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Nur das reine Opfer der Kirche ist GOTT wohlgefällig

   
   




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Die Messe ist Opfer

1. Daher ist die Opfergabe der Kirche, die nach dem Auftrag des Herrn in der gesamten Welt dargebracht wird, als ein reines Opfer bei GOTT angesehen und ihm angenehm, nicht als ob Er ein Opfer von uns brauchte, sondern weil der, welcher es darbringt, selbst verherrlicht wird durch das, was er darbringt, wenn seine Gabe angenommen wird. Indem wir dem Könige etwas schenken, zeigen wir ihm unsere Verehrung und Zuneigung. Der Herr will aber, dass wir in aller Einfalt und Unschuld opfern; deshalb sagt er mit Nachdruck: «Wenn du also deine Gabe darbringst vor dem Altare und dich erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, dann lass deine Gabe vor dem Altar und geh dich zuerst versöhnen mit deinem Bruder und dann komme zurück und opfere deine Gabe!» (Mt5, 23f) Also soll man dem Herrn die Erstlinge der Schöpfung opfern, wie auch Moses sagt: «Du sollst nicht leer erscheinen vor dem Angesichte des Herrn, deines Gottes (Deut 16,16). Insofern der Mensch sich dankbar erweist, wird ihm das zum Danke angerechnet, damit er von ihm Ehre empfange.

2. Also der Opfergedanke ist nicht verworfen worden, denn Opfer sind hier wie da, Opfer in der Synagoge, Opfer in der Kirche nur die Art der Opfer hat sich geändert, da sie nicht mehr, von Sklaven, sondern von den Kindern dargebracht werden. Der Herr ist ein und derselbe geblieben; anders geartet aber ist die Gabe der Knechte und anders die Gabe der Kinder, damit auch die Gaben das Zeichen der Freiheit tragen. Denn nichts ist bei ihm überflüssig, bedeutungslos und ohne Grund. Darum hatten jene den Zehnten dem Herrn geweiht; die aber die Freiheit empfangen haben, die widmen ihren gesamten Besitz dem Herrn und geben ihn freudig und freiwillig hin, nicht bloss den kleineren Teil, da sie ja die Hoffnung auf grösseres haben. Hier legt die Witwe und der Arme seinen ganzen Lebensunterhalt (Lk 21,4) in den Schatzkasten des Herrn.

3. Schon im Anfang schaute der Herr auf Abels Gaben, da er sie in Einfalt und Gerechtigkeit darbrachte; auf Kains Opfer aber schaute er nicht (Gen 4,4f), weil sein Herz durch Neid und Bosheit gegen den Bruder gespalten war. Diese verborgenen Fehler tadelte der Herr, indem er zu ihm sprach: «Hast du nicht, wenn du recht opfertest, aber unrecht teiltest, gesündigt? Lass davon ab! (Gen 4,7f) Denn durch Opfer wird GOTT nicht versöhnt. Wenn nämlich jemand nur nach dem äusseren Schein rein, recht und gesetzmässig opfern wollte, in seinem Herzen aber in seinen Beziehungen zum Nächsten nicht recht teilen wollte und keine Gottesfurcht hätte, so kann er, innerlich mit Sünde behaftet, GOTT nicht täuschen, noch wird ihm solch ein Opfer etwas nützen, sondern nur die Abkehr von dem Bösen, das innerlich empfangen war...  Irenäus v. Lyon, 130-ca.200, Gegen die Häresien IV.  

 

Die Messe der frühchristlichen Gemeinden

An der Eucharistie darf nur teilnehmen, wer unsere Lehren für wahr hält, das Bad zur Nachlassung der Sünden und zur Wiedergeburt (in der Taufe!) empfangen hat und nach den Weisungen Christi lebt. Denn nicht als gewöhnliches Brot und als gewöhnlichen Trank nehmen wir das; sondern wie Jesus Christus, unser durch GOTTES Wort fleischgewordener Erlöser, um unseres Heiles willen Fleisch und Blut angenommen hat, so ist, wie wir belehrt worden sind, die durch ein von ihm selbst stammendes Gebet unter Danksagung geweihte Nahrung, mit der unser Fleisch und Blut durch Umwandlung genährt wird, Fleisch und Blut jenes fleischgewordenen Jesus.

Denn die Apostel haben in den von ihnen geschriebenen Denkwürdigkeiten, welche Evangelien genannt werden, überliefert, es sei der ihnen erteilte Auftrag so überkommen: Jesus habe Brot genommen, Dank gesagt und gesprochen:

«Tut das zu meinem Gedächtnis, das ist mein Leib»;

gleicherweise habe Er den Kelch genommen, Dank gesagt und gesprochen:

«Dieses ist mein Blut»,

und Er habe nur ihnen davon ausgeteilt. Wir erinnern uns deshalb immer wieder gegenseitig daran. Und sind wir wohlhabend, so helfen wir allen Bedürftigen, und wir halten immer einträchtig zusammen. Bei allem aber, was wir opfern, preisen wir den Schöpfer des Alls durch Seinen Sohn Jesus Christus und durch den Heiligen Geist. Am Tag, den man Sonntag nennt, findet eine Zusammenkunft aller statt, die in Städten oder auf dem Lande wohnen. Dabei werden die Denkwürdigkeiten der Apostel oder die Schriften der Propheten vorgelesen, solange es üblich ist. Hat der Vorleser aufgehört, so hält der Vorsteher eine Ansprache, worin er zur Nachahmung all dieses Guten ermahnt und auffordert. Dann stehen wir alle auf und senden Gebete empor. Und wenn das Beten beendet ist, wird Brot, Wein und Wasser herbeigebracht. Der Vorsteher spricht mit aller Kraft Gebete und Danksagungen, und das Volk stimmt ein, indem es «Amen» sagt.

Darauf findet die Ausspendung und Entgegennahme der Eucharistie statt: jeder erhält seinen Teil von dem Geweihten; den Abwesenden aber wird es durch die Diakonen gebracht. Die Wohlhabenden aber, die guten Willens sind, geben nach eigenem Ermessen, was jeder will, und was da zusammenkommt, wird bei dem Vorsteher hinterlegt; dieser hilft damit Waisen und Witwen und solchen, die wegen Krankheit oder aus einem anderen Grund bedürftig sind, den Gefangenen und den Fremdlingen, die in der Gemeinde anwesend sind, kurz, er ist allen, die in der Stadt sind, ein Fürsorger. Am Sonntag halten wir alle gemeinsam die Zusammenkunft, weil es der erste Tag ist, an dem GOTT die Finsternis und den Urstoff umwandelte und die Welt erschuf, und weil an diesem Tag Jesus Christus, unser Erlöser, von den Toten wieder auferstanden ist. Justin der Märtyrer, t 167 in Rom enthauptet, aus Apologie 65-67.

 

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