
niederdrücken will bis in den Boden, wenn es scheint, als sei
der Himmel dunkel geworden, und ihr könnt nicht mehr
hindurchsehen, das heißt, Gott habe euch verlassen, Sein Blick
könne euch nicht mehr treffen, so kommen Zeiten über den
armen Menschen, daß die Seele sich verfinstert, weil Ich ihn
mit Kreuz beladen ... Wißt, daß ihr eucharistische
Kreuzträger seid. Kommt mit Mir in Mein Herz. Seht, dort im
Tabernakel wohnt euer Haupt, eure Krone, und ihr seid alle Meine
Glieder. Ich schleppe das Kreuz still und verborgen dort im
Tabernakel, und ihr seid die sichtbaren Glieder, die es mit Mir
tragen müssen ... Darum geht hin, Meine Kinder, und nehmt die
heilige Freude mit euch, als Weihnachtsgeschenk will Ich sie euch
geben, nicht, als ob ihr nichts mehr fühltet, als ob ihr jetzt
einen Weg zu gehen hättet, der mit Blumen bestreut ist. Nach wie
vor werden schwere Stunden kommen, aber in eurem Innern wird eine
Stimme sein, die euch immer wieder mit Trost erfüllt zur rechten
Zeit, und wenn die Not am größten ist, werde Ich mit
Meiner Hilfe am nächsten sein, Ich euer Gott, Ich euer Liebster,
der im Tabernakel Tag und Nacht Sein Herz für euch schlagen
läßt.“
Vigil des heiligen
Evangelisten Johannes 1899
Jesus:
„Nein,
Ich will Mich in euch trösten, und darum auch euch trösten.
Seht, was diese Mir versagen, sollt ihr Mir ersetzen, ihr, die
liebsten Kinder Meines Herzens. Geht hin von einer Kirche zur
anderen, solange Ich euch die Kraft dazu gebe, wo Ich aufbewahrt
werde, wo Ich im stillen Tabernakel wohne und das eucharistische
Kreuz aufgerichtet ist, und helft Mir, dieses Kreuz zu tragen, betet
Mich an für eure Brüder und Schwestern, die es nicht mehr
tun, und in alle Ewigkeit will Ich euch dafür belohnen.“
3. Freitag im Januar
1900
Jesus:
„Aber
für andere beten, für die Sünder, für die großen
Anliegen Meiner Kirche, für alle, die noch außerhalb der
Kirche stehen, sowie für die in der Kirche sich befindenden
Glieder, für die toten Leichname wie für die Lebendigen,
für die Sünder wie für die Gerechten. Für die
Gerechten, damit sie noch gerechter werden, und damit sie ausharren
auf dem betretenen Weg, für die Ordensleute, damit sie alle
zurückkehren zur strengen Observanz ihrer Stifter, für die
in der Welt lebenden Christen, damit recht viele sich anschließen
an euch. Ja, ja, Meine Kinder, freilich solche, die da noch etwas
Eigenliebe in sich tragen, die da noch selbstsüchtig sind, auch
wenn sie in klösterlichen Genossenschaften leben, auch wenn sie
solche Glieder sind, die Ich berufen habe, Tag und Nacht vor Meinem
Tabernakel auf den Knien zu liegen, um Mir ihre Huldigung
darzubringen, selbst jene, sage Ich, wenn sie noch Selbstsucht in
sich haben, wollen es nicht leiden und können es nicht
begreifen, daß Ich mit Seelen in der Welt mehr verkehren sollte
als mit ihnen ... Seht nun all die vielen Menschen, die in der Welt
wandeln, Tag und Nacht an Meinem eucharistischen Leib vorübergehen,
ohne Mich zu beachten, ja, die Mir Tag für Tag einen Dolchstich
ins Herz versetzen. Dafür sollt ihr sühnen und büßen.
Ihr sollt ja, wie Ich euch schon oft gesagt, den eucharistischen,
geheimnisvollen Weg wandeln, den Ich gehe im stillen Tabernakel. Dort
wohne Ich Tag und Nacht, mitten unter Meinen Geschöpfen, aber
sie kennen Mich nicht, ja, sie verachten und hassen Mich ... Ebenso
müßt ihr, Meine Kinder, wandeln unter der gottlosen Welt,
für sie leidend und sühnend und bittend und betend, und von
ihnen Tag und Nacht nichts als Hohn und Spott ernten. Seht, Meine
Kinder, selbstlos wie Ich es bin im stillen Tabernakel, müßt
und sollt ihr sein. Dies ist der geheimnisvolle Weg, den Ich euch
zugedacht habe.“
Vigil von
Herz-Jesu-Freitag im März 1900
Jesus:
„Meine
Kinder! Das israelitische Volk seid ihr. Wie Ich sie geliebt, wie Ich
immer und immer wieder mit ihnen verkehrte, von Adam angefangen bis
hinauf zum letzten der Propheten, so verkehre Ich mit euch, in eurer
Mitte, bis hinauf zum letzten der Christen. Die Welt soll und muß
gerettet werden. Und wer es wagen möchte und wagen wollte, diese
Bundeslade zu berühren, mit dem will Ich strenge Rechenschaft
halten, derjenige, sage Ich, der nicht befugt und bevollmächtigt
ist dazu. Dies sind jene, die da noch draußen stehen, die nicht
das Recht haben, sich zu wagen an diese Bundeslade. Die Bundeslade im
Neuen Testament ist der Tabernakel, ist dort in eurer Kirche, in
deren Mitte Ich wohne, und die da draußen stehen, dürfen
es nicht wagen, an diese Bundeslade auch nur den Finger zu rühren,
das heißt, erst müssen sie eingegliedert werden in die
große Familie, die Ich Mir gegründet habe in Meinem Reich.
Und diejenigen, die abgewichen sind vom rechten Weg, wenn sie auch
mitten in diesem Reich stehen und teilhaben an der Bundeslade, sie
haben doch nicht das Recht, weil sie Mich nicht mehr kennen. Für
diese alle sollt ihr Sühne und Buße leisten, damit sie
wieder herbeikommen und Mein Reich wieder aufgerichtet werde auf der
ganzen weiten Welt. Erst muß Meine Kirche wieder zur Blüte
gelangen; erst müssen die Christen, die Mir am nächsten
stehen, wieder Glieder Meines Leibes werden, lebendige Glieder Meines
Leibes. Dann, wenn die Welt sieht, was es heißt um das
Christentum, werden viele, viele sich wieder anschließen.“
Vigil vom
Fronleichnamsfest 1900
Antonius:
„Siehst
du, meine Schwester, deswegen ich dir gezeigt, daß einzig und
allein die Seele, in welcher der Herr auf außerordentliche
Weise wirken will, an den Tabernakel sich halten muß. Dort muß
sie hineilen, sie muß hören die Stimme ihres Geliebten in
ihrem Herzen, nicht achten auf das Gerede der Menschen, selbst wenn
es von denjenigen kommt, die über sie gestellt sind, welche die
Aufgabe haben, andere zu leiten, die Herzen anderer zu leiten. Auch
mir ging es so. Meine Brüder verklagten mich bei meinen Obern,
als sei ich eine scheinheilige Person, als wollte ich Frömmelei
treiben, weil ich jeden Augenblick benutzte, um vor den Tabernakel zu
gehen, weil ich, wenn ich an der Arbeit war, mich immer soviel wie
möglich von anderen zurückzog, sobald es wieder ging, um
mit meinem Gott zu verkehren. Darum wurde ich von einigen gehaßt,
von anderen gleichgültig angesehen als Sonderling, als wollte
ich mehr sein als sie, mich einschmeicheln bei meinen Obern, und wie
die Fehler vorkommen in Genossenschaften, wo viele beisammen wohnen
und wo jeder nach Heiligkeit oder doch nach Frömmigkeit strebt.
Du hast gesehen, wie sie zu meinen Oberen liefen und mich verklagten,
daß ich schon wieder müßig gehe, schon wieder in die
Kirche gelaufen sei. Das war mein ganzer Lebensweg.“
Jesus:
„Dieses
bereitet Meinem Herzen einen unaussprechlichen Schmerz und einen
unaussprechlichen Kampf. Ich kämpfe, sage Ich euch, Meine
Kinder, Ich kämpfe im stillen Tabernakel, ob Ich es nicht
zulassen soll, daß das Licht des Glaubens hinweggenommen werde
diesem verkehrten Geschlecht, und deswegen arbeite Ich an den guten
treuen Seelen und Ich kann ihnen keine Mühe ersparen, keine
Leiden. Leiden müßt ihr, ihr guten treuen Seelen. Sage
dieser Schwester, sie soll viele, viele Seelen retten in dieser
Stadt. Die Finsternis wird von Tag zu Tag dichter, denn seht euch um
in dieser Stadt und in der Umgegend, wo überall die
Festlichkeiten stattfinden, ob man da noch denkt an eine
Sonntagspflicht, an die Familienpflichten, die der Vater und die
Mutter haben. Alles wird vernachlässigt. Die Kinder gehen ihre
Wege. Der Vater geht seine Wege und die Mutter ihre, wenn auch nicht
gerade wie der Vater, sie kann es nicht mehr halten, und sie läuft
über zur Fahne Satans, weil sie aus lauter Verzweiflung
überläuft. Und diese Familien muß Ich Tag für
Tag mit ansehen und Ich kämpfe in Meinem stillen Tabernakel, ob
Ich denn noch bleiben will unter diesem Geschlecht ... Darum auf,
Meine Kinder, auf! Ihr seid die Berufenen, ihr, ihr! Um euretwillen
soll das Licht des Glaubens erhalten bleiben.
Seht, wie die Oberhäupter
sich verbinden mit den Liberalisten, wie sie alles aufbieten, um das
Volk am rechten Fleck anzupacken, damit auf so feine Weise der Glaube
hinausgeschafft wird aus der Schöpfung, aus diesem Lande, der
Glaube an die heilige Eucharistie, denn nur das Christenvolk hat Mich
ja in seiner Mitte, alle anderen Glaubensgenossenschaften wissen ja
nichts von Meiner Gegenwart, wenn sie auch noch an einen Gott
glauben. Und unter diesem Geschlecht, das da so bearbeitet wird,
stehe Ich jetzt als ein unbekannter Gott, denn je mehr da gespielt
und getanzt wird, desto mehr vergißt man Mich im heiligsten
Sakrament des Tabernakels. Ihr, Meine Kinder, sollt die Ehrenwache
bilden. Um euretwillen will Ich bleiben, und wenn es eure
Vorgesetzten jetzt noch nicht glauben wollen, ja, ja, sie werden es
glauben, werdet nicht irre! Es ist, wie Ich euch schon lange gesagt.
Weil die Welt gar zu gottlos geworden ist, will man alles vermeiden,
was auffällig ist. Von euch wird nichts verlangt als wie die
Beharrlichkeit, ein tieflebendiger Glaube, eine unerschütterliche
Hoffnung, ein felsenfestes Gottvertrauen und ein festes
Zusammenhalten zum Liebesbund.“
Fest St. Peter und
Paul 1900
Jesus:
„Und
seht, Meine Kinder, wie es immer mehr abwärts geht in jetziger
Zeit. Wie muß Ich es beklagen! Tag und Nacht wohne Ich unter
euch im stillen Tabernakel und schaue zu, ob ein Mensch komme und bei
Mir sich Rat und Trost und Hilfe suche, um sein gequältes Herz
zu erleichtern. Ihr wißt nicht mehr, wo es euch fehlt, ihr alle
fühlt den Druck, der auf der Menschheit lastet. Das Leben wird
finsterer und finsterer. Alle müssen mitfühlen den Kummer,
den Schmerz, den euer Gott und Herr, der unsichtbar unter euch
zugegen ist, tragen muß im stillen Tabernakel, denn wohl sah
Ich voraus, als Ich das hochheiligste Sakrament stiftete, als Ich Mir
vornahm, weil Ich die Menschen liebte und von ihnen scheiden sollte,
ein Denkmal zu hinterlassen, damit alle sich an Mir halten und mit
Mir vereinigt bleiben sollten, solange der Kampf dieses Lebens währt.
Damals sah Ich schon voraus, daß all dieses so kommen werde,
daß aus Meinem Herzen heraus es Menschen gibt, denn alle
Priester sind das Herz Meiner Kirche, Ich bin das Haupt, ihr alle
seid Meine Glieder, und das Herz Meiner Kirche, das Herz dieses
Meines mystischen Leibes ist das katholische Priestertum.“
20. Dezember 1900
Jesus:
„Wofür
bin Ich denn im Tabernakel? Doch nicht für die Holzwände,
sondern um in die Menschenherzen hinabzusteigen. Und warum steige Ich
hinab? Um mit ihnen zu reden.“
31. Oktober 1901
Jesus:
„Wo
ist denn Meine Hausfrau, die Mir die Speisen bereitet? Du sollst sie
sein. In dir will Ich alles niederlegen, die Speisen, deren die
Menschheit bedarf, das heißt, Meine Worte. Du sollst sie
austeilen unter Meinen Kindern, damit recht viele herbeikommen.
Siehe, wie verlassen bin Ich. Bedenke, wie Ich da wohne im
Tabernakel. Wo sind die Menschen, die sich mit Mir unterhalten? Ich
will, daß es immer neue Anregungen gibt, daß recht viele
herbeikommen.“
20. Januar 1902
Jesus:
„Ich
bin doch tagtäglich enttäuscht über die Menschen. Ich
erschaffe den Menschen, und zwar zu Meiner Ehre, und Millionen
Menschen machen Mir Unehre und Schande, und Ich gehe ruhig darüber
hinweg, nur um Meiner Auserwählten willen, weil Ich eine solche
Freude an Meinen Auserwählten habe, daß Ich das andere
übersehe. Wenn es alle Menschen so machen wollten, brauchte Ich
nicht im Tabernakel zu wohnen. Ich verlange nur ein standhaftes
Vertrauen und Glauben, und daß ihr euch nicht irremachen laßt.“
Fest Petri Stuhlfeier
am 22. Februar 1903
Jesus:
„Wenigstens
drei Stunden bringe jeden Tag vor Meinem Tabernakel zu. Nimm auch
mit, was du mitbringen kannst, besonders die Kinder; denn nicht nur
in den Städten werde Ich so mißhandelt, sondern in jedem,
auch dem letzten Dörfchen und Winkel der Erde. Ja, sage es N.,
man möge noch so viel nach Rom pilgern und alle Hebel in
Bewegung setzen, um Meiner Kirche zum Sieg zu verhelfen, aber solange
der Glanz der Heiligkeit eines tiefdemütigen Glaubenslebens aus
den Gliedern Meiner Kirche nicht herausleuchtet, sei alles umsonst.
Meine Kirche muß geläutert und gesiebt und viele Auswüchse
entfernt werden, und der Artikel: ‚Ich glaube an eine
Gemeinschaft der Heiligen’ von vielen recht beherzigt und
beachtet werden. N., (die aus dem Kloster entlassen wurde wegen
Magenkrebs) wird nicht sterben, sondern noch einmal ins Kloster
zurückkehren. Deine Neffen werden Priester werden, wenn auch
große Hindernisse in den Weg kommen.“
Fest des heiligen
Johannes am 27. Dezember 1903
Jesus:
„Darum
benütze die Zeit genau, und wo du dich losreißen kannst,
gehe vor Meinen Tabernakel und leiste Mir Abbitte und Sühne für
so viele Menschen, die es nicht mehr tun, die Mich links liegenlassen
als einen unbekannten Gott. Tut wenigstens ihr Mir Ersatz und Sühne
leisten.“
Freitag vor dem 1.
Fastensonntag am 19. Februar 1904
Jesus:
„Darum,
Meine Kinder, wenn Ich sage, Meine Kirche muß erneuert werden,
das Glaubensleben muß erneuert werden, dann müßt ihr
alles aufbieten, was Ich eingebe, wenn es auch manchmal scheint, als
sei Ich es gar nicht gewesen. Wenn Ich dann wieder alles so kommen
lasse, wie es kommt, wenn Ich dir sage, du sollst oft vor Meinen
Tabernakel kommen und es kommt dann ganz anders, so daß du
nichts dafür kannst, dann hast du keine Schuld.“
24. Februar 1906
Jesus:
„Wisse,
daß Ich im heiligsten Sakrament wohne wie ein Freund unter
seinen Freunden, ja, noch mehr, wie ein Vater unter seinen Kindern.
Wenn ein Vater zusehen muß, wie all seine Liebe und die Opfer,
die er für seine Kinder bringt, von einigen seiner Kinder nur
mit Füßen getreten und sie ihn mit Undank schnöde
verlassen und ihre eigenen Wege gehen, schmerzt ihn dieser Undank so
sehr, daß er alle Freude am Leben verliert. Wenn nun seine
übrigen Kinder sich alle Mühe geben, mit doppelter Liebe
dem Vater ihre Anerkennung darzubringen, dann wirft sich die ganze
Zärtlichkeit des Vaters auf seine guten Kinder, die ihm den
Undank ihrer bösen Geschwister ersetzen. Ich aber bin im
Tabernakel, um Mich Tag und Nacht zu opfern für Meine Kinder,
die Ich Mir am Kreuze erworben und muß zusehen, wie Tag für
Tag mehr Mein Blut mit Füßen getreten wird. Warum sollte
Ich da nicht Meine guten Kinder, die sich Mühe geben, Mich für
den Undank ihrer Mitbrüder zu entschädigen, Meine Liebe und
Zärtlichkeit fühlen lassen? In ihnen will Ich Meinen
Schmerz ersticken, indem Ich Meine ganze Zärtlichkeit über
sie ausgieße.“
4. März 1906
Jesus:
„Denn,
obwohl Ich im Tabernakel mit Fleisch und Blut gegenwärtig bin,
habe Ich aber nur einen verklärten Leib, einen leidensunfähigen
Leib. Darum lasse Ich Meine Auserwählten fühlen, was Ich
nicht mehr fühlen kann. Deswegen sagte Ich dir vor einigen
Tagen: Wenn du Mir Freude machen willst, dann unterlasse nicht, das,
was Ich mit dir rede, aufzuschreiben, denn es gilt nicht der Trost
dir allein, sondern allen, die mit gutem Willen Mir dienen wollen.“
25. Juli 1907
Jesus:
„Siehe,
Meine Tochter, hier in dieser armen Bretterwand weile Ich gerade so
wie in der reich ausgestatteten Kathedrale. Aber wie einsam und
verlassen von Meinen Kindern weile Ich hier. Wie selten kommt eine
treue Seele hierhin, Mich zu trösten. Darum fordere Ich dich
auf, ehe du diese Gegend verläßt, gehe zu Meinem Diener,
der hier den Gläubigen den Gottesdienst abhält und sage
ihm, er möge sich Mühe geben, wo er ein gutes Keimchen
findet in einer gläubigen Seele, dieselbe herbeizuziehen, damit
Mir auch hier Abbitte und Sühne geleistet werde! Wenn Mir unter
gläubigen Kindern Meiner Kirche der Aufenthalt im Tabernakel
erschwert wird durch ihre immer mehr überhandnehmende
Gleichgültigkeit, so wird Mir der Aufenthalt aber fast
unerträglich an den Orten, wo so viele Un- und Irrgläubige
wohnen, die Meine Gegenwart im Allerheiligsten Sakrament nur für
ihren Spott benutzen, und das Opfer der heiligen Messe, woraus allein
der Welt noch Heil und Segen Tag für Tag ausströmt, um den
Zorn Meines Vaters zu besänftigen, für teuflische Ketzerei
halten, und so Mein bitteres Leiden und Mein Kostbares Blut mit Füßen
treten.“
Fest der heiligen
Barbara 4. Dezember 1909
Jesus:
„Siehe,
das ist der Lohn schon hier auf Erden für diejenigen, die
glauben, daß Ich es bin, der mit dir redet, daß sie auch
teilnehmen an der Freude, die Ich ausgieße vom stillen
Tabernakel aus über Meine Kinder. Denn der opferfreudige Glaube
ist eine Belohnung, die Ich ausgieße über alle Mitglieder
des Liebesbundes, für alle jene aber, die das Wehen Meines
Geistes nicht verstehen wollen, eine Strafe, die ihren Verstand
verdunkelt, so daß sie zu der Gnade, die Geister zu
unterscheiden, nicht gelangen können. Siehe, das Werk, das Ich
dir auftrug, ist so groß, daß es zurückreicht bis
ins Paradies hinein. Ich will der Menschheit zeigen, wie vertraut Ich
damals schon mit dem Menschen umging, so auch heute noch in Meiner
wahren heiligen katholischen Kirche. Warum hat man noch nicht gehört,
daß Ich an einem Juden, Heiden oder Irrgläubigen solche
Dinge wirke? Und wollte jemand etwas dergleichen nachäffen
außerhalb Meiner Kirche, so ist es ein Zerrbild ohne Vernunft
und Verstand.“
Weihnachten 1909
Jesus:
„Freuet
euch, Meine Kinder, alle, alle in den vier Enden der Welt, freuet
euch! Ihr alle seid die liebsten Kinder Meines Herzens. Leistet Mir
Ersatz und Sühne. Geht still verborgen und ruhig eure Wege, aber
laßt euch nicht verwirren; der Weg geht über den
Kalvarienberg, aber er führt in die himmlische Herrlichkeit.
Dort mündet er am goldenen Tor, an der goldenen Pforte. Jubeln
wird man noch, freuen wird man sich, in der ganzen Welt wird man es
erzählen, was Ich Großes wirken wollte durch ein
unscheinbares Menschenkind. Ich will das Glaubensleben erneuern, Ich
will den Menschen zeigen, daß Ich wirklich unter ihnen wohne im
heiligsten Sakrament, im Neuen Bund in Meiner Kirche. Bethlehem, du
erster Stall, du warst der erste Hochaltar. Meine heilige Mutter und
Mein heiliger Nährvater waren die ersten Nebenaltäre. Die
lieben Englein musizierten beim Hochamt, als Ich geboren wurde und
eintrat in die konsekrierte Hostie, vielmehr, als Ich heraustrat aus
der konsekrierten Hostie, aus Meiner heiligen Mutter. Dieses ist es,
was Ich der Menschheit zeigen will ... Hier, hier ist der Tabernakel,
hier throne Ich, hier bin Ich, und so throne Ich in euren Herzen. Ihr
seid der Tabernakel, nicht in dem hölzernen Tabernakel ist Meine
Wohnung allein, aber um in euer Herz zu gelangen, deswegen bin Ich im
Tabernakel.“
Herz-Jesu-Freitag 4.
Februar 1910
Jesus:
„Nicht
so, Meine Tochter! Nicht dich will Ich trösten, aber durch dich
zu Meinen treuen Kindern reden, denn Mein Herz ist sehr betrübt.
Gehe und sage zu allen Meinen treuen Kindern, daß Ich gleichsam
in einem Schwächezustand Mich befinde in euren Tabernakeln, wo
Ich wohne, und daß Ich sehnsüchtig ausschaue nach Meinen
treuen Kindern.“
14. Februar 1916
Jesus:
„Seit
jener Zeit, wo Ich Meine Kirche auf Petrus gegründet habe und
ihm vor Meinem Heimgang zum Vater alles übergeben habe, seit
dieser Zeit hat die Hölle schon manchen heißen Ansturm
unternommen und versucht, diesen Felsen zu erschüttern. Doch so
groß auch ihre Macht ist, so ist ihr Werk noch nie gelungen,
und immer, wenn große Gefahr drohte, dann sandte Ich Hilfe vom
Heiligtum und erweckte Werkzeuge, die mit unerschrockenem Opfermut
alle Irrlehren wieder umstießen. Diese furchtbaren Gefahren des
Schiffleins Petri sah Ich voraus und darum bewog Mich auch die Liebe
dazu, Mein blutiges Kreuzesopfer geistigerweise fortzusetzen und im
heiligen Tabernakel Meine Ölbergstunden zu wiederholen. Wie
wenige von den vielen Millionen Seelen, die Ich durch Mein blutiges
Opfer am Kreuze erlöst, sind aber durchdrungen von den
Geheimnissen Meiner Liebe, und jetzt, wo das Zeitalter Meiner
heiligen Eucharistie anbrechen soll, gerade jetzt ist die Liebe und
das Verständnis für alles Hohe und Übernatürliche
gänzlich erkaltet. Fast unmöglich erscheint es nun selbst
jenen, die Mich kennen, daß eine Umgestaltung möglich sei
... Ja, noch nie, seit Ich im heiligen Geheimnis weile, habe Ich mehr
gelitten als jetzt und deshalb, weil es keine Christen sind, sondern
Menschen, und zwar Menschen, die sich noch Meines Namens zu rühmen
sich nicht schämen und doch keine Spur weder in Gedanken, noch
im Herzen tragen, welche Meinen Geist tragen. O was leide Ich unter
diesen Namens-Christen! Welche Marter bereiten sie Meinem Herzen.“
16. Februar 1916
Jesus:
„Die
tiefe Betrübnis im heiligen Tabernakel will Ich dir nun
klarlegen und dir zeigen, welche Seelen Meinem Herzen die tiefsten
Schmerzen verursachen. Ziehe sehr viel daraus, wenn du Mir Seelen
näherführst, und gerade diese Seelen, die Ich dir nun
zeige, sie zu bilden nach Meinem Geiste, wird dir auch die gleiche
Mühe kosten wie es Mir Schmerzen verursacht. In der Kirche
selbst ist man in dieser Zeit der Meinung, daß die Seelen
Meinem Herzen die tiefsten Qualen verursachen, die nicht an Meine
Gegenwart im Allerheiligsten Sakrament glauben oder außerhalb
der Kirche stehen. Ja freilich, diese armen, verirrten Seelen erregen
Mein tiefstes Mitleid, aber das Mitgefühl und die inneren
Gefühle erregen sie nicht, denn sie kennen Mich nicht und Ich
sie nicht. Ja, wenn ein Freund den Freund beleidigt, so tut dies auch
weher, als wenn ein Fremdling mir etwas zufügt. Da kann man sich
trösten mit dem Gedanken, daß er mich nicht kennt und es
nicht besser weiß. Dieses Gleichnis des Fremdlings kann Ich nun
auch auf jene Seelen anwenden, die außerhalb Meiner Kirche
stehen. Aber nun höre Meine tiefen Klagen über diejenigen,
die sich Meine Freunde nennen, und die wohl mit süßen
Reden Mich beim Einkehren in der heiligen Kommunion überhäufen,
aber nicht den Mut haben, ein Leben nach Meinem Geiste zu führen
und dem verderblichen Zeitgeist gänzlich nach und nach zu
entsagen.
Vor allem sind es jene
Frommen, die sich zwar Tugenden aneignen, aber auch umweht vom
Zeitgeist die Tugend demselben anpassen. Wenn jetzt Meine Lehre, wie
Ich sie gepredigt habe, auf die jetzige staatliche und kirchliche
Ordnung angepaßt werden sollte, wie würde das in der Tat
aussehen? Der grellste Widerspruch mit Meiner Lehre! Die jüdischen
Gesetze, Ich mußte sie umstoßen, und jetzt, wenn Ich
jetzt wieder Meinen Geist aufpflanzen will auf dieser so ganz ins
Natürliche gesunkenen Welt, so muß Ich alles zerstören,
was die Welt soziale und moralische Ordnung heißt. Ja, wo
bleibt denn da vor lauter weltlicher Ordnung noch ein Raum für
ein wahres Christenleben? Der reinste Hohn ist dasselbe. Wenn nun
Seelen, die fortgesetzt Meine Gnaden, die Ich im heiligsten Sakrament
niederlege, gebrauchen, dabei aber in ihrem stolzen menschlichen
Verstand alles Übernatürliche leugnen, so mußt du
Meinen Schmerz begreifen, wenn Ich noch in solche Herzen einkehren
soll. Tränen der heißesten Qual hat Mein lieber Pius X.
geweint, als die Welt seine Stimme so wenig beachtet; jedoch Mein
göttliches und so tieffühlendes Herz, das erglüht von
Liebe, weint blutige Tränen, wenn Ich nirgends Eingang finde,
und am allermeisten bei denen, welche Mir geweiht sein sollen. Welche
Verheerungen erblicke Ich da! Unter dem Bewußtsein ihrer
Selbstgerechtigkeit treten sie zu Meinem hochheiligen Geheimnis hinzu
und heucheln Liebe wie damals die Pharisäer. Meine
übernatürlichen Werke aber verfolgen sie und suchen
dieselben zu zerstören. Das gleiche Bild wie zu Meinen Zeiten,
als Ich auf Erden wandelte. Sie wurden auch immer verstockter, denn
sie sahen mit leiblichen Augen Meine Wunder, und doch gingen sie
soweit, Mich zu kreuzigen.
Heute nun wird weder dem
Stellvertreter Christi, Meinem rechtmäßigen Nachfolger
Petri, voller Glaube und Vertrauen geschenkt, noch lassen sie Meine
Werke aufkommen, die auf übernatürlichem Keim aufgebaut
sind. Sie wollen Mir, dem Herrn des Himmels und der Erde, auch heute
noch vorschreiben, wen Ich erwählen soll, um Meinen Willen
kundzutun. Und nun sage Ich ernst und furchtbar, keiner von all
diesen, die Meine Werke vernichten wollen, werden Mein Abendmahl
verkosten, weder bei Meinem eucharistischen Mahle und Friedensfest
auf Erden, noch beim himmlischen Hochzeitsmahle. Nur lasse Ich zum
Mahle einladen, wen Ich will und wer fähig ist, Meinen Geist
anzunehmen. O wie furchtbare Qualen muß ich nun noch immer mehr
erdulden im hochheiligen Geheimnis, bevor die großen
Heimsuchungen anbrechen.
Darum führe Mir
jetzt immer mehr Opferseelen und Sühneseelen näher, aus
allen Ständen wünsche Ich solche. Ich führe sie zu dir
und dann scheue kein Opfer, die Eisrinde ihrer Herzen zu schmelzen
und das eucharistische Licht deines liebeentflammten Herzens auf sie
einwirken zu lassen, damit sie erwärmt werden und Ich sie dann
Selbst noch bilden kann nach Meinem Wohlgefallen und sie fähig
werden, Meine Einsprechungen zu vernehmen. Eine überaus heilige
Aufgabe steht dir also bevor und vor allem aber auch eine mühevolle.
Ich weiß es. Könnte Ich Selbst Eingang finden in diese
Herzen, dann würde Ich Mich nicht eines solchen Werkzeuges
bedienen, aber die natürliche Liebe ist zu groß, als daß
Meine übernatürliche Liebe Platz finden kann.“
17. Februar 1916 –
Verwüstung
Jesus:
„Nun
will Ich dir erklären, was Ich unter dem Wort ‚Sühneseelen’
meine. Es sind jene bevorzugten Seelen, die Ich schon lange durch
schwere Prüfung aller Art an Mich gezogen habe, und die nun
bestimmt sind, Mir durch ihre Liebe Ersatz zu leisten für die
tiefen Leiden, die Mein Herz hauptsächlich erdulden muß,
besonders von seiten derjenigen Priester, die zwar das Amt eines
solchen bekleiden, aber mit einer Eisrinde umgeben Mich empfangen und
von übernatürlicher Empfindung keine Spur in ihrem Herzen
bergen. Wie du leidest, wenn du unter kalten Menschen weilst, so
leide Ich unendlich unter diesen von Mir so geliebten Priestern, die
Mein Stolz und Meine Freude sein sollten. Ja, soweit ist das innere
Leben in Meiner heiligen Kirche gesunken, daß Ich mit tiefem
Grauen die Verheerungen erblicke, die besonders in den so umnachteten
Priesterseelen Mir entgegenschauen. Wie sollte von dieser Seite eine
Umgestaltung des inneren Lebens möglich sein? Niemals!
Darum, Meine liebe, teure
Braut Meines hochheiligsten Sakramentes, erwärme und entzünde
nun die berufenen Sühneseelen, die Ich zu dir führe, und
die niemals sich würdig finden würden, um Sühne zu
leisten, da sie von seiten der Priester nicht dazu aufgefordert,
nein, vielmehr abgehalten werden. Und doch muß Ich um diese
Sühne bitten, denn Meine Leiden im hochheiligen Geheimnis sind
nicht zu begreifen. Darum sage nun diesen Seelen, die Ich dir zeige,
welche zur Sühne bestimmt sind, daß sie Mir alle Gefühle
ihres Herzens weihen sollen und oft und täglich zum Tisch des
Herrn hinzutreten sollen ohne bange Zweifel, und daß sie, sooft
es ihnen möglich ist, vor Meinen heiligen Tabernakel kommen
sollen, um Mich dort zu trösten und anzubeten. Schon einmal habe
Ich eine ähnliche Sühne gewünscht durch die Einführung
der Ehrenwache Meines göttlichen Herzens, aber ach, wie kalt und
wie gleichgültig sind so viele Mitglieder derselben, wie wenige
finden sich auf ihrem Liebesposten ein, und kaum habe Ich dieses Werk
von der heiligen Kirche verlangt, so muß Ich nun auch über
dieses Meine Klagen laut werden lassen. Ja, die eisige Kälte,
die durch die Welt weht, sie ergreift selbst alle jene, die Ich noch
Meine Ehrengarde nenne, und was muß Ich noch alles ersinnen,
damit Ich noch bis an das völlige Ende der Zeiten in dem
Geheimnis bleiben kann, daß der Schmerz ein wenig gemildert
wird. O undankbare Christenheit! Ja, solche Klagen, Ich könnte
sie nicht genug ausrufen. Es sind so viele, die Mein von Liebe
verzehrtes Herz beschleichen. Nur, wer Meine unbegreifliche Liebe
erkennt, begreift Meinen Schmerz. Wie sollten jetzt die armen
Menschen sich noch stärken von Meinem heiligen Geheimnis auf die
kommenden Zeiten! Statt dessen gähnen Mir lauter leere Kirchen
entgegen und beim Gottesdienst lauter Herzen ohne lebendigen Glauben
und ohne Funken einer Liebe. O arme Menschen! Wie damals, als Ich auf
Erden war, ein Land der Erde Meine Füße getragen, so soll
auch wieder nur ein Land Meine eucharistische Herrlichkeit verkosten.
Doch so viele gute Seelen Ich auch darin erblicke, so muß Ich
dennoch mit Entsetzen sehen, daß es noch vorher verwüstet
werden muß; denn so könnte Ich unmöglich dort auf
Meinem eucharistischen Throne in Meinem Friedenstempel herrschen. Ja,
dann erst wird Mir wahre Sühne zuteil werden, welche dann
fortdauern wird in der ewigen Glorie.“
18. Februar 1916 –
Opferseelen
Jesus:
„Die
geistige Bildung der Sühneseelen habe Ich dir nun klargelegt.
Nun will Ich dir noch eine andere Art von Seelen zeigen, die noch
kostbarer sind und auf deren Heranbildung du die größte
Sorgfalt verwenden mußt. Es sind die Opferseelen. Als schönstes
und heiligstes Vorbild dieser Art von Seelen leuchtet als erstes
Vorbild Meine geliebte, himmlische Mutter und Ihr folgen in endloser
Reihenfolge seit der Zeit der ersten Christen vor allem jene
christlichen Mütter, die ihre Kinder im wahren christlichen
Geist geistig wiedergeboren haben und so ihre Kinder unter vielen
Opfern für den Himmel gerettet haben. Wie Meine liebe Mutter
damals unter dem Kreuz als Königin der Martyrer stand, so ehrt
Mein liebendes Herz vor allem jene Mütter, die treue
Nachfolgerinnen von Ihr sind und mit Anrufung Ihres Beistandes sich
retten und befreien vom Gift, das die Stammutter der Lebendigen im
Paradies auf ihre ganze Menschheit herabbeschworen und deren Schuld
und Strafe alle ihres Geschlechtes besonders büßen müssen.
Ja, furchtbar lastet diese Schuld der Sünde besonders auf den
Müttern, und die Schlange, die schon die Eva mit List betrog,
wie schleicht sie sich auch heute noch an die Mütter, besonders
um sie in ihrem Samen der Hölle zu überliefern.
O wie furchtbar ist in
jetziger Zeit die Macht der Hölle! Was tut der Versucher wegen
einer einzigen Menschenseele und wieviel erst um Seelen, welche
bemüht sind, noch mehrere zum Himmel zu führen. Und jetzt,
wo das Ende der Zeiten so nahe ist, und wo so vieles noch auf Erden
gebüßt werden muß, welch schweres Fegefeuer muß
Ich noch über Meine Mir so teuren Opferseelen verhängen und
wie muß Ich sie oft in den Fesseln der Sünde und des
Satans schmachten sehen. Wie wehe tut es da Meinem Herzen, wenn sie
seiner Stimme gehorchen und dem Tisch der Gnaden fernbleiben und so
immer unfähiger zum Kampf werden. O rufe ihnen durch Mich zu:
Kommt alle zu Mir, die ihr Meiner Hilfe so bedürftig seid! Sage
ihnen, wie sehr Mein göttliches Herz danach verlangt, sie durch
oftmaligen Empfang der heiligen Kommunion stark zu machen für
die kommenden Zeiten. Ja, den geistigen Mut einer Makkabäischen
Mutter braucht es in dieser Zeit und viel Gebet und Opfer von seiten
solcher Opferseelen. Besonders wer Meine liebe Mutter als
Schmerzhafte Mutter verehrt, wird sich wunderbar schützen in
allen Gefahren. Die Kämpfe der jetzigen noch guten Christen
gleichen denselben der ersten Christen, aber ihr Rang wird im Himmel
der größte sein. O liebe, teure Jüngerin und Apostel
Meines heiligsten Sakramentes, laß dir keine Mühe und kein
Opfer zu viel sein, solchen Seelen auf dem steilen Weg zur ewigen
Glorie behilflich zu sein und sie zu stützen, zu ermuntern und
aufzurichten. Wie werden sie dir einmal dafür im Himmel danken!
Ja, Ich werde dir immer die nötige Erleuchtung geben und du
wirst ohne Mühe erkennen, welche Mittel du anwenden mußt,
um die drohenden Gefahren zu beseitigen und fernzuhalten. Auch noch
andere Opferseelen möchte Ich dir nahelegen, und das sind Meine
geliebten Priester, die zur Heiligkeit bestimmt sind. Auch sie leiden
so viel, da auf die Fürbitte Meiner himmlischen Mutter auch
ihnen die Gnade zuteil wird, viele Seelen dem Satan zu entreißen
und für den Himmel zu retten und gleichsam durch Maria dieselben
geistig wiederzugebären; denn eine von den Fesseln Satans
befreite Seele kann nur durch Maria von ihren Wunden befreit werden.
Wie Ich am Opferaltar des Kreuzes der erste Opferpriester war, so
steht gleichsam auch die liebe, himmlische Mutter neben dem
mystischen Opferaltar des Kreuzes bei der Messe und bittet für
ihn bei Mir und für alle, für welche er heilige Meßopfer
darbringt. Ja, Meine liebe Mutter, wie nahe steht Sie dem Priester,
und ach, wie viele sind es, die Sie nicht kindlich verehren, und
doch, wie könnten sie dies geheimnisvolle Opfer ohne Ihre
Mithilfe würdig feiern? Nein, ohne Ihre Hilfe wird all ihr Beten
ohne Frucht sein und auch ihr Wirken ohne geistigen Wert sein. Nur
durch Maria können alle Opferseelen ihr schweres Amt vollbringen
und den Fürsten der Finsternis besiegen, der bald furchtbar in
den einzelnen Seelen tobt, aber auch mit versteckter List sich
verbirgt und so unendlichen Schaden anrichtet. Ja, furchtbar ist der
Kampf mit diesem Drachen, der Gift und Galle speit, und nur heilige
Priester vermögen ihn gänzlich zu besiegen, ohne daß
sie Schaden leiden. Ja, diese Meine Worte gelten besonders den
geliebten Priestern, die für Mich in dieser Hinsicht wirken.
Diese Worte von ihrem göttlichen Herrn und Meister seien ihnen
heilig, aber auch jene, die Ich als Apostel im Laienstand erwähle!“
8. März 1916 –
Verlassenheit im heiligsten Sakrament
Jesus:
„In
eine entscheidende Zeit tritt nun heute die heilige Kirche ein und
auch für dich, Meine liebe, gekreuzigte Braut, ist es eine Zeit
von tiefer Bedeutung. Habe Ich dich doch ausersehen, mit Mir Mein
Opfer des Kreuzestodes fortzusetzen und dich so mit Mir zum Heil der
heiligen Kirche mit Leib und Seele zu opfern. Der Tag dieses
geheimnisvollen Leidens ist nicht fern, und darum sei dir nun in
dieser letzten Zeit des Aufstiegs auf den Opferberg auf Kalvaria
recht viel deiner heiligen Aufgabe bewußt. Deinen Körper
an Abtötung zu gewöhnen, brauche Ich nicht zu erwähnen,
denn auf das Kreuz angeheftet, liegst du seit Wochen auf dem
Schmerzensbette. Doch einen innigen Wunsch hege Ich: Betrachte in
dieser heiligen Fastenzeit viel und oft mit denen, die um dich sind,
die tiefen Leiden im hochheiligsten Sakrament des Altars. Zu diesem
Zweck werde Ich dir Selbst die Betrachtungen zeigen. Steige nun,
liebe Braut, mit Mir zum Ölberg des heiligen Tabernakels und
betrachte dort Meine tiefe Betrübnis wegen Meiner Verlassenheit,
die Ich dort erdulden muß. Von wie vielen tausenden Gläubigen,
die wissen, daß Ich dort gegenwärtig bin, werde Ich nie
besucht, und von denen, die hie und da eine Kirche im Vorübergehen
betreten, o welche Kälte von diesen Herzen starrt Mir da
entgegen. Wenn Ich zurückdenke an die furchtbaren Leiden, die
Ich damals am Ölberg erduldete, o wieviel Ähnlichkeit haben
diese jetzt im Tabernakel. Drei Meiner liebsten Freunde nahm Ich mit
Mir, und ach, auch diese schliefen und ließen Mich allein in
Meinem Schmerz.
Und jetzt? Wie sieht es
heute aus auf Meinem Ölberg des heiligen Tabernakels? Wie viele
nennen sich Meine trauten Freunde und Meine Apostel, und wenn es
gilt, bei Mir eine Stunde zu verweilen, dann entwindet man sich
dieser heiligen Pflicht durch alle möglichen Ausreden, und ach,
wie wenige Seelen nenne Ich Mein Eigen, die mit inniger Liebe und mit
ganzem Herzen zu Mir kommen und Mich in Meiner Verlassenheit trösten.
Du weißt, liebe Braut, und Ich habe es dir ja schon oft
geklagt, daß gerade diejenigen Mir am meisten Schmerz bereiten,
die Mich täglich in den Händen tragen und Mein heiliges
Opfer feiern, Meine Priester. O an wie vielen Ketten ist ihr Geist
gefesselt und wie wenig lebendigen Glauben und treue, gänzliche
Hingabe finde Ich bei ihnen. Wie viele kostbare Zeit vergeuden sie
mit allen möglichen Geschäften und Mich, ihren Herrn und
Meister, Mich besuchen sie wohl, aber ihr Herz bleibt leer und ohne
Gefühl für Mich. O könnte Ich ihr Herz in Besitz
nehmen! O welche Wonne würden sie empfinden, jede freie Minute
in Meiner heiligen Gesellschaft mit Mir zu verkehren, der Ich doch
ihr einziger wahrer Freund bin. Wie wird es solchen Seelen sein, wenn
einmal die Hülle ihres Leibes fällt und ihr Geist sich
versetzt sieht vor Meinen unerbittlichen Richterstuhl, wo sie dann
den schauen, den sie auf Erden nie besucht und der nun mit der
strengsten Miene ihre Vergehen und Unterlassungen des Guten richtet.
Wie bitter wird dann die Reue werden, wenn sie der vielen Stunden
gedenken, welche sie Mir hätten weihen können und es nicht
getan haben. Aber, o wehe, dann kommt die Reue zu spät! Nur als
Arme Seele kann sie dann sich selbst anklagen und dann die Strafe
entgegennehmen, die dann Meine Gerechtigkeit über sie verhängt.
Ja, wie furchtbar ist
dann für eine Seele dieses Gefängnis des Fegefeuers, die
dann bedenken muß, daß sie mit mehr Liebe zum Guten es
hätte weit bringen können, unverzüglich in die ewigen
Räume aufgenommen zu werden. Doch ein Zurück gibt es nicht
mehr, sondern jetzt ist die Zeit der tiefsten Reue angebrochen und
diese bittere Reue peinigt die Seele auf das Furchtbarste. Sie
erkennen dann, daß Ich das höchste Gut und Besitz in aller
Ewigkeit bin und dieses höchste Gut hat sie bei Lebzeiten nicht
besucht und hat Mich, ihren Schöpfer und Erlöser, nicht
geliebt, wie sie hätte tun sollen. Ja, von tausend irdischen
Vorwänden ließ sie sich abwendig machen, Mich in Liebe zu
besuchen, und hat dadurch Mein göttliches Herz tief betrübt.
Ja, jetzt auf Erden überhört so manche Seele Meine
Einladung, in der anderen Welt würde sie danach lechzen, vor
Meinem hochheiligsten Sakrament verweilen zu dürfen. Ja, so weit
ist die Welt ins Natürliche und Irdische gesunken, daß man
überall Ruhe und Frieden sucht, nur nicht bei Mir, der Ich
verkannt und verlassen auf Meinem eucharistischen Throne bin. Nein,
keinen Thron kann Ich es jetzt nennen, sondern nur Gefängnis und
diejenigen, die Mein Gefängnis schließen, sind ohne Gefühl
und ohne Liebe für Mich. Doch, du gesunkene Welt, nun sollst du
bald erfahren, wer Herr ist über Leben und Tod. Ich, der Ich
verborgen im Tabernakel weile, oder euer verderblicher Gott, der
Mammon. Ja, jetzt soll Mein eucharistisches Königtum anbrechen,
nachdem Ich nun so eine endlose Zeit schon als Gefangener bei euch
bin. Mein Ölberg soll nun zum Tabor werden und herrlich werden
die Früchte sein, die dann erblühen.“
11. März 1916
Jesus:
„Ernste
und tiefergreifende Worte waren es, die Ich dir in Meiner letzten
Offenbarung kundgetan habe, aber noch lange nicht ernst genug; denn
was Ich leide, seitdem Ich im hochheiligsten Geheimnis weile, dies
auszusprechen, dazu sind Worte zu wenig. Darum, teure Braut Meiner
heiligen Eucharistie, fühle du mit Mir und alle, die Mich
wahrhaft lieben. Den ganzen Kelch der Leiden Meiner Todesangst im
Tabernakel ließ Ich dich schon mittrinken und auch während
des nun anbrechenden Sühneleidens für Meine geliebte,
streitende Kirche auf Erden will Ich dich ihn verkosten lassen. Denn
groß werden die übernatürlichen Gnaden sein, die Ich
dann in dieser Nacht Meiner Todesangst am Ölberg über dich
ausgieße und du wirst da Geheimnisse von hohem Werte sehen
dürfen. Aber auch während des Freitagsleidens wirst du
Dinge schauen, die nur ein gänzlich durch und durch geläuterter
Geist zu schauen imstande ist. Doch sage Ich, auch deine Leiden sind
groß, ebenso groß wie die Gnaden. Doch Meine Kraft wird
sie dir soweit lindern, daß du sie zu ertragen imstande bist.
Ja, liebe teure Braut, wie manche Seele wird noch aus dem Gnadenborn
schöpfen, denn er ist unversiegbar; denn jeden Freitag fließen
dir neue Gnaden zu und gleich einem Opferlamm wirst du dich opfern
für das Heil der streitenden Kirche. Darum verlange Ich auch,
daß alle Mitglieder dich mit Liebe und Ehrfurcht behandeln,
denn vieles ist nach dem Sieg der heiligen Kirche dann dir zu
verdanken, denn in unermüdlicher Arbeit und feurigem Seeleneifer
wirst du für das schon anbrechende Reich Meiner heiligen
Eucharistie tätig sein und noch Tausende von Seelen dem Satan
entreißen. Wenn du für eine Seele bittest, so soll sie
nicht verlorengehen. Ja, furchtbar sind die Netze, die er ausgeworfen
hat, und wie viele Meiner Auserwählten schmachten noch darin und
können sich derselben nicht mit eigener Kraft entwinden. O wie
bangt Mir, wenn Ich von Meinem heiligen Tabernakel sehen muß,
wie viele dem Tisch der Gnaden fernbleiben nur deshalb, weil der böse
Feind ihnen die Netze der falschen Scham und Furcht umgeworfen hat
und sie dann vor Hunger nach geistigen Schätzen fast
verschmachten. Ich bitte dich, liebe Jüngerin, o löse ihre
Netze, ja, löse ihnen ihre bangen Zweifel und heiße sie,
zu Mir zu gehen wie zum Arzt der Seelen. Ja, in Liebe will Ich ihre
Wunden heilen und sie dann befähigen mitzuarbeiten an der
Neuerstellung des Reiches Jesu Christi auf Erden.“
Litanei von der heiligen Eucharistie
Herr, erbarme Dich unser
Christus, erbarme Dich
unser
Herr, erbarme Dich unser
Christus, höre uns
Christus, erhöre uns
Gott Vater vom Himmel –
erbarme Dich unser
Gott Sohn, Erlöser
der Welt – erbarme Dich unser
Gott Heiliger Geist –
erbarme Dich unser
Heilige Dreifaltigkeit,
ein einiger Gott – erbarme Dich unser
Jesus, Du lebendiges
Brot, das vom Himmel gekommen ist
Du fleischgewordenes
Wort, das unter uns wohnt
Du verborgener Gott und
Heiland
Du Lamm ohne Makel
Du unblutiges Opfer des
Neuen Bundes
Du immerwährendes
Opfer
Du wahres
Versöhnungsopfer für Lebende und Verstorbene
Du würdiges Lob- und
Anbetungsopfer
Du mächtiges Bitt-
und Dankopfer
Du erhabenes und
hochheiliges Sakrament
Du Gedächtnis des
Todes Christi
Du Brot, das der Welt zum
Leben gegeben ist
Du Brot, das alle Freude
in sich trägt
Du verborgenes Manna
Du Speise der Engel
Du Nahrung der
Auserwählten
Du Kelch des Segens
Du Geheimnis des Glaubens
Du Denkmal der göttlichen
Wunderwerke
Du höchstes Gut der
Kirche
Du Baum des Lebens
inmitten des Paradieses
Du Quelle
aller Gnaden
Du Brunn des lebendigen
Wassers
Du heiliges Gastmahl, bei
dem die Engel dienen
Du himmlische Kraft gegen
alle Sünde
Du Trost in allen Leiden
Du Stärke der
Schwachen und Mühseligen
Du Erquickung heiliger
Seelen
Du Band der Liebe und des
Friedens
Du Vorbild des
himmlischen Hochzeitmahles
Du Wegzehrung der im
Herrn Sterbenden
Du Arznei der seligen
Unsterblichkeit
Du Unterpfand der
zukünftigen Herrlichkeit
Sei uns gnädig –
verschone uns, o Jesus
Sei uns gnädig –
erhöre uns, o Jesus
Von allem Übel –
erlöse uns, o Jesus
Von dem unwürdigen
Genusse Deines Leibes und Blutes
Von der Begierlichkeit
des Fleisches
Von der Begierlichkeit
der Augen
Von der Hoffart des
Lebens
Von der Unehrbietigkeit
gegen dieses heilige Sakrament
Durch die Sehnsucht, mit
Deinen Jüngern dieses Ostermahl zu essen
Durch die Demut, mit der
Du Deinen Jüngern die Füße gewaschen hast
Durch Dein Verlangen, bis
zum Ende der Welt bei uns zu bleiben
Durch die
lebendigmachende Kraft Deines heiligen Leibes
Durch Dein Kostbares, für
uns vergossenes Blut
Durch Deine heiligen fünf
Wunden
Durch Dein von Liebe
brennendes Herz
Wir armen Sünder,
wir bitten Dich, erhöre uns
Daß Du in uns den
Glauben und die Ehrfurcht gegen dieses heiligste Sakrament erhalten
und vermehren wollest
Daß Du in uns eine
innige Liebe und Andacht zu diesem heiligsten Sakrament entzünden
wollest
Daß Du uns vor
Irrglauben, Unglauben und Blindheit des Herzens bewahren wollest
Daß Du uns mit Dir
und dem Nächsten in Liebe vereinigen wollest
Daß Du uns vor dem
Gottesraube einer unwürdigen Kommunion bewahren Wollest
Daß Du in uns das
Verlangen nach dem öfteren Genusse Deines Leibes und Blutes
erwecken wollest
Daß Du die
kostbaren Früchte dieses heiligen Sakramentes uns mitteilen
Wollest
Daß Du uns in der
Stunde des Todes mit dieser himmlischen Wegzehrung stärken
wollest
Daß Du uns zur
seligen Anschauung Deiner Gottheit und Menschheit führen wollest
Daß Du uns zur
glorreichen Unsterblichkeit auferwecken wollest
O Lamm Gottes, das Du
hinwegnimmst die Sünden der Welt –
verschone uns, o Jesus
O Lamm Gottes, das Du
hinwegnimmst die Sünden der Welt –
erhöre uns, o Jesus
O Lamm Gottes, das Du
hinwegnimmst die Sünden der Welt –
erbarme Dich unser, o
Jesus
V. Brot vom Himmel
hast du ihnen gegeben. (Alleluja.)
A. Das alle
Erquickung in sich birgt. (Alleluja.)
V. Lasset uns
beten! Gott, Du hast in dem wunderbaren Sakramente das Andenken an
Dein Leiden hinterlassen; wir bitten Dich: laß uns die heiligen
Geheimnisse Deines Leibes und Blutes so verehren, daß wir die
Frucht Deiner Erlösung allezeit in uns erfahren, der Du lebst
und herrschest in Ewigkeit.
A. Amen
Eucharistischer Rosenkranz vor dem Tabernakel
Begrüßung
der Himmelskönigin
Im Namen des Vaters ...
Zwölfmal die
Anrufung: O Himmelskönigin, wer ist Dir gleich!
Ehre sei dem Vater ...
Begrüßung
des eucharistischen Königs im heiligen Tabernakel vor dem
Tabernakel kniend:
Im Namen des Vaters ...
Ich glaube an Gott ...
Ehre sei dem Vater ...
Vater unser ...
Gegrüßet seist
Du, Maria ... Jesus, der in uns den Glauben vermehre ...
Gegrüßet
seist Du, Maria … Jesus, der in uns die Hoffnung stärke
...
Gegrüßet
seist Du, Maria ... Jesus, der in uns die Liebe entzünde
...
Ehre sei dem Vater...
Gesätze:
1. Der tiefbetrübt
ist im heiligen Tabernakel
2. Der aufs neue
gegeißelt wird durch den Undank der Menschen
3. Dessen liebevolles
Herz von Dornen umwunden wird durch den Stolz der unbeugsamen Herzen
4. Der das schwere Kreuz
der Verlassenheit trägt bis zum Ende der Zeiten
5. Der aufs neue
gekreuzigt wird in der heiligen Hostie unter den Füßen der
Gottlosen.
Am Schluß jeden
Gesetzleins setzen:
Hochgelobt und gebenedeit
sei das Allerheiligste Sakrament des Altares, das Kostbare Blut Jesu
und die unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria, von nun an
bis in Ewigkeit. Amen.
Gebet für die Mitglieder der Leibgarde Jesu Christi
O Jesus, Du unser Gott
und Heiland, entzündet von lebhaftem Verlangen, Dein
anbetungswürdiges, von so vielen verkanntes und beleidigtes Herz
zu trösten, und im Bewußtsein unserer Unwürdigkeit,
bringen wir Dir unsere Huldigung dar durch das unbefleckte Herz
Mariä, Deiner heiligen Mutter. Mit Ihr vereint und durch Sie als
unsere Bannerträgerin, bitten wir Dich, Deine mächtige Hand
über Deine Kirche auszustrecken, sie zu verteidigen und ihr den
Sieg über alle ihre Feinde zu verleihen; erleuchte und führe
unser ehrwürdiges und erhabenes Oberhaupt.
Würdige Dich, wir
bitten Dich, unser Vaterland zu segnen und zu beschützen; wirf
auf dasselbe Deinen barmherzigen Blick und gib ihm heilige und
standhafte Verteidiger des Glaubens und der heiligen Eucharistie.
Gieße in alle Herzen eine glühende Verehrung des
Allerheiligsten Altarsakramentes und eine feurige Liebe zur Anbetung,
und verbreite die Ehrenwache am Tabernakel in Windeseile über
den ganzen Erdball und segne, behüte und beschütze alle
Mitglieder Deiner Tabernakel-Ehrenwache.
Ich bete Dich an, Herr
Jesus Christus, und sage Dir Dank, daß Du in Deiner unendlichen
Liebe zu uns armen Menschen das hochheilige Sakrament des Altares
eingesetzt hast. Stärke meinen Glauben und entzünde in mir
das Feuer der Liebe zu diesem Sakramente, damit ich oft und allzeit
würdig hintrete zu Deinem Tische und dadurch mir die Gnade
erwirke, vor meinem Tode noch mit dem himmlischen Manna gespeist zu
werden.
Endlich führe zu Dir
alle Sünder und Irrenden; überhäufe mit Deinen Gnaden
und Segnungen im reichsten Maße alle Mitglieder Deiner
„Leibgarde Jesu Christi – Tabernakel – Ehrenwache“
und verbreite in den Herzen aller die Ergüsse Deiner Liebe und
das brennende Feuer jenes Eifers, den zu entzünden Du auf Erden
gekommen bist. Das erbitten wir durch das allerreinste Herz der
unbefleckten Empfängnis Mariens. Amen.
Zur Ablassgewinnung
Einführung in die kirchlichen Bestimmungen
Can. 911 ff. Alle sollen
die Gewinnung von Ablässen hochschätzen, das ist die von
Gott gültige Nachlassung zeitlicher Strafen für Sünden,
die der Schuld nach bereits getilgt sind. Die kirchliche Obrigkeit
gewährt diesen Nachlaß aus dem Schatz der Kirche für
die Lebenden in der Form der Lossprechung, für die Verstorbenen
auf dem Weg der Fürbitte. Das Ablaßgeschehen ist leider,
wie vieles andere in unserer heiligen Kirche, bei vielen Gläubigen
und vor allem bei den Kirchenoberen in völlige Vergessenheit
geraten. Welch eine unverzeihliche Nachlässigkeit, denn dadurch
entgehen den Armen Seelen im Fegefeuer unzählig viele Gnaden und
Erleichterungen in ihrer Pein, die sie zu durchleiden haben. Es gibt
unzählige Ablaßbewilligungen, auf deren Veröffentlichung
und Bekanntmachung unter dem gläubigen Volke ein heiliger
Anspruch besteht. Das Ablaßgeschehen ist in allgemeinen
Richtlinien und Grundsätzen für das gläubige Volk
verbindlich geregelt und wird (wurde) von der Heiligen Päpstlichen
Pœnitentiarie als Schatz der Kirche verwaltet und behütet.
Die Heilige Päpstliche Pœnitentiarie führt dabei den
Auftrag des Heiligen Vaters aus. Ein Auszug aus den wichtigsten
Ablaßbestimmungen ist bei traditionellen katholischen Verlagen
noch erhältlich.
Zu Jesus im hochheiligsten Sakrament
I. Stoßgebete und Anrufungen
105
Seele Christi, heilige
mich!
Leib Christi, erlöse
mich!
Blut Christi, tränke
mich!
Wasser der Seite Christi,
wasche mich!
Leiden Christi, stärke
mich!
Guter Jesus, erhöre
mich!
In Deinen Wunden berge
mich!
Von Dir laß nimmer
scheiden mich!
Vor dem bösen Feinde
schütze mich!
In meiner Todesstunde
rufe mich
Und heiße zu Dir
kommen mich,
Daß ich mit Deinen
Heiligen Dich
Dann loben möge
ewiglich. Amen.
300 Tage Ablaß. 7
Jahre Ablaß, wenn man die Anrufungen nach der heiligen
Kommunion betet. Vollkommener Ablaß unter den gewöhnlichen
Bedingungen, wenn man es einen ganzen Monat lang jeden Tag andächtig
tut. (Ablaßkongr. 9. Januar 1854)
106
a) Sei gegrüßt,
Du Opferlamm des Heils! Für mich und das ganze
Menschengeschlecht hast Du Dich am Stamme des Kreuzes dahingegeben.
b) Sei gegrüßt,
Du Kostbares Blut! Aus den Wunden unseres Herrn Jesus Christus bist
Du am Kreuze geflossen und hast die Sünden der ganzen Welt
getilgt.
c) Herr, denk an Dein
Geschöpf; Du hast mich erlöst durch Dein Kostbares Blut.
500 Tage Ablaß für
jedes dieser Stoßgebete, auch für jedes einzeln, wenn man
es während der heiligen Messe bei der Wandlung betet.
(Ablaßkongr. 30. Juni 1893; Pœnit. 25. Februar 1933)
107
Mein Herr und mein Gott!
Die Gläubigen, die
dieses Stoßgebet vertrauensvoll, in Ehrfurcht und Liebe
sprechen, wenn bei der heiligen Messe die Hostie erhoben wird oder
während sie feierlich ausgesetzt ist, wird ein Ablaß von 7
Jahren gewährt; ein vollkommener Ablaß einmal in der
Woche, wenn sie dies jeden Tag tun, dazu beichten, die heilige
Kommunion empfangen und nach der Meinung des Heiligen Vaters beten.
(Pius X., eigenhändiges Reskript vom 18. Mai 1907, vorgelegt am
12. Juni 1907; Pœnit. 21. Juni 1927 und 26. Januar 1937)
108
Jesus im heiligsten
Sakrament, erbarme Dich unser!
300 Tage Ablaß.
(Breve vom 20. Mai 1911)
109
Gelobt und angebetet sei
ohne End’
Das hohe, heilige
Sakrament!
300 Tage Ablaß.
Vollkommener Ablaß unter den gewöhnlichen Bedingungen,
wenn man das Stoßgebet einen ganzen Monat lang jeden Tag
andächtig wiederholt. (Hl. Offizium 10. April 1913)
111
Ich will Dich preisen
ohne End’
Lebendiges Brot vom
Himmel, Du großes Sakrament.
300 Tage Ablaß.
Vollkommener Ablaß unter den gewöhnlichen Bedingungen,
wenn man das Stoßgebet einen ganzen Monat lang jeden Tag
andächtig wiederholt. (Pœnit. 4. Juni 1934)
112
O Opferlamm, Du bringst
uns Heil
Und tust uns auf des
Himmelstor.
Der Feinde Macht bedrängt
uns stets;
Drum gib uns Kraft und
steh uns bei!
Dem einen und Dreieinigen
Gott
Sei Ruhm und Ehre
allezeit!
Er schenke uns den ewigen
Lohn
Dereinst im seligen
Vaterland! Amen.
(Aus dem Brevier)
5 Jahre Ablaß.
Vollkommener Ablaß unter den gewöhnlichen Bedingungen,
wenn man die Anrufung in frommer Gesinnung einen ganzen Monat lang
jeden Tag wiederholt. (Pœnit. 4. Juni 1934)
113
Gepriesen sei der da
kommt im Namen des Herrn, Hosanna in der Höhe!
(Aus dem Brevier)
Die Gläubigen, die
obiges Gebetchen bei der Heiligen Messe nach der Wandlung andächtig
sprechen, wird ein Ablaß von 500 Tagen gewährt; ein
vollkommener Ablaß unter den gewöhnlichen Bedingungen,
wenn sie dies in frommer Gesinnung einen ganzen Monat lang jeden Tag
tun. (Pœnit. 22. November 1934)
II. Verehrung des Allerheiligsten
115
Sooft die Gläubigen,
wo sie gerade sind, beim Glockenzeichen zur Wandlung während der
Heiligen Messe irgendein Gebet verrichten, wird ihnen ein Ablaß
von 300 Tagen gewährt.
(Gregor
XIII., Konsit. „Ad excitandum“, 10. April 1580; Pœnit.
25. Februar 1933)
118
Den Gläubigen, die
das heiligste Sakrament andächtig besuchen, während es an
den zwei Tagen der Karwoche im sog. Heiligen Grab aufbewahrt wird,
und zum schuldigen Dank für die Einsetzung der heiligen
Eucharistie 5 Vaterunser, Gegrüßet seist Du Maria und Ehre
sei dem Vater beten, und dann die genannten Gebete noch einmal nach
der Meinung des Heiligen Vaters, wird ein Ablaß von 15 Jahren
gewährt; ein vollkommener Ablaß einmal am ersten Tag und
am zweiten Tag, wenn sie auch beichten und zum Tische des Herrn
gehen.
(Ablaßkongr. 7.
März 1815; Pœnit. 20. Mai 1935)
119
a) Den Gläubigen,
die vor dem im Tabernakel aufbewahrten heiligsten Sakrament zum
Zeichen der Anbetung ordnungsgemäß eine Kniebeuge machen
und dabei das Gebetchen sprechen: Jesus, mein Gott, Du bist hier
gegenwärtig im Sakramente Deiner Liebe; ich bete Dich an …
oder ähnliches (bspw. Mein Jesus, Barmherzigkeit oder Mein
Jesus, ich vertraue auf Dich), wird ein Ablaß von 300 Tagen
gewährt.
b) Wenn sie vor dem
ausgesetzten Allerheiligsten mit beiden Knien, wie es sich gebührt,
eine Kniebeugung machen und dabei das erwähnte oder ein
ähnliches sprechen, wird ihnen ein Ablaß von 500 Tagen
gewährt. c) Wenn sie an einer Kirche oder einer Kapelle
vorübergehen, in der das heiligste Sakrament aufbewahrt ist, und
durch irgendein äußeres Zeichen ihre Ehrerbietung zum
Ausdruck bringen, wird ihnen ein Ablaß von 300 Tagen gewährt.
Pius X. eigenhändiges
Reskript vom 28. Juni 1908, vorgelegt am 3. Juli 1908; Hl. Offizium
22. März 1917; Pœnit. 25. Februar 1933)
120
Den Gläubigen, die
beim Eintritt in eine Kirche zu allererst zum Sakramentsaltar
(Tabernakel) hingehen und dort dem Allerheiligsten Sakrament auch nur
kurz ihre Anbetung erweisen, wird ein Ablaß von 300 Tagen
gewährt.
(Pœnit. 15. Juni
1923)
121
Den Gläubigen, die
in frommer Gesinnung das heiligste Sakrament besuchen und 5
Vaterunser, Gegrüßet seist Du Maria und Ehre sei dem Vater
beten und dann die genannten Gebete noch einmal nach der Meinung des
Heiligen Vaters, wird ein Ablaß von 10 Jahren gewährt; ein
vollkommener Ablaß einmal in der Woche, wenn sie die ganze
Woche hindurch jeden Tag in Ehrerbietung dies tun, dazu beichten und
die heilige Kommunion empfangen.
(Breve vom 15. September
1876 und 3. Juni 1932)
122
Den Gläubigen, die
wegen Krankheit oder aus sonst einem triftigen Grunde nicht zur
Kirche gehen können, um Jesus im heiligsten Sakramente zu
besuchen, die dafür zu Hause oder da, wo sie eben festgehalten
sind, im Glauben an die wirkende Gegenwart Jesu Christi im Sakramente
des Altares im Geiste eine solche Besuchung machen und 5 Vaterunser,
Gegrüßet seist Du Maria und Ehre sei dem Vater beten und
dann die genannten Gebete noch einmal nach der Meinung des Heiligen
Vaters, wird ein Ablaß von 5 Jahren gewährt; ein
vollkommener Ablaß einmal in der Woche, wenn sie in der
gleichen Lage sich befinden und die ganze Woche hindurch jeden Tag
auf diese Weise eine Besuchung machen.
(Pœnit. 12. April
1935)
123
Den Gläubigen, die
an einer feierlichen eucharistischen Prozession im Gotteshaus oder in
der Öffentlichkeit teilnehmen, wird ein Ablaß von 5 Jahren
gewährt; ein vollkommener Ablaß einmal in der Woche, wenn
sie beichten, das Himmelsbrot empfangen und nach der Meinung des
Heiligen Vaters beten.
(Pœnit. 25.
September 1933 und 10. Juli 1936)
Gebetsanhang aus dem Gebetsschatz nach A. M. Weigl
Zur Königin der Engel – Zur Besiegerin Satans
Von Jesus an Barbara
Weigand empfohlen zum täglichen Gebet „Hehre Königin
des Himmels, höchste Herrin der Engel, Du hast von Anbeginn von
Gott die Macht und die Sendung erhalten, den Kopf der höllischen
Schlange zu zertreten. Wir bitten Dich demütig, sende Deine
himmlischen Legionen; damit sie unter Deinem Befehle und durch Deine
Macht die bösen Geister verfolgen, sie überall bekämpfen,
ihre Verwegenheit zuschanden machen und sie in den Abgrund
zurückstoßen.
Erhabene Gottesmutter,
schicke Dein unüberwindliches Kriegsheer auch in den Kampf gegen
die Sendlinge der Hölle unter den Menschen; zerstöre die
Pläne der Gottlosen und beschäme alle, die Übles
wollen. Erwirke ihnen die Gnade der Einsicht und der Bekehrung, auf
daß sie dem Dreieinigen Gott und Dir die Ehre geben. Verhilf
überall der Wahrheit und dem Rechte zum Siege.
Mächtige
Schutzfrau, durch Deine flammenden Geister behüte auch auf der
ganzen Erde Deine Heiligtümer und Gnadenstätten!
Bewache durch sie die
Gotteshäuser, alle heiligen Orte, Personen und Gegenstände,
namentlich das Allerheiligste Altarsakrament. Verhindere jede
Entweihung und Zerstörung. Du, unsere Zuflucht, unsere liebe
Frau! Wir bitten Dich vertrauensvoll darum, Du vermagst es ja mit
Leichtigkeit. Die Engel, Deine Diener, sind jeden Augenblick Deines
Winkes gewärtig und brennen vor Verlangen, ihn zu erfüllen.
Himmlische Mutter,
beschütze endlich auch unser Eigentum und unsere Wohnungen vor
allen Nachstellungen der sichtbaren und unsichtbaren Feinde. Laß
Deine heiligen Engel darin walten und Ergebung, Frieden und die
Freude des Heiligen Geistes in ihnen herrschen.
Wer ist wie Gott? Wer ist
wie Du, Maria? Du Königin der Engel und Besiegerin Satans?
O gute und zärtliche
Mutter Maria, Du makellose Braut des Königs der reinen Geister,
in dessen Angesicht sie zu schauen verlangen, Du wirst immer unsere
Liebe und Hoffnung, unser Schutz und Ruhm bleiben! Heiliger Michael,
heilige Engel und Erzengel, verteidigt uns, beschützet uns!
Amen.
(Gebete: „Werk der
heiligen Engel“)
„Wie du einst den Knaben Jesus“
Von Jesus an Barbara
Weigand empfohlen zum täglichen Gebet Zu dir, seliger Joseph,
nehmen wir in der Trübsal unsere Zuflucht. Wir haben deine
heilige Braut um Ihre Hilfe angerufen, nun bitten wir auch dich
vertrauensvoll um deinen väterlichen Schutz. Um der Liebe
willen, die dich mit der unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter
verbunden hat, um der väterlichen Liebe willen, mit der du das
Jesuskind umfangen hast, bitten wir dich flehentlich: Schau gütig
herab auf die Kirche, die Jesus Christus durch Sein Blut Sich
erworben hat, und komm unseren Nöten durch deine Macht zu Hilfe!
Nimm, o fürsorglicher
Beschützer der Heiligen Familie, die auserwählten Kinder
Jesu Christi unter deine Obhut! Liebreichster Vater, halte fern von
uns jede Ansteckung durch Irrtum und Verderbnis! Du starker
Beschützer, steh uns vom Himmel aus gnädig bei in unserem
Kampf mit der Macht der Finsternis.
Wie du einst den
Knaben Jesus aus der höchsten Lebensgefahr gerettet hast, so
verteidige jetzt die heilige Kirche Gottes wider alle Nachstellungen
ihrer Feinde und gegen jede Widerwärtigkeit. Jeden aus uns nimm
unter deinen ständigen Schutz, daß wir nach deinem
Beispiel und mit deiner Hilfe heilig leben, fromm sterben und die
ewige Seligkeit im Himmel erlangen. Amen.
(Leo XIII.)
Das Gebet eines großen Gottliebenden
Mein Herr Jesus Christus!
Aus Liebe zu den Menschen bist Du Tag und Nacht in diesem Sakramente
gegenwärtig. Du wartest, rufst und nimmst voll Erbarmen und
Liebe alle auf, die Dich hier besuchen. Ich glaube, daß Du im
Sakramente des Altars gegenwärtig bist. Ich bete Dich an im
Abgrunde meines Nichts; ich danke Dir für alle Gnaden, die Du
mir erwiesen hast, besonders dafür, daß Du Dich Selbst mir
in diesem Sakramente geschenkt, daß Du mir Deine heiligste
Mutter als Fürsprecherin gegeben, und daß Du mich gerufen
hast, Dich in dieser Kirche zu besuchen. So grüße ich
heute Dich liebevolles Herz. In dreifacher Absicht möchte ich es
tun: Erstens will ich Dir Dank sagen für dieses große
Gnadengeschenk; zweitens will ich alle Unbilden wieder gutmachen, die
Dir von Deinen Feinden in diesem Sakramente zugefügt werden;
drittens will ich durch diesen Besuch Dich an all den Orten der Erde
anbeten, wo Du in diesem Sakramente wenig verehrt wirst und ganz
verlassen bist.
Mein Jesus, ich liebe
Dich aus ganzem Herzen. Es schmerzt mich, daß ich Deine
unendliche Güte bisher sooft beleidigt habe. Mit Deiner Gnade
nehme ich mir vor, Dich in Zukunft nie mehr zu beleidigen. Für
jetzt aber schenke ich mich Dir ganz, so elend ich auch bin. Ich
entsage meinem Eigenwillen, meinen Neigungen, meinen Wünschen,
allem, was mein ist, und übergebe es Dir. Verfüge von heute
an über mich und alles, was mir gehört, so wie es Dir
gefällt! Ich suche und verlange nichts anderes als Deine heilige
Liebe, die Beharrlichkeit bis ans Ende und die vollkommene Erfüllung
Deines Willens.
Ich empfehle Dir die
Seelen im Fegefeuer, besonders die, die das heiligste Sakrament und
Maria, die seligste Jungfrau, am innigsten verehrt haben. Ich
empfehle Dir auch alle armen Sünder. Endlich, mein geliebter
Heiland, vereinige ich alle meine Gebete mit den Gebeten Deines
liebevollen Herzens und so vereinigt opfere ich sie Deinem ewigen
Vater auf und bitte Ihn in Deinem Namen, er möge sie aus Liebe
zu Dir annehmen und erhören.
(Hl. Alfons Maria von
Liguori)
Mein Gott, ich glaube fest,
daß Du wahrhaft und
wirklich gegenwärtig bist im heiligen Sakramente des Altars. Ich
bete Dich an aus dem tiefsten Grunde meines Herzens. In aller Demut,
die mir möglich ist, verehre ich Deine heilige Gegenwart. Meine
Seele, was für ein Trost ist es, daß wir Jesus Christus
stets bei uns haben, dass wir von Herz zu Herz vertrauensvoll
Zwiesprache halten können! Nun bete ich hier auf Erden in diesem
wunderbaren Sakramente Deine heilige Majestät an. Gib, Herr, daß
ich Sie auch einmal ewig anbeten kann im Himmel. Amen.
(Benedikt XV.)
Jesus, komm in meine Seele,
auch für jene, die
Dich nicht empfangen, für jene, die in einer Todsünde sind,
für jene, die nicht glauben, für jene, die Dich verstoßen.
Laß meine Seele Dir Wohnstatt sein und mein Herz für Dich
zum beständigen und lebendigen Tabernakel werden! Jesus,
Allgegenwärtiger, ich empfehle Dir meine Familie; beschütze
meine Familie, erleuchte, rette sie und alle Familien der ganzen
Welt! Mein Jesus, segne den Heiligen Vater, hilf ihm den Willen
Gottes zu erfüllen, hilf allen Sterbenden, besonders denen, die
nicht in der Gnade sind; rette sie! Mein Jesus, ich möchte Dich
heute zusammen mit unserer heiligsten Mutter, mit allen Engeln und
Heiligen, in allen Tabernakeln der Welt anbeten, lieben und Dir
danken. Amen.
Denk’ Du in mir, o Jesus,
dann denk’ ich
licht und klar! Sprich Du aus mir, o Jesus, so sprech’ ich mild
und wahr! Wirk’ Du durch mich, o Jesus, gerecht ist dann mein
Tun, geheiligt meine Arbeit, geheiligt auch mein Ruh’n! Erfüll’
mein ganzes Wesen, durchdring’ mein ganzes Sein, daß man
aus mir kann lesen die große Liebe Dein! Mach’, daß
ich hier auf Erden durch Deiner Gnad’ Gewalt kann allen alles
werden! Komm, werd’ in mir Gestalt! Amen.
Gott, wir weihen Dir unsere Herzen.
Sie sind verbunden durch
die stärkste, aufrichtige Bruderliebe. Wir bitten Dich Jesus, im
heiligsten Sakrament möge die tägliche Nahrung für
unseren Leib und unsere Seele sein, Jesus möge der Mittelpunkt
unsrer Liebe sein, so wie es bei Maria und Josef war. Herr, gib, daß
die Sünde niemals unsre Einheit störe hier auf Erden, daß
wir ewig vereinigt bleiben mit Dir, mit Maria, dem heiligen Josef und
allen Heiligen im Himmel. Amen.
(Benedikt XV.)
Siehe, o mein liebreichster Jesus,
wohin bist Du im Übermaß
Deiner Liebe gekommen! Du hast mir mit Deinem Fleisch und Deinem
Kostbaren Blut eine himmlische Tafel zubereitet, um Dich mir ganz zu
schenken. Wer hat Dich doch zu solchem Übermaß der Liebe
bewogen? Gewiß niemand anders als Dein liebevollstes Herz.
O anbetungswürdigstes
Herz meines Jesus, brennender Feuerofen der göttlichen Liebe,
nimm meine Seele in Deine heiligste Wunde auf, damit ich in dieser
Schule der Liebe lernen möge, jenen Gott wieder zu lieben, der
mir so erstaunliche Beweise Seiner Liebe gegeben hat. Amen.
Du
wartest, Herr,
Tag und Nacht in allen
Tabernakeln der Welt auf die Liebe der Menschen, auf ihren Willen,
sich retten zu lassen. Erinnere uns immer wieder an die Kälte
und Gleichgültigkeit, an die Lauheit und Ehrfurchtslosigkeit,
die Du, verborgener Gott, auf Deinen Erdenthronen erdulden mußt,
und laß uns stellvertretend anbeten und lieben jeden Tag! Ihr
heiligen Engel der Anbetung, lehret uns die Ehrfurcht vor jedem Hause
Gottes! Amen.
Beim Besuch des Tabernakels.
Darum laßt uns
tiefgebeugt verehren ein so großes Sakrament! Dieser Bund wird
ewig währen, und der alte hat ein End’; unser Glaube soll
uns lehren, was das Auge nicht erkennt. Gott dem Vater und dem Sohne
sei Lob, Preis und Herrlichkeit; mit dem Geist auf höchstem
Throne eine Macht und Wesenheit! Singt mit lautem Jubeltone der
Göttlichen Dreieinigkeit! Amen.
V. Brot vom Himmel
hast Du ihnen gegeben.
A. Das alle
Erquickung in sich birgt.
V. Lasset uns
beten! Gott, Du hast in dem wunderbaren Sakramente das Andenken an
Dein Leiden hinterlassen; wir bitten Dich: laß uns die heiligen
Geheimnisse Deines Leibes und Blutes so verehren, daß wir die
Frucht Deiner Erlösung allezeit in uns erfahren, der Du lebst
und herrschest in Ewigkeit.
A. Amen
Stoßgebete und Anrufungen
Eucharistisches Herz
Jesu, Du glühst von Liebe zu uns; entzünde auch unsre
Herzen in Liebe zu Dir!
(Leo XIII.)
Mit Maria, der
Makellosen, wollen wir anbeten, preisen, anrufen und trösten das
heiligste und liebenswürdigste Herz Jesu im Sakramente des
Altars.
(Hl. Pius
X.)
Gepriesen sei das
heiligste Herz Jesu im hochheiligen Sakramente des Altars.
(Hl. Pius
X.)
Eucharistisches Herz
Jesu, Du Vorbild des Priesterherzens, erbarme Dich unser!
(Hl. Pius
X.)
Eucharistisches Herz
Jesu, hab’ Mitleid mit uns!
(Hl. Pius
X.)
Lob und Preis sei dem
heiligen Herzen und dem Kostbaren Blute Jesu im hochheiligen
Sakramente des Altars!
(Hl. Pius
X.)
Gelobt sei das heiligste
Herz Jesu im hochheiligen Sakrament!
(Hl. Pius
X.)
Eucharistisches Herz
Jesu, mehre in uns den Glauben, die Hoffnung und die Liebe!
(Benedikt XV.)
Eucharistisches Herz
Jesu, Du Mittelpunkt der Gottesliebe, schenke der Welt den Frieden!
(Pius XI.)
Heiliges Herz Jesu im
hochheiligen Sakrament, ich bete Dich an.
(Benedikt XV.)
Liebe, Ehre und Ruhm sei
dem eucharistischen Herzen Jesu!
(Pius XI.)
Lob und Anbetung, Liebe
und Dank sei dem eucharistischen Herzen Jesu in allen Tabernakeln der
Welt ohne Unterlaß bis ans Ende der Zeiten! Amen.
(Pius IX.)
So vergessen im heiligsten Sakrament
Herz Jesu im heiligsten
Sakrament! Liebevoll teilst Du mit uns das Los der Verbannung. Ich
bete Dich an. Herz Jesu im heiligsten Sakrament, Du bist so einsam,
so sehr verdemütigt, so verlassen, so vergessen, so mißachtet.
Du wirst so viel geschmäht, so viel verkannt von den Menschen.
Du liebst unsre Herzen und wirbst um unsre Liebe. Du wartest geduldig
auf uns, willst uns erhören. Dein Wunsch ist es, daß wir
zu Dir beten. Du bist der Quell neuer Gnaden. Du bist so schweigsam
und möchtest doch reden zu den Seelen. Du bist der beste Schutz
für das innere Leben, Du lehrst uns die Geheimnisse der
Vereinigung mit Gott. Du bist das Herz dessen, der schläft und
doch immer wacht. Herz Jesu im heiligen Sakrament, hab’ Mitleid
mit uns!
Jesus, Du Opfer1amm, ich
will Dich trösten. Ich vereinige mich mit Dir, ich opfere mich
mit Dir, ich verdemütige mich vor Dir. Ich möchte auch mich
vergessen, um nur an Dich zu denken; ich möchte vergessen und
verachtet sein aus Liebe zu Dir. Nur von Dir will ich verstanden und
geliebt werden. Schweigen will ich und nur auf Dich hören. Mich
selbst will ich aufgeben und ganz mich verlieren in Dich. Du allein
sollst leben in mir. Gib, daß ich so Deinen Durst nach meinem
Heile stille, Deinen brennenden Durst nach meiner Heiligung, daß
ich rein werde und Dir eine lautere, echte Liebe schenke. Ich will
Dich nicht länger mehr warten lassen; nimm mich hin, ich schenke
mich Dir. Dir weihe ich mein ganzes Tun. Dir übergebe ich meinen
Geist, daß Du ihn erleuchtest, mein Herz, damit Du es leitest,
meinen Willen, daß Du ihn festigst, mein Elend, daß Du es
linderst, meine Seele und meinen Leib, damit Du sie nährst.
Herz meines Jesus im
heiligsten Sakrament, Dein Blut ist das Leben meiner Seele. Ich will
nicht mehr selbst leben, Du allein sollst leben in mir. Amen.
(Leo XIII., Breve 6.2.1899)
Weihe an Jesus im heiligsten Sakrament
(von Papst Leo XIII.)
Jesus, anbetungswürdiger
Meister! Du wohnst verborgen im Sakramente Deiner Liebe, Du weilst
hier bei mir, um mir die Verbannung zu erleichtern. Könnte ich
Dich nicht etwas trösten in Deiner Verlassenheit? Du schenkst
mir Dein Herz; könnte ich Dir nicht das meine schenken?
Mich Dir schenken, das
ist in Wahrheit ein Gewinn für mich. Da finde ich einen
unendlich kostbaren Schatz, ein liebevolles, selbstloses, treues
Herz. So sollte das meine sein. Solcher Art kann ich Dir nichts
bieten; ich empfange nur immer von Dir. Herr, an Großmut kann
ich mich nicht messen mit Dir; doch ich liebe Dich. Nimm mein armes
Herz huldvoll an! Bis jetzt ist es nichts; doch Du liebst es und
durch Dich wird es etwas werden. Mach es gut, nimm Dich seiner an!
Herz Jesu im heiligen
Sakrament, Dir weihe ich alle Fähigkeiten meiner Seele, alle
Kräfte meines Leibes. Ich will mich bemühen, Dich immer
besser kennenzulernen und immer mehr zu lieben. Dann will ich auch
mithelfen, daß die anderen immer besser Dich erkennen und immer
mehr Dich lieben. Ich will nur arbeiten zu Deiner Ehre und will nur
den Willen Deines Vaters tun. Dir weihe ich jeden Augenblick meines
Lebens. Ich will Dich anbeten in Deiner wirklichen Gegenwart, will
Dir Dank sagen für dieses unvergleichliche Gnadengeschenk, will
Dir Sühne leisten für unsere herzlose Gleichgültigkeit,
will ohne Unterlaß zu Dir flehen. Durch Dich, mit Dir und in
Dir senden wir unsere Gebete empor. Geläutert und gesegnet mögen
sie sich emporschwingen zum Throne der göttlichen Erbarmung zu
Gottes ewiger Ehre. Amen.
Gebet vor dem eucharistischen Herrn
Jesus, ich danke Dir, daß
Du wahrhaft, wirklich und wesentlich, mit Gottheit und Menschheit, im
Geheimnis des heiligsten Altarsakramentes gegenwärtig bist. Du
hast gesagt: Bittet und ihr werdet empfangen, suchet und ihr werdet
finden, klopfet an und es wird euch aufgetan werden. Siehe, ich komme
und klopfe an. Ich bitte Dich: Schenke uns heilige Familien, Priester
und Ordensleute!
Jesus, Du hast gesagt: Um
was ihr immer den Vater in meinem Namen bitten werdet, Er wird es
euch gewähren. Siehe, in Deinem Namen erbitte ich von Deinem
Vater die Gnade: Schenke uns heilige Familien, Priester und
Ordensleute! Jesus, Du hast gesagt: Himmel und Erde werden vergehen,
aber Meine Worte werden nicht vergehen. Siehe, im Vertrauen auf die
Unfehlbarkeit Deiner Worte bitte ich Dich: Schenke uns heilige
Familien, Priester und Ordensleute!
Heiligstes Herz Jesu, ich
vertraue auf Dich! Heiligstes Herz Jesu, es ist Dir nicht möglich,
mit uns Elenden kein Mitleid zu haben. Erbarme Dich über uns
Sünder und gewähre uns durch das unbefleckte Herz Mariens,
Deiner und unserer Mutter, die Gnade, um die wir Dich bitten. Amen.
(Aus: „Betendes
Volk Gottes“)
Gebet um Lebensbesserung
(von Papst Leo XIII.,
Breve 6.2.1899)
(Ihr Priester, ihr
Gottgeweihten und all ihr gottliebenden Seelen betet oft und
beherzigt das folgende Papstgebet:)
Herz meines Gottes im
heiligsten Sakrament, Du atmest und schlägst hier unter der
Hülle der heiligen Gestalten. Ich bete Dich an.
Die Liebe erwacht aufs
neue in mir, wenn ich das heilige Sakrament, dies große
Gnadengeschenk, betrachte. Reue erfaßt mich über meinen
Undank. In Demut knie ich nieder im Abgrund meines Elends und
versenke mich in den noch größeren Abgrund Deiner
Erbarmungen. Du hast mich erwählt von Jugend auf, hast mich in
meiner Schwachheit nicht verschmäht. Du bist in mein armes Herz
eingekehrt, bist gekommen, es zu gegenseitiger Liebe einzuladen. Du
hast mir Glück und Frieden gebracht. Doch ich habe alles
verloren; ich bin treulos gewesen, Herr Jesus. Mein Geist ist
abgeschweift, mein Herz ist kalt und lau geworden und ich habe es
zugelassen. Ich habe nur an mich gedacht und hab’ auf Dich
vergessen. Du wolltest mein Führer, mein Berater, mein
Beschützer sein im Leben; doch ich habe es geduldet, daß
die Leidenschaften Deinen stillen Lockruf übertönten, ich
habe nicht auf ihn geachtet und hab’ auf Dich vergessen.
Bei heilsamen Prüfungen
und Leiden, bei Freuden und Tröstungen, in meinen
Schwierigkeiten und Sorgen, statt zu Dir zu kommen, habe ich das
Geschöpf gesucht und hab’ auf Dich vergessen: Lieber
Jesus, ich habe auf Dich vergessen in den einsamen Tabernakeln, wo Du
in Liebe Dich verzehrst, in den Kirchen der Städte, wo man Dich
schmäht, in den gleichgültigen, gottesschänderischen
Herzen, auch in meinem eigenen, sündhaften Herzen, selbst als
ich hinging, Dich zu empfangen, und gleich nachdem ich Dich empfangen
hatte.
Herz meines Heilands im
heiligsten Sakrament, Du warst meine Freude bei meiner ersten
heiligen Kommunion, in den Tagen der Treue; ich schenke mich Dir aufs
neue. Komm auch Du wieder zu mir, ja, komm zu mir! Zieh mich von
neuem hin zu Dir! Verzeihe mir noch dies eine Mal! Durch meine Liebe
will ich alles wieder gutmachen.
Heiliger Erzengel Michael
und du, heiliger Johannes, du Lieblingsjünger des Herrn, tragt
meine Abbitte hin zu Gottes Thron und tretet ein für mich! Amen.
Sühne dem göttlichen Herzen Jesu
Göttliches
eucharistisches Herz Jesu! In Demut knien wir vor Dir nieder mit dem
festen Entschluß, die Beleidigungen, die Dir von uns und
anderen zugefügt werden, durch vermehrte Liebe und Treue gegen
Dich wieder gutzumachen. Darum versprechen wir Dir feierlich, im
Angesichte der heiligen Engel, die Deinen Altar umschweben:
Je mehr Deine
Geheimnisse gelästert werden, - desto fester wollen wir an sie
glauben, o Jesus!
Je mehr der Unglaube sich
anstrengt, uns die Hoffnung auf die ewige Seligkeit zu rauben, -
desto mehr wollen wir auf Dich hoffen, o Jesus, Du einzige Hoffnung
der Menschen!
Je mehr die Herzen dem
Antrieb Deiner Liebe widerstehen, - desto mehr wollen wir Dich
lieben, o unendlich liebenswürdiger Jesus!
Je mehr der Unglaube
Deine Gottheit angreift, - desto mehr wollen wir Dich anbeten, o
anbetungswürdiger Jesus!
Je mehr Dein heiligstes
Sakrament gelästert und verunehrt wird, - desto lauter und
feierlicher wollen wir rufen: Hochgelobt und gebenedeit sei das
Allerheiligste Sakrament des Altars!
Je mehr Du in Deinen
Kirchen vergessen und verlassen bist, - desto öfter wollen wir
Dich besuchen, Du unter uns weilender Jesus!
Je mehr Dein unendliches
Opfer versäumt und vernachlässigt wird, - desto eifriger
und andächtiger wollen wir ihm beiwohnen!
Je mehr Deine Kommunion
gemieden und mißbraucht wird, - desto häufiger und besser
wollen wir sie empfangen!
Je mehr Deine Gebote
vergessen und übertreten werden, - desto getreuer wollen wir sie
beobachten, o Jesus!
Je mehr Deine
anbetungswürdigen Tugenden verkannt werden, - desto mehr wollen
wir uns bestreben, sie nachzuahmen, o Jesus, Du Vorbild aller
Tugenden!
Je mehr die Hölle
zum Verderben der Seelen sich anstrengt, - desto größer
soll unser Eifer für ihre Rettung sein, Du Eiferer für das
Heil der Seelen!
Je mehr Genußsucht
und Sinnenlust herrschen, - desto mehr wollen wir uns im Geiste des
Opfers und der Entsagung hingeben, Du mit Schmach gesättigter
Jesus!
Je mächtiger die
Pforten der Hölle gegen Deine Kirche anstürmen, - desto
treuer wollen wir zu ihr halten, o Jesus!
Je mehr die Welt sich
empört gegen die unfehlbare Autorität des Papstes, - desto
mehr wollen wir mit kindlichem Glauben auf ihn hören und mit
demütiger Hingebung uns von ihm leiten lassen, o Jesus, Du ewige
Weisheit!
Je mehr die Menschen sich
voneinander in Selbstsucht absondern, - desto inniger wollen wir als
Glieder derselben Gottesfamilie einander lieben in Dir, o
liebreichster Jesus!
Je mehr die Nationen
einander hassen und befeinden, - um so mehr wollen wir alle uns
sammeln um Dein heiligstes Sakrament, o Jesus!
Lasset uns beten!
Göttliches Herz Jesu, gib uns Deine Gnade und mach’ sie in
uns so stark und so mächtig, daß wir als treue Kinder
Deiner Kirche Deine Apostel seien inmitten der Welt und Deine Freunde
hier und in der Ewigkeit! Amen.
O Quell’ ewiger Liebe
Herz Jesu im heiligsten
Sakrament, Du bist der Mittelpunkt der höchsten Liebe unseres
Herrn Jesus Christus. Du hast das hochheilige Sakrament eingesetzt,
um hier mitten unter uns zu wohnen, um unseren Seelen Dein Fleisch
als Speise, Dein Blut als himmlischen Trank zu reichen. Herr Jesus,
wir glauben fest an Deine große Liebe; sie hat dieses heilige
Sakrament eingesetzt. Hier vor dieser heiligen Hostie beten wir, wie
es sich gebührt, Deine Liebe an. Wir wissen es und bekennen es
freudig, das ist der heilige Quell, dem das Leben Deiner Kirche
entströmt. Deine Liebe ist für uns eine dringende
Einladung. Es ist, als würdest Du uns zurufen: Seht, wie Ich
euch liebe! Ich reiche euch Mein Fleisch als Speise, mein Blut als
Trank. Durch diese Vereinigung will Ich die Liebe in euch entzünden,
will euch verbinden mit Mir. Ich will eure Seelen Mir, dem
Gekreuzigten, dem Brot des ewigen Lebens, ähnlich gestalten.
Schenkt Mir eure Herzen, lebet in Mir und ihr werdet leben in Gott.
Ja, Herr, das ist der Ruf Deines eucharistischen Herzens; wir wissen
es, wir danken Dir dafür. Wir wollen ihm folgen, ja, wir wollen
ihm folgen. Gib, daß diese höchste Liebe uns ganz
durchdringt. In dieser Liebe hast Du unmittelbar vor Deinem Leiden
uns eingeladen, Deinen heiligen Leib zu empfangen und zu genießen.
Präge unserem Herzen tief den festen Vorsatz ein, dieser
Einladung treu zu folgen! Gib uns eine rechte Andacht und Ehrfurcht,
um das Geschenk Deines eucharistischen Herzens, das Geschenk Deiner
Liebe bis ans Ende, gebührend zu ehren und würdig zu
empfangen. Gib, daß wir so mit Deiner Gnade wirksam das
Andenken an Dein Leiden feiern, daß wir unsere Sünden und
unsere Gleichgültigkeit wieder gutmachen, daß wir die
Liebe zu Dir in uns nähren und stärken und das Unterpfand
einer seligen Unsterblichkeit stets in unsrem Herzen lebendig
erhalten. Amen.
(Hl. Pius X.)
Gebet zum auferstandenen Jesus
O auferstandener Jesus,
Du lebst in Deiner verklärten Menschheit, wir sagen Dir Dank für
das Geschenk des Lebens, das Du uns und Deiner Kirche mit Deiner
Auferstehung gebracht hast. Gib, daß Deine Söhne, die hier
im Gebete vereint sind, dieses Leben in sich immerdar nähren und
so mit Dir vereint bleiben und Deine Gebote erfüllen. Laß
das Osterlicht Deiner Gnade auf dem Wege leuchten, das die verirrten
und vom Wege abgewichenen Seelen zum Hause Deines Vaters zurückführt.
Erneuere jene in ihrer christlichen Tugend, die Deinen Namen tragen,
die aber nicht mehr dessen eingedenk sind, was dieser Name von ihnen
fordert. Öffne Deinem Licht und Deiner Liebe die Herzen aller,
die ihr Ohr dem Zweifel, der Verneinung, der Ablehnung Deiner
Heilsbotschaft leihen, oder die sich durch die leeren und
trügerischen Lockungen der Welt vom rechten Wege abbringen
lassen. Schenke Deiner Kirche neue Freude und trockne die Tränen
ihrer Söhne und Töchter, die da in Schmerz und Angst leben
und Verfolgung leiden um der Wahrheit und Gerechtigkeit willen, und
gib, daß in allen Herzen der Gruß Widerhall findet, den
Du nach der Auferstehung an Deine Jünger gerichtet hast: Pax
vobis! Der Friede sei mit euch! Amen.
(Pius XII.)
Zu Jesus Christus, dem König der Welt
Herr Jesus Christus, ich
huldige Dir als dem König der Welt. Alles, was geschaffen ist,
wurde für Dich geschaffen. Verfüge über mich, ganz wie
es Dir gefällt! Ich erneuere meine Taufgelübde, ich
widersage dem Teufel, seiner Pracht und seinen Werken und verspreche
als guter Christ zu leben. Ganz besonders verpflichte ich mich, nach
Kräften mitzuarbeiten, daß die Rechte Gottes und Deiner
Kirche zum Siege gelangen. Göttliches Herz Jesu, Dir weihe ich
das wenige, das ich tun kann, damit alle Herzen Dein heiliges
Königtum anerkennen und so Dein Friedensreich auf der ganzen
Welt fest begründet werde. Amen.
(Pius XI.)
Weihe des Menschengeschlechtes
(von Papst Leo XIII.)
Liebster Jesus, Erlöser
des Menschengeschlechtes, blicke herab auf uns! In Demut knien wir
hier vor Deinem Altar. Dein sind wir, Dein wollen wir sein. Um jedoch
immer inniger mit Dir verbunden zu werden, darum weiht sich heute ein
jeder von uns freudig Deinem heiligsten Herzen.
Viele haben Dich niemals
erkannt, viele lehnen Deine Gebote ab, weisen Dich zurück.
Erbarme Dich ihrer aller, gütigster Jesus, und ziehe alle an
Dein heiligstes Herz. Sei Du, Herr, König nicht nur über
die Gläubigen, die nie von Dir gewichen sind, sei es auch über
die verlorenen Söhne, die Dich verlassen haben. Gib, daß
sie bald ins Vaterhaus zurückkehren und nicht vor Elend und
Hunger zu Grunde gehen.
Sei Du König auch
über die, die durch falsche Lehren sich täuschen lassen
oder durch Spaltungen von Dir getrennt sind. Rufe sie zur sicheren
Stätte der Wahrheit und zur Einheit des Glaubens zurück,
damit bald nur eine Herde und ein Hirt werde. (Sei Du König über
alle, die immer noch vom alten Wahn des Heidentums oder des Islams
umfangen sind; entreiße sie der Finsternis und führe sie
zum Licht und Reiche Gottes. Blicke endlich voll Erbarmen auf die
Kinder des Volkes, das ehedem das auserwählte war. Möge das
Blut, das einst auf sie herabgerufen wurde, als Bad der Erlösung
und des Lebens auch über sie fließen.)
Verleihe, Herr, Deiner
Kirche Wohlfahrt, Sicherheit und Freiheit; verleihe allen Völkern
Ruhe und Ordnung. Gib, daß von einem Ende der Erde bis zum
andern der eine Ruf erschalle: Lob sei dem göttlichen Herzen,
durch das uns Heil geworden; ihm sei Ruhm und Ehre in Ewigkeit. Amen.
* der in Klammern
stehende Abschnitt wurde von Papst Johannes XXIII. gestrichen.
Gebet zu Jesus, dem König der Zeiten
(von Papst Pius XII.)
O Jesus, Du bist König
aller Zeiten, Unsterblicher und Unsichtbarer, Dir sei aller Zeiten
Ehre und Ruhm. Um Dich kreisen alle Jahrhunderte. Ist nicht in Dir,
dem Erlöser der gefallenen Menschheit, die Vergangenheit erfüllt
worden, wie das Auge des Propheten es vorausgesehen hat? Bist nicht
Du die Fülle der Zeit? Wir schauen Dich, wie Du herabkamst vom
Himmel zum gewaltigen Geschehen auf Golgotha, wie Du als
Erstgeborener von den Toten auferstandest, um als Sieger in den
Himmel aufzufahren. Die Zeitenfolge hat ihren Namen von Dir. Es kamen
Deine Boten und kündeten Deine Wundertaten, allen voran der
heilige Petrus, der noch immer lebt in seinen unfehlbaren
Nachfolgern. Auf Dich blickt der Glaube, zu Dir hin geht die
Sehnsucht der Hoffnung und die Glut der Liebe.
Alle Jahrhunderte leiden
und streiten für Dich. Durch Dich nehmen die jungen Nationen
mildere Sitten an und treten in die Gemeinschaft der Kulturvölker
ein; Dir gründen sie Zufluchtsstätten des Friedens und der
Heiligung, entzünden sie Leuchtfeuer der Wahrheit, bauen sie
Bögen und Pfeiler von schwindelnder Höhe, daß sie die
Stufen Deines Thrones zu erreichen scheinen, wahre Triumphbögen
auf den Wegen Deines sich ausbreitenden Sieges. Vor dem Auge Deines
Statthalters ziehen sie einher, die Scharen der Martyrer, die Chöre
der Jungfrauen, die Zahl der Gelehrten, all die frommen Familien, die
unübersehbare Zahl Deiner Gläubigen. Herrsche, o Jesus, und
triumphiere! Dein Reich komme, immer mehr komme es zu uns! Deine
Herrschaft erstrahle über dieser Erde! Gib, daß sie immer
mehr erkannt und geliebt werde! Immer schöner und machtvoller
zeige sie sich, unendlich an Macht gleich Deinem heiligen Blut, das
zu unserer und der ganzen Welt Erlösung vergossen ward! Wie
viele Schafe aus Deiner Herde, für die Du zu Deinem Vater
gebetet hast, irren noch umher, fern von dem einen Hirten, den Du zum
Führer und Verteidiger der wahren Weideplätze des Lebens
eingesetzt hast! Gib, daß unter seiner Hand sich alle
versammeln um Dich, den göttlichen Hirten unserer Seelen!
Wir sind Deine Söhne
und nehmen teil an Deinem Sieg. Seit neunzehn Jahrhunderten wird uns
die Frucht der Erlösung zuteil, die Du auf Golgotha vollzogen
hast. Was können wir da anderes tun, als Dich anbeten, Dir Dank
sagen und uns niederwerfen vor Deinem Kreuz, auf daß Dein Blut
als unsere Kraft und unser Heil immer reichlicher auf uns
herabfließe.
Göttlicher Heiland,
erlöse uns von der sterblichen Hülle des Leibes. Befreie
Deine Braut, die Kirche, von den Fesseln, die ihre Feinde ihr
anlegen. Entzünde in allen, die an Dich glauben, jene Liebe, die
die Brüder erlöst, und die hienieden die Einheit der Herzen
und der Seelen schafft. So werden wir alle, von Deinem mächtigen
Arm gehalten, uns erheben über die Wetterstürme der Welt,
hinauf aus der Dunkelheit des Glaubens, um in der lichten Schau
Deines ewigen Sieges immerdar glückselig zu sein. Amen.
Mein guter heiliger Engel,
erflehe mir die große
Gnade, daß, wenn ich vom heiligen Tabernakel fortgehe an meine
Tagesarbeit, ich meinen Jesus in meinem Herzen mitnehme, Ihm
Wohnstatt biete in mir. Zuvor bitte ich jedoch die liebe Muttergottes
flehentlich, Sie möge an die Stelle meines sündigen Herzens
Ihr Herz der Unbefleckten Empfängnis setzen und daselbst das
göttliche Herz Jesu empfangen und so mich zu einem Tabernakel
der letzten Zuflucht machen, auf daß der Gedanke an Jesus im
hochheiligsten Sakrament nie verlösche, sondern zur
immerwährenden Anbetung mich entbrenne, ich somit zu einem
wandelnden Tabernakel werde, in dem der eucharistische König
Seine Wohnstatt hat. Entzünde in mir das Feuer der Liebe zu
einer immerwährenden Ehrenwache vor dem heiligen Tabernakel;
mach mich stark, beharrlich und freudig darin. Amen.
Aufnahme-Riten in die Leibgarde Jesu Christi
Gebets-Anhang:
Vorbereitungs- und
Aufnahme-Riten in die
LEIBGARDE JESU CHRISTI,
Tabernakel-Ehrenwache
Bemerkungen
Dazu eine Bemerkung: Es
sollte angestrebt werden, die Aufnahme in die LEIBGARDE JESU CHRISTI,
Tabernakel-Ehrenwache nach diesem vorgeschlagenen Ritus zu
vollziehen, d. h. mit einem Priester Ihres Vertrauens, denn es darf
durchaus angenommen werden, daß ein solcher Akt in den Augen
Gottes mit besonderer Genugtuung und Zustimmung angesehen wird.
Allerdings setzt das auch voraus, daß die äußeren
Umstände dazu auch Raum und Möglichkeit schaffen. Dort, wo
das (noch) nicht der Fall ist, begnüge man sich mit einem
stillen Akt vor dem Tabernakel und/oder rufe den heiligen
Eucharistiepapst Pius X. um geistlichen Beistand oder auch den
heiligen Pater Pio. Alles weitere finden Sie auf den nächsten
Seiten vermerkt.
Weihe an das göttliche Herz Jesu
Wer in die LEIBGARDE JESU
CHRISTI, Tabernakel-Ehrenwache aufgenommen werden will, der
vollziehe nach eingehender Selbstprüfung und Vorbereitung im
Gebet einen heroischen Tugendakt vor dem Tabernakel mit der
einmaligen und innigen Bitte an Jesus, Er möge Sich würdigen,
ihn aufzunehmen in Seine Leibgarde der Anbetung und Verehrung des
Allerheiligsten Altarsakramentes, und ihn und seine ganze Familie
unter Seinen besonderen Schutz nehmen. Man kann sich dabei folgenden
Gebetes bedienen:
„Jesus Christus,
wahrer Gott und wahrer Mensch, den ich im Allerheiligsten Sakramente
wahrlich tief verehre und aus vollem Herzen wahrhaft bekenne und
liebe, ich bitte Dich mit der ganzen Inbrunst meines Dich aufrichtig
liebenden Herzens, würdige Dich, mich in die Zahl jener
bevorzugten Kinder Deiner heiligen katholischen Kirche aufzunehmen,
die Du in Deiner Leibgarde Jesu Christi zusammengeschlossen hast.
Weil ich ein gar schwacher Mensch bin, bitte ich Dich, Du mögest
mir aus dem Streitheer der heiligen Engel des Allerheiligsten
Altarsakramentes einen besonderen Schutzengel zur Seite stellen, der
mich in allen meinen Bemühungen um eine gläubige
Verbreitung der Tabernakelverehrung schützen und leiten möge.
Ich verspreche Dir von ganzem Herzen, mit Deiner allmächtigen
Gnade alle meine besonderen Obliegenheiten darin getreu und
gewissenhaft zu erfüllen und meine Besuche beim Tabernakel
gewissenhaft und regelmäßig zu befördern und mich auf
alle Deine Wünsche einzulassen, die Du mir darin auftragen
wirst. Heilige Maria, Muttergottes, Du meine Mutter, Du bist die
Bannerträgerin und Schutzherrin aller Leibgardisten und mächtige
Königin des Himmels und vorzügliche Fürsprecherin am
Throne meines Erlösers, hl. Erzengel Michael, hl. Josef, hl.
Franziskus, hl. Paschalis Baylon, hl. Maria
Magdalena, hl. Barbara, mein heiliger Schutzpatron,
alle Engel und Heiligen, bittet für mich!“ Amen.
Unterwerfungssgebet
unter den besonderen
Schutz des himmlischen Vaters.
Auch als
Vorbereitungsgebet zu beten in einer Folge von 9 Tagen (als Novene)
Ewiger Vater, ich bringe Dir das Opfer meines Lebens
dar als Brandopfer zu Deiner größeren Ehre; und in einem
Akt der Liebe vereinige ich meinen letzten Seufzer und den letzten
Schlag meines Herzens mit der Hingabe Deines göttlichen Sohnes
auf den Altären, auf denen Er Sich als Opfer im Augenblick
meines Todes darbringen wird; um Dich anzubeten durch Ihn und mit
Ihm, Dir zu danken für alle Segnungen, die Du mir huldvoll
während meines Lebens gewährt hast, um Sühne zu
leisten für alle meine Sünden und die Strafe, die ich für
meine Sünden schulde, damit sie meine ewige Vereinigung mit Dir
nicht verzögern mögen. Ich erbitte von Dir mein Heil und
das Heil aller Seelen, die Du mir hienieden gegeben hast.
Durch Jesus, mit Ihm und
in Ihm sei Dir dargebracht alle Ehre und alle Herrlichkeit; Dir, o
Gott, dem allmächtigen Vater, in Einheit mit dem Heiligen
Geiste, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Die sieben Pflichten der Leibgarde Jesu Christi
Die sieben wichtigsten
Pflichten und Aufgaben der Mitglieder der
LEIBGARDE JESU CHRISTI
– Tabernakel – Ehrenwache sind:
1. Sie sollen mutig und
standhaft, offen und frei den katholischen Glauben bekennen wollen
durch treue Beobachtung der Gebote Gottes und der Kirche, sowie durch
standhafte Verteidigung der Rechte derselben.
2. Sie sollen oft, ja
täglich die heilige Kommunion in höchst ehrfürchtiger
und ehrerbietiger Weise empfangen, nach dem Wunsche des Heiligen
Vaters und dem Rate ihres Beichtvaters/Seelenführers und das
Sakrament der heiligsten Eucharistie mit aller nur möglichen
Liebe und Verehrung umgeben.
3. Sie sollen, sofern es
ihnen die Lage erlaubt bzw. gestattet, an allen öffentlichen
Kundgebungen des wahren katholischen Glaubens im Bereich ihrer
Heimatgemeinde, bei Wallfahrten und Prozessionen, Kreuzweg-,
Rosenkranz- und Maiandachten eifrig teilnehmen, um so ihren Glauben
vor der Welt zu bekennen.
4. Sie sollen durch ein
stilles, zurückgezogenes Leben anderen ein Vorbild in ihrer
katholischen Lebensführung sein und dadurch dem heutigen
Zeitgeist der Vergnügungssucht, der Gottlosigkeit und der
Verflachung des wahren katholischen Glaubens widerstehen und allem
entsagen, was ihrem Seelenheil zuwider ist.
5. Sie sollen ein stilles
Opferleben führen durch Gebet, Anbetung und stille Wachezeiten
vor dem Tabernakel ihrer Heimatgemeinde, durch Sühnen und Leiden
in der treuen Erfüllung aller ihrer Berufs-, Standes- und
hauswirtschaftlichen Pflichten, in Ertragung des täglichen
Kreuzes und in der geduldigen Hinnahme von Schmach und Verachtung.
6. Sie sollen geduldig
und treu gegenüber ihren kirchlichen Oberen das besondere Kreuz
der Schmach und des Gehorsams tragen in allen Fragen der
Zurücksetzung und des Verzichts, soweit es ihre vorbezeichneten
Pflichten als Leibgardist/Leibgardistin betreffen, dabei jedoch das
angestrebte Ziel nie aus dem Auge verlieren. Alles, was ihnen nicht
gelungen ist in ihrem Tageswerk, wollen Sie durch das
Aufopferungsgebet am Abend in der vorgegebenen Weise Gott übergeben.
7. Sie sollen täglich
die Vereinsgebete (Aufopferungsgebet am Morgen und am Abend) beten
und sich daselbst vom Geiste derselben tagsüber durchdringen
lassen, indem sie sich vergessen, ihre Fehler zu bessern und
abzulegen suchen und sich einsetzen für das Wohl der Kirche und
für die ganze Menschheit, auf daß bald werde eine Herde
und ein Hirt, und die eine wahre Kirche Gottes im Vermächtnis
unseres Herrn Jesus Christus auf den heiligen Berg gestellt werde,
von wo aus sie überallhin leuchten soll.
Ritus und Aufnahme in die „LEIBGARDE JESU CHRISTI,
Tabernakel-Ehrenwache“
Vorbemerkungen:
1. Die Aufnahme in die
LEIBGARDE JESU CHRISTI, Tabernakel-Ehrenwache soll in der
Regel von einem Priester des Vertrauens erfolgen.
2. Vorbereitungen für
die Aufnahmefeier. Falls ein dafür vorgesehener Priester nicht
verfügbar ist, vollziehe man diesen Akt in stiller Andacht in
der Kirche vor dem Tabernakel und rufe hierzu in geistiger Weise den
heiligen Eucharistiepapst Pius X. oder den heiligen Pater Pio um
geistlichen Beistand und vollziehe einen stillen Akt der Ganzhingabe.
3. Mit einem
Weihepriester:
a) Die feierliche
Aufnahme soll vor einem festlich, d.h. mit brennenden Kerzen und mit
Blumen geschmückten Altar geschehen.
b) Der Weihepriester
trägt weißes Rochet und weiße Stola, darüber,
wenn möglich, das Pluviale.
c) Auf dem Altar (oder
auf einem in nächster Nähe befindlichen Tischchen) sind
bereitgestellt:
Ein Benediktuskreuz, das
dem neuen Leibgardisten(in) ausgehändigt wird, seine eigenhändig
unterschriebene Verpflichtungserklärung (im Büchlein der
LEIBGARDE JESU CHRISTI, Tabernakel-Ehrenwache), das Rituale
für die Kreuzweihe nebst Weihwasser und Aspergile.
d) Der(die) Kandidat(in)
soll die Weiheformel (Weihe an das göttliche Herz Jesu) vor dem
Weihepriester beten und eine geweihte Kerze in der Hand halten.
4. Die Aufnahme in die
LEIBGARDE JESU CHRISTI, Tabernakel-Ehrenwache ersetzt eine
gleichartige Aufnahme in den Eucharistischen Liebesbund des
göttlichen Herzens Jesu. Die Vereinsgebete beider Bünde
sind identisch. Sie entstammen allesamt den „Offenbarungen an
Barbara Weigand“.
5. Der Weihepriester
verwahrt die Aufnahmeunterlagen seiner vorgenommenen Weihen bei sich
und bewahrt darüber Stillschweigen.
Erläuterungen:
Wir denken, daß der
Weihe und Aufnahme in die LEIBGARDE JESU CHRISTI, Tabernakel-
Ehrenwache eine Anrufung zum Heiligen Geistes vorausgehen sollte.
Man kann auch eine entsprechende Novene zum Heiligen Geist halten,
denn der Heilige Geist heiligt jede einzelne gutgewillte Seele.
„Durch den Heiligen Geist, der uns geschenkt wurde, ist ja die
Liebe Gottes in unsere Herzen eingegossen“ (Röm 5,5).
Auch ist eine gute
Beichte, ggfs. Generalbeichte, sehr zu empfehlen und auch das
Confiteor und Absolutionsgebete sollten abgebetet werden. Überhaupt
gilt es, diese Weihe und Aufnahme in die LEIBGARDE JESU CHRISTI,
Tabernakel-Ehrenwache als einen ganz besonderen Akt der
Ganzhingabe an Gott zu betrachten, den man gar nicht festlich genug
gestalten kann. Wir geben uns sprichwörtlich mit der Weihe und
dem Versprechen, grundkatholisch zu leben und zu streiten, dem
hochheiligsten Leib des Herrn auf alle Zeit und Ewigkeit hin; dies
ist das kostbarste Geschenk, daß der gläubige Mensch
seinem Gott machen kann, alles natürlich nur in Übereinstimmung
mit den Glaubensgrundsätzen und der gültigen Lehre der
einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche, die Jesus
Christus gestiftet hat und deren Haupt Er ist und ewiglich sein wird.
Das bedingt auch, daß
in ausreichendem Maße die Lehre vom Heiligen Meßopfer, so
wie es uns das Hochheilige Ökumenische und Allgemeine Konzil von
Trient verbindlich lehrt, welches im Heiligen Geiste rechtsmäßig
unter dem Vorsitz der Bevollmächtigten des Apostolischen Stuhles
versammelt war, der alte, unbedingte und in jeder Hinsicht
vollkommene Glaube sowie die Lehre der katholischen Kirche über
das große Geheimnis der Eucharistie erhalten bleibe und
dieselbe in ihrer Reinheit frei von Irrtümern und Irrlehren
bewahrt werde.
Damit wird auch
ausdrücklich, und dies sei nochmals klar und eindeutig und für
alle verbindlich aufgezeigt, die heilige Eucharistie und deren
unverfälschte Bewahrung, der heilige und ehrerbietige und
ehrfürchtige Umgang mit der hochheiligen Brotsgestalt und deren
Verteidigung gegen jedwede Form der Verunehrung und Leichtfertigkeit
ausgesprochen und uns mit Eindringlichkeit und Nachdrücklichkeit
ins Herz geschrieben.
Die LEIBGARDE JESU
CHRISTI, Tabernakel-Ehrenwache ist also dazu bestimmt, die
gottsuchenden katholischen Christen zurückzuführen in ein
höchst ehrfurchtsvolles und tiefempfundenes Dienen und
Untertänigkeit vor dem wahrhaften Leib Christi und Blut Christi
als einzig wahre Opferfrucht aus dem Kreuzesopfer, das der Herr
Seiner geliebten Braut, der Kirche, unter den Gestalten von Brot und
Wein sichtbar hinterlassen hat und immer wieder erneuert, sooft der
Priester dieses Opfer auf dem Altar nach der Ordnung des
Melchisedechs feiert. In dieser Lehre vom Heiligen Meßopfer des
Konzils von Trient heißt es u.a.: Weil aber durch den Tod Sein
Priestertum nicht ausgelöscht werden sollte, so wollte Er beim
letzten Abendmahle, in der Nacht des Verrates, Seiner geliebten
Braut, der Kirche, ein sichtbares Opfer hinterlassen, in dem jenes
blutige Opfer, das einmal am Kreuze dargebracht werden sollte,
gegenwärtig gesetzt, Sein Andenken bis zum Ende der Zeiten
fortdauern gelassen, und dessen heilbringende Kraft zur Vergebung der
Sünden, die wir täglich begehen, zugewandt werden sollte.
Wir wissen auch, daß
dieses Heilige Opfer ein wirkliches Sühneopfer ist und es
bewirkt, daß wir, wenn wir mit geradem Herzen und mit dem
richtigen Glauben, mit Scheu und Ehrfurcht, zerknirscht und bußfertig
vor Gott hintreten, wir Barmherzigkeit erlangen. Diese Barmherzigkeit
und dazu eine Fülle von Gnaden und Hilfen in unserem täglichen
Wirken als heilssuchende Menschen wird durch unsere Leibeigenschaft
im Dienste des eucharistischen Königs gekrönt und geadelt.
Das sei uns gewiß!
Weihe und Aufnahme:
In den vorbezeichneten
Bund der LEIBGARDE JESU CHRISTI, Tabernakel-Ehrenwache wünsch(en)
aufgenommen zu werden:
z. B.
Hochwürden/Pater ...
Herr ...
Ehrw. Mutter/Schwester
...
Frau/Fräulein ...
Priester:
Bruder (Schwester), was
begehren Sie?
Weihekandidat(in):
Ich bitte um Aufnahme in
die LEIBGARDE JESU CHRISTI,
Tabernakel-Ehrenwache.
Priester:
Sie haben den Ruf Gottes
gehört, und Sie wollen, von der lieben Gottesmutter und den
heiligen Engeln geleitet, mit ganzer Kraft an der Rettung der Seelen
und am Siege Jesu Christi über alle Mächte der Finsternis
mitwirken. Sie wollen sich in besonderer Weise der Verehrung des
Allerheiligsten Sakramentes verpflichten, den hochgebenedeiten Leib
des Herrn verteidigen, Seine häufige, ja beständige
Anbetung und stille Verehrung fördern und gemäß der
Statuten des „Eucharistischen Liebesbundes des göttlichen
Herzens Jesu“ und der LEIBGARDE JESU CHRISTI,
Tabernakel-Ehrenwache in treukatholischer Gesinnung leben.
Weihekandidat(in):
Nicht aus eigener Kraft,
sondern im Vertrauen auf die Gnade des HERRN, auf die Fürsprache
Seiner heiligen Mutter und auf die Hilfe der heiligen Engel sowie
aller Martyrer und Martyrerinnen der heiligen Eucharistie hoffe ich,
alle Anforderungen erfüllen zu können.
Priester:
Wollen Sie die Treue
aufbringen, dieses Versprechen immer zu halten?
Weihekandidat(in):
Ja, das verspreche ich,
darnach verlange ich, es für Lebenszeit mit der Gnade Gottes zu
halten.
Priester:
Was Gott in Ihnen
begonnen hat, das möge Er Selbst vollenden. Amen.
Pr. Unsere Hilfe
ist im Namen des Herrn,
A. Der Himmel und
Erde erschaffen hat.
Pr. Der Herr sei
mit Euch
A: und mit Deinem
Geiste
Pr: Lasset uns
beten:
Wir bitten Dich, Herr,
himmlischer Vater, Allmächtiger, Ewiger Gott, segne + gnädig
dieses Zeichen des Kreuzes, auf daß es ein wirksames Heilmittel
für das Menschengeschlecht sei; es gebe Festigkeit des Glaubens,
Fortschritt in den guten Werken; es sei Erlösung der Seele,
Trost, Hilfe und Schutz gegen die todbringenden Pfeile des Feindes.
Amen.
Lasset uns beten: Segne +
, Herr Jesus Christus, dieses Kreuz, durch das Du die Welt aus der
Knechtschaft des bösen Geistes errettet hast. Du hast durch Dein
Leiden den Verführer zur Sünde überwunden, der
frohlockte über das Vergehen der ersten Menschen, die vom
verbotenen Baume gegessen hatten. Es werde geheiligt dieses Zeichen
des Kreuzes im Namen des Vaters + und des Sohnes + und des Heiligen
Geistes +, damit alle, die um des Herrn willen vor diesem Kreuze
beten und es verehren, Gesundheit des Leibes und der Seele erlangen,
durch Christus unseren Herrn. Amen.
Weiheversprechen:
„Vor dem Angesichte
Gottes, der Himmelskönigin Maria, meines heiligen Schutzengels
und heiligen Engel sowie aller Martyrer und Martyrerinnen der
heiligen Eucharistie verspreche ich armer Sünder
N.N.
Weihekandidat(in)
mich mit ganzer Kraft für
die Aufgaben und Ziele der LEIBGARDE JESU CHRISTI,
Tabernakel-Ehrenwache einzusetzen, immer geduldig und demütig
meine Gebete und Anbetung vorzunehmen, der heiligen Kirche und allen
Bischöfen und Priestern bis ins letzte zu gehorchen und die
heilige Gemeinschaft mit dem Heiligen Vater zu üben. Du mein
Gott, gib mir die Gnade der Kraft und der Treue! Du, meine himmlische
Mutter Maria, nimm mich an Deine liebe Hand! Und ihr, meine großen
himmlischen Begleiter, kämpft an meiner Seite und führt
mich an jenen Platz, wo ich nach Seinem Willen Ihn, unsern Herrn und
Gott, mit euch in alle Ewigkeit loben und preisen darf.“ Amen.
Priester:
Der Allmächtige Gott
segne Ihren Entschluß und Maria, die Königin des Himmels
und der Erde, möge Sie unter Ihren Schutzmantel nehmen und Ihren
Namen in Ihr unbeflecktes Herz eintragen.
Die heiligen Engel und
alle Martyrer und Martyrerinnen der heiligen Eucharistie seien Ihnen
Führer und Kampfgefährten, die heilige Kirche bekleide Sie
mit der Waffenrüstung Gottes, auf daß Sie, von den
heiligen Engeln und allen Martyrern und Martyrerinnen der heiligen
Eucharistie geführt, sicher durch die Not der Zeit hinfinden zur
ewigen Herrlichkeit Gottes, des Vaters, + des Sohnes + und des
Heiligen Geistes +. Amen.
Empfangen Sie das heilige
Kreuz als Zeichen der LEIBGARDE JESU CHRISTI, Tabernakel-Ehrenwache,
tragen Sie es immer an sich, und vollbringen Sie zusammen mit den
heiligen Engeln und allen Martyrern und Martyrerinnen der heiligen
Eucharistie die hohe Aufgabe, zu der Gott Sie gerufen hat. Das
heilige Kreuz sei Ihnen der stärkste Halt, die sicherste
Zuflucht und das Zeichen des Sieges.
Es segne Sie der
Allmächtige Gott, der Vater +, der Sohn + und der Heilige Geist
+.
Amen.
Tägliches Gebet an St. Paschalis Baylon
dem Schutzpatron aller
eucharistischen Bruderschaften und Vereinigungen (Auch als Novene für
besondere Anlässe geeignet)
Ich bete Dich an, Herr
Jesus Christus, und sage Dir Dank, daß Du in Deiner unendlichen
Liebe zu uns armen Menschen das hochheilige Sakrament des Altares
eingesetzt hast. Stärke meinen Glauben und entzünde in mir
das Feuer der Liebe zu diesem Sakramente, damit ich oft und allzeit
würdig hintrete zu Deinem Tische und dadurch mir die Gnade
erwirke, vor meinem Tode noch mit dem himmlischen Manna gespeist zu
werden.
Und du, glorreicher,
heiliger Paschalis, liebreicher Tröster der Geprüften und
mein Beschützer, komme mir zu Hilfe mit deiner kräftigen
Fürbitte. Bei deiner Liebe zur heiligen Kirche, zum Frieden und
zur Wohlfahrt der christlichen Völker, besonders aber bei deiner
großen Andacht und Liebe zur heiligen Eucharistie bitte ich
dich flehentlich: erlange mir hienieden ein Herz voll Demut, Sanftmut
und Reinheit, eine brennende Liebe zum Allerheiligsten Altarsakrament
und ein sehnliches Verlangen nach einer *ehrerbietigen und
*ehrfürchtigen täglichen heiligen Kommunion. Dann wird
meine Seele dereinst den Frieden finden und der Wonnen des Himmels
sich erfreuen, da ich mit dir ewigen Kommuniontag feiern kann im
beseligenden Genusse des Dreieinigen Gottes. Amen.
Imprimi
permittitur
Temesvarini,
16. Nov. 1915 + Julius, Episcopus
(mit kleinen
*Abänderungen versehen. Der Verf.)
Weihe des Eucharistischen Liebesbundes an das unbefleckte Herz
Mariens
durch Altabt Dr.
Thomas Niggl OSB mit Wolfgang E. Bastian am 8. Dezember 1996 in
Heiliger Messe
„Verehrungswürdigste
Heiligste Dreifaltigkeit! Vater, Sohn und Heiliger Geist!
In tiefster Demut bete
ich Dich an in großer Dankbarkeit für die Erwählung
unserer himmlischen Mutter, die als die Unbefleckt Empfangene von der
Erbsünde freigeblieben ist. Ihr übergebe ich mich und weihe
Ihr den Eucharistischen Liebesbund, den unser Herr durch Seine
Dienerin Barbara Weigand so sehnlichst erwünscht und erbeten
hat. So erbitte ich durch diese Weihe die Gnade, daß viele
Seelen sich dem Liebesbund anvertrauen und sich ihm anschließen,
und daß sie kraft dieser Weihe unseren Herrn im Tabernakel
glühend verehren und anbeten und die heilige Kommunion in
abgrundtiefer Ehrfurcht empfangen. Auch bitte ich, daß sie den
Mut haben, vor aller Welt ihre Liebe durch die kniende Mundkommunion
zu bezeugen und so einen sichtbaren und unsichtbaren Damm bilden
gegen den herrschenden Zeitgeist der Glaubens- und Sittenlosigkeit,
gegen die sich immer mehr verbreitende Lauheit und religiöse
Gleichgültigkeit. In Vereinigung mit der allerseligsten Jungfrau
und Gottesmutter Maria erbitte ich für alle, die sich dem
„Eucharistischen Liebesbund des göttlichen Herzens Jesu“
anschließen werden, die Rettung der Seelen, die unserem Herrn
so sehr am Herzen liegen, und für die Er am Kreuz gestorben ist,
und daß sich das Reich des göttlichen Herzens Jesu über
die Herzen aller Menschen verbreite und ausdehne. Diese Gnade erbitte
ich demütigst und im Bewußtsein meiner Unwürdigkeit,
im Vertrauen auf unsere himmlische Mutter und Königin, die einst
miterlösend unter dem Kreuz gestanden ist, in Vereinigung mit
dem hl. Erzengel Michael, dem hl. Josef, dem hl. Franziskus, dem hl.
Paschalis Baylon, allen heiligen Engeln und allen heiligen Martyrern
und Martyrerinnen der heiligen Eucharistie.“
Altabt
Dr. Thomas Niggl OSB, Ettal
Am Tage der
Unbefleckten Empfängnis am 8. Dezember 1996 in der
Benediktinerabtei Ettal und Wolfgang E. Bastian, Friedrichsdorf
Dieses Weiheversprechen
sollte alle Jahre wiederholt werden an einem der folgenden Tage in
stiller Andacht und Hingabe:
8. Dezember am Fest
der unbefleckten Empfängnis der allerseligsten Jungfrau Maria
19.März am Fest des
hl. Josefs, Bräutigam der allerseligsten Jungfrau Maria
25.März am Fest
Mariä Verkündigung
17.Mai am Fest des hl.
Paschalis Baylon, Patron und Schutzherr
29.September am Fest des
hl. Erzengels Michael
4. Oktober am Fest des
hl. Franz von Assisi
(Aufopferung am Morgen)
Kirchlich approbiertes
Vereinsgebet der Mitglieder des
„Eucharistischen
Liebesbundes des göttlichen Herzens Jesus“
(Bitte täglich
beten.)
O Jesus, Du Bräutigam
meiner Seele, ich opfere Dir beim Beginn dieses Tages alle Leiden und
Widerwärtigkeiten auf, die mir bei der Ausübung meiner
Standes- und Berufspflichten begegnen werden. In Vereinigung mit Dir
will ich heute wieder das Kreuz meines Berufes tragen, gleichwie Du
Dein schweres Kreuz den Kalvarienberg hinaufgetragen hast, und ich
verspreche Dir, mit Deiner Gnade auszuharren in diesem meinem Berufe
bis zum letzten Atemzuge meines Lebens. Laß nie mehr zu, daß
ich etwas anderes begehre, als eine Braut des Gekreuzigten zu sein.
Um diese Gnade bitte ich auch für alle bedrängten Priester
und Ordensleute, die um ihres Glaubens und Berufes willen so vieles
leiden müssen. Indem ich mich mit ihnen verbinde, bitte und
beschwöre ich Dich, uns als Schlachtopfer hinzunehmen, daß
wir uns selbst ganz vergessen; unsere Fehler abzulegen suchen und uns
einsetzen für die sündige Menschheit, auf daß bald
werde eine Herde und ein Hirt. Amen.
(„Daß Du die
Feinde Deiner heiligen Kirche demütigen wollest, wir bitten
Dich, erhöre uns!“ Amen.)
Aufopferungsgebet für
die Leibgarde
(Aufopferung am Abend)
Kirchlich approbiertes
Vereinsgebet der Mitglieder des
„Eucharistischen
Liebesbundes des göttlichen Herzens Jesus“
(Bitte täglich
beten.)
Lieber heiliger
Schutzengel, nimm mein armseliges Tagewerk und trage es in die Hände
der lieben Mutter Gottes. Dich aber, o liebe Mutter, bitte ich: Du
wollest alles, was mangelt, ersetzen und es in dem Kostbaren Blute
Jesu reinigen und vervollkommnen. Mache es auch vollwertig aus dem
unendlichen Wert der heiligen fünf Wunden und Deiner Verdienste
und Tugenden. Bereinige es mit dem Gebet und den Werken aller
Heiligen des Himmels und aller Frommen und Gerechten auf Erden und
opfere es so dem himmlischen Vater auf für die Anliegen der
heiligen Kirche, besonders des Heiligen Vaters, für die
Bekehrung der Sünder, besonders derer, die heute sterben; zum
Trost der Armen Seelen, für meine Anliegen und das Wohl aller
meiner lieben Angehörigen. Amen.
Eigenhändige Verpflichtung
Ich gelobe und
verspreche, daß ich in heiliger Ehrfurcht und Treue meinen
Dienst in der LEIBGARDE JESU CHRISTI – Tabernakel –
Ehrenwache ausüben werde und mich in meinem ganzen Leben
treu an die vorbezeichneten Richtlinien, die aber nicht unter Sünde
verpflichten, halten werde. Ich werde immer wieder in der Meinung des
Heiligen Vaters beten und mich in allem der heiligen Kirche
unterwerfen. Ich bitte um Deinen reichen Segen, mein Gott.
Ich
gelobe und
verspreche,
……………...............……………………………….
………………………………………………………………………………..............
………………………………………………………………………………..............
………………………………………………………………………………..............
………………………………………………………………………………..............
………………………………………………………………………………..............
………………………………………………………………………………..............
………………………………………………………………………………..............
………………………........
……........……………………………........……….
Ort und Datum
Unterschrift
Gebetsanrufung
an dieGottesfreundin
BarbaraWeigand
Verehrte Gottesfreundin
Barbara Weigand.
Unsere Kirchen sind
leerer, unsere Klöster älter,
unsere Priester
erschöpfter, unsere Gläubigen schwächer,
unser Heiland im
Tabernakel einsamer und verlassener geworden.
In dieser Notzeit des
Glaubens und bei dem großen Mangel
an glühender
Verehrung zum Allerheiligsten Altarsakrament
wenden wir uns mit der
Bitte an dich:
Sei du durch deine
Fürsprache bei Gott unsere Helferin in aller Not
und bitte mit der
allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria
in allen unseren Anliegen.
Amen.
Gebet um die Seligsprechung
der Dienerin Gottes
O Gott, Du hast Deine
Dienerin Barbara Weigand
zu einem besonderen
Werkzeug der heiligen Eucharistie,
des Gebetes und zum
Eiferer der Seelen gemacht.
Gewähre uns die
Gnade, daß wir sie zur Ehre Deines Namens
und zum Segen vieler
alsbald in unserer heiligen Kirche verehren dürfen.
Amen.
Benützte
Literatur:
Robert Mäder:
<Jesus, der König>; Alfons Maria Weigl: <Gebetsschatz>;
Barbara Weigand: <Offenbarungen an Barbara Weigand und andere
Manuskripte>; Aufopferungsgebete aus den Originalstatuten des
<EUCHARISTISCHEN LIEBESBUNDES DES GÖTTLICHEN HERZENS JESU>;
Hl. Alphons Maria v. Liguori: <Vorbereitung zum Tode> ; hl.
Ludwig Maria Grignion von Montfort <Das Goldene Buch>;
Aufnahme- Riten einer kanonisch errichteten Bruderschaft, Robert
Mäder: <Eucharistie> sowie Eigentexte des Verfassers. Die
auszugsweise Veröffentlichung wird als kostenlose Gabe
ausschließlich zum Zwecke der Tabernakelverehrung verwendet und
unentgeltlich als Broschüre weitergegeben.
Wolfgang E. Bastian (Hrsg.)
Leibgarde Jesu Christi
Tabernakel-Ehrenwache
Im Dienste des
eucharistischen Königs
Im Selbstverlag:
Schriftenapostolat Barbara Weigand
Gemäß den
Dekreten von Papst Urban VIII. und der Heiligen Ritenkongregation
wird erklärt, daß diesen veröffentlichten Darlegungen
keine andere als die zuverlässig bezeugte menschliche
Glaubwürdigkeit beizumessen ist und nicht beabsichtigt ist, in
irgendeiner Weise dem Urteil der heiligen katholischen und
apostolischen Kirche vorzugreifen.
Das Dekret der
Glaubenskongregation (A.A.S.N. 58-18 vom 29. Dezember 1966), das die
Canones 1399 und 2318 aufhebt, wurde von Papst Paul VI. am 14.
Oktober 1966 gebilligt und auf seine Anordnung veröffentlicht.
Auf Grund dieses Dekretes ist es nicht verboten, ohne Imprimatur
Schriften über Erscheinungen, Offenbarungen, Visionen,
Prophezeiungen oder Wunder zu verbreiten.
2. erweiterte Auflage
2003
Copyright © und
Herausgeber:
Schriftenapostolat
Barbara Weigand by Wolfgang E. Bastian, Postfach 1319 D-50364 Erftstadt
Schriftleitung,
Bestellung:
Sekretariat Wolfgang E.
Bastian, Postfach 1319 D-50364 Erftstadt
Helfen Sie uns bei
der Verbreitung dieser Schriften.
Alle
Schriften und Broschüren und ihre Verbreitung wird
aus Spendenmitteln finanziert.
Umfasst sieben
Bände „Offenbarungen an Barbara Weigand“ und daneben
weitere Bücher.
Gemäss
einer Botschaft an Barbara Weigand sollen alle Schriften
unentgeltlich verbreitet werden.
Spendenkonto: Kreissparkasse Köln Neumarkt
18-24 50667 Köln
BIC/SWIFT: COKSDE33XXX IBAN: DE82
3705 0299 1191 0910 37
Bildnachweis:
Bild Barbara Weigand by
Schriftenapostolat Barbara Weigand, Herrn Wolfgang E. Bastian
The
Crucified Christ with the Virgin Mary, Saints and Angels, The
National Gallery
Wolfgang E. Bastian
(Hrsg.)
Leibgarde Jesu Christi
Tabernakel –
Ehrenwache
Gedanken
Gebete und Meditationen
Im Dienste des
eucharistischen Königs
Herausgegeben im
Selbstverlag
Schriftenapostolat
Barbara Weigand
Postfach 1319 D-50364 Erftstadt
Widmung
Jesus,
dem Eucharistischen
Friedenskönig, Retter der Welt,
im heiligen Tabernakel
durch
Maria,
Seiner himmlischen
Mutter,
Schutzherrin und
Bannerträgerin der
Leibgarde Jesu Christi
Tabernakel-Ehrenwache
sein Schrifttum, daß
alle sich aufmachen,
den eucharistischen
Heiland im Tabernakel zu ihrer täglichen
Wallfahrt der Liebe zu
machen und Ehrenwache zu halten.
Der Verfasser.
„Er hat unter uns
Sein Zelt aufgeschlagen.“
(Joh. 1,14)
+
„Ja, weil es Meine
Freude ist, bei den Menschenkindern zu sein und Meine Lust, in ihnen
zu wohnen.“
Jesus Christus zu Barbara
Weigand am 2. Donnerstag im Oktober 1895
+
„Siehe, Wir wollen
Unsere Liebe vervielfältigen.“
Schöpfergott an
Barbara Weigand am Gründonnerstag 1897
|