Sünden
/ Todsünden
Erklärung
Todsünde
/ Lässliche Sünde |
Schwere
Sünden / Todsünden |
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Wissentlich
und willentlich ein göttliches Gebot in einer
wichtigen Sache übertreten. Weil
der Fehlende durch sie das übernatürliche
Leben der Seele -die heiligmachende
Gnade
verliert.
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Lässliche
Sünden |
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Verstoss
gegen göttliches Gebot in kleinerer Sache oder
nicht mit voller Erkenntnis oder freiem Willen.
Raubt
die heiligmachende Gnade nicht. |
Die
Sünde ist eine bewusste, frei gewollte Übertretung des
göttlichen Willens. Sie ist eine Abwendung
von GOTT und eine Hinwendung zum Geschöpf, ein
Widerspruch gegen die von GOTT gesetzte
Ordnung, gegen unsere Bestimmung. Eine einzige böse Tat
ist oft der Auftakt zur Sündenkette, die im Laster
enden kann. Bei der Tugend gilt ,Einmal ist keinmal‘ -
beim Laster ,Einmal ist vielmal.“
Im
jüdischen Talmud heisst es:
GOTT
lässt zu, dass wir zur Sünde versucht werden. Er will
unsere Treue prüfen,
uns in der Demut
erhalten und unsere Verdienste
vermehren (siehe Jak 1,12!). Wo das Wissen und
der freie Wille fehlen, kann man nicht von einer Sünde
reden. Eine Versuchung wird zur Sünde, sobald wir
einwilligen. Wer eine Sünde begeht, ladet sich vor GOTT
eine Schuld auf
und verdient von GOTT Strafe.
1.
Missachtung:
Durch den Propheten Jesajas spricht GOTT: ,,Söhne
habe ich grossgezogen; sie aber haben mich verachtet“ (Jes 1,2)
2.
Undank: ,,Dafür
dass ich ihnen Liebe erwies, feindeten sie mich an;
meine Wohltaten vergalten sie mit Bösem, meine Liebe
mit Hass“ (Ps
108) 3. grösstes Übel: Paulus lehrt: ,,Trübsal und Bedrängnis kommen über
jede Menschenseele, die Böses tut.“ (Röm 2,9)
Es
stimmt also nicht, dass man denken kann, was man will.
Jesus sagt: Aus dem Herzen gehen schändliche Gedanken
hervor: Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches
Zeugnis, Lästerung.“ (Mt 15,19)
GOTT
verlangt von uns viele gute Werke. Die einen sind Pflicht,
andere sollen wir freiwillig
tun.
,,Jeder
Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird umgehauen und
ins Feuer geworfen.“ (Mt
7.19)
Um
die Versuchungen zu überwinden, sollen wir gefährliche
Situationen meiden, beten, die Heiligsten Namen Jesu und
Maria anrufen, das Heilige Kreuzzeichen machen, uns an
die Gegenwart GOTTES und die Letzten Dinge erinnern
das Vaterunser schliesst mit der Bitte ,, erlöse
uns vom Bösen “
Sünden
gegen die Keuschheit
Die
Vortugenden der Keuschheit sind vor allem Schamhaftigkeit und Ehrbarkeit.
Unter Schamhaftigkeit
versteht man eine Haltung, die Furcht vor Schändlichem
zeigt. Sie gründet auf dem Schamgefühl. Dieses ist
eine natürliche Anlage, ein Trieb, der mit der Furcht
etwas Gemeinsames hat. Während aber Furcht bei Gefährdeten
ein Erbleichen hervorbringt, bewirkt die Scham eher ein
Erröten. Das schamhafte Erröten ist ein Schutz, der für
die Jugend besonders wertvoll ist. Die Anlage muss aber
klug erzogen und zur Tugend erhoben werden, zum
bewussten Zustand.— Die Schamhaftigkeit ist mit dem
Wassergraben einer Burg zu vergleichen. Ist dieser vom
Feind genommen, so ist die Festung gefährdet. Wer sich
gegen die Schamhaftigkeit verfehlt, ist schamlos; wer zu
viel unberechtigte und unmotivierte Scham an den Tag
legt, ist prüde, was mit der Tugend der Reinheit nicht
verwechselt werden darf.
Durch
die Schutztugend der Ehrbarkeit will man erreichen, dass
man nichts Schändliches, sondern das Ehrbare, das Anständige,
das sittlich Schöne sucht und vollbringt. Die Tugend
der Ehrbarkeit macht sittlich wohlgeordnet und geistig
schön, schliesst das Hässliche, Gemeine und alles aus,
was Unordnung in die sittliche Begierde bringt, und
bewahrt so vor der Sünde der Unzucht. «Es gibt drei
Formen der Tugend der Keuschheit: die eine ist die der
Verheirateten, die andere die der Verwitweten, die
dritte die der Jungfräulichkeit. Wir loben nicht die
eine unter Ausschluss der anderen. Dies macht den
Reichtum der Disziplin der Kirche aus» (Ambrosius,
vid 23).
Der
Geschlechtstrieb findet seine erlaubte und berechtigte
Befriedigung nur in der ehelichen Vereinigung der
Gatten.
Wo
ausserhalb der Ehe eine geschlechtliche Befriedigung
gesucht wird, handelt es sich immer um eine Todsünde.
Keuschheit gibt es immer nur eine, je nach dem Stande,
in dem einer steht. Die Unkeuschheit aber ist vielfach.
Es gibt z. B. so viele Arten von Unkeuschheit, als es
Objekte gibt, auf die sich die unerlaubte Handlung
bezieht, z. B. bei der Unzucht.
Die
Unzucht besteht im Verkehr der Geschlechter, die sich
nicht durch Heirat angehören (dabei andern Stand,
Geschlecht, Verwandtschaft, Alter und die Umstände
wesentlich die Sünde, und sie müssen daher in der
Beicht angegeben werden). Der Verkehr Lediger
untereinander ist Buhlerei.
Wer mit nächsten Blutsverwandten buhlt, begeht Blutschande; wer Knaben verführt, wird zum Knabenschänder (Paderastie). Männer und Frauen, die unter
ihresgleichen sich vergehen, begehen die sodomitische
Sünde (Homosexualität); Kinder missbrauchen ist Notzucht oder Schändung; nicht
mit dem Ehepartner, sondern mit einer Drittperson
verkehren, ist Ehebruch
(ein unsittliches Dauerverhältnis nennt man Konkubinat);
mit gottgeweihten Personen sich versündigen, ist ein Sakrileg:
trotz eines Gelübdes unzüchtig sein, ist Gelübdebruch.
Unkeuschheit
ist ein ungeregelter Genuss der geschlechtlichen Lust
oder ein ungeordnetes Verlangen nach ihr, ohne innere
Hinordnung auf Weitergabe des Lebens und auf liebende
Vereinigung.— Masturbation ist die absichtliche
Erregung der Geschlechtsorgane mit dem Ziel,
geschlechtliche Lust hervorzurufen. Gegen all diese Sünden
richtet sich die Heilige Schrift. Auf die meisten dieser
Sünden war die Todesstrafe gesetzt, wie wir im
Strafkodex des Alten Bundes lesen (Lev 20, 11-27). Im
Neuen Bunde wird klar ausgesprochen, dass Menschen, die
solche Greueltaten verüben, keinen Anteil am Reiche
GOTTES haben (Gal 5, 21).
Jeder
Getaufte ist zur Keuschheit berufen. Alle sind berufen,
ihrem Lebensstand entsprechend ein keusches Leben zu führen.
Die Brautleute sind aufgefordert, die Keuschheit in
Enthaltsamkeit zu leben. Sie sollen diese Bewährungszeit
als eine Zeit ansehen, in der sie lernen, einander zu
achten und treu zu sein in der Hoffnung. dass sie von
GOTT einander geschenkt werden. Sie sollen
Liebesbezeugungen, die der ehelichen Liebe vorbehalten
sind, der Zeit nach der Heirat vorbehalten. Sie sollen
einander helfen, in der Keuschheit zu wachsen.
Das
5. Gebot: Du sollst nicht töten!
Das
5. Gebot untersagt die ungerechtfertigte,
verbrecherische Tötung des Menschen — den Mord. Es
will das Leben des unschuldigen Menschen schützen. Für
den Christen bedeutet das 5. Gebot:
Du
sollst dein eigenes Leben und das Leben der Mitmenschen
nicht unnötig in Gefahr bringen, nicht schädigen oder
gar vernichten. Du sollst das Leben des Mitmenschen als
sein höchstes irdisches Gut ansehen und seine
Gesundheit und Unversehrtheit als hohen Wert achten.
Im
Bericht über die Ermordung Abels durch seinen Bruder Kain
offenbart die Schrift, dass im Menschen schon von Anfang
seiner Geschichte an Zorn und Eifersucht als Folgen der
Erbsünde wirksam sind. Der Mensch ist zum Feind des
Mitmenschen geworden. Gott spricht aus, wie niederträchtig
dieser Brudermord ist: «Was
hast du getan? Das Blut deines Bruders schreit zu mir
vom Ackerboden. So bist
du verflucht, verbannt vom Ackerboden,
der seinen Mund aufgesperrt
hat, um aus deiner Hand das Blut deines Bruders
aufzunehmen» (Gen
4,101 1).
Der
Bund zwischen Gott und der Menschheit ist vom Wissen um
die göttliche Gabe des menschlichen Lebens und die mörderische
Gewalttätigkeit des Menschen durchwirkt:
«Wenn
aber euer Blut vergossen wird, fordere ich Rechenschaft,
und zwar für das Blut eines jeden von euch
Wer
Menschenblut vergiesst, dessen Blut wird durch Menschen
vergossen. Denn: Als Abbild Gottes hat er den Menschen
gemacht» (Gen 9,5-6).
Der
Selbstmord
geschieht oft
aus Verzweiflung über ein verfehltes Leben oder aus
Kummer über schwere Schicksalsschläge. Aber niemand
hat das Recht, sich das Leben, das Gott ihm geschenkt
hat, zunehmen. Auch eine Tötung
auf Verlangen <etwa zur Abkürzung des
Todesleidens) ist nicht erlaubt. Der Sterbende braucht
Hilfe und Beistand zur Linderung seiner Schmerzen; doch
niemand hat das Recht, auch wenn es verlangt wird, sein
Leben zu vernichten.
Die
Tötung eines Kindes im Mutterleib (=Abtreibung)
kann
durch keine Notlagen (z
B Armut oder andere soziale Gründe) gerechtfertigt
werden. Sie ist grundsätzlich zu verwerfen. Staat und
Kirche müssen durch ihre Hilfsangebote Notlagen überwinden
helfen. Lediglich bei einem ärztlichen Eingriff, um das
bedrohte Leben der Mutter zu retten, kann der Tod eines
Kindes als unvermeidliche Folge hingenommen werden. Ob
der Staat die Tötung ungeborenen Lebens strafrechtlich
verfolgt oder nicht, ändert nichts an der strengen
Gewissenspflicht, gerade dieses wehrlose und unschuldige
Leben zu schützen und zu bewahren. Die Ehrfurcht vor
dem Leben ist eines der wichtigsten Güter der
Menschheit.
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Wer solches
tut, ist mitschuldig am Mord dieser vielen
Ungeborenen. So hat der Satan die Menschheit verführt
und sie zu Mördern gemacht. |
Das
menschliche Leben ist heilig, weil es von seinem Beginn
an der Schöpfermacht
GOTTES
bedarf
und für immer in einer besonderen Beziehung zu seinem
Schöpfer bleibt, seinem einzigen Ziel. Nur GOTT ist der
Herr des Lebens von seinem Anfang bis zu seinem Ende:
Niemand darf sich, unter keinen Umständen, das Recht
anmassen, ein unschuldiges menschliches Wesen direkt zu
zerstören. Die menschliche Seele ist zum ewigen Leben
berufen. Sie wurde mit dem Blut Christi erlöst.
Der
Neid ist eines der Hauptübel und Ursache vieler Sünden.
Der HI. Augustinus erblickte im Neid «die teuflische Sünde
schlechthin». Das 10. Gebot verlangt, den Neid aus dem
Herzen zu verbannen. Wer aus Neid dem Nächsten ein
schlimmes Übel wünscht oder zufügt, begeht eine Todsünde.
Der Neid des Kain erzürnte ihn und führte zum
Brudermord. Gott sprach zu ihm:
«Warum
bist du zornig? Wenn du ungerecht handelst, lauert da
nicht vor der Tür
die
Sünde, die
du beherrschen sollst? (Gen 4,6). In
der Bergpredigt sagt der Heiland: «ihr
habt
gehört,
dass
zu den Alten gesagt worden ist: ,,Du sollst nicht töten;
wer aber tötet,
soll dem
Gericht
verfallen. Ich aber sage euch: Wer seinem Bruder zürnt,
soll dem Gericht verfallen» (Mt
5,21/).
Stolz
und Hochmut - Anfang
der Sünde
Die
zugleich kosmische, gesellschaftliche und religiöse
Ordnung der Vielzahl der Völker (Apg
1726f), die von der göttlichen Vorsehung der Obhut der
Engel anvertraut wurde (Dtn 4,19), soll den Stolz einer
gefallenen Menschheit dämpfen, die in einmütiger
Schlechtigkeit (Weish 10,5) sich selbst zu einer Einheit
in der Art von Babel (Gen 11,4-6) machen möchte. Doch
infolge der Sünde (Röm 1,18f) droht diese vorläufige
Ordnung immer wieder in die heidnische Abwegigkeit der
Vielgötterei und der Vergötzung des Volkes und seines
Führers abzugleiten. Die Sünde ist eine Beleidigung
GOTTES. Sie lehnt sich gegen GOTT auf in (Ungehorsam, der
dem Gehorsam Christi entgegegensteht. Nach der HI.
Schrift liegt im Stolz der Anfang der Sünde (Sir 10,
15). Im Gegensatz zur Demut ist dieses Laster also die
eitle und ehrsüchtige Haltung des Menschen. Während
die Demut aus wahrer Selbsterkenntnis hervorgeht,
entspringt der Stolz
einer
falschen Selbsteinschätzung. Er ist demnach nicht so
sehr eine einzelne Sünde als eine innere Haltung. Aus
dieser verkehrten Selbstbewertung entspringt die
Neigung, über seine Vorteile und Tugenden zu sprechen
und sich mit ihnen zu brüsten, auf der andern Seite die
Leistungen und Tugenden der andern zu verkleineren.
Die
Sünde schafft einen Hang zur Sünde; Wiederholung der
gleichen bösen Taten erzeugt das Laster. Es kommt zu
verkehrten Neigungen, die das Gewissen verdunkeln und
das Urteil über Gut und Böse beeinträchtigen. Die
Laster lassen sich nach den Tugenden ordnen, deren
Gegensatz sie sind. Die christliche Erfahrung hat sie in
Anlehnung an die Hl. Johannes Cassian und Gregor d. Gr.
mit den Hauptsünden in Verbindung gebracht. Als
Hauptsünden werden sie bezeichnet, weil sie weitere
Sünden, weitere Laster erzeugen.
Der
Stolz ist ein ungeordnetes Streben nach persönlicher
Erhöhung.
-
Der
stolze Mensch schreibt sich mehr Wert zu, als er
hat.
-
Er
schreibt das, was er besitzt, nicht Gott, sondern
dem eigenen Verdienst zu.
-
Er
brüstet sich mit dem, was er nicht hat.
-
Er
erhebt sich über andere und verachtet sie.
Mein
Gott und Herr, lass mich begreifen, dass ich aus dem
Nichts erschaffen bin. Du bist allmächtig, ich bin
ohnmächtig, Du bist gütig, ich bin zur Sünde geneigt
von jungend auf. Du bist der Heilige, der immer nur das
Gute will, und ich will sooft, was gegen Deinen Willen
ist. Ja ich will förmlich manchmal mein eigenes
Verderben. wie verblendet bin ich doch in meinem Stolze.
Herr gib mir ein demütiges Herz, erneuere den rechten
Geist der Bescheidenheit in meinem Innern.
Herr
lass mich begreifen, dass ich ohne Dich nichts kann. Gib
mir eine grosse Liebe zu Dir ins Herz, die den Stolz
verbrennt. Lass mich alle Menschen lieben, lass mich
ihre Tugenden achten, lass mich Freude empfinden über
das Gute, das Du ihnen gegeben hast. Lass mich auch
nicht kargen mit dem Lob über die Leistungen der
Mitmenschen. Gib mir einen Blick für Ihre Mühen und
ihre Anstrengungen und wahre Freude über ihre Triumphe
und Siege und Leistungen. Herrgott, lass mich
grosszügig werden, wie Du grosszügig bist.
Die
Eitelkeit ist auf Äußeres gerichtet. Sie beschäftigt
sich mit der Gestalt, Schönheit, mit dem Wissen, dem Können,
dem Reichtum, überhaupt mit all dem, was in die Augen
springt, egal ob Schein oder echt. Diese Ehrsucht strebt
nach Lob, nach Auszeichnung, sie sucht Orden.....
Wie
töricht ist es, solchen Dingen nachzugehen. Man nimmt
nur ein linnenes Hemd ins Grab.
-
Was
bedeutet es schon, von Menschen, die ja selbst
beschränkt sind, anerkannt zu werden?
-
Ist
es nicht viel klüger, sich die Anerkennung Gottes
zu erobern?
Gott
allein schaut ins Herz.
.Z/Ewig
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