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Lasterkatalog

   
   





  

Reinheit des Herzens

Die Nachfrage nach den Dienstleistungen von Psychiatern und andern "Seelenheilern" nimmt stetig zu. Psychosen, Neurosen... haben sprunghaft zugenommen. Namhafte Psychologen weisen auf das Bestehen von Schuldgefühlen bei "seelischen" Erkrankungen hin. Bei der Ursachenklärung lohnt es, eine biblische Spur zu verfolgen. Vergleicht man die klare Stellungnahme Jesu gegenüber den Pharisäern zum Thema Reinheit, so begreift man, dass ethische und religiöse Fragen eng verbunden sind. Wer Ohren hat zu hören, der höre! (Mk 7,16)

Der Lasterkatalog

Der Lasterkatalog in Mk 7,21f mit den 12 Sünden (der Paralleltext Mt 15,19f nennt nur 6) ist nicht zufällig geordnet. Seine Gedankentiefe fällt auf, wenn man die Gruppierung untersucht:

1. Gruppe (die Sünden stehen in der Mehrzahl):

Unzüchtigkeiten     Diebstähle      Mordtaten

Ehebrüche               Habgierigkeiten (Geiz)

Gemeinheiten (Bosheiten)

2. Gruppe (die Sünden stehen in der Einzahl):

Ausschweifung (Schamlosigkeit)       Verlogenheit

Gemeinheiten (böses Auge=Neid)       Lästerung

Stolz (Überheblichkeit)                        Torheit (Unvernunft)


Es werden 4 Schichten unsittlichen Verhaltens aufgedeckt:

 

1  Die Tatsünden wirken nach aussen. Sie kümmern sich nicht um die Ordnungen des Zusammenlebens und zerstören sie dadurch. Das unzüchtige Treiben verletzt die Ordnung der Ehe, die Verstösse gegen den Besitz zerstören die Eigentumsordnung, und die Vergehen gegen das Leben der Mitmenschen (inkl. die Abtreibungsmorde!) verneinen das Recht des Menschen auf seine Existenz.

2  Die zweite "Lasterschicht", deren Absichten dem Mitmenschen Schlechtes wollen, bleibt als "Begehren" im Innern (auch der Ehebruch im Sinne von Mt 5,28).

3  Die dritte Schicht kommt aus noch tieferem Herzen und fusst auf der inneren Gesinnung (deswegen stehen die Laster im Singular). Gerade der Ausdruck "böses Auge" charakterisiert den Neid als Haltung und Gesinnung und als eine der 7 Hauptsünden.

4 Die unterste Schicht, über der sich alle andern aufbauen, bilden Lästerung, Stolz und Torheit. Sie richten sich nicht nur gegen den Nächsten, sondern auch gegen GOTT: Lästerung ist im NT als Antasten von GOTTES Macht und Hoheit gemeint und versagt Ihm die gebührende Ehre.

Stolz setzt sich über GOTT hinweg und anerkennt Ihn nicht als den Absoluten, als den Herrn. Torheit ist die willentliche Verstocktheit des Herzens gegenüber GOTT, will Ihn nicht kennen oder leugnet gar Seine Wirklichkeit.

Die Laster können auch in den 3 Kolonnen betrachtet werden:

1 Von den äussern Sünden der Unzucht über unbeherrschtes Triebleben bis zum Mangel an Ehrfurcht vor GOTT.

2 Auf ungerechte Weise wird versucht, sich Eigentum zu verschaffen; zugrunde liegt der Stolz, das Geltenwollen, die selbstherrliche "Autonomie".

3 Hier geht es um die Sünden gegen das Leben. Dahinter steht der Neid, der nicht duldet, dass ein anderer auch da ist. Neid und Totschlag sind schon mit dem ersten Brudermord verbunden (Gen 4,1f). Im Religiösen äussert sich diese Egozentrik in der Leugnung GOTTES.

Es geht also um die Triebe (Sexual-, Selbsterhallungs-, Geltungstrieb) des Menschen, die ohne Ordnung zur Sünde führen. Johannes spricht von Fleisches- und Augenlust und Hoffart des Lebens (•-11h 2, 15-17). In dieser Reihenfolge liegt eine Steigerung: Unzucht, Diebstahl, Mord • Lästerung, Stolz, Gottesleugnung.

Es gibt nur ein entweder - oder, kein sowohl - als -auch

Am Anfang aller Sünden steht eine verkehrte Einstellung zu GOTT. Wenn das Herz nicht die rechte Einstellung zu GOTT hat, geraten alle sittlichen Ordnungen ins Wanken. Die eingangs gestellte Ursachenfrage lässt nur eine Antwort zu:

Die Ursache gestörten Seelenlebens ist die Unordnung im Verhältnis zu GOTT. Die Zerstörung der menschlichen Ordnung wurzelt in der Zerstörung der religiösen Ordnung. Es gibt keine wahre Ethik ohne Religion (sonst folgt staatlicher Zwang, am Ende die Diktatur...). Sobald sich der Mensch nicht in die objektive Ordnung einfügt, sondern sich selbst vergötzt, macht sich die Lästerung GOTTES breit und seine Verneinung nistet sich ein. Der Glaube beugt sich ehrfürchtig vor den Offenbarungswahrheiten. Die religiöse Erziehung kann nur gelingen, wenn sie auf der Ehrfurcht vor GOTT, der Demut gegen GOTT und der Anerkennung der Wirklichkeit GOTTES aufbaut.

GOTT ist der Seiende! Alles andere existiert nur durch IHN, ist nichts ohne IHN.

 

Im Herz fällt das FÜR oder WIDER GOTT

Jesus interpretiert Seinen Jüngern ein Gleichnis, das Er den Pharisäern für deren engstirniges Auslegen von selbstgemachten Gesetzen, welche die göttlichen überwucherten, vorgelegt hatte: "...was aber... aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen des Menschen, kommen die schlechten Gedanken, Unzüchtigkeiten, Diebstähle, Morde, Ehebrüche, Habgierigkeiten (Geiz), Bosheiten, Betrug, Ausschweifung, böser Blick, Lästerung, Hoffart, Torheit. All dies Böse kommt von innen heraus und verunreinigt den Menschen." (Mk 7,20-32)

 

Jesus hat den Pharisäern gezeigt, dass vor GOTT den Menschen nur das unrein macht, was aus dem Herzen, dem Sitz seiner religiösen und sittlichen Entscheidungen stammt und als Wort oder Tat nach aussen in Erscheinung tritt. Unrein vor GOTT macht die Sünde, und Sünde findet sich nur, wo schlechte Gesinnung da ist, wo dem Gewissen nicht Folge geleistet wird (P.S. Gewissen muss gebildet, geformt werden, es ist nicht authark). Die Worte Jesu sind wie eine psychohygienische Prophylaxe (=Vorbeugung), aber auch ein klarer Fingerzeig für eine allfällige Therapie (=Behandlung) unter dem Kürzel Kehre um, meide das Unreine!

 

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