Papst Johannes
Paul II. - Die Überwindung Satans
Ein Exorzismus
aus dem Jahre 1880
Es kommt zuweilen
vor, dass aus einem Menschen eine fremde Stimme
spricht, ein anderer Geist. Fälle von Besessenheit durch böse Geister gibt es
genug. Ich will nun zuerst darlegen, was die
Dämonen über die Kirche sagten, sodann werde ich
die Pläne bekanntgeben, die sie nach ihrem
Geständnis gegen sie im Schilde führen.
Die streitende
Kirche auf Erden hat stets zu leiden unter einem
doppelten Übel: äußerlich durch die Verfolgung
der Feinde, im Innern durch die Verderbtheit
ihrer Glieder, die nicht von Fehlern frei sind.
Nach dem Geständnis der Dämonen ist diese
Bedrängnis der Kirche auf einen außerordentlich
starken und zahlreichen Überfall der bösen
Geister auf die Erde zurückzuführen.
Die Dämonen fügen
der Kirche allen Schaden zu, den anzustiften in
ihrer Macht steht.
Ich habe dem Satan
beim Exorzismus in Erinnerung gebracht, dass er
nicht vermögen werde, die Kirche Christi zu
zerstören: - Die Mächte der Unterwelt werden sie
nicht überwältigen -(Mt. 16,18), sagte ich ihm.
„Das kennen
wir“ antwortete kalt der Dämon, „aber wir werden
der Kirche trotzdem alle nur möglichen Übel
zufügen“. Die Dämonen sagen, sie streifen
überall umher, um Seelen ins Verderben zu
stürzen (Mt. 10,28 und Lk. 12,4),
besonders durch Unkeuschheit, und
verbreiten überall die tollsten Irrtümer. Die
Dämonen behaupten, dass sie eine große Zahl von
Menschen gewonnen haben, die sie besonders
gefangen halten und als ihre sichere Beute
betrachten.
In ihrem Kampfe
gegen die Kirche haben die Dämonen Menschen
als Helfer. Es ist ihnen gelungen,
eine große Zahl in ihre Armee einzureihen.
„Wir haben den Willen der Menschen für uns“
sagen sie. Der Teufel reizt, durch die Seinigen,
die Regierungen gegen die Kirche auf. „Die
Menschen“, sagt er, „sind unsere Sturmkolonnen“.
Die Freimaurer aber sind die Haupthelfer der
Dämonen. Die Dämonen nennen sie ihre
„Repräsentanten auf der Erde“.
Unter dem Namen
der Wissenschaft (Parapsychologie), oder
aus ungesunder
Neugier
oder einfach zu ihrem Vergnügen beschäftigen
sich die Menschen mit dem
Okkultismus und Spiritismus
und widmen sich Experimenten bedenklichster Art.
Die
Menschen setzen sich damit direkt in Verbindung
mit der Welt der Geister, und diese Geister sind
keine anderen als die Dämonen.
Durch diesen
direkten Verkehr mit den Dämonen gestatten die
Menschen durch eigene Schuld denselben, ihren
unheilvollen Einfluss auf sie auszuüben und ihre
Herrschaft auf der Erde auszudehnen. Die Dämonen
spotten der Menschen: „Sie nennen das
Wissenschaft“, sagte der Dämon, „und sie
arbeiten dabei für uns“.
Die Hölle stellt
besonders den Priestern nach und sucht sie zu
verderben.
Die Aufgabe der
Teufel gegenüber den Priestern ist, sich zu
bemühen, sie zu Verrätern zu machen. „Es hat
solche immer gegeben, und es wird solche immer
geben.“ Die Sakrilegien und jede Art
Verrat, sagte dieser Dämon, gehen ihn an,
er ist der Urheber aller Verräterei und sucht
die Priester dazu zu verleiten. Der Dämon
rechnet auf die Zukunft: „Es wird viele
abgefallene Priester geben“, sagte er. Der Dämon
freut sich über den Zustand der Erniedrigung und
Ohnmacht, zu dem die Kirche Christi zeitweilig
verurteilt ist. Er sprach auch mit Stolz und
Verachtung: „Ihr seid Feiglinge, rührt euch
doch! Euer Gott kann euch nicht einmal zu Hilfe
kommen, ihr seid zu feig.“
Endlich drohte er
auch der Kirche mit einer
blutigen Verfolgung:
„Man
wird eure Pfarrer schinden, wie man Kröten
schindet“, sagte er (in Italien wird eine große
Verfolgung ausbrechen).
Aber nachdem die
Dämonen sich ihrer Macht, ihre Erfolge und ihres
stolzen Planes gerühmt hatten, mussten sie
Geständnisse machen, die sie demütigten und uns
trösteten.
Sie gestehen, dass
die heilige Jungfrau Maria, voll Mitleid mit der
unterdrückten Kirche und voll Barmherzigkeit,
uns zu Hilfe kommt, dass Sie kommt, um die Macht
des Satans zu brechen und ihn mit seinen Scharen
in die Hölle zurückstoßen, die Seelen aber zu
retten.
Die Dämonen
behaupten, dass ihnen die Sünden der Menschen
Kräfte verleihen; das Gott ihnen lässt, was sie
durch den Menschen gewonnen haben; dass nur der
freie Wille von Menschen ihnen entreißen kann,
was der freie Wille von Menschen ihnen gegeben
hat. Durch ihre freiwilligen Leiden entreißen
die Opferseelen (Sühneseelen) ihnen, was
andere Menschen ihnen durch ihre Sünden gegeben
haben.
Als ich einmal ein
Opfer exorzierte, fragte ich den Dämon,
wann die Leiden dieser Opferseele enden würden?
Der Dämon antwortete, das hänge von ihr ab. Sie
brauche nur aufzuhören, leiden zu wollen für die
Seelen. Sie brauche nur die Dämonen in Ruhe zu
lassen, statt gegen sie Krieg zu führen und
ihnen die gefangenen Seelen zu entreißen.
„Sie soll bei ihrem Geliebten (Jesus)
bleiben“, sagte der Dämon des Opfers, „und wir
werden sie in Ruhe lassen. Warum kommt sie in
unseren Bereich? Sie will es nicht anders
haben.“ Das war soviel wie ein Eingeständnis des
Dämon, dass das Opfer durch sein Leiden (mit
Jesus am Kreuz) in den Bereich des Dämons
eindrang und ihm Seelen entriss,
die er gewonnen hatte.
Der Dämon ist ganz
besonders beschämt, wenn eine Seele, die vorher
durch die Sünde sein Sklave war,
sich bekehrt, sich heiligt und endlich ihm den
Krieg erklärt, um ihm Seelen zu entreißen.
Nach dem
konstanten Bekenntnis der Dämonen ist es die
allerseligste Jungfrau Maria, die den Kampf
gegen die Hölle leitet, und die mit Jesus
siegen wird (siehe Fatima).
Maria und Jesus
haben die guten Engel und die Menschen, die das
Gute wollen. Die Dämonen haben als Hilfstruppen
die von ihnen gewonnenen Menschen, hauptsächlich
die geheimen Gesellschaften. Mit Hilfe dieser
verderbten Menschen pflanzt sich das Böse, das
die Dämonen auf der Erde angerichtet haben fort,
und breitet sich mehr und mehr aus wie eine
Feuersbrunst, die sie angefacht haben.
Trotz der
Unterstützung, die ihnen von ihren menschlichen
Hilfstruppen geleistet wird, sehen die Dämonen
den für sie ungünstigen Ausgang des Kampfes
voraus und gestehen ihre Niederlage und die
Niederlage der geheimen Gesellschaften im
gegenwärtigen Kampf ein. Ihre diesbezüglichen
Aussagen lauten so: „Wir werden in die Hölle
zurückgestoßen werden, aber wir wissen nicht den
Zeitpunkt. Die Stunde bestimmt der Gebieter.“
Gebieter bedeutet GOTT. Die Dämonen sagen:
„Luzifer ist nicht unser Gebieter, er ist unser
Anführer. Er wird das Signal geben zum
Ende.“
Es wird immer
Dämonen auf der Erde geben, den GOTT will, dass
die Menschen geprüft werden. Aber die großen
Führer werden in die Hölle zurückkehren müssen
(nach dem Dritten Weltkrieg und der dreitägigen
Finsternis!) und die zurückbleibenden Dämonen
werden geschwächt sein und nicht mehr die
frühere Gewalt haben, die Menschen zu versuchen.
Das haben die Dämonen gesagt. Sie sagten auch,
dass nach ihrer Niederlage die Reihe an die
Mitglieder der geheimen Gesellschaften kommt,
die ebenfalls überwunden werden.
Die Jungfrau
wird die geheimen Gesellschaften vernichten.
„Sie hat schon den Fuß erhoben gegen
sie.“
„Ihr werdet
gerettet werden durch den Turm von Babel.“ Ich
vermute, mit dem Ausdruck „Turm von Babel“ will
der Dämon sagen: alle Bösen werden ein stolzes
Unternehmen beginnen, das zu ihrer Beschämung
mit einer allgemeinen Verwirrung enden wird, wie
damals, als sie die Erbauung des Turmes von
Babel unternahmen.
„Die
gekreuzigten Seelen sind es“, sagte der Dämon,
„die gegen uns Krieg führen.“ – „Eine gläubige
Seele ist stärker als die Hölle,
aber
eine gekreuzigte Seele ist stärker als
tausend Höllen.“
„Die Opferseelen
werden (durch Sühneleiden) den Frieden in der
Kirche wieder herstellen und die Kirche wird
ungeheuren Frieden genießen nach den Leiden.“
Von der
endgültigen Niederlage der Hölle sprechend,
schrie der Dämon: „O schrecklicher Tag! Alles
was wir erreicht haben, wird zerstört, und was
wir zerstört haben, wird wieder hergestellt
werden, und das wird unsere größte Schande
sein!“
Die Dämonen
kündigten an, dass die Irrgläubigen in Massen
zur Einheit der Kirche zurückkehren werden (nach
dem Bankabräumer, dem Dritten Weltkrieg).
✞✞✞
Der
wirksamste Exorzismus
ist immer noch
die
regelmäßige Beichte
bei einem
katholischen Priester!
Link:
Sakrament
der Beichte |
Papst Johannes
Paul II.
Die Überwindung Satans
Dämonologie
1.
Unsere
Katechesen*
über Gott, den Schöpfer der
«unsichtbaren» Dinge, haben uns dazu
geführt, unseren Glauben, soweit er die
Wahrheit über den Bösen oder Satan
betriff, zu klären und zu stärken. Der
Böse war sicherlich nicht von Gott, der
höchsten Liebe und Heiligkeit, gewollt,
und die weise und starke Göttliche
Vorsehung weiß unser Dasein zum Sieg
über den Fürsten der Finsternis zu
führen.
|
*
Gemeint sind
die sechs Papstkatechesen, die Papst Johannes
Paul II. über die guten und die gefallenen Engel
vorgetragen hat. Die vorliegende Katechese über
Satan hat er am 21. August 1986 gehalten. Alle
sechs Katechesen sind erschienen unter dem
Titel: Die Engel, Sechs Papstkatechesen. Mit
einem Kommentar von Prof. Dr. Ferdinand Hölböck,
Christiana-Verlag, Stein am Rhein, 1991. |
Der Glaube der Kirche lehrt uns ja, dass
die Macht Satans nicht unendlich ist.
Er
ist nur ein Geschöpf, als reines Geistwesen zwar
mächtig, aber doch immer ein Geschöpf, mit den
Grenzen des Geschöpfes, dem Willen und der
Herrschaft Gottes unterworfen. Wenn Satan in der
Welt aus Hass gegen Gott und sein Reich am Werk
ist, dann ist ihm das von der Göttlichen
Vorsehung Zugestanden, die mit Macht und Güte
(«fortiter et suaviter»)
die Geschichte des Menschen und der Welt lenkt.
Wenn die Machenschaften Satans gewiss auch den
einzelnen und der Gesellschaft viel Schaden
zufügen – geistiger und indirekt auch
körperlicher Natur –, so ist er aber doch nicht
imstande, die endgültige Bestimmung, auf die hin
der Mensch und die ganze Schöpfung angelegt
sind, nämlich das Gute, zunichte zu machen. Er
kann den Aufbau des Gottesreiches nicht
verhindern, in welchen am Ende die Gerechtigkeit
und Liebe des Vaters zu den von Ewigkeit her im
Sohn, dem göttlichen Wort, vorherbestimmten
Geschöpfen zu voller Verwirklichung kommen. Wir
können sogar mit dem heiligen Paulus sagen, dass
selbst das Werk des Bösen schließlich zum Guten
führt (vgl. Röm 8,28)
und den Auserwählten zum Ruhm gereicht. |
2.
So kann die ganze Geschichte der Menschheit im
Dienst der sich vollziehenden allumfassenden
Erlösung gesehen werden, die geprägt ist vom
Sieg Christi über den «Herrscher dieser Welt»
(Joh 12, 31; 14, 30; 16, 11).
«Vor dem Herren, deinem Gott, sollst du dich
niederwerfen und ihm allein dienen»
(Lk 4, 8),
ist die unumstößliche Antwort Christi an den
Satan. In einem dramatischen Augenblick seines
Dienstes, als ihn jemand herausfordernd
beschuldigte, die Dämonen auszutreiben, weil er
mit Beelzebub, dem Anführer der Dämonen,
verbündet sei, antwortete Jesus mit den ernsten
und doch tröstlichen Worten: «Jedes Reich, das
in sich gespalten ist, geht zugrunde, und keine
Stadt und keine Familie, die in sich gespalten
ist, wird Bestand haben. Wenn also der Satan den
Satan austreibt, dann liegt der Satan mit sich
selbst im Streit. Wie kann sein Reich dann
Bestand haben? ... Wenn ich aber die Dämonen
durch den Geist Gottes austreibe, dann ist das
Reich Gottes schon zu euch gekommen»
(Mt 12, 25-26; 28).
«Solange ein bewaffneter, starker Mann seinen
Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; wenn ihn
aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann
nimmt ihm der Stärkerer all seine Waffen weg,
auf die er sich verlassen hat, und verteilt die
Beute.» (Lk 11, 21-22).
Die Worte, die Christus in Bezug auf den Satan
sprach, finden ihre geschichtliche Erfüllung im
Kreuz und in der Auferstehung des Erlösers. Wie
wir im Brief an die Hebräer lesen, hat Christus
das menschliche Dasein geteilt bis hin zum
Kreuz, «um durch seinen Tod den zu entmachten,
der die Gewalt über den Tod hat, nämlich den
Teufel, und um die zu befreien, die… der
Knechtschaft verfallen waren»
(Hebr 2, 14-15).
Das ist die große Gewissheit des christlichen
Glaubens: «Der Herrscher dieser Welt ist
gerichtet» (Joh 16, 11);
«der Sohn ist erschienen, um die Werke des
Teufels zu zerstören» (1
Joh 3, 8),
wie uns der heilige Johannes bestätigt.
Christus, der Gekreuzigte und Auferstandene, hat
sich also als jener «Stärkere» geoffenbart, der
den «starken Mann», den Teufel, besiegt und dem
er die Gewalt genommen hat.
Die Kirche hat
Anteil am Sieg Christi über den Teufel: Christus
hat in der Tat seinen Jüngern die Gewalt
gegeben, Dämonen auszutreiben
(vgl. Mt 10, 1 und parallel Mk
16, 17).
Die Kirche übt diese sieghafte Gewalt aus durch
den Glauben an Christus und durch das Gebet
(vgl. Mk 9, 29; Mt 17,
19f), das
in bestimmten Fällen die Form des Exorzismus
annehmen kann.
3.
Diese
geschichtliche Phase des Sieges Christi ist von
der Ankündigung und dem Beginn des Endsieges,
der Parusie (Wiederkunft Christi beim Jüngsten
Gericht), geprägt, des zweiten und endgültigen
Kommens Christi am Schluss der Geschichte, auf
das hin das Leben des Christen entworfen ist.
Wenn es auch wahr ist, dass die irdische
Geschichte weiterhin abläuft unter dem Einfluss
«jenes Geistes, der» – wie der heilige Paulus
sagt – «in den Ungehorsamen wirksam ist»
(Eph 2, 2),
so wissen die Gläubigen doch, dass sie dazu
berufen sind, für den endgültigen Sieg im Guten
zu kämpfen: «Denn wir haben nicht gegen Menschen
aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen
die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher
dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister
des himmlischen Bereichs»
(Eph 6, 12).
4.
Der Kampf wird
allmählich, wenn es dem Ende zugeht, in gewissem
Sinn immer heftiger, wie es vor allem die
Offenbarung des heiligen Johannes hervorhebt,
das letzte Buch des Neuen Testamentes
(vgl. Offb 12, 7-9).
Aber gerade dieses Buch betont die Gewissheit,
die uns von der ganzen göttlichen Offenbarung
gegeben ist: dass nämlich dieser Kampf mit dem
endgültigen Sieg des Guten endet. In diesem
Sieg, der bereits im Voraus im Ostergeheimnis
Christi enthalten ist, erfüllt sich definitiv
die erste Ankündigung aus dem Buch Genesis, die
den bezeichnenden Namen Protoevangelium trägt.
Darin hält Gott der Schlange entgegen:
«Feindschaft setze ich zwischen dich und die
Frau» (Gen 3, 15).
In dieser entscheidenden Phase wird Gott das
Geheimnis seiner väterlichen Vorsehung zur
Vollendung bringen und jene «der Macht der
Finsternis entreißen», die er ewig «in Christus
vorausbestimmt hat», und wird sie «in das Reich
seines geliebten Sohnes aufnehmen»
(vgl. Kol 1, 13-14).
Dann wird der Sohn dem Vater auch das ganze
Universum unterwerfen, damit «Gott herrscht über
alles und in allem» (1 Kor
15, 28).
5.
Hier schließen
die Katechesen über Gott, den Schöpfer der
«sichtbaren und unsichtbaren Dinge», die wir in
der Anordnung unserer Darlegungen mit der
Wahrheit über die Göttliche Vorsehung verbunden
hatten. In den Augen des Glaubenden ist ganz
offensichtlich das Geheimnis vom Anfang der Welt
und der Geschichte unlösbar verbunden mit dem
Geheimnis des Endes, in dem alles Erschaffene
seiner Bestimmung gemäß zur Erfüllung kommt. Das
Credo, das viele Wahrheiten so organisch
verbindet, ist wirklich die harmonisch
aufgebaute Kathedrale unseres Glaubens.
In
fortschreitender und organischer Weise konnten
wir staunend das große Geheimnis der Weisheit
und Liebe Gottes in seinem Handeln als Schöpfer
des Kosmos, der Menschen und der Welt der reinen
Geistwesen bewundern. Wir haben den
trinitarischen Urgrund dieses Handelns
betrachtet, die weise Zielbestimmung für das
Leben des Menschen, der ein wahres «Abbild
Gottes» ist und berufen, seine volle Würde in
der Anschauung der göttlichen Herrlichkeit zu
finden. Wir haben Licht empfangen über eines der
größten Probleme, die den Menschen beunruhigen
und von denen seine Suche nach der Wahrheit
erfüllt ist: das Problem des Leidens und des
Bösen. An dessen Wurzel steht nicht eine
Fehlentscheidung von seiten Gottes, sondern sein
Wunsch und in gewisser Weise sein Wagnis, uns
als Freie zu erschaffen, um uns als Freunde zu
haben. Aus der Freiheit ist das Böse
hervorgegangen. Aber Gott gibt nicht nach, und
in seiner transzendenten Weisheit bestimmt er
uns zu seinen Söhnen und Töchtern in Christus
und leitet alles mit Macht und Milde, damit das
Gute nicht vom Bösen besiegt wird.
Nun müssen wir uns
von der göttlichen Offenbarung bei der
Untersuchung anderer Geheimnisse unserer
Erlösung führen lassen. Einstweilen haben wir
eine Wahrheit in uns aufgenommen, die jedem
Christen am Herzen liegen muss: die Existenz
reiner Geistwesen, Geschöpfe Gottes, die im
Anfang alle gut waren und sich dann durch eine
sündhafte Entscheidung der einen unwiderruflich
in Engel des Lichts und Engel der Finsternis
getrennt haben. Und während die Existenz der
bösen Engel uns zur Wachsamkeit aufruft, damit
wir nicht ihren Verlockungen nachgeben, sind wir
gewiss, dass die siegreiche Macht Christi, des
Erlösers, unser Leben umgibt, damit auch wir
siegen. Dabei helfen uns kräftig die guten
Engel, die Boten der Liebe Gottes, an die wir
unser Gebet richten, wie es die Überlieferung
der Kirche uns lehrt: «Engel Gottes, mein
Beschützer, erleuchte, bewahre, leite und
regiere mich, der ich von Gottes Vatergüte dir
anvertraut bin. Amen.»