Jede
Sünde (das
bewusste Denken, Reden, Handeln oder Unterlassen gegen
das eigene Gewissen)
,,verletzt“ GOTT, besonders die Todsünde: «Es
gibt
Sünde, die zum Tod führt»
(1
Joh 5,10). Diese führt
ohne Reue und Beichte in die Verdammnis, denn GOTT ist
heilig! Sie verletzt aber auch den Sünder, versklavt
ihn innerlich. «Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde»,
sagt Jesus, die «Wahrheit hingegen
befreit» (Joh
8,34 + 32). |
|
|
Bei jeder Beichte sollen wir deshalb die volle Wahrheit über
uns selbst suchen und erkennen (in
der Gewissenserforschung), unsere
Sünden bereuen und sie bekennen, verbunden mit dem
festen Willen zur Besserung (=Vorsatz).
Wir beichten nicht, um dem Priester einen Gefallen zu tun
oder eine lästige Pflicht zu erfüllen, sondern im
eigenen Interesse.
|
Beichte
ist Berührung mit Jesus, dem Guten Hirten, der dem
verlorenen Schaf nachgeht, bis er es findet! (Joh
10,11)
ER vergibt die Sünden, ER gibt uns durch den Priester
den Zuspruch, ER verzeiht, befreit und heilt. Keine
Angst vor der Beichte! Sie ist
Begegnung mit Deinem persönlichen Erlöser und Heiland!
«Die Wahrheit befreit dich», sagt Jesus!
Die Reue und der
feste Vorsatz
Pater Leopold sorgte dafür,
daß seine Beichtkinder die für den fruchtbaren Empfang
des Sakramentes erforderliche Einstellung gewannen.
Dieses Sakrament enthält ,,einerseits das Handeln des
Menschen, der sich unter dem Walten des Heiligen Geistes
bekehrt, nämlich Reue, Bekenntnis und Genugtuung;
andererseits das Handeln Gottes durch den Dienst der
Kirche"
(Catechismus, 1448). Unter den Akten
des Pönitenten steht die Reue an erster Stelle. Sie ist
der Seelenschmerz und der Abscheu über die begangene Sünde,
verbunden mit dem festen Vorsatz, fortan nicht zu sündigen.
Die Reue geht mit dem Haß auf die Verirrungen des
vergangenen Lebens und einer intensiven Abscheu vor der
Sünde gemäß dem folgenden Bibelwort einher: Werft von
euch all eure Untaten, die ihr gegen mich begangen habt;
schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist
(Ez
18, 31). Sie schließt auch ,,den ernsthaften
Vorsatz" ein, ,,fortan keine Sünde mehr zu
begehen. Mangelte es an dieser Seelenhaltung, so gäbe
es in Wirklichkeit keine Reue... Der feste Vorsatz,
nicht mehr zu sündigen, muß auf die göttliche Gnade
gegründet sein, die der Herr demjenigen stets gewährt,
der sein Möglichstes tut, um redlich zu handeln"
(Johannes-Paul II., 22. März 1996). Um die Absolution
zu empfangen, genügt also die Absicht, weniger zu sündigen,
nicht, sondern man muß unverzichtbarerweise
entschlossen sein, keine schwere Sünde mehr zu begehen.
Wenn die Reue aus der Liebe
zu Gott, der über alles geliebt wird, hervorgeht, wird
sie ,,vollkommene" Reue (contritio) genannt. Eine
solche Reue läßt die läßlichen Sünden nach; sie
erlangt auch die Vergebung der Todsünden, wenn sie mit
dem festen Entschluß verbunden ist, sobald wie möglich
das sakramentale Bekenntnis nachzuholen. Die sogenannte
,,unvollkommene" Reue (attritio) kommt ebenfalls
von Gott unter dem Anstoß des Heiligen Geistes. Sie erwächst
aus der Betrachtung der Abscheulichkeit der Sünde oder
aus der Furcht vor der ewigen Verdammnis und weiteren
Strafen, die dem Sünder drohen. Allein erlangt die
unvollkommene Reue nicht die Vergebung der schweren Sünden;
sie disponiert jedoch dazu, sie im Bußsakrament zu
erlangen.
Das Bekenntnis der Sünden
vor dem Priester ist der zweite wesentliche Akt des Bußsakramentes.
Das ,,gemeinschaftliche Feier der Versöhnung mit
allgemeinem Sündenbekenntnis und allgemeiner
Lossprechung" wird ,,nur in schwerer Notlage"
von der Kirche erlaubt. Und in diesem Fall "müssen
die Gläubigen, damit die Absolution gültig ist, den
Vorsatz haben, ihre schweren Sünden möglichst bald
einzeln zu beichten". Die Pönitenten müssen in
ihrem Bekenntnis alle Todsünden, derer sie sich nach
gewissenhafter Selbsterforschung bewußt sind, aufzählen,
auch wenn sie ganz im Verborgenen und nur gegen die zwei
letzten Vorschriften der Zehn Gebote begangen wurden
(willentliche böse Begierden), denn manchmal verwunden
diese Sünden die Seele schwerer und sind gefährlicher
als die, welche ganz offen begangen wurden. Das
Bekenntnis der läßlichen Sünden wird von der Kirche
gleichermaßen empfohlen. Das regelmäßige Bekenntnis
unserer läßlichen Sünden hilft uns, unser Gewissen zu
bilden, gegen unsere bösen Neigungen anzukämpfen, uns
von Christus heilen zu lassen und im Leben der Gnade zu
wachsen (vgl. Katechismus, 1483, 1496). Z/Ewig
Das
Sakrament der Buße
Praktische
Beichthilfe
für
Erwachsene und Jugendliche
Inhaltsverzeichnis:
Vorfragen
Vorbereitungsgebet
GEWISSENSERFORSCHUNG:
für Erwachsene
für
Jugendliche
REUE UND VORSATZ
SÜNDENBEKENNTNIS
GENUGTUUNG (Buße)
“Wenn
wir sagen, wir hätten keine Sünde, so betrügen wir
uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir
unsere Sünden bekennen, so ist Gott treu und gerecht;
er vergibt uns unsere Sünden und wird uns rein machen
von aller Ungerechtigkeit"
(1 Joh 1, 8 f).
Das
Sakrament der Sündenvergebung ist das Ostergeschenk des
auferstandenen Erlösers an seine Kirche. Am Abend des
Auferstehungstages hat Jesus den Aposteln und ihren
Nachfolgern im Priestertum die Vollmacht übergeben, in
seinem Namen das Gericht der Gnade über die Sünder zu
halten: “Friede sei mit euch, wie mich der Vater
gesandt hat, so sende ich euch. Empfanget den Heiligen
Geist. Denen ihr die Sünden nachlasset, denen sind sie
nachgelassen; und denen ihr sie behaltet, denen sind sie
behalten"
(Joh 20,21‑23).
Dieses Richteramt, das der Herr ihr
anvertraut hat, kann die Kirche nur ausüben, wenn der
Sünder im Bußgericht sich selbst anklagt und seine
Sünden dem Beichtvater bekennt. Das demütige, geheime
Bekenntnis aller schweren Sünden, nach reuevoller Abkehr
vom Bösen und entschlossener Umkehr zu Gott ist der von
Christus angeordnete Weg der Sündenvergebung, auf dem
der Christ vor seinen göttlichen Erlöser und Richter
hintritt, um von ihm durch den Mund (des als Mensch
selbst unwürdigen) Stellvertreters den Urteilsspruch der
Gnade zu hören: “Deine Sünden sind dir vergeben, gehe
hin in Frieden." Darum scheut der Christ die
Selbstanklage nicht. Ein ehrliches Bekenntnis entwürdigt
und erniedrigt ja keineswegs, im Gegenteil, es befreit
und macht froh. Auch ist der Priester zu strengstem,
ausnahmslosem Schweigen verpflichtet
(Beichtgeheimnis).
Beichte
aufrichtig und vollständig!
Dazu ist unbedingt vonnöten, daß man wenigstens
alle schweren (d. h. in einer wichtigen Sache mit klarer
Erkenntnis der Schwere und mit voller freier
Einwilligung begangenen)
Sünden bekennt mitsamt ihrer Zahl (oder Häufigkeit)
und etwaigen erschwerenden Umständen. Wer absichtlich
eine schwere Sünde verschwiege, würde ungültig
beichten, er würde alle seine Sünden behalten und eine
neue Todsünde (gottesräuberischen Mißbrauch des
Sakramentes) begehen.
Läßliche
Sünden ist man nicht verpflichtet einzeln und vollzählig
zu beichten. Doch ist auch die sogenannte
“Andachtsbeichte" eine althergebrachte Übung in
der Kirche, die durchaus der von Christus getroffenen
Anordnung, nämlich durch Vermittlung der Kirche die
Vergebung der Sünden zu erlangen, entspricht. “Gewiß
können die läßlichen Sünden auf mannigfache, höchst
lobenswerte Weise gesühnt werden; aber es ist uns ein
dringliches Anliegen, daß der fromme Brauch der häufigen
Beichte zum täglich eifrigeren Fortschritt auf dem Wege
der Tugend empfohlen werde. Wird doch durch sie die
Selbsterkenntnis gefördert, die christliche Demut
vertieft, die sittliche Schwäche an der Wurzel gefaßt,
die geistliche Nachlässigkeit und Lauheit bekämpft,
das Gewissen gereinigt, der Wille gestärkt, eine
heilsame Seelenleitung ermöglicht und durch das
Sakrament die Gnade vermehrt” (Papst Pius XII.).
Beichte
gründlich und persönlich! “Viele Beichten und wenig
Bekehrungen" — woher kommt das? Durch oberflächliches
und eintöniges Gewohnheitsbeichten. Man täuscht sich
selbst durch leichtfertige Gewissenserforschung, durch
fehlende Reue und mangelnden Bußernst, durch allzu
schablonenhafte Auffassung von den Pflichten und Vorsätzen
eines Christen. Wer gründlich beichten will, muß an
die Wurzel gehen: er muß sich klar werden nicht bloß über den äußerlichen
Sachverhalt und die Gelegenheit zur Sünde, sondern vor
allem auch über seine innere Gesinnung und seinen
Hauptfehler.
Gott hat keinen allgemeinen Massenmenschen
geschaffen (“man”) sondern jeden einzelnen als
Eigenpersönlichkeit mit besonderen Fähigkeiten und
Aufgaben, mit einem besonderen Lebensweg. Das soll auch
im Beichten zum Ausdruck kommen. Betrachte daher dich
selbst im Spiegel der Forderungen Gottes, suche deine
Fehler zu erkennen, fasse deine besonderen
Standespflichten (Ehe und Familie, Berufsleben usw.) ins
Auge.
Beichte
öfter und regelmäßig! Wer oft und regelmäßig
beichtet, der ist auf dem sicheren Wege, nicht bloß das
Vergangene immer wieder in Ordnung zu bringen, sondern
auch das Künftige besser zu machen: er schärft den
Blick seines Gewissens, bleibt vor dem Abgleiten in
Gleichgültigkeit und Lauheit bewahrt und strebt über
bloße Korrektheit hinaus nach echtem Fortschritt im
Christlichen.
Eine
Wiederholungsbeichte ist notwendig, wenn eine oder
mehrere Beichten ungültig waren. In ihr müssen alle
schweren Sünden seit der letzten gültigen Beichte und
auch die Zahl der etwa inzwischen erfolgten ungültigen
Beichten und jeder sonstige unwürdige
Sakramentenempfang angeklagt werden. Eine freiwillige
Wiederholungsbeichte kommt nur an wichtigen
Entscheidungspunkten des Lebens in Frage; man halte sich
dabei (besonders wer zu Gewissensängstlichkeit neigt)
an den Rat und die Weisung des Beichtvaters.
Was
müssen wir also tun, um das Bußsakrament würdig zu
empfangen? Wir müssen
1. unser Gewissen erforschen,
2. echte Reue erwecken, 3. den guten Vorsatz fassen, 4.
unsere Sünden bekennen und 5. die Genugtuung leisten.
Meine
Sünden sind stets vor mir, und keine Ruhe habe ich in
mir, wenn ich ihrer gedenke. — Ich will mich
aufmachen, zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen:
“Vater, ich habe gesündigt wider dich; ich bin nicht
mehr wert, dein Kind zu heißen." So komme ich wie
der büßende David und wie der verlorene Sohn zu dir, o
mein Gott.
Vater
im Himmel, heiliger, gewaltiger, unendlicher Gott! Du
verabscheust das Böse und strafst die Sünde. Du siehst
in die Tiefen des Menschenherzens und durchschaust
unsere Gedanken. Alles, was ich getan, liegt offen vor
deinen Augen. Siehe, ich knie vor deinem heiligen
Angesichte und bitte um Erbarmen.
Herr
Jesus Christus, mein Heiland und Erlöser, du unser
guter Hirt! Du allein kannst mich retten. Zu dir nehme
ich mein Zuflucht. Ich weiß, du wartest auf mich; du
willst mir im Sakrament der Buße als milder Richter und
heilender Arzt entgegenkommen. Ich knie nieder vor
deinem Kreuze und flehe dich an: Um deines bitteren
Leidens und Todes willen verstoße mich nicht. Lamm
Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, erbarme
dich meiner.
Heiliger
Geist, du göttliches Licht, du ewige Wahrheit! Zeige
mir den Zustand meiner Seele. Erleuchte mein Gewissen,
daß ich erkenne, was ich Böses getan, und was ich
Gutes unterlassen habe. Erschaffe ein reines Herz in
mir, erneuere den rechten Geist in meinem Innern. Amen.
Heilige
Maria, du Zuflucht der Sünder, bitte für mich. Versöhne
mich mit deinem Sohne, empfiehl mich deinem Sohne,
stelle mich vor deinem Sohne.
In
der Gewissenserforschung überprüfen wir — sorgfältig,
jedoch ohne Ängstlichkeit — vor Gott uns selbst und
unser Leben, um der begangenen Sünden, Fehler und Versäumnisse
uns bewußt zu werden und zu einer echten Umkehr und Buße
zu kommen. Der Beichtspiegel dient dabei lediglich als
Gedächtnisstütze zum klaren und aufrichtigen
Bekenntnis in der Beichte. Es wäre ein Mißverständnis,
wollte man in ihm das umfassende Verzeichnis der persönlichen
Pflichten eines Christen in der Welt erblicken. Die
Besinnung darauf ist vielmehr Aufgabe der
Gewissensbildung.
Beichtspiegel
Im
Beichtspiegel sind unter bestimmten Gesichtspunkten und
Stichworten eine Reihe von Gewissensfragen
zusammengestellt, in denen die hauptsächlichen
Verfehlungen eines Christen in der Welt gegen die
christlichen Gewissenspflichten ins Auge gefaßt werden.
(Neben dem allgemeinen Beichtspiegel ist eine besondere
Form für öfter Beichtende, für Jugendliche und für
Kinder vorgesehen.) Der Wortlaut der Fragen und
insbesondere die Überschriften der gewählten zehn
Punkte brauchen im Sündenbekenntnis der Beichte nicht
wiedergegeben zu werden. Wichtig Ist, daß man den
Beichtspiegel nicht wie ein bloßes sachliches
Verzeichnis durchliest. Nur wer bei dieser Durchschau
sich zum eigenen Herzen zurückwendet und seiner persönlichen
Schuld innewird, kommt zu wirklicher Umkehr und Reue.
Deshalb erfassen wir nicht bloß die äußeren Verstöße
gegen die Zehn Gebote und die Gebote der Kirche, sondern
suchen unser vielfältiges Versagen in der ganzen
Gesinnung und inneren Haltung vor den Augen Christi zu
erkennen.
Die
erste Gewissensfrage ist immer: Wie stehe ich in Schuld
vor dem heiligen Gott? Dann erst kommt die zweite: Wie
muß ich es beichten? Wir achten vor allem auf die
Berufs‑ und Standespflichten, auf die schuldige Nächstenliebe,
das Kennzeichen der Jünger Christi, und auf die
Unterlassungen des Guten, die kein Beichtspiegel vollzählig
aufführen kann. Auch wenn der Beichtspiegel manche Sünden
nicht nennt, unser Gewissen wirft sie uns vor.
Bei
schweren Sünden muß die Zahl, soweit erkennbar, mit
angegeben werden, außerdem etwaige erschwerende Umstände,
welche die Schuld vervielfältigen. Läßliche Sünden
brauchen nicht notwendig im einzelnen aufgezählt zu
werden. Es genügt, sie alle aufrichtig zu bereuen und
im allgemeinen anzuklagen. Man beichte aber immer
wenigstens den Hauptfehler und die häufiger
vorkommenden oder beschämenderen läßlichen Sünden,
die man besonders zu bekämpfen sich bemühen will.
Zur
tieferen Selbsterkenntnis und damit zu einem
greifbareren Vorsatz der Besserung können die im
folgenden allgemeinen Beichtspiegel jeweils eingefügten
Gesinnungsfragen verhelfen. Sie sollen nicht so sehr
bestimmte Sünden aufzeigen, als vielmehr das Hochziel
christlicher Pflichterfüllung bewußt machen, hinter
dem auch der Strebende oft genug zurückbleibt.
ALLGEMEINER
BEICHTSPIEGEL
Vorfragen:
Wann habe ich zuletzt gebeichtet? Habe ich gültig
gebeichtet? Habe ich die auferlegte Buße verrichtet?
— angerichteten Schaden wiedergutgemacht?
Welches
war mein Hauptvorsatz, wie habe ich ihn ausgeführt? Wie
habe ich meinen Hauptfehler bekämpft und wie die unnötige
Gelegenheit zur Sünde gemieden?
1.
Glaube, Hoffnung und Liebe
Habe
ich leichtfertig Glaubenszweifel gehegt? — den Glauben
verleugnet? — wesentliche Lehren und Einrichtungen der
Kirche abgelehnt? verspottet? — lieblos kritisiert?
— aus Feigheit oder Gleichgültigkeit den Glauben
nicht bekannt? — meinen Glauben gefährdet durch
glaubenslose, kirchenfeindliche, sittenwidrige
Schriften? Zeitungen? Filme? Sendungen? durch vertrauten
Umgang mit Gegnern des Glaubens? — teilgenommen an
solchen Versammlungen? Vereinigungen? Parteien? Sekten?
— kirchenfeindliche Bestrebungen unterstützt? —
meinen Glauben verkümmern lassen durch Versäumnis oder
Vernachlässigung der Predigt? der Glaubensunterweisung?
— den Sakramentenempfang vernachlässigt? — die
Osterpflicht nicht erfüllt? — Sakramente (welche?)
unwürdig empfangen?
War
ich abergläubisch (Talisman, Horoskop, Wahrsagerei
usw.)?. — leichtgläubig gegenüber haltlosen
“Prophezeiungen” und “Erscheinungen”? — mißmutig
und kleingläubig gegen Gottes Vorsehung und
Barmherzigkeit? — übermütig und vermessen in
Gefahren? gleichgültig und widerspenstig gegen Gottes
Liebe und Gnade?
Gesinnungsfragen:
Lebe ich auch im Alltag unter den Augen Gottes aus dem
Geiste der Taufe heraus in Glaube, Hoffnung und Liebe,
oder bin ich ganz diesseitig und materialistisch
eingestellt? Hänge ich mich so übermäßig an ein
Geschöpf, daß es mir mehr gilt als Gott und sein
heiliger Wille? Bin ich bereit, in der Nachfolge Christi
zu leben? — meine Kräfte einzusetzen für die Sache
Gottes in der Welt? Mache ich die Gute Meinung? Bemühe
ich mich um die nötige religiöse Weiterbildung? — um
die Vertiefung meines Gnadenlebens? Woher kommt mein
Mangel an Innerlichkeit, an Vertrauen, an Freude und
Hingabe?
2.
Gebet und heilige Namen
Habe
ich längere Zeit das Beten ganz unterlassen? — die täglichen
(Morgen‑, Abend‑, Tisch‑) Gebete
vernachlässigt: in der Familie? — andere vom Beten
abgehalten oder beim Beten gestört? — mir keine Mühe
gegeben, gesammelt und andächtig zu beten? bewußt und
freiwillig Zerstreuungen nachgegeben?
Habe
ich ehrfurchtslos von Gott oder von heiligen Dingen
gesprochen? — heilige Namen und Worte Gottes
leichtfertig Mißbraucht? - im Ärger oder Zorn
verunehrt?
Habe
ich mich oder andere verwünscht? — geflucht? —
leichtfertig geschworen? — einen Meineid geleistet?
— Unerlaubtes eidlich, versprochen? — leichtsinnig
oder unverantwortlich ein Gelübde gemacht? — Eid oder
Gelübde gebrochen?
Gesinnungsfragen:
Sorge ich für genügend Zeit und Stille zu einem persönlichen
Gebetsleben? — zur Lesung und Betrachtung der Heiligen
Schrift? Pflege ich neben dem Bitten auch das ständige
Dank- und Lobgebet? Zielt mein Beten auch auf die großen
Anliegen Gottes, oder drehe ich mich immer nur in
irdischen Wünschen um mein eigenes Ich? Pflege ich die
Zwiesprache mit Christus, die öftere Besuchung des
Allerheiligsten?
3.
Sonntag und Gottesdienst
Habe
ich Sonn- und Feiertage entheiligt: durch
Werktagsarbeiten ohne triftigen Grund? — durch
unpassende Vergnügungen? — aus eigener Schuld die
pflichtmäßige Messe (ganz? zu einem Hauptteil?) versäumt?
— teilnahmslos abgestanden? — durch ungeziemendes
Benehmen gestört? Bin ich gewohnheitsmäßig zu spät
gekommen oder zu früh weggegangen?
Gesinnungsfragen:
ist mir die heilige Messe der religiöse Mittelpunkt der
Woche oder des Tages? Benutze ich ein passenden
Gebetbuch? Strebe ich zur öfteren Kommunion? Beteilige
ich mich an der regelmäßigen Sonntagskommunion? Bemühe
ich mich um die richtige Einstimmung auf den Sonntag am
Vorabend? — in der Familie? Sorge ich für den
passenden Ausklang des Sonntags (Andacht; besinnliche
Lesung; seelische Erholung; Werke der Nächstenliebe und
des Apostolats)?
4.
Familie und Gemeinschaft
Kindespflichten:
War ich gegen meine Eltern unfreundlich? lieblos?
ungezogen? trotzig? undankbar? Habe ich ihnen mit Überlegung
großen Kummer bereitet? — Böses gewünscht? — sie
betrogen? — im Stich gelassen? — schlecht über sie
geredet? — ihren Rat verachtet? — ihnen den
schuldigen Gehorsam verweigert? — nicht für sie
gebetet?
Elternpflichten:
Habe ich meine Familie vernachlässigt? — ihr ein
schlechtes Beispiel gegeben? — nicht verantwortlich
gesorgt für die katholische Erziehung, die katholische
Schule der Kinder? für die nötige Beaufsichtigung? die
rechte Beschäftigung? die passende Berufsausbildung?
— mich nicht gekümmert um ihre rechtzeitige
Einweihung in die Lebensfragen? um Ihre Lektüre und ihr
Vergnügen? um ihren Umgang und die rechte
Bekanntschaft? War ich gegen meine Kinder aufbrausend?
ungerecht? zu streng? zu nachgiebig (in der Erziehung
zur Selbstbeherrschung, Opferbereitschaft,
Schamhaftigkeit, Ehrlichkeit)?
Pflichten
der Untergebenen und Vorgesetzten: Habe ich meinen
Vorgesetzten die schuldige Hochachtung und Pflichttreue
versagt? — es fehlen lassen an Gehorsam und
Ehrlichkeit? — andere gegen sie aufgehetzt? Habe ich
als Vorgesetzter meine Untergebenen ungerecht behandelt?
— nicht genügend gesorgt für eine gediegene
Ausbildung? für gesunde Arbeitsbedingungen? für die nötige
Erholung? — nicht verantwortlich mitgesorgt für die
charakterliche und religiöse Führung der Jugendlichen?
Pflichten
gegen die Gemeinschaft: Habe ich als Staatsbürger und
als Glied der Kirche meine Pflichten nicht erfüllt? —
nicht die geeigneten Vertreter der christlichen
Weltanschauung gewählt? — unberechtigte Kritik geübt?
— wichtige Gebote der Kirche übertreten?
Gesinnungsfragen:
Trage ich nach Kräften mit an den Sorgen meiner Eltern
und Vorgesetzten? Erfülle ich bereitwillig ihre
berechtigten Wünsche? Bringe ich Freude und Frieden in
Familie und Gemeinschaft? Nehme ich mir die nötige Zeit
für meine Kinder und Untergebenen? Wirke ich nach Möglichkeit
im kirchlichen und öffentlichen Leben aktiv mit?
5.
Nächstenliebe und Sorge für Leib und Leben
War
ich in meinem Benehmen gegen andere rücksichtslos?
lieblos? streitsüchtig? gehässig? nicht bereit zur
Versöhnung? Habe ich andere bewußt gekränkt?
beschimpft? mißhandelt? verletzt? — Tiere gequält?
Habe ich ein Menschenleben auf dem Gewissen: vorsätzlich
getötet? fahrlässig getötet? werdendes Leben getötet?
dazu veranlaßt oder beigetragen: durch Vorwürfe,
Ratschläge, Mithilfe? — im Ernst Selbstmordgedanken
gehegt?
Habe
ich mir gesundheitlich geschadet: durch Unmäßigkeit im
Essen und Trinken? durch unverantwortlichen Gebrauch von
Nikotin, Alkohol, Koffein usw.? durch unvernünftige Überanstrengung?
durch unbeherrschten Zorn oder Ärger?
Habe
ich mein und anderer Leben und Gesundheit leichtsinnig
oder rücksichtslos aufs Spiel gesetzt (beim Sport, im
Verkehr)?
mich
unnötig in Gefahr zur Sünde gebracht, die
“freiwillige nächste Gelegenheit” nicht gemieden?
Habe
ich andere (zu welcher Sünde?) verführt? — anderen
(zu welcher Sünde?) Beihilfe geleistet? — anderen zur
Sünde Anlaß gegeben: durch böses Beispiel? schlechte
Reden? schamlose Kleidung? herausforderndes Benehmen?
anstößige Schaustellungen? verführerische
Filmdarbietungen? aufreizende Reklame? Durch Anbieten
oder Weitergeben von glaubensfeindlichen oder
unsittlichen Büchern, Zeitschriften, Bildern, Mitteln
usw.? andere von der Sünde nicht pflichtgemäß
abgehalten? — darin bestärkt?
Gesinnungsfragen:
Bemühe ich mich, Auge und Herz offen zu halten für
meine Mitmenschen, in denen ich Christus sehen und
lieben soll? Übe ich Höflichkeit und Rücksicht im
Umgang mit allen als eine Tat der Nächstenliebe? Betätige
ich mich in den leiblichen und geistigen Werken der
Barmherzigkeit? Sorge ich in der rechten Weise für
meine Gesundheit und das Wohl der mir Anvertrauten?
Verwende ich in verkehrter Weise auf Tiere mehr Liebe
als auf meine Mitmenschen? Wirke ich, soweit es auf mich
ankommt, den Mächten der Verführung entgegen?
6.
Keuschheit und Schamhaftigkeit
Mit
dem 6. und 9. Gebot (“Du sollst nicht ehebrechen"
und “Du sollst nicht begehren deines Nächsten
Weib") hat Gott für das Leben sowohl in der Ehe
wie außerhalb der Ehe die hohe und ernste Pflicht der
Keuschheit eingeschärft. Zu ihrer Sicherung ist die
Tugend der Schamhaftigkeit notwendig.
Keuschheit
Als
Verheirateter: Habe ich die eheliche Treue verletzt
durch Gedanken und Vorstellungen? Wünsche und
Begierden? ehebrecherische Absichten? lüsterne Blicke,
Unterhaltungen, Berührungen? Habe ich vollendeten
Ehebruch begangen? mit Verheirateten? Habe ich (wie
lange?) in einem ehebrecherischen Verhältnis gelebt?
Habe
ich gesündigt durch Mißbrauch der Ehe? durch Mißbrauch
mit mir selbst? Durch Rücksichtslosigkeit? durch Mangel
an Opferbereitschaft?
Bei
allem frage dich: Wie oft?
Als
Unverheirateter: Habe ich bewußt und freiwillig
geschlechtliche Lust gesucht: durch unkeusche Gedanken
und Begierden? durch unkeusches Lesen schlechter Bücher?
durch unkeuschen Betrachten von Bildern? durch unzüchtige
Anblicke und Berührungen? bei anderen? durch Mißbrauch
mit mir selbst? durch unsittliche Reden und
Unterhaltungen? Habe ich mich vergangen: mit
Verheirateten? Personen gleichen Geschlechts? Kindern
oder Jugendlichen? Im Brautstand oder in der
Bekanntschaft? Habe ich andere verführt — nicht
abgewiesen?
Bei
allem frage dich: Wie oft?
Schamhaftigkeit
Von
der Sünde der Unkeuschheit unterscheidet sich das
unschamhafte Verhalten dadurch, daß es gewöhnlich nur
aus oberflächlicher Neugier oder ungebührlicher
Leichtfertigkeit hervorgeht, ohne — wie das der
Unkeusche will — die eigentlich geschlechtliche Lust
zu suchen, Unschamhaftigkeit ist deswegen an und für
sich keine Todsünde. Weil aber die Entscheidungen
zumeist im Vorfeld des Kampfes fallen und ohne den nötigen
Schutz auch die Keuschheit ernstlich bedroht ist, gilt
hier die verpflichtende Regel: Wer keusch bleiben will,
muß schamhaft sein.
War,
ich unschamhaft durch vorwitzige Blicke? spieIerische
oder unpassende Gedanken und Vorstellungen? derbes oder
zweideutiges ehrfurchtsloses Reden? anstößige Scherze?
leichtfertiges Entblößen und ungeziemendes
Zurschaustellen? durch gedankenloses Mitmachen
schamloser Mode-, Bade- und Tanzunsitten? durch Besuch
fragwürdiger Filme, Schaustellungen, Spiele,
Unterhaltungen usw.? durch leichtfertiges Lesen
schlechter Bücher? leichtfertiges Anhören und
Anschauen anstößiger Sendungen usw.? Habe ich mich
dadurch unnötig in nächste Gefahr und Versuchung zur Sünde
gebracht? anderen ein böses Beispiel gegeben? die Mächte
der Verführung unterstützt?
Gesinnungsfragen:
Achte ich den menschlichen Leib als Tempel des Heiligen
Geistes, und begegne ich mit Ehrfurcht jedem anderen?
Bin ich mir bewußt, daß die christliche Ehe als
Sakrament ein gnadenvolles und gnadenbringendes Abbild
der Verbindung Christi mit der Kirche ist? Bemühe ich
mich genug um die rechte Kraft der Keuschheit durch
Gebet, Bußwerke und Sakramentenempfang? Spiele ich
nicht manchmal mit allerlei Verlockungen, anstatt klar
und entschieden von vornherein meine Gedanken und Blicke
in Zucht zu halten? Meide ich entschieden die nächste
freiwillige Gelegenheit zur Sünde und die unnötigen
Gefahren, wie aufreizende Schriften und Bilder, anstößige
Schauspiele und Filme, unernste Liebeleien, verführerische
Gesellschaften? Halte ich nach Kräften aus meiner
Umgebung alles Ungehörige fern, und sorge ich für
einen anständigen Ton in der Unterhaltung und beim
Vergnügen?
7.
Eigentum und Gerechtigkeit
Habe
ich gestohlen: was? in welchem Wert? — Gestohlenes
angenommen? gekauft oder weiterverkauft (= Hehlerei)?
— absichtlich oder schuldhaft fahrlässig fremdes
Eigentum beschädigt: In welchem Wert? — anderen einen
(hohen ständig wachsenden?), Schaden zugefügt: durch
Betrug, schlechte Ware, faules Arbeiten, unehrliche
Geschäftsführung, Preistreiberei, Wucher? — unrecht
erworbenes Gut (Gestohlenes, Geliehenes, Gefundenes)
nicht zurückerstattet? — Schulden, Rechnungen nicht
gewissenhaft bezahlt? — den gerechten Schadenersatz
nicht geleistet? — den verdienten Lohn oder Urlaub
vorenthalten? —
die Notlage anderer gewinnsüchtig ausgenutzt? —
andere ungerecht behandelt, zurückgesetzt,
benachteiligt? Habe ich gesündigt durch Verschwendung
und ungeziemenden Luxus? — durch leichtsinniges
Schuldenmachen? — gefährliche Glücksspiele?
Schmuggeltätigkeit? — grobe Steuerhinterziehung?
ungerechte Prozesse?
Gesinnungsfragen:
Verwalte ich mit der rechten Ordnung und
Gewissenhaftigkeit den mir anvertrauten Besitz, für den
ich Gott als dem obersten Eigentümer Rechenschaft
schulde? Pflege ich in der eigenen Lebenshaltung
Einfachheit und Sparsamkeit? Spende ich nach Vermögen
die entsprechenden freiwilligen Gaben für die Armen, für
gute Zwecke und für wichtige Anliegen des Reiches
Gottes, die meine Mithilfe dringend benötigen (Mission,
Diaspora, Caritas, katholische Presse, Jugendarbeit
usw.)? — Bin ich, ohne bisher recht darauf zu achten,
vielleicht ganz verstrickt in habgieriges, gewinnsüchtiges,
geiziges Denken und Sorgen?
8.
Wahrhaftigkeit und Ehre
Habe
ich (aus Leichtfertigkeit Prahlerei, Feigheit, Stolz,
Trotz, Gewinnsucht, Gehässigkeit) gelogen? — zum
schweren Schaden anderer? — Fälschungen begangen? —
in Wort und Benehmen geheuchelt? — ein
ernstzunehmendes Geheimnis ausgeplaudert? — das
Amtsgeheimnis gebrochen? — das Briefgeheimnis nicht
geachtet? — wichtige Versprechen nicht gehalten?
Habe
ich anderen fälschlich Übles nachgeredet oder ihre
Fehler vergrößert (= Verleumdung)? — wirkliche
Fehler anderer ohne rechtmäßigen Grund bekanntgemacht
(= Ehrabschneidung): aus bewußter Bosheit? aus
leichtfertiger Geschwätzigkeit? — andere vor der Öffentlichkeit
beschimpft, verdächtigt, berabgesetzt?
Habe
ich den zu Unrecht zugefügten Ehrverlust nicht
wiedergutgemacht? eine schwerwiegende Verleumdung nicht
widerrufen?
Gesinnungsfragen:
Strebe ich nach unbedingter Wahrhaftigkeit in meinem
Reden und Verhalten (ohne Unehrlichkeit, Verstellung, Übertreibung
im Ausdruck, Hinterlist, Argwohn)? Kann man sich auf
mein gegebenes Wort verlassen? Bin ich zurückhaltend
gegenüber fremden Privatangelegenheiten und
Geheimnissen? Achte ich meine Mitmenschen in ihrer
subjektiven religiösen Überzeugung? Verbreite ich gern
Gerüchte? Schreibe ich anonyme Briefe? Wie rede ich über
Abwesende?
9.
Zucht und Selbstbeherrschung
Habe
ich unentschuldigt meine Fastenpflicht nicht erfüllt?
— das Abstinenzgebot (Fleischverbot) übertreten? War
ich unbeherrscht naschhaft? genußsüchtig und gierig?
maßlos im Vergnügen? Habe ich mich gehen lassen in
launenhaften, gereizten oder wehleidigen Stimmungen? in
ungezügeltem Zorn oder Ärger? Habe ich mich den Gefühlen
des Neides, der Eifersucht oder der Rache widerstandslos
überlassen? War ich betont ichsüchtig, geizig, eitel,
überheblich, stolz?
Gesinnungsfragen:
Wie lebe ich die kirchlichen Buß- und Einkehrzeiten mit
(Fastenzeit, Advent)? Arbeite ich überhaupt bewußt an
mir selbst, indem ich meine guten Anlagen und Fähigkeiten
entwickle, Fehler und Unarten aber bekämpfe? Bemühe
ich mich um Ordnung und Pünktlichkeit im Tagewerk
(rechtzeitiges Schlafengehen und Aufstehen)? Halte ich
in Körperpflege und Modeaufwand das rechte Maß? Übe
ich die besondere Gewissenserforschung? Bin ich gewillt,
in allem treu und still und freudig zu dienen, oder gehe
ich nur auf äußere Anerkennung aus? Wie ertrage ich
wohlmeinende Kritik, wie das Lob auf die Verdienste
anderer? Pflege ich bewußt die christliche Selbstüberwindung
und Entsagung, den rechten Abstand vom Massengeist? Habe
ich ein persönlichen Vorbild oder ein Lebensideal vor
Augen, nach dem ich meine Gesinnung und mein Verhalten
forme (Christus, Maria, einen großen Heiligen meines
Standes)?
10.
Beruf und Verantwortung
Habe
ich wichtige Berufspflichten nicht erfüllt? schlecht
erledigt? War ich bei der Arbeit nachlässig, träge, mürrisch?
— unzufrieden und unfromm in der ganzen
Berufsauffassung (von bloßem Ehrgeiz, Konkurrenzneid,
Gewinnsucht getrieben)? Habe ich mich unverantwortlichem
Müßiggang überlassen? — andere unrechtmäßig von
der Arbeit abgehalten? — die ehrliche Arbeit
verspottet?
Gesinnungsfragen:
Nütze ich meine Zeit gewissenhaft aus, und teile ich
sie richtig ein zwischen Arbeit und guter Erholung?
Fasse ich die Arbeit auf als Gottes Auftrag zu seiner
Ehre und zu unserem Nutzen? Bete ich genug um den
rechten Berufsgeist? Fühle ich mich in der richtigen
Weise mitverantwortlich für den guten Geist in meinem
Berufs- und Lebenskreis? für das Wohl der Jugend und
das Hell der Gefährdeten?
“Als
ich noch ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte
wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich aber ein
Mann ward, legte ich das kindische Wesen ab” (1 Kor
13, 11). Dieser Ausspruch des heiligen Apostels Paulus
sollte auch von der Beichte des heranwachsenden jungen
Christen gelten.
Sage
dir deshalb als reifender junger Mensch. Meine Beichte
muß ein echten Spiegelbild abgeben von meinem Streben
und Kämpfen, von meinem Fallen und Wiederaufstehen.
Erkenne
dich, wie du wirklich bist. Klage dich bestimmt und
genau an (bei schweren Sünden mit der Zahl und den
erschwerenden Umständen).
Wähle
aus deinen Iäßlichen Sünden, anstatt sie alle einzeln
aufzuzählen, eine (oder jedenfalls nur einige)
bestimmte aus, die du besonders bekämpfen willst, und
schließe die anderen allgemein ins Bekenntnis ein.
Wenn
du willst, daß der Beichtvater dich persönlich führen
soll, dann deute, soweit nötig, kurz deine Lebensumstände
an: Alter, Beruf, Verhältnisse usw.
Wenn
du in der Erkenntnis von Gut und Böse reifer geworden
bist, so wisse, daß das, was dir erst nachträglich als
Sünde bewußt geworden ist, vor Gott keine Schuld
darstellt. Frage um Rat, wie du dich künftig verhalten
sollst. Beichte immer so, als ob es deine letzte Beichte
wäre.
Der
nachfolgende Beichtspiegel ist nicht ein vollständiges
Verzeichnis der Pflichten eines jungen Christen, noch
weniger eine Zusammenstellung deiner persönlichen
Verpflichtungen. Er will dir lediglich als Gedächtnisstütze
zur Gewissenserforschung und zur Beichtanklage dienen.
Schaue dabei in dein eigenen Leben, denke an die Orte,
wo du dich gewöhnlich aufhältst, und frage dich: Wie
habe ich Gott gedient, was habe ich Böses getan, was
habe ich an Gutem unterlassen?
Die
Abschnitte mit der Überschrift “Prüfe dich tiefer”
die im folgenden zu den zehn Punkten des Beichtspiegels
hinzugefügt sind, sollen dir helfen, außer den für
die Anklage in Frage kommenden Sünden auch noch vor dir
selbst zu erkennen, was Gott von dir an Gesinnung und
Haltung, an Streben und Wachstum in der Gnade erwartet.
Beichtspiegel
für junge Christen
Vorfragen:
Wann war deine letzte Beichte? Hast du das
auferlegte Bußwerk verrichtet? — die nötige
Wiedergutmachung geleistet? — deinen Hauptvorsatz
ausgeführt?
1.
Glaube und Religion
Hast
du die Glaubensunterweisung (Religionsunterricht,
Glaubensstunde, Christenlehre, Predigt) vernachlässigt?
ganz versäumt? — leichtfertig ernste Glaubenszweifel
unterhalten? — glaubensfeindliche Reden mitgemacht?
— Bücher oder Schriften, die das Glaubensleben gefährden,
gelesen? weitergegeben? — glaubenswidrige
Versammlungen, Aufführungen, Filme besucht? — bei
Sekten oder kirchenfeindlichen Vereinigungen mitgemacht?
— mit glaubens- oder sittenlosen Menschen vertrauten
Umgang gepflogen? — aus Feigheit den Glauben nicht
bekannt? — den regelmäßigen Sakramentenempfang
unterlassen? — Sakramente (welche?) unwürdig
empfangen? — ernstlich abergläubische Dinge
getrieben?
Prüfe
dich tiefer: Denke ich während des Tagewerkes zuweilen
an Gott, den allgegenwärtigen, geheimnisvollen, — an
Christus, den König? Wie mache ich die Gute Meinung?
Frage ich mich manchmal, was Gott von mir will? Gehe ich
monatlich zur heiligen Beichte? Lasse ich mich abhalten,
öfter zur heiligen Kommunion zu gelten? Nehme ich die
Warnung der Kirche vor gemischten Bekanntschaften ernst?
2.
Gebet und heilige Namen
Hast
du die täglichen Gebete oft unterlassen? Warst du
freiwillig unandächtig, nachlässig beim Beten? beim
Sakramentenempfang? Hast du ehrfurchtslos von Gott,
von heiligen Dingen geredet? — heilige Namen oder
heilige Worte im Scherz oder Zorn mißbraucht?
gewohnheitsmäßig? — Fluchworte oder leichtfertig
Worte des Schwörens gebraucht?
Prüfe
dich tiefer: Stecke ich mit meinem Beten noch ganz in
den Kinderschuhen? Welche Lieblingsgebete, welche Stoßgebete
pflege ich? Sorge ich für genügend Zeit und Stille zu
einem persönlichen Morgen- und Abendgebet?
3.
Sonntag und Gottesdienst
Hast
du aus eigener Schuld die Sonntagsmesse versäumt? an
wie vielen Sonn‑ und Feiertagen? — teilnahmslos
abgestanden? — durch unpassendes Benehmen gestört?
Bist
du schuldhaft zu spät gekommen? bei welchem Teil der
Messe? — zu früh weggegangen? wie oft? — Hast du
den Sonntag entheiligt durch unnötige Werktagsarbeit?
durch wilde Ausgelassenheit?
Prüfe
dich tiefer: Ist mir die persönliche Mitfeier der
heiligen Messe der Höhepunkt der Woche? Besuche ich
zuweilen auch werktags die heilige Messe, wenn es mir möglich
ist (die Jugendmesse)? Benutze ich ein passenden
Gebetbuch? Warum gehe ich nicht wenigstens in der
Sonntagsmesse regelmäßig zur heiligen Kommunion? Gehe
ich auch außer der Messe in die Kirche, zur Andacht zur
stillen Besuchung?
4.
Eltern, Familie und Vorgesetzte
Warst
du gegen die Eltern unfreundlich? frech? trotzig?
ungehorsam? lieblos? Hast du sie nicht genügend unterstützt?
Hast du Eltern, Geschwister, Angehörige der Familie
verachtet? bewußt gekränkt? geschlagen?
Warst
du gegen Vorgesetzte trotzig und widerspenstig? Hast du
über sie gespottet? — gegen sie gehetzt?
Prüfe
dich tiefer: Bete ich regelmäßig für meine Eltern und
Angehörigen? Wie beweise ich ihnen Dankbarkeit und Anhänglichkeit?
Trage ich genügend bei zum Frieden, zur allgemeinen
Freude und zur religiösen Eintracht in der Familie?
5.
Nächstenliebe und Sorge für Leib und Leben
Warst
du lieblos? unverträglich? gehässig? schadenfroh? Hast
du andere gekränkt? beschimpft? geschlagen? mißhandelt?
verletzt? — Feindschaft unterhalten? Haß
nachgetragen? Rache ausgeübt oder geplant? — anderen
in der Not nicht geholfen, wo es möglich gewesen wäre?
— Hast du Menschenleben leichtsinnig in Gefahr
gebracht: bei Spiel und Sport? durch Fahrlässigkeit im
Betrieb, im Straßenverkehr? — Menschenleben getötet?
— der Gesundheit geschadet durch Rauchen? unmäßiges
Trinken? sonstige Maßlosigkeiten? Hast du seelischen
Schaden angerichtet: andere (zu welcher Sünde?) verführt?
mitgewirkt bei (welchen?) Sünden anderer? dazu Anlaß
gegeben durch schlechtes Beispiel, Benehmen, Reden?
darin bestärkt durch feiges und unverantwortliches
Schweigen?.
Prüfe
dich tiefer: Denke ich bisweilen an die Worte Christi:
“Das ist mein Gebot, daß ihr einander liebet, wie ich
euch geliebt habe. Daran sollen alle erkennen, daß ihr
meine Jünger seid”? Übe ich die tägliche “gute
Tat” um Christi willen (Höflichkeit gegen jedermann;
helfen; Freude machen)? Sorge ich in der rechten Weise für
meine Gesundheit (z. B. durch rechtzeitiges
Schlafengehen, durch gesunde Körperertüchtigung)?
6.
Keuschheit und Schamhaftigkeit
Keuschheit
Keusch
ist, wer sich so beherrscht und bewahrt, daß er die
geschlechtlichen Kräfte und Anlagen, die der Schöpfer
dem Menschen anvertraut, hat nicht mißbraucht.
Warst
du unkeusch durch absichtlichen Mißbrauch mit dir
selbst? — durch bewußtes Einwilligen in die
Versuchung? — durch Verfehlung mit anderen?
Verheirateten? gleichen Geschlechts? — durch unzüchtige
Berührungen? Hast du andere verführt? — andere nicht
zurückgewiesen? — dich aufgehalten in unkeuschen Wünschen?
Vorstellungen? Blicken?
Bei
allem frage dich: Wie oft?
Schamhaftigkeit
Schamhaft
ist, wer danach strebt, das Geschlechtliche vor jeder
leichtfertigen und ungebührlichen Aufmerksamkeit zu schützen
und Aufreizungen fernzuhalten.
Warst
du unschamhaft durch ungebührliches Entblößen oder
Zurschaustellen? durch vorwitzige Blicke? durch zu
freies Benehmen? durch anstößige Scherze? durch
leichtfertiges Reden? durch spielerische Gedanken?
Hast
du unnötige Anlässe dazu aufgesucht oder nicht zurückgewiesen?
schlechte Bücher? schamlose Bilder? aufreizende Filme?
unanständige Schaustellungen? ungeziemende Tänze?
fragwürdige Unterhaltungen oder Spiele? zweideutige
Lieder, Sendungen usw.? — Hast du anderen zu solchen Sünden
Anlaß gegeben?
Prüfe
dich tiefer: Denke ich ernst und edel über die
Geheimnisse des Lebens? Habe ich die rechte Ehrfurcht
vor der Würde des Menschenlebens, den Gott wunderbar
geschaffen und noch wunderbarer geheiligt hat? Sorge ich
dafür, daß in meiner Gegenwart andere in Wort und
Benehmen sauber und anständig bleiben? Begegne ich als
Junge den Frauen und Mädchen zuchtvoll und klar, als Mädchen
den Männern und Jungen zurückhaltend und fein? Richte
ich mich in Kleidung und Vergnügen selbständig und
entschieden nach christlicher Scham und Sitte? Spiele
ich leichtfertig mit Liebeleien (verfrühter
Bekanntschaft)? Lenke ich bei Versuchungen ruhig und
bestimmt ab? Bete ich genug um die Gnade der Reinheit,
besonders zur Gottesmutter? Hole ich mir häufig genug
die nötige Sicherheit und Kraft im Bußsakrament und in
der heiligen Kommunion? Muß ich nicht diese oder jene
gefährliche Gelegenheit unbedingt meiden?
7.
Eigentum und Gerechtigkeit
Hast
du gestohlen? wieviel? Gestohlenes (in welchem Wert?)
angenommen oder behalten? Gefundenes oder Geliehenes
nicht richtig zurückgegeben? — fremde Sachen
absichtlich oder fahrlässig beschädigt? Familien- oder
Betriebseigentum vergeudet oder veruntreut? den
schuldigen Schadenersatz nicht geleistet? Hast du andere
ungerecht übervorteilt? ungerecht behandelt?
Prüfe
dich tiefer: Lasse ich die Eltern unnötig Geld für
mich ausgeben? Wieviel verwende ich zum eigenen Genuß?
Trage ich vom Ersparten auch mein Teil bei für die
Armen und für sonstige gute Zwecke?
8.
Wahrhaftigkeit und Ehre
Hast
du gelogen? aus Leichtsinn? aus Wichtigtuerei? aus
Furcht? aus Gewinnsucht? um anderen zu schaden? —
nicht Wort gehalten? — geheuchelt? — zweifelhafte
Heimlichkeiten unterhalten? — ernstzunehmende
Geheimnisse nicht gehütet? — anderen an der Ehre
geschadet? — den Schaden nicht wiedergutgemacht?
Prüfe
dich tiefer: Bin ich im Reden klar und zuverlässig? in
meinem ganzen Wesen echt und natürlich? offen und
vertrauensvoll gegen Eltern und Seelsorger? treu in der
Freundschaft? zurückhaltend gegenüber persönlichen
Angelegenheiten anderer? Wie rede ich über Abwesende?
Trete ich für die angegriffene Ehre anderer ein?
9.
Zucht und Selbsterziehung
Hast
du bewußt oder freiwillig das Abstinenzgebot
(Fleischverbot) übertreten? Warst du unmäßig oder
gierig im Essen und Trinken? — unbeherrscht naschhaft
oder genußsüchtig (in Süßigkeiten, Zigaretten, verfrühter
Teilnahme an Tanzvergnügungen)? — maßlos im Tanzen?
— ausgelassen? — weichlich und ungezügelt im GefühlsIeben?
— willenlos nachgiebig gegen deine Unarten und bösen
Neigungen: Empfindlichkeit? Launenhaftigkeit? Mißmut
und Ärger? Eifersucht? Schadenfreude?
Prüfe
dich tiefer: Was tue ich, um die Fastenzeit und den
Advent im Sinne der Kirche, mitzuleben (Einkehr und
Besinnung; religiöse Lesung; Verzicht auf Genußmittel)?
Lebe ich gleichgültig und selbstzufrieden in den Tag
hinein, lasse ich mich vom Massengeist treiben, und gebe
ich mich unwirklichen Lebensträumereien hin? Arbeite
ich planmäßig an mir selbst durch klare, feste
Ordnung, durch ernste Zucht und rechte Abhärtung? Kämpfe
ich gegen meinen Hauptfehler an? Bringe ich es fertig,
morgens pünktlich und entschlossen aufzustehen; im
Lesen jederzeit aufzuhören; Bemerkungen oder Blicke,
auch erlaubter Art, mir zu versagen; zufrieden zu sein
mit etwas, was mir weniger schmeckt; über Erfolg und
Anerkennung anderer mich herzlich zu freuen;
wohlmeinende Kritik an mir dankbar anzunehmen? Halte ich
das rechte Maß in der vernünftigen Sorge um Kleidung
und Körperpflege? Halte ich mir ein großes persönliches
Vorbild und Lebensideal vor Augen, nach dem ich meine
Gesinnung zu formen suche (z. B. “als Jünger
Christi” oder: “wie Maria”)?
10.
Arbeit und Beruf
Hast
du wichtige Berufspflichten nicht erfüllt? — Arbeiten
schlecht oder nachlässig ausgeführt? — Schule und
Weiterbildung nicht ernst genommen? ganz versäumt? —
anstatt redlich zu arbeiten, betrügerische MitteI zum
Erfolg angewandt?
Hast
du unverantwortlichen Müßiggang getrieben? — andere
von der Arbeit abgehalten? — aus Feigheit oder Trägheit
Gutes, das zu tun dir möglich gewesen wäre,
unterlassen?
Prüfe
dich tiefer: Wie stehe ich innerlich zu meinem Beruf?
Fasse ich die Arbeit und den Platz, an den ich gestellt
bin, als Gottes Auftrag auf? Bin ich gewissenhaft, fleißig,
lernbereit, oder gehe ich ehrlicher Anstrengung aus dem
Weg? Bete ich gelegentlich bei der Arbeit ein Stoßgebet?
Setze ich mich auf meiner Arbeitsstelle (in meiner
Klasse) verantwortlich für das Gute ein?
Bedenke:
das “Wichtigste beim Empfang des Bußsakramentes ist
die Reue. Ohne Reue wäre die Beichte sinnlos und auch
ungültig.
Wenn
die Gewissenserforschung uns gezeigt hat, daß wir in
vielen Dingen Gottes heiligen Willen mißachtet und
statt dessen unseren eigenen Willen durchgesetzt haben,
so darf dies nicht eine kühl sachliche Feststellung
bleiben. Unsere Sünden können uns ja nur verziehen
werden, wenn wir uns mit ganzem Herzen vom Bösen
abwenden und entschieden zu Gott zurückkehren. Deshalb
ist das Wichtigste beim Empfang des Bußsakramenten die
Reue. Denke daran, wie ernst und bedrohlich die Strafen
sind, die du durch deine Sünden verdient und dir
zugezogen hast, wie schändlich du gegen den unendlich
guten Vater im Himmel gehandelt hast; daß du ihm die
Ehre geraubt, dem heiligen Gott Schimpf angetan, seine
Erwartungen zunichte gemacht, seine Liebe verschmäht
und dem Erlöser ins Heilandsherz hinein wehgetan hast.
Halte dir das alles ernst vor Augen. Laß dein Herz
sprechen, und lies nicht bloß fromme Worte aus dem
Buch.
Bitte
den gütigen Herrn von Herzen um Verzeihung und beteuere
ihm deinen guten, ehrlichen Willen, keine schwere Sünde
und keine freiwillige läßliche Sünde mehr zu tun.
Entschließe dich und überlege, wo du beginnen und
welche Mittel du anwenden mußt, um alles zu meiden, was
sehr wahrscheinlich wieder zu einer schweren Sünde führen
würde (nächste Gelegenheit). Ohne den ernsthaften
guten Vorsatz wäre die Reue nicht echt und deshalb ein
Nachlaß der Sünden nicht möglich.
Reuegebet
bei schwerer Schuld
Herr,
Gott, himmlischer Vater! Wie stehe ich da vor deinen
Augen! Ich habe schwer gesündigt. Ich habe mich von dir
getrennt und bin zum Verräter geworden. Meine Seele ist
verwüstet, das Gnadenleben in mir erloschen. Wie würde
es mir ergehen, wenn ich jetzt sterben und zum Gericht
vor dir erscheinen müßte! Ich wäre für immer
verloren, für ewig heimatlos, ruhelos, verzweifelt
unvorstellbaren Qualen ausgeliefert. Hätte ich doch das
Leben der Gnade nicht verspielt, hätte ich doch dich,
meinen Gott, nicht verlassen!
Vater,
verstoße mich nicht! Deine Güte ist größer als meine
Schuld. Du allein kannst mich retten vom ewigen Tode.
Schon hältst du in deiner Vaterliebe Ausschau nach dem
verlorenen Kinde. Du rufst mich, und ich darf
vertrauensvoll zu dir zurückkehren. Ich stelle mich
unter das Kreuz deines geliebten Sohnes. Mach mich rein
durch sein Blut. Um seinetwillen verzeih mir und nimm
mich wieder an als dein Kind. Erwecke meine tote Seele
zu neuem Leben, heilige sie und mache sie wiederum zu
deiner Wohnung. Mit aller Kraft sage ich mich los vom Bösen
und nehme mir fest vor, dir die Treue zu halten. Ich
verurteile und verwerfe alles, wodurch ich deine
Freundschaft und den Himmel verloren habe. Ich will den
breiten Weg, der zum Verderben führt, und wenn ihn noch
so viele gehen, nicht mehr betreten, sondern mich zu
denen halten, die den schmalen, steilen Pfad gefunden
haben, der zum Leben führt.
Hilf
mir, mein Vater, daß ich mich nie mehr verirre und dich
nie mehr verliere. Gib mir die Kraft, daß ich wahrhaft
Buße tue und mich wirklich bessere. Zum Zeichen dafür,
daß es mir ernst ist, nehme ich mir vor, nicht bloß
das Bußwerk zu verrichten, das der Beichtvater mir
auferlegt, und den angerichteten Schaden
wiedergutzumachen, sondern auch noch folgendes
freiwillig dir zuliebe zu tun. (Überlege dir ein Bußwerk
und setze fest, wie oft und wie lange du es tun willst,
nicht zu viel und nicht zu wenig, damit du es sicher erfüllst.)
Mein
Herr und Gott! Ich will mein Leben von Grund auf ändern.
Du sollst mir von nun an über alles gehen. Kein Geschöpf,
kein trügerischer Gewinn, kein sündhafter Genuß soll
mich von dir trennen. Nicht bloß die Todsünde, sondern
nach Kräften auch die läßlichen Sünden will ich
meiden und jeder unnötigen nächsten Gelegenheit zur Sünde
aus dem Wege gehen. Zwar weiß ich, wie schwach ich bin,
wenn wieder die alten Versuchungen und vielleicht noch
stärkere hinzu kommen. Aber ich will auf deine Gnade
vertrauen und den Kampf immer wieder aufnehmen,
besonders auch gegen meinen Hauptfehler. Ich will mehr
beten als bisher und mich noch mehr in Zucht nehmen.
Hilf mir, daß ich Herr werde über meine
Leidenschaften. Ein reines Herz erschaff in mir, o Gott,
im Geiste der Großmut festige mich. Du allein kannst
es. Amen.
Reuegebet
bei läßlichen Sünden
Mein
Gott und Vater! Beschämt knie ich vor dir. Ich hätte
dir Ehre machen sollen, und nun habe ich wiederum
versagt und dir Unehre bereitet. Durch meine Nachlässigkeit
und Opferscheu habe ich deine Erwartungen bitter enttäuscht.
Ich habe den Versuchungen nicht widerstanden. Ich bin
der Gelegenheit zum Bösen nicht ausgewichen. Ich habe
die Möglichkeiten, Gutes zu tun, nicht ausgenutzt.
Zwar
bin ich durch deine Gnade seit der letzten Beichte vor
schwerer Schuld bewahrt geblieben. Du hast mich
gehalten, dir sei Dank. Aber mit tiefem Bedauern muß
ich vor dir eingestehen: ich hätte doch gerade im
Kleinen dir treu bleiben müssen, ich hätte mehr für
dich tun können und mehr für dich tun müssen. Wie oft
habe ich dich ganz vergessen? Nun sehe ich von neuem,
wie wenig Eifer ich für dich habe, wie wenig Mühe ich
mir geben will, wie gering meine Liebe zu dir ist, wie
undankbar ich gegen dich gewesen bin. Wie oft galt mein
Eigensinn mir mehr als dein heiliger Wille! O Vater,
verzeih mir!
Jesus,
unser Weg und Leben! Wie hast du den Willen des Vaters
geliebt und für den Vater und seine Ehre dich
eingesetzt! Und ich bin so gleichgültig und träge. Zu
Recht trifft mich dein Vorwurf: “Ich kenne deine
Werke, ich weiß, du bist weder kalt noch warm.” Wie
wenig habe ich mir dein Gebot zu eigen gemacht, an
dessen Erfüllung man deine Jünger erkennen soll:
“Liebet einander, wie ich euch geliebt habe!” Und
wenn ich dich am Kreuze betrachte: deine ausgespannten
Arme, dein blutüberströmtes Antlitz, dein geöffnetes
Herz, — alles ruft mir zu: Sieh‘, wie er dich liebt!
Beschämt und bedrückt stehe ich da mit meinem Undank
und mit meiner Treulosigkeit. Habe ich nicht wie der
falsche Freund dich im Stich gelassen und bereits
begonnen, mit deinen Feinden gemeinsame Sache zu machen?
Verzeih mir, barmherziger Heiland! “Herr, du weißt
alles, du weißt auch, daß ich dich liebe.” Es tut
mir von Herzen leid, daß ich gegen dich so undankbar
gewesen bin und dich so sehr vernachlässigt habe.
Ich
nehme mir fest vor, in deinem Dienste wieder eifrig zu
werden und alle Gleichgültigkeit abzulegen. Dir zuliebe
will ich mich um echte Bruderliebe bemühen, durch
strenge Selbstzucht die Weichlichkeit überwinden, in
meinem ganzen Denken und Handeln ehrlich und wahr sein.
Ich kenne meine Hauptschwäche und will sie ernstlich
bekämpfen. (Hier nenne deinen besonderen Vorsatz.) Vor
allem will ich mehr beten. Gib du mir deine Gnade, ohne
die ich nichts zustande bringe. Stärke und erhalte in
mir den guten Willen. Amen.
Die
noch übrige Zeit bis zum Bekenntnis fülle aus mit
Gebetsgedanken der Reue und Buße. Blicke auf zum Kreuz
und bete Ps 60 oder P9 129 oder betrachte eine Station
des Kreuzweges, ein Gesetz des schmerzhaften
Rosenkranzes oder einen Abschnitt aus der Bußandacht.
Auch die Erwägungen über das Sakrament der Buße, über
Reue und Vorsatz und über die Gewissensbildung können
zur weiteren Vertiefung dienen.
Während
der Beichte eines anderen tritt nicht zu nahe an den
Beichtstuhl heran, damit das Beichtgeheimnis nicht gefährdet
werde. Wer zufällig etwas von der Beichte eines anderen
gehört hätte, wäre zu unbedingtem Stillschweigen
verpflichtet.
SÜNDENBEKENNTNIS
UND LOSSPRECHUNG
Der
Priester segnet den zur Beichte Hinzutretenden mit den
Worten:
Der
Herr sei in deinem Herzen und auf deinen Lippen, damit
du alle deine Sünden recht beichtest.
Nach
dem Gruß “Gelobt sei Jesus Christus” beginnt der
Beichtende seine Bußanklage, indem er etwa sagt:
Ich
bekenne Gott dem Allmächtigen und dir, Vater, meine Sünden
(oder: in Demut und Reue bekenne ich meine Sünden).
Meine letzte Beichte war... (vor Wochen).
Eine
bestimmte Reihenfolge braucht man im Sündenbekenntnis
nicht unbedingt einzuhalten. Es ist ratsam, die
Fragepunkte des Beichtspiegels als Gedächtnisstütze zu
benutzen. Noch besser, man folgt der oben angegebenen
Ordnung der Beichtanklage und berichtet der Reihe nach
über den Gnadenzustand, über die Standespflichten, über
den Hauptfehler, über bestimmte läßliche Sünden und
über den besonderen Vorsatz. Sprich jedenfalls deutlich
und klar, so daß der Beichtvater alles verstehen kann
und unnötige Rückfragen sich erübrigen. Sprich kurz
und bündig, ohne jede Weitschweifigkeit. Sprich
vertrauensvoll und ehrfürchtig zugleich, wie wenn du
vor Christus selbst, deinem Richter und guten Hirten,
knien würdest.
Zum
Schluß der Anklage sagt der Beichtende:
Gott
sei mir armen Sünder gnädig (oder: Diese und alle
meine Sünden sind mir von Herzen leid). Ich bitte um
die Buße und Lossprechung.
Höre
auf den Zuspruch des Beichtvaters, beantworte ihm offen
etwaige Fragen und scheue dich nicht, selbst zu fragen
und Rat zu erbitten. Das auferlegte Bußwerk nimm mit
einem deutlichen “Ja” an.
Sodann
erhebt der Priester die Hand und spricht über dich die
Lossprechung:
Unser
Herr Jesus Christus spreche dich los. Und ich in seiner
Vollmacht —
Ego
te absólvo a peccátis
Ich spreche dich los von
tuis
in nómine + Patris et
deinen Sünden im Namen
Filii
et Spiritus Sancti.
des Vaters und des Sohnes
Amen.
und des Heiligen Geistes.
Amen.
Auf
den Gruß “Gelobt sei Jesus Christus” verläßt das
Beichtkind den Beichtstuhl, während der Priester noch
das Segensgebet spricht:
Das
Leiden unseres Herrn Jesus Christus, die Verdienste der
seligen Jungfrau Maria und aller Heiligen, alles, was du
Gutes getan und Schlimmes ertragen hast, sei dir zum
Nachlaß der Sünden, zur Mehrung der Gnade und zum
Lohne des ewigen Lebens. Amen.
Genugtuung
und Danksagung
Sage
mit eigenen Worten von Herzen Dank. Verrichte, wenn möglich,
sofort das auferlegte Bußwerk. Halte aber auch darüber
hinaus durch freiwillig übernommene Werke der Frömmigkeit,
der Nächstenliebe und der Selbstüberwindung den Willen
zur Sühne und Genugtuung im Verein mit dem Opfer Jesu
Christi in dir lebendig.
“Sei
getrost, deine Sünden sind dir vergeben. Dein Glaube
hat dir geholfen; gehe hin in Frieden.” So hast du
nun, mein Herr und Heiland, durch den Mund des Priesters
auch zu mir gesprochen. Ich habe durch dich, o guter
Hirt, das Heil, den Frieden meiner Seele, deine Liebe
und Freundschaft wiedergefunden. “Meine Sünden habe
ich vor dir bekannt, meine Schuld nicht mehr verborgen.
Ich dachte: Bekennen will ich dem Herrn, was ich
gefehlt, und du hast mir die Schuld meiner Sünde
vergeben.” So darf ich jetzt mit dem bekehrten König
David zu dir sprechen und in der Freude meines Herzens
ausrufen: Preise, meine Seele, den Herrn, und alles, was
in mir ist, seinen heiligen Namen. Preise, meine Seele,
den Herrn, und vergiß nicht alle seine Wohltaten. Der
all deine Missetaten vergibt und alle deine
Schwachheiten heilt; der vom Untergang erlöst dein
Leben, der dich krönt mit Gnade und Erbarmung! Preise,
meine Seele, den Herrn.
Mein
Herr und mein Heiland Jesus Christus! Erhalte in mir die
Freude, die du mir wiedergegeben hast, zugleich mit der
verdienten Beschämung, damit ich nicht aufs neue mich
in eitler Selbstsicherheit wiege. Auch mir gilt dein
ernstes Wort: “Siehe, du bist gesund geworden. Sündige
nun nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres
widerfahre.” Du weißt, wie viele Vorsätze ich schon
gemacht und nicht gehalten habe. Du weißt aber auch, daß
ich deswegen das Ringen nicht aufgeben will. Denn du
bist meine Stärke. Komm mir zu Hilfe mit deiner Kraft.
Wenn du mir beistehst, bin ich zum Kampf in der
Versuchung neu gerüstet. Du liebst es ja, gerade im
Schwachen dich stark zu erweisen. Nimm meinen ehrlichen
guten Willen an und erfülle dein Wort an mir. Halte
mich unter den treuen Knechten, die du selig preisest,
weil sie, angetan mit dem Gürtel heiliger Bereitschaft,
wachen, bis der Herr Wiederkommt. Laß mich den klugen
Jungfrauen es gleich tun, die mit dem brennenden Licht
der Gottesliebe dem Bräutigam entgegengehen. Gib mir
die Gnade der Beharrlichkeit. Hilf mir, daß ich die
Tage, die du mir noch schenkst, ganz und gar zu deiner
Ehre, in deinem Dienste lebe, leide und arbeite. Nicht
später, sondern heute schon will ich meinen Vorsatz
ausführen und mit einer wirklichen Lebensbesserung
beginnen. Gib, daß ich mein Wort halte und dir für
immer treu bleibe. Halte du mich, wenn ich sinken will,
stärke mich, wenn ich ermatten will, damit ich aushalte
bei dir und mit dir bis zum Ende, damit ich dich mit dem
Vater und dem Heiligen Geiste lieben und loben kann
jetzt und auf immer in der seligen Ewigkeit.
Alle
Heiligen Gottes, besonders ihr heiligen Büßer, bittet
für mich und für alle, für die ich zu beten schuldig
bin: bittet besonders für die, welche durch mich zu
einer Sünde verleitet worden sind; bittet für uns
alle, daß wir uns vollkommen bekehren und würdig
werden der trostreichen Verheißungen Jesu Christi.
Amen.
Freiwillige
Bußwerke können sein:
Werke
der Frömmigkeit: Ein bestimmtes Gebet täglich beten.
Das Abendgebet kniend verrichten. Tägliche Lesung aus
der Heiligen Schrift. Mitfeier der Werktagsmesse. Besuch
der Andacht. Stille Anbetung in der Kirche. Öfters den
Tag über an Gott denken.
Werke
der Nächstenliebe: Ein Werk der Barmherzigkeit üben.
Jemandem einen Gefallen tun, eine Freude bereiten. Höflichkeit
im Umgang üben. Um den Frieden bemüht sein. Freizeit
opfern im Dienste der Gemeinschaft. Geld spenden für
gute Zwecke.
Werke
der Selbstüberwindung: Auf einen erlaubten Genuß, auf
ein erlaubtes Vergnügen verzichten. Die Neugierde, die
Ungeduld beherrschen. Sich eine feste Ordnung
auferlegen. Unangenehme Aufgaben nicht länger
verschieben.
BEICHTE
DES KINDES
Vorbereitung
Jesus,
du hast mich gerufen: Hier bin ich! Erbarme dich und
heile mich von meinen Sünden! Sende mir den Heiligen
Geist! Laß mich meine Sünden recht erkennen und sie
von Herzen bereuen! Amen.
Gewissenserforschung
Jesus
sagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus
deinem ganzen Herzen!
Jesus
hat uns gezeigt, wie wir den Vater lieben können.
Er
hat immer an den Vater gedacht. Er hat sich über die
wunderbaren Taten des Vaters gefreut und ihm gedankt. Er
hat oft mit dem Vater gesprochen und gern zu ihm
gebetet. Er hat immer und überall getan, was der Vater
wollte.
Jesus
hat den Vater aus seinem ganzen Herzen geliebt.
Wir
wollen tun, was Jesus uns vorgemacht hat.
Wir
denken an Gott und freuen uns über alles, was er
erschaffen hat. Wir danken ihm, weil er immer für uns
sorgt. Wir ehren Gott und alles, was heilig ist.
Wir loben und preisen Gott in der heiligen
Messe. Wir hören das Wort Gottes und wollen seinen
Willen tun. Wir wollen oft seine Gäste sein am heiligen
Tisch.
Dann
frage dich:
Habe
ich andächtig gebetet morgens- und abends- bei Tisch -in
der Kirche?
Habe
ich an Gott gedacht und mit ihm gesprochen, wenn ich
froh oder traurig war?
Habe
ich den Namen Gottes immer ehrfürchtig gebraucht?
Andere heilige Namen? Heilige Dinge?
Habe
ich am Sonntag die heilige Messe andächtig mitgefeiert?
Denk
nach, wie du Gott sonst noch Freude machen kannst.
Gott
will, daß wir unsere Eltern lieben und ehren.
Jesus
hat seinen Eltern geholfen. Er hat ihnen viel Freude
gemacht.
Er
war seinen Eltern dankbar.
Er
war seinen Eltern untertan, er hat ihnen gehorcht.
Der
himmlische Vater und auch die Menschen hatten Freude an
ihm.
Gute
Kinder helfen mit, daß es daheim schön ist. Sie machen
ihren Eltern oft eine Freude und beten täglich für
sie.
Sie
sind den Eltern dankbar.
Sie
gehorchen gern, geschwind, genau.
Dann
frage dich:
War
ich gehorsam gegen meine Eltern? Gegen meine
Vorgesetzten? Habe ich ihnen gern geholfen? Habe ich
versucht, ihnen Freude zu machen? Habe ich für sie
gebetet? Oder habe ich sie geärgert? War ich unhöflich,
trotzig, frech, böse?
Denk
nach: Was kannst du sonst noch tun, damit es bei euch zu
Hause schön ist? (Geschwister... Verwandte...
Hausaufgaben... Blumen... Haustiere... was noch?)
Jesus sagt: Du sollst
deinen Nächsten lieben wie dich selbst!
Jesus
hat uns gezeigt, wie wir den Nächsten lieben können.
Er
hat Hungernden Brot gegeben. Er hat Menschen getröstet,
die weinten. Er hat den Kranken geholfen. Er hat allen
Gutes getan.
Die
Kinder, die Jesus lieben, sind gut zu allen Menschen.
Sie
halten Frieden und machen anderen Freude. Sie verführen
niemanden zur Sünde. Sie sind schamhaft. Sie halten
ihre eigenen Sachen in Ordnung und nehmen keinem etwas
weg. Sie sind wahrhaftig, zuverlässig und treu.
Die
Kinder, die Jesus lieben, wollen ihm in allem ähnlich
werden.
Sie
machen ihre Arbeiten so gut, daß Gott Freude daran hat.
Sie lernen fleißig, denn sie wollen tüchtige Menschen
werden. Sie üben sich im Verzichten, denn sie wollen
stark und frei sein.
Dann
frage dich:
War
ich gut zu den andern? Habe ich Schwächeren geholfen?
Oder: Habe ich andern weh getan? Habe ich andere
verspottet oder beschimpft? Habe ich Streit gesucht?
Habe ich andere zu einer Sünde verführt?
War
ich schamhaft?
Habe
ich gestohlen? Etwas mutwillig beschädigt? Gefundenes
behalten?
Habe
ich mich bemüht, wahrhaftig zu sein? Oder: Habe ich
gelogen?
Habe
ich mich verstellt? Habe ich andere schlechtgemacht?
Habe
ich meine Arbeiten ordentlich gemacht? Habe ich im
Unterricht mitgearbeitet? Oder: War ich nachlässig und
faul?
Habe
ich mir Mühe gegeben, mich zu beherrschen? Habe ich auf
etwas verzichtet, um anderen zu helfen? (Mission:..
Hungernde ... ) Oder: War ich naschhaft, unbeherrscht
beim Essen und Trinken, geizig, neidisch, jähzornig?
Denk
nach: Kannst du heute jemand eine Freude machen?
(Daheim? In der Schule? In der Nachbarschaft?... Wie?)
Persönliches
Gebet
Nun
mach das Buch zu und denke nach! Vielleicht hat dir dein
Gewissen noch etwas gesagt, was hier nicht
aufgeschrieben ist.
Ich
habe Gott durch meine Sünden beleidigt. Jesus,
meine Sünden tun mir leid... (Versuche, mit eigenen
Worten über deine Sünden mit Jesus zu sprechen!)
Zu
dir, o Herr, erheb' ich meine Seele, mein Gott, auf dich
vertraue ich!
Schau
her zu mir, erbarm' dich meiner, denn ich bin einsam und
so arm!
Die
Ängste meines Herzens mehren sich; aus allen meinen Nöten
rette mich!
Sieh
an mein Elend und mein Leid: Vergib mir alle meine Sünden!
Zu
dir, o Herr, erheb' ich meine Seele, mein Gott, auf dich
vertraue ich!
Guter
Hirt, du gehst dem Schäflein nach. Du holst es zurück
auf den rechten Weg. Denn du willst nicht, daß eins
verlorengehe. Ich bin vom rechten Wege abgekommen, denn
ich bin dir nicht immer gefolgt. Es war meine Schuld -bitte,
verzeih mir! Hol mich zurück und bring mich zum Vater!
Vater
im Himmel, alles Gute und Schöne kommt von dir. Wie
selten denke ich daran, daß du täglich so gut für
mich sorgst! Ich müßte dir immer dafür danken, aber
ich vergesse es so oft. Verzeih mir meine Undankbarkeit!
Lehre mich, dir immer und überall Dank zu sagen,
heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott!
Guter
Gott, du willst, daß meine Eltern und Geschwister
Freude an mir haben. Ich aber habe meinen Eltern
manchmal statt Freude Sorge gemacht; ich habe statt
Frieden manchmal Streit unter die Geschwister gebracht.
Das tut mir herzlich leid. Vergib mir!
Herr,
du wirst einmal alle Menschen danach richten, ob sie gut
oder böse zu den andern gewesen sind. Die andern: Das
sind meine Spielkameraden und Schulkameraden, aber auch
meine Eltern, die Priester, die Lehrerinnen und Lehrer
und alle, die mir Tag um Tag begegnen. Wie oft habe ich
nur an mich und nicht an die anderen gedacht! Verzeih
mir, und laß mich den Nächsten lieben wie mich selbst!
Danksagung
Gott,
du hast mir meine Sünden vergeben. Jesus, ich danke
dir, denn... (Versuche mit eigenen Worten Jesus zu
danken!)
Der
Herr ist gnädig und gerecht, und voll Erbarmen unser
Gott!
In
Liebe danke ich dem Herrn, daß er gehört die Stimme
meines Flehens; daß er sein Ohr zu mir geneigt am Tage,
da ich zu ihm rief,
Der
Herr ist gnädig und gerecht, und voll Erbarmen unser
Gott!
Ich
habe mein Vergehen dir bekannt, o Herr, verbarg nicht länger
meine Sünden. Ich sprach: “Bekennen will dem Herrn
ich meine Bosheit” — und du vergabst mir meine Sünden.
Der
Herr ist gnädig und gerecht, und voll Erbarmen unser
Gott!
Ehre
sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, wie
es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in
Ewigkeit. Amen.
Der
Herr ist gnädig und gerecht, und voll Erbarmen unser
Gott.
Lieber
Jesus, du hast mir durch den Priester deine gütige Hand
aufgelegt und mich von meinen Sünden geheilt.
Wie
du den Knaben aus der Gewalt des Teufels entrissen hast,
so hast du auch mich aus der Macht des Teufels befreit.
Wie
du dem Gelähmten die Sünden vergeben und ihm die Kraft
zum Gehen wiedergegeben hast, so hast du auch mir deine
Gnade gegeben, daß ich wieder froh den rechten Weg
gehen kann.
Wie
du die sündige Frau nicht von dir gestoßen, sondern
ihr gesagt hast: Sündige nicht mehr! so hast du
auch mich barmherzig an dich gezogen und mir gesagt:
“Geh hin in Frieden, deine Sünden sind dir vergeben!
Sündige nicht mehr!”
Nun
bin ich wieder von Herzen froh. Ich danke dir, guter
Heiland!
Guter
Hirt,
hilf
mir, daß ich auf deine Stimme höre und dir immer
besser
folge!
Bußwerk
Nun
tu das Bußwerk, das der Priester dir aufgegeben hat.
Kannst du deine Buße jetzt nicht verrichten, so bete:
Lieber
Jesus, ich nehme mir vor, mein Bußwerk so bald wie möglich
zu tun!
Denk
nach, wie du dem Heiland freiwillig zeigen kannst, daß
du dich
wirklich bessern willst:
Wenn
du den Eltern Ärger und Sorgen gemacht hast frage,
wo du ihnen helfen kannst; mach ihnen eine Freude...
Wenn
du aus Faulheit nicht gebetet hast bete freiwillig ein
schönes Gebet...
Wenn
du lieblos gegen ein anderes Kind warst sei nun
besonders gut zu ihm... wie?
Wenn
du naschhaft gewesen bist verzichte einmal auf etwas,
was dir gut schmeckt...
Sag
nicht nur: Ich will nicht mehr sündigen sondern wähle
dir einen bestimmten Vorsatz!
Mein
Herr und Heiland, hilf mir, daß ich dir immer besser
diene.
Akt
der vollkommenen Reue
O Mein
Gott und Herr!
Alle
Sünden meines ganzen Lebens sind mir leid
vom
Grunde meines Herzens,
weil
ich dadurch Dich,
das
höchste und liebenswürdigste Gut,
beleidigt
habe.
Ich
nehme mir ernstlich vor,
mein
Leben zu bessern
und
nicht mehr zu sündigen.
O
Jesus, gib mir Deine Gnade dazu.
Amen.
Dich
liebt, o Gott,
mein
ganzes Herz,
drum
ist mir dies der größte Schmerz,
daß
ich erzürnt Dich,
höchstes
Gut.
O
wasch mich rein
in
Deinem Blut!
Amen.
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