Mutter
Eugenia Ravasio - Die Gesandte des göttlichen Vares
Auch
wenn Jesus sehr oft vom VATER gesprochen hat, so haben
die ersten Christen vor allem auf die Person Jesu
geschaut. Verständlicherweise mussten sie zuerst den
Glauben an IHN festigen, vor allem in der
Verfolgungssituation. Trotz der Auferstehung fordern die
Feindseligkeiten die Apostel heraus mit Rückschlägen,
Gefängnis und Schweigen. Jesus sieht den Verlauf der
Dinge voraus und sagt deshalb: «Noch vieles habe ich
euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen.
Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er
euch in die ganze Wahrheit führen»
(Joh 16,12f).
«Die
Stunde kommt, und sie ist schon da, zu der die wahren
Beter den VATER anbeten werden im Geist und in der
Wahrheit; denn so will der VATER angebetet werden»
(Joh
4,23). Bezüglich
der Botschaft des VATERS an Madre Eugenia
(Siehe
unten Mutter Eugenia), sagte jemand zu ihr: «Madre, sie hätten
50 Jahre später leben müssen.» Die Menschen waren noch
nicht bereit. Es schien ihnen, die Aufmerksamkeit zum
VATERS würde die Person des Erlösers verdecken. Das
Evangelium zeigt, dass dies nicht zutrifft. Die
göttliche Vaterschaft erkennen gehört zur ganzen
Wahrheit. Ihr Bischof, Mons. Caillot (†) von Grenoble,
stellte fest, dass in ihrer Botschaft nichts Neues im
Vergleich zum Evangelium mitgeteilt wird. Sie möchte die
Aufmerksamkeit auf die Person des VATERS lenken, auf die
göttliche Vaterschaft und die wahre Anbetung des VATERS,
wie sie Jesus gelehrt hat und wie sie die Kirche in der
Liturgie festgeschrieben hat.
Den Vater kennen
Hilarius
von Poitiers sagte, die grosse Tat Christi war es,
den VATER bekannt zu machen. In der Tat: 17mal spricht
Jesus in der Bergpredigt von seinem VATER, im
Matthäus-Evangelium 47mal, im Johannes-Evangelium
115mal, davon 43mal in den Abschiedsreden.
Die Frohe Botschaft wurde von Jesus verkündet, doch
kommt sie vom VATER, weil er sich als Gesandter des
VATERS versteht:
«Meine
Lehre stammt nicht von mir, sondern von dem, der mich
gesandt hat»
(Joh 7,16). ,«Wenn
ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr
erkennen, dass ich es bin. Ihr werdet erkennen, dass ich
nichts im eigenen Namen tue, sondern nur das sage, was
mich der VATER gelehrt hat»
(Joh 8,28f).
Und noch einmal:
«Wer
mich gesehen hat, hat den VATER gesehen. Wie kannst du
sagen: Zeig uns den VATER? Glaubst du nicht, dass ich im
VATER bin und dass der VATER in mir ist? Die Worte, die
ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der
VATER, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt
mir doch, dass ich im VATER bin und dass der VATER in
mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der
Werke»
(Joh 14, 9-11.
«Niemand
kann zu mir kommen, wenn nicht der VATER, der mich
gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn
auferwecken am Letzten Tag»
(Joh 6,44).
Achten
wir ein wenig auf den Wortlaut dieses Verses:
Niemand. Nie werden wir das Ungenügen unserer
menschlichen Natur im Verhältnis zum Übernatürlichen
verstehen. Demütig müssen wir den VATER bitten, uns in
dieser Wahrheit zu festigen, dass ER uns an sich zieht
in die ewige Seligkeit. Uns bleibt nur, seine Güte,
seine Erniedrigung, seine Liebe anzubeten: «Das
ist das Ewige Leben: Dich, den einzigen wahren GOTT, zu
erkennen und Jesus Christus, den Du gesandt hast»
(Joh 17,3).
Der VATER kennt die Begrenztheit unserer menschlichen
Natur, deshalb hat er uns in seiner grossen Liebe Jesus
geschenkt, durch den wir die Fülle der väterlichen Liebe
empfangen. Im VATER unser wird diese Wahrheit
ausgedrückt: Der VATER gehört uns. ER lässt sich von uns
mit seinem unermesslichen göttlichen Reichtum in
Anspruch nehmen. «Wenn jemand mich liebt, wird er
an meinem Wort festhalten; mein VATER wird ihn lieben,
und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen. Wer
mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und
das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern
vom VATER, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch
gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand
aber, der Hl. Geist, den der VATER in meinem Namen
senden wird, der wird euch alles lehren und euch an
alles erinnern, was ich euch gesagt habe»
(Joh 14,23f).
Der Christ, der das Wort des Evangeliums befolgt, lebt
in der Dreieinigkeit: Mit Christus, der uns erlöst hat,
bewegen wir uns in der Liebe des Hl. Geistes zur Ehre
des VATERS, der uns ehrt durch die Annahme als Miterben
Christi
( Röm 8,17).
Im Licht des Hl. Geistes spricht der VATER durch Jesus
Christus zu jedem Christen, wie damals zu Petrus, als
dieser erklärte: «Du bist der Messias, der Sohn
des lebendigen GOTTES!» Da antwortete Jesus: «Selig
bist du Simon, Sohn des Jonas; denn nicht Fleisch und
Blut haben dir das offenbart, sondern mein VATER im
Himmel»
(Mt 16,16f).
«Jeder, der auf den VATER hört und seine Lehre
annimmt, wird zu mir kommen»
(Joh 6,45).
Jesus hat auch uns das Recht zugesprochen, GOTT VATER zu
nennen, und ER ist es in Wirklichkeit.
Der
VATER in seinem Wesen als Schöpfer könnte für uns als ,Padrone`
erscheinen. Doch in seiner unermesslichen Liebe und Güte
möchte ER nur VATER sein! Wann erkennen wir dankbar
dieses Geschenk? Doch jetzt ist es an der Zeit, sich
erneut bewusst zu werden, dass GOTT unser VATER ist und
sich zu erfreuen an dieser Vaterschaft, sie zu bezeugen
und zu loben: Erfreuen in dem Sinne, als wir IHM
vermehrt Vertrauen entgegenbringen. So will ER es! VATER
bedeutet auch dies: Bezeugen in dem Sinne, als wir uns
als wahre Söhne und Töchter betragen. «Ihr sollt
vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer VATER ist»
(Mt 5,48).
Vollkommen nicht im menschlichen Sinne, denn in unserer
Beschränktheit können wir nicht einmal die Unterschiede
zwischen den Personen überwinden. Vollkommen nach dem
Evangelium heisst: Liebe, Barmherzigkeit und
Aufrichtigkeit; Loben in dem Sinne, als wir in Freude
unsere Erkenntnis bezeugen durch das Lob der
unergründlichen Güte und Liebe.
Wir
haben einen grossen und guten Vater. Wer sich dessen
bewusst wird, wünscht sich nichts sehnlicher, als diese
Wahrheit zu verbreiten. Betet darum, dass ER allen
Menschen bekannt wird: «Göttlicher VATER,
Hoffnung unserer Seelen: Alle Menschen mögen Dich
erkennen, ehren und lieben!» So betete Madre
Eugenia, angetrieben vom Geist, der in der Tiefe der
Seele ruft: «Abba - VATER»
(Röm 8,15).
Alle Menschen sollen sich dieser Quelle des Lebens
bewusst werden, die VATER heisst. Bischof Caillot dazu:
«Eine schlichte Ordenschwester hat die Seelen zu
wahrer Verehrung des VATERS zurückgerufen, wie Jesus sie
gelehrt und die Kirche in ihrer Liturgie festgehalten
hat.»
Jesus
hat sein ganzes Leben der Ehre des VATERS verpflichtet.
Sein Leben ist das Modell des Lebens eines jeden
Christen: «Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet
ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote
meines VATERS gehalten habe und in seiner Liebe bleibe»
(Joh 15,10).
«Alle sollen eins sein: Wie du, VATER, in mir
bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein,
damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast»
(Joh 17,21).
Besonders dieser Teil des Evangeliums hatte es Madre
Eugenia angetan. Sie zögerte nicht, all ihre Kräfte
dafür einzusetzen, zusammen mit Jesus durch die Hände
Mariens, der Königin der Einheit.
Der
hl. Irenäus sagt, die Ehre GOTTES sei der lebendige
Mensch, lebendig in seiner Liebe, in seinem Leben.
Heiliger VATER! Alle sollen eins sein in Dir!
In Fatima fragte die Muttergottes die drei Kinder, ob
sie bereit wären, alle Schwierigkeiten zu ertragen, die
GOTT von ihnen fordern würde, um die Botschaft der Welt
bekannt zu machen. Sie antworteten: ,Ja'. Doch wussten
sie nicht, was sie erwarten würde, um in jedem
Augenblick des Lebens den Willen GOTTES zu erfüllen.
GOTT will nicht, dass seine Geschöpfe leiden, doch
braucht es den Kampf, damit sich seine Liebe durchsetzt,
folglich braucht es Menschen, die kämpfen und mitten
hinein gehen in diesen Kampf.
Jesus und alle, die IHM folgen, setzen alles daran,
damit alle Menschen sich der Liebe des VATERS zuwenden:
«Deshalb liebt mich der VATER, weil ich mein
Leben hingebe, um es wieder zu nehmen»
(Joh 10,17).
Während 50 Jahren hat Madre Eugenia mit Geduld alle
Widerspüche ertragen, welche die Botschaft des VATERS
unter den Menschen hervorrief. Sie nahm sich nicht
wichtig, weder in ihrer Mission, noch in den ertragenen
Leiden. In Einfachheit nahm sie alles an als Willen
GOTTES, Augenblick für Augenblick. Sie sieht den nicht,
der ihr bös will, sah nicht einmal das Böse, wollte es
nicht sehen, sondern sagte: «Ich habe keine Feinde. Ich
nehme alles an als Willen GOTTES.
Der Hölle schenke ich weder Beachtung noch ein Wort.»
Den Vater ehren
Bischof Caillot: «Das Objekt der Botschaft, die Madre
Eugenia anvertraut wurde, ist vom Gesichtspunkt der
Lehre aus gesehen klar, zulässig und angebracht.»
Der Inhalt: Bekanntmachung und Verehrung des VATERS, vor
allem durch die Einführung eines speziellen, von der
Kirche erbetenen Festes. Die Untersuchung hat
festgehalten, dass ein Fest zu Ehren des VATERS auf der
Linie des katholischen Kultes liegen würde. Dies läge im
Einklang mit der Bewegung des katholischen Gebetes,
welches durch den Sohn im Hl. Geist aufsteigt zum VATER,
wie die Gebete der Hl. Messe und die liturg. Darbringung
des Kreuzesopfers an den VATER. Es erstaunt eigentlich,
dass es kein Fest zu Ehren des VATER gibt: die
Dreifaltigkeit wird als solche verehrt. Das WORT und der
Hl. Geist werden sowohl in ihrer Sendung als auch in
ihren äusseren Kundgebungen gefeiert. Nur der VATER hat
kein eigenes Fest, welches die Aufmerksamkeit der
Gläubigen auf seine Person lenken würde. Man muss
hinzufügen, dass das Fehlen eines solchen Festes mittels
einer ausgedehnten Befragung unter den Gläubigen
verschiedener sozialer Schichten bis hin zu zahlreichen
Priestern und Ordensleuten offenkundig geworden ist:
«Der VATER ist nicht bekannt, man betet nicht zu IHM
und denkt nicht an IHN. Ebenfalls hat die Untersuchung
zum Erstaunen aller ergeben, dass eine grosse Anzahl von
Gläubigen sich vom VATER entfernt, weil sie in IHM einen
schrecklichen Richter sehen. Sie ziehen es vor, sich an
die Menschlichkeit Christi zu wenden. Wieviele wenden
sich an Christus, er möge sie vor dem Zorn des VATERS
schützen!
Die Frucht eines eigenen Festes wäre die
Wiederherstellung der Ordnung in der Frömmigkeit vieler
Christen. Sie würden zurückgeführt zur Weisung des
göttlichen Erlösers: «Alles, was ihr in meinem
Namen vom VATER erbittet...» und: »Wenn
ihr betet, so sprecht: VATER unser...» Ein
eigenes liturgisches Fest zu Ehren des VATERS würde den
Blick auf jenen richten, den der Evangelist Johannes als
VATER des Lichtes bezeichnet, von dem alle guten Gaben
kommen. Die Seelen würden daran gewöhnt, die göttliche
Güte zu betrachten, seine väterliche Vorsehung. Diese
Vorsehung ist jene der Dreifaltigkeit. Es entspricht der
göttlichen Natur, die allen drei Personen eigen ist,
dass GOTT die unerschöpflichen Schätze seiner
Barmherzigkeit über die ganze Welt ausgiesst.
Auf
den ersten Blick scheint es zwar nicht notwendig
zu sein, den VATER in eigener Weise zu ehren.
Trotzdem: War es nicht der VATER, der den Sohn
in die Welt gesandt hat? Wenn es schon richtig
ist, die äusseren Kundgebungen des Sohnes und
des Hl. Geistes als Feste zu feiern, wäre es
nicht ,würdig und recht', GOTT dem VATER zu
danken, was ER durch seinen Sohn vollbracht hat,
wie es die Präfationen der Eucharistiefeiern
tun? Der eigentliche Festinhalt käme in
folgender Weise zum Ausdruck: |
GOTTVATER
(Pacheraltar, Bozen) |
Den VATER ehren, IHM
danken und IHN loben dafür, dass ER uns seinen Sohn
geschenkt hat. Wir danken jenem, der die Welt so sehr
geliebt hat, dass ER seinen einzigen Sohn dahingegeben
hat, damit alle Menschen, vereinigt im mystischen Leib
Christi, in ihm Kinder GOTTES werden.
Belebende
Impulse?
In einer Welt, die bedrängt wird von laizistischen
Ideologien, vom Atheismus und modernen Philosophien, so
dass der wahre GOTT
nicht mehr erkannt wird, würde jener lebendige VATER
bekannt gemacht, den Jesus offenbart hat. Wäre dies kein
Beitrag, dass die Zahl jener zunehmen würde, die den
VATER im Geist und in der Wahrheit anbeten, wie Jesus
angekündigt hat?
In einer Welt, die sich in Kriegen zerfleischt, wäre es
dringend notwendig, nach einem festen Prinzip der
Einheit zu suchen. Dieses Fest könnte viel zur
Völkerverständigung beitragen. Die Menschen würden
belehrt, dass sie alle im Himmel denselben VATER haben,
jenen, der uns Jesus geschenkt hat. Als Glieder seines
mystischen Leibes zieht ER uns hin zur Einheit im selben
Geist der Liebe. In einer Welt, wo der Krieg so viele
Seelen ermüdet und zur Verzweiflung bringt, täte die
Hinwendung zu einem vertieften innerlichen Leben not.
Könnte ein solches Fest sie nicht ,nach innen' rufen, um
den VATER, der im Verborgenen ist, anzubeten und sich
IHM aufzuopfern, IHM, der einzigen Quelle des
dreifaltigen Lebens? Gäbe ein solches Fest nicht Antrieb
für das übernatürliche Leben, welches die Seelen zu
einer geistlichen Begegnung der Kindschaft mit dem VATER
führt? Aus dem Geist des Glaubens könnten die Menschen
sich dem Willen des VATERS anvertrauen.
Über dieses eigene Fest hat jedoch die Kirche zu
entscheiden. Bekannte Theologen betonen, dass die Lehre
über die Beziehung der Seele zur Dreifaltigkeit noch
vertieft werden müsste. Dies würde ein neues Licht auf
das Leben in der Einheit mit dem VATER und dem Sohn
werfen, von der Johannes spricht, besonders auf die
Nachfolge Jesu, dem Sohn des VATERS, und dessen Liebe
zum VATER.
Die
Gesandte des göttlichen Vaters
Mutter Eugenia Ravasio
(4. 9. 1907 - 9. 8. 1990)
Die
heute verdrängten Charismen haben in der 2000jährigen
Geschichte der Kirche vieles bewirkt, das anfänglich
unmöglich schien. Mutter Eugenia gab ihr Leben hin, um
als Apostel des göttlichen VATERS seine Liebe für alle
Menschen bekanntzumachen. Ihr Bischof
(Msgr. Alexandre Caillot
von Grenoble)
setzte 1935 eine Untersuchungskommission ein. Er
belobigte ihre grosse Geduld, ihre vollkommene
Gefügigkeit und den heldenhaften Tugendgrad. Nach
reiflicher Prüfung kam er zum Schluss: «Einzig die
übernatürliche göttliche Einwirkung scheint mir imstande
zu sein, für die Gesamtheit der Fakten eine logische und
befriedigende Erklärung zu geben... Eine schlichte
Ordensschwester hat die Seelen zu wahrer Verehrung des
VATERS zurückgerufen, wie Jesus sie gelehrt und die
Kirche "
sie in ihrer Liturgie festgehalten hat. Es gibt nichts
Verwirrtes, nur sehr Lauteres und einer soliden Lehre
Entsprechendes. Nach zehn Jahren des Forschens,
Nachdenkens und Betens preise ich den VATER, dass ER
sich gewürdigt hat, meine Diözese zum Ort so rührender
Bekundungen seiner Liebe zu erwählen.»
Die Mutter der Aussätzigen
Nach einer unglaublich harten Jugend arbeitet Bettina
als 12jährige in einer Fabrik. Sie will die Aussteuer
ersparen, um als Missionarin in ein Kloster einzutreten.
1927 findet sie als 20jährige Aufnahme im Missionsorden
U.L.F. von den Aposteln als Eugenia. 1934 wird sie
Novizenmeisterin und 1935-47 sogar Generaloberin. Die
Unterstützung durch Bischof Caillot gründet auch auf den
Früchten eines erstaunlichen Aufschwungs der
Kongregation: 77 Gründungen in 10 Jahren und viele
Berufungen, vor allem in Afrika. 1939/40 besucht sie die
Missionshäuser der Elfenbeinküste. Die vielen
Aussätzigen wecken in ihr neue Pläne. Sie gewinnt den
Gouverneur, der ihr 100 km von Abidjan mitten in einem
Urwald 100 ha Land anbietet. Das Projekt Dorf der
Barmherzigkeit wird beispielhaft
(der Laie Raoul Foltereau
hilft ihr dabei).
Durch GOTTES Hilfe erkennt sie die Heilkraft des Samens
einer tropischen Pflanze, aus der man ein Medikament zur
Bekämpfung von Lepra erzeugen kann. Von den
Einheimischen wird sie liebevoll Mutter der Aussätzigen
genannt. 1942 führt sie eine Rundreise in 4 Mt. 22'000
km durch ganz Afrika. Mutter Eugenia nimmt in mehreren
Ländern
(Elfenbeinküste, Niger, Togo, Dahomey)
27 Caritashäuser in Angriff, deren Pläne sie
ausarbeitet. Sie visitiert alle bestehenden
Missionsstationen, wo die Schwestern 27'000 Schüler
unterrichten, 7000 Kinder und unentgeltlich 365'000
Kranke betreuen.
Soviel Erfolg ruft Neid und Eifersucht. Ihre Feinde
bezweifeln die Echtheit der Botschaften des Göttlichen
Vaters und erreichen ihr Ziel. Mutter Eugenia wird
verhaftet, ihres Amtes enthoben und muss sogar das
Ordenskleid niederlegen.—
Ermutigt von einem Kardinal, der von der
Übernatürlichkeit der Botschaften überzeugt ist, gründet
Mutter Eugenia eine neue Kongregation
(unitas in Christo ad
Patrem, 1¬00040 Anzio),
deren Ziel es ist, sich für die Verbreitung der Liebe
des Göttlichen Vaters einzusetzen. Ihr Nahestehende
bezeugen Eugenias Leitmotiv, für die ganze Welt das
Lächeln des Göttlichen VATERS zu sein.
Eine Botschaft
GOTTES DES VATERS
Für Mutter Eugenia beginnt alles am 1. Juli 1932. Nach
langer Vorbereitung vernimmt sie himmlische Gesänge und
erblickt GOTT VATER inmitten von Engeln und Seligen
(GOTT VATER ist
unsichtbar, kann sich aber (wie die Engel) den Sinnen
wahrnehmbar zeigen. Die Erscheinungen sind immer konkret
den Sehern angepasst):
«Niedergeworfen, das Antlitz zur Erde geneigt, in mein
Nichts versunken, betete ich das Magnificat. Gleich
darauf sagte der VATER zu mir, ich solle mich zu IHM
setzen, um aufzuschreiben, was ER den Menschen zu sagen
gedenke...» ER sagte zu ihr: «Du siehst, ich lege meine
Krone und ganze Herrlichkeit ab, um als gewöhnlicher
Mensch zu erscheinen... Das Kreuz ist mein Weg, um zu
meinen Kindern hinabzusteigen. An ihm liess ICH euch von
meinem Sohn erlösen. Für euch ist das Kreuz euer Weg, um
zu meinem Sohn hinaufzusteigen und durch meinen Sohn zu
mir. Ohne das Kreuz könntet ihr nie zu mir kommen, denn
der Mensch hat durch die Sünde sich die Strafe der
Trennung von GOTT zugezogen. Durch die Eucharistie wohne
ICH bei euch wie ein Familienvater. ICH wollte, dass
mein Sohn die Eucharistie einsetze, um jeden Tabernakel
zur Vorratskammer meiner Gnaden, meiner Reichtümer und
meiner Liebe zu machen und diese den Menschen, meinen
Kindern zu geben.,... ICH will euch auch zeigen, dass
ICH durch meinen HI. Geist zu euch komme. » Am Schluss
äussert der VATER in einer Mitteilung an den Papst den
Wunsch nach einer besonderen liturgischen Feier:
1.
Ein Tag soll meiner Verehrung unter dem Titel Vater der
ganzen Menschheit geweiht sein. ICH möchte für dieses
Fest eine eigene Messe mit eigenem Offizium. Es ist
nicht schwierig, in der HI. Schrift Texte dazu zu
finden. Wenn ihr mir diese besondere Verehrung lieber an
einem Sonntag erweisen wollt, wähle ICH den 1. Sonntag
im August; wenn ihr einen Wochentag vorzieht, bevorzuge
ICH den 7. dieses Monats.
2.
Der ganze Klerus lasse es sich angelegen sein, diesen
Kult zu entfalten. Vor allem gebe er mich den Menschen
zu erkennen, wie ICH bin und wie ICH stets bei ihnen
sein werde, nämlich als der zärtlichste und liebendste
aller Väter.
3.
ICH wünsche, dass man mich in die Krankenhäuser, sogar
in die Werkstätten, Fabriken, Kasernen, Beratungszimmer,
Ministerien, in die Parlamente eintreten lässt und
schliesslich in alle Orte, wo sich meine Geschöpfe
befinden, wenn es auch nur ein einziges wäre. Das
sichtbare Zeichen meiner unsichtbaren Gegenwart sei ein
Bild, das zeigt, dass ICH wirklich zugegen bin.»
4.
Das Jahr hindurch sollen der Klerus und die Gläubigen
einige Frömmigkeitsübungen zu meiner Ehre auf sich
nehmen, ohne dass ihre gewöhnlichen Beschäftigungen zu
kurz kommen. Meine Priester sollen furchtlos zu allen
Nationen gehen, um den Menschen die Fackel meiner
väterlichen Liebe zu bringen. Dann werden Seelen erhellt
und gewonnen werden — nicht nur unter den Ungläubigen,
sondern auch in allen Sekten, die nicht zur wahren
Kirche gehören.
5.
Ganz besonders möchte ICH in den Seminaren, den
Noviziaten, den Schulen und Pensionaten geehrt werden.
Alle, vom Kleinsten bis zum Grössten, sollen mich als
ihren Schöpfer und Retter anerkennen und lieben.
6.
Die Priester sollen darauf bedacht sein, in den HI.
Schriften danach zu suchen, was ICH einst über die
Verehrung, die ICH von den Menschen zu empfangen
wünsche, gesagt habe und was bis jetzt unbeachtet
geblieben ist. Sie mögen sich auch bemühen, meine
Wünsche und meinen Willen allen Gläubigen und allen
Menschen bekanntzumachen.»
DIE BOTSCHAFT DES VATERS
1. Heft
1. Juli 1932:
Fest des kostbaren Blutes unseres Herrn Jesus Christus.
Nun ist endlich der Tag der Verheißung des Himmlischen
Vaters gekommen, der für alle Zeit gesegnet sein wird!
Heute haben die langen Tage der Vorbereitung ein Ende
und ich fühle mich dem Kommen meines Vaters, des Vaters
aller Menschen, nahe, sehr nahe. Einige Minuten des
Gebetes und dann erfüllen mich Freuden von ganz und gar
spiritueller Natur. Ich wurde ergriffen von der
Sehnsucht, Ihn zu sehen und zu spüren! Mein von Liebe
brennendes Herz öffnete sich voll Vertrauen, das mich
bemerken ließ, daß ich bis heute noch niemandem so
vertraut hatte. Der Gedanke an meinen Vater versetzte
mich in einen Freudentaumel. Endlich ließen sich Gesänge
hören. Es kamen Engel und verkündeten mir diese
glückliche Ankunft. Ihre Gesänge waren so schön, daß ich
mir vornahm, sie so bald wie möglich niederzuschreiben.
Diese Harmonie endete für einen Augenblick und da waren
sie: Der Zug der Auserwählten, der Cherubim und
Seraphim, mit Gott unserem Schöpfer und Vater.
Niedergeworfen, das Gesicht auf der Erde, versunken in
meinem Nichts, so betete ich das Magnificat. Gleich
darauf sagte der Vater zu mir, ich solle mich zu ihm
setzen und das aufschreiben, was Er beschlossen hat, den
Menschen zu sagen. Sein Hofstaat, der ihn begleitet
hatte, war verschwunden. Der Vater blieb allein bei mir
und bevor Er sich setzte, sagte er:
"Ich habe es dir schon gesagt und ich wiederhole es: Ich
kann den Menschen meinen geliebten Sohn kein zweites Mal
schenken, um ihnen meine Liebe zu beweisen! Nun aber
komme ich aus Liebe zu ihnen und weil ich möchte, daß
sie diese Liebe kennenlernen, nehme ich ihre Gestalt und
ihre Armseligkeit an. Sieh, ich lege meine Krone ab und
all meinen Glanz, nur um die Haltung eines gewöhnlichen
Menschen anzunehmen!"
Nachdem er die Haltung
eines gewöhnlichen Menschen angenommen und seine Krone
zu seinen Füßen gelegt hatte, nahm er die Erdkugel auf
sein Herz und hielt sie mit der linken Hand; dann setzte
er sich neben mich. Ich kann kaum etwas sagen, weder
über seine Ankunft, noch über seine angenommene Haltung
und über seine Liebe! In meiner Ungelehrtheit fehlen mir
die Worte, um das auszudrücken, was Er mir zu verstehen
gab. Er sagte:
"Friede und Heil seien in diesem Haus und auf der ganzen
Welt. Meine Kraft, meine Liebe und mein heiliger Geist
mögen die Herzen der Menschen berühren, so daß die ganze
Menschheit sich dem Heil zuwende und zu ihrem Vater
komme, der nach ihr sucht, um sie zu lieben und zu
retten. Mein Vikar, Pius XI., soll verstehen, daß dies
Tage des Heils und des Segens sind. Er soll die
Gelegenheit nicht versäumen, die Aufmerksamkeit der
Kinder wieder auf den Vater zu lenken, der zu ihnen
kommt, um ihnen in diesem Glauben Gutes zu tun und sie
auf die ewige Glückseligkeit vorzubereiten. Ich habe
diesen Tag gewählt, um mein Werk unter den Menschen zu
beginnen, denn es ist der Tag des kostbaren Blutes
meines Sohnes Jesus. Ich möchte das Werk, das ich
beginne, mit diesem Blut vermengen, damit es für die
gesamte Menschheit große Früchte Trage.
Hier nun die eigentliche Ziel meines Kommens:
1) Ich komme, um die übertriebene Furcht zu
beseitigen, die meine Geschöpfe vor mir haben und ich
möchte, daß sie verstehen lernen, daß meine Freude darin
besteht, von meinen Kindern, das heißt von der gesamten
jetzigen und künftigen Menschheit, kennengelernt und
geliebt zu werden.
2) Ich komme, um den Menschen und den Nationen
Hoffnung zu bringen. Wie viele haben die Hoffnung schon
vor langer Zeit verloren! diese Hoffnung wird sie in
Frieden und Sicherheit leben lassen und sie werden für
ihr Seelenheil arbeiten.
3) Ich komme, um mich bekanntzumachen, so wie ich
bin. Damit das Vertrauen der Menschen in dem Maße
wächst, wie ihre Liebe zu mir, ihrem Vater, der nur von
einer einzigen Sorge bewegt ist: Über alle Menschen zu
wachen und sie als Kinder zu lieben.
Der Maler freut sich beim Betrachten eines von ihm
gemalten Bildes; ebenso gefällt es mir, und ich freue
mich, zu den Menschen zu kommen, dem Meisterwerk meiner
Schöpfung! Die Zeit drängt. Ich wünschte, die Menschen
würden so schnell wie möglich erfahren, daß ich sie
liebe und daß es mich am glücklichsten macht, wenn ich
bei ihnen sein und mit ihnen sprechen kann, wie ein
Vater mit seinen Kindern spricht. Ich bin der Ewige Gott
und als ich allein lebte, dachte ich schon in meiner
Allmacht, Wesen nach meinem Bilde zu schaffen. Doch
vorher war die Erschaffung der Materie nötig, damit
diese Wesen erhalten konnten: Dies also war die
Schöpfung der Welt. Ich erfüllte sie mit allem, von dem
ich wußte, daß es die Menschen brauchen würden: Luft,
Sonne und Regen und viele andere Dinge, von denen ich
wußte, daß sie für ihr Leben nötig waren. Endlich
erschuf ich den Menschen. Mein Werk gefiel mir. Der
Mensch beging die Sünde, doch genau hier offenbart such
meine unendliche Güte. Um unter den erschaffenen
Menschen zu leben, schuf und wählte ich im Alten
Testament Propheten, denen ich meine Wünsche, meine
Leiden und meine Freuden offenbarte, damit sie es allen
weitergeben konnten. Je mehr das Böse wuchs, desto mehr
brachte mich meine Güte dazu, mich gerechten Seelen
mitzuteilen, die meine Befehle an jene weitergeben
sollten, die für die Unordnung verantwortlich waren. Um
sie zurechtzuweisen, nicht aber um sie zu strafen - denn
das hätte nur Böses erzeugt - mußte ich manchmal auch
Härte zeigen. Ich wollte sie dadurch vom Laster befreien
und sie zu ihrem Vater, ihrem Schöpfer, zurückzuführen,
den sie in ihrer Undankbarkeit vergessen und verkannt
hatten. Später wuchs das Böse so sehr in den Herzen der
Menschen, daß ich gezwungen war, Unglück über die Welt
zu bringen, damit der Mensch durch Leiden, Zerstörung
seiner Güter bis hin zum Verlust des Lebens, geläutert
wurde: die Sintflut, die Zerstörung von Sodom und
Gomorra, die Kriege der Menschen gegeneinander usw. sind
Beispiele dafür. Ich wollte immer auf dieser Welt bei
den Menschen bleiben. So war ich bei der Sintflut bei
Noah, dem einzig Gerechten jener Zeit. Auch bei anderen
Unglücken fand ich immer einen Gerechten, bei dem ich
verweilen konnte und blieb unter allen Menschen jener
Zeit; so war es immer. Dank meiner unendlichen Güte
gegenüber der Menschheit, wurde die Welt oft von ihrer
Verderbnis gereinigt. Also erwählte ich weiterhin
Seelen, an denen ich mich erfreute, denn durch sie
wollte ich mich an meinen Geschöpfen, den Menschen
erfreuen.
Ich hatte der Welt den Messias versprochen. Was tat ich
nicht alles, um sein Kommen vorzubereiten! Ich zeigte
mich sogar in Bildern, die ihn darstellen, tausende von
Jahren vor seinem Kommen. Denn wer ist der Messias?
Woher kommt er? Was wird er auf der Erde tun? Wen wird
er vertreten?
Messias ist Gott. Wer ist Gott? Gott ist der Vater, der
Sohn und der Heilige Geist. Woher kommt er, oder besser,
wer hat ihm aufgetragen, zu den Menschen zu kommen? Ich,
Gott, sein Vater. Wen wird er auf der Erde vertreten?
Seinen Vater: Gott. Was wird er auf Erden tun? Er wird
den Vater, Gott, bekanntmachen und ihn lieben lehren.
Hat er nicht gesagt: >Wißt ihr nicht, daß ich in dem
sein muß, was meinem Vater gehört?<, >Ich bin nur hier,
um den Willen meines Vater zu tun... Alles was ihr den
Vater in meinem Namen erbittet, wird er euch geben.<,
>So sollt ihr beten: Vater unser, der Du bist im
Himmel...<, und da er gekommen ist, um den Vater zu
verherrlichen und ihn bekannt zu machen, sagt er an
anderer Stelle: >Wer mich sieht, sieht den Vater<, >Ich
bin im Vater und der Vater ist in mir<, >Niemand kommt
zum Vater außer durch mich<, >Wer immer bei mir ist, der
ist auch bei meinem Vater...<.
Seid überzeugt, ihr Menschen, daß ich von aller Ewigkeit
an nur einen Wunsch habe: Mich bei den Menschen
bekanntzumachen und von ihnen geliebt zu werden; ich
wünsche mir, immerfort bei ihnen zu sein.
Wollt ihr einen glaubwürdigeren Beweis dieses Wunsches,
den ich eben gerade geäußert habe? Warum habe ich Moses
befohlen, das Tabernakel und die Bundeslade zu bauen,
wenn ich nicht den brennenden Wunsch gehabt hätte, zu
meinen Geschöpfen, den Menschen zu kommen und als Vater,
Bruder und vertrauter Freund bei ihnen zu leben? Dessen
ungeachtet vergaßen und beleidigten sie mich unzählige
Male. Und damit sie trotz allem, Gott, ihren Vater, und
dessen einzigen Wunsch, sie zu retten, ins Gedächtnis
rufen, gab ich Mose meine Gebote, denn durch die
Einhaltung derselben, konnten sie sich an den unendlich
guten Vater erinnern, der nur auf ihr gegenwärtiges und
zukünftiges Heil bedacht war. Dies alles geriet wieder
in Vergessenheit und die Menschen versanken in Irrtümer
und Furcht, weil sie es für zu mühsam hielten, die
Gebote so zu befolgen, wie ich sie Mose übergeben hatte.
Sie machten sich andere Gesetze, die ihren Lastern mehr
entsprachen und die sie deshalb leichter befolgen
konnten. In ihrer übertriebenen Furcht, die sie vor mir
hatten, vergaßen sie mich mit der Zeit immer mehr und
überhäuften mich mit Beschimpfungen. Und doch war weine
Liebe zu diesen Menschen, die Liebe zu meinen Kindern,
keineswegs erloschen. Als ich festgestellt hatte, daß
weder die Patriarchen, noch die Propheten imstande
waren, mich bei den Menschen bekannt zu machen und es
ihnen nicht gelungen war, die Menschen dazu zu bringen,
mich zu lieben, beschloß ich, selbst zu kommen. Doch wie
sollte ich es machen, wie sollte ich mich unter die
Menschen begeben? Es gab keine andere Möglichkeit, als
selbst zu gehen, in der zweiten Gestalt meiner
Göttlichkeit. Werden mich die Menschen erkennen? Werden
sie auf mich hören? Für mich gibt es nichts Verborgenes
in der Zukunft; diese beiden Fragen beantwortete ich mir
selbst: sie werden meine Anwesenheit nicht zur Kenntnis
nehmen, auch wenn sie in meiner Nähe sind. In meinem
Sohn werden sie mich mißhandeln, trotz all dem, was ich
ihnen Gutes tue. In meinem Sohn werden sie mich
verleugnen, mich kreuzigen, um mich sterben zu sehen.
Werde ich deshalb aufgeben? Nein, meine Liebe zu meinen
Kindern, den Menschen ist zu groß. Ich gab nicht
auf: Ihr müßt anerkennen, daß ich euch, man könnte
sagen, mehr liebte als meinen geliebten Sohn und, um es
noch besser zu sagen, mehr als mich selbst. Was ich euch
sage, ist so wahr, daß ich gezögert hätte, eines meiner
Geschöpfe zu opfern, wenn dies ausgereicht hätten, die
Sünden der anderen Menschen durch ein, meinem Sohn
ähnliches Leben, oder einen ähnlichen Tod, zu sühnen.
Warum? Weil ich meine Liebe verraten hätte, wenn ich ein
anderes Geschöpf, das ich liebe, leiden ließe, anstatt
selbst in meinem Sohn zu leiden. Niemals hätte ich meine
Kinder leiden lassen wollen.
Dies war also eine kurze Schilderung meiner Liebe bis zu
meiner Ankunft unter den Menschen, durch meinen Sohn.
Die meisten Menschen kennen all diese Ereignisse, doch
sie verkennen das Wesentliche: Die Liebe ist es, die zu
all dem führte. Ja, es ist die Liebe und ich möchte, daß
ihr das bemerkt. Jetzt ist diese Liebe vergessen. Ich
möchte Euch daran erinnern, damit ihr erkennen lernt,
was ich bin. Ihr sollt euch nicht wie Sklaven vor dem
Vater fürchten, der euch bis zum letzten liebt. Seht,
mit dieser Erzählung sind wir erst am ersten Tag des
ersten Jahrhunderts angelangt und ich möchte euch bis in
unsere Tage weiterführen: ins 20. Jahrhundert. Oh, wie
wurde meine Vaterliebe von den Menschen vergessen! Und
doch liebe ich euch mit so großer Zärtlichkeit! Was tat
ich nicht alles in meinem Sohn, das heißt in der Gestalt
eines zum Menschen gewordenen Sohnes! Die Göttlichkeit
wurde im Menschsein verhüllt; sie wurde klein, arm,
gedemütigt. Mit meinem Sohn Jesus führte ich ein Leben
des Opfers und der Arbeit. Ich empfing seine Gebete,
damit der Mensch einen vorgezeichneten Weg finden
konnte, der ihn in Gerechtigkeit mit dem Ziel wandeln
ließ, sicher bei mir anzukommen. Sicher, ich kann die
Schwäche meiner Kinder verstehen. Deshalb bat ich meinen
Sohn, ihnen Mittel zu schenken, um sich nach ihren
Sündenfällen wieder zu erheben. Diese Mittel werden
ihnen helfen, sich von der Sünde zu reinigen, so daß sie
wieder Kinder meiner Liebe werden. Diese Mittel sind
hauptsächlich die sieben Sakramente und ein sehr
bedeutendes, wichtiges Mittel ist vor allem das Kreuz,
denn es wird euch trotz eurer Sündenfälle retten. Es ist
das Blut meines Sohnes, das sich in jedem Augenblick
über euch ergießt, vorausgesetzt, ihr nehmt es an und
zwar sowohl durch das Sakrament der Buße, als auch durch
das heilige Opfer der Messe.
Meine lieben Kinder, schon seit zwanzig Jahrhunderten
überhäufe ich euch mit diesen guten Dingen und
besonderen Gnaden, und das Ergebnis ist sehr dürftig!
Wieviele meiner Geschöpfe, die durch meinen Sohn zu
Kindern meiner Liebe wurden, stürzen sich sehr schnell
wieder in den ewigen Abgrund. In Wahrheit hatten sie
meine unendliche Güte nicht kennengelernt, und ich liebe
euch doch so sehr! Wenigstens ihr, die ihr wißt, daß ich
selbst komme, um mit euch zu sprechen und euch meine
Liebe zu zeigen, habt Erbarmen mit euch selbst und
stürzt euch nicht in den Abgrund. Ich bin euer Vater!
Ist es denn möglich, nachdem ihr mich euren Vater
genannt und mir eure Liebe gezeigt habt, daß ihr glaubt,
in mir sei ein so hartes und gefühlloses Herz, euch
untergehen zu lassen? Nein, das dürft ihr nicht glauben!
Ich bin der beste aller Väter! Ich kenne die Schwäche
meiner Geschöpfe! Kommt, kommt mit Vertrauen und Liebe
zu mir und wenn ihr Reue zeigt, werde ich euch
verzeihen. Auch wenn eure Sünden so widerwärtig wie
Schlamm wären, werde ich sie eures Vertrauens und eurer
Liebe wegen vergessen und ihr werdet nicht gerichtet
werden! Ich bin gerecht, das ist wahr, doch die Liebe
verzeiht alles.
Hört, meine Kinder, machen wir einen Vergleich und ihr
werdet euch meiner Liebe sicher sein. Eure Sünden sind
für mich wie Eisen, eure Taten aus Liebe wie Gold.
Selbst wenn ihr mir tausend Kilo Eisen aushändigen
würdet, wäre dies für mich weniger, als bekäme ich zehn
Kilo Gold geschenkt. Das bedeutet, daß mit ein wenig
Liebe unendlich große Freveltaten aufgehoben werden.
Dies ist nur ein kleiner Aspekt meiner Urteilskraft
gegenüber meinen Kindern, den Menschen, und zwar
gegenüber allen Menschen, ohne Ausnahme. Ihr braucht nur
zu mir zu kommen. Ich bin euch so nahe! Ihr braucht mich
also nur zu lieben und zu ehren, dann werdet ihr nicht
gerichtet, oder, wenn nötig, höchstens mit unendlich
barmherziger Liebe. Zweifelt nicht! Wenn mein Herz nicht
so fühlen würde, hätte ich schon die ganze Welt jedes
mal vernichtet, als eine Sünde begangen wurde. Ihr seid
hingegen meine Zeugen, daß sich doch in jedem Augenblick
mein Schutz durch Gnaden und Segen über euch ausbreitet.
Daraus könnt ihr schließen, daß es einen Vater gibt, der
über allen Vätern steht und der euch liebt und niemals
aufhören wird, euch zu lieben, wenn ihr es nur wollt.
Ich komme auf zwei Wegen zu euch: Durch das Kreuz
und die Eucharistie!
Das Kreuz ist mein Weg, um zu meinen Kindern
herabzusteigen, denn durch das Kreuz ließ ich euch durch
meinen Sohn erlösen. Und für euch bedeutet das Kreuz den
Weg, um zu meinem Sohn heraufzusteigen und von meinem
Sohn zu mir. Ohne das Kreuz könnt ihr niemals zu mir
kommen, denn der Mensch hat durch die Sünde die Trennung
von Gott als Strafe auf sich geladen.
Bei der Eucharistie verweile ich unter euch wie
ein Vater in seiner Familie. Ich wollte, daß mein Sohn
die Eucharistie einführt, um aus jedem Tabernakel ein
Gefäß meiner Gnaden, meiner Reichtümer und meiner Liebe
zu machen, damit ich sie den Menschen, meinen Kindern,
darbringen kann.
Durch diese beiden Wege lasse ich unaufhörlich meine
Kraft und meine Barmherzigkeit zu den Menschen fließen.
...Jetzt, wo ich euch gezeigt habe, daß mein Sohn Jesus
mich bei den Menschen vertritt und daß ich durch ihn
immer unter ihnen verweile, will ich euch auch noch
zeigen, wie ich durch meinen Heiligen Geist zu euch
komme. Das Werk dieser dritten Gestalt meiner
Göttlichkeit erfüllt sich lautlos und oft merkt es der
Mensch nicht einmal. Doch für mich ist der heilige Geist
ein sehr geeignetes Mittel, um nicht nur im Tabernakel,
sondern auch in den Seelen all jener zu verweilen, die
sich in gnadenvollem Zustand befinden, um dort meinen
Thron zu errichten und für immer als wahrer liebender
Vater dort zu bleiben, der sein Kind beschützt und ihm
beisteht. Niemand kann sich die Freude vorstellen, die
ich empfinde, wenn ich mit einer Seele alleine bin.
Niemand hat bis jetzt die unendlichen Wünsche meines
Herzens als Gott Vater verstanden, von allen Menschen,
Gerechte und Sünder, kennengelernt, geliebt und geehrt
zu werden. Daher wünsche ich, daß mir der Mensch diese
drei Huldigungen darbringt, damit ich auch den größten
Sündern gegenüber immer barmherzig und gut sein kann.
Was tat ich nicht alles für mein Volk von Adam bis
Josef, dem Adoptivvater Jesu, und von Josef bis zu
diesem Tag, um den Menschen die Möglichkeit zu geben,
mir jene besondere Verehrung entgegenzubringen, die mir
als Vater, Schöpfer und Erlöser gebührt! Trotzdem wurde
mir diese besondere Verehrung, die ich so ersehnte und
noch immer wünsche, noch nicht entgegengebracht! Im
Exodus lest ihr, daß man Gott durch besondere Anbetung
ehren sollte. Vor allem in den Psalmen Davids ist diese
Lehre enthalten. In den Geboten, die ich Mose selbst
übergab, setzte ich an die erste Stelle: >Du sollst Gott
lieben und ehren und keine anderen Götter haben neben
mir<. Liebe und Ehre sind eben zwei Dinge, die man nicht
trennen kann. Da ich euch mit so vielen Wohltaten
überhäuft habe, sollte ich auch ganz besonders von euch
geehrt werden. Als ich euch das Leben schenkte, wollte
ich euch zu meinem Ebenbild machen. Euer Herz ist
empfindsam wie das meine und das meine empfindsam wie
das eure! Was würdet ihr nicht für einen eurer Nächsten
tun, wenn dieser euch einen kleinen Gefallen zu eurer
Freude gemacht hätte? Selbst der unempfindlichste Mensch
würde dieser Person dankbar sein und dies so schnell
nicht vergessen. Jeder Mensch würde versuchen, als Lohn
für diesen Dienst dem anderen den größten Gefallen zu
tun. Und ich wäre euch gegenüber noch viel dankbarer,
wenn ihr mir diesen kleinen Gefallen erweisen und mich
verehren würdet, wie ich es erbitte: Ich würde euch das
ewige Leben zusichern.
Ich erkenne an, daß ihr mich in meinem Sohn ehrt und daß
es Menschen gibt, die die Fähigkeit besitzen, mir alles
über meinen Sohn zukommen zu lassen, doch sind es nur
sehr, sehr wenige. Glaubt dennoch nicht, ihr würdet mich
nicht ehren, wenn ihr meinen Sohn ehrt. Sicher ehrt ihr
mich so, denn ich bin in meinem Sohn. Also ist alles,
was ihm Ehre macht, auch Ehre für mich. Doch ich möchte
sehen, daß der Mensch seinen Vater und Schöpfer auf ganz
besondere Weise verehrt, mit einer ganz besonderen
Anbetung. Je mehr Ehre ihr mir entgegenbringt, desto
mehr ehrt ihr meinen Sohn, denn nach meinem Willen wurde
er zum fleischgewordenen Wort, und er ist zu euch
gekommen, um euch mit jenem, der ihn sandte,
bekanntzumachen. Wenn ihr von mir Kenntnis nehmt, werdet
ihr mich lieben, und ihr werdet meinen geliebten Sohn
mehr lieben, als ihr es jetzt tut. Seht, wie viele
meiner Geschöpfe, die durch das Geheimnis der Erlösung
zu meinen Kindern wurden, nicht in den Weidegründen
sind, die ich durch meinen Sohn für alle Menschen
geschaffen habe! Seht, wie viele andere - das wißt ihr -
kennen diese Weidegründe noch nicht, und wie viele
Geschöpfe sind meinen Händen entglitten und nicht einmal
die Hand, die sie erschaffen hat, nehmen sie zur
Kenntnis! Ihr kennt sie nicht, aber ich kenne sie alle.
Oh, wie gerne möchte ich bekannt machen, welch
allmächtiger Vater ich für euch bin und wie gerne ich es
auch für jene wäre, denen ich meine Wohltaten zeigen
möchte! Ich möchte, daß sie durch mein Gesetz ein
süßeres Leben führen können. Ich wünsche mir, daß ihr in
meinem Namen zu ihnen geht und von mir sprecht. Ja, sagt
ihnen, daß sie einen Vater haben, der ihnen, nachdem er
sie erschaffen hat, die Schätze schenken will, die es
besitzt. Sagt ihnen vor allem, daß ich an sie denke, daß
ich sie liebe und ihnen ewige Glückseligkeit schenken
möchte. Oh, ich verspreche euch: Die Menschen werden
sich schneller bekehren.
Glaubt mir, wenn ihr von der Urkirche an begonnen
hättet, mich durch einen besonderen Kult ehren zu lassen
und mir Ehre zu erweisen, wären nach zwanzig
Jahrhunderten nur wenige übriggeblieben, die weiterhin
dem Götzendienst, Heidentum und den vielen falschen und
bösen Sekten verfallen wären, durch die der Mensch
blindlings in die Abgründe des ewigen Feuers stürzt.
Seht, wieviel Arbeit es noch zu tun gibt! Meine Sunde
ist nun gekommen! Es tut Not, daß ich von den Menschen
kennengelernt, geliebt und geehrt werde; da ich sie
erschaffen habe, kann ich ihr Vater sein, dann ihr
Erlöser und schließlich der Ursprung der ewigen Freude.
Bis jetzt sprach ich von Dingen, die ihr schon wißt. Ich
wollte sie euch in Erinnerung rufen, damit ihr euch
immer mehr davon überzeugen laßt, daß ich ein sehrguter
Vater bin und nicht jener schreckliche Vater, für den
ihr mich haltet; ihr sollt auch noch wissen, daß ich der
Vater aller jetzt lebenden Menschen und der Vater all
jener Menschen bin, die ich bis ans Ende der Welt
erschaffen haben werde. Ihr sollt auch wissen, daß ich
wahrgenommen, geliebt und vor allem geehrt werden
möchte. Alle sollen meine unendliche Güte erkennen, eine
Güte, die ich allen - doch hauptsächlich den Sündern,
den Kranken, den Sterbenden - und alle jenen
entgegenbringe, die leiden. Jene sollen wissen, daß ich
nur einen Wunsch habe: Ich möchte sie lieben und ihnen
meine Gnade schenken, ihnen verzeihen, wenn sie Reue
zeigen und vor allem möchte ich sie nicht mit harter
Gerechtigkeit, sondern mit meiner Barmherzigkeit
richten, damit alle erlöst werden können und ich sie zu
meinen Auserwählten zählen kann.
Diese kurze Darlegung möchte ich mit einem Versprechen
schließen, das für immer gelten soll: Nennt mich
vertrauensvoll Vater und liebt mich; so werdet ihr von
diesem Vater alles erhalten und er wird euch alles mit
Liebe und Barmherzigkeit schenken. Mein Sohn, dein
spiritueller Vater, möge sich meiner Ehre annehmen und
dich Satz für Satz das niederschreiben lassen, was ich
dir diktiert habe und was ich dir noch diktieren werde,
damit es den Menschen leichtfällt, diese Darlegungen zu
lesen, von denen ich möchte, daß sie sie kennen, ohne
etwas hinzuzufügen. Ich werde dir jeden Tag ein wenig
von meinen Wünschen bezüglich der Menschen anvertrauen;
ich werde dir von meinen Freuden und von meinen Sorgen
erzählen, vor allem aber werde ich den Menschen meine
unendliche Güte und die Zärtlichkeit meiner barmherzigen
Liebe zeigen. Ich möchte auch, daß dir deine Oberen
gestatten, deine freie Zeit zu verwenden, dich mit mir
zu unterhalten, und daß du mich täglich eine halbe
Stunde trösten und lieben kannst; so möchte ich
erreichen, daß die Herzen der Menschen, meine Kinder,
bereit werden dafür zu arbeiten, diese Art der Verehrung
zu verbreiten, deren Form ich euch gerade eben offenbart
habe. So sollt ihr zu großem Vertrauen gelangen, ihr
sollt diesem Vater vertrauen, der von seinen Kindern
geliebt werden möchte. Damit sich dieses Werk, daß ich
unter den Menschen vollbringen möchte, im Schoße der
Nationen so schnell wie möglich ausbreiten kann und
jene, die mit der Vorbereitung beauftragt sind, auch
nicht die kleinste Unvorsichtigkeit begehen, bitte ich
dich, deine Tage in besonderer Andacht zu verbringen. Du
wirst glücklich sein, wenig mit den Geschöpfen zu
sprechen und im Geheimen deines Herzens wirst du mit mir
sprechen und auf mich hören, auch wenn du unter ihnen
bist. Ich möchte, daß du noch etwas tust: Wenn ich
manchmal etwas sage, was für dich bestimmt ist, so
schreibe das, was ich dir im Vertrauen gesagt habe, in
ein besonderes Tagebuch. Doch hier möchte ich zu den
Menschen sprechen.
Ich lebe mit den Menschen in einer Vertrautheit, die
größer ist, als die zwischen einer Mutter und ihren
Kindern. Seit der Erschaffung des Menschen habe ich
keinen einzigen Moment aufgehört, bei ihm zu leben; als
Schöpfer und Vater des Menschen spüre ich das Bedürfnis,
ihn zu lieben. Nicht etwa, weil ich ihn brauche, nein,
meine Liebe als Vater und Schöpfer läßt mich das
Bedürfnis verspüren, den Menschen zu lieben. Also lebe
ich beim Menschen, ich folge ihm überall hin, ich helfe
ihm bei allem, ich ersetze ihm alles. Ich sehe, was er
braucht, ich kenne seine Mühen und all seine Wünsche und
mein größtes Glück ist, wenn ich ihm beistehen und ihn
erlösen kann. Die Menschen glauben, ich sei ein
furchtbarer Gott und würde die ganze Menschheit in die
Hölle stoßen. Wie überrascht werden sie sein, wenn sie
beim Jüngsten Gericht sehen werden, wie viele
verlorengeglaubte Seelen sich unter den Auserwählten
befinden und an der ewigen Glückseligkeit teilhaben. Ich
wünschte, all meine Geschöpfe wären davon überzeugt, daß
es einen Vater gibt, der über sie wacht und der ihnen
schon auf Erden einen Vorgeschmack auf die ewige
Glückseligkeit geben will. Eine Mutter wird nie das
kleine Geschöpf vergessen, das sie auf die Welt brachte.
Ist es nicht noch schöner, wenn ich mich an alle
Geschöpfe erinnere, die ich auf die Welt gebracht habe?
Wenn also eine Mutter dieses kleine Wesen liebt, das ich
ihr geschenkt habe, so liebe ich es, der es erschaffen
hat, doch noch viel mehr. Und wenn es manchmal vorkommt,
daß eine Mutter ihr Kind weniger liebt, weil es sein
kann, daß ihm etwas fehlt, so ist bei mir das Gegenteil
der Fall: Ich werde es umso mehr lieben. Eine Mutter
könnte es fertigbringen, ihr Kind zu vergessen oder nur
selten daran zu denken, vor allem, wenn es alt genug und
nicht mehr ihrer Aufsicht unterstellt ist; ich aber
werde es niemals vergessen. Ich liebe es immer: auch
dann, wenn es sich nicht mehr an mich, seinen Vater und
Schöpfer, erinnert, werde ich daran denken und es
weiterhin lieben.
Zuerst sagte ich euch, daß ich euch auch auf Erden ewige
Glückseligkeit schenken möchte, doch ihr habt diesen
Satz noch nicht verstanden, dessen Sinn folgender ist:
Wenn ihr mich liebt und mich vertrauensvoll Vater nennt,
wenn ihr mir diesen zärtlichen Namen gebt, dann werdet
ihr schon auf Erden beginnen, die Liebe und das
Vertrauen zu spüren, die eure ewige Glückseligkeit
schaffen werden und die ihr im Himmel gemeinsam mit den
Auserwählten singen werdet. Ist dies nicht ein
Vorwegnehmen der himmlischen Glückseligkeit, die auf
ewig Bestand haben wird? Ich wünsche mir also, daß der
Mensch sich oft daran erinnert, daß ich dort bin, wo er
ist; daß er nicht leben könnte, wenn ich nicht bei ihm
wäre und leben würde wie er. Trotz seines Unglaubens
höre ich nie auf, immer neben ihm zu sein.
Oh, wie gerne würde ich sehen, daß sich der Plan
verwirklicht, den ich euch übermitteln will und der
folgenden Inhalt hat: Bis heute hat der Mensch nicht im
geringsten daran gedacht, Gott, seinem Vater, diesen
Gefallen zu tun, von dem ich spreche: Ich möchte
erleben, daß sich ein großes Vertrauen zwischen dem
Menschen und seinem himmlischen Vater entwickelt; es
soll der wahre Geist der Vertrautheit herrschen und
gleichzeitig sehr viel Zartgefühl, damit meine große
Güte nicht ausgenützt wird. Ich kenne eure Bedürfnisse,
eure Wünsche und all das, was euer Inneres bewegt. Doch
wie glücklich und dankbar wäre ich, wenn ich erleben
dürfte, daß ihr zu mir kommt und mir eure Bedürfnisse
anvertraut, wie es ein Sohn tut, der seinem Vater
absolutes Vertrauen entgegenbringt. Wie könnte ich euch
etwas von kleiner oder großer Wichtigkeit ausschlagen,
wenn ihr mich bittet? Merkt ihr denn nicht, wie nahe ich
euch bin, wenn ihr die Ereignisse betrachtet, die in und
um euch geschehen, auch wenn ihr mich nicht seht? Wenn
ihr an mich glaubt, ohne mich gesehen zu haben, werde
ich mich eines Tages sehr dankbar erweisen! Auch jetzt,
wo ich hier bin, wo ich als Person unter euch weile und
zu euch spreche, wo ich euch immerfort in allen nur
erdenklichen Formen wiederhole, daß ich euch liebe und
daß ich kennengelernt, geliebt und mit besonderer
Verehrung geehrt werden möchte, auch jetzt seht ihr mich
nicht, mit Ausnahme einer einzigen Person, nämlich
derjenigen, der ich diese Botschaft diktiere. Eine
einzige unter der gesamten Menschheit. Dennoch, was ich
hier sage, sage ich zu euch allen, indem ich zu ihr
spreche, die ich sehe - euch alle sehe ich - , spreche
ich zu allen und zu jedem von euch, als würdet ihr mich
sehen!
Ich wünsche mir also, daß die Menschen mich kennenlernen
und spüren können, daß ich jedem von ihnen nahe bin!
Denkt daran, ihr Menschen, ich möchte die Hoffnung der
Menschheit sein. Bin ich es nicht schon? Wenn ich nicht
die Hoffnung der Menschen wäre, wäre der Mensch
verloren. Doch es ist nötig, daß ich als Hoffnung
wahrgenommen werde, damit Friesen, Vertrauen und Liebe
in die Herzen der Menschen dringen können und dadurch
eine Beziehung zwischen ihnen und ihrem Vater entstehen
kann, dem Vater des Himmels und der Erde. Glaubt nicht,
ich wäre dieser furchterregende alte Mann, als den mich
die Menschen auf Bildern und Büchern darstellen. Nein,
ich bin weder älter noch jünger als mein Sohn und mein
heiliger Geist. Deshalb wünsche ich mir, daß mich alle,
vom Kind bis zum Greis, mit dem vertrauten Namen Vater
und Freund rufen, denn ich bin immer bei euch; ich werde
euch ähnlich, damit ihr mir ähnlich werdet. Wie groß
wäre meine Freude, wenn ich sehen würde, wie Eltern
ihren Kindern beibringen, mich oft bei meinem Namen zu
nennen, mich Vater zu rufen, denn das bin ich in
Wirklichkeit. Wie sehr sehne ich mich danach, zu
erleben, daß in diesen jungen Seelen Vertrauen und Liebe
zu mir entsteht, die Liebe der Kinder zum Vater! Ich
habe alles für euch getan; werdet ihr das nun für mich
tun?
Ich möchte in jeder Familie verweilen, wie in einem
Haus, damit alle mit größter Sicherheit sagen können:
"Wir haben einen Vater, der unendlich gut, unendlich
reich und unvorstellbar barmherzig ist. Er denkt an uns
und ist uns nah, er wacht über uns, er beschützt uns, er
wird uns alles geben, was uns fehlt, wenn wir ihn darum
bitten. All seine Reichtümer gehören uns, wir werden
alles haben, was wir brauchen". Genau aus diesem Grunde
bin ich hier: Ihr sollt um das bitten, was ihr braucht:
"Bittet mich, und ihr werdet es erhalten". In meiner
väterlichen Güte werde ich euch alles geben, wenn mich
nur alle als den wahren Vater anerkennen könnten, als
einen Vater, der unter den Seinen lebt, denn das tue ich
wahrhaftig. Ich möchte auch noch, daß in jeder Familie
das Bild, das ich später meinem Töchterchen zeigen werde
(vgl. das Titelblatt) , so aufgestellt wird, daß jeder
es sehen kann. Ich möchte, daß jede Familie, um mich
leichter ehren zu können, sich auf diese Weise unter
meinen besonderen Schutz stellt. Dort wird mich jede
Familie an ihren Bedürfnissen, ihren Werken, ihren
Sorgen, Leiden, Wünschen und auch an ihren Freuden
teilhaben lassen, denn ein Vater sollte alles wissen,
was seine Kinder betrifft. Ich weiß es, natürlich, denn
ich bin hier, doch ich liebe die Einfachheit sehr. Ich
kann mich euch anpassen. Ich mache mich klein mit den
kleinen, erwachsen den Erwachsenen gleich, den Alten
mache ich mich ähnlich, damit alle verstehen, was ich
ihnen sagen will, ihrer Heiligwerdung und meinem Ruhm
willen. Liegt nicht der Beweis dafür, daß ich die
Wahrheit sage, in meinem Sohn, der sich klein und
schwach machte und dadurch so wurde wie ihr? Habt ihr
jetzt den Beweis immer noch nicht, jetzt, da ihr seht,
wie ich hier zu euch spreche? Ich tue es, weil ich
möchte, daß ihr verstehen könnt, was ich sage. Warum
hätte ich sonst, um zu euch zu sprechen, ein Wesen
gewählt, das arm ist wie ihr? Und nun, mache ich mich
euch nicht ähnlich?
Seht, ich habe mir meine Krone zu Füßen gelegt, die Welt
auf mein Herz. Ich habe meinen Glanz im Himmel gelassen
und bin hierher gekommen; ich bin alles für jeden, arm
für die Armen und reich für die Reichen. Ich möchte die
Jugend beschützen, wie es ein zärtlicher Vater tut. Es
gibt so viel Böses auf der Welt! Diese armen,
unerfahrenen Seelen lasse sich von den Verlockungen des
Lasters verführen, was sie nach und nach in den totalen
Untergang führt. Oh ihr, die ihr ganz besonders jemanden
braucht, der im Leben über euch wacht, kommt zu mir,
damit ihr dem Bösen aus dem Weg gehen könnt. Ich bin der
Vater und ich liebe euch mehr, als jedes andere Geschöpf
euch jemals lieben wird. Sucht Zuflucht bei mir,
vertraut mir eure Sorgen und Wünsche an. Ich werde euch
mit großer Zärtlichkeit lieben. Ich werde euch die
nötigen Gnaden Geben und eure Zukunft segnen. Ihr könnt
sicher sein, daß ich nicht nach fünfzehn, fünfundzwanzig
oder dreißig vergesse, daß ich euch erschaffen habe.
Kommt zu mir! Ich sehe, da0 ihr einen zärtlichen und
unendlich gütigen Vater wie mich dringend braucht.
Ohne auf vieles andere näher einzugehen, was hier gesagt
werden sollte, was ich aber auch später noch werde sagen
können, möchte ich nun vor allem zu den Seelen derer
sprechen, die ich auserwählt habe: zu den Priestern und
Ordensleuten. Zu euch möchte ich sprechen, ihr geliebte
Kinder meiner Liebe. Ich habe großes mit euch vor!"
DIE BOTSCHAFT DES VATERS
1. Heft, Teil 2
1. Juli 1932:
Fest des kostbaren Blutes unseres Herrn Jesus
Christus.
AN DEN PAPST
"Vor allen anderen wende ich mich an dich, meinen
geliebten Sohn, meinen Stellvertreter, um dieses Werk in
deine Hände zu legen; dieses Werk sollte vor allem
anderen Vorrang haben und wegen der Furcht, die der
Teufel den Menschen eingeflößt hat, wird es sich nur in
dieser Zeit verwirklichen lassen.
Oh, wie wünsche ich mir, daß du die Tragweite dieses
Werkes, seine Größe, seine Ausdehnung, seine Höhe und
seine Tiefgründigkeit verstehen mögest. Ich wünsche, daß
du meine unermeßlichen Wünsche auf die jetzige und
zukünftige Menschheit bezogen verstehen mögest. Wenn du
nur wüßtest, wie sehr ich mich danach sehne, von den
Menschen kennengelernt, geliebt und mit einer besonderen
Verehrung geehrt zu werden! Diesen Wunsch trage ich seit
aller Ewigkeit und seit der Schöpfung des ersten
Menschen in mir. Diesen Wunsch äußerte ich schon viele
Male gegenüber den Menschen, vor allem im alten
Testament. Doch der Mensch hat ihn nie erkannt. Nun läßt
mich dieser Wunsch alles Vergangene vergessen,
vorausgesetzt, er wird in der Gegenwart durch meine
Geschöpfe auf der ganzen Welt erfüllt. Ich lasse mich
auf das ärmste Geschöpf herab, um in seiner Unkenntnis
und durch es zu den Menschen sprechen zu können, ohne
daß es sich der Größe des Werkes bewußt wird, das ich
durch es vollbringen möchte. Ich kann mit ihr nicht über
Theologie sprechen; ich wäre dem Scheitern sicher, weil
sie mich nicht verstehen würde. Ich lasse das zu, damit
ich mein Werk durch Einfachheit und Unschuld vollbringen
kann. Doch nun ist es an dir, dieses Werk der
Untersuchung zuzuführen und es so schnell wie möglich
zur Ausführung zu bringen.
Um kennengelernt, geliebt und mit einem besonderen Kult
verehrt zu werden, verlange ich nichts
außergewöhnliches. Ich wünsche nur folgendes:
-
Daß ein Tag, oder wenigstens ein Sonntag mir
geweiht werde, damit ich mit dem Namen Vater der
gesamten Menschheit auf ganz besondere Weise geehrt
sei Für dieses Fest soll eine eigene Heilige Messe
und ein eigener Festtag abgehalten werden. Es ist
nicht schwer, die entsprechenden Texte in der
Heiligen Schrift zu finden. Wenn ihr mir diese
besondere Verehrung an einem Sonntag erweisen wollt,
so wähle ich den ersten Sonntag im August, wenn ihr
einen Wochentag nehmt, bevorzuge ich den 7. des
gleichen Monats.
-
Der gesamte Klerus sollte sich dafür einsetzen,
daß sich dieser Kult entwickelt und vor allem
sollte er sich bemühen, mich bei den Menschen als
den bekannt zu machen, der ich wirklich bin und
immer für sie sein werde: Der zärtlichste und
liebevollste aller Väter.
-
Ich wünsche, daß man mir Eintritt gewährt, in
allen Familien, in den Krankenhäusern und auch in
den Werkstätten und Büros, den Kasernen, den
Beratungsräumen der Minister aller Nationen, ja
schließlich überall dort, wo sich meine Geschöpfe
aufhalten, selbst wenn sich dort nur ein einziges
meiner Geschöpfe befindet. Das wahrnehmbare Zeichen
meiner unsichtbaren Anwesenheit soll ein Bild
sein, das zeigt, daß ich wirklich da bin, daß ich
anwesend bin. So werden alle Menschen all ihre Taten
unter dem Blick ihres Vaters vollbringen und ich
selbst werde das Geschöpf vor meinen Augen haben,
das ich nach der Erschaffung angenommen habe; so
werden alle meine Kinder unter dem Blick ihres
zärtlichen Vaters stehen. Zweifellos bin ich auch
jetzt überall, doch ich möchte wahrnehmbar
verkörpert werden.
-
Während des Jahres sollen der Klerus und die
Gläubigen mir zu Ehren einige fromme Werke
ausführen, ohne dabei ihre gewöhnlichen
Beschäftigungen zu vernachlässigen. Meine Priester
sollen furchtlos überall hingehen, zu allen
Nationen, um den Menschen die Flamme meiner
väterlichen Liebe zu bringen. Dann werden die Seelen
erleuchtet und erobert werden, und zwar nicht nur
die Seelen der Ungläubigen, sondern auch die der
Sektenanhänger, die nicht zur wahren Kirche gehören.
Ja, auch diese Menschen, die doch meine Kinder sind,
sollen diese Flamme vor sich leuchten sehen, sie
sollen die Wahrheit erkennen; sie sollen sich zu
allen christlichen Tugenden bekennen und diese
ausüben.
-
Ganz besonders möchte ich in den Priesterseminaren,
den Noviziaten, den Schulen und den Internaten
geehrt werden. Alle, von den Kleinsten bis zu
den Größten, sollen mich als ihren Vater, ihren
Schöpfer und ihren Erlöser kennenlernen und lieben
können.
-
Die Priester sollen in der Heiligen Schrift
suchen, was ich in anderen Zeiten über die
Gottesverehrung, die ich von den den Menschen
erhalten möchte, gesagt habe, und was bis heute
nicht zur Kenntnis genommen wurde. Sie sollen auch
dafür sorgen, daß meine Wünsche und mein Wille bei
allen Gläubigen und allen Menschen bekannt werden.
Sie sollen auch darüber befinden, welche meiner
Worte für alle Menschen und welche besonders für die
Priester, die Ordensbrüder und Ordensschwestern
bestimmt sind. Jene Seelen wähle ich aus, mehr als
die Menschen, die in der Welt leben, um mir große
Verehrung zu erweisen.
Sicher, es wird eine
Zeit brauchen, bis sich diese Wünsche, die ich für die
Menschheit bestimmt und dir nun bekanntgegeben habe,
ganz verwirklichen lassen. Doch eines Tages werde ich
zufrieden sein, dank der Gebete und der Opfer
großzügiger Seelen, die sich für dieses Werk meiner
Liebe hingeben. Ich werde dich segnen, mein geliebter
Sohn, und ich werde dich für das, was du für meinem Ruhm
tun wirst, hundertfach belohnen."
DIE BOTSCHAFT DES VATERS
1. Heft, Teil 3
1. Juli 1932:
Fest des kostbaren Blutes unseres Herrn Jesus
Christus.
AN DEN BISCHOF
"Auch zu dir möchte ich ein Wort sagen, mein Sohn
Alexander, damit meine Wünsche auf der Welt in Erfüllung
gehen. Es ist nötig, daß ihr mit dem geistlichen Vater
dieses "Pflänzchens"
(Mutter Eugenia), meines Sohnes
Jesus, Förderer dieses Werkes werdet, das heißt, daß ihr
diese besondere Verehrung unterstützt, die ich von den
Menschen erwarte. Euch, meinen Kindern, vertraue ich
dieses Werk und seine so bedeutende Zukunft an. Sprecht
von dem, was ich sagen werde, beharrt darauf und macht
es bekannt, damit ich von all meinen Geschöpfen
kennengelernt, geliebt und verehrt
werde. Wenn ihr das tut, was ich von euch erwarte, habt
ihr meinen Willen getan, und ihr werdet die Wünsche
erfüllen, die ich seit langer Zeit im Stillen gehegt
habe. Was ihr für meine Heiligkeit tut, werde ich
doppelt für eure Rettung und Heiligwerdung vergelten.
Ihr werdet erst im Himmel und nur im Himmel die große
Belohnung erhalten, die ich ganz besonders euch und
allen, die für dieses Ziel arbeiten, zukommen lassen
werde.
Ich habe den Menschen erschaffen und es ist nur gerecht,
wenn ich ALLES für den Menschen bin. Der Mensch wird
außerhalb seines Vaters und Schöpfers keine wahren
Freuden finden, denn sein Herz ist für nichts anderes
gemacht als für mich. Meine Liebe für meine Geschöpfe
ist so groß, daß ich keine andere Freude kenne als die,
unter Menschen zu sein. Meine Herrlichkeit ist unendlich
groß, doch meine Herrlichkeit ist noch größer, wenn ich
mich unter meinen Kindern befinde: den Menschen auf der
ganzen Welt. Euer Himmel, meine Kinder, ist das Paradies
mit meinen Auserwählten, denn dort oben im Himmel,
werdet ihr mich in einer ewigen Anschauung betrachten
und euch in ewiger Herrlichkeit erfreuen können. Mein
Himmel ist bei euch auf Erden, Ihr Menschen! Ja, hier
auf Erden, in euren Seelen suche ich mein Glück und
meine Freude. Ihr könnt mir diese Freude schenken und es
ist auch eure Pflicht gegenüber eurem Schöpfer und
Vater, der dies von euch wünscht und erwartet. Meine
Freude, unter euch zu sein ist nicht weniger groß, als
jene Freude, die ich verspürte, als ich meinen Sohn
Jesus durch sein sterbliches Leben begleitete. Ich war
es, der meinen Sohn gesandt hat. Er entsprang meinem
Heiligen Geist, der wiederum ich bin; mit einem Wort,
immer war ICH es. Euch, meinen Geschöpfen, die ich wie
meinen Sohn Jesus liebe, der ich bin, euch sage ich, was
ich zu ihm sagte: Ihr seid meine geliebten Kinder, an
denen ich Gefallen gefunden habe; deshalb freue ich mich
in eurer Gesellschaft und möchte bei euch bleiben. Meine
Anwesenheit unter euch ist wie die Sonne auf der
irdischen Welt. Wenn ihr bereit seid, mich zu empfangen,
werde ich euch sehr nahe kommen, ich werde in euch
eindringen, euch erleuchten und durch meine unendliche
Liebe erwärmen.
Was euch betrifft, ihr Seelen, die ihr mit der Sünde
behaftet oder in Unkenntnis der religiösen Wahrheit
seid, so kann ich nicht in euch dringen, doch ich werde
euch auf jeden Fall nahe sein, denn ich werde nie
aufhören, euch zu rufen, euch einzuladen; ich möchte,
daß ihr euch sehnt, meine Wohltaten zu empfangen, damit
ihr das Licht seht und von der Sünde gereinigt werdet.
Manchmal schaue ich mitleidig auf herab, weil ich sehe,
in welch unglücklichem Zustand ihr euch befindet.
Manchmal betrachte ich euch mit Liebe, um euch dazu zu
bewegen, euch der unwiderstehlichen Kraft der Gnade zu
beugen. Manchmal verbringe ich nahe bei einigen Seelen
Tage, ja sogar Jahre, um ihnen ewige Glückseligkeit
zusichern zu können. Doch sie mißachten meine
Anwesenheit, sie ignorieren, daß ich auf sie warte und
sie zu jeder Tageszeit rufe. Dennoch werde ich durchaus
nicht müde und es macht mir trotzdem Freude, bei euch zu
bleiben, wobei ich immer hoffe, daß ihr eines Tages zu
eurem Vater zurückkommen werdet, daß ihr mir wenigstens
vor eurem Tod einige Liebestaten erweist.
Nun, es stirbt zum Beispiel eine Seele plötzlich und
unvorbereitet: Diese Seele war für mich immer wie der
verlorene Sohn... (Aufzeichnung
der Mutter Eugenia: "Ich sah, wie sich dieses
Beispielvollendete, genauso, wie es unser Vater sagt und
ich es niederschreibe").
Ich überhäufte sie mit Wohltaten und sie vergeudeten sie
alle. diese unentgeltlichen Geschenke ihres so überaus
milden Vaters, mehr noch, sie beleidigte mich grob. Ich
wartete auf sie, ich folgte ihr überall hin, ich tat ihr
weitere Gefälligkeiten und schenkte ihr Gesundheit und
Güter, die ich ihr durch ihre Arbeit einbringen ließ,
daß sie sie im Überfluß hatte. Manchmal verschaffte ihr
meine Vorsehung noch mehr Reichtum. Sie lebte also im
Überfluß, doch ihr Blick reichte nur bis zum traurigen
Schimmer ihrer Laster und ihr ganzes Leben war ein
einziges Netz von Fehlern, denn die Todsünde war ihr zur
Gewohnheit geworden. Doch meine Liebe ermüdete nie. Ich
folgte ihr gleichermaßen, ich liebte sie, und vor allem
war ich trotz der Ablehnung, die sie mir entgegenbrachte
, zufrieden, geduldig neben ihr leben zu können, in der
Hoffnung, daß sie meine Liebe vielleicht eines Tages
erhören und sie zu mir, ihrem Vater und Erlöser
zurückkommen würde. Schließlich näherte sich ihr letzter
Tag: Ich sandte ihr eine Krankheit in der Hoffnung, sie
könne sich sammeln und zu mir, ihrem Vater zurückkehren.
Doch die Zeit verging und mein armer Sohn stand mit 74
Jahren vor seiner letzten Sunde. Ich blieb immer noch
bei ihm, wie immer: Ich sprach zu ihm mit mehr Güte denn
je. Ich gab nicht auf, ich rief meine Auserwählten, die
für ihn beten sollten, auf daß er um Vergebung bitte,
die ich ihm anbot... An diesem Punkt angelangt, öffnete
er vor seinem letzten Atemzug die Augen und erkannte
seine Fehler; er erkannte, wie weit er sich vom wahren
Weg, dem Weg, der zu mir führt, entfernt hatte. Er kam
zu sich und sagte zu mir mit wehmütiger Stimme, die
keiner der Anwesenden hören konnte: >Mein Gott, jetzt
erkenne ich, wie groß Eure Liebe zu mir war und ich habe
Euch immerfort beleidigt, indem ich ein so schlechtes
Leben führte. Niemals habe ich an Euch gedacht, meinen
Vater und Erlöser. Nun, Ihr seht alles und ich bitte
Euch um Vergebung für all das Böse, was Ihr in mir seht
und was auch ich in meiner Verwirrung nun erkenne, mein
Vater und Erlöser, vergebt mir, ich liebe Euch!< Er
starb im selben Moment und hier steht er nun vor mir.
Ich richte über ihn mit der Liebe eines Vater, denn
Vater hatte er mich genannt und nun ist er gerettet. Er
wird einige Zeit an einem Ort der Sühne vereilen müssen
und danach wird er glücklich sein bis in alle Ewigkeit.
Und mir, dem es während seines Lebens Freude machte zu
hoffen, ihn durch seine Reue erlösen zu können, mir
gefällt es umso mehr, nun gemeinsam mit meinem
himmlischen Hofstaat meinen Wunsch erfüllt zu sehen und
für alle Ewigkeit sein Vater zu sein. Wie sehr finde ich
mein Glück in den Seelen, die in Gerechtigkeit und
heiligmachender Gnade leben, wie glücklich macht es
mich, in ihnen zu wohnen. Ich schenke mich ihnen. Ich
übertrage ihnen die Ausübung Meiner Kraft und in Meiner
Liebe finden sie die Vorwegnahme des Paradieses in mir,
ihrem Vater und Erlöser!"
DIE BOTSCHAFT DES VATERS
2.
Heft
12. August 1932.
Das zweite Heft beginnt am 12. August 1932. Eines Tages
bemächtigt sich der Teufel dessen und zerschnitt mit
einer Scheere den Umschlag.
"Gerade habe ich eine Quelle lebendigen Wassers
geöffnet, die vom heutigen Tag an bis ans Ende der
Zeiten niemals austrocknen wird. Ich komme zu euch,
meine Geschöpfe, um meinem väterlichen Schoß für euch zu
öffnen, denn, meine lieben Kinder, ich liebe euch
inbrünstig. Ich möchte, daß ihr Zeugen meiner
unendlichen und barmherzigen Liebe seid. Es genügt mir
nicht, euch meine Liebe offenbart zu haben, ich möchte
euch auch mein Herz öffnen, denn von dort wird eine
erfrischende Quelle entspringen, die den Durst aller
Menschen löschen wird. Die Menschen werden dann Freuden
empfinden, die sie bis dahin nicht kannten, weil die
übertriebene Furcht vor mir, ihrem zärtlichen Vater,
unendlich schwer auf mir lastet. Seit der Zeit, da ich
den Menschen einen Heiland versprochen hatte, ließ ich
diese Quelle strömen (Notiz
von Mutter Eugenia: > Seit er mir davon erzählt, sehe
ich diese Quelle jeden Tag >).
Ich ließ sie durch das Herz meines Sohnes fließen, auf
daß sie euch erreiche. Doch meine unendliche Liebe zu
euch veranlaßt mich, noch mehr zu tun und meinen Schoß
zu öffnen, aus dem dieses Wasser strömen wird, das
Wasser der Erlösung für meine Kinder. Ich erlaube meinen
Kindern, frei daraus zu schöpfen, was sie für diese Zeit
und für die Ewigkeit brauchen. Wenn ihr Kraft aus dieser
Quelle, von der ich euch erzähle, erlangen wollt, müßt
ihr zuerst lernen, mich besser zu kennen und mich so zu
lieben, wie ich es wünsche, das heißt nicht nur als
Vater, sondern auch als euren Freund und Vertrauten.
Warum wundert ihr euch über das, was ich sage? Habe ich
euch nicht nach meinem Ebenbild erschaffen? Ich habe
euch nach meinem Ebenbild erschaffen, damit ihr nichts
Seltsames dabei findet, wenn ihr mit eurem Vater, eurem
Schöpfer und eurem Gott sprecht und mit ihm vertraut
werdet. Ihr seid doch dank meiner barmherzigen Güte zu
Kindern meiner väterlichen und göttlichen Liebe
geworden. Mein Sohn Jesus ist in mir, und ich bin durch
unsere gegenseitige Liebe in ihm, die der Heilige Geist
ist, der uns durch das Band der Liebe zusammenhält, das
tatsächlich bewirkt, daß wir EINS sind. Er, mein Sohn,
ist der Speicher dieser Quelle, damit die Menschen
kommen können, um aus seinem Herzen zu schöpfen, das
immer mit dem Wasser der Erlösung bis zum Rand gefüllt
ist. Doch es ist nötig, sich dieser Quelle, die mein
Sohn euch eröffnet, zu nähern, damit ihr euch überzeugen
könnt, wie erfrischend und angenehm sie ist. Kommt also
durch meinen Sohn zu mir und wenn ihr mir nahe seid, so
vertraut mir eure Wünsche an. Ich werde euch diese
Quelle zeigen, indem ich mich euch als dem zeige, der
ich bin. Wenn ihr mich dann erkennt, wird euer Durst
gestillt sein, ihr werdet gestärkt sein, eure Leiden
geheilt, eure Ängste werden vergehen; eure Freude wird
groß sein und ihr werdet wie noch nie zuvor spüren, wie
eure Liebe Sicherheit findet. Doch, so werdet ihr sagen,
wie sollen wir zu Euch finden? Oh, kommt über den Weg
des Vertrauens, nennt mich euren Vater, liebt mich im
Geist und in der Wahrheit; das wird genügen, damit ihr
zu diesem erfrischenden und äußerst kraftvollem Wasser
findet, das euren Durst löschen wird. Doch wenn ihr
wirklich wollt, daß dieses euch all das gibt, was euch
fehlt, um mich kennen zu lernen und lieben zu können,
wenn ihr kalt und gleichgültig seid, so nennt mich nur
Vater, gebt mir diesen zärtlichen Namen und ich werde zu
euch kommen. Meine Quelle wird euch Liebe und Vertrauen
schenken und all das, was euch fehlt, um auf ewig von
eurem Vater und Schöpfer geliebt zu werden. Da ich vor
allem möchte, daß ihr mich alle kennenlernt, damit ihr
alle schon auf Erden meine Güte und Zärtlichkeit
genießen könnt, werdet meine Apostel, die Zeugnis
ablegen vor denen, die mich nicht kennen oder noch nicht
kennen; dann werde ich eure Mühen und Anstrengungen
segnen und euch in der Ewigkeit einen Ehrenplatz neben
mir bereiten. Ich bin der Ozean der Barmherzigkeit,
meine Kinder, und hier nun habt ihr einen weiteren
Beweis meiner väterlichen Liebe, die ich für euch alle
empfinde, ohne Ausnahme eures Alters, eures Standes oder
eures Landes. Ich schließe kein Gesellschaftssystem aus;
Sekten, treue Gläubige, Ungläubige, Gleichgültige:
Meine Liebe umfaßt alle vernunftbegabten Geschöpfe,
deren Gesamtheit die Menschheit darstellt.
Hier ist der Beweis: Ich bin ein Ozean der Liebe. Ich
habe euch die Quelle gezeigt, die aus meinem Schoß
strömt, um euren Durst zu stillen und nun, damit ihr
spürt, wie gut ich zu euch allen bin, bin ich dabei,
euch den Ozean meiner alles umfassenden Liebe zu zeigen,
sodaß ihr euch mit geschlossenen Augen in sie versenken
könnt. Warum? Damit die Seelen, die durch Laster und
Sünden zu bitteren Tropfen geworden sind, in diesem Bad
der Barmherzigkeit reingewaschen werden. Sie werden
besser daraus hervorgehen, glücklich, gelernt zu haben,
gut und voller Barmherzigkeit zu sein. Wenn ihr selbst
durch Unwissenheit oder Schwäche in den Zustand eines
bitteren Tropfens zurückfallt, dann bin ich immer noch
ein Ozean der Liebe, bereit, diesen bitteren Tropfen
aufzunehmen, um ihn in Barmherzigkeit und Güte zu
verwandeln und aus euch Heilige zu machen, so wie ich,
euer Vater, es bin. Meine Kinder, wollt ihr hier auf
Erden euer Leben in Frieden und Freude verbringen? Kommt
und taucht in diesen unendlichen Ozean und bleibt für
immer dort; auch wenn ihr euer Leben mit Arbeit erfüllt,
wird eben dieses Leben durch die Liebe geheiligt werden.
Was meine Kinder betrifft, die nicht in der Wahrheit
leben, fühle ich mich umso mehr veranlaßt, sie mit
meiner größten väterlichen Liebe zu umgeben und
vorzuziehen, damit sie die Augen öffnen und das Licht
sehen, dessen Glanz in dieser Zeit mehr denn je zu
spüren ist. Es ist die Zeit der Gnaden, vorgesehen und
erwartet seit aller Ewigkeit!
Ich selbst bin dort, um zu euch zu sprechen und ich
komme als der zärtlichste und liebevollste aller Väter.
Ich neige mich zu euch herab, ich vergesse mich selbst,
um euch zu mir emporzuheben und euch die Erlösung
zuzusichern. Ihr alle, die ihr in der heutigen Zeit lebt
und auch ihr, die ihr noch im Nichts seid, die ihr aber
von Jahrhundert zu Jahrhundert bis zum Ende der Welt
leben werdet, denkt daran, daß ihr nicht alleine lebt,
sondern daß ein Vater, der über allen Vätern steht, bei
euch lebt, ja, der sogar in euch lebt, der an euch denkt
und der euch anbietet, an den unvorstellbaren Gaben
seiner Liebe teilzuhaben. Kommt näher zur Quelle, die
sich für immer aus meinem väterlichen Schoß ergießen
wird. Kostet die Süße dieses heilsamen Wassers und wenn
ihr gespürt habt, wie all seine köstliche Kraft sich auf
eure Seelen ergossen hat, um all eure Bedürfnisse zu
erfüllen, dann kommt und stürzt euch in den Ozean meiner
Barmherzigkeit, damit ihr nur noch in mir lebt, euch
vergeßt, um für alle Ewigkeit in mir zu leben."
Aufzeichnung
von Schwester Eugenia:
Unser Vater sagte mir in
einem vertraulichen Gespräch:
"Die Quelle ist das Symbol meiner Kenntnis und und der
Ozean das Symbol meiner Barmherzigkeit und eures
Vertrauens. Wenn ihr von dieser Quelle trinken wollt, so
interessiert euch dafür, mich kennenzulernen und wenn
ihr mich kennt, dann stürzt euch in den Ozean meiner
Barmherzigkeit und vertraut mir mit einer Zuversicht,
die euch verändert und der ich nicht wiederstehen kann;
dann werde ich eure Fehler verzeihen und euch mit den
größten Gnaden überhäufen."
Fortsetzung
der Botschaft:
"Ich bin unter euch. Glücklich sind die, die an diese
Wahrheit glauben und diese Zeit nützen, von der die
Heilige Schrift mit folgenden Worten spricht: Es wird
eine Zeit geben, in der Gott von den Menschen so geehrt
und geliebt werden muß, wie er es wünscht. Die
Schrift fragt dann nach dem Warum und gibt folgende
Antwort: Denn nur er ist würdig, für alle Zeit
geehrt, geliebt und gepriesen zu werden! Als erstes
der zehn Gebote erhielt Mose von mir selbst dieses
Gebot, das er den Menschen überbringen sollte: Du sollst
Gott lieben und ehren! Die Menschen, die bereits
Christen sind, können zu mir sagen: Wir lieben Gott seit
wir zur Welt gekommen sind oder seit wir bekehrt wurden,
denn wir sprechen oft im Sonntagsgebet diese Worte:
Vater unser, der Du bist im Himmel! Ja, meine
Kinder, es ist wahr,, daß ihr mich liebt und ehrt, wenn
ihr die erste Anrufung des Vaters aussprecht, doch fahrt
mit den anderen Anrufungen fort und ihr werdet sehen:
Geheiligt werde Dein Name! Wird mein Name wirklich
geheiligt? Fahrt fort: Dein Reich komme! Ist mein
Reich gekommen? Es ist wahr, ihr ehrt mit großer
Inbrunst das Königtum meines Sohnes Jesus und mit ihm
ehrt ihr auch mich! Doch werdet ihr eurem Vater den
großen Ruhm verweigern, als König ausgerufen zu werden?
Laßt mich wenigstens als Herrscher so regieren, daß alle
Menschen mich kennenlernen und lieben können? Ich
möchte, daß ihr das Königsfest meines Sohnes feiert, um
die Beleidigungen wiedergutzumachen, die er vor Pilatus
und den Soldaten erleiden mußte und die sein heiliges
und unschuldiges Fleisch geißelten. Ich verlange nicht,
dieses Fest aufzugeben, im Gegenteil, es soll mit
Begeisterung und Inbrunst gefeiert werden; doch, damit
alle diesen König wirklich kennenlernen können, ist es
nötig, auch sein Reich kennenzulernen.
Um also vollkommen zu dieser zweifachen Erkenntnis zu
gelangen, muß man ach den Vater dieses Königs, den
Gründer dieses Reiches, kennenlernen. Meine Kinder, in
Wahrheit wird die Kirche - diese Gemeinschaft, die ich
meinen Sohn gründen ließ - ihr Werk vollenden, wenn sie
jenen ehren läßt, der der Urheber des Ganzen ist: euren
Vater und Schöpfer. Einige von euch könnten nun zu mir
sagen: Die Kirche ist stets gewachsen, die Christen
werden immer zahlreicher; das ist ein Beweis dafür, daß
unsere Kirche vollkommen ist! Ihr sollt wissen, meine
Kinder, daß euer Vater immer über die Kirche gewacht
hat, seit ihrer Geburt, und daß ich sie durch meinen
Stellvertreter, den Heiligen Vater, in Übereinstimmung
mit meinem Sohn und dem Heiligen Geist, unfehlbar machen
wollte. Dennoch, ist es nicht wahr, daß die Christen
diese heilige Religion besser und tiefer leben würden,
wenn sie mich als den, der ich bin, nämlich als ihren
gütigen und barmherzigen Vater, kennenlernen würden?
Meine Kinder, ist es vielleicht nicht wahr, wenn ihr
wüßtet, daß ihr einen Vater habt, der an euch denkt und
euch mit unendlicher Liebe liebt, ihr euch gegenseitig
mehr bemühen würdet, euren Christen- und Bürgerpflichten
getreuer nachzukommen, der Gerechtigkeit willen, Gott
und den Menschen gegenüber? Ist es nicht wahr, daß ihr
mich wie zärtliche Kinder lieben würdet, wenn ihr diesen
Vater kennenlernen würdet, der euch alle ohne Ausnahme
liebt und der euch ausnahmslos mit dem schönen Namen
Kinder anspricht; würde diese Liebe, die ihr mir dann
entgegenbringen würdet, nicht durch meine Anregung zu
einer aktiven Liebe, die sich auf die übrige Menschheit
ausbreitet, die diese Gemeinschaft der Christen noch
nicht kennt und noch weniger jenen, der sie geschaffen
hat: ihren Vater?
Würde jemand zu all diesen dem Aberglauben erlegenen
Seelen gehen und zu ihnen sprechen, da sie von meinem
Dasein wissen - allerdings nicht, daß ich ihnen nahe bin
- und ihnen sagen, daß der Schöpfer auch ihr Vater ist,
der an sie Denkt und sie in viel Leid und Mutlosigkeit
zärtlich umgibt, so würden sie sich bekehren - auch die
hartnäckigsten - und diese Bekehrungen wären zahlreicher
und solider, das heißt beständiger. Einige von jenen,
die dieses Werk der Liebe untersuchen, das ich unter den
Menschen vollbringe, werden hier einen kritischen Punkt
finden und so argumentieren: Aber sprechen nicht die
Missionare von Gott zu den Gläubigen, von seiner Güte
und Barmherzigkeit, seit sie in jene fernen Länder
gekommen sind? Was können sie mehr von Gott sagen, als
was sie seit jeher schon predigten? Die Missionare
sprachen und sprechen noch immer von Gott in dem Maße,
in dem sie mich selbst kennen. Ich versichere euch
jedoch: Ihr kennt mich nicht so, wie ich bin, deshalb
komme ich, um mich als Vater aller Menschen zu verkünden
- der zärtlichste aller Väter - und diese Liebe, die ihr
mir entgegenbringt und die durch eure Furcht verfälscht
ist, zu korrigieren. Ich komme und gestalte mich meinen
Geschöpfen ähnlich, um die falsche Vorstellung eines
grausamen Gottes, denn ich sehe, wie alle Menschen ihr
Leben verbringen, ohne sich ihrem einzigen Vater
anzuvertrauen, der ihnen seinen einzigen Wunsch kundtun
möchte, nämlich den, ihnen den Übergang vom irdischen
Leben leichter zu machen und ihnen dann im Himmel ein
ewiges, göttliches Leben zu schenken. Dies ist der
Beweis, daß die Seelen mich nicht besser kennen, als
ihre Vorstellung es zuläßt. Nun aber, da ich euch dieses
Licht schenke, sollt ihr im Licht bleiben und es zu
allen tragen; dies wird ein sehr wirksames Mittel sein,
Bekehrungen zu erwirken, als auch, soweit es möglich
ist, die Pforte zur Hölle zu verschließen, denn ich
erneuere hier mein Versprechen und ich werde niemals
weniger versprechen als:
Alle, die mich mit dem Namen Vater nennen, und sei es
nur ein einziges Mal, werden nicht untergehen, nein,
ihnen wird ewiges Leben in Gemeinschaft mit den
Auserwählten sicher sein.
Und euch, die ihr für meine Ehre arbeitet und euch dafür
einsetzt, daß ich gekannt, verehrt und geliebt werde,
euch sichere ich zu, daß euer Lohn groß sein wird, denn
ich werde alles zählen, auch die kleinste Anstrengung,
die ihr unternehmt, und in Ewigkeit werde ich euch alles
hundertfach belohnen. Euch habe ich es gesagt: Es ist
nötig, innerhalb der Kirche den religiösen Kult zu
vervollständigen und den Schöpfer dieser Gemeinschaft
auf ganz besondere Weise zu ehren, jenen, der gekommen
ist, um diese Gemeinschaft zu gründen, jenen, der ihre
Seele ist, Gott in drei Personen: Vater, Sohn und
Heiliger Geist. Solange die Dreieinigkeit nicht mit
einer ganz besonderen Anbetung innerhalb der Kirche und
der gesamten Menschheit geehrt wird, fehlt dieser
Gemeinschaft immer etwas. Ich habe diesen Mangel schon
einige Seelen spüren lassen, doch die meisten waren zu
schüchtern und sind meinem Aufruf nicht gefolgt. Andere
hatten den Mut aufgebracht, mit den Verantwortlichen
darüber zu sprechen und ihn ernst zu nehmen, doch nach
ihrem Scheitern gaben sie auf. Nun ist meine Stunde
gekommen. Ich selbst bin gekommen, um den Menschen,
meinen Kindern, bekanntzumachen, was sie bis heute nicht
ganz verstanden haben. Ich selbst bin gekommen, das
brennende Feuer des Gesetzes der Liebe zu euch zu
bringen, um mit diesem Mittel zu erreichen, daß die
ungeheuer große Eisschicht schmilzt, die die Menschen
umgibt.
O geliebte Menschheit, o ihr Menschen, meine Kinder,
befreit euch, befreit euch von den Ketten, mit denen
euch der Teufel bis heute umschlossen hält, befreit euch
von der Angst vor einem Vater, der nichts anderes als
Liebe ist. Kommt, nähert euch, ihr alle habt das Recht,
eurem Vater näherzukommen, öffnet eure Herzen, betet zu
meinem Sohn, damit er euch immer mehr erkennen läßt, wie
barmherzig und gütig ich zu euch bin. Ihr, die ihr
Gefangene des Aberglaubens und teuflischer Gesetze seid,
befreit euch aus dieser tyrannischen Sklaverei und kommt
zur einzig echten Wahrheit. Erkennt den, der euch
erschaffen hat, euren Vater. Glaubt nicht, ihr würdet
von euren Rechten Gebrauch machen, wenn ihr jenen
Anbetung und Ehre entgegenbringt, die euch dazu gebracht
haben, bis zum heutigen Tage ein unnützes Leben zu
führen. Nein, kommt zu mir, ich warte auf euch alle,
denn ihr alle seid meine Kinder. Und ihr, die ihr im
wahren Licht seid, erzählt jenen, wie gut es ist, in der
Wahrheit zu leben! Erzählt den Christen, diesen mir
teuren Geschöpfen, meinen Kindern, wie süß es ist, an
einen Vater zu denken, der alles sieht, alles weiß, der
sich um alles kümmert, der unendlich gut ist und dem es
leicht fällt, zu vergeben, der nur ungern und langsam
straft. Sagt ihnen schließlich auch noch, daß ich sie
nicht den Unglücken dieses Lebens überlassen will,
allein und ohne Verdienste; sie sollen zu mir kommen:
Ich werde ihnen helfen, ich werde ihnen ihre Bürde
leichter machen, ich werde ihnen ihr so schweres Leben
versüßen und ich werde sie mit meiner väterlichen Liebe
berauschen, um sie jetzt und in Ewigkeit glücklich zu
machen.
Und ihr, meine Kinder, die ihr in der Finsternis lebt,
weil ihr euren Glauben verloren habt, erhebt euren Blick
und ihr werdet helle Strahlen sehen, die euch
erleuchten. Ich bin die Sonne, die auf euch scheint, die
warm ist und euch erwärmt, seht und ihr werdet erkennen,
daß ich euer Schöpfer bin, euer Vater, euer einziger
Gott. Weil ich euch liebe, bin ich gekommen, um mich von
euch lieben zu lassen, denn ich möchte, daß ihr alle
erlöst werdet. Ich wende mich an alle Menschen auf der
ganzen Erde und lasse diesen Aufruf meiner väterlichen
Liebe erschallen; diese unendliche Liebe, von der ich
möchte, daß ihr sie kennenlernt, ist beständig. Liebt,
liebt, liebt immer, doch denkt auch daran, daß dieser
Vater geliebt werden sollte, damit ich vom heutigen Tag
an allen den am leidenschaftlichsten liebenden Vater
zeigen kann. Und euch, meine auserwählten Kinder,
Priester und Mönche, euch möchte ich auffordern, diese
väterliche Liebe bekannt zu machen, diese Liebe, die ich
für alle Menschen und ganz besonders für euch empfinde.
Ihr seid zu wirken berufen, daß sich mein Wille in den
Menschen und über euch verwirkliche. Nun, mein Wille
ist, kennengelernt, geehrt und geliebt zu werden. Laßt
meine Liebe nicht für so lange Zeit unerwidert, denn
mich dürstet danach, geliebt zu werden! Dieses
Jahrhundert ist von allen anderen bevorzugt, Laßt diese
Gunst nicht wegen der Angst, die euch genommen werden
soll, vorübergehen! Die Seelen brauchen bestimmte
göttliche Berührungen und die Zeit drängt; fürchtet euch
vor nichts, ich bin euer Vater; ich werde euch bei euren
Bemühungen und eurer Arbeit unterstützen. Ich werde euch
immer helfen und euch schon hier auf Erden Frieden und
Seelenfreude schenken; euer Dienst und die Werke eures
Eifers werden Früchte tragen: Ein unschätzbares
Geschenk, denn die Seele, die in Frieden und Freude
lebt, erhält schon eine Vorahnung das Himmels, währen
sie den ewigen Lohn erwartet.
Meinem Vikar, dem Papst, meinem Stellvertreter auf
Erden, habe ich eine ganz besondere Aufgabe für das
Apostolat in fernen Ländern übermittelt und vor allem
habe ich ihm großen Eifer eingeflößt, um die Hingabe an
das Heilige Herz meines Sohnes Jesus weltweit zu
verbreiten. Jetzt vertraue ich ihm das Werk an, das zu
vollbringen Jesus selbst auf die Erde gekommen ist: Mich
ehren und mich bekannt machen als der, der ich bin, so
wie ich es sage, wenn ich mich an alle Menschen, meine
Kinder und Geschöpfe, wende. Wenn die Menschen in das
Herz Jesu dringen könnten, dieses Herz voller Wünsche
und Ehre, so würden sie dessen brennensten Wunsch
erkennen, den Vater zu ehren, jenen, der ihn gesandt
hat, und vor allem den Vater nicht in seiner
geschmälerten Herrlichkeit zu ehren, wie es bisher war,
sondern in vollendeter Herrlichkeit, wie der Mensch nur
kann und mir schuldig ist, als seinem Vater und Schöpfer
und mehr noch, als Urheber seiner Erlösung! Ich verlange
von ihm, was er mir geben kann: Sein Vertrauen, seine
Liebe und seine Anerkennung.
Ich wünsche mir nicht etwa deshalb kennengelernt, geehrt
und geliebt zu werden, weil ich meine Geschöpfe oder
ihre Anbetung nötig hätte; nein, es ist allein der
Wunsch, sie zu erlösen und sie an meiner Herrlichkeit
teilhaben zu lassen, der mich dazu bringt, mich auf sie
herabzuneigen. Und auch deshalb, weil meine Güte und
meine Liebe erkennen, daß diese Wesen, die ich aus dem
nichts erschaffen und die ich als meine eigenen Kinder
angenommen habe, nun in großer Zahl den Teufeln
verfallen, in ewiges Unglück stürzen und sich auf diese
Weise immer mehr vom Ziel der Schöpfung entfernen und
ihre Zeit und Ewigkeit verlieren. Wenn ich mir gerade zu
diesem Zeitpunkt etwas wünsche, so ist dies einfach nur,
daß die Gerechten größeren Eifer zeigen, daß die
Bekehrung der Sünder einfacher wird und die Umkehr
ernsthaft und von Dauer sei. Ich wünsche mir, daß die
verlorenen Söhne zum Haus des Vaters zurückkehren, vor
allem die Juden und all die anderen, die auch meine
Geschöpfe und meine Kinder sind, wie die Schismatiker,
die Irrlehrer, die Freimaurer, die armen Ungläubigen,
die Gotteslästerer und die Mitglieder verschiedener
geheimer Sekten; freiwillig oder unfreiwillig, die ganze
Welt soll erfahren, daß es einen Gott und Schöpfer gibt.
Jener Gott,, der ihre Unwissenheit doppelt ansprechen
wird, ist ihnen unbekannt; sie wissen nicht, daß ich ihr
Vater bin.
Glaubt mir, die ihr diese Worte lest und hört: wenn all
die Menschen, die unserer katholischen Kirche fern sind,
von diesem Vater, der sie liebt und der ihr Schöpfer und
Gott ist, hören würden, wenn ihr ihnen von diesem Vater,
der ihnen das ewige Leben schenken möchte, erzählen
würdet, dann käme ein großer Teil dieser Menschen zu
diesem Vater, auch die Hartnäckigsten von ihnen. Wenn
ihr nicht direkt zu ihnen gehen und so zu ihnen sprechen
könnt, dann sucht nach anderen Mitteln: Es gibt tausende
oder indirekte Wege. Setzt sie mit dem wahren Geist von
Jüngern und mit großem Eifer in die Tat um; ich
verspreche euch, daß mittels einer Gnade eure
Anstrengungen bald von großen Erfolgen gekrönt sein
werden. Macht euch zu Aposteln meiner väterlichen Güte,
und durch den Eifer, den ich euch schenken werde, werdet
ihr alle stark auf die Seelen einwirken können. Ich
werde immer bei euch und in euch sein: Wenn zwei von
euch miteinander sprechen, werde ich unter den beiden
verweilen; wenn ihr zahlreicher seid, so werde ich auch
unter euch sein; auf diese Weise werdet ihr das sagen,
was ich euch eingebe. Ich werde bei euren Zuhörern die
Bereitschaft zur Aufnahme entwickeln; so werden die
Menschen durch die Liebe erobert werden und für alle
Ewigkeit erlöst sein.
Was das Mittel betrifft, mit denen ihr mich ehren sollt,
so verlange ich nur großes Vertrauen. Glaubt nicht, daß
ich von euch besondere Strenge und Abtötung erwarte und
ich verlange nicht, daß ihr barfuß lauft oder euer
Gesicht in den Staub werft, oder daß ihr euch mit Asche
bedeckt und dergleichen. Nein, nein! Ich möchte - und
dieser Wunsch ist mir teuer - , daß ihr euch zu mir
verhaltet, wie meine Kinder, mit Einfachheit und
Vertrauen! Mit euch werde ich alles allen tun, wie der
zärtlichste und liebevollste aller Väter. Ich werde mich
euch allen vertraut machen, mich euch allen schenken,
mich klein machen, um euch für die Ewigkeit groß werden
zu lassen. Die meisten Ungläubigen, Gottlosen und
verschiedene Gemeinschaften bleiben bei ihrer Bosheit
und Ungläubigkeit, weil sie glauben, daß ich Unmögliches
verlange und sie müßten sich wie Sklaven unter einem
tyrannischen Herrn meinen Befehlen beugen; sie meinen,
ich sei wie ein Herrscher, der sich in seine Macht hüllt
und hochmütig zu seinen Untertanen ist, um sie zu
Respekt und Ergebenheit zu zwingen. Nein, meine Kinder.
Ich kann mich tausendmal kleiner machen, als ihr es euch
vorstellen könnt. Dennoch gibt es etwas, was ich von
euch fordere: Die treue Befolgung der Gebote, die ich
meinen Kindern hinterlassen habe, denn ihr sollt euch
wie vernunftbegabte Geschöpfe benehmen und nicht in
eurer Disziplinlosigkeit und euren schlechten Neigungen
den Tieren gleichen; nur so könnt ihr schließlich den
Schatz eurer Seele bewahren, den ich euch geschenkt und
mit vollkommener göttlicher Schönheit bekleidet habe!
Dann tut was ich wünsche und ehrt mich mit einer
besonderen Verehrungsform so, wie ich es bereits erklärt
habe. Dadurch sollt ihr verstehen, daß es mein Wille
ist, euch viel zu geben und euch in großem Maße an
meiner Macht und meiner Herrlichkeit teilhaben zu
lassen, allein, um euch glücklich zu machen und zu
erlösen und um euch meinen einzigen Wunsch zu
offenbaren, nämlich den, euch zu lieben und von euch
geliebt zu werden.
Wenn ihr mich mit der vertrauensvollen Liebe eines
Kindes liebt, dann gewährt ihr auch meiner Kirche und
meinen Stellvertretern Gehorsam und Respekt. Und es wird
nicht jene Art von Respekt sein, den ihr jetzt
empfindet, und der euch von mir entfernt, weil ich euch
Angst mache; diese falsche Art von Respekt, die ihr
jetzt vor mir habt, ist eine Ungerechtigkeit gegenüber
der Gerechtigkeit, eine Wunde am empfindlichsten Teil
meines Herzens, eine Vergeßlichkeit, eine Mißachtung
meiner väterlichen Liebe zu euch. An meinem Volk Israel
und der heutigen Menschheit betrübt mich noch immer der
falsch verstandene Respekt vor mir. Der Feind der
Menschen hat sich seiner bedient, um die Menschen zum
Götzendienst zu treiben und die Kirche zu spalten. Und
noch immer benützt er diesen falschen Respekt und wird
ihn immer wieder gegen euch einsetzen, um euch von der
Wahrheit, von meiner Kirche und von mir zu entfernen.
Oh, laßt euch nicht mehr vom Feind verführen, glaubt an
die Wahrheit, die sich euch offenbart und wandelt im
Lichte dieser Wahrheit.
Ihr, meine Kinder, die ihr euch außerhalb der
katholischen Kirche befindet, ihr sollt wissen, daß euch
meine väterliche Liebe nicht ausschließt. Ich wende mich
an euch mit meinem zärtlichen Ruf, denn auch ihr seid
meine Kinder. Wenn ihr auch bis heute den Reizen erlegen
seid, mit denen euch der Teufel lockte, so erkennt, daß
er euch betrogen hat; kommt zu mir, eurem Vater, und ich
werde euch mit Freude und Liebe aufnehmen!
Auch ihr, die ihr keine andere Religion kennt, als jene,
die man euch seit eurer Geburt gelehrt hat und die nicht
die wahre Religion ist, öffnet eure Augen und erkennt:
Hier ist euer Vater, der euch erschaffen hat und euch
erlösen will. Ich komme zu euch, um euch die Wahrheit zu
bringen und mit ihr die Erlösung. Ich sehe, daß ihr mich
verkennt und daß ihr meinen einzigen Wunsch nicht kennt:
Ich möchte, daß ihr mich als Vater, als Schöpfer und
auch als Erlöser anerkennt. Weil ihr dies nicht
versteht, könnt ihr mich nicht lieben; also sollt ihr
wissen, daß ich euch nicht so fern bin, wie ihr glaubt.
Wie könnte ich euch allein lassen, nachdem ich euch doch
erschaffen und in Liebe als meine Kinder angenommen
habe? Ich folge euch überall hin, ich beschütze euch in
allem, und das soll euch zeigen, wie gütig ich zu euch
bin, obwohl meine unendliche Güte bei euch in
Vergessenheit geraten ist und diese Vergeßlichkeit ist
es, die euch sagen läßt: Es ist die Natur, die uns alles
bringt, die uns leben und sterben läßt. Doch nun ist die
Zeit der Gnade und des Lichtes. Erkennt also, daß ich
der einzige und wahre Gott bin.
Um euch in diesem und im nächsten Leben wahre
Glückseligkeit schenken zu können, möchte ich, daß ihr
alles tut, was ich euch in diesem Licht vorschlage. Die
Zeit ist günstig, nutzt sie und laßt euch die Liebe
nicht entgehen, die sich eurem Herzen so spürbar
darbietet. Und ich bitte alle, als Mittel dazu, die
Heilige Messe gemäß der Liturgie zu mitzufeiern: Dies
liegt mir sehr am Herzen. Später werde ich euch nach und
nach weitere kleine Gebete lehren, doch ich will euch
nicht damit überladen. Das wesentliche wird sein, daß
ihr mich so ehrt, wie ich es gesagt habe und einen
Festtag zu meinen Ehren einführt und daß ihr mir wie
wahre Kinder in aller Einfachheit dient, eurem Gott, dem
Vater, Schöpfer und Erlöser des menschlichen
Geschlechtes.
Hier nun seht ihr ein weiteres Zeugnis meiner
väterlichen Liebe zu den Menschen: Meine Kinder, ich
werde euch nicht alles über die Größe meiner unendlichen
Liebe erzählen, denn es genügt, die heiligen Bücher zu
öffnen und das Kreuz, das Tabernakel und Allerheiligste
zu betrachten, um zu verstehen, wie weit meine Liebe
reicht und wie sehr ich euch geliebt habe! Dennoch,
damit ihr erkennt, wie sehr die Erfüllung meines Willens
über euch nötig ist, daß ich mehr geliebt werde, möchte
ich euch, bevor ich jene wenigen Worte beende, die nur
die Basis meines Werkes der Liebe zu euch darstellen,
einige der unzähligen Beweise meiner Liebe übermitteln.
Solange der Mensch nicht in der Wahrheit lebt, kann er
die wahre Freiheit nicht spüren: Ihr, meine Kinder, die
ihr euch außerhalb des Gesetzes befindet, zu dessen
Befolgung ich euch erschaffen habe, ihr glaubt, in
Freude und Frieden zu leben, doch im Grunde eures
Herzens fühlt ihr, daß in euch kein wahrer Friede
herrscht, wie auch keine wahre Freude, und daß ihr nicht
die wahre Freiheit kennt, die Freiheit eures Gottes und
Vaters, der euch erschaffen hat! Doch ihr, die ihr nach
dem wahren Gesetz lebt, oder besser, die ihr versprochen
habt, dieses Gesetz zu befolgen, das ich euch gegeben
habe, um euch eure Erlösung zu sichern, ihr wurdet durch
das Laster zum Bösen verführt. Ihr habt euch durch euer
schlechtes Verhalten vom Gesetz entfernt. Glaubt ihr,
ihr seid glücklich? Nein. Ihr spürt, daß euer Herz
unruhig ist. Glaubt ihr vielleicht, daß euer Herz am
Ende Befriedigung findet, wenn ihr euer Vergnügen und
andere irdische Freuden sucht? Nein. Laßt euch eines von
mir sagen: Ihr werdet niemals in wahrer Freiheit oder
wahrem Glück leben können, solange ihr mich nicht als
euren Vater anerkennt und euch nicht meinem Gesetz
unterordnet, um wahre Kinder Gottes, wahre Kinder eures
Vaters zu sein! Warum? Weil ich euch nur für diesen
einen Zweck erschaffen habe, nämlich dafür, daß ihr mich
kennt, daß ihr mich liebt und mir dient, so, wie ein
einfaches und vertrauendes Kind seinem Vater dient!
Es gab eine Zeit im Alten Testament, da verhielten sich
die Menschen wie Tiere; sie bewahrten keine Spur dessen,
was ihrer Würde als Kinder Gottes, als Kinder ihres
Vaters, entsprochen hätte. Um ihnen also zu zeigen, daß
ich sie zu großer Würde als Kinder Gottes erheben
wollte, war ich gezwungen, manchmal eine erschreckende
Strenge zu zeigen. Als ich dann später sah, daß einige
vernünftig genug wurden, um schließlich zu erkennen, daß
es nötig war, einen Unterschied zwischen ihnen und den
Tieren zu schaffen, da begann ich sie mit Wohltaten zu
überhäufen und ihnen den Sieg über jene zu gewähren, die
ihre Würde noch nicht erkennen und bewahren konnten. Und
da ihre Zahl zunahm, sandte ich ihnen meinen mit aller
göttlichern Vollkommenheit geschmückten Sohn, denn er
ist der Sohn eines vollkommenen Gottes. Er ist es, der
ihnen den Weg zur Vollkommenheit geebnet hat, durch ihn
habe ich euch in meiner unendlichen Liebe als Kinder
angenommen und zwar als wahre Kinder; danach nannte ich
euch nicht mehr nur einfach meine Geschöpfe, sondern ich
nannte euch Kinder. Ich habe euch mit dem wahren Geist
des neuen Gesetzes ausgestattet, der euch nicht nur von
den Tieren unterscheidet, wie es das alte Gesetz tat,
sondern der euch über die Menschen das Alten Testamentes
erhebt. Ich habe euch alle zur Würde erhoben, die
Kindern Gottes gebührt; ja ihr seid meine Kinder und ihr
sollt mir sagen, daß ich euer Vater bin. Habt doch
Vertrauen zu mir, vertraut mir als meine Kinder, denn
ohne dieses Vertrauen werdet ihr niemals die wahre
Freiheit erlangen. Dies alles sage ich euch, damit ihr
erkennt, daß ich gekommen bin, um dieses Werk der Liebe
zu vollbringen und um euch mit meiner Macht zu helfen,
die tyrannische Knechtschaft abzuschütteln, die eure
Seele gefangen hält; ich bin gekommen, um euch die wahre
Freiheit kosten zu lassen, die Freiheit, aus der wahre
Glückseligkeit entspringt: Alle Freuden dieser Erde sind
nichts im Vergleich zu diesem Glück. Erhebt euch alle zu
diesem Glück. Erhebt euch alle zu jener Würde, die
Kindern Gottes eigen ist, wißt eure Größe zu schätzen,
dann werde ich mehr denn je euer Vater sein, der
liebenswerteste und barmherzigste aller Väter.
Ich bin gekommen, um mit diesem Werk der Liebe Frieden
zu bringen; wenn mich jemand liebt und sich mir
anvertraut, werde ich ihm bei all seinen Nöten, all
seinen Verwirrungen und Leiden und bei jeglichem Kummer
einen Strahl des Friedens senden, vor allem, wenn er
mich anruft und mich als seinen Vater liebt. Wenn mich
die Familien ehren und als ihren Vater lieben, werde ich
ihnen Frieden senden und mit ihm meine Vorsorge. Wenn
mich die Arbeiter, die Industriellen und die
verschiedenen anderen Gewerbetreibenden anrufen und
ehren, werde ich ihnen meinen Frieden und meine Kraft
schenken und mich ihnen als guter und barmherziger Vater
zeigen. Wenn ich in jeder christlichen Gemeinschaft
angerufen und geehrt werde, werde ich meinen Frieden
spenden und mich als der liebevollste Vater zeigen und
Dank meiner Macht werde ich den Seelen ewiges Heil
zusichern. Wenn mich die gesamte Menschheit anruft und
ehrt, werde ich ihr den Geist des Friedens senden, der
sich wie gesegneter Tau auf sie niederlassen wird. Wenn
mich alle Nationen ebenso anrufen und ehren, wird es
keine Zwietracht und auch keine Kriege mehr geben, denn
ich bin der Gott des Friedens und dort, wo ich bin, wird
kein Krieg sein. Wollt ihr euren Feind besiegen? Fleht
mich an und ihr werdet über ihn siegreich triumphieren.
Schließlich wißt ihr, daß ich durch meine Macht alles
vermag. Und eben diese Macht biete ich euch allen an,
auf daß ihr euch ihrer für für jetzt und für die
Ewigkeit bedient. Ich werde mich euch als euren Vater
zeigen, wenn ihr euch nur als meine Kinder zeigt. Was
möchte ich denn anderes mit diesem Werk der Liebe
erreichen, als Herzen zu finden, die mich verstehen
können? Ich bin die Heiligkeit und ich besitze sie in
ihrer Vollkommenheit und Fülle; durch meinen heiligen
Geist schenke ich euch diese Heiligkeit - denn ich habe
sie erschaffen - und ich werde sie in euren Herzen
einführen und mit den Verdiensten meines Sohnes
bereichern.
Und durch meinen Sohn und den Heiligen Geist komme ich
zu euch und dringe in euch, und in euch suche ich meinen
Frieden. Manchen Seelen erscheint dieser Satz "ich
dringe in euch" wie ein Geheimnis, doch es ist keines!
Denn, nachdem ich meinen Sohn beauftragt hatte, die
Heilige Eucharistie einzuführen, nahm ich mir vor, jedes
Mal, wenn ihr die Heilige Hostie empfangt, in euch
einzutreten! Sicher, nichts hindert mich, auch vor dem
Empfang der Eucharistie zu euch zu kommen, denn nichts
ist mir unmöglich! Doch der Empfang dieses Sakramentes
ist ein einfach zu begreifender Vorgang, der euch
erklärt, wie ich in euch wohne! Wenn ich in euch bin,
ist es leichter, euch zu geben, was ich besitze,
vorausgesetzt, daß ihr mich darum bittet. Mit diesem
Sakrament vereinigt ihr euch mit mir aufs Innigste und
in dieser Verbundenheit kann sich meine Liebe über euch
ergießen und bewirken, eure Seelen mit Heiligkeit zu
schmücken. Ich übergieße euch mit meiner Liebe, also
müßt ihr nichts weiter tun, als mich um die Tugenden und
die Vollkommenheit zu bitten, die ihr braucht; ihr könnt
sicher sein, daß in jenen Augenblicken, da Gott im
Herzen seiner Geschöpfe ruht, euch nichts verwehrt sein
wird. Wollt ihr mir nun verwehren, dort zu verweilen, da
ihr den Ort meiner Ruhe kennt? Ich bin euer Vater und
Gott; wagt ihr, mir dies zu verwehren? Laßt mich nicht
durch eure Grausamkeit gegen einen Vater leiden, der nur
diese einzige Gnade für sich beansprucht.
Bevor ich diese Botschaft beschließe, möchte ich einen
Wunsch an eine bestimmte Anzahl von Seelen richten, die
sich mir geweiht haben. Damit meine ich euch, ihr
Priester, Ordensbrüder und -schwestern. Ihr habt euch
meinem Dienst geweiht, sei es durch Betrachtung, sei es
durch Werke der Barmherzigkeit und des Apostolates.
Meinerseits ist es ein Vorrecht meiner Güte, eurerseits
ist es durch euren guten Willen Treue zu eurer Berufung.
Hier also mein Wunsch an euch, die ihr besser versteht,
was ich von der Menschheit erwarte: Betet, damit ich das
Werk meiner Liebe in allen Seelen vollbringen kann. Ihr
kennt alle Schwierigkeiten, die zu überwinden sind, wenn
man eine Seele erobern möchte. Dennoch, hier habt ihr
ein wirksames Mittel, das euch erleichtern wird, eine
große Zahl von Seelen für mich zu gewinnen: Dieses
Mittel ist: Macht mich bei den Menschen bekannt, sodaß
sie mich lieben und ehren. Vor allem aber möchte ich,
daß ihr als erste damit beginnt. Welche Freude wird es
mir bereiten, zunächst bei den Priestern, bei den
Ordensbrüdern und -schwestern einzukehren! Welche
Freude, mich als Vater unter den Kindern meiner Liebe
vorzufinden. Mit euch werde ich wie mit vertrauten
Freunden sprechen. Ich werde euch euer Alles sein, das
euch für alles reichen wird. Vor allem werde ich der
Vater sein, der sich eurer Wünsche annimmt und euch mit
seiner Liebe, seinen Wohltaten und seiner allumfassenden
Zärtlichkeit überhäuft. Verweigert mir diese Freude
nicht, die ich unter euch erfahren möchte. Ich werde es
euch hundertfach belohnen, und wenn ihr mich ehrt, werde
ich euch auch ehren und in meinem Reich große
Herrlichkeit gewähren!
Ich bin das Licht der Lichter; dort, wo dieses Licht
eindringt, bringt es Leben, Brot und Glückseligkeit.
Dieses Licht wird ebenso den Pilger wie den Skeptiker
und den Unwissenden erleuchten; es wird euch alle
erleuchten, euch Menschen, die ihr in dieser Welt voll
Finsternis und Laster lebt; wenn ihr mein Licht nicht
hättet, würdet ihr in die Abgründe des ewigen Todes
stürzen! Dieses Licht wird schließlich den Weg
erleuchten, der zur wahren katholischen Kirche führt; es
wird jenen armen Kindern den Weg weisen, die noch immer
Opfer des Aberglaubens sind. Ich werde mich jenen als
Vater zeigen, die auf der Erde am meisten leiden: den
armen Aussätzigen. Ich werde mich als Vater all jener
Menschen zeigen, die verlassen sind, ausgeschlossen von
jeglicher menschlichen Gemeinschaft. Ich werde mich als
Vater der Betrübten, als Vater der Kranken und vor allem
als Vater der Sterbenden zeigen. Ich werde mich zeigen
als Vater aller Familien, Vater der Waisen und Witwen,
als Vater der Gefangenen, als Vater der Arbeiter, als
Vater der Jugend und als Vater in jeglicher
Notwendigkeit. Schließlich werde ich mich als Vater der
Könige und ihrer Nationen zeigen. Und ihr alle werdet
meine Wohltaten spüren, ihr alle werdet meinen Schutz
spüren und ihr alle werdet meine Macht sehen.
Euch allen spende ich meinen väterlichen und göttlichen
Segen, Amen!
Besonders meinem Sohn und Stellvertreter, Amen!
Besonders meinem Sohn, dem Bischof, Amen!
Besonders meinem Sohn, deinem geistlichen Vater, Amen!
Besonders meinen Töchtern, deinen Müttern, Amen!
Der ganzen Kongregation meiner Liebe, Amen!
Der ganzen Kirche und dem ganzen Klerus, Amen!
Einen ganz besonderen Segen für die Kirche des
Fegefeuers, Amen!
Amen!
Gebet von Mutter Eugenia
Mein Vater, der Du
bist im Himmel...
'Per Ipsum, cum Ipso et in Ipso '
Gott ist mein
Vater
Mein Vater, der Du
bist im Himmel, wie zärtlich und sanft ist es für mich
zu wissen, daß Du mein Vater bist und ich Dein
Sohn/Deine Tochter!
Vor allem, wenn der Himmel meiner Seele finster ist und
mein Kreuz am schwersten, dann fühle ich das Bedürfnis,
Dir zu wiederholen: Vater, ich glaube an Deine Liebe für
mich!
Ja, ich glaube, daß Du mir in jedem Augenblick meines
Lebens Vater bist und daß ich Dein Kind bin!
Ich glaube, daß Du mich mit unendlicher Liebe liebst!
Ich glaube, daß Du Tag und Nacht über mich Wache hälst
und daß ohne Deine Einwilligung kein Haar von meinem
Kopf fällt!
Ich glaube, daß Du, der unendlich Weise, besser als ich
erkennst, was mir nützlich ist.
Ich glaube daß Du, der unendlich mächtige, das Gute auch
aus dem Bösen herauslösen kannst!
Ich glaube, daß Du, der unendlich Gute, alles den Dich
Liebenden zum Guten gereichen läßt; und auch unter
strafenden Händen küsse ich Deine heilende Hand!
Ich glaube, ... vermehre aber in mir den Glauben, die
Hoffnung und die Liebe!
Lehre mich immer, Deine Liebe als Führung in jedem
Ereignis meines Lebens zu sehen.
Lehre mich, mich Dir wie ein Kind in den Armen der
Mutter hinzugeben.
Vater, Dir ist alles bekannt, Du siehst alles, Du kennst
mich besser als ich mich kenne: Du kannst alles und Du
liebst mich!
Mein Vater, da Du willst, daß wir uns immer zu Dir
hinwenden, bin ich voll Vertrauen hier, um Dich mit
Jesus und Maria zu bitten, um ...
(die gewünschte Gnade
erbitten). Nach dieser Meinung
und vereint mit den heiligsten Herzen, bringe ich Dir
all meine Gebete, meine Opfer und Abtötungen, mein
Handeln und eine größere Treue in meinen Pflichten dar.
(Als Novene gebetet,
sollte man folgendes hinzufügen:
Ich verspreche Dir,
großmütiger zu sein, besonders in diesen 9 Tagen, bei
dieser Angelegenheit..., dieser Person gegenüber).
Gib mir das Licht, die Gnade und die Kraft des Heiligen
Geistes!
Bestärke mich in diesem Geist, damit ich ihn nie
verlieren, noch betrüben, oder in mir schwächen möge.
Mein Vater, im Namen Jesu, Deines Sohnes, bitte ich Dich
darum!
Und Du, o Jesus, öffne Dein Herz und lege meines zu
jenem Mariens, bringe sie unserem göttlichen Vater dar!
... Erflehe mir die Gnade, die ich brauche!
Göttlicher Vater, rufe alle Menschen zu Dir. Möge die
ganze Welt Deine väterliche Güte und Deine göttliche
Barmherzigkeit verkünden!
Sei mir ein zärtlicher Vater und beschütze mich überall
wie deinen Augapfel. Mach, daß ich immer Dein würdiges
Kind bin: Erbarme Dich meiner!
Göttlicher Vater, süße Hoffnung unserer Seelen,
sei allen Menschen bekannt und von ihnen geehrt
und geliebt!
Göttlicher Vater, unendliche Güte, die sich über alle
Völker ergießt,
sei allen Menschen bekannt und von ihnen geehrt
und geliebt!
Göttlicher Vater, wohltätiger Tau der Menschheit,
sei allen Menschen bekannt und von ihnen geehrt
und geliebt!
Mutter Eugenia
Teilablaß:
Jean Kard. Verdier
Erzbischof von Paris
8. Mai 1936
Mgr.
Girard, Apost. Vik.
Kairo (Ägypten)
9. Oktober 1935
Pdf - Mutter Eugenia E. Ravasio: “Der Vater spricht zu
seinen Kindern” |